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Ergotherapie als betriebliche Gesundheitsförderung
from Neu Nota Bene 13
by Mateo Sudar
Arbeit hat mit Gesundheit, Gesundheit hat mit Arbeit zu tun. Dieser Zusammenhang gewinnt umso mehr an Bedeutung, je genauer man beides betrachtet. Jedwede Tätigkeit hat ihre Anforderung. Ob beim Transfer eines Bewohners vom Bett auf den Rollstuhl, ob beim Reinigen eines Bewohnerzimmers oder ob beim Anfordern eines Krankentransportes – jedes Mal macht die Aufgabe eine Handlung erforderlich, die denjenigen, der sie ausführt, beansprucht. Diese Beanspruchung zeigt sich in unterschiedlichen Formen. Es bedarf einer großen Anstrengung, den wegen Kontrakturen unbeweglich gewordenen Bewohner in den Rollstuhl zu mobilisieren. Sind mehrere solcher Bewohner auf pflegerische Unterstützung angewiesen, summiert sich die Beanspruchung und kann zu einer Belastung werden, mit einem schmerzhaften Rücken als Folge.
Gedanken beim Einschlafen, ob man alles in der Frühschicht erledigt hat, die Kollegen von der Spätschicht informiert und dabei nichts vergessen hat, sind Ausdruck einer anderen, nicht körperlichen Belastung, die sich in Form von Einschlaf- und Durchschlafproblemen zeigen kann.
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Diese Beispiele aus dem Arbeitsalltag zeichnen ein Bild davon, wie aus der Beanspruchung durch die Tätigkeit eine Belastung in der Tätigkeit wird und der Gesundheit schadet.
Doch was bedeutet Gesundheit?
Gesundheit, so zeigen die Beispiele, hängt vom subjektiven Erleben ab. Nach dem Verständnis der WHO handelt es sich bei Gesundheit um einen Zustand von Wohlbefinden im körperlichen, geistigen und sozialen Sinne. Ein Zustand, der einmal erreicht, nicht weiter fortbesteht, sondern sich immer wieder neu aus dem speist, wie Menschen leben und arbeiten. Arbeit und Leben finden immer in einer Umwelt statt und zeigen sich im Verhalten des einzelnen. Grund dafür, dass die Förderung von Gesundheit immer an den Verhältnissen als auch an dem Verhalten ansetzt. Die Arbeit zur Quelle von Gesundheit zu machen, ist Ziel und Anspruch von Gesundheitsförderung und Leitlinie des ergotherapeutischen Angebotes in betrieblicher Gesundheitsförderung.
Die Ergosprechstunde im Johanneshaus
Bad Liebenzell-Monakam
Hier sind die Mitarbeitenden eingeladen, sich von Triggerpunkten befreien zu lassen und mittels der Breussmassage zum Wohlbefinden zurück zu finden. Triggerpunkte sind muskuläre Verhärtungen, die den Muskeln die Kraft nehmen und als Schmerz in verschiedene Körperregionen ausstrahlen. Ursachen für Kraftlosigkeit in der Schulter, für einen ausstrahlenden Schmerz im Arm oder der Hand können solche Punkte sein. Eine Behandlung soll von der unmittelbaren Symptomatik befreien. Mit der ergonomischen Beratung am Arbeitsplatz begutachten und verändern wir Ursachen für das Entstehen eines Triggerpunktes. Diese können darin liegen, wie die Tätigkeit und in welchen Verhältnissen sie ausgeführt wird. Hieraus ergibt sich eine Beratung, die, individuell auf das Betätigungsproblem am Arbeitsplatz abgestimmt, nachhaltig das Entstehen der Befindlichkeitsstörung verhindert.
Mach mal Pause
Ein Entspannungskurs in progressiver Muskelentspannung (PME) nach Jacobson.
Als anerkanntes Verfahren in der Prävention etlicher Erkrankungen und auch als anerkanntes Verfahren in der Burnout-Prophylaxe, bewährt sich die
PME seit langem als wirkungsvolle und nachhaltige Methode. In der Gruppe lernt man sie kennen, übt das Verfahren und tauscht sich über Mittel und Wege aus, in der Anspannung des Arbeitsalltages entspannt zu bleiben.
Eine Rückenschule für die pflegerische Tätigkeit Rückenschule – schon oft gehört? Rückengerechtes Heben und Tragen ist jedermann bekannt. Was tun, wenn dennoch Beschwerden auftreten? Dann bietet dieser Kurs die Gelegenheit, eine eigene Rückenschule zu erlernen. In einem Kurs von fünf Einheiten werden an Beispielen aus der Praxis die Auswirkungen auf unsere Wirbelsäule bei den alltäglichen Handlings in der Grundpflege erklärt. In der praktischen Übung werden Formen des rückengerechten Bewegens und des rückengerechten Handlings gezeigt und in der Selbsterfahrung angewandt. Sinn und Zweck des Kurses ist es, aus dem Erkunden persönlicher Bewegungsgewohnheiten diejenigen zu erkennen, die eine Belastung für die Wirbelsäule sind. Ziel des Kurses ist es, diese Bewegungsroutinen zu verändern und einen persönlichen Umgang mit Heben und Tragen bei der Arbeit zu finden, der dem eigenen Rücken gut tut.
Allen Angeboten gemeinsam ist das Empowerment, das Befähigung bedeutet. Gesundheit als Wohlbefinden entsteht, wenn jeder die Chance hat, sich um Fragen der eigenen Gesundheit zu kümmern und eigenverantwortlich damit umzugehen. Mit den Kursangeboten, Behandlung und Beratung im Johanneshaus besteht ein Angebot, Fähigkeiten und Stärken im Umgang mit der eigenen Gesundheit zu finden und die eigene Tätigkeit als Quelle für Gesundheit zu entdecken.
Anke Matthias-Schwarz Ergotherapeutin/Beraterin betriebliche Gesundheitsförderung IHK
Natürliche Hilfe
Ein Ratschlag aus der Apotheke

Vielen Besuchern einer heutigen Apotheke ist sicherlich nicht bekannt, dass trotz der großen Anzahl chemisch produzierter Arzneimittel bis heute ungefähr ein Drittel des Arzneischatzes aus unserer Natur stammt. Selbst modernste Entwicklungen nutzen häufig die Natur als Lieferanten der Ausgangssubstanzen.
Um die Vielfalt der Pflanzenwelt mit ihren Arzneistoff liefernden Arten besser kennen zu lernen, bin ich immer wieder auch mit der Kamera in der Natur unterwegs, um einzelne Exemplare für mein Archiv festzuhalten.
In regelmäßiger Folge möchte ich deshalb an dieser Stelle einzelne Pflanzen vorstellen und über ihre Wirkungsweise informieren.
Friedrich Böckle (Quellen-Apotheke,