Tierschutznachrichten November

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Wir,

zum Mitnehmen

e r e i T r ü f v i akt

Ausgabe 11 | 2017

w w w. aktivertierschutz . at

Tierschutznachrichten

Schöcklwa re e s n u r a w Das

s r u K m e u e n f u a d i e a r c h e n oa h Hunde-WGs n e h c is ir te s Die ersten

Aktiver Tierschutz SteiermarK – Tierschutzhaus arche noah

Oliver Burlon mit Jimmy

7 1 0 2 g a t z t u h c s r e i W e lt t nderung


Inhalt

3 – visionen & werte 4 – Tiervermittlung 6 – unsere Ressorts 16 – Welttierschutztag 2017 18 – Aktuelles aus unserem Haus 19 – Kolumne fellhörig 20 – tierschutz aktuell 23 – Leserinnen berichten

Infos

Aktiver Tierschutz steiermark Neufeldweg 211, 8041 Graz Tel.: 0316 / 421942 Fax: 0316 / 421942-19 Bürostunden: MO–FR 8.00 – 16.00 Uhr Hunde- & katzenvergabe MO, DI, MI, FR von 14.00 – 17.00 Uhr (Vormittag nach Vereinbarung) SA: 9.00 – 15.00 Uhr DO: keine Tiervergabe Tierarztpraxis MO, DI, MI, FR: 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 – 16.00 Uhr DO: geschlossen Tierrettung–Notdienst (nur bei notfällen) Tagsüber unter 0316 / 42 19 42 Nachts, am Wochenende und an Feiertagen unter 0676 / 550 89 43

Kontakt

Obmann: karl.forstner@aktivertierschutz.at Allgemeines & tierarzttermine: office@aktivertierschutz.at Allgemeine Anfragen: sekretariat@aktivertierschutz.at tierhaltungsmeldungen: tierinspektorat@aktivertierschutz.at Tierklinik: tierklinik@aktivertierschutz.at MItgliederverwaltung: mitgliederverwaltung@aktivertierschutz.at Presseangelegenheiten: presse@aktivertierschutz.at

Impressum Medieninhaber & Herausgeber Aktiver Tierschutz Steiermark, Neufeldweg 211, 8041 Graz · Text Lisa Pacher · Grafik Miriam Weiss · Druck Medienfabrik Graz


Visionen und werte

auf neuem kurs Liebe TierfreundInnen, langsam dreht sich unser gewaltiges Schiff

sam für Tiere engagieren, dann ist das was wir

Arche Noah und wir nehmen neuen Kurs auf.

dafür bekommen nicht sichtbar, nicht messbar.

Wohin soll die Reise führen? Unsere Mission

Aber trotzdem ist es da: die Liebe und Dankbar-

lautet: „Gemeinsam stark für Tiere“! Mit dieser Motivation haben wir heuer den 86. Welttierschutztag am 04. Oktober zusammen mit unseren Tierheimhunden am Schöckl gefeiert. Es war ein

» Gemeinsam stark für tiere. «

keit der Tiere, wenn wir uns um sie kümmern. Wir möchten uns kümmern und unseren Tierheimhunden ein neues Zuhause schenken: die ersten

herrlicher Tag für Tierschützer und Hunde, von

Hunde-WGs (Wohngemeinschaften) in der Stei-

dem wir ausführlich in dieser Zeitung berichten!

ermark! Zurzeit leben unsere Hunde zumeist allein in vergitterten Zwingern. Die Hundehütten

Was bedeutet für uns das „gemeinsam stark für

sind undicht, es regnet hinein und wir können

Tiere“? Dazu eines meiner Lieblingszitate von

dort nicht wirklich heizen. Ein Zustand, der für

Laotse:

Tierfreunde unerträglich ist! Unsere Schöckltwanderung hat einen Vorgeschmack darauf

„Dreißig Speichen treffen sich in einer Nabe:

gegeben, wie es für unsere Hunde sein könnte:

Auf dem Nichts daran (dem leeren Raum) be-

ein entspanntes Miteinander in kleinen Wohn-

ruht des Wagens Brauchbarkeit. Man bildet Ton

gemeinschaften – ein gutes Hundeleben bis ein

und macht daraus Gefäße: Auf dem Nichts da-

neuer Seelenmensch gefunden wird. Gemein-

ran (seiner Leere) beruht des Gefäßes Brauch-

sam machen wir uns für dieses Herzensprojekt

barkeit. Man durchbricht die Wand mit Türen

stark! Seien Sie mit dabei!

und Fenstern, damit ein Haus entstehe: Auf dem Nichts daran beruht des Hauses Brauchbarkeit. Darum: Sein gibt Besitz, Nichtsein gibt Brauchbarkeit.“ In der heutigen Zeit wird viel Wert auf Sein, also auf Besitz gelegt. Doch die Dinge, die man nicht sehen kann, verleihen unserem Leben Brauch-

Karl Forstner

barkeit, verleihen Sinn. Wenn wir uns gemein-

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tiervermittlung

ich suche dich Dürfen wir vorstellen: Diese Tiere suchen dich und würden sich über ein neues Zuhause bei dir sehr freuen. Bei Interesse an einem unserer Vergabetiere melde dich einfach unter 0316 / 42 19 42 und mach' einen Kennenlerntermin aus. Text Lisa Pacher / Nina Saufüssl Bild Sarah Felberbauer

RonnY – der dreibeiner Der dreibeinige Ronni wirkt anfangs ängstlich, hat man sein Vertrauen gewonnen ist er aber ein treuer und liebenswerter Begleiter. Der 6-jährige Rüde sucht ein Zuhause ohne andere Tiere und Kinder.

» Ein tier zu retten verändert nicht die welt, aber die welt verändert sich für dieses eine tier. «

Leo – der schüchterne Leo wartet schon lange auf ein neues Zuhause. Der vorsichtige Kater hatte nicht nur Glück in seinem Leben und sucht einen Platz bei Katzenliebhabern, die ihm Zeit geben Vertrauen zu fassen.

Unikum – der ausbrecher Der erst einjährige flinke Rüde Unikum macht seinem Namen alle

Fossi – der skeptiker

Ehre: Freundlich, aufgeschlossen

Franzi – die unkomplizierte

Der neun Jahre alte Kaukasische

und zugänglich strotzt er nur so

Die gutmütige 7-jährige Mischlings-

Schäferhund Fossi ist rassetypisch

vor überschäumender Energie. Er

hündin mag andere Hunde sowie

Fremden gegenüber skeptisch und

mag Kinder sowie andere Hunde

Kinder. Sie ist noch sehr verspielt

sucht Rasseliebhaber, die ihm Zeit

und benötigt unbedingt einen aus-

aber unkompliziert und eine gehor-

geben und Vertrauen schenken.

bruchssicheren Garten.

same, freundliche Zeitgenossin.

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langzeitsitzer Spiky Unser stattlicher Groenendael-Mix Spiky ist eine Klasse für sich und, kennt man die Rasse und deren Eigenschaften, ein Traumhund wie er im Buche steht. Leider haben das seine ursprünglichen Besitzer nicht erkannt. Wie ein Paket verschnürt an Beinen und Schnauze wurde er mit knapp 4 Monaten zu uns ins Tierheim gebracht. Die Begründung ganz simpel: „Der Welpe beißt und ist nervig“ – so die beiden jungen Damen die das entzückende schwarze Fellknäudel übergaben. Spiky litt sehr unter der Situation im Tierheim, gehört doch ein so junger Hund eigentlich nicht einsam und allein in einen Zwinger. Bereits mit 11 Monaten musste Spiky für 10 Tage auf Anweisung verwahrt werden. Er geriet zwischen die Fronten als zwei private Hunde aneinandergerieten

das Spiel und Kuscheln mit seinen Freunden, mit de-

und deren Besitzerin beim Versuch die Hunde zu tren-

nen er in einer Gruppe lebte. Über die Jahre musste der

nen gebissen wurde. Zu diesem Zeitpunkt erschien es

mittlerweile stattlich herangewachsene Hund mehr

einfacher, einem Hund im Tierheim die Schuld zu ge-

als einmal Abschied von seinen Freunden nehmen.

ben als den „braven“ eigenen Hunden. Dennoch begeg-

Auch seine große Liebe Hera ließ er in eine bessere Zu-

nete ihm niemand unserer Mitarbeiter oder Spazier-

kunft ziehen. Warum nur kam niemand für ihn? Groß,

gänger mit Vorurteilen, hatte er doch noch sein ganzes

schwarz und noch dazu mit einem Beißvorfall in der

Leben vor sich. So durfte er bald ein großes Gehege

Kartei. Kaum jemand blieb mehr an seinem Zwinger

sein Eigen nennen. Spiky knüpfte auch schnell Kon-

stehen – der knuffige Welpe war verschwunden und so

takte – ob Rüden oder Hündinnen, er erwies sich zu

auch das Interesse der meisten Menschen.

jeder Zeit als vorbildlicher Zwingerkumpel und liebte Spiky's Jahre im Tierheim und auch seine Rasse mögen eine Herausforderung sein, aber kein Ausschlusskriterium für eine wunderbare Zukunft in einem eigenen zu Hause, mit Menschen die ihm zeigen was Leben außerhalb der Gitter bedeutet.

gut zu wissen

Die Zeit, sich einem Menschen voll und ganz anzuver-

Das Team der Arche Noah lässt Sie mit ihrem neuen Schützling nicht alleine! Für unsere Arche Noah Hunde gilt:

trauen sollte man ihm nach den langen Jahren im Tierheim zugestehen. Hat Spiky sein Herz geöffnet, kann man seine Lebhaftigkeit und Freude in allen Facetten

▸ 14 Tage Probewohnen, damit man sicher sein kann, dass der neue Vierbeiner in die Familie passt

genießen. Er liebt lange Spaziergänge, Schwimmen zählt genauso zu seiner Leidenschaft wie Ballspiele

▸ Beratung durch unsere Hundetrainerin, damit das Zusammenleben von Anfang an klappt

und Leckerlisuchen. In den richtigen Händen ist Spiky ein toller Hund, der mit dem passenden Menschen an

▸ Seniorenprogramm – gratis Behandlungen in unserer Tierarztpraxis für Hunde über 10 Jahre

seiner Seite alles Potential der Welt hat, ein Traumhund zu werden. Bis dieser Mensch kommt, wird Spiky geduldig in der Arche Noah warten! 5


r e sso rt t i e r ar z tpr a xi s

Rocky am weg der besserung Bestimmt kennt ihr noch alle Rocky, über den wir bereits in unserer letzten Ausgabe berichtet haben. Rocky wurde nach dem Tod seiner Besitzerin bei uns abgegeben. Mit seinen etwa 12 Jahren, blind, taub sowie mit auf den ersten Blick sichtbaren Gelenksproblemen waren seine Chancen, ein neues Zuhause zu finden, gering. Text Lisa Pacher / Anna Dedovic-Brosch Bild Sarah Bohar

erwachte gut aus der Narkose. Die Wunde verheilt sehr gut und es gab auch nach der Operation keinerlei Komplikationen. Zum ersten Mal seit langer Zeit ist Rocky nun endlich schmerzfrei! Trotz vieler nicht so angenehmer Besuche in unserer Tierklinik kommt Rocky zu seinen Kontrollen nach wie vor freudig und selbstbewusst zur Tür herein. Obwohl er so oft im Leben enttäuscht wurde hat er sich seine Lebensfreude und seine aufgeschlossene Art bewahrt. Wir freuen uns bei jedem Besuch aufs Neue, dass Rocky eine so herzliche Familie Doch Rocky hatte Glück im Unglück: Eine Familie ad-

gefunden hat, und hoffen, dass er in diesem Hundele-

optierte ihn und kümmert sich seitdem rührend um

ben keine Enttäuschung mehr einstecken muss.

den alten Hundeherren. Zu seinem „Rundumservice“ gehörte natürlich auch ein Komplettcheck in unserer Tierklinik. Dort wurden zusätzlich zu seinen schon bekannten gesundheitlichen Problemen eine Laryngitis sowie eine Herzschwäche diagnostiziert. Die Behandlung seines Hustens schlug nach einiger Zeit gut an und auch die Medikamente für seine Herzschwäche wurden umgestellt. Außerdem stellte sich heraus, dass er Einblutungen in sein rechtes Auge hatte, was den Augendruck massiv angehoben hat – das bedeutete schlimme Schmerzen für Rocky! Augenspezialistin Dr. Petra Grinninger wurde zu Rate gezogen und auf ihren Rat hin wurde Rocky am 29. September operiert, wobei ihm das Auge entfernt wurde. Die Operation verlief ohne Probleme und Rocky

Die September S tatistik unserer tierarztpraxis

481 tierische Patienten 1849 durchgeführte Behandlungen 644 Besuche


R e sso rt T i e r h e i m

bubis aufregendes, neues leben Thomas Zoth begann vor kurzem die Lehre zum Tierpfleger bei uns in der Arche Noah. Mit seiner einfühlsamen Art ist er besonders für ängstliche Hunde der richtige Ansprechpartner. Auch Rüde Bubi darf von seinem Engagement profitieren und hat sich unter Thomas‘ Pflege innerhalb kurzer Zeit toll entwickelt! Text Lisa Pacher / Thomas Zoth Bild Lisa Pacher / Sarah Felberbauer

„Hallo, mein Name ist Bubi! Ich bin

nicht so einfach. Aber ich spüre, dass

ein Schnauzermischling und 13 Jah-

die Menschen es gut mit mir mei-

re jung. Bis vor kurzem lebte ich auf

nen. Mein Freund Thomas verbringt

einem Hof, wo ich an einer Kette

sehr viel Zeit mit mir und mit jedem

angebunden war. Ich bekam zwar

Tag genieße ich seine Anwesenheit

immer mein Futter und Wasser,

und seine Berührungen mehr. Mitt-

doch soviel ich auch winselte – mit

lerweile traue ich mich sogar schon,

meinen Menschen zusammen sein

mit ihm spazieren zu gehen! Er sagt,

durfte ich nie. Ich weiß gar nicht

dass irgendwo da draußen ein tolles

mehr, wie lange ich dort lebte, denn

Leider weiß ich bis heute nicht, wer

Zuhause auf mich wartet. Da bisher

irgendwann habe ich aufgehört die

das war. Dabei würde ich mich so

an allem, was er mir erzählt hat, was

Tage und Nächte zu zählen. Mein

gerne bedanken! Eine Tierärztin

Wahres dran war, glaube ich ihm

Fell wurde langsam grau und grau-

kam auf den Hof und sprach mit

das auch! Bis dahin werde ich mit

meinen Menschen. Schon kurze

der Hilfe von Thomas weiter an mir

Zeit später kam die Tierrettung des

arbeiten und all die Dinge lernen,

Aktiven Tierschutzes, nahm mir die

die ich als junger Hund gerne ken-

Kette ab und überredete mich, in

nengelernt hätte. Aber wie Thomas

das große weiße Auto einzusteigen.

so schön sagt: Besser später als nie!“

» ich möchte den Tieren die Zeit Im Heim so schön wie möglich machen. « – Thomas Zoth

Mann, ich hatte solche Angst! Als das Auto stehen blieb, holten mich Menschen heraus. Sie sprachen be-

er. Eigentlich habe ich mir schon

ruhigend auf mich ein. Die letzten

gedacht: So ist also ein Hundeleben.

Jahre hatte ich doch nur „meinen“

Bis sich alles veränderte…

Hof gesehen, die vielen neuen Gerüche und Eindrücke machten mir

Irgendjemand meldete dem Tierin-

Angst. In den nächsten Tagen ver-

spektorat des Aktiven Tierschutz,

suchte ich, mich an alles Neue zu

dass ein Hund an einer Kette lebt.

gewöhnen. Mit 13 Jahren ist das gar

Die September S tatistik unseres Tierheims

102 Fundtiere 20 Abgabetiere 77 Vergaben 22 Rückführungen


ak t ive m itg li e d e r b e r i c ht e n

von 24 flauschigen findelkindern Vor allem im Herbst und im Frühling landen viele vierbeinige Findelkinder im Tierschutzhaus und obwohl dort alles Menschenmögliche getan wird, um sie gut zu versorgen – die Geborgenheit eines liebevollen Zuhauses kann es natürlich nur bedingt bieten. Zum Glück gibt es gute Nachrichten! Jeder von uns kann etwas tun. Text Karin Puffer Bild Roman Pendl

Am 2. Mai wurde ein kleiner Kater in der Arche Noah

selben Tag zog der graue Mini-Neuankömmling bei uns

abgegeben und musste – so wie jeder tierische Neu-

ein – samt All-Inclusive-Ausstattung, die der Aktive

ankömmling – für mindestens 3 Wochen in der Qua-

Tierschutz zur Verfügung stellt: vom Katzenkisterl

rantänestation untergebracht werden, bis er einen

über Decken, Aufzuchtsmilch, Flascherl und Spielzeug.

Fixplatz bei Tierfreunden bekommen kann. Die Quarantäne-Phase ist gesetzlich vorgeschrieben und auch wichtig, um mögliche Krankheiten erkennen und behandeln zu können, ohne die anderen Tierheimbewohner anzustecken. Doch das besagte Katerchen hatte noch eine zweite Möglichkeit: Anstatt ganz alleine in der Quarantänestation zu bleiben, kann er bei einer Pflegestelle untergebracht werden. Und hier kommen wir ins Spiel. Als aktive Vereinsmitglieder sind wir – mein Freund Roman und ich – Pflegestelle für Katzenbabies und bieten ihnen ein Zuhause auf Zeit. Und so klingelte am 2. Mai unser Telefon. Am

Gandalf der Graue

Gandalf, der Graue haben wir ihn genannt. Er war noch sehr klein, schätzungsweise 3 Wochen jung und wunderschön – aber leider auch sehr schwach. Trotz intensiver Pflege rund um die Uhr, inklusive Bauchmassagen und tierärztlicher Betreuung, mussten wir nach wenigen gemeinsamen Tagen Abschied nehmen. Ganz wollten wir das nicht glauben und so sind wir morgens um halb sieben im Pyjama zur Tierklinik gerast, wo uns Tierärztin Alexandra lange vor ihrem offiziellen Dienstbeginn in

Empfang nahm. Doch Gandalf war in seinem Heubett-

Vier Geschwister bei ihrem Frühstück

chen eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. 8


◀ Fridolin fühlt sich bei seinen neuen Katzeneltern auf Zeit pudelwohl und liebt es auf der Couch zu schlafen

Katzenpapa Roman mit einem seiner Schützlinge

Was bleibt zum Trost?

sie dort standesgemäß in ihrem Katzenzimmer, das, ne-

Der kleine Kater hatte die letzten Tage seines viel zu

benbei bemerkt, zum absoluten Lieblingszimmer sämt-

kurzen Lebens eine schöne Zeit voller Kuscheleinhei-

licher Teammitglieder wurde. Wen wundert’s? Schnur-

ten. Und er war nicht alleine.

rende Katzenkinder am Schoß steigern gleichermaßen sowohl die Kreativität als auch das Wohlbefinden bei

» Aktive Tierfreunde, wir brauchen euch mehr denn je. «

Besprechungen. Wir haben die Wirkung ausführlich getestet. Sobald unsere flauschigen Mitbewohner nach rund drei Wochen gesund, entwurmt und gechipt waren, durften sie bei ihren neuen Familien einziehen. Noch heute schicken uns diese lieben Tierfreunde Fotos von unseren ehemaligen Schützlingen und wir freuen uns jedes Mal unheimlich zu sehen, wie gut es ihnen geht!

Und so zogen über die Monate insgesamt 24 Findelkinder samt Kratzbaum und jeder Menge Futter bei uns ein. Unter anderem stellten Agathe, Hansi, Zwuschel, Fridolin, Nepomuk, Peppo, Pippi, Yoda, Schnurrbert, Flauschel, Fanni, Fina, Coco und Lotta unser Leben auf

Werde Pflegestelle!

den Kopf. Manche waren besonders verschmust, andere blieben lieber unter sich und natürlich war, so wie

Werde aktiv und hilf jungen oder kranken Katzen in ein neues Leben! Anforderungen an eine Pflegestelle sind Katzenerfahrung, Verantwortungsbewusstsein und genügend Zeit für die oft pflegeintensiveren Kätzchen.

sich das gehört, auch der ein oder andere Frechdachs mit dabei. Eine bunte Truppe auf Samtpfoten, jeder für sich einzigartig und besonders. Aber nicht nur unsere Herzen haben sie im Sturm er-

▸ Bei interesse melde dich unter 0676 84 24 17 434 oder tiervergabe@aktivertierschutz.at

obert – auch unsere Kolleginnen und Kollegen waren bald Hals über Kopf verliebt: Denn morgens kamen die Kätzchen mit uns ins Büro und natürlich residierten 9


ak t ive m itg li e d e r b e r i c ht e n

Viele Katzenbabies können in Pflegestellen untergebracht werden und sehr oft nehmen die wunderbaren Teammitglieder des Aktiven Tierschutzes ihre Schützlinge auch selbst mit nach Hause, um sie noch besser pflegen zu können. Hut ab, das ist für mich aktiver Tierschutz. Aber was tun, wenn übers Jahr 500 Kätzchen

» am liebsten würden wir sie alle für immer behalten. «

abgegeben oder gefunden werden? Gut, dass ihr da seid! Was wir dringend suchen, sind weitere Pflegestellen. Denn das Ziel ist ganz klar: Wir wollen den Findlingen die Quarantäne ersparen und sie direkt bei einer liebevollen Pflegefamilie versorgt wissen, ehe sie ihr neues Zuhause beziehen. Hand aufs Herz: Eine Pflegestelle zu sein, erfordert viel Energie und ist mit all den Hochs und Tiefs auch eine emotionale Herausforderung. Der Abschied fällt jedes Mal sehr schwer, denn, ihr als Tierfreunde wisst ja, wie das ist – am liebsten würden wir sie alle für immer behalten! Doch bei aller Wehmut: Die Tiere geben uns immer das Gefühl, dass sich unser Einsatz für sie lohnt und geben uns so viel mehr zurück. Ihr wisst, wovon wir sprechen. Mit lieben Grüßen an alle Tierfreunde,

Karin & Roman

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T i e rsc h u t z- u nt e r r i c ht

school-team

Vo lksschule Mooskirchen

Kostenloser Tierschutz-Unterricht vom Kindergarten bis hinauf zur 12.Schulstufe! Text & Bild Manuela Rauch

Die Volksschulkinder reißen die Augen auf, bei man-

ich von Kind zu Kind und lege jedem ein ovales Objekt

chen steht sogar der Mund weit offen. Dies ist ange-

in die offene Hand. Manche Kinder erfühlen bereits an

sichts des skurrilen Bildes, welches ihnen präsentiert

der Form worum es sich dabei handeln könnte. Endlich

wird nicht verwunderlich, denn eine Henne, welche

dürfen sie nachsehen – es ist ein Ei! Die Kinder wissen

einen Hundewelpen unter ihrem Gefieder hütet, sieht

natürlich, dass Eier von Hennen gelegt werden – jedoch:

man nicht alle Tage. Die Kinder erfahren, dass Hennen

Warum legen Hühner Eier, die mit Zahlen und Buchsta-

sehr liebevolle Mütter - „Glucken“ genannt - sind, wel-

ben versehen sind? Im Unterricht wird den Kindern nun

che sogar bereitwillig verwaiste Tierkinder anderer

erklärt woher diese geheimnisvollen Zeichen auf den

Tierarten adoptieren.

Eierschalen kommen und welche Bedeutung sie haben. „Wer hat nun die Zahl 2 auf seinem Ei als erste Zahl stehen? Sehen wir uns an, wie diese Hühner leben, die solche Eier legen?“, frage ich. Auf einem Bild erkennen sie dicht gedrängte Hühner in einem elektrisch beleuchteten Stall ohne Fenster. Kein Tageslicht, kein Gras, keine Würmer und vor allem: nur so viel Platz zum Leben wie eine große Schulheftseite und eine Postkarte zusammen ergeben. Auf der Verpackung dieser sogenannten „Bodenhaltungs-Eier“ steht geschrieben: „…von glücklichen Hühnern aus der Bodenhaltung!“- „Die sehen aber gar nicht glücklich aus!“, rufen die Kinder. Anhand kindgerechter Vergleichsbilder wird gezeigt wie sehr sich das Leben von Hühnern in verschiedenen Haltungen unterscheidet. Am Ende sind sich alle einig: „Kaufe

▴ Die 4. Klasse mit ihren zwei Volksschullehrerinnen

nie ein Ei… mit 2 oder 3!“

„Bitte schließt nun eure Augen und legt eine Hand in die andere Hand! “, bitte ich die Kinder. Langsam gehe

B e i In t e r e s s e r e s e r v ie r e n s ie r m in . g l e ic h e in e n t e

Mag. Manuela Rauch Mobil: 0699 81401427 E-Mail: schoolteam@aktivertierschutz.at www.aktivertierschutz.at/ressorts/school-team

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T i e r i nspe k to r at

wieder ein Kettenhund weniger Text Lisa Pacher Bild Sarah Felberbauer / David Weinzettl

Mitte September erreichte unser

Nach einem aufklärenden Gespräch

Tierinspektorat die Meldung eines

über

die

Mindestanforderungen

Kettenhundes. Kurze Zeit später

sowie die Bedürfnisse des Hundes

machte sich unser Tierinspektor

sagte der Besitzer schließlich zu,

David auf den Weg zu der besagten Adresse und fand tatsächlich einen kleinen Mischling an einer dicken Eisen-

die Umstände, unter denen der Hund lebte, anzupassen. Bei einer unangemeldeten Kontrolle eine Woche nach dem

kette vor. Die Besitzer zeigten sich erst uneinsich-

ersten Besuch fand David den Hund in einem

tig da der Hund schon die letzten 10 Jahre so lebte.

großen – weit über den Mindestanforderungen

» Leider sind die Mindestanforderungen selten das, was ich mir unter einer artgerechten Tierhaltung vorstelle. «

– neu angelegten Auslauf und ohne Kette vor. Außerdem kann er außer seiner Hütte jetzt auch den gemauerten Stallbereich mitbenutzen. Auch wenn wir am liebsten ein neues Zuhause für den kleinen Mischling gesucht hätten, konnten wir seine Lebensumstände zumindest verbessern. Wir werden dem kleinen Rüden auf jeden Fall wieder einmal einen Besuch abstatten und ihn im Auge behalten.

– David Weinzettl

▴ Vorher

▴ Nachher

Die September S tatistik unseres tierinspektorats

4673 gefahrene Kilometer 42 eingegangene Meldungen 9 Fälle in Bearbeitung 33 abgeschlossene Fälle, davon 6 in Kooperation mit dem Amtstierarzt


T i e r r e tt u ng

knapp dem tod entronnen Text Lisa Pacher Bild Sarah Felberbauer / Pamela Saringer

Dass Wildtiere beim Mähen oder Dre-

aller möglichen Ausrüstung auf den Weg,

schen den großen landwirtschaftlichen

um den Hund zu sichern. Die Polizisten

Maschinen zum Opfer fallen, kommt

wollten bereits das Narkosegewehr ho-

leider immer wieder vor. Mit einem

len, doch mit etwas Ruhe und Geduld

Hund hat der Landwirt, der Anfang Ok-

und dem einen oder anderen Leckerchen

tober zum Glück sehr aufmerksam sein

war es unseren Mitarbeitern innerhalb we-

Maisfeld aberntete, aber wohl nicht gerechnet,

niger Minuten möglich, sich dem Hund zu nä-

als er unmittelbar vor dem Schneidwerk ein Tier zwi-

hern. Wenig später war auch das Anleinen kein Prob-

schen den Maispflanzen erahnte und zum Glück so-

lem mehr. Dankbar und erleichtert ließ sich der Hund

fort reagierte.

brav den Chip ablesen - glücklicherweise war er registriert. Die Besitzer konnten verständigt und der Hund

» meine arbeit ist immer wieder eine neue Herausforderung, die ich gerne für die tiere annehme. «

direkt nach Hause gebracht werden. Dort erwarteten ihn nur wenige Minuten später bereits seine Besitzer. Tränen in den Augen schlossen sie ihren Hund in die Arme. Die Freude und Erleichterung war auf jeden Fall auf beiden Seiten zu sehen – wie sich herausstellte, war der Hund nämlich bereits seit 31. August abgängig!

– Patrick Mannsberger

Als der Landwirt genauer hinsah traute er seinen Au-

Wie lange er bereits im Maisfeld festhing kann leider

gen nicht recht: Die Leine um die Maispflanzen gewi-

nur gemutmaßt werden. Ebenso, ob er sich mit einer

ckelt saß da tatsächlich ein Hund vor dem Schneid-

Leine selbst verheddert hat oder bewusst von jeman-

werk! Die Polizei Strass wurde verständigt, konnte

dem angebunden wurde. Was wir aber wissen ist, dass

sich dem Hund aber nicht nähern, da er verängstigt

er mehrfaches Glück im Unglück hatte – nicht aus-

durch den Mähdrescher bei Annäherung der unifor-

zumalen, was passieren hätte können, hätte ihn der

mierten Polizisten schon auf mehrere Meter verwar-

Landwirt nicht rechtzeitig entdeckt.

nend knurrte. Wir wünschen dem Hund und seiner Familie alles Um etwa 14.00 Uhr erreichte uns die Anforderung von

Gute und hoffen, dass er solche Ausflüge in Zukunft

der Polizei. Sofort machte sich unsere Tierrettung mit

sein lässt.

Die September S tatistik unserer Tierrettung

8051 gefahrene Kilometer 349 Anrufe 179 Ausfahrten 8 Anforderungen durch Polizei / Feuerwehr 8 Blaulichtfahrten / Notfälle


Pfe r d e h i lfe

D’Artagnan auf dem Weg in ein neues Leben Ohne Huf kein Pferd. Diesen Spruch kennt wohl jeder Laie. Für D'Artagnan hat er aber eine ganz besondere Bedeutung – denn beinahe hätten ihn seine Hufe das Leben gekostet. Text Lisa Pacher Bild Ursula Wimmer

Der zwölfjährige Norikerwallach

Spezialfutter und Medikamente für

galt als austherapierter, hoffnungs-

die Hufe eingekauft, um die Heilung

loser Fall. Mit schwerem Hufkrebs

zu unterstützen. Ein Hufröntgen

auf allen vier Hufen machte sich

gab Aufschlüsse darüber, wie es

kaum noch jemand Hoffnung,

im Inneren der Hornkapsel aus-

eigentlich war er reif für die

sah, um die Bearbeitung genau auf

Schlachtbank. Doch D'Artagnan

seine Bedürfnisse anzupassen. Die

hat es geschafft – gegen alle Vermu-

erste Hufbearbeitung war schwierig

tungen ist er auf dem besten Weg, ein

und anstrengend für alle Beteiligten,

gesundes Reitpferd zu werden.

da die schwer und sehr tief entzündeten Hufe dem großen, stattlichen Pferd massive

Fast ein Jahr dauert seine Genesung bisher. Ein Jahr

Schmerzen bereiteten. Ohne D'Artagnans tolle Mitar-

täglicher Pflege, wöchentlicher Hufbearbeitung und

beit und sein kooperatives, gutmütiges Wesen wäre es

ideal angepasster Fütterung, Haltung und Pflege.

unmöglich gewesen, die Hufe zu bearbeiten. Nach einigen Monaten ging es D'Artagnan bereits so gut, dass

Um eine ganzheitliche Behandlungsstrategie zu er-

er von seiner Krankenresidenz in die Offenstallgruppe

stellen, wurden erst Abstriche von den Hufen sowie

übersiedeln konnte. Bewegung ist einer der Grundpfei-

ein Blutbild gemacht. Nach diesen Befunden wurden

ler für ein gesundes Pferd und vor allem für gesunde

So sahen D'Artagnans Hufe vor, während und nach der Bearbeitung aus. 14


Pfe r d e h i lfe

▴ Viel Bewegung an der frischen Luft und soziale Kon-

so langer Zeit mit seiner Herde um die Wette galoppiert

takte sind für die psychische und physische Gesundheit unverzichtbar.

ist! In seiner Genesungszeit sind enorme Kosten angefallen, für die wir gerne Spenden entgegennehmen. Die professionelle und einfühlsame Betreuung wurde

Hufe. Umso wichtiger war es, D'Artagnan zu möglichst

ehrenamtlich von Ursula und Nina Wimmer übernom-

viel Bewegung anzuregen. Durch die zeigesteuerte

men, die all die Mühen auf sich genommen haben um

Heufütterung und die ideal angelegte Offenstallanlage

D'Artagnan ein neues Leben zu ermöglichen.

mit einem 1 km langen Trail, der über verschiedenste Untergründe führt, bietet der Kandlhof, wo D'Artagn-

Voraussichtlich zum Jahreswechsel ist D'Artagnan be-

an untergebracht ist, ideale Voraussetzungen für seine

reit, in ein neues Zuhause zu ziehen. Gesucht wir ein

Genesung. Mittlerweilen sind die Hufe zu 75% wieder

Platz, wo auch weiterhin auf gute Hufhygiene geachtet

gesund. Die schweren Entzündungen und das kranke

wird und die Haltungs- und Fütterungsbedingungen

Hornmaterial ist fast vollständig herausgewachsen

passen. Dann steht einem Leben als treuer Freizeit-

und Darti tobt nun mit seiner Herde auf den Koppeln

partner nichts mehr im Weg!

herum. Es geht ihm jetzt so gut, dass begonnen wurde, ihn ein wenig zu reiten, was ihm unglaublich viel Freude bereitet. Er besticht durch seine Ruhe und Gelassenheit, ist aber gleichzeitig flott, sehr sensibel und fein.

Möchtest du helfen?

Viele Monate intensiver Betreuung, täglicher Hufbäder,

Du möchtest D'Artagnan am Weg in eine gesunde Zukunft unterstützen? Hilf mit einer Spende!

regelmäßiger Bearbeitung und ideal angepasster Zusatzfütterung liegen nun hinter D'Artagnan. Aus einem

▸ Spendenkonto IBAN AT71 3800 0000 0513 5025 Verwendungszweck: „Hilfe für D'Artagnan“

schmerzgeplagten, fast bewegungsunfähigen, niedergeschlagenen Pferd ist ein stattlicher, neugieriger und lebensfroher Wallach geworden, der wieder voller Freu-

▸ Bei Interesse an D'Artagnan melde dich bitte bei Ursula Wimmer unter: 0664 / 4105878

de über die Weide galoppieren kann. Nie werden wir den Tag vergessen, als D'Artagnan das erste Mal nach 15


T it e l

das war der WelttierschutztaG Am 4. Oktober war es so weit: Zum 86. Welttierschutztag machte sich das Team rund um den Aktiven Tierschutz Steiermark erstmalig auf zur Schöcklwanderung mit unseren Tierheimhunden. Text Lisa Pacher Bild Sarah Felberbauer

35 Heimhunde sowie einige ehemalige

großzügigen Geldspenden an die Tierpen-

Schützlinge mit ihren neuen Familien

sion Roberts Farm, die Raika Puntigam, die

durften dabei sein. Nach einem wunder-

XAL GmbH, den Landtagsklub der Grünen

schönen Aufstieg bei herrlichem Wetter

sowie den Gemeinderatsklub der Grünen.

wartete eine Stärkung auf die Mensch – Hund – Teams. Neben zahlreichen MitarbeiterInnen und ehrenamtlichen UnterstützerInnen waren auch Landesrat Anton Lang, Tierschutzreferentin Sabine Haider, LTAbg. der Grünen Sandra Krautwaschl sowie ein Team von Vizebürgermeister Mario Eustacchio mit dabei. Besonders stolz sind wir auf unsere wunderbaren Hunde, die sich durchwegs von ihren besten Seiten gezeigt haben und mit wahnsinnig viel Spaß bei der Sache waren.

Danke auch dem Alpengasthof am Schöckl

Sie haben einmal mehr bewiesen, was für

für den Veranstaltungsort sowie der Hol-

tolle, einzigartige Charaktere in Tierheim-

ding Graz für das Sponsoring von fünf

hunden stecken. Wir hoffen für jeden Ein-

Seilbahntickets. Für die Versorgung mit ei-

zelnen, dass sie solche Ausflüge bald re-

nem wunderbaren veganen Gemüsecurry

gelmäßig und mit ihren eigenen Familien

bedanken wir uns herzlichst beim Restau-

unternehmen dürfen!

rant Ginko. Danke an Werbetechnik JOST für das Sponsoring unseres neuen, tollen Banners sowie zwei Beachflags die jetzt

Ein herzliches Danke gilt

unseren Eingangsbereich im Tierschutz-

auch unseren Sponso-

haus Arche Noah säumen. Zu guter Letzt

ren, die die Veranstal-

sprechen wir ein riesen großes Dankeschön

tung unterstützt haben.

Sarah Felberbauer aus, für das Einfangen

Herzlichen Dank für die

wunderbarer Momente mit ihrer Kamera.

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Sc h ö c klwand e ru ng

» Ich hoffe, dass noch viele solcher Aktionen folgen und die Menschen sehen welche wunderbaren Tiere im Tierheim auf ihre Chance warten. « – Nina Saufüssl

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Ak t u e lle s aus u ns e r e m Haus

Die arche noah auf neuem kurs Seit Jahrzehnten ist die Arche Noah Zufluchtsort für Tiere in Not. Tausende Tiere sind bei uns einund ausgegangen. Manche mussten nur kurz in der Arche verweilen, doch es gibt auch die, die jahrelang oder sogar bis an ihren Lebensabend bei uns bleiben. All diese Jahre haben ihre Spuren hinterlassen - in den Seelen der Tiere genauso wie an den baulichen Gegebenheiten. Text & Bild Lisa Pacher

Zwinger für Zwinger reihen sich die Gitter aneinander, Hütte neben Hütte. Kalte Betonböden, nicht vorhandene oder kaputte Heizungen. Bald kommt der Winter, in den Zwingern im Haus ist nicht genug Platz für alle Hunde. Die Hütten sind teilweise bereits so desolat, dass es hineinregnet. In den

» Zeit für etwas ganz Neues! «

unter nachhaltigem Tierschutz vorstellen, nicht länger möglich! Trotz unserer schwierigen finanziellen Lage haben wir deshalb große Pläne. Dieser Winter soll der letzte sein, den unsere Hunde hinter Gittern verbringen! Im kommenden Jahr sol-

Momenten, in denen wir kurz Zeit zum Durchschnau-

len in der Arche Noah die ersten „Hunde – WGs“ der

fen finden, müssen wir uns deshalb immer wieder

Steiermark entstehen. Eine möglichst stressarme,

fragen: Sieht so Tierschutz aus? Und wo bleibt die Vor-

artgerechte Haltung in kleinen sozialen Gruppen, voll

bildrolle, die wir als Tierschutzverein doch eigentlich

ausgestattete „WGs“ mit angeschlossenem Daueraus-

übernehmen sollten?

lauf, viel Zeit mit Pflegern und Trainern, regelmäßige Ausflüge oder Spaziergänge, Abwechslung und Auslas-

Hand aufs Herz: Wir sind überzeugt, dass wir als Team

tung genauso wie ausreichende Ruhephasen – all das

des Aktiven Tierschutz tolle Arbeit leisten. Aber unter

sieht das Gesamtkonzept vor. Denn wir wollen nicht

diesen baulichen Voraussetzungen ist das, was wir uns

nur, dass die Tiere ihren Aufenthalt bei uns genießen anstatt ihn als Strafe zu sehen – wir wollen auch, dass sie ideal auf ihr neues Leben in liebevollen Familien vorbereitet sind. Nur so ist eine erfolgreiche Vermittlung dauerhaft möglich! Eine große Aufgabe, die wir aber als absolute Notwendigkeit sehen, um unserer Aufgabe als Tierschutzverein nachkommen zu können: Ein Zufluchtsort für Tiere zu sein und sie am Weg in eine bessere Zukunft zu begleiten. In der kommenden Ausgabe werden wir ausführlich über unser Projekt berichten. Wir freuen uns bereits jetzt über Unterstützung in jeglicher Form!

agen gleichen Die aktuelle Lage: Die Zwingeranl auf Zeit. ause Zuh mehr einem Gefängnis als einem

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Ko lu mn e

Fellhörig Ein Wiener Schwammerlsucher entdeckt in einem Wald bei Fürstenfeld elf vergrabene Welpen. Lebendig! Er bringt die Tiere nach Wien, wo man verzweifelt versucht, sie zu retten. Das Schicksal der erst wenige Tage alten Hundekinder ist ungewiss. Text Andrea Sailer

Bild WOCHE/Rath

Soviel zu einem Vorfall Mitte Oktober,

Eher handeln wir wohl für uns so. Ab-

der neuerlich sprachlos macht. Wie bit-

schiednehmen ist immer schwer, aber

ter – zynisch klingt angesichts dessen

eingebunden in vertraute Rituale fin-

der Satz des großen Pascal: „Je mehr

den wir vielleicht doch eher Halt oder

ich die Menschen sehe, desto mehr lie-

ein angemessenes Erinnern gelingt

be ich meinen Hund.“ Derselbe brillante

uns leichter.

Denker war es übrigens auch, der einst notierte: „Unsere Freunde, die Hunde, fügen uns

Ich weiß noch, als ich ein Kind war musste

durch ihren Tod Schmerz zu.“ Diese Aussage gilt eigent-

ein Mann aus der Familie das Begraben eines toten

lich für alle Tiere, mit denen wir unser Leben teilen.

Haustieres übernehmen. Es war furchtbar für mich, durchs Fenster in den Garten hinauszusehen und dort

Der November ist geprägt von Totengedenken und

schemenhaft die Silhouette von Opa, Vater oder Onkel

einer Stimmung allumfassender Abschiedlichkeit.

zu erkennen, mit den schaufelnden Bewegungen, und

Es ist Teil unserer Kultur, Menschen nach ihrem Tod

dieses unerträgliche Wissen, dass da jetzt meine Katze

in würdevoller Weise zu bestatten. Auch viele Tiere,

oder mein Hase für immer im Erdreich verschwinden.

die ihren Besitzern zu Lebzeiten etwas bedeutet ha-

Mittlerweile beerdige ich meine Vierbeiner ausschließ-

ben, bekommen nach ihrem Ableben ein Grab. Diese

lich selbst. Und stets allein. Ich gebe zu, auch ich habe

Tatsache mag bei manchen Zeitgenossen auf Unver-

da so meine Riten. So bewahre ich jeden verstorbenen

ständnis oder gar harsche Kritik stoßen, und doch ist

Gefährten ein bis zwei Tage im Keller auf; ich muss

es jedem Tierliebhaber mehr als nachvollziehbar, dass

gestehen, ich habe mich nie von der kindlich – naiven

sein jahrelanger Gefährte und Begleiter nach dessen

Hoffnung befreien können, das tote Meerschweinchen

Tod ebenso beerdigt wird wie jedes andere geliebte

oder die eingeschläferte Katze würden vielleicht doch

Familienmitglied auch.

noch einmal lebendig werden. Leider ist das nie geschehen. So beherbergt auch mein Garten mittlerweile eini-

1899 wurde einer der ersten öffentlichen Tierfriedhöfe

ge – im gesetzlich erlaubten Rahmen verantwortbare -

der Neuzeit in der Nähe von Paris eingeweiht. Mitt-

Kleintiergräber. Und ja, mein erstes totes Meerschwein

lerweile gibt es viele Tierfriedhöfe sowie Krematorien

hat einen Grabstein aus der Hand eines Künstlers er-

für unsere verstorbenen Mitgeschöpfe, die deutlich

halten. Mein geliebter Kater Oskar bekam ebenfalls ei-

machen, dass ihre Halter in einem toten Tier keinen

nen Stein und eine Rose in seiner Farbe. Und, nein, ich

wertlosen Kadaver und damit Müll sehen, sondern

vergesse nicht, mich bei jeder derartigen Bestattung

einen Leichnam, also das Relikt einer Persönlichkeit,

zu fragen, wer wohl den zahllosen armen Nutztieren

die einmal sehr wichtig war und eine respektvolle Ge-

einmal ein solches Denkmal setzt. Oder, was in einem

denkkultur der Trauer genauso verdient wie ein Zweib-

Menschen vorgeht, der Hundewelpen begäbt, die gar

einer. Ob wir das für die Tiere tun, bleibt dahingestellt.

nicht tot sind. 19

– Ihre Andrea Sailer


T it e l

Sammy ist wieder zuhause Jeder Tierbesitzer kennt das Szenario oder kann sich zumindest vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn das eigenen Haustier plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist. Auch wir sind in der Arche Noah fast täglich mit Fundtieren konfrontiert, die entweder bei uns abgegeben oder von unserer Tierrettung eingefangen werden. Text Lisa Pacher Bild Karisch / Forstner /tractive

Verängstigte, vollkommen verstörte Augen sind es,

Sammy wurde zwar einige Male gesichtet, war bis

in die unsere Mitarbeiter regelmäßig blicken müssen.

zum Eintreffen seiner Familie aber längst wieder über

Aber auch die aufgelösten, verzweifelten Gesichter der

alle Berge. In der unbekannten Umgebung, mitten

Tierbesitzer, die ihr Tier schmerzlich vermissen, lassen

zwischen Bussen, Straßenbahnen und Autos, waren

uns nicht kalt.

die Chancen, dass Samy den Ausflug unverletzt überstehen würde, gering. Fast eine Woche später erreichte die besorgte Familie schließlich ein Anruf von einer Dame, bei der seit einigen Tagen ein kleiner Hund zum Fressen kam. Und tatsächlich - es war Samy! Bis zum Ruckerlberg war er also gelaufen und hatte sich dort in seiner Angst versteckt.

Chippen und registrieren – das um und auf! Das Chippen von Haustieren, das ja bei Hunden auch schon Pflicht ist, ist eine wirksame Möglichkeit, verlaufene und gesicherte Tiere zu ihren Besitzern zurückbringen zu können. Auch immer mehr Katzen werden von ihren Besitzern gechipt, um sie im Falle Wie es ist, seinen Hund verzweifelt zu suchen, weiß

eines Verlaufens schnellstmöglich wieder an ihre Be-

nun auch Bernhard und seine Familie, die ihren Samy

sitzer übergeben zu können. Das Chippen erspart den

im September auf einen Ausflug nach Graz mitnah-

Tieren also jede Menge Stress. Wird ein Fundtier zum

men. Samy, der mit seiner Familie in Kärnten wohnt, huschte in einem unbeachteten Moment bei der Bürotüre hinaus. Was zuerst wie ein lustiger Ausflug für den jungen Rüden wirkte, entwickelte sich bald in ei-

gut zu wissen

nen Albtraum. Verschreckt von den vielen Menschen, lauten Geräuschen und dem Verkehr rannte Samy

Nur ein registrierter Chip macht Sinn! Die Kontakdaten können nur dann abgelesen werden, wenn der Chip auf den Besitzer angemeldet ist!

in Panik davon. Mindestens genauso krank vor Sorge waren seine Besitzer. Sein Frauchen reiste sofort von Kärnten an und ein ganzes Team suchte die gesamte Nacht nach dem kleinen Spitzmix – vergebens. 20


T i e rsc h u t z Ak t u e ll Beispiel von unserer Tierrettung gesichert, wird noch vor Ort der Chip ausgelesen und, wenn dieser registriert ist, der Besitzer sofort verständigt. Auf diesem Weg ersparen sich jede Woche viele Tiere die Fahrt zu uns ins Tierheim und können direkt wieder nach Hause gebracht beziehungsweise von ihren Besitzern abgeholt werden. Ein stressiger Tierheimaufenthalt in ungewohnter Umgebung und mit unbekannten Menschen bleibt den Tieren damit erspart.

Wie GPS-Geräte Tierleid mindern können

▶ Mit tractive lassen sich die Wege des Vierbeiners einfach verfolgen.

Was aber, wenn das Tier entlaufen ist, aber von niemandem gefunden werden kann? In unserer Zeit moderner Technik gibt es auch dafür eine Lösung, die auch immer leistbarer wird. GPS – Tracker können direkt am Halsband oder Brustgeschirr des Tieres befes-

res Special kann am Gerät via Handy sogar ein Licht

tigt und mittels einer Software mit dem Mobiltelefon

eingeschaltet werden, was die Suche nach dem Hund

verbunden werden. Via Handy kann dann nicht nur der

im Dunkeln erleichtern soll.

genaue Standort des Tieres jederzeit abgefragt werden – die App schlägt auch Alarm, wenn sich das Tier aus ei-

Unser Fazit

nem gewissen, vorher definierten Radius entfernt. Das

Für Tiere, die gerne alleine auf Erkundungstour gehen

macht es für den Besitzer möglich, schnell zu reagieren

eine tolle Investition, die sowohl Tier als auch Mensch

– schon bevor das geliebte Haustier über alle Berge ver-

viel Leid ersparen kann!

schwunden ist.

Im Test: Tractive GPS – Tracker für Tiere Größe: 35 g Anschaffungskosten: ca. 50 € Jährliche Servicegebühr: ca. 70 € www.tractive.com

Der GPR – Tracker der Firma tractive kann bereits für rund 50 € erworben werden. Unser Obmann Karl Forstner hat das GPS von tractive bei seiner Hündin Fibi getestet und für sehr gut befunden! Das kleine Gerät stört den Hund nicht, die App ist schnell installiert und einfach zu bedienen. Es wird ganz einfach auf das Halsband geklippt, das nicht zu dick sein darf. Im Test hat die Software immer zuverlässig den Standort des Hundes und seine Route angezeigt sowie Alarm geschlagen, wenn sich Fibi aus

▲ Fibi fühlt sich mit ihrem GPS-Tracker von tractive sichtlich wohl.

dem festgelegten Radius entfernt hat. Die jährliche Servicegebühr beläuft sich auf rund 70 €. Als besonde21


werde aktiv & genieSSe alle Vorteile bis zu -20 % auf Behandlungen in unserer Tierklinik Tierschutznachrichten per Post direkt nach Hause gutes Gefühl, Tieren in Not zu helfen Ja, ich werde Mitglied des Aktiven Tierschutz Steiermark und bezahle halbjährlich 18 €

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Ich werde Pate eines Hundes und zahle monatlich 15 € Ich werde Pate einer katze und zahle monatlich 10 € Ich werde Pate eines pferdes und zahle monatlich (Teilpatenschaft 14,50 €, Vollpatenschaft ab 109 €)

n li n e oder O te r den un an m e l e ri v e rt i t k a . www z . at sch ut

An: Aktiver Tierschutz Steiermark (ZVR 457 183180) Creditor-ID: AT04ZZZ00000018294

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Aktiver Tierschutz Steiermark

A k tiver T ier schut z Steier mar k, Graz

AT71 3800 0000 0513 5025

AT 71 3800 0000 0513 5025

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R ZS TAT 2G

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Le s e r i nn e n b e r i c ht e n

Leserbriefe Liebe Tierfreunde, bitte schickt eure Leserbriefe an: presse@aktivertierschutz.at oder an den Aktiven Tierschutz Steiermark, Neufeldweg 211, 8041 Graz.

Liebes Team!

Liebes Arche-Noah-Team,

per Hilfe Danke für die su weg war! Ich als mein Kleiner beko mmen habe super Tipps lich sehr und Sie waren wirk r wirklich einfühlsam. Das wa n ein Tier toll, weil wenn ma wirklich am vermisst ist man nke, ich Boden zerstört! Da per. In der finde euch echt su h mich nicht Hoffnung, dass ic weil mein mehr melden muss, Dicker weg ist! r – Tanja Winkelbaue

vor 2 Jahren haben wir von eurem Tierschutzhaus eine dreibeinige Katze aufgenommen. Seitdem sind wir unzertrennlich und sie bereichert unser Familienleben Tag für Tag. Dafür wollten wir Danke sagen! – Beste Grüße, Alfred

Liebes Arche–Team! Das ist unsere liebe Cora, die wir im Mai 2017 von Ihnen übernommen haben. Ohne sie können wir und unseren Alltag nicht mehr vorstellen, sie ist aufgeblüht wie eine große Blume und freut sich über nichts mehr als wenn sie im Garten mit ihrem Freund Dackelmix Benno spielen kann. Danke für diesen Großartigen Hund, Familienmitglied und besten Freund! – Jessi Posch

Ein herzliches Dankeschön... an Frau Andrea Sailer für ihre Kolumne. In der Ausgabe vom 10/17 schrieb sie besonders berührend darüber, wie sehr Tiere unsere Mitgeschöpfe, unsere Freunde und Begleiter sind und sein können, wenn wir Menschen ihre Freundschaft und Liebe annehmen. – Herzliche Grüße Ingrid Greitler

Herzlichstes

dankeschön

Ein herzliches Dankeschön an Josef und Friederike Ehmann, die uns in Ihrem Testament mit einer Spende von 5000 € berücksichtigt haben und uns auch während Ihrer Lebenszeit regelmäßig unterstützt haben.


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