Das Magazin des Automobil Club der Schweiz | Edition Deutschschweiz

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AUTO

AUTOMOBILE LEIDENSCHAFT.

Ratgeber

WINTERREIFEN:

BILLIG

LOHNT NICHT

Die Formel für Winterbereifung lautet von O (Oktober) bis O (Ostern). Unsere Experten haben zehn Produkte unter die Lupe genommen und festgestellt: Markenpneus sind besser

Technik

HYBRIDMOTOREN WERDEN NOCH LANG BENÖTIGT

Die Elektromobilität wird sich nicht überall so schnell verbreiten wie in Europa. Hybridtechnik bleibt gefragt

Messen

GIMS QATAR WIDER DEM ZEITGEIST

Die Autoshow im aufstrebenden Doha erlebte Anfang Oktober eine erfolgreiche Premiere

Magazin des Automobil Club der Schweiz | Edition Deutschschweiz Ausgabe 0 7/2023
Das

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Advents- und Silvesterfahrt

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2. TAG SPEYER Geniessen Sie die gemütliche Rheinfahrt. Ankunft in der Kaiserstadt Speyer nach dem Mittagessen. Am Nachmittag Ausflug(1) nach Heidelberg mit Schlossbesuch. Heidelberg gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Das harmonische Ensemble von Schloss, Altstadt und Fluss inspirierte bereits Dichter:innen und Maler:innen der Romantik. Es bleibt noch Zeit, individuell den bezaubernden Weihnachtsmarkt in Heidelberg vor der romantischen Schlosskulisse zu besuchen. Für die an Bord gebliebenen Gäste lohnt sich ein Bummel über den Weihnachtsmarkt auf dem Alten Marktplatz in Speyer.

3. TAG KÖLN Ankunft am Nachmittag in der deutschen Rheinmetropole Köln. Nach einem Rundgang( 1 ) durch die Domstadt können Sie individuell über den Weihnachtsmarkt schlendern und die weihnachtliche Atmosphäre geniessen.

4. TAG RÜDESHEIM Am Morgen Schifffahrt entlang des «Romantischen Rheins». Lauschen Sie den interessanten Ausführungen eines Einheimischen über die einzigartige Kulturlandschaft während der Passage des «Romantischen Rheins». Nachmittags Fahrt mit dem Winzerexpress (inkl.) ins Zentrum von Rüdesheim und freie Zeit. Ein Besuch des Weihnachtsmarktes der Nationen ist lohnenswert.

5. TAG FLUSSTAG Erholen Sie sich während der gemütlichen Flussfahrt und geniessen Sie die Annehmlichkeiten an Bord.

6. TAG BASEL Ausschiffung nach dem Frühstück und individuelle Heimreise.

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• Persönliche Reiseunterlagen

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INDIVIDUELLE MOBILITÄT IN DER SCHWEIZ

EINIGE TENDENZEN

Schweizer sind gegenüber der Elektromobilität eher zurückhaltend, haben das Bedürfnis ein eigenes Auto zu besitzen und empfinden ein Gefühl von Freiheit, wenn sie am Steuer eines Wohnmobils sitzen. Dies sind einige der Tendenzen, welche die Studien aufzeigen, die das Zürcher Forschungsinstitut Sotomo und AutoScout24 durchgeführt haben.

Gemäss Einschätzung zahlreicher Experten scheint es, als ob die Euphorie für den Kauf von Elektrofahrzeugen abnimmt. Im Rahmen ihrer Studie, die im Auftrag der Axa durchgeführt wurde (die SonntagsZeitung und Le Temps haben über die Studie berichtet), hebt das Zürcher Forschungsinstitut Sotomo einige Gründe hervor, welche die Elektromobilität bremsen. Obwohl mehr als die Hälfte der 1800 befragten Personen (56 %) sich vorstellen könnte, zu einem späteren Zeitpunkt ein Elektrofahrzeug zu kaufen, gibt es bestimmte Nachteile, welche die Bevölkerung zögern lassen. Darunter werden vor allem die folgenden erwähnt: die Batterien und ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt bei der Herstellung und beim Recycling, der Kaufpreis, der im Durschnitt höher ausfällt als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor derselben Fahrzeugklasse, sowie die Reichweite und die Ladezeit. Was die Studie ebenfalls zeigt, ist, dass von 71 % der Befragten, die Tatsache ein eigenes Auto zu besitzen, als «wichtig» oder «eher wichtig» angesehen wird.

Diese Studien sind für unseren Club die Bestätigung, dass wir mit unserer Positionierung für die automobile Leidenschaft voll im Trend liegen. Sie bestätigen uns zudem die Richtung für unsere Aktivitäten in der Verkehrspolitik. Die Schweizer Bevölkerung misst der Konsumfreiheit eine sehr grosse Bedeutung bei, stellt sich mehrheitlich gegen Verbote und befürwortet eine einheitliche Behandlung der verschiedenen Technologien.

Der ACS engagiert sich für eine individuelle, motorisierte Mobilität für alle, die so umweltfreundlich wie möglich (die richtige Technologie für den richtigen Einsatz) und gleichzeitig Synonym ist für Selbstständigkeit, Freiheit und Fahrspass.

Ich schliesse mit einem kleinen «Werbespot»: Der ACS offeriert seinen Mitgliedern ab sofort 30 % Rabatt auf den Insertionspreis auf AutoScout24 und 20 % auf MotoScout24. Der Occasionsmarkt, insbesondere derjenige für Wohnmobile, boomt. Zögern Sie also nicht, von diesem Angebot Gebrauch zu machen, falls Sie eines Ihrer Fahrzeuge verkaufen möchten. Mehr dazu erfahren Sie auf acs.ch/vorteile.

Ein weiterer, interessanter Aspekt dieser Studie sind die Assoziationen, welche die Befragten mit dem Autofahren verbinden. Dabei zeigt sich, dass das Auto tatsächlich mehr ist als ein Gebrauchsgegenstand. Es ist auch Synonym für Selbstständigkeit (für 65 % sowohl der Frauen als auch der Männer), für Freiheit (für 59 % der Frauen und 62 % der Männer) und für Spass (für 25 % der Frauen und 34 % der Männer).

Selbstständigkeit, Freiheit und Spass … führen mich zur Analyse von AutoScout24, die im vergangenen August erschienen ist. In der Schweiz zählt man heute 99 Wohnmobile auf 10 000 Einwohner. Damit überholen wir prozentual Deutschland mit acht Stück sowie Österreich mit zehn Stück und schliessen zu den Niederlanden auf, deren Ruf in der Campingwelt legendär ist. Ende 2022 waren mehr als 87 400 Wohnmobile in der Schweiz immatrikuliert, was gemäss Bundesamt für Statistik eine Verdoppelung innerhalb der letzten zehn Jahre bedeutet. Trotz einer gewissen, teilweise durch Lieferengpässe verursachten Preiserhöhung (um rund 25 % gegenüber 2021), hält der aufgrund der COVID-19-Pandemie ausgelöste Boom weiter an.

Ich wünsche Ihnen Selbstständigkeit, Freiheit und viel Spass auf der Strasse!

Quellen:

Bundesamt für Statistik, Bestand Wohnmobile / Sotomo, AXA Mobilitätstacho, August 2023 / studienbasierend auf den Recherchen auf AutoScout24 während des 1. Semesters 2023 / SonntagsZeitung / Le Temps

3 AUTO NR. 07/2023 Fabien Produit ACS Generalsekretär EDITORIAL Panne?! Assistance-Nummer wählen +41 44 283 33 77

MESSE S.10

WIDER DEM ZEITGEIST

In Europa kämpfen die Automessen ums Überleben. Dagegen erlebte die GIMS Qatar in Doha eine glanzvolle Premiere.

NEUHEITEN S.20

MOTORSPORT S.23

INVESTITION IN DIE ZUKUNFT

Dem Schweizer Champion und ACS Botschafter Yves Meyer lief es beim europäischen Drift Masters nicht wie erhofft. Trotzdem sieht der Nidwaldner auch positive Aspekte.

RATGEBER S.06

WINTERREIFEN-TEST: ÜBERRASCHUNG WÄHRT NICHT LANGE

Experten haben zehn Winterreifen getestet: drei günstige sowie sieben etablierte Marken. Einerseits auf schneebedeckter Fahrbahn bei minus 4,5 Grad Celsius, andererseits auf einer asphaltierten Strasse bei 13 bis 18 Grad Celsisus. Schnell kamen sie dabei zur Erkenntnis, dass die Markenprodukte obenausschwingen. Zwei der drei Günstigpneus enttäuschten.

TECHNIK

S.08

HYBRIDMOTOREN FÜR DIE ZUKUNFT

Die Elektromobilität entwickelt sich – allerdings längst nicht überall auf der Welt so schnell wie in Europa. Daher werden in ganz vielen Regionen noch mehrere Jahrzehnte Verbrennungsmotoren dominieren – idealerweise in Kombination mit umweltschonender Hybridtechnik. Deshalb wird in diesem Bereich weiterhin intensiv geforscht und entwickelt.

AUTO NR. 07/2023 4 INHALT
HONDA CR-V HYUNDAI KONA SKODA KODIAQ

CLASSIC

S.12

EIN TOLLES ERLEBNIS FÜR ALLE FANS VON HISTORISCHEM MOTORSPORT UND OLDTIMERN

Impressum

Verlag ACS AUTO

© Automobil Club der Schweiz (ACS) Wasserwerkgasse 39 CH-3000 Bern 13

Tel. +41 31 328 31 11 acs.ch, info@acs.ch

Chefredaktion/ Anzeigenverkauf

Markus Rutishauser Zelgstrasse 1 8280 Kreuzlingen Mobile +41 79 406 90 23 markus.rutishauser@acs.ch

Ständige Mitarbeiter

Christoph Bleile

Stephan Hauri Bernhard Taeschler

Produktion

Bodan AG

Druckerei und Verlag Zelgstrasse 1 CH-8280 Kreuzlingen

Tel. +41 71 686 52 52 bodan-ag.ch, druck@bodan-ag.ch

Berichte

CARAVAN S.31

MAXIMALES CAMPINGFEELING

Die Caravanbranche erlebte in den letzten Jahren einen Boom. Einer der Trendsetter war dabei der VW T6 California. Der liebste Camper von Frau und Herr Schweizer ist aber nicht mehr verfügbar. Dafür lanciert die AMAG Retail neu den VW T6 Envia, einen in Eigenregie zum multifunktionalen Camper umgebauten, gebrauchten VW-Transporter.

ACS.CH S.34

FAHRBERICHTE MITTELS QR-CODE

Auf unserer Website acs.ch finden Sie unter der Rubrik «Interessantes» auch zahlreiche Fahrberichte. Scannen Sie den QR-Code und gelangen so auf direktem Weg zu Text, Bildern und Video.

VERKEHRSSICHERHEIT S.16

ACS S.17

E-MOBILITÄT AUF PROBEFAHRT ERFAHREN Haben Sie schon einmal ein Elektroauto gelenkt? Sind Sie mit dessen neuen Technologien vertraut? Der ACS bietet in Kooperation mit der AMAG für Interessierte in Zürich-Flughafen am 22. und 25. November 2023 drei Schnupperkurse an.

REISEN S.32

BESUCHENSWERTE WEIHNACHTSMÄRKTE Weihnachtsmärkte gibt es unzählige. Grosse, kleine, spezielle, klassische, bekannte, unbekannte. Wir nehmen Sie mit auf eine Tour durch sehenswerte Märkte in der Schweiz, Deutschland und Slowenien.

Titelbild und Testbericht können einem Advertorial entsprechen, wobei die Redaktion jeglicher Verpflichtung freibleibend und ohne Fremdeinsprache die Beurteilung des Objekts vornimmt. Für unaufgefordert zugesandte Berichte, Manuskripte, Bilder/ Fotos und Dateien übernimmt die Redaktion keine Verantwortung bzw. Haftung.

Erscheinungsweise

8 Ausgaben pro Jahr. Für die ACS Mitglieder in den Clubleistungen enthalten.

Auflage

55 584 Exemplare (WEMF-beglaubigt 09/2023) Nachdruck nur unter Quellenangabe und mit Bewilligung des Verlags gestattet.

Titelbild Werk

Verpackung

Die Schutzumschlagfolie dieser Broschüre wird umweltschonend aus recycelter Altfolie in der Schweiz hergestellt.

Folienverpackungen haben eine bessere Ökobilanz als ein Papiercouvert.

INHALT 5 NR. 07/2023 AUTO
produziert mit naturstrom JUBILÄUMSWETTBEWERB JedenMonathabenSieim ACSJubiläumsjahrdieChance, speziellePreisezugewinnen. Anmeldenonlineunter acs.ch/jubilaeum undmitmachen! S.24
Am letzten September-Wochenende ging am Untersee im thurgauischen Steckborn das 5. Memorial Bergrennen über den Asphalt. Der ACS war dabei mit seiner Thurgauer Sektion für den Rennbetrieb verantwortlich. Über 10 000 begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer aus der ganzen Deutschschweiz durften auf der attraktiven 3,2 km langen Bergstrecke bei herrlichem Spätsommerwetter gegen 350 Rennsportwagen, historische Autos, Motorräder und auch moderne Technologieträger bestaunen.
UNFÄLLE MIT E-BIKES STEIGEN WEITER AN Das Elektro-Bike gehört heute schon zu vielen Schweizer Haushalten. Dank Tretunterstützung lassen sich damit auch längere Strecken problemlos bewältigen. Aber die Entwicklung der Unfallzahlen ist bedenklich, da die Zahlen immer weiter ansteigen.

ÜBERRASCHUNG WÄHRT NICHT LANGE

Zehn Winterreifen wurden intensiv unter verschiedenen Bedingungen getestet und beurteilt.

Von O bis O – von Oktober bis Ostern – lautet die Faustformel für das Fahren mit Winterbereifung. Experten haben zehn Winterreifen getestet: drei günstige von Austone, Fortuna und Sailun sowie sieben etablierte Marken- und Premiumprodukte jeweils in der Dimension 235/55 R18 für SUV.

Um die Fahreigenschaften genau zu untersuchen, wurden die zehn Reifen sowohl auf schneebedeckter Fahrbahn bei minus 4,5 Grad Celsius als auch auf einer asphaltierten Strasse bei 13 bis 18 Grad getestet.

Das Beschleunigen auf schneebehafteter Fahrbahn stellte bei keinem der Reifen im Test ein Problem dar. Das Feld lag dicht beieinander. Das Bremsen auf Schnee erfolgte aus Tempo 35: Auch hier lag das Testfeld nah beieinander und lieferte ein solides Ergebnis ab. Nach dem Bridgestone mit einem Bremsweg von 12,26 Metern belegte überraschenderweise der chinesische Austone den zweiten Platz. Beim Handling auf Schnee zeigten sich ebenfalls keine Ausreisser. Der Austone überraschte erneut, lag er doch auf dem gleichen, guten Niveau wie der Michelin. Beide liessen sich auf Schnee gut lenken, hatten eine gute Seitenführung und reagierten schnell auf Fahrbahnveränderungen. Sie vermittelten

insgesamt ein gutes Lenkgefühl und waren die besten in dieser Disziplin. Der Sailun aus China als Letztplatzierter landete dennoch im gelben Bereich. Er offenbarte vor allem bei Bergaufpassagen leichte Schwächen in der Bodenhaftung und der Fahrstabilität in Kurven, war insgesamt aber beherrschbar. Der Rest bildete ein solides Mittelfeld im Fahrverhalten auf Schnee. Die Reifen von Goodyear und Nokian zeigten minimale Schwächen in der Traktion bei Bergauffahrten und der Seitenführung.

BREMSEN: NUR EINER TANZT AUS DER REIHE

Das Bremsen auf trockener Fahrbahn aus 100 km/h war bei fast allen Reifen grundsolide. Nur der Budget-Reifen Fortuna tanzte mit 45,3 Metern Bremsweg aus der Reihe. Er hatte im Vergleich zum Besten in dieser Disziplin, dem Michelin (40,4 Meter), einen knapp fünf Meter längeren

Bremsweg. Das entspricht einer Wagenlänge und ist deutlich zu viel. Beim Handling auf trockener Fahrbahn lagen die Reifen von Hankook, Goodyear, Nokian, Pirelli, Bridgestone und Continental vorn. Sie liessen sich alle präzise lenken und sicher in den Kurven führen. Der Michelin und der Sailun sind fahrtechnisch gleichauf und nur minimal schwächer als die Spitzengruppe, aber immer noch sicher zu fahren. Einen schwächeren Eindruck hingegen lie -

Der Bremsweg ist ein wichtiger Faktor.

ferten die Reifen von Fortuna und Austone: Sie zeigten ein zu ausgeprägtes Untersteuern, waren in Kurven schwieriger zu lenken und insgesamt zu schwammig und unpräzise lenkbar.

Beim Bremsen auf nasser Fahrbahn aus 80 km/h war der Hankook der Beste mit einem Bremsweg von 30,4 Metern.

AUTO R ATGEBER NR. 07/2023 6
RATGEBER

Auch das Fahrverhalten auf nasser Piste wurde unter die Lupe genommen.

Während so gut wie alle, selbst der bei Schnee insgesamt letztplatzierte Reifen von Sailun, ein durchaus homogenes Bremsbild zwischen 30 und 32 Metern Bremsweg abgaben, fielen der Fortuna (41 Meter) und Austone (38,8 Meter) komplett durch das Raster. Ihr Bremsweg entspricht der Länge von zwei kurzen Transportern. Auch beim Handling auf nasser Fahrbahn gab es massive Unterschiede. Am besten und sehr präzise zu lenken und zu fahren waren die Reifen von Bridgestone, Goodyear und Nokian. Der Rest der Premiumund Qualitätsreifen war auf einem gut beherrschbaren Niveau.

Die günstigeren Pneus hingegen enttäuschten: Während der Sailun hier noch gerade so akzeptabel war, «entpuppten sich die Reifen von Austone und Fortuna als Katastrophe», so die Experten wörtlich. Bei ihnen kam es teils zu einem extremen Umsteuern. Zudem hatten sie spürbar zu wenig Grip und waren unpräzise in der Lenkung. Das Fahrverhalten dieser Reifen stuften die Tester hier als gefährlich für normale Autofahrer ein.

Auch beim Aquaplaning gibt es gravierende Unterschiede. Der Bridgestone meisterte den Längs- und Quertest am besten, der Austone und der Fortuna zeigten sich als extrem anfällig und schwierig beim Aufschwimmen. Der Rest legte ein solides Fahrverhalten an den Tag.

FAZIT

Die Expertenrunde ist der Meinung, der Bridgestone «ist nah am perfekten Winterreifen» dran, er zeigte in allen Disziplinen mehr als ein grundsolides Gesamtbild, dicht gefolgt vom Hankook und Continental. Der Sailun erreichte noch ein bedingt empfehlenswert, obwohl er auch der lauteste Reifen im Test war. Mit 74,77 Dezibel lag er sogar zwei Dezibel über dem EU-Label-Wert. Der Austone und der Fortuna enttäuschten. Nach einem starken Start auf Schnee zeigten sie, wie gefährlich es sein kann, bei Wetterwechsel den falschen Reifen zu haben. Sie fallen unter den gegebenen Bedingungen komplett durch.

Text red/aum / Bilder zVg

REIFENPFLICHT IM AUSLAND

HOHE BUSSEN

Während es in der Schweiz keine Winterreifenpflicht gibt, ist dies in unseren Nachbarländern sehr wohl der Fall. Wer mit den falschen Reifen oder ohne Schneeketten unterwegs ist, dem drohen happige Bussgelder.

Föderalismus kann auch kompliziert sein. In Europa gibt es bezüglich der Winterreifenpflicht sehr unterschiedliche Regeln. Das hat natürlich auch mit der unterschiedlichen Topografie und den klimatischen Rahmenbedingungen zu tun. Gerade deshalb ist es ratsam, sich im Vorfeld einer Fahrt über die Landesgrenzen hinaus gut zu informieren, um eine teure Überraschung möglichst zu vermeiden. Nicht nur können die Bussen einen vierstelligen Betrag erreichen, sondern auch der Versicherungsschutz kann bei einem Unfallereignis teilweise oder sogar ganz verloren gehen.

In Deutschland sind Winterreifen nur situativ Pflicht.

SITUATIV IN DEUTSCHLAND

In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht. Bei schneebedeckten oder eisigen Strassen sind nur Fahrzeuge mit Winterreifen zugelassen. Spikes sind hingegen verboten. Ebenfalls nicht vorgeschrieben sind die Winterpneus in Österreich. Sie sind wie in Deutschland ebenfalls nur bei winterlichen Strassenverhältnissen obligatorisch. Die Regeln gelten jeweils vom 1. November bis zum 15. April. Wer noch Sommerpneus hat, kann die Winterreifenpflicht mit Schneeketten an zwei Antriebsrädern kompensieren. Spikes (maximal 2 mm) sind in unserem östlichen Nachbarland zwar erlaubt, aber jeweils nur vom 1. Oktober bis 31. Mai.

REGIONALE REGELUNG IN ITALIEN

In Italien haben die Regionen ihre eigenen Regeln. So ist im Südtirol die Winterausrüstung nur bei winterlichen Bedingungen Pflicht. Vom 15. November bis

zum 15. April sind Winterreifen (M+S) auf der Brenner-Autobahn A22 obligatorisch. Dazu sind Spikes mit maximal 1,5 mm vom 15. November bis 15. März gestattet. Im Aosta-Tal müssen zwischen dem 15. Oktober und 15. April entweder Winterreifen oder dann bei schneebedeckter Strasse auch Sommerreifen mit Schneeketten montiert sein. Je nach Strassenbedingungen sind Schneeketten sogar generell vorgeschrieben – dann gilt Tempo 50. Regelverstösse werden mit happigen Bussen von bis zu 345 Euro geahndet.

NEU IN FRANKREICH

In Frankreich gibt es für die Bergregionen seit letztem Jahr eine Winterreifenpflicht. In den Alpen, den Pyrenäen und Vogesen, im Jura- und Zentralmassiv ist diese Regelung vom 1. November bis 31. März gültig. Alternativ können Schneeketten mitgeführt werden. Die entsprechenden Zonen sind mit einer entsprechenden Beschilderung gekennzeichnet. Verstösse werden mit Bussen von 135 Euro geahndet. Eine Übersicht der betroffenen Regionen gibt es im Internet unter: securite-routiere.gouve.fr

Text red / Bild zVg

R ATGEBER 7 NR. 07/2023 AUTO

HYBRIDE FÜR DIE ZUKUNFT

In vielen Regionen der Welt wird sich die Elektromobilität aus verschiedenen Gründen nicht so schnell verbreiten wie in Europa. Daher werden für den Autoantrieb noch während längerer Zeit auch Hybridantriebsstränge benötigt. Passende Verbrennungsmotoren werden derzeit entwickelt.

Da sich der vollelektrische Autoantrieb aus wirtschaftlichen oder infrastrukturellen Gründen noch während längerer Zeit nicht in allen Regionen der Welt durchsetzen kann, werden auch in Zukunft Antriebe gefragt sein, die auf Verbrennungsmotoren basieren. Parallel zu den konventionellen Benzinund Dieselmotoren werden deshalb nun sogenannt dedizierte Verbrennungsmotoren entwickelt – Triebwerke, die mit Elektromotoren kombiniert werden und daher

ganz speziell optimiert werden können. So erhält der Verbrenner beispielsweise im Langsamfahrbereich kräftige Unterstützung von der E-Maschine, so dass sein Betrieb für kleinere Drehzahl- und Lastbereiche optimiert werden kann. Das wirkt sich schliesslich günstig auf den Verbrauch des Verbrennungsmotors und des Gesamtsystems aus.

HYBRIDLÖSUNGEN NOTWENDIG

Derzeit entwickeln Engineering-Unternehmen und grosse Zulieferer der Autoindustrie immer effizientere Hybridsysteme. Auch der weltweit grösste Zulieferer, die Robert Bosch GmbH, arbeitet an Hybridlösungen mit dedizierten Benzinmotoren, mit denen weitere Effizienzpotenziale erschlossen werden können. Systematisch betrachteten die Bosch-Ingenieure verschiedene Dedicated-Hybrid-Engine-Lösungen. Die Effizienzbewertung erfolgte dann auch in Kombination mit unterschiedlichen Hybridkonzepten. Die Ergebnisse der Motoruntersuchungen belegen, dass nur durch ganzheitlich optimierte Antriebsstränge das volle Potenzial der Hybridisierung erschlossen werden kann. Jochen Schwarzer, Abteilungslei-

ter Powertrain bei Bosch, erklärte beim diesjährigen internationalen Motorensymposium in Wien: «Es ist davon auszugehen, dass zukünftige regulatorische Anforderungen in einigen Regionen der Welt nur noch durch den Einsatz hocheffizienter Hybridtechnologien erreicht werden können beziehungsweise deren Einsatz explizit gefordert wird.» Dann berichtete Schwarzer von einem frei saugenden, hochverdichteten 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Atkinson-Zyklus und hoher Abgasrückführrate, der auf einen maximalen Wirkungsgrad von für Ottomotoren bisher kaum erreichten 41 Prozent kommt.

In den Bosch-Laboren wurden vier DHE-Konzepte (Dedicated Hybrid Engine) betrachtet: DHE1 und DHE2 mit Turboaufladung, Direkteinspritzung und stöchiometrischem respektive magerem Gemisch, DHE3 ohne Turboaufladung, aber mit Direkteinspritzung und stöchiometrischem

AUTO NR. 07/2023 8
Das internationale Motorensymposium von Wien findet seit Jahren in den Sälen der Hofburg statt. Das neue Hybridantriebssystem der österreichischen AVL List GmbH wird in einem Mitsubishi Outlander erprobt. Dr. Jochen Schwarzer, Robert Bosch GmbH.

Betrieb sowie DHE4 ohne Turboaufladung, mit Saugrohreinspritzung und stöchiometrischem Betrieb. Ein weiterer Optimierungsschritt gelang durch den Einsatz von Vorkammerzündkerzen.

Das 330-Volt-Hybridsystem mit zwei Elektromaschinen und 1-Gang-Getriebe ist nicht als Plug-in-System ausgelegt. Die Batteriekapazität beträgt 2,5 kWh, die mögliche maximale Traktionsleistung 135 bis 155 kW. Simulationen ergaben, dass das DHE₂-Konzept das grösste CO₂-Sparpotenzial aufweist. In einem gut 1500 Kilogramm wiegenden Mittelklasse-SUV können damit nach WLTP-Norm CO₂-Emissionen von 88 g/km erreicht werden. Ausserdem sei der dedizierte Verbrennungsmotor auch geeignet für den Einsatz von alternativen Treibstoffen bis hin zu reinem H₂, hielt der Bosch-Referent fest.

HOHER WIRKUNGSGRAD

Auch das grosse Technologie-Unternehmen AVL List GmbH mit Hauptsitz in Graz beschäftigt sich intensiv mit neuen Hybridantriebssystemen. Paul Kapus, Leiter Entwicklung Ottomotoren, stellte beim Motorensymposium in der Wiener Hofburg ein seriell-paralleles Hybridsystem mit einem 2,5-Liter-Benziner vor, der mit elektrisch unterstütztem Turbolader einen bemerkenswert hohen Wirkungsgrad erreicht. Kapus berichtete: «Herausfordernde Ziele für Fahrzeugeffizienz erhöhen die Anforderungen an die Effizienz des Verbrennungsmotors in hybriden Antriebssträngen. Die nächste Generation von Hybridmotoren mit hohen Wirkungsgradzielen erfordert ein Überdenken der Motorthermodynamik, des Thermo-Managements und der Regelung des gesamten Fahrzeugs.» In seinem Referat beschrieb Kapus die Entwicklung eines dedizierten Hybridmotors mit 45 Prozent maxima-

Im seriellen Hybridantriebssystem lässt sich der Verbrennungsmotor am besten optimieren.

lem effektivem Wirkungsgrad und dessen Integration in einen seriell-parallelen Antriebsstrang in einem SUV-Demofahrzeug. Ebenfalls speziell an diesem Motor sind das extrem hohe Verdichtungsverhältnis von 16,5:1 und die hohe Abgasrückführrate, die eine klopfende Verbrennung verhindert. Ebenfalls von grundlegender Bedeutung für den stabilen

kreisläufe für die Abgasrückführung und für die Ladeluft sowie die Entkopplung des Motorraums durch Isolationen und variable Kühlergrilljalousien.

Die Aufladung des langhubigen Benzinmotors erfolgt durch einen elektrisch unterstützten Garrett-Turbolader mit variabler Geometrie, der sowohl für eine präzise Ladedruckregelung als auch für Sekundärluftzufuhr während des Katalysator-Heizens sorgt. Charakteristisch für den neuen Zylinderkopf des DHE ist das Brennraumkonzept mit drei Zündkerzen – einer grossen im Zentrum zwischen den vier Ventilen und zwei kleineren an der

Entwicklungsschritte im dedizierten Benzinmotor von Bosch.

Betrieb bei extremen Umgebungstemperaturen ist das ausgeklügelte Thermo-Managementsystem für Motor und Fahrzeug. Zu einem solchen gehören regelbare Kühl-

Brennraumperipherie. Damit wird in allen Betriebsbereichen eine stabile Verbrennung gewährleistet.

Bis zum Jahr 2035 dürften bei Neuheiten rein elektrische und hybridisierte Antriebe den konventionellen Verbrennerantrieb vollständig ersetzt haben.

Der seriell-parallele Hybridantriebsstrang arbeitet mit drei Permanentmagnet-Synchronmaschinen – neben dem Starter-Generator je ein Motor pro Achse für den Allradantrieb des Erprobungsfahrzeugs Mitsubishi Outlander PHEV. In WLTP- und Strassentests ergaben sich Verbrauchsminderungen gegenüber dem Basismodell von gut 15 Prozent. Zum Abgasreinigungssystem dieses Antriebsstrangs gehören ein elektrisch beheizter erster Katalysator, ein zweiter Dreiwegekatalysator sowie ein Partikelfilter.

Text Stephan Hauri / Bilder MS Wien

T ECHNIK 9 NR. 07/2023 AUTO
Dr. Paul Kapus, AVL List GmbH.

WIDER DEM ZEITGEIST

In Zeiten, in denen die Automessen – zumindest in Europa – ums Überleben kämpfen, erlebte die GIMS Qatar in Doha vom 5. bis 14. Oktober eine erfolgreiche Premiere.

Die traditionellen europäischen Motorshows wie jene in Genf oder Paris haben einen schweren Stand, getrieben durch den automobilfeindlichen Zeitgeist gerade auch auf politischer Ebene. In der Calvinstadt hofft man, nach einer fünfjährigen Auszeit vom Montag, 26. Februar, bis Sonntag, 3. März 2024, wieder einmal eine Automesse in den Palexpo-Hallen durchführen zu können. In Paris verkümmerte die Mondial de l’Auto 2022 zu

einem traurigen Schaulaufen der Stellantis-Marken und zahlreicher chinesischer Hersteller, welche die durch die Absenz der europäischen Hersteller entstandenen Lücken füllten. Und die in Frankfurt nicht mehr erwünschte IAA ist in München zu ei-

DIE NUMMER 1

Die arabische Halbinsel ist der weltweit am schnellsten wachsende Markt für Luxusautos und hat die traditionellen Märkte in Europa, den USA und Asien überholt.

ner Fachmesse verkommen, in der die Hersteller fast nur noch in den sogenannten Open Spaces auf verschiedenen Plätzen in der Innenstadt präsent sind. Bei den bisherigen beiden Austragungen 2021 und 2023 profitierten sie hier Anfang September jeweils von Kaiserwetter. Nicht auszumalen, wie es dort aussieht, wenn Petrus einmal nicht mitspielt.

WO DAS AUTO NOCH «EN VOGUE» IST

Immer noch einen hohen Stellenwert geniesst das Auto in der arabischen Welt. Auch wenn die Premiere der GIMS Qatar 2023 auf grosses Stirnrunzeln und teilweise auch auf Ablehnung stiess, so war ihr in jeder Hinsicht ein grösserer Erfolg beschieden als erwartet. Rund 180 000 Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen arabischen Raum strömten an den neun Publikumstagen ins moderne Doha Exhibition

& Convention Center (DECC) im Herzen des Geschäftszentrums der 2,2-Millionen-Einwohner-Metropole. Dazu war dem GIMS Qatar mit rund 1000 Fachjournalisten eine weltweite Medienpräsenz garantiert. Und es war eine Autoshow der kurzen Wege: 30 Marken präsentierten sich in einer einzigen Halle auf einer Fläche von 35 000 m². Keine Überraschung war, dass unter den Ausstellern zahlreiche Premiummarken

KOPIEREN ERLAUBT

Wieso Geneva International Motorshow (GIMS) Qatar und nicht eine Motorshow Qatar? Wer sich die Sehenswürdigkeiten in Doha anschaut, bekommt die Antwort. Die Kataris lieben es einfach zu kopieren. So findet man in der modernen Metropole zum Beispiel Nachbauten des berühmten Pariser Luxus-Einkaufshauses «Galeries Lafayette» mit Outdoor-Klimaanlage, eines venezianischen Stadtviertels mit Kanälen und Gondeln oder auch ein griechisches Amphitheater aus luxuriösem Marmor mit 5000 Sitzplätzen.

AUTO NR. 07/2023 10
MESSE
Rund 180 000 Besucherinnen und Besucher sowie 1000 Medienvertreter strömten in die Halle. Die einzige richtige Weltpremiere: Der Supersportwagen Simurgh aus Afghanistan. Concept Car Lamborghini Lanzador. GENEVA INTERNATIONAL MOTORSHOW QATAR

KEINE STEUERN

Von den nur drei Millionen Einwohnern sind nur gerade 300 000 katarische Staatsbürger. Knapp 2,2 Millionen leben in der aufstrebenden Metropole Doha. Sie bezahlen weder Steuern noch Abgaben für Strom und Wasser. Auch die Schulbildung ist mehrheitlich kostenlos. Die höchsten Gebäude in Doha sind der Luisal Plaza Tower 3 und 4 mit jeweils 64 Etagen, die sich über 301 Meter erstrecken. In keinem anderen Land auf der Erde werden aktuell so viele Wolkenkratzer gebaut wie in Doha. Durch die Stadt führen sechs- bis achtspurige Autobahnen.

waren wie Mercedes-Benz mit seiner neuen E-Klasse und dem Vision EQXX, Porsche mit dem Mission X, Audi mit dem neuen SQ8 und dem Showcar seines zukünftigen Formel-1-Boliden, Volkswagen mit der Neuauflage des Tiguan, Lamborghini mit seinem Konzeptauto Lanzador, Toyota mit dem neuen Land Cruiser oder McLaren mit dem 750S. Sie wurden mehrheitlich von ihren katarischen Partnern vertreten. Die DECC-Bühne nützten aber auch Exoten wie die französische Luxusmarke Delage mit seinem gut zwei Million Franken teuren Hypersportwagen D12 oder Lazareth mit dem flugfähigen Motorrad LMV 496. Und selbstverständlich waren viele renommierte chinesische Hersteller wie Chery, Lynk & Co. oder Lucid sowie einige Neulinge (Jaecoo, Omoda) da. Auch die Koreaner mit Kia (EV9 und EV5 concept) fehlten in Doha nicht.

WELTPREMIERE AUS AFGHANISTAN

Die einzige wirkliche Weltpremiere am GIMS Qatar kam allerdings aus Afghanistan. Der Beobachter mag sich nun fragen, weshalb das kriegsgebeutelte Land am Hin-

dukusch einen Supersportwagen braucht. Aber Mohammed Reza Ahmadi, der Chef von Entop, hat seine eigene Sichtweise auf den Simurgh, der dank einer Crowdfunding-Aktion fertiggestellt werden konnte. Das Material hat sich Ahmadi aus militärischem Schrott gesichert und für das Design die Onlineplattform YouTube genutzt. Insgesamt waren 30 Leute am Projekt beteiligt. Ein deutscher Partner soll den Sportwagen für die Homologation aufbereiten. Ziel der Afghanen ist es, im nächsten Jahr beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start zu gehen.

Auch wenn am GIMS Qatar viele Elektroautos zu sehen waren, so waren die Fahrzeuge mit Verbrennermotor doch deutlich in der Überzahl.

POSITIVE BILANZ

GIMS-Direktor Sandro Mesquita, der mit seinem Team auch in Doha federführend war, zeigte sich sehr zufrieden mit der Premiere in Doha. Die Veranstalter hätten eine gute Mischung an Marken und von Hypercars, Supercars, normalen Fahrzeu-

gen und Classic Cars gefunden. Bereits hat Scheich Akbar Al Baker, der CEO von Qatar Airways und Chairman von Qatar Tourism, angekündigt, dass die GIMS Qatar zusammen mit dem Formel-1-Grand Prix alle zwei Jahre stattfinden werde. Einmal mehr bestätigt wurde in Doha die Durchführung der Original-GIMS vom 26. Februar bis 3. März 2024 in Genf.

Text und Bilder Markus Rutishauser

FERIENDESTINATION

Katar will sich als Feriendestination etablieren – gerade auch für Touristen und Familien aus Europa. In weniger als sechs Flugstunden gelangt man mit dem Airbus A350 von Qatar Airways (170 Flugzeuge) von Zürich zum Hamad International Airport in Doha, im weltweiten Ranking die Nummer 2 hinter dem Changi in Singapur. Im Oktober beträgt die Tagestemperatur zwischen 35 und 40 Grad, in der Nacht immer noch über 30 Grad Celsius. Nur wenige Städte weltweit haben eine solche Dichte an (bezahlbaren) Vier- und Fünfsterne-Hotels. Dazu gibt es praktisch keine Kriminalität. visitqatar.com

11 NR. 07/2023 AUTO
Kia war mit seinem neuen Flaggschiff EV9 präsent. Grosse Openair-Parade auf dem Lusail Boulevard zum Abschluss. Porsche zeigte in Doha seinen Mission X.

KLASSISCHER MOTORSPORT UND OLDTIMER-FEELING VOM FEINSTEN

GLANZ UND GLORIA

Am 23./24. September

2023 fand das 5. Memorial Bergrennen Steckborn statt. Ein Grosserfolg für die Region und die Fans von historischem Motorsport und Oldtimern.

In den Jahren 1955 bis 1962 fanden die Bergrennen von Steckborn zum Eichhölzli statt. Es folgte eine Pause bis 2007. Von da an wurde die Veranstaltung neu in Form eines Memorials fortgesetzt. Gegenüber früher verzichtete man auf eine Zeitmessung und führte den Anlass mit sportiven Demonstrationsfahrten auf der gesicherten Bergstrecke durch. Eine Ausrichtung, die bei Piloten und Publikum auf viel Anklang stiess.

So auch in diesem Jahr mit rund 10 000 begeisterten Zuschauenden. Sie erlebten 345 Rennsportwagen, historische Autos und Motorräder sowie moderne Technologieträger auf der 3,2 Kilometer langen und mit drei Schikanen bespickten Strecke. Die Fahrerlager und Boxenstrassen im Städtchen sowie der direkte Kontakt zwischen Publikum und den Fahrerinnen und Fahrern waren einmalig. Auch auf der ganzen

Bergstrecke konnten die Fahrzeuge in Aktion bewundert und bejubelt werden.

Eingeteilt wurden die Oldtimer nicht nach deren Leistung, sondern nach ihrer Herkunft sowie in die Kategorien Memorial Performance mit Einzelstart und Corso. In diesem Feld fuhren die Oldtimer hintereinander im gemässigten Tempo über die Bergstrecke mit freudig winkenden Beifahrenden.

Ebenfalls am Start das Siegerauto des ersten Bergrennens von 1955, ein Jaguar XK 120 mit seltener Alukarosserie, gefahren von Christian Jenny, sowie der damals zweitplatzierte Wagen, auch ein Jaguar XK

Mehrwert für Region und Umwelt

Als grösster Motorsportevent der Ostschweiz generiert das Memorial einen wirtschaftlichen Mehrwert für die Region. Gleichzeitig aber auch für die Umwelt, indem für jedes Fahrzeug am Start ein junges Bäumchen in Absprache mit dem Förster in der Region Untersee gepflanzt wird.

Kommt dazu, dass eine erfreuliche Anzahl der Fahrzeuge mit dem fossilfreien und zu 85 % CO₂-neutralen Treibstoff Synfuel im Tank fuhren. Ein Versprechen für den Erhalt von Oldtimern und Rennsportwagen als wichtiges automobiles Kulturgut.

120, aber mit der üblichen Stahlkarosserie, pilotiert von Georg Dönni.

Zum 75-Jahre-Jubiläum der Marke Porsche pilotierten rund 30 Teilnehmende spezielle Porsche hinauf ins Eichhölzli. Das schöne und exklusive Feld wurde bereichert durch ikonische Modelle der autobau erlebniswelt, Romanshorn. So setzte sich Verwaltungsrat Fredy Alexander Lienhard gleich selbst hinter das Steuer eines raren 904 Carrera GTS von 1964 und Le Mans-Sieger Marco Werner donnerte mit einem 918 Spyder Hybrid mit 886 PS System-Leistung über die Bergstrecke. Sein Credo: Kenne die Grenzen deines Wagens, ohne sie ganz auszunutzen! Auch mit dabei im Porsche-Feld der neu gekürte Automobil-Schweizermeister Bruno Sawatzki auf einem Porsche 991 GT3 Cup.

Als zuverlässiger Partner war der ACS Thurgau für die Rennorganisation zuständig und bewies wieder höchste Qualität und Präzision. Ohne nennenswerte Vorfälle ging das Memorial über die Bühne im perfekten Zusammenspiel mit dem OK des Vereins Freunde des Bergrennens Steckborn. Man war sich überall einig, es war ein tolles Fest in Steckborn mit vielen leuchtenden Augen und lachenden Gesichtern, eben klassischer Motorsport und Oldtimerfeeling vom Feinsten.

Text Christoph Bleile Bilder zwischengas.com, dream-cars.ch

AUTO C LASSIC NR. 07/2023 12 CLASSIC
Ford Mustang Shelby GT 350, 1965
CLASSIC
AUTOMOBILE LEIDENSCHAFT.
Ford Galaxie Skyliner Fairline, 1959 Porsche 911 Carrera RSR, 1974 Jaguar XK 120 Alu, 1949 Amweg-BMW Formel 2, 1976 Renault Alpine A 310-V6, 1979 Porsche 911 Carrera 2,8 Liter, 1973 Porsche 918 Spyder, 2014 Ford Sierra RS 500 Cosworth, 1988 Porsche 904 Carrera GTS, 1964 BMW Kneeler Sidecar, 1972 American LaFrance, 1915

EINER VON DREISSIG!

Anfangs der 1960erJahre sorgte die Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato für Furore. Über 200 des kompakten Renners wurden gebaut – aber nur gerade 30 mit dem abgeschnittenen Heck «Coda Tronca». Alexander Vonow ist stolzer Besitzer einer solchen Rarität.

Bemerkenswert und wohl einmalig ist die Entstehung des raren Sprint Zagato. 1956 war Dore Leto di Priolo an der Mille Miglia mit seiner Giulietta Sprint Veloce in einen Unfall verwickelt. Für den Aufbau des Wracks beauftragten nun Alfa Romeo den Karosseriespezialisten Elio Zagato mit der Vorgabe, ein möglich leichtes Rennsportmodell zu schaffen. Denn gerade im Wettbewerb der 1,3 Liter Klasse zählte jedes einge -

sparte Kilogramm doppelt. Ein Auftrag, den Zagato anspornte und er schuf einen kompakten, windschlüpfrigen Renner mit einer steifen Aluminium-Karosserie und einem Leergewicht von rund 800 kg. In Kombination mit dem drehfreudigen 1,3 Alu-Motor, der 101 PS bei 6000 Touren liefert, war dies ein Garant für Erfolge auf der Rennstrecke.

DER CODA TRONCA ENTSTEHT

Allerdings ergaben Messungen, dass die Topgeschwindigkeit des eher rundlichen Sprint Zagato noch zu verbessern wäre. Elio Zagato und vor allem der junge Ercole Spada befassten sich ein zweites Mal intensiv mit der der Formgebung der Alfa Romeo SZ und optimierte dessen Aerodynamik. So berechnete er alle Querschnitte

AUTO 14 NR. 07/2023
Freude herrscht am Start: Aenny und Alexander Vonow. LEICHT, SCHNELL UND SELTEN: ALFA ROMEO GIULIETTA SPRINT ZAGATO «CODA TRONCA»
CLASSIC

Schneller und exklusiver: Die «Coda Tronca»-Version mit langem Heck und grösserem Kofferraum.

des Wagens in Abständen von 10 cm. Die neue Karosserie mit dem abgeschnittenen Heck und dem Beinamen «Coda Tronca», ist 4 cm niedriger und 14 cm länger als die bekanntere Sprint Karosserie. Zusätzlich hat die Langheck-Version eine aerodyna-

der strassentaugliche Rennsportwagen am 11. April 1962 mit dem Kontrollschild GE 2242. P. Scaramiglia war auch ein bekannter Rennfahrer, der für die Scuderia Filipinetti sowie für die Ecurie La Meute fuhr. 1963 nahm er mit seiner SZ2 an diver-

mischere Front. Bei gleichbleibender Motorleistung gewinnt damit der Coda Tronca 12 bis 15 km mehr an Spitzengeschwindigkeit und erreicht Werte bis 215 km/h.

SPORTWAGEN-WELTMEISTER

Ob rund oder abgeschnitten, die Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagatos dominierten anfangs der 1960er-Jahre im Motorsport und siegten auf der Rundstrecke, am Berg und selbst in Rallyes. Sie erzielten unzählige Klassen- und Gesamtsiege und gewannen die Sportwagen-Weltmeisterschaft in der Klasse bis 1,3-Liter in den Jahren 1962 und 1963.

BEWEGTE GESCHICHTE

Einer der wenigen Glücklichen, die einen der raren Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato Coda Tronca besitzen und regelmässig bewegen, ist der Schweizer Alexander Vonow aus Berikon. Der sogenannte SZ2 mit dem Chassis AR 10126*00183* verliess das Werk in Mailand am 16. Februar 1962 und wurde über Alfa Romeo Svizzera in Agno an den AR-Händler Pierre Scaramiglia in Genf verkauft. Eingelöst wurde

sen internationalen Rennen wie Spa-Francorchams, Solitude oder Monza teil.

Nach mehreren Besitzern wurde der weisse Renner im Jahre 2003 vom bekannten Motorsport-Enthusiasten und Gründer von Honda Suisse, Claude Sage, erworben. Es erfolgte eine komplette Restaurierung

von diversen Spezialisten aus der Schweiz, die vorzüglich gelang. Der Sieg 2006 beim weltberühmten Concurso d’Eleganza Villa d’Este in der Kategorie «Low powered Sports Car» ist bester Beweis dafür.

Seit März 2018 ist Alexander Vonow der sechste Schweizer Besitzer der seltenen, weissen AR Giulietta Sprint Zagato «Coda Tronca» und setzt diesen aussergewöhnlichen «Grand Tourismo» regelmässig bei historischen Motorsport- und Classic-Events ein. Und da er ja strassentauglich ist, zählt jeweils die Reise auf eigener Achse an den Anlass schon zu einem Erlebnis der besonderen Art.

«Den SZ2 haben meine Frau Aenny und ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist sowohl ein kompakter schnittiger Grand Tourismo wie eben auch ein schneller Renn-Sportwagen seiner Zeit. Somit können wir mit dem Zagato auf der Strasse zu den historischen Events fahren, was wir sehr schätzen und geniessen» meint Alexander Vonow und meint schmunzelnd: <Den «Coda Tronca> werden wir noch eine Weile in unserem Haushalt behalten».

Text Christoph Bleile Bilder Christoph Bleile, zVg

15 NR. 07/2023 AUTO
Klassisch sportliches Cockpit mit drei Rundanzeigen. Und wie es sich für einen Rennsportwagen gehört, ist die wichtigste Anzeige, der Tourenzähler, in der Mitte platziert. Knapp 170 Exemplare wurden vom runden und kompakten Zagato Sprint gebaut. Aerodynamische Leichtgewicht im Einsatz am Bernina Grand Tourismo 2018.

E-BIKE UNFÄLLE STEIGEN WEITER AN

Das E-Bike gehört heute schon zu vielen Haushalten. Dank elektrischer Tretunterstützung lassen sich damit auch etwas längere Strecken problemlos zurücklegen.

Doch die Entwicklung der Unfallzahlen ist bedenklich und steigt weiter an.

DIE FAKTEN

Jugendliche ab 14 Jahren dürfen mit dem Fahrausweis der Kategorie M ein Leicht-Motorfahrrad lenken (langsames E-Bike bis 25 km/h, Motorfahrräder). Es braucht dafür eine bestandene Basistheorieprüfung. Ab 16 Jahren dürfen junge Erwachsene dann E-Bikes fahren, welche schneller sind, also bis 45 km/h. Dies jedoch auch nur mit dem Führerschein der Kategorie M sowie einem gelben Nummernschild. Eine Haftpflichtversicherung ist in diesem Fall obligatorisch (Vignette für Nummernschild, erhältlich beim Strassenverkehrsamt des Wohnkantons). Ein langsames E-Bike darf ab 16 Jahren ohne Führerschein gefahren werden. Also auch wer in seinem Leben nie einen Fahrausweis

WUSSTEN SIE …

beziehungsweise eine Theorieprüfung abgelegt hat, darf mit dem (langsamen) E-Bike, dem herkömmlichen Velo, dem Lastenvelo und dem Velo mit Anhänger fahren.

DIE UNFALLZAHLEN

Seit 2019 steigen die Unfallzahlen kontinuierlich an. Und dies sowohl bei den E-Bikes als auch den nichtmotorisierten Fahrrädern. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU meldet in ihrem Status 2023 zu den Personenschäden mit E-Bikes für das Jahr 2022 einen weiteren traurigen Rekord: 2061 Menschen wurden auf dem E-Bike schwer oder leicht verletzt, 23 Menschen wurden getötet. Auf dem Fahrrad wurden im Jahr 2022 3184 Personen leicht oder schwer verletzt, 19 Personen haben

was der Pfeil neben der Tanksäule in der Tankfüllanzeige der meisten Autos bedeutet? Er zeigt dem Lenker oder der Lenkerin an, auf welcher Seite des Fahrzeugs sich der Tankdeckel befindet. In diesem Fall hier auf der Fahrerseite.

ihr Leben verloren. Jeder vierte Unfall mit Personenschaden ist inzwischen ein Ereignis mit einem Velo oder E-Bike. Wobei die Unfälle mit dem schnellen E-Bike nur einen kleinen Teil davon ausmachen.

DIE ANALYSE

Rund 80 Prozent der schweren E-Bike-Unfälle betreffen Lenkende auf langsamen E-Bikes. In 61 Prozent dieser Unfälle handelt es sich um Schleuder- und/oder Selbstunfälle. Bei schweren Kollisionen von E-Bike-Fahrenden ist vorwiegend die Vortrittsmissachtung Grund für den Unfall, wobei es sich dabei vor allem um Zweierkollisionen handelt.

Als langjährige Verantwortliche für Verkehrssicherheit beim Automobil Club der Schweiz ACS erlaube ich mir eine hypothetische Analyse dieser Zahlen und Fakten. Offenbar liegt der Grund für Unfälle auf den Velos oder E-Bikes nicht vorwiegend bei der Geschwindigkeit, was ja oftmals interpretiert wird, wenn die schnellen E-Bikes zügig durch den Strassenverkehr fahren. Wer ein schnelles E-Bike fahren will, muss in jedem Fall die Basistheorieprüfung ablegen und erlangt damit die wichtigsten Kenntnisse zum Strassenverkehr und den Regeln, die es zu beachten gilt.

Die Verhaltenskultur, die sich im langsamen Fahrrad / E-Bike-Verkehr breitmacht, ist keine vorteilhafte Entwicklung. Regelmissachtung, eigenwilliges Durchsetzen im Strassenverkehr, fehlende Ausund Weiterbildung sind schlechte Begleiter, wenn man sicher unterwegs sein will. Das gilt ja auch für alle anderen Strassenbenützer.

QUELLEN:

Führerscheinkategorien: fuehrerausweis.ch

Status Bericht 2023 der Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU

AUTO NR. 07/2023 16 MESSEN VERKEHRSSICHERHEIT

VERKEHRSSICHERHEIT

E-Mobilität er-fahren

E-MOBILITÄT ERFAHREN

Haben Sie selbst schon einmal ein E-Auto gelenkt? Sind Sie mit den neuen Technologien von Stromern vertraut? Planen Sie vielleicht den Kauf eines E-Autos? Dann lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen und melden Sie sich heute noch an einen der drei Schnupperkurse für E-Fahrzeuge des ACS in Kooperation mit DER AMAG an.

Haben Sie selbst schon einmal ein E-Auto gelenkt? Sind Sie mit den neuen Technologien von Stromern vertraut? Planen Sie vielleicht den Kauf eines E-Autos? Dann lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen und melden Sie sich heute noch an einen der drei Schnupperkurse für E-Fahrzeuge des ACS in Kooperation mit der AMAG an.

FFakten kennen, Mythen über die E-Mobilität aus der Welt schaffen. Die Grundsätze von batteriebetriebenen Autos, Lademöglichkeiten, Reichweiten, Bedürfnisklärung und was im Pannenfall zu tun ist, bilden den Einstieg in den Kurs. Gleich im Anschluss folgen zwei Stunden Fahrpraxis. Eine äusserst attraktive Auswahl an E-Modellen der Marken VW, Skoda, Audi und Cupra stehen zur Verfügung. Jeweils zu zweit fahren Sie selbst (mit regelmässigem Fahrerwechsel) in Begleitung eines Carexplainers (Fahrcoach) die verschiedenen Fahrzeuge.

akten kennen, Mythen über die E-Mobilität aus der Welt schaffen. Die Grundsätze von batteriebetriebenen Autos, Lademöglichkeiten, Reichweiten, Bedürfnisklärung und was im Pannenfall zu tun ist, bilden den Einstieg in den Kurs.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldungen werden nach dem first in – first served Prinzip registriert. Anmelden können Sie sich hier www.acs.ch/e-mobilität

Die drei Kurse werden in Zürich-Flughafen durchgeführt.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldungen werden nach dem First-in-Firstserved-Prinzip registriert. Anmelden können Sie sich hier acs.ch/e-mobilität.

Die drei Kurse werden in Zürich-Flughafen durchgeführt.

Die Kurskosten betragen für ACS Mitglieder CHF 60.–. Für Nicht-Mitglieder CHF 160.– inkl. Verpflegung. Detailprogramm auf acs.ch/e-mobilitaet

Text Anita Brechtbühl / Bild zVg

Die Kurskosten betragen für ACS Mitglieder CHF 60.00. Für Nicht-Mitglieder CHF 160.00 inkl. Verpflegung.

Gleich im Anschluss folgen zwei Stunden Fahrpraxis. Eine äusserst attraktive Auswahl an E-Modellen der Marken VW, Skoda, Audi und Cupra stehen zur Verfügung. Jeweils zu zweit fahren Sie selbst (mit regelmässigem Fahrerwechsel) in Begleitung eines Carexplainers (Fahrcoach) die verschiedenen Fahrzeuge.

TERMINE SCHNUPPERKURSE E-AUTO

((Kasten)) mit QR Code auf Landing Page

1. Kurs vom Mittwoch, 22. November 2023, 08.30 bis 13.15 Uhr

Termine Schnupperkurse E-Auto:

Wann

2. Kurs vom Mittwoch, 22. November 2023, 12.00 bis 16.45 Uhr

1. Kurs vom Mittwoch, 22. November 2023, 08.30 bis 13.15 Uhr

3. Kurs vom Samstag, 25. November 2023, 10.30 bis 15.00 Uhr

2. Kurs vom Mittwoch, 22. November 2023, 12.00 bis 16.45 Uhr

Wo Zürich-Flughafen, the square – new mobility hub, The Circle 39

3. Kurs vom Samstag, 25. November 2023, 10.30 bis 15.00 Uhr

Durchführungsort: Zürich-Flughafen, the square – new mobility hub, The Circle 39

Preise für ACS Mitglieder: CHF 60.–für Nicht-Mitglieder: CHF 160.–

Kurskosten für ACS Mitglieder: CHF 60.00

Kurskosten für Nicht-Mitglieder: CHF 160.00

17 AUTO NR. 07/2023 ACS

MIT IHRER NEUEN ACS VISA CARD DIE AUTOBAHNVIGNETTE 2024 ERHALTEN!

Die ACS Visa Card eröffnet Ihnen neue Freiheiten. Ob ACS Visa Card Classic oder die edle ACS Visa Card Gold, Sie profitieren von zahlreichen Vorteilen wie zum

Beispiel:

– Autobahnvignette 2024 geschenkt

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Füllen Sie noch bis zum 30. November 2 023 (es gilt das Datum des Poststempels) das Antragsformular auf ac s.ch/visacard aus.

Diese Aktion gilt vom 1. November bis zum 30. November 2023 für alle aktiven ACS Mitglieder mit Wohnsitz in der Schweiz und ist nicht kumulierbar. Der Versand der Vignette beginnt ab Mitte November. Der Kartenantrag, di e P reise un d L eistungen, di e a llgemeinen Geschäftsbedingungen der ACS Visa Card und di e allgemeinen Versicherungsbedingungen finden Sie unter acs.ch/visacard

Voraussetzung ist, dass der Antragsteller eine eigene, aktuelle ACSMitgliedsnummer besitzt (gilt auch für Partnerkarten), der Antrag bis zum 30. November 2023 (Datum des Poststempels) bei UBS Switzerland AG, C ards Only, DMR-CCSR28E, Postfach, 8098 Zürich, eingegangen und eine positive Antragsprüfung erfolgt ist. Eine Barauszahlung, ein Umtausch oder eine entgeltliche oder unentgeltliche Übertragung (wie Weiterverkauf, Versteigerung, Verschenkung usw.) ist nicht möglich bzw. nicht gestattet. Über die Aktion wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es gilt ausschliesslich materielles Schweizer Recht.

Ihr Vorteil

Weitere Informationen unter:

acs.ch/visacard oder +41 31 328 31 11

DIE SCHWERE DES VERSCHULDENS IM STRASSENVERKEHRSRECHT – KASUISTIK

GUT ZU WISSEN…

Das Schweizer Strassenverkehrsrecht ist, und das sollte man sich immer wieder vor Augen halten, ein eigenständiges Rechtsgebiet, das jeden Autofahrer mit Führerschein betrifft. Es handelt sich um ein dichtes und manchmal komplexes Rechtsgebiet, das für den Fahrer nicht immer leicht zu durchschauen ist.

Jeder Autofahrer wird wissen, dass eine Vielzahl von Regeln eingehalten werden müssen und dass ein Verstoss gegen diese Regeln in der Regel – ausserhalb des Ordnungsbussensystems – strafrechtliche (Geldbusse, Geld- oder Freiheitsstrafe) und verwaltungsrechtliche (Verwarnung, Entzug des Führerscheins) Konsequenzen nach sich zieht.

Es ist jedoch nicht immer leicht, alle rechtlichen Mechanismen zu verstehen, die im Falle eines Verstosses zur Anwendung kommen. Grundsätzlich gibt es drei Schweregrade des Vergehens (leichtes, mittelschweres und schweres Vergehen) mit unterschiedlichen Konsequenzen je nach Schweregrad, so dass es für den Fahrer manchmal schwierig ist, den Überblick zu behalten.

BEISPIELE FÜR LEICHTE VERSTÖSSE:

Daher erscheint es uns sinnvoll, im Folgenden eine (kasuistische) Liste mit konkreten Beispielen für Verhaltensweisen je nach Schwere des Verschuldens aus der Rechtsprechung des Bundesgerichts zu erstellen (Quelle: Kommentiertes schweizerisches Strassenverkehrsgesetz, Bussy et al., 4. Auflage, Basel, 2015). Wir werden hier auf die Schwere des Verschuldens (leicht, mittelschwer und schwer) im Hinblick auf die verschiedenen Führerausweisentzüge (Warnungsentzüge nach Art. 16a bis 16c SVG) eingehen, die ausgesprochen werden könnten. Beachten Sie, dass das Strassenverkehrsgesetz auf strafrechtlicher Ebene (Art. 90 ff. SVG) nur die schwere Verletzung der Verkehrsregeln (schweres Verschulden) und die einfache Verletzung vorsieht, wobei letztere Kategorie sowohl das leichte als auch das mittelschwere Verschulden umfasst.

Bitte beachten Sie, dass bestimmte Verhaltensweisen je nach den Umständen des Einzelfalls gegebenenfalls in eine andere Kategorie fallen können.

 Deutliche Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit um 16 bis 20 km/h innerorts, 21 bis 25 km/h ausserorts und 26 bis 30 km/h auf Autobahnen

 Unqualifizierte Trunkenheit (0,50 bis 0,799 0/00 ) ohne zusätzlichen Verstoss

 Verlust der Kontrolle über ein Motorrad aufgrund eines auftauchenden Tieres

 (Unbestimmtes) Schleudertrauma mit Unfall

 Verletzung der Vorfahrt in einem Kreisverkehr mit Kollision

 Nichtüberwechseln auf die rechte Spur der Autobahn nach einer Reihe von Überholvorgängen.

BEISPIELE FÜR

MITTELSCHWERE VERSTÖSSE:

 Deutliche Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit um 21 bis 24 km/h innerorts, 26 bis 29 km/h ausserorts und 31 bis 34 km/h auf der Autobahn

 Unqualifizierte Trunkenheit (0,50 bis 0,799 0/00 ) mit zusätzlichem Verstoss

 Ungenügender Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug (Abstand entspricht weniger als 0,8 Sekunden)

 Führen eines Fahrzeugs mit drei abgefahrenen Reifen, die nicht dem gesetzlichen Profil entsprechen

 Fahren eines Fahrzeugs, dessen Windschutzscheibe und/oder Seitenscheiben nicht ordnungsgemäss enteist wurden

 Rückwärtsfahren auf einer Autobahnauffahrt

 Eine Fahrzeugspur von rechts auf dem Standstreifen aufwärtsfahren

BEISPIELE FÜR SCHWERE VERSTÖSSE:

 Deutliche Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit innerorts um 25 km/h und mehr, ausserorts um 30 km/h und mehr und auf der Autobahn um 35 km/h und mehr

 Qualifizierte Trunkenheit (ab 0,80 0/00)

 Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln (oder sogar Medikamenten)

 Fahren trotz Führerscheinentzug

 Flucht, nachdem eine Person verletzt oder getötet wurde

 Behinderung (oder Ausweichen) der Massnahmen zur Feststellung der Fahrunfähigkeit

 Verlust der Kontrolle infolge einer Tätigkeit, die nichts mit dem Fahren zu tun hat

 Verlust der Kontrolle, obwohl die Verkehrsbedingungen besondere Aufmerksamkeit erforderten

 Überholen ohne Vorsicht

 Unzureichender Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug (weniger als 0,5 Sekunden)

Natürlich handelt es sich hierbei nur um einige Illustrationen und es gibt noch viele weitere Verhaltensweisen, die einen Verstoss darstellen. Wenn das beanstandete Verhalten Raum für eine Beurteilung der Schwere des Fehlverhaltens durch die Behörde lässt, wobei diese Behörde alle Umstände des Einzelfalls berücksichtigen muss, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere wenn es eine Vorgeschichte gibt.

Text Johann Fumeaux, Rechtsanwalt und ACS Verkehrsrechtsexperte Bild Stock Image

19 AUTO NR. 07/2023 RATGEBER

HONDA CR-V

AUF PREMIUMKURS

Honda hat die 6. Generation seinen Bestsellers CR-V zum Flaggschiff ausgebaut.

Davon zeugt nicht zuletzt die mutige Preisgestaltung. Mindestens CHF 51 990.–muss der Käufer für den bereits bestellbaren, neuen CR-V auf den Tisch legen.

Die Front prägen schmale Scheinwerfer und die neue Lichtsignatur der Tagfahrleuchten, wobei Vollhybrid und Plug-in-Hybrid sich durch eigenständige Kühlergrille unterscheiden.

Doch bei dessen Schweizer Debüt vor rund fünf Jahren gab es noch den konventionellen Verbrennerantrieb. Der neue CR-V ist jetzt nur noch in zwei Antriebsvarianten zu haben, als Vollhybrid mit der Bezeichnung e:HEV sowie erstmals in Europa auch als Plug-in-Hybrid e:PHEV mit einer elektrischen Normreichweite von 82 Kilometern. Herzstück beider Optionen ist der bekannte 2,0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor, der mit Hochdruckeinspritzung stets im effizienten Atkinson-Zyklus arbeitet und zusammen mit zwei Elektromotoren und einer Lithium-Ionen-Batterie im nahtlosen Wechsel zwischen EV-, Hybrid- und Motorantrieb operiert. In beiden Varianten beträgt die Systemleistung identische 135 kW (184 PS), die sich damit gegenüber der

5. Generation nicht geändert hat. Allerdings stieg das Drehmoment auf 335 Nm, was im flotten Antritt und souveränen Durchzug des immerhin bis zu gut zwei Tonnen schweren SUV zu spüren ist.

DEUTLICH GEWACHSEN

Der einstige Kompakt-SUV ist jetzt 4,71 Meter lang und erreicht damit nun die Masse eines Skoda Kodiaq, VW Tiguan Allspace oder Volvo XC60. Zusammen mit dem auf 2,70 Meter gestreckten Radstand entstanden so jede Menge mehr Platz und Geräumigkeit. Der Kofferraum schluckt nun bis zu 617 Liter. Wenn auch nur in der Plug-in-Variante, bei der die Batterie unter den Rücksitzen platziert ist. In der Vollhybridversion steckt der Akku unter dem Ladeboden und lässt damit das Gepäckfach auf 587 Liter schrumpfen.

Wichtig für den Schweizer Markt: Jeder Honda CR-V e-HEV ist mit einem modifizierten Allradantrieb ausgestattet, der anders als noch beim Vorgänger bei höheren Geschwindigkeiten wachsam bleibt und auch auf schnellen, hügeligen und kurvenreichen Strassen für mehr Grip sorgt. Der Plug-in-Hybrid ist dagegen nur mit Frontantrieb zu bekommen.

Das Cockpit ist geordnet und mit reichlich Tasten und Reglern überzogen, die nach einigen Minuten der Übersicht auch intuitiv bedient werden können. Auch

Am Heck findet sich die vertikale Kombination aus Bremsleuchten und Blinkern als Weiterentwicklung der typischen CR-V Rückleuchten.

Materialien und allgemeine Anmutung erscheinen gediegen und hochwertig. Erstmals im CR-V gibt es ein Head-up-Display.

Gewöhnungsbedürftig sind die Richtungswahltasten des Automatikgetriebes in der Mittelkonsole, bei dem zwar die D- und P-Funktion durch normale Druckknöpfe, der Rückwärtsgang aber wie beim Fensterheber durch Fingereingriff aktiviert wird. Daneben befindet sich der Schalter für die vier Fahrmodi Normal, Econ, Sport und Snow (e:HEV), deren Unterschiede sind aber nur marginal. Beim Plug-in-Hybrid kommen noch die beiden weiteren Funktionen «EV» für reinen Elektroantrieb und «Tow» für den Anhängerbetrieb. Denn nach Einbau einer abnehmbaren Anhängerkupplung darf der e-PHEV 1500 kg an den Haken nehmen und 100 kg (z. B. Fahrradträger) darauf abstützen. Beim Vollhybrid halbiert sich die erlaubte Zuglast.

Keine Einschränkungen gibt es bei der Sicherheit. Im Gegenteil, mit dem sogenannten «Sensing 360» besitzt der CR-V als erstes Honda-Modell in Europa von Haus aus ein nahezu komplettes Paket aus aktiven und passiven Sicherheitstechnologien, das, wie die Bezeichnung schon sagt, einen 360-Grad-Rundumschutz bieten soll. Dazu zählt etwa der Stauassistent, der in dichtem Verkehr beim Stop&Go die Spur hält und ab 72 km/h automatisch auf den aktiven Spurhalteassistenten umschaltet.

Text cen/fw/mru / Bilder Werk

AUTO NR. 07/2023 20 NEUHEITEN
Modern, mit guter Haptik und Übersichtlichkeit: das neue Interieur des CR-V.

HYUNDAI KONA

PREMIERE ALS STROMER

In diesen Tagen rollt die zweite Generation des Hyundai Kona zum Händler. Zuerst allerdings nur als Elektroversion mit zwei Batteriegrössen.

Da s Crossover (L/B/H: 4,36/1,83/ 1.58 m) ist noch einmal futuristischer geworden. Extrem schlanke LED-Lichtbänder prägen das Gesicht und das Heck der zweiten Kona-Generation. Dazu gibt es extravagante Voll-LED-Scheinwerfer, die seitlich in die Radverkleidung integriert sind. Die ausgestellten, rustikal wirkenden Radkästen implizieren zwar Tugenden, die glauben lassen, dass man den im hochmodernen Werk im tschechischen Nosovice gebauten Kona auch im anspruchsvollen Gelände bewegen kann, doch statt Allrad- gibt es ausschliesslich Frontantrieb. Zumindest sorgt seine Bodenfreiheit von 15 Zentimetern dafür, dass er auch abseits befestigter Strassen gut vorankommt. Auf Asphalt gefällt der Kona dank einer komfortablen Federung, die Lust auf lange Reisen und etwas weniger auf sportliche Passfahrten macht.

MEHR PLATZ

Innen bietet der Kona dank des um sechs Zentimeter angewachsenen Radstands grosszügige Platzverhältnisse für die

Passagiere und 466 bis 1300 Liter Ladung. Dazu gibt es unter der Fronthaube anstelle des Motors ein zusätzliches Staufach von 27 Litern für kleinere Taschen oder das Ladekabel. Wer auf langen Fahrten mal eine Pause einlegen oder während des Ladevorgangs im Fahrzeug entspannen will, kann dank der Relax-Funktion die Vordersitze nach hinten und die Beinstützen nach oben verschieben.

Neben der heute fast schon üblichen Armada an Sicherheits- und Fahrassistenzsystemen bietet die 2. Generation auch neueste Konnektivitäts- und Komfortfunktionen. Die Updates des Infotainmentsystems, des Kartenmaterials für die Navigation und das Fahrzeugsteuergerät erfolgt automatisch per Funk (over the air). Der Kona kann auch in engen Lücken einparkiert werden, während der Fahrer ausserhalb des Fahrzeugs ist. Ein Head-up-Display ist je nach Ausstattungslinie ebenfalls an Bord und dank des digitalen Schlüssels, der mit anderen Personen geteilt werden kann, lässt sich das Fahrzeug mithilfe des Smartphones öffnen.

ZWEI BATTERIEGRÖSSEN

Erhältlich ist der Kona Electric in der Basisversion mit einer 48,4 kWh Batterie. Diese generiert 115 kW (155 PS), 255 Nm und eine Reichweite von 377 km. Der grössere Akku mit 65,4 kWh realisiert 160 kW (218 PS), ebenfalls 255 Nm und eine Reichweite von bis zu 514 km. Beide Versionen sind bei einem Leergewicht von 1690 oder 1773 kg keine Sprinter: 8,8 bzw. 7,8 Sekunden benötigt der Kona Electric von 0 auf 100 km/h.

Bei der stärkeren Version wächst die Anhängelast von 300 auf immerhin 750 kg. Überdies kann der Kona Electric jedes Gerät mit Strom versorgen oder elektrische Geräte mit bis zu 3,6 kW über die 230-V-Steckdose an Bord oder den bidirektionalen Aussenladeschluss aufgeladen werden. Die maximale Ladeleistung beträgt bei beiden Akkuversionen bis zu 11,0 kW (AC) bzw. 74,0 kW (DC).

Der Kona Electric startet bei CHF 42 900.– bzw. CHF 46 900.–. Später folgen auch noch die Varianten mit Verbrennermotoren: ein 120 PS starker Turbo-Dreizylinder mit einem Liter Hubraum, ein 1,6-Liter-Turbobenziner mit 198 PS und optionalem Allrandantrieb oder als Vollhybrid mit gleichem Hubraum und 141 PS – alle produziert in Korea. Hier sind die Preise noch nicht bekannt.

Text Markus Rutishauser / Bilder Werk

21 NR. 07/2023 AUTO N EUHEITEN
Der riesige, hochauflösende Doppelbildschirm wird jetzt auch beim Kona verbaut.
1 Das extrem schmale LED-Lichtband prägt sowohl das Gesicht als auch das Heck des Kona Electric. 2 Glatte Flächen sind bei der 2. Generation des Kona kaum vorhanden, dafür viele Ecken und Kanten.
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SKODA KODIAQ

VON ALLEM ETWAS MEHR

Nach der Modellpflege vor zwei Jahren steht die Neuauflage des Škoda-SUV-Flaggschiffs Kodiaq in den Startlöchern. Sie bietet von allem etwas mehr und kommt im Sommer 2024 in die Schweiz.

Die zweite Generation des seit 2016 gebauten Kodiaq verkörpert die neue Designsprache «Modern Solid» und feierte Anfang Oktober in Berlin seine statische Weltpremiere. Die Neuauflage des Erfolgsmodells trägt mehr Sicken als sein Vorgänger und steht dadurch auch etwas kantiger auf der Strasse. Insbesondere die Silhouette des um sechs Zentimeter auf 4,76 Meter gewachsenen Tschechen wirkt jedoch immer noch sehr vertraut. Wie bisher bietet Škoda seinen grössten SUV mit fünf oder optional sieben Plätzen sowie einem Ladevolumen von bis zu 2105 Litern an.

Bei der ersten Sitzprobe fällt sofort der neue, freistehende 13 Zoll grosse, intuitiv bedienbare Multimedia-Touchscreen auf. Darunter befinden sich drei Dreh-Drückregler mit eingebauten Bildschirmen. Auf dem mittleren Knopf lassen sich vier Funktionen flexibel programmieren. Erstmals verfügbar sind beim Kodiaq zudem ein Head-up-Display und Massa-

1 Eine der Innovationen sind die Top-LED-Matrixscheinwerfer mit ihrem horizontalen Lichtband sowie einer um 15 Prozent höheren Lichtausbeute. 2 Die zweite Generation des Kodiaq verkörpert die neue Designsprache «modern solid», die ihn etwas kantiger als seinen Vorgänger darstellt.

gesitze. Dazu parkiert der Tscheche auf Wunsch autonom ein.

KÜHLUNG FÜRS SMARTPHONE

Ein neues «simply clever»-Feature ist die Mittelkonsole, in der zwei Smartphones gleichzeig induktiv aufgeladen werden können. Um deren Akkus zu schonen, werden sie gekühlt. Die Wahl der Fahrstufen erfolgt wie bei VW neu mittels Wählhebel an der Lenksäule. Ablage- und Staumöglichkeiten gibt es Škoda-typisch reichlich und clevere Lösungen wie etwa die Regenschirme in den Türen sind geblieben. Daneben setzt Škoda vermehrt auf nachhaltige Materialien. So sind die Textilien der Sitzpolster aus recyceltem Polyester gefertigt und bei einer Lederausstattung wird dieses aus Kaffeebohnen-Rückständen oder Abwässern der Olivenverarbeitung gegerbt.

NEU AUCH MIT STECKER

Zwei Diesel und zwei Benziner stehen im Angebot, allesamt gekoppelt an ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Die TSI-Benzinmotoren leisten 150 PS (110 kW) und

204 PS (150 kW), die Selbstzünder 150 PS und 193 PS. Die stärkeren Motoren haben jeweils serienmässig Allradantrieb. Ausserdem gibt es erstmals einen Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 204 PS, der über 100 Kilometer weit stromern soll und schnell laden kann. Eine rein elektrische Variante bieten die Tschechen für den Kodiaq hingegen nicht an.

Auf dem mittleren der drei Dreh- / Drückregler lassen sich vier Funktionen frei einstellen.

Die Markteinführung des neuen Škoda Kodiaq in der Schweiz erfolgt im Sommer 2024. Die Preise wurden bisher noch nicht kommuniziert.

Text Markus Rutishauser / Bilder Werk

N EUHEITEN AUTO 22 NR. 07/2023
Beim Interieur werden recycelte Textilien verbaut. Erstmals bietet Skoda beim Kodiaq zudem aufpreispflichtige Massagesitze und ein Head-up-Display an.
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ACS BOTSCHAFTER YVES MEYER

INVESTITION IN ZUKUNFT

Bei den letzten zwei Läufen zum europäischen Drift Masters in Deutschland und Polen ging das Toyota-Rennteam aus Emmetten NW zwar abermals leer aus. Teamleader und ACS Botschafter Yves Meyer sieht dennoch auch positive Aspekte. Ausserdem bezieht das Team bald ein neues Firmengebäude.

Der fünfte Lauf zur Drift Masters European Championship führte The Drift Force aus Emmetten nach Ferropolis in die zentral in Deutschland gelegene Stadt der Eisen. In einer gigantischen Arena mit einem speziell hergerichteten Driftparcours wurde der Iron Drift King 2023 ermittelt. Leider verpasste das Toyota Gazoo Racing Switzerland mit Yves Meyer und Joshua C. Reynolds im Feld der 50 Fahrer aus 20 Nationen die direkte Qualifikation fürs Haupttableau. Während sich «JC» mit einem Dreher im ersten Lauf und einem Crash beim zweiten Versuch selbst um die Chance brachte, gelang «Capo» mit 85 Punkten ein ordentliches Qualifying. «Ich dachte, dass diese Punktzahl wie bei anderen Rennen locker für die Top 32 reicht. Doch das war nicht der Fall, was für das enorm hohe Niveau des Teilnehmerfelds sprach», seufzte Yves Meyer. «Auch wenn es komisch tönt: Für mich war dies trotzdem motivierend, denn wir konnten der Jury viel mehr als bisher zeigen, was sie sehen wollte.»

Leider gelang dies dem Schweizer Team beim Endlauf im Stadion von Narodowy in Polens Hauptstadt Warschau nicht. Reynolds wies zu wenige Punkte für die Qualifikation auf, die Meyer durch einen Unfall infolge eines technischen Defekts verpasste. So ging The Drift Force bei allen sechs Veranstaltungen in Europa leer aus. In die verständliche Enttäuschung mischen sich aber auch positive Gefühle. Das Team konnte die Trainingsläufe an beiden Orten nach Erhalt neuer Reifen von Nexen Tire Europa für die Weiterentwicklung der beiden rund 1000 PS starken Toyota GR Sup -

ra nutzen. «Dies half uns punkto Fahrwerks- und Reifenabstimmung viel», betont Meyer.

KLEINE FEHLER, GROSSE AUSWIRKUNGEN

Natürlich ist der Luzerner beim Blick auf die enttäuschende Saisonbilanz selbstkritisch. So seien drei Dinge nicht rund gelaufen. «Wir hatten im Auto kleine Fehler mit grossen Auswirkungen. Das ist der Preis, den wir für die Eigenentwicklung der Toyota GR Supra bezahlen mussten. Und wenn die Autos liefen, mangelte es an unseren fahrerischen Qualitäten. Wir brauchen in Zukunft mehr Fahrzeit, wir müssen üben und lernen, um die gewonnenen Erfahrungen besser umzusetzen. Zudem passten die Reifen, die mit den Toyota GT86 auf schnellen Strecken in den USA funktioniert hatten, nicht auf die engeren Kurse in Europa. Sie kamen thermisch nie in ein optimales Arbeitsfenster. Die in Ferropolis und Warschau ausprobierten Mischungen waren wie Tag und Nacht im Vergleich zu den bisherigen Reifen. Wenn wir diese Problematik zusammen mit Nexen lösen, bin ich zuversichtlich für 2024.»

NEUES DOMIZIL

Vorher wollen Yves Meyer und Joshua C. Reynolds aber ein anderes Projekt abschliessen. In Emmetten im Kanton Nidwalden steht ein neues Firmengebäude vor der Vollendung. Dieses bietet nicht nur Raum für die Rennabteilung, sondern Platz für bis zu 24 Renn- und Strassenfahrzeuge der geschätzten Kundschaft. Nebst der modernen Werkstätte gibt es separate Räume für Motor- und Getriebearbeiten, für Wagenwäsche und Folierungen sowie Büros und weitere Räumlichkeiten. «Wir können den Kunden alles bieten. Zur Erprobung von Umbauten und Fahrzeugen vor der Ablieferung haben wir in Seelisberg sogar eine eigene kurze Rundstrecke», schwärmt Yves Meyer auch stellvertretend für seinen Geschäftspartner und Teamkollegen Joshua Reynolds. Wenn sich neben dem Business in absehbarer Zeit also auch der sportliche Erfolg einstellt, dann haben sich die Investitionen in die Zukunft zweifelsfrei gelohnt.

Text Peter Wyss / Bilder zVg Internet thedriftforce.com

M OTORSPORT 23 NR. 07/2023 AUTO MOTORSPORT
ACS Botschafter Yves Meyer ist mit der Saison 2023 nicht zufrieden. Yves Meyer (vorne) in Polen im Toyota-Duell gegen Reynolds.

ACS WETTBEWERB 2023

Jubiläum 125 Jahre ACS

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Viel Glück beim Mitmachen!

acs.ch/jubilaeum

EFFIZIENZ UND JAPANISCHE HANDWERKSKUNST IN VOLLENDUNG

Mottainai ist ein japanischer Begriff, der wörtlich übersetzt bedeutet: «Bedauern über die Verschwendung von etwas, dessen Wert nicht ausreichend genutzt wird.»

Effi zienz und Nachhaltigkeit sind zentrale Werte Japans. Kein Wunder: Es ist ein Inselstaat mit wenigen natürlichen Ressourcen, aber hoher Kreativität und Schaffensfreude. Da lernen die Menschen das, was sie haben, so effektiv wie möglich einzusetzen und nichts zu verschwenden. Das Resultat: Alles, vom einfachen Gebrauchsgegenstand bis zum Luxusartikel, wird kunstvoll und mit Leidenschaft gefertigt – es soll schliesslich ein Leben lang Freude bereiten und das volle Potenzial aus den verwendeten Rohstoffen herausholen.

EIN KONZEPT FÜR DIE ZUKUNFT –UND DER MAZDA CX-60 REPRÄSENTIERT ES IN VOLLENDETER WEISE.

Das Flaggschiff-Modell von Mazda bietet alles, was Automobilkäufer von einem Premium-SUV erwarten: Souveräne Fahrleistungen, exzellenter Komfort und ein ausserordentliches Mass an Sicherheit.

Dazu kommen praktische Features wie die

maximal mögliche Anhängelast von 2500 kg, was den Mazda CX-60 zum idealen Nutzfahrzeug macht – für das Ziehen von Wohnwagen oder Boot genauso wie für gewerblichen Transport von Geräten oder Sperrgut. Der Grund dafür: der optional erhältliche Allradantrieb und leistungsstarke Antriebsoptionen, die zugleich maximal effizient und nachhaltig sind.

Dazu zählt die Plug-in-Hybrid-Version Mazda CX-60 e-SKYACTIV PHEV, die einen hocheffizienten Benzinmotor (141 kW / 191 PS) mit einem leistungsstarken Elektromotor (129 kW / 175 PS) und einer kapazitätsstarken Lithium-Ionen-Batterie (17,8 kWh) kombiniert. Das Ergebnis spricht für sich: 241 kW / 327 PS Gesamtleistung bei einem Verbrauch von 2,2 l / 100 km (48 g CO₂ / 100 km) und einer rein elektrischen Reichweite von 63 km.

Für Langstreckenfahrer bietet Mazda mit dem e-SKYACTIV D 200 zudem eine reichweitenstarke Diesel-Version des Mazda CX-60, mit einem hochkultivierten 3,3-Liter-Reihensechszylinder-Motor mit 147 kW / 200 PS und 450 Nm. Der neue Dieselmotor bietet dabei nicht nur auf dem Papier niedrige Verbrauchs- und Emissionswerte (4,8 l / 100 km und 125 g CO₂ / 100 km). Dank des hohen Hubraums läuft der Motor stets im effizientesten Drehzahlbereich, was in Kombination mit der Unterstützung eines Mildhybrid-Systems auch in der Praxis zu niedrigen CO₂- und NOX-Emissionen führt.

Egal, welche Version man wählt, die einmalige japanische

Handwerkskunst mit ihrer Liebe zum Detail und ihrer Leidenschaft für Perfektion ist überall zu spüren: im Exterieur, das Handwerksmeister von Mazda in liebevoller Handarbeit in Ton geformt haben, anhand der Prinzipien des vielfach preisgekrönten KODO-Designs. Ebenso im Interieur, das sich ganz nach dem japanischen Konzept von Ma orientiert – der ruhigen und würdevollen Schönheit des leeren Raums. Es bedeutet, ein Design mit Tiefe zu schaffen, nicht durch überbordende Komplexität und Schnörkel, sondern durch Schlichtheit mit bewusst gesetzten, liebevollen ästhetischen Akzenten wie der offenen Naht entlang des Armaturenbretts.

All das macht den Mazda CX-60 zu mehr als nur einem leistungsstarken, praktischen SUV. Er repräsentiert Effizienz und kunstvolle Ästhetik gemäss der japanischen Idee, dass Ressourcen kostbar sind – und die Dinge, die wir herstellen, die wir nutzen, mit denen wir uns umgeben, es ebenfalls sein sollen.

Kurz gesagt: japanische Handwerkskunst in Vollendung.

mazda.ch

25 AUTO NR. 07/2023 MAZDA CX-60 ADVERTORIAL

UNAUFFÄLLIG, ABER ERFOLGREICH

Auf dem Weg zur Dekarbonisierung kommt den biogenen Brenn- und Treibstoffen eine Schlüsselrolle zu: Quasi unter dem Radar haben sie sich in den letzten Jahren zu einem der wirksamsten Instrumente zur Senkung des CO 2 -Ausstosses entwickelt.

Biotreibstoffe fristen in der öffentlichen Wahrnehmung ein Mauerblümchendasein: Es wird viel über sie gesprochen, aber trotzdem weiss niemand so recht, wie Biotreibstoffe hergestellt werden und wo sie zum Einsatz kommen. Im neuen CO₂-Gesetz, welches derzeit in den eidgenössischen Räten beraten wird, stehen Biofuels nun jedoch im Zentrum des Interesses. Biodiesel, Ethanol und Sustainable Aviation Fuel (SAF) – ein Sammelbegriff für CO₂-freie Flugzeugtreibstoffe – sollen zukünftig einen noch grösseren Beitrag zur Dekarbonisierung des Auto-, Lastwagen- und Flugverkehrs leisten als bisher. Grund genug, sich genauer mit der Thematik auseinanderzusetzen. Wir haben bei Ramon Werner, Präsident des Verbands der Schweizerischen Biotreibstoffindustrie Biofuels Schweiz, nachgefragt.

Herr Werner, zum Einstieg einige grundsätzliche Fragen: Was sind Biotreibstoffe und woraus bestehen sie?

Ramon Werner: Biotreibstoffe werden aus organischen Abfällen und Reststoffen hergestellt und gelten als nahezu CO₂-neutral. Eine Quelle ist etwa Altspeiseöl aus dem Gastgewerbe. Dieses wird gesammelt und gereinigt, danach werden daraus in spezialisierten Produktionsanlagen Biotreibstoffe hergestellt. Es ist also durchaus möglich, dass Sie heute in Ihrer Dorfbeiz einen Teller Pommes Frites essen und in ein paar Monaten tanken Sie an der Zapfsäule einen Biotreibstoff auf Basis des Frittieröls, mit dem Ihre Pommes zubereitet wurden.

Sie sprechen die Zapfsäule an. Wie genau kommen die Biotreibstoffe in den Tank der Kundschaft?

Ramon Werner: Ganz einfach, Biotreibstoffe werden herkömmlichen Treibstoffen beigemischt, beim Diesel bis zu 7 % und beim Benzin bis zu 5 % – das ist die maximale Quote, die noch innerhalb der gegebenen Treibstoffnormen liegt. Im Durchschnitt liegt der Anteil bei rund 4 % des gesamten Treibstoffabsatzes. Autofahrer

tanken also mit jeder Tankfüllung 4 % Bio, wobei dies den meisten gar nicht bewusst ist. Bio kann zudem, etwa im Transportbereich oder in der Landwirtschaft, auch in höheren Mengen beigemischt werden. Es gibt viele LKW, die mit reinem Biodiesel fahren.

Was hindert die Branche denn daran, nur noch 100 Prozent Bio zu verkaufen?

Ramon Werner: Dies wäre aus Sicht des Klimas natürlich der Idealfall, aber ein Anteil von 100 Prozent ist illusorisch, denn es sind nicht ausreichend Rohstoffe verfügbar. Dies liegt in erster Linie an der Tatsache, dass nur Abfälle und Reststoffe für die Produktion infrage kommen, der Anbau von Energiepflanzen zur Herstellung von Biofuels ist in der Schweiz nicht erlaubt. Diese strengen Auflagen machen unter ethischen und ökologischen Gesichtspunkten zwar sehr wohl Sinn, denn Biotreibstoffe sollen keine Konkurrenz zu Nahrungs- und Futtermitteln darstellen. Aber durch diese Auflagen wird die produzierbare Menge Biotreibstoffe eben auch limitiert. Trotz dieser Einschränkungen sind Biotreibstoffe eine Erfolgsgeschichte. Die Mineralölbranche hat mit deren Einführung vor rund zehn Jahren eine der wirksamsten Klimaschutzmassnahmen überhaupt initiiert, ohne einen grossen Wirbel darum zu veranstalten: Durch die Beimischung von Biotreibstoffen wurden seit 2014 über 3,2 Mil-

AUTO NR. 07/2023 26 ADVERTORIAL BIO-TREIBSTOFFE
«Mit einem Anteil von rund vier Prozent an den Diesel- und Benzinabsätzen in der Schweiz leisten flüssige biogene Treibstoffe einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz».

lionen Tonnen CO₂-Äquivalente eingespart. Eine beträchtliche Menge, Biotreibstoffe sind heute eines der erfolgreichsten Instrumente, um fossiles CO₂ zu reduzieren – pro Jahr im Schnitt gut 500 000 Tonnen.

Nun weiss jedes Kind, dass ein knappes Produkt teuer ist. Wie sieht es mit der Rentabilität aus? Lohnen sich die Produktion, der Import und die Beimischung von Biotreibstoffen überhaupt?

Ramon Werner: Tatsächlich sind Biotreibstoffe teurer als die fossilen Treibstoffe Benzin und Diesel. Damit die Rechnung für den Handel aufgeht, spielen zwei Elemente zusammen: Erstens kann die Beimischung von Biotreibstoffen an die Erfüllung der Kompensationspflicht der Mineralölbranche via die Stiftung Klimaschutz und CO₂-Kompensation «KliK» angerechnet werden. Und zweitens bestehen heute Steuererleichterungen auf nachhaltige Treibstoffe. Ohne diese wären Biotreibstoffe zu teuer. Das Beispiel zeigt: Es muss sich für Unternehmen finanziell lohnen, Biotreibstoffe in den Markt zu bringen – ansonsten würde nicht so viel CO₂ eingespart.

Das neue CO₂­Gesetz sieht Quoten für Biotreibstoffe und Sustainable Aviation Fuels (SAF) vor. Wie schätzt die Branche diese Herausforderungen ein?

Ramon Werner: Tatsächlich hätte das Gesetz eine Steigerung des Bio-Absatzes um ungefähr 50  Prozent zur Folge. Bei den Treibstoffen handelt es sich jedoch explizit nicht um eine Beimisch-, sondern um eine Überführungspflicht. Das bedeutet, dass eine bestimmte Quote an Biofuels in den Markt gebracht werden muss, aber nicht in jeden Tank. Das erhöht die Flexibilität der Branche, denn damit wird es auch interessant, Kunden mit hundertprozentigem Biotreibstoff zu beliefern – sofern deren Zahlungsbereitschaft dies zulässt. Das Gesetz sieht eine weitere Erleichterung für

Der Autor

Der 53-jährige Ramon Werner ist Verwaltungsratsmitglied der Volare Group und CEO der Oel-Pool AG, die unter anderem die beliebten Ruedi-Rüssel-Tankstellen betreibt. Ramon Werner ist sowohl Präsident von Biofuels als auch Präsident des Verbands Tankstellenshops Schweiz VTSS.

den Handel vor, denn neu wäre die Inverkehrssetzung von Biofuels auf zwei Arten möglich: einerseits wie bis anhin unter den strengen Schweizer Auflagen, dafür steu erbefreit, und andererseits unter den weniger strengen Auflagen der EU, dafür wie normale Treibstoffe mit der Schweizer Mineralölsteuer belegt.

Das scheint im Bereich des Machbaren zu liegen.

Ramon Werner: Grundsätzlich ja. Wichtig ist uns allerdings, dass Biotreibstoffe gleich behandelt werden wie batteriebetriebene- oder Wasserstofffahrzeuge, dass sie also ebenfalls eine Teilbefreiung der LSVA erfahren. Die Spiesse müssen gleich lang sein. Schwieriger wird es hingegen beim Flugverkehr: Sustainable Aviation Fuel (SAF) gab es bisher nicht, die Flughäfen müssen also ein komplett neues Produkt bewirtschaften. Das kann nur funktionieren, wenn weltweite oder zumindest europaweite Standards gelten. Hier fordern wir vom Gesetzgeber ganz klar den Verzicht auf einen Swiss Finish!

schnell sind neue Technologien wie etwa synthetische Fuels skalierbar, wie gestaltet sich die Verfügbarkeit von SAF und so weiter. Natürlich schwebt über allem stets die Gefahr, dass die Politik Beimischquoten festlegt, die nicht erfüllbar sind. Dann muss eine Busse bezahlt werden, die zwar das Fliegen verteuert, dem Klima aber rein gar nichts bringt.

Das letzte CO₂­Gesetz wurde vor zwei Jahren an der Urne wegen der befürchteten Kosten abgelehnt. Wie schätzen Sie die finanziellen Auswirkungen des neuen CO₂­Gesetzes für den Auto­ und den Flugverkehr ein?

Ramon Werner: Grundsätzlich gilt, Klimaschutz gibt es nicht kostenlos. Ob der Treibstoff pro Liter allerdings fünf, acht oder mehr Rappen teurer wird, ist momentan nicht vorhersehbar. In diesem Frühjahr gingen die Biodieselpreise beispielsweise wieder stark zurück. Auch beim Fliegen sind gesicherte Prognosen schwierig. Wie stark sich das Reisen verteuern wird, hängt von mehreren Punkten ab: Wie

Biogene Brenn ­ und Treibstoffe kann man theoretisch überall da einsetzen, wo heute flüssige Energie genutzt wird, also im Heizungskeller, auf der Strasse oder im Flugzeug. Gleichzeitig ist die Menge an Biotreibstoffen begrenzt. Wo werden sich diese Ihrer Meinung nach mittel ­ bis langfristig durchsetzen?

Ramon Werner: Dies wird der Markt entscheiden. Wichtig ist, dass wir technologieoffen bleiben. Regulierungen sollen bestenfalls Leitplanken sein, aber Verbote von einzelnen Technologien sehen wir als den falschen Weg. Um die verschiedenen Einsatzgebiete richtig einschätzen zu können, ist es wichtig zu verstehen, dass für KFZ-Treibstoffe und Flugzeug-Kerosin unterschiedliche Qualitätsstandards gelten –bis auf Weiteres gibt der Markt also ausreichend Biofuels für beide Anwendungen her. Skeptischer sind wir beim Heizungsmarkt. Zwar existiert seit neuestem eine Norm für Bioheizöl, aber der politische Wille, dieses Produkt als Mittel zur CO₂-Reduktion anzuerkennen, scheint mir eher gering. Nicht vergessen sollten wir den Schiffsverkehr, bei dem ebenfalls über den Einsatz von Biotreibstoffen gesprochen wird. Auch diesen Markt könnte unsere Branche in Zukunft bedienen.

ADVERTORIAL 27 NR. 07/2023 AUTO

Genuss und herzliche Gastfreundschaft zu jedem Anlass

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AUTO NR. 07/2023 28
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NEUE KOOPERATION ZWISCHEN DEM ACS UND DER QUALITY1 AG

MEHR SICHERHEIT

Die Mobilität ist ein wichtiges Bedürfnis der Menschen und mit diesem Hintergrund sind der ACS und die Quality1 eine Kooperation eingegangen. Die Quality1 AG, eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft der Allianz Suisse, ist die schweizweit führende Anbieterin für Fahrzeuggarantien in den Bereichen Auto, Boot, Landmaschinen und Motorrad. Reparaturkosten steigen mit zunehmendem Alter automatisch. Selbst eine regelmässige Wartung kann dies nicht verhindern. Profitieren Sie jetzt von mehr Sicherheit zu einem attraktiven Preis und schützen Sie sich vor unerwarteten und hohen Kosten.

VERSCHIEDENE DECKUNGSOPTIONEN

Dank dieser exklusiven Partnerschaft profitieren Sie als ACS Mitglied von einem Sonderangebot für Fahrzeuggarantien, damit auch Sie sich gegen unerwartete Reparaturen schützen können. Das Angebot umfasst verschiedene Deckungsoptionen, so wie Sie es sich wünschen und benötigen. Tritt ein Schaden auf? Kein Problem. Suchen Sie Ihren Garagisten auf, die Quality1 zählt über 3000 Partner zu ihren Kunden. Mittels einer Diagnose erstellt die Werkstatt eine Schadenanfrage, welche innert 15 Minuten bearbeitet wird.

Die Quality1 hat sich Qualität und Schnelligkeit auf die Fahne geschrieben. So ist stets garantiert, dass ein Fahrzeug schnellstmöglich repariert werden kann und die Mobilität des Fahrzeughalters sichergestellt ist. So sind Sie gemäss Ihrer gewählten Deckung abgesichert, was wiederum eine finanzielle Sicherheit darstellt. In einem Reparaturfall in der Schweiz entstehen für Sie keine finanziellen Vorleistungen. Sie wickeln dies unkompliziert bei einem Garagisten ab. Die Garantie weist eine europaweite Deckung auf gemäss der internationalen Versicherungskarte.

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ACS Rabatt

ACS Mitglieder profitieren von 5% Dauerrabatt auf die Quality 1 Produkte.

In Ihrem Mitgliederbereich finden Sie das Partnerangebot der Quality1. Füllen Sie das Formular mit den notwendigen Angaben aus und senden Sie dieses ab. Alles, was Sie für die Online-Anfrage benötigen: Ihren Fahrzeugausweis und drei Minuten Ihrer Zeit. Der Kundendienst wird Ihnen anschliessend eine Offerte zustellen. Sind Sie damit einverstanden, überweisen Sie den fälligen Betrag und Ihr Fahrzeug ist versichert. Eine entsprechende Police erhalten Sie per Post. Sie haben Fragen zu

den Produkten? Der Kundendienst beantwortet Ihnen diese gerne via: 055 254 74 05 oder direct@quality1.ch. Wir freuen uns sehr über diese Kooperation und laden Sie ein, sich mittels einer Garantie der Quality1 abzusichern. Steigen auch Sie ein!

Text red / Bild zVg

29 ACS AUTO NR. 07/2023 ACS

WOHLFÜHLOASE

Das 4-Sterne-Superior Hotel AMERON Davos

Swiss Mountain Resort setzt frische Akzente mit lokal inspiriertem, modernem Design in der weltberühmten Alpendestination.

Ma lerisch in ihre Bergwelt auf 1560 Metern eingebettet, geniessen sowohl Tagungsals auch Urlaubsgäste in dem 148-Zimmer-Hotel die einmalige Natur der Schweiz verbunden mit dem Komfort eines 4-Sterne-Resorts. Überall im Haus finden sich ausgewählte Kunstwerke

mit Bezug zu der Bergwelt und traditionellem Handwerk.

Ein kulinarisches Highlight ist das italienische Restaurant «BACiO della Mamma» mit traditionell römischen Spezialitäten, darunter Antipasti, hausgemachte Pasta und ofenfrische Pinsa; gebacken in einem originalen Pizzaofen aus Neapel. Nahezu alle unsere Produkte kommen direkt aus Italien und das schmeckt man! Die gemütliche Cervolino Stube sorgt als Kontrast dazu mit Fondue- und Raclette-Spezialitäten für weitere Genussmomente und Schweizer Flair. In der Cantinetta Lounge mit Bar gibt es eine aussergewöhnliche Auswahl an Gin, die über die Kantonsgrenze hinaus bekannt ist.

Auch der Spa-Bereich auf 850m² der Marke «4 elements spa by Althoff» mit Indoor-Pool und Saunalandschaft sowie die Treatment-Angebote sind von der alpinen Umgebung inspiriert. Familien freuen

sich über Kids-Buffets, Family-Suiten und Aktivitäten von Schneeschuhwandern bis Skifahren. Ausserdem liegt das Resort in nächster Nähe des Kongresszentrums Davos ‒ Schauplatz des alljährlichen Weltwirtschaftsforums ‒ und bietet vielfältige Tagungsmöglichkeiten.

Text pd / Bilder zVg

ACS Spezialangebot

Die ACS Mitglieder profitieren exklusiv bei Anreise von einer Flasche Weingut Schloss Ortenberg Pinot Brut Schaumwein Jg. 2020 vom hauseigenen Weingut in Ortenau auf dem Zimmer. Bei der Buchung direkt im Hotel unbedingt «ACS AUTO Special» erwähnen. ameroncollection.com/davosswiss-mountain-resort

AUTO NR. 07/2023 30 HOTELTIPP
AMERON DAVOS
HOTELTIPP

MAXIMAL FLEXIBEL

Seit der Corona-Pandemie erlebt die Caravanbranche einen Boom. Damit auch Leute mit einem kleineren Budget daran teilhaben können, lanciert die AMAG Retail den VW T6 Envia, einen in Eigenregie zum multifunktionalen Camper umgebauter gebrauchten VW T6 Transporter.

Die Idee ist definitiv spannend! Wie weiter mit den gebrauchten Firmentransportern VW T6, die nach zwei bis drei Jahren und durchschnittlich rund 50 000 Kilometern auf dem Tacho ersetzt werden. Zugleich ist der beliebte VW T6 California vorläufig nicht mehr verfügbar. Die AMAG Retail haucht deshalb dem T6 Transporter in seiner Camper-Manufaktur in Cham ein zweites Leben als multifunktionaler Camper ein. Die Basislackierung ist immer weiss, doch gibt es dank Klebefolien viel Spielraum für eine individuelle Optik.

BIS ZU SIEBEN SITZPLÄTZE

Bei der Entwicklung des Envia wurde grosser Wert auf Flexibilität kombiniert mit einem grosszügigen Platzangebot gelegt. Der Camper mit Schiebetüren auf beiden Seiten bietet in der Version mit Einzelbeifahrersitz Platz für sechs oder sogar sieben Personen (Doppelbeifahrersitz). Wichtig war es den Machern zudem, dass der Kunde seinen Envia ganz nach eigenen Vorstellungen einrichten kann. Raphael

Schneider Crameri, Markendirektor VW Nutzfahrzeuge bei AMAG Retail, meint dazu: «Wir bieten mit dem Envia maximale Flexibilität im Alltag und gleichzeitig einen vollwertigen Camper-Ausbau mit modularem Kocherlebnis.»

Eigentliches Highlight des Umbaus vom Transporter zum Camper ist denn auch die modulare Küche. Das vordere Modul ist auf einem Schienensystem gelagert und lässt sich bei Bedarf komplett ausbauen, um auch im Freien kochen zu können. Dazu gibt es eine praktische zusätzliche Tischverlängerung und einen Stromanschluss im Aussenbereich.

Schlafgelegenheiten gibt es für bis zu vier Personen. Zwei Betten können mit wenigen Handgriffen aus der umgeklappten Rücksitzbank installiert werden, zwei weitere gibt es unter dem Hubdach oder im auf den Dachträgern fixierten Dachzelt. Sämtliche Umbauarbeiten werden in Cham erledigt und dazu auch viel Material aus recycliertem Pet sowie Holz verwendet. Auch Stauraum ist dank grossem Gepäckabteil und vielen Ablagefächern umfangreich vorhanden.

Der VW T6 Envia ist ab diesem Monat bereits in allen drei Ausstattungsversionen «explore», «free» und «pure» verfügbar. Die Ausstattung «pure» bietet grundsätzlich nur zwei Schlafplätze, kann aber gegen Aufpreis mit einem Dachzelt ausgerüstet werden. Angetrieben werden alle Envia-Modelle von einem 2.0-Liter-Turbodieselmotor mit 110 oder 150 PS und einer Handschaltung. Allradantrieb ist auf der stärkeren Motorisierung ebenfalls verfügbar. Die maximale Nutzlast beträgt 650 kg.

Der Einstiegspreis für die Basisversion soll laut Hersteller bei rund CHF 45 000.– liegen. Die Variante «explore» repräsentiert das Premium-Paket mit All-inclusive-Ausstattung und individuellen Anpassungsmöglichkeiten. Dazu gibt es massgeschneiderte Finanzierungsmöglichkeiten wie bei Personenwagen. «Wir sind überzeugt, dass wir mit dem Envia den Nerv der Zeit treffen und so das wachsende Bedürfnis nach einem flexiblen Fahrzeug für unterwegs befriedigen», sagt Schneider Crameri.

Text Markus Rutishauser / Bilder AMAG

31 AUTO NR. 07/2023 CARAVAN
Der VW T6 Envia ist in den drei Ausstattungsversionen (von links) «pure» mit optionalem Dachzelt, «free» und «explore» verfügbar. Die Küchenzeile lässt sich komplett ausbauen. VW T6 ENVIA

WO STERNE LEUCHTEN

Weihnachtsmärkte gibt es unzählige. Grosse, kleine, spezielle, klassische, bekannte, unbekannte.
Wir nehmen Sie mit auf eine Tour durch kleinere und unbekanntere Märkte in der Schweiz, in Deutschland und Slowenien.

Weihnächtliche Märkte haben eine wichtige Funktion. Sie stimmen ein auf das Fest der Feste. Dies in einem Monat, der oft mit Stress und naturgemäss mit Kälte und Dunkelheit verbunden ist. Der Rundgang über festlich und hell beleuchtete Weihnachtsmärkte, wo es verführerisch nach Glühwein, Vanille und Zimt duftet, versetzt in Feststimmung und erhellt Gemüt und Seele. Wer weiss, viel-

leicht findet sich dort auch das genau passende Geschenk für Freundin, Grossvater oder das Enkelkind.

Beim St. Galler Sternenmarkt leuchten vom 30. November bis 6. Januar rund 700 Sterne. Jedes Jahr zur Adventszeit funkeln und tanzen in der Altstadt eigens für die Sternestadt kreierte magische Lichter. Je mehr Menschen eine Sterne-Patenschaft übernehmen, je mehr Sterne erhellen die St. Galler Altstadt. Privatpersonen können

ihre Sterne für ein, zwei oder drei Jahre leuchten lassen. Zum Thema Sterne findet zudem im Kultur-Museum bis zum 3. März 2024 eine Ausstellung statt: Jost Bürgi, «Schlüssel zum Kosmos». Zudem zeigt das Naturmuseum ab Mitte 2024 die Ausstellung «Mensch und Universum». Der eigentliche Weihnachtsmarkt mit seinen Warenund Foodständen findet vom 30. November bis zum 24. Dezember statt.

In Solothurn lädt das «Winter Wunderland» auf dem Dornacherplatz vom 16. November bis 31. Dezember zum Eintauchen in eine weihnächtliche Oase. Im grossen Holzchalet finden die Gäste ein vielfältiges Angebot an lokalen Spezialitäten und in der gedeckten Aussenbar sorgen Tee und Glühwein für warme Hände. Auch der zauberhafte traditionelle Chlausemäret in der Solothurner Altstadt versetzt seine Be -

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In Gengenbach (D) wird das Rathaus zum grössten Adventskalender der Welt. © Gengenbach Kultur- und Tourismus GmbH Die Altstadt von Radovljica (Slowenien) trägt im Dezember ein Festkleid. © zVg In der Vorweihnachtszeit funkeln in St. Gallen überall helle Sterne. © Stefan Klinger

sucherinnen und Besucher am 6. und 7. Dezember mit seinen Marktständen in Feststimmung. Hier nimmt sich der Samichlaus höchstpersönlich Zeit, Klein und Gross zu begrüssen. Advent im Kloster lässt sich am Adventsmarkt im Kapuzi nerkloster hautnah miterleben: Jeweils vom 24. bis 26. November und vom 1. bis 3. Dezember findet dort ein Adventsmarkt statt. Auch im Schloss Waldegg werden die Gäste an der Weihnachtsausstellung vom 1. bis 3. Dezember in vorweihnachtliche Stimmung versetzt. Ab dem 1. Advent bis Dreikönige zeigt das Museum Blumenstein in der Jesuitenkirche die thematisch passende Ausstellung «Ambassadorenkrippe».

WEIHNACHTLICH GESCHMÜCKTE STÄDTE

Baden lädt am 9. Dezember zu einem ganz besonders liebevoll gestalteten Adventsmarkt: Rund 50 Sozial-Institutionen verkaufen ihre gebastelten und gebackenen Köstlichkeiten. Freiwillige servieren an den Verpflegungsständen verschiedene Leckereien und Getränke. Am 13. Dezember, wenn der Badener Weihnachtsmarkt stattfindet, funkelt denn auch die Weihnachtsbeleuchtung, ein schweizweit einzigartiges Lichtkunstwerk. Vom 2. November bis am 23. Dezember kann man sich im Badener WunderDorf verzaubern lassen: mit Markthütten, Geschenk-Dörfli, StreetFood, Bars, Lounge-Zelt und vielem mehr.

Vom 8. bis 10. Dezember lässt sich in der Zofinger Altstadt Weihnachtsduft schnuppern. Am «Weihnachtsmarkt der Sinne», eingehüllt in einen Hauch von Zimt und Glühwein, gibt es an festlich dekorierten Ständen allerlei Feines zu kaufen. In den Weihnachtsmarkt integriert ist auch der Mittelaltermarkt. Ein attraktives Rahmenprogramm für Kinder und Erwachsene wird den beiden Märkten gerecht.

Zwischen dem 2. und 23. Dezember verwandelt sich die Oltner Innenstadt in ein Adventsdorf. In über 75 liebevoll geschmückten Chalets bieten die Händler ihre Waren an, bei wöchentlich wechselndem Angebot. Essen und Getränke servie -

ren regionale Gastrobetriebe in adventlichen Food- and Beverage-Chalets. Kinder freuen sich am Weihnachtsmann, drehen ihre Runden auf dem Weihnachtskarrussel oder flitzen mit ihren Schlittschuhen über die Eisbahn. Ein ganzes Paket an Attraktionen wartet darauf, die Gäste in Stimmung zu versetzen.

Am 9. und 10. Dezember funkeln die Lichter in Schaffhausen vor einer ganz besonderen Kulisse: vor dem grössten Kreuzgang der Schweiz, dem 800 Jahre alten Kreuzgang zu Allerheiligen Schaffhausen. Dort lässt sich stimmungsvoll bummeln und Geschenke kaufen. Ein einmaliges Ambiente, das vorweihnachtliche Stimmung in die Altstadt bringt.

MARKT UND KRIPPENWEG DURCH DIE STADT

Sion taucht seine Strassen vom 8. bis 23. Dezember in weihnachtliches Ambiente. Über 85 Stände, davon 60 von Handwerkern aus dem Wallis und der ganzen Schweiz, begrüssen die Besucherinnen und Besucher mit festlichen Animationen und einem weihnachtlichen Angebot. Der

Weihnachtliches Ausland

Feine und stimmungsvolle Weihnachtsmärkte locken auch im Nachbarland Deutschland. Zum Beispiel in Gengenbach im Schwarzwald. Vom 30. November bis am 23. Dezember verwandelt sich der Marktplatz mit 24 Fenstern in den weltgrössten Adventskalender. Werke renommierter Künstler wie Marc Chagall und Andy Warhol versetzen das Rathaus in ein Wintermärchen. Auch Antoine de Saint-Exupérys liebevolle Figur «der kleine Prinz» hat einen Auftritt. Um 18 Uhr beginnt jeweils das Ritual der Fensteröffnung am Rathaus. Sobald das 24. Fenster geöffnet ist, erstrahlt das Rathaus in voller Pracht. Für Unterhaltung sorgen ein attraktives Rahmenprogramm und die Angebote der Gengenbacher Museen. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk braucht, wird

Die Kleinstadt Zofingen in vorweihnachtlicher Stimmung.

© Weihnachtsmarkt der Sinne, Zofingen

Markt lädt dazu ein, magische Moment zu erleben, Kreationen der Kunsthandwerkerinnen zu bewundern und den Krippenweg durch die Stadt zu begehen.

Am 2.und 3. Dezember wird es in auch in Estavayer-le-Lac magisch: Begleitet von sanfter Musik und weihnachtlichen Düften präsentieren Verkäuferinnen und Verkäufer ihre handwerklichen Kunstwerke am überdachten Weihnachtsmarkt. Zwei Tage lang lebt die mittelalterliche Stadt im Rhythmus von Glockenspielen und Weihnachtsaktivitäten. Auch hier lässt sich auf einem Krippenweg die traditionelle Darstellung der Geburt Christi nachvollziehen.

Text Christine Künzler

Bild Hintergrund Daniel M. Frei

an den Marktständen fündig. Wer das weihnachtliche Gengenbach besuchen will, konsultiert besser vorher die Website des lokalen Tourismusverbands gengenbach.info, da es kurzfristig zu terminlichen und zeitlichen Verschiebungen kommen könnte. Auch Slowenien gibt sich feierlich weihnachtlich. Radovljicas Altstadt etwa trägt den ganzen Dezember hindurch ihr märchenhaftes Festkleid. Die Gäste kommen in den Genuss von verschiedenen Veranstaltungen wie Kunsthandwerk, Aufführungen, Workshops, Nikolaus-Besuche, Konzerte, Streetfood und Kinderprogramme. Das Weihnachtsprogrmm beginnt am 2. Dezember und endet am 31. Dezember mit der Silvesterfeier im Freien. Nähere Infos auf slovenia.info ck

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Der Badener Weihnachtsmarkt ist immer gut besucht. © Stadt_Baden (Tibor Nad)

FAHRBERICHTE ONLINE

Auf unserer Website acs.ch finden Sie viele interessante Informationen zum Club und spannende Berichte aus der Welt der Mobilität. In der Rubrik Interessantes gibt es zahlreiche Fahrberichte zu den neuesten Modellen verschiedenster Marken mit Bildern und Videos nachzulesen. Scannen Sie mit Ihrem Smartphone den QR-Code und gelangen damit direkt auf den jeweiligen Fahrbericht.

ACS QUIZ 7/2023

1. Wenn man Gas gibt, drückt man auf die … Dose Tube Flasche

2. Wie wird eine Fussgängerüberführung auch noch genannt?

Pasardi Papardelle Passerelle

3. «Achtung, fertig, …!» heisst das Lehrmittel, welches der ACS herausgibt.

los sicher save

4. Seit wann gibt es den ACS?

125 Jahre

100 Jahre 50 Jahre

5. Wie viele Regionalflugplätze gibt es in der Schweiz?

7 11 15

6. In welcher Schriftart sind die Ortsschilder in der Schweiz beschriftet?

Courier Arial ASTRA Frutiger

7. Seit wann gibt es in der Schweiz das Kfz-Nationalitätszeichen?

1950 1934 1911

8. Was für ein Nummernschild hat Donald Ducks rotes Auto?

LÖSUNGSWORT

Teilnahmebedingungen:

Mit der Teilnahme akzeptiert der Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen. Teilnahmeberechtigt sind ausschliesslich Mitglieder des Automobil Clubs der Schweiz.

Der Gewinner wird persönlich vom Automobil Club der Schweiz benachrichtigt. Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen.

Teilnahmeschluss ist der 9. Dezember 2023 (Poststempel).

Preis:

Eine Übernachtung in einem Benvenuti-Hotel inklusive Frühstück für zwei Personen. Sie und Ihre Begleitung logieren in einem der modernen Doppelzimmer. benvenuti.ch

Senden Sie uns eine Postkarte mit dem Vermerk «ACS Rätsel» und dem Lösungswort, Ihrer Mitgliedsnummer und Adresse an unten stehende Adresse oder senden Sie uns das Lösungswort online unter acs.ch/auto-raetsel zu.

Automobil Club der Schweiz Wasserwerkgasse 39 CH ­ 3000 Bern 13

Lösu ngswort Ausgabe 06/23 AUTOHUPE

AUTO NR. 07/2023 34 ACS.CH
000 313 9999 L G M T E R P O D I G A N L S P A I N S T I E A
Volvo XC60 T8 eAWD Skoda Enyaq Coupé RS iV Peugeot 408 PEHV 225 Dacia Duster Genesis GV70 electrified Mercedes-Benz EQE 350 Porsche 911 GTS4 Cabriolet Cupra Formentor VZ5

Mehrfach ausgezeichneter Testsieger

Allianz Assistance

Weltmarktführer für Assistanceund Reiseversicherungsleistungen.

ACS & Allianz Assistance – Eine starke Partnerschaft mit wertvollen Vorteilen für ACS Mitglieder:

Schweizer 24-Stunden-Notrufzentrale kompetent und freundlich

Pannen- und Unfallhilfe in der Schweiz und in ganz Europa

Telemedizinische Beratung und medizinische Assistance rund um die Uhr, weltweit bei Krankheit und Unfall

Globales Partnernetzwerk weltweit und jederzeit für unsere Kunden im Einsatz

5 Rp./L PERMANENTER TREIBSTOFFRABATT

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