advantage Ausgabe Nr. 4 / August 2023

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Südösterreich

Der Nachhaltigkeit auf der Spur

Grüne Innovationen am Vormarsch

Das Green Tech Valley setzt wichtige Impulse für den Wirtschaftsraum Südösterreich.

Kleine Schritte zum großen Ziel

KEM-Managerin Sabine Kinz engagiert sich auf regionaler Ebene für die Umwelt.

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz

Betriebliche Gesundheitsförderung steigert auch die Attraktivität des Arbeitsplatzes.

Vorwort

Jetzt über Generationen hinausdenken

Jeder und jede Einzelne kann auf einfache Weise einen Teil dazu beitragen, damit eine nachhaltige und gute Zukunft gelingt! Lassen Sie mich daher in der aktuellen Ausgabe mit ein paar Gedanken aus dem Alltag beginnen: Die Auswahl des Urlaubsziels spielt ebenso eine Rolle, wie der tägliche Umgang mit den Lebensmitteln. Es geht nicht um Gewinnmaximierung, sondern um den Erhalt unseres Lebensraumes für die nächsten Generationen. Bringen wir uns in Balance! Vermitteln wir in der Arbeitswelt und der nachkommenden Generation: Seid mutig. Arbeiten darf auch „Spaß“ machen und ist sinnstiftend. Und letztlich birgt das Zusammenrücken der beiden Wirtschafts ­ und Lebensräume Kärnten und Steiermark ganz neue Chancen für uns und die nächsten Generationen. Aber Achtung: Die Rahmenbedingungen müssen jetzt auch dahingehend ausgerichtet werden, damit sich der Erfolg einstellt.

In diesem Sinne wünsche ich einen inspirierenden Spätsommer und Herbst! Ihr Walter Rumpler

SOCIAL MEDIA

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Die grüne Transformation beginnt

Er ist in aller Munde: Der Green Deal der EU. Um das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, hat die Europäische Union einen ganzheitlichen Fahrplan geschmiedet, der alle Bereiche durchzieht. Wirtschaft und Gesellschaft müssen demnach in vielerlei Hinsicht neu ausgerichtet und nachhaltig transformiert werden. Und so begeben wir uns in der aktuellen advantage Ausgabe auf einen kleinen Streifzug. Wir haben hineingespürt, welche Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gesetzt werden, aber auch welche Hürden es auf dem Weg in eine klimafreundliche Wirtschaft und Gesellschaft (noch) gibt. Die Biene fungiert dabei als prägende Botschafterin: Sie bestäubt nicht nur Wild­ und Kulturpflanzen und sichert so unsere Ernten, sondern sie ist auch Bestandteil einer intakten Umwelt und Artenvielfalt. Nicht umsonst heißt es: „Stirbt die Biene, stirbt der Mensch.“

Viel Freude beim Lesen! Herzlichst, Petra Plimon

COVER: Foto: © AdobeStock; Unsplash. Grafik: Werk1

OFFENLEGUNG nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24 , 25 Mediengesetz. IMPRESSUM: Gründung 1997. Herausgeber: Walter Rumpler, w.rumpler@advantage.at. Verlag & Medieninhaber: advantage Media GmbH. Geschäftsführer: Walter Rumpler, w.rumpler@advantage.at. Chefredaktion: Petra Plimon, BA MA, petra@plimon.at. Redaktion: Anna Maria Orasch, Madeleine Schöffmann, Beatrice Torker, Monika Unegg. Fotos: advantage, pixelio.de, pixabay.com, unsplash.com bzw. beigestellt lt. FN. Büroanschrift: advantage Media GmbH, Villacher Ring 37, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, T: +43 (0)650 7303400. Die Meinungen von Gastkommentatoren müssen sich nicht mit der Meinung der advantage-Redaktion decken. Alle Rechte, auch Übernahme von Beiträgen gem. §44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, vorbehalten. AGB/Haftungsausschluss/rechtlicher Hinweis: www.advantage.at

4 Zurück zum Ursprung

Eine kritische Auseinandersetzung mit der Verwendung des Begriffs Nachhaltigkeit.

23 Grüne Innovations-Achse Kärnten und die Steiermark bündeln im Bereich der grünen Technologien ihre Kräfte.

30 Push durch Koralmbahn

Astrid Steharnig­Staudinger sieht neue Chancen für den Tourismus durch die verbesserte Erreichbarkeit.

34 Wiederbelebungsversuch

Im Lichte der Koralmbahn rückt auch die Revitalisierung der Görtschitztalbahn in den Fokus.

37 Chancengleichheit

Das österreichische BundesratsPräsidium ist erstmals in ausschließlich weiblicher Hand.

42 Ein Ort der Begegnung

Das neue kärnten.museum macht die Themen unserer Zeit auf einzigartige Weise erlebbar.

54 Grüne Wende im Verkehr Als Mobilitätspartner setzt die ASFINAG verstärkt auf klimafreundliche Maßnahmen.

56 Betriebliche Gesundheit

Klimaschutz erhöht die Attraktivität des Arbeitsplatzes und fördert die Gesundheit von Mitarbeitern.

64 Für die gute Sache

Bereits zum 14. Mal fanden die Engagementtage des Netzwerks „Verantwortung zeigen!“ statt.

Der Begriff Nachhaltigkeit

wird am Beispiel der Biene greifbar und begreifbar: Sie leistet einen zentralen Beitrag zum Erhalt einer intakten Umwelt und damit zum Leben der Menschen auf der Erde.

© pexels-pixabay

Der Nachhaltigkeit auf der Spur

„Nachhaltigkeit“ zählt neben „Klima“ zu den meistverwendeten

Begriffen in Werbung und täglicher Kommunikation. Was soll man darunter verstehen? Der Versuch einer Annäherung. Von Monika Unegg

Wer heute in der Wirtschaftswelt reüssieren will, muss nachhaltig sein, nachhaltig denken, nachhaltig wirtschaften. Und so wundert es nicht, dass Werbespots, Prospekte und Unternehmensbeschreibungen von Nachhaltigkeit nur so strotzen. Jede Bank, jedes Versandhaus, jeder Konzern – alle sind sie mittlerweile nachhaltig.

Dabei ist dieses neutrale Wort eindeutig positiv besetzt. Im eigentlichen Wortsinn bedeutet es jedoch nur, dass eine Handlung in seiner Wirkung nachhält. Man kann ganze Landstriche und die Weltmeere auch nachhaltig zerstören oder seine Gesundheit nachhaltig schädigen, was häufig genug vorkommt. So findet sich mittlerweile in jedem Fisch Mikroplastik, auch wenn er in den scheinbar reinen Gewässern rund um Grönland schwimmt. Traurige Berühmtheit erlangte

der GPGP (Great Pacific Garbage Patch), ein Wirbel von Müllpartikeln im Nordpazifik, der aus Plastikteilchen beziehungsweise aus Mikroplastik besteht und laut den Forschern des „Ocean Cleanup“ Projekts eine Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern einnimmt. Das ist ungefähr die Größe von Libyen.

Aus der Forstwirtschaft

Aber bleiben wir bei der positiven Variante. Ich sitze auf einem Sessel, der älter ist als ich. Meine Großeltern haben ihn gekauft, meine Eltern hatten ihn in der Küche und jetzt steht er in meinem Esszimmer. Ich nehme an, das ist ein Beispiel aus dem Feld der positiv besetzten Nachhaltigkeit: Von einem Tischler in der Nachbarschaft aus heimischem Holz ohne großen Energieaufwand gefertigt, über die

Generationen weitergegeben und wertgeschätzt.

Der Begriff der Nachhaltigkeit kommt aus dem Bereich Holz, genau genommen aus der Forstwirtschaft. Er geht auf das 18. Jahrhundert und den Freiberger Oberberghauptmann Carl von Carlowitz zurück. Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutete damals schon, nur so viel abzuholzen, wie in einer gewissen Zeit auf natürliche Weise nachwächst. Die Forstwirte waren also die ersten, die diesen Begriff in ihren Wortschatz und in ihre Wirtschaftsweise integrierten. Dieses Prinzip gilt heute noch und wird mittlerweile durch Zertifikate bestätigt und sichtbar gemacht.

Greenwashing

Als Beginn des weltweiten Diskurses über Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung gilt der Brundtland­Bericht von 1987, benannt nach dem Vorsitzenden der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, dem norwegischen Ministerpräsidenten Go Harlem Brundtland. Der Bericht hielt fest, dass eine dauerhafte Entwicklung „die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können“.

Für Christian Salmhofer vom Klimabündnis Kärnten hat sich das Wort Nachhaltigkeit selbst ruiniert, weil es immer überall inflationär eingesetzt wird und häufig am Thema vorbeigeht. So haben Wirtschaftsunternehmen häufig nicht die Möglichkeit, über Generationen zu denken und zu planen, der Erfolg muss schnell kommen. Und kurzfristiges Denken vertrage sich selten mit Nachhaltigkeit nicht, so Salmhofer.

Bezeichnenderweise sei das Thema Nachhaltigkeit meist in der PR­Abteilung angesiedelt, hat er festgestellt. Auf diese Weise wird in vielen Fällen aus Nachhaltigkeit in der Realität dann Greenwashing. So wird beispielsweise ein Produkt wegen einer einzelnen Eigenschaft als umweltfreundlich beworben, obwohl andere Produkteigenschaften umweltschädlich sind. Ein beliebter Trick ist es,

unklar definierte Begriffe oder auch vage Aussagen, die nicht durch unabhängige Stellen verifiziert oder durch aussagekräftige Studien belegt werden können, zu verwenden.

Lernen von Biobauern

Für Salmhofer sind regionale Kreisläufe das Wesen der Nachhaltigkeit. Daher sollte sich die Lieferketten anschauen, wer der Nachhaltigkeit auf den Grund gehen will. Kärntner Hühner, die mit importiertem Soja gefüttert werden, verdienen, so Salmhofer, diesen Begriff nicht. Das wäre dann das globalisierte Huhn in Kärnten. Daher plädiert er für ein Lieferkettengesetz. Das schaffe Transparenz und Rechtssicherheit.

Regionale Kreisläufe sind in der kleinbis mittelstrukturierten Landwirtschaft möglich. Die Produkte sollen dort hergestellt werden, wo die Ressourcen dafür vorhanden sind und nicht in riesigen Monokulturen angepflanzt werden. Für Salmhofer gehört auch der soziale Aspekt und damit das Vermeiden beziehungsweise der Abbau von sozialen Spannungen zum Thema Nachhaltigkeit. Als Beispiel nennt er die erste Schokoladeproduktion in Ghana. Der gesamte Produktionsprozess der Bio­Schokolade namens „fairafric“ findet dort statt, wo die Kakaobohne von heimischen Bauern kultiviert wird. Exportiert werden die fertigen Produkte.

Am besten könne man Nachhaltigkeit von Biobauern lernen, meint Salmhofer. Sie wissen genau, wie viele Tiere auf einem Hektar gehalten werden können und sie füttern sie auch nicht mit Soja aus Brasilien. Denn Tierhaltung sei nicht generell zu verteufeln, lediglich die Massentierhaltung schade dem Planeten nachhaltig, erklärt er.

Viele Möglichkeiten

Die regionalen Kreisläufe können nicht in allen Branchen funktionieren. Aber Unternehmen haben viele Möglichkeiten, auf Nachhaltigkeit in einzelnen Bereichen zu achten, und tun dies auch im eigenen Interesse, um auf diese Weise kostengüns­

tiger und damit wettbewerbsfähiger zu produzieren.

Dazu zählen der Einsatz erneuerbarer Energieträger, energie­ und ressourcenschonende Produktionsprozesse sowie die Wiederverwend­ und ­verwertbarkeit von Stoffen und die damit verbundene Abfallvermeidung sowie die Verwendung umweltfreundlicher Produkte. |

TIPP:

„MENSCH MACHT KLIMA“

Neue Publikation beleuchtet praktikable Wege aus der Klimakrise. Klimaschutz ist – man denke nur an die unbeschreiblichen Wetterkapriolen der vergangenen Wochen - aktueller und wichtiger denn je. Das Klimabündnis arbeitet bereits seit Jahrzehnten unermüdlich an entsprechender Bewusstseinsbildung. Die neue Broschüre „Mensch Macht Klima“ basiert auf dem mehr als 30-jährigen Erfahrungsschatz des Klimabündnisses.

Jetzt kostenlos downloaden!

„Die Publikation legt das Augenmerk auf die Zeitgeschichte der Klimadebatte sowie auf die Partnerschaft mit den indigenen Völkern. Kombiniert mit spannenden Anekdoten und Beispielen unterlegt mit vielen Bildern und Graphiken macht das Lesen der 64 Seiten sehr spannend und man bekommt viele neue Erkenntnisse, die in der gegenwärtigen Klimadiskussion kaum angesprochen werden“, analysiert Sabine Seidler vom Forum Anthropozän.

WEITERE INFOS:

Klimabündnis Kärnten Wieningerallee 19 A-9201 Krumpendorf www.klimabuendnis.at

Telefon: 0699/ 109 76 125 christian.salmhofer@klimabuendnis.at

INTERVIEW

„Man kann als Unternehmen nicht gegen die Gesellschaft erfolgreich sein“

Die BKS Bank AG ist Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit und befindet sich mitten in der Umsetzung des Green Deals. Von Petra Plimon

Im Interview mit advantage spricht Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer über die bisherigen Meilensteine auf dem Weg zur nachhaltigsten Bank Österreichs und warum sie den Green Deal als große Chance sieht.

advantage: Was hat Sie bereits frühzeitig bewegt als Bank nachhaltig zu handeln?

Herta Stockbauer: Das ist wahrscheinlich eine Grundhaltung, die über die Jahre gereift ist. In erster Linie müssen wir als BKS Bank natürlich wirtschaftlich erfolgreich sein, daran führt überhaupt kein Weg vorbei. Aber das wollen wir halt nicht gegen die Gesellschaft sein. Und wir sind Teil der Region, wir brauchen auch ein positives Umfeld. Es müssen die wirtschaftlichen, aber auch die sozialen Rahmenbedingungen stimmen.

„Der Green Deal ist ein Meilenstein in der europäischen Politik. Er ist eine Ansage, die jeden Einzelnen in Europa betrifft, eine mutige Vision.“

Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende BKS Bank AG

Was waren die ersten Schritte der BKS Bank auf dem Weg zur nachhaltigsten Bank Österreichs?

Wir sind bereits zwei Jahrzehnte mit diesem Thema befasst. Begonnen hat es mit mitarbeiterbezogenen Maßnahmen wie dem Audit „Beruf und Familie“. Bald ist ein internationales Nachhaltigkeitsrating hinzugekommen. Dann haben wir für uns begonnen den Carbon Foodprint zu ermitteln, es folgten die EMAS­Zertifizierung und Eigeninvestitionen in Photovoltaik und nachhaltige Gebäude. Der EU­Aktionsplan für die Finanzierung nachhaltigen Wachs­

tums war schließlich jener Moment, wo wir erkannt haben: Jetzt ist das Thema auch im Kerngeschäft angekommen! Parallel dazu haben wir unsere Produktpalette nachhaltig ausgerichtet. Wir waren die erste Bank, die das Österreichische Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte bekommen hat (für Vermögensverwaltung). Mit unseren Green Bonds und Social Bonds waren wir Vorreiter in Österreich und sind es immer noch. Auf das sind wir sehr stolz. Nachhaltigkeit ist ein ganz bestimmendes Element unserer Unternehmenskultur und ­strategie geworden.

Stichwort EU Green Deal: Wie stehen Sie dazu?

Der Green Deal ist wirklich ein Meilenstein in der europäischen Politik. Er ist eine Ansage, jede und jeden Einzelnen in

Europa betrifft, eine mutige Vision. Die Banken haben diesen Ball sehr positiv aufgegriffen und wir sind mitten in der Umsetzung. Wir schauen uns wirklich an, welche Projekte wir finanzieren und ob diese einen Nachhaltigkeitscharakter aufweisen. Es gibt Branchen, die wir überhaupt nicht finanzieren, die wir ausschließen. Das heißt, es kommt ein gewisser Druck von außen auf die Unternehmen zu, dass sie sich aktiv diesem Transformationsprozess stellen.

Ich weiß aber auch, dass viele das in Frage stellen müssen, was sie vielleicht über Generationen geschaffen haben. Das ist nicht leicht, es geht vielleicht zu schnell und manches ist zu kompliziert gestaltet in diesem Übergang. Der Green Deal ist jedoch nicht nur Bürde, sondern vor allem eine gigantische Chance. Das Innovationspotenzial ist riesig. Ich sehe das bei uns: Die Innovationen der letzten Jahre im Produktbereich sind alle aus dem Bereich Nachhaltigkeit gekommen. Der nächste Aufschwung wird durch die Nachhaltigkeit getrieben sein und wir werden ihn bald sehen. Das ist ja das Positive daran.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Bei jedem Finanzierungsgespräch spielt heute Nachhaltigkeit eine Rolle, alle Kundenbetreuer sind bei uns darauf geschult.

Es ist verpflichtender Teil der Kundengespräche und auch in den Finanzierungsanträgen ist dazu Stellung zu beziehen. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite haben wir Privatkunden, die ihr Geld nachhaltig veranlagen wollen.

Die Nachfrage ist stärker denn je?

Nachhaltige Produkte haben zweistellige Zuwachsraten. Rund 50 % der Kunden sagen: Ja, ich will Nachhaltigkeit bei meinen Veranlagungsentscheidungen berücksichtigen. Das ist ganz schön viel und da sind wir von einem Randthema weg, sind mitten drin im Kerngeschäft. Jetzt brauchen wir halt auch genügend nachhaltige Produkte und Unternehmen, die Kapital suchen. Die grüne Wende wird nur gelingen, wenn jeder und jede Einzelne dazu beiträgt.

Die BKS Bank ist Mitglied der Green Finance Alliance. Worum geht es dabei? Das setzt genau dort an, wo auch der Green Deal ansetzt. Die Green Finance Alliance ist ein österreichweiter Zusammenschluss von Unternehmen der Finanzindustrie. Es geht einerseits um die Priorisierung und das Lenken von Finanzströmen in den grünen Bereich und andererseits darum, das Kredit­ und Invest­

„Wir schauen uns wirklich an, welche Projekte wir finanzieren und ob diese einen Nachhaltigkeitscharakter aufweisen.“

Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende BKS Bank AG

mentportfolio bis 2040 an den Pariser Klimaschutzzielen auszurichten.

Welchen Stellenwert hat soziale Verantwortung für die BKS Bank?

Wir haben derzeit eine Zielgruppe in den Fokus gerückt: Das sind die Älteren. Diese Kunden werden durch die rasche Digitalisierung und das Ausdünnen des Filialnetzes oft zurückgelassen. Wir haben daher beschlossen, unser Filialnetz beizubehalten. Wer auch immer kommen möchte und sich bei uns in der Filiale sicherer fühlt, soll das bitte auch tun. Gleichzeitig verfolgen wir auch eine soziale Ausrichtung. Seit einigen Jahren unterstützen wir u. a. Projekte wie die Caritas Lerncafés. Es macht einfach derartig Sinn, weil viele Kinder mit Migrationshintergrund – sehr viele Mädchen – dort verankert sind. Für sie ist Bildung die Chance auf ein gutes Leben. |

1 | Eröffnung des Amphibiengewässers im Natura-2000-Gebiet bei Spittal an der Drau. © Simone Attisani
2 | Aufforsten des Schutzwaldes in Mallnitz für das Natur&Zukunft-Konto. © Patrick Sommeregger-Baurecht
3 | Besuch des Caritas Lerncafe durch BKS Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer. © Dietmar Wajand

Green Deal: Neuer

Investitionsfreibetrag 2023

Für Wirtschaftsgüter im Bereich Ökologisierung gibt es besondere steuerliche Begünstigungen.

Der Investitionsfreibetrag (IFB) kann ab dem Jahr 2023 bei der Anschaffung oder Herstellung von Wirtschaftsgütern des abnutzbaren Anlagevermögens als zusätzliche Betriebsausgabe geltend gemacht werden.

Grundsätzlich beträgt er zehn Prozent der Anschaffungskosten oder Herstellungskosten. Zusätzlich können fünf Prozent beantragt werden, wenn es sich um Wirtschaftsgüter handelt, die dem Bereich Ökologisierung zugeordnet werden können.

Voraussetzungen

Voraussetzung für die IFB­Inanspruchnahme ist, dass die Investition mindestens vier Jahre in einem inländischen Betrieb oder einer inländischen Betriebsstätte verwendet wird. Scheiden Wirtschaftsgüter vor einer Behaltefrist von vier Jahren aus dem Betriebsvermögen aus, so sind diese nachzuversteuern. Gleiches gilt für dauerhafte Verbringung ins Ausland (außer es handelt sich um eine entgeltliche Überlassung im EU/EWR Raum). Eine Ausnahme von der Nachversteuerung gibt es nur bei höherer Gewalt oder behördlichem Eingriff.

Geltendmachung

Geltend gemacht werden kann der IFB erstmalig im Rahmen der Steuererklärung des Jahres 2023 und nur bei betrieblichen Einkunftsarten im Jahr der Anschaffung/ Herstellung von abnutzbarem Anlagevermögen. Begrenzt ist der Freibetrag mit

maximal einer Million Euro Anschaffungskosten oder Herstellungskosten pro Wirtschaftsjahr. Somit beträgt der IFB pro Wirtschaftsjahr maximal 150.000 Euro.

Durch den IFB kommt es zu keiner Kürzung der Abschreibung für Abnutzung (AFA). Die Inanspruchnahme einer Pauschalierung zur Gewinnermittlung schließt den Ansatz des Freibetrages allerdings aus.

Ausnahmen der Begünstigung

Keine Begünstigung gibt es für Wirtschaftsgüter, die bereits für einen investitionsbedingten Gewinnfreibetrag herangezogen wurden. Nicht begünstigt sind auch Wirtschaftsgüter die unter § 8 EStG fallen – hierzu zählen Gebäude, PKW sowie sofort abgesetzte geringwerte Wirtschaftsgüter. Für unkörperliche Wirtschaftsgüter, die nicht den Bereichen Digitalisierung, Ökologisierung oder Gesundheit/Life­Science zuzuordnen sind gibt es auch keine Begünstigungen. Des Weiteren gibt es keinen IFB für Anlagen, die der Förderung, dem Transport oder Speicherung fossiler Energieträger dienen, sowie Anlagen, die fossile Energieträger direkt nutzen. Ausgeschlossen sind auch gebrauchte Wirtschaftsgüter.

15 Prozent Öko-IFB

Für den Öko­IFB sind jene Wirtschaftsgüter anerkannt, auf welche das Umweltförderungsgesetz oder Klima­ und Energiefondsgesetz anwendbar ist. Im Wesent­

lichen sind das emissionsfreie Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor. Dazu zählen Elektro­Kraftfahrzeuge, Brennstoffzellenfahrzeuge sowie Sonderfahrzeuge (zum Beispiel E­Stapler, E­Bagger, etc.).

Begünstigt sind unter anderem auch E­Ladestationen, Fahrräder, Transporträder, Wirtschaftsgüter zur Erzeugung von Strom (zum Beispiel Photovoltaikanlagen) und Wirtschaftsgüter zur Erzeugung von Wasserstroff aus erneuerbaren Quellen. |

KONTAKT

Mag. Michael Singer

Aicher & Partner Steuerberater OG Tel. 04212/2211 office@aicher.biz

STEUERTIPP
von Mag. Michael Singer

INTERVIEW

mit Astrid Legner, WKK-Vize-Präsidentin

„Nachhaltige

Unternehmen sind attraktive Arbeitgeber“

Um den Spagat zwischen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu schaffen, brauche es für die Wirtschaft verbesserte Rahmenbedingungen, so WK-Vizepräsidentin Astrid Legner.

advantage: Nachhaltigkeit ist in aller Munde, jeder spricht davon, oft wird das Thema auch schöngeredet. Wie können Unternehmer Nachhaltigkeit in ihrem Betrieb leben?

Astrid Legner: Die schweren Unwetter haben mehr als deutlich gemacht: Die Auswirkungen der Klimakrise können jeden von uns völlig unvorbereitet mit voller Wucht treffen. Unternehmen müssen jetzt ihrer Verantwortung für Nachhaltigkeit gerecht werden. Jeder Einzelne ist gefordert, seinen ökologischen und auch sozialen Fußabdruck zu ermitteln. Mit möglichst geringem Aufwand können Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt werden mit dem Ziel, innerhalb eines klar definierten Zeitplanes einen messbaren Mehrwert durch nachhaltiges Wirtschaften zu bekommen. Nur so wird es uns gelingen, der nächsten Generation eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.

Welche Auswirkungen hat die neue bzw. kommende Gesetzgebung im Bereich Nachhaltigkeit?

Das Lieferkettengesetz verpflichtet Unternehmen zur Achtung der Menschenrechte und zur Umsetzung definierter Sorgfaltspflichten. In der Realität ist dies sehr schwer oder gar nicht umsetzbar. Aufgrund der weltweit unterschiedlichen Rechtslage gibt es ein Marktungleichgewicht und einen Wettbewerbsnachteil. Davon sind insbesondere unsere heimischen Unternehmen betroffen. Hier sind nicht die Wirtschaftstreibenden gefordert,

sondern es ist Aufgabe der Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Zeit dafür drängt.

Sind alle Unternehmen gleichermaßen betroffen? Grundsätzlich ja. Direkt jene, die unter die Betriebspflicht oder unter das Lieferkettengesetz fallen. Indirekt auch jene, die Daten an größere Unternehmen liefern müssen. Um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden, müssen die Unternehmen sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen schaffen. Insbesondere die Datenerhebung stellt für viele eine Herausforderung dar. Auch die Vielzahl an Gesetzen, Normen oder Rahmenwerken erscheint auf den ersten Blick undurchsichtig. Es ist wichtig, sich Hilfe und Unterstützung von außen zu holen. Zum Beispiel im Servicezentrum der Wirtschaftskammer Kärnten. Zahlreiche Experten und Expertinnen verfügen über ein fundiertes Fachwissen und können mit vielen wertvollen Informationen weiterhelfen.

Kundinnen und Kunden verlangen nachhaltig produzierte und sozialverträgliche Produkte. Worauf müssen sich Firmen einstellen? Wer sein Geschäftsmodell nicht nachhaltig ausrichtet, wird in wenigen Jahren nicht mehr am Markt sein. Es ist oft schwierig herauszufinden, woher Lieferanten ihre Rohstoffe tatsächlich beziehen. Nur wer weiß, was in seiner Wertschöpfungskette und in seinem Produktionsprozess passiert,

kann die Prozesse steuern und verbessern. Derzeit ist es die überbordende Bürokratie, die Wirtschaftstreibenden zu schaffen macht. Der Prozess der Nachhaltigkeit ist langwierig, und je nach Branche unterschiedlich umzusetzen. Das wird und kann nicht für alle gleich schnell gehen. Eines darf man bei dieser Diskussion nicht vergessen: Nachhaltige Unternehmen sind attraktive Arbeitgeber.

Was Europa in Sachen Nachhaltigkeit vorhat, ist sehr ambitioniert. Das ist richtig. Die Zeit, um das im europäischen Green Deal definierte Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, ist sehr kurz. Und wie wir wissen, ist Europa geographisch auf dem Globus nicht sehr groß. Jeder muss seinen Beitrag leisten. Dennoch muss es eine globale Lösung geben: Auch die USA, China und Indien müssen mitziehen. Die kommenden Generationen werden es uns danken, dass wir ihnen eine lebenswerte Umwelt hinterlassen. |

INFO

Die Wirtschaftskammer Kärnten unterstützt Sie, Ihr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln.

Machen Sie den NachhaltigkeitsCheck für Unternehmen auf ratgeber.wko.at/nachhaltigkeit/ Weitere Informationen finden Sie unter wko.at/nachhaltigkeit

Die

build! Startup

Coaches unterstützen Gründungsinteressierte bei der Umsetzung ihrer Businessidee.
© Florian Gunzer

Perfekt begleitet auf der StartupJourney

Das build! Gründerzentrum macht Kärntner Gründer:innen fit für den Markteintritt.

Gründungsinteressierte erhalten beim Inkubator build! Gründerzentrum Kärnten vielfältige Unterstützung bei der Verwirklichung ihrer Geschäftsidee. „Allen voran stehen die Beratungsleistungen der hochmotivierten build! Startup­Coaches, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie liefern wertvolle Inputs auf dem Weg in die Selbstständigkeit“, betont Jürgen Kopeinig, Geschäftsführer build! Gründerzentrum.

Fit für den Markteintritt

Die build! Förderprogramme enthalten eine Reihe an Leistungen, um den Gründungsprozess bestmöglich zu begleiten. Neben der Betreuung durch StartupCoaches werden auch Mentoring­Programme, Workshops, Netzwerk und Veranstaltungen geboten. Bei Bedarf werden Coworking­Plätze und Büros zur Verfügung gestellt. Je nach Level und Entwicklungsstatus der eingereichten Ideen erhalten die Gründer:innenteams auch finanzielle Unterstützung. Die Dauer variiert je nach Förderprogramm, doch sind es zumindest acht bis 12 Monate.

„Kärnten bietet die besten Voraussetzungen für technologieorientierte Gründer:innen. Besonders die Kombination des Dreiländerecks ItalienSlowenien-Österreich, das umfassende Ökosystem und die attraktive Förderlandschaft machen den Süden zu einem sehr attraktiven Standort.“

Jürgen Kopeinig, Geschäftsführer build! Gründerzentrum

Ambitionierte Unterstützung

Sandra Moschitz, Sarah Madrutter, Henrik Fißmann und Egon Britzmann agieren als Startup­Coaches im build! Gründerzentrum und geben ihre Erfahrung und ihr Know­how an ambitionierte Gründungsinteressierte weiter. Die vier haben einen Blick für das große Ganze, machen Mut und unterstützen Startups dabei innovative Business­Ideen am Markt 

erfolgreich zu etablieren. „Es gibt so viele Gründer:innen mit großartigen Ideen, doch nur wenige schaffen es diese auch im Business erfolgreich umzusetzen. Mit der Unterstützung unserer StartupCoaches werden innovative Geschäftsideen gefördert und die Gründer:innen auf ihren Weg ein Stück weit begleitet. Dabei ist es enorm wichtig, nicht nur die BusinessIdee, sondern auch die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln“, erklärt Jürgen Kopeinig.

Innovative Ideen im Fokus

Zweimal im Jahr werden innovative und technologieorientierte Gründer:innen in einem speziellen Auswahlverfahren wieder in das Inkubationsprogramm aufgenommen. Je nach Reifegrad stehen den Startup­Teams verschiedene Förderprogramme zur Verfügung. Derzeit haben potenzielle Startups noch bis 31. August 2023 die Möglichkeit ihre Ideen einzureichen und sich für ein build! Förderprogramm zu bewerben. Alle wichtigen Details dazu sind in der Info­Box rechts ersichtlich.

Vernetzung als Erfolgsfaktor

Neben wertvoller Wissensvermittlung und finanzieller Unterstützung liegt der Fokus der Bemühungen des build! Gründerzentrums auf der Vernetzung der inkubierten Startups mit externen Partner:innen. Im Rahmen des Mentoring­Programmes bieten Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft als Mentor:innen ihre Hilfe an. Zudem sorgt das Programm

„Mit der Unterstützung unserer Startup-Coaches werden innovative Geschäftsideen gefördert und Gründungsinteressierte auf ihrem Weg ein Stück weit begleitet. Dabei ist es enorm wichtig, nicht nur die Business-Idee, sondern auch die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln.“

Jürgen Kopeinig, Geschäftsführer build! Gründerzentrum

„build!ing bridges“ für wertvolle Austauschmöglichkeiten zwischen Industrie und Startups. Weitere bundesländerübergreifende Netzwerkmöglichkeiten existieren beispielsweise mit dem „AplusB“ Netzwerk, dem „Silicon Alps Cluster“ oder dem „Greentech Valley Cluster“. Das bestehende Netzwerk kann und soll von den Startups stets genutzt werden.

Ideale Rahmenbedingungen

Die Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, sich zu trauen, nicht zu viel Zeit bei der Umsetzung der eigenen Idee verstreichen zu lassen und auf die Kund:innen aktiv zuzugehen – auch wenn das Produkt noch nicht zur Gänze fertiggestellt wurde. Geschäftsführer Jürgen Kopeinig betont:

„Kärnten bietet die besten Voraussetzungen für technologieorientierte Gründer:innen. Besonders die Kombination des Dreiländerecks Italien­Slowenien­Österreich, das vorhandene Ökosystem und die umfassende Förderlandschaft machen den Süden zu einem sehr attraktiven Standort und zeichnen Kärnten als Gründer:innenland – vor allem in den technologischen Stärkefeldern Kärntens – aus.“ |

KONTAKT

Du hast eine innovative Businessidee und möchtest selbstständig werden?

Dann bewirb dich im build! Gründerzentrum für eines der Förderprogramme und entfalte dein Potenzial! Hier findest du ein

Übersicht:

Lakeside B01, 9020 Klagenfurt Europastraße 12, 9500 Villach T: +43 463 2700 8740 startup@build.or.at www.build.or.at

Die Bewerbungsfrist endet am 31.08.2023!

Das build! Gründerzentrum ist erste Anlaufstelle für innovative Startup-Ideen in Kärnten. © Florian Gunzer

Frauenpower für die Oberkärntner Wirtschaft

Elke Basler folgte Peter Demschar als Leitung der Bezirksstelle der Wirtschaftskammer Spittal/Drau.

Nach mehr als zehn Jahren als Geschäftsführerin der Turracher Höhe Marketing GmbH trat Elke Basler die Nachfolge von Peter Demschar an, der nach 41 Jahren mit Ende August in den wohlverdienten Ruhestand geht.

Attraktivität Oberkärntens stärken

„Als stolze Oberkärntnerin freue ich mich, für die 5.000 Unternehmer in meiner Heimatregion tätig sein zu dürfen. Ein besonderes Anliegen ist mir die regionale Interessenspolitik und eine gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Bürgermeister:innen“, so Basler. Bezirksstellenobmann Georg Mathiesl blickt der Zusam­

Führungswechsel in Spittal/Drau:

Peter Demschar mit Nachfolgerin

Elke Basler und Bezirksstellenobmann

Georg Mathiesl. © WKK/KK

menarbeit freudig entgegen: „Gemeinsam mit unserem Team werden wir uns für die regionalen Betriebe und deren Anliegen einsetzen, um die Attraktivität Oberkärntens weiter zu stärken und auszubauen. Ich möchte mich herzlich bei Peter Demschar für die gute Zusammenarbeit bedanken und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.“

Erste Anlaufstelle für die Betriebe Als neue Bezirksstellenleiterin steht für

Basler die regionale wirtschaftliche Entwicklung im Fokus. Sie möchte eine erste Anlaufstelle für Fragen rund um Gewerbeanmeldung, Betriebsanlagenrecht, Unternehmensnachfolge und Förderungen sein. Die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und die Beratung angehender Unternehmer ist ihr ebenfalls wichtig. Aufgrund ihrer langjährigen PR­Erfahrung möchte Basler auch die „Neuen Medien“ verstärkt nutzen, um die Betriebe zu unterstützen. |

Wettbewerb

für nachhaltige, umweltbewusste Projekte und Initiativen in Kärnten.

„Wie schützen wir unsere Umwelt und die Artenvielfalt unseres schönen Lebensraumes für die Zukunft?“

Ausschreibung und Details ab September 2023.

kspk-welt.at/ biodiversitaet

Mit

Technologie und Nachhaltigkeit im Einklang

Ob Natura 2000 Erlebnispfad, die Entwicklung grüner Technologien oder Mobilitätskonzepte: Nachhaltigkeit hat im Lakeside Park einen hohen Stellenwert.

Mit der Umsetzung vielfältiger Maßnahmen im Dreieck Bildung, Forschung und Unternehmen entwickelt sich Nachhaltigkeit im Lakeside Park nach und nach zu einem Stärkefeld. advantage stellt einige der Projekte vor.

Science meets Nature!

Der Lakeside Park nimmt eine Vorreiterrolle ein: Er ist der einzige Science & Technology Park weltweit, der sich in direkter Nachbarschaft bzw. sogar am eigenen Grund eines Natura 2000 Gebietes befindet. Das insgesamt 77 Hektar große Europaschutzgebiet Lendspitz­Maiernigg beherbergt zahllose, seltene Arten an Pflanzen und Tieren. Um dies erlebbar zu machen, wurde ein QR basierter Erlebnispfad entwickelt. „Mitarbeiter und Forscher im Park, aber auch Jugendliche, Schüler und Passanten haben die Möglichkeit, die Geheimnisse des Schutzgebiets hautnah zu

entdecken“, freut sich Geschäftsführer Bernhard Lamprecht. Ziel ist es den Wandel der Jahreszeiten im Schutzgebiet zu beobachten, Bewohner wie Amphibien, Insekten und Säugetiere zu erkunden und sich auf die Spur von neuen Säugetierarten zu machen.

Wissenswelt der Bienen

Am Gelände des Lakeside Parks befindet sich zudem ein Bienenlehrpfad, der gemeinsam mit der Initiative „City Imker“ ins Leben gerufen wurde. Unter dem Motto „Natur erleben – Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Biene“ haben Kinder und Jugendliche, aber auch die Bevölkerung die Möglichkeit in die Wissenswelt der Bienen einzutauchen und mit Nachhaltigkeit, Wissenschaft und Forschung begeistert zu werden. „Der Lehrbienenstand Lakeside Park wurde mit 14 Stück Carnica Bienenvölkern bestückt. Alle Inhalte des Lehrpfades sind nach den

„Nachhaltige Mobilität spielt im Lakeside Park eine zentrale Rolle. Mit Leih- und Lastenrädern, Fahrradboxen und der Anbindung zum Radwegenetz möchten wir umweltfreundliche und zukunftsweisende Anreize schaffen.“

Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer

Erfordernissen eines Imkers und der Imkerei gestaltet. Der Lehrpfad wurde nach dem Kärntner Bienenschutzgesetz 2020 ausgerichtet und wir freuen uns über unseren Lakeside Park Bienenhonig“, erklärt Lamprecht. Neben einem theoretischen Einblick in das Leben der Honigbiene, ihre Wichtigkeit und den ökologischen Nutzen führen erfahrene Imker regelmäßig durch den Lehrpfad, um Anleitungen für aktives Imkern bei den Bienenvölkern zu zeigen.

Nachhaltige Formate

Im Lakeside Park treffen Forschung und Entwicklung direkt auf die Natur. Viele Technologien, die im Lakeside Park entwickelt werden, unterstützen dabei der

Stakeholdern der Städte Klagenfurt, Villach und St. Veit wurde ein gemeinsames Mobilitätskonzept im Kärntner Zentralraum entwickelt.

Artenvielfalt vor Ort auf die Spur zu kommen und bieten Perspektiven für den Umwelt­ und Artenschutz. Eine wesentliche Rolle spielt etwa das Monitoring, um den Bestand zu erfassen und Schutzmaßnahmen zu begleiten. Auch in Forschung, Lehre und Umsetzungspraxis beschäftigt man sich mit dem Thema Nachhaltigkeit: Im „SustainAbility Lab“ werden bestehende Bildungsformate gebündelt und verschnitten sowie neue und experiementelle Bildungsangebote entwickelt, erprobt und etabliert. Zahlreiche Unternehmen und Institutionen, die sich nachhaltigen Geschäftsmodellen verschrieben haben, sind mittlerweile im Lakeside Park angesiedelt.

Mobilität der Zukunft

Ein zentraler Schwerpunkt liegt auch in der Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte, nicht zuletzt deshalb, weil der Verkehr nach wie vor als größter CO2­Emittent gilt. Die Bewusstseinsbildung an den großen Wirtschafts­ und Bildungsknoten Kärntens steht dabei im Fokus. Der Lakeside Park in Klagenfurt, der tpv Technologiepark Villach mit dem High Tech Campus und der Industriepark St. Veit eignen sich besonders als Modellstandorte zur Verringerung des motorisierten Individualverkehrs und als Testlabore für innovative Lösungsansätze unter Ein­

„Mitarbeiter und Forscher im Park, aber auch Jugendliche, Schüler und Passanten haben nun die Möglichkeit, die Geheimnisse des Schutzgebiets im Rahmen des Erlebnispfades hautnah zu entdecken.“

Lamprecht, Geschäftsführer

beziehung aktueller Forschungsthemen. „Gemeinsam mit den beteiligten Stakeholdern wurden Hebelmaßnahmen für den Kärntner Zentralraum entwickelt, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Ebenso wurden Bildungsinstitutionen wie die Universität Klagenfurt, die Fachhochschule Kärnten und die Pädagogische Hochschule Kärnten, sowie Unternehmen und Forschungsinstitute in den Wirtschafts­ und Bildungsknoten involviert“, so Lamprecht. Mit Pilotierungen wie dem Betrieblichen Mobilitätsmanagement im Park, oder dem Mobilitätsknoten der Stadtwerke wurden erste Ergebnisse bereits sichtbar. Erst die entwickelten Transferkonzepte ermöglichen allerdings die gewonnenen Erfahrungen auf weitere Stand­

orte zu übertragen. „Dem Lakeside Park ist es gelungen, nicht zuletzt mit dem angrenzenden Natura2000­Gebiet und den vielen Maßnahmen, den Einklang von Technologie und Nachhaltigkeit auf eine neue Stufe zu heben und steht einer Weiterentwicklung der vielen bereits getroffenen Initiativen positiv gegenüber,“ so Lamprecht. |

WISSENSWERT

Seit 2005 haben sich über 75 technologieorientierte Unternehmen und Forschungsinstitutionen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien im Klagenfurter Lakeside Science & Technology Park angesiedelt. Derzeit gibt es rund 1.700 High-Tech-Arbeitsplätze, die sich über 14 Gebäude erstrecken. Die Planung für die nächsten Baustufen sowie die Ausrichtung zum CO2-neutralen Park sind bereits im Gange.

KONTAKT

Lakeside Science & Technology Park

Lakeside B11

9020 Klagenfurt am Wörthersee T +43 463 22 88 22-0

info@lakeside-scitec.com www.lakeside-scitec.com

Mit dem angrenzenden Natura2000-Gebiet wird der Einklang von Technologie und Nachhaltigkeit auf eine neue Stufe gehoben. © Lakeside Park

Klimaschonende

Baukonzepte im Fokus

Beim „respACT“ Business Lunch in Kärnten diskutierten Unternehmer über die grüne Transformation im Bausektor.

Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank und scheidende Vize­Präsidentin von „respACT“, begrüßte auch ihren Vorstandskollegen Nikolaus Juhász, der künftig die Rolle des Kärntner Landeskoordinatoren übernehmen wird. Sie betonte die hohe Relevanz, die der Bauwirtschaft zukommt, wenn es um die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 geht. 40% der CO₂­Emissionen fallen demnach auf den Gebäudesektor zurück; sowohl die Energieversorgung als auch die Herstellung und Wiederverwendung von Baustoffen stellen dabei zentrale Elemente dar. Auch ein Blick auf

neue Regularien wie die Taxonomie­Verordnung oder Aktualisierungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) macht deutlich, dass sozio­ökologische Transformationsprozesse nicht vor der Baubranche Halt machen.

Wandel in der Baubranche

Karl­Heinz Strauss, CEO der PORR AG, unterstrich die Notwendigkeit nachhaltiger Bauprojekte: „Wir erwarten, dass es relativ rasch gehen wird, bis beispielsweise CO₂‐arme Baustoffe und kreislaufwirtschaftfördernde Bauweisen kundenseitig verlangt werden.“ Auch wenn sich viele

Unternehmen für die Lösung der komplexen Anforderungen noch nicht gewappnet fühlen, blicke man der wachsenden Bedeutung von ESG im Bausektor sehr positiv entgegen. „Als Bauunternehmen haben wir eine große Bandbreite an Möglichkeiten und daher auch eine große Verantwortung, um die Nachhaltigkeit von Bauprojekten zu steigern.“ Neben geeigneten Baumaterialien, wie etwa einer guten Dämmung, neuen Mobilitätskonzepten und der Nutzung digitaler Technologien liegt vor allem im Bereich Lean Construction ein großes Potenzial, Arbeitsprozesse effizienter und transparenter zu gestalten. |

respACT Business Lunch am Wörthersee. © Caroline Knauder

INTERVIEW

„Wir müssen realitätsnah an die Ziele des Green Deal herangehen“

Das EU-Lieferkettengesetz stellt insbesondere die mittelständische Industrie vor immense bürokratische Hürden, wenn es um die Umsetzung geht.

Die Industrie ist zentraler Motor für Innovation und Lebensqualität in Österreich und mit rund 31.000 Mitarbeitern wichtigster Wirtschaftszweig in Kärnten. Im Interview mit advantage spricht Michael Velmeden über die Herausforderungen der grünen Transformation aus Sicht der Industrie.

advantage: Wie wird Nachhaltigkeit in der Industrie gelebt?

Michael Velmeden: Die Industrie ist von Ressourcen abhängig und war schon immer gezwungen damit nachhaltig umzugehen. Nicht nur aus rein ökologischen, sondern aus ökonomischen Gesichtspunkten. Wenn man das dann unter den aktuellen Herausforderungen betrachtet, dann hat Nachhaltigkeit schon vor dem Green Deal eine wichtige Rolle für die Industrie gespielt, weil man sich den Umweltbedingungen angepasst hat. Die unterschiedlichsten Industriebetriebe haben alle Maßnahmen gesetzt, um „gute Nachbarn“ zu sein. Und wenn wir die Motive Ökonomie und Ökologie miteinander verbinden, dann sieht man, dass es eigentlich gar kein Widerspruch ist.

Welche Sorgen verspürt die Industrie in punkto Green Deal?

Wie realitätsnah geht man an einige Ziele des Green Deals heran und wie diskutiert

man die Umsetzung. Ein Beispiel ist die Energiekrise. Wenn ich über den Ausbau alternativer Energien rede, brauche ich eine entsprechende Netzinfrastruktur. Und wenn wir schauen, mit welchen Geschwindigkeiten wir hier arbeiten und mit welchem Interesse, dann sage ich, da wird mit zweierlei Maß gemessen. Und wenn man dann den Green Deal betrachtet, was man erreichen will und was dahinter steht: Da ist die Sorge der Industrie einfach, dass wir im Bürokratismus in Ländern wie Österreich ersticken. Es werden immer mehr Regularien und Anforderungen „erfunden“, welche die Unternehmen als Handlanger der Politik erfüllen müssen, wie etwa bei den Lieferketten.

Stichwort EU-Lieferkettengesetz: Ist eine Kontrolle der gesamten Wertschöpfungskette aus Ihrer Sicht überhaupt realisierbar? Da habe ich eine klare Meinung. Das EU­Lieferkettengesetz, so wie es heute definiert ist, ist eine unbewältigbare Belastung für die Industrie, insbesondere für die mittelständischen Betriebe. Ich nehme ein Beispiel: Wir müssen künftig auch unsere Lieferanten aus der EU überprüfen, ob sie sich gesetzeskonform verhalten. Wie kann das sein? Wir haben ja einen gemeinsamen Gesetzesrahmen. Warum muss ich als Unternehmen verantwortlich sein, ob

„Nachhaltigkeit hat für die Industrie schon vor dem Green Deal eine wichtige Rolle gespielt.“

Michael Velmeden, WKK-Spartenobmann Industrie

mein Lieferant die Nachhaltigkeitsgesetze, die soziale Gesetzgebung einhält? Ich stehe ja auch nicht an der Straße und mache für den Staat die Geschwindigkeitsüberprüfung. Staatliche Hoheitsaufgaben können nicht einfach auf die Unternehmen abgewälzt werden.

Österreich ist in der Industrie sehr mittelständisch geprägt, da verstärkt sich das Problem. Ein großer Teil unserer Industrie sind Zulieferer in der Wertschöpfungskette. Dadurch haben wir natürlich deutlich mehr Betroffenheit, eine komplexe Situation.

Was ist die Lösung?

Die Richtung ist richtig. Aber wir müssen schauen, dass wir die bürokratischen Lasten verringern und die Geschwindigkeit aufrechterhalten können mit Genehmigungsverfahren, mit Freigaben, mit Infrastruktur. Ich appelliere an einen gemeinsamen Approach. Ja, die Politik muss einen Rahmen setzen, aber dieser muss praktikabel und verhältnismäßig sein. |

Mit Highspeed in die Regionen

Die BIK – Breitbandintitiative Kärnten GmbH

bringt schnelles Internet in entlegene Gebiete und schafft mit dem Glasfaserausbau ideale Bedingungen für die Entwicklung der Regionen.

Superschnelles Festnetzinternet über Glasfaserkabel wird im Zuge der rasant fortschreitenden Digitalisierung nicht nur für Unternehmen, sondern auch für private Anwendungen immer wichtiger. „Wir unterscheiden nicht zwischen Geschäfts­ und Privatkunden. Jeder bekommt von uns die volle Bandbreite, ohne mit anderen teilen zu müssen“, erklärt BIK­Geschäftsführer Peter Schark. Die BIK, eine Gesellschaft des Landes Kärnten, hat die Aufgabe, als „Enabler“ neue Wege zu gehen und mit öffentlichen Mitteln Kommunikationsnetze für Kärnten zu entwickeln und zu realisieren. Betrieben werden die Netze von Partnern, mit denen langfristige Verträge abgeschlossen werden. Die Infrastruktur selbst bleibt im Eigentum des Landes Kärnten. Schark vergleicht es mit anderen öffentlichen Strukturen: Glasfasernetze zählen in der neuen Gegenwart ebenso zu den unerlässlichen Versorgungseinrichtungen wie etwa Kanal­ oder Wassernetze und müssen als Allgemeingut sichergestellt sein.

Flächendeckend und nachhaltig

Die BIK baut überall dort, wo andere nicht hingehen, nämlich in Bereiche, wo die Errichtung eines Glasfasernetzes unrentabel ist. Das sind die ländlichen Gemeinden mit zum Teil abgelegenen Ortschaften. So verfügen beispielsweise die Haushalte in der Großregion Görtschitztal oder das Kräuterdorf Irschen im Drautal

bereits über diese zukunftsgerichtete Glasfaserinfrastruktur. Das Glasfasernetz der BIK ist endgültig und nachhaltig, denn verlegt wird nahezu flächendeckend. Mit den Baumaßnahmen wird erst begonnen, wenn sich 40 Prozent der potenziellen Nutzungseinheiten für einen Glasfaseranschluss entschieden haben. Gebaut wird dann alle Nutzungseinheiten in der Projektregion – jeder Haushalt, jedes Unternehmen erhält die gleiche, hochwertige Infrastruktur bis zur Grundstücksgrenze. „Damit ist sichergestellt, dass nicht alle paar Monate wieder gegraben werden

„Wir

unterscheiden nicht zwischen Geschäftsund Privatkunden. Jeder bekommt von uns die volle Bandbreite, ohne mit anderen teilen zu müssen.“

Peter Schark, Geschäftsführer.

muss, und wir bauen in einem klar definierten Zeitrahmen“, beschreibt es Prokuristin Petra Rodiga­Laßnig. Die Gemeinden sind in die Organisation eingebunden und unterstützen die BIK bei der Information der Gemeindebürger, Kosten für die Errichtung der Netze fallen für sie nicht an.

Der Kunde entscheidet

Die einmalige Anschlussgebühr von 300 Euro zahlen nur jene, die sich im Vorfeld oder während der Baumaßnahmen für das schnelle Internet angemeldet haben. Ein Anschluss zu einem späteren Zeitpunkt ist jederzeit möglich, doch der günstige Tarif gilt nur für die Schnellentschlossenen. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind und die BIK ihre Zelte wieder abgebaut hat, schlägt sich die Herstellung des individuellen Anschlusses mit mehreren tausend Euro zu Buche. Besonders hervorzuheben ist, dass die BIK offene Netze baut. Der Kunde hat je nach Region die Wahl zwischen acht bis zwölf Anbietern und kann monatlich wechseln. „Wir achten darauf, dass jeder dieser Provider mindestens einen Tarif anbietet, der unter 40 Euro

brutto pro Monat liegt“, sagt Schark. Auf diese Weise soll schnelles Internet leistbar sein.

Ländliche Regionen stärken

Die BIK stärkt mit der Errichtung der qualitativ hochstehenden Infrastruktur für die Digitalisierung die Regionen abseits der Zentralräume. „Diese Initiative schafft Chancengleichheit und kann dazu beitragen, die Abwanderung in Richtung Zentralräume zu reduzieren“, sagt Rodiga­Laßnig, zuständig für Strategie und Digitalisierung. In vielen Branchen braucht man für seine Tätigkeit lediglich einen Computer und stabiles, schnelles Internet. Auf diese Weise können junge Familien die hohe Lebensqualität in den ländlichen Regionen genießen und gleichzeitig vollständig ins Berufsleben eingebunden sein.

Neben der Großregion Görtschitztal und der Großregion Gailtal und Lavamünd, wo der Bau bereits abgeschlossen beziehungsweise in Umsetzung ist, werden in den nächsten fünf Jahren 40 weitere Gemeinden mit Glasfaseranschlüssen ausgestattet. Dazu zählen die Großregion Gurktal, das Lieser­Maltatal, das Lavanttal

Die BIK bringt den Datenhighway in die Regionen. © marygoodfoto

sowie die Regionen Kärnten Süd Hochobir und Kärnten Süd Hochstuhl. In dieser Ausbaustufe werden rund 200 Mio. Euro investiert, die je zur Hälfte vom Bund und vom Land zur Verfügung gestellt wer­

„Die Errichtung der qualitativ hochstehenden Infrastruktur schafft Chancengleichheit und kann dazu beitragen, die Abwanderung in Richtung Zentralräume zu reduzieren“

Petra Rodiga-Laßnig, Prokuristin

den. Der Partner der BIK bei dieser Initiative wird die Kelag Connect sein.

In den Ortskernen und Zentralräumen Klagenfurt und Villach ist die Landesgesellschaft nicht aktiv. Dort soll die Konkurrenz zwischen den Internetdienstleistern den Markt regeln, so schreibt es eine EU­Wettbewerbsrichtlinie vor. Und so sind dort die Marktführer im Bereich der Internetdienstleistungen für die Errichtung und den Vertrieb der Datenhighways zuständig. Den Kunden stehen damit –anders als bei offenen Netzen – derzeit lediglich die Tarife und Bedingungen des jeweiligen Betreibers zur Auswahl.

Knotenpunkte

Neben dem Netzausbau arbeitet die BIK bereits auf das nächste Ziel hin: Entlang der Datenhighways sollen in Kärnten Knotenpunkte, so genannte Peering Points, entstehen. Derzeit läuft jeder Datenverkehr über Wien. „Keep local traffic local“, beschreibt Rodiga­Laßnig das Ziel. Denn mit den Peering Points, die an internationale Trassen herangeführt werden sollen, würden Mails von Klagenfurt nach Villach nicht den Umweg über Wien brauchen. Damit soll Kärnten auch als Knotenpunkt mit Alpen­Adria­Bezug wahrgenommen werden. Geschäftsführer Schark vergleicht es mit einer Autobahn. Entlang einer internationalen Fernverkehrsstraße sollen im Bereich Kärnten Abfahrten mit Raststätten errichtet werden. |

KONTAKT

BIK Breitbandinitiative Kärnten GmbH

Herrengasse 9 / 2.OG

9020 Klagenfurt am Wörthersee T: +43 463 504 600

www.breitbandinfrastruktur.at

EXPERTENTIPP

von Notar Mag. Georg Sonnleitner

Die Zukunft vom Eigenheim neu denken

„Mein Traum ist es, ein eigenes Haus zu haben“, das hören wir Notare oft von unseren jungen Mandanten.

Doch mehr und mehr mischt sich auch die Sorge um die Finanzierbarkeit und den Erhalt unserer schönen Natur in diesen Traum. Wie könnte also eine enkeltaugliche, finanzierbare Zukunftsgestaltung ausschauen?

Als Notare möchten wir einladen, den Blick stärker auf bereits vorhandene Ressourcen zu lenken, gerade wenn Bodenversiegelung verhindert werden soll und Bauland knapp und Bauen teuer wird. In vielen Fällen gibt es in Familien bereits Eigenheime, die durch intelligente Lösungen auch für eine zweite Familie nutzbar sind. „Meine Eltern würden sich freuen, wenn wir im Haus bleiben“, meinte kürzlich Frau M. bei einer Beratung, „aber ich habe Angst, dass wir uns ständig in die Haare kommen“. Klare Verhältnisse und reden über die Wünsche und Bedürfnisse können helfen, solche Konflikte gar nicht aufkommen zu lassen.

Aus Sicht eines Notars gilt es bei einem Mehrgenerationenprojekt – neben den zwischenmenschlichen Themen – einige rechtliche Punkte vorab zu klären. Für die Übergeber ist meist die Absicherung des eigenen Wohnbedarfs in Form eines Wohnungsgebrauchsrechtes maßgeblich. Dabei ist der genaue Umfang des Rechtes zu definieren und klarzustellen, wer für welche Kosten künftig aufzukommen hat.

Oft wird auch die Einräumung eines Belastungs­ und Veräußerungsverbotes

von den Übergebern verlangt. Dieser nachvollziehbare Wunsch vieler Übergeber kollidiert aber in der Praxis häufig mit der Notwendigkeit der Sicherstellung eines Kredites für den geplanten Umbau im Grundbuch. In diesem Fall kann zum Beispiel bereits bei der Übergabe ein Kreditrahmen festgelegt werden, der dann mit Zustimmung der Übergeber im Grundbuch eingetragen wird.

Häufig vergessen wird, dass vor dem Abschluss der Verträge bereits die Kreditkonditionen für den geplanten Umbau mit der Bank geklärt sein sollten. Stellt sich erst nach Unterfertigung der Verträge heraus, dass die finanzierende Bank vor dem Wohnungsrecht der Übergeber im Grundbuch eingetragen werden muss, kann der Traum der Übernehmer vom Umbau sehr schnell zerplatzen, da die Übergeber auf Grund des damit verbundenen Risikos einer Eintragung der Bank vor dem Wohnungsrecht nicht zustimmen möchten. In diesen Fällen bedarf es einer maßgeschneiderten Lösung, sodass allen Interessen angemessen nachgekommen werden kann.

Viele Häuser sind groß genug, um zwei oder mehrere Wohnungen darin aufzuteilen. Rechtlich können durch einen Schenkungs­ und Wohnungseigentumsvertrag mehrere Eigentumswohnungen geschaffen werden. In diesem Fall, kann auch nur eine von mehreren Wohnungen ver­

schenkt werden. Der Vorteil dieser Variante liegt auf der Hand: Eine Eigentumswohnung kann zurückbehalten und die verschenkte Wohnung kann der Bank zur Besicherung für einen Kredit zur Verfügung gestellt werden.

Nicht zuletzt bedarf es in den meisten Fällen auch einer erbrechtlichen Betrachtung, da bei Schenkungen und Übergaben den anderen Kindern Pflichtteilsansprüche zukommen können. Bei einer Nichtberücksichtigung dieser Ansprüche kann es bei Ableben der Übergeber zu einer bösen Überraschung für die Übernehmer in Form von Pflichtteilszahlungen kommen.

Ein verantwortungsvolles Miteinander bedeutet, die Interessen in Ihrer Familie bestmöglich abzustimmen. Ihr Notar/Ihre Notarin hilft Ihnen dabei. Die Erstberatung bei Ihrem Notar/Ihrer Notarin ist kostenlos. |

KONTAKT

Die Kärntner Notare stehen Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung: www.notar.at

Notariatskammer für Kärnten: 0463/ 51 27 97

#THINKABOUT

Puzzle bauen

Mit welcher Systematik wir in Sachen Nachhaltigkeit am besten vorankommen –oder: Die Suche nach dem richtigen Weg.

Wie organisieren wir im Unternehmen am besten eine Wesentlichkeitsanalyse?

Meine Meinung war gefragt und so kamen wir ins Gespräch. Es wäre jedenfalls notwendig, die Fachverantwortlichen aus den einzelnen Unternehmensbereichen ins Boot zu holen, um die Geschäftstätigkeiten der Organisation, angefangen von ihrem Zweck und Wert bis hin zum Geschäftsmodell zu analysieren. Dazu gehört das Verständnis der Produkte und Dienstleistungen der Organisation über den Produktlebenszyklus hinweg und der Märkte, die sie bedient; weiters eine Charakterisierung der Belegschaft des Unternehmens. Auch Beziehungen zu Geschäftspartnern entlang der Wertschöpfungskette sowie der Nachhaltigkeitskontext sind relevant. Gibt es Daten, die das belegen?

Alle aktuellen und künftigen Auswirkungen, die aus ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen aufs Unternehmen zukommen, sollten ebenso in den Blick genommen werden wie jene Auswirkungen, die das Unternehmen im Zuge seiner Geschäftstätigkeit verursacht. Wie sieht es mit deren Ausmaß, Umfang und Unumkehrbarkeit aus? Wer sind unsere Stakeholder und wie beziehen wir sie in die Beurteilung idealerweise mit ein?

Viele Themen, viele Fragen

Gefühlte tausend Themen und unzählige Fragen, die auf ein Unternehmen einprasseln, das sich ‚nur‘ damit beschäftigen möchte, was eigentlich die wesentlichen Themen für die firmeninterne Bearbeitung des Themas Nachhaltigkeit sind. Regulatorische Vorgaben geben vor, wie ein solcher Bewertungsprozess abzulaufen hat und was alles zu berichten ist; nachzulesen ist das im Standard der Global Reporting Initiative und in den seit Kurzem vorliegenden neuen Europäischen Berichtsstandards (ESRS), die ab dem Berichtsjahr 2025 alle großen Unternehmen europaweit treffen. Sie zu kennen, ist unabdingbar.

Die richtige Reihenfolge?

Zurück zum Gespräch: Viele Ausarbeitungen wären notwendig, viele Daten werden gebraucht. Was sollen wir als erstes machen, wie ist die richtige Reihenfolge?

Ich stelle die These auf, dass es in der Bearbeitung von Nachhaltigkeit angesichts der aktuell sehr dynamischen Entwicklung des Themas keinen einzig richtigen Weg gibt. Vielmehr gleicht die Bearbeitung dem Bauen eines Puzzles. Ich brauche z.B. Aufbau und Verankerung einer internen Nachhaltigkeitsorganisation. Das ist eine Ecke, an der ich beginnen kann, Teile zusammenzustecken. Ich sollte mich mit den Beiträgen des Unternehmens mit den Globalen Entwicklungszielen beschäftigen, weil diese Beiträge auch im Nachhaltigkeitsbericht nachzuverfolgen sein sollten –eine nächste Stelle im großen Puzzle der betrieblichen Nachhaltigkeit, dem ich mich gezielt widmen kann. Der Aufbau von nichtfinanziellen Daten, die die Relevanz der ESG­Indikatoren und deren Wesentlichkeit belegen, ist ein weiterer Bereich.

Das Bild wird klarer Es ist schlussendlich egal, von welcher Seite ich beginne, ein Puzzle zu bauen. Und irgendwann wird das große Bild klar, wird klar, was es werden soll, und irgendwann passen die Teile ineinander. Ganz so wie ein Puzzle ist das Thema Nachhaltigkeit doch nicht. Das Zielbild ist dynamischer, in Bewegung und muss sich mit der Unternehmensentwicklung und auch mit dem gesellschaftlichen und ökologischen Umfeld mit entwickeln. Noch besser ist es, wenn sich die Nachhaltigkeitsarbeit im Unternehmen nicht aufgrund des dynamischen ökologischen und gesellschaftlichen Umfelds entwickelt, sondern sich das ökologische und gesellschaftliche Umfeld durch die aktive Nachhaltigkeitsarbeit sein Umfeld verändert. Dann kommt Gestalten ins Spiel, dann hat sich das wirklich oft mühevolle Puzzlesteine suchen des Anfangs gelohnt. Das ist dann ein gutes Gefühl. Also los geht’s mit dem Puzzlebauen. |

* Die Wesentlichkeitsanalyse bildet das Fundament zur Bestimmung der wichtigsten ESG-Themen, die zur Entwicklung von Geschäftsbzw. Nachhaltigkeitsstrategien, zur Leistungsmessung sowie zur Berichterstattung herangezogen werden. Wirksames Nachhaltigkeitsmanagement kann erst durch eine klare Fokussierung auf die wesentlichen Themen erreicht werden.

ZUR PERSON IRIS STRASSER leitet Verantwortung zeigen!, ein Unternehmensnetzwerk für Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft und lehrt Nachhaltigkeit und CSR an mehreren Hochschulen. Sie erreichen die Autorin unter iris.strasser@ verantwortungzeigen.at

Veranstaltungstipp:

Kongress „Frauen in der Führung“

Am 6. Oktober werden in Velden neue Wege für „Mehr Mut und Selbstvertrauen für Frauen in der Führung“ aufgezeigt.

Renommierte Keynote­Speaker:innen und erfahrene Podiumsteilnehmer:innen beleuchten im Casineum das Brennpunktthema „Frauen in der Führung“ aus verschiedenen Blickwinkeln.

Mut und Motivation

Gabriele Stenitzer – selbst erfolgreiche Supervisorin, Coachin und Trainerin – wurde sich im Laufe ihrer 30­jährigen Karriere als Führungskraft immer mehr bewusst, dass es Gründe geben muss, warum Frauen seltener in der Führungsetage anzutreffen sind als Männer. „Ein Team zu führen, liegt uns Frauen im Blut. Denn auch eine Familie muss gemanagt werden, damit alles gut läuft“, so Stenitzer. „Was also hindert uns Frauen daran oder wovor haben wir Angst, in die Führung zu gehen? Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit sich Familie und Beruf vereinbaren

lassen? Welche Faktoren sind es, die den Aufstieg von Frauen in mittlere und höhere Führungspositionen beeinflussen?“ Um Fragen wie diese zukunftsorientierte Antworten zu bekommen, beschloss Stenitzer einen Tageskongress zum Thema „Frauen in der Führung“ zu organisieren.

Female Leadership

Die Einladung richtet sich an alle Frauen, die sich für eine bevorstehende Führungsrolle fit machen oder in ihrer bereits Bestehenden wachsen wollen und neue Inputs brauchen. Ebenfalls eingeladen sind alle männlichen Manager, die mehr über „Female Leadership“ erfahren und ihren weiblichen Führungskräften mit der Teilnahme am Kongress eine Form der Wertschätzung entgegenbringen möchten. Die Veranstaltung bietet zudem eine gute Gelegenheit, sich mit tollen Persönlichkeiten auszutauschen und zu vernetzen. |

NACHHALTIGKEITSCHECK FÜR UNTERNEHMEN

Themen wie Mindset, Führungskompetenz und Sichtbarkeit stehe beim Tageskongress „Frauen in der Führung“ im Herbst im Fokus. © gpointstudio / freepik

WEITERE INFORMATIONEN:

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INTERVIEW

„Gemeinsam

sind wir Katalysator und Initiator für grüne Technologien“

Der Green Tech Valley Cluster bündelt grüne Forschung und Tech-Leader in Kärnten und der Steiermark.

Heimische Unternehmen im geopolitischen Match mit deren grünen Technologien am Markt nachhaltig zu platzieren ist Ziel des Green Tech Valley, bekräftigt Bernhard Puttinger im Interview mit advantage.

advantage: Welchen Stellenwert hat das Green Tech Valley national wie international gesehen?

Bernhard Puttinger: Der Cluster vereint im Süden Österreichs rund 300 Unternehmen aller Größenordnungen, die im Bereich grüner Technologien Maßstäbe setzen – national und global. Dieser Zusammenschluss und die enge Vernetzung mit rund 2.300 Forschern in diesem Segment machen das Valley zu einem Hotspot im Green Tech Bereich, insbesondere in den Feldern Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien.

Wie unterstützt der Green Tech Valley Cluster die Unternehmen bei grünen Innovationen?

Ziel all unserer Bemühungen ist es, die Position der südösterreichischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen nachhaltig zu stärken und die internationale Marktposition im Bereich der Energieund Umwelttechnologie weiter auszubauen. Durch aktive Entwicklung des

Wirtschaftsraum Südösterreich

Ökosystems fördert und treibt unser Team die Entwicklung grüner Innovationen voran. Mit 18 internationalen Energieund Umweltechnikclustern stehen direkte Marktzugänge und globale Kooperationspartner für Unternehmen zur Verfügung.

Wie profi tieren die Unternehmen im Green Tech Valley Cluster?

In all unseren Services stehen die drei Säulen Wachstum, Netzwerk und Innovation im Fokus. Sie bilden die Basis, um Unternehmen dabei zu unterstützten, mit ihren Green­Tech­Lösungen international zu reüssieren. Der Stellenwert des Netzwerkes ist essentiell. So wird eine Vielzahl an kleineren Betrieben oder auch TechStartups Huckepack von internationalen Playern, die im Valley beheimatet sind, auf deren grenzüberschreitenden Businesses mitgenommen.

Die EU hat sich im Zeichen des Klimaschutzes ein hohes Ziel gesteckt. Inwieweit können Unternehmen des Green Tech Valley zur Erreichung dessen beitragen?

Mit dem Green Deal verfolgt die EU die Strategie, Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Ein großes Ziel, zugegeben, aber sicherlich das mit der höchsten Dringlichkeit. Und auch wenn

„Unser Anspruch für das Green Tech Valley ist, den Süden Österreichs als Hotspot für grüne Technologie international zu etablieren.“

Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Green Tech Valley Cluster

Österreich im internationalen Vergleich flächenmäßig klein ist, so zeigen zahlreiche Unternehmen mit ihren grünen Innovationen weltweit auf. Hier werden grüne Lösungen im Umwelttechnik­ oder Energiebereich entwickelt, die global „state­ofthe­art“ sind. Die Bandbreite reicht von klimaneutraler Produktion über Möglichkeiten der CO2­Abscheidung und Nutzung bis hin zur grünen Wasserstoffforschung oder neuartigen Recyclingmethoden für Batterien. Daran arbeiten im Green Tech Valley weltweit führende Technologiebetriebe mit Hochschulen und Startups zusammen. |

Grüne Innovations-Achse nimmt Fahrt auf

Mit der Eröffnung des Büros in Klagenfurt setzt das Green Tech Valley einen wichtigen Impuls für den Wirtschaftsraum Südösterreich.

Das Green Tech Valley, der #1 Technologie­Hotspot für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft, verstärkt mit der Büroeröffnung in Klagenfurt seine bundesländerübergreifende Zusammenarbeit. „Das ist eine InnovationsAchse für den gemeinsamen Wirtschaftsraum,“ so Kärntens LHStv. Gaby Schaunig, die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger­Miedl und Kärntens Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig.

Technologien für die Klimawende

Das Green Tech Valley vereint 300 globale Green Tech Pioniere in Kärnten und der Steiermark. Die grenzübergreifende, steirisch­kärntnerische Plattform sorgt für den Austausch von Wissen und Ideen sowie für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Startups, Forschungseinrichtungen und anderen Akteuren im Green Tech Sektor. „Grüne Technologien spielen eine entscheidende Rolle in der Klimawende. Der Green Tech Cluster, der nun Green Tech Valley heißt, trägt zu deren Weiterentwicklung maßgeblich bei. Mit diesem Zusammenschluss schaffen wir ein hochinnovatives, technologie­ und forschungsgetriebenes Umfeld für unsere Unternehmer für jene Entwicklungen, die uns allen eine nachhaltige Zukunft ermöglichen“, betonte Kärntens LHStv. Gaby Schaunig.

Kooperationen weiter forcieren

„Die Steiermark und Kärnten arbeiten seit vielen Jahren in der Wirtschaft und in der Forschung eng zusammen. Diese Kooperationen wollen wir künftig weiter forcieren und bündeln daher auch im Bereich der ,Grünen Technologien‘ verstärkt unsere Kräfte. Die Beteiligung Kärntens an unse­

„Mit dem Projekt ,Top Runner‘ können Kärntner Unternehmen mit einer 75 Prozent Beratungsförderung an die Technologiespitze gelangen.“

Christina Tekalec, Green Tech Valley-Projektleiterin in Kärnten

rem Green Tech Valley Cluster im vergangenen Jahr und die Eröffnung eines ClusterBüros in Klagenfurt sind nun weitere Meilensteine in unserer erfolgreichen bundesländerübergreifenden Zusammenarbeit“, so die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger­Miedl.

Koralmbahn als Treiber

Auch Kärntens Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig unterstrich die Chancen für die Region: „Der Süden Österreichs wird mit der Koralmbahn zu einem starken, vernetzten und innovativen Wirtschafts­

raum. Kärnten wird sich als Green Tech Hub noch stärker positionieren, die Kräfte bündeln und die wirtschaftlichen Chancen für die Region nutzen. Insbesondere auch im Bereich der Wasserstofftechnologie wollen wir die Kooperation verstärken, um Nachhaltigkeit durch Innovation zu forcieren.“ Beide Cluster­Standorte in Graz und Klagenfurt befinden sich zudem fußläufig zu den jeweiligen Bahnhöfen. „Wir wollen diese neue Achse Zug um Zug ,doppelt’ nutzen: mit gemeinsamen Innovationen für Klimaschutz & Kreislaufwirtschaft sowie auch zur Mobilität“, bekräftigt Cluster­Geschäftsführer Bernhard Puttinger.

Projekt „TopRunner“

Erste Ansprechperson am Klagenfurter Standort ist Christina Tekalec, die den Kärntner Unternehmen auf dem Weg in eine grüne Zukunft ab sofort mit Rat und Tat zur Seite steht. In Kooperation mit dem KWF wird das EFRE­Förderprojekt „Green Tech TopRunner“ angeboten. Hierbei handelt es sich um ein exklusives Programm für Unternehmen mit Umwelttechnikbezug und Sitz in Kärnten. „Top Runner richtet sich schwerpunktmäßig an KMUs (im Ausnahmefall auch an Großunternehmen). Diese sichern sich dadurch eine 75 Prozent­Förderung an individuellen Beratungsdienstleistungen. Für die Teilnehmer entsteht kein bürokratischer Mehraufwand, da die Projektabwicklung seitens des Clusters geschieht. Ebenfalls erhalten die Unternehmen kostenfreie Audits (IST­Standserhebung) für eine detaillierte Aufschlüsselung vorherrschender Stärken und Schwächen. Das Projekt läuft bis Ende 2025“, erklärt Christina Tekalec. |

Green Tech Valley goes Carinthia: Kürzlich wurde das Büro am Völkermarkter Ring in Klagenfurt eröffnet.

© GTVC/Puch

WISSENSWERT

• Kärnten und die Steiermark beheimaten über 300 Anbieter grüner Technologien in den Bereichen Biomasse, Solarenergie, Wasserkraft und Recycling.

• 600 grüne Technologien und Dienstleistungen für erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft.

• 20 grüne Technologieführer und 2.300 Green-Tech-Forschende an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

• Die Hälfte der zuletzt erhobenen 165 rot-weiß-roten „Green-TechStart-ups“ wachsen hier.

• Rund 24.500 Mitarbeiter sind derzeit in der Energie- und Umwelttechnikbranche beschäftigt und haben einen GreenTech-Umsatz von 6,8 Milliarden Euro erwirtschaftet.

• Mit einer Forschungsquote von über 5 % und Investitionen in Milliardenhöhe in die Entwicklung neuer grüner Technologien pusht das Green Tech Valley ganz Österreich zum Innovation Leader.

• Die Exportquote von knapp 90 % unterstreicht, dass die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen aus dem Green Tech Valley weltweit gefragt sind.

• Derzeit befinden sich 15 von österreichweit 20 grünen Comet-Zentren, Projekten und -Modulen im Green Tech Valley.

• Mit Graz, Villach und Klagenfurt sind drei der bisher insgesamt sechs österreichischen KlimapionierGroßstädte im Green Tech Valley.

Das EU-Projekt „CircEl-Paper“ verfolgt das Ziel, funktionelle Leiterplatten auf Basis von Papiertechnologie herzustellen. © Bergmann

Forschen für eine grüne Zukunft

Die Entwicklung nachhaltiger Technologien steht bei JOANNEUM RESEARCH im Fokus.

Die Institute MATERIALS und LIFE der JOANNEUM RESEARCH befassen sich im Rahmen des EU­Projekts CircEl­Paper mit Elektronik, die wie Papier entsorgt und recycelt werden kann. „Es ist klar, dass es die grüne Transformation nur mit Unterstützung von Technologien geben kann. Auf diesem Weg sind Technologieoffenheit und Konsequenz notwendig“, betont Geschäftsführer Heinz Mayer.

EU-Projekt „CircEl-Paper“

Von den 12 Millionen Tonnen Elektroschrott, die in Europa jährlich anfallen, werden nur 42 Prozent ordnungsgemäß gesammelt und recycelt (Quelle: World Economic Forum), weltweit sind es nur 17 Prozent (Quelle: Global E­Waste Monitor 2020). Das EU­Projekt „CircEl­Paper“ verfolgt deshalb das Ziel, funktionelle Leiterplatten auf Basis von Papiertechnologie herzustellen, sodass die funktionelle Elektronik am Ende ihrer Lebensdauer im herkömmlichen Papierrecyclingverfahren entsorgt und sogar recycelt werden kann. Dies könnte die Recyclingkosten verringern und die Rückgewinnung von wertvollen Materialien erleichtern.

Ressourcenschonende Materialien

Am Institut MATERIALS, dem Institut für Sensorik, Photonik und Fertigungstechnologien, wird an der Entwicklung geeigneter Materialien geforscht. „Wir entwickeln

Additive, außerdem befassen wir uns mit skalierbaren Prozessen, welche ein Auftragen dieser neuartigen Materialien auf eine Leiterplatte aus Papier gestatten und eine rasche Anwendung in der Industrie ermöglichen. Dabei hat die Verwendung von ressourcenschonenden und umweltverträglichen Materialien und Prozessen höchste Priorität“, berichtet Oliver Werzer, Projektverantwortlicher am Institut.

Nachhaltige Prozesse

Am Institut LIFE, dem Institut für Klima, Energiesysteme und Gesellschaft, wird die Kreislauffähigkeit der neu entwickelten Materialien unter die Lupe genommen. „Detaillierte LCA­Studien und die Bewertung der Kreislauffähigkeit sind für derart komplexe Technologien nicht Standard. Sie erfordern sowohl tiefgründiges Knowhow über die Materialien und Technologien als auch eine Weiterentwicklung der Methodik, insbesondere für die Bewertung der Kreislauffähigkeit. Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit der verschiedenen im Rahmen des Projekts entwickelten Ansätze werden frühzeitig bewertet und vom Konsortium in der Auswahl und Weiterentwicklung der technologischen Optionen berücksichtigt,“ so die Projektverantwortliche Sara Carniello.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Die JOANNEUM RESEARCH GmbH ist mit ihren beiden Instituten LIFE und

„Es ist klar, dass es die grüne Transformation nur mit Unterstützung von Technologien geben kann. Auf diesem Weg sind Technologieoffenheit und Konsequenz notwendig.“

Geschäftsführer Heinz Mayer

MATERIALS Teil eines internationalen Konsortiums, das seit September 2022 am Projekt CircEl­Paper arbeitet und die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der papierbasierten Leiterplattentechnologie sollen anhand von drei Anwendungsfällen aus den Bereichen Medizin, Logistik und Unterhaltungselektronik demonstriert werden: Anhand eines Sensors zur Messung des Blutzuckerspiegels auf der Haut, einer Verpackung mit integriertem Zeit­Temperatur­Indikator und von Grußkarten, die Musik abspielen. |

INTERVIEW

mit KWF-Vorständin Sandra Venus

„Wissen

wird noch wertvoller, wenn es transferiert wird“

Der Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) forciert den Kooperationsgedanken, um die grüne Wende voranzutreiben.

Die aktuelle EU­Förderperiode, die sich bis 2027 erstreckt, ist geprägt vom Green Deal. Großes Potenzial für die heimische Wirtschaft liegt in der Zusammenarbeit, in der Kooperation und im Wissenstransfer von Unternehmen untereinander sowie zwischen Unternehmen und Forschungsbzw. Bildungseinrichtungen vice versa. Mit dem „FIRST. Green“ – Programm setzt der KWF genau hier an, wie Vorständin Sandra Venus im Interview mit advantage erklärt.

advantage: Welche Rolle spielt der Green Deal der EU in der Gestaltung der Förderkulisse der Kärntner Wirtschaftsförderung?

Sandra Venus: Ich glaube, momentan die prägendste. Wir werden einerseits die Digitalisierung brauchen aus dem Technologiegedanken heraus. Andererseits geht es darum möglichst ressourcenschonend zu agieren, das heißt Geschäftsmodelle und Prozesse anzupassen und die Unternehmen zu begleiten, dass sie dieses Gedankengut zur Anwendung bringen und auch Mitarbeiter in ihrer Ausbildung dahingehend unterstützen. Das ist alles ein großes Ganzes, ein innovierender Prozess. Auch wir als KWF müssen unser Förderungsportfolio immer wieder anpassen, damit unser Angebot den höchstmöglichen Nutzen im Sinne des Green Deals für die Kärntner Wirtschaft hat.

Was ist das Ziel des „FIRST. Green“ Programms des KWF?

Mit „FIRST. Green“ starten wir im Herbst

in die zweite Runde. Anmeldungen sind bis 6. Oktober 2023 unter kwf.at/foerderungen/first­green/ möglich. „FIRST“ steht in dem Fall für „Führungskräfte investieren und reflektieren zu speziellen Themen“. Es handelt sich dabei um ein Vernetzungsprogramm, wo wir die Managementebenen zusammenbringen, Räume eröffnen und uns inhaltlich mit dem Thema „Grüne Transformation“ beschäftigen. Das Programm setzt dort an, wo Entscheidungen getroffen werden: Auf Ebene der Geschäftsführung. Ziel ist es Unternehmen aus verschiedensten Branchen untereinander und mit kompetenten Partnern aus der Wissenschaft zu vernetzen. Denn durch das Zusammenspiel aller Akteure kann im Einklang von ökonomischen und ökologischen Zielen wirklich Großes entstehen. Die Intention von „FIRST. Green“ ist es, dass die Unternehmer reflektieren und voneinander lernen. Themen werden diskutiert, aber nicht immer gleich bewertet. Es ist ein Programm, wo wir – und das sehe ich als eine Stärke des KWF – mit solchen Produkten Innovationsräume schaffen in einem moderierten Umfeld. Es können daraus Pilotprojekte entstehen, die dürfen auch scheitern. Denn durch das Scheitern lernt man dazu. Aus meiner Sicht gilt es den Green Deal als Chance zu erachten.

Wie kann (Wirtschafts-)wachstum neu gedacht werden?

Die letzte EU­Förderperiode bis 2020 war geprägt von Wachstum, Wachstum, Wachstum. Durch den Green Deal haben wir aber einen neuen Hebel: Ich muss

„Die Intention von ,FIRST. Green‘ ist es, dass die Unternehmer reflektieren und voneinander lernen. Themen werden diskutiert, aber nicht immer gleich bewertet.“

Sandra Venus, KWF-Vorständin

qualitativ und ressourcenschonend wachsen, damit die Umwelt nicht belastet wird. Die Qualität muss an oberster Stelle stehen. Aus meiner Sicht ist die grüne Vision ein gutes Ziel. Denn: Weniger ist mehr.

Stichwort Wirtschaftsraum Süd: Welche Bedeutung messen Sie der bundesländerübergreifenden Zusammenarbeit zu?

Eine große, denn Zusammenarbeit ist sehr wichtig und natürlich bin ich in einem größeren Wirtschaftsraum sichtbarer und habe eine andere Qualität. Die Koralmbahn ist eine Chance, damit der Wirtschaftsraum größer wird. Dazu werden wir uns aber anstrengen müssen, neue Symbiosen eingehen und das Bewusstsein schaffen! |

INTERVIEW

„Der

Mensch steht im Mittelpunkt“

Für die PMS-Gruppe entwickelt sich die grüne Wende zum Wachstumsmotor auf unterschiedlichsten Ebenen.

Im Interview mit advantage gibt Geschäftsführer Franz Grünwald spannende Einblicke in die Lavanttaler Unternehmensgruppe und spricht über die Zukunftsthemen Green Deal und Koralmbahn.

advantage: Wie wird Nachhaltigkeit bei PMS gelebt?

Franz Grünwald: Nachhaltigkeit ist in der DNA der PMS schon seit der Gründung im Jahr 2005 verankert und zieht sich durch alle Bereiche. Das beginnt bei den Mitarbeiter:innen: Sie sind unser nachhaltigstes Gut. Im Sinne unserer sozialen Verantwortung versuchen wir hier Anreize zu schaffen. Wir bieten gratis Mittagessen, Massagen und Yoga­Kurse – für eine nachhaltige Gesundheit.

Auch die Lehrlingsausbildung ist uns ein wichtiges Anliegen: Wir wollen nachhaltig Fachkräfte entwickeln, ihnen sichere Arbeitsplätze im Tal bieten und damit einer Abwanderung entgegenwirken. Wir haben eine Kooperation mit der FH Kärnten, bei der Mitarbeiter:innen und Arbeitnehmer:innen aus der Region die Möglichkeit haben, im Lavanttal

berufsbegleitend zu studieren. Dazu haben wir eigene Arbeitszeitmodelle bei uns im Unternehmen entwickelt, um die Vereinbarkeit von Studium und Beruf leichter bewerkstelligen zu können. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, brauchen wir im Tal dringend gut ausgebildetes Fachpersonal. Dazu wird ab 2024 das Aus­ und Weiterbildungsangebot am PMS Technikum Lavanttal erweitert und an die Bedürfnisse des Marktes angepasst. Das Thema Nachhaltigkeit wird dabei einen zentralen Stellenwert einnehmen. Nachhaltigkeit spielt auch im Rahmen unseres Energiemanagements eine wesentliche Rolle. Wir haben eine Photovoltaikanlage installiert, auf LED­Beleuchtung umgerüstet und arbeiten daran, energieautark zu werden. Wir sind seit zehn Jahren EMAS zertifiziert. Im Zuge dieser Zertifizierung haben wir Umweltmanagementsysteme eingeführt. Anhand der gemessenen Energieströme und ­daten leiten wir laufend Verbesserungsmaßnahmen ein und setzen uns kontinuierlich neue Ziele. Ab 2026 ist unser Unternehmen CSRD berichtspflichtig. Ein eigenes Projektteam

„Ich möchte Wachstum anders denken: Nicht nur quantitativ im Sinne von immer mehr, sondern vor allem auch qualitativ im Sinne von immer besser.“

Franz Grünwald, Geschäftsführer PMS

widmet sich der neuen Nachhaltigkeitsberichterstattung. Wir engagieren uns im Netzwerk „Verantwortung zeigen!“ und sind Partner des Energieforums Österreich.

Stichwort Green Deal: Wie stehen Sie dazu? Ich glaube, dass uns der Green Deal die nächsten zehn bis 15 Jahre massiv begleiten wird. Die Bereiche E­Mobilität und erneuerbare Energien inklusive Netzausbau sind hier wichtige Geschäftsfelder. Hier stehen notwendige Veränderungsprozesse an, um den Anforderungen gerecht zu werden. Alle Firmen, die hier führend mitwirken, haben meiner

Meinung nach in den nächsten Jahren enorme Wachstumschancen.

Welche Schritte setzt PMS in punkto „grüne Geschäftsmodelle“?

Uns ist es sehr wichtig, die Anliegen unserer Kunden zu verstehen. Wir bieten erfolgreiche Lösungen für die grüne Wende auf allen Ebenen, welche wir individuell und gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern erarbeiten.

Der Green Deal und die damit verbundenen Themen haben uns veranlasst, die PMS Alternative Energie Systeme GmbH (PMS AES) zu gründen. Die PMS AES beschäftigt sich mit Lösungen im Bereich der Alternativenergien: Vom Biomasse­Heizkraftwerk in Kombination mit Photovoltaik, Energiespeicher bis hin zu Windanlagen. Uns geht es im Wesentlichen darum, derzeitige Anlagen energieeffizienter und wirtschaftlicher zu betreiben und vernünftige Gesamtkonzepte für unsere Kunden zu erstellen. Bei fortschreitendem Klimawandel wird in vielen Wärmeverbundnetzen auch die Kälteversorgung ein notwendiges Thema. Unser Ansatz und unsere Stärke ist es, hier

gesamtheitlich zu denken, die Projekte vollumfänglich zu begleiten und zu realisieren. (Engineering, Automation, Produktion bis zur Montage und Inbetriebnahme inkl. Servicierung und Instandhaltung diverser Produktionsanlagen).

Das zeigt sich auch durch die im letzten Jahr gegründete PMS Digital Solutions GmbH (PMS DS), einem weiteren Unternehmen der PMS Gruppe. In der PMS DS erweitern wir die Wertschöpfung durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen, indem wir neue digitale Geschäftsmodelle (z. B. Stichwort „Digitaler Zwilling“) entwickeln.

Welche Bedeutung hat das Jahrhundertprojekt Koralmbahn für die Region und die PMS Gruppe?

Durch die wesentlich schnellere Anbindung und Erreichbarkeit werden sich bei uns im Lavanttal neue Firmen ansiedeln, um die Ressourcen und Technologien, welche wir hier haben, zu nutzen. Wir als PMS begrüßen das. Durch innovative Unternehmen entstehen neue und verbesserte Rahmenbedingungen und dadurch neue Marktchancen. Wir sollten keine

„Unsere Entwicklung zielt darauf ab, dass wir in allen Unternehmensprozessen exzellent sind, dann stellt sich der wirtschaftliche Erfolg von selbst ein.“

Franz Grünwald, Geschäftsführer PMS

Angst davor haben, sondern die Chance nutzen, gemeinsam an neuen Ideen zu arbeiten und so die Zukunft mitzugestalten. Dies stärkt nicht nur die einzelnen Unternehmen, sondern die gesamte Region. |

KONTAKT

PMS Elektro- und Automationstechnik GmbH

PMS-Straße 1

9431 St. Stefan/Lavanttal

T: +43(0)50 767-0

E: office@pms.at www.pms.at

Nachhaltigkeit beginnt bei PMS bei den Mitarbeitern. © Rene Knabl

INTERVIEW

mit Astrid Steharnig-Staudinger, Österreich Werbung

„Die Koralmbahn wird beiden Bundesländern einen

Push

geben“

Durch die verbesserte Erreichbarkeit werden Reiseziele nochmals attraktiver und es ergeben sich völlig neue Optionen. Von Petra Plimon

Die gebürtige Kärntnerin Astrid SteharnigStaudinger ist seit Mai neue Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW). Im Interview mit advantage spricht sie u. a. über die Koralmbahn aus Sicht des Tourismus und die Zukunft von nachhaltigen Angeboten in der Branche.

advantage: Was ist Ihre persönliche Vision für die Entwicklung des Tourismus in Österreich?

Astrid Steharnig-Staudinger: Ich möchte, dass Österreich weltweit so kreativ, außergewöhnlich und facettenreich positioniert wird, wie es in Wirklichkeit

auch ist. Es ist mein Ziel, unsere USPs deutlicher hervorzuheben. Dies werden wir mit unserer neuen Kommunikationslinie erreichen, aber auch mit einzelnen PR­relevanten Flagships über die man spricht. Österreich ist lebendig, die Menschen sind besonders und jedes Bundesland hat seine Faszination. Das sollen die Gäste, die zu uns kommen spüren und das wollen wir auch international kommunizieren.

Welche Rolle spielt dabei der Faktor Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Faktor für unsere Branche geworden. Nachhaltige Angebote

und klimafreundliche Geschäftsprozesse sind kein „Nice to Have“, sondern für viele Gäste zu einem entscheidenden Buchungskriterium geworden. Klarerweise ist es die Aufgabe jeder Branche, in Zeiten des Klimawandels Maßnahmen für eine Verbesserung zu setzen. Wir als ÖW sind hier mit den Stakeholdern aus dem Tourismus im Austausch und unterstützen sie entlang der im letzten Jahr entwickelten ÖW­Nachhaltigkeitsstrategie dabei, die Zukunftsfähigkeit des Tourismuslandes Österreich zu sichern. Zusätzlich ist es

selbstverständlich, dass wir jene Aspekte der Nachhaltigkeit, für die Österreich international bekannt ist, in unseren Kampagnen mittragen und aktiv kommunizieren. Dazu gehören unter anderem die unberührten Naturlandschaften, die ausgezeichnete Wasserqualität unserer Seen oder auch die allgemein hohe Lebensqualität in den Regionen. Österreich hat hier schon sehr viel zu bieten und getan – wir wollen das in die Auslage stellen und unser Wissen weitergeben, um die Branche zu unterstützen.

„Ich möchte, dass Österreich weltweit so kreativ, außergewöhnlich und facettenreich positioniert wird, wie es in Wirklichkeit auch ist.“

Astrid Steharnig-Staudinger, ÖW-Geschäftsführerin

Mit der Koralmbahn wachsen Kärnten und die Steiermark zu einem Wirtschafts- und Lebensraum zusammen. Welche Bedeutung hat das Jahrhundertprojekt aus Sicht des Tourismus?

Die Koralmbahn wird beiden Bundesländern einen Push geben, was die wirtschaftliche, aber auch die touristische Entwicklung anbelangt. Durch die verbesserte Erreichbarkeit werden Reiseziele nochmals attraktiver, es ergeben sich völlig neue Optionen für die Besucher aus Österreich, aber auch aus den internationalen Märkten.

Die Koralmbahn sorgt aber nicht nur für eine verbesserte Erreichbarkeit zwischen Kärnten und der Steiermark, sondern steigert auch die Lebensqualität der Menschen vor Ort. Auch der Arbeitsmarkt wird dynamisiert, es ergeben sich neue Optionen für die Menschen in bei­

den Regionen. Daneben ist der Nachhaltigkeitsaspekt nicht zu unterschätzen: Durch die verbesserte Erreichbarkeit können die potenziellen Gäste verstärkt auf das eigene Auto verzichten, was für eine Reduktion von CO2­Emissionen und Lärm sorgen kann.

„Ganz persönlich glaube ich, dass jungen Menschen die vielfältigen Optionen in der wohl schönsten Branche der Welt in einer zeitgemäßen Art und Weise vorgestellt werden müssen.“

Astrid Steharnig-Staudinger, ÖW-Geschäftsführerin

Der Fachkräftemangel ist auch im Tourismus allgegenwärtig. Wie können junge Menschen motiviert werden, einen Beruf in dieser Branche zu ergreifen?

Grundsätzlich liegt der Arbeitsmarkt nicht im unmittelbaren Wirkungsbereich der ÖW – da gibt es sehr viele Anstrengungen seitens Ministeriums und Wirtschaftskammer. Aber klarerweise ist es wichtig, dass die Branche ausreichend Arbeitskräfte zur Verfügung hat, damit Österreich auch weiterhin mit seiner weltweit bekannten Gastfreundschaft punkten kann.

Ganz persönlich glaube ich, dass jungen Menschen die vielfältigen Optionen in der wohl schönsten Branche der Welt in einer zeitgemäßen Art und Weise vorgestellt werden müssen. Nach einer touristischen Ausbildung steht die Welt offen, der direkte Kontakt mit den Gästen ist unbezahlbar. Wir werden uns hier auch bemühen mit Schulen und Fachhochschulen in Kooperation zu gehen, damit wir diese Berufsbilder auch aufzeigen und Role Models präsentieren. |

© ÖW/Pamela Russmann

Perspektiven für Leadership

Das Netzwerk „Verantwortung zeigen!“ begrüßte im Juli über 60 Führungskräfte aus Kärnten und der Steiermark in St. Paul im Lavanttal.

Mit viel Herz und Einsatz begleiten Iris Straßer und Yasmine Benischke Unternehmen darin, Nachhaltigkeit und Verantwortung nicht nur zu plakatieren, sondern in den betrieblichen Alltag zu integrieren. Mit dem Unternehmensnetzwerk „Verantwortung zeigen!“ (VZ) verbinden sie Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft im Süden Österreichs und organisieren landesweite Projekte und Dialoge.

Die Zukunft gestalten

Der alljährliche VZ­Thementag hat sich zu einer liebgewonnenen Tradition gespickt mit Impulsen zum Weiterdenken, bereichernden Begegnungen und wertvollen Gesprachen entwickelt. 2023 im Fokus: Die Rolle von Führung in der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Was kann und was muss Führung leisten und welchen Rahmen brauchen Organisationen und Führungskräfte selbst? Wo ist ihre

Kraft zur Weltgestaltung gefragt, ohne sie dabei zu überfordern? All diesen Fragen und möglichen Antworten widmeten sich die Vorträge von Snowboarder Alex Payer, Benediktinermönch Pater Marian Kollmann und Finanzmarktexperten Günther Gorbach. Eine hochkarätige Runde von Führungskräften aus Kärnten und der Steiermark nutzte die Chance zum Dialog im besonderen Ambiente.

Freude an der Niederlage

Sich Ziele setzen, mit Rückschlägen umgehen, die Energie und Motivation kanalisieren – und Mensch sein: Authentisch, zuversichtlich, sich vertrauend, für etwas brennen. Seit mehr als 15 Jahren im Profisport tätig, zeichnete Alexander Payer sein persönliches Bild mit dem Umgang von Niederlagen. „Talent zu haben ist eine Sache, dran zu bleiben und mit allen Umständen lernen umzugehen, dir selbst zu vertrauen, deinem Team zu erlauben, dich auf dieser nicht immer einfachen Reise zu begleiten, führt dich zum Erfolg.

Bei Fehlern fällt man selten zurück, sondern meistens nach vorne“, so Payer.

„ora et labora et lege“

Pater Marian Kollmann gab in seinem Vortrag Einblicke in die Welt der seit 540 n.Chr. bestehenden Klosterregeln „Regula benedicti“. Er beschrieb u. a. auch jene Führungsqualitäten, die Benedikt für den Vorstand eines Klosters niedergeschrieben hat. Zudem vermittelte er Benedikts einprägsame Bilder zum Tun und Handeln von Führungskräften wie etwa „den Vater, der stärkt und Halt verleiht, den Lehrer, der lebt, was er lehrt oder den Gärtner, der sensibel nichts zerbricht, manches aber klug wegschneidet und Wachstum fördert“. Pater Marian unterstrich auch die Herausforderung, bei jeder Weiterentwicklung die Benedictischen Regeln im Blick zu behalten und sich daran zu orientieren.

Leadership für Nachhaltigkeit

„Wenn sich Unternehmen schon mit steigenden regulatorischen Vorgaben, mit Stake­

holdererwartungen und der Wahrnehmung von außen beschäftigen müssen, dann soll auch der größtmögliche Nutzen daraus generiert werden,“ so eine Kernaussage von Günter Gorbach, Prokurist der Zürcher Kantonalbank, der sich selbst als Nachhaltigkeitsfreak beschrieb. „Eigentlich komme ich aus der Umweltbewegung und habe bereits vor vielen Jahren ein Nachhaltigkeitskonzept umgesetzt in der Bank, für die ich verantwortlich zeichnete“, so Gorbach.

Mittagsgebet

der Mönche

Nach den Impulsvorträgen ging es in die Mittagspause, nicht aber ohne zuvor der Einladung von Pater Marian entsprechend dem Mittagsgebet der Mönche beizuwohnen. Einkehrende 20 Minuten, die –untermalt von jahrhundertealten Gesängen – Augenblicke des Innehaltens ermöglichten und den Tag spirituell bereicherten. Am Nachmittag teilten sich die Teilnehmer in Gruppen und widmeten sich – teils im Grünen, teils in den Stiftsarkaden sit­

zend – den Themenstellungen „Sich selbst führen“, „Die Organisation gestalten“, „Markt und Welt im Blick“ und „Das Klima schafft den Rahmen“.

Gemeinsamer Ausklang

Nach der Vorstellung der Arbeitsergebnisse wurde der Thementag mit einer scharfsinnigen Zusammenfassung über die Unterschiede von Management und Leadership vom Rektor der Diakonie de La Tour Hubert Stotter geschlossen. „Es braucht beides für ein erfolgreiches Unternehmen, Leadership und Management. Sie sind als Führungskräfte nicht alleine.“

Beim gemütlichen Ausklang in den Arkaden mit Imbiss und einem Glas Stiftwein erzählte Bernhart Binder, Forstdirektor des Stiftes, über die umfassende Entwicklung in Sachen Nachhaltigkeit, der sich auch ein jahrhundertealter Orden stellen muss. Es war ein rundum gelungener VZ Thementag 2023 – eine Fortsetzung im kommenden Jahr ist gewiss. |

Der VZ Thementag fand diesmal im historischen Ambiente des Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal statt und widmete sich dem Thema Leadership. © Verantwortung zeigen!

1 | (v. l. n. r.) Lutz Weber, Peter Ramskogler (beide Alpacem), Walter Sabitzer (WK-Bezirksstellenobmann), Robert Schratt (WK-Bezirksstellenleiter) und Herwig Draxler (WKK). 2 | Das Format der Entwicklungskonferenz verfolgt die Idee eines „Runden Tisches“. 3 | Vertreter aus Wirtschaft und Politik diskutierten über die Auswirkungen der Koralmbahn. 4 | Peter Ramskogler und Herwig Biei (Alpacem). 5 | Bgm. Gabi Dörflinger und Alpacem-GF Lutz Weber. 6 | Die Bahnanbindung führt bis zum Zementwerk Wietersdorf.

Koralmbahn: Nebenlinien revitalisieren, um Regionen zu stärken!

Bei der ersten regionalen Entwicklungskonferenz des Bezirks St. Veit/ Glan wurde die Wiederbelebung der Görtschitztalbahn in den Fokus gerückt. Von Petra Plimon

ärnten und die Steiermark wachsen durch die Koralmbahn zu einem gemeinsamen Wirtschaftsund Lebensraum Südösterreich zusammen. Damit die einzelnen Regionen und Betriebe davon profitieren werden können, sind noch entsprechende „Hausaufgaben“ zu erledigen.

Potenziale nachhaltig nutzen Am Werksgelände der Alpacem Zement Austria GmbH in Wietersdorf/Klein St. Paul (vormals w&p Zement) wurde daher zur ersten Entwicklungskonferenz des Bezirks St. Veit/ Glan geladen. „Ziel ist es eine Plattform für Fachleute, Entwickler und Interessierte zu schaffen, um nach­

haltige Lösungen für die Region zu gestalten und an den zuständigen Stellen zu deponieren“, so Walter Sabitzer, Bezirksstellenobmann Wirtschaftskammer St. Veit/Glan. Über die Koralmbahn und die Herausforderungen auf regionaler Ebene diskutierten neben Unternehmensvertretern von Gastgeber Alpacem Zement

Austria GmbH, der Donau Chemie AG, Dolomit Eberstein Neuper GmbH auch Gemeindevertreter aus Brückl, Eberstein, Deutsch Griffen, Friesach und Klein St. Paul sowie die beiden Nationalratsabgeordneten Klaus Köchl (SP) und Peter Weidinger (VP) und St. Veits Bezirkshauptfrau Claudia Egger­Grillitsch.

Standortfaktor Bahnanbindung

Mit dem Start der Koralmbahn Ende 2025 nähern sich die Zentralräume Klagenfurt und Graz immer stärker an. Um die daraus resultierenden Chancen zu nutzen, müssen auch in den ländlichen Regionen noch gewisse Weichen rechtzeitig gestellt werden – so auch in Mittelkärnten. Die Görtschitztalbahn war und ist ein wirtschaftlicher Standortfaktor für die Region, der Anschluss an die Koralmbahn enorm wichtig. „Diese Jahrhundert­Chance müs­

„Die Görtschitztalbahn hat Potenziale, die nachhaltig für den Wirtschaftsraum zu entwickeln sind.“
Walter Sabitzer,

St.

Veit/Glan

sen wir nutzen! Die Görtschitztalbahn hat Potenziale, die nachhaltig für den Wirtschaftsraum zu entwickeln sind“, so Sabitzer.

Von der Straße auf die Schiene

Die vier angrenzenden Gemeinden Brückl, Eberstein, Klein St. Paul und St. Georgen am Längsee, beheimaten 9353 Einwohner, rund 3.000 Arbeitsplätze und 20 Leitbetriebe – darunter Alpacem (ehemals w & p). Das Zementwerk transportiert beispielsweise jährlich an die 80.000 Tonnen über die Schiene und investiert derzeit

stark in eine klimafreundlichere Produktion. Ziel ist es den CO2­Fußabdruck weiter zu reduzieren und künftig noch mehr Güter und Rohstoffe auf die Bahn zu verladen.

Demnach könnte die vermehrte Nutzung der Bahnstrecke für den Güterverkehr und eine Wiedereröffnung für den Personenverkehr eine effizientere Vernetzung der anliegenden Gemeinden ermöglichen und als Nebenbahn der Koralmbahn zur Stärkung von Wirtschaft, Infrastruktur und Tourismus sowie Arbeits­ und Lebensqualität in der Region Görtschitztal beitragen. Dass ein Ausbau bzw. die Revitalisierung der Görtschitztalbahn auch einen wesentlichen Teil zur Verminderung des CO2­Ausstoßes leisten könnte, stellt in Zeiten des Klimawandels ein wertvolles Argument dar. |

Die Umsteigertage der Kärntner Linien machen es möglich – Nutze das gesamte Angebot von Bus und Bahn in Kärnten von 16. bis 22. September völlig kostenfrei und überzeuge dich von den Vorteilen. Eine Initiative des Verkehrsverbundes Kärnten und des Mobilitätsreferates des Landes Kärnten.

Anrechnung auf gültige Zeitkarten möglich. Gilt nicht für Sonderverkehre.

Alps-Adriatic LOGTalk am Villacher Kirchtag

Zahlreiche Partner fanden sich auf Einladung der LCA Logistik Center Austria Süd GmbH (LCAS) beim Netzwerk Event ein.

Die Alpen­Adria­Veranstaltung, die heuer zum zweiten Mal stattfand, bot rund 50 Stakeholdern der LCAS aus Norditalien, Slowenien, Deutschland und Österreich eine Bühne für einen grenzüberschreitenden Wissensaustausch. Selbst der strömende Regen konnte der Stimmung keinen Abbruch tun.

Logistiker aus Nah und Fern

Nach Begrüßungsworten der Geschäftsführerin der LCAS, Julia Feinig­Freunschlag und des Vertriebschefs der ÖBB Infrastruktur – Terminal Service Austria, Thomas Przybilovszki, wurde dem Geschäftsführer des Standortunternehmens LHI Euronationale Spedition, Renè Tarmastin, für seine wertvolle Unterstützung im Rahmen des gemeinsamen Auftritts während der

Startschuss für Mobilitätsdrehscheibe

Am Bahnhof Kühnsdorf-Klopeiner See entsteht eine moderne Mobilitätszentrale.

ADass der traditionelle Villacher Kirchtag ein wichtiger Treffpunkt für die heimische Wirtschaft ist, wurde beim „Alps-Adriatic LOGTalk“ im

transport logistic Messe in München 2023 gedankt. Danach wurde das Event offiziell eingeläutet und die Gäste mit einer originalen Kirchtagssuppe mit Reindling sowie echter Kärntner Brettljause verwöhnt. Gesichtet wurden beim Exklusiv­Event der LCAS u. a. WK­Präsident Jürgen Mandl, Villachs Stadtamtsdirektor Christoph Herzeg, Benjamin Wakounig, Präsident der SGZ, dem slowenischen Wirtschaftsverband in Kärnten, NABg Peter Weidinger, TSATerminalleitung Julia Felden, BABEG­Betriebsansiedlerin Thereza Grollitsch, Adriafer­Geschäftsführer Maurizio Cociancich, Christian Vogt, Geschäftsführer der DLH Real Estate GmbH, Ludwig Stepan vom Senat der Wirtschaft und sowie Vertreter der Kärntner Logistikszene Drautrans, Raben Bexity, RCA, RCO, Hasslacher, etc. |

Hier geht es zum „Kompetenzatlas Logistik Kärnten“!

nalog zum Ausbau der Koralmbahn wird auch eine neue Mobilitätsdrehscheibe am Bahnhof Kühnsdorf­Klopeiner See geschaffen, die den öffentlichen Verkehr in der Region auf ein neues Level hebt. Kürzlich erfolgte der Spatenstich im Beisein von LH­Stv. Martin Gruber, Bgm. Wolfgang Stefitz (Standortgemeinde Eberndorf), Bgm. Thomas Krainz (Gemeinde St. Kanzian) LAbg. Bgm. Hannes Mak, LAbg. Hermann Srienz, Architekt Reinhold Wetschko, ÖBB­Projektleiter Gerald Zwittnig, KEM­Manager Reinhard Schildberger und Regionalentwickler Peter Plaimer.

Nachhaltige Mobilität vor Ort

„Mit der Errichtung der Mobilitätszentrale schafft die Region aus eigener Kraft heraus eine Infrastruktur. Die Menschen, die den öffentlichen Verkehr in Anspruch nehmen, werden dort serviciert. Angedacht ist auch eine Autovermietung, Radverleih und ­service, der Ticketverkauf sowie E­Car­Sharing. Und der öffentliche

Spatenstich im Jauntal: Am neuen Koralm-Bahnhof Kühnsdorf-Klopeiner See wird ein innovatives Mobilitätsbüro errichtet. © Jegart/KK

Busverkehr hat dort sozusagen seinen Knoten. Es wird auch einen Ruheraum für die Busfahrer geben,“ erklärt Regionalentwickler Peter Plaimer. Rund 620.000 Euro werden aus Bundes­, Landesund Gemeindemitteln in die Baumaßnahme investiert, die Ende 2023 fertiggestellt werden soll. Ziel ist es bestmögliche Anbindungen an die Bezirkshauptstadt Völkermarkt, die touristische Versorgung in Richtung Klopeiner See, Kurzentrum Eisenkappel und die Attraktivierung des ländlichen Raumes sicherzustellen. Der öffentliche Verkehr und die sanfte Mobilität in Südkärnten erfahren mit dem neuen Leistungsumfang eine wesentliche Aufwertung. |

Palais 26 einmal mehr deutlich. © Plimon

INTERVIEW

mit Bundesratspräsidentin Claudia Arpa

Chancengleichheit im Fokus

Mit Claudia Arpa, Margit Göll und Doris Hahn ist das Bundesratspräsidium im zweiten Halbjahr 2023 erstmals in ausschließlich weiblicher Hand.

Im Interview mit advantage erzählt

Bundesratspräsidentin Claudia Arpa, selbst Mutter von drei erwachsenen Töchtern, warum es so wichtig ist der jüngeren Generation Perspektiven aufzuzeigen und die Werte der Demokratie zu vermitteln.

advantage: Der Bundesrat wird erstmals seit seinem Bestehen von drei Frauen geführt. Ein wichtiges Zeichen in Richtung Gleichberechtigung?

Claudia Arpa: Ja, absolut! Mit zwei Vizepräsidentinnen an der Spitze des Bundesrates zu arbeiten, ist ein wirklich sehr erfreuliches Ereignis. Aber gleichzeitig zeigt es uns, dass noch ein langer Weg zu gehen ist. Wir müssen viel mehr Frauen für politische Ämter begeistern. Ob Gemeinde oder Bundesrat – wer nicht mit am Tisch sitzt, bestimmt auch nicht mit. Mehr als die Hälfte unserer Bevölkerung sind Frauen und sie müssen auch bei allen politischen Entscheidungen teilhaben. Damit wir auch in Zukunft viele Präsidentinnen an der Spitze des Bundesrates haben, kann jedes politische Engagement von Frauen nur begrüßt, unterstützt und gefördert werden.

Welchen Schwerpunkt möchten

Sie in der Zeit der Präsidentschaft setzen bzw. welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?

„Kindern Perspektiven geben“, das ist der Fokus, den wir in dieser Präsidentschaft

„In Kindheit und Jugend wird der Grundstein für alle künftigen Lebensbereiche gelegt. Daher ist es mir so wichtig, der jungen Generation Perspektive und Stimme zu geben.“

Claudia Arpa, Bundesratspräsidentin

legen möchten. Die Teuerung trifft Familien und Kinder besonders hart. Es muss uns deshalb gelingen, die Einkommensunterschiede zugunsten der Jüngsten zu verringern und unseren Kindern gleiche Chancen, fundierte Bildung und ein unbeschwertes Aufwachsen zu ermöglichen. In Kindheit und Jugend wird der Grundstein für alle künftigen Lebensbereiche gelegt. Daher ist es mir so wichtig, der jungen Generation Perspektive und Stimme zu geben. In dieser Präsidentschaft wird daher auch eine parlamentarische Enquete stattfinden, die sich dem Schwerpunkt „Kindern Perspektiven geben“ widmet. Es hat mich auch sehr gefreut, dass diese Enquete in einer der ersten Sitzungen über alle Parteigrenzen hinweg einstimmig beschlossen wurde.

Stichwort Politikverdrossenheit in der Bevölkerung: Welche Lösungswege sehen Sie, damit das Vertrauen in die Politik wieder wachsen kann?

Das Präsidium des Österreichischen Bundesrats ist erstmalig zur Gänze weiblich: Margit Göll, Claudia Arpa und Doris Hahn (von links nach rechts). © Parlament

Ich versuche selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und appelliere für die Ausübung des Wahlrechtes und die Förderung politischer Bildung. Zugegeben kann der politische Alltag oft frustrierend sein, aber Demokratie bedeutet in der Praxis oft Auseinandersetzung, Diskussion, Überzeugungsarbeit und auch Kompromiss. Wir müssen vor allem der jungen Generation den Wert unseres Wahlrechtes vermitteln. Sie sollen verstehen, dass ihre Stimme nie verloren ist, sondern Teilhabe am demokratischen Prozess darstellt. Als Bundesratspräsidentin unterstütze ich daher das Fach „Politische Bildung“ und darf alle jungen Menschen dazu einladen, über ihre Anliegen zu diskutieren oder auch das neu renovierte Parlament zu besuchen. In dem neuen Besucherzentrum ist das Parlament durch interaktive Stationen erlebbar und Sitzungen können live mitverfolgt werden. Ich denke, es ist auf jeden Fall eine Reise nach Wien wert. Allein im letzten Halbjahr waren es 250.000 Besucher. Der Politikverdrossenheit können wir also nur mit Überzeugungsarbeit, im Gespräch, aber vor allem durch Förderung politischer Bildung bei jungen Menschen entgegentreten. Sie haben ein Recht auf Mitbestimmung und sollen demokratisch erwachsen werden. Nur so werden unsere Kinder in Zukunft erfolgreich und in Frieden zusammenleben können. |

LAND LEUTE LEBEN

G’schichteln, Geschichten und Geschichte aus der heimischen Wirtschaftswelt,

gesammelt von Isabella Schöndorfer

Delegation der Land- & Forstbetriebe Kärnten und Steiermark mit EU-Vizepräsident Karas. © Christian Georgescu

Differenzierung statt EU-Gleichmacherei

Geförderte Green Jobs

Die GPS Kärnten GmbH startet das Projekt "Perspektive Green Job", um Nachhaltigkeit und Chancengleichheit in der Arbeitswelt zu fördern. Ziel ist es, qualifizierte Arbeitskräfte in den JTF­Regionen (Wolfsberg, St. Veit, Völkermarkt) zu integrieren. Teilnehmen können interessierte Betriebe im Bereich Green Jobs. GPS übernimmt die gesamte Administration und unterstützt beim Recruiting. Zudem stehen geförderte

Arbeitskräfte für bis zu 12 Monate zur Verfügung.

Gut schlafen an der Sausaler Weinstraße

Die Boutique Hotel­Pension „Zum Sausaler“ in der Südsteiermark wurde vom Multiunternehmer Gernot Prasser umfunktioniert und kernsaniert. Die Liegenschaft verwandelte sich in ein modernes Hideaway mit Fokus auf Nachhaltigkeit und regionaler Wertschöpfung. Lokale Baufirmen waren involviert und umweltfreundliche Energielösungen gewählt. Quad­ und Buggy­Touren für Abenteuerlustige!

Die Land­ & Forstbetriebe Kärnten und Steiermark schlagen Alarm. Bei einem Besuch des Ersten Vizepräsidenten des EU­Parlaments, Othmar Karas, legten sie ihre Sicht auf die aktuelle EU­Politik dar und zeigten offen ihren Unmut. Christian Benger, Obmann der Land­ & Forstbetriebe Kärnten, machte auf die Auswirkungen der Abstimmungsergebnisse zu Themen wie „Renaturierung“ und „Heizen mit Holz“ aufmerksam und kritisierte die undifferenzierte Betrachtung des Waldes in der EU.

„Differenzieren ist nötig!“, forderte er. Karas versicherte, die regionale Sicht nach Brüssel zu tragen, und betonte, dass in der EU nie der Anschein von Enteignung entstehen dürfe. „Vor Ort müssen wir handlungsfähig bleiben und die Bioökonomie wieder ganz nach oben auf die politische Agenda setzen, denn nur aktive Bewirtschaftung bietet größtmögliche Sicherheit – gerade in Zeiten des Klimawandels“, so die Mitglieder der Land­ & Forstbetriebe.

Gastgeber Prasser mit seiner Lebensgefährtin Verena Sturm und Haushund „Amy“. © Simon Fortmüller

LAND LEUTE LEBEN

Domenigs DIMENSIONAL

Unter der Projektleitung und kuriert von der section.a zeigt die Heft in Hüttenberg, Kärnten, eine beeindruckende Ausstellung über den Architekten Günther Domenig. Geöffnet Sa­So, 10 bis 18 Uhr, bietet sie Einblicke in sechs ikonische Bauwerke von den 1970ern bis in die 2000er, wie die Z­Sparkasse in Wien und das Steinhaus am Ossiacher See. Die Architekturfotografien von Gerhard Maurer und die künstlerischen Modelle von Julia Hohenwarter erzeugen einen visuellen roten Faden. Die Ausstellung läuft bis zum 1. Oktober 2023 und repräsentiert einen wichtigen Aspekt von Domenigs Schaffen.

Upcycling-Elektrocamper

Der digitale Stellplatzführer für nachhaltiges Campingreisen „Schau aufs Land“ präsentiert den Elektrocamper E­Luise: ein klimafreundlicher, umgebauter VW­Bus mit Solarpanels. Ab sofort können Umweltbewusste diesen unter www.eluise.at mieten. Das Projekt steht für umweltfreundliches Reisen und wurde auf dem Geco­Festival, dem größten Festival für Nachhaltigkeit in der Steiermark, vorgestellt.

Ein Wochenende zum Durchatmen

Viele Frauen sehnen sich im oft stressigen Alltag zwischen Familie und Beruf nach mehr Zeit für sich. Der Retreat, der von 15.­17. September 2023 von Coachin Monika Kletzmayr in Maria Wörth am Wörthersee stattfindet, unterstützt Frauen dabei, täglich näher bei sich selbst anzukommen. Die „Linde Villas“ sind für Kletzmayr ein ungestörter Ort mit einem schönen, privaten Platz direkt am See. Retreat­Infos zu Ablauf, Verpflegung, Kosten:

Spielerisch zur CO2-Reduktion

Viele positive Rückmeldungen erhielt das 1. Klima­Fitnesscenter der Welt in Moosburg, das über zwei Wochen getestet wurde und nun an anderen Orten ausgerollt werden soll. Beim Training wurde das Bewusstsein für klimafittes Bauen und Wohnen geschärft und das Sparen von CO2­Emissionen zum ultimativen Workout. Parallel zu kurzweiligen Übungen gab es inspirierende Vorträge, Beratungen und Präsentationen. Als Ergebnis erhielt man einen praktischen Trainingsplan für ein nachhaltigeres Leben in den eigenen vier Wänden.

© Julia Bartelt
Klimafit: Moosburgs Bürgermeister Herbert Gaggl und Vize Roland Gruber. © Sandra Matanovic
© Michael Fasching
© Gerhard Maurer

C Alexander Huber bei seiner Arbeit in der Obst- und Gemüseabteilung bei Billa Plus in Feldkirchen.

G Alina König bei ihrer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau in der Trafik Kolmann in Klagenfurt.

© mediapool, autArK

Save the Date: Zero Project Unternehmensdialog Handel

Am 21. September 2023 findet das Format zum sechsten Mal statt. Im Fokus stehen der Mitarbeitermangel und die berufliche Inklusion im Handel.

Der heurige Spartendialog von Zero Project, einer Initiative der Essl Foundation und der autArK Sozialen Dienstleistungs­GmbH, knüpft an aktuelle Themen des Fachkräfteund Mitarbeitermangels sowie der beruflichen Inklusion in der Handelsbranche an. Das exklusive Event bietet auch dieses Mal wieder spannende Best­PracticeBeispiele.

Exklusives Event für inklusive Köpfe Fachkräftemangel sowie Employer Branding sind herausfordernde Themen für nahezu alle Unternehmen. Welche Potenziale Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt einbringen können, wie damit Fachkräfte gewonnen oder entlastet werden und wie sich Vielfalt in Unternehmen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch menschlich lohnt, erfahren Sie beim Zero Project Unternehmensdialog. Am Programm stehen eine spannende Keynote von Kurt Aschbacher, Vertriebsdirektor der Region Kärnten und Osttirol der REWE Group, BILLA, zum Thema „Diversity – Vielfalt im Unternehmen“, sowie Best­Practice­Präsentationen von Unternehmen, wie BILLA, Trafik Kolmann und IKEA, die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen bereits erfolgreich leben.

„Mit dem NEBA Betriebsservice sind wir der OneStop-Shop zum Thema berufliche Inklusion in Kärnten. Menschen mit Behinderung und Unternehmen werden nicht allein gelassen.“

Andreas Jesse, Geschäftsführer autArK

Mehrwert auf allen Ebenen

Ziel der Zero Project Unternehmensdialoge ist es, zu inspirieren eine Unternehmenswelt ohne Barrieren zu schaffen. Gemeinsam mit Landeshauptmann Peter Kaiser, Landesrätin Beate Prettner, Landesrat Sebastian Schuschnig, dem AMS Kärnten, der Wirtschaftskammer Kärnten, dem BM für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, den Sponsoren Designation und Druckbotschafter und weiteren Partnern setzt sich die Initiative von autArK und Essl Foundation dafür ein, Unternehmen davon zu überzeugen, dass die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen entsprechend ihrer Talente wirtschaftlich nicht nur sinnvoll ist, sondern auch einen Mehrwert für die Gesellschaft und Wirtschaft darstellt.

Inklusion am Arbeitsmarkt

Mit dem NEBA Betriebsservice von autArK – im Auftrag des Sozialministeriumservice, Landesstelle Kärnten – wird ein wichtiger Schritt gesetzt, um Arbeit für Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. Zahlen zufolge haben insgesamt 15 % der Menschen in der Bevölkerung eine Behinderung. Durch das kärntenweit kostenlose Angebot von NEBA können Potenziale von Menschen mit Behinderungen erkannt und für Unternehmen genutzt werden. Das Angebot umfasst u.a. Förderberatungen und das Koordinieren von Recruitingprozessen. |

SAVE THE DATE

Zero Project

Unternehmensdialog Handel

Wann: 21. September 2023, 14:00 bis 16:00 Uhr

Wo: 9020 Klagenfurt, Spiegelsaal, Amt der Kärntner Landesregierung, Arnulfplatz 1.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Begrenzte Teilnehmerzahl. Es gilt das Prinzip first come – first serve.

Anmeldungen unter www.autark.co.at/ unternehmensdialog/

NEBA Betriebsservice

Potenziale von Menschen mit Benachteiligungen und/oder Behinderungen erkennen und für Ihr Unternehmen nutzen.

Das NEBA Betriebsservice von autArK ist der One-Stop-Shop bei allen Fragen zum Thema „Arbeit für Menschen mit Benachteiligungen/Behinderungen“. Kostenlos & Kärntenweit.

Ihre Benefits:

✓ Informationen zur Ausgleichstaxe und zu rechtlichen Rahmenbedingungen

✓ Förderberatung

✓ Individuelle Arbeitsplätze gestalten

✓ Koordinieren von Recruitingprozessen

✓ Unterstützung bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen

✓ u. v. m.

Interessiert?

Ihre Ansprechpartnerin: Ing.in Tina Malle

M: 0650/355 94 53 · E: tina.malle@betriebsservice.info

autArK Soziale Dienstleistungs-GmbH

Rudolfsbahngürtel 2 · 9020 Klagenfurt am Wörthersee

M: 0650/355 94 53 · E: tina.malle@betriebsservice.info www.autark.co.at

„In einem Museum wird nicht nur die Vergangenheit zur Schau gestellt, sondern es ist auch ein Ort, an dem gesellschaftlich relevante Fragestellungen thematisiert werden,“ betont Wolfgang Muchitsch.

INTERVIEW

mit Wolfgang Muchitsch, Direktor und wissenschaftlicher Leiter des Landesmuseums für Kärnten (kärnten.museum)

„Museum ist immer Teamarbeit“

Nachhaltigkeit spielt in der Ausrichtung des kärnten.museums eine wesentliche Rolle – und das in allen Facetten. Von Petra Plimon

Das „kärnten.museum“ wurde im Herbst 2022 nach einer umfassenden Generalsanierung wiedereröffnet. Seit April befindet sich das „Gedächtnis des Landes“ auch unter neuer Führung. Im Interview mit advantage spricht Wolfgang Muchitsch über seine Ziele und die Bedeutung des Faktors Nachhaltigkeit.

advantage: Was ist Ihre Vision für die Entwicklung des Kärntner Landesmuseums?

Wolfgang Muchitsch: Mein großes Ziel ist es das Haupthaus – das neue „kärnten. museum“ – mit sehr abwechslungsreichen und gesellschaftlich relevanten Ausstellungen und Veranstaltungen zu bespielen und mit dem Team gemeinsam ein entsprechendes Programm zu entwickeln. Geplant sind zwei große Sonderausstellungen pro Jahr, die wir zeigen wollen. Dazu vier bis

fünf kleine Ausstellungsprojekte im Atrium, dem Erdgeschoss, das für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist. Ich habe ein hervorragendes Team vorgefunden, das willig ist den Weg zu gehen. Wir wollen vor allem die aktuellen Themen unserer Zeit in den Fokus bringen. Natürlich wird es auch wichtig sein, die anderen Museumsstandorte an dieses neue Qualitätsmerkmal heranzuführen. Und es braucht die Kooperation mit allen Kultur­, Wissenschafts­ und Bildungsträgern aus der Region, das ist mir ein wichtiges Anliegen!

Welche Maßnahmen werden in punkto Nachhaltigkeit gesetzt? Im Museum gibt es da zwei Schienen. Einerseits: Wie nachhaltig agieren wir selbst? Da geht es um Energieeffizienz, die Klimatisierung von Depots, die dortigen Klimawerte, um das Wiederverwenden von Materialien beispielsweise auch bei Ausstellungen, die Entsorgung, Re­Use

und Recycle. Wir bemühen uns derzeit –wie andere Museen auch – das Umweltgütesiegel zu erreichen. Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des „kärnten. museum“ waren Nachhaltigkeit und Energieeffizienz wichtige Schwerpunkte. Die andere Schiene ist: Wie stark spiegelt sich das Thema Nachhaltigkeit in unserem Programm? Das „Spiel des Lebens“ ist ein gutes Beispiel, wie wir das Thema Nachhaltigkeit an unsere Besucher heranbringen möchten.

Noch bis zum 8. Oktober läuft die Sonderausstellung „Das Spiel des Lebens“. Was können sich die Besucher erwarten?

Im „Spiel des Lebens“ wird einerseits die Artenvielfalt in der Region vermittelt. Andererseits natürlich auch die Gefahren, die durch die menschlichen Eingriffe bestehen. Da hat uns auch die Naturschutzabteilung des Landes Kärnten 

Der Anthropozän-Raum ist DIE Dauerausstellung zum Thema Nachhaltigkeit im „kärnten.museum“.

© LPD/Bauer

Die Sonderausstellung „Spiel des Lebens“ wurde in Kooperation mit der Landesabteilung für Umwelt, Energie und Naturschutz, der Arge NATURSCHUTZ und dem Team des UNESCO Lehrstuhles „Sustainable Management of Conservation Areas“ der FH Kärnten umgesetzt. © kärnten.museum; LPD/Krainz

„Das kärnten.museum ist das Gedächtnis des Landes. Sollte man das Gedächtnis vernachlässigen, geht es einem vielleicht wie einem Alzheimer Patienten.“

Wolfgang Muchitsch, Direktor kärnten.museum.

sehr unterstützt, der diese Botschaft ebenfalls ein besonderes Anliegen ist. Die Sonderausstellung gibt zudem Anregungen, wie man selbst im Kleinen einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten kann. Das Angebot richtet sich an ein sehr breites Publikum, aber auch sehr stark an Kinder und Jugendliche. Es ist eine wichtige, bewusstseinsbildende Maßnahme rund um die Themen Klimaschutz und Klimawandel: Zeitgerecht aufbereitet und mit Beispielen aus der Region. Denn Biodiversität ist nicht nur ein Thema von Amazonien, sondern es ist ein Thema vor der Haustür und ein Thema im eigenen Garten. Zudem haben wir auch in der ständigen Schausammlung einen großen Nach­

haltigkeitsschwerpunkt gesetzt: Der AnthropozänRaum ist DIE Dauerausstellung zum Thema im „kärnten.museum“, die sehr stark auf den Klimawandel und die Veränderungen in der Natur hinweist.

Gibt es bereits Ideen für die anderen Museumsstandorte?

Im Zusammenhang mit dem Botanikzentrum Klagenfurt gibt es Pläne für ein neues Zentrum der Biodiversität in Form eines frei zugänglichen Angebotes. Für Maria Saal arbeiten wir an Erweiterungsplänen auch in Richtung Nachhaltigkeit, Leben im Einklang mit der Natur und Kreislaufwirtschaft. Man muss alle diese Bereiche aus der heutigen Brille heraus betrachten, um zu schauen, was relevant ist für die Gegenwart und welche Optionen es für die Zukunft gibt. Am Magdalensberg planen wir ein neues Museum, das der Relevanz des Standortes gerecht werden soll. Es ist nach Carnunutum die bedeutendste archäologische Fundstätte in Österreich, was man ihr auf den ersten Blick (noch) nicht ansieht.

Welche Rolle spielt ein Museum heutzutage generell in der Wissensvermittlung?

„Es braucht die Kooperation mit allen Kultur-, Wissenschaftsund Bildungsträgern aus der Region. Das ist mir ein wichtiges Anliegen!“

Wolfgang Muchitsch, Direktor kärnten.museum.

Es gibt in der Gesellschaft keinen geeigneteren Ort, um kontroverselle, aktuelle Themen zu diskutieren, als im Museum. Wir operieren auf einer objektiven, wissenschaftlichen Basis, aber es ist ein neutraler Ort, an dem sich die verschiedensten Interessengruppen treffen und austauschen können. Wir schauen auch, dass wir aktuelle Fragen hereinholen, weil wir ein Ort sind, wo sich viele junge Menschen bewegen. Es geht auch um die Vermittlung von Werten und Möglichkeiten. Ein gutes Beispiel ist etwa der Wappensaal im Landhaus: Uns geht es darum, nicht kleine Heraldiker:innen auszubilden, sondern kleine Demokrat:innen. Das ist ein Projekt, das wir demnächst angehen werden gemeinsam mit dem Landtag, um Demokratiebildung und ­bewusstsein zu stärken. |

Save the Date: 10 Jahre

„SCiENCE_LINKnockberge“

Das Jubiläum der Forschungskooperation zwischen AAU, FH Kärnten und Biosphärenpark Nockberge wird am 10. November gefeiert.

Die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Alpen­Adria­Universität Klagenfurt (AAU), der FH Kärnten und dem Biosphärenpark Nockberge feiert dieses Jahr ihr 10­jähriges Jubiläum. Am 10. November lädt das Team des „SCiENCE_ LINK nockberge“ Interessierte zu einer Jubiläumsfeier und möchte gemeinsam auf Meilensteine zurückblicken sowie einen Ausblick auf künftige Perspektiven der Forschungskooperation geben.

Praxisnahe Erkenntnisse

Die Forschungs­ und Bildungsaktivitäten haben dazu beigetragen, dass die Bewohner der Biosphärenparkregion die Arbeiten der Hochschulen kennenlernen konnten. Dies hat nicht nur zu einem besseren Verständnis von Nachhaltigkeit in der Region geführt, sondern auch Studierende dazu motiviert, praktisch an Themen der nachhaltigen Entwicklung zu arbeiten.

Die Forschungskooperation zielt darauf ab, wissenschaftliche Erkenntnisse direkt auf die Lebensrealität im Biosphärenpark anzuwenden. Studierende werden ermutigt, ihre Abschlussarbeiten zu aktuellen Themen im Biosphärenpark Nockberge zu verfassen. „SCiENCE_LINKnockberge“ unterstützt nicht nur bei der Entwicklung der Forschungsthemen im Kontext des Biosphärenparks, sondern vermittelt auch Kontakte in der Region. Nach Abschluss der wissenschaftlichen Arbeiten haben die Studierenden die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse vor Expert:innen sowie der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Ziel der Kooperation ist es, eine Verbindung zwischen universitärer Forschung und der Lebensrealität in einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung herzustellen. |

Am 10. November 2023 lädt das Team des „SCiENCE_ LINK nockberge“ Interessierte zu einer Jubiläumsfeier. © SCiENCE_LINKnockberge

Weitere Informationen:

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INTERVIEW

„Die FH Kärnten ist zukunftsfit“

Mit der „Strategie 23–30“ stellt sich die Fachhochschule Kärnten für die Herausforderungen der Zukunft auf.

Im Interview mit advantage spricht Rektor Peter Granig über die zentralen Schwerpunkte der „Strategie 23–30“, die unter Beteiligung interner und externer Stakeholder in einem umfangreichen Entwicklungsprozess gemeinsam erarbeitet wurde. Die FH Kärnten treibt ihre Organisationsentwicklung stetig voran, um als Hochschule zukunftsfit zu bleiben.

advantage: Rekordbeteiligung bei der Sommer-Sponsion und ein geschichtsträchtiges Jubiläum.

Kürzlich hat der 10.000 Absolvent sein Studium an der FH Kärnten erfolgreich abgeschlossen. Wie blickt man in die Zukunft?

Peter Granig: Wir möchten ein attraktiver Partner für die Studierenden sein und zukunftsadäquate Ausbildungsformate mit bestmöglichen Rahmenbedingungen bieten. Es ist uns auch ein wichtiges Anliegen einen Beitrag zu leisten, damit sich die Region und der Bildungsstandort Kärnten insgesamt positiv weiterentwickeln. Praxisorientierte Lehre und Forschung stehen weiterhin im Fokus.

„Mit dem Eintritt in den größten Europäischen Universitätsverband

ATHENA wurde ein wichtiger strategischer Schritt gesetzt.“

Rektor Peter Granig

Welche strategischen Schwerpunkte wurden im Rahmen der Strategie 23–30 definiert?

Unter Beteiligung aller Hochschulangehörigen konnten vier strategische Schwerpunkte für die langfristige Weiterentwicklung der FH Kärnten festgelegt werden:

Die FH Kärnten setzt auf ein Bündel an innovativen Schwerpunkten, um zukunftsorientierte Bildungsangebote und Rahmenbedingungen bereit zu stellen.
© FH Kärnten
Rektor Peter Granig. © FH Kärnten

Neue Bildungsformate und ­angebote, zeitgemäße Didaktik und Methodik, Forschungsorientierung und die zunehmende Internationalisierung. Dabei spielt auch die Berücksichtigung der Sustainable Development Goals (SDGs) eine wesentliche Rolle und wurde in jedem strategischen Schwerpunkt dementsprechend verankert. Darauf haben wir besonders geachtet.

Wie möchte sich die FH künftig in der Bildungslandschaft positionieren?

Die FH Kärnten bietet lebensphasenbezogene, individuelle und flexible Aus­ und Weiterbildungsmöglichkeiten. Study Guides unterstützen auf diesem Weg. Mit fachlich kompetenten und begeisterten Lehrenden, innovativen Lehr­ und Lernformen und attraktiven realen, Outdoorund virtuellen Lernräumen vermittelt sie Lehrinhalte nahe an der Praxis. Mitten in der Natur und fokussiert auf die Vermittlung von Zukunfts­ und Nachhaltigkeitskompetenzen ist die FH Kärnten eingebettet in einer interkulturellen Community sowie Teil einer European University.

Welchen Stellenwert nimmt die Internationalisierung ein?

Einen sehr hohen, da hier enormes Potenzial liegt. Ziel ist es die Zahl der internationalen Studierenden an der FH Kärnten auf 25 Prozent zu erhöhen. Mit dem Eintritt in den größten Europäischen Universitätsverband „ATHENA“ wurde ein wichtiger strategischer Schritt gesetzt, um sowohl den Studierenden, aber auch den Mitarbeitern viele neue, attraktive Perspektiven bieten zu können. Die FH Kärnten ist in die internationale Wissens­, Forschungs­ und Lehrgemeinschaft eingetreten und hat internationale Sichtbarkeit erlangt.

Welche innovativen Bildungsangebote werden künftig bereitgestellt?

Wir werden komplett neue Formate entwickeln, wo sich auch die Rolle der Lehrenden verändert – mehr in Richtung Kuratorien, Moderatoren. Die Einführung von Microdegrees und Microcredentials wird das Angebot zusätzlich ergänzen. Dabei soll neueste Methodik und Didaktik zum

„Wir möchten ein attraktiver Partner für die Studierenden sein und zukunftsadäquate Ausbildungsformate mit bestmöglichen Rahmenbedingungen bieten.“

Rektor Peter Granig

Einsatz kommen. Forschungsgeleitete Lehre und berufsfreundliche Formate werden ebenso forciert. Man wird auch verstärkt mit anderen Bildungsträgern zusammenarbeiten. Eine wichtige Initiative stellt in diesem Zusammenhang der Bildungshub Oberkärnten dar. Ein weiteres Highlight ist das Studienorientierungsjahr. Ab dem Wintersemester 2024 bieten wir den vielen unentschlossenen Studierenden eine neue, attraktive Möglichkeit: Ein ganzes Jahr lang kann in unterschiedlichste Studienbereiche hineingeschnuppert werden. |

KONTAKT

FH Kärnten

Peter Granig, Rektor T: +43 (0)5 90500-7100

E: p.granig@fh-kaernten.at www.fh-kaernten.at

Neues WIFI-Kursbuch:

„Bleib neugierig“

Unter dem Motto „Bleib neugierig“ umfasst das neue Kursbuch ein vielfältiges Programm mit mehr als 3.000 verschiedenen Aus- und Weiterbildungsangeboten.

Kein anderes Bildungsangebot ist so genau an die Wünsche und Bedürfnisse der Wirtschaft angepasst wie das neue WIFI­Kursbuch, das im Juni von Andreas Görgei, Geschäftsführer des WIFI Kärnten, vorgestellt wurde. Unter den verschiedenen Aus­ und Weiterbildungsangeboten sind 54 gänzlich neu im Programm.

Bildung mit Flexibilität

Das breite Kursangebot wurde auch dieses Jahr wieder den Anforderungen und Bedürfnissen der Wirtschaft angepasst: „Wir sind die einzige Bildungseinrichtung in Österreich, die Lernen ohne jegliches Risiko anbietet. Sollten die Erwartungen

nicht den Bedürfnissen entsprechen, kann der Kurs beendet oder zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Der bereits bezahlte Kursbeitrag wird abzüglich der konsumierten Lehreinheiten in Form eines Guthabens auf das Kundenkonto gutgeschrieben,“ so Görgei in seiner Präsentation. Beim gesamten Bildungsangebot wird außerdem vermehrt auf Blended Learning gesetzt, also eine Kombination von Präsenz­ und digitalem Lernen.

Neuheiten im Angebot

Neu im Programm ist ein Lehrgang für Nachhaltigkeitsmanagement. Und auch wer künftig durch die Zusammenarbeit mit Influencer:innen eine große Reich­

weite in den sozialen Medien erzielen möchte, erfährt, wie Influencer­Marketing funktioniert. Bei der Auswahl der Vortragenden legt das WIFI Kärnten höchsten Wert auf Trainer:innen aus der Praxis. So vermittelt Haubenkoch und Küchenmeister Michael Oberrauter sein praktisches Wissen zur veganen und vegetarischen Küche. In Zusammenarbeit mit Andy Wankmüller, Obmann der Fachgruppe Freizeit­ und Sportbetriebe, wurden die neuen Diplomlehrgänge Kindertanz und Latino­Tanz konzipiert. |

Das neue WIFI-Kursbuch ist da!

WIFI-Geschäftsführer Andreas Görgei präsentierte den neuen Karrierebooster. © WIFI Kärnten/Helge Bauer

Perspektiven für eine gute Zukunft

„Kärnten zur kinder- und familienfreundlichsten Region Europas zu machen“ lautet das erklärte Ziel der SPÖ Kärnten.

„Ab Herbst 2023 wird der Besuch von Kinderbildungs­ und ­betreuungseinrichtungen in Kärnten gratis sein. Damit bringen wir ein Projekt zum Abschluss, das 2018 als Kärntner Kinderstipendium gestartet wurde. Kärnten hat seit 2018 rund 3.000 neue Kinderbetreuungsplätze geschaffen und das Budget für Elementar­

„Kärnten soll weiter als attraktiver Bildungs-, Lebens- und Arbeitsstandort etabliert werden.“

Daniel Fellner, Bildungsreferent Kärnten

pädagogik von 56 Mio. im Jahr 2018 auf knapp 100 Mio. im Jahr 2022 erhöht. Durch das neue Kinderbildungs­ und ­betreuungsgesetz sparen sich die Kärntner Familien bis zu 4.000 Euro pro Jahr und Kind. Zudem verkleinern wir die Gruppengrößen und die Pädagog:innen erhalten bis zu 40 Prozent mehr Gehalt“, bekräftigt Landeshauptmann Peter Kaiser.

Bildung verhindert Armut

Durch die Erweiterung des Schulbaufonds in einen Bildungsbaufonds – die Dotierung liegt 2023 bei rund 28 Mio. Euro –kann nun auch in die Errichtung und Sanierung von Kindergärten und Kindertagesstätten investiert werden. „Warum tun wir das? Weil wir wissen – Bildung verhindert Armut. Bildung ist der einzige Weg, Chancengerechtigkeit herzustellen und gesellschaftliche Teilhabe in allen Bereichen zu ermöglichen. Darüber hinaus ist Bildung die beste volkswirtschaftliche Investition schlechthin – jeder Euro, der in Bildung investiert wird, kommt mit 17­facher Rendite zurück“, so Kaiser.

Gleichberechtigte Chancen „Bildung, Forschung und Entwicklung sind die Zukunftspotenziale, mit denen es uns gelingen wird, den Grundstein zu legen, damit jede:r eigenverantwortlich, seine Träume verwirklichen kann. Kärnten soll weiter als attraktiver Bildungs­, Lebensund Arbeitsstandort etabliert werden. Dafür werden wir die eingeleitete Realisierung von modernen und innovativen Bildungsangeboten stark vorantreiben“, betont Lan­

Die kostenlose Kinderbetreuung stärkt den Standort Kärnten und verhindert Abwanderung.

© LPD Kärnten/Peter Just

„Ab Herbst 2023 wird der Besuch von Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen in Kärnten gratis sein.“

Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten

desrat Daniel Fellner, der das Bildungsreferat nach der Landtagswahl im März von LH Peter Kaiser übernommen hat.

Hochwertige Angebote

Aufbauend auf dem neuen, zukunftsweisenden Kärntner Kinderbildungs­ und ­betreuungsgesetz soll zudem die Frühförderung bei sprachlichen Qualifikationen und in MINT­Fächern gestärkt, zusätzliche Gratis­Kindergartenplatze geschaffen sowie die Rahmenbedingungen für die Pädagog:innen konsequent verbessert werden. Zudem setzt man auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen und der Wirtschaft, um dem Arbeitskräftemangel langfristig entgegenzuwirken. Durch die Schaffung von praxisnahen Ausbildungsmöglichkeiten insbesondere auch in den Fachberufsschulen und im landwirtschaftlichen Bildungswesen können Absolvent:innen besser auf zukünftige Anforderungen vorbereitet werden. „Gleichzeitig können Unternehmen von der Zusammenarbeit profitieren, indem für sie der Zugang zu qualifizierten Fachkräften erleichtert wird“, so Fellner.

Als nächsten Meilenstein auf dem Weg zur kinderfreundlichsten Region Europas plant die Kärntner Landesregierung, federführend Sozialreferentin Gaby Schaunig, eine Kindergrundsicherung einzuführen: Abhängig vom Familieneinkommen sollen zusätzlich zur Familienbeihilfe im Durchschnitt 300 Euro monatlich pro Kind bis zum 18. Lebensjahr ausgezahlt werden. |

Der Verein FEnergiereich begegnet dem fortschreitenden Klimawandel auf regionaler Ebene. © Bernold

ZUKUNFTSGESPRÄCH

mit KEM-Managerin Sabine Kinz

„Meine

Eltern haben das Thema vorgelebt“

Sabine Kinz engagiert sich seit 13 Jahren als KEM-Managerin, um das Bewusstsein für nachhaltiges Denken und Handeln auf regionaler Ebene zu steigern. Von Petra Plimon

2009 begann eine Gruppe von interessierten Personen rund um Sabine Kinz, Feldkirchen und Himmelberg als Klima­ und Energiemodellregion (KEM) zu entwickeln.

Seit mittlerweile 13 Jahren treibt Sabine Kinz den Klima­ und Umweltschutz als KEM­Managerin auf regionaler Ebene voran. Im Zukunftsgespräch mit advantage erzählt sie über ihr Wirken.

advantage: Welche Ziele werden mit dem KEM-Programm verfolgt?

Sabine Kinz: Aufgabe einer Klimaund Energiemodellregion (KEM) ist es, Gemeinden und Regionen auf dem Weg in eine nachhaltige Energieversorgung und Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern zu begleiten. Im Fokus stehen Themen wie Regionalität, Mobilität, erneuerbare Energieträger, Energieeffizienzsteigerung, andere treibhausgasmindernde Aktivitäten, aber vor allem Bewusstseinsbildung. Die Zielgruppen einer KEM sind vielfältig: Von Gemeinden über Betriebe und Bildungs­

einrichtungen bis hin zu Privatpersonen aller Altersschichten.

Wie sind Sie KEM-Managerin geworden und welche Aufgaben nehmen Sie wahr?

Modellregions­Manager (MRM) sind die zentralen Ansprechpersonen und Koordinatoren der KEM­Aktivitäten. Aufgabe ist

„Klimaschutz ist nicht exklusiv, sondern inklusiv und zieht sich durch alle Lebensbereiche.“

Sabine Kinz, KEM-Managerin

es, die konkreten Klimaschutzmaßnahmen der KEM sowie die Bewusstseinsbildungsmaßnahmen zu konzipieren, zu begleiten und umzusetzen. Nach meinem BWL­Studium bin ich quasi in diese Auf­

gabe hineingerutscht. Ich muss jedoch dazu sagen, dass meine Eltern das Thema schon vorgelebt haben. Meine Mutter hatte einen großen Garten mit viel Gemüse und Obst. Sie kannte sich sehr gut mit der Verarbeitung und Lagerung von Lebensmitteln zur Selbstversorgung aus. Mein Vater war vor über 30 Jahren Teil einer Selbstbaugruppe für solarthermische Anlagen und baute eine 40 Quadratmeter große, heizungseingebundene thermische Solaranlage.

Welche Angebote werden über die KEM Feldkirchen und Himmelberg bereitgestellt?

Von Informationsveranstaltungen über Förderberatungen, Vermittlung von Energieberatungen, Netzwerkveranstaltungen bis hin zur Realisierung von Vorzeigeprojekten: Die Bereiche sind vielfältig und auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt. Zurzeit legen wir einen Schwerpunkt auf das Thema Müllentsorgung in Schulen sowie Maßnahmen zur Steigerung der Fahrradattraktivität (wie Fahrrad­ und 

Scooterabstellanlagen). Für den Herbst sind wir in Vorbereitung der Workshopreihe „Plastikfrei“.

Was sind aus Ihrer Sicht die derzeit größten Herausforderungen im Bereich Klimaschutz?

Klimaschutz ist eine Querschnittsmaterie und ich habe das Gefühl, dass das viele nicht verstehen (wollen). Klimaschutz ist nicht exklusiv, sondern inklusiv und zieht sich durch alle Lebensbereiche. Die

„Das Bildungssystem gehört angepasst: Nachhaltigkeit ist kein zusätzliches Thema, sondern sollte integriert und mitgedacht werden in allem, was gelehrt wird.“

Sabine Kinz, KEM-Managerin

Menschen nehmen die Dringlichkeit nicht ernst. Durch Aktionen wie die „Klimakleber“ ist es leider noch schlimmer geworden, die Klimabewegung wird regelrecht durch den Dreck gezogen. Wir diskutieren immer noch, OB wir in punkto Klimaschutz etwas tun sollen und was der Einzelne bewirken kann. Die Fragestellung muss anders lauten: WAS machen wir als nächstes? Denn wir, die Industriestaaten, sind die Hauptverursacher. Wir verbrauchen die Welt! Gerade wir in der mittleren Einkommensschicht, zu der ich mich auch

Klima Leben: Seit 13 Jahren engagiert sich Sabine Kinz für die Klima- und Energiemodellregion (KEM) Feldkirchen und Himmelberg. © Plimon

„Wir diskutieren immer noch, OB wir in punkto Klimaschutz etwas tun sollen. Die Fragestellung muss anders lauten: WAS machen wir als nächstes?“

Sabine Kinz, KEM-Managerin

zähle, haben unseren CO2­Fußabdruck in einem Zeitraum von 27 Jahren verdoppelt (bei hohen Einkommen ist dieser fast um ein Drittel gestiegen). Menschen mit niedrigen Einkommen hingegen haben ihren CO2­Fußabdruck im gleichen Zeitraum verringert, das sind immerhin 88% der Weltbevölkerung. Meines Erachtens braucht es einen Systemwandel in allen Bereichen. Ohne Menschen, die konsequent daran arbeiten, werden wir nicht weiterkommen.

Welche Rolle spielt Bildung in diesem Kontext?

Eine sehr zentrale! Die Frage ist, ob wir alles auf den Rücken unserer Kinder packen können?! Wir Erwachsenen müssen auch etwas tun. Auch das Bildungssystem gehört angepasst: Nachhaltigkeit ist kein zusätzliches Thema, sondern muss integriert und mitgedacht werden in allem, was gelehrt wird. Zum Beispiel darf Mülltrennen nicht etwas Besonderes oder gar Außergewöhnliches sein, was man in einem Workshop in der Schule vielleicht einmal hört, sondern es sollte Teil des Alltags sein. |

WISSENSWERT

Im Rahmen regelmäßiger Ausschreibungen werden österreichweit seit 2009 neue Klima- und Energie-Modellregionen (KEMs) gesucht. Eine Klima- und Energiemodell-Region hat maximal 60.000 Einwohner und besteht aus mehreren Gemeinden. Österreichweit gibt es inzwischen 121 Klima- und EnergieModellregionen in 1.134 Gemeinden mit 6.227 Umsetzungsprojekten (18 Klima- und Energie-Modellregionen in Kärnten, in 113 Gemeinden werden 385.000 Einwohner erreicht)

GLOSSE

„Ich weiß, dass ich nichts weiß“, glaube aber auch nicht alles, was erzählt wird

Schafft die Wissenschaft wirklich Wissen? Vieles, das uns heute erzählt wird, können wir selbst nicht überprüfen. Wo es aber keine nachvollziehbaren Beweise gibt, ist alles nur eine Glaubensfrage.

Beginnen wir bei der Evolutionstheorie, wonach sich nach Charles Darwin alle Arten aus einer gemeinsamen Urform entwickelt haben. Beim Wort Theorie sollte man aber hellhörig werden, denn es geht hier um eine Vermutung bzw. Spekulation. Die Bibelgeschichte erzählt uns, dass Adam und Eva aus dem Paradies in die Niederungen des menschlichen Daseins verbannt wurden und dabei das Wissen ihrer Herkunft verloren hätten. Wir glauben das.

Wer sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigt, wird in vielen Fällen die Gehirnwäsche erkennen. Über das Wissen, welches für die Menschheit eine Relevanz hätte, wird in den Massenmedien nicht berichtet. „Brot und Spiele“ für die Massen als Unterhaltung (unten halten). Nach diesem Muster funktioniert auch unsere Geschichtsschreibung. Hier gibt es viel zu hinterfragen. Wer einmal in Palmanova unweit von Aquileia war und dieses gigantische Bauwerk vorurteilsfrei näher erkundet hat, wird trotz der wissenschaftlichen Erklärungen, wonach es eine Verteidigungsanlage gewesen sei, mit vielen Fragen ratlos zurückbleiben. Solche Sternenstädte (Starforts) gibt es übrigens weltweit (Bourtange, Niederlande; Hakodate, Japan; La Lippe, Portugal, u. s. w.).

Einzigartige Monumente sind auch die Pyramiden von Gizeh in Ägypten. Die Wissenschaft erklärt uns, dass tausende Arbeiter und Sklaven daran beteiligt waren. Sie hätten mit Kupfermeisel und Hanfseilen den harten Granit aus den Steinbrüchen von Assuan be­ und verarbeitet. Assuan liegt über 900 Kilometer von Gizeh entfernt nilaufwärts. Materialtransport über so eine lange Strecke? Seltsam auch, dass es Pyramiden auf der ganzen Welt gibt.

Ob der Bau des Kölner Domes mit heutigen Mitteln überhaupt möglich wäre, ist ebenfalls äußerst fraglich? Wie war das eigentlich mit den großartigen Burg­ und Befestigungsanlagen?

Man muss nicht für alles eine Erklärung haben, man kann auch im Zustand der Ungewissheit bleiben. Den Worten, welche dem griechischen Philosophen Sokrates (469–399 v. Chr.) zugeschrieben werden, ist nichts hinzuzufügen: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“

Sokrates (469–399 v. Chr.) zugeschrieben soll

Nächste Geschichte: Der karthagische Heerführer Hannibal soll 218 v. Chr. mit einem Teil seines Heeres von der iberischen Halbinsel nach Italien gezogen sein und danach mit Soldaten, Reitern, 37 Elefanten und Kriegsmaterial die Alpen überquert haben. Ein großes Heer und auch die Tiere müssen verpflegt werden. Wie haben die das gemacht?

Wir hinterfragen nicht mehr. Wir nehmen alles einfach hin. Ja, das war so. Wer Behauptungen aufstellt, muss diese auch beweisen. Keine Frage, erkenntnistheoretisch ist die wahre Vergangenheit, zumal es keine verbindlichen Aufzeichnungen gibt, genau so schwierig herauszufinden, wie die Zukunft. Viele Dokumente und Urkunden sind eine reine Fälschung.

Alle Religionsgemeinschaften geben vor, sich um das Seelenleben der Menschen zu kümmern. Beispiel katholische Kirche: Sie zählt in Österreich zu den zehn reichsten Privateigentümern mit Wäldern, Weingütern und Immobilien aller Art und ist eingebunden in ein weit verzweigtes Netzwerk von Firmengeflechten, Vereinen und Organisationen. Dazu die Frage, die ich für einen Freund stelle: Wie war es möglich, zu so viel Vermögen zu kommen?

Wir schauen wie gebannt auf die „Wahrheit“ der Universitäten, der Medien und der sogenannten Obrigkeit. Geschichte basiert auf Dogmatismus und Glaube. Wir wissen nicht (oder besser gesagt wir wollen es nicht wissen), wer wir sind und wo wir herkommen. Wie war doch gleich das Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen aus dem Jahre 1837: „Des Kaisers neue Kleider“. Deshalb: Eigenverantwortlich handeln. |

ZUR PERSON HANS LACH Autor und Verleger office@alpen-adriaverlag.at

INTERVIEW

mit Hartwig Hufnagl, Vorstandsdirektor ASFINAG

Grüne Wende auf Österreichs Autobahnen

Als einer der großen Mobilitätspartner in Österreich übernimmt die ASFINAG Verantwortung für das Gelingen der grünen Transformation.

Um die Klimaziele zu erreichen setzt die ASFINAG auf ein eigenes Klima­ und Umweltschutzprogramm. Im Interview mit advantage erläutert Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl, welche Maßnahmen und Projekte realisiert werden.

avantage: Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Autobahn –ein Widerspruch? Wo setzt die ASFINAG an?

Hartwig Hufnagl: Das muss kein Widerspruch sein. Die wesentliche Frage dabei ist ja: Welche Art von Mobilität findet auf der vorhandenen Infrastruktur statt. Verkehr wird es weiterhin geben, wir müssen aber darauf schauen, dass dieser Verkehr umweltfreundlich abläuft – und vor allem sicher! Und da sind wir – als nachhaltiger und innovativer Mobilitätspartner –gefragt und gefordert, aber auch bestens aufgestellt und vorbereitet. Wir haben gerade im Bereich der Elektro­Mobilität viel vor. Zukünftig wird es neben den beschlossenen Bauprojekten hohe Investitionen in erneuerbare Energien sowie in einen massiven Ausbau von E­Ladestationen in ganz Österreich geben.

ASFINAGVorstandsdirektor Hartwig Hufnagl. © Lukas Ilgner

Welche Rolle spielt die E-Mobilität für die ASFINAG ganz konkret?

Ein ganz entscheidender Anteil des Verkehrsaufkommens führt über die Autobahn. 40 Prozent der österreichischen Verkehrsleistung werden auf dem hochrangigen Straßennetz erbracht, das damit ein Rückgrat für den Wirtschaftsstandort ist. Für die derzeit mehr als 124.000 in Österreich zugelassenen Elektro­PKW haben wir daher entlang der Autobahnen an 36 Raststationen Ladestellen mit 220 Ladepunkten zur Verfügung gestellt, teilweise bereits mit 350 kW. Und diese flächendeckend vorhandene Lade­Infrastruktur wird mittlerweile auch gut genutzt: Insgesamt waren es 2022 über

„Ein E-Auto zu laden, muss und wird auf unseren Autobahnen so einfach sein, wie ein Tankvorgang bei einem herkömmlichen Pkw.“

Hartwig Hufnagl

190.000 Ladungen. Das ist ein Plus von 87% gegenüber 2021. Bis Ende des Jahres werden voraussichtlich noch neun neue E­Ladestandorte am ASFINAG­Netz in Betrieb gehen und so den durchschnittlichen Abstand zwischen den Lademöglichkeiten auf unter 60 Kilometer verkürzen. Diesem Schritt folgen bis 2030 aber noch weitere – und auch deutlich größere Schritte. Unser Ziel sind 1.500 Ladepunkte für PKW mit mindestens 150 kW. Ein E­Auto zu laden, muss und wird auf unseren Autobahnen so einfach sein, wie ein Tankvorgang bei einem herkömmlichen PKW.

Wir denken aber auch den Schwerverkehr bereits elektrisch: Elektro­LKWs sind zwar derzeit noch kaum am Markt vorhanden, die Hersteller arbeiten aber mit Hochdruck daran. Doch das würde nichts nutzen, wenn es die Infrastruktur dafür nicht gibt. Wir reden hier einerseits von Schnellladestationen bis zu 1000 kW pro Ladepunkt und andererseits von „Overnight Chargern“, mit denen ein LKW über Nacht geladen werden kann.

Unser Ziel ist klar: Bis 2035 insgesamt knapp 3000 Ladepunkte für PKW und LKW am hochrangigen Straßennetz.

„Wir investieren bereits seit Jahren in PhotovoltaikAnlagen, Kleinwasserkraftwerke und Windturbinen –und wir wollen 2030 bilanziell stromautark sein.“

Hartwig Hufnagl

Welche Maßnahmen werden in punkto Energie gesetzt?

Wir setzen auf Strom aus Eigenproduktion. Wir investieren selbst bereits seit Jahren in Photovoltaik­Anlagen, in Kleinwasserkraftwerke und in Windturbinen –und wir wollen 2030 bilanziell stromautark sein. Insgesamt 32 erneuerbare Energie­Anlagen auf Tunnelportalen und Dachflächen sowie zwei Kleinwasserkraftwerke sind bereits in Betrieb mit insgesamt 3.900 Kilowatt­Peak. Unser nächstes großes Kleinwasserkraftwerk wird in Kärnten entstehen. Wir nutzen die Bergwässer beim Karawankentunnel, um Strom für den Tunnel zu erzeugen. Der Baustart für diese 50 kW­Anlage soll noch heuer erfolgen und schlussendlich werden wir dort bis zu 500.000 Kilowattstunden pro Jahr produzieren.

Wir haben mehrere Standorte auch bereits energieautark gestaltet, indem wir PVAnlagen errichtet haben, dazu Batterie­

speicher mit einer intelligenten Steuerung. Kärnten war da sogar das erste Bundesland mit der Autobahnmeisterei Klagenfurt. Aber mittlerweile werden auch die Standorte Wien­Inzersdorf, Salzburg­Liefering, Bruck an der Leitha in Niederösterreich und Ansfelden in Oberösterreich mit PV­Strom versorgt.

Die Bauwirtschaft zählt neben dem Verkehr zu den größten CO2-Emittenten. Wie wirkt die ASFINAG dem entgegen?

Wir bauen und sanieren, um die Infrastruktur für die Menschen und den Wirtschaftsstandort zu erhalten und so sicher wie möglich zu betreiben. Und gerade bei der Abwicklung von Bauprojekten haben wir schon sehr lange eine hohe Recyclingquote – in der Regel mehr als 90 Prozent. In den vergangenen Jahren wurden die ökosozialen Zuschlagskriterien, die für die Bestbieter Suche ausschlaggebend sind, sukzessive erweitert, die liegen aktuell bei rund 10 Prozent und sind verpflichtend aufzunehmen. Hier ist die ASFINAG durch viele Initiativen und Innovationen sicher in einer Vorreiterrolle. Die Kriterien können zum Beispiel die Reduktion von Transportwegen, Wiederverwendung von Beton bzw. Asphalt im Zuge der Wiederherstellung der Fahrbahnbeläge, ÖKO­Zertifizierungen, Verringerung der Wege im Baulos, oder der Einsatz von E­Baufahrzeugen sein. Auch

die Umsetzung von Innovationen im Bereich klimaschonendes Bauen, etwa die Verwendung von CO2­armem Zement oder überhaupt ressourcenreduzierende Lösungen, wo es zum Entfall von Bauteilen kommt wie bei Brücken ohne Randbalken, wird in der ASFINAG weiter gefördert.

Autobahnbau und Biodiversität: Welchen Stellenwert hat der Erhalt der Artenvielfalt?

Das mag jetzt für einen Autobahnbetreiber seltsam klingen. Aber wir sind einer der größten Waldbesitzer in Österreich und ebenso von zahlreichen Grünflächen. Kaum jemand weiß, dass wir einen eigenen Förster beschäftigen, der genau darauf achtet, dass Bäume und Wälder fachgerecht gepflegt werden. Dort, wo wir zum Beispiel durch Straßenbau eingreifen müssen, sorgen wir für Ersatz. Wir pflanzen einheimische Bäume, achten darauf, dass unsere Wälder gesunde Mischwälder sind. Das bedeutet, wir erwerben Flächen, die Jahrzehnte gesichert werden. Am Beispiel der S 37 kann man das gut sehen. Als Ausgleichsmaßnahmen legen wir ein 1,6 Hektar großes Biotop bei Hirt an, mit Amphibienteichen und einem Weiher. Und wir bepflanzen alle neuen Dämme und Parkplätze mit einheimischen Gehölzen. So schaffen wir neue Lebensräume, die zuvor nicht da waren und fördern die Biodiversität. |

Bis 2030 will die ASFINAG bilanziell stromautark sein und setzt u. a. auf PV, wie hier am Herzogberg an der steirisch-kärntnerischen Grenze. © ASFINAG
Der flächendeckende Ausbau der E-Ladeinfrastruktur ist der ASFINAG ein wichtiges Anliegen. © Katja Prokofief

B Das Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit, das am Public-Health-Institut "Gesundheit Österreich GmbH" eingerichtet wurde, beschäftigt sich mit Gesundheit und Klimaschutz auf nationaler Ebene. © Adobe Stock

Gesundheit und Klimaschutz als Win-Win

Klimaschutz erhöht die Attraktivität des Arbeitsplatzes, hat das Potenzial, die Gesundheit von Mitarbeitern zu fördern, senkt Kosten und stärkt die Versorgungssicherheit.

Das Bewusstsein für die Klimakrise ist mit Juli 2023 als dem weltweit heißesten je erlebten Monat der Messgeschichte nicht nur in den Köpfen der Menschen, sondern auch im Gesundheitsbewusstsein von Arbeitgebern angekommen. Auch im Gesundheitssektor werden sich zunehmend mehr Unternehmen ihrer Verantwortung bewusst, sowie der Chance, die sich mit Klimaschutz auftut. „Das Gesundheitswesen ist für 6,7 Prozent des nationalen CO2­Fußabdrucks verantwortlich – insbesondere Krankenanstalten und das Beschaffungswesen im Bereich Arzneimittel und Medizinprodukte haben einen wesentlichen Anteil bei den Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig hat der Klimawandel gesundheitliche Auswirkungen – von Hitzestress über vermehrtes Auftreten von Allergien bis hin zu neuen Erregern, die potentiell Pandemien verursachen können. Daher gibt es dringenden Handlungsbedarf in allen Bereichen", betont Ruperta Lichtenecker, Ökonomin und Abteilungsleiterin Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit. Doch bis zum Jahr 2022 ist – mit

Ausnahme einzelner Initiativen – wenig passiert, um Gesundheitssysteme hierzulande klimafreundlich zu gestalten. Dies hat sich nun geändert.

Resilienz steigern

Das Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit, welches vor rund anderthalb Jahren am österreichischen nationalen Public­Health­Institut „Gesundheit Österreich GmbH“ eingerichtet wurde, beschäftigt sich an der Schnittstelle von Forschung, Politik und Praxis mit beiden Aspekten: Einerseits, wie das Gesundheitssystem selbst ‚grüner‘ und klimafreundlich gemacht werden kann und andererseits, wie es sich auf die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels vorbereiten kann, Stichwort mehr Resilienz. Andrea Schmidt, eine der beiden Leiterinnen des Kompetenzzentrums, fasst die Motivation, sich mit dem Thema Klima und Gesundheit zu beschäftigen, wie folgt zusammen: „Der Gesundheitssektor profitiert von Klimaschutzmaßnahmen doppelt: Je weniger Menschen von den gesundheitlichen Folgen der Klimakrise betroffen sind, desto

„Je weniger Menschen von den gesundheitlichen Folgen der Klimakrise betroffen sind, desto geringer die Gefahr einer Überlastung von Gesundheitspersonal und dem Auftreten unnötiger Todesfalle.“

Andrea Schmidt

geringer die Gefahr einer Überlastung von Gesundheitspersonal und Auftreten unnötiger Todesfälle.“ Es gilt also, Gesundheitsförderung mit Klimaschutz an die erste Stelle zu setzen – innerhalb und außerhalb von Gesundheitseinrichtungen. „Wir müssen die Krise erkennen und bekämpfen bevor sie da ist“, so Schmidt.

Lösungen erarbeiten

Wie die Lösung aussieht? Gesundheitsförderung wird in den Unternehmen des Gesundheitssektors und des Langzeitpflegesektors als Teil von Klimaschutz betrachtet – und umgekehrt. 

Andrea Schmidt, Abteilungsleiterin Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit © Gesundheit Österreich GmbH

Tatsächlich zeigen die Arbeiten des Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit wichtige Erfahrungen auch für andere Branchen: Klimaschutz zahlt sich nicht nur fürs Klima aus, sondern bringt Gesundheitseinrichtungen und Unternehmen auch viele weitere Vorteile. Neben Kosteneinsparungen durch gesteigerte Energieund Ressourceneffizienz, der Erhöhung der Versorgungsicherheit und Steigerung der Resilienz schaffen Gesundheitseinrichtungen mit Klimaschutzmaßnahmen auch ein gesundheitsförderndes Umfeld für Patienten sowie Mitarbeitende. Dadurch stärken sie ihr Image als zukunftsorientierte Gesundheitsdienstleister. „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz.“, betont Ruperta Lichtenecker, Leiterin des Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit der Gesundheit Österreich GmbH. „Einrichtungen, die sich ihrer Verantwortung hinsichtlich Klimaschutz bewusst werden, werden auch als attraktive Arbeitsgeber wahrgenommen, die die Gesundheit der Menschen und des Planeten fördern und schützen, zeigt eine Umfrage bei Entscheidungsträgern in Gesundheitseinrichtungen.“

Innovatives Projekt

Um Gesundheitseinrichtungen dabei zu unterstützen klimafreundlich zu werden, hat das Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium das Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ initiiert. Im Rahmen des Projekts arbeiten Expertenteams mit der jeweiligen Einrichtung vor Ort zusammen und erheben Treibhausgasemissionen, Energie­ und Ressourcenverbrauch in allen Handlungsfeldern wie Gebäude, Energie, Mobilität, Ressourcen­ und Abfallmanagement, Ernährungssystem etc. und identifizieren

Einsparungspotenziale. „Anhand dieser wird gemeinsam ein Klima­Aktionsplan mit konkreten Zielen und Maßnahmen erstellt, der auf jede Einrichtung speziell zugeschnitten ist und die Gesundheitseinrichtungen werden bei der Umsetzung begleitet“, erklärt Lichtenecker.

Das Projekt „Beratung Klimafreundliche Gesundheitseinrichtung“ unterstützt bereits mehr als 300 Gesundheitseinrichtungen und ist in Europa einzigartig. „Basierend auf den Arbeiten und Ergebnissen des Projektes, wird die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in Krankenanstalten und Pflegeeinrichtungen in den nächsten Jahren mit 350 Mio. Euro unterstützt“, betont Lichtenecker.

Großes Potenzial

„Klimaschutz ist Gesundheitsschutz: Einrichtungen, die das Klima schützen und damit die Gesundheit des Planeten und der Menschen fördern und schützen, nehmen ihre Verantwortung war, sind Vorbild und auch attraktive Arbeitgeber.“

Ruperta Lichtenecker

Darüber hinaus gehen viele Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung Hand in Hand mit Klimaschutz. Motiviert das Unternehmen Mitarbeitende etwa dazu, sich aktiv fortzubewegen – wie zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren, um zur Arbeit zu kommen –stärkt dies nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern spart auch Treibhausgasemissionen ein und sorgt für eine Verbesserung der Luftqualität. Die Reduktion des Fleischanteils in Betriebsküchen sowie die Verwendung von möglichst regionalen, saisonalen und biologischen Produkten führt zu einer gesundheitsfördernden Ernährung, sowie zur Reduktion von Transportwegen, geringerem Einsatz von Pestiziden und Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen und bedingt dadurch geringere Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Auch die Gebäudekühlung durch Fassadenbegrünung sowie die Schaffung und Erhaltung von Grünräumen haben positive Effekte auf die körperliche und mentale Gesundheit sowie Konzentrationsfähigkeit der Mitarbeitenden und belasten – im Gegensatz zu energieintensiven Klimaanlagen – das Klima nicht, sondern binden CO2 und fördern die Biodiversität. Die Erfahrungen von Unternehmen im Gesundheitssektor veranschaulichen das große Potenzial von Klimaschutz für gute Arbeitsplätze – und damit es künftig nicht noch heißer wird. |

Ruperta Lichtenecker, Abteilungsleiterin Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit © Gesundheit Österreich GmbH

FACHKOMMENTAR

Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll

Richard von Weizsäcker formulierte es folgendermaßen: „Es ist normal, verschieden zu sein. Es gibt keine Norm für das Menschsein.“

Und dennoch werden Menschen nach ihrer Leistungsfähigkeit beurteilt, nach statistischen Normen eingeteilt, mittels Algorithmen kategorisiert. Die Grundüberzeugung des ÖZIV ist es, dass jeder Mensch wertvoll und ein einzigartiges Original ist. Jeder Mensch hat allein schon aufgrund seines Menschseins eine unantastbare Würde. Menschen mit Behinderungen glauben oft, sie seien nichts wert und schöpfen ihr Potential nicht aus. Dabei gilt auch hier: Wo ein Wille, da ein Weg. Es gibt viele technische Neuerungen und Hilfsmittel, die Mobilität und Eigenständigkeit verbessern. In der Folge kann man sich mehr engagieren und hat mehr

Lebensqualität. Ein Arbeitsplatz ist von entscheidender Wichtigkeit. Denn Berufstätigkeit sorgt für einen geregelten Tagesablauf, gibt Selbstbestätigung und man bleibt in Bewegung.

Wir vom ÖZIV Kärnten haben uns überlegt, wie wir Selbstbewusstsein stärken können, und haben T­Shirts entworfen. Unsere Botschaft lautet: „Ich bin EINZIGARTIG! Du auch!“ oder „Nobody is perfect. ABER JEDER IST WERTVOLL!“

Ganz bewusst haben wir uns für hochwertige Produkte mit größtmöglichem Beitrag zur Verankerung von Inklusion in unserer Gesellschaft entschieden. Bei der GWS­Integrative Betriebe Salzburg GmbH sind 75 % der Mitarbeiter:innen

Menschen mit Behinderungen. Sie alle werden nicht mit einem Taschengeld, sondern nach dem Kollektivvertrag entlohnt. Die T­Shirts können in den ÖZIV­Kärnten­Büros in Klagenfurt und Villach oder über unsere Bezirksgruppen erworben werden. Sie setzen damit ein Zeichen und stärken unsere Arbeit! |

KONTAKT

ÖZIV Kärnten

9020 Klagenfurt, Kumpfgasse 23–25 9500 Villach, Khevenhüllergasse/ Gerbergasse 32 buero@oeziv-kaernten.at www.oeziv-kaernten.at

Hassler,

Doppelter Bonus für Ihre Zukunft

Die Betriebliche Gesundheitsvorsorge und die Firmenpension der KOBAN SÜDVERS Gruppe bieten nachhaltige Vorteile.

Unser Umfeld stellt uns aktuell vor zahlreiche Herausforderungen. Umso wichtiger ist es jene Bereiche zu sichern, für die bereits kluge Lösungen zur Verfügung stehen.

Prävention als Katalysator

Die aktuelle Zahl an Unsicherheiten – von Klimaänderung und Energiekrise bis hin zu alternder Gesellschaft und künstlicher Intelligenz – bietet je nach Blickwinkel Chancen und Risiken. Ein bewährter Zugang ist der Fokus auf Lösungen. So hat sich das Thema der Gesundheitsvorsorge medial als Ruf nach mehr Geld ins Kassenund Spitalssystem etabliert. Ein nachhaltiger Zugang wäre dabei jedoch, den Blick auf die Prävention als Katalysator zur Gesundheitserhaltung und Kostenvermeidung zu wenden. So liegt die Lebenserwartung in Österreich für Frauen bei 84 Jahren, bei Männern bei rund 79 Jahren. Davon werden aber jeweils nur ca. 58 Jahre in überwiegender Gesundheit verbracht. Der europäische Durchschnitt liegt bei rund 65 Jahren.

„Unternehmer und Mitarbeiter fit halten rechnet sich doppelt!

Steuervorteile nutzen in Verbindung mit dem Erhalt von Arbeitskraft.“

Mag. Thomas Hassler, Geschäftsführer

BAV KOBAN GmbH

Altersvorsorge

Ein weiterer Faktor ist die aktuell laufende Pensionierungswelle geburtenstarker Jahrgänge in Verbindung mit hoher Inflation. Ersteres führt zu einem Zuschussbedarf von über zehn Milliarden Euro bis 2026. Die Inflationsabgeltung von voraussichtlich rund zehn Prozent in 2024 vergrößert diesen Betrag zusätzlich.

Das Ergebnis ist gesellschaftlich, wirtschaftlich und individuell nicht zufriedenstellend: Die steigende Lebenserwartung

und die Pensionierung geburtenstarker Jahrgänge führen zu einem Druck auf das Pensionssystem. Unternehmen verlieren aufgrund des Alters oder aus gesundheitlichen Gründen erfahrene Mitarbeiter. Pensionsbezieher können den verdienten Ruhestand oft nur gesundheitlich eingeschränkt nutzen. Gesundheitseinschränkungen erhöhen zudem das Risiko für vorzeitigen Pflegebedarf.

Attraktives Einstiegspaket

Eine kluge Antwort auf diese Herausforderungen ist für viele Unternehmen die betriebliche Vorsorge. KOBAN SÜDVERS bietet umfassende Marktlösungen an und ergänzt diese um attraktive Zusatzoptionen. Die betriebliche Gesundheitsvorsorge ist eine Ergänzung der Sozialversicherung und ermöglicht den Unternehmen, vor allem auf die Prävention und den Erhalt der körperlichen und geistigen Ressourcen zu setzen. KOBAN SÜDVERS hat ein Einstiegspaket geschnürt, welches sich optimal im Bereich von steuerfreien 25 Euro pro Mitarbeiter und

So hoch sind die jährlichen Zuschüsse ins Pensionssystem – die Pensionskosten im Budget, in Milliarden Euro

Quelle: BMF.

Anmerkung: Bei den Zuschüssen zu den Pensionen sind der Bundeszuschuss zu den ASVG-Pensionen und die Pensionen der Beamten inkludiert. Die Werte ab 2021 sind die Prognosewerte.

Monat hält. Das Paket umfasst folgende Leistungen:

330 Euro für Präventionsleistungen (alle zwei Jahre)

Bis zu 70.000 Euro für notwendigen Heilbehandlungen auf Dienstreisen

Unterstützungsleistungen nach einem Klinikaufenthalt

300 Euro für Wahlärzte

160 Euro für Mundhygiene und Zahnprophylaxe

Aufbauend kann der Mitarbeiter für sich und seine Familie weitere Deckungsbausteine mit Gruppenrabatt ergänzen. Auch die Erweiterung einer Spital­Sonderklassedeckung ist möglich. Ab fünf Mitarbeitern gilt eine begünstigte Gesundheitsprüfung. Mitarbeiter und Unternehmen profitieren hier doppelt: Der steuerfreie Beitrag ist eine wertvolle Unterstützung in der Erhaltung der Gesundheitsressourcen von Mitarbeitern und Unternehmern. „Eine aktuelle Umfrage ergibt, dass rund 80 Prozent der Mitarbeiter eine ambulante

private Gesundheitsvorsorge (Wahlarzt) als wichtig erachten. Koban Medical öffnet den steuerfreien Einstieg“, erklärt Mag. Thomas Hassler, Geschäftsführer BAV KOBAN GmbH.

Beitragsorientierte Pensionszusage

Unternehmen und Mitarbeiter definieren zunächst einen Beitrag für die Firmenpension, der laufend eingezahlt wird. Während der Aktivphase spart sich das Unternehmen Steuern, und auch beim Begünstigten wird keine Steuer­ oder Sozialversicherungspflicht ausgelöst. Erst in der Leistungsphase wird der Zufluss beim Mitarbeiter steuerlich erfasst. Auch für mehrheitlich beteiligte GmbH Geschäftsführer ist dieses Modell möglich – ein weiterer Bonus bei Beendigung der selbständigen Tätigkeit ist hier zusätzlich attraktiv.

Optimal umgesetzt ermöglicht dieses Modell das Erreichen unterschiedlicher Zielsetzungen: Mitarbeiterbindung, steuerlich begünstigte Absicherung für das Alter, zusätzliche Absicherung der Hinter­

bliebenen, Berufsunfähigkeit und Pflegevorsorge. Gestaltet wird flexibel nach Unternehmensentwicklung. „Wir beraten gerne Unternehmen, die ihre wertvollen Mitarbeiter in ihren Zukunftsplanungen unterstützen und binden möchten. Aber auch für die Unternehmer selbst ist diese Lösung ein Königsweg“, betont Geschäftsführer Dr. Klaus Koban. |

KONTAKT

KOBAN SÜDVERS ist eines der führenden Versicherungsmaklerund Beratungsunternehmen. Die Beratung zum wichtigen Thema der „Betrieblichen Vorsorge“ erfolgt dabei österreichweit.

office.bav@kobangroup.at Ansprechpartner: Mag. Thomas Hassler

Wohnträume ganz nah am Wasser gebaut

ATV Immobilien setzt seit 1971 auf die Vermittlung von hochwertigen Privatimmobilien rund um die Kärntner Seen.

Seit über 50 Jahren stehen Diskretion und persönliche Beratung bei ATV Immobilien an erster Stelle. Ob am Wörthersee, am Ossiacher See, am Faaker See, am Millstätter See oder am Weißensee – Alexander Tischler und sein Team kennen die besten Plätze entlang der Kärntner Wohlfühlachse. „Exklusive Wohnprojekte in Kärntens schönsten (See­)lagen versprechen nicht nur lebenslange Urlaubsgefühle zu Hause, sondern sind gleichzeitig auch eine Investition in die Lebensqualität von Generationen“, betont Alexander Tischler, dem viel daran liegt, den Kunden zu Immobilien zu verhelfen, die zu einem persönlichen Kraftplatz werden, wie das neueste Projekt „The Lakes Pörtschach“.

Hochwertige Bauweise

Die Wohnanlage „The Lakes Pörtschach“ am Wörthersee beinhaltet 20 hochwertige Wohneinheiten auf drei Geschossen. „Es gibt die Möglichkeit Wohnungsgrößen zwischen 68 und 110 Quadratmetern zu erwerben. Das Projekt ist baugenehmigt, der Baubeginn erfolgt mit Herbst 2023. Im Fokus stehen Architektur und Nachhaltigkeit“, erklärt Tischler. Stein, Holz, Wasser und besonders viel Grün schmiegen sich in die Landschaft perfekt ein und

bringen ein außergewöhnliches Wohnund Wohlgefühl. Das Highlight bildet ein riesiger Infinity­Pool mit Blick auf den karibik­blauen Wörthersee. Mit einer Länge von 15 Metern und einer Breite von fünf Metern ist diese Schwimm­Oase kaum zu übertreffen. Die Bauqualität wird herausragend: Echtholzfassade und weitläufige Terrassen mit Natursteinbelägen sind geplant.

Wo alle Tage Sommer ist Leben in einem der begehrtesten Wohnorte am Wörthersee, umgeben von Natur, den Bergen zum Wandern oder Skifahren: „The Lakes Pörtschach“ verwöhnt seine zukünftigen Bewohner mit einem herrlichen Panoramablick auf den See, die Berge und den Pyramidenkogel. Das erweckt das wahre Gefühl von Freiheit, Lebenslust und Zufriedenheit. „The Lakes Pörtschach“ ist ein innovativer Wohntraum mit faszinierender Seeblicklage, der ein Leben auf der Sonnenseite das ganze Jahr über garantiert.

Urlaub zu Hause

„Die moderne Wohnanlage ,The Lakes Pörtschach‘ besticht nicht nur mit dem eigenen Infinity Pool, sondern auch mit modernem Kühl­ und Heizsystem, großen

„Wir kennen Kärntens schönste Lagen! Hoch oben am Berg oder ganz nah am Wasser.“

Alexander Tischler, Immobilienexperte

Terrassen und Top­Ausstattung. Urlaub zu Hause – und das 365 Tage im Jahr“, erzählt Immobilienexperte Alexander Tischler. Entwickelt und realisiert wird das Projekt von der Gerhard Mosser Unternehmensgruppe, die maßgeblich zur Stärkung Kärntens als bevorzugtes und beliebtes Wohn­ und Urlaubsdomizil beiträgt. Durch einzigartige und unverkennbare Bauprojekte in traumhaften Lagen und den attraktivsten Standorten wird Wohnen und (Er­)Leben neu definiert. |

KONTAKT

Sie möchten mehr über diese Seeimmobilie erfahren oder sich über weitere Immobilien am & um Wörthersee, Ossiacher See, Faaker See, Millstätter See und Weißensee informieren?

ATV-Immobilien GmbH

Mag. Alexander Tischler T: +43 4248 3002

E: office@atv-immobilien.at www.atv-immobilien.at Facebook, Instagram: @seelage.at

WISSENSWERT

ATV-Immobilien verfügt auf Grund seiner Seriosität und des Vertrauens seiner Auftraggeber über eine große Auswahl nicht nur an Seeimmobilien, sondern auch an Grundstücken, Villen und Wohnungen im gesamten Zentralraum von Kärnten.

ATV-Immobilien berät gerne bei Kauf und Verkauf.

NEUBAUPROJEKT AM WÖRTHERSEE

Mitten im Herzen von Pörtschach, mit einem malerischem Seepanorama, entsteht diese attraktive Wohnanlage.

Projektstart Presale

WHG 66 m² ab € 415.000,-

WHG 90 m² ab € 610.000,-

Fertigstellung Ende 2024

+43 (0) 4248 3002 o ce@atv-immobilien.at atv-immobilien.at, @seelage

„Jeder kann vom anderen lernen und profitiert aus der Mitwirkung. Jedes Projekt gibt denen, die sich einbringen gleich viel zurück wie jenen, die Nutznießer sind.“

Yasmine Benischke und Iris Straßer

Das Netzwerk „Verantwortung zeigen!“ (VZ) dient als Ansprechpartner für Unternehmen und Organisationen in Südösterreich, die sich in ihrem Einflussbereich für nachhaltiges Wirtschaften einsetzen und beitragen, dass Wirtschaft und Gesellschaft gut verbunden bleiben. Die landesweiten Engagementtage sind Corporate Volunteering Projekte und mittlerweile jährlicher Fixpunkt im VZ Netzwerk, um den sozialen Zusammenhalt über Branchengrenzen hinweg zu stärken.

Unbeschwert, heiter und fröhlich

Auch diesen Sommer realisierten zahlreiche Unternehmen und Netzwerkpartner aus Kärnten und der Steiermark im Rahmen der Engagementtage kleine Projekte, um den Alltag gemeinnütziger Organisationen zu bereichern: Handwerkliches, Ausflüge und vieles mehr – 2023 lautet das Motto: „Unbeschwert, heiter und fröhlich!“ Rund 3000 Menschen engagierten sich in über 100 Projekten für die gute Sache. Die

Gemeinsam ins Tun kommen!

Bereits zum 14. Mal fanden die „Verantwortung zeigen!“Engagementtage statt: Zahlreiche Firmenteams widmeten sich der guten Sache.

Zwischen Mai und Juli fanden auch 2023 wieder A die landesweiten VZ-Engagementtage statt. © Verantwortung zeigen!

geschenkte Zeit war für alle Beteiligten ein Erlebnis, das noch lange nachwirkt. Horizonterweiterung, Spaß, Dankbarkeit und Erdung – alles gut für einen selbst und gut für die Gesellschaft.

Es ist einfach, Gutes zu tun Wünsche erfüllen und Begegnungen entstehen lassen, die Wirtschaft und Gesellschaft auf Augenhöhe verbinden – das macht die Engagementtage so einzigartig. „Ich wünsche mir, dass viele erkennen, wie einfach es ist Gutes zu tun und wie man selbst an diesem Tun wächst“, sagt Richard Oswald, Geschäftsführer des ATRIO aus Villach und schon lange Partner von „Verantwortung zeigen!“ Er lebt seine Botschafterrolle von innen heraus, diskutiert mit Verantwortlichen auf der obersten Ebene ebenso gerne wie er im Jugendwohnen beim Engagementtag zur Schaufel griff und mit seinen Kolleginnen den Garten in der Einrichtung des Kinderdorfs auf Vordermann brachte.

Ehrenamtliches Engagement

Yasmine Benischke, verantwortlich für die Engagementprojekte im VZ­Netzwerkbüro, beschreibt wie unkompliziert die Mitwirkung sein kann: „Man wählt ein oder mehrere Projekte aus einer von uns erstellten Liste aus. Wir helfen bei der Vorbereitung und dann geht es auch schon in die Umsetzung. Wir sind davon überzeugt, dass jeder von uns schon einmal

den Gedanken hatte, sich ehrenamtlich zu betätigen, nur sich davor gescheut hat eine längere Verpflichtung zusätzlich zum eigenen durchgetakteten Alltag einzugehen. Mit dem Entschluss bei den VZ Engagement­Aktionen mitzuwirken, lässt sich beides gut verbinden, denn der Zeitaufwand ist überschaubar. Dafür hält der Mehrwert lange an, das Erlebte wirkt nach und man hat das Gefühl wirklich etwas Gutes mit Sinn gemacht zu haben“. Ziel aller, die die sich beteiligen: Verantwortliches Wirtschaften gut gelingen lassen und Wirtschaft und Gesellschaft einander näherbringen. |

VZ-ENGAGEMENTTAGEN 2023

Verantwortung zeigen!

St. Veiter Straße 1

9020 Klagenfurt am Wörthersee

T: +43 (0) 463 507755-0

E: yasmine.benischke@ verantwortung-zeigen.at www.verantwortung-zeigen.at

WEITERE INFOS UND FOTOS ZU DEN

„Texte gemeinsam in einfache Sprache übersetzen“ lautete das Motto beim VZ-Engagementtag mit der Lebenshilfe. © Netzwerk Verantwortung zeigen!/Lebenshilfe

Vielfalt beflügelt: Zugang zu

Medien für alle Menschen

Im Rahmen des „Verantwortung zeigen!“-Engagementtages wurde ein Artikel aus dem advantage Wirtschaftsmagazin in einfache Sprache übersetzt.

Wir lernen voneinander“, meinte Petra Plimon, Chefredakteurin vom advantage Magazin, ehrfürchtig, als sie und Herausgeber Walter Rumpler im Rahmen des „Verantwortung zeigen!“ Engagementtages gemeinsam mit Andrea Egger und den Klient:innen Armin Lorbek, Martina Sattler und Oliver Kascelan in der Lebenshilfe in der Morogasse in Klagenfurt Medientexte in einfache Sprache übersetzten.

Wichtiger Beitrag zur Inklusion „Wir sind sehr berührt, wie unser Magazin und die darin enthaltenen Artikel wahr­

„Ich finde Nachrichten in einfacher Sprache deshalb wichtig, weil sehr viele Personen auf der Welt nicht lesen und schreiben können.“

Oliver Kascelan, Übersetzer

genommen und dann in eine einfache Sprache für Menschen, die dem Lesen nicht so mächtig sind, oder für Menschen mit Behinderung zugänglich gemacht werden“, betonte Walter Rumpler. „Ein Thema, das wir unbedingt weiterführen möchten“.

Barrierefreie Kommunikation

Ein Artikel rund um die Koralmbahn wurde Wort für Wort durchgelesen: Bei schwer verständlichen Wörtern wurden diese genau erklärt und „übersetzt“. Gemeinsam hat das Team dann ein Wörterbuch mit Erklärungen verfasst, um dieses für weitere Arbeiten als Nachschlagewerk heranziehen zu können. Denn die drei „Profis“ der Lebenshilfe Armin Lorbek, Martina Sattler und Oliver Kascelan nehmen eine Vorreiterrolle ein: Sie üben diese Tätigkeit zwei Mal pro Woche aus und stellen „Nachrichten in einfacher Sprache“ in der Rubrik „Top easy“ der Kleinen Zeitung für jedermann online zur Verfügung. |

„Ich habe mich für das Projekt beworben, damit ich auch für ältere Menschen die Artikel übersetzen kann und sie Nachrichten besser lesen und verstehen können.“

Martina Sattler, Übersetzerin

WISSENSWERT

Nachrichten für Alle!

Die Lebenshilfe setzt sich für Menschen mit Behinderung ein und kämpft für Inklusion. Das Projekt „Kleine Zeitung Inklusiv“ wurde 2020 ins Leben gerufen. Menschen mit Behinderungen konnten sich bewerben und Schulungen zur einfachen Sprache besuchen. Aus den Teilnehmer*innen wurden anschließend drei ausgewählt und geringfügig bei der Lebenshilfe Kärnten angestellt. Armin Lorbek, Martina Sattler und Oliver Kascelan bilden gemeinsam mit Katharina Happe (Projektleitung), Sabrina Stampfer (pädagogische Fachkraft) und Andrea Egger (journalistische Fachkraft) das „inklusive“ Redaktionsteam der Lebenshilfe Kärnten.

NACHHALTIG – ACHTSAM – GESELLSCHAFTLICHE

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