nota bene




16 Johanneshaus Bad LiebenzellMonakam
Frühligsfest einmal anders
17 Johanneshaus Bad LiebenzellMonakam
Standkonzert des Landespolizeiorchesters
18 Aus der Region Bad Wildbad
Schwarzwald Genusstouren mit Hansy Vogt
19 Aus der Region Bad Wildbad
Rossini in Bad Wildbad
Impressum
Herausgeber:
MHT
Gesellschaft für soziale
Dienstleistungen mbH
Das
gut
23 Natur und Heilkunde
Beinwell – nicht nur für Sportler
Stand 29. Juli 2021
A weltweit mehr als 196 Millionen Infektionsfälle
A weltweit knapp 4,19 Millionen Tote
A europaweit mehr als 56,8 Millionen Infektionsfälle
A europaweit mehr als 1,18 Millionen Tote
A mehr als 3,78 Millionen Infektionsfälle in Deutschland
A mehr als 91.700 Tote in Deutschland
Am Stichtag weltweit mehr als 904.000 neue Infektionsfälle
(höchster Wert seit Beginn der Pandemie)
Jeder einzelne ist einer zu viel!
Achtsam bleiben, zu unser aller Schutz –Abstand, Maske, Händehygiene!!! Impfen!!!
Hochwiesenhof 5–10
75323 Bad Wildbad
www.mht-dienstleistung.de www.johanneshaus-bad-wildbad.de www.johannesklinik-bad-wildbad.de www.johanneshaus-bad-liebenzell.de
Redaktion:
Gabriele Pawluczyk
gabriele.pawluczyk @monacare.de
Martin Kromer
Wolfgang Waldenmaier
Bianka Zielke
Grafische Umsetzung:
Dagmar Görlitz
kontakt@goerlitz-grafik.de
Drucktechnische Umsetzung:
Karl M. Dabringer
dabringer@gmx.at
Auflage: 3.000
Liebe Leserinnen und Leser, und wieder ist es Sommer, die Jahreszeiten vergehen, ob mit oder ohne Corona.
Viele haben sich in der Zwischenzeit impfen lassen. Viele sind erkrankt und stehen nun vor der Situation, sich nach 6 Monaten impfen zu lassen, bzw. können es nicht, da sie eigentlich genügend Abwehrstoffe haben und der Hausarzt von einer Impfung abrät. Bei wieder anderen überwiegt die Unsicherheit über die Art und Schnelligkeit der Erstellung des Impfstoffes. Eine Vielzahl von Haltungen und Möglichkeiten – das ist LEBEN.
Ja. LEBEN, das wollen wir alle wieder und entdecken neue Freiheiten mit der Impfung und den Testungen. Doch jetzt macht sich eine neue Variante breit – DELTA. Es stellt sich die Frage nach nochmaligen Einschränkungen, hoffentlich kein Lockdown. Wie sieht es mit den Urlaubsplänen aus – mit Quarantänevorschriften (Risikogebiet, Hochinzidenzgebiet und noch vieles mehr). Vorschriften über Vorschriften – wo bleibt da die Leichtigkeit, die auch ein Teil des LEBENS und gerade der Urlaubszeit ist?
Trotz allem. Wir haben bereits vieles in den letzten Monaten seit Ausbruch von Corona geschafft. Es gab Aufs und es gab Abs. Stets zeigte sich, dass wir durch eine Portion an gegenseitiger Rücksichtnahme und Verständnis, Gelassenheit und einer großen Portion Hoffnung auch schwierige Zeiten zu überwinden lernen können.
Genießen wir die sonnigen Tage jetzt, die wir draußen verbringen können, ob allein oder mit einer, wenn auch begrenzten Anzahl an Menschen, um an Kulturveranstaltungen teilnehmen zu können oder auch nur mal wieder gemütlich in einem Gastronomiebetrieb zu speisen oder auch nur ein Getränk zu sich zu nehmen.
Bleiben wir zuversichtlich. Veränderungen sind das Beständigste im Leben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen erholsamen Sommer – nota bene, wohlbemerkt…
Ihre
Anneli Zenker
Geschäftsführerin MHT
Die letzten drei Ausgaben unserer nota bene waren geprägt von der Pandemie und ihren besonderen Belastungen für alle Betroffenen – für Sie in Ihrem privaten wie beruflichen Umfeld ebenso wie für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, unsere Patientinnen und Patienten und unsere Mitarbeitenden. Corona hatte uns fest im Griff. Und gebannt ist die Gefahr noch lange nicht. Und dennoch wollen wir mit diesem neuen Heft ein wenig den Sommer einfangen, das Glücksgefühl, wieder einige der so abrupt verloren gegangenen Freiheiten zurückzugewinnen, Lebensqualität neu zu genießen. Sich wieder mit anderen in der freien Natur zu gemeinsamen Ausflügen oder auch nur zu einem privaten Picknick treffen zu können, an kulturellen Veranstaltungen teilzuhaben – wie schmerzhaft haben wir das alles vermisst. Und es ist ganz maßgeblich die Kultur, die uns in diesen Tagen den Weg weist, dass es auch mit strengen Auflagen möglich ist, Konzerte, Theater, Schauspiel oder auch Ballett wieder unbeschwert live mitzuerleben. Wir haben berichtet über die Menschen in den Gesundheitsberufen, die Helden der Pandemie, über die ganz privaten und wirtschaftlichen Sorgen der Menschen, über ihre Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz, über Zukunftsängste. Heute danken wir den Kunstschaffenden, die in der Regel nicht so sehr vom Füllhorn staatlicher Unterstützungsleistungen profitiert haben. Um Kunst und Kultur jetzt wieder erlebbar zu machen, bedarf es ungeheurer logistischer Herausforderungen. Auch all denen, die sich dieser Aufgabe stellen, gilt unser Dank und unsere Anerkennung. Lassen Sie uns über diesen Sommer das bisschen neue alte Freiheit genießen und lassen Sie uns alle gemeinsam verantwortungsvoll damit umgehen. Wir haben es selbst in der Hand, in welche Art von Herbst und Winter wir hineinlaufen. Wir dürfen bei Hygiene, Abstandsregeln und gegenseitiger Rücksichtnahme nicht nachlassen. Und wir dürfen auch im Familien- und Freundeskreis aktiv fürs Impfen eintreten, denn nichts wird uns mehr vor weiteren neuen Einschränkungen schützen – jeden von uns, Sie ganz persönlich, Ihre Familie und Lieben, Ihre Freunde und Nachbarn. Das ist eine nationale Aufgabe und Verantwortung.
Manfred Preuss GlobalConcept.Consult AGEs grenzt an ein Wunder, dass der beliebte Fernsehunterhalter Hans Rosenthal (1925 – 1987) nach 1945 in Deutschland geblieben ist und sein Publikum begeis terte. Als jüdisches Berliner Kind musste er während des Nationalsozialismus um sein Leben fürchten. Seine Familie war schon deportiert und der klei ne Hans wurde von Berliner Nachbarsleuten jahrelang in einer Schrebergar tenanlage versteckt und mit dem Le bensnotwendigen versorgt. Diese lebensrettende Fürsorge der Menschen ihm gegenüber sei der Grund, wes halb er etwas an die Deutschen zurückge ben wollte, so begründe te Hans Rosenthal selbst seinen Werdegang. Und dies ist ihm in allen Facetten gelungen. Wer aus der älteren und mittleren Generation kennt nicht „Dalli Dalli“, eine der beliebtesten Sendungen der deutschen Fernsehgeschichte. Erwähnt man in bestimmten Altersschichten den Satzanfang: „Sie sind der Meinung: das war …“, vervollständigen die allermeisten den Satz mit dem freudigen Ausruf: „Spitze!“
Eine Legende der deutschen Samstagabend Unterhaltung und ein virtuoser Conférencier war HansJoachim Kulenkampff (Kuli 1921 – 1998) mit seiner Quizsendung
„Einer wird gewinnen“, die er zwi
schen 1964 und 1987 insgesamt mal erfolgreich moderierte. Die Älteren werden sich erinnern, wie er auf charmanteste Art (vor allem seine weiblichen Gäste) immer mit Anstand und Niveau und zuvorkommend durch die Sendung begleitete. Dazu gesellte sich ein immenses Allgemeinwissen von seiner Seite, sodass man stets das Gefühl hatte, auch Kulenkampff selbst habe keine Probleme damit, als siegreicher Kandidat aus der Sendung hervorzugehen. BildungsFernsehen gepaart mit intelligenter Unterhaltung wie es besser nicht geht.
Frage, vor allem an die reifere Generation: Wie hieß die Fernsehshow, in der jemand regelmäßig rief: „Fraa Wäddin, noch ‘n Bembl“? In den aller meisten Fällen kommt die Antwort blitzschnell: „Der Blaue Bock mit Heinz Schenk “. Schenk (1924 – 2014) moderierte die Sendung von 1966 bis 1987 insgesamt 134mal. In der familienfreundlichen SamstagnachmittagsSendung traten Sängerinnen und Sänger und auch Gesangsensembles aus allen Bereichen, aber auch Promis aus Theater, Film und Fernsehen gerne auf. Wenn die Familie beim samstäglichen undKuchen saß, erzählte Heinz Schenk seine Anekdoten und Witzchen, während er so ganz nebenbei seine beliebten Gäste ansagte. Aber auch er selbst trug durch eigene Lieder
Aus Holland kam eine geballte Ladung an Fernsehunterhaltung durch den unvergleichlichen Rudi Carrell (1934 – 2006). Er zog alle Register an einfallsreicher, spritziger Unterhaltung und sorgte für tagelangen Gesprächsstoff unter den Zuschauerinnen und Zuschauern. Seine Sketche, Show und Gesangseinlagen sind bis heute legendär. Man denke nur an den RegenSketch mit Heinz Erhard oder an seine unvergessenen Lieder, wie zum Beispiel „Wann wird’s mal wieder rich tig Sommer“ oder „Goethe war gut“. Carrell überließ nichts dem Zufall, alles war bis auf den kleins ten Wimpernschlag perfekt inszeniert. Er schrieb die Bücher und
geliehen“)
oft auf fast philosophische Weise zum Inhalt der Sendung bei. Es sei noch erwähnt, dass Schenk einmal ein MillionenAngebot eines privaten Senders erhielt, das er mit den Worten ablehnte: „Soll ich vielleicht später einmal der reichste Mann auf dem Friedhof werden!“
tion Sorgenkind“ (heute „Aktion Mensch“) zu Gute. Die Sendung lief von 1964 bis 1970 im ZDF und hatte für einen Donnerstagabend eine sensationelle Einschaltquote. Was Frankenfeld als Vollblut Unterhalter an weitgefächerten Elementen beisteuerte, ist bis heute immer wieder sehenswert.
Zum Beispiel seine Fähigkeit, alle Dialekte der deutschen Sprache witzig und in typischem regionalem Tempre darzubieten, dazu seine ausgefeilten Sketche mit
hatte alles in seiner Hand.
Das Publikum wusste diese Professionalität über alles zu schätzen.
Prominenten, wie Caterina Valente oder Paul Kuhn – unvergesslich.
„Vergissmeinnicht“ hieß eine Fernsehshow von und mit Peter Frankenfeld (1913 –1979). Der Erlös dieser Sendung kam der Organisation „Ak
In unserer Zeit nimmt die Möglichkeit der Unterhaltung immer mehr zu. Jede und jeder Einzelne hat für sich eine unüberschaubare Auswahl an Möglichkeiten, sei es über das Internet, PayTV oder StreamingDienste. Man kann die Zeit bekanntlich nicht zurückdrehen. Dennoch wünscht man sich hin und wieder die Tage zurück, an dem die Familie sich einträchtig um das „Lagerfeuer“ versammelte, um gemeinsam die Lieblingssendung in der Flimmerkiste zu genießen.
Wolfgang WaldenmaierKonzert
Mit ihrem ersten OpenAir Konzert der Saison begeistert die Barockband mit einer einzigartigen Kulisse unter freiem Himmel in Bieselsberg. Vermengt mit munterem Vogelgezwitscher erklingen bei einer Sommerlichen Soirée in der privaten Gartenanlage der Familie Erath herrliche Melodien, die das Herz erwärmen und mehr als 100 Besucher begeistern.
Mit Decken und Klappstühlen bepackt, reisten musikbegeisterte Gäste an, um ein passendes Plätzchen im Garten zu finden und die Sonnenterrasse mit dem Ensemble der Barockband zu genießen. „Der Name Barockband bürgt für Qualität“, erklärt Christa Wolfangel begeistert, stellt ihren Klappstuhl auf die frisch gemähte Wiese und freut sich aus ganzem Herzen auf ein vielschichtiges und unterhaltsames Konzert. Der
alte Walnussbaum im Garten bietet das passende Ambiente für ein besonderes Erlebnis und stimmt auf die weiteren Konzerte des Sommers ein, die der Verein „Musik auf der Höhe“ veranstaltet.
Für das mittlerweile zum siebten Mal veranstaltete Kulturwochenende in Schömberg gab es daher zu den musikalischen Glanzpunkten auch die Genres Film, Kunst und Literatur zu erleben.
Das „Kulting“-Festival – eine Wortschöpfung, die sich aus Kultur und Shopping zusammensetzt – ist nach Aussage von Gerd-Uwe Klein, künstlerischer Leiter der Veranstaltung, einzigartig und nur durch die Kooperation mit dem Einzelhandel und der Touristik und Kur in Schömberg möglich. Die Kombination von einem breit gefächerten Kulturangebot und attrakti-
ven Shoppingofferten basiert auf der Idee des Vereins, Kinder und Jugendliche durch musikalische Projekte zu fördern und Kammermusik auf hohem Niveau zu ermöglichen. „Wir haben ein Drei-Säulen-Modell entwickelt“, erklärt Klein, dem die musikalische Jugendförderung besonders am Herzen liegt und der damit sowohl musikalisch als auch pädagogisch seit vielen Jahren für Schömberg innovative Meilensteine setzt. Der Geiger unterrichtet Kinder der Ludwig-Uhland-Schule in Schömberg von der ersten bis zur vierten Klasse und bietet diesen die Möglichkeit, ein Streichinstrument ihrer Wahl zu erlernen. Als heranwachsende Musiker bietet die Barockband den Jugendlichen die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und darüber hinaus beim Landesjugendbarockorchester Baden-Württemberg Konzertprogramme unter Anleitung von international renommierten Spezialisten gemeinsam zu erarbeiten.
Für das Open-Air Konzert, das so viele Musikliebhaber in den Teilort der Glücksgemeinde Schömberg gezogen hat, bot die Barockband ein besonderes Programm und Gerd-Uwe Klein eröffnete mit den Worten: „Schön, dass sie alle endlich wieder mal da sind. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wir als Musiker in Coronazeiten gelitten haben.“ Dabei war ihm die Freude über die vielen Zuhörer und den lauen Sommerabend anzumerken.
Mit dem ersten Satz aus dem Allegro der kleinen Nachtmusik von Wolfgang Amadeus Mozart startete er gemeinsam mit den jungen Talenten in einen unterhaltsamen Abend mit „Schmankerln“ aus unterschiedlichsten Musikepochen. Unter dem Motto „Wien bleibt Wien und Bieselsberg bleibt Bieselsberg“ folgt ein Liebesgruß von Edward Elgar und danach eines der bekanntesten russischen Lieder „Dark eyes“. Gemeinsam mit Vik-
toria Pall am Kontrabass und Hellen Buck am Cello begleiten Laurin Weiß am Flügel sowie die drei Streicher Johanna Dall’Asta, Valentin Solz und Gerd-Uwe Klein die junge Sopranistin Theresa von Bibra bei einem amüsanten Schlager aus dem Jahr 1951. Mit der pfiffigen Melodie „Pack die Badehose ein“, die sich ganz offensichtlich auf das sommerliche Ambiente bezog, eroberten die Musiker die Herzen von Groß und Klein im Sturm. Nach viel Beifall folgte ein weiterer Ohrwurm „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“. Danach ein Tango und die unterhalt same Zupforgie für Streicher „Plink, Plank, Plunk“ von Leroy Anderson.
Zur langsam aufkommenden Abendstimmung passte als Zugabe zum Konzert Engelbert Huperdincks Abendsegen aus der Oper „Hänsel und Gretel“, den Klein als Dank für das „tolle Wetter“ ankündigte und als finalen Abschluss die Besucher eines gelungenen Konzertabends mit einer Romanze aus der kleinen Nachtmusik nach Hause verabschiedete.
Sabine ZollerDer Orgelstimmer Gabriel Pottjewijd fährt mit dem Zug in ein Hafenstädtchen in Südholland, voll von seltsamen, skurrilen Zeitgenossen. Sein Auftrag: das Stimmen der Orgel in der „Groote Kerk“ der Gemeinde. Schon Gabriels Ankunft am Ort, im sogenannten Seemannsheim, gestaltet sich alles andere als angenehm. Der Wirt ist unfreundlich, das Zimmer schmuddelig und im Bett versinkt der Orgelstimmer in einer fragwürdigen alten Matratze.
Ein tragikomisches Umfeld für einen typischen Roman des Niederländischen Autors. Die Geschichte ist zudem gespickt mit musikalischen Querverweisen, Fachwissen über das Orgelspiel, die Orgelstimm-Praxis und die allgemeine klassische Musikgeschichte. Wir begegnen seltsamen Gestalten, die scheinbar alle etwas wissen, was unserem Helden auf rätselhafte Weise verborgen bleibt. Hart versteht es, die verschiedenen Episoden spannend wie einen Kriminalfall, jedoch gleichzeitig voll von Wortwitz und Situationskomik, zu schildern.
Beim Orgelstimmen wird immer ein „Tastenhalter“ benötigt, der, während die Orgelpfeifen vom Fachmann gestimmt werden, die jeweilige Taste auf dem Manual oder im Pedal betätigt. Hierfür wird Gabriel im Roman die scheinbar geistig zurückgebliebene Tochter der brasilianischen Dorfschönheit empfohlen. Die junge Frau kann so zurückgeblieben nicht sein, denn sie hat eine unglaubliche musikalische Begabung und gibt die perfekte
Tastenhalterin ab. Die schöne Mutter begleitet ihre Tochter zu den Orgelstimmterminen. Gabriel verliebt sich selbstverständlich in die Schönheit, die aussieht wie die Pianistin Martha Argerich (so gibt der Autor uns Lesern um die Ecke herum ein Bild zur Hand von der wunderschönen Erscheinung der Dame). Scheinbar waren zahllose Herren aus der Hafenstadt schon vergeblich hinter der exotisch-erotischen Gracinha her.
Da die Arbeit des Orgelstimmens nunmehr nur nachts stattfinden kann, weil es tagsüber aufgrund des Geräuschpegels von der nahen Schiffswerft nicht möglich ist, bietet dies natürlich eine wunderbare Gelegenheit für unbekannte Eindringlinge, eingebildete oder echte Attentäter oder Mörder aus Eifersucht, die unseren Helden in der nächtlichen Kirche heimsuchen und erschrecken. Ach ja, einen Drohbrief eines Unbekannten gibt es auch noch. Es wird recherchiert und kombiniert und währenddessen ist der Unbekannte scheinbar ständig dabei, Gabriel auf offener Straße mit einem Velomobil zu verfolgen und zu bedrohen. Es sind spannende, witzige und außerordentlich skurrile Szenen, die Maarten ’t Hart mit seiner Art, ungewöhnliche Geschichten zu erzählen, uns Leserinnen und Lesern vorlegt. Tolle Sommerlektüre.
Wolfgang WaldenmaierMaarten ’t Hart: Der Nachtstimmer
Piper Verlag München, 2021
Der Sommer ist da. Was verbinden wir damit? Wärme, frische Luft, draußen sein, Gemütlichkeit, Natur pur, bestimmte Gerüche, oft nach Gegrilltem, Zeit mit Freunden, Spaß haben. Was liegt da näher, als auch an ein tolles Picknick im Grünen zu denken. Vereint das nicht jede Menge Bedürfnisse in einem?
Ein paar Vorschläge, die vielleicht Appetit darauf machen, ausprobiert zu werden:
7 Fallafelbällchen (aus Kichererbsen), man kann sie aus Kichererbsenmehl selber herstellen, es gibt aber auch gute Fertigmischungen in Bio-Qualität, die nur mit Wasser angerührt werden und die geformten Bällchen werden in der Pfanne ausgebacken
7 Couscoussalat (Weizengrieß mit Lauchzwiebeln, Paprika sowohl frisch als auch als Pulver zum Würzen, Zitronensaft, Olivenöl und frische Petersilie)
Zu einem guten Picknick gehören neben einem schönen Platz in der Natur, einer weichen Decke oder Kissen als Sitzmöglichkeit und netten Menschen doch vor allem leckeres Essen. Jeder darf etwas dazu beitragen und bringt sein Lieblingsessen mit. Ein „Bring and Share“ (mitbringen und teilen) sozusagen, ich bereite soviel zu, dass es für mich selber, aber locker auch für einige andere „Mitesser“ reicht. So kann jeder von vielem probieren und unterschiedliche Geschmäcker werden zufrieden gestellt.
7 Wraps mit viel frischem Salat/Gemüse und, wer mag, gebratenen Hühnchenstreifen, gekochtem Ei oder ganz vegetarisch
7 Cocktail-Tomaten-Mozzarella-Spießchen
7 Pikante Muffins (Pizzaart mit mediterranen Kräutern, geriebenem Käse und Schinken)
7 Kräuterzupfbrot (Hefeteig mit Kräuterbutterfüllung)
7 Frische Gemüsesticks mit pikantem Dip auf Joghurt- oder Quarkbasis oder aber auch Avocado- oder Humus-Dip (gemixte Kichererbsen, pikant abgeschmeckt)
7 Antipasti, wie Oliven und eingelegte Peperoni
Was können wir außer dem klassischen Nudel- oder Kartoffelsalat und Bouletten (Fleischküchle) mitbringen? Am praktischsten sind eigentlich Kleinigkeiten wie Fingerfood, die man mit wenigen Happen verspeisen kann – so muss man sie weniger mit Krabbeltieren teilen, die sich schnell von der Wiese über die Picknick-Decke auf dem Teller bewegen. nota bene wünscht einen wunderschönen Sommer, mit vielen leckeren Erfahrungen
Aber auch Süßes darf nicht fehlen:
7 Rührkuchen kann man gut als Kuchen im Glas backen, die Menge entspricht ungefähr einem Muffin und durch den Schraubverschluss bleibt der Kuchen bis zum Verzehr gut geschützt
Bianka Zielke
Viele weitere gute Rezepttipps findet man, wie so oft, auch im Internet.
7 Bananabread (Kuchenbrot), durch die Süße der Bananen kann der zugesetzte Zucker gespart werden (eine gute Verwendung für überreife Bananen)
7 Frisches Obst, wie Beeren, die auch mit einem Haps im Mund verschwinden können (das ist praktischer als die zwar sehr leckere Melone, aber die tropft erfahrungsgemäß ziemlich, wenn sie ausgereift ist, und zieht damit erst recht Insekten, wie Wespen, an)
Im Johanneshaus Bad Wildbad haben wir das Glück, dass sich trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Besonderheiten im psychiatrischen Umfeld immer wieder junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege entscheiden. Meist bringen sie Erfahrungen mit schwierigen Lebenssituationen mit und
haben gelernt, hinter die äußere Fassade zu schauen und nicht aufzugeben. Sie brauchen weniger die lauten offensichtlichen Erfolge. Sie freuen sich mit den Bewohnerinnen und Bewohnern über jedes bisschen Lebensfreude und Normalität, das sie ihnen im Alltag ermöglichen können.
Wo man hinschaut, die gleichen Schlagzeilen. Pflegekräfte sind Mangelware, müssen mit aufwändigen Aktionen angeworben werden. Es heißt, niemand möchte in der heutigen Zeit diesen schweren Beruf ausüben, schon gar nicht in der Psychiatrie! Was ist da dran?
Nach der Ausbildung weiter in der psychiatrischen Pflege
Scarlett Müller
Ich habe mich entschieden, im Johanneshaus zu bleiben, da ich mit diesem Klientel als Fachkraft viel lernen kann.
Ich habe in meiner Ausbildung gelernt, die Launen und Gefühle der Menschen besser zu verstehen. Ich habe jetzt mehr Geduld und bin einfühlsamer geworden. Beim Aufbau von Beziehungen bleibe ich mehr am Ball. Ich habe viel über Psychosen gelernt und kann mit Gefühlsausbrüchen viel besser umgehen als früher. Im Team fühle ich mich wohl, habe die Bewohner schätzen gelernt und habe viel Spaß bei der Arbeit. Außerdem mag ich die Feste und Aktivitäten, die für die Bewohner gestaltet werden.
Ein Gemeinschaftsartikel der drei Auszubildenden und der Psychologin, Karin Heimerdinger
Im Herbst beenden drei solche besonderen Menschen, die sich für die psychiatrische Pflege entschieden haben, ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft. Wir sind glücklich und dankbar, dass sich alle drei entschieden haben, weiterhin in unserem Team zu arbeiten! Wir haben sie gefragt, warum sie eigentlich bei uns bleiben möchten.
Hier sind ihre Antworten:
Der wichtigste Grund, im Johanneshaus zu bleiben, ist, dass mir die Bewohner sehr ans Herz gewachsen sind. Ich arbeite gern mit psychisch kranken Menschen zusammen. Die Krankheitsbilder interessieren mich und ich möchte nach der Ausbildung noch mehr darüber lernen. Ich freue mich darauf, als Fachkraft die Verantwortung für meinen Wohnbereich zu tragen und Entscheidungen treffen zu dürfen, was als Schüler ja nicht so möglich ist. Alles, was ich gelernt habe, möchte ich richtig umsetzen und mir dabei mehr Wissen aneignen und neue Erfahrungen machen.
Ich möchte ein glückliches Leben führen. Und nach meiner persönlichen Vorstellung gehören unter anderem folgende bedeutende Punkte zu einem solchen dazu:
7 Eine erfüllende Arbeit
7 Kollegen, die mein persönliches Wachstum fördern
7 Der Welt und den Menschen Glück und Lebensqualität, so wie ich sie genießen darf, zurückzugeben Da dies auf das Johanneshaus zutrifft, ist eben genau das mein Grund, hier zu bleiben!
Das Kennenlernen der Bewohnerinnen und Bewohner und meiner neuen Mitarbeitenden war nur langsam und bereichsweise möglich, da wir noch immer mit Corona bedingten Einschränkungen arbeiten. Ich wurde von allen herzlich empfangen und auch sofort in ihren Kreis aufgenommen. Auch als „alter Hase“ und erfahrene Führungskraft ist es
den Situationen sind Hauptaufgaben der Pflegekräfte und des Therapie- und Betreuungsteams.
Alle Mitarbeitenden werden regelmäßig geschult und von unserer Psychologin begleitet, z. B. im Umgang mit Fremdund Selbstgefährdung, wertschätzender Kommunikation, psychiatrischen Krank-
Nach fast 20 Jahren als Heimleitung in der Altenpflege hat Frau Manuela Leonhard zum 1. Mai 2021 die Aufgabe der Einrichtungsleitung im Johanneshaus Bad Wildbad übernommen Wechsel
von der Altenhilfe in die psychiatrische Pflege –eine interessante Herausforderung
doch immer noch spannend und aufregend, eine neue Stelle – und jetzt auch noch in einem anderen Bereich – anzutreten. Bisher war ich mit Bewohnern im Altersdurchschnitt von achtzig plus umgeben. Im Johanneshaus hingegen wohnen Menschen zwischen Mitte zwanzig bis Ende achtzig. Hier stellt sich das Zusammenleben der Generationen natürlich anders dar als in der klassischen Altenhilfe.
Die Angebote der Therapeuten und Betreuungskräfte müssen alle Altersgruppen und viele verschiedene Krankheitsbilder abdecken –eine enorme Herausforderung. Im Fokus der Pflegemitarbeiter steht nicht „nur“ die Grundpflege – nein, es geht weit darüber hinaus. Die Menschen im Johanneshaus können nicht nach einem strikten Ablaufplan gepflegt werden. Die Mitarbeiter müssen ihre Bewohner genau kennen – ihre Biografie, Ihre Gewohnheiten, ihre Tagesverfassung, ihre Stimmung. Darüber hinaus sollen sie natürlich auch über die Wirkung der verschiedenen Medikamente Bescheid wissen, um mit den Psychiatern und Hausärzten professionell zusammenarbeiten zu können. Die Beobachtung und das adäquate Handeln in den verschiedensten wechseln-
heitsbildern, Nähe und Distanz – um nur einige wichtige spezifische Themen zu nennen. Die Vernetzung der verschiedenen Professionen von Pflege, Therapie, Betreuung, Verwaltung und Reinigung sowie der permanente Austausch über das Befinden der Bewohner stehen bei der Versorgung von psychisch erkrankten Menschen an erster Stelle. Und diese Vernetzung, das enge Miteinander, der permanente Austausch finden bei den Mitarbeitenden im Johanneshaus statt. Viele der Bewohner äußern, dass sie in der Einrichtung ein neues Zuhause gefunden haben und sich wohlfühlen. Zahlreiche von ihnen haben wenig bis keine Besuche. Auch aus diesem Grund muss es eine unserer Hauptaufgaben sein, den Bewohnern durch Therapie- und Betreuungsangebote ein strukturiertes und verlässliches Umfeld zu schaffen.
Nach nur drei Monaten als Einrichtungsleitung im Johanneshaus kann ich sagen, dass der Wechsel in den Bereich der psychisch kranken Menschen auch für mich persönlich eine Bereicherung und Weiterentwicklung ist. Und ich freue mich über die offene Aufnahme und Unterstützung ebenso wie auf die gemeinsame Bewältigung der kommenden Aufgaben.
Manuela Leonhard1980 – 1983
Ausbildung zur Krankenschwester in Mühlacker
1983 – 1993
Krankenhaus Neuenbürg (Intensivstation und Innere Abteilung)
1993 – 2000 stellvertretende Pflegedienstleitung (ambulanter Dienst in Keltern)
1999 – 2000
Ausbildung zur Pflegedienstleitung (ev. Fachseminar Karlsruhe-Rüppurr)
2000 – 2002
Pflegedienstleitung in der stationären Altenhilfe in Karlsruhe
2002
Weiterbildung zur Heimleitung in Freiburg Seit 2002
Einrichtungsleitung in der stationären Altenhilfe in Pforzheim, Ettlingen, Bietigheim, Durmersheim und Altenstadt (Bayern)
In den letzten fünf Jahren Begleitung eines EDV-Projekts (Einführung Pflegedokumentation, Dienstplanprogramm, Abrechnungsprogramm), Neueröffnung einer Einrichtung in Bayern, Interimsvertretungen und Einarbeitung neuer Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen.
Kunst und Kultur waren die großen Verlierer der Pandemie. Festliche Konzerte, Theaterbesuche, Rock und Schlager – nichts ging mehr. Berlin hat nun gezeigt, was wieder möglich ist. Und wie.
Das Jahresabschlusskonzert der Berliner Philharmoniker in der Berliner Waldbühne gehört seit langen Jahren nicht nur zu den herausragenden Open Air Events in Deutschland, es ist alljährlich schlicht eines der bedeutendsten klassischen Konzerte in unserem Land.
Wie groß war die Enttäuschung bei der treuen und internationalen Waldbühnen Fangemeinde, als im letzten Jahr dieses Highlight der deutschen Klassik-
szene Corona zum Opfer fiel. Und auch in diesem Jahr sah es bis weit in den Juni hinein so aus, als ob dieses Konzert erneut ausfallen müsse.
Doch dann gelang kurzfristig dennoch die Wende. Das bereits seit Monaten ausverkaufte Konzert konnte am 26. Juni 2021 stattfinden. Dank der Genehmigung der beiden für Kultur und Gesundheit zuständigen Senatsverwaltungen und insbesondere Dank des außerordentlichen Engagements des
Konzertveranstalters, der DEAG Deutsche Entertainment AG, wurde im Zusammenwirken mit dem Orchester der Berliner Philharmoniker ein Pilotprojekt entwickelt, in dessen Rahmen eine Aufführung mit bis zu maximal 6.150 Zuschauern konzipiert wurde. Es wurde so die erste kulturelle Großveranstaltung in Deutschland in die Realität umgesetzt, die unter Pandemiebedingungen durchgeführt wurde. Das Konzert wurde zudem live im rbb Fernsehen sowie der Digital Concert Hall übertragen.
Andrea Zietzschmann, Intendantin der Stiftung Berliner Philharmoniker, sagte im Rahmen der Vorbereitungen: „Für uns ist es eine sehr große Freude, dass wir mit dem Waldbühnenkonzert vor Publikum den traditionellen stimmungsvollen Saisonabschluss der Berliner Philharmoniker feiern können. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im März in der Philharmonie hoffen wir nun abermals, ein positives Signal für andere Veranstaltungen auszusenden. Wir sind allen Beteiligten in der Politik sehr dankbar, dass sie dieses besondere Open Air Konzert unter Pilotbedingungen ermöglichen.“ Peter Schwenkow, CEO der DEAG Deutsche Entertainment AG: „Ich bin froh und erleichtert, dass es wieder losgeht. Die Chance, gerade in Berlin, dem Sitz der DEAG, das erste große Konzert zu veranstalten, bereitet eine große Freude. Seit 1984 veranstalten wir die Berliner Philharmoniker in der Berliner Waldbühne und diese Tradition lebt!“
Auch den Berliner Philharmonikern merkte man während des hinreißenden Konzerts unter der Leitung von
Wayne Marshall und mit dem StarSchlagzeuger Martin Grubinger ihre Freude an, das Berliner Publikum wieder live begeistern zu können. Auf dem Programm standen Werke von George Gershwin, Leonard Bernstein und John Williams. Hatte die fast halbstündige Soloperformance Grubingers an unterschiedlichsten Schlagzeugen und Percussions, die fast ein Drittel des gesamten Bühnenraums einnahmen, die Zuschauer bereits von den Sitzen gerissen, so wurde Gershwins Rapsody in Blue nicht zuletzt durch das gefühlvolle wie akzentstarke Klavierspiel Marshalls zu einem Hörgenuss der ganz besonderen Art. So ausdrucksstark wie gleichermaßen berührend hatte man die Musik Gershwins selten gehört. Es war einfach großartig. Und auch wenn die Waldbühne nicht, wie üblich mit rd. 23.000, sondern in diesem Pilotprojekt mit nur rd. 6.000 Zuschauern besetzt war – natürlich durfte die traditionelle Zugabe der Berliner Philharmoniker, Das ist die Berliner Luft, nicht fehlen.
in unvergessener Abend mit einem hochmotivierten und bestens aufgelegten Orchester, ein für die Berliner Philharmoniker durchaus ungewöhnliches Programm, ein Veranstaltungskonzept, das alle Anforderungen von Hygiene und Abstand sicherstellen konnte, und ein wunderbar lauer Sommerabend. Danke Berlin.
Das Programm Waldbühne Berlin
Berliner Philharmoniker 2021
Wayne Marshall , Dirigent und Klavier
Martin Grubinger , Schlagzeug
Leonard Bernstein On the Town:
3 Dance Episodes
John Williams Percussive Planet
Martin Grubinger Schlagzeug
George Gershwin Rhapsody in Blue (Orchestrierung von Ferde Grofé)
Wayne Marshall Klavier
Leonard Bernstein On the Waterfront, Symphonische Suite
Um den Bedarf zukünftiger Generationen an Ernährung decken zu können, reichen die natürlichen Ressourcen der Erde nicht aus. Es werden Alternativen benötigt…
Gesünder leben – Ernährung als Lebensstil (7)
Damit sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können…. So klingt uns noch ein Werbespruch für Zahnpasta aus unserer Kindheit in den Ohren. Natürlich ging es da um die Auswahl der Zahnpasta für unsere Zähne und nicht um das, was wir da beißen werden. Aber inzwischen stellen sich viele die Frage, was haben wir morgen denn noch zu beißen? Werden wir alle satt werden?
Es gibt Versuche, Fleisch aus Fleischzellen auf der Petrischale zu züchten. Das ist geschmacklich wohl dem echten Steak sehr ähnlich, aber in den Kosten noch immens hoch.
Eine andere Möglichkeit, den Körper mit hochwertigem Eiweiß zu versorgen, ist der Einsatz von Insekten in unserer Ernährung. Gegrillte Heuschrecken (sollen wie gebratene Hähnchenhaut schmecken), frittierte Mehlwürmer, Insektenburger (da sieht man das Krabbelgetier wenigstens nicht), Larven in Schokolade oder in Lollis und vieles mehr. In vielen Völkern sind Insekten schon jetzt eine normale Delikatesse. In unseren Breitengraden ist dies nicht nur gewöhnungsbedürftig, sondern eher abschreckend – dabei liefern 100 g Heuschrecken ganze 48 g Eiweiß und enthalten 9 wichtige Aminosäuren sowie wichtige Nährstoffe und Vitamine. Zum Vergleich, Rindfleisch hat im Durchschnitt 20 g Eiweiß auf 100 g.
Auch 37 Wissenschaftler der EATLancet Commission haben sich diese Frage gestellt: Wenn wir im Jahr 2050 um die 10 Milliarden Menschen satt bekommen wollen, wie soll das zu schaffen sein? Entwickelt haben sie die planetary health diet (2019 veröffentlicht in der Fachzeitschrift „The Lancet“). Also eine Kost, die die Ressourcen der Erde so nutzt, dass alle satt werden könnten, und die dabei auch gut für unseren Planeten ist, der ja unser Lebensraum ist. Denn der ökologische Fußabdruck hängt auch deutlich von unserem Essverhalten ab.
Diese Ernährung würde allerdings bei vielen ein Umdenken erfordern, da sie doch extrem pflanzenbasiert is(s)t. Sie setzt auf viel Gemüse und Obst, Getreideprodukte und Hülsenfrüchte. Rindfleisch oder Schweinefleisch stehen selten auf den Speiseplan, genauso wenig wie Fisch, Eier und Milchprodukte. Diese werden nicht vollständig eliminiert, aber eben im Vergleich zur gewohnten Durchschnittskost stark eingeschränkt.
Eine Grafik der Firma Alpro verdeutlicht diese Liste anschaulich. Integriert werden
dort auch pflanzliche Milchalternativen und Fleischersatz auf Sojabasis. In ihren Infobroschüren stellen sie auch Speisepläne vor, die Umsteiger auf eine pflanzenbasierte Ernährung mit Vorschlägen zur Essensgestaltung unterstützt
7 Sie ist gut für uns Menschen, da sich eine überwiegend pflanzliche Ernährung sehr positiv auf die Gesundheit auswirkt. Viele ernährungsbedingte Krankheiten entstehen gar nicht erst oder verbessern sich unter der Kost.
(„Ungesunde Ernährung stellt ein größeres Risiko für Erkrankung und Sterblichkeit dar als ungeschützter Sex und der Konsum von Alkohol, Drogen und Tabak zusammen.“ Auszug aus der Lancet Studie)
Genügend Argumente, um einmal ernsthaft über ein Umdenken im Essverhalten nachzudenken. Es gibt so viele schmackhafte Gerichte, die ohne tierische Lebensmittel auskommen, da muss das Gefühl des Verzichtes auch nicht aufkommen, sondern es bleibt beim Genuss des Essens.
7 Wir können es schaffen, bei richtiger Verteilung der Nahrungsmittel alle Menschen gut zu versorgen und satt zu bekommen.
7 Wir tun etwas dafür, unseren Planeten zu erhalten, damit auch nachfolgende Generationen die Schönheit der Erde erleben dürfen.
So könnte unser planetarer Teller aussehen:
Gemüse
300 g pro Tag
Milchprodukte: (Vollmilch oder Milchprodukte) 250 g pro Tag
Vollkorngetreide (Reis, Weizen, Mais oder andere) 230 g pro Tag
Obst 200 g pro Tag
Hülsenfrüchte 75 – 100 g pro Tag
Nüsse 50 g pro Tag
Ungesättigte Fette (hochwertige Öle) 40 g pro Tag
Gesättigte Fette (Schmalz, Butter) max. 12 g pro Tag
Zucker (alle Süßungsmittel) max. 30 g pro Tag
Stärkehaltiges Gemüse (z.B. Kartoffeln) 2 x 175 g pro Woche
Geflügel 200 g pro Woche
Fisch 200 g pro Woche
Rotes Fleisch (Rind, Lamm, Schwein) 100 g pro Woche
Eier 2 Stück pro Woche
(Die Angaben von einigen Lebensmitteln sind auf die Woche hochgerechnet, da die tägliche Menge sehr gering ist und in der Praxis schwer umzusetzen wäre)
Quellenangaben:
https://www.alpro.com/healthprofessional/de/hilfsmittel
https://eatforum.org/eat-lancet-commission/
https://pan-int.org/de/resources/
https://utopia.de/fuer-erde-und-gesundheit-forscher-entwickeln-die-perfekte-ernaehrung-123236/
https://www.br.de/nachrichten/wissen/ernaehrung-was-essen-wir-2050,RIo0AwA
https://foodinsects.de/insekten-entdecken/warum-insekten-essen/)
Man muss die Feste feiern wie sie fallen, heißt es in einem Sprichwort. Aber was macht man, wenn sie nicht fallen, sondern ausfallen?
Natürlich war es auch in diesem Jahr wieder ein wenig anders. Aber auch unter Coronabedingungen lässt sich einiges gestalten – sogar ein Frühlingsfest. So haben wir dieses Frühjahr für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ein „bisserl“ Rummelplatz-Atmosphäre in unser Haus, das Johanneshaus Bad Liebenzell-Monakam, geholt.
Schon der Geruch von Popcorn hat uns eingestimmt, denn gerade Gerüche wecken in uns Erinnerungen. Wir verknüpfen Situationen und Erlebnisse, Gedanken und Emotionen mit gewissen Gerüchen. Eine eigens für das Fest mitgebrachte Popcorn-Maschine produzierte dann auch fleißig frisches Popcorn aus Maiskörnern. Klassisch mit Zucker, aber auch die salzige Variante ist gut angekommen. Fröhlich wurden die kleinen Snacks in den Mund gesteckt. Es gab aber auch noch andere
Süßigkeiten, wie Schokoküsse, Brausebonbons oder Gummitierchen.
Natürlich gehört zu einem Fest auch Musik. Dazu konnte stimmungsvoll getanzt werden, was einige unser Bewohnerinnen und Bewohner noch gut können. Aber auch nur Zuhören war natürlich möglich.
Zur Erinnerung an das fröhliche Fest gab es dann das klassische Lebkuchen-
herz, welches man sich oft vom Rummelplatz mitgebracht hat. Jedes einzelne liebevoll als Unikat verziert und gestaltet, mit selbstgemachtem leckeren Lebkuchenteig aus unserer Küche. Der Tag durfte Ausklingen mit Currywurst und Feierabendbier. Ein schönes, gelungenes Fest, Corona zum Trotz, mit dem vielen sicher eine Freude gemacht wurde.
Am Donnerstag, dem 10. Juni 2021, konnten sich die Bewohner des Johanneshauses Bad Liebenzell-Monakam an einem Standkonzert des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg erfreuen.
Das Landespolizeiorchester hatte es sich zur Aufgabe gemacht, während des Lockdowns eine Auswahl an eigenen Musikern vor verschiedenen Pflegeeinrichtungen spielen zu lassen, um die lange Zeit der coronabedingten Einschränkungen ein wenig aufzulockern.
Die Musiker hatten sich im Garten vor dem Speisesaal aufgestellt, während alle Bewohnerinnen und Bewohner bei geöffneten Türen hingebungsvoll und fasziniert den professionell vorgetragenen Stücken lauschten. Die Bandbreite der mitreißenden Melodien reichte von Ragtime, Jazz und Heimatliedern bis zu älteren Schlagern – eine wunderbar ausgesuchte Mischung, die meist allen Zuhörern bekannt war.
Nach stürmischem Applaus und mehreren Zugaben verabschiedeten sich die
Musiker von ihren begeisterten Zuhörern. Es war sicherlich auch für so manchen Nachbarn eine wohltuende und unerwartete Überraschung. Wir sagen dem Landespolizeiorchester für diesen Auftritt und ihr Engagement von Herzen Dank.
Hansy Vogt verknüpft das atemberaubende Ambiente des Schwarzwalds mit Kulinarik und besucht unterschiedliche Attraktionen und ausgewählte Aussichtspunkte. „Hansy´s-Genuss-Touren“ versprechen damit nicht nur besondere Naturerlebnisse, sondern zudem Aus- und Einblicke in ausgewählte Ferienregionen im Schwarzwald. Gemeinsam mit Stefanie Dickgießer, Geschäftsführerin der Wildbad Touristik, und Bürgermeister Klaus Mack gab es bereits 2019 ein Treffen auf dem Scheitelpunkt der 380 Meter langen Wildline. Trotz beengtem Raum auf der filigranen Konstruktion der nur 1,20 Meter breiten und leicht schaukelnden Hängebrücke war das Gruppenbild in der „Grünen Oase des Glücks“ ein absolutes muss, denn als Schwarzwald-Botschafter repräsentiert Hansy Vogt nicht nur mit Leib und Seele seine Heimat und die Natur, sondern ist an Tagen wie diesen auch hautnah zu erleben. Neben interessanten Details zur Hängekonstruktion der Wildline, über die Projektleiter Roland Haag berichtete, folgte das Abenteuer Baumwipfelpfad, um den Wald aus einer anderen Perspektive zu erleben und den über 40 Meter hohen Aussichtsturm zu erwandern.
Seit 2018 geht Hansy Vogt auf Tour, um die schönsten Regionen von Deutschlands höchstem und größten zusammenhängendem Mittelgebirge gemeinsam mit Gästen zu erkunden. Als ein echter Schwarzwälder kennt er seine Heimat, lässt sich aber vor Ort auch gerne genussreich verwöhnen. „Auf den Spuren des Württemberger Adels“ lautete in diesem Jahr das Motto einer ausgeklügelten Premierentour von Schwarzwald-Guide Jürgen Rust, der
damit das Herz und den Gaumen Hansy Vogts im Teinachtal erfreute. Dabei wurde die Historie des Teinachtales in den Fokus gerückt, denn schließlich und endlich sind die baulichen Besonderheiten dem Adelshaus der Württemberger zu verdanken. Passend zu der knapp elf Kilometer langen Wandertour gab es auf neuen Genießerpfaden und alten Flanierwegen nicht nur Wissenswertes rund um die Region zu erfahren, denn die Tour wurde bereichert durch historische Persönlichkeiten, dargestellt von Schauspielern des Regionentheaters aus dem schwarzen Wald, sowie kulinarischen Besonderheiten aus Küche und Keller der lokalen Gastronomie.
Victor von Scheffel (1826-1886) war nur einer, der als Dichter gerne im „Tal der Sprudelquelle“ kurte und die „Jahrhundertbank“ mit in Stein gemeißelten Danksagungen lässt erahnen, wie viele Menschen zur Kur ins Teinachtal gefahren sind. Besonderes Augenmerk gilt dem 1916 erbauten Lautenbach-
In der Region ist der SWR Moderator, Hansy Vogt kein Unbekannter, zumal wandernder SchwarzwaldBotschafter
Moderator, Entertainer und Schlagerstar zumal er seit zehn Jahren auch als SchwarzwaldBotschafter begeistert
hof, denn dort wartet eine besondere Begrüßung von Karl Eugen, dem 12. Herzog von Württemberg, der einst mit mehr als 300 Personen Gefolge ins beschauliche Teinachtal reiste. Zur Genusstour gibt es zudem abenteuerliche Wege zu entdecken, bei denen an nährstoffreichem Gewässer selbst gepflückte Brunnenkresse gekostet, die ersten Heidelbeeren gezupft und auf weichen Waldwegen zurück in Richtung Bad Teinach immer wieder Walderdbeeren gepflückt werden können.
Als wahrhaft königliche Begrüßung wartet auf der Mathildenanlage eine imposante Treppenanlage – benannt nach der Königinwitwe Charlotte Auguste Mathilde von Württemberg (1766–1828), der ersten Königin des Landes, die als Gönnerin diese nach ihr benannte Treppenanlage mit 600 Stufen zum Flanieren erbauen ließ. Sie berichtet über ihre Liebe zur Region und die Stiftung zur jährlichen Abhaltung des Jacobifestes. Dann sind es nur noch wenige Höhenmeter bis zur Schlossberghütte. Hier wartet eine rustikale Vesper und als krönenden Abschluss lässt Schlagerstar Hansy Vogt mit einem musikalischen „Dankeschön“ die im wahrsten Sinne des Wortes genussreiche Wanderung mit Liedern aus seiner neuen CD ausklingen.
Das 32. Belcanto Opera Festival in Bad Wildbad musste auch in diesem Sommer erneut Corona Tribut zollen. Es sollte „ein etwas anderes Festival“ werden und lockte mit Open Air Veranstaltungen – der Sommerberg als „Ort erhabener Ruhe und Schönheit“ war auserkoren, um in sicherer, luftiger und gastfreundlicher Atmosphäre die Akteure zu genießen. Mit dem Ziel, die Bedingungen der jeweils aktuellen Gesundheitssituation anzupassen, sollten die Gäste in Bad Wildbad „höchst ungewöhn-
liche Orte für Musik kennenlernen“. Aber der verregnete Sommer machte den sorgfältigen Planungen einen Strich durch die Rechnung. Als gefragter Ausweichort bot das historische Luft- und Sonnenbad „Marienruhe“ im Kurpark trockene Plätze für die Gäste.
Sabine ZollerDie vernichtenden Hochwasserkatastrophen in NRW und Rheinland Pfalz haben apokalyptisches Ausmaß und Zerstörungen und menschliches Leid mit sich gebracht, wie wir es seit Ende des Zweiten Weltkrieges in unserem Land nicht mehr vergleichbar kannten. nota bene kann nicht erscheinen, ohne zumindest ein Streiflicht auf diese Katastrophe zu lenken.
Wir haben hierzu bei RP Online einen Kommentar gefunden, den wir unseren Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten wollen.
Aus dem Himmel strömen Flüsse, die Gebäude zerstören und Menschenleben auslöschen. Tausende Kilometer entfernt wüten ebenfalls Extremwetter: Hitze und Brände in Nordamerika und Sibirien. Ein stark mäandernder Jetstream produziert, geschwächt vom Klimawandel, insbesondere im Nordhalbkugel-Sommer zunehmend Wetterlagen, in denen Hochs und Tiefs nicht mehr zügig wandern, sondern unbeweglich auf der Stelle verharren. Immer häufiger berichten die TV-Wetterfrösche von „stehenden Wettern“. Über welchem Erdwinkel die
lahmende Höhenströmung indes ein Hoch oder Tief einschnürt, bestimmt das meteorologische Roulette.
Ob nach dem Tornado in Tschechien, dem Glutofen-Event von Lytton oder der Sintflut in der Eifel: „So etwas haben wir noch nicht erlebt“, sagen Überlebende der Wetterhöllen, während die Manipulaton der öffentlichen Meinung zum Klimawandel sich stoisch fortsetzt. Sie steckt bereits in der kindlich anmutenden Frage: Ist das noch Wetter oder schon der Klimawandel? Während wir ein Menetekel nach dem anderen erle-
Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: Hochwasser Deutschland
ben, tun wir immer noch so, als wüssten wir es nicht besser.
Bei direkter Betroffenheit können wir aber auch anders: Die Pandemie lässt sich als Extremwetter für alle und weltweit zeitgleich vorstellen. Keiner käme heute (außerhalb des QuerdenkerKosmos) mehr auf die Idee zu fragen: Ist das nicht eigentlich doch nur eine Grippe?
Aber beim menschengemachten Klimawandel treiben die Medien ihre Redlichkeit zur ausgewogenen Berichterstattung auf die Spitze: Die Wissenschaft sei sich nicht einig, tröten einige Politiker und berufen sich auf zweifelhafte Experten. So entsteht jene törichte „False balance“, die seit langem die öffentliche Meinung düngt. Wenn drei von 100 Klimaforschern die menschengemachte globale Erwärmung bezweifeln, lässt sich schwer Uneinigkeit testieren – aber der ahnungslose Bürger glaubt, es stehe fifty-fifty. So lügen wir uns seit Jahrzehnten immer tiefer in die Tasche. „Was nützt eine Forschung“, fragte schon vor 45 Jahren ChemieNobelpreisträger Rowland Sherwood, „wenn alle Welt herumsteht und nur beobachtet, wie die wissenschaftlichen Prognosen bestätigt werden?“
Wolfgang Wiedlich General-Anzeiger Bonn
Mitte 2019 hat sich die „Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche“ (BVAP) mit dem Ziel gegründet, einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag für die gesamte Branche auszuhandeln. Das klingt erst einmal gut. Doch eine nähere Betrachtung macht skeptisch.
Ein Kommentar
Nach erfolgter Gründung wurde von den Initiatoren der BVAP (aus den der Partei des Bundesarbeitsministers Heil zweifelsfrei nahestehenden Organisationen Arbeiterwohlfahrt, Arbeitersamariterbund und Volkssolidarität) schnell ein Tarifvertrag mit Verdi geschlossen, der umgehend von Seiten des besagten Bundesarbeitsministers als Vorlage für die Forderung herangezogen wurde, diesen doch als flächendeckenden Tarifvertrag für ganz Deutschland und alle Trägerbereiche als verbindlich beschließen zu lassen. So schnell hatte Politik noch nie auf Forderungen aus einem Trägerbereich reagiert. Eine unheilvolle Allianz und ein durchsichtiges Spiel.
Vertritt die BVAP jedoch gerade mal rd. 50.000 der insgesamt rd. 1,1 Millionen in der Pflege Tätigen. Bei Wahlen würde ein so geringer Prozentsatz nicht einmal zum Einzug ins Parlament reichen.
Inzwischen kann festgehalten werden, dass der in dieser Form geplante allgemeinverbindliche Tarifvertrag in der Pflege gescheitert ist. Die Caritas hatte sich bereits früh dagegen entschieden, die Diakonie hatte schwerwiegende Bedenken geäußert. Der private Trägerbereich, in dem rd. 500.000 Pflegekräfte tätig sind, hat sich von Anbeginn an gegen einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag ausgesprochen,
der nach seiner Ansicht die grundgesetzlich verankerte Tarifautonomie verletzen sowie die Arbeit der Pflegekommission auf Bundesebene desavouieren würde.
Daraus ableiten zu wollen, die vorgenannten Trägerverbände würden sich gegen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der in der Pflege Arbeitenden aussprechen, ist ebenso infam wie unsinnig, es ist schlicht falsch. Die Politik hat lange versucht, damit nur von eigenem Versagen abzulenken.
Im Schulterschluss mit ihrem privaten Trägerverband bpa und den eigenen Mitarbeitenden fordert die MHT Gruppe seit langem bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege. Dazu gehören insbesondere eine bessere Personalausstattung und spürbar bessere Vergütungen der Mitarbeitenden. Als Träger lassen wir uns nicht den schwarzen Peter in die Schuhe schieben.
Die jetzt getroffenen Entscheidungen, wonach Pflegeheim-Arbeitgeber Tarifverträge abschließen sollen oder zumindest auf tarifvergleichbaren Grundlagen vergüten müssen, bringen erneut nichts Halbes und nichts Ganzes. Glaubt da oben in Berlin wirklich einer, dass bei dem bekannt schlechten Markt an ausreichend notwendigen Pflegefachkräften in der Vergangenheit neue Mitarbeitende hätten eingestellt werden können, wenn schlecht bezahlt worden wäre? Wer in politischer Verantwortung eine nachhaltig bessere Vergütung von Pflegekräften wirklich will, könnte geeignetere Entscheidungen schnell und unbürokratisch herbeiführen.
Alleine, es fehlt wohl doch am Willen. Die viel zitierten Helden der Pandemie haben Besseres verdient.
Manfred PreussGesundheit ist nicht alles. Aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Diese „Weisheit“ sagt viel über die Bedeutung von Gesundheit für unseren Alltag aus. Lebe dein Leben gut, heißt eine ergotherapeutische Intervention, die im Rahmen von Gesundheitsförderung eingesetzt wird. Doch was hat eigentlich gutes Leben mit Gesundheit zu tun?
Gute Ernährung, viel Bewegung und eine Balance zwischen Arbeit und Freizeit, all das sind bekannte Größen, die uns körperlich fit und geistig wachhalten und so zu Wohlbefinden und Gesundheit beitragen. Viele Angebote
gotherapeutische Modelle, die Betätigung erklären. Jeder von uns betätigt sich auf sein eigene Weise und in welchem Umfeld dies stattfindet. Modelle helfen herauszuarbeiten, wie und womit sich jemand betätigt und welchen Umfeldfaktoren diesem Handeln Sinn geben. Auf der Basis eines solchen Modells wurde nun ein Reflexionsinstrument entwickelt, dass in der Ergotherapie im Rahmen von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung eingesetzt wird.
Dazu ein Beispiel
Im Rahmen einer Gesundheitsförderung im Betrieb erhalten die Mitarbeiter die Aufgabe, fünf Fotos zu be -
zur Gesundheitsförderung zielen genau darauf ab. Mit Kursen für Bewegung und Entspannung, mit Tipps zur richtigen Ernährung entstehen Wissen um Gesundheit und Ideen darüber, was getan werden kann.
Und der Alltag? „Ach ja, heute hatte ich so viel zu tun, die Übung für den starken Rücken mache ich bestimmt morgen“. Diese und ähnliche Gedanken entstehen manchmal eben gerade dann, wenn man sich vornimmt, etwas für die Gesundheit zu tun. Genau hier setzt das ergotherapeutische Programm „Lebe dein Leben gut“ an. Es dreht den Spieß um und setzt den Blick auf das, was ist. In dem darüber nachgedacht wird, welche Betätigung im Alltag Bedeutung haben, wird herausgearbeitet, ob und wie sie sich positiv auf Wohlbefinden und Gesundheit auswirken.
Ausgehend von der Sichtweise, Gesundheit ist die Grundlage für körperliches, geistiges, seelisches und soziales Wohlbefinden (WHO 1986), gibt es er-
trachten und sich nachfolgende Fragen dazu zu stellen: Was ist mir wichtig zu tun? Wo ist es mir wichtig, dabei zu sein? Das Foto eines Mitarbeiters zeigt seinen Schreibtisch und den Kollegen. Zunächst erläutert der Klient, was ihm daran wichtig ist. Vier unterschiedliche Kategorien helfen, die Schilderung einzuordnen. Diese sind zum Beispiel Erfahrung, Aktivitätsmuster, Auswirkung auf das eigene Wohlbefinden. Arbeit ist für viele Menschen wichtig, es ist der Ort, an welchem sie sich weiterentwickeln, Kompetenzen erwerben und Anerkennung erhalten. Die Kategorie Identität entwickeln und zum Ausdruck bringen, bestätigt was die Schilderung des Klienten darlegt.
Die Dimension für sich selbst sorgen und auf sich achten, stellt die Schilderung in ein anderes Licht. Mancher stellt nun fest, dass er vielleicht nicht immer gut auf sich achtet. Er bleibt zu lange im Büro und wacht nachts des öfteren mit Rückenschmerzen auf. Was also kann er tun, um auf sich selbst zu achten? Die Erinnerung wird wach an Spaziergänge, die er/sie schon immer
gerne gemacht hat. Der Befragte erkennt, mit einem Spaziergang nach der Arbeit sorgt er/sie für einen Ausgleich zu der langen sitzenden Tätigkeit. Er/ sie entdeckt eigene Gewohnheiten und Muster wieder und kann sie nun für sich nutzen. Die Frage nach der Selbstversorgung hat zu einer Wiederentdeckung eigener Möglichkeiten geführt und erhält damit eine neue für die Gesundheit sinnvolle Bedeutung.
Der Einzelne ist nicht allein für die Gestaltung seiner Gesundheitssituation verantwortlich. Aus diesem Grund bezieht der Reflexionsprozess die äußeren Faktoren mit ein. Wie sieht die Urlaubsregelung im Betrieb aus, wie oft wird Arbeit mit nach Hause genommen, gibt es eine aktive Pause? Dies und andere Fragen machen den Blick frei für Ressourcen und Barrieren, die der Betrieb bietet.
Im Verlauf der Intervention erkennen die Teilnehmenden die Wechselwirkung von Alltag und Gesundheit und Wohlergehen. Ein nachhaltiger Denkprozess wird in Gang gesetzt. Indem Gewohnheit überprüft wird, stellt sich ein neuer anderer Blick auf die Gesundheit ein. Es ist nicht mehr etwas, das für die Gesundheit getan werden muss, vielmehr ist es die Gesundheit selbst, die in den Mittelpunkt gestellt wird, ein gesundes Leben zu führen.
Indem nicht gesagt wird, was zu tun ist, sondern gefragt wird, wie es getan wird, werden Klienten in ihrem Alltag abgeholt. Erfahrungen, Wissen, das berühmte Bauchgefühl werden in Zusammenhang mit den äußerlichen Rahmenbedingungen gebracht – und jeder mixt sich das eigene Rezept, das Leben gut zu leben. Gesundheit wird in Arbeit, Freizeit und Selbstversorgung gelebt.
Anke Matthias-Schwarz Ergotherapeutin/Gesundheits- & Sozialmanagement B.A.Vielen Besuchern einer heutigen Apotheke ist sicherlich nicht bekannt, dass trotz der großen Anzahl chemisch produzierter Arzneimittel bis heute ungefähr ein Drittel des Arzneischatzes aus unserer Natur stammt. Selbst modernste Entwicklungen nutzen häufig die Natur als Lieferanten der Ausgangssubstanzen.
Um die Vielfalt der Pflanzenwelt mit ihren Arzneistoff liefernden Arten besser kennen zu lernen, bin ich immer wieder auch mit der Kamera in der Natur unterwegs, um einzelne Exemplare für mein Archiv festzuhalten.
In regelmäßiger Folge möchte ich deshalb an dieser Stelle einzelne Pflanzen vorstellen und über ihre Wirkungsweise informieren.
Friedrich Böckle (QuellenApotheke, Bad Liebenzell)Extrakte aus Beinwellblättern und auch aus der Wurzel werden bereits seit Jahrhunderten bei Schmerzen des Bewegungsapparates eingesetzt. Inzwischen haben zahlreiche Studien diese Anwendung bestätigt und sogar den Indikationsbereich stark erweitert.
Es liegen positive Veröffentlichungen der Kommission E vor, die den Einsatz bei äußerlicher Anwendung bei Prellungen, Zerrungen, Quetschungen, Schwellungen und Verstauchungen als wirkungsvoll unterstreichen. Die Inhaltsstoffe wirken zudem bei Knochenbrüchen kallusbildend. Es gibt zudem aus jüngster Vergangenheit Vergleichsstudien mit Präparaten chemischer Zusammensetzung, die für diesen Bereich eingesetzt werden, bei denen Beinwellprodukte im Gesamtergebnis besser abgeschnitten haben.
Ein wichtiger Punkt soll jedoch bei der Verwendung von Beinwellextrakten nicht unerwähnt bleiben. Der hohe Gehalt an sog. Pyrrozolidinalkaloiden schränkt die Anwendung erheblich ein. In letzter Zeit wird vermehrt auf
die schädigende Wirkung dieser Alkaloide hingewiesen, die in relativ vielen bekannten Arzneipflanzen enthalten sind. Eine leberschädigende und sogar krebsfördernde Wirkung geht von diesen Alkaloiden bei innerer Anwendung aus.
Somit ist eine Einnahme strengstens untersagt und eine äußerliche Anwendung sollte nicht im Bereich offener Wunden erfolgen. Renommierte pharmazeutische Hersteller haben inzwischen auf diese Problematik reagiert und Beinwellpflanzen gezüchtet, deren Gehalt an Pyrrozolidinen stark verringert wurde.
Die immer noch verbreitete Eigenherstellung von Beinwellsalben mit Beinwell aus dem eigenen Garten sollte deshalb unterbleiben! Es kursieren auch immer noch volkstümliche Anwendungen einer Einnahme von Beinwellprodukten bei Gastritis, Rheuma und auch bei Durchfall. Diese absolut gesundheitsschädigende Verwendung sollte in jedem Fall unterlassen werden.