Bergauf | Touren
Adolf-NoßbergerHütte Eine (fast) ganz normale Saison Die 1931 erbaute Adolf-Noßberger-Hütte liegt am türkisblauen Großen Gradensee im Herzen der Schobergruppe im Nationalpark Hohe Tauern. Unser Autor hat 2020 einige Zeit dort verbracht. Bernhard Poscher
E
s ist früh am Morgen. Einige Kinder stolpern in ungebundenen Schuhen zur Tür hinaus, während ein Hubschrauber eine Lieferung an frischen Lebensmitteln für die nächste Zeit liefert – Materialseilbahn gibt es nicht. Was für die Gäste ein wahres Spektakel ist, ist für die Hüttenhelfer und Wirt Christian die Möglichkeit, in der nun leeren Stube sauber zu machen und das Frühstücks-
84 | Bergauf 04.2021
buffet verschwinden zu lassen. In weniger als zwei Stunden werden bereits die ersten Tagesgäste verschwitzt ankommen und etwas zu essen wünschen. Bis dahin gilt es, die Morgenroutine zu erledigen und vielleicht auch ein wenig Pause zu machen.
Die „Nossi“ „Die Saison läuft eigentlich richtig gut“, meint Hüttenwirt Christian
und denkt ans vergangene Wochenende zurück, wo das knapp 90-jährige Schutzhaus nahezu überrannt wurde. Neben Gästen aus den Nachbarländern wie Deutschland, Tschechien oder Slowenien kommt der Großteil aus dem Inland. Die meisten davon übernachten dann auch gleich heroben. Dass die Hütte über 40 Personen beherbergen kann, sieht man ihr von außen gar nicht an. Der Originalgrund-
riss wurde mal auf der einen, mal auf der anderen Seite erweitert − wie das halt so üblich ist in einer Tourismusregion. Trotzdem wirkt die „Nossi“, wie die Hütte unter der Belegschaft genannt wird, kompakt und gemütlich. Die Übernachtungsgäste sind nun alle auf die umliegenden Gipfel oder zur nächsten Hütte aufgebrochen. Nachdem noch schnell aus den Klos gewischt wurde, gibt es auch für die Belegschaft eine