Alle Wege führen nach Rom - einer über Pichl Die Archäologische Arbeitsgemeinschaft Salzkammergut war schon in den letzten Jahren überaus erfolgreich bei der Nachsuche nach Siedlungsspuren vom Koppental über Bad Aussee bis Pichl-Kainisch. Nun wurde im Rahmen eines geplanten Straßenbaues nahe der Bahnüberführung zum Ödensee ein kleiner Sensationsfund gemacht. zu Beginn des letzten Jahrhunderts ein neusteinzeitliches Steinbeil gefunden. Nun reihen sich noch Münzen, Fibeln, Stücke aus Blei und Eisen sowie Glocken in die Fundliste ein. Der letzte Weg der Schweine Wie Daniel Modl erläutert, war der Salzbergbau in Hallstatt für die damalige Zeit so etwas wie eine Goldgrube. Neben dem Salz, welches durch Säumer in ganz Europa verteilt wurde, konnte nun nachgewiesen werden, dass vor Ort auch Schweine eingepökelt wurden, um diese auch zu verkaufen. Davon zeugen große, mit Holz verschlagene Gruben, in denen die Schweine eingesurt wurden. Bis zu
die Mitglieder der AAS, dass unter anderem auch die Reste eines Gebäudes in Blockbauweise gefunden werden konnten. „In unmittelbarer Nähe des Hauses war auch eine wirklich dicke Kulturschicht, in der wir sehr viele Schmuckstücke und Fragmente der verschiedensten Epochen bergen konnten“, erklärt Mag. Claudia Ertl. Die damaligen Hausbesitzer waren so etwas wie Fachmänner/frauen für alle Lebenslagen. Sie mussten sich Fibeln für die Kleider ebenso selbst herstellen, wie Werkzeuge und Krüge oder Hippo-Sandalen ausbessern. „Dieses Wissen ist leider verloren gegangen“, wie Ing. Matthias Pointinger erzählt.
Ing. Matthias Pointinger, Daniel Modl, Mag. Claudia Ertl und Karl Gaisberger mit den Funden, die bei der Grabungsstelle in Pichl-Kainisch gefunden wurden.
Im Zuge einer Grabung, die im Auftrag des Bundesdenkmalamtes durchgeführt wurde, konnten zahlreiche bronze-, römer- und hallstattzeitliche Artefakte gefunden werden. Unter anderem wurde auch der Rest eines Gebäudes nachgewiesen. Der Weg von Bad Mitterndorf nach Hallstatt scheint in der Bronze- (1312 Jhdt. v. Chr.) und Römerzeit (2-3. Jhdt. n. Chr.) stark begangen gewesen zu sein. Schon vor zwei Jahren
wurden im Koppental durch die Mitglieder der AAS ein Brandopferplatz sowie zwei Gebäudereste nachgewiesen. Nun wurde man in Pichl fündig: Bereits im letzten Jahr bei Umbauarbeiten für die Fischteiche - wurden riesige Mengen an Schweineknochen gefunden und so erhärtete sich der Verdacht, dass dieser Platz nahe der Traun ein sehr wichtiger Ort für unsere Ahnen war. So wurde unweit der jetzigen Stelle
Detailaufnahme der Funde aus der Bronze-, Hallstatt- und Römerzeit: Von Bronzebeilen über Fibeln, Glocken und einem Senkblei bis hin zu Meisseln und Scherben von Gebrauchsgegenständen konnten die Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Salzkammergut im Auftrag des Bundesdenkmalamtes entdecken.
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1.500 Schweine wurden in Hallstatt damals in acht Becken verarbeitet. In Pichl-Kanisch fand man nun den Nachweis, dass die Schweine dort geschlachtet wurden. Ging man bisher davon aus, dass das begehrte Fleisch ausschließlich aus dem Donauraum bezogen wurde, konnte man nun beweisen, dass auch von der steirischen Seite das Fleisch angeliefert wurde. Eine enorme logistische Leistung für die damalige Zeit. Normalerweise wurden die Tiere bis Hallstatt getrieben, im Winter war dies jedoch nicht möglich und so wurden sie in Pichl fachgerecht geschlachtet, zerteilt, um dann am Rücken der Säumer nach Hallstatt getragen zu werden. Bronzezeitliches Gehöft Ganz besonders stolz zeigten sich
Die Funde wurden feinsäuberlich kartiert und aufgezeichnet und zur weiteren Bestimmung sowie Restauration an das Bundesdenkmalamt übergeben, von wo sie dann bald den Weg in den Ausseer Kammerhof finden werden, um dort ausgestellt zu werden. Von „privaten“ Suchaktionen raten die Mitglieder der AAS übrigens tunlichst ab. Neben den wirklich interessanten Fundstücken können nämlich auch Kriegsrelikte - teilweise noch scharf - aufgestöbert werden und spätestens dann hört sich der „Spaß“ wirklich auf. Die Grabungen in Pichl-Kainisch wurden maßgeblich von der Gemeinde unterstützt, wofür sich die Mitglieder der AAS auf diesem Wege herzlich bedanken.
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