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Eine GC-Legende mit Wurzeln in Zug
Der langjährige Kapitän der Grasshoppers Zürich hat eine innige Zuger Vergangenheit. Er berichtet von seinem Weg zum Profi als Junior aus dem Kanton und seinem Werdegang nach der Karriere.
Patrick Portmann
Seine ersten fussballerischen Schritte machte «Vero» Salatic beim SC Zug (heute Zug 94) Dort spielte er bis zu den C-Junioren und hat aus seinen sechs Jahren dort noch einige Erinnerungen präsent:
«An die Herti Allmend erinnere ich mich natürlich noch auch daran dass wir damals dort trainiert haben wo heute die Bossard Arena steht » Ein Umstand der ihn einerseits als Fussballer etwas traurig stimmt, andererseits ist die Arena natürlich ein Wahrzeichen des Kantons Auch die Trainer seiner Zuger Zeit hat
Zur Person
Veroljub «Vero» Salatic wurde am 14 November 1985 in Bosnien und Herzegowina geboren wanderte jedoch im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie nach Zug aus Als talentierter und disziplinierter Junior machte er schnell auf sich aufmerksam und startete eine lange und erfolgreiche Karriere bei den Grasshoppers Zürich, wo er nach 332 Ligaspielen und einem Pokalsieg im Jahr 2013 als Vereinslegende gilt Der Mittelfeldspieler wechselte zwischenzeitlich
2011 zu Omonia Nikosia und 2017 zum FC Sion An beiden Orten konnte er ebenfalls jeweils einen Pokalsieg erringen Nach einem letzten zwei Jahre langen Gastspiel bei FK Ufa kehrte er 2020 wieder in seine alte Heimat Zürich zurück Dort beendete er schliesslich auch seine Karriere als Spieler Auf internationaler Ebene absolvierte Salatic insgesamt 25 Länderspiele für die Schweizer U21 allerdings blieb ihm ein Einsatz im A-Team leider verwehrt Trotz Karriereende blieb Vero seiner grossen Leidenschaft, dem Fussball, treu Er durchlief zwei Stationen als Trainer und ist nun als Talentmanager tätig pap
Anzeigen der spätere GC-Akteur noch in Erinnerung Besonders geblieben sind ihm die Winter-Trainingseinheiten auf dem Zugerberg unter Hanspeter Grütter «Dort habe ich das erste Mal so richtig leiden gelernt » Salatics Anfänge beim Grasshopper Club Zürich
Salatic machte als Junior ziemlich Eindruck und sein Talent sprach sich bald herum Nach einiger Zeit in Beobachtung erhielt der damals 14-Jährige ein Angebot für die U15 des Grasshopper Club Zürich zu spielen «Ich kam nach Hause und erhielt einen Anruf von GC ob ich mir vorstellen könnte dort ein Probetraining zu absolvieren » Selbstverständlich sagte er sofort zu «Bei den Probetrainings war pro Position jeweils ein Spieler da und es ging darum, sich zu beweisen und einen Platz im Kader der U15 zu bekommen » Das gelang dem damals jungen Zuger bereits nach zwei bis drei Trainingseinheiten Doch damit hatte der tatsächlich schwere Teil der Juniorenlaufbahn erst begonnen «Als ich dann fester Bestandteil des Teams werden sollte, nahm mich der Trainer beiseite und fragte mich ob mir klar sei was das für mich bedeuten würde » Er würde in Zukunft ständig von Zug nach Zürich pendeln müssen um zu trainieren und währenddessen trotzdem weiter zur Schule gehen Doch Veros Entscheidung stand fest «Ich war bereit dazu denn ich wollte es unbedingt bei GC schaffen »
Die Schulzeit war für Salatic alles andere als einfach In der Folge absolvierte Salatic seine Sekundarschuljahre eins und zwei in Zug und pendelte währenddessen stets zu seiner fussballerischen Ausbildung nach Zürich Dass diese Zeit nicht einfach war versteht sich von selbst Doch Salatic wuchs daran «Ich konnte mich jedes Jahr verbessern und konnte im dritten Jahr die GCAcademy besuchen welche es auch heute noch gibt » Die schulische Karriere sollte jedoch bald ein jähes Ende fin- den Mit gerade einmal 17 Jahren debütierte Vero für die erste Mannschaft und war bald schon ein fester Bestandteil des GC-Kaders «Ich hatte zuvor die Handelsschule angefangen musste aber abbrechen weil es zeitlich einfach keinen Sinn mehr machte», erläutert Salatic Nach gerade mal einer halben Stunde Unterricht täglich musste er nämlich zum Training und zog deshalb verständlicherweise irgendwann die Reissleine Der Weg zum Profi: Heute vs früher Die Entwicklung der Junioren im Vergleich zu heute sei definitiv anders meint er «Heute wird neben der Technik auch ein sehr grosser Fokus auf die Athletik gelegt » Aber auch er selbst absolvierte eine vergleichsweise moderne Ausbildung durch einen Instruktor aus der Ajax-Schule, was ihm ziemlich weiterhalf «Ich muss gestehen: Ich war nie der Schnellste das wäre heute vermutlich ein Nachteil
Ich konnte aber durch die Spielintelligenz und gute Pässe die durch diese Ausbildung gefördert wurden trotzdem erfolgreich sein » Auch der mentale Druck sei heute anders «Früher spielten praktisch nur die erfahrenen Spieler und es war hart, es überhaupt in das Kader zu schaffen Heute bekommt man eher mal eine Chance muss sie dann aber auch nutzen » Am Ende jedoch blieb der Fokus heute wie damals der gleiche: «Einer meiner Juniorentrainer hat ständig betont:
‹In drei Jahren müsst ihr alle Profis sein › Dieser Satz hat sich bei mir eingeprägt und mich angespornt mich immer weiter zu verbessern »
«Mir ging es beim Fussball nie ums Geld» Sponsoren musste Vero Salatic sich in seiner Juniorenzeit bei GC nicht suchen Der Verein gewährte ihm im Rahmen eines Juniorenvertrags ein kleines Gehalt und bezahlte das GA für die täglichen Fahr-