advantage Ausgabe Nr. 1 / Februar-März 2024

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Wirtschaftsraum Südösterreich

WECHSEL

Abseits von Rollenklischees

Sonja Wogrin ist ein Vorbild für junge Menschen auf dem Weg in die Technik.

Fachkräfte für die Zukunft

Die Begeisterung für MINT-Berufe wird bereits bei den Jüngsten geweckt.

Nachhaltiges

Handeln

Christina Kulterer gibt Einblicke in die Tradition eines Familienbetriebes.

Klimaneutrale

Wirtschaft

Mit gezielten Förderungen werden Unternehmen fit für die grüne Wende.

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Spaß übertrifft Vorfreude.

Sportlicher Auftritt, pulsierende Energie, elegantes Design – hier kommt der mit Spannung erwartete neue vollelektrische smart #3*. Während sein Charakter nach außen deutlich sichtbar wird, überzeugt auch seine Performance: In der BRABUS Version beschleunigt er in nur 3,7 Sekunden1 von 0 auf 100 km/h. Lass dich von seinem Temperament mitreißen und erlebe elektrischen Fahrspaß, der all deine Erwartungen übertrifft.

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* Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 17,6 (BRABUS), 16,3 (Premium/Edition), 16,8 (Pro+), 17,2 (Pro) (WLTP); CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 0; Elektrische Reichweite (WLTP) in km: 415 (BRABUS), 455 (Premium), 435 (Pro+), 325 (Pro). Die Pulse Line befindet sich im EU-Homologationsverfahren und die Homologation wird voraussichtlich Anfang 2024 abgeschlossen sein. smart wird die offiziellen Werte veröffentlichen, sobald der Homologationsprozess abgeschlossen ist. smart wird die Werte über seine üblichen Kanäle veröffentlichen. Die Angaben zu CO2-Emissionen, Stromverbrauch und elektrischer Reichweite wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt und entsprechen der VO (EU) 715/2007 in der jeweils geltenden Fassung. . Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Die Werte variieren in Abhängigkeit von der gewählten Sonderausstattung

1 Die verfügbare Antriebsleistung in batteriebetriebenen Elektroautos hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. von der Dauer der geforderten Leistung sowie von der Batteriespannung und der Temperatur. Die maximale Leistung für die vorgegebenen Beschleunigungswerte kann aufgrund der physikalischen Rahmenbedingungen zwar wiederholt, aber nicht beliebig oft hintereinander abgerufen werden.

Vorwort Inhalt

advantage Media stellt die Weichen für die Zukunft Liebe Leser:innen, die advantage Media GmbH hat generationsübergreifend Nachwuchs bekommen.

Chefredakteurin Petra Plimon hat 50 Prozent der Firmenanteile übernommen und setzt somit maßgebende Schritte für die nächste Generation. Sie bringt die Liebe zum Menschen, den Mut, die Leidenschaft, den Willen und den Respekt nach innen und nach außen mit.

Es ist mir ein großes Anliegen, das Wirtschaftsleben von einem ganzheitlichen Blickwinkel zu betrachten. Mit dem Eintritt und dieser weitreichenden Entscheidung eine Frau mit dieser Position zu bekleiden, soll die Vielschichtigkeit, die Freiheit zum selbstständigen Denken als auch die politische Unabhängigkeit des Magazins in der gesamten Medienlandschaft sowie in der Gesellschaft hervorgehoben werden!

Fazit: Es darf wieder deutlich mehr Qualität in den Journalismus hineingebracht werden. Das würde ich mir für die Zukunft wünschen.

Ihr Walter Rumpler

SOCIAL MEDIA

Advantage Wirtschaftsmagazin advantage Wirtschaftsmagazin advantage.magazin www.advantage.at

COVER: Foto: iStock | Grafik: Werk1

Perspektivenwechsel oder warum ein veränderter Blickwinkel gut tut

„Mutig sein und sich Dinge zutrauen!“ Das sind die Worte von Christina Kulterer auf meine Frage, was sie Frauen (und auch Männern) in der Führung mitgeben möchte. Im advantage Interview unterstreicht die Unternehmerin, wie wichtig vorausschauendes Handeln in einem Familienbetrieb ist. Motivierende Worte, auch in Hinblick auf die Neustrukturierung der advantage Media GmbH.

In diesem Sinne freue ich mich, die Zukunft des Verlages mitgestalten zu dürfen. Gerade in Zeiten wie diesen sind wir als Medium mehr denn je aufgefordert ein authentisches Gefühl und einen Mehrwert für die Leser:innen zu vermitteln.

Und: Gemeinsam sind wir stärker! Der Ausgleich zwischen Mann und Frau kann in unserer Gesellschaft gelingen, wenn beide lernen dem anderen Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen.

Herzlichst, Petra Plimon

PEFC/06-39-364/11

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4 Chancengleichheit im Fokus

Der Internationale Frauentag rückt die Gleichstellung von Frauen und Männern in den Mittelpunkt.

18 In neunter Generation

Christina Kulterer gibt Einblicke in die Tradition eines Lavanttaler Familienbetriebes.

20 MINT als Zukunftsmotor

Um den Fachkräftenachwuchs zu sichern, werden vielfältige Impulse in Südösterreich gesetzt.

26 Fit für die grüne Wende

Der Just Transition Fund der EU unterstützt beim Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft.

44 Frauen in Forschung und Technik

OFFENLEGUNG nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24 , 25 Mediengesetz. IMPRESSUM: Gründung 1997. Herausgeber: Walter Rumpler, w.rumpler@advantage.at. Verlag & Medieninhaber: advantage Media GmbH. Geschäftsführung: Walter Rumpler und Petra Plimon. Chefredaktion: Petra Plimon, petra@plimon.at. Redaktion: Beatrice Torker, Monika Unegg. Anzeigenleitung: Walter Rumpler. Fotos: advantage, pixelio.de, pixabay.com, unsplash.com bzw. beigestellt lt. FN. Adresse: advantage Media GmbH, Villacher Ring 37, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, T: +43 (0)650 7303400. Die Meinungen von Gastkommentatoren müssen sich nicht mit der Meinung der advantage-Redaktion decken. Alle Rechte, auch Übernahme von Beiträgen gem. §44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, vorbehalten. AGB/Haftungsausschluss/rechtlicher Hinweis: www.advantage.at

Sonja Wogrin forscht an der TU Graz zur Optimierung des österreichischen Energiesystems.

52 Frauenpower in Stall und Weingarten

Ohne die Leistungen der Bäuerinnen geht es in der Landwirtschaft nicht.

66 Gegensätze im Einklang

Der natürliche Rhythmus von Yin und Yang bestimmt auch unseren Lebenszyklus.

Johanna Dulnigg
Johanna
Dulnigg

„Ein entscheidender Erfolgsfaktor auf dem Weg zur Chancengleichheit ist, Frauen zu ermutigen Führungspositionen zu übernehmen. Je mehr Role Models es gibt, desto besser. In der BKS Bank haben wir aus diesem Grund bereits vor vielen Jahren ein eigenes Frauenkarriereprogramm entwickelt. Es fokussiert bewusst die Persönlichkeitsebene, die gesellschaftliche Erwartungshaltung bzw. Stereotypen und schärft die eigene Positionierung und Ziele. Wir konnten dadurch den Anteil an Frauen in Führungspositionen von 21 % im Jahr 2012 auf 36 % im Jahr 2023 heben. Ebenso wichtig sind die Rahmenbedingungen außerhalb des Unternehmens, vor allem Kinderbetreuungsplätze. Die Frauenquote in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen ist z.B. ein Erfolgsmodell. Im Jahr 2023 lag der Anteil an Aufsichtsrätinnen bei 35 % und der in nichtquotenpflichtigen Unternehmen bei 21,4 %. Auch das Thema Teilzeit muss neu gedacht werden. Solange es derart hohe Teilzeitquoten unter den berufstätigen Frauen gibt, wird sich der Anteil an Frauen in Führungspositionen nur langsam erhöhen. Managementziele an die Erreichung von Diversitätszielen zu koppeln, macht ebenfalls Sinn. Gut etabliert sind bereits flexible Arbeitszeitmodelle, die es Frauen und Männern gleichermaßen ermöglichen ihrer familiären, sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden.“ © Gernot Gleiss

CHANCENGLEICHHEIT IM FOKUS

Am 8. März wird jährlich der Internationale Frauentag begangen. Ziel ist es, auf die Gleichberechtigung und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam zu machen. Von Petra Plimon

In Österreich wurde bereits vieles erreicht, rechtlich sind Frauen und Männer gleichgestellt. In Wirklichkeit gibt es aber trotz großer Fortschritte noch Benachteiligungen und unterschiedliche Voraussetzungen und Bedingungen im Leben von Frauen und Männern. Wir haben daher Entscheidungsträger:innen und Führungskräften aus Kärnten und der Steiermark folgende Frage gestellt: Was braucht es, um eine tatsächliche Chancengleichheit im Erwerbsleben für Frauen und Männer zu erwirken?

„Es gibt kein Patentrezept für gelebte Chancengleichheit in Unternehmen. Es gibt aber ein Bewusstsein für Veränderungsbedarf und Strategien, um Strukturen aufzubrechen und gleichberechtigte Rahmenbedingungen zu schaffen. Es ist wichtig, dass Gleichstellungsaktivitäten auf oberster Managementebene mitgetragen werden. Dazu zählen die Bereitstellung von Ressourcen, die Einbeziehung von Anregungen und Ideen von Mitarbeitenden sowie die entsprechenden Reaktionen darauf. Es liegt in der Natur von Forschenden, Gegebenheiten zu hinterfragen und zu verbessern. Für uns als Forschungsgesellschaft ist es selbstverständlich, und es ist mir ein persönliches Anliegen, Gleichstellung und Wertschätzung im Unternehmen zu leben. Wir bieten allen dieselben Rahmenbedingungen, um Spitzenergebnisse in der Forschung möglich zu machen. Und das betrifft natürlich Frauen und Männer gleichermaßen.“

Gleichbehandlungsanwältin Kärnten und Steiermark

„Trotz der Einführung des Gleichbehandlungsgesetzes für die Privatwirtschaft 1979, besteht Benachteiligung vor allem von Frauen am Arbeitsplatz fort. Gesetzliche Bestimmungen sind wichtig, gesellschaftliche Awareness über stereotype Vorstellungen von Frauen und Männern ebenso. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft setzt neben individueller Beratung benachteiligter Personen durch ein individuell abgestimmtes, kostenfreies Vortragsangebot immer stärker auf Prävention. Unternehmen, die den Wert von Fairness und wertschätzendem Umgang erkennen, greifen auf dieses Angebot zurück. Information über die Diskriminierungsgründe wie auch den neuen Diskriminierungsgrund Betreuung und Pflege sind ebenso Inhalt, wie Rechte und Pflichten im Fall sexueller Belästigung oder abwertendem Verhalten im Arbeitsverhältnis.

Zusammenhänge von Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Gleichbehandlung verdienen ebenso Betrachtung.“

© Eveline Hronek

„Chancengleichheit und diesbezüglich auch die Gleichstellung von Frauen und Männern haben bei autArK höchsten Stellenwert. Strukturen und Rahmenbedingungen gelten für Frauen und Männer gleichermaßen. Flexible Arbeitszeitmodelle, Geschlechterausgewogenheit in den Gremien wie auch in Führungs­ und Entscheidungspositionen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit sowie eine positive und offene Unternehmenskultur zur Vermeidung von Diskriminierung jeglicher Art sind fixe Standards und schaffen in jeder Hinsicht einen Mehrwert. Trotzdem gibt es bei vielen Frauen aufgrund von Elternschaft und demnach unbezahlter Betreuungsarbeit einen signifikanten Verdienstunterschied. Hier müssten meiner Meinung nach seitens der Politik Maßnahmen wie eine lückenlose Kinderbetreuung, bezahlte Karenzzeiten für beide Elternteile (obligatorisch auch für Väter) und garantierte Pensionsleistungen für Betreuungsarbeit gesetzt werden.“

© autArK/ HETIZIA

Gabriele Lechner, Vizepräsidentin

WKO Steiermark

„Zuerst die schlechte Nachricht: Ich fürchte, dass es in Österreich leider noch sehr lange brauchen wird, bis wir absolute Chancengleichheit im Erwerbsleben haben. Die gute Nachricht ist aber, dass wir Frauen – in den unterschiedlichsten Organisationen wie z. B. Frau in der Wirtschaft – nicht aufgeben werden dafür zu kämpfen. Was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeht, sind wir in Österreich europaweit gesehen noch sehr weit hinten. Als Beispiel nehme ich gerne Schweden, wo bereits in den 1970­er Jahren Änderungen – vor allem in der Kinderbetreuung – vorgenommen wurden und heute Chancengleichheit herrscht. Die Kinderbetreuung der unter Dreijährigen auszubauen und für mehr Kinderbetreuungspersonal (letztere mit besseren Rahmenbedingungen) zu sorgen ist der wichtigste Schritt. Was wir brauchen, sind große gesellschaftspolitische Änderungen. Wir müssen Frauen erklären, dass mehr Arbeit für sie mehr Unabhängigkeit bedeutet (siehe Scheidungsraten) und dass man als Frau keine Rabenmutter ist, wenn man das tut. Weiters muss Väterkarenz genauso akzeptiert werden wie Mütterkarenz – und beide sollten ihre Aufstiegschancen nicht verlieren, wenn sie dies in Anspruch nehmen.“

Andreas Stugger, Geschäftsführer E-Werk Franz in Graz

„Eine 100%­ige Chancengleichheit im Erwerbsleben zu erreichen ist aufgrund individueller Lebensumstände mitunter herausfordernd, aber sollte selbstverständlich in jedem Unternehmen angestrebt werden. Bewährte Lösungen – auf die auch wir verstärkt setzen – wie flexible Arbeitszeiten, Gleitzeit­ und Teilzeitmodelle sowie Home Office­Möglichkeiten erleichtern es Familien, Privatleben und Beruf auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.

Chancengleichheit bedeutet bei uns im Unternehmen auch, dass Stellenbesetzungen primär auf Basis der mitgebrachten Gesamtkompetenz erfolgen. So ist es uns gelungen, dass bei knapp der Hälfte aller Abteilungen – insbesondere der technischen – die Führungspositionen mit Frauen besetzt sind, was mir als Geschäftsführer sehr wichtig erscheint.

Bei unserer Suche nach Elektrotechnik­Lehrlingen achten wir ebenfalls darauf, alle Geschlechter gleichermaßen anzusprechen, da wir auch in diesem wichtigen Nachwuchsfeld entsprechende Diversität und Chancengleichheit sicherstellen wollen.“

© E-Werk Franz

Sara Schaar, Frauenreferentin Land Kärnten

„Es braucht vor allem entsprechende Rahmenbedingungen: Jede Frau muss die Chance auf eine gute Ausbildung haben, um später einen Job mit entsprechendem Einkommen ausüben zu können. Frauenarmut bzw. die oftmals finanzielle Abhängigkeit von Frauen erfordern bundesweite Maßnahmen für mehr Lohn­, Pensions­ und Steuergerechtigkeit. Auf europäischer Ebene ist dank der Initiative der Vizepräsidentin des Europaparlaments Evelyn Regner ein Meilenstein mit der EU­Transparenzrichtlinie gelungen. Diese verpflichtet Unternehmen dazu, Informationen offenzulegen, mit denen Arbeitnehmer:innen ihre Gehälter vergleichen und Unterschiede aufdecken können. Die Bundesregierung muss diese Richtlinie endlich umsetzen. Schließlich müssen Frauen aber auch mehr Möglichkeiten der Teilhabe erhalten, indem sie gezielt gefördert und in politische und wirtschaftliche Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Daher ist es so wichtig, klassische Rollenbilder weiter aufzubrechen.“

© Gernot Gleiss

Kärnten und Osttirol „Chancengleichheit für alle Geschlechter herzustellen ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Dieser Tatsache ist man sich auch bei BILLA bewusst, wo aktuell 21.700 Frauen beschäftigt sind, knapp 1.000 davon in Führungspositionen. Um diese Zahl kontinuierlich zu steigern, setzt das Unternehmen einen breitgefächerten Maßnahmenkatalog um. Unter anderem erfolgen regelmäßig FE:Male Culture Checks, um unbewusste Vorurteile zu hinterfragen und zu überwinden. Als familienfreundlicher Arbeitgeber entwickelt BILLA darüber hinaus laufend flexible und lebensphasenorientierte Karrierewege, die Unterbrechungen ermöglichen. Um Berufs­ und Familienleben auf allen Ebenen zu vereinen, ermöglicht BILLA außerdem Frauen sowie Männern Führung in Teilzeit. All diese Maßnahmen sind Teil der BILLA Strategie, um noch mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen.“

© REWE Group / Gergely

Vielfalt beginnt bei den Jüngsten

Mit dem Educational Lab entfacht der Lakeside Park die Begeisterung für MINT bereits bei den Jüngsten und bietet zahlreiche Jobchancen für Frauen in Forschung und Technik.

„Wenn mehr Frauen in Forschung und Technik tätig sind, führt das durch die Diversität der Blickwinkel zu besseren Innovationen, Produkten und Services.“

Eva Eggeling, Leiterin Fraunhofer Innovationszentrum für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz KI4LIFE

MINT­ Kompetenzen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bilden eine wichtige Basis für die Fachkräfte von morgen. Genau hier setzt der Lakeside Science & Technology Park in Klagenfurt gemeinsam mit den Partnern und Modulen im Educational Lab an und stellt verschiedenste Formate und Programme über alle Altersgruppen hinweg bereit.

„sustainable MINT“

Eva

Gemeinsam mit dem Verein Zentralraum Kärnten+ verantwortete das Educational Lab zudem die Einreichung für das Qualitätslabel MINT­Regionen, das erstmals im Dezember an 14 interdisziplinäre Netzwerke in Österreich vergeben wurde. Ziel ist es durch verstärktes gemeinsames Engagement möglichst viele junge Menschen für MINT zu begeistern. Die MINT­Region Zentralraum Kärnten umfasst die Städte Klagenfurt, Villach und St. Veit an

der Glan sowie die Bezirke Klagenfurt Land und Villach Land und widmet sich insbesondere dem Schwerpunkt „sustainable MINT“.

Bildungsinnovationen

Ein besonderer Lehr­ und Lernort im Educational Lab, der sich als Inkubator für Bildungsideen etabliert hat, ist das Educational Innovation Lab for Sustainable MINT (EIL4MINT). Im Fokus steht die Kompetenzorientierung und die damit einhergehende digitale Individualisierung des Lernens und Lehrens. 23 konkrete Bildungsinnovationsideen werden aktuell in der Entwicklung begleitet, darunter auch Projekte, die sich an Mädchen richten, wie etwa „Girls in Data Science“ oder „M*MINT | Mädchen* im MINTBereich“. Die nächsten Calls sind in Vorbereitung.

Spannende Berufswege

In den über 70 Unternehmen und acht Forschungsinstitutionen im Lakeside Park gibt es auch zahlreiche Frauen, die einen Berufsweg abseits von gängigen Rollenklischees eingeschlagen haben. Eine von ihnen ist Barbara Hafner­Payer, die seit elf Jahren bei addIT, Kärntens führendem IT­Dienstleister, tätig ist. „Schon in meiner Jugend hatte ich eine Leidenschaft für die Informationstechnik (IT) und zum damaligen Zeitpunkt gab es noch viel zu wenig Frauen in meinem Umfeld in tech­

Eggeling, Barbara HafnerPayer und Bernhard Lamprecht.

nischen Berufen. Das war ein Ansporn für mich, denn nicht nur ,Mann‘ kann, sondern ,Frau‘ auch“, so Hafner­Payer, für die sich der Lakeside Park nicht nur durch seine vielen beruflichen Möglichkeiten, sondern auch wegen der Dinge, die den Arbeitsalltag erleichtern und verschönern –wie Gastronomie, Kindergärten, Grünflächen, Eventbereiche und die Vernetzung mit anderen Menschen – auszeichnet.

Mehr Diversität

Auch Eva Eggeling, Leiterin des Fraunhofer Innovationszentrums für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz KI4LIFE, schätzt ihren Arbeitsplatz im Lakeside Park. Sie wünscht jungen Frauen (aber auch Burschen) das Mindset und den Mut daran zu glauben, dass sie grundsätzlich alles werden können im Leben, was sie wollen: „Und diesen Weg sollen sie verfolgen. Von den vielen Möglichkeiten ist der Bereich Forschung und Technik sicher einer, der vielfältige Chancen bietet, nie langweilig wird und vermutlich ermöglicht ein gutes Leben führen zu können.“ Die

„Im Educational Lab werden junge Menschen an die Forschung herangeführt und die Begeisterung für MINT früh geweckt.“

Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer Lakeside Science & Technology Park

Mathematikerin hat sich bereits in jungen Jahren für Naturwissenschaften interessiert: „Wenn mehr Frauen in Forschung und Technik tätig sind, führt das durch die Diversität der Blickwinkel zu besseren Innovationen, Produkten und Services.“

Inklusive

Arbeitskultur

Die Rolle von Frauen in der Technik im Lakeside Park erstreckt sich weit über die Förderung von Geschlechtergleichstellung hinaus, wie Geschäftsführer Bernhard Lamprecht betont: „Die Vielfalt weiblicher Perspektiven und Fähigkeiten bereichert die Innovationslandschaft und trägt zur Entwicklung kreativer Lösungen bei.“

Frauen in der Technik fördern nicht nur die Schaffung einer inklusiven Arbeitskultur, sondern tragen maßgeblich zur Entwicklung nachhaltiger, zukunftsweisender Technologien und Projekte bei. „Dies schafft einen nachhaltigen Mehrwert für den Lakeside Park, aber auch für das Technologieland Kärnten. Auch im Rahmen von gezielten Bildungsinitiativen wie der MINT­Region Zentralraum Kärnten wird die Begeisterung für MINT bereits früh geweckt und bedeutet, in die Zukunft zu investieren und die Grundlagen für eine innovative und technologisch fortschrittliche Gesellschaft zu legen“, so Lamprecht abschließend. |

KONTAKT

Lakeside Science & Technology Park Lakeside B11

9020 Klagenfurt am Wörthersee T +43 463 22 88 22-0

info@lakeside-scitec.com www.lakeside-scitec.com

Das Educational Lab bietet ein ganz spezielles Umfeld für innovatives Lernen und Experimentieren. © Educational Lab, Klagenfurt | Johannes Puch

SKI ME UP 2024: Das war das B2B-Gipfeltreffen am Goldeck

Bereits das dritte Jahr in Folge fanden sich Unternehmer:innen, Investor:innen und Startups zum „SKI ME UP“ – organisiert vom Team des see:PORT – ein.

Über 70 Teilnehmer:innen aus ganz Österreich erlebten Ende Jänner einen Tag voller Skispaß auf Kärntens Sportberg Goldeck, der gleichzeitig Gelegenheit zum erfolgreichen Netzwerken und Gedankenaustausch bot. SKI ME UP ist mittlerweile fixer Bestandteil des ganzjährigen see:PORT­Programms und gilt als Jahresauftakt der Kärntner Startup­ und Gründungsszene.

Pow(d)er Impulse am Berg

Die dritte Ausgabe des SKI ME UP startete mit einer motivierenden Begrüßung durch Lisa Garcia de la Garza vom see:PORT gefolgt von einem Warm­up von Marion Kanalz (Movevo). Beim gemeinsamen Mittagessen auf der Seehütte erlebten die Teilnehmer:innen einen kraftvollen Pow(d)erimpuls von Internetpionier und Net4You­CEO Martin Zandonella. „Ein Unternehmen zu führen ist wie Ski zu fahren – am liebsten bewegt man sich durch Pulverschnee, aber auch auf der Buckelpiste muss man klarkommen. Selbst wenn alles im Voraus geplant ist, kann man hinfallen, und manchmal sind die Freestyler am erfolgreichsten.“

„Mit SKI ME UP wurde wieder gemeinsam mit unseren Partnern zum Gipfeltreffen und Jahresauftakt von Entrepreneur:innen und Innovator:innen in Kärnten gerufen – dabei sein hat sich gelohnt.“

Walter Prutej, Initiator SKI ME UP

„Kärnten Start-Up Ticket“

Nach dem Skitag ging es in die Goldeck Lounge, wo Erfolgsunternehmer Bernd Hinteregger das Kamingespräch mit einem spannenden Impuls eröffnete. Als Juror der bekannten PULS 4 TV­Sendung „2 Minuten 2 Millionen (2M2M)“ betonte er die vielfältigen Chancen, die sich für Startups durch die Teilnahme ergeben. Hinteregger ging speziell auf das „Kärnten

Startup Ticket“ ein, bei dessen Umsetzung der see:PORT eine entscheidende Rolle spielt. 21 Startups aus Österreich, Deutschland und Ungarn profitieren vom Kärntner Gründungsnetzwerk. „Die ausgewählten Startups erhalten u. a. Unterstützung und Hilfe beim Businessplan, bei Vertrieb und Marketing, bei der Prototypenerzeugung, bei Forschung und Entwicklung oder bei der Produktweiterentwicklung. Nun gilt es, das Kärnten Startup zum Leben zu erwecken“, so Hinteregger. Mit Andreas Schlintl war auch ein Kandidat von „2 Minuten, 2 Millionen“ vor Ort mit dabei.

Erfolgsfaktor Kooperationen

Das Après­Ski­Kamingespräch unterstrich insbesondere die Bedeutung von Kooperationen. „SKI ME UP ist eine hervorragende Gelegenheit, verschiedenste Menschen, Organisationen oder Unternehmen kennenzulernen und nachhaltig Netzwerk und Kooperationen auszubauen“, betonte Lucija Wakounig, Leiterin im Gründerservice der Wirtschaftskammer Kärnten. Ebenso thematisiert wurde die Rolle von Künstlicher Intelligenz). Journalismus­

Ikone Adi Winkler erzählte von seinen Erfahrungen vom aktuellen Weltwirtschaftsforum in Davos. Thomas Zach von Hutchison Drei Austria („Drei“): „Wir werden nicht mehr ohne KI leben können. Die Reise ist nicht aufzuhalten.“

Bühne der Wirtschaft SKI ME UP zieht kontinuierlich neue Unternehmen und Zielgruppen an. Etwa

zwei Drittel der Teilnehmer:innen kamen diesmal aus Kärnten, ein Drittel aus der Steiermark und Wien. „Mit SKI ME UP wurde wieder gemeinsam mit unseren Partnern zum jährlichen Gipfeltreffen und Jahresauftakt von Entrepreneur:innen und Innovator:innen in Kärnten gerufen – dabei sein hat sich gelohnt“, bekräftigt Initiator Walter Prutej (see:PORT). Mit dabei waren u. a. Marc

Gfrerer (LOGMEDIA), Karl Kaltenhauser (ITEK), Andreas Lanner (lanmedia), Erwin Maier (Allianz Agentur Kreiner), Michael Omann (Movevo), Steuerberater Herbert Studentschnig, Markus Unterdorfer­Morgenstern (Lebensraum Immobilien), Sandra Moschitz (build! Gründerzentrum) sowie Elke Basler, Eva Wutte und Florian Kornek­Goritschnig (alle WKK). |

BEGINN: 09:30 UHR

Workshops & Impulsvortrag, Info-Area und vieles mehr

Jahresauftakt der Kärntner Startup- und Gründungsszene auf Kärntens
Sportberg Goldeck. © see:PORT/kk

Starkes Netzwerk für eine nachhaltige Entwicklung

Vor mehr als 23 Jahren gründete Daniela Stein das Business Frauen Center (BFC) aus dem Bedürfnis heraus, den qualitativen Austausch mit beruflich engagierten Frauen zu fördern.

„Die Kernwerte des BFC decken sich mit meinen persönlichen, wie Freude am Leben, Authentizität, Chancengleichheit und hoher Qualitätsanspruch in vielen Bereichen des Lebens“, betont Daniela Stein, die auch stolze Mutter von vier Kindern ist. „Ich wünsche allen Frauen, dass sie so viele Kinder wie sie wollen bekommen und sich trotzdem beruflich verwirklichen können. Bündeln wir unsere Kräfte und setzen wir uns dafür ein, dass wir eine lebenswerte Welt für unsere Kinder und

Der BFC-Lehrgang „Mama im Management“ ist eine zielorientierte Maßnahme für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. © BFC

Das führende weibliche Wirtschaftsnetzwerk für nachhaltige Entwicklungen in der Gesellschaft und Wirtschaft im Süden Österreichs setzt auch 2024 wieder auf ein vielfältiges Programm. „Wir werden auch heuer wieder das NEW GENERATION Carinthia Mentoring für junge engagierte Menschen, die an ihrer Persönlichkeit arbeiten wollen, anbieten. Unser großer Mentor:innenpool aus der Wirtschaft unterstützt uns dabei. Denn in den gematchten Tandems werden genera­

für nachhaltige, umweltbewusste Projekte und Initiativen in Kärnten. Jetzt Projekt einreichen.

„Wie schützen wir unsere Umwelt und die Artenvielfalt unseres schönen Lebensraumes für die Zukunft?“

Einreichschluss: 10. Mai 2024

und zukünftige Topkarrieren und Unternehmen gestaltet“, so Stein. Zudem werden auch weitere BFC Weiterbildungsangebote wie z. B. professionelles Changemanagement konzipiert und im Herbst präsentiert. |

Insgesamt € 57.000,Preisgeld

Gemeinsam wachsen und Zukunft gestalten

Um die Chancen, die mit der Öffnung des Koralmtunnels zwischen Kärnten und der Steiermark entstehen, zu nutzen, braucht es ein gemeinschaftliches Vorgehen. Von Petra Plimon

Im Bezirk St. Veit an der Glan geht man mit gutem Beispiel voran: Auf Initiative der Wirtschaftskammer wurde ein gesamtheitliches Konzept entwickelt, das Potenzial hat auf weitere Regionen ausgeweitet zu werden. Eine erste Vorstellung der Aktion „Gemeinsam wachsen – wir machen Zukunft!“ erfolgte im Feber im Rahmen des Neujahrsempfangs im Stift St. Georgen am Längsee. „In einem gemeinsamen Wirtschaftsraum mit der Steiermark wächst nicht nur die Wahrnehmung und der Stellenwert der beiden Bundesländer, sondern auch das Potenzial an neuen und zukunftsträchtigen Chancen für die heimische Wirtschaft“, betont Bezirksstellenobmann Walter Sabitzer.

Die Bevölkerung integrieren Kooperation spielt dabei eine wesentliche Rolle und wird im Bezirk Veit an der Glan bereits aktiv gelebt. Im letztem Jahr wurde die Aktion „Wirtschaft vernetzt“ ins Leben gerufen, wo gemeinsam mit Vertreter:innen von Arbeiterkammer, ÖGB, Stadtmarketing, Tourismus, Arbeitsmarktservice,

Wirtschaftsraum Südösterreich

Landwirtschaftskammer und Bezirkshauptmannschaft Themenstellungen wie Betriebsanlagengenehmigungen erfolgreich gelöst werden konnten. Basierend auf diesem Erfolgsmodell wurde von der WK Bezirksstelle St. Veit an der Glan, auf Initiative von Walter Sabitzer und Robert Schratt ein Konzept entwickelt, um Aufbruchstimmung für den neuen Wirtschaftsraum Südösterreich zu erzeugen und die Bevölkerung vor Ort in diesen Wachstumsprozess miteinzubeziehen. „Der neue Wirtschaftsraum Südösterreich bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, von denen nicht nur Klientel einzelner Interessengruppen profitieren soll,“ so Sabitzer.

Wachstum sichtbar machen

Das Konzept beinhaltet neben einer themenmäßigen Clusterung relevanter Bedürfnisse aus der Bevölkerung auch eine Bündelung von Kompetenzen und Verantwortlichkeiten, die in „Grow Groups“ zusammengefasst werden. „Mitarbeiten kann man in jenem Bereich, der einem thematisch am nächsten steht und

Im Bezirk St. Veit an der Glan will man die Chancen des neuen Wirtschaftsraums Südösterreich nutzen. © AdobeStock

wo echte Erfahrung eingebracht wird. Die gesammelten Projektideen und ­maßnahmen werden in einem digitalen Werkzeug, dem ,Grow Panel‘, abgebildet“, erklärt WK­Bezirksstellenleiter Robert Schratt. Das hat den Vorteil, dass man Projektzwischenstände besser visualisieren kann und so Prioritäten in der Umsetzung vorantreibt. Den Abschluss bildet die Ausarbeitung von Projekt­ und Konzeptpapieren durch eine „Expertengruppe an Berater:innen“, die Entscheidungsträger:innen Unterstützung in der Umsetzung bieten sollen.

Für die nächste Generation

„Durch die Koralmbahn eröffnet sich eine Jahrhundertchance, wenn man sie nützt. Ich möchte, dass mein Sohn in 20 Jahren auch die Möglichkeit hat im Bezirk Veit an der Glan ein Unternehmen zu übernehmen und erfolgreich zu führen. Das ist mein Antrieb und dafür müssen wir kämpfen, dass alle diese Möglichkeit haben. Wir können die Jahrhundertchance nur ergreifen, indem wir gemeinsam arbeiten und in eine Richtung gehen“, bekräftigt Sabitzer. Auch WKK­Präsident Jürgen Mandl begrüßt die Initiative aus St. Veit: „Hier wird versucht die Menschen und die Unternehmen alle auf einen Tisch zu bringen und gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Das macht sehr viel Sinn, weil man im Prinzip seine eigene Umgebung selbst in die Hand nimmt und nicht wartet, dass jemand von außen etwas vorgibt.“ |

INTERVIEW

mit den Landeshauptleuten Christopher Drexler (Steiermark) und Peter Kaiser (Kärnten)

„Wir wollen unsere

Kooperationen ausweiten“

Kärnten und die Steiermark wachsen mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn im Dezember 2025 zu einem gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum zusammen.

Im Interview mit advantage sprechen die beiden Landeshauptleute Peter Kaiser (Kärnten) und Christopher Drexler (Steiermark) über ihre Zusammenarbeit.

advantage: Welche Auswirkungen hat die Koralmbahn konkret für den Einzelnen, die Einzelne?

Kaiser: Es ergeben sich ganz neue, ungeahnte Perspektiven und Möglichkeiten, dadurch dass sich die Fahrzeit zwischen Klagenfurt und Graz auf 45 Minuten ver­

kürzen wird. Der zweitgrößte Ballungsraum Österreichs entsteht. Es werden sich neue, zusätzliche Unternehmen ansiedeln, die Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen. Die Zubringer­ und Mikroverkehre werden ausgebaut, wodurch die Anbindung an das transeuropäische Netz gewährleistet ist. Die Koralmbahn öffnet nicht nur ein neues Tor in die Zukunft, sie wird für Kärnten und die Steiermark zu einer neuen pulsierenden Lebensader.

Drexler: Wenn man in Zukunft in nur 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt

kommt, eröffnen sich ganz neue Chancen – in der einen Landeshauptstadt wohnen und in der anderen arbeiten oder studieren stellt in Zukunft keine Herausforderung dar. Und dabei gibt das Ganze nur einen Vorgeschmack auf die Zukunft, denn mit dem Ausbau der Strecke Graz­Maribor, dem Semmeringbasistunnel und dem viergleisigen Ausbau der Strecke Graz­Bruck wird der steirische Zentralraum hervorragend in ein internationales Verkehrsnetz eingebunden sein und einen zusätzlichen Aufschwung erleben.

Büro

Wie wird die Zusammenarbeit der beiden Bundesländer forciert?

Kaiser: Um die Chancen der Koralmbahn für Kärnten und Steiermark bzw. für unsere Bevölkerung optimal zu nutzen und die Entwicklung unserer gemeinsamen, zusammenwachsenden Region proaktiv zu begleiten, haben wir bei der ersten gemeinsamen Kärnten­Steiermark­Konferenz im September 2023 in einer Absichtserklärung bereits konkrete Handlungsfelder und Maßnahmen festgelegt, die wir fortan gemeinsam bearbeiten.

„Die Koralmbahn ist ein Jahrhundertprojekt für den Süden Österreichs, welches sorgsam in eine Vielzahl weiterer Projekte eingebettet wird.“

Drexler: Ich bin davon überzeugt, dass unsere beiden Bundesländer gemeinsam und verbunden durch die Koralmbahn eine äußerst positive Zukunft vor sich haben. Mit der ersten Kärnten­Steiermark­Konferenz haben wir die Weichen gen Zukunft gestellt, um die zahlreichen Chancen, die sich durch die Koralmbahn ergeben, bestens zu nutzen. Das soll in vielen Bereichen passieren – die Kooperationen sollen von der Nachhaltigkeit bis zur Kultur ausgeweitet werden. Dieser neue Zentralraum wird unseren beiden Bundesländern unschätzbare Vorteile bringen und kann zu einer Benchmark, einem Role Model, in der interregionalen Zusammenarbeit werden.

Welche Projekte und Maßnahmen sind für die Zukunft geplant?

Kaiser: Vorab darf auf die schon sehr gut etablierte, erfolgreiche Kooperation im Bereich Forschung und Entwicklung u. a. im Bereich der Silicon Austria Labs,

bei der Forschungsgesellschaft Joanneum Research, dem Digital Innovation Hub Süd oder dem Silicon Alps Cluster hingewiesen werden. Diese Zusammenarbeit soll weiter ausgebaut werden. Vereinbart wurde auch, dass vermehrt Anstrengungen unternommen werden, um als gemeinsamer Lebens­ und Wirtschaftsraum Südösterreich auch international wahrgenommen zu werden. Im Bereich nachhaltige Entwicklung und Wirtschaft gibt es darüber hinaus bereits gute Kooperationen zwischen den beiden Bundesländern mit den Projekten „Green Tech Valley“, „Netzwerk Verantwortung zeigen“ und dem „Social Business Hub“ sowie im Bereich Wasserstoff vom Projekt H2Carinthia mit der HyCentA GmbH. Zudem sollen zur Stärkung der Forstwirtschaft und der Nachhaltigkeit im Bereich „Bauen mit Holz“ gemeinsame Akzente gesetzt werden u.a. durch eine Kooperation des Netzwerks TINAA und dem Holzcluster Steiermark. Im Bereich Gesundheit sollen auch Kooperationsmöglichkeiten zwischen Krankenhäusern ausgelotet werden, um mögliche Synergien für eine optimale Patient:innenversorgung nutzen zu können. Das Ziel einer engen Kooperation zwischen dem Klinikum Klagenfurt und der Med­Uni Graz rückt erfreulicherweise näher. Zudem soll die gemeinsame Planung und Koordination von tertiären Bildungsangeboten durch eine enge Abstimmung im Rahmen einer gemeinsamen Hochschulkonferenz forciert werden.

Drexler: Die Koralmbahn ist ein Jahrhundertprojekt für den Süden Österreichs, welches sorgsam in eine Vielzahl weiterer Projekte eingebettet wird. So entsteht etwa im Zuge der Koralmbahn ein viergleisiger Ausbau der Strecke vom Grazer Hauptbahnhof in Richtung des Cargocenter Graz und in weiterer Folge in den kommenden Jahren ein Ausbau der Bahnstrecke bis zum Hafen in Koper, um den gesamten Wirtschaftsraum noch besser an die internationalen Verkehrsstrecken

und den sogenannten baltisch­adriatischen Sektor anzubinden. Zudem entwickelt sich auch abseits dieser Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur einiges. So haben wir etwa die Kooperation zwischen der Steiermark und Kärnten mit der schon zuvor angesprochenen KärntenSteiermark­Konferenz institutionalisiert. Das heißt, wir werden uns mindestens einmal jährlich treffen und die Zusammenarbeit in den unterschiedlichsten Bereichen intensivieren, um die Potentiale des gemeinsamen Wirtschaftsraums Steiermark­Kärnten optimal zu nutzen.

„Die Koralmbahn öffnet nicht nur ein neues Tor in die Zukunft, sie wird für Kärnten und die Steiermark zu einer neuen pulsierenden

Lebensader.“

Peter Kaiser

Für das Daten-Monitoring ist ein Koralm-Index vorgesehen. Welche Parameter sollen darin berücksichtigt werden?

Kaiser: Bei der Auswahl der Parameter für den Koralm­Index sind Aussagewert, Qualität und längerfristige Verfügbarkeit der Daten zu beachten. Eine mögliche Zusammensetzung des Index soll von Expert:innen aus dem Bereich Statistik und Wirtschaftswissenschaften ausgearbeitet werden. Grundsätzlich könnten regional verfügbare Parameter verwendet werden wie etwa Verkehrszählungen (z. B. PKW, Busse, Züge und Flüge), wirtschaftliche Entwicklung (z. B. Pendlerströme, Anzahl der Arbeitsstätten, Arbeitsmarktdaten, Tourismus –Nächtigungsstatistik und Unternehmensneugründungen), soziale Veränderungen (z. B. Bevölkerungsentwicklung) und Bildung (z. B. Studierendenzahlen). |

ÖBB: Villacher Hauptbahnhof wird fit für die Koralmbahn

Die Bahnsteige werden verlängert, auf den neuen Bahnsteigdächern werden PV-Anlagen installiert. Es wird großzügige Abstellflächen für Fahrräder geben.

Mit der Teilinbetriebnahme der Koralmbahn in Kärnten wurde im Dezember 2023 ein wichtiger Meilenstein des Jahrhundertprojekts erreicht. Im Koralmtunnel und auf steirischer Seite der Koralmbahn ist der letzte Zielsprint ebenfalls eingeläutet. Vor kurzem starteten die Modernisierungsarbeiten des Villacher Hauptbahnhofs, eine der größten Bahnverkehrs­Drehscheiben in Österreich.

Neue Projektleitung in Kärnten

„Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn und dem neuen, kundenfreundlichen Taktsystem realisieren wir bedeutende Verbesserungen für Bahn­Reisende. Für die zuverlässige Betriebsabwicklung brauchen wir künftig mehr Platz für Züge und Reisende sollen von besseren und komfortableren Möglichkeiten zum Umstieg profitieren“, betont Christiane Schiavinato, die seit Jänner 2024 die Projekte der ÖBB

Infrastruktur AG in Kärnten leitet. Die 48­jährige Bauingenieurin folgt auf Gerald Zwittnig, der einen Karriereschritt bei der ÖBB Infrastruktur AG nach Wien gemacht hat. Die neue Projektleiterin war zuvor als Projektkoordinatorin für den Kärntner Koralmbahn­Abschnitt in Mittlern zuständig. Zum beruflichen Ausgleich verbringt die vierfache Mutter am liebsten Zeit mit der Familie in der Natur oder auf Reisen. |

NACHHALTIGKEITSTAG

DER KÄRNTNER WIRTSCHAFT

Keynote-Speaker: „Andreas Jäger – der Klimajäger“

Information, Vernetzung, Beratung

- ein Programm rund um das Thema Nachhaltigkeit. Limitierte Teilnehmerzahl!

QR Code scannen und gleich für den Nachhaltigkeitstag anmelden.

Es wird angestrebt, die Veranstaltung nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings auszurichten.

12 bis 17 Uhr

Wirtschaftskammer Kärnten wko.at

Villachs Bürgermeister Günther Albel, Projektleiterin Christiane Schiavinato (ÖBB Infrastruktur AG) und Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig © ÖBB/Gerhard Kampitsch

„Wir müssen das Kirchturmdenken überwinden, das Ganze größer sehen und ein gemeinsames Ziel vor Augen haben.“

Edwin Storfer

Das Lavanttal hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer strukturschwachen Region mit wenigen Industriefeldern zu einem Lebensund Arbeitsraum mit dem höchsten Brutto­Medianeinkommen in Kärnten entwickelt. „Das ist aber kein Grund stehen zu bleiben, es gibt noch viel mehr Potenzial“, betont Edwin Storfer, Obmann des Vereins Lavanttaler Wirtschaft (VLW) und Knusperstube­Gründer. Der VLW mit seinen rund 120 Mitgliedsbetrieben agiert seit bald dreißig Jahren als wichtiger Impulsgeber und setzt auf Zusammenarbeit abseits von Parteipolitik. „Vernetzen und immer wieder schauen, dass wir alle ins Boot bekommen – das ist unser Job“, so Storfer.

Koralmbahn als Zukunftsmotor Dass eine verbesserte, infrastrukturelle Anbindung eine enorme Aufwertung für eine Region mit sich bringt, wurde im Lavanttal seinerzeit mit dem Ausbau der Südautobahn deutlich. Die Koralmbahn birgt dahingehend ein ähnlich großes Potenzial, das es nun zu nutzen gilt. „Das ist die Zukunft des Lavanttales. Aber es ist wichtig, dass es koordiniert abläuft und man mit EINER Stimme gegenüber der Öffentlich­

Eine starke Stimme für die Region

Seit 1996 fungiert der Verein Lavanttaler Wirtschaft (VLW) als branchenübergreifendes und überparteiliches

Netzwerk im Süden Österreichs.

keit, aber auch gegenüber den Entscheidungsträgern spricht. So kann man dann auch die Projekte umsetzen“, betont Storfer. „Wenn die Menschen wissen, dass man bei uns im Lavanttal eine Wachstumsmöglichkeit hat, dass es hier tolle Betriebe gibt, wo man Aufstiegschancen hat, dann werden sie auch dableiben. Aber wissen müssen sie es. Deswegen ist Standortmarketing sehr wichtig und das kann nicht einer allein machen.“

Gemeinsam in eine Richtung

Eine ebenso zentrale Bedeutung hat für Storfer die Vernetzung mit den Betrieben aus dem Nachbarsbezirken Völkermarkt und Deutschlandsberg. „Das ist die zukünftige Wirtschaftsregion in Europa, wenn alle zusammenarbeiten. Aber das ist nicht eine Arbeit von einer Minute auf die andere, sondern permanente Kommunikation. Wir müssen das Kirchturmdenken überwinden, das Ganze größer sehen und das gemeinsame Ziel vor Augen haben“, bekräftigt Storfer.

Innovative Projekte

Zudem arbeitet der VLW gemeinsam mit den Unternehmen und Bildungseinrichtungen der Region kontinuierlich an innovativen Initiativen, um die Herausforderungen der Zukunft auf den unterschiedlichsten Ebenen zu bewältigen. In Kooperation mit der FH Kärnten wird das Entstehen eines 3D­Druckzentrums forciert. Mit dem Lean Netzwerk Lavanttal, dem CSRD & EU Taxonomie Qualifizierungsnetzwerk sowie Next Level Automatisierung GLS (Green Lean Secure) werden weitere Maßnahmen umgesetzt. „Die grüne Transformation ist voll am Laufen. Es geht dabei nicht nur darum, dass die EU­Vorgaben einzuhalten sind, sondern viel mehr werden auch die Unternehmen profitieren, weil es einfach die Zukunft ist. Der Weg für jede unternehmerische Tätigkeit muss sein, dass man schaut, was wird gewünscht und dass man das liefert und soweit verbessert, dass ALLE profitieren“, so Storfer. |

Visionär und Vordenker: Edwin Storfer hat in seiner unternehmerischen Laufbahn bereits viele bahnbrechende Ideen umgesetzt. © VLW

INTERVIEW

mit Christina Kulterer, Geschäftsführerin J. M. Offner Immobilien GmbH Wolfsberg

„Unsere Firmentradition ist unser Auftrag nachhaltig zu handeln“

Christina Kulterer führt das Mode- und Geschenkehaus Offner in Wolfsberg in neunter Generation und gibt Einblicke in das Familienunternehmen. Von Petra Plimon

© J. M. Offner

„Wir waren stets bestrebt, den Betrieb den zeitlichen Erfordernissen anzupassen und weiterzuentwickeln.“

Christina Kulterer

Im Interview mit advantage spricht die Lavanttaler Unternehmerin Christina Kulterer über ihren Karriereweg. Die Mutter von zwei Kindern unterstreicht zudem die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

advantage: Wie war Ihr persönlicher Werdegang?

Christina Kulterer: Das Unternehmen liegt seit mehr als 300 Jahren in Familienhand. Ich bin quasi hineingeboren, was aber natürlich nicht heißt, dass man dann automatisch diesen Weg geht. Mein Vater

Helmut Niedersüß hat 1975 die imoBaumärkte nach Österreich gebracht. Als ich nach dem Studium und meiner Tätigkeit bei einem Marktforschungsinstitut in Wien wieder nach Kärnten zurückgekommen bin, habe ich geheiratet und bin dann 1992 im Marketing in die Firma eingestiegen. Das war auch mein Studienschwerpunkt. In einem Familienbetrieb ist es aber so, dass man im Prinzip keine definierte Rolle hat, sondern eigentlich überall dort einspringt, wo man gerade gebraucht wird. Und mein Vater stammt aus einer Generation, wo es noch schwer vorstellbar war, dass eine Frau einmal einen Betrieb leitet. Er war aber gleichzeitig sehr innovativ und wir haben dann sehr lange an dem weitergearbeitet, was er begonnen hat. Inzwischen führe ich das Unternehmen gemeinsam mit meinem Bruder Georg.

Welche Geschäftsfelder betreibt die Firma J. M. Offner heute?

Der Sitz der Unternehmenszentrale befindet sich nach wie vor in unserem Stammhaus am Offnerplatzl 1, mitten im Herzen der Wolfsberger Innenstadt. Neben dem traditionellen Mode­ und Geschenkehaus mit insgesamt 1.600 m² Verkaufsfläche haben sich die Vermietung von Gewerbeund Büroflächen und die Entwicklung von Liegenschaften zu unseren Hauptgeschäftsfeldern entwickelt.

Was ist das Besondere an einem Familienbetrieb?

Wenn man sich unsere Geschichte anschaut, haben wir von Lebensmittel über Baumaterialien bis hin zu Nähwaren, Teppichen, Sportartikeln und Schuhen im Handel alles irgendwann einmal verkauft. Es ist auch interessant, dass im Laufe der Geschichte immer wieder Frauen die Firma haben leiten „müssen“ – einerseits kriegsbedingt und anderseits, weil Partner verstorben sind. Auch meine Mutter war immer im Unternehmen tätig. In einem Familienbetrieb hat man aber auch eine gewisse Verpflichtung: Man soll nicht nur bewahren, sondern auch das Feuer weitertragen. Wir waren stets bestrebt, den Betrieb den zeitlichen Erfordernissen anzupassen und weiterzuentwickeln.

Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Um die lange Geschichte des Unternehmens fortzusetzen, müssen wir immer nachhaltig entscheiden. Das heißt aber manchmal auch, nicht den wirtschaftlichsten Weg zu wählen. Ein Beispiel: Die Modebranche und insbesondere der stationäre Handel sind momentan nicht von großem Erfolg geküsst. Wenn ich es vom Aufwand her betrachte, dürfte ich so ein Geschäft nicht mehr führen, aber ich mache es mit Herzblut. Es ist wichtig, dass man immer offenbleibt und seine

„Für

mich war qualitätsvolle Kinderbetreuung immer sehr wichtig. Beruf und Familie haben bei mir immer gut zusammengepasst.“

Christina Kulterer

Neugierde ein ganzes Leben lang bewahrt und Veränderungen nicht als Gefahren, sondern als Chance sieht.

Nachhaltig ist auch, wie wir versuchen mit unseren Mitarbeiter:innen umzugehen. Wir bauen auf ein sehr treues und beständiges Team. Viele Mitarbeiter:innen sind bereits mehrere Jahrzehnte lang im Unternehmen. Ihre fachliche und persönliche Entwicklung ist mir eine Herzensangelegenheit und eine Investition in die Zukunft zugleich. Das hat sich auch in der Corona­Zeit gezeigt. Für die Mitarbeitermotivation in der Krise wurde uns 2021 der EK Passion Star, ein internationaler Handelsaward, verliehen.

Wie ist es Ihnen gelungen Beruf und Familie zu vereinbaren?

Ich habe zwei Kinder. Meine Tochter ist inzwischen 30 und hat gerade den Personalbereich in der Firma übernommen, mein Sohn ist 28. Für mich war qualitäts­

volle Kinderbetreuung immer sehr wichtig. Ich habe das so aufgebaut, dass es auch unabhängig von der Familie funktioniert hat. Sonst ist es halt schwer, wenn man als Frau sinnvoll arbeiten soll und irgendwo im Nacken das Gefühl hat, was passiert mit den Kindern. Dieses schlechte Gewissen darf eigentlich nicht sein. Das muss gut funktionieren und das gehört unbedingt ausgebaut. Kinderbetreuung darf keine Aufbewahrungsstation sein, sondern muss eine herzliche Umgebung bieten. Ich bin der Meinung, dass ich wahrscheinlich eine schlechte „Nur­Mutter“ gewesen wäre, weil das hätte mich nicht erfüllt. Und so war ich viel ausgeglichener und die Kinder sind auch mit dem Geschäft groß geworden. Beruf und Familie haben bei mir immer gut zusammengepasst.

Was möchten Sie Frauen (und auch Männern) in der Führung mitgeben? Mutig zu sein und sich Dinge zuzutrauen! Ich treffe nach wie vor sehr viele Entscheidungen aus dem Bauch, weil mein Gefühl oft etwas anderes sagt, als die Daten, die ich am Tisch habe. Natürlich ist es wichtig, dass manche Entscheidungen mit Fakten untermauert werden, aber es gibt auch immer wieder Dinge, wo man das Gefühl hat, das passt und dann sollte man den Weg nicht auslassen, nur weil irgendwelche Daten komplett dagegensprechen. Auf

sich selbst hören und natürlich auch auf die Mitarbeiter:innen und die Kund:innen zu hören, das ist für mich auch sehr wichtig.

Stichwort Wirtschaftsraum Süd: Welche Chancen tun sich aus Ihrer Sicht durch die Koralmbahn für das Lavanttal auf?

Nachdem die Verbindung durch die Koralmbahn ein Zusammenrücken beider Seiten bedeutet, hoffe ich, dass es uns gelingt so attraktiv zu sein, dass nicht zu viele Menschen auspendeln. Es ist absolut wichtig, dass möglichst viel Wertschöpfung im Tal bleibt und es uns allen gemeinsam gelingt, die Vorteile unserer Region so darzustellen, dass Menschen nicht nur hier arbeiten sondern sich ansiedeln und dadurch nachhaltig die Region beleben. |

WISSENSWERT

Seit 1707 wird im Haus 139 der Firma Offner in Wolfsberg gehandelt. Offner ist Österreichs ältestes Handelshaus, das ständig im Familienbesitz war und stets von direkten Nachfahren der Firmengründerin Maria Ziegler, geb. Offner geführt wurde und wird. Heute leitet Christina Kulterer das Unternehmen gemeinsam mit Bruder Georg Niedersüß.

Christina Kulterer bei einem Modeevent im Geschäft. © J. M. Offner
Österreichs ältestes „Stammhaus“. © J. M. Offner

MINT

ist der Motor für

die Fachkräfte von morgen

Kärnten und die Steiermark verfügen über zahlreiche Technologieund Industrieunternehmen. MINT-Ausbildung ist ein wesentlicher Faktor, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Von Petra Plimon

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gelten als Kernkompetenzen, um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Vom Klimawandel über die Energiewende bis zur digitalen Transformation: MINT und die entsprechenden Qualifikationen und Berufe haben einen hohen Stellenwert und sind gleichzeitig Innovationstreiber für den technologischen Wandel. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich ist hoch wie nie.

Zugänge schaffen

Um die Begeisterung für MINT frühzeitig zu wecken, werden vielfältige Impulse gesetzt. „Das beginnt bereits bei der Erkennung und (Früh­)Förderung von Begabungen in diesem Bereich, geht über Olympiaden, die den Schüler:innen regelmäßig Erfolgserlebnisse für hervorragende

„Unsere Zusammenarbeit mit den Mittelschulen in der Region ist sehr gut und wir sehen den Bedarf an Fachkräften.“

Jürgen Jantschgi, Direktor HTL Wolfsberg

Leistungen vermitteln bis zur ,Spezialisierung‘ der Kinder und Jugendlichen in technischen und naturwissenschaftlichen Zweigen und Schwerpunkten in allgemeinoder berufsbildenden Schulen“, erklärt die steirische Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner.

Bildungseinrichtungen, die innovatives und begeisterndes Lernen im MINT­Bereich fördern und mit vielfältigen Zugängen für Mädchen und Burschen umsetzen, werden mit dem MINT­Gütesiegel ausge­

zeichnet. Rund 590 Kindergärten und Schulen in Österreich tragen derzeit das für drei Jahre gültige Qualitätsmerkmal (davon aktuell 42 in Kärnten und 155 in der Steiermark). Sie nehmen damit eine Vorreiterrolle ein und leisten einen wichtigen Beitrag entlang der gesamten Bildungskette, um die beruflichen und persönlichen Chancen von Mädchen und Burschen gleichermaßen zu verbessern.

MINT erlebbar machen

Neu ist aktuell auch die Erprobung einer MINT­Mittelschul­Sonderform. „Im Zentrum steht dabei ein speziell entwickelter Lehrplan mit einem zusätzlichen Stundenkontingent von elf Wochenstunden. Diese werden zur fachübergreifenden Vertiefung und Erweiterung des MINT­Fächerbündels im neu geschaffenen Unterrichtsgegenstand MINT eingesetzt“, so Isabella Penz, Bildungsdirektorin Kärnten.

Wie innovativ junge Menschen an das Thema MINT herangeführt werden können, zeigt auch das Projekt „Science Garden“, ein österreichweit einzigartiger Schulterschluss von Industrie, Wissenschaft, Wirtschaft und dem Land Steiermark. „Seit zwei Jahren ist die Onlineplattform Science Garden aktiv und bietet bereits über 500 Erlebnisse für die Zielgruppe der drei­ bis 19­jährigen an. Das Besondere daran: Alle angeführten Angebote von der Naturbeobachtung bis zum Coding­Workshop sind durch unsere Hochschulpartner qualitätsgesichert“, betont Linde Wade, MINT­Koordinatorin der innoregio styria.

Vernetzung forcieren

Um die regionale Vernetzung zwischen Bildung und Wirtschaft rund um das Thema MINT zu intensivieren, wurde im Dezember 2023 erstmals das MINT­Regionen Qualitätslabel an 14 Netzwerke in ganz Österreich verliehen. Auch die Obersteiermark darf sich nun offiziell „MINTRegion“ nennen. „Durch den Ausbau des Netzwerkes wollen wir erreichen, dass die MINT­Bildung für alle künftig noch wirksamer, attraktiver und nachhaltiger gelingt“, erklärt Julia Mayerhofer­Lillie, Leiterin der Koordinationsstelle an der Montanuniversität Leoben. Im Vorjahr wurde zudem erstmals ein MINT­Kongress ins Leben gerufen. „Es handelt sich um eine dreitägige überregionale Fortbildungs­ und

MINT-Fächer bilden die Basis für einen Karriereweg in technische Berufe. © Science Garden

„Gerade im Kindesalter hat Begeisterung keine Genderbarriere und wir versuchen mit tollen Angeboten diese Begeisterung nachhaltig zu erhalten.“

Linde Wade, Science Garden

Vernetzungsveranstaltung für u. a. Lehrkräfte und Schulleitungen, Elementarpädagog:innen, Wirtschaftsvertreter:innen sowie Personen aus Wissenschaft und Forschung. Der nächste MINT­Kongress findet vom 25. bis 27. Februar 2025 an der Montanuniversität Leoben statt.“

WISSENSWERT

Der Aktionsplan des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) sieht vor, die Zahl der jungen Menschen mit einem Abschluss im MINT-Bereich bis 2030 österreichweit um 20 Prozent zu steigern und insbesondere den Frauenanteil im technischen Bereich um fünf Prozent zu erhöhen.

Ebenso als MINT­Regionen ausgezeichnet wurden zwei Netzwerke aus Kärnten. Neben dem Zentralraum Kärnten trägt auch das Lavanttal ab sofort das Qualitätslabel „MINT­Region“. „Unsere Zusammenarbeit mit den Mittelschulen in der Region ist sehr gut und wir sehen den Bedarf an Fachkräften. Ziel ist es, einerseits die Begeisterung zu wecken und andererseits durch die Kooperationen auch immer mehr Mädchen für Technik zu motivieren“, erklärt Jürgen Jantschgi, Direktor der HTL Wolfsberg. Auch bei den Lavanttaler Industriebetrieben, wie etwa bei Schwing, wird das Thema „Frauen in Handwerk und Technik“ forciert. „Wir widmen uns dem Thema, um entsprechend Fachkräftenachwuchs sicherzustellen und breiter zu sein. Durch die Automatisierung in der Fabrik ist es für Frauen heutzutage wesentlich einfacher Fuß zu fassen. Das trägt insbesondere in einer männerlastigen Branche wie im Maschinen­ und Stahlbaubereich auch zu einer erfolgreichen Unternehmenskultur bei“, betont Geschäftsführer Horst Jöbstl. |

Mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Maßnahmen wird das Interesse an MINT-Fächern bei den Jüngsten geweckt. © Bildungsdirektion Steiermark

INTERVIEW

„Frauen als wichtiges Fachkräftepotenzial erkennen“

Mädchen und junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern, ist für die Industriebetriebe von großer Bedeutung.

advantage: Welcher Stellenwert kommt der MINT-Ausbildung zu?

Claudia Mischensky: Es braucht umfassende Initiativen im schulischen, außerschulischen und hochschulischen Bereich, die Mädchen bzw. junge Frauen ermutigen, technische Berufe zu erlernen und MINT­Studienrichtungen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik­Fächer) zu wählen. In Bezug auf die Lehre sind vor allem auch die Betriebe vor Ort wichtig, die Mädchen in technischen Berufen ausbilden. Ein Großteil der Betriebe sucht händeringend vor allem in den MINT­Bereichen nach qualifizierten Arbeitskräften. Eine Schere, die sich zumindest ein wenig schließen lassen würde, könnte man mehr junge Frauen dazu motivieren, mit einer Ausbildung in einem technischen Beruf zu starten.

Weshalb sind Frauen in MINT-Jobs noch immer unterrepräsentiert?

Ein Grund ist sicherlich der, dass Mädchen und junge Frauen, wenn es um die Berufswahl geht, Fähigkeiten wie Mathematik oder räumliches Vorstellungsvermögen bei sich selbst sehr oft schlechter einschätzen, als es tatsächlich der Fall ist. Technische und naturwissenschaftliche Berufe kommen bei ihnen aus diesem Grund häufig gar nicht in die engere Wahl. Wenn wir also mehr Mathematikerinnen, Informatikerinnen, Forscherinnen und Entwicklerinnen haben wollen, müssen wir bei diesen geschlechterspezifischen Vorurteilen ansetzen, und mit ihnen aufräumen. Rollenklischees aufzubrechen und den jun­

gen Mädchen Perspektiven in der Welt der Technik und Naturwissenschaft aufzuzeigen muss daher in den kommenden Jahren ein Thema mit höchster Priorität sein. Und man muss den Frauen auch vermitteln, dass mit den hervorragenden Jobaussichten in MINT­Berufen und den damit einhergehenden Gehaltsmöglichkeiten die Voraussetzung für ökonomische Unabhängigkeit und in der Folge Selbstbestimmtheit geschaffen wird. Die Industriellenvereinigung unterstützt daher die Arbeit der MINTality Stiftung, die einen wichtigen Beitrag dazu leistet, das Interesse für MINT bei Mädchen zu wecken. Es braucht darüber hinaus auch Bemühungen, jene Mädchen, die sich für eine technische Ausbildung entscheiden, dann nicht zu verlieren, etwa weil sie sich später doch für eine andere Ausbildung entscheiden oder nach der abgeschlossenen Ausbildung keinen technischen Beruf ergreifen.

Wie können Rollenklischees aufgebrochen werden?

Dazu muss im Bildungssystem angesetzt werden, aber auch in den Familien. Eltern und Lehrer können schon sehr früh in der Entwicklung Einfluss nehmen. Besonders wichtig sind außerdem Vorbilder, also Frauen, die technische Studienrichtungen gewählt haben, oder bereits als Technikerinnen arbeiten. Mädchen brauchen die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren. Die IV veranstaltet daher zum dritten Mal mit dem BKA und dem BMAW die MINTGirls Challenge, einen österreichweiten Wettbewerb für Mädchen, bei dem sie ein­

„Rollenklischees aufzubrechen und den jungen Mädchen Perspektiven in der Welt der Technik und Naturwissenschaft aufzuzeigen muss ein Thema mit höchster Priorität sein.“

Claudia Mischensky

geladen sind, MINT­Experimente einzureichen. Dabei gibt es tolle Preise zu Gewinnen – etwa MINT­Erlebnisse in Unternehmen.

Was braucht es, um eine tatsächliche Chancengleichheit im Erwerbsleben für Frauen und Männer zu erwirken?

Neben dem Aufbrechen alter Rollenbilder setzt sich die Industrie stark für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen im Bereich der Kinderbetreuung ein. Denn ein ausreichendes, qualitativ hochwertiges elementarpädagogisches Angebot ist Grundvoraussetzung dafür, dass junge Eltern Familie und Beruf gut vereinbaren können. Das ist vor allem für Frauen essenziell, und trägt dazu bei, dass Mütter rasch wieder in den Beruf einsteigen können und so die gleichen beruflichen Möglichkeiten haben wie Männer. |

Geschlechtervielfalt bringt für PMS zahlreiche Vorteile mit sich. © PMS

PMS setzt auf Vielfalt

Ob in der Fertigung, Verwaltung oder Technik –mehr und mehr Frauen bereichern das Team.

Die Tendenz an weiblichen Arbeitskräften ist stark steigend. Waren bisher Frauen vorwiegend in der Verwaltung tätig, werden jetzt auch immer mehr Frauen im Competence Center Schaltanlagen eingestellt. Von der Anlernkraft in der Serienfertigung über die Elektrikerin in der Projektfertigung bis zur Planerin im Engineering gibt es zum Glück mehr und mehr Frauen, die einen technischen Beruf wählen und in der PMS Gruppe arbeiten möchten. „Das Interesse der Frauen an der Technik muss stark gefördert werden, da sie für uns als zukünftige Fachkräfte enorm wichtig sind. In unserem PMS Technikum werden bereits konkrete Maßnahmen entwickelt, wie z. B. Programme nach dem Gymnasiumabschluss mit einer verkürzten Lehre oder die Möglichkeit zum Studium an der Fachhochschule bei uns am Firmenstandort“, erklärt Franz Grünwald, Geschäftsführung PMS Gruppe.

Vielfalt als Chance Ganz besonders stolz ist man darauf, dass sich jedes Jahr viele Mädchen für eine Lehre bei PMS entscheiden und zu TOPFachkräften ausgebildet werden. Das Lavanttal zählt immerhin zu einer der ersten MINT­Regionen in Österreich! Von den derzeit 40 Lehrlingen ist ein Viertel davon weiblich. Im ersten Lehrjahr wurden 2023 erstmals mehr Mädchen (sieben) als Burschen (sechs) aufgenommen. „Wir sind froh, dass bereits viele Frauen in technischen Bereichen in unseren Unternehmen beschäftigt sind und wollen dies

auch weiter verstärken, da Frauen häufig eine ganz eigene Perspektive oder Herangehensweise an die Aufgaben, sowie große Flexibilität und Multitasking­Fähigkeiten mitbringen“, betont Markus Leopold, Geschäftsführer der PMS Elektro­ und Automationstechnik.

Lehre als Basis

Seit September letzten Jahres ist Julia (21) Lehrling bei PMS und möchte den Beruf Anlagen­ und Betriebstechnikerin & Automatisierungs­ und Prozessleittechnikerin von der Pike auf erlernen. Als Frau muss sie sich nicht mehr beweisen als die Burschen, einzig beim Heben und Tragen von schweren Gegenständen freut sie sich über eine starke Hand zur Unterstützung. Julia empfiehlt allen, sich das gewünschte Berufsbild ganz genau anzuschauen und am besten einige Tage in einem Unternehmen mitzuarbeiten: „Nur dann erkennt man, wie der Alltag und das Arbeitsumfeld tatsächlich sind und ob dies den eigenen Vorstellungen vom Job entspricht.“

study & work

Michelle (20) absolvierte eine Lehre als Mechatronikerin und Elektrobetriebstechnikerin und ist im PMS Competence Center Schaltanlagen im Team damit beschäftigt, Schaltschränke aufzubauen und zu verdrahten. „Die Tätigkeiten sind abwechslungsreich und die Arbeitszeiten sowie der Verdienst besser als beispielsweise im Handel. Ich schätze auch die Zusammenarbeit mit meinen vorwiegend männlichen Kollegen sehr. Das Arbeitsklima in gemisch­

„Wir sind froh, dass bereits viele Frauen in technischen Bereichen in unseren Unternehmen beschäftigt sind und wollen dies auch weiter verstärken.“

Markus Leopold, Geschäftsführung

ten Teams ist sowieso besser“, so Michelle, die jedem, der technisches Interesse und Talent mitbringt, rät sich genau zu informieren und am besten direkt in einem Unternehmen ein Praktikum oder Schnuppertage zu absolvieren. Michelle setzt zudem auf Aus­ und Weiterbildung und nutzt das „study & work“ Programm bei PMS. Neben ihren 30 Wochenarbeitsstunden absolviert sie berufsbegleitend an der FH Kärnten den Extended Studiengang „Systems Engineering“. Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Karrieremöglichkeiten lässt sich Michelle ihren weiteren Berufsweg bei PMS nach ihrem Studienabschluss aber noch offen. |

KONTAKT

PMS Gruppe

PMS-Straße 1 9431 St. Stefan im Lavanttal

T: +43 50 7670

E: office @ pms.at www.pms.at

Um den Fachkräftenachwuchs beim Start ins Berufsleben bestmöglich zu unterstützen, setzt die Technische Akademie (TAK) auf innovative und maßgeschneiderte Konzepte. Verschiedene Berufsbilder von Elektrotechnik, Metalltechnik bis hin zur Mechatronik garantieren perfekte Zukunftsaussichten mit Jobgarantie. „Wir sehen uns als Ort, wo wir den Jugendlichen mit einer qualitativ hohen und zeitgemäßen Ausbildung eine Zukunft geben können,“ betont Geschäftsführer Manfred Vallant.

Portal in die Zukunft

2007 in der heutigen Form gegründet, wurden am Standort in St. Andrä im Lavanttal bereits über 1.000 Lehrlinge

Qualifikation ist der Schlüssel zum Erfolg

Die Technische Akademie (TAK) öffnet am 24. und 25. April wieder ihre Pforten und holt Kärntens Industrietalente in St. Andrä im Lavanttal vor den Vorhang.

zu hochqualifizierten Fachkräften für Industrie und Wirtschaft ausgebildet. Über 3.000 Kursteilnehmer:innen haben wertvolle Zusatzqualifikationen erhalten. In punkto Lehre werden zwei Schwerpunkte verfolgt: Die TAK fungiert einerseits als Bildungsträger für das Arbeitsmarktservice (AMS) und stellt andererseits zwischenbetriebliche Lösungen für Firmen bereit. Aktuell kooperiert man mit rund 35 namhaften Partnerbetrieben aus ganz Kärnten. „Wir bieten den Unternehmen einzigartige Vorteile und einen umfangreichen Zusatznutzen, in dem wir individuelle Lösungen und Ausbildungsangebote erarbeiten, die auf die Betriebe abge­

Der Landeslehrlingswettbewerb der Elektrotechniker und Mechatroniker wird wie im Vorjahr auch heuer wieder in der TAK in St. Andrä i. Lav. stattfinden. © TAK

Die Technische Akademie (TAK) ist ein erfahrener Partner im Bereich der Fachkräfteausbildung © TAK

„Wir sehen uns als Ort, wo wir den Jugendlichen mit einer qualitativ hohen und zeitgemäßen Ausbildung eine Zukunft geben können.“

Manfred Vallant, Geschäftsführer TAK

stimmt sind: zeitlich flexibel, aber trotzdem mit dem Augenmerk auf Qualität“, so Vallant.

Fachkräfte von morgen

Denn durch die hohe Spezialisierung der Betriebe können nicht immer alle Kenntnisse und Fertigkeiten eines Berufsbildes in vollem Umfang vermittelt werden. „Diese Lücken im Betrieb zu füllen, wäre jedoch weder sinnvoll noch ökonomisch. Die TAK bietet daher optimale Lösungen, um die Ausbildung perfekt abgestimmt auf die individuellen Anforderungen zu vervollständigen“, erklärt Vallant. Das Angebot wird stetig erweitert und an die Erfordernisse von Wirtschaft und Industrie angepasst. Investitionen in moderne Infrastruktur und die Aufstockung des Lehr­ und Ausbildungspersonals werden laufend getätigt.

Mädchen in die Technik

Ein wichtiges Anliegen der TAK ist es, auch Mädchen für technische Berufe zu begeistern. Immer mehr Betriebe erkennen den Wert weiblicher Perspektiven und fördern damit die Gleichberechtigung.„Ich bin mir sicher, dass in Zukunft Frauen in technischen Berufen selbstverständlich sein werden, da Mädchen sehr oft ein besonders hohes Maß an Motivation und Engagement mitbringen“, so Vallant. Mit Aktionstagen wie „Girls Go Technik“ und Kooperationen mit Institutionen wie

dem EqualiZ, will man dem Fachkräftemangel entgegenwirken und Berufsorientierung abseits traditioneller Rollenbilder ermöglichen.

Landeslehrlingswettbewerb

„Ebenso möchten wir den Jugendlichen die Botschaft vermitteln, dass die Lehre viele Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen bietet“, so Vallant. Mit der erneuten Austragung des Landeslehrlingswettbewerbs der Berufsbilder Mechatronik und Elektrotechnik, Anlagen­ und Betriebstechnik der Sparte Industrie der WK Kärnten unterstreicht die TAK dieses Bestreben einmal mehr. Am 24. und 25. April findet die Veranstaltung bereits zum zweiten Mal in St. Andrä i. Lav. statt. „Der Wettbewerb ist einzigartig, weil zwei unterschiedliche Berufsbilder – Elektrotechnik und Mechatronik – sich über zwei Tage um den jeweiligen Landesmeistertitel messen“, so Vallant. Die Sieger erhalten die Chance bei den Austrian Skills mit dabei zu sein, wie das Mechatronik­Duo Florian Napetschnig und Dominik Ruhdorfer von Flex Althofen, das im Vorjahr den Staatsmeistertitel für Kärnten eroberte. „Gleichzeitig findet ein Tag der offenen Tür bei uns statt, der Interessierten die Möglichkeit bietet, Einblicke in die verschiedenen Bereiche des Ausbildungsangebotes der TAK zu erhalten“, so Vallant.

Starker Partner in der Region Als starker Partner für alle Wirtschaftsbetriebe in Kärnten trägt die TAK seit Ende 2022 auch die Ö­Cert­Qualifizierung und kann alle Aus­ und Weiter­

bildungen anbieten, die dann auch bei Land und Bund förderbar sind. „Somit sind wir seit 2024 offizieller Bildungsträger für den Verein Lavanttaler Wirtschaft (VLW). Mit dem ,GLS­ & CSRD Coachingnetzwerk‘ steht das erste gemeinsame Projekt bereits in den Startlöchern“, betont Vallant. Die TAK wird zudem rein privatrechtlich von den Eigentümern –zugleich Ausbildern – Claus Marx und Manfred Vallant geführt und beschäftigt derzeit 15 Mitarbeiter:innen, davon acht Ausbildner. „Die Gesundheit unserer Mitarbeitenden liegt uns ganz besonders am Herzen. 2023 haben wir aufgrund unseres besonderen Engagements für die physische und psychische Gesundheit unserer Mitarbeitenden das Gütesiegel: Betriebliche Gesundheit erhalten“, so Vallant abschließend. |

SAVE THE DATE

Die besten Lehrlinge Kärntens der Berufsbilder Mechatronik und Elektrotechnik, Anlagenund Betriebstechnik treten am 24. und 25. April beim Landeslehrlingswettbewerb der Sparte Industrie der WK an der TAK in St. Andrä i. Lav. gegeneinander an.

WEITERE INFORMATIONEN

Technische Ausbildungs GmbH Siebending 22A 9433 St. Andrä i. Lav. T:+43 4358 24 147 office@technische-akademie.at www.technische-akademie.at

Unterkärnten auf dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft

Um fit für die grüne Wende zu werden, stehen gezielte Unterstützungsmaßnahmen und Förderungen für die Unternehmen in der Region bereit.

Die WK­Bezirksstellen Wolfsberg und Völkermarkt, der Verein Lavanttaler Wirtschaft (VLW) und der Verein Regionalentwicklung Südkärnten präsentierten im Rahmen des EU­Leader­Projekts „Transition Region Unterkärnten“ (TRUK) eine zukunftsweisende Broschüre mit Angeboten und Fördermöglichkeiten für Unternehmen. Ziel ist es die heimischen Betriebe beim Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft zu unterstützen, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

Attraktive Förderungen

Rund 25 Mio. Euro an Fördergeldern sind im Rahmen des Just Transition Fund (JTF) der EU bis 2027 für den Systemwechsel hin zu einer grünen Wirtschaft in Kärnten vorgesehen. Die EU­Mittel werden in

jenen Regionen eingesetzt, die vom Wandel besonders stark betroffen sind. In Kärnten sind dies die Bezirke Wolfsberg, Völkermarkt, Feldkirchen, St. Veit und VillachLand. Gefördert werden z. B. Innovationen zur CO2­Einsparung, aber auch Weiterbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen von Arbeitskräften. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt nicht zuletzt aufgrund von EU­Taxonomie, Berichtspflicht (CSRD) und dem geplanten Lieferkettengesetz für alle Unternehmen – unabhängig von Branche oder Betriebsgröße – an Bedeutung.

Zukunftsthema Nachhaltigkeit

Die „Transition Region Unterkärnten“ ist die österreichweit erste Initiative, wo starke Partner aus der lokalen Wirtschaft gemeinsam eine Roadmap rund um das Thema „Klimaneutrales Wirtschaften“ für

die nächsten Jahre auf die Beine gestellt haben. Bereits im Vorjahr wurde begonnen, die Unternehmen der Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt im Rahmen einer regionalen Veranstaltungsreihe zu informieren. „Ein zentrales Anliegen des Projektes war und ist es auch weiterhin, möglichst viele Unternehmen in Unterkärnten für klimaneutrales Wirtschaften zu sensibilisieren und über Chancen, Potentiale sowie Unterstützungsangebote zu informieren“, betont Gerhard Oswald, Obmann der WK­Bezirksstelle Wolfsberg. Aus diesem Grund wurde gemeinsam mit den Projektpartnern eine umfassende Broschüre entwickelt, welche Leistungen, konkrete Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote im Bereich Nachhaltigkeit sowie die zuständigen Kontaktstellen aufzeigt. „Unsere Initiative zielt darauf ab,

v. li. n. re.: Peter Plaimer (LAG-Regionalkooperation Unterkärnten), Manuela Schnitzler (WK Bezirksstellenleiterin Völkermarkt), Gerhard Oswald (Bezirksstellenobmann WK Wolfsberg), Diane Tiefenbacher (Bezirksstellenleiterin WK Wolfsberg), Rudolf Bredschneider (Bezirksstellenobmann WK Völkermarkt) und Claus Kügele (Obmann Stv. VLW) © Plimon

Unternehmen in Kärnten auf ihrem Weg zu einer CO2­armen Wirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig das Innovationspotenzial der Region zu fördern“, so Rudolf Bredschneider, Obmann der WK­Bezirksstelle Völkermarkt. Seitens der Wirtschaftskammer wurde zudem eine eigene Koordinationsstelle für das Thema „Unternehmen und Nachhaltigkeit“ in Kärnten implementiert, die in der Bezirksstelle Wolfsberg ansässig ist.

CSRD und 3D-Druckzentrum

Der Verein Lavanttaler Wirtschaft (VLW) hat im Rahmen des EU­Leader Projektes „Transition Region Unterkärnten“ zwei spannende Themen aufgesetzt. „Wir be­

das ,GLS (Green Lean Secure) und CSRD Coachingnetzwerk‘ ins Leben gerufen. In diesem Unternehmensentwicklungsprogramm geht es um ein intensives Lernen voneinander und miteinander“, erklärt Claus Kügele, Obmann­Stv. des VLW. Neun namhafte Leitbetriebe sind bereits mit an Bord, von deren Erfahrungen in Folge auch viele KMUs und Zulieferer profitieren werden können. Der VLW forciert zudem das Entstehen eines kooperativen 3D­Druckzentrums mit Schwerpunkt auf Metall­Druck. Das Vorhaben soll in den nächsten Monaten gemeinsam mit der FH Kärnten und regionalen Wirtschaftspartnern intensiv vorangetrieben werden, um nachhaltige

KWF-Förderungen wirken!

Förderungen sind ein wichtiger Anreiz, damit Unternehmen sich weiterentwickeln und der Wirtschaftsstandort gestärkt wird.

Mit monetären Förderungen (Zuschüssen und Finanzierungen) können Unternehmen leichter Projekte umsetzen und ihre Entwicklungsund Innovationspotenziale ausschöpfen.

Dadurch leistet der KWF einen Beitrag für eine qualitative und ressourcenschonende Entwicklung von Unternehmen und des Wirtschaftsstandorts Kärnten.

Weitere Informationen unter: kwf.at/foerderung KWF Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds seit 1993 Förderung | Finanzierung | Entwicklung

Gemeinsam für die Region Ziel des EU­Leader­Projekts „Transition Region Unterkärnten“ ist es, die Roadmap rund um das Thema „Klimaneutrales Wirtschaften“ laufend gemeinsam weiterzuentwickeln. Weitere Vorhaben stehen bereits in der Pipeline. In Südkärnten sind Betriebsansiedelungen mit den Schwerpunktthemen Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Recycling rund um den Verladebahnhof Kühnsdorf geplant, um die Potentiale durch die Koralmbahn bestmöglich zu nutzen. |

Hier geht es zur Broschüre „Klimaneutral(er)

Energie-Genossenschaften als Zeichen für die Zukunft

Mit dem Aufbau regionaler Infrastrukturen im privaten, unternehmerischen und öffentlichen Bereich engagiert sich Raiffeisen für die Energiewende.

Neben der Photovoltaik liegt der Fokus auch auf weiteren erneuerbare Energieanlagen, wie Kleinwasser­ oder Biomassekraftwerken. Auf Basis dieser Energieanlagen werden EnergieGenossenschaften gegründet, die das regionale Teilen von gemeinschaftlich erzeugter erneuerbarer Energie möglich machen.

Beitrag zur Nachhaltigkeit

Das Modell besticht vor allem durch Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Entscheidungen werden innerhalb der Genossenschaft in der Generalversammlung getroffen. Für Mitglieder bestehen diesbezüglich keine separaten Verpflichtungen.

ONLINE-RINGVORLESUNG

„Welcome to the Anthropocene“ März-Juni 2024

Durch die nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisationsform können besonders attraktive Preise realisiert werden, die zudem weitaus weniger deutlichen Schwankungsbreiten als am Markt üblich ausgesetzt sind. „Der Strombezug wird für alle Endverbraucher günstiger und den Stromerzeugern können ebenfalls bessere Einspeisetarife angeboten werden. Gleichzeitig setzen wir Impulse zur Energiewende, sorgen für regionale Investitionen und fördern so die Wertschöpfung vor Ort,“ betont RLB Vorstandsdirektor Gert Spanz. Die ersten vier Energie­Genossenschaften wurden im Jänner im Bezirk Völkermarkt gegründet, weitere in Kärnten folgen. Das

Wolfgang Saiwald, Projektmanagement Nachhaltigkeit und Vorstandsdirektor Gert Spanz (beide Raiffeisen Landesbank Kärnten). © RLB

Ziel: „Gemeinden, Vereinen, Privathaushalten, Landwirten sowie Klein­ und Mittelbetrieben soll die Möglichkeit geboten werden, sich einer Energie­Genossenschaft anzuschließen, Stromkosten zu sparen und zusätzlich einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten“, so Spanz. |

Anmeldung kostenlos

WASSER.

Quelle des Lebens in der Klimakrise WATER. Source of life in climate crisis 13.06.2024 | 15 - 17 Uhr

INTERVIEW

„ESG

– gekommen um zu bleiben“

ESG-Richtlinien, das Lieferkettengesetz, die Taxonomieverordnung und Offenlegungspflichten – um nur ein paar zu nennen – stellen die Unternehmen vor ganz neue Herausforderungen.

advantage: Was bedeuten die neuen Rahmenbedingungen im Bereich Nachhaltigkeit für Unternehmen?

Astrid Legner: Unternehmen sollten jetzt damit beginnen, sich auf die neuen Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit vorzubereiten. Geschäftsmodelle werden neu gedacht, Unternehmensstrukturen und das Miteinander in der Geschäftswelt sind im Wandel. Dieses Thema wird nicht nur die großen Unternehmen betreffen, auch KMUs sollten sich rechtzeitig damit auseinandersetzen. Ressourcen und KnowHow sollten rechtzeitig aufgebaut werden. Insbesondere die Datenerhebung stellt für viele eine Herausforderung dar. Die Zeit dafür drängt.

Wie äußert sich das in der Praxis?

Die Berichterstattung zu nachhaltigkeitsrelevanten Kennzahlen wandelt sich von einer freiwilligen Übung nunmehr zur Pflicht. Es wird keine schön gestalteten Nachhaltigkeitsberichte mit bunten Bildern mehr geben. Nichtfinanzielle Informationen bekommen den gleichen Stellenwert wie die Finanzberichterstattung und werden dementsprechend auch vom Wirtschaftsprüfer geprüft werden. Entlang der Lieferkette werden dann infolge dessen auch kleinere Unternehmen in die Pflicht genommen, Daten zu liefern. Es gibt viel zu tun. Und dazu kommt: Es muss im gesamten Unternehmen neues Wissen aufgebaut und zusätzlich Ressourcen für das Thema geschaffen werden.

Sind alle Unternehmen gleichermaßen betroffen? Grundsätzlich ja. Direkt jene, die unter die Berichterstattungspflicht oder unter das Lieferkettengesetz fallen. Indirekt auch jene, die Daten an größere Unternehmen liefern müssen. Auch die Vielzahl an Gesetzen, Normen oder Rahmenwerken erscheint auf den ersten Blick undurchsichtig. Es ist wichtig, sich Hilfe und Unterstützung von außen zu holen. Der Prozess der Nachhaltigkeit ist langwierig, und je nach Branche unterschiedlich umzusetzen. Das wird und kann nicht für alle gleich schnell gehen. Aber: Nachhaltige Unternehmen sind attraktive Arbeitgeber und durch den Perspektivenwechsel ergeben sich oft neue Geschäftsmodelle, Produkte oder sogar Innovationen.

Wie kann die Wirtschaftskammer die Kärntner Unternehmer:innen unterstützen?

Die Wirtschaftskammer ist sich der Relevanz dieses Themas für die heimische Wirtschaft bewusst. Deshalb gibt es im kommenden Jahr zahlreiche Angebote für Unternehmer, die sie bei diesem Transformationsprozess unterstützen sollen.

Am 14. März findet der erste Nachhaltigkeitstag der Kärntner Wirtschaft in der Wirtschaftskammer in Klagenfurt statt. Geboten wird ein breites Programm mit Vorträgen, Workshops und Diskussionen zu verschiedenen Aspekten von Nachhaltigkeit und CSR. Im Fokus stehen Information, Vernetzung und Beratung.

„Am 14. März findet der erste Nachhaltigkeitstag der Kärntner Wirtschaft in der Wirtschaftskammer in Klagenfurt statt“

Astrid Legner, WKKVizepräsidentin

Außerdem findet zwischen Mitte April und Mitte Mai eine Roadshow zum Thema Nachhaltigkeit durch alle Bezirke statt. Ein exklusiver Workshop mit zwei Nachhaltigkeitsexperten, der sich gezielt mit den aktuellen Herausforderungen beschäftigt und Lösungsansätze bietet. Und natürlich stehen die Mitarbeiter:innen der Wirtschaftskammer jederzeit für Fragen zur Verfügung. Für alle jene, die sich einmal generell einen Überblick zum Thema Nachhaltigkeit verschaffen wollen, gibt es einen kostenlosen OnlineRatgeber unter wko.at/nachhaltigkeit. Hier sind auch alle aktuellen News und Webinare zu diesem Thema gebündelt.

Ihr Fazit?

Wie sagt man so schön: Wenn der Wind der Veränderung weht, suchen manche im Hafen Schutz, während andere die Segel setzen! Und im Hafen gewinnt man kein Rennen. |

Weitere Infos und Anmeldung zum Nachhaltigkeitstag der Kärntner

Wirtschaft:

Als zukunftsorientierte Bildungseinrichtung forciert das bfiKärnten seinen Kurs in punkto Nachhaltigkeit. Ziel ist es Unternehmen und Fachkräfte bestmöglich auf die Anforderungen der grünen Wirtschaft vorzubereiten und die Bildungsangebote verstärkt auf den Green Deal der EU auszurichten. Grüner, digitaler, innovativer lautet das Motto! „Mit der Investition in die bfi­Lernfabrik am Standort St. Stefan im Lavanttal wurde bereits ein wichtiger Schritt in diese Richtung gesetzt. Die intelligente Modellfabrik bietet ein praxisorientiertes Lern­ und Simulationsfeld für die Industrie 4.0, das kärntenweit einzigartig ist“, betont bfi­Geschäftsführer Gottfried Pototschnig.

„Wir arbeiten eng mit der lokalen Wirtschaft zusammen, um maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote zu entwickeln, die speziell auf die Bedürfnisse der grünen Wirtschaft zugeschnitten sind.“

Gottfried Pototschnig, Geschäftsführer bfi-Kärnten

Industrie und Arbeitsmarkt

Ein Schlüsselelement, um den Übergang zu einer CO2­neutralen Wirtschaft voranzutreiben, ist der Just Transition Fund (JTF) der EU. Der JTF soll sicherstellen, dass die sozialen und wirtschaftlichen Aus­

Weiterbildung für die grüne Transformation

Das bfi-Kärnten bietet vielfältige Möglichkeiten, um Unternehmen und Arbeitskräfte beim Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft zu unterstützen.

Im Rahmen des „Just Transition“ Plans hat das bfi-Kärnten gemeinsam mit der FH Kärnten ein vielfältiges Bildungsprogramm für den Arbeitsmarkt entwickelt. © Shutterstock

© Helge
Bauer

Innovative Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten entlang der gesamten Automatisierungspyramide stehen in der bfi-Lernfabrik in St. Stefan im Lavanttal im Fokus. © Helge Bauer

wirkungen des grünen Wandels abgemildert werden und fördert daher auch gezielt Weiterbildungsmaßnahmen am Arbeitsmarkt, die für eine nachhaltige Entwicklung entscheidend sind. Das bedeutet, Programme anzubieten, die Fähigkeiten in Bereichen wie erneuerbarer Energie, Energieeffizienz und nachhaltigem Wirtschaften vermitteln. „Wir als bfi­Kärnten haben uns in diesem Kontext überlegt, in welchen Bereichen wir unsere Kernkompetenzen am besten einbringen können. Aus der Tradition heraus ist das die Höherqualifizierung arbeitssuchender Personen, aber auch ganz stark die Industrie. Hier haben wir langjährige Partnerschaften aufgebaut“, erklärt Pototschnig.

Bewusstsein schaffen Um bedarfsorientierte Angebote zu schnüren, die zur regionalen wirtschaftlichen Entwicklung beitragen, wurde im Vorfeld seitens bfi­Kärnten auch eine Umfrage in der Industrie durchgeführt. Neben technologischen Aspekten gilt es im Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft demnach den Faktor Mensch entsprechend zu berücksichtigen. „Funktionieren wird es nur, wenn die Unternehmen es schaffen werden, die Mitarbeiter:innen mitzunehmen und zu begeistern“, betont Pototschnig. Denn damit die grüne Transformation nicht nur ökonomisch, sondern auch sozial und nachhaltig gelingen kann, braucht es vor allem ein entsprechendes Bewusstsein.

Kooperation mit FH Kärnten

Im Rahmen des JTF konnte schließlich gemeinsam mit der Fachhochschule Kärnten (FH) ein innovatives Weiterbildungsprogramm erarbeitet werden, das ab sofort gebucht werden kann. „Die Kooperation der beiden Bildungsträger ermöglicht es, eine umfangreiche Produktpalette bereit zu stellen, welche vom Mitarbeiter an der Werkbank bis hin ins Management alle Zielgruppen abdeckt“, so Pototschnig. Geboten werden maßgeschneiderte Qualifizierungsleistungen für Arbeitnehmer:innen und Führungskräfte in Unternehmen, als auch für Arbeitssuchende.

„Mit der Investition in die bfi-Lernfabrik am Standort St. Stefan im Lavanttal wurde bereits ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gesetzt.“

Gottfried Pototschnig, Geschäftsführer bfi-Kärnten

Nachhaltige Maßnahmen

Die speziell zugeschnittenen Kurse zielen darauf ab, die Prinzipien der Nachhaltigkeit tief in den verschiedenen Geschäftsbereichen zu verankern, Prozesse zu optimieren und den CO2­Fußabdruck insgesamt zu verringern. Die Angebote werden kontinuierlich weiterentwickelt, die Prinzipien der Nachhaltigkeit sollen künftig auch in den Ausbildungskonzepten der Lehre Niederschlag finden. „Von niederschwelligen, kurzen Lernnuggetts bis hin zu umfangreichen Lehrgängen, die im Management angesiedelt sind: Es ist uns ein Anliegen, Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen in die Lage zu versetzen, nachhaltige Praktiken nicht nur zu verstehen, sondern auch aktiv umzusetzen und so zum langfristigen Erfolg des Unternehmens beizutragen,“ so Pototschnig abschließend. |

WEITERE INFORMATIONEN

Kärntner Berufsförderungsinstitut GmbH Bahnhofstraße 44 9020 Klagenfurt

T +43 (0)5 78 78 info@bfi-kaernten.at www.bfi-kaernten.at

WISSENSWERT

Die Qualifizierungsleistungen im Rahmen des JTF beinhalten zahlreiche Weiterbildungsangebote des bfi-Kärnten u. a. zu den Themen Digital Twins, Additive Manufacturing, Modulare SPS Programmierung, Qualitätsmanagement, Prozess- und Projektmanagement und werden von der Europäischen Union über das Land Kärnten koofinanziert.

LAND LEUTE LEBEN

G’schichteln, Geschichten und Geschichte aus der heimischen Wirtschaftswelt,

gesammelt von Isabella Schöndorfer „Ich freue mich riesig für meine Mannschaft, die sich mit viel Einsatz und Dienstleistungsbereitschaft in die Herzen unserer Gäste arbeitet“, betont Wassertheurer. © Achim Mandler Photography

Neu: Meister Alumni Club

Floristenmeisterin Elisabeth Zobernig ist das Kärntner Aushängeschild des neuen Meister Alumni Club. Die Wirtschaftskammer Österreich hat den MAC ins Leben gerufen, um ein starkes Netzwerk für die Elite des österreichischen Gewerbes und Handwerks zu schaffen. Ziel des Clubs ist es, die Vernetzung, den Wissensaustausch und das Ansehen von Meister:innen zu stärken. Kostenlose Mitgliedschaft für alle mit Meister­ oder Befähigungsprüfung unter www.meisteralumni.at

© floralewerkstatt.at

Kärntner Hotel erobert die Weltspitze

Vom Gesetzeshüter zum Baggerboss

Daniel Schmelzer, ehemals Polizist, startete nebenbei eine Baggerfirma, die schnell zum Vollzeitgeschäft wurde. Sein Durchbruch kam mit seiner starken digitalen Präsenz. In seinem Buch „Digitaler Macher oder insolventer Schwacher“, das Ende Februar 2024 erscheint, teilt der Steirer die Wichtigkeit digitaler Sichtbarkeit für Unternehmer: „Wer sich nicht an die digitale ‚New Economy‘ anpasst, riskiert, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.“

Das Kärntner Familienhotel Samerhof in Tröpolach, geführt von Christian Wassertheurer, glänzt international mit dem vierten Platz beim HolidayCheck Award 2024. Nach einer umfassenden Modernisierung bietet das Hotel erstklassige All­Inklusiv­Leistungen und wurde somit zum Liebling der Gäste. Besonders hervorgehoben werden der beheizte Sky­Pool, die Pistennähe, ein IndoorSpielpark und die Detailverliebtheit des Konzepthotels. „Heute sind wir auf HolidayCheck das beste Familienhotel in ganz Österreich!“, freut sich Wassertheurer: „Wenn es um All­Inclusive geht, sind wir österreichweit Nummer Zwei.“ In Kärnten gilt der Betrieb mit Abstand als bestes All­Inclusive­Hotel. Dieser Erfolg zeigt, dass Menschlichkeit und individueller Service auch internationale Größen übertreffen können und bestätigt Kärnten als Top­Destination. Mehr Einblicke in das laut HolidayCheck beste Familienhotel Österreichs: www.samerhof.at

Auch auf Instagram: @der.anbaggerer

© www.socialmediaservice.at

Vom Rock’n’Roll zur TV-Dokulegende

–Eine

TV-Premiere am 17. März auf Servus TV und am 25. März auf Melodie TV.

© Lisa Film

Anlässlich seines 85. Geburtstags feiert die TV­Premiere „Peter Kraus –Eine Legende“ den legendären Entertainer Peter Kraus. Regie führte Otto Retzer, der Kraus’ beeindruckende Karriere von den Anfängen bis heute würdigt. Die Doku zeigt nicht nur Kraus’ Vielseitigkeit als Schauspieler, Sänger und Regisseur, sondern auch seine tiefen Wurzeln in der Musik. Mit exklusiven Interviews von Cornelia Froboess (links am Foto) bis Uschi Glas und persönlichen Einblicken ehrt der Film einen der charismatischsten Künstler des deutschsprachigen Raums. Regisseur Retzer hat Kraus im Rahmen des Drehs zur Lisa Film­Doku das Geheimnis seines nach wie vor jugendlichen Elans verraten: „Ich lasse den alten Mann nicht rein.“

Mit Vielfalt punkten

© autArK/mediapool

Auch der Handel leistet seinen gesellschaftlichen Beitrag: Dank dem NEBA­Team von autArK kann Alina König ihre Wunsch­Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau absolvieren. Astrid Kolmann, Besitzerin einer Trafik in Klagenfurt, gab ihr die Chance dazu: „Jeder Mensch – auch mit Behinderung – kann eigentlich alles. Man muss ihnen nur die Möglichkeit dazu geben.“ Rund 15 Prozent aller Menschen haben eine Behinderung.

©

KI transformiert Landtechnik Landwirt.com, mit Sitz in Graz, revolutioniert den Verkauf von Landmaschinen durch KI­Technologie, die die Erfassung von Maschinen um 80 % beschleunigt. Diese Innovation ermöglicht es Händlern und bald auch Landwirten, ihre Maschinen effizienter online zu listen. Laut Thomas Mühlbacher, einer der beiden Geschäftsführer von Landwirt. com, erleichtert die KI­gestützte Beschreibungsgenerierung die Datenerfassung erheblich. Die Plattform nutzt Data Mining und KI, basierend auf 3,5 Mio. Inseraten, um passgenaue Modellvorschläge zu erstellen, wodurch Produkte besser präsentiert werden.

Design für einen guten Zweck

Das Klagenfurter Designstudio Are & Be, gegründet von David Widnig, transformiert Musikinstrumente in stilvolle Möbelstücke und unterstützt dabei junge Musiktalente. Jedes Produkt erzählt eine Geschichte der Liebe zur Musik und verbindet Ästhetik mit Funktionalität. Für jedes verkaufte Designerstück spendet Are & Be 100 Euro an Musiker:innen, wählbar durch die Käufer:innen. Mit diesem innovativen Konzept und Plänen für die Ausstattung von Hotel­Lounges will Are & Be sowohl Design­ als auch Musikwelten inspirieren. © www.areandbe.design

Thomas Mühlbacher von Landwirt.com.
landwirt.com
„Peter Kraus
Legende“
Das inklusive Team der Trafik Kolmann.

Gut beraten am Weg in die Selbstständigkeit

Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Kärnten ist erste Anlaufstelle für Unternehmensgründungen und Betriebsnachfolgen.

Professionelle und vertrauensvolle Beratung steht für das Team rund um Lucija Wakounig im Fokus, um Gründer:innen bei der Verwirklichung von Unternehmensideen zu begleiten. “Gute Vorbereitung ist das A und O. Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite und liefern wertvolle Inputs auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Uns ist es ein Anliegen, die Gründer:innen mit unseren Angeboten von Anfang bis zum Ende gut zu begleiten. Die Beratungen können persönlich vor Ort, telefonisch

Das Team des WKK-Gründerservice:

Julia Zwipp, Carmen Meinhardt, Martin Ulbing, Teamleiterin Lucija Wakounig, Florian Kornek-Goritschnig und Michaela Breschniak-Halvax (von links)

© Daniel Waschnig

oder online in Anspruch genommen werden und sind kostenlos“, erklärt Wakounig.

Gründergeist ist ungebrochen

Im Allgemeinen ist das Interesse an der Selbstständigkeit weiterhin groß. Mit 2266 Gewerbeanmeldungen (ohne den Berufszweig Selbständige Personenbetreuer) im Jahr 2023 bleibt das Gründergeschehen auf hohem Niveau – ein starkes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Kärnten. Bei rund 8300 Beratungen im Jahr weiß das Gründerservice der Wirtschaftskammer Kärnten, welche Fragen künftige Wirtschaftstreibende bewegen. „Wir prüfen zunächst,

„Uns ist es ein Anliegen, die Gründer:innen mit unseren Angeboten von Anfang bis zum Ende gut zu begleiten.“

Lucija Wakounig

welche Tätigkeit ausgeübt werden soll und ob es sich um ein freies oder reglementiertes Gewerbe handelt. Bei Letzterem muss geklärt werden, ob der Gründer oder die Gründerin auch die Zugangsvoraussetzungen erfüllt. Wir verfügen auch über ein umfangreiches Netzwerk und maßgeschneiderte Beratungsleistungen, die kostenlos in Anspruch genommen werden können“, so Wakounig.

One-Stop-Shop Service

Die Liste des Leistungsangebots ist vielfältig. Das Gründerservice stellt alle Infor­

mationen zu Gewerberecht, Gewerbeanmeldung, Sozialversicherung, Steuern, Nachfolge, Betriebsanlagen, Businessplan und Geschäftsmodellentwicklung bereit. Zudem werden kostenlose Workshops zum 1x1 der Unternehmensgründung, Kalkulation und Buchhaltung angeboten. Steuerberatungen, betriebswirtschaftliche Beratungen und Beratungen zu Marketingfragen finden mit Expert:innen im Haus statt. „Wer ein Unternehmen gründen will oder eine Betriebsnachfolge anstrebt, ist bei uns in besten Händen. Die individuelle und persönliche Beratung liegt uns besonders am Herzen“, betont Wakounig.

Gemeinsam durchstarten

Gründer:innen werden auch mit verschiedenen Online­Tools und Services, wie beispielsweise dem Gründungsleitfaden, Unternehmertest, Rechtsform­Ratgeber, Finanzierungsratgeber, Mindestumsatzrechner, Nachfolgebörse sowie der Businessplan­Software plan4you unterstützt. Start­Ups erhalten darüber hinaus speziellen Support im Rahmen des Innovationsprogramms „Jetzt Durchstarten“ mit Feedbackgesprächen und einem Business Assessment, um ihre Geschäftsidee auf Erfolgskurs zu bringen.

Tag der Gründung

Ein besonderes Highlight findet am 15. März in der Wirtschaftskammer in Klagenfurt statt: Beim „Tag der Gründung“ präsentiert das Gründerservice in Kooperation mit dem build! Gründerzentrum, dem see:port und der BABEG ein spannendes Programm, das um 9:30 Uhr mit einer Keynote von Christiane Holzinger, dem Business Angel of the Year, beginnt.

„Wir verfügen über ein umfangreiches Netzwerk und maßgeschneiderte Beratungsleistungen, die kostenlos in Anspruch genommen werden können.“

Lucija Wakounig

Anschließend wird in neun verschiedenen, kostenlosen Workshops geballtes Expertenwissen zu Themen wie künstliche Intelligenz, unternehmerisches Mindset oder erfolgreich in die Gewinnzone vermittelt. Ein Impulsvortrag von Bernd Sebor ebnet den Weg zu guter Kommunikation. Der „Tag der Gründung“ ist eine einzigartige Gelegenheit für Gründer:innen, Jungunternehmer:innen, Startups und solche, die es noch werden wollen. |

KONTAKT

Du hast eine Geschäftsidee und möchtest selbstständig werden?

Dann informiere dich jetzt über die vielfältigen Möglichkeiten!

Wirtschaftskammer Kärnten Gründerservice

Mag. Lucija Wakounig, B.Sc. T 05 90 90 4 - 740 lucija.wakounig@wkk.or.at www.gruenderservice.at/ktn

DIE BESTEN NEUBAU PROJEKTE AN KÄRNTENS SEEN

Sichern Sie sich einen Platz am See und investieren Sie in Ihre familiäre Zukunft.

FAAKER SEE

Hier am südlichsten See Österreichs werden die zwei Seewohnprojekte Cloud P und The Lakes Faaker See gerade fertiggestellt. Möchten Sie als glücklicher Eigentümer auch schon das Frühjahr 2024 am See genießen? Wählen Sie sich eine Residenz mit 2, 3 oder 4 Zimmer. Kaufpreise ab € 852.000,-. Es erwarten Sie ein unglaubliches Seepanorama, Privatsphäre, großzügiger Strandbereich, Badehaus, beheizter Pool.

Über alternative diskrete Objekte am See informieren wir Sie bei Interesse.

WÖRTHERSEE

OSSIACHER SEE

Hier am Ossiacher See wurde nun diese Neubau Villa genehmigt und wird dieses Seehaus an die Wünsche des zukünftigen Eigentümers angepasst. Das Seehaus verfügt über eine Wfl. von ca. 240 m² mit 4-5 Zimmer und liegt auf einem Seegrund mit ca. 820 m². Über die Ankaufmodalitäten informieren wir Sie gerne.

Alternative Seegrundstücke von 600 - 5.000 m² sowie Grundstücke und Wohnhäuser in Seeblicklage im diskreten Angebot.

3 Seevillen: In exklusiver Seelage in unmittelbarer Nähe zum Golfplatz Dellach entstehen die Hamptons wo Privatsphäre und Exklusivität den Eigentümern vorbehalten ist. Wenn Sie es wünschen können Sie noch bei der Raumgestaltung mitsprechen und ist auch der Bezug vor dem Sommer 2024 geplant. Es erwarten Sie ein großzügiger Badestrand mit Badesteg und Bootsplatz sowie herrlicher Seeblick von allen Geschoßen. Alternative Seegrundstücke von 1.000 - 3.200 m² sowie Seewohnungen mit 2-4 Zimmer bieten wir Ihnen im diskreten Angebot.

WÖRTHERSEE

OSSIACHER SEE

Das Neubau Projekt The Lakes am Ossiacher See mit Seezugang wird in Kürze fertiggestellt. Verfügbare Seeblickwohnungen gibt es in den Größen von 48 - 100 m² zzgl. großen Seeterrassen. Kaufpreise ab € 295.000,- HWB 27. Anlegerwohnungen stehen auch zur Vermietung frei. Es erwarten Sie ein herrliches Seepanorama und ein gepflegter Badestrand. Sie leben hier am Fuße des Ski- und Wanderberges Gerlitzen in der Freizeitarena Ossiacher See und genießen alle vier Jahreszeiten.

Am Südufer in Velden am Wörthersee können wir Ihnen eine besondere 3-Zimmer Wohnung mit schöner Seeblickterrasse zum KP von € 1,39 Mio anbieten und nehmen wir uns gerne für eine Besichtigung Zeit. HWB i.A.

Über diese und weitere Immobilien am See informieren wir Sie sehr gerne. Bitte rufen Sie uns unter +43 4248 3002 an, werfen Sie einen Blick auf unsere Webseite atv-immobilien.at oder schreiben Sie uns ein E-Mail an office@atv-immobilien.at.

Der smart –anders, neu und elektrisch

Sie kommen nicht drauf, was das für ein Auto ist – elegant, kompakt, hochwertig und flott unterwegs: der neue smart, vollelektrisch, völlig neu und nur bei Kaposi in Klagenfurt.

Unter dem Namen smart wurde ein Auto entwickelt, das der neuen Zeit entspricht und sich von allem, was es am Markt gibt, abhebt. Kaposi am Südring in Klagenfurt ist der exklusive zertifizierte Handelspartner in Kärnten und Osttirol für dieses Auto, das in Österreich seit Dezember des Vorjahres erhältlich ist. Als zertifizierter smart­Betrieb ist Kaposi auch der Einzige in diesem Gebiet, der Serviceleistungen im Rahmen der vierjährigen Garantiefrist durchführen darf.

Bei Kaposi können der Klein­SUV smart#1 und der smart#3 besichtigt und zur Probe gefahren werden. „Jeder, der einmal eines der neuen Modelle probiert hat, ist überrascht und begeistert“, erzählt Raphael Stark, einer der Ansprechpartner bei smart Kaposi. Erstaunt war auch der Autoexperte selbst, der schon viele Autos gefahren und unter so manche Motorhaube geschaut hat. „Nicht nur die Technik und das Design, auch die Ausstattung, die Verarbeitung im Fahrzeuginneren sind herausragend“, schwärmt Stark. „Eine hervorragende Wertanmutung“, nennt es der Experte, wenn man den Wert der Materialien und die hochwertige Verarbeitung klar wahrnehmen kann.

Unter dem bekannten Namen smart ist der große Wurf gelungen, darüber sind sich die Auto­Experten bei Kaposi einig. Die ersten Bestellungen werden bereits ausgeliefert. Auch die Wartezeit hebt sich

von anderen Modellen ab. In durchschnittlich vier bis fünf Wochen steht das gewünschte Modell vor der Tür.

„Die neuen smart-Modelle bieten sich für Fuhrparks von Unternehmen und als Dienstautos für Arbeiternehmer perfekt an.“

Manuel Köck, smart Kaposi

„Die neuen smart­Modelle bieten sich für Fuhrparks von Unternehmen und als Dienstautos für Arbeiternehmer perfekt an“, erklärt smart­Produktexperte Manuel Köck. Denn bei Elektroautos fällt kein Sachbezug an und dem Beschäftigten bleibt der volle Nettobetrag des Gehalts. Jedes der beiden Modelle gibt es in verschiedenen Ausführungen, auf Wunsch auch mit Panoramadach und AllradAntrieb. Aus einer reichen Farbpalette kann ebenfalls gewählt werden. Probefahrten und ausführliche Beratungen können jederzeit vereinbart werden. |

„Jeder, der einmal eines der neuen Modelle probiert hat, ist überrascht und begeistert.“

Raphael Stark, smart Kaposi

WISSENSWERT

Der neue smart überrascht mit Design, Technik und hochwertiger Ausstattung. Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km: 17,6 (BRABUS), 16,3 (Premium), 16,8 (Pro+) (WLTP); CO2Emissionen kombiniert in g/km: 0; Elektrische Reichweite (WLTP) in km: 415 (BRABUS), 455 (Premium), 435 (Pro+). Die Pulse Line befindet sich im EU-Homologationsverfahren und die Homologation wird voraussichtlich Anfang 2024 abgeschlossen sein. smart wird die offiziellen Werte veröffentlichen, sobald der Homologationsprozess abgeschlossen ist. Die Messwerte entsprechen der VO (EU) 715/2007 in der jeweils geltenden Fassung. Mehr auf smart.com

KONTAKT

Autohaus Kaposi Hofmeester Holding GmbH

Lodengasse 25 – Südring 9020 Klagenfurt am Wörthersee T: +43 (0)463 42200 www.kaposi.at

Das smart-Team bei Kaposi Klagenfurt, exklusiv für Kärnten und Osttirol: Manuel Köck und Raphael Stark. © Kaposi

INTERVIEW

mit Günther Goach, Präsident der Arbeiterkammer Kärnten (AK)

„Wir leiten Umdenkprozesse ein“

Die Arbeiterkammer Kärnten unterstützt Menschen in vielen Bereichen und baut ihr Angebot weiter aus.

advantage: Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesetzt?

Günther Goach: Das sind die vier Themen, die für alle Menschen wesentlich sind: Arbeit, Einkommen, mit dem sie auskommen, soziale Sicherheit und Bildung, die der wirtschaftliche und soziale Rohstoff ist und die einzige Chance, in dieser Arbeitswelt zu überleben. In diesen Bereichen möchten wir die Menschen noch stärker unterstützen und bauen unser Angebot weiter aus.

Wo sehen Sie aktuell die größten Probleme der Menschen?

Das sind Wohnen und damit verbunden die Wohnkosten sowie die Gesundheitspolitik. Es wird immer schwieriger, einen Termin bei einem Facharzt oder für eine notwendige Operation zu bekommen. Auch beim Thema Pensionen verstärken wir unser Beratungsangebot. Das Pensionsalter der Frauen wird sukzessive angepasst und ab dem Jahr 2033 dem der Männer angeglichen sein. Hier brauchen wir familienpolitische

„Arbeitnehmer:innen, die täglich zum Erfolg des Landes beitragen, müssen sich auch ein gutes Leben leisten können!“

Günther Goach

Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Speziell dafür haben wir das Referat Beruf, Familie und Gleichstellung eingerichtet, in dem Ratsuchende Unterstützung finden.

Und was natürlich Thema ist: Durch die Teuerung wissen viele Menschen nicht mehr, wie sie ihre täglichen Ausgaben bewältigen können. Hier sage ich ganz klar: Arbeitnehmer:innen, die täglich zum Erfolg des Landes beitragen, müssen sich auch ein gutes Leben leisten können! Die Bundesregierung hat viel zu lang zugewartet. Preise müssen runter und es braucht Maßnahmen, die den Sozialstaat wirklich stärken und armutsfest machen.

Welche Forderungen haben Sie für den Bereich Wohnen?

Die Mietrechtsberatung ist sicher eines unserer Schwerpunktthemen. Auch wenn Kärnten vergleichswiese nach dem Burgenland den günstigsten Wohnraum bietet, machen die steigenden Miet­ und Energiekosten den Menschen zu schaffen. Der Sektor der Genossenschaftswohnungen ist ein Preisregulator, daher lehnen wir in diesem Bereich jede Privatisierung ab. Es war auch ein Fehler, die Mehrheitsrechte bei der Kelag abzugeben, darauf haben wir immer hingewiesen. Das Land hat jetzt keinen Einfluss mehr. So etwas darf nicht wieder passieren. Jede Daseinseinsversorgung, wie Wohnen, Müllabfuhr, Wasser

und Energie, muss in öffentlicher Hand bleiben und darf nicht Spielball für Spekulationen sein.

In welchen Bereichen haben die Menschen im vergangenen Jahr vorranging Hilfe gesucht?

Ein großer Bereich war der Konsumentenschutz, der nicht nur den Mitgliedern, sondern allen Menschen in dem Land offensteht. Das ist ein Kärntner Spezifikum. Und natürlich der Bereich Arbeitsund Sozialrecht, zu dem auch das Insolvenzrecht zählt, wo wir in den vergangenen fünf Jahren rund 565.000 Beratungen durchgeführt und rund 235,8 Mio. Euro für unsere Mitglieder erstritten haben. Auch beim Insolvenzrecht bieten wir ein Service, das ebenfalls vom Land unterstützt wird, an, das einzigartig in Österreich ist: Die Betroffenen bekommen bei Bedarf als Überbrückung eine Soforthilfe innerhalb von wenigen Tagen bis zu einer Höhe von 3.000 Euro. Denn es dauert oft Monate, bis der Insolvenzfonds die ausstehenden Beträge auszahlt.

Welche Fragen kommen in Zukunft auf uns zu?

Ein Thema, das wir in Zukunft nicht mehr ignorieren werden können, wird die Arbeitszeit sein. Wenn immer weniger Menschen in immer kürzerer Zeit immer mehr schaffen und produzieren, werden wir uns etwas einfallen lassen müssen. Oder das Thema Pflege: Die physische und vor allem psychische Belastung dieser Tätigkeit führt dazu, dass die Beschäftigten nur maximal sieben Jahre in dem Beruf bleiben. Die AK zeigt all diese Dinge auf und leitet damit Umdenkprozesse ein. |

Save the Date: Fe&Male Leadership Summit 2024

Zum zweiten Mal findet am 9. Oktober 2024 im Casineum in Velden ein Kongress für Frauen in der Führung statt.

Rund 300 Teilnehmer:innen fanden sich 2023 im Casineum in Velden ein, um über Karrierewege zu diskutieren und sich über Branchengrenzen hinweg zu vernetzen. ©marygoodfoto

Über den Fe&Male Leadership Summit:

Der Fe&Male Leadership Summit ist eine Initiative, die sich der Förderung von Frauen in der Führung widmet. Durch inspirierende Vorträge, interaktive Workshops und eine einzigartige Vernetzungsmöglichkeit schafft der Kongress eine Plattform für persönliches und berufliches Wachstum.

Themen: u. a. Empathic Leadership, Neurosoziale Führung – wie Frauen in der Führung ihre Wirksamkeit stärken.

WEITERE INFORMATIONEN www.femlead-summit.at

Unter dem inspirierenden Motto „Führen mit Herz und Verstand“ setzt die Veranstaltung auf eine einzigartige Kombination von Emotionalität und Intellekt. Nach dem überwältigenden Interesse im Jahr 2023 ist Initiatorin und Organisatorin Gabriele Stenitzer hochmotiviert, weiterhin Frauen auf diesem Weg zu unterstützen. Der Titel des Kongresses spiegelt die zukunftsgerichtete Vision des Teams wider.

Frauen in der Führung

Der Fe&Male Leadership Summit 2024 verspricht ein anspruchsvolles Programm, das derzeit mit Begeisterung entwickelt wird. Erwartet werden wegweisende Keynotes und namhafte Speaker aus Deutschland und Österreich, die durch ein nachhaltiges Programm wichtige Impulse setzen werden. Kulturelle Beiträge werden den Kongress umrahmen und für eine inspirierende Atmosphäre sorgen.

Erfolgreich Netzwerken

Aufgrund des großen Erfolgs im Vorjahr wird den Teilnehmer:innen 2024 eine erweiterte Vernetzungsmöglichkeit geboten, um dem Wunsch nach intensiverem Austausch gerecht zu werden. Vorreservierungen sind unter gabriele.stenitzer@gmail.com bereits möglich, um einen Platz bei diesem einzigartigen Event zu sichern.

Mit Herz und Verstand

Der Fe&Male Leadership Summit 2024 verspricht eine einzigartige Plattform für Führungskräfte, die ihre Kompetenzen stärken möchten. „Nutzen wir die Gelegenheit, hören wir uns zu, unterstützen wir uns gegenseitig und solidarisieren wir uns. Das ist Leadership der Zukunft“, freut sich Stenitzer. |

Von der Lehre zur Unternehmerin

Bei „g’lernt is g’lernt“ werden Frauen vor den Vorhang geholt, die mit einer Lehrausbildung erfolgreich den Weg in die Selbständigkeit eingeschlagen haben.

Frau in der Wirtschaft Kärnten zeigt auf, welche vielschichtigen Berufswege man mit einer Lehre beschreiten kann. „Es ist an der Zeit, endlich das in den Köpfen verankerte Bild aufzulösen und aufzuzeigen, was die Lehre wirklich ist: eine Chance – für Jugendliche und für unsere Betriebe“, betont Astrid Legner, Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Kärnten.

„Eine Lehre ist keine Ausbildung zweiter Klasse, sondern ein anderer Weg zu beruflichem Erfolg und damit in eine sichere Zukunft. Deshalb sollte die Lehre auf alle Fälle einen höheren Stellenwert bekommen.“

Sabrina Michenthaler, Malermeisterin

Weil Handwerk Zukunft hat

Die eigene Kreativität ausleben und Spaß am Beruf haben. Das wollte Sabrina Michenthaler schon als Jugendliche. Inspiriert von ihrem Opa, der Maler­Geselle war, probierte sie sich in ihrem Kinderzimmer aus und entschied sich für eine Lehre im Handwerk. „Rückblickend hat es sich gelohnt auf die Lehre zu setzen“, erzählt die energiegeladene Maler­Meisterin und Raumausstatterin aus dem Bezirk Feldkirchen. Bereits fünf Jahre nach dem Abschluss der Ausbildung zur Malerin und Beschichtungstechnikerin machte sie sich 2013 selbstständig und ist seitdem erfolg­

reich als Unternehmerin. „Eine Lehre im Handwerk oder jedem anderen Bereich ist keine Ausbildung zweiter Klasse, sondern ein anderer Weg zu beruflichem Erfolg und damit in eine sichere Zukunft. Deshalb sollte die Lehre auf alle Fälle einen höheren Stellenwert bekommen“, sagt Michenthaler. Mit einer Lehre seien gerade auch Mädchen früh unabhängig und selbstständig. Man könne eigenes Geld verdienen und habe viele Karrierechancen. Inzwischen hat Michenthaler bereits selbst einen Lehrling ausgebildet.

Schnelle Hilfe von der Fachfrau Nach der vierjährigen Fachschule für Pferdewirtschaft und einem Praxisjahr in Australien half Christina Arl im Installationsbetrieb ihrer Eltern im Büro aus. Dann machte sie die Lehre zur Installations­ und Gebäudetechnikerin, dann die Meisterprüfung. Seit 2018 führt sie das Unternehmen in der dritten Generation. „Die Ausbildung hat mir Spaß gemacht und ich war auf den Baustellen überall dabei. Es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf“, erzählt Arl. Obwohl es viele Erleichterungen und Hilfen gibt, ist der Handwerksberuf zwischendurch auch schon mal anstrengend. Aber kein Vergleich zu früher. „Niemand muss mehr wie meine Mutter in jungen Jahren Gussheizkörper schleppen“, erzählt sie. Heute managet Arl das Büro und kümmert sich um Anliegen von Kunden und Mitarbeiter:innen. Dabei hilft ihr das fachliche Know­how ihrer fundierten Ausbildung. „Reparaturen sind das eine, aber wir können so viel mehr machen und einen Wohlfühlfaktor nach Hause bringen.“ Zum Beispiel mit neuen Ideen für das Bad oder modernen Decken­ oder

Frauen sind ein wichtiger Teil der Unternehmenswelt: In Kärnten werden rund 40 % der Betriebe von Frauen geführt. Sabrina Michenthaler ist eine davon. © Anita Arneitz

Wandheizungen. Direkt im Büro werden Räume geplant und modern gestaltet –von barrierefreien Duschen bis hin zu raffinierten Lösungen für wenig Platz. „Es ist ein toller Beruf, auch für Frauen. Egal ob Bub oder Mädchen, ich empfehle jedem ein paar Tage in den Beruf hinein zu schnuppern, um zu sehen, ob das etwas für einen ist oder nicht.“

Fachkräfte selbst ausbilden Entspannt zurück lehnen und es sich einmal gut gehen lassen bei Kosmetik und Fußpflege. Mitten in Völkermarkt bietet Elke Glaboniat mit ihrem Team dazu die Möglichkeit. Seit 2013 ist die toughe Kosmetikerin und Fußpflegerin selbstständig und beschäftigt inzwischen fünf Fachkräfte. Auch Lehrlinge bildet sie selbst aus. „Bei uns in der Branche gibt es viele Ein­Personen­Unternehmen, die selbst keine Lehrlinge ausbilden. Das ist schade. Dadurch finden junge interessierte Menschen keine Lehrstelle und wechseln in eine andere Branche“, erzählt Glaboniat. Umso wichtiger ist es ihr, dem Nachwuchs eine Chance zu geben, auch wenn das nicht immer einfach ist. Elke Glaboniat hat selbst eine Familie mit zwei Kindern und weiß, wie herausfordernd Kinderbetreuung und unternehmerische Tätigkeit ist. Trotz allem bereut sie den Schritt in die Selbstständigkeit nicht. „Es war für mich ein lehrreicher Weg, der bestätigt, dass es das Richtige war. Unser Beruf ist sehr vielseitig, abwechslungsreich und man hat immer wieder mit neuen Trends zu tun.“ |

Den Spagat zwischen Beruf und Alltag meistern

Frauen haben vielfach zwei Fulltime Jobs, die sie bewältigen müssen. Zwei Unternehmerinnen aus dem Bezirk Deutschlandsberg teilen ihre Erfahrungen.

Tattookünstlerin Jennifer Kribernegg

Rauchfangkehrermeisterin Andrea Krauß

Als Quereinsteigerin aus der Gastronomie mit abgeschlossener Lehrabschlussprüfung, Konzessions­ und Unternehmerprüfung hat Andrea Krauß auch die Lehre im Beruf Rauchfangkehrerin erfolgreich absolviert und gründete schließlich 1997 einen eigenen Meisterbetrieb. „Die größte Herausforderung als Unternehmerin ist es, den Spagat zwischen den beruflichen Anforderungen, dem Haushalt und der Kinderbetreuung zu meistern. Mit einer guten Ausbildung, Freude am Beruf, Ausdauer und einem guten Netzwerk macht es aber unheimlich Spaß selbständig zu sein.“ Seit 1997 hat Krauß 27 Lehrlinge ausgebildet:

Ausbildung, Freude am Beruf, Ausdauer und einem guten sein.“ Krauß

„Es ist unglaublich wichtig die Lehre zu fördern und adäquate Anreize zu schaffen, damit wir auch in Zukunft im Bereich Dienstleistung Mitarbeiter:innen zur Verfügung haben.“

Im Alter von 18 Jahren hat Jennifer Kribernegg ihr eigenes Tattoostudio eröffnet und darf im heurigen Jahr das 17­jährige Bestehen feiern. „Mittlerweile habe ich fünf Angestellte und wir bieten unter anderem Piercen, Permanent Make­up, Rekonstruktionen und Kosmetik an.“ Unternehmerinnen müssen demnach nicht nur im Beruf Herausforderungen bewältigen, sondern auch im Privatleben. „Man hat eigentlich zwei Fulltime­Jobs“, so Kribernegg, die gerade jungen Kolleginnen mit auf dem Weg geben möchte, dass sie mit Problemen, die sich im unternehmerischen Alltag auftun, nicht alleine sind: „Wir von Frau in der Wirtschaft sind da, um Fragen oder Anliegen zu beantworten oder um diese an die richtigen Ansprechpartner weiterzuleiten, die helfen können.“ |

Chancengleichheit am Arbeitsmarkt

Das AMS hat ein arbeitsmarktpolitisches Programm speziell für Frauen entwickelt, welches laufend evaluiert und weiterentwickelt wird.

Seit 30 Jahren setzt sich das Arbeitsmarktservice (AMS) für die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt ein. Auch wenn schon einiges erreicht werden konnte, ist man wir in vielen Bereichen von echter Gleichstellung noch weit entfernt und Frauen sehen sich am Arbeitsmarkt mit zahlreichen Hürden konfrontiert.

Einkommensschere schließen

Die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt ist von hohen Einkommensunterschieden (Gender Pay Gap) sowie von einer starken geschlechtsspezifischen Segregation geprägt. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das eine Aufteilung nach „typischen“ Frauen­/Männerberufen bzw. eine Ungleichheit auf Hierarchieebenen mit den Folgen geringe­

„Das AMS-Programm ,FiT –Frauen in Handwerk und Technik‘ ist ein wichtiger Hebel, von dem Frauen wie Wirtschaft gleichermaßen profitieren.“

Peter Wedenig

rer Einkommen sowie geringerer Karrierechancen für Frauen. Junge Menschen treffen ihre Berufswahl vielfach immer noch anhand von Geschlechterstereotypen. Hohe Teilzeitquoten bei Frauen, die vorrangig auf die ungleiche Verteilung von unbezahlter Familien­ und Hausarbeit zurückzuführen sind, sowie der anhaltend geringe Anteil von Frauen in Führungspositionen zeigen, dass eine gezielte und effektive arbeitsmarktpolitische Gegensteuerung auch in Zukunft unumgänglich

Peter Wedenig (Landesgeschäftsführer

Melanie

ist. Das AMS Kärnten setzt gemeinsam mit Partnern Maßnahmen, um die Gleichstellung am Arbeitsmarkt voranzutreiben. Ziel ist eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, eine Reduktion der Frauenarbeitslosigkeit und Verringerung der Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern sowie die Sicherstellung des gleichen Zugangs zu allen Berufen und Positionen mit dem Ziel einer existenzsichernden Beschäftigung.

Regionale Maßnahmen

Über das Qualifizierungsprogramm „FiT –Frauen in Handwerk und Technik“ werden Lehrausbildungen, Fachkräfteausbildungen, der Besuch von Studiengängen an Fachhochschulen oder HTLs im technisch­handwerklichen Bereich unterstützt. 2023 waren in Kärnten 211 Frauen Teil des FiT­Programmes (2022: 177, 2021: 159). Im Rahmen von Zukunftskonferenzen bringt das AMS – gemeinsam mit dem

Land Kärnten und EqualiZ – Frauen, Unternehmen als potentielle Arbeitgeber:innen, Gemeinden und lokale Institutionen in den Regionen zusammen, um die Gleichstellung in den Bezirken voranzutreiben. Daraus entstehen konkrete Maßnahmen; z. B. geht es darum regional Arbeitsplätze für Frauen zu schaffen oder Strukturen für Kinderbetreuung in abgelegenen Gegenden. Damit soll auch ein Akzent gegen Abwanderung gesetzt werden.

„Im Rahmen von Zukunftskonferenzen werden Maßnahmen in den Bezirken erarbeitet, die dem Fachkräftemangel, aber auch der Abwanderung entgegenwirken.“

Melanie Jann

Individuelle Angebote

Zudem setzt das AMS auf eine enge Kooperation mit den Betrieben, um Frauen als Fachkräfte zu etablieren. Insbesondere die Zielgruppe der Wiedereinsteiger:innen erhält spezielle Beratungen zur Planung des individuellen Comebacks. Die Frauenberufszentren und Frauenberatungsstellen sowie das EqualiZ stehen zusätzlich zur Seite. Individuelle Förderungen für spezifische Aus­ und Weiterbildungen sind möglich – besonders in Bereichen mit starker Nachfrage seitens der Wirtschaft. Zudem gibt es auch Initiativen für junge und erwachsene Männer, um den Anteil von Männern in frauendominierten Berufen und Branchen (wie Pflege, Gesundheit, Sozialbereich) zu heben. |

„Auf meinem Weg in die Selbstständigkeit konnte ich mich bei ESIT immer auf einen tollen Background verlassen.“

Julia Kröger

Die alleinerziehende Mutter eines siebenjährigen Sohnes entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für technische Berufe. Das Programm „FiTFrauen in Handwerk und Technik“ der zam Steiermark Stiftung unterstützte ihren Werdegang und nach der Ausbildung wagte sie über die Erste Steirische IT­Genossenschaft (ESIT) den Weg in die Selbstständigkeit.

advantage: Wodurch zeichnet sich der Job als IT-Werkerin aus?

Julia Kröger: Gestartet bin ich bei der Firma ESIT über die zam­Stiftung, wo ich mich in Ausbildung befand. Danach habe ich mich im September 2023 dazu entschlossen, mich selbstständig zu machen. Das bedeutet, dass ich nun Mitglied der Genossenschaft bin und mir Firmenanteile gehören. Meine Tätigkeit als IT:Werkerin bleibt die gleiche, ich habe jetzt nur mehr Verantwortung und muss mich auch selbst um Steuern und die Buchhaltung kümmern.

Wie werden Sie in Ihrer selbstständigen Tätigkeit gefördert?

Die Selbstständigkeit war ein persönlicher Wunsch von mir und mir war schnell klar,

INTERVIEW

mit Julia Kröger, selbstständige IT-Werkerin bei ESIT

Traumjob abseits von Rollenklischees

IT:Werkerin Julia Kröger (30) hat frühzeitig eine unkonventionelle berufliche Laufbahn eingeschlagen und ist mittlerweile selbstständig.

dass ich diesen Weg bei ESIT einschlagen möchte. Von den beiden Gründern Thomas Rauch und Gerald Harrer habe ich viel Rückhalt erfahren. Sie haben mir sehr auf meinem Weg in die Selbstständigkeit geholfen und mir viele offene Fragen beantwortet. Hier konnte ich mich immer auf einen tollen Background verlassen. Ich bin die erste Frau bei ESIT, die sich nach einer Ausbildung bei der zam selbstständig gemacht hat. Meine Kolleg:innen sind bereits als selbstständige Mitarbeiter:innen zu ESIT gekommen.

Wie lässt sich die Selbstständigkeit mit Ihrer Rolle als Mutter vereinbaren?

Der Hauptvorteil ist, dass ich mir meine Zeit besser und flexibler einteilen kann. Dadurch ist alles etwas entspannter. Ich kann mir selbst aussuchen, wann ich

WISSENSWERT

ESIT ist ein Gemeinschaftsprojekt von IT-Dienstleister:innen mit Standort in Graz, die als Genossenschaft zusammenarbeiten. Im Fokus stehen persönliche Betreuung, eine hohe Servicequalität und ein sicheres IT-Gefühl bei fairen und transparenten Preisen. Mission ist es, ökologisch nachhaltig und mit sozialer Verantwortung gegenüber Mitmenschen und Partnern zu handeln.

arbeite, und kann auch einmal früher gehen, wenn mit meinem Sohn etwas sein sollte. Zudem wird mein Sohn in der Firma super akzeptiert. Alle kennen ihn schon und ich kann ihn problemlos mitbringen, wenn z. B. länger Ferien sind. Ein Nachteil, der zumindest am Anfang relevant war, ist dass man kein fixes Einkommen mehr hat. Aber wenn das Rad erstmal läuft, hat man seine Kund:innen und einen geregelten Ablauf und das Einkommen kann besser vorhergesehen werden.

Was ist Ihr Tipp an junge Mädchen, die einen technischen Beruf ausüben möchten?

Ich bin seit 2011 in einem technischen Beruf tätig und hatte am Anfang sehr damit zu kämpfen, dass ich eine junge Frau war. Viele Kund:innen wollten nicht mit mir sprechen, da sie lieber eine Auskunft von einem „richtigen“ Techniker wollten. Ich musste immer durch mehr Wissen als meine männlichen Kollegen überzeugen, um zu beweisen, dass ich meine Arbeit gut kann. Das ist heute definitiv nicht mehr so und ist mir in meiner Zeit bei ESIT kaum bis gar nie passiert. Die Gesellschaft ist dahingehend viel offener geworden. Mein Tipp an die jungen Mädchen ist: „Traut euch einfach, habt keine Scheu und seid einfach so wie ihr seid!“ Jeder sollte das machen, was einem Spaß macht und man sollte sich hier niemals von Rollenklischees beeinflussen lassen. Man soll sich einfach trauen und es durchziehen. |

Erneuerbare Energieträger sind Sonja Wogrins Leidenschaft. © TU Graz/ Lunghammer

ZUKUNFTSGESPRÄCH

mit Sonja Wogrin

„Kreativität und Technik sind kein Widerspruch“

Sonja Wogrin leitet das Institut für Elektrotechnik an der TU Graz und forscht an der Optimierung des österreichischen Energiesystems. Von Petra Plimon

Warum Frauen in der Technik sich nicht von Stereotypes einschüchtern lassen sollten und welchen Beitrag junge Menschen für die Ener­

giewende leisten können, erzählt Sonja Wogrin im Zukunftsgespräch mit advantage.

advantage: Wie war Ihr persönlicher Werdegang?

ZUR PERSON

Die gebürtige Kärntnerin SONJA WOGRIN (38) leitet seit 2021 das Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation der Technischen Universität (TU) Graz. Die Mutter von zwei Kindern ist die zweite berufene Professorin für Elektrotechnik in der Geschichte der TU Graz. 2023 erhielt die Mathematikerin den hochdotierten ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats.

Sonja Wogrin: Meine Interessen waren als junges Mädchen relativ breit. Nach der Matura am Europagymnasium Klagenfurt habe ich dann Mathe an der TU Graz studiert, weil ich gefunden habe, da halte ich mir alle Türen offen. Während meines Mathematikstudiums habe ich mich in den Themenbereich der Optimierung verliebt. Ich wollte immer schon etwas machen, was der Gesellschaft etwas bringt. Ich glaube, das geht auch heutzutage vielen jungen Menschen so. Nach meinem Masterstudium am Massachusetts Institute of Technology, der renommiertesten technischen Uni der Welt, bin ich dann 2009

„Es braucht ein Aufbrechen der Rollenklischees und es ist wichtig, dass dieses Stigma ,Technik ist eher etwas für Männer‘ fällt.“

Sonja Wogrin

gemeinsam mit meinem Mann – er ist Spanier – nach Madrid. Zur Zeit der größten Wirtschaftskrise begann ich dort mein Doktoratsstudium und habe mich erneut inhaltlich verliebt, und zwar in die Elektrizitätsmärkte und Energiesysteme. Das bringt mich auch zu den Forschungsschwerpunkten, an denen ich noch immer arbeite: Die Erstellung von digitalen Zwillingen von Energiesystemen auf modellbasierter Art und Weise. Es sind die Werkzeuge, die man benutzt, um die Fragen unserer Zeit zu beantworten.

Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit? Es gibt so viele Möglichkeiten in der Technik und man kann hier dermaßen viel Spaß haben und sich austoben, wie ich glaube, dass es in wenigen

Berufen möglich ist! Ich kann jeden Tag interessante Probleme suchen, die ich lösen will. Die Kreativität in meinem Job in der Forschung ist mir sehr wichtig, deswegen bin ich immer noch in diesem Beruf.

Sie haben 2023 den „Oscar der Wissenschaft“ gewonnen. Was kann man sich darunter vorstellen?

Der ERC­Grant ist der renommierteste Wissenschaftspreis in Europa und wird jährlich vom European Research Council für bahnbrechende Forschungsprojekte vergeben. Ich habe nie im Leben damit gerechnet, dass ich den Preis bekomme, denn da bewerben sich die besten Forscher:innen Europas dafür. Mein Grant war dotiert mit 1,5 Mio. Euro. Bei meinem Projekt geht es auch um digitale Zwillinge von Energiesystemen und wie man diese effizienter darstellt.

Kann die Energiewende gelingen?

Ich bin da zu 100 % positiv. Kann sie gelingen? Ja, denn technologisch gesehen haben wir sehr viele von den Bausteinen, die wir bräuchten, um CO2­neutral zu werden, heute schon. Aber es ist auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Die Energiewende wird zudem nur funktionieren, wenn man die Bevölkerung mitnimmt. Weil im Moment habe ich das Gefühl in Österreich, dass die Bevölkerung nicht richtig integriert und abgeholt wird, und

„Ich wollte immer schon etwas machen, was der Gesellschaft etwas bringt. Ich glaube, das geht auch heutzutage vielen jungen Menschen so.“
Sonja Wogrin

so funktioniert es nicht. Man muss Anreize schaffen. Die Lösungen existieren theoretisch. Die Frage ist nur, kann es sich jeder leisten.

Was können junge Menschen aus Ihrer Sicht tun, um sich aktiv für die Klima- und Energiewende zu engagieren?

Man kann sehr viel beitragen. Was die Energiewende und den Klimawandel anbelangt, sehe ich den größten Hebel in der Technik. Es gibt ganz viele Möglichkeiten für junge Menschen, um einen konkreten Beitrag zu leisten. Wem das Klima am Herzen liegt, für den ist ein Studium in der Elektrotechnik eine sehr gute Wahl. Ich finde das Vorurteil „Technik ist so schwierig“ stimmt so nicht. Man braucht kein Genie zu sein, um einen Abschluss an einer technischen Uni zu erlangen. Was viel wichtiger im Leben ist, sind Disziplin und Wille. Ich wünsche mir ganz viele junge Menschen mit Mut und Freude an der Technik, denn wir brauchen sie ganz dringend.

Warum sind Frauen in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)Berufen noch immer in der Unterzahl?

Ich glaube, das hat mehrere Gründe. Wo man sich nicht wiederfindet, fühlt man sich nicht so wohl. Es braucht ein Aufbrechen der Rollenklischees und es ist wichtig, dass dieses Stigma „Technik ist eher etwas für Männer“ fällt. Der Stereotyp des Technikers mag männlich sein. Frauen leben Technik aber auf eine andere Art und Weise und bringen neue Perspektiven ein. Und in der Technik brauchen wir auch Leute, die nicht alle gleich denken. Weil wenn alle gleich denken, kommen wir nicht so schnell ans Ziel. Diversität ist gefragt.

Es braucht mehr Frauen in Forschung und Technik, aber generell in Führungspositionen. Ich bin die zweite berufene Professorin in der Elektrotechnik in der 200­jährigen Geschichte der TU Graz. Es gibt einfach sehr wenige Frauen in diesem Bereich. Wir Frauen in der Technik haben lange versucht uns anzupassen. Ich glaube, das ist der falsche Zugang. Und wenn wir etwas Rosarotes anziehen, warum nicht? In der Energiewirtschaft kannst du auch sexy mit High Heels herumstöckeln. Das geht genauso. Ich mag Mode sehr gern. Wir Frauen sollen uns nicht im schwarzen Anzug als Männer verkleiden! |

Am Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation der TU Graz widmet sich Sonja Wogrin mit ihrem Team den Fragen rund um die Energiezukunft. © TU Graz/ Lunghammer

INTERVIEW

„Wir bereiten die nächsten Generationen vor“
© S. Philipp

„Wir müssen Kinder frühzeitig abholen und besonders auch Mädchen fördern, damit sie später bestimmte Bildungswege verfolgen und sich Lebenschancen erarbeiten können.“

Sven Fisler, Rektor

Viele Unternehmen sind auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Welche Akzente setzt die PH?

Sven Fisler: „Forschendes Lernen in den MINT­Fächern“ ist einer unserer Exzellenzbereiche. In unserem NAWImix, einem außerschulischen Lernort im Lakeside Park, wird der naturwissenschaftliche Unterricht in allen Schultypen gefördert.

Lehrer:innen kommen mit ihren Klassen zu uns und werden angeleitet, Experimentieren und forschendes Lernen in ihren Unterricht einzubauen. Zugleich werden Kinder und Jugendliche in „Experimentier­

und Forschungsgruppen“ für MINT­Fächer begeistert. Wir müssen Kinder frühzeitig abholen und besonders auch Mädchen fördern, damit sie später bestimmte Bildungswege verfolgen und sich Lebenschancen erarbeiten können. Zudem ist die PH Kärnten kürzlich in die Leitung des österreichweiten MINT­Unterstützungssystems IMST eingestiegen, das unterstreicht unsere ambitionierten Ziele in diesem Bereich.

Wird das Angebot angenommen?

Seit 2012 haben wir mit dem NAWImix mehr als 1.600 Lehrpersonen erreicht, über 500 Klassen mit etwa 10.000 Schüler:innen haben uns besucht. Auch Studierende nutzen das NAWImix bereits in ihrer Ausbildung. Mit unseren weiteren Partnern haben wir im Lakeside Park eine österreichweit einzigartige Förderstruktur etabliert, die wir in den nächsten Jahren offensiv ausbauen wollen. Hier sehen wir einen zunehmenden Bedarf.

Können Sie bei Mädchen zunehmend Interesse an den MINTFächern erkennen?

Die Gesellschaft befindet sich im Wandel, es herrscht mehr Offenheit und das Interesse von Mädchen an den MINT­Fächern steigt. In unserem NAWImix werden Mädchen wie Buben zu Forscher:innen und frühzeitig für naturwissenschaftliche Themen begeistert. Insgesamt müssen wir damit auch traditionelle Geschlechterrollen überwinden. Zudem brauchen Mädchen entsprechende weibliche Vorbilder, die im MINT­Bereich unsere Zukunft mitgestalten.

Frauen in die Forschung ist eine jahrzehntealte Forderung?

Als PH Kärnten müssen wir hier attraktivere Rahmenbedingungen schaffen, insbesondere Lernen und Lehren in Teams besser fördern. Neben „Forschendem Lernen in den MINT­Fächern“ haben wir bereits zwei weitere Exzellenzbereiche etabliert, ein weiterer ist bereits im Aufbau. Mit diesen Exzellenzbereichen gelingt es uns immer besser, unseren hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchs an unserer Hochschule zu halten und neue vielversprechende Mitarbeiter:innen zu gewinnen. Dadurch können wir eine hohe Qualität bieten. Zudem sind wir als PH mit unserem Dienstrecht für junge Frauen besonders attraktiv und bieten eine hohe Sicherheit.

Welche sind die drei weiteren Exzellenzbereiche?

Das ist der Schwerpunkt „Zweisprachigkeit, Mehrsprachigkeit und Transkulturelle Bildung“ mit besonderer Fokussierung auf das Minderheitenschulwesen in Kärnten sowie auf die vielfältigen Möglichkeiten in der Alpen­Adria­Region. Ein weiterer Schwerpunkt ist „Führung und Beratung“, in dem wir die Angebote besonders für Schulleitungen weiterentwickeln. Gerade im Aufbau befindet sich der Schwerpunkt „Sozial­emotionale Kompetenzentwicklung im Zusammenhang mit Bewegung und Sport“. Mit diesen Bereichen positionieren wir uns national und international und wollen die nächsten Generationen durch Bildung zur Mitwirkung an der Transformation unserer Gesellschaft befähigen. |

Frauen und Mädchen für technische Berufe motivieren

Mit einem Mädchenanteil von 40 % ist die EUREGIO HTBLVA Ferlach österreichweit im Spitzenfeld. Chancengleichheit hat für Direktorin Silke Bergmoser einen hohen Stellenwert.

Die EUREGIO HTBLVA Ferlach stellt mit ihrem einzigartigen Ausbildungsangebot in vielen Bereichen ein Alleinstellungsmerkmal dar. „Wir sind quasi die Schule der Nischenausbildungen und nicht im ,HTL­Mainstream­Bereich‘ unterwegs, weil wir in technischen Mangelberufen ausbilden und die Wirtschaft ganz massiv danach fragt“, erklärt Direktorin Silke Bergmoser, Die gebürtige Griffnerin führt die südlichste HTL Österreichs seit 1. Jänner 2014 und feiert heuer ihr zehnjähriges Jubiläum. Sie ist die erste weibliche Schulleiterin an einer Höheren Technischen Lehranstalt in Kärnten.

Tradition trifft Moderne

Neben der traditionsreichen Ausbildung im Bereich Waffen­ und Sicherheitstechnik sowie Büchsenmacherei, die in dieser Form europaweit einzigartig ist, sowie der Ausbildung zum Goldschmied und Graveur inkl. Tattoo Artist hat die EUREGIO HTBLVA Ferlach in den letzten Jahren auch auf die zunehmende Nachfrage seitens der Industrie mit der Einführung einer Höheren Abteilung für Robotik und Smart Engineering, einer Fachschule für Kunststoff­ und Recyclingtechnik sowie einer HTL für Industriedesign reagiert. Im Herbst 2024 wird mit einem Kolleg bzw. Aufbaulehrgang für Innovationsdesign und

Die HTBLVA Ferlach bietet Mädchen die Chance sich für Technik und Handwerk zu begeistern.

Additive Fertigung das Ausbildungsangebot zusätzlich erweitert. „Es handelt sich um eine kostenlose Ausbildungsmöglichkeit für über 18­Jährige, entweder mit oder ohne Matura. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel wird die Ausbildung an die Bedürfnisse der Wirtschaft angepasst und stellt eine Jobgarantie in Aussicht –besonders auch für kreative und innovative Frauen, die sich in einem Klimaberuf der Zukunft positionieren wollen“, so Bergmoser.

„Die Ergänzung des Lehrangebots ist ein weiterer Schritt in Richtung Klimaberufe der Zukunft.“

Silke Bergmoser

Interesse für MINT wecken

Die EUREGIO HTBLVA Ferlach fördert innovatives Lernen aber bereits bei den Jüngsten und setzt vielfältige Impulse im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). „Unsere Bildungseinrichtung wurde zum wiederholten Mal mit dem MINT­Gütesiegel zertifiziert. Die Initiativen reichen von zahlreichen hausinternen naturwissenschaftlichen Projekten über Kooperationen

mit den regional ansässigen Kindergärten, Volksschulen, MS, der Montanuniversität Leoben sowie der AAU Klagenfurt“, erklärt Bergmoser. Ziel ist es dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken, indem Kinder frühzeitig mit den MINTFächern in Berührung kommen. „MINTKompetenzen sind Kernkompetenzen für einen technischen Beruf. Viele Kinder haben oft Hemmungen, dass sie sich das nicht zutrauen. Daher müssen wir sie spielerisch vertraut machen und ihnen erklären, dass das nichts Unerreichbares ist, sondern dass MINT Teil unseres Alltags ist“, betont Bergmoser.

Talente fördern

Gerade im MINT­Bereich fehlen vor allem Mädchen und Frauen, weil die Wahl der Ausbildung und des Berufs in Österreich nach wie vor traditionell durch von der Gesellschaft vorgegebene Wege geprägt ist und vielfach nicht nach Neigungen und Talenten erfolgt. Dass sich auch Mädchen an einer technisch ausgerichteten Schule bestmöglich entfalten können, ist Direktorin Silke Bergmoser ein wichtiges Anliegen: „Der Fokus meiner Tätigkeit liegt in der Motivation den Mädchen ihren eigenen Wohlstand und dadurch ihre soziale Ausgeglichenheit zu ermöglichen sowie Selbstbewusstsein für ihr Handeln und Tun zu vermitteln.“

„Der Fokus meiner Tätigkeit liegt in der Motivation den Mädchen ihren eigenen Wohlstand und dadurch ihre soziale Ausgeglichenheit zu ermöglichen sowie Selbstbewusstsein für ihr Handeln und Tun zu vermitteln.“

Silke Bergmoser

Mädchen, Gender und Diversity

Mit einem Mädchenanteil von 40 % ist die EUREGIO HTBLVA Ferlach österreichweit im Spitzenfeld. Ganz besonders ansteigend im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Mädchen im Bereich der Waffen­ und Sicherheitstechnik sowie in der Robotik bzw. in der Kunststoff­ und Recyclingtechnik. „Wir haben uns in dem Bereich sehr gut entwickelt und tun auch sehr viel für Mädchen. Es wird auch versucht ein gewisses Selbstvertrauen in Richtung Selbstständigkeit mitzugeben. Bei uns gibt es zahlreiche Graveurinnen, Goldschmiedinnen und Industriedesignerinnen, die EPUs gegründet haben. Hier sehe ich eine Chance für junge Frauen in der Wirtschaft“, so Bergmoser abschließend. |

Direktorin Silke Bergmoser leitet die Schule seit zehn Jahren.
MINT-Aktivitäten nehmen an der HTBLVA Ferlach eine zentrale Rolle ein.

„Forschungsgeleitete

Lehre ist ein wichtiger Eckpfeiler für eine zukunftsorientierte Bildung.“

Rektor Peter Granig

Forschen für eine nachhaltige Zukunft

Als forschungsstarke Hochschule liefert die FH Kärnten neueste Erkenntnisse für die Studierenden und die Entwicklung der Region.

Forschung und Entwicklung nehmen einen hohen Stellenwert an der Fachhochschule Kärnten (FH) ein. Ein breites Spektrum an Forschungsthemen deckt technische, wirtschaftliche, soziale und gesundheitsrelevante Fragestellungen ab, welche in Kooperationen mit Partnern aus Industrie und Wirtschaft erforscht und in der Praxis für die Praxis erprobt werden.

Mehrwert für Studierende

Das Zusammenwirken zwischen Forschung und Lehre hat an der FH Kärnten oberste Priorität: Forschung ist eine wesentliche Basis, um die Lehre am aktuellen Stand der Technik zu halten. „Zielgerichtete Forschung und die Nutzung einer modern ausgestatteten Laborinfrastruktur bilden die Grundlage, um Projekte mit Industrienähe auf hohem Niveau durchzuführen und unsere Rolle als

Rektor Peter Granig und Claudia Pacher, Leiterin FH Kärnten Research. © FH Kärnten

Impulsgeberin in der Region zu stärken. Forschungsgeleitete Lehre ist zudem ein wichtiger Eckpfeiler für eine zukunftsorientierte Bildung“, betont Rektor Peter Granig. Die Verschränkung von Lehre und Forschung gibt Studierenden die Möglichkeit, sich frühzeitig in Projekten bis zum Doktorat wissenschaftlich zu engagieren und gesellschaftsrelevante Themen langfristig in den Köpfen der nächsten Generationen zu verankern.

Interdisziplinärer Ansatz

Neben den vier Forschungszentren „Institute for Applied Research on Ageing (IARA)“, „Carinthia Institute for Smart Materials (CISMAT)“, „ADMiRE Additive Manufacturing, intelligent Robotics, Sensors and Engineering“ sowie „Carinthian Institute for Microelectronics (CIME)“ arbeiten 19 Forschungsgruppen interdisziplinär an anwendungsorientierten Projekten und transferieren neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. „Mehr als 180 Forscher:innen mit rund 250 Kooperationspartnern und ein geplantes Forschungsvolumen 2024 von 8,9 Mio. Euro bringen neue Erkenntnisse und Impulse aus der Wissenschaft für Wirtschaft, Industrie, Politik und Gesellschaft“, berichtet Claudia Pacher, Leiterin FH Kärnten Research. Der Forschungsbereich fungiert für interne wie auch externe Interessenten als erste Anlaufstelle für Forschungsfragen.

Wissenschaftliche Exzellenz

Wie auch in den Jahren zuvor konnten in den Kompetenzfeldern Technik, Wirtschaft & Management , Gesundheit und Soziales zahlreiche Forschungsprojekte neu genehmigt werden. Der Fokus liegt zukünftig auf einer Steigerung der wissenschaftlichen Exzellenz in qualitativer und quantitativer Hinsicht. Auch der Green Deal der EU avanciert zu einem wesentlichen Treiber. „Die FH Kärnten setzt auf verantwortungsvolles Denken und Handeln. Die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit sind strategisch verankert und werden mit vielen Maßnahmen umgesetzt“, so Granig. Sowohl im Bereich der Lehre, als auch um Bereich der Forschung leistet die FH Kärnten einen wichtigen Beitrag, um die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen langfristig zu verfolgen.

Übergang zu

Industrie

5.0

Ein Forschungsprojekt, das sich speziell der Transformation zu einer nachhaltig ausgerichteten Industrie widmet, ist ResilienceTEC. Dabei finden insbesondere die vier Megatrends Klimakrise, klimaneutrale Industrie, Raum als Kulturgut und der demografische Wandel Berücksichtigung. „Mit dem geförderten Projekt ResilienceTEC schafft die FH Kärnten die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Abwicklung von Forschungsprojekten zur

„Mit dem Projekt ResilienceTEC schafft die FH Kärnten die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Abwicklung von Forschungsprojekten im Rahmen von lndustrie 5.0.“

Claudia Pacher, FH Kärnten Research

gelingenden Mitgestaltung einer resilienten Gesellschaft im Rahmen von lndustrie 5.0 und der Erforschung einer widerstandsfähigen Gesellschaft im Klimawandel“, betont Pacher. Das Projekt entwickelt Technologien für weiterführende Projektaktivitäten und Exzellenzinitiativen. Zudem profitiert auch die Wirtschaft in Kärnten mittelbar durch das Projekt, insbesondere die 130 Industrie­Partner mit denen die FH Kärnten langjährige Kooperationen durchführt. |

KONTAKT

FH Kärnten

Peter Granig, Rektor T: +43 (0)5 90500-7100

E: p.granig@fh-kaernten.at www.fh-kaernten.at

Hochqualitative, praxisnahe Lehre an hochmodernen Geräten bietet einen Mehrwert für Studierende. © FH Kärnten

Frauenpower in Stall und Weingarten

Geht es um Landwirtschaft, stehen meist die Männer im Vordergrund. Doch ohne die Leistungen der Frauen gäbe es den Bauernstand nicht. Von Monika Unegg

Frauen sind in der Landwirtschaft in vielen Funktionen tätig. Sie arbeiten im Stall und auf den Feldern, sind in die Produktion eingebunden, kümmern sich um die Vermarktung und betreuen die Kinder. Laut Statistik des Bundesministeriums für Land­ und Forstwirtschaft wird ein Drittel der österreichischen Höfe von Frauen geführt.

Die Arbeit der Frauen am Bauernhof sei oft unsichtbar und häufig wenig wertgeschätzt, die Gesellschaft sei noch nicht so weit, hat Katrin Feimut festgestellt.

Auch die Kinderbetreuung am Hof sei in erster Linie Frauensache.

Sie ist Quereinsteigerin. Die Sozialarbeiterin und ihr Mann kauften vor zehn Jahren ein stillgelegtes Anwesen in der Gegend von Gallizien, machten es wieder flott und ihren Traum wahr, Bauern zu werden. Sie bewirtschaften ihren Hof biologisch und unter dem Gesichtspunkt der Permakultur. Während der Ehemann, der in der Freizeit tatkräftig mithilft, noch weiterhin als Sozialarbeiter tätig ist, wurde sie Vollerwerbsbäuerin.

Auf dem Hof leben Schafe, Schweine und Hühner, Weidegänse und Bienen, darunter auch viele alte Rassen wie das Krainer Steinschaf oder das Sulmtaler Huhn. Getreide wird angebaut, aus dem die Bäuerin Brot bäckt. Die Produkte verkauft sie im Hofladen und einmal pro Woche am Markt in Völkermarkt.

Die Quereinsteiger gingen mit großem Enthusiasmus ans Werk. Doch die Realität holte sie bald ein. Sie habe es sich leichter vorgestellt, erzählt Feimut. „Ideen hat man viele, aber man muss sich der Gegend anpassen, und dem Boden entsprechend anbauen“. So hielt sie zu Beginn ausschließlich Duroc­Schweine, musste aber erfahren, dass das im Vergleich fettere Fleisch dieser Tiere in der Gegend nicht so gefragt war. Sie hat sich sehr viel Wissen erarbeiten müssen. Einiges erwarb sie in Kursen, doch am meisten halfen die Gespräche mit den Bäuerinnen in der Region, sagt sie.

Viele Bäuerinnen engagieren sich auch außerhalb der typisch landwirtschaftlichen Tätigkeit, sie sind als Seminarbäuerinnen aktiv und geben ihr Wissen im Rahmen von „Schule am Bauernhof“ weiter. Auch Feimut macht bei dieser Aktion mit und lässt Kinder und Jugendliche das Leben und Arbeiten auf dem Hof kennenlernen. Je nach Altersstufe und Jahreszeit können die jungen Besucher:innen Äpfel zu Saft pressen, Weckerl backen, eine Jause richten, die Tiere im Stall besuchen und füttern oder Bienen beobachten.

Obwohl die Arbeit hart ist und es derzeit ohne das zusätzliche Einkommen des Ehemanns nicht geht, hat Kathrin die Entscheidung, Bäuerin zu werden, nicht bereut. Das nächste Ziel ist, die Landwirtschaft so auszubauen, dass auch ihr Mann als Vollerwerbsbauer einsteigen und die Familie ausschließlich von der Landwirtschaft leben kann.

Winzerin im Vulkanland

Winzerin stand nicht auf der Liste der Berufswünsche von Barbara Krenn. Die Grafikerin wurde durch die Liebe zur Quereinsteigerin und bewirtschaftet seit 2017 mit ihrem Mann hauptberuflich das Weingut Krenn49 in Edelsbach bei Feldbach im steirischen Vulkanland. Neben learning by doing besuchte sie verschiedene Kurse und absolvierte die Ausbildung zur Sommelière und zur Kräuterpädagogin.

Winzerin zu sein bedeute harte Arbeit, Romantik finde sich da häufig keine, Tagwache sei oft um sechs Uhr früh, schildert sie. „Aber man muss auch die Schönheit sehen und nicht nur die Arbeit“, lacht Krenn. „Und es ist schön, in und mit der Natur zu arbeiten, die Ruhe im Weingarten zu genießen, keine Geräusche außer dem Zwitschern der Vögel zu hören“, sagt sie.

Die knapp fünf Hektar Weingarten bewirtschaften die Jungwinzer seit 2019 nach den Vorgaben des biologischen Landbaus und Barbara ist mit ihrem Kräuterwissen unter anderem für die natürliche Stärkung der Reben und damit

Barbara und Josef Krenn führen gemeinsam das Weingut Krenn49 im steirischen Vulkanland. © Christian Strobl

für die Prävention von Krankheiten zuständig. „Die größte Herausforderung ist so zu arbeiten, dass Pflanzenschutz kaum mehr notwendig ist“, erklärt sie. Das erreicht man unter anderem mit der Auswahl von Rebsorten, die widerstandsfähiger und für das steirische Klima geeigneter sind als andere.

An ihrer Arbeit liebt Krenn die Abwechslung und Vielseitigkeit – vom Rebschnitt im Winter über das Jäten im Mai, die Laubarbeit im Sommer bis zur Weinlese im Herbst, die ausschließlich per Hand erfolgt. „Für die Erntehelfer ist die Lese immer ein großer Spaß. Aber wenn sie heimgehen, beginnt für uns erst die Arbeit, die oft bis in die frühen Morgenstunden dauert“, erzählt sie.

Krenn mag auch den Kontakt mit den Menschen. Zu dem Weingut gehören eine Weinschenke und ein Hofladen, darüber hinaus werden Weinverkostungen angeboten. Als gelernte Grafikerin gestaltet sie auch die Etiketten selbst und ist für die Büroarbeit, die Buchhaltung und das Marketing verantwortlich.

Sie möchte junge Menschen und vor allem Frauen ermutigen, in landwirtschaftlichen Bereichen durchzustarten. „Frauen sind vielleicht freier, kreativer und konsequenter in der Umsetzung“, glaubt sie. Es sei wichtig, dass neue Ideen einfließen und junge Leute das Bewusstsein für den Wert gesunder Ernährung bekommen.

Im Stall und im Büro

Auch in Petra Pobaschnigs Lebensplanung kam Bäuerin zu werden nicht vor, doch das Schicksal meinte es anders. Sie heiratete einen Landwirt, und nach der Geburt von drei Kindern war ihr bald klar, dass sie nicht mehr in den erlernten Bürojob zurückkehren wird. So kombinierte sie Kinderbetreuung mit Vollerwerbslandwirtschaft, ist heute begeisterte Bäuerin und nun auch Obfrau des Landesverbands bäuerlicher Direktvermarkter sowie vom Genussland Kärnten.

Der Milchhof mit 60 Kühen plus Nachwuchs ist vor allem bekannt für das Krappfelder Eis, das durch Zufall kreiert

Katrin Feimiut ist Quereinsteigerin in der Landwirtschaft und hat ihre Entscheidung nie bereut. © Privat

Petra Pobaschnig ist Obfrau von Gutes von Bauernhof, vom Genussland Kärnten, Kärntens 1. Bio-Award-Gewinnerin und feierte 2023 am „Jörgele-Hof“ in Zeindorf das 10-Jahr-Jubiläum von Krappfelder Eis. © Privat

wurde. „Mein Mann liebt Eis und konnte auf Grund einer Diät keine Kuhmilchprodukte essen und so entstand die Idee, Eis mit Ziegenmilch zu produzieren.“

Die neue Geschäftsidee wurde zu einem Hit und florierendem Wirtschaftszweig. Mittlerweile bietet die Eis­Manufaktur rund 60 Sorten an, einige davon, sowie das Ziegenmilcheis werden nach Richtlinien des biologischen Landbaus produziert. Die Ziegenmilchpalette hat ihre Liebhaber, aber für 90 Prozent der angebotenen Eissorten ist die Kuhmilch aus eigener Landwirtschaft die Basis. Für die unterschiedlichen Zutaten wurde ein regionales Netzwerk aufgebaut, einige wie Zwetschken und Äpfel stammen vom eigenen Hof.

Die Landwirtin kümmert sich darum, dass die Produktion läuft und erledigt die notwendigen Büroarbeiten. Bis vor einem Jahr, bevor sie die zusätzlichen Aufgaben der Obfrau vom Genussland Kärnten übernahm, war sie auch täglich im Stall zu finden.

Direktvermarktung ist sehr stark in Frauenhand, hat sie festgestellt. In Nebenerwerbslandwirtschaften gehen Männer tagsüber häufig einem anderen Beruf nach und die Frauen sind ganztägig für den Bauernhof zuständig. Das Bewusstsein und Interesse für regionale landwirtschaftliche Produkte zu stärken, sieht sie als eine der wichtigsten Aufgaben. Die Konsumenten sollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen und sich für heimische Agrarerzeugnisse entscheiden. Nur so könne die Zukunft der heimischen Landwirtschaft gesichert werden, glaubt sie. Pobaschnig freut sich darüber, dass sich auch wieder junge Menschen für die Landwirtschaft engagieren. „Sie bringen viele neue Ideen ein und sie haben Marketing­Know­how“, sagt sie. „Wir brauchen eine funktionierende Landwirtschaft nicht nur für die Erzeugung von Nahrung. Die Bauern pflegen auch die Kulturlandschaft und Almen. Und das ist wesentlich für den Tourismus.“ |

Veranstaltungstipp: Waldspaziergänge für Frauen

Mehr über den Wald erfahren: Die LK Kärnten startet eine Veranstaltungsreihe speziell für Frauen.

Österreichweit liegt der Anteil der Waldbesitzerinnen bei 30 %, die rund 440.000 Hektar Wald bewirtschaften – das ist knapp ein Viertel der Waldflächen, die sich in Österreich in Privatbesitz befinden. In Kärnten sind es 27 % mit einer bewirtschafteten Fläche von rund 82.000 Hektar (Agrarstrukturerhebung 2020). „Der Anteil der Waldbesitzerinnen ist nicht so gering. Aus diesem Grund plant die Landwirtschaftskammer Kärnten (LK) eine Veranstaltungsreihe exklusiv für Waldbäuerinnen und interessierte Frauen, wo die Möglichkeit zur Fach­

Für ein gutes Miteinander im Wald © Privat

information und zum Austausch untereinander besteht“, erklärt Elisabeth Schaschl, Leitung des Referates Forstwirtschaft.

Bäume für die Zukunft

Die Auftaktveranstaltung „Waldspaziergänge für Frauen“ findet am Freitag, 19. April um 19 Uhr, online statt und widmet sich dem Thema „Vielfalt im Wald –Bäume für die Zukunft“. In allen Kärntner

ANDI BABLER SPÖ-Vorsitzender

Bezirken finden anschließend ab Frühling gleichnamige Spaziergänge mit Fachinformation und Austausch untereinander im Wald statt. „Herzlich eingeladen sind neben Waldbesitzerinnen und ­mitbesitzerinnen, zukünftigen Übernehmerinnen und Bäuerinnen, Jägerinnen auch alle Frauen, die mehr über den Wald erfahren wollen“, so Schaschl. |

PETER KAISER Landeshauptmann

FÜR EIN GERECHTES GESUNDHEITSSYSTEM

IN 14 TAGEN.

Rechtsanspruch auf Facharzttermin binnen 14 Tagen, Kassenquote für Wahlärztinnen und Wahlärzte, Pflegeoffensive: Gerechte Bezahlung für Pfleger*innen in Ausbildung

INTERVIEW

Die Erde von oben betrachtet

Petra Miletich ist als Junior Researcherin im Bereich Fernerkundung und Geoinformation am Institut für Digitale Technologien bei JOANNEUM RESEARCH im Einsatz.

advantage: Wie war ihr persönlicher Werdegang und warum haben Sie einen Berufsweg in der Forschung eingeschlagen?

Petra Miletich: Nach der AHS Matura entschied ich mich für das Studium der Geographie. Hier entdeckte ich schnell meine Begeisterung für die technischen Anwendungen der Geographie, weshalb ich mich zu einem Masterstudium im Bereich Geospatial Technologies entschloss, welches ein breites Spektrum an Inhalten bot und mir einen umfassenden Einblick in die technischen Anwendungsfelder der Geographie ermöglichte. Während meines Master­Studiengangs konnte ich als Praktikantin bei JOANNEUM RESEARCH meine ersten Erfahrungen im Forschungsbereich sammeln und habe mich entschlossen, auch meine Masterarbeit bei JOANNEUM RESEARCH zu schreiben. Danach bin ich im Unternehmen geblieben, um weiter an umweltrelevanten Themen zu forschen.

An welchen Projekten arbeiten Sie derzeit?

Zurzeit arbeite ich an verschiedenen Projekten, in denen wir Lösungen und Produkte für die Überwachung verschiedener

Formen der Erdoberfläche entwickeln. Damit sind wir in der Lage, Antworten auf umweltrelevante Fragen in den Bereichen Umweltschutz, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sowie Forstwirtschaft zu geben. Zu diesem Zweck werden unterschiedliche Fernerkundungssensoren, wie z. B. Satellitenbilder, eingesetzt und miteinander kombiniert. Mit Hilfe von Satellitenbildern ist die Erfassung der Oberflächenbedeckung der Erde und damit die Identifizierung und Kartierung der Lebensräume verschiedener Tier­ und Pflanzenarten möglich. Indem diese Daten analysiert werden, lassen sich Veränderungen der Landnutzung, der Vegetationsdichte und der Artenzusammensetzung erkennen und überwachen. Die Informationen, die durch die Analyse von Satellitendaten gewonnen werden, können helfen, Landnutzungsprojekte zu planen und zu überwachen, natürliche Ressourcen zu schützen und Ökosysteme zu erhalten.

Welche Motivation steht hinter dem Projekt „RestorEO“ und welche Erkenntnisse konnten bisher gewonnen werden?

Im Projekt „RestorEO“ wird in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt,

„Ich arbeite an Forschungsprojekten, um Antworten auf umweltrelevante Fragen in den Bereichen Umweltschutz, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sowie Forstwirtschaft zu geben.“

Petra Miletich

der Universität Graz – Geographie und Raumforschung und der Firma E.C.O –Institut für Ökologie ein transparentes, auf Erdbeobachtung basierendes Monitoringsystem für Biodiversität und Ökosystemwiederherstellung entwickelt. Der Verlust der biologischen Vielfalt, von der wir alle abhängen, schreitet schneller voran als je zuvor. In der Biodiversitätsstrategie der EU für 2030 wurde als einer der zentralen Punkte festgelegt, einen EU­weiten Plan zu entwickeln, um die Natur wiederherzustellen. Die Mitgliedstaaten müssen künftig über die Maßnahmen, die Umsetzung und die Erreichung dieser rechtsverbindlichen EU­Ziele berichten. Dazu wird ein quantitatives und transparentes Monito­

In der Fernerkundung werden Lösungen und Produkte für das Monitoring von verschiedenen Formen der Erdoberfläche entwickelt.

ringsystem benötigt, das rechtlich anerkannt ist, verlässliche Informationen über den Zustand der biologischen Vielfalt liefert und in der Lage ist, die verantwortlichen öffentlichen Stellen bei der Erfüllung ihrer Monitoringaufgaben zu entlasten. RestorEO will diese Lücke schließen, indem bestehende Feldarbeiten mit Copernicus­ und anderen Fernerkundungsdaten kombiniert werden. Ziel ist es, ein flächendeckendes und quantitatives Monitoring des Degradationsstatus bzw. der Integrität wichtiger Ökosysteme zu entwickeln.

Warum sind Frauen in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik)-Jobs aus Ihrer Sicht noch immer in der Unterzahl?

Kulturelle Normen und gesellschaftliche Erwartungen haben einen großen Einfluss auf die Bildungs­ und Berufswahl von Mädchen. Das Fehlen weiblicher Vorbilder in MINT­Berufen verstärkt dieses Problem, da Mädchen oft Schwierigkeiten haben, sich selbst in solchen Feldern erfolgreich vorzustellen. In der beruflichen Laufbahn können wahrgenommene Hürden, wie bsp. fehlende Unterstützung und mangelnde Chancengleichheit, Frauen

„Es ist wichtig, früh anzusetzen, um Mädchen zu ermutigen, ihre Interessen und Fähigkeiten ohne geschlechtsspezifische Einschränkungen zu entwickeln.“

Petra Miletich

davon abhalten, MINT­Karrieren zu verfolgen oder in diesen Branchen zu bleiben. Bestehende Initiativen, wie Universitätsbesuche zur Vorstellung von MINTStudiengängen sind Schritte in die richtige Richtung. Auch bei JOANNEUM RESEARCH gibt es Initiativen zur Förderung von Frauen und auch bestehende Initiativen werden genutzt wie z. B. FEMtech Praktika für Studentinnen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, das Interesse von Mädchen an MINT­Fächern zu wecken und den Weg für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung zu ebnen.

Wie kann es gelingen Mädchen und jungen Frauen Mut zu machen, ihre Stärken zu erkennen und diese im Berufsleben umzusetzen?

Durch Bildungsprogramme und Aufklärungskampagnen können Geschlechterklischees in Schulen und der Gesellschaft hinterfragt werden. Es ist wichtig, früh anzusetzen, um Mädchen zu ermutigen, ihre Interessen und Fähigkeiten ohne geschlechtsspezifische Einschränkungen zu entwickeln. Inspiration kann meiner Meinung nach auch durch die Sichtbarkeit erfolgreicher Frauen in MINT­Berufen erreicht werden. Sie zeigen jungen Frauen, dass auch sie erfolgreich sein können. In der beruflichen Laufbahn kann die Einführung flexibler Arbeitsmodelle dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern und Frauen ermutigen, ihre beruflichen Ambitionen zu verfolgen. |

WEITERE INFORMATIONEN

JOANNEUM RESEARCH

DIGITAL – Institut für Digitale Technologien Fernerkundung und Geoinformation 9020 Klagenfurt am Wörthersee T +43 316 876-5106

petra.miletich@joanneum.at

Energie braucht Vielfalt

Frauen spielen eine entscheidende

Rolle in der Energiewirtschaft. Die Kelag ist stolz, dass 450 Frauen im Konzern täglich die Energiezukunft mitgestalten.

Gemeinsam will man viele Frauen ermutigen, an einer Welt mitzuarbeiten, die zu 100 Prozent von erneuerbaren Energien bewegt wird. „Wir unterstützen Frauen basierend auf ihrer Arbeit und Erfolgen. Wir stehen für Geschlechtergleichheit und faire Entlohnung“, betont Vorstand Danny Güthlein. Um mehr Frauen für die Kelag zu begeistern, wurde eine Kampagne ins Leben gerufen, die weibliche Erfolgswege in den Fokus rückt. advantage stellt zwei von Ihnen vor.

Große Vorbildwirkung

„Es braucht Frauen in Führungspositionen, um zu zeigen, dass wir das können. Wenn wir sichtbar sind, dann werden sich junge Mädchen auch mehr für ihr

zukünftiges Berufsleben – auch in technischen Bereichen – zutrauen“, betont Petra Rodiga­Laßnig, die bei der Kelag für den Ausbau des ultraschnellen Internets verantwortlich ist. Die zweifache Mutter ist eine von mittlerweile 450 Frauen, die derzeit beim Kärntner Energieversorger arbeiten und ist sich ihrer Vorbildwirkung durchaus bewusst – nach innen und nach außen.

„Frauen sind in technischen Berufen immer noch unterrepräsentiert. Es ist höchste Zeit, dass sich das ändert“, betont Rodiga­Laßnig. Sie hat Technische Mathematik an der TU Graz studiert und zuvor mehrere Jahre in technischen Unternehmen verbracht. Bis 2030 sollen alle Menschen und Unternehmen in GigabitGeschwindigkeit surfen können. So lautet die Vorgabe der Europäischen Union und

„Frauen sind in technischen Berufen noch immer unterrepräsentiert. Es ist höchste Zeit, dass sich das ändert.“

Petra Rodiga-Laßnig, Leiterin Telekom

Rodiga­Laßnig ist überzeugt, dass diese in Kärnten auch umsetzbar ist. „Wir sind heute schon in mehr als der Hälfte der Gemeinden und bei zahlreichen Betrieben in unserem Bundesland unterwegs und errichten die digitale Infrastruktur der Zukunft.“

Freiräume offerieren

Gleichzeitig weist Rodiga­Laßnig auf die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hin, die sie in der Kelag heute

„Technische Rollen sind vielfältig und man kann wesentliche Zukunftsfragen mitgestalten. Ich wünsche mir, dass das mehr Frauen für sich erkennen.“

Eva Tatschl-Unterberger, Geschäftsführerin Kärnten Netz

schon in weiten Teilen verwirklicht sieht. Aus ihrer persönlichen Erfahrung weiß sie, welche Belastungen auf Frauen gerade in der Phase der Familiengründung zukommen und wie entscheidend es ist, dass Unternehmen darauf Rücksicht nehmen. Kinder, Karriere und Haushaltgründung –das passiere mehr oder weniger gleichzeitig und das könne man nur unter einen Hut bringen, wenn man einen flexiblen Arbeitgeber hat, meint die Leiterin des Telekom­

munikationsbereichs in der Kelag: „Sobald Unternehmen solche Angebote und Freiräume offerieren, sind Frauen extrem loyale Mitarbeiterinnen.“

Überhaupt ist RodigaLaßnig davon überzeugt, dass Unternehmen Vielfalt in der Belegschaft als Stärke und Asset begreifen sollten. Damit meint sie nicht nur die richtige Mischung von Männern und Frauen, sondern auch die zwischen Jung und Alt. Um die großen Herausforderungen in der Gesellschaft zu lösen, sei es wichtig, offen an die Probleme heranzugehen. Je vielfältiger die Zugänge sind, umso eher könne man passende Lösungen finden.

Energiewende gestalten „Ich wollte an etwas arbeiten, das ,einen Unterschied macht‘. Unsere Zukunft, unser Wohlstand, unsere Möglichkeiten werden davon abhängen, wie gut wir die Energiewende schaffen. Europas Netzbetreiber stehen vor gewaltigen Herausforderungen, die es gemeinsam zu bewältigen gilt“, erklärt Eva Tatschl­Unterberger, die als Geschäftsführerin der Kärnten Netz unter anderem für die strategische Netzentwicklung, das Kundenmanagement und die Netzplanung auf der Nieder­ und Mittelspannungsebene zuständig ist. Zuvor verbrachte sie mehrere Jahre in Führungsrollen in internationalen Industrieunternehmen und baute ein Start­up im Bereich „Autonomes Fahren“ auf.

Auch Tatschl­Unterberger findet es wichtig, dass Entscheidungen von Frauen und Männern getroffen werden, damit alle Blickwinkel berücksichtigt werden. „Ich habe die Kärnten Netz als ein Unter­

nehmen mit unglaublich engagierten Mitarbeiter:innen kennengelernt, die an einer positiven Zukunft arbeiten und vieles verändern möchten. Wenn mehr Frauen bei uns arbeiten, fließen noch vielfältigere Kompetenzen ein und so können wir unsere Performance weiter steigern.“

Beruf und Familie

Für Frauen sei es aber generell herausfordernd, alle an sie gestellten Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. „Ich wollte meinen drei Kindern Priorität geben, gleichzeitig meinen Beruf weiterführen und eine Führungsposition anstreben. Dieser Spagat ist enorm anspruchsvoll“, weiß TatschlUnterberger. Eine Berufsunterbrechung bedeute aber nicht das Ende, die Karriere könne sich auch später entwickeln. „Wichtig ist, bereit zu sein, Chancen zu ergreifen. Enorme Leistungsbereitschaft mitzubringen ist immer eine Voraussetzung, um beruflich erfolgreich zu sein – deswegen sollte man beruflich auf jeden Fall etwas tun, das einem Spaß macht“, betont Tatschl­Unterberger.

Die Kelag setzt auch auf ein Umfeld, das Flexibilität ermöglicht und Chancen bietet. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielt dabei eine wichtige Rolle. Vorstand Reinhard Draxler: „Es gibt nicht DAS Modell. Familien haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Darauf muss man als Unternehmen eingehen. Wir in der Kelag haben mehrere Angebote, aus denen unsere Mitarbeiter:innen wählen können.“ |

KONTAKT

KELAG – Kärntner ElektrizitätsAktiengesellschaft

Arnulfplatz 2

9020 Klagenfurt am Wörthersee T: +43 (0)463 525-0

www.kelag.at

Abfall vermeiden und Wertschöpfung steigern

Auf Nachhaltigkeit und Regionalität setzen zwei neue Interreg-Projekte von Wood-KPLUS, der Kompetenzzentrum Holz GmbH in St.Veit, mit Italien.

InterWASTE beschäftigt sich mit Verwendungsmöglichkeiten von Produktionsabfällen aus der Brillen­, Möbelund Holzbranche. Holzspäne und Keramik aus der Brillenherstellung landen derzeit auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen. Auch Steinmehl aus der Bearbeitung von Möbeln sowie verschiedene Abfälle aus der Holzbranche wie Rinde oder Sägemehl bleiben meist ungenutzt. „Nun soll geforscht werden, wie daraus neue innovative Materialien, ,Second­Life‘­Produkte,, entstehen können“, erklärt Projektleiterin Katrin Fradler. Das Projekt soll dazu beitragen, die Auswirkungen der beteiligten Industriesektoren auf die Umwelt zu reduzieren und neue Geschäftsfelder zu schaffen. Parallel dazu werden für die neu entwickelten Verbunde und Laminate Ökobilanzen im Vergleich zu traditionell erzeugten Produkten erstellt.

Kreislaufwirtschaft

Im Zentrum des zweiten Projekts steht eine alte, vielseitige Kulturpflanze. Mit SPARE haben sich die Projektpartner aus Friaul­Julisch Venetien, dem Veneto, Kärnten und Tirol zum Ziel gesetzt, mit Hilfe angewandter Forschung eine ganzheitliche Aufwertung von Hanf zu erreichen. Hanf kann in vielen Bereichen innovativ verwendet werden und unter anderem für die Erzeugung verschiedener nachhaltiger Materialien und Textilien oder von Lebensmitteln und Ende des Lebenszyklus als Biomasse zur Energiegewinnung genutzt werden.

Damit eignet sich Hanf ausgezeichnet zur Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft. Die Projektpartner in den drei Ländern werden nun Anwendungen für die nachhaltige Nutzung dieser Kulturpflanze sowie ihrer Komponenten und Inhaltsstoffe identifizieren. Sie sollen im Grenz­

Begeisterte Forscherinnen bei Wood-KPLUS: Elisabeth Schöffmann und Li Ya. © Wood-KPLUS/ Johannes Puch

„Wir bieten interessierten

Forscher:innen ein interessantes Arbeitsfeld.“

Herfried Lammer, Bereichsleiter Projects & Services

gebiet Kärnten – Italien realisiert werden können und im Mittelpunkt neuer Lieferketten stehen, die wiederum im Rahmen von Pilotversuchen gefördert werden.

Forscher:innen willkommen!

Im Kompetenzzentrum Holz, der führenden Forschungseinrichtung für Holz und nachwachsende Rohstoffe in Europa, wird angewandte Forschung im Bereich der kreislaufgeführten Bioökonomie betrieben. „Wir bieten interessierten Forscher:innen ein interessantes Arbeitsfeld“, verspricht Bereichsleiter Projects & Services, Herfried Lammer. „Darüber hinaus haben wir uns zu einem Karriere­Sprungbrett für Frauenkarrieren im Bereich der Naturwissenschaften entwickelt“, freut sich Lammer. Forscherinnen aus dem WoodKPLUS­Team nehmen heute Führungspositionen in einschlägigen Unternehmen ein. |

KONTAKT

Kompetenzzentrum Holz GmbH Klagenfurter Straße 87–89 9300 St. Veit an der Glan Tel.: +43 4212 494-8001 h.lammer@wood-kplus.at

STEUERTIPP

von Mag. Gerda Oborny

Umsatzsteuerbegünstigung für Photovoltaik-Anlagen

Der Umsatzsteuersatz für die Lieferung und Installation von Photovoltaikmodulen wird derzeit unter bestimmten Voraussetzungen auf 0 % herabgesetzt.

Die Steuerbegünstigung ersetzt die bisherige Bundesförderung und soll eine erhebliche Reduzierung des Bürokratieaufwandes für kleinere Anlagen mit sich bringen. Die Regelung ist befristet und gilt vorläufig für den Zeitraum 1.1.2024 bis 31.12.2025.

Voraussetzungen

Die Steuerbefreiung ist für den Kauf aus dem In­ und Ausland anwendbar, jedoch ausschließlich für Lieferungen direkt an den Betreiber einer Photovoltaikanlage. Als Betreiber einer PV­Anlage gelten jene Personen, die diese wirtschaftlich nutzen. Die in der Lieferkette vorausgehenden Lieferungen (z. B. Groß­ und Zwischenhändler) unterliegen hingegen unverändert dem Normalsteuersatz von 20 %.

Nur dann, wenn die Engpassleistung der PV­Anlage nicht mehr als 35 Kilowatt peak (kWp) beträgt, darf der 0%­ige Umsatzsteuersatz angewendet werden. Zudem ist es erforderlich, dass die PV­Anlage auf oder in der Nähe von folgenden Gebäuden betrieben wird:

• Gebäude, die Wohnzwecken dienen (z. B. Ein­ und Zweifamilienhäuser, Wohnungen),

• Gebäude, die von Körperschaften öffentlichen Rechts genutzt werden oder

• Gebäude, die von Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen mit gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zwecken genutzt werden.

Die PV­Anlage wird als „in der Nähe“ der oben genannten Gebäude betrieben, wenn sie sich auf einem bestehenden Gebäude oder Bauwerk desselben Grundstücks befindet (z. B. auf Garagen, Zäunen, Gartenschuppen) oder es einen räumlichen Nutzungszusammenhang zwischen dem Gebäude und der Anlage gibt. Anlagen auf freien Flächen sind nicht begünstigt.

Dem Nullsteuersatz unterliegen sowohl netzgebundene Anlagen als auch nichtnetzgebundene stationäre Anlagen (z. B. sogenannte Balkonkraftwerke). Ebenso dürfen dach­ oder gebäudeintegrierte PVAnlagen begünstigt geliefert werden.

Nebenleistungen

Auch Nebenleistungen zur Lieferung von PV­Modulen sind begünstigt. Dies betrifft beispielsweise Lieferung, Montage und Installation der Module wie auch den Verkauf von photovoltaikspezifischem Zubehör, Speicher, Wechselrichter, Dachhalterungen und Energiemanagementsysteme für die begünstigte Anlage. Die Installation umfasst spezifische Maßnahmen, die ausschließlich darauf abzielen, eine sichere Nutzung der PV­Anlage im Gebäude zu gewährleisten. Um von dem Nullsteuersatz profitieren zu können, muss die Durchführung solcher Installationsarbeiten direkt für den Anlagenbetreiber erbracht werden.

Reine Reparaturleistungen unterliegen nicht dem Nullsteuersatz, da dabei weder PV­Module geliefert noch installiert wer­

den. Jedoch fällt eine Reparatur, die den Austausch eines PV­Moduls beinhaltet wie auch die Erweiterung einer bestehenden Anlage unter die Steuerbegünstigung, sofern die Engpassleistung von 35 kWp für die gesamte Anlage nicht überschritten wird. |

KONTAKT

Mag. Gerda Oborny

Aicher & Partner Steuerberater OG Tel. 04212/2211

g.oborny@aicher.biz

Friesach wird zur Gesundheitsdrehscheibe Kärnten Nord

Durch die regionale Ausrichtung ist das DOKH Friesach nicht nur „erste Adresse“ für den Bezirk St. Veit an der Glan, sondern darüber hinaus auch für die angrenzende Steiermark.

INTERVIEW

mit Dr. Ernst Benischke, Geschäftsführer und Ärztlicher Leiter des A. ö. Krankenhaus des Deutschen Ordens Friesach (DOKH)

„Im Bezirk St. Veit an der Glan haben wir mit der orthopädisch-unfallchirurgischen Abteilung und mit der akutgeriatrischen Versorgung, die zur Abteilung Innere Medizin gehört, ein Alleinstellungsmerkmal.“

Ernst Benischke

advantage: Wodurch zeichnet sich das DOKH Friesach aus?

Ernst Benischke: Das A. ö. Krankenhaus des Deutschen Ordens Friesach (DOKH) bildet den Schwerpunkt in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung im Norden Kärntens und dem benachbarten steirischen Bezirk Murtal, wo es geographisch gesehen von Tamsweg bis Judenburg –außer dem dem spezialisierten LKH Murtal Stolzalpe – kein Standardkrankenhaus gibt. Es gibt jetzt schon große Patientenströme aus diesen Regionen.

Im Bezirk St. Veit an der Glan haben wir mit der orthopädisch­unfallchirurgischen Abteilung und mit der akutgeriatrischen Versorgung, die zur Abteilung Innere Medizin gehört, ein Alleinstellungsmerkmal. Wir versorgen die geriatrischen Patient:innen nicht nur stationär, sondern auch mit einem tagesklinischen Angebot und mit der sogenannten ambulanten Remobilisation, wo die Patient:innen zu Hause physio­ und ergotherapeutisch versorgt werden. Alles mit dem Sinn, die Mobilität zu erhalten und Krankenhausaufenthalte zu verhindern.

Welche Schritte werden gesetzt, um das Krankenhaus zu einer Gesundheitsdrehscheibe weiterzuentwickeln?

Ein neuer OP­Trakt ist gerade in Planung, der Bau beginnt Ende diesen Jahres. Zusätzlich wollen wir künftig Anlaufstelle für alle pflegerisch­organisatorischen Probleme der Patient:innen und deren Angehörigen werden und damit Schnittstelle verschiedener extramuraler Anbieter, um nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter eine bestmögliche Anschlussversorgung zu gewährleisten.

Ebenso denken wir an eine „Ambulantisierung“ im Bereich des Krankenhauses –mit Ansiedlung von Fachärzten, deren Expertise es im ländlichen Raum in verschiedenen Fachbereichen zu wenig gibt, um das Auspendeln zu vermindern. Hier müssen wir mit Partner:innen der Gesundheitsversorgung noch Gespräche führen, wie dieses Projekt angegangen werden könnte. Die Bevölkerung will nicht zu jedem Spezialfacharzttermin in den Zentralraum pendeln müssen.

Dieses Angebot gepaart mit telemedizinischen Anknüpfpunkten soll die Versorgung weiter verbessern. Und damit wandelt sich ein typisches Krankenhaus über die bekannte Versorgung hinaus in eine Gesundheitsdrehscheibe, ist Anlaufstelle für Patient:innen, Ansprechpartner für die Zuweiser sowie Partner in Versorgungsfragen rund um das Thema „Mensch in Ausnahmesituation“.

Gibt es weitere Pläne?

Eine Integration eines Therapiezentrums für Physikalische Medizin und Rehabilitation durch einen privaten Betreiber am Gelände ist gerade in Prüfung. Das wäre für die Bevölkerung natürlich ein weiteres Angebot. Nach Operationen oder bei Beschwerden des Bewegungsapparates wäre hier die erste Anlaufstelle in der Region – andere haben sich ja verkleinert oder begrenzte Öffnungszeiten.

Generell versuchen wir unsere Ambulanzen gut strukturiert anzubieten, und bei den operativen Tätigkeiten die tagesklinischen Leistungen zu forcieren. Dabei ist der Krankenhausaufenthalt auf einen Tag begrenzt.

Welche Rolle spielt das Thema Digitalisierung in diesem Prozess?

Digitalisierung ist ein zentrales Thema und deshalb haben wir vor sechs Monaten ein Digitalisierungsteam (unter der Leitung eines zertifizierten Digitalisierungsbeauftragten) gebildet, um berufsübergreifend die Planungen mit Fachleuten und Nutzer:innen zu bündeln und so die Umsetzung voranzutreiben. Ein „digitales Patienten­Management­System“ abseits der digitalen Patientenakte war der Beginn, um mobil und webbasiert mit den Patient:innen auf gesichertem Weg direkt kommunizieren zu können. Nun kommunizieren wir schon vielfach mit App­Funktionen. Das wird weiter ausgebaut, ebenso die digitale Patientenüberwachung. Auch Versorgungsprozesse werden weiter digitalisiert.

Sämtliche Patientendaten sollten wir fürsorglich als Datenschatz pflegen –natürlich immer unter Berücksichtigung aller Datenschutzrichtlinien und Gesetze – und damit die Patient:innen durch das System leiten, ohne dass Leistungen mehrfach erbracht werden müssen oder

„Digitalisierung ist ein zentrales Thema und deshalb haben wir ein Digitalisierungsteam gebildet, um die Planungen zu bündeln und die Umsetzung voranzutreiben.“

Ernst Benischke

die Patient:innen zwischen Anbietern pendeln müssen. Die elektronische Patientenakte „ELGA“, bei uns in der digitalen Patientenakte direkt implementiert, muss weiter ausgebaut werden, damit die Daten so von Krankenhäusern, Fachärzten, Hausärzten jederzeit abgefragt werden können und die Patient:innen ihre Geschichte nicht jedes mal selbst erzählen müssen.

Nur mit steigendem Digitalisierungsgrad ist es möglich, diese verschiedensten Daten an einem Ort zu bündeln und so wichtige Informationen jederzeit abrufen zu können. |

„Innovativ Helfen und Heilen“ wird im DOKH Friesach seit über 800 Jahren groß geschrieben. © DOKH Friesach

INTERVIEW

Allen Kindern und Frauen dieselben

Chancen – in Kärnten und in Europa

Die Europäische Union hat die Förderung von Chancengleichheit und den Schutz von Kindern zu einem ihrer zentralen Ziele erklärt.

advantage: Frau Oberrauner, wie beurteilen Sie die aktuelle Situation der Kinderbetreuung in Kärnten und welche Maßnahmen schlagen Sie vor?

Petra Oberrauner: Trotz der Einführung des Gratis­Kindergartens bleibt die Situation herausfordernd, insbesondere für berufstätige Mütter. Der Mangel an Betriebskindergärten zwingt viele Frauen dazu, in Teilzeit zu arbeiten, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Wir von den SPÖ Frauen Kärnten setzen uns daher für den Ausbau von Betriebskindergärten ein.

Welche konkreten Vorteile sehen

Sie für Unternehmen beim Ausbau von Betriebskindergärten?

Petra Oberrauner: Betriebskindergärten bieten eine Win­Win­Situation für Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen. Sie fördern die Mitarbeiterbindung, reduzieren Fluktuation und Personalengpässe und steigern die Motivation der Beschäftigten. Außerdem sind sie ein wirksames Mittel gegen den Arbeitskräftemangel. Es ist daher bedauerlich, dass die WK Kärnten diesem Ausbau bisher so vehement entgegensteht.

Frau Arpa, welche Rolle spielt die Europäische Union in Bezug auf Kinderbetreuung und -bildung?

Claudia Arpa: Die Europäische Union hat die Förderung von Chancengleichheit und denSchutz von Kindern zu einem ihrer zentralen Ziele erklärt. Die „Europäische Garantie für Kinder“ soll allen Kindern und Jugendlichen in der EU Zugang zu grundlegenden Ressourcen garantieren, darunter auch kostenloser Zugang zu frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung. Dies ist ein wichtiger Schritt,

um Kinderarmut und soziale Ausgrenzung zu bekämpfen.

Wie hat die EU bisher auf diese Herausforderungen reagiert und welche Schritte sind für die Zukunft geplant?

Claudia Arpa: Im Juni 2021 wurde von allen EU Mitgliedsstaaten im Europäischen Rat die Einführung der EU­Kindergarantie beschlossen, mit der sich die Mitgliedsstaaten verpflichtet haben, nationale Aktionspläne zur Umsetzung dieser Strategie zu erarbeiten. Diese nationalen Umsetzungspläne sind in einigen Staaten bereits weit fortgeschritten und nun ist es mit meiner Schwerpunktsetzung im Bundesrat „Kindern Perspektiven geben“ gelungen, dass wir diesem wichtigen Thema auch in Österreich die notwendige Aufmerksamkeit verschafft haben und nun in die Umsetzung gehen.

Sie kandidieren 2024 um den Einzug ins Europäische Parlament – welche Themen wollen Sie verstärkt in Brüssel vertreten?

Claudia Arpa: Wir wollen noch stärker die Möglichkeiten im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nutzen, um Investitionen in personelle Kapazitäten und Infrastrukturentwicklung, Ausrüstung und Zugang zu Dienstleistungen in den Bereichen Bildung, Beschäftigung, Wohnraum, Soziales, Gesundheit und Kinderbetreuung für unsere regionalen Projekte zu bekommen. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist für mich die Teilnahme junger Menschen an den demokratischen, politischen Prozessen zu fördern, denn diese aktive Teilnahme garantiert unsere Demokratien lebendig und resilient gegenüber totalitären und undemokratischen Strömungen zu erhalten. |

ZUR PERSON

BUNDESRÄTIN

MAG. A CLAUDIA ARPA Als Spitzenkandidatin aus Kärnten für die Europawahl tritt Claudia Arpa an. Arpa war von 2018 bis 2023 Abgeordnete im Kärntner Landtag und wurde 2023 in den Bundesrat gewählt, den sie bis Jänner 2024 als Präsidentin leitete. Während ihrer Amtszeit als Bundesratspräsidentin setzte sich die Lavanttalerin besonders für die Belange der jungen Generation und den Kampf gegen Kinderarmut ein. Auch im Europäischen Parlament möchte sie ihre Stimme für Chancengerechtigkeit und das Recht auf Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen in Europa erheben.

NATIONALRÄTIN

MAG. A DR. PETRA OBERRAUNER

Petra Oberrauner ist SPÖAbgeordnete im Nationalrat und Berreichssprecherin für Digitalisierung, Forschung und Innovation. Als Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Frauen Kärnten folgte Petra Oberrauner im Mai 2022 Ana Blatnik nach. Im Juli 2022 wurde sie beim Landesparteivorstand der SPÖ Kärnten zur Stellvertreterin des Landesparteivorsitzenden Peter Kaiser gewählt.

SOBESTÄNDI G WIE DERWANDEL“

CIN„ H T S I ST

Gegensätze im Einklang

Das Prinzip von Yin und Yang spiegelt sich in den unterschiedlichsten Facetten in der Natur, aber auch in unserem Leben wider.

Yin und Yang sind bekannte und mittlerweile oft verwendete Begriffe, deren Ursprung im chinesischen I Ging, dem Buch der Wandlungen, zu finden ist. Zum Ausdruck gebracht werden zwei entgegengesetzte und gleichsam miteinander verbundene Pole. Yin und Yang steht für Kräfte, die sich ergänzen und aufrechterhalten. Erst gemeinsam bilden sie ein Ganzes, das sogenannte Tao – die Einheit der Gegensätze.

Lehrmeisterin Natur

Damit einher geht ein weiteres Prinzip: Alles unterliegt dem Wandel, nichts ist statisch, alles fließt und verändert sich. Die Natur bringt zahlreiche Beispiele für dieses dynamische Zusammenspiel zum Ausdruck: Tag und Nacht, Sommer und Winter, Ebbe und Flut – all diese zyklischen Phänomene veranschaulichen, dass Gegensätze nicht isoliert existieren, sondern einander bedingen und sich ergänzen. Der natürliche Rhythmus von Yin und Yang bestimmt auch unseren Lebenszyklus: Geborenwerden und Sterben, Schlafen und Wachen, Ruhe und Bewegung.

Welt der Polarität

Ja, nahezu alles hat zwei Pole. Selbst in der Mathematik findet sich das Polaritätsprinzip wieder: Minus und Plus entsprechen und ergänzen sich und heben einander auf. In Hinblick auf die Gegensätze, für die Yin und Yang stehen, wird die Philosophie oft auch auf Geschlechter übertragen. Und auch hier gilt genau der gleiche Grundsatz: Eines kann nicht ohne das Andere

bestehen. So symbolisiert Yin die weibliche Kraft, während das Yang für die männliche Kraft steht. Das Weibliche bzw. das Männliche verkörpert aber auch jeweils bestimmte Eigenschaften und Energien in unserem Leben.

„Alle Dinge haben im Rücken das Weibliche und vor sich das Männliche. Wenn Männliches und Weibliches sich verbinden, erlangen alle Dinge Einklang."

Laotse

Yin und Yang-Prinzip

Die Weiblichkeit steht etwa für Urvertrauen, Intuition, Emotion, Kreativität und Heilung. Auch Neues erschaffen sowie Gemeinschaft und Hingabe werden mit der weiblichen Kraft in Verbindung gebracht. Die Männlichkeit hingegen steht für Handlung, Durchsetzungsvermögen, Stärke und Fokus. Auch Schutz, Macht, Kontrolle und Kopflastigkeit werden der männlichen Kraft zugeordnet. Dies soll jedoch keine Wertung darstellen: Denn, wir alle tragen – ganz unabhängig von unserem Geschlecht – Yin und Yang Anteile in uns.

Balance fi nden

Die nächste Ausgabe von YAvida – Ja zum Leben! erscheint im Juni 2024 gemeinsam mit dem advantage Wirtschaftsmagazin!

Fazit: Wenn es gelingt, Gegensätze miteinander zu vereinbaren, führt das zu einer Balance. Das gilt sowohl für das Wohl des Einzelnen als auch für das Wohl der Gesellschaft und damit auch der Wirtschaft. Sind die Kräfte im Gleichgewicht, entsteht Harmonie. Yin und Yang ist also weit mehr als ein kleines symbolisches Zeichen, sondern vielleicht ein Wegweiser für ein ausgeglicheneres Miteinander. Gemeinsam sind wir stärker. |

Quellen: I-Ging/ Die Schicksalsgesetze von Dahlke, R./ Das Yin Prinzip von Hutter, D.

Be Real: Im vergangenen Schuljahr konnten 767 Schüler:innen in Kärnten erreicht werden. Mit dabei waren u. a. die HAK Villach, die HTL Ferlach, das Klagenfurter Bachmann-Gymnasium sowie die PTS Klagenfurt, Villach, Feldkirchen und Althofen. © Büro LR.in Schaar

Mehr Souveränität für

den Berufsalltag

Warum es wichtig ist frühzeitig seinen Selbstwert zu erkennen und wieso Solidarität gerade unter Frauen zum Game Changer werden kann.

Soft skills sind in der Arbeitswelt der Zukunft mindestens genauso essentiell wie fachliches Können. Junge Menschen fühlen sich oft unsicher und fragen sich: Wie komme ich bei anderen Menschen an? Wo habe ich Defizite? Wie schaffe ich es, meine Stärken bestmöglich zu präsentieren und bei einem Bewerbungsgespräch zu punkten? Gute Umgangsformen und ein selbstbewusstes Auftreten sind demnach keine Selbstverständlichkeit.

Persönlichkeitstrainerin Edith Reitzl ermutigt u. a. bei Workshops in Schulen, eine „reifere“ Version von sich selbst zu werden. Das führt gleichzeitig zu besseren Chancen in der Ausbildung, im Beruf sowie im weiteren Leben. „Als Model habe ich früh gelernt mit jeder Situation professionell umzugehen. Egal ob am Laufsteg oder im Berufsalltag – Herausforderungen gibt es laufend. Einzig und allein die eigene Kraft, der Wille und die Einstellung machen Erfolge möglich“, so Reitzl.

Gutes Auftreten leicht gemacht

Dass es wichtig es ist, bereits junge Menschen – Mädchen wie Burschen – in ihren sozialen Kompetenzen zu stärken und sie frühzeitig zu sensibilisieren, ist eine zentrale Botschaft von Edith Reitzl: „In meinen Workshops erarbeiten wir ein Bewusstsein für bereits vorhandene Stärken und wodurch sie erworben wurden.“ Dabei

kommt oft zum Vorschein, welche wichtigen und großartigen Fähigkeiten bereits vorhanden sind, auf denen man aufbauen und sich damit bewusst für den Arbeitsstart vorbereiten kann. „Es erstaunt mich auch immer wieder, welche Wirkung positive Motivation, Ermutigung, Lob und Anerkennung in kurzer Zeit auf die Stimmung und Gefühle der jungen Menschen haben. Menschen, die sich über ein starkes Selbst im Klaren sind, sind motivierter, produktiver, optimistischer und kommen besser mit Rückschlägen und Niederlagen zurecht“, bekräftigt Reitzl.

Von Innen nach Außen

Für die Persönlichkeitstrainerin ist es zudem wichtig, Frauen in ihrer Wirkung und Präsenz zu unterstützen, um gestärkter aufzutreten. „Ein stabiler Selbstwert schützt vor Kränkbarkeit und Überempfindlichkeit. Er lässt uns auch besser und schneller eine Grenze ziehen und die eigenen Empfindlichkeiten besser kommunizieren“, ist sich Reitzl sicher und bekräftigt: „Wenn du nicht weißt wer du bist, musst du dich entscheiden jemand zu sein. Es beginnt alles mit einem Bewusstmachen der eigenen Kompetenzen.“ Das bedeutet, sich über seine Fähigkeiten, Begabungen und Erfahrungen (sprich: seines Wertes) im Klaren zu werden. Wesentlich dabei ist auch, diese Dinge nicht als selbstverständlich zu sehen. „Selbstun­

sichere Menschen besitzen in der Regel keine innere Sicherheit. Souveränes Auftreten wirkt aber von innen nach außen“, so Reitzl.

Solidarität unter Frauen

Ein weiterer Punkt, der Reitzl am Herzen liegt, ist eine bewusste Stärkung der Solidarität unter Frauen. „Wer sich für ein gemeinsames Ziel einsetzt, sollte sich auf den Weg dahin nicht bekämpfen. So wäre es schön!“ so die Persönlichkeitstrainerin. Selbstsichere Frauen nehmen sich erfolgreiche Frauen als Vorbild. So können Frauen auf selbstsichere Frauen inspirierend wirken. „Selbstunsicherheit hat ja viele Gesichter: Eines davon ist sich selbst wenig zuzutrauen und auch anderen den Erfolg schlecht zu reden und nichts zu gönnen. Da spielt Neid natürlich eine große Rolle. Genau das schwächt uns aber auch im Weiterkommen“, erklärt Reitzl: „Selbstsicherheit, Vertrauen und ein stabiler Selbstwert stärken die Persönlichkeit. Missgunst entsteht durch einen vermeintlichen inneren Mangel.“ |

WISSENSWERT

Das Projekt „Be real! Gutes Auftreten, leicht gemacht“ wird von Edith Reitzl in Kooperation mit dem Landesjugendreferat an Schulen in ganz Kärnten durchgeführt.

Wo alle das Gleiche denken, denkt keiner, weil es die Masse nicht nach Wahrheit dürstet

„Um ein tadelloses Schaf einer Schafherde zu sein, muss man vor allem ein Schaf sein.“ Dieser Satz wird Albert Einstein zugeschrieben. Dass er nicht unrecht hat, spiegeln Experimente und auch Märchen deutlich wider.

Die kurze Zusammenfassung des Textes der nachfolgenden Beispiele sei dem französischen Arzt, Soziologen und Begründer der Massenpsychologie, Gustave Le Bon (1841–1931), überlassen: „Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“

Beispiel 1: Das sogenannte Konformitäts­Experiment (1951 veröffentlicht) von Salomon Asch zeigt, dass man Menschen so beeinflussen kann, dass sie das offensichtlich Falsche als richtig bewerten. Einer Gruppe, unter der sich neben der Versuchsperson mehrere Eingeweihte befanden, wurden jeweils drei Referenzlinien gezeigt. Die Aufgabe war, einzuschätzen, welche Linie die längere war. Bei den ersten Durchgängen wurde Vertrauen aufgebaut, indem „richtige“ Schätzungen auch von den sogenannten „Schauspielern“ abgegeben wurden. Bei weiteren Durchgängen gaben diese jedoch falsch Einschätzungen ab. Das verunsicherte den Probanden und führte dazu, dass er sich bei weiteren Durchgängen den offensichtlichen Fehlentscheidungen der Mehrheit anpasste. Die Versuchsreihe zeigte deutlich, welchen Einfluss die Mehrheit auf die Einzelperson hat. Das sogenannte Asch­Experiment mit seinem Ergebnis lässt sich ohne weiteres auf unterschiedliche Bereiche projizieren. Übrigens: nur ein Viertel der Versuchspersonen haben sich bei diesem Experiment nicht beeinflussen lassen und hatten eine eigene Meinung. Beispiel 2: Das Experiment, welches 1961 vom Psychologen Stanley Milgram in New Haven (USA) durchgeführt wurde, zeigt deutlich, wie Menschen Anweisungen befolgen, die von Autoritäten kommen. Selbst dann, wenn sie im Widerspruch zu ihrem Gewissen stehen. Der Ablauf des Milgram­Experiments folgte einer Inszenierung. Es gab einen „Leh­

rer“, der nach Anweisungen eines „Versuchsleiters“ (ein in Grau gekleideter Schauspieler) dem „Schüler“ (ebenfalls ein Schauspieler) bei einer falschen Antwort Stromschläge versetzen musste. Bei jeder falschen Antwort wurden die elektrischen Schläge auf Anweisung des „Versuchsleiters“ mit Worten wie „Bitte, machen sie weiter“ oder „Sie haben keine Wahl – weitermachen!“ um 15 Volt erhöht. Die Stromschläge waren nicht real. Diese Tatsache blieb der eigentlichen Versuchsperson, dem „Lehrer“, verborgen. Dieser war überzeugt, dem „Schüler“ echte Schmerzen zugefügt zu haben. Nur wenige haben das Experiment vorzeitig abgebrochen.

Beispiel 3: Das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen (am 7. April 1837 publiziert) zeigt, wie Menschen hinters Licht geführt werden können. Eines Tages erschienen am Hof des Kaisers zwei Weber und behaupteten, sie könnten ihm ganz spezielle Kleidung anfertigen. Diese könnte von niemandem gesehen werden, der dumm wäre. Der Kaiser wollte diese Kleider haben und die Weber machten sich an die Arbeit. Alle, die die Arbeit der beiden beobachten, konnten nichts sehen und scheuten sich, die Wahrheit zu sagen. Niemand wollte sich eingestehen, dass es keine Stoffe auf den Webstühlen gab, dann würden sie sich eingestehen, dass sie dumm seien. Alle lobten die prachtvollen Muster. Beim Festzug wollte der Kaiser dem Volk seine wunderschönen Kleider präsentieren. Niemand sagte, dass der Kaiser keine Kleider trug, bis ein kleines Kind überrascht ausruft: „Er hat ja gar nichts an!“ Endlich begriff auch der Kaiser, dass er belogen wurde.

Beispiel für Leichtgläubigkeit und unkritische Akzeptanz gegenüber Autoritäten ist auch die Erzählung vom „Hauptmann von Köpenick“. |

ZUR PERSON HANS LACH Autor und Verleger office@alpenadria-verlag.at

© Prismestovic

V wie VOLKSIPEDIA –Holts eich jetzt dos Biachl

Mit dem sympathischen Sammel- und Nachschlagewerk im Kärntner Dialekt beweist die Volksbank ihre nachhaltige Verbundenheit zur Region.

Dialekt versteht und verbindet: Aus dieser Überzeugung entstand VOLKSIPEDIA. Die Volksbank Kärnten rief dazu über verschiedene Kanäle auf, Wörter in Kärntner Mundart und Kärntnerisch erklärte Bankbegriffe einzumelden.

Bankbegriffe auf Kärntnerisch

„Zuerst war es nur eine Idee. Wir sind eine regionale Genossenschaftsbank und wollen damit zeigen, dass wir kein Bankchinesisch sprechen, sondern mit den Kund:innen in ihrer Sprache reden. Jetzt ist daraus ein

Die Vorstandsdirektoren

VDir. Johannes Jelenik und VDir. Mag. Alfred Holzer waren persönlich für VOLKSIPEDIA engagiert.

© Volksbank Kärnten eG

informatives und unterhaltsames 50­seitiges Bücherl geworden mit 170 Bankbegriffen auf Kärntnerisch erklärt und mehr als 600 allgemeinen Kärntner Mundartwörtern,“ erklären die Vorstände der Volksbank Kärnten Johannes Jelenik, Vorstandsvorsitzender, und Alfred Holzer, Vorstand.

Kärntner Dialekt bewahren

Mit VOLKSIPEDIA möchte die Volksbank Kärnten dem Kärntner Dialekt als wertvollen Kulturschatz eine Bühne geben und einen Beitrag dazu leisten, diesen auch weiter zu bewahren. Die Volksbanker wurden bei ihrem Vorhaben zudem mit prominenten Testimonials unterstützt. So haben die Kärntner Skisprungasse Hannah Wiegele, Thomas Morgenstern und Martin Koch auch ihre Lieblingsdialektwörter zum Besten gegeben. Das Bücherl ist in gedruckter Form in jeder Filiale der Volksbank Kärnten erhältlich sowie online auf volksbank­kaernten.at abrufbar. |

Lebzeitige Übergabe oder vererben?

Ist es sinnvoll, sein Haus bereits lebzeitig zu übergeben, oder sollte man dies doch besser in einem Testament regeln?

Vorweg: Es gibt derzeit keine Erbschaftssteuer, auch der Pflegeregress wurde mit 1.1.2018 abgeschafft. Damit sind zwei Motive für eine lebzeitige Übergabe weggefallen. Sowohl bei der lebzeitigen Übergabe als auch beim Vererben fallen in etwa gleich hohe Steuern an (Grunderwerbsteuer).

Die lebzeitige Übergabe im Überblick:

1. Der Übernehmer wird bereits jetzt Eigentümer und kann vielleicht notwendige Investitionen bereits in SEIN Haus tätigen (Absicherung für den Übernehmer).

2. Es kann ein Wohn­ oder Fruchtgenussrecht vereinbart werden, dass den Übergebern (oder auch anderen Personen) das lebenslängliche Recht an der Nutzung des Hauses im vereinbarten Umfang garantiert (Absicherung für die Übergeber).

3. Durch ein Belastungs­ und Veräußerungsverbot wird sichergestellt, dass die Übernehmer das Haus nicht ohne Zustimmung der Übergeber verkaufen oder belasten können (Absicherung für den Übergeber).

Zu beachten ist allerdings, dass man sein Eigentum bei der lebzeitigen Übergabe aus der Hand gibt und selbst nicht mehr darüber verfügen kann. Hier wäre das Testament eine Alternative. Im Testament kann man frei verfügen, wer das Hab und Gut erhält, wenn man selbst einmal nicht mehr ist. Achtung: Für Testa­

mente gibt es sehr strenge Form­ und Auslegungsvorschriften!

Öfter Schenken beim Notar!

Bei einer lebzeitigen Übergabe innerhalb der Familie wird die Grunderwerbsteuer auf Basis des sogenannten Stufentarifs berechnet. Für die Ermittlung der Grunderwerbsteuer nach dem Stufentarif werden alle Schenkungen zusammengerechnet, die zwischen denselben Personen innerhalb von fünf Jahren stattgefunden haben. Aus diesem Grund kann eine Übergabe in mehreren Etappen angedacht werden. Durch die richtige langfristige Planung kann bei der Übergabe besonders wertvoller Immobilien somit ein Steuervorteil erzielt werden.

Formvorschriften beachten!

Schenkungen ohne tatsächliche Übergabe (z. B. das Sparbuch, welches erst nach dem Tod auf den Enkel übergehen soll, Liegenschaftsübertragungen) müssen zur Rechtswirksamkeit als Notariatsakt erfolgen.

© Privat/kk

Zur Vermeidung von Streitigkeiten sind insbesondere auch die Pflichtteilsansprüche des Ehegatten und der Kinder zu beachten. Wenn Sie Ihre Liegenschaft heute an den Lieblingsenkel verschenken, so kann es sein, dass Ihr Ehegatte und Ihre Kinder aufgrund dieser Schenkung zum Ablebenszeitpunkt einen Pflichtteilsanspruch haben. Ist nichts Gegenteiliges vereinbart, kann dieser Pflichtteilsanspruch der weiteren Angehörigen in weiterer Folge zu Ausgleichszahlungen durch den beschenkten Enkel führen. Die erste Auskunft bei jedem Notar ist übrigens kostenfrei. |

KONTAKT

Die Kärntner Notar:innen stehen Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung: www.notar.at

Notariatskammer für Kärnten: 0463/ 51 27 97

Notar Mag. Klaus Schöffmann MBL und sein Team.

Exklusive Wohnträume in Seelage

ATV Immobilien sorgt seit mehr als 50 Jahren für das persönliche Glück entlang der Kärntner Wohlfühlachse.

„The Lakes steht für hochwertige Seewohnungen, die von der Ausführung und Ausstattung als Hauptwohnsitz geplant sind.“

Alexander Tischler

KONTAKT

Sie möchten mehr über diese Seeimmobilie erfahren oder sich über weitere Immobilien am & um Wörthersee, Ossiacher See, Faaker See, Millstätter See und Weißensee informieren?

ATV-Immobilien GmbH

Mag. Alexander Tischler

Tel. +43 4248 3002

Email: office@atv-immobilien.at atv-immobilien.at @seelage

WISSENSWERT

ATV-Immobilien verfügt auf Grund seiner Seriosität und des Vertrauens seiner Auftraggeber über eine große Auswahl nicht nur an Seeimmobilien, sondern auch an Grundstücken, Villen und Wohnungen im gesamten Zentralraum von Kärnten.

ATV-Immobilien berät gerne bei Kauf und Verkauf, auch Mietobjekte werden diskret vermittelt.

Der nächste Sommer steht bereits in den Startlöchern. Ob am Wörthersee, am Ossiacher See, am Faaker See, am Millstätter See oder am Weißensee – Alexander Tischler und sein Team verhelfen zum passenden Wohnjuwel an den Kärntner Seen.

Investition in Lebensqualität

„Wer eine Immobilie am See kauft, investiert nicht nur in ein Objekt, sondern in einen Mehrwert – und das nicht nur im Sommer. Wir von ATV­Immobilien wissen, worauf es beim Kauf und Verkauf von Seeimmobilien ankommt. Exklusivität, Diskretion und persönliche Beratung haben bei uns oberste Priorität“, betont Immobilienexperte Alexander Tischler. Seit 1971 hat sich ATV Immobilien auf die Vermittlung von Seeimmobilien und Liegenschaften in Kärnten spezialisiert und kennt die „richtigen“ Plätze.

365 Tage Wohlbefinden

Einer dieser Wohnträume mit Seepanorama ist „The Lakes“, ein Konzept entwickelt von der Gerhard Mosser Unternehmensgruppe. Es handelt sich dabei um exklusive Residenzen und traumhafte Lebensräume für anspruchsvolle Kund:innen am Faaker See und am Ossiacher See. „The Lakes steht für hochwertige Seewohnungen, die von der Ausführung und Ausstattung als Hauptwohnsitz geplant sind“, erklärt Tischler.

Architektonisches Meisterwerk

Direkt am Ufer des Ossiacher Sees befindet sich „The Lakes“. „Hier steht gerade

eine wunderbare Seeresidenz mit 110 m² Wohnfläche, drei Schlafzimmern, Seeterrasse sowie einem Bootshaus zum Wiederverkauf (KP a. A.). Da die Familie Zuwachs bekommen hat, wurde in eine größere Seeimmobilie investiert“, so Tischler. Die begehrte Wohnanlage vermittelt höchste Lebensqualität mit Seeblick. Dank optimaler Ausrichtung genießen die Bewohner:innen ganzjährig ein Höchstmaß an Sonnenstunden in der Region. Der Komplex besteht aus drei Gebäuden und 17 Wohneinheiten und grenzt unmittelbar an ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Private Eigengärten sowie der direkte Seezugang mit Badestrand und eigener Marina, Liegewiese und Steg ermöglichen eine einzigartige Verbindung zur umliegenden Natur. Die weitläufige Liegewiese ist gemeinschaftlich nutzbar und bietet Raum zum Beisammensein und Genießen. „Öffnen Sie die Tür zur wohl schönsten Naturbühne Kärntens, die Ihnen in The Lakes unmittelbar zu Füßen liegt. Die Lage des Anwesens ist von überwältigender Schönheit“, bekräftigt Tischler.

„Wer eine Immobilie am See kauft, investiert nicht nur in ein Objekt, sondern in einen Mehrwert – und das nicht nur im Sommer.“

Alexander Tischler

The Lakes Ostriach am Ossiacher See: Auf 110 Quadratmetern bietet diese exklusive Immobilie ein einzigartiges Wohnerlebnis mit zwei Schlafzimmern, Bad, Wohnraum und Balkon mit Seeblick. Auf Wunsch gibt es optional auch ein Bootshaus, wo man das eigene Motorboot unterstellen kann. © marygoodfoto

#THINKABOUT

Der Traum vom gemeinsamen Mehrwert

Wie ein Mindset beitragen könnte, dass sich Vermögende, Unternehmen und unsere Gesellschaft gegenseitig nach oben ziehen.

Erst kürzlich habe ich ein Gespräch geführt. Die Zukunft unseres Landes, die Entwicklungen in unserer Gesellschaft, die zunehmende Polarisierung und Konzentration des Geldes war einmal mehr das Thema und ist in aller Munde. Die Zukunft scheint heute nicht so golden wie es früher war.

Die Suche nach der goldenen Zukunft Da erschien nun ein Gedanke. Was wäre, wenn all jene, die Geld investieren, immer mitdenken würden, welchen Mehrwert sie im Zuge der Realisierung dieser Investition für andere zusätzlich schaffen könnten, wenn sie diesen Mehrwert gleichermaßen maximieren wollten wie den eigenen Gewinn.

Wenn der Bau eines großen neuen Gebäudes immer auch zu hohem regionalem Wertschöpfungszuwachs führen würde, weil nur regionale Handwerksbetriebe beschäftigt würden; wenn Menschen mit Benachteiligungen als Mitarbeiter:innen prinzipiell bevorzugt würden, sofern sie die entsprechenden Leistungen ebenso zu erbringen im Stande wären wie andere Bewerber auch. Wenn Unternehmen vorrangig neue Geschäftsfelder entwickeln und realisieren, in denen sie durch die Lösung sozialer oder ökologischer Probleme Gewinne erzielen können.

Gesellschaft haben können, indem sie zugleich wirtschaftlichen Nutzen für sich selbst und sozialen Nutzen für die Gesellschaft schaffen.

Was wäre, wenn alle, die nach wirtschaftlichem Wertzuwachs streben, sich jene Ansatzpunkte aussuchen, in denen zugleich auch Mehrwert für andere geschaffen wird?

Dann würde jede Gewinnmaximierung automatisch und gleichzeitig zur Mehrwertmaximierung für andere, für all jene Gruppen der Gesellschaft, die diesen Mehrwert aus eigener Kraft und persönlichem Vermögen nicht zustande brächten.

Dann würde das individuelle Mehr und Weiter einiger weniger plötzlich zu einem gemeinsamen Mehr und Weiter vieler; dann verbinden sich Eigenund Fremdinteressen zu einem gemeinsamen Anliegen – mit weitreichenden Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt.

Ein großes Ziel in einer erhitzten Gesellschaft und krisengebeutelten Wirtschaft

ZUR PERSON

IRIS STRASSER ein Unternehmensnetzwerk für Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft und lehrt Nachhaltigkeit an mehreren Hochschulen. Sie erreichen die Autorin unter iris.strasser@ verantwortungzeigen.at

Viel öfter als wir glauben, wäre das möglich, würden wir nur diesen einen Schritt gedanklich weiterdenken, den Mehrwert für andere mitzudenken.

Wenn das individuelle Mehr zu einem gemeinsamen Mehr würde

Der Gedanke baut auf einem wissenschaftlichen Fundament, das ich aus der Arbeit im Thema Corporate Social Responsibility schon lange kenne. Das Prinzip des Shared Value, des gemeinsamen Mehrwertes von Michael Porter und Mark Kramer (2006) skizziert die Idee, dass Unternehmen nicht nur Gewinne erzielen sollten, sondern auch einen positiven Einfluss auf die

Insgesamt würde eine konsequente Integration des Shared Value­Prinzips in die Investitionstätigkeit dazu beitragen, eine Wirtschaft zu schaffen, die nicht nur auf kurzfristigen Gewinnen basiert, sondern langfristige Werte für alle Beteiligten schafft und dabei die Bedürfnisse der Gesellschaft und des Planeten berücksichtigt. In einer erhitzten und polarisierten Gesellschaft und einer krisengebeutelten Wirtschaft ein hehres Ziel vielleicht – aber ein Lohnenswertes.

Und wenn all jene, die viel Geld und hohen Einfluss haben, nach dem Prinzip des Shared Value entscheiden würden, hätten sie damit nicht weniger und zugleich würden sie für andere doppelten Mehrwert schaffen; das würde den gemeinsamen Kuchen vergrößern, anstatt ihn zu teilen.

So könnten sich Vermögende, Unternehmen und unsere Gesellschaft gegenseitig nach oben ziehen –eine schöne Vorstellung wäre das. |

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