Donnerstag, 20. Dezember 2012
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RoggwiL | Mit Gerber reisen zu den schönsten WeihnachtsMärkten
«Stuttgart quasi meine Hausstrecke» Prompt, zuverlässig und kompetent bringen aktuell routinierte Carchauffeure der Ernst Gerber AG hunderte von Fahrgästen Wochenende für Wochenende mit bequemen Doppelstöckerreisebussen zu den schönsten Weihnachtsmärkten nach Deutschland, ins Elsass oder zu Shoppingtouren in die Mailänder Metropole. Am Samstagmorgen, 8. Dezember, verläuft jedoch alles etwas anders als gewohnt. Private und der öffentliche Verkehr wurden nämlich unvermittelt vor ungewohnte Herausforderungen gestellt mit den über Nacht gefallenen Schneemassen. Diese sorgten vor allem im Raum Oberaargau-Emmental auf den Strassen für etliche Unfälle und Verkehrsbehinderungen. Doch selbst mit diesen beschwerlichen Bedingungen wussten die GerberChauffeure Peter Widmer aus Huttwil und Konrad Tellenbach aus Langenthal bestens umzugehen. «Wir sind einfach entsprechend früher zur Arbeit erschienen, damit wir die Doppelstöckercars für unsere Fahrgäste schön aufwärmen konnten», erklärte Peter Widmer, ganz mit der unverkennbaren Gelassenheit eines waschechten Ämmitalers. Peter Widmer alias «Pesche» gehört sozusagen längst zum Inventar des Roggwiler Reisecarunternehmens Gerber mit Reisebürofiliale in Rothrist. René Gerber sagt stolz, dass «Pesche» schon seit 24 Jahren für das alteingesessene Familienreiseunternehmen die Fahrgäste ins Feriendomizil oder zu schönen Wochenendausflügen fahre. Chauffeur Konrad Tellenbach erwähnt, dass er 1983/84 das Carbillett gemacht habe und erst seit sechs Jahren zur Gerber-Crew gehöre. «Die Fahrt an den Christkindlmarkt nach Stuttgart ist aber mehr oder weniger längst meine Hausstrecke», lacht er zufrieden. – Dass dem so ist, bewies er
Ein buntes Treiben herrscht alljährlich am Suttgarter Christkindlmarkt, der heuer vom 28. November bis zum 23. Dezember dauert. Fotos: briGitte von arx unter anderem mit den vielen interessanten Inputs über Sehenswürdigkeiten, die er seinen Fahrgästen jeweils übers Mikrofon vermittelte.
Irene Hiltbrunner als zuverlässige Zubringer-Chauffeuse Auch Irene Hiltbrunner aus Berken kämpfte sich frühmorgens bereits mit einem Kleinbus durchs Schneechaos auf den Strassen. Ihr Auftrag war, den Zubringerdienst von Fahrgästen zum Einstiegsort entlang der Hauptachse sicherzustellen. «In Bern sind sechs Personen wohl wegen der prekären Wetterverhältnisse nicht erschienen», erhielt Pesche Widmer via Natel kommuniziert. «Der Chauffeur hat offenbar eine Viertelstunde vergebens auf sie gewartet, nun verzögert sich unser Zeitplan um rund eine halbe Stunde. Wir werden folglich mit gut halbstündiger Verspätung von Roggwil aus aufbrechen können», warf Widmer einen kritischen Blick auf die Uhr. «Das gehört eben zum ‹courant normal› in derartigen Ausnahmesi-
tuationen.» Auch er telefoniert nach 7.30 Uhr noch fehlenden Reisegästen nach, die auf seiner Passagierliste aufgeführt sind, jedoch noch nicht in Roggwil eingetroffen sind. «Wir fahren mit zwei Doppelstöckercars und einem Reisecar der befreundeten Firma Engeloch aus Riggisberg nach Stuttgart», ergänzte Koni Tellenbach. Die Firma Engeloch unterstütze die Ernst Gerber AG jeweils in Spitzenzeiten. Seien in früheren Jahren pro Wochenende jeweils 400 bis 500 Reisebusse nach Stuttgart gefahren, so seien es heutzutage durchschnittlich noch an die 100 Cars pro Wochenende. Rund 4 Mio. Besucher verzeichnet der Stuttgarter Christkindlmarkt nichtsdestotrotz alljährlich.
Schneemassen ohne Ende ... Der Schneepflug ist auf dem GerberAreal im Dauereinsatz und befördert nach wie vor die Schneemassen weg, damit eintreffende Reisegäste ihr Privatfahrzeug parkieren können. Konrad Tellenbach fährt mit 48
Irina Leibundgut (r.) und Ramona Stampfli fahren mit Eltern und Tanten zu sechst an den Christkindlmarkt. – Irene Hiltbrunner schlüpft flexibel in die Rolle der Reisehostesse. – Chauffeur Peter Widmer versucht telefonisch abzuklären, ob seine fehlenden Fahrgäste noch eintreffen werden.
Personen im Doppelstöckercar los, welche die Eintagesfahrt gebucht haben. Auch für Pesche Widmer scheint mittlerweile alles für den Aufbruch geregelt zu sein. In seinen Car steigen später in Zofingen, Aarau und bei den Autobahnraststätten Würenlos und Kemptthal weitere Fahrgäste zu, sodass er im Endeffekt 69 Reisegäste in seinem Doppelstöcker hat, die allesamt in Stuttgart übernachten werden. Kurz nach der Grenze ist der Kaffeehalt eingeplant. Nach der Weiterfahrt von rund anderthalb Stunden treffen die Gerber-Cars kurz nach 13.30 Uhr auf dem Karlsplatz in Stuttgart ein, von wo sich die Fahrgäste in nur wenigen Gehminuten bereits mitten ins bunte Treiben des Chirstkindlmarkts mit über 280 wunderschön dekorierten Holzhäuschen stürzen können. Koni Tellenbach fährt den leeren Car zu einem riesigen Parkplatz ausserhalb der Stadt und kehrt dann mit einem extra für Carchauffeure betriebenen Shuttlebus zurück, um zumindest für zwei, drei Stündchen auch etwas Christkindlmarkt-Idylle geniessen zu können. – Um 20 Uhr wird er die Fahrgäste der Eintagesfahrt wieder sicher nach Hause chauffieren. Kurz nach Mitternacht trifft er nach einem erlebnisreichen Arbeitstag wieder in Roggwil ein. Doch der Feierabend lässt auf sich warten. «Jetzt muss der Reisecar sauber gewaschen und gereinigt werden», erklärt er nur, nachdem er sich von den letzten Reisegästen verabschiedet hat. Weitere Impressionen vom Stuttgarter Christkindlmarkt auf www. regiolive.ch/galerien. BrIgIttE von Arx