2 minute read

Die große Vision des Jean Henri Dunant

Next Article
Hilfe

Hilfe

Ein Schweizer Geschäftsmann verändert mit seiner Idee die Welt gence de Tunis“. Dieses Buch verschaffte Dunant wissenschaftliche Anerkennung und Kontakte in weite Kreisen – unter anderem führte seine Reputation ihn sogar zu einem Treffen mit Napoleon III. in Solferino.

Hier in Solferino sollte sich nun das Leben des Jean Henri Dunant in eine neue Richtung bewegen. Am 24. Juni 1959 kam er auf seinem Weg dorthin am Schlachtfeld vorbei. Napoleon III. führte hier einen Feldzug gegen Österreich. Dunant war erschüttert. Eine Unzahl Verwundeter, Sterbender und Toter lag auf dem Schauplatz dieser kriegerischer Auseinandersetzung. Ohne Hilfe, ohne Versorgung und ohne Bergung. Es schien sich niemand zu kümmern, es gab keine Zuständigkeiten. Henri Dunant improvisierte mit Hilfe der ortsansässigen Bevölkerung einen Notdienst. Er errichtete Behelfslazarette und organisierte eine Versorgung durch Ärzte und Schwestern, er besorgte Verbandsmaterialien und notwendige Medikamente. weißen Flagge mit rotem Kreuz garantierte - die erste „Genfer Konvention“. Im Jahre 1876 gab sich die Organisation schließlich den Namen „Internationales Komitee vom Roten Kreuz“. Die Verleihung des ersten Friedensnobelpreises in der Geschichte war die logische Konsequenz aus Henri Dunants unermüdlichem Einsatz für die Verwirklichung seiner weltumspannenden Vision von Mitmenschlichkeit und Menschenwürde.

Advertisement

Wolfgang Waldenmaier

Diese Erlebnisse schildert Henri Dunant in seinem 1862 erschienenen Buch „Eine Erinnerung an Solferino“. Darin entwickelt er auch zum ersten Mal eine große Vision: Auf der Basis von Freiwilligkeit und Neutralität sollte eine Hilfsorganisation gegründet werden, die nationenübergreifend Verwundete versorgt und pflegt.

Im Jahr 1863 wurde in Genf ein internationales Komitee mit Vertretern aus sechzehn Nationen gegründet. Ein Jahr später wurde von insgesamt zwölf Staaten eine Übereinkunft getroffen, die den Schutz der Kriegsverwundeten und des Hilfspersonals unter einer

Ich fühle mich ungemein beschenkt, wenn Du etwas von mir annimmst –wenn Du an der Freude teilhast, die in mir ist, sobald ich Dich beschenke. Und Du weißt, ich gebe nicht in der Absicht, Dich in meine Schuld zu bringen, sondern weil ich die Zuneigung leben möchte, die ich für Dich empfinde. Annehmen mit Würde ist vielleicht das größte Geschenk. Unmöglich kann ich die beiden Seiten voneinander trennen. Wenn Du mich beschenkst, schenke ich Dir mein Annehmen. Wenn Du von mir nimmst, fühle ich mich sehr beschenkt.

von Ruth Bebermeyer

Schenken und beschenkt werden…

Die Adventszeit steht unmittelbar vor der Tür. Eine Zeit, die durch viel Einkaufhektik geprägt ist, da wir uns am Heiligen Abend gegenseitig beschenken wollen. Gleichzeitig ist es eine besinnliche Zeit, in der gelesen oder vorgelesen wird. Ich habe mir in den letzten Tagen das Grundlagenwerk von Marshall B. Rosenberg zur Gewaltfreien Kommunikation (GFK) – Eine Sprache des Lebens – nochmals zur Hand genommen. Ich wollte wissen, was Marshall Rosenberg über das Schenken geschrieben hat. Da mich die Worte, die ich gefunden haben, sehr bewegt haben, möchte ich diese hier zitieren:

„Wenn wir von Herzen schenken, dann tun wir das aus der Freude heraus, die immer dann entsteht, wenn wir das Leben eines anderen Menschen bewusst bereichern. Auf diese Weise zu schen- ken, ist sowohl für den, der gibt, als auch für die, die nimmt, ein Gewinn. Die Beschenkte freut sich über die Gabe, ohne sich über Konsequenzen Gedanken zu machen, die Geschenke aus Angst, Schuldgefühl, Scham oder Profitstreben mit sich bringen. Der Gebende gewinnt durch die Stärkung seiner Selbstachtung; das geschieht, wenn wir erleben, dass unsere Handlungsweise zum Wohlergehen eines anderen Menschen beiträgt. Um die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) anzuwenden, müssen die Leute, mit denen wir kommunizieren, nicht in der GFK ausgebildet sein. Sie müssen nicht mal die Absicht haben, sich im Kontakt mit uns einfühlsam zu verhalten. Wenn wir selbst mit den Prinzipien der GFK im Einklang bleiben – einzig und allein um einfühlend zu geben und zu nehmen –und alles tun, was wir können, um anderen zu vermitteln, dass dies unser einziges Motiv ist, dann werden sie mit uns in den Prozess hineingehen und wir sind am Ende in der Lage, einfühlsam miteinander zu kommunizieren. Ich sage nicht, dass es immer schnell geht. Aber ich bleibe dabei, dass sich das Einfühlungsvermögen unvermeidlich entfaltet, wenn wir den Prinzipien der GFK treu bleiben.“

In dieser Haltung können wir zu Friedensstiftern werden – so wie Jesus, dessen Geburtsfest wir bald feiern.

Anneli Zenker

This article is from: