Ausgabe Nr. 15 29. Juli 2021 45. Jahrgang ISSN: 2079-5823 Erscheinungsweise : 14tägig – Preis: € 1,80 Medienförderungsverein Ausseerland, Kammerhofgasse 227, 8990 Bad Aussee. Tel. 03622/53118 E-Mail: redaktion@alpenpost.at
Spruch:
Jede künstlerische Leistung ist ein Sieg über die menschliche Trägheit. Herbert von Karajan
Auch wenn die Tage ...
Testmöglichkeit in Bad Mitterndorf
Seit Kurzem gibt es in Bad Mitterndorf jeden Samstag von 9 bis 12 Uhr die Möglichkeit, einen SARS-COV-2PCR-Test wie auch einen kostenlosen Antigen-Schnelltest im Infobüro Bad Mitterndorf durchführen zu lassen. Das Testangebot besteht voraussichtlich bis Ende August.
Panta rhei
... schon wieder kürzer werden, steht uns noch die Hälfte des Sommers bevor, der mit wunderschönen Eindrücken nicht geizt.
Erhebendes Eröffnungskonzert des Beethoven-Plus-Festivals 2021 Eine „Solisten Gala“ eröffnete am 26. Juli im Kurhaus Bad Aussee das diesjährige Festival. Auf dem Programm standen das erste Klavierkonzert und das Tripelkonzert von Ludwig van Beethoven. Das Festivalorchester – die Beethoven-Plus-Orchestergemeinschaft – bestand zu einem guten Teil aus Musikern aus dem Ausseerland, aus der Großfamilie Krisper und einige Musiker waren aus der Wiener Orchesterszene angereist.
Der charismatische österreichische Dirigent Johannes Wildner hatte die Leitung des Abends inne. Auch er weilt gern in Aussee, ebenso wie das international renommierte Solisten ensemble Ariane Haering, Klavier, Benjamin Schmid, Violine und Matthias Bartolomey, Violoncello. Das Klavierkonzert stand zu Beginn des Programms und Pianistin und Orchester ließen im Allegro con brio heroisch kraftvoll den Geist der beethoven’schen Musik spüren. Mit stringentem Tempo im ersten Satz gestaltete der Dirigent einen aparten Kontrast zum spannungsgeladenen
Anfang des Largo, den Ariane Haering innig, mit großer Kantilene interpretierte. Das Orchester nahm diese Spannung auf und ließ sie weiter erblühen. Keine noch so ausgereifte technische Errungenschaft kann diesen Zauber wiedergeben, es war, als hielt die Welt kurz den Atem an um der Musik Raum zu geben. Mit einem jubelnd musizierten dritten Satz endete das Klavierkonzert. Die Ausführenden ernteten Begeisterungsstürme vom Publikum, auch für die sensibel musizierten Orchestersoli von Renate Linortner (Querflöte) und Andreas Langanger
(Klarinette). Nach einer Ansprache von Festivalleiter Karolos Trikolidis folgte das Tripelkonzert, das wegen der nicht unwesentlichen Schwierigkeit, drei Solisten von Format gleichzeitig auf ein Konzertpodium zu bringen, eher selten auf Programmen zu finden ist. In Aussee ist es gelungen und es war ein Erlebnis, die vollendete Einheit der Soloinstrumente untereinander und mit dem Orchester zu hören. Die exakten Orchestereinsätze klangen ausdrucksvoll in ihrer Leichtigkeit. Fortsetzung auf Seite 3
In den letzten Wochen spüre ich eine zunehmende Gereiztheit bei meinen Zeitgenossen. Kleinigkeiten werden zum Anlass genommen, unverhältnismäßig ex plosiv wahrgenommen zu werden, die Beratungsresistenz ist frappierend und was die Konsensbereitschaft anbelangt, so scheint diese nicht mehr vorhanden. Ja, wir hatten in den letzten eineinhalb Jahren ein bisschen ein Eremiten-Dasein, aber deshalb müssen wir uns ja nicht gleich wie ein solcher aufführen. Der griechische Philosoph Heraklit soll erstmals „panta rhei“ definiert haben, nämlich „alles ist im Werden“, alles ist in unaufhörlicher Bewegung. Wir werden diese Bewegung durch unseren Grant auch nicht aufhalten. Deshalb wäre es doch für alle Beteiligten naheliegender, sich etwas zurückzunehmen, den anderen zumindest anzuhören und zu versuchen, etwas mehr Fröhlichkeit an den Tag zu legen. Das Leben ist nämlich zu kurz, um schlechte Laune pflegen zu müssen. EGO