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Das Bewegungsmagazin der FCGÖ Nr. 3 / März 2010

Die nächste Generation erreichen

Gemeinden gründen:

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Herzensangelegenheit Gottes! S. 10


INHALT 2

Die nächste Generation erreichen Martin Griesfelder

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Die nächste Generation erreichen Panajiota Kaiser, Waltraud Berger

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Jeff und Aileen Botschafter für die Jugend Nicholas Bukovec

DIE NÄCHSTE GENERATION ERREICHEN

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Für alle, die sich bereits für die NÄCHSTE GENERATION einsetzen: DANKE, du bist eine Heldin, oder natürlich auch ein HELD! Für alle, die es noch vorhaben, skizziere ich ein Bild aus der Natur - Der LACHS:

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Wenn der Lachs im besten Alter ist, muss er eine Entscheidung treffen: Will ich mich in die nächste Generation investieren? Dies ist jedoch keine einfache Angelegenheit. Er muss eine herausfordernde Reise antreten, die ihn zum Beginn seines eigenen Lebens bringt. Gleich am Anfang merkt er, dass er sich komplett umstellen muss. Er verlässt das gewohnte Salzwasser und beginnt eine Reise gegen den „süßen“ Strom. Bald entdeckt er, dass nicht nur das Schwimmen in neuer Umgebung anstrengender ist, sondern dass immer wieder neue Hindernisse den Weg nach „oben“ versperren. Der Lachs muss zu springen beginnen. Immer wieder und immer wieder. Er verliert bis zu 40% seines Körpergewichts bei dem Abenteuer, die nächste Generation freizusetzen! Erschöpft kämpft er sich Stufe um Stufe nach oben, bis er durch einen Prankenhieb eines Bären fast das Bewusstsein verliert. Reicht der Gegenstrom alleine nicht aus? Müssen es auch noch Angriffe sein? Nicht jeder Lachs gelangt ans Ziel! Doch eines weiß er... die nächste Generation wird es am Anfang wieder einfacher haben und auch einmal die Verantwortung für die Fortpflanzung übernehmen. Lieber Leser, wir haben uns als Bewegung vorgenommen die NÄCHSTE GENERATION zu erreichen! Dies ist kein Honiglecken! Aber wenn du Dich darauf einlässt, wird es zum Abenteuer für JESUS. Ich möchte dich ermutigen, dein gewohntes Umfeld zu verlassen und dich auf das Erreichen der NÄCHSTEN GENERATION einzulassen. Neben den Angriffen, dem Gegenwind und den Hürden wirst du bestimmt JESUS auf deiner Seite haben. Mit ihm kannst du über Mauern springen, Neues entdecken, Siege erleben und die Zukunft gestalten! Martin Griesfelder

Gemeinden gründen: Herzensangelegenheit Gottes! James Ros „Jerusalemitis“, eine gefährliche Krankheit Friedhelm Holthuis

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Dem Großen Seelsorger über die Schulter schauen… Karin Ebert Bewahrung beim Beben Idea


Die nächste Generation erreichen In Österreich hat die FCGÖ 66 Gemeinden mit ca. 4000 Mitgliedern. In der Stammbewegung sind 30 Gemeinden zu finden, die restlichen Gemeinden setzen sich aus dem Internationalen, dem Rumänischen und dem Charismatischen Zweig sowie aus „Vision für Österreich“ zusammen. Eines der wichtigen Visionsziele der Bewegung kreist um das Thema: „Wie können wir die nächste Generation effektiv erreichen?“

nen unter dem Motto „Mittendrin“. Diese Gruppe unterstützt die lokalen Gemeinden im Aufgabenbereich, Kinder im Umfeld zu erreichen und zu Jüngern zu machen. Einige der Aktionsfelder sind Schulungen und Konferenzen sowie Organisation von Kinderlagern und Unterstützung bei Kinderevangelisationen. Außerdem wird beim Aussuchen von geeignetem Material für Kinderarbeit Hilfestellung geboten.

Ein Höhepunkt der FCGÖ Kids „Mittendrin“ sind die Sommercamps. Hier werden die Kinder und Jugendlichen in Altersgruppen unterteilt: Es gibt Mini-, Midi-, Preteens- und Teens-Camps. Eva Maria Schrittwieser, Kindergärtnerin aus der FCG St. Pölten erzählt: „Einige Gemeinden bieten auch interne Sommercamps an, wie z.B. die FCG St. Pölten das Kids-Camp für die Altersgruppe von 7 bis 13 Jahren. Wir wollen die gläubigen Kinder im Glauben stärken und festigen, aber auch ungläubige Freunde der Kinder mit dem Wort Die Kinder- und Jugendarbeit in der Gottes erreichen.“ Bewegung spaltet sich in mehrere Bereiche: Hauptverantwortlich für Verschiedene Gemeinden bieten für die Kinderarbeit der Altersgruppe Kinder und Jugendliche interessanvon 0 bis 14 Jahren ist Hanna Vuori- te Möglichkeiten, ihre unterschiedEigentlich sind alle in der Bewegung damit konfrontiert und sollten sich damit auseinander setzen, denn Tatsache ist, dass die Kinder Zukunft für unsere Bewegung bedeuten, und dass jene Saat, die jetzt dort gesät wird, später Frucht bringen wird. Laut Martin Griesfelder, Leiter für den gesamten Bereich, wäre das Ziel, die gesamte Kinder- und Jugendarbeit zu vernetzen, um in Zukunft gemeinsame Ziele und ein besseres „Miteinander“ zu ermöglichen.

„...wäre das Ziel, die gesamte Kinder- und Jugendarbeit zu vernetzen, um in Zukunft gemeinsame Ziele und ein besseres „Miteinander“ zu ermöglichen.“

lichen Bedürfnisse zu erfüllen und das Potenzial der jungen Generation zu wecken. Eines davon ist das von Mag. Irmgard Kristanell Balogh ins Leben gerufene „Praise Kids“. In diesem Projekt sind Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren oder wahlweise 4 bis 12 Jahren integriert. Mag. Irmgard Kristanell über ihre Beweggründe: „Ich möchte den Kindern ein Gefühl für Musik und Rhythmus vermitteln. Dadurch verlieren sie Hemmschwellen und gehen aus sich heraus, sie werden motiviert und gefördert, ihre Gaben auszuleben.“ Es werden Musicals einstudiert, wo dann zu den Aufführungen Jugendliche und Kinder von außen eingeladen und angesprochen werden. Diese Idee aus Neunkirchen wurde erfolgreich von Hanna Vuorinen übernommen. Für „Mimi“ Kristanell sind auch die

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geistig, körperlich, sozial und natürlich auch geistlich.“

„Wir wollen den Kindern helfen, in jedem Bereich zu wachsen: geistig, körperlich, sozial und natürlich auch geistlich.“ „Shake Youth“ ist wohl eine der bekanntesten, weil bundesweit vernetzten Jugendarbeit. Hier werden nationale und regionale Events und Jugendcamps organisiert, wo es nicht immer ruhig zugeht, sondern auch mal „die Post abgeht“. Zielgruppe sind hauptsächlich 13- bis 25jährige Jugendliche und junge Erwachsene. Es werden Wokshops, Seminare, Sportveranstaltungen, aber auch Freizeitevents geboten. Bei den Seminaren werden aktuelle, brennende Themen behandelt, in den Workshops werden Sketches einstudiert, die dann im Gottesdienst begeisterte Zuhörer finden. Hauptsächlich an Studenten richtet sich die Location „Habakuk“ in Linz, aber auch „Royal Rangers“ und andere Kids sind hier gern gesehene Gäste. An diesem beliebten Treffpunkt in der Nähe der Universität wird einiges geboten wie zum Beispiel ein Bibelstammtisch, Filmabende, Thermenabende, Konzertevents…

„Man muss Kinder und Jugendliche auch während und in den Gottesdiensten erreichen!“ Kindergärten und Schulen ein Anliegen: „Der Grundstein der Kinder wird im Alter von 0 bis 7 Jahren gelegt, und wir wissen alle, welche Bedeutung gerade diese Zeit für das weitere Leben hat. Was man hier versäumt, kann schwer nachgeholt werden. Deshalb sind bzw. wären christliche Kindergärten und Schulen so wichtig! Davon sind nicht nur gläubige, sondern auch ungläubige Familien betroffen, da ja oft Hort- und

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Krippenplätze Mangelware sind.“

Auch Gianni Gaeta, Leiter der Vision für Österreich, liegt die nächste Generation sehr am Herzen: „Man muss Kinder und Jugendliche auch während und in den Gottesdiensten erreichen! Es gehört viel Fingerspitzengefühl dazu, um die Predigt und den Musikteil so zu gestalten, dass man sowohl die Jugend als auch die ältere Generation anspricht. Alle sollen sich wohl fühlen! Was man nicht vergessen darf ist, dass es immer auch eine Frage des Budgets ist: Wie viel ist man bereit, zu investieren?“ Jeder, der sich jetzt fragt: „Was ist mir persönlich die Kinder- und Jugendarbeit wert und was kann ich dazu beitragen, um die junge Generation zu erreichen und zu stärken?“ - die Antwort ist einfach: Du betest, du spendest, du arbeitest mit!

Ein weiterer Zweig der Kinderarbeit in der FCG sind die sogenannten „Royal Rangers“. Die Kinder beginnen als „Starter“ mit sechs Jahren, nach drei Jahren werden sie zu „Pionieren“, ab der 6. Schulstufe „Kundschafter“, mit 15 Jahren dürfen sie sich schließlich „Ranger“ nennen. Josef Bauer, ein ehemaliger „Royal Ranger“-Mitarbeiter über die Ziele: „Das Hauptaugenmerk liegt darauf, bei gemeinsamen Aktivitäten gemeinsame Qualitätszeit zu verbringen und vorbereitete Prüfungen zu bestehen. Wir wollen den Kindern Panajiota Kaiser, Waltraud Berger helfen, in jedem Bereich zu wachsen:


Spendenaufruf für den Kinderlagerfonds Mittendrin organisiert im Sommer fünf nationale Kindercamps. Für viele Kinder ist die Lagerwoche der Höhepunkt des Jahres. Es werden neue Freundschaften geschlossen und wichtige Entscheidungen getroffen. Auch dieses Jahr sollen wieder Kinder von Flüchtlingshäusern zu den Camps eingeladen werden. Ihre Teilnahme wird durch Spenden finanziert. Damit dies heuer wieder möglich ist, bittet Mittendrin um Spenden für den Kinderlagerfonds. Bankverbindung: FCGÖ Kinderarbeit Konto-Nummer: 01045277 BLZ: 35130 IBAN: AT51 3513 0000 0104 5277 BIC: RVSAAT2S130

Europäischer Gerichtshof gegen Kreuze in Klassenzimmern Neutralität in Bildung und Erziehung achten. Das oberste italienische Verwaltungsgericht hatte 2006 entschieden, dass das Kreuz zu einem Symbol für die Werte Italiens geworden sei. Das Urteil der Straßburger Richter weckt Erinnerungen an das umstrittene Kruzifix-Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1995. Die Karlsruher Richter entschieden, dass eine staatlich angeordnete Anbringung von Kreuzen in Schulräumen gegen die Religionsfreiheit verstößt. Damit wurden Teile der Bayerischen Volksschulordnung von 1983 für verfassungswidrig und nichtig erklärt, wonach in jedem Klassenzimmer ein Kruzifix oder zumindest ein Kreuz anzubringen war. Praktische Konsequenzen blieben aber weitgehend aus. Nach dem Willen der bayerischen Regierung soll das Kreuz im Klassenzimmer der Regelfall bleiben.

Italienische Mutter setzt sich mit sich in Italien vergeblich gegen Kreuze in öffentlichen Schulen gewandt Klage in Straßburg durch hatte. Nach Ansicht des Gerichtshofs sind Kruzifixe eindeutig ein religiöses Straßburg (idea) – Das Anbringen Symbol. Sie könnten auf Kinder, die von Kreuzen in Klassenzimmern ver- einer anderen oder gar keiner Reliletzt die Religionsfreiheit der Schüler. gion angehörten, verstörend wirken. Das hat der Europäische Gerichtshof Es gehöre aber zur Religionsfreiheit, für Menschenrechte am 3. November an keine Religion zu glauben. Der in Straßburg einstimmig entschie- Staat müsse dieses Recht besonders den. Geklagt hatte eine Mutter, die schützen und auf die konfessionelle idea

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Abschied von Josef Birklbauer Am Samstag, den 13. Februar 2010, nahmen wir als Familie mit vielen Verwandten, Freunden, Bekannten und Glaubensgeschwistern Abschied von unserem geliebten und treuen Gatten, Papa, Schwiegerpapa, Opa, Bruder und Pastor Josef Birklbauer. Er lebt seit dem 9. Februar das ewige Leben beim HERRN.

Darf ich vorstellen? „Meine“ Kids in Brasilien! Der Wunsch, meinen Urlaub einmal anders zu gestalten, um bedürftigen Menschen zu helfen, brachte mich auf die Idee das Missionarsehepaar Aldino & Maja Krüger zu kontaktieren. Sie gründeten vor über 39 Jahren ein Kinderheim in Lajeado (Brasilien). Und dort wollte ich mit Kindern spielen, kicken und einfach Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit an sie verschwenden. Geträumt – getan. Und da war ich nun – im Süden Brasiliens. Nach einer 26-stündigen Anreise. Meine Begleiter im Gepäck: Haribo-Gummibärchen, MilkaSchokolade und Ligretto-Karten, die gespannt darauf warteten, in Angriff genommen zu werden. Der Alltag mit den knapp über 20 Kindern (im Alter von 1 bis 17 Jahren), die in drei Häusern auf drei Familien aufgeteilt leben, entpuppte sich als sehr abwechslungsreich. Oft war es sehr lustig und lebendig durch Action und Spiele. Zum Beispiel durfte ich wieder ganz neu erleben, wie lustig „Fangen“ und „Verstecken“ spielen sein können. Und neue Spiele wie „Donner-Wetter-Blitz“, „After-Eight“ und „Ligretto“ konnte ich trotz gebrochenem Portugiesisch erfolgreich einführen. Es gab aber auch herausfordernde Situationen, in denen ich streitende oder raufende Burschen und Mädels beruhigen oder trennen musste. Eines der aufregendsten Highlights für die Kids war das Fotografieren mit (alten) Digicams, die ich zu diesem Zweck von Freunden aus Wien zur Verfügung gestellt be-

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kommen hatte. Mein Ziel, den Kindern die Freude und Faszination des Fotografierens näher zu bringen, war ein echtes „Kinderspiel“ - Schnappschüsse wurden ohne Ende und mit viel Begeisterung gemacht! Neben meinem Alltag im Kinderheim durfte ich die Krügers zu ihren Gottesdiensten und zu einigen Favelas (Armenvierteln) begleiten, um mir auch ein Bild von ihren anderen wichtigen und total wertvollen Arbeitsbereichen zu machen. Dort bekam ich die Möglichkeit, Zeugnis zu geben bzw. Geschenke und Briefe, die ich vor meiner Abreise von österreichischen Pateneltern mitbekommen hatte, persönlich an einige Patenkinder in den Favelas zu übergeben. Das war eine große Freude – für die Kinder und auch für mich. Was ich persönlich aus Brasilien mitgenommen habe? Unvergessliche Erinnerungen mit verletzten, aber total wertvollen und von Gott geliebten Kids. Aber besonders das Vorbild von Aldino & Maja, die hingegeben und treu jahrzehntelang oft unter schwierigsten Umständen Gott und Menschen dienen. Danke, dass ihr mich vom ersten Tag an so herzlich aufgenommen und mir erlaubt habt, in euer Leben zu blicken! Gott vergelt’s. Stephan Yang

Josef wurde am 12. August 1950 als elftes von dreizehn Kindern in der Dürnau nahe der tschechischen Grenze geboren. Er hatte den Beruf als Elektriker erlernt, dem er mit viel Geschick und Begeisterung nachging, bis ihn der HERR 1994 in den vollzeitlichen Dienst als Pastor der Gemeinde Licht der Welt in Zwettl an der Rodl berief. Schon von seinen Eltern wurde Josef in Gottesfurcht erzogen, er hatte jedoch keine persönliche Beziehung zu Gott. 1982 lud Josef in einer charismatischen Versammlung der röm. kath. Kirche JESUS als HERRN und Erlöser in sein Leben ein und besuchte 1987 die Feuerkonferenz von Christus für alle Nationen in Frankfurt. Damals traf er eine weitere lebensverändernde Entscheidung: „Ich und mein Haus werden dem HERRN dienen!“. Und so entstand im selben Jahr ein Gebetshauskreis im Wohnzimmer von Josef und seiner Frau Maria. Von Anfang an pflegte er persönlichen Kontakt mit freikirchlichen Pastoren in Österreich. In den folgenden Jahren fanden freikirchliche Gottesdienste und Veranstaltungen zuerst in seinem Haus und später in den Räumlichkeiten der Gemeinde Licht der Welt statt. Dazu lud er auch bekannte Gastsprecher ein. Als einer der christlichen Pioniere in Österreich war Josef durch viele Anfechtungen gedulderprobt. So wuchs er zu einer Säule in Gottes Reich - besonders im Mühlviertel. Seine praktische und einfühlsame Art drückte sich einerseits in seinen Botschaften aus, die im Alltag anzuwenden waren, und andererseits in der Unterstützung verschiedener Dienste im In- und Ausland. Eine besondere Liebe für Israel begann in seinem Herzen zu wachsen. Da der Großteil der Juden Jesus als ihren Messias noch nicht erkannt hat, war es ihm stets ein Anliegen, das Heil, welches durch Jesus zu den Nationen kam, wieder nach Israel zu bringen. In Dankbarkeit erinnern wir uns an Josef, der uns ein Vorbild ist und bleibt, als Familienmensch und als Pionier im Reich Gottes.

Daniela Bennett


Stadt, euren Ort zu ziehen und zu beten. Ihr werdet erleben, wie Gott wirkt, und eure Stadt wird sich verändern! In Jeremia 29,7 steht: „Betet für eure Stadt zum HERRN und segnet sie!“ Gebetsspaziergänge setzen Gottes Wirken in Salzburg frei!

Das Team der Fürbitte für Österreich nimmt wöchentlich an einem Gebetsgang durch die Stadt Salzburg teil. Wir treffen uns mit verschiedenen Betern aus unterschiedlichen Gemeinden unter der Leitung von Ernst Schmähl und gehen dann zu verschiedenen Plätzen in der Stadt um zu beten. Wir haben dabei schon Gewaltiges mit Gott erleben dürfen. Gott gibt unserer Stadt seinen Schutz, und ER wirkt. So ist die Selbstmordrate in Salzburg dramatisch gesunken, nachdem wir gezielt dafür gebetet haben, insbesondere an den Stellen, wo sich die Menschen in Salzburg bisher das Leben genommen haben. Die Aufklärungsquote der Polizei hat sich in Salzburg und Umgebung dramatisch erhöht, und es werden in Salzburg weniger Einbrüche ausgeübt, als in

anderen Bundesländern Österreichs. Schlechte Lokalitäten, in denen Partys mit rechtsradikalem Hintergrund gefeiert wurden, wurden nach unseren Gebetseinsätzen ganz plötzlich geschlossen. Nachdem wir stellvertretend für Salzburg um Vergebung gebeten haben für all die Gräueltaten, die an Juden während der Zeit des Nationalsozialismus in Salzburg verübt worden sind, sind mittlerweile von der Stadt Initiativen ins Leben gerufen worden, die sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Salzburgs befassen und Versöhnungsarbeit mit den Juden anstreben. Wir wollen Menschen in anderen Städten und Bundesländern ermutigen! Bildet Gebetsteams und trefft euch regelmäßig, um durch eure

Bei uns in der Fürbitte für Österreich finden über das Jahr verteilt verschiedene Gebetsseminare und einmal im Jahr unsere große Fürbitte-Konferenz („Connect 2010“ 03.-05. Juni 2010) statt. Parallel dazu führen wir fast monatlich das Seminar „Neue Entscheidungen – neues Leben“ durch, in denen sich die Teilnehmer mit ihren Verhaltensmustern und Prägungen auseinander setzen. Am 12. Juni haben wir ein Seminar mit Sven Zakrzewski aus Augsburg. Er hat sich mit der keltischen Geschichte in Österreich befasst und kann uns zeigen, wo wir noch gezielter beten können für unser Land. Unter www.ffoe.at besteht die Möglichkeit sich online anzumelden. Mareike Degenhardt

Haiti – Erdbebenhilfe

Die Situation in dem tief getroffenen Land ist extrem belastend, zerrt an den Nerven. Das menschliche Leid ist nur schwer zu ertragen, und die äußeren Umstände erschweren eine zügige Hilfeleistung. Nach der verheerenden Katastrophe auf Haiti hat AVC / NEHEMIA wie schon so oft in der Vergangenheit spontan reagiert. Bereits zwei Tage nach dem Erdbeben wurde die erste Sendung mit speziell auf Erdbebenopfer abgestimmten Medikamenten nach Port-au-Prince geflogen. Ein Mitarbeiter, Volker Baumann, war vor Ort, wurde dort mit unermesslichem Leid, großer Not und tiefer Trauer konfrontiert. Der weltweit tätigen Organisation liegen örtliche Kontakte vor, denn bereits im Jahr 2004 hat AVC / NEHEMIA nach dem Wirbelsturm in Haiti Katastrophenhilfe geleistet. Neben Erfahrung sind solche Kontakte eine sehr wichtige Voraussetzung dafür, dass Hilfe ankommt und nicht in dunklen Kanälen versickert. Volker Baumann berichtet, dass die

Lage im Land katastrophal, in Léogane (50 km westlich von Port au Prince) besonders verheerend sei. So wurden dort bei dem Einsturz einer Schule über 2000 Schüler unter den Trümmern begraben. Nur eines von unzähligen Beispielen für das Ausmaß des Unglücks. Inzwischen ist Herr Baumann zurück, und ein Projektleiter ist für mehrere Monate nach Haiti geflogen, um vor Ort unsere Hilfsmaßnahmen zu koordinieren und zu überwachen – damit Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird.

dringendsten Bedarf. Ärzte stehen ausreichend zur Verfügung, Medikamente und Verbandzeug sind jedoch fast vollständig aufgebraucht, Lebensmittel fehlen. Etwa 15.000 Menschen in Gonaives, Terre-Noir und in einem Waisenheim in Carrefour werden bereits jetzt von AVC / NEHEMIA mit speziellen, auf Krisenfälle abgestimmten Essensrationen versorgt, die zusätzlich Mineralien und Vitamine enthalten.

Deine Hilfe ist möglich Auch Du kannst diese Hilfsaktion mit einer Spende an den AVC / Nach den ersten Erkundungen in NEHEMIA unterstützen. Haiti hat sich folgende Hilfe herauskristallisiert: Überwiegend außerhalb Spendenkonto: der Hauptstadt will AVC / NEHE- Nehemia Hilfswerk / AVC MIA der größten Not begegnen. Raiffeisenkasse Schallmoos AVC / NEHEMIA wird sich dabei Kto: 02022663 auf die Übergabe von Medikamenten BLZ: 35200 und Nahrungsrationen konzentrieren. Das berücksichtigt den derzeitig Edwin Jung Nr. 3/2010

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„Wien ist meine Lieblingsstadt. Ich liebe es, hier zu sein“

Jeff und Aileen - Botschafter für die Jugend „Ich will, dass Österreichs Jugendliche Christus erfahren - und dass sie Spaß haben“ Er vermisst das warme Wetter in Florida, das Meer und auch seine Familie. Trotzdem fühlt sich Jeff Staudte als „glücklichster Mensch der Welt“, weil er in Österreich sein darf. „Wien ist meine Lieblingsstadt. Ich liebe es, hier zu sein“, sagt der US-Missionar mit einer Begeisterung, die spüren lässt, dass er sich am richtigen Platz fühlt. Vor fast zwei Jahren zog er mit seiner Frau Aileen und den beiden Töchtern Alaina und Mia (sie sind jetzt zehn bzw. acht Jahre alt) von Lakeland, Florida, nach Wien. Sie haben sich in der Freien Christengemeinde Wien integriert und dienen dort vor allem in der Jugendgruppe und im Lobpreis. Vom Wiener Büro aus kümmert sich Jeff um die gemeinsame Jugendarbeit der Freien Christengemeinden Österreichs (Shake Youth). Er organisiert die großen Events wie Jugendtreffen und Sommercamp mit und versucht, die Jugendlichen aus den verschiedenen Teilen des Landes zusammenzubringen. „Ich will, dass Österreichs Jugendliche Christus erfahren - und dass sie Spaß haben“, sagt Jeff. Er will Gott für die heutige Generation junger Menschen relevant machen. „Ich glaube, dass es Jugendlichen heute

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schwer fällt, anderen Menschen und Gott zu vertrauen. Viele sind der Meinung, dass ihre Eltern und die Gemeinde-Leiter sie manipulieren.“ Jeff und Aileen selbst sind beide in den USA in christlichen Familien aufgewachsen. Aileen fühlte schon mit 13, dass Gott sie in die Mission beruft. „Ich sah in einer Vision, dass ich von einer Bühne aus zu vielen Nationen sprach und ihnen diente.“ Jeff wurde im Alter von 15 Jahren von Gott in den Vollzeit-Dienst berufen. Er wurde Jugendpastor. „Ich hatte selbst einen echt coolen Jugendpastor. Er war mein Held. Er hat mich sehr geprägt.“ Im Oktober 2000 fühlte Jeff, dass Gott ihn zum Missionar beruft. Als er das Aileen sagte, war diese begeistert. Die vier haben sich in Wien gut integriert. Die beiden Töchter gehen in eine bilinguale Volksschule. Jeff und Aileen lernen Deutsch, um sich möglichst effektiv einbringen zu können. Sie haben nicht vor, nur ein paar Jahre in Österreich zu bleiben. „Von mir aus bleiben wir für immer“, sagt Jeff mit einem herzhaften Lacher. Jeff und Aileen haben die Vielfalt des Gemeindelebens in den USA gut kennen gelernt. Aileen wuchs in einer großen Gemeinde auf, Jeff in einer kleinen. Seit damals hat sich der

Dienst generell „massiv verändert“, glaubt Jeff. „Computer und Medien sind ein großer Teil der Jugendarbeit geworden.“ Bei dieser gehe es vor allem um Beziehungen - vor allem auch um jene mit Gott. „Ich hoffe, dass jeder Jugendliche realisiert, dass Gott nicht fad ist, und dass er oder sie eine Erfahrung mit ihm machen kann.“ Bei den Beziehungen mit anderen Menschen sei es für junge Christen schwer, das auszuleben, was sie glauben, meint der US-Missionar. „Und es ist schwer, richtige Entscheidungen zu treffen, wenn die Welt um dich nicht weiß, was richtig und was falsch ist.“ Da will Jeff möglichst vielen eine Hilfe sein. Er geht das sehr praktisch an in seiner Arbeit mit den Jugendlichen. Da kann es auch schon einmal vorkommen, dass er im Gottesdienstsaal sein Skateboard auspackt. Nicholas Bukovec


Jeff und Aileen: „Ich will, dass Österreichs Jugendliche Christus erfahren - und dass sie Spaß haben“

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Gemeinden gründen: Herzensangelegenheit Gottes! „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab (Johannes 3, 16).“

In diesem zentralen Text der Evangelien erkennen wir das Wesen Gottes: Er sandte seinen Sohn in unsere Welt - mit der einen Mission (vom lateinischen „missio“, Sendung), die Zachäusse, die Levis, die Saulusse, die Aussätzigen und Randfiguren mit seiner Liebe und seinem Heil zu erlösen. Diese Sendung lebte Jesus konsequent. Er ließ sich nicht auf einen Ort festlegen (Markus 1, 38), ging durch alle Städte und Dörfer (Matthäus 9, 35), sogar zu den verhassten Volksgruppen (Johannes 4, 4ff) und kehrte bei ausgegrenzten Menschen ein (Lukas 19, 5). Mission ist also nicht irgendein Arbeitsbereich der Gemeinde, sie ist vorrangig eine Herzensangelegenheit Gottes! Gott selbst ist Missionar! Und der Gesandte sendet: „Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch!“ (Johannes 20, 21). Als Gläubige gehören wir einem gesandten und einem sendenden Herrn. Cyril Aston schreibt in seinem Buch „Servant Spirit, Serving Church“: „Wenn die Gemeinde Gemeindezentriert ist, sich selbst als Ziel an sich sieht, ist es Verrat an ihrer wahren Natur … Wenn die Gemeinde für sich selbst existiert, ist das eine derartige Verdrehung der Wahrheit, dass es einer Irrlehre gleich kommt.“

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Neue Gemeinden zu gründen, ist die stärkste Form, in der eine Ortsgemeinde diese Sendung Jesu wahrnehmen kann. In unserem Land brauchen wir keine Angst zu haben vor zu vielen Gemeinden. Wir sollten Angst haben, dass zu viele Menschen ohne relevanten Kontakt zu Jesus in die Ewigkeit gehen! Es gibt unzählige Orte, Stadtteile, Subkulturen und ethnische Gruppen, die keine ihnen entsprechende Möglichkeit bekommen, Jesus zu begegnen.

Mission ist also nicht irgendein Arbeitsbereich der Gemeinde, sie ist vorrangig eine Herzensangelegenheit Gottes!

dass sogar persönliches Grauen überwunden wurde. Jesus hat die gleiche Strategie des Missionars gewählt: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns“ (Johannes 1, 14). Der „heruntergekommene“ Gott schlug seine Zelte unter den Menschen auf. Dreißig Jahre lang war Jesus nur ein Jude unter Juden. Er sprach ihre Sprache (sogar mit galliläischem Akzent), und war vertraut mit ihren Gebräuchen und Sitten. Er war einer von ihnen! Erst dann fing er an, das Reich Gottes bekannt zu machen, Kranke zu heilen und Gebundene frei zu machen. Nähe zu den Menschen ist Gottes Strategie, um Menschen mit seiner Liebe und seinem Heil vertraut zu machen. Diese Strategie gibt Jesus an seine Leuten weiter: „Ihr seid das Salz der Erde; … Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5, 13 - 14). Salz und Licht erzielen nur eine Wirkung durch unmittelbare Nähe. Salz muss dort hinein, wo es salzen soll, und Licht muss in die Dunkelheit, damit es richtig leuchten kann.

Gottes Strategie Ich bin auf dem sogenannten „Missionsfeld“ geboren und aufgewachsen. Meine Eltern kennen die Kultur dieser Menschen und sprechen einige ihrer Stammessprachen. Mein Vater erzählte mir, dass es zwei Dinge gab, die seine Mutter nicht für ihn kochen durfte, Fisch und Huhn. Nun, er wurde in einen Teil dieser Erde gesandt, in dem es hauptsächlich Fisch Einer der ersten Missionare der Geund Huhn gibt. Heute isst er diese meinde Jesu, Paulus, hat sich ebenGerichte mit Genuss. so diese Strategie der Nähe zu eigen gemacht: „Und ich bin den Juden Hier fand eine Identifikation mit wie ein Jude geworden, damit ich die einer Volksgruppe statt - bis dahin, Juden gewinne; … Ich bin allen alles


Zweifler. Diesen Leuten gibt Jesus einen Auftrag der Superlative: „Macht alle Nationen zu Jüngern!“ (Matthäus 28, 19). „Think Big“ ist keine Erfindung unserer Freunde über dem großen Teich. Wir haben einen Gott, „Die Gemeinde ist das von Gott er- der groß und global denkt. wählte und bestimmte Werkzeug, um Hoffnung zu den Hoffnungslosen zu Jesus sendet seine Gemeinde nach bringen - und doch ist die Gemein- Jerusalem, Judäa und Samaria und de oft nicht dort anwesend, wo sie bis an das Ende der Erde (Apostelgerade am meisten gebraucht wird.“ geschichte 1, 8). Jerusalem, das ist Selbst wenn all unsere Gemeinden unser direktes Lebensumfeld. Der sich in den nächsten drei Jahren ver- Ort, wo wir zuhause sind, wo unsere dreifachen würden, wären wir immer Kinder zur Schule gehen und wo wir noch weit weg von den meisten Men- uns mit unseren Freunden aufhalten. Judäa und Samaria sind die Region schen in unserem Land! rings um uns herum. Das ist der Ich selbst komme aus einem kleinen Nachbarort und die angrenzenden Ort mit knapp 7500 Einwohnern. Gebiete. Sie sind auch die „NachbarWir haben drei evangelisch gepräg- Kultur“ und die „angrenzenden“ Gete Gemeinden und eine katholische. sellschaftsgruppen. Ich habe noch nie das Empfinden gehabt, dass eine Gemeinde der ande- “Es geht nicht um meine oder deine Gemeinde, es ren Menschen wegnimmt. geht um eine Bewegung Im Gegenteil: Wir arbeiten zu Viert von bestehenden und sehr gut zusammen, und dennoch neuen Gemeinden.” haben wir „Bis an die Enden der Erde“ fordert Mühe, wirklich an alle Menschen jede Gemeinde auf, geistliche Verheran zu kommen. Wie sieht es da antwortung für fremde Länder und erst in unseren Großstädten aus? Jede Kulturen weltweit zu übernehmen. neue Gemeinde ist eine neue Mög- „Jerusalem, Judäa und Samaria und lichkeit, Gottes geliebten Menschen bis an das Ende der Erde“ ist keine nahe zu kommen, damit seine Missi- Reihenfolge. Jesus gibt uns hier einen Parallelauftrag. Während wir unseon in ihrem Leben erfüllt wird! rem Jerusalem missionarisch dienen, sind wir gleichzeitig in unserem JuGottes Dimension Die Wirksamkeit unseres Lebens däa und Samaria missionarisch unwird nicht nur durch das bestimmt, terwegs, und parallel dazu strecken was wir tun, sondern von dem, was wir unsere Wirksamkeit bis an die wir in Bewegung setzen! Als Jesus sei- Enden der Erde! ne Sendung an seine Leute weitergab, könnte man meinen, dass er unter Ganz klar haben die Jesus-Leute von Größenwahn litt. Eine kleine Grup- damals den Auftrag nicht erfüllt. Aber pe von Menschen sollte die ganze sie haben etwas in Bewegung gesetzt! Welt verändern! Jede durchschnittli- Wir werden Gottes Dimensionen nie che Ortsgemeinde hat genauso viele erfüllen durch das, was wir tun. Wir Leute zur Verfügung, wie Jesus es können es aber schaffen, indem wir etwas in Bewegung setzen (Matthäus hatte. 28, 18 - 20, Apostelgeschichte 1, 8). Es nützt auch nichts zu glauben, Jesus Dimension einer Bewegung hätte eine besser motivierte Truppe gehabt als wir in unseren Ortsgemein- Neue Gemeinden zu gründen heißt, den. Kurz bevor Jesus seinen Auftrag dass wir in der Dimension einer Beweitergibt, hält der Heilige Geist den wegung denken und nicht lediglich inneren Zustand dieser Gruppe fest: daran, unsere Aufgabe in unserem „… einige aber zweifelten“ (Mat- Jerusalem zu erfüllen. Unser kleiner thäus 28, 17). Jesus hatte eine klei- Ort ist Teil von einem Gebiet, in dem ne Gruppe, und davon waren einige etwas über 120 000 Menschen leben. geworden, damit ich auf alle Weise einige rette“ (1. Korinther 9, 20 - 22). Charlie Cleverly schreibt in seinem Buch „Church Planting Our Future Hope“:

Unsere Ortsgemeinde muss in der Dimension einer Bewegung denken, wenn sie irgendeine Chance haben möchte, einen bedeutenden Beitrag zum Heil dieser Menschen zu leisten. Solange wir nur einen guten Job vor Ort machen, werden wir eine gute Ortsgemeinde sein und bleiben, für die Menschen in diesem Ort und für ein paar wenige, die über die Nebenstraßen der Region zu uns finden. Das allein ist schon lohnenswert. Aber es ist nicht die Dimension Gottes. Eine Bewegung könnte entstehen, wenn wir Satelliten-Gottesdienste in den Dörfern in unmittelbarer Nähe anfangen, und neue Gemeinden starten in den größeren Ortschaften unserer Region. Diese Gemeinden starten wiederum neue Gemeinden, um weitere unerreichte Menschen zu erreichen. Und so entsteht eine Bewegung, die unsere Region mit Gottes Liebe und Heil mehr und mehr durchdringt. Als Gemeinden des allmächtigen Gottes dürfen wir nicht nur unsere Aufgabe vor Ort erfüllen. Der Heilige Geist wurde nicht allein für unser Jerusalem gegeben. Er wurde ausgegossen für Jerusalem, Judäa, Samaria - bis an die Enden der Erde. Es geht nicht um meine oder deine Gemeinde, es geht um eine Bewegung von bestehenden und neuen Gemeinden. Unsere heilige Verantwortung ist, dass die Bewegung des Heiligen Geistes nicht mit unserer Gemeinde aufhört - sie muss weiter gehen - durch neue Gemeinden! James Ros

James Ros ist Pastor der Aufwind-Gemeinde Hemmingen und leitet zusammen mit Friedhelm Holthuis „Partner für Gemeindegründung“ (GGW). Er ist mit Christel verheiratet, mit der er zwei Kinder hat. »www.missio-dei.de«

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„Jerusalemitis“, eine gefährliche Krankheit Lied von der Gruppe Delirious. Es ging darum, ein „History-Maker“ zu sein. Auf Deutsch sangen wir: „Hier bin ich Herr, mach’ mit mir Geschichte in diesem Land!“ Was könnte das bedeuten? Ich möchte hierzu eine Antwort geben für alle, die nicht nur Geschichten schreiben, sondern Geschichte machen wollen.

Wunderbare Zeichen Gottes geschahen, alles deutete auf eine großartige Erweckung und Transformation der Stadt hin. Die Christen evangelisierten eifrig. Die Umgebung reiste an: „Es kamen auch viele aus den Städten rings um Jerusalem und brachten Kranke und solche, die von unreinen Geistern geplagt waren; und alle wurden gesund“ (Apg. 5,16). Kann daran etwas falsch sein? Ja! Jesus meinte nicht, dass die Umgebung nach Jerusalem gehen sollte, die Gemeinde sollte zu ihnen kommen. Er hatte gesagt: „… und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde“ (Apg 1, 8). In Jerusalem lief es so gut - da konnte man schon einmal die Umgebung vergessen. Vielleicht könnten ja Judäa und Samaria und alle Welt nach Jerusalem kommen? Statt „Gehet hin!“ eben „Kommt her!“. Nein, Jesus hatte sich festgelegt: „Geht hin - bis ans Ende der Welt.“ Das war seine Vision. Die ersten Christen sahen ihre Stadt, Jesus sah die ganze Welt. Er sprach vom Senden und Gehen. Die Alternative zu „senden, hingehen und die Erde füllen“ ist „zerstreuen“. Interessanterweise geschah genau das in Jerusalem. Die Gemeinde wurde zerstreut und fing an, das Evangelium überall

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zu verkünden. „Es erhob sich aber an diesem Tag eine große Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem; da zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samarien, außer den Aposteln“ (Apg 8,1). Ohne diese Zerstreuung wäre es eine lokale Bewegung geblieben. Die Medizin gegen die Krankheit „Jerusalemitis“, also nur auf das Wohl und das Wachstum der eigenen Gemeinde ausgerichtet zu sein, lautet: Menschen senden, Hauskreise aussenden zum nächsten Ort, Missionare schicken, zu den Menschen gehen. Gemeindegründung - nicht nur in unerreichten Städten Angenommen, eine Gemeinde hat 100 Mitglieder. Wenn diese Gemeinde evangelistisch lebt und jedes Gemeindeglied effektive evangelistische Kontakte zu zehn Personen hat, könnte diese Gemeinde 1000 Menschen erreichen. Wahrscheinlich ist diese Stadt aber größer und bräuchte daher mehr Gemeinden. Wahrscheinlich wäre unsere Reaktion auf eine neue Gemeinde in dieser Stadt Skepsis, denn es ist doch „unser“ Territorium. Aber Jesus ist auch für die anderen Menschen der Stadt gestorben. Kann man es der Liebe Gottes verdenken, dass sie Arbeiter in die Ernte sendet?

In einer Stadt in unserem Land, in der keine biblische Gemeinde existiert, kannst du Geschichte schreiben. Stell’ dir vor, dass es dort noch nie Anbetung für den wahren Gott gab, noch nie eine Gemeinde existierte, in der der Name des Herrn angerufen wurde. Gott sucht Männer und Frauen und Jugendliche, Kinder und - ja auch - Senioren, die Geschichte schreiben. Menschen, die ihr Leben hingeben für solche Städte, damit der Retter von Golgatha seinen Schmerzenslohn erhält. Ja, so wird geistlich Geschichte geschrieben, keine irdische, vielleicht nicht einmal eine christlich bekannte Geschichte, aber ganz sicher eine im Himmel. Dein Gebet, dein Geben, dein Zeugnis, deine Mitarbeit kann Geschichte schreiben. Gemeindegründungen können unsere Gesellschaft mit dem Evangelium „durchsäuern“. Geistliche Leiter, Pastoren, Kirchen, geistliche Bewegungen und Netzwerke: Lasst uns eine heilige Koalition aller Jesus-Gläubigen bilden, neue Gemeinden gründen, die Gesellschaft durchsäuern und das Evangelium jedem Menschen persönlich verfügbar machen! Friedhelm Holthuis

Friedhelm Holthuis, verheiratet mit Elke, drei Kinder, entwickelte die kleine Gemeinde in Weener neben einem Predigt-Reisedienst zu einer Muttergemeinde mit bisher acht (gegründeten und adoptierten) Tochtergemeinden. Er ist leitender Mitarbeiter des Gemeindegründungswerkes und Weser Ems- ReGeschichte schreiben? Vor Jahren gab es ein eingängiges gionalleiter.


Leserbrief Ist das Erdbeben in Haiti ein Gericht Gottes? Als ein Mitglied der Freien Christengemeinden Österreichs habe ich diese Überschrift mit Befremden gelesen. Das Foto berührt tief, will sicher auf die Tragödie hinweisen, aber dieser Titel dazu zeigt, wie wenig der liebevolle Charakter Gottes unter seinem Volk bekannt ist. Sind wir zurück im Mittelalter, wo Gericht gepredigt und Furcht vor einem strafenden Gott die Einladung zu einer Liebesbeziehung mit ihm unmöglich macht? Reformation, Erweckungen, vieles in der Kirchengeschichte ist geschehen, um fortschreitende Erkenntnis von Gott zu haben, der langmütig und barmherzig ist, der auch solchen, die nicht nach ihm frag(t)en, begegnet… (schon im ALTEN TESTAMENT siehe Jesaja). Und nun kommen wir im 21.Jhdt. und verkünden als sein Leib sein Urteil über eine Nation, die verwundet, verwirrt und leidend in der Zeitgeschichte lebt… Treffend hat Hosea gesagt: MEIN Volk kommt um durch Mangel an Erkenntnis…. Mit diesem Titel zeigt sich deutlich, dass die Güte Gottes völlig unbekannt ist! Erdbeben, Katastrophen, Unfälle, Krankheit und dergleichen geschehen nun ’mal, wir leben in einer gefallenen Schöpfung… Aber mit den Versicherungen mitzuziehen, die diese Naturkatastrophen als einen Akt Gottes sehen, ist ungeheuerlich… Ja, Gott ist ein Richter, aber jetzt leben wir noch im Zeitalter der Gnade (Jesus kam in Gnade und Wahrheit), und solange es Tag ist, lass es uns auch verkündigen! (Eine Zeit wird kommen, da werden wir das nicht mehr tun können.) Das Gericht hat sich Gott für die Zeit nach der Gemeindegeschichte, nach der Kirchengeschichte aufbewahrt. Ein liebender Gott, der uns als Botschafter an Christi statt hinaus sendet, um die Welt mit sich zu VERSÖHNEN, braucht so eine Negativ-Werbung sicher nicht!!! Ildiko Baigent Freie Christengemeinde Wels

Mütter und Väter gesucht! Als ich ein Schulkind war, wollte ich am Sommerlager auch eine „Geheimsprache“ bekommen. Spätabends während einer Gebetszeit drückte ich meine Augen ganz fest zu und versuchte, das zu imitieren, was meine Kusine sagte. Sie war Pastorentochter und musste schließlich am besten wissen, dass man einfach nur mehr glauben muss. Jahrelang hörte ich dasselbe auch von vielen Erwachsenen, die für mich beteten. Was für mich zurückblieb, war das ständige Gefühl, dass ich eben nicht gläubig genug wäre. Als Teenager beschäftigte ich mich mit dem Thema Ewigkeit und mit der Problematik der Gnade. Die radikalen Gospellieder über Jesu Wiederkunft bescherten mir manch schlaflose Nacht. Ich hoffte nur, dass Jesus nicht wiederkommen würde, während ich in der Schuldisco bin. Denn dann hätte ich keine Chance gehabt! Ich wusste, ich muss gläubig genug werden. Einige Jahre später wurde ich ein aktives Gemeindemitglied, liebte Gott und seine Gemeinde, verbrachte viel Zeit in ehrenamtlichen Diensten und dachte, dass nun endlich alles passt, aber das war eine Milchmädchenrechnung. Eines Tages stellte mir eine bibelgelehrte Christin zwei Fragen: „Liest du genug in der Bibel?“ und „Betest du genug?“ Mit einem Mal wurde mir klar, dass ich niemals

gläubig genug sein würde. Obwohl ich schon immer ein Kind Gottes war und in einem christlichen Elternhaus aufwuchs, beschäftigte ich mich viel zu viele Jahre mit der Frage, ob ich denn gläubig genug wäre. Ich hätte einen Erwachsenen an meiner Seite gebraucht, der mir gesagt hätte, dass Gott auch die Kleingläubigen beschenken will, dass er bei seiner Wiederkunft auch seine Kinder in der Disco nicht vergisst, und dass er mich mit allen meinen Schwächen gebrauchen kann. Ich hätte eine geistliche Mutter oder einen geistlichen Vater gebraucht. Unsere Kinder und Jugendlichen haben auch Fragen, die ihnen den Schlaf rauben. Sie beschäftigen sich vielleicht mit ganz anderen Dingen als ich vor 20 Jahren, aber eines ist sicher: Das Leben ist nicht einfacher geworden. Und das fordert uns als gläubige Erwachsene heraus. Damit die junge Generation in einer gesunden Liebesbeziehung mit Jesus wachsen kann, sollten ihre vielen Fragen beantwortet werden. Geistliche Mütter und Väter werden deshalb dringend gebraucht! Ich werde nie vergessen, wie ich dann endlich doch meine „Geheimsprache“ bekam. Eine liebe Frau aus unserer Gemeinde legte ihre Hand auf mich und betete, dass Gott mich reich beschenken möge, nur weil ich sein Kind bin. In diesem Moment wusste ich: Ich bin gläubig genug! Hanna Vuorinen

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Für mehr „Witz-Komitees“! Was mich an unserer „christlichen“ Kultur beinahe am stärksten beunruhigt, ist unser grundlegender Mangel an Witz. Und besonders auffallend ist der weitverbreitete Zustand, vor allem nicht über sich selbst lachen zu können. Nietzsche bezeichnete die Deutschen in einem Aphorismus als ein Volk, das sich meisterhaft darauf verstünde, „mit Geist, Wissen und Gemüt langweilig zu sein“ und „die Langeweile gar als moralisch zu empfinden“. Hatte er dabei etwa sogar eine christliche Gemeinde vor seinen Augen? In unseren Gemeinden finde ich jede Menge an Mitarbeiterkreisen, Komitees und Ausschüssen. Aber ein „Humor-Ausschuss“ oder ein „Witz-Komitee“ (wobei letzteres unfreiwillig wohl oft genug existiert) ist mir noch nie untergekommen. Wobei es mir nicht um billigen Witz geht, sondern vor allem um die Fähigkeit, über sich selbst ein ehrliches Augenzwinkern zuwege zu bringen. Humor und echter Witz sind dort zuhause, wo die Freiheit zuhause ist. Wenn ich nun vermessen und höchst unvorsichtig wäre, würde ich mich zu dem Schluss hinreißen lassen, dass somit überall dort, wo der Heilige Geist ist, auch Humor ist. Und dort, wo die verbissen Frommen ihr Unwesen treiben, da tut sich auch der Geist schwer. Aber natürlich hüte ich mich tunlichst vor derlei haltlosen Behauptungen... Der bekannte Gemeindeanalytiker Christian A. Schwarz stellt jedenfalls in einem seiner Bücher zweifelsfrei

fest, dass die am stärksten wachsenden der mittlerweile mehr als 10.000 von ihm untersuchten Gemeinden auch diejenigen sind, in deren Gottesdiensten viel gelacht wird.

Lasst uns Gott und sein Wort viel ernster nehmen und uns selbst dafür Richard Griesfelder

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Dein nächster Kurs

Evangelisation

8. bis 10. April 2010 (ganztägig) Ort: FCG Braunau, Laabstraße 36 Dozenten: Kent Andersen (Norwegen), Pastor der FCG Braunau und Even Walter Grüner, Leiter und Gründer von Spioniermission und Straßenkirche in Bayern; Gastsprecher: Can Gender (Passau); Daniel West und Jacob Bock (On the Red Box ministry, Madrid)

Information und Anmeldung

IMPRESSUM

Inserat_2010_03_100x70.indd 1

imPULS Nr. 3 / März 2010 63. Jahrgang (vormals Lebensbotschaft) Monatszeitschrift von FCGÖ

Redaktionsadresse: imPULS eMail: redaktion@fcgoe.at

Herausgeber: Freie Christengemeinde / Pfingstgemeinde Vogelweiderstraße 78 A-5020 Salzburg Tel + Fax: 0662-871244

Inserate: Bei Bedarf senden wir Ihnen eine Liste mit Formaten und Preisen zu.

Redaktion: Anton Bergmair, Richard Griesfelder, Riku Turunen, Steve Wildman Konzeption und Gestaltung: Fcseegrafix, Daniel Dixon

viel weniger ernst. Dann sind wir auf dem besten Weg, gesünder, befreiter, normaler, humorvoller und somit auch für die Welt attraktiver zu werden. Und das haben wir beileibe bitter nötig.

Redaktionsschluss: Ein Monat vor Erscheinen Druck: Gutenberg, Linz Internet: www.fcgoe.at

www.fcgoe.at/athg Telefon: 0732 24 37 87

03.02.2010 19:41:24 Uhr

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Seelsorge aktuell Liebe? Oder Ehrfurcht? Oder wie? „Ich weiß, dass das, was ich tue, eigentlich falsch ist; aber Gott versteht bestimmt, dass ich gerade nicht anders kann.“ - „Gott liebt mich doch und will ja schließlich mein Bestes.“ - „Wieso sollte Gott das nicht gefallen – es ist doch immerhin Liebe!“ - „Aber für mich fühlt es sich richtig an!“ So fragen oder antworten mir immer wieder Menschen, wenn ich sie in Seelsorgegesprächen damit konfrontiere, dass ihr momentanes Verhalten in Gottes Augen Sünde ist und der Veränderung bedarf. Aus dem strafenden Gott mit erhobenem Zeigefinger ist in den letzen Jahren ein verständnisvoller, toleranter Vater geworden, der alles akzeptiert. Und so sehr es oft nötig ist, mit Menschen daran zu arbeiten, die ewige, sich nie verändernde, tiefe Liebe des lebendigen Gottes wahr- und anzunehmen, so braucht es parallel dazu doch auch immer wieder die Klarheit, das Wort Liebe nicht nach unseren menschlichen Bewertungen auszulegen, sondern es tief im biblischen Kontext zu definieren und wieder neu zu lehren. In all dem Segen der modernen Väter-Generationen, die zu ihren Kindern wieder Beziehungen aufbauen, sie im Alltag begleiten und für sie da sind, fehlt leider nicht selten der zweite wichtige Aspekt der Elternschaft: Respekt und Achtung vor dem Vater / der Mutter. Die gesellschaftspolitische Strömung, die Kinder idealisiert und zu Partnern der Eltern erhebt, führt nicht nur in Kindergärten, Schulen und im Berufsalltag zu immer mehr Störungen und Problemen (vgl.: “Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ von M. Winterhoff), sondern birgt das Potenzial, auch im Glauben eine Mangelerscheinung hervorzubringen: Fehlenden Respekt und fehlende Ehrfurcht vor dem Vater im Himmel. Die Furcht Gottes ist nicht nur „der Anfang der Weisheit“ sondern auch jene Kraft, die unsere „Heiligung“, d.h. ein Leben in den Geboten Gottes freisetzt. Sie beinhaltet Achtung, Wertschätzung und Respekt vor der für uns Menschen unfassbaren Größe, Majestät, Heiligkeit und dem Wesen und Willen Gottes, der uns so unendlich liebt. Im ehrfurchtsvollen Innehalten und Staunen begegnen wir dem Schöpfer, der uns als Menschen in Seinem Ebenbild schuf und uns beruft, freiwillig ein Leben „zum Lob Seiner Herrlichkeit“ zu führen (vgl. Eph.1). Diese Berufung ist eng verknüpft mit der Haltung der Achtung und Ehrfurcht: Nur durch das sich-mit-hineinnehmen-Lassen in die Tiefendimension Gottes erkennt mein Herz, warum „die Gebote Gottes gut sind und Leben bringen und nicht schwer sind“ (vgl. 1.Joh 5). Wer Gott erkennt (eine Herzenshaltung) und liebt, hat auch die Sehnsucht und den aufrichtigen Willen, Seine Gebote zu halten - statt die eigenen subjektiven SituationsBewertungen zum Maßstab zu nehmen. So ruft die Ehrfurcht uns Christen heraus, Gott Raum zu geben in unserem Denken und Handeln – in all der Gebrochenheit unseres Menschseins. Und wir werden dabei entdecken, dass alle Bereiche unseres Lebens - von unserem Beruf, unseren Beziehungen bis hin zur Sexualität - eine Dimension der unsichtbaren Wirklichkeit Gottes beinhaltet und mehr sind, als beliebige Ausdrucksformen menschlichen Handelns. So liegt beispielsweise in der Sexualität zwischen Mann und Frau, dem Geheimnis des Einswerdens in der Exklusivität der Ehe, etwas Heiliges verborgen. Sie lässt etwas von der Intimität der Dreieinigkeit Gottes sichtbar werden, und von Seiner Schöpfungskraft, neues Leben hervorzubringen.

Eventkalender 13. 03.

Kids Quest Schulung, Wien www.fcgoe.at/mittendrin

18. 03.

Missionskonferenz, Wels www.fcgoe.at/wels

19. 03 .

AMPuls & AVC, Chile / Peru

20. 03.

Präsentation von Kids Quest, Wien, www.fcgoe.at/mittendrin

01. 04.

Neue Entscheidungen – neues Leben, Salzburg, www.ffoe.at

09. 04.

Begegnung in der Ehe, St. Gilgen, www.bide.at

14. 04.

Vision - Inspiration - Entspan nung, Rust, www.fcgoe.at

16. 04.

Begegnung in der Ehe, Zillertal/Tirol, www.bide.at

23. 04.

Das Hohelied der Liebe Teil 1, Salzburg, www.ffoe.at

12. 05.

Neue Entscheidungen – neues Leben, Salzburg, www.ffoe.at

13. 05.

Jugendtreffen, Wagrain, www.shakeyouth.at

02. 06.

Frauentagung mit Judy Lambert, Linz. www.fcglinz.net/ de/frauentreffen

03. 06.

Connect 2010, Salzburg, www.ffoe.at

12. 06.

Seminar mit Sven Zakrzewski, Salzburg, www.ffoe.at

13. 06.

Seniorenfreizeit, www.fcgoe.at

21. 06.

Neue Entscheidungen – neues Leben, Salzburg, www.ffoe.at

Karin Ebert Pastoralassistentin, verheiratet, drei erwachsene Söhne, Christliche Beraterin (IACP), Supervisiorin/Coach

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5 Tage unter freiem Himmel gelebt

Bewahrung beim Beben Wie drei junge Christen aus Deutschland die Katastrophe in Haiti erlebten Es ist die Horrorvorstellung eines jeden Kurzzeitmissionars (meist junge Christen, die für wenige Wochen in einem anderen Land helfen): Man ist in einem fremden Land und das Chaos bricht plötzlich aus. Dieser Alptraum wurde für die 27-jährige Maike Kraft, ihren fünf Jahre jüngeren Bruder Timo und Christopher W. (16) Wirklichkeit. Die drei Christen aus Flensburg waren in Haiti vor Ort, als am 12. Januar die Erde bebte. Tobias-Benjamin Ottmar hat mit Maike gesprochen. Eigentlich sollte es ein „ganz normaler“ Hilfseinsatz werden: Seit 2007 fliegt Maike Kraft jedes Jahr mit einer Missionsgesellschaft aus den USA über den Jahreswechsel nach Haiti, um bei verschiedenen Projekten in dem Land mitzuhelfen. In diesem Jahr waren erstmals auch ihr Bruder Timo sowie der 16-jährige Christopher W. mit dabei. In Haiti kooperiert das US-amerikanische Werk hauptsächlich mit der „Mission of Hope“ (Mission der Hoffnung), die u. a. ein Waisenhaus und eine Schule betreibt. Maike und Timo gehören in ihrer Heimatstadt Flensburg zum Christlichen Zentrum Nordlicht, einer charismatischen Gemeinde mit rund 100 Mitgliedern. Gemeinsam mit weiteren Christen aus den USA waren sie seit dem 30. Dezember in Haiti. Der Einsatz war bis zum 15. Januar geplant.

Ein Mädchen starb in Maikes Armen Doch das Erdbeben vom 12. Januar veränderte alles: Kurz bevor das erste Mal die Erde erzitterte, waren sie und das gesamte Einsatzteam noch in einem Bergdorf zum Evangelisieren gewesen. Erst zehn Minuten bevor die Katastrophe begann, waren sie in der Zentrale der „Mission of Hope“ in Grand Goave angekommen – etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince und 20 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt. „Plötzlich begann alles zu wackeln“, berichtet Maike. „Wir versuchten uns in Sicherheit zu bringen, indem wir uns unter die Türrahmen stellten. Sobald die ersten Erdstöße vorüber waren, rannten wir raus auf die Straße und erkannten schließlich das Ausmaß der Katastrophe.“ Häuser stürzten vor ihren Augen ein, Menschen schrien, Verletzte und Tote wurden an ihnen vorübergetragen. Ein kleines Mädchen starb in Maikes Armen: „Uns blieb nichts anderes, als in den letzten Minuten ihres Lebens für sie zu beten.“ Eine andere Frau gebar kurz nach dem Beben direkt neben ihnen mitten im Flüchtlingslager ein Baby. Weil auch nach den ersten Erdstößen der Boden immer wieder erzitterte, campierten alle Bewohner der 117.000-Einwohner-Stadt im Freien.

Fünf Tage lebte auch Maike unter katastrophalen hygienischen Zuständen unter freiem Himmel. 63 Stunden habe sie nicht geschlafen, berichtet sie. Die Nachbeben und die Schreie der Menschen ließen sie in den ersten Tagen kein Auge zutun. „Ich hatte immer Angst, dass der Boden sich unter uns auftun könnte oder Gebäude auf uns stürzen.“ Die Einheimischen hätten mit ständigem Gesang versucht, ihre eigene Angst „wegzusingen“. Die Christen beteten zu Gott, auch wenn einem oft die Worte gefehlt hätten, wie Maike sagt. „Was uns Kraft gegeben hat ist, dass wir wussten: Viele Christen in Deutschland und den USA beten für uns.“ Die Missionszentrale blieb stehen Dass sie und die anderen Missionsmitarbeiter mit dem Leben davongekommen sind, ist für Maike ein Wunder. „Wären wir zum Zeitpunkt des Erdbebens noch in den Bergen gewesen, wären wir wahrscheinlich dort umgekommen.“ Bergrutsche und Felsbrocken so groß wie Lastwagen seien dort heruntergefallen. Die Missionszentrale in Grand Goave sei eines der wenigen Gebäude der Stadt und das einzige Haus des Werks gewesen, das stehen blieb. Alles andere – auch die Unterkunft von Maike, Timo und Christopher – wurde vollständig zerstört. Dank einer Solaranlage auf dem Dach des Bürogebäudes funktionierte bei ihnen noch das Internet, so dass sie am nächsten Tag ihren Eltern mitteilen konnten, dass sie noch am Leben sind. Trotz allem: Viele sind Gott dankbar, dass sie überlebt haben. idea


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