Was
macht
eigentlich?
Prof. Dr. med. Anton Moritz - Frankfurt/Altaussee Wenn ein Arzt mit chirurgischer Genauigkeit Bienen züchtet und Schnaps brennt, kann man davon ausgehen, dass beide Betätigungsfelder auch etwas mit Gesundheit zu tun haben: Beim Honig ist dies ja landläufig bekannt, und wenn der “Fruchtgeist” sauber gebrannt ist, gilt dieser wohl eher als Medizin denn als Kopfwehförderer. Der zwischen Frankfurt und Altaussee pendelnde Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und thorakale Gefäßchirugie am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main ist ein ruhiger und liebenswerter Mediziner, der sich eher in Bescheidenheit und Zurückhaltung übt, als seine Verdienste an die “große Glocke” zu hängen, was ihn umso symphatischer macht. Nun könnte man davon ausgehen, dass ein so erfolgreicher Mediziner den typischen Ausbildungsweg durchlaufen hat. Weit gefehlt:
Maturiert, und zwar mit Auszeichnung, hat Anton Moritz im Werkschulheim Felbertal in Ebenau bei Salzburg, wo eher die handwerklichen Fähigkeiten gefördert werden. Davon zeugt auch sein Gewerbeabschluss im Fach Schlosserei. Nach dem Bundesheer schloss er 1981 das Medizinstudium an der Universität Wien mit der Promotion sub auspiciis praesidentis (“magna cum laude”) ab, wobei ihm - statutengemäß - der Bundespräsident
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Danke Für die vielen Genesungswünsche die mir anlässlich meines Unfalles am 2. November v.J. zuteil geworden sind, möchte ich mich hiermit herzlichst bedanken. Einen ebenso herzlichen Dank an Herrn Primar Dr. Miocinovic, seinen ÄrztInnen und dem Pflegepersonal vom LKH Bad Aussee für die erfolgreiche Operation und die persönliche Betreuung und Pflege.
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das Doktorat verlieh. Seine Turnuszeit absolvierte Anton Moritz am AKH Linz, wobei er die Gegenfächer Interne Medizin und Pathologie hatte. Während seiner Dienstzeit als Assistenzarzt am II. Chirurgischen Universitätsklinikum Wien absolvierte er einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Cleveland Clinic in den USA. Dabei beschäftigte er sich sowohl mit elektrischer Darmstimulation als auch mit der Entwicklung und dem Einsatz von Kunstherzen. 1989 und 1991 erfolgten die Anerkennungen als Facharzt für Chirurgie bzw. Gefäßchirurgie. Nach seiner Habilitation im Jahr 1992 fand sich sein Name auf den Berufungslisten für Lehrstühle an der Universität Leipzig und an der Medizinischen Hochschule in Hannover. Seit Oktober 1995 verfügt er über eine C4-Professur an der Klinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt. “Nebenbei” ist Anton Moritz auch Mitglied des Fachbereichsrates der Medizinischen Fakultät, Vorsitzender der Datenverarbeitungs-Kommission, Vorsitzender der Haushaltskommission, Mitglied der Tier versuchskommission, Geschäftsführender Direktor des Zentrums der Chirurgie, Präsident der Frankfurter
Medizinischen Gesellschaft sowie Mitglied der Leitlinienkommission der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie. Als führender Experte in seinem Fachbereich ist er auch ein gerne angefragter Interview-Gast, wie erst kürzlich in der Doumentation “Böses Blut - Kehrtwende in der Intensivmedizin”, welche die Für und Wider von Bluttransfusionen darstellte. Dabei wurden die Für und Wider dieser Methode explizit beleuchtet. Bei einem derartigen Arbeitspensum ist es nicht verwunderlich, dass Anton Moritz mit seiner Gattin, Dr. Annemarie, eine studierte Pharmazeutin, sowie seinen drei Töchtern allesamt verheiratet und in akademischen Berufen tätig, nicht so oft Zeit findet, die knapp 600 Kilometer von Hessen nach Altaussee zu fahren. Für Anton Moritz sind Frankfurt und das Ausseerland naturgemäß sehr gegensätzlich. Jedoch ist Frankfurt besser als sein Ruf: “Die Stadt ist kleiner als viele annehmen. Durch die Zergliederung des Rhein-MainGebietes in viele kleine Gemeinden ist es relativ grün. Somit wohnen wir auch in einer ruhigen Gegend, in der der Wald die Verlängerung unseres Gartens ist. Die Gesellschaft ist sehr offen, was daraus resultiert, dass ein erheblicher Anteil der Bevölkerung zugezogen ist. Darunter sind auch
viele Österreicher, was sich in einem “Club Österreich” und einer “Österreichischen Gesellschaft” zeigt. Am Ausseerland schätzt Anton Moritz die landschaftliche Schönheit, den ‘sanften Tourismus’, der “wohl seit langem die Fremden in die noch sehr gut erhaltene Volkskultur einbindet und nicht - wie in anderen Bundesländern - diese theaterartig an die Touristen verkauft”, so Moritz, der in Altaussee im Haus vulgo Bernjågl die Zusammenkunft seiner Großfamilie mit Kindern, Enkeln, und allen anderen Mitgliedern immer wieder genießt. Das Haus und die dazugehörigen Almhütten stellen ein Lebenswerk in der Erhaltung für ihn dar, bieten jedoch wunderbare Gelegenheiten, seine Freizeit zu gestalten. “Wir sind auch sehr froh, dass es uns gelungen ist, das Haus in Altaussee über die Jahre im Brauchtum wie bei den Kramperln oder den Berigln eingebunden zu lassen”. so Moritz, der abschließend festhält, dass seine Familie zwar diametrale Lebensmittelpunkte unterhält, das Ausseerland jedoch eine unglaubliche Lebensqualität bietet, welche Anton Moritz in Form von der genannten Imkerei, dem Obstbau, Schnapsbrennen, Bergsteigen, Langlaufen und Schifahren gerne in Anspruch nimmt.