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„Wir wollen der One-Stop-Shop für Verzollungen sein“

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Die Zusammenarbeit mit Zolldienstleistern ist für viele Unternehmen noch immer Handarbeit. AEB-Experte Mark Brannan zeigt, wie sich weltweit mehr Effizienz in die Kooperation mit Customs Brokern bringen lässt – und wie ein neuer AEB-Service dabei hilft.

AnachB: Mark, als Sie den Service Customs

Heroes aufgebaut haben, hatten Sie die gleiche

Aufgabe wie viele Zollmanager in außenwirtschaftlich orientierten Unternehmen. Sie mussten weltweit Zollagenten finden, die erstklassige Dienstleistungen anbieten.

War das eine leichte Aufgabe? Mark Brannan: Nein, ganz im Gegenteil. Wir mussten Zollagenten finden, die mehrsprachig arbeiten können, eine gute Reputation im Markt haben und mit ihrer Dienstleistung genügend breit aufgestellt sind. Damit meine ich: Dass sie alle wesentlichen Häfen und Flughäfen abdecken und darüber hinaus Erfahrung in der Zollabwicklung für verschiedene Branchen haben. Besonders für unsere Zwecke kam noch eine Anforderung dazu. Wir benötigten Partner, die IT-Kompetenz haben und daran interessiert sind, ihre Prozesse zu automatisieren. Das alles unter einen Hut zu bringen, war schon eine große Herausforderung.

Dann können Sie sich ja gut in einen Zollleiter hineinversetzen, der von seinem Schreibtisch in Deutschland einen geeigneten Zolldienstleister in China finden muss … Ja, ein Zollleiter muss ganz ähnliche Überlegungen anstellen. Vom Schreibtisch ist das übrigens kaum zu erledigen. Man muss den Dienstleister kennenlernen und mit ihm die Konditionen verhandeln. Wenn man für ein Unternehmen arbeitet, das in vielen Ländern Handel treibt, ist das eine zeitaufwendige und kom-

plexe Angelegenheit. Diese Arbeit nehmen wir unseren Kunden übrigens ab. Wir stellen die Qualität der Zolldienstleister sicher, verhandeln mit ihnen die Konditionen und sorgen für eine leistungsfähige ITAnbindung. Unsere Kunden haben dagegen nur einen Ansprech- und Vertragspartner: Customs Heroes.

Was macht es für ein Unternehmen eigentlich so kompliziert, im Tagesgeschäft mit einem ausländischen Zollagenten zusammenzuarbeiten? Das sind zuallererst die völlig unterschiedlichen Regeln und Prozeduren des Zolls. Selbst innerhalb der EU gibt es signifikante Unterschiede, obwohl das eigentlich nicht sein sollte. Wenn man in Drittstaaten wie

Es sind wahrscheinlich nur noch wenige Seiten frei im Pass von Mark Brannan. Als International Business Development Director bei AEB hat er in den letzten Monaten nahezu die ganze Welt bereist, um Zollagenturen für AEBs neues Customs-Broker-Netzwerk zu finden. Auch ansonsten ist er viel unterwegs, verantwortet er doch die Erschließung neuer Märkte, Großkunden und Partnernetzwerke auf globaler Ebene. Er ist spezialisiert auf integrierte Softwarelösungen, um effektive Zoll- und ComplianceProgramme in dynamischen globalen Handelsumfeldern mit häufigen regulatorischen Änderungen zu ermöglichen. beispielsweise China geht, wird es noch einmal deutlich komplizierter. Die unterschiedlichen Regeln und Prozeduren spiegeln sich natürlich in der Arbeit der Zollagenten wider. Das kann zu Missverständnissen zwischen den Zollagenten und ihren Kunden führen, zumal ja häufig auch noch eine Sprachbarriere zwi schen ihnen steht.

Weichen die Gebühren der Zollagenten im internationalen Vergleich stark voneinander ab? Das tun sie in der Tat. Beispielsweise zahlen die Unternehmen in Nordeuropa relativ häufig signifikant niedrigere Gebühren für Broker-Services als in Südeu ropa. Das mag für viele Unternehmen unverständlich sein, aber es lässt sich nicht ändern. Das sind eben Marktpreise. Was Customs Heroes allerdings tun kann, ist die Gebühren durch Automatisierung zu senken.

Bisher ist es mit der Automatisierung der Zusammenarbeit zwischen den Industrie- und Handelsunternehmen und ihren Zollagenten ja nicht so weit her. Laut einer Studie kommunizieren in Deutschland noch 63 % der Unternehmen per E-Mail und Telefon mit ihren Zollagenten. Aus meiner Sicht wird da versucht, mit Technologie aus dem 20. Jahrhundert das Business des 21. Jahrhunderts zu machen. Es passt nicht wirklich zusammen. Die Zollagenten bekommen die für die Zollabwicklung nötigen Daten per E-Mail, an die PDF-Dokumente angehängt werden. Diese Daten werden von Erfas sungskräften manuell in das IT-System des Customs Brokers eingegeben, in dem die Zollanmeldungen dann erstellt werden. Da sind drei Dinge offensichtlich: Zum einen ist das Fehlerpotenzial bei der manuellen Datenerfassung sehr hoch. Zum anderen ist der Prozess langsam und zum dritten auch noch teuer. Die Zollagen ten müssen die Erfassungskräfte schließlich bezahlen und das schlägt natürlich voll auf die Gebühren durch. Es ist fast ein perfektes Beispiel dafür, wie man durch Automatisierung schneller und günstiger arbeitet und gleichzeitig bessere Qualität bekommt. Diese Vorteile wollen wir unseren Kunden mit Customs Heroes zugänglich machen.

Viele Unternehmen kritisieren, dass sie nach der Übermittlung der Daten an den Zollagenten keine Transparenz darüber haben, wie die Verzollung vorangeht. Wer per E-Mail mit dem Zollagenten kommuniziert, hat kaum eine Möglichkeit, seine Vorgänge mit angemessenem Aufwand zu tracken. Es gibt Unternehmen, die Antwortmails der Broker mit Hilfe von Excel-Sheets verfolgen, aber das ist sicher ein sehr aufwendiger Weg. Der Customs-Heroes-Prozess löst das weitaus besser. Unsere Kunden übermitteln automatisiert die für die Zollanmeldung notwendigen Daten an den Customs Broker, der sie ebenso automatisiert in sein System übernimmt und die Zollanmeldung erstellt. Alle relevanten Informationen über den Fortgang der Zollanmeldung und die Antworten der Zollbehörde werden über Customs Heroes an den Kunden zurückübermittelt. Das ist ein riesiger Transparenzgewinn. Einen weiteren Transparenzgewinn bedeutet es, dass die Kunden sämtliche Informationen über ihre Zollabwicklung in aller Welt in einem System haben.

Wie sieht der Kostenaspekt aus? Ist es teurer über eine Plattform wie Customs Heroes zu arbeiten als direkt mit den Zollagenten das Geschäft zu machen? Ganz im Gegenteil. Unsere Kunden können deutlich niedrigere Gebühren realisieren. Die Zollagenten haben bei der Zusammenarbeit mit Customs Heroes deutlich niedrigere Prozesskosten durch die Automatisierung. Das wirkt sich natürlich auch auf die Preisgestaltung aus. Wir können jedenfalls sehr wettbewerbsfähige Konditionen anbieten.

Welche Unternehmen können besonders von Customs Heroes profitieren? Grundsätzlich alle Unternehmen, die grenzüberschreitend handeln. Besonders sinnvoll ist es für die Unternehmen, die eine hohe Zahl internationaler Sendungen abwickeln – hier ist das Kostensenkungspotenzial durch die Automatisierung besonders hoch. Für Unternehmen, die nur gelegentlich international versenden, lohnt sich das weniger. Ein weiterer

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Faktor ist die Zahl der Länder, in die ein Unternehmen versendet. Je mehr Länder, desto größer ist der Vorteil, das gesamte Volumen mit nur einem Partner abzuwickeln.

Wie groß ist das Brokernetzwerk von Customs Heroes? Wir haben bisher Partner in 18 Ländern. Unser Ziel ist es, in absehbarer Zeit in 30 oder mehr Ländern mit unserem Service vertreten zu sein. Damit decken wir die wichtigsten globalen Handelsrouten ganz gut ab.

Was ist Ihre Vision für Customs Heroes? Wir wollen ein One-Stop-Shop für Unternehmen sein, die internationalen Handel betreiben und dabei Verzollungen in Auftrag geben. Wir wollen den leichtesten Weg der Zollabwicklung im interna tionalen Handel anbieten, indem wir die Möglichkeiten zur Automatisierung konsequent nutzen. Damit wollen wir die Hürden für unsere Kunden senken, am internationalen Handel teilzuhaben oder ihn auszuweiten.

Das Interview führte Björn Helmke.

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