zek Kommunal - Ausgabe 4 - 2020

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DEZEMBER 2020

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Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik

KOMMUNAL

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Zur Sache

MUT ZU PIONIER-LEISTUNG Einmal ist es die schwächelnde Sonne, ein andern Mal der hohe Wuchs der Heilpflanze Königskerze: Naturphänomene der unterschiedlichsten Art gibt es zuhauf – und alle deuten sie auf den Jahrhundertwinter. Dieser folgt auch in genau der verlässlicher Regelmäßigkeit wie die sich überschlagenden Winterprognosen, nur das sich die Rekorde in die gegenteilige Richtung bewegen: Die Winter werden tendenziell zu warm. Heuer nun soll La Niña eine weiße Schneedecke über Europa breiten. Das im Pazifik geborene Wetterphänomen verstärkt die normale Zirkulation im Pazifischen Ozean und kühlt diesen gleichzeitig ab. Die kalten Werte im tropischen Pazifik bescheren in einem La-Niña-Jahr hohen Luftdruck über dem Nordpazifik und Tiefdruck über Nordamerika. Das wirkt sich auf den Atlantik und damit auch Europa aus. Doch dieser indirekte Einfluss hat nicht unbedingt einen klirrend-kalten und schneereichen Winter zur Folge, wie der Blick auf frühere La-Niña-Jahre zeigt. Ob wir nun Tiefsttemperaturen oder einem zu warmen Winter entgegensehen, bleibt abzuwarten. Was aber die Rückschau auf vergangene Winter zeigt, ist, dass uns vermehrt kurze, aber umso heftigere Niederschlagsereignisse treffen. So wie letzten Winter an der Alpensüdseite: Im Osttiroler Bezirk Lienz türmte sich bereits im November schwerer Nassschnee 1,70 m hoch. Der Winterdienst stieß selbst gut gewappnet hier an seine Leistungsgrenzen und schätzt nicht erst seither seine Schneeräumausrüstung. Mehr über den Winterdienst in Lienz erfahren Sie ab Seite 22. In anderen Regionen hat sich ein konstant geringer winterlicher Niederschlag eingestellt. Im Schweizerischen Freienbach ist man mit Akribie darum bemüht, auch dünne Schneedecken raschest zu beseitigen – und so den Verkehr in der im Zürcher Speckgürtel beheimateten Gemeinde nicht ins Stocken geraten zu lassen (ab Seite 26). Ob uns nun heuer La Niña heimsucht oder nicht – auch im mildesten Winter sind wir auf eine funktionierende Wärmeversorgung angewiesen. Holzzentralheizungen sowie Biomasse-Fernund Nahwärme werden immer beliebter und ersetzen zusehends die klimaschädlichen fossilen Energieträger Erdgas und Heizöl. Dies ist den Visionären geschuldet, die sich für die Nutzung von heimischer Biomasse einsetzten, als noch kaum jemand von einer Klimakrise sprach. Gleich zwei steirische Pionier-Heizwerke stellen wir in dieser Ausgabe vor, die beweisen, dass der Zusammenschluss von Gleichgesinnten und deren Zielsetzungen einen positiven und nachhaltigen Unterschied für die Region nach sich ziehen. Fast zeitgleich wurden die beiden Biomasseheizwerke in Irdning und Pinggau vor rund 30 Jahren in Betrieb genommen. Wie unterschiedlich sie jeweils mit dem „Zahn der Zeit“ umgehen, lesen Sie ab Seite 40 und ab Seite 44. Passend dazu feiert heuer der Österreichische Biomasseverband ein halbrundes Jubiläum: Seit einem viertel Jahrhundert setzt er sich für die Biomasse-Branche ein (Seite 43). Welche weiteren nachhaltigen und/oder technisch innovativen Lösungen die Kommunal-Branche noch bereithält, erfahren Sie bei der Lektüre unserer neuesten Ausgabe von zek kommunal – viel Vergnügen!

Ihre

PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

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KLÄRSCHLAMM

Inhalt

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TRINKWASSERLEITUNG

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WINTERDIENST

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GERÄTETRÄGER

Aktuell

Abwassertechnik

Kommunaltechnik

06 Interessantes & Wissenswertes

16 Schnellere Problemlösung dank modernisierter Abwasserpumpstationen

22 In Osttirol räumt man von August bis Juni den Schnee von den Straßen

SHORT CUTS

ABWASSERTECHNIK

18 Im bayerischen Wunsiedel wird Abfall zu hochwertigem Rohstoff KLÄRSCHLAMMTROCKNUNG

Trinkwasser 20 Anschluss für Bewohner des Salzburger Hausbergs ans Trinkwassernetz TRINKWASSERLEITUNG

WINTERDIENST

24 Elektrifizierung der 2. Generation bei Bucher Municipal STRASSENDIENST

26 Intervall-Wechsel der Kommunaltechnik sorgt für modernen Fuhrpark WINTERDIENST

28 Innovative Tunnelwaschtechnik von Mulag STRASSENDIENST

30 Wenn‘s eng wird: Winterdienst mit dem Park Ranger 2150 GERÄTETRÄGER

03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum

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31 In Waldbach-Mönichwald setzt man weiterhin auf Unimog GERÄTETRÄGER

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Inhalt

WINTERDIENST

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MÄHTECHNIK

FERNWÄRME

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Anzeigen zek Kommunal 4/2020 Schubert Elektroanlagen

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Bucher Municipal

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Biowärme Irdning

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Fernwärmetechnik Wundara

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Greenpeace

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Gurmann Gebäudetechnik

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Heger Edelstahl

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Kelag

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Kommunaltechnik

Mall Umweltsysteme

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Mulag

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46 Holder Mietkonzept: Erfolgsgeschichte mit 460 Prozent Wachstum

NABU

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Pewo

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Riebenbauer

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Ringhofer & Partner

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Schneid

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TRM

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Zimmermann

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Kommunaltechnik

Wärmeversorgung

32 Urban-Sweeper S2.0: Elektrische Kehrmaschine wird autonom

40 Auf fallende Holzpreise reagierte Irdning mit eigenem Heizwerk

STRASSENDIENST

33 Kärcher und Holder nutzen Synergien FUSIONIERUNG

34 Gerätepräsentation trotz Pandemie: On- und Offline WINTERDIENST

36 Zweite virtuelle Lindner-Werksausstellung: 12.000 Besucher online VERANSTALTUNG

37 Kompakter Allrounder für urbane Flächen: der Citymaster 650

FERNWÄRME

43 25-Jahr-Jubiläum des Österreichischen Biomasse-Verbands VERANSTALTUNG

44 Rundum-Erneuerung für Pionierheizwerk in Pinggau FERNWÄRME

GERÄTETRÄGER

GERÄTETRÄGER

38 Ökologisches Mähen: Mundelsheim als Vorreiter in Baden-Württemberg MÄHTECHNIK

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Foto: Pappas

Foto: Messe Wels/Simlinger

HERAUSGEBER

Mag. Roland Gruber VERLAG

Die WEBUILD Energiesparmesse Wels wird 2022 weiterhin auf persönliche Kommunikation setzen, der direkte Kontakt zum Kunden werde wichtiger denn je sein, so Messedirektor Mag. Robert Schneider.

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Brunnenstraße 1, 5450 Werfen Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zekmagazin.at www.zek.at ­­CHEFREDAKTION

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14 MARKETING

Mario Kogler, BA, mk@zekmagazin.at Mobil+43 (0)664- 240 67 74

Foto: Messe Wels/Pelzl

GESTALTUNG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Brunnenstraße 1, 5450 Werfen Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zekmagazin.at www.zek.at DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Telefon +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT

A-5450 Werfen GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich. Foto: Westa

SPALTZANGE FÜR GANZE BAUMSTÄMME Spaltzangen können einerseits zur Zerspaltung von Holzbriketts runder Bauform und andererseits zur Zerkleinerung von großen Baumstämmen und sonstig gearteten großen Holzabschnitten, zum Beispiel Wurzelstöcken, verwendet wird. Größere Ausführungen, wie die Spaltzange des für seine robusten Winterdienstgerätschaften bekannten Allgäuer Unternehmens Westa, finden sich hauptsächlich in der Forstwirtschaft, primär für die Zerkleinerung von großen Baumstämmen für den Holzhäcksler. Durch einen extrem großen Hydraulikzylinder werden hohe Druckkräfte an den beiden Klauen erreicht, welche eine spezielle Form für die optimale Verteilung der Kräfte haben. Das Standardmodell hat eine Öffnungsweite von 1 m und eine Zylinderkraft von 70 Tonnen. Mit dieser Kraft und diesem Öffnungswinkel können große Baumstämme, auch Starkholzbaumstämme, ohne Probleme gespalten werden. Durch die Sonderkonstruktion können die Spaltarbeiten zeit- und kostensparend direkt vor Ort ausgeführt werden. Das System ist sehr kompakt ausgelegt und als Aufbau für Lkws konstruiert. Kompakte Abmessungen von 1,5 m x 1,3 m und einem Gewicht von 750 kg ermöglichen einen unkomplizierten Transport zum Einatzort. Die Konstruktion kann den Anforderungen der jeweiligen Einbausituation angepasst werden.

Impressum

Durch eine Öffnungsweite von bis zu 1 m können auch große Stämme mit der Spaltzange des Allgäuer Unternehmens Westa bearbeitet werden.

ABOPREIS

Österreich: Euro 73,00, Ausland: Euro 84,00 inklusive Mehrwertsteuer zek erscheint viermal im Jahr. Auflage: 10.800 Stück

Foto: Westa

ABSAGE DER WEBUILD ENERGIESPARMESSE 2021 Der aktuelle Pandemieverlauf und die damit verbundenen behördlichen Verschärfungen für Messen und Veranstaltungen zwingen die Messe Wels, die WEBUILD Energiesparmesse von 24. bis 28. Februar 2021 abzusagen und auf 2022 zu verschieben. Vor allem firmeninterne Restriktionen, eingeschränkte Reisemöglichkeiten und sich laufend ändernde rechtliche Bestimmungen würden zu einer zunehmenden Verunsicherung der Aussteller und Besucher führen. Vor diesem Hintergrund seien Großmessen zurzeit nicht erfolgreich realisierbar. Damit reagiert die Messe Wels vorausschauend und gibt den Ausstellern und Partnern mit dieser Entscheidung rechtzeitig die erforderliche Planungssicherheit. „Eine WEBUILD 2021 auf womöglich halbierter Fläche mit weniger Ausstellern und Besuchern ist nicht im Sinne unserer Kunden und der Erfolgsstory dieser Messe. Daher haben wir uns für die ersatzlose Absage entschieden“, erklärt Messedirektor Mag. Robert Schneider, Geschäftsführer der Messe Wels. Die WEBUILD Energiesparmesse Wels bleibt ein Live-Event und wird nach zahlreichen Gesprächen mit Kunden und Verbänden 2021 keine digitale Messe anbieten.

Aktuell

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Die für grobe Spaltarbeiten ausgelegte Spaltzange kann dank ihrer kompakten Maße von 1,5 m x 1,3 m und einem Gewicht von 750 kg per Lkw direkt zum Einsatzort transportiert werden.

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet

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Aktuell

Die Einsatzbereiche des Mobile Power Systems reichen von der netzfernen Energie für Camps, Flüchtlingscamps, Radar- und Funkstationen über die Erstversorgung beim Katastropheneinsatz bis zur temporären Stromversorgung von Baustellen und Veranstaltungen. Mit dem Container kann eine autarke Grundversorgung aufgebaut werden oder auch in bestehende Versorgungsnetze integriert werden.

TRIMMEL FOLGT SINOWATZ ALS GESCHÄFTSFÜHRER DER NETZ BURGENLAND Mit 1. Oktober übernahm Wolfgang Trimmel die Position des technischen Geschäftsführers der Netz Burgenland GmbH. Er folgt auf Gründungsgeschäftsführer Peter Sinowatz, der nach 15 Jahren für diese Funktion nicht mehr zur Verfügung steht und eine neue Aufgabe in der Unternehmensgruppe übernimmt. Trimmel wurde auf fünf Jahre bestellt und wird gemeinsam mit seinem Kollegen Florian Pilz, der seit Anfang letzten Jahres Geschäftsführer der Netz Burgenland ist, das Infrastruktur-Unternehmen führen. „Für mich ist das eine Rückkehr in die Netz Burgenland“, erklärt Trimmel. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung an der Spitze des Unternehmens.“ Sein Ziel sei es, optimale wirtschaftliche Ergebnisse mit höchster Versorgungsqualität zu kombinieren, so Trimmel weiter. Außerdem werde der Netzbetreiber auch in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen.

V.l.n.r.: Netz Burgenland Gründungsgeschäftsführer Peter Sinowatz, Florian Pilz (GF Netz Burgenland) und Wolfgang Trimmel (GF Netz Burgenland).

Foto: BayWa AG, Kathrin Pauleit Foto: Energie Burgenland

BAYWA INVESTIERT 2,8 MILLIONEN EURO IN NEUES TECHNIK-ZENTRUM Der Startschuss für den Bau einer neuen Technik-Werkstätte in Großostheim (Landkreis Aschaffenburg) ist am 28. Oktober gefallen: Rund 2,8 Millionen Euro investiert die BayWa in den Betrieb, Fertigstellung und Eröffnung sind für den Herbst 2021 geplant. „Hier in Großostheim schaffen wir einen zeitgemäßen Technik-Betrieb, der den steigenden Anforderungen unserer Kunden an Spezialisierung und Service gerecht wird“, so Günter Schuster, BayWa Geschäftsführer für den Bereich Technik in Franken, „Auch in Zeiten der Digitalisierung bleibt die Präsenz vor Ort wichtig. Mit dieser Investition setzen wir ein klares Zeichen für die Region.“ Auf einer Gesamtfläche von 6.500 m2 entsteht nun ein zeitgemäßer Technik-Betrieb. Dabei habe man nicht nur die landwirtschaftlichen Kunden, Forstbetriebe, Gewerbetreibende und Kommunen im Blick, sondern auch den Fachbedarf für den Privatkunden.

Foto: Faber Infrastructure

MOBILER SOLARCONTAINER FÜR NETZFERNE REGIONEN Faber Infrastructure hat im Oktober den kompakten Solar-Batterie­Container Mobile Power System auf den Markt gebracht und die Serienproduktion eingeleitet. Die Gesamtlösung vereint eine 24-kW-Solaranlage mit einem 80-kWh-Lithium-Ionen-Batteriespeicher und einem Notstromaggregat. Die Stromversorgung zeichnet sich insbesondere durch ihre modulare Bauweise und ihr Plug & Play-Konzept aus. Sämtliche Komponenten werden für den Transport in einem standardisierten 20-Fuß-Container verstaut. Vor Ort lassen sich die Solarflügel schnell und bequem ausklappen und in Betrieb nehmen. Einzelne Modul-Einheiten wie das 24/7-Backupaggregat sind kompakt auf Einschub-Gitterrahmen-Modulen montiert. Die Bedienung und die Überwachung der Anlage erfolgen über das Steuerungspanel an der Containertür. Bei Bedarf kann man sowohl die Erzeugungs- als auch die Speicherleistung jederzeit nachrüsten.

Symbolischer Spatenstich für eine neue Werkstätte in Großostheim (v.l.n.r.): Kerstin Ettehadieh (BayWa), Martin Schneider (BayWa), Thorsten Halk (BayWa), Günter Schuster (BayWa), Bürgermeister Herbert Jakob, Joachim Lohfink (Lohfink Baugesellschaft) und Wolf-Rüdiger Gier (Generalunternehmen Olitzscher & Rothe Ingenieur Stahlbau).

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Aktuell

Foto: EVN / Matejschek

V.l.n.r.: Bürgermeister Peter Eisenschenk, LH-Stv. Stephan Pernkopf, EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer

Foto: LD2

Foto: Kiesel

Die Modelle G1500 bis G5000 können mit einer geschlossenen Kabine geliefert werden, die serienmäßig mit einer Heizung ausgestattet ist.

Die im Feld gesammelten Daten können praktisch als Report im A4-Format ausgegeben werden, inklusive per App gesammelter Unterschriften.

KLÄRANLAGE TULLN WIRD ERWEITERT Die Kläranlage im niederösterreichischen Tulln wird derzeit erweitert. Der erste Teil der Anlage wurde im Jahr 2009 von der Stadtgemeinde Tulln in Betrieb genommen, nun erfolgt die bereits damals geplante und vorbereitete zweite Ausbaustufe von 22.500 auf 45.000 Einwohnerwerte. Die Inbetriebnahme ist für Mai 2021 geplant, dann kann der sechsmonatige Probebetrieb starten. Die Anlage wird von der EVN errichtet. Die Planung sowie der Betrieb erfolgen durch die Stadtgemeinde Tulln. Nach der Erweiterung werden die rund 12.600 m³ fassenden Becken im Durchschnitt ca. 10.700 m³ Abwasser pro Tag reinigen. Die Schmutzstoffe werden biologisch abgebaut und somit weitgehend entfernt. Der im Nachklärbecken anfallende Klärschlamm wird weiter verarbeitet. Dabei entsteht Biogas, das wiederum zur Energiegewinnung herangezogen wird. Die Kläranlage wird somit im Hinblick auf die Energieversorgung zur teilweisen Selbstversorgerin. KOMPAKTRADLADER VON TOBROCO-GIANT ÜBERZEUGEN BEI EIS UND SCHNEE Das Winterhalbjahr bringt für viele Bau- und Gartenbaumaschinen eine Zwangspause mit sich. Nicht so für die Kompaktradlader aus dem Hause Tobroco-Giant. Dank ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten ist der Winterservice eine gute Gelegenheit, auch zwischen Dezember und März Umsätze einzufahren. Viele Gemeinden, Firmen, Hausverwaltungen, aber auch Privatleute vergeben den Winterdienst gerne an Subunternehmer wie Landwirte, Garten-Landschaftsbauer oder Hausmeisterdienste. „Vorausschauende Unternehmer treffen die entsprechenden Vorkehrungen“, sagt Tobias Eisele, Produktmanager Kompaktmaschinen bei Kiesel in Deutschland. „Die Radlader von 3,5 bis 5,5 t sind sehr wendig. Damit sind sie besonders gut für den Winterdienst auf großen Plätzen oder auch Parkplätzen geeignet.“ Auf Landstraßen empfehlen sie sich durch ihre hohe Traktion und Nutzlast bestens für die Winterarbeit. PRAKTISCHE ZÄHLERWECHSEL- UND ABLESE-APP FÜR GAS, STROM UND WASSER Das Kärntner Software-Unternehmen LD2 bietet eine neue Zählerwechsel und Ablese-App. Der Vorteil ist, dass alle Daten von allen LD2Programmen wie etwa die GNSS-Vermessungssoftware oder die GIS-Leitungsdokumentation in einer Datenbank zusammenlaufen. Ein Kunde erspart sich somit den lästigen Koordinationsaufwand zwischen vielen Software-Lieferanten. Das neue Ableseprogramm besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Einer Anwendung für den Desktop, für das Arbeiten online und einer mobilen Anwendung für den Außendienst. Sowohl im Online- wie im Offline-Betrieb ist es möglich mit der App im Feld zu arbeiten, auch bei schlechter Internetverbindung. Daten wie etwa Unterschriften oder Fotos der Zähler können in der App gesammelt werden und später in einem Report ausgegeben werden.

Petition: SMS mit WALD * an 54554

Wälder retten heißt Leben retten.

• HYGIENISCH SICHER + • ENERGIE SPAREND + • NETZ ENTLASTEND

wald.greenpeace.at

*Mit Ihrer SMS erklären Sie sich einverstanden, dass Greenpeace Ihre Telefonnummer zum Zweck der Kampagnenkommunikation erheben, speichern & verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit per Nachricht an service@greenpeace.at oder Greenpeace, Wiedner Hauptstraße 120-124, 1050 Wien widerrufen werden. SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten.

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Greenpeace dankt für die kostenlose Schaltung dieses Inserats. 1

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Foto: ÖkoFEN

Foto: Katarzyna Theissl

Aktuell

Mall-Neuheit 2020

Wo noch vor einigen Jahrzehnten Braunkohle abgebaut wurde, könnte bald Strom aus Sonne erzeugt werden: Die Energie Steiermark möchte auf dem Grundstück eines ehemaligen Kohlekraftwerks den größten Photovoltaik-Park Österreichs errichten.

Foto: Daimler

Foto: Daimler

28 FUSSBALL-FELDER SONNENSTROM: PLANUNGSSTART FÜR GRÖSSTEN PHOTOVOLTAIK-PARK ÖSTERREICHS 2015 erfolgte die Sprengung des Kohlekraftwerks Voitsberg. Jetzt hat sich die Energie Steiermark nur 600 m entfernt, auf dem Areal des ehemaligen Karlschacht II, bei der GKB-Bergbau GmbH die Option für ein Grundstück bis Ende 2022 gesichert. Darauf könnte eine über 20 Hektar große Freiflächen-Photovoltaikanlage mit 16 MW Leistung entstehen. Das entspricht einer Produktion von ca. 18 Millionen kWh Ökostrom jährlich. Damit könnten über 5.000 Haushalte mit Energie versorgt und Emissionen von mehr als 13 Millionen kg CO2 pro Jahr eingespart werden. Durch die bisherige Nutzung ist der Boden des Areals für andere ökologische Nutzungsarten nicht geeignet. Nun wird eine rasche baurechtliche Genehmigung angestrebt. „Wir wollen das Projekt zeitnah realisieren und damit nachhaltige Impulse setzen“, so Energie Steiermark Vorstandsdirektor Martin Graf. Um eine wirtschaftlich vertretbare Realisierung zu gewährleisten, müssen jedoch noch einige Förder-Hürden genommen werden. Erneuerbare Energie aus Photovoltaik wird in Österreich nämlich auf Dachflächen subventioniert, jedoch nicht auf Freiflächen. Das Grundstück liegt zwischen Bärnbach und Rosental, in beiden Gemeinden findet das Projekt starken Zuspruch, immerhin könnten sie durch die Anlage nahezu energieautark werden.

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Der erste Diesel-Pkw-Motor nach dem Krieg stammte von Daimler-Benz und wurde von 1949 bis zum Jahr 1963 serienmäßig in Pkws verbaut und auch im Unimog.

Literatur-Tipp Der erste fahrfertige Prototyp Unimog im Dezember 1946.

VOR 70 JAHREN KAUFTE DAIMLER-BENZ DEN UNIMOG Am 27. Oktober jährte sich der Jahrestag der Übernahme des Unimog durch die Daimler-Benz AG zum 70. Mal. Nach dem damals großen Messeerfolg des für seine Zeit revolutionären Geräts Unimog auf der Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft im Sommer 1950 in Frankfurt, wurde den Verantwortlichen der Maschinenfabrik Gebr. Boehringer in Göppingen, die damals den Unimog gebaut hat, klar, dass die übervollen Auftragsbücher nicht ohne große Investition zu bewältigen waren. Hinzu kam, dass die Motorlieferungen von Daimler-Benz, wegen des erhöhten Eigenbedarfs in der beginnenden Wirtschaftswunderzeit, nicht vollumfänglich garantiert waren. Die gefragten Motoren wollte Daimler wenn schon in seinen eigenen Fahrzeugen verbauen. Bei dem Motor handelte es sich um den für den Mercedes-Benz Pkw 170 D entwickelten Dieselmotor OM 636, der zuvor schon an Boehringer für den dort gebauten Unimog 70200 geliefert wurde. Die Leistung wurde für den Unimog von 38 PS auf 25 PS gedrosselt. Im Stuttgarter Automobilkonzern waren alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche technische Weiterentwicklung gegeben, außerdem konnte ein weltweites Vertriebsnetz aufgebaut werden. Über 380.000 Unimog, die bis heute abgesetzt wurden, unterstreichen seinen Alleinstellungswert im internationalen Nutzfahrzeuggeschäft.

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Foto: Elias Escotto

Aktuell

Auf 176 m Höhe beginnt der Abbruch – auf 28 m endet er. Zurück bleibt viel Schutt, der zerkleinert per Lkw abtransportiert wird.

Foto: NG Green

Nicht nur Schnee, sondern Das Notterkran Cover System kann nicht nur bei Neuaufbauten jegliches Schüttgut, wie verbaut werden, sondern lässt sich ohne größere Aufwendungen beispielsweise Hackbei bestehenden Hakengeräte-Fahrzeugen nachrüsten. schnitzel, kann mit dem Fräsinator bewegt werden.

Foto: Esders

Foto: Suisse Municipal

Die beliebte Wintershow in Andermatt ist für 2022 wieder geplant.

Das Notterkran Cover System kann nicht nur bei Neuaufbauten verbaut werden, sondern lässt sich ohne größere Aufwendungen bei bestehenden Hakengeräte-Fahrzeugen nachrüsten.

Dichtheitsprüfung und Sanierung des Leichtflüssigkeitsabscheiders (Ölabscheider).

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EIN STÜCK KAMIN FÜR DAHEIM Stück für Stück schwindet die alte Energiewelt: Der 50 Jahre alte Kamin am Heizkraftwerk Süd in München, der noch aus der Zeit der Müllverbrennung stammt, wird derzeit mit schwerem Gerät abgebrochen. 176 m ragte er in die Höhe – damit war er Münchens zweithöchstes Bauwerk nach dem Olympiaturm. Der Kamin, obwohl keine architektonische Schönheit und seit Jahren außer Betrieb, wurde über die Jahrzehnte für viele ein liebgewonnener Teil des Stadtbilds – entsprechend vielfältig wurde die Diskussion vor dem Kaminabbruch geführt. Zum Abbruch gab es allerdings aus technischen Gründen keine Alternative; der Energiestandort wird mit umfangreichen Modernisierungsarbeiten fit für die neue Energiewelt gemacht. Für Fans des alten Kamins gab es jedoch die Gelegenheit, sich ein Erinnerungsstück zu sichern: SWM ermöglichten es jedermann, vor Ort ein Abbruchstück in „Tragegröße“ gegen Spende zu bekommen. ENERGIESPARENDER „ALLESFRÄSER“ FRÄSINATOR Ob Schnee, Sand, Hackschnitzel, Futtermittel oder Erde – der Fräsinator von NG Green Innovations ackert sich mühelos durch jede Art von Schüttgut. Durch die automatische Niveauregulierung ist er beinahe überall einsetzbar und macht auch bei extremsten Wetterbedingungen oder hartem Schnee nicht schlapp. Gleichzeitig befördert die neuartige Fräse durch die geringe Drehzahl der Einzugsschnecken von 250 UPM jede Art von Schüttgut extrem schonend (herkömmliche Fräsen laufen mit über 1.000 UPM), wodurch zum Beispiel auch Getreide, Mais und andere sensible Rohstoffe problemlos aufgesammelt, transportiert und verladen werden können. Dadurch ergibt sich bei gleicher Leistung eine Energieeinsparung von bis zu 70 Prozent. Durch die optimale Nutzung physikalischer Prozesse beschleunigen die Schaufeln des patentierten Schleuderrades in der Umdrehung ohne externe Krafteinwirkung. SCHWEIZER WINTERSHOW 2021 ABGESAGT Schneeräumung live – die größte Wintershow der Schweiz, die am 20. und 21. Januar 2021 im Wintersportort Andermatt im Kanton Uri stattfinden sollte, ist abgesagt. Die achte Ausgabe der Veranstaltung wurde um ein Jahr verschoben, detaillierte Informationen folgen zu gegebener Zeit. Die traditionell jährlich im Januar stattfindende Veranstaltung ist dank des Roadshow-­ Konzeptes bei den Besuchern beliebt, da hier ein direkter Vergleich aller Produkte an einem Tag gemacht werden kann und sogleich der persönliche Kontakt mit den Herstellern zustande kommt. 2022 werden wieder die Maschinen am großzügigen Testgelände live vorgeführt. Um den Interessenten die Kommunal- und Reinigungsmaschinen bestmöglich präsentieren zu können, organisiert die Suisse Municipal GmbH bewegte Messen. ESDERS RUNDET PORTFOLIO UM KANAL- UND ÖLABSCHEIDERSANIERUNG AB Das Emsländische Technologieunternehmen Esders erweitert seine Kompetenzen und rundet sein Leistungsportfolio im Bereich der Rohr- und Kanalsanierung weiter ab. Das Familienunternehmen erwirbt die Papenburger KASATEC Ltd. & Co. KG, die nun als Esders Kanal-Sanierungs-Technik GmbH firmiert. Die neue Firma führt Spezialarbeiten in der Kanalsanierung aus. Das zweite Geschäftsfeld umfasst die Dichtheitsprüfung und Sanierung von Ölabscheidern an Tankstellen, Kfz-Werkstätten und Autowaschanlagen. Nach der Eingliederung der Esders Pipeline Service GmbH im Frühjahr ist dies der zweite Firmenzukauf binnen eines Jahres. Im Bereich der Rohrsanierung ergänzt das neue Unternehmen die Leistungen der Pipeline Service-Gesellschaft, die auf die Hochdruckreinigung und optische In­ spektion von Rohrleitungen sowie die grabenlose Rohrsanierung mittels Schlauchlining und Close-Fit-Verfahren spezialisiert ist.

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Foto: MB

Aktuell

Foto: Kubota

Der japanische Traditionshersteller Kuboto feiert heuer sein 130-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr stößt mit KLK ein neuer Vertriebspartner für den Ost-Allgäu hinzu.

Die flexiblen Stachelräder ergänzen ab Herbst 2021 das bestehende Sortiment der beiden Hersteller Rapid und Brielmaier.

RAPID GRUPPE ÜBERNIMMT FLEXISPIKE-RAD Der Einachsgerätehersteller Rapid aus Killwangen bei Zürich hat im Oktober 2020 das Flexispike-Rad und die damit verbundenen exklusiven Vertriebsrechte übernommen. Diese innovative Räder-­Entwicklung von MB Stahlbau aus Vorarlberg bietet interessante Eigenschaften in spezifischen Anwendungsgebieten in Land- und Kommunalwirtschaft und soll ab Herbst nächsten Jahres das bestehende Sortiment der beiden Premium-Hersteller Rapid und der zur Rapid Gruppe gehörenden Marke Brielmaier Motormäher ergänzen. Dank des weichen Gummis passen sich die Spitzen des neuartigen Stachelrads am Boden gut an. Durch die Bewegung ist ein guter Reinigungseffekt vom Rad gewährleistet. Die Flexispike-Räder wirken dämpfend und haben auf steinigen Böden deutlich mehr Griff als herkömmliche Metall-Stachelräder.

KUBOTA FEIERT 130-JÄHRIGES JUBILÄUM 2020 feiert Kubota seinen 130. Jahrestag. Eisenrohrleitungen waren die erste Erfolgsgeschichte des japanischen Unternehmens, im Laufe der Zeit wurden seine Geschäftsaktivitäten sowie das Produkt- und Dienstleistungsangebot erweitert. 1922 begann die Produktion von Motoren für die Landwirtschaft – ein wichtiger Zukunftsmarkt. In den 1960er-Jahren brachte Kubota erstmals Traktoren auf den Markt. Im Jubiläumsjahr startet eine neue Zusammenarbeit mit der Kubota Landund Kommunaltechnik (KLK GmbH) mit Sitz im bayerischen Ebenhofen, das als neuer Vertriebspartner für die Region östliches Allgäu fungiert. Als neuer Vertriebspartner in der Region bietet KLK gemeinsam mit Kubota kürzere Anfahrtswege und damit noch mehr Kundenfreundlichkeit.

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Foto: Energie Steiermark

Energie Steiermark Vorstandsduo Christian Purrer und Martin Graf mit Bürgermeister Thomas Derler (li.) und Almenland Obmann Erwin Gruber (re.) bei der Grundsteinlegung des 6 Millionen Euro-Windrads auf der Sommeralm.

Aktuell

Grafik: BUWOG

Das durchgrünte Quartier konnte sich unter anderem durch seinen hohen thermischen Komfort, den geringen Anteil versiegelter Fläche (37 Prozent) sowie den hohen Wert der gesamten Blattfläche von ca. 2,6 Hektar durch die vielen Grünflächen und Pflanzen im Areal für den „Greenpass“ zertifizieren.

Foto: Linz AG / Schrack

Spektakuläre Tauchübung der Linz AG Betriebsfeuerwehr im Faulturm.

Foto: Wacker Neuson SE

Felix Bietenbeck übernimmt neugeschaffene Position des COO bei Wacker Neuson SE.

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GRUNDSTEINLEGUNG FÜR 6 MILLIONEN EURO-WINDRAD Im Juli fand am Plankogel auf der Sommeralm – dem größten zusammenhängenden Niedrig-Almweidegebiet in Europa – die Grundsteinlegung für die Errichtung eines neuen Hochleistungs-Windrades der Energie Steiermark statt. Die Anlage wird bereits ab nächstem Jahr rund 3.000 Haushalte der Region „Almenland“ mit grünem Strom versorgen und rund 6.000 Tonnen CO2 jährlich einsparen. Das 180 m hohe Windrad hat eine Leistung von 3,6 MW und eine Gesamterzeugungsmenge von rund 10 Millionen kWh pro Jahr. Das ursprünglich an dieser Stelle errichtete Windkraftwerk aus dem Jahr 1999 (es war das erste der Steiermark) wurde in den vergangenen Wochen komplett abgebaut und zerlegt. Sein Nachfolger hat 380 Prozent mehr Leistung und erzeugt aufgrund neuester Technologien fast sieben Mal mehr grünen Strom wie das alte „Pionier-Modell“. ANERKENNUNG FÜR NACHHALTIGES VORZEIGEPROJEKT DER BUWOG Am 1. Oktober wurde der BUWOG für die Konzeption und beständige Optimierung des Projekts „Kennedy Garden“ in Wien hinsichtlich der Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels das „Greenpass“-Zertifikat in Silber überreicht. „Greenpass“ liefert einen international gültigen Qualitätsnachweis für die Klimaresilienz von Gebäuden, Quartieren und Freiräumen. So kühlt etwa die Gebäudebegrünung die Umgebung an Hitzetagen, die Dachbegrünung hält Stark­regen zurück und schafft gleichzeitig angenehme Aufenthaltsorte. „Kennedy Garden“ kann somit als städtisches Vorzeige-Wohnprojekt für notwendige Lösungsansätze im Zusammenhang mit der Anpassung an den Klimawandel gehandelt werden. Zu den weiteren hohen Nachhaltigkeits-Standards zählen die ökologische Bauweise ebenso wie die energieeffiziente Wärmeversorgung, der Einsatz von PV-Paneelen und Urban-Gardening-Flächen. TAUCHÜBUNG UND MUSIKPROJEKT IN FAULTÜRMEN DER KLÄRANLAGE ASTEN 2017 wurde die Sanierung der drei 32 m hohen eiförmigen Faultürme der Regionalkläranlage Asten in Linz-Land gestartet. Nach Abschluss der Haupt­sanierungsarbeiten gingen zwei außergewöhnliche Projekte über die Bühne. Nach Entleerung wurde der Faulturm kurzzeitig zum Schauplatz für ein Musik- bzw. Videoprojekt. Das Blasorchester der Linz AG Musik bespielte den eiförmigen Faulturm. „Durch das Volumen, die Form, das Material und die Oberfläche des Faulturms entsteht eine unverwechselbare Klangcharakteristik“, erklärt Ernst Bruckmüller, Linz AG Musik-Obmann. Aber nicht nur das Blasorchester, sondern auch die Betriebsfeuerwehr der Linz AG nahm die Sanierungsarbeiten zum Anlass für eine besondere Aktion: Feuerwehrtaucher nutzten den Faulturm für eine Tauchübung. Aufgrund seiner 44 m Gesamttiefe bot der mit Wasser gefüllte Faulturm eine gute Gelegenheit für einen herausfordernden Übungseinsatz. WACKER NEUSON SE ERWEITERT VORSTAND Der Aufsichtsrat der Wacker Neuson SE hat Felix Bietenbeck mit Oktober als viertes Mitglied in den Vorstand berufen, der die neugeschaffene Position des Chief Operations Officer (COO) übernimmt. Mit der Erweiterung des Vorstands reagiert der Aufsichtsrat auf das hohe Wachstum der vergangenen Jahre. „Mit unserem Portfolio an Baugeräten und Kompaktmaschinen sind wir in den letzten Jahren stark gewachsen. Wir freuen uns, mit Felix Bietenbeck eine international erfahrene Führungspersönlichkeit mit ausgewiesener Expertise im Bereich Operations für die Wacker Neuson Group gewonnen zu haben. Durch die Erweiterung des Vorstandes tragen wir den zunehmenden Führungs- und Organisationsaufgaben Rechnung, um die Chancen für unser Geschäft optimal zu nutzen“, erläutert Hans Neunteufel, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wacker Neuson SE.

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Foto: Mall

Foto: SWM

Aktuell

Das Notterkran Cover System kann nicht nur bei Neuaufbauten verbaut werden, sondern lässt sich ohne größere Aufwendungen bei bestehenden Hakengeräte-Fahrzeugen nachrüsten.

Helge-Uve Braun, Technischer SWM Geschäftsführer, gibt den Startschuss für den Bau des Horizontalfilterbrunnens. Mit der Energie aus dem Grundwasser kühlen und beheizen die SWM zukünftig Büros im Münchner Südosten.

INNOVATIVE WÄRME- UND KÄLTEVERSORGUNG IN MÜNCHEN Fernkälte kann mehr als nur Gebäude kühlen, wie das Projekt der SWM in München-Ramersdorf beweist. Dabei wird auch die Energie des oberflächennahen Grundwassers genutzt. Vom Sommer 2021 an wird das gewonnene Grundwasser dann als Energiequelle zum Heizen und zum Kühlen eingesetzt. Im Herbst haben die Bohrarbeiten für insgesamt fünf Brunnen begonnen, die das Fernkältenetz speisen sollen. Sie werden jeweils 15 bis 20 m tief in die quartäre Kiesschicht der Münchner Schotterebene getrieben. Das Grundwasser wird aus den Förderbrunnen entnommen, zum Nutzer geführt, dort erwärmt oder abgekühlt und anschließend über die Schluckbrunnen zurück in die grundwasserführende Schicht geleitet. Im Endausbau werden die Anlagen Wärme und Kälte mit einer Leistung von bis zu 3 Megawatt erzeugen.

Die Steuerung der neuen Warneinrichtung NeutraStop OAC verfügt über eine vierzeilige OLED-Anzeige mit erleichterter Menüführung und kann bis zu drei unterschiedliche Betriebssituationen anzeigen.

ABSCHEIDERANLAGEN ZUVERLÄSSIG ÜBERWACHEN Abscheideranlagen von Mall werden ab sofort mit der neuen Warneinrichtung NeutraStop OAC ausgeliefert. Nach EN 858 und DIN 1999100 müssen Abscheideranlagen mit selbsttätigen Warneinrichtungen ausgerüstet sein, die die Leichtflüssigkeitsdicke und das Flüssigkeitsniveau im Abscheider erfassen. Die Warneinrichtung kann drei Betriebssituationen erfassen: Der integrierte Niveauwächter misst den Flüssigkeitsspiegel, der Ölsensor sendet ein Signal bei Erreichen einer definierten Ölschichtdicke, und der Schlammsensor signalisiert das Erreichen der maximalen Schlammschichtdicke. Die Warneinrichtung verfügt über eine USB-Schnittstelle für die Datenübertragung und kann mit einem integrierten GSM-Modem ergänzt werden, mit dem sich Betreiber jederzeit den aktuellen Ist-Zustand der Anlage in einem Statusreport anzeigen lassen können.

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Foto: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt_pixelio.de

Aktuell

Bisher umfassen die Themennetzwerke die Bereiche Wertstoffhöfe, Stadtsauberkeit und Winterdienst, Kommunalfahrzeuge, Abfallbehälter, Digitalisierung und Kommunikation. Auch Webinare werden auf der Plattform angeboten. Foto: Saveco

LIVE-STREAM ZUM THEMA ABWASSERTECHNIK Kundenbesuche werden vermieden, Messen und Konferenzen fallen aus. Die Möglichkeiten, sich über neue Produkte und Lösungen zu informieren, sind überschaubar. Damit das nicht so bleibt startet Saveco am 3. Dezember um 10 Uhr ein Live-Event mit vielen Beiträgen über Abwassertechnik in kommunalen und industriellen Kläranlagen. Der Spezialist für individuelle Lösungen zur mechanischen Abwasserreinigung lädt Kunden, Anlagenbetreiber, Klärwärter und alle Interessierten zu einer kostenfreien Streaming-Show aus seinem Technologiezentrum im italienischen Ponte Motta ein. In einem etwa einstündigen Video­stream präsentieren Referenten des Unternehmens ihre Beiträge rund um die Themen Wasserhebegeräte, Siebmaschinen, Vorbehandlung, Sedimentation sowie Schlammbehandlung und Kalkdosiergeräte. Die Registrierung erfolgt über die Website https://wamstream. wamgroup.com/en/sign-up.

Die Präsentationen werden von einem Live-Chat begleitet, in dem die Teilnehmer Fragen in ihrer Landessprache stellen können.

Foto: EVN / Raimo Rumpler

Teils muss für die Versorgungsleitung mit einer Gesamtlänge von 60 km der Untergrund gefräst werden.

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Foto: Linz AG / Schrack

Spektakuläre Tauchübung der Linz AG Betriebsfeuerwehr im Faulturm.

Der einfache und schnelle Wechsel von Containern und Aufbauten ermöglicht, dass das Kommunalfahrzeug von Unsinn zu jeder Jahreszeit optimal ausgelastet ist.

NEUES SOZIALES NETZWERK VERBINDET KOMMUNALWIRTSCHAFT Das neue soziale Netzwerk themennetzwerke.de verbindet Personen aus der Kommunalwirtschaft und unterstützt den fachlichen Austausch. Persönliche Treffen sind derzeit problematisch, Tagungen und Messen undenkbar. Deshalb übernehmen soziale Netzwerke noch mehr als bisher die Funktionen von Information und Kommunikation. Bei der Entwicklung von Themennetzwerke lag der Fokus darauf, die Kommunikation und Weiterbildung innerhalb der Branche zu unterstützen. Die Idee dahinter ist ebenso simpel wie wichtig: Mit dem neuen Netzwerk soll eine zum Austausch geeignete, mit Wissen gefüllte und praxistaugliche Plattform realisiert werden, auf die sich im Berufsalltag jederzeit zurückgreifen lässt. Bisher umfasste Bereiche sind: Wertstoffhöfe, Stadtsauberkeit und Winterdienst, Kommunalfahrzeuge, Abfallbehälter, Digitalisierung und Kommunikation.

SCHNEE RÄUMEN UND GRÜNANLAGEN BEWÄSSERN MIT EINEM FAHRZEUG Der Unsinn Orange ist ein Abrollkipper sowie Pkw- und Lkw-Anhänger, der auf die vielfältigen Transportaufgaben kommunaler Betriebe spezialisiert ist – von der Garten- und Landschaftspflege über die Straßenreinigung und Abfallentsorgung bis hin zum Einsatz im Katastrophenfall. Auf das gewünschte Basisfahrzeug, zum Beispiel von Fuso oder MAN, wird der dazu passende Hakenlift aufgebaut. Durch die Bauweise nach DIN 30722-3 lässt sich ein Container mit Fahrzeugen unterschiedlicher Klassen (bis 12 t zGG) transportieren. Container und Arbeitsgeräte können am Einsatzort bleiben, während das Fahrzeug mehrere Stellen bedient. Der einfache und schnelle Wechsel von Containern und Aufbauten ermöglicht, dass das Kommunalfahrzeug ganzjährig ausgelastet ist. Das spart Zeit, Geld und Platz am Bauhof. Den Standardcontainer gibt es in vielen Größen und Ausführungen. WAS FRÄST SICH HIER DURCHS WALDVIERTEL? „Was aussieht wie ein galaktisches Werkzeug ist Teil unseres ‚Verlegetrupps‘ für die neue Trinkwasser-Versorgungsleitung im Waldviertel“, erzählt EVN Wasser Projektleiter Markus Eschelmüller. Die Leitung wird von Krems nach Zwettl verlegt. „Je nach Härte des Untergrundes heißt es sprengen, fräsen oder graben um danach die neuen Wasserleitungsrohre verlegen zu können.“ Pro Tag werden so ca. 100 m Leitungen verlegt. Die Rohre der Transportleitung haben einen Durchmesser von 43 cm und eine Länge von 5 m. Durch die schnelle und effiziente Art der Verlegung und durch den Einsatz von modernen Baugeräten, dauern die einzelnen Bauabschnitte nur sehr kurz. Der erste Bauabschnitt mit einer Länge von 25 km soll im Herbst 2021 fertiggestellt werden. Die Fertigstellung der gesamten Versorgungsleitung mit einer Gesamtlänge von 60 km ist für 2025 geplant, danach können bis zu 120.000 Einwohner im Waldviertel versorgt werden.

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Aktuell

Foto: Steyr

Foto: Joseph Krpelan

Traktoren, die mindestens 10 Jahre alt sind, erhalten 10 Prozent Rabatt auf Reparatur und Originalteile bei teilnehmenden Das Notterkran Cover System kann nicht nur bei Neuaufbauten Steyr-Händlern während der Winterservice-Aktion. verbaut werden, sondern lässt sich ohne größere Aufwendungen bei bestehenden Hakengeräte-Fahrzeugen nachrüsten.

Linz AG-Generaldirektor DI Erich Haider und der Geschäftsführer der Linz Energie-Service GmbH, Ing. Mag. Bernd Freisais nahmen den Preis aus den Händen von Bundesministerin Leonore Gewessler entgegen (v.l.).

UMWELTMANAGEMENT-PREIS FÜR BELEUCHTUNGSPROJEKT ZUM NULLTARIF Der Umweltmanagement-Preis des Bundesministeriums für Klima, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) wurde am 27. Oktober von Bundesministerin Leonore Gewessler in Wien an die Linz AG-Tochter Energieservice Linz GmbH-LES in der Kategorie „Beste Maßnahme Klima- und Umweltschutz“ überreicht. Die ausgezeichnete Maßnahme: Klimafreundliche LED-Beleuchtung im sozialen Wohnbau – zum Nulltarif. Die Energieersparnis im Vergleich zu herkömmlicher Beleuchtung liegt bei rund 60 Prozent. In knapp zwei Jahren konnten bereits mehr als 10.000 Leuchten in rund 800 Mehrfamilienhäusern auf LED umgerüstet werden. Die Umstellung auf LED-Technologie spart schon jetzt ca. 480.000 kWh und 134 Tonnen CO2 im Jahr. Das entspricht etwa dem jährlichen Energieverbrauch von ca. 240 Wohnungen.

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WINTERSERVICE-ANGEBOT VON STEYR MIT „HERZ FÜR OLDTIMER“ Wer die Zeit vom 1. November bis zum 31. Januar für die Wartung seines alten Traktors bei einem teilnehmenden Steyr-Händler nutzt, erhält bei jedem durchgeführten Service bis zu zehn Prozent Rabatt auf die erforderlichen Originalteile. „In schwierigen Zeiten möchten wir unsere Kunden dabei unterstützen, den Wert ihrer Traktoren bestmöglich zu erhalten. Mit unserer breiten Palette von Originalteilen und Zubehör können wir für die Maschinen aller Altersklassen einen perfekten Zustand garantieren. Dazu gehören auf jeden Fall auch regelmäßige Servicearbeiten, die wir mit extra Rabatten auf Originalteile in diesem Jahr unterstützen. Dabei haben wir ein besonderes Herz für Oldtimer: Bei Traktoren, die bereits mindestens zehn Jahre alt sind, gilt der Rabatt nicht nur für die Originalteile, sondern auch für die Reparatur- bzw. Servicearbeiten“, so das Aftermarket Solutions Team von Steyr.

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Abwassertechnik

Fotos: Schubert

Die vormontierten Schaltschränke wurden von den Mitarbeitern von Schubert Elektroanlagen innerhalb kürzester Zeit und ohne Störung des Betriebs installiert.

SCHNELLE PROBLEMLÖSUNG DANK MODERNISIERUNG DER ABWASSERPUMPSTATIONEN IN ASPERHOFEN Statt einer kryptischen SMS, die auf eine Störung der Abwasserpumpanlagen hinweist, erkennt man – seit der Umstellung auf ein modernes Leitsystem von Schubert Elektroanlagen vor zwei Jahren – in der niederösterreichischen Gemeinde Asperhofen auf einen Blick, ob und vor allem was das Problem bei den zwölf Abwasserpumpstationen ist. Seit der elektro- und leittechnischen ­Modernisierung der Abwasserpumpanlagen kann der Bauhof dank einfacher und aussagekräftiger Visualisierung Zeit- und Personalressourcen einsparen.

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törung Pumpe“ lautete die Meldung, die Josef Ehn und sein Team in regelmäßigen Abständen aus der Arbeit riss. „Kaum kam die SMS, musste man beispielsweise vom Mäher springen und dem Problem nachgehen“, berichtet der Bauhofleiter der niederösterreichischen Marktgemeinde Asperhofen von den Unterbrechungen des Arbeitsalltags. Absender der Störmeldung war das überalterte Überwachungssystem der Abwasserpumpstationen. Konkreter als „Störung Pumpe“ wurde das System leider in seinen Nachrichten nie, daher begann für die Bauhofmitarbeiter erst mal die Suche nach der Fehlerquelle – ein zeit- und personalaufwendiger Arbeitsprozess. Da nicht alle der zwölf im 39 km langen Kanalnetz installierten Abwasserpumpstationen mit dem System ausgestattet waren und stattdessen mit Warnlichtern auf eine Störung aufmerksam machten, stellte sich die Frage, ob diese auch mit derselben zu dem Zeitpunkt schon veralteten Überwachungslösung nachgerüstet werden sollten. „Sie war sehr fehleranfällig und hatte eine kos-

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tenintensive Erhaltung“, berichtet Amtsleiter Martin Baureder von seiner Unzufriedenheit mit der Überwachung der Abwasserpumpstationen. Im schlimmsten Fall erkannte das System manche Störung nicht, was zu Ausfällen führen hätte können. Die Entscheidung für eine moderne Lösung fiel daher leicht. KONKRETE STÖRMELDUNGEN SCHAFFEN KLARHEIT Nach Einholung mehrerer Angebote und der Empfehlung des für die Ausschreibung, Planung, Bauumsetzung und Bauüberwachung verantwortlich zeichnenden Planungsbüros Bmst. Ing. Peter Trattner Planung und Bauleitung GmbH fiel die Wahl auf das Konzept von Schubert Elektroanlagen. Das niederösterreichische Unternehmen hat sich auf die Anla­gen­ausrüstungen im Energie-, Umweltund Wassersektor spezialisiert. Seit zwei Jahren arbeitet die Gemeinde nun mit dem übergeordneten Leitsystem, in dem alle Daten zentral zusammenlaufen. Seither profitiert man in Asperhofen von einer großen Arbeitserleichterung: Statt des vagen Alarms „Störung Pum-

pe“ per SMS ist über die Desktopanwendung auf einem Blick erkennbar, um welchen Fehler es sich handelt und wie dringlich es ist, diesen zu beheben. Zuvor sind die Bauhofmitarbeiter bei der betreffenden Abwasserpumpstation unvorbereitet eingetroffen und mussten die Ursache erst eruieren. „Man wusste nicht was los war: Ist beispielsweise die Pumpe verstopft oder der Schwimmer hängen geblieben? Man hat die Ursache erst finden müssen“, berichtet der Bauhofleiter. „Dank des Systems von Schubert und den unterschiedlichen Fehlermeldungen, weiß man bereits im Vorfeld, wo das Problem konkret liegt und ob die Pumpe trotz Störung weiterfunktioniert oder der ganze Betrieb steht. Auch ob ein zweiter Mann vor Ort gebraucht wird, wird sofort klar, oder ob der Fehler nicht zwingend sofort behoben werden muss – in dem Fall kann man in Ruhe die Arbeit, die man gerade verrichtet, weiterführen.“ So können viele Leerfahrten gespart werden. „Im laufenden Betrieb ist es sehr störend, wenn man nicht weiß, warum der Alarm ausgelöst wurde.“

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Abwassertechnik

Die Innenansicht des Steuerverteilers: Die gesamte Leit- und EMSR-Technik der Abwasserpumpstation wurde von Schubert Elektroanlagen während des laufenden Betriebs auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Industriestraße 3 A-3200 Ober-Grafendorf Tel.: +43 2747 25 35 - 0 Fax: +43 2747 25 35 - 440 E-Mail: office@schubert.tech Schubert Elektroanlagen ist seit über 50 Jahren ein führender Anbieter von elektrotechnischer und maschineller Anlagenausrüstung in den Be­reichen Energie, Umwelt und Wasser.

LEISTUNGSAUFNAHME ZEIGT FUNKTIONS- TÜCHTIGKEIT DER PUMPSTATIONEN AN Auch die integrierte Strommessung der Pumpen im Leitsystem überzeugte Bauhofleiter Josef Ehn. Aufgrund dieser Leistungsaufnahme kann festgestellt werden, ob sich beispielsweise eine Pumpe verlegt hat oder gereinigt werden sollte – so kann man anhand der gelieferten Daten präventiv reagieren, um einen Stillstand zu vermeiden. „Das hat außerdem den Vorteil, dass der Betreiber besser abschätzen kann, wann das Laufrad einer Pumpe ausgetauscht werden sollte“, erklärt Ing. Andreas Heinsching, im Vertrieb Wassertechnik und Beschneiung bei Schubert Elektro­ anlagen und Verantwortlicher für die Modernisierung der Abwasserpumpstationen in Asperhofen. MODERNISIERUNG IM LAUFENDEN BETRIEB Nicht erst der Betrieb verläuft dank der einfachen und verständlichen Visualisierung des Systems reibungslos, sondern bereits dessen

Installation. „Wir hatten während der Modernisierung zu keinem Zeitpunkt einen eingeschränkten Betrieb, der Umbau währenddessen war nicht wahrnehmbar“, berichtet der Bauhofleiter. Die bereits im Werk vorgefertigten Schaltschränke wurden während des laufenden Betriebs implementiert. Kein Schaltschrank von Schubert verlässt ohne Prüfung das Werk. Die qualifizierten Monteure können auf jahrelange Erfahrung aufbauen und erfüllten die Arbeiten vor Ort in kürzester Zeit. IT-SECURITY-PAKET SORGT FÜR CYBERSICHERHEIT Durch den Einsatz eines modernen IT-Security Paketes ist auch bei Fernzugriffen durch den Anlagenbetreiber die Betriebssicherheit permanent gewährleistet. Ein Muss in Zeiten steigender Angriffe auf kritische Infrastruktur. Als umfassendes und mehrstufiges Schutzpaket wehrt es zuverlässig Attacken aus dem Netz ab – der riesige Erfahrungsschatz aus der jahrzehntelangen Planung und Umsetzung

von Energieversorgungs- und Steuerungssystemen bei Infrastrukturprojekten floss hier bei der Entwicklung mit ein und wurde unter Extrembedingungen auf seine Praxistauglichkeit getestet. Dadurch sind alle Schwachstellen ganz genau bekannt und wie diese wirkungsvoll abgewehrt werden können. „Ein Angriff könnte im schlimmsten Fall zum Ausfall des Betriebs führen und dadurch hohe Kosten für den Kunden verursachen“, erläutert Andreas Heinsching von Schubert Elek­ troanlagen. Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung verhindert erfolgreich einen ungewollten Zugriff. EFFIZIENTERER BAUHOF-BETRIEB DANK NEUEM SYSTEM Nach rund zwei Jahren im Betrieb zieht man beim Bauhof in Asperhofen ein positives Resümee: Die zuständigen Mitarbeiter haben jederzeit vollständige Kontrolle dank der einfach zu verstehenden und bedienenden sowie aussagekräftigen Visualisierung der Abwasserpumpen-Überwachung. Und seither wurde auch niemand aus seiner aktuellen Tätigkeit in der Gemeinde herausgerissen, wenn es sich nicht um eine grobe Störung des Betriebs handelte.

Die Überwachung der Pumpstationen gestaltet sich dank der übersichtlichen Visualisierung des Monitoringsystems als besonders bedienerfreundlich.

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Fotos: Burkhardt

Klärtechnik

Getrockneter Klärschlamm ist geruchsneutral und hygienisch unbedenklich.

KLÄRSCHLAMMTROCKNUNG IM BAYERISCHEN WUNSIEDEL: ABFALL WIRD ZU HOCHWERTIGEM ROHSTOFF Wohin mit dem Klärschlamm, stellen sich nach einer Änderungen im Düngerecht und der neuen Klärschlammverordnung vor allem kleinere und mittlere Kläranlagen die Frage. Dabei hat der vermeintliche Abfallstoff ein großes Energiepotenzial – ähnlich jenem von Braunkohle. Doch dafür muss der Klärschlamm zuerst getrocknet werden. Das bayerische Unternehmen Burkhardt bietet als Systemlieferant von der nötigen Wärmeerzeugung über die Klärschlammtrocknung bis zur Verladung Lösungen für den gesamten Anlagenprozess. Den Alles-aus-einer-Hand-Service nimmt man derzeit im oberfränkischen Wunsiedel in Anspruch, wo gerade eine neue Klärschlammtrockungsanlage am Entstehen ist.

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n Deutschland fallen laut statistischen Bundesamt jährlich etwa 1,77 Millionen Tonnen Klärschlammtrockenmasse bezie­ hungsweise etwa 7 Millionen Tonnen nasser Klärschlamm mit einem Trockenrückstand (TR) von durchschnittlich 25 Prozent an – pro Einwohner müssen dementsprechend rund 90 kg Klärschlamm entsorgt werden. Für viele Kommunen ist diese Entsorgung ein schwieriges Thema: Der Klärschlamm kann entweder thermisch verwertet oder auf land­ wirtschaftliche Flächen ausgebracht werden. Die neue Klärschlammverordnung und die Änderungen im Düngerecht haben die Be­ dingungen für die Entsorgung von Klär­ schlamm verändert. Vor allem die bodenbezo­ gene Verwertung wird künftig nur noch in geringem Umfang möglich sein. Auch die Pflicht zur Phosphorrückgewinnung stellt vor allem ­kleine und mittlere Kläranlagenbetrei­ ber vor große Herausforderungen. Durch

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Ausbringungsbeschränkungen und Grenz­ wertverschärfungen wird Klärschlamm aktu­ ell zunehmend verbrannt. Daher werden Pro­ zesse zur Entwässerung und Trocknung des

Klärschlamms immer wichtiger. Zudem bie­ tet die Klärschlammtrocknung viele Vorteile: Getrockneter Klärschlamm ist einfach und umweltfreundlich zu transportieren und zu­

Anlieferung des Nassschlamms für die Klärschlammtrocknung.

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Klärtechnik

Wunsiedel erzeugt. Zusätzlich werden jähr­ lich rund 8,5 Millionen kWh elektrische Energie in das öffentliche Netz eingespeist – das entspricht dem Strombedarf von ca. 2.400 Drei-Personen-­Haushalten.

Aufgabe des Klärschlamms mittels Dosierkopf auf das Trocknungsband.

dem ein CO2-neutraler Brennstoff mit ho­ hem Heizwert, sogar vergleichbar mit jenem von Braunkohle. TECHNIK UND SERVICE AUS EINER HAND Ein Experte für das Trocknungsverfahren von Klärschlämmen ist das bayerische Unterneh­ men Burkhardt. Als Systemlieferant erhalten Kunden von der nötigen Wärmeerzeugung über die Klärschlammtrocknung bis zur Ver­ ladung alles aus einer Hand. Auch im ober­ fränkischen Wunsiedel entschied man sich für die Lösung von Burkhardt. Hier wird gerade in Kooperation mit der SWW Wunsiedel GmbH eine Klärschlammtrocknungsanlage mit einem Holzvergaser-Heizkraftwerk er­ richtet. Nach Fertigstellung der Anlage wird in Wunsiedel 17.000 t/a Klärschlamm aus der Region umgesetzt und zu 4.700 t/a Trocken­ schlamm verarbeitet. Diese Werte vermitteln das hohe Einsparpotenzial allein beim Weiter­ transport des Materials.

ter Umluftführung das Wasser entzogen. Wärmeträgermedium zum Erwärmen der Trocknungsluft ist Warmwasser. Der Klär­ schlammtrockner ist als Zweibandtrockner ausgeführt, besitzt jedoch vier Trocknungs­ ebenen. Dies ergibt sich durch die besondere Bandkonstruktion. Am Ende des Bandes wird der Schlamm auf die darunter folgende Ebene in das Innere des Bandes abgeworfen. Dieser Vorgang wird bei Band 2 wiederholt. Am Ende des Trocknungsprozesses wird der ge­ trocknete Schlamm zum Trockengutlager weitertransportiert. Das Ergebnis ist ein gut lagerfähiges, hygienisiertes Klärschlammgra­ nulat von 90 Prozent TR mit hervorragenden Brennstoffeigenschaften. Die Wärmeerzeu­ gung für die Klärschlammtrocknung wird mittels sechs Pellets-beheizten Holzvergasern in Kombination mit fünf Blockheizkraftwer­ ken bereit gestellt. Rund 1.600 kW Wärme werden bald in der neuen Energiezentrale in

DURCHDACHTE PROZESSABFOLGE Nach Einbringung des mechanisch entwäs­ serten Klärschlamms (25 Prozent TR) in die Anlage und Beförderung zum Trockner er­ folgt hier mittels eines von Burkhardt entwi­ ckelten Dosierkopfs mit automatischer Reini­ gung der Matrize eine gleichmäßige Verteilung des Klärschlamms auf das oberste Trocknungsband – womit eine gleichmäßige Durchtrocknung des Schlamms erzielt wird. Das Trocknungsband besteht aus perforier­ ten, pulverbeschichteten Stahlplatten, auf de­ nen der Schlamm von heißer Luft durch­ strömt wird. Um eine gleichmäßige Verteilung bzw. eine Korngrößenhomogenisierung zu gewährleisten, durchläuft der Klärschlamm langsam laufende, selbst reinigende Stabwal­ zen. Über verschiedene Trocknungszonen wird dem zu trocknenden Gut mittels gestuf­

Beispiel für das hohe Einsparpotenzial von Trockenschlamm gegenüber Nasschlamm beim Weitertransport.

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ANLAGENSTEUERUNG SORGT FÜR EINFACHE BETRIEBSFÜHRUNG Die Burkhardt-Anlagensteuerung regelt die gesamte Verfahrenskette von der Klär­ schlamm­aufgabe über die Luftführung bis zur Ableitung der Abluft in die Abluftwäsche, die in Wunsiedel über einen Chemiewäscher mit Biostufe vollzogen wird. Hauptregelparame­ ter der Anlagensteuerung ist der Trockenge­ halt am Ende des Bandtrockners, der die Ge­ schwindigkeit des Bandes beeinflusst. Alle Parameter wie Leistungen, TR-Gehalte, Feuchtigkeitsgehalte und Temperaturen wer­ den in einem netzwerkfähigen Prozessleitsys­ tem erfasst und visualisiert. Die Regeltechnik wird über das Netzwerk mit der Regelung der Energieerzeugungsanlagen verknüpft und in die erforderlichen Sicherheitsketten einge­ bunden. Die Bedienung kann im Regelbe­ trieb gemeinsam mit dem Betrieb der Ener­ gieerzeugungsanlagen mit einem geringen Personalbedarf über das Leit- und Bediensys­ tem erfolgen. Benachrichtungsfunktionen aufs Handy und die Visualisierung auf mobi­ len Endgeräten erleichtern die Bedienbarkeit des Systems. Die Trocknungsanlage läuft 24 Stunden vollautomatisch, sodass eine ständi­ ge Überwachung nicht notwendig ist. Das Anlagenportal erlaubt überall und zu jederzeit auf die Parameter der Anlage zuzugreifen. In 8.000 Betriebsstunden pro Jahr werden so zu­ künftig in Wunsiedel ansonsten schlecht ver­ wertbare Abfallstoffe zu energiereichen Roh­ stoffen.

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Trinkwasserversorgung

ANSCHLUSS FÜR BEWOHNER DES SALZBURGER HAUSBERGS ANS TRINKWASSERNETZ Tanklastwägen mussten bisher die Bewohner am Gaisberg mit Trinkwasser beliefern, wenn in trockenen Sommern die Versorgung über die Quellen knapp wurde. Doch mit nächstem Jahr ist diese umständliche Behelfsversorgung passé: Die Salzburger Gemeinde Elsbethen schließt viele Verbraucher am Berg an das Trinkwassernetz an. Ein Trinkwasseranschluss für die Gastronomiebetriebe auf der Gaisbergspitze scheiterte an der Absage des ursprünglich gemeinsam geplanten Projekts zwischen Elsbethen und Salzburg von Seiten der Stadt, die technischen Gegebenheiten würden aber eine Weiterführung der Leitung bis zum Gipfel ermöglichen. Den Bergbewohnern im Elsbethener Gemeindegebiet ist dank des Einsatzes von duktilen Gussrohren vom Hersteller Tiroler Rohre GmbH (TRM) eine stabile Trinkwasserversorgung von hoher Qualität über viele Jahrzehnte garantiert.

Für die Grabungsarbeiten muss starkes Gerät in Anspruch ge­ nommen werden. Hier fräst sich der Bagger durch das inhomogene Gestein am Fuße des Gaisbergs.

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Fotos: zek

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ls einer von Salzburgs Hausbergen bietet sich der 1.287 m hohe Gaisberg für die Bewohner der Stadt und die Region als leicht erreichbares Ausflugsziel an. Was die zahlreichen Besucher beim Einkehren in die am Gipfel und auf dem Weg dorthin befindlichen Gasthäuser nicht mitbekommen, ist die bis dato beschwerliche Trinkwasserversorgung. Herausfordernd war diese seit jeher. Nicht nur für die Gastronomiebetriebe, die teilweise über Tank-Lkw mit Trinkwasser versorgt werden, sondern auch für die Bewohner des auf dem zur Salzburger Nachbargemeinde Elsbethen gehörenden Gebiets am Gaisberg. Zumindest Letztere können jedoch bald aufatmen. Denn auch ihnen musste in heißen Sommern – an denen es die letzten Jahre nicht mangelte – mit Trinkwasser-Lieferungen ausgeholfen werden. Obwohl ein gemeinsam geplantes Projekt von Salzburg und Elsbethen zur Trinkwasserversorgung bis zur Spitze des Gaisbergs von Seiten der Stadt Salzburg aufgekündigt wurde, verfolgt Elsbethen das Vorhaben weiterhin – auf Gemeindegebiet bis auf ca. zwei Drittel der Strecke zum Gipfel. „Wir rechnen damit, dass zu Beginn 30 bis 40 Haushalte angeschlossen werden“, so Franz Tiefenbacher, Bürgermeister der Flachgauer Gemeinde.

GUSSROHRE HALTEN HOHEN DRUCKVERHÄLTNISSEN STAND Gestartet wurden die vom Unternehmen Felbermayr durchgeführten Bauarbeiten diesen Sommer, Mitte nächsten Jahres soll das Projekt abgeschlossen sein. Dann sind die Bewohner nicht mehr auf die unzureichende Schüttung der am Berg befindlichen Trinkwasserquellen und der Behelfsversorgung via Lkw angewiesen. Stattdessen beziehen sie bald Trinkwasser höchster Qualität, deren Einhaltung unter anderem durch den Einsatz von duktilen Gussrohren des Tiroler Rohrherstellers TRM garantiert wird. „Die Wahl fiel auf die Gussrohre aufgrund der hohen Drücke, denen diese standhalten müssen, sowie zwei weiteren wichtigen Faktoren: Nachhaltigkeit und Langlebigkeit“, erklärt DI Werner Sommer vom beauftragten Planungsbüro DI Anselmi Ziviltechniker GmbH. Die

Wasserleitung aus DN80 Rohren führt über 4.370 m von einem Hochbehälter in Elsbethen bis zu einem Gasthaus im Gemeindegebiet auf rund 980 m Seehöhe. „Rund 450 hm werden auf dem Weg nach oben mit zwei Pumpstationen überwunden. Der höchste Druck, den die neue Trinkwasserleitung standhalten muss, liegt bei 35 bar. Dies ist für die TRM-Rohre kein Problem, da die Rohre mit schub- und zug­ sicherer Verbindung (VRS-T) Drücken bis 100 bar standhalten“, führt Werner Sommer aus. VERLEGEWEISE SPART ZEIT UND MATERIAL Das Gelände am Berg birgt immer gewisse Herausforderungen. Diesen wurde am Gaisberg mit abschnittsweisen Spülbohrungen durch den Fels begegnet, der aus unterschiedlichen Gesteinen wie Gosau Konglomerat und Kalk besteht. Bei den Bohrungen wird

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Trinkwasserversorgung

LANGLEBIGKEIT IM FOKUS Neben der für die Aufgabe besonders wichtigen Stabilität der Rohre, unterstreicht Dr. Igor Roblek, zuständiger Vetriebsmanager für die Bundesländer Salzburg und Kärnten, deren Vorzüge in punkto Nachhaltigkeit: „Regionale Kreislaufwirtschaft ist das, was wir verfolgen.“ Das beginnt bereits bei der Produktion, bei der zu 100 Prozent auf Metallschrott von einem regionalen Unternehmen aus der direkten Umgebung zurückgegriffen wird, setzt sich fort über den Einsatz erneuerbarer Energien bis hin zur Verwertung von anfallenden Nebenprodukten. Im Rahmen eines umfassenden internen Ideenmanagementsystems wird laufend nach Optimierungen gestrebt. Als wichtigstes Qualitätskriterium bei TRM zählt insbesondere im Zusammenhang mit Umweltbewusstsein die Langlebigkeit. Schließlich ist ein auf viele Jahrzehnte ausgelegtes Rohrsystem wie jenes von TRM in Hinblick auf seine Nachhaltigkeit gegenüber anderen Systemen von Vorteil, vor allem da deren Wiederverwertbarkeit oft nicht gegeben ist. Ebenfalls nicht außer Acht lassen darf man die damit einhergehenden Begleiteffekte: Wenn Straßen aufgrund mangelhafter oder altersschwacher Rohrleitungen aufgerissen werden müssen, bedarf dass einen nicht unwesentlichen wirtschaftlichen und logistischen Aufwand. Wenn also die Leitungstrasse in den kommenden Jahren nochmal aufgerissen werden muss, dann wohl nur aus einem Grund: Die technischen Gegebenheiten würden die Verlängerung der neu gebauten Trinkwasserversorgung auf den Gipfel des Gaisbergs – und somit in das Gemeindegebiet der Stadt Salzburg – erlauben. Somit könnten zukünftig noch weitere Gebäude bzw. Haushalte am Gaisberg aus der neu gebauten Leitung versorgt werden.

Foto: TRM

Erblickt lange nicht mehr das Licht der Welt: TRM-Rohre sind auf eine Haltbar­ keit von vielen Jahrzehnten ausgelegt.

Bauamtsleiter Martin Karl, Bürgermeister Franz Tiefen­ bacher, Projektleiter Werner Sommer und TRM-Vertriebs­ manager für Salzburg und Kärnten Igor Roblek (v.l.n.r.) Die Bauarbeiten werden vom Bauunternehmen Felbermayr durchgeführt.

Foto: Glanzer

nach einer Pilotbohrung mit ca. 10 cm Durchmesser das Bohrloch auf 32 cm ­Durchmesser geweitet, da neben den Trinkwasserrohren auch noch andere Leitungen – unter anderem ein Glasfaserkabel – mitverlegt werden. Zum Schutz der Leitungen wird ein Hüllenrohr aus PE eingezogen. Überzeugt ist Planer Werner Sommer von der praktischen Verlegeweise mit den 5 m langen Rohrstangen: „Man benötigt weniger Formstücke und Bögen, da mit den Kurzrohren Kurven besser verlegt werden können.“ Bis zu 5 Grad sind die Muffen der Gussrohre abwinkelbar. Dadurch gestaltet sich der Baufortschritt zügig: Bis zu 50 m pro Tag schreitet der Leitungsbau voran. Mitte 2021 sollte dieser abgeschlossen werden, danach folgt noch der Anschluss der Pumpwerke.

Für die rund 4,4 km lange Trinkwasserleitung investiert Elsbethen ca. 2 Mio. Euro.

Bis zu 50 m schreiten die Verlegear­ beiten pro Tag voran. Unter anderem ist das dem praktischen Verlegesys­ tem der TRM-Rohre geschuldet. Mehrmals wird die zum Gipfel führende Straße beim Leitungsbau gequert. An dieser Stelle erfolgt eine Bohrung durch den Fels.

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Winterdienst

Fotos: Hans Gumpitsch

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Von 670 bis 2.000 m Seehöhe erstreckt sich das abwechslungsreiche Betreuungsgebiet von Hans Gumpitsch. Die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse erfordern Winterdienstequipment für jegliche Räumumstände.

IN OSTTIROL RÄUMT MAN VON AUGUST BIS JUNI MIT KAHLBACHER-GERÄTEN DEN SCHNEE VON DEN STRASSEN Eineinhalb Meter Neuschnee und mehr sind keine Seltenheit in Osttirol. Diesen heftigen Wintereinbrüchen begegnet man bei dem im Bezirk Lienz ansässigen Winterdienstleister Hans Gumpitsch mit einem Arsenal an leistungsstarken Räumgeräten des Tiroler Herstellers Kahlbacher. Auf deren Zuverlässigkeit kann das Winterdienstteam auch in den abgelegenen Bereichen des Betreuungsgebiets zählen.

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er Juli ist der einzige Monat, in dem Hans Gumpitsch nicht mit seinem Winterdienstequipment ausrücken musste. In den 30 Jahren als Dienstleister im Kommunalbereich gab es in seinem Betreuungsgebiet, das sich von 670 bis 2.000 m Seehöhe im Osttiroler Bezirk Lienz erstreckt, letzte zu entfernende Schneedecken in den hö­ heren Lagen im Juni oder erste Wintereinbrüche im August. Kein Wunder also, dass sich das nach dem Firmeninhaber benannte Unter­ nehmen mit einem großen Arsenal an Winterdienstgerätschaften ein­ gedeckt hat. Präferiert werden dabei die Produkte des Kitzbüheler Her­ stellers Kahlbacher. Seit 17 Jahren bezieht der Kommunaldienstleister Schneepflüge und Schneefrässchleudern, aber auch Mäher für den Sommereinsatz bei dem Tiroler Unternehmen.

ßenordnung von 60 Hektar. Bei der Betreuung zur Hilfe kommen gleich mehrere Schneepflüge und Schneefrässchleudern von Kahlba­ cher. Unter anderem räumt Hans Gumpitsch mit einem STS Gleit­ schar-Schneepflug, der selbst große Schneemengen unter extremen Neben der starken Leistung zählt vor allem der Bedienkomfort der Geräte – schließlich müssen sich die Winterdienstmitarbeiter viele Stunden im teils hochalpinen Terrain sicher bewegen und konzentriert arbeiten.

VIELFÄLTIGES BETREUUNGSGEBIET Die Betreuung von Straßen, Parkplätzen, Radwegen und Firmenarea­ len ist sowohl im Sommer als auch im Winter eine Kernkompetenz von Hans Gumpitsch. „Viele Gemeinden, öffentliche Körperschaften, In­ frastruktureinrichtungen wie etwa der Bahnhof in Lienz, Firmen und Privatkunden zählen seit Jahrzehnten zu unseren zufriedenen Kunden“, zählt der Kommunaldienstleister auf. Zusammengefasst ergibt sich da­ raus ein Gemeindestraßennetz von 85 km und Parkflächen in der Grö­

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Winterdienst Einsatzbedingungen meistert, und einem VP Vario-Schneepflug, der sich als besonders fle­ xibel im Einsatz erweist: Ob in V-Stellung, als Seitenschneepflug oder in Y-Position, der stu­ fenlose Verschwenkwinkel von +/- 35 Grad macht den Variopflug zu einem Multitalent im Winterdienst. Wichtig bei allen Schnee­ pflugmodellen ist, dass sich diese für den An­ bau an die zwölf Tonnen schweren Groß­ traktoren eignen. „Das stellte eine Herausforderung an die Konstrukteure dar, den Rahmen der Schneepflüge entsprechend stark auszuführen“, erzählt Hans Gumpitsch von den von Kahlbacher durchgeführten Spe­ zialkonstruktionen. VOM PROTOTYP ZUM SERIENMODELL NACH WUNSCHVORSTELLUNG Neben der universell einsetzbaren Schneefräs­ schleuder KFS 750, arbeitet Hans Gumpitsch mit einer KFS 1050. Eine Schneefräse, die wie gemacht ist für Anforderungen des Be­ treuungsgebiets – im wahrsten Sinne des Wortes: „Wir durften den Prototypen des Modells testen, unsere Anregungen nach dem Probebetrieb flossen in das Serienmodell mit ein“, berichtet der Winterdienstexperte. Die­ ses fand dann natürlich im Fuhrpark von Hans Gumpitsch seinen Platz. Aufgrund der offenen Bauweise der Trommel ist die Schnee­ frässchleuder in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen, sogar mit Fremdkörpern be­ haftetes Räummaterial. Ein auswechselbarer Verschleißeinsatz im Schleuderradgehäuse schützt vor Beschädigungen durch mit Streu­ splitt durchsetzten Schnee – das prädestiniert die Schneefrässchleuder besonders für den kommunalen Bereich. Der Verschleißeinsatz ist rasch und kostengünstig austauschbar ohne Inanspruchnahme eines Fachbetriebes. Der Kommunalservice von Hans Gumpitsch

Die KFS 1050 ist eine der größten Schneefrässchleudern von Kahlbacher für den kommunalen Bereich und daher perfekt für die hohen Niederschlagsmengen in Osttirol gerüstet.

profitiert außerdem durch die Überlastsiche­ rung der Frässpiralen von geringen Ausfallzei­ ten, da es dadurch zu keiner Kaminverstop­ fung kommt. Stehzeiten können nochmals durch besonders zügige Ersatzteillieferungen kürzer gehalten werden. Ein wesentlicher Faktor, in einer Region, die oft von kurzen, aber umso heftigeren Wintereinbrüchen überrascht und teilweise sogar aufgrund der großen Neuschneemengen von der Außen­ welt abgeschnitten wird. HEFTIGER WINTEREINBRUCH IM LETZTEN JAHR „Im letzten Winter haben wir bereits im No­ vember einen extremen Wintereinbruch mit Schneehöhen von bis zu 1,70 m gehabt. Es war schwerer Nassschnee, der alle Maschinen an ihre Leistungsgrenze gebracht hat. Wo­ durch wir auf die schnelle Ersatzteillieferung von Kahlbacher angewiesen waren“, berich­ Die Schneepflüge wurden von Kahlbacher extra auf die Erfordernisse der Zwölf-Tonnen-Großtraktoren ausgelegt und deren Rahmenkonstruktion verstärkt.

tet Hans Gumpitsch. „Durch die extreme Nässe gab es einen großer Anteil an Fremd­ körpern im Schnee, was an die Substanz der Geräte ging.“ Letztes Jahr war das der einzige Wintereinbruch, der es aber in sich hatte. „Hier bei uns südlich der Alpen haben wir, wenn von Genua ein Tief hereinbricht und dazu die Kaltluft von Norden stößt, sehr hohe Neuschneezuwächse.“ Das sei zwar nicht jeden Winter der Fall, aber diese Witte­ rungsverhältnisse mehren sich die letzten Jahre, beobachtet der versierte Winterdienst­ experte. Neuschneemengen von 1 bis 1,5 m pro Tag sind in Osttirol keine Seltenheit, leis­ tungsstarkes Räumgerät ist deswegen unab­ dingbar. Gerade in Gegenden, in denen die telefonische Funkverbindung schwächelt, muss man sich auf die Technik verlassen kön­ nen. Deswegen schätzt man bei dem Kom­ munaldienstleister die robuste, einfache Handhabung der Winterdienstgeräte von Kahlbacher.

HOCHALPINE HERAUSFORDERUNG IM WINTER 2020/21 Dieses Jahr erwartet den Winterdienstleister eine besondere Aufgabe: Ein Wasserkraftwerk im Maltatal wird modernisiert – damit die Bauarbeiten auch im Winter zügig voran­ schreiten können, beauftragt man Hans Gumpitsch und sein Team, die dorthin füh­ rende Hochalpenstraße zu räumen. Anläss­ lich dieses Auftrags orderte der Winterdienst­ profi eine neue Schneefrässchleuder, die der herausfordernden Aufgabe gewachsen ist. Und auch diesmal entschied sich das Osttiro­ ler Unternehmen für eine leistungsstarke Schneefrässchleuder von Kahlbacher. Pünkt­ lich ab Dezember wird geräumt.

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Fotos: Bucher

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Kommunaltechnik

Bei dem Streuautomaten Phoenix Electra ersetzen bürstenlose Elektromotoren den herkömmlichen Hydraulikantrieb. Die Elektromotoren arbeiten mit einem minimalen Verlust an Wirkungsgrad direkt auf die Fördersysteme und liefern exakt die richtige Energiemenge zum Ausbringen des Streugutes.

ELEKTRIFIZIERUNG DER ZWEITEN GENERATION: BUCHER MUNICIPAL SETZT AUF NACHHALTIGKEIT UND INNOVATION Im Jahr 2016 brachte Bucher Municipal die weltweit erste vollelektrische Kompaktkehrmaschine auf den Markt – seither wird der Weg der mobilen Elektrifizierung vom Schweizer Kommunalfahrzeughersteller konsequent weiterbeschritten. Der neueste Zugang bei den E-Fahrzeugen heißt CityCat V20e und punktet mit besonders geringen Geräuschemissionen und einer sehr kurzen Ladezeit. Einen weiteren Beitrag für einen umwelt- und klimafreundlichen Straßen- und Winterdienst leistet Bucher Municipal mit dem weltweit ersten professionellen, elektrisch betriebenen Streuautomaten Phoenix Electra.

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urch engagierte Zusammenarbeit und zuverlässige Technologien ist der Schweizer Kommunalfahrzeughersteller Bucher Municipal in der Lage stetig neue, nachhaltigere Lösungen zu entwickeln. Beispielsweise durch die Entwicklung elektrifizierter Fahrzeuge, die geringe Emissionen erzeugen. Bucher Municipal kann heute als eines von wenigen Unternehmen weltweit behaupten, elektrische Kehrfahrzeuge in den Baugrössen 2 m3, 5 m3 und 6 m3 sowie elektrische Streuer im Produktportfolio zu haben. Der Kommunalfahrzeughersteller geht mit der neuen CityCat V20e den Weg der Elektrifizierung konsequent weiter, den das Unternehmen seit der Markteinführung der weltweit ersten vollelektrischen Kompaktkehrmaschine 2016 verfolgt. Die in der ­CityCat V20e eingesetzte Batterie mit 63 kWh, die eine komplette 8-Stunden-Schicht überdauert, entspricht neuester Technologie und ist eigens für den Einsatz in diesem 2 m3

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Kompaktkehrfahrzeug entwickelt worden. Ein On-Board Ladegerät mit 22 kW ermöglicht das Wiederaufladen der Batterien in nur zwei bis drei Stunden an jeder beliebigen öffentlichen Ladestation. Mit einer Energierückgewinnungsfunktion kann die Hochvolt-

batterie auch beim Abbremsen aufgeladen und somit die Reichweite zusätzlich vergrößert werden. Die vollelektrische Kehrmaschine ist auch in der 3,5 Tonnen Klasse, als ­CityCat VS20e, erhältlich und kann mit normalem Autoführerschein gefahren werden. Die CityCat V20e und CityCat VS20e haben die Auszeichnung „Special Mention“ beim German Design Award 2021 gewonnen.

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Kommunaltechnik

Ein großer Vorteil von elektrobetriebenen Kehrfahrzeugen ist, dass sie durch ihren geringen Lärmpegel auch in geräuschsensiblen Zonen nachts und in den frühen Morgenstunden eingesetzt werden können.

HOHE EINSATZVERFÜGBARKEIT DANK GERINGEM LÄRMPEGEL Dank der beachtenswert geringen Geräusch­ emissionen von 92 dB(A), lässt sich die CityCat V20e rund um die Uhr einsetzen. Damit ist ihr Lärmpegel gegenüber dem konventionellen Dieselantrieb etwa 10 dB(A) geringer. Zur Erklärung: Das menschliche Gehör empfindet eine Lärmzunahme von drei dB(A) als doppelt so laut. Für das Wohngebiet bedeutet dies weniger Lärm und CO2-­ Belastung und für die Gemeinden weniger Ausgaben. Ein einziges Kehrfahrzeug kann jährlich etwa 26 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.

stromsystem setzt einen Meilenstein im Prozess der Kehrgutaufnahme und bietet gegenüber früheren Modellen erhebliche Vorteile. Die Kehrgutaufnahme wird um bis zu 40 Prozent verbessert und das Lärmlevel um zwei dB(A) gesenkt. Zusätzlich kann mit der op­ tionalen Lärmreduzierungshaube und einer ergänzenden Schalldämmung, eine weitere ­ ­Reduzierung von drei dB(A) erreicht und ­so zu einer beachtlichen Minimierung der Geräusch­emission beigetragen werden. KLIMAFREUNDLICHE STREUTECHNOLOGIE Einen weiteren Beitrag für einen umwelt- und klimafreundlichen Straßen- und Winter-

BIS 73 PROZENT GERINGERE BETRIEBSKOSTEN Die CityCat V20e überzeugt nicht nur weil sie deutlich leiser, völlig abgasfrei und auf lange Sicht kostengünstiger ist als herkömmliche Dieselfahrzeuge. Dank dem Entfall von fossilen Treibstoffen, niedrigeren Wartungs-, Service- und Reparaturkosten fallen die Betriebskosten rund 73 Prozent tiefer aus. Hinzu kommt der erhöhte Auslastungsgrad, der durch den Tag- und Nachtbetrieb erzielt wird und zu einer Effizienzsteigerung von 85 Prozent führt. Die CityCat V20e bietet somit auf lange Sicht sowohl ökologisch als auch ökonomisch gesehen ein großes Plus und setzt neue Maßstäbe im Bereich der Elektrifizierung.

dienst leistet Bucher Municipal mit dem Streuautomaten Phoenix Electra. Die weltweit erste professionelle, elektrisch betriebene Streumaschine arbeitet CO2-neutral bei gegen Null tendierenden Schadstoffemissionen. Als Plug-and-Play-Lösung steht der Phoenix Electra im Moment in Behältergrößen von 4 m³ und 5 m³ zur Verfügung. Hoch effiziente, bürstenlose Elektromotoren ersetzen den herkömmlichen Hydraulikantrieb mit seinem typischen, physikalisch bedingten Wirkungsgradverlust. Die Elektromotoren arbeiten mit einem minimalen Verlust an Wirkungsgrad direkt auf die Fördersysteme und liefern exakt die richtige Energiemenge zum Ausbringen des Streugutes. Zudem konnte die elektronische Steuerung des Streuautomaten so genau auf die Motoren abgestimmt werden, dass eine besonders hohe Dosiergenauigkeit und ein nahezu perfektes Streubild gegeben sind. Die nahezu wartungsfreien Elektromotoren verringern zudem die Unterhaltungskosten.

BUCHER CONNECT: OPTIMAL VERNETZT Bucher Municipal hat mit Bucher Connect eine neue digitale Service-Dienstleistung entwickelt, die es ermöglicht, die gesamte Flotte miteinander zu vernetzten. Egal wie viele Fahrzeuge eingebunden sind, Bucher Connect sorgt dafür, dass sie im Optimum betrieben werden, Flottenmanager einen besseren Überblick haben und sich so die Stillstandzeiten, Betriebskosten sowie der CO2-Ausstoß reduzieren. Der Lithium-Ionen-Akku neuester Generation ermöglicht der Großkehrmaschine V65e eine Betriebszeit von bis zu acht Stunden.

GROSSKEHRFAHRZEUG FÜR EFFEKTIVE REINIGUNG Mit dem vollelektrischen Großkehrfahrzeug V65e setzt Bucher Municipal erneut Maßstäbe in der emissionsfreien Flächenreinigung. Der Lithium-Ionen-Akku neuester Generation ermöglicht eine Betriebszeit bis zu acht Stunden. Das neue Gebläse- und Luft-

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Winterdienst

SCHWYZER GEMEINDE SORGT MIT INTERVALL-WECHSEL DER KOMMUNALTECHNIK FÜR STETS MODERNEN FUHRPARK Foto: Werkhof Freienbach

Im Zwölf-Jahres-Takt verjüngt sich peu à peu der Fuhrpark der Schwyzer Gemeinde Freienbach am Zürichsee. So behält sich der Werkhof ein stets am Stand der Technik bleibendes Arsenal an Kommunaltechnik. Treu bleibt man hingegen den bewährten und daher präferierten Marken: So arbeitet man beispielsweise schon seit Jahrzehnten mit den Winterdienstgeräten des Emmentaler Herstellers Zaugg und trotzt erfolgreich den verkehrsbehindernden Folgen der kalten Jahreszeit. Auch heuer gab es so manchen Neuzugang: Ein kompakter Geräteträger von Holder, der sich dank multifunktionaler Einsetzbarkeit nicht nur im Winterdienst bewährt, ersetzt seinen Vorgänger.

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mmer auf Höhe der Zeit ist man beim Werkhof Freienbach: In einem Intervall von zwölf Jahren werden die Fahrzeuge und Kommunaldienstgeräte der Gemeinde mit fünf Dörfern und 17.000 Einwohnern ausgetauscht. Das hat den offensichtlichen Vorteil eines stets modernen Fuhrparks. Konstant bleibt man aber wiederum bei der Wahl der präferierten Marken: Für den Winterdienst greift man seit Jahrzehnten auf die Winterdienstgerätschaften des Emmentaler Herstellers Zaugg zurück. „Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität, deswegen ersetzen wir im Regelfall einfach dasselbe Modell mit dessen neuer Version“, so Fridel Mächler, Werkdienstleiter der Gemeinde am Zürichsee. Zwei Schneefrässchleudern des Winterdienstherstellers finden sich im Fuhrpark: Während das Modell SF 55 prädestiniert ist für den Aufbau an Kleingeräteträgern, ist die SF 65E für ein weites Spektrum an unterschiedlichen Trägerfahrzeugen konzipiert. Beiden gemeinsam ist die maximale Schonung der Fräse und des Trägerfahrzeuges beim Überfahren von Hindernissen, die

Auch wenn die Fahrzeuge und Arbeitsgeräte im regelmäßigen Rhythmus ausgetauscht werden, hält man bewährten Herstellern in Freienbach die Treue. So wie dem Winterdienstspezialisten Zaugg, dessen Schneeflüge und Schneefrässchleudern bereits seit vielen Jahren in der Schwyzer Gemeinde zum Einsatz kommen.

durch die integrierte Klappschar gegeben ist. Die Konstruktion gewährleistet ein sehr günstiges Gewicht im Verhältnis zur robusten und stabilen Bauweise. Gleichzeitig wurde auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und eine große Kompatibilität mit verschiedensten Geräteträgern geachtet. RASCHES HANDELN IM WINTERDIENST Schnelles Reagieren auf winterlichen Niederschlag ist für Fridel Mächler das A und O im

Winterdienst: „Wird der Schnee erst auf der Straße plattgewalzt, ist dieser kostenintensiver zu entfernen“, so der Werkhofleiter. „Darum versuchen wir auch bei wenig Schnee möglichst schnell eine Schwarzräumung zu erreichen.“ Um auch bei wenigen Zentimetern Schneebelag die Verkehrsflächen der Schwyzer Gemeinde von der Schneeschicht zu befreien und somit für Autofahrer und Passanten sicher zu machen, wendet der Werkhof Freienbach Schneepflüge von Zaugg an. Der

Fotos: Zaugg

Die integrierte Klappschar der Zaugg-Schneefrässchleudern bietet ein Maximum an Schonung beim Überfahren von Hindernissen – für das Winterdienstgerät und das Trägerfahrzeug.

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GEGEN GLÄTTE UND FESTGEFAHRENEN SCHNEE Neben den Schneepflügen – für ein rasches Entfernen von Neuschnee – setzt man in Freienbach auf Prävention: Zusätzlich zu Trockensalzstreugeräten werden Streuautomaten mit Solestreufunktion eingesetzt. Um gefährlicher Glätte auf den Gemeindegehwegen entgegen zu wirken, wird ab heuer der erste reine Solestreuer von der Firma Kugelmann eingesetzt, es handelt sich dabei um den Typ Rotasol 650. Fridel Mächler erhofft sich mit diesem Solestreuer beste Wirkungseigenschaften aber auch eine Reduktion des Salzverbrauchs im Gehwegbereich. Gerade hier haben die Anforderungen an den Winterdienst zugenommen, Fußgänger aber auch Rad- und E-Bike-Fahrer erwarten geräumte Trottoire. Mit einer 2.000 Liter fassenden eigenen Soleanlage ist der Werkhof komplett selbständig. Die restlichen drei Holder Kommunalfahrzeuge sind mit herkömmlichen Kugelmann Duplex Streuern 0,60 m3 ausgerüstet. Das Zweikammern-System lässt hier die Wahl von Streusalz oder Splitt im Einsatz sogar wahlweise offen. Als Präventivvorsorge vor einer Frostnacht bietet sich insbesondere Sole an, da es nicht wie bei Salz in Gefahr ist, verweht zu werden und daher besser und langfristiger auf den Verkehrsflächen haftet. Den neuen Streuautomat sowie viele weitere kommunale Gerätschaften und Fahrzeuge orderte der Werkhof Freienbach beim Unternehmen Zimmermann, einem Familienunternehmen aus Graubünden, das sich seit­ 50 Jahren auf Kommunaltechnik spezialisiert hat. Zimmermann ist als G ­ e­neralimporteur des Anbaugeräteher­ stellers Kugelmann für den gesamten Schweizer Raum zuständig. Das Preis­-Leistungsverhältnis sowie die Qualität und die große Bandbreite an angebotenen Kommunaltechnikprodukten sind für

Der letzte Neuzugang für den Fuhrpark von Freienbach: Zimmermann-Sales Manager Guido Wigger (links) übergibt einen neuen Holder C70 TC samt umfangreichen Anbaugeräten, wie beispielsweise das hier zu sehende Mähgerät, an Fridel Mächler (2. von links) und sein Team vom Werkhof Freienbach. Foto: Zimmermann

G8K ist mit einem Elementabfederungssystem ausgerüstet und in achtfacher Ausführung im Winterdienst auf den 30 km­ Gemeindestraßen und ebenso vielen Privatstraßen im Betreuungsgebiets des Werkhofs tätig. Die Pflugscharen sind alle mit Kombimessern bestückt: Der Korund- und Gummianteil dieser Messer erlaubt ein Schonen von Straße und Fahrzeug bei der Schneeräumung. Zugleich ist das Material geräuschdämmend, der Korund hat zusätzlich einen „Schmiereffekt“. Der Schneepflug eignet sich auch für den wirtschaftlichen Einsatz auf Gehsteigen und schmalen Straßen. „Zu 90 Prozent gelingt es uns, gar keine Schneefahrbahn entstehen zu lassen“, berichtet Fridel Mächler. So ein erfolgreicher Winterdienst funktioniert dank guter Vorbereitung und abgestimmten Gerät.

Foto: Zimmermann

Winterdienst

Zuletzt orderte der Werkhof Freienbach bei Zimmermann ein Sole-Streugerät des Herstellers Kugelmann. Man erhofft sich durch den Einsatz von Sole einen reduzierten Salzverbrauch diesen Winter.

den Werkhof Freienbach ausschlaggebend für die mehr als zehn Jahre bestehende Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Zimmermann.

braucht – bei zugleich höherer Endgeschwindigkeit selbst bei kleineren Rädern. Das spart Kosten und Zeit. Wie alle weiteren im Einsatz befindlichen Holder-Fahrzeuge entschied man sich auch dieses Mal für die TwinCab (TC)-Ausführung. Mithilfe der Doppelkabine können die erfahrenen Werkhofmitarbeiter den Auszubildenden das Führen des Fahrzeugs beibringen – in der Schweiz ist das nach bestandener Traktorführerscheinprüfung ab sechzehn Jahren möglich. Die Geräteträger sind sommers wie winters im Gemeindegebiet im Einsatz. Für einen raschen Wechsel der Anbaugeräte sorgt ein Schnellkopplungssystem via Ventil­block, der sämtliche Hydraulikverschlüsse zusammenfasst. So ist der Werkhof für alle Eventualitäten, die der kommende Winter für die Schwyzer Gemeinde bereithält, bestens gerüstet.

FAHRZEUG IM GANZJAHRESEINSATZ Die Freienbacher sind an einen hohen Standard der Kommunalpflege gewöhnt – um diesen auch ganzjährig zu erfüllen und gleichzeitig das Gemeindebudget nicht unnötig zu strapazieren, setzt man beim Werkhof auf multifunktionale Geräteträger des baden-württembergischen Fahrzeugherstellers Holder. Als letzten Neuzugang wurde von Zimmermann ein Holder C70 TC nach Freienbach geliefert. Hier zeigt sich der Vorteil der kontinuierlichen Modernisierung des Fuhrparks: Im Vergleich zum Vorgängermodell werden bei der Transportfahrt beispielsweise rund 30 Prozent weniger Kraftstoff ver-

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Fotos: Mulag

Kommunaltechnik

Die Tunnelwaschtechnik von Mulag meistert zuverlässig auch schwierige Situationen.

INNOVATIVE TUNNELWASCHTECHNIK VON MULAG Bei dem Betrieb von Straßentunneln kommt der Tunnelreinigung ein besonderes Augenmerk zu. Saubere und helle Tunnel sind für einen sicheren Verkehrsfluss unerlässlich, außerdem kann bei regelmäßiger Reinigung die notwendige Energie für Beleuchtungseinrichtungen kostensenkend reduziert werden. Straßentunnel werden verkehrspolitisch auch immer wichtiger, um Innenstädte und umweltsensible Bereiche zu entlasten.

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er deutsche Spezialgerätehersteller Mulag ist mit einer großen Bandbreite von unterschiedlichen Tunnelreinigungsgeräten seit Jahrzehnten international erfolgreich am Markt und bietet diese zum An- und Aufbau für Mercedes-Benz Unimog, diversen Lkw-Geräteträgern und Kommunaltraktoren an. Alle Tunnelwaschsysteme verfügen über innovative Steuerungstechnik, hochwirksame Waschbürsten und die Option für ein effizientes Waschmitteldosiersystem und eine leistungsfähige Wasserhochdruckanlage.

chen gründlich reinigen, die optionale Wasserhochdruckanlage lässt sich ergänzend zum Reinigen von hartnäckigem Schmutz einsetzen. Durch die vollautomatische Steuerung der Tunnelwaschbürste mittels Ultraschallsensorik wird der Bediener entlastet und ein ermüdungsarmes Arbeiten ermöglicht. Dabei ist die standardmäßige hydraulische Querverschiebung des Auslegerarms ein ergonomi-

sches Plus an Bedienerfreundlichkeit und ­Flexibilität im Bereich von Tunnelaufbauten und Schildern. Die Transportstellung des Auslegers vor dem Fahrzeug ermöglicht das bequeme Aus- und Einparken auch in engen Tunnelquerschnitten. Durch die hydraulische Schwenkeinrichtung der Waschbürste kann das Tunnelwaschgerät schnell in Einsatzbereitschaft gebracht werden. MFK 500-T aufgebaut auf Mercedes-Benz Unimog.

TUNNELWASCHGERÄT MFK 500-T FÜR DEN WECHSELEINSATZ IM STRASSENBETRIEB Auf Basis der erfolgreichen Frontauslegerbaureihe MFK 500 aus der Straßenunterhaltung wurde das Tunnelwaschgerät an die speziellen Anforderungen professioneller Tunnelunterhaltung angepasst. Das Auslegergerät MFK 500-T ist besonders für den Aufbau auf den Geräteträger Unimog geeignet und deckt alle Anforderungen an professionelle Tunnel­ waschgeräte ab. Mit der Tunnelwaschbürste TWB 2100 lassen sich glatte Tunneloberflä-

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Kommunaltechnik

teilte, Hochdruck-Straßenwaschbalken mit einer max. Breite von 5,1 m reinigt zuverlässig den Straßenbelag. Dabei kann der Fahrer mittels Teleskopausschub das Gerät bis zu 1,4 m ausfahren, um einen optimalen Blick auf den Reinigungsvorgang zu haben. Am Heck des Fahrzeuges befindet sich ein Kanalspülgerät, das mit einer hydraulisch angetriebenen Schlauchhaspel und 120 m Hochdruckschlauch ausgerüstet ist. Mit einem Wasserdruck von bis zu 105 bar bei 230 l/min ­können hiermit auch anspruchsvolle Kanalreinigungsarbeiten durchgeführt werden. Komplettiert wird das Fahrzeug durch eine heckseitig angebaute Hochdruckhandlanze, diverse Stauboxen, LED-Blinkpfeil und Rückfahrkamera.

Das TWG 600-L reinigt auch in Nischen sehr gut.

HIGH-TECH-LÖSUNG LKW-TUNNELWASCHGERÄT TWG 600-L Für den wirtschaftlichen Einsatz in großen Tunneln bietet Mulag das leistungsfähigere Lkw-Tunnelwaschgerät TWG 600-L an. Mit dem 13.500 Liter Wassertank ist genug Wasser vorhanden, um ohne häufiges Nachfüllen mit der Wasserhochdruckanlage oder mit der Waschbürste große Tunnelstücke zu bearbeiten. Dem Bediener steht ein speziell umgebauter und ergonomischer Arbeitsplatz zur Verfügung, der auf dem Lkw aufgebaute Auslegerarm bietet genügend Reichweite, um auch hohe Tunneldecken zu reinigen. Im praktischen Einsatz ist ein solches Fahrzeug beispielsweise seit Jahren bei der ASFINAG Betriebszentrale St. Jakob am Arlberg. Hier beweist das Tunnelwaschgerät unter anderem im Arlbergtunnel, wie wirtschaftlich und prozessorientiert Tunnelwaschen mit hochmoderner Reinigungstechnik sein kann. Aufgebaut auf einem Actros 2046 Allrad-Lkw der

Firma Mercedes-Benz ist das TWG 600-L mit einem 13.500-Liter-Tank, seitlichem und frontseitigem Hochdrucksprühbalken und Kanalspülgerät ausgestattet. Damit kann das Fahrzeug nicht nur die Decke der Tunnelröhre und die dort befindlichen Beleuchtungseinrichtungen effizient reinigen, sondern auch die seitliche Tunnelwand und Nischen. Durch eine leistungsstarke Wasserhochdruckpumpe wird das im Tank mitgeführte Wasser mit hoher Reinigungskraft ausgebracht. Dabei kann der seitliche Auslegerarm des TWG 600-L mittels hydraulischer Querverschiebung und Teleskoparm bis zu 6 m seitlich und 8,5 m in der Höhe ausgefahren werden. Er ist in drei Teile geteilt und in allen drei Achsen stufenlos verstellbar, um sich der Kontur der zu reinigenden Fläche mit einer Breite von max. 3,6 m anzupassen. Ultraschallsensoren helfen dem Bediener, den Abstand zwischen Waschsystem und Reinigungsfläche konstant zu halten. Der frontseitige, ebenfalls dreigeDas Lkw-Tunnelwaschgerät TWG 600-L im Einsatz mit Deckensprühbalken.

Das trägerfahrzeugunabhängige TWG 600-K im Wascheinsatz.

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FLEXIBLES TUNNELREINIGUNGSSYSTEM TWG 600-K Der Lkw-Aufbau TWG 600-K von Mulag ist ein flexibles Tunnelreinigungssystem mit trägerfahrzeugunabhängigem Antrieb durch einen separaten Aufbaumotor, das auf alle gängigen Lkw-Chassis ab einer bestimmten Nutzlast und Aufbaulänge aufgebaut werden kann. Der Auf- und Abbau erfolgt schnell und einfach über Twist-Lock-Containerverschlüsse. Es sind keine weiteren Hilfsmittel notwendig, da das Gerät über eigene Abstellstützen verfügt. Alle Funktionen des TWG 600-K werden von der integrierten Arbeitskabine mit Panoramaverglasung aus durch einen Bediener gesteuert. Dabei ist der Bediener permanent über Sprechfunk mit dem Fahrer des Trägerfahrzeuges verbunden. Die große Reichweite des Auslegerarms und die mit moderner Sensortechnik ausgestatteten Arbeitsgeräte, wie der Hochdruckspülbalken und die Tunnelwaschbürste, ermöglichen eine effektive und gründliche Tunnelreinigung. Dieser Fahrzeugtyp ist beispielsweise in den städtischen Straßentunneln von Baltimore (USA) im Einsatz.

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KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Foto: Egholm

Die Auswahl von verfügbaren Anbaugeräten für den Winterdienst ist groß – von einem Salz- und Kiesstreugerät über ein Schneeräumschild bis zu einer kraftvollen Schneefräse, werden verschiedenste Anwendungen abgedeckt.

WENN‘S ENG WIRD: WINTERDIENST MIT DEM PARK RANGER 2150 Schon bevor der Winter beginnt und der erste Schnee fällt, gilt es für Gemeinden und Dienstleister, sich auf den anstehenden Räumdienst vorzubereiten. Entscheidend hierfür: leistungsfähige und effiziente Technik. Der Geräteträger Park Ranger 2150 von Egholm stellt hierfür eine Komplettlösung dar. Äußerst kompakte Maße, hohe Wendigkeit und die Möglichkeit, alle Anbaugeräte ohne Werkzeug in kurzer Zeit zu wechseln, erlauben zudem effizientes und unkompliziertes Arbeiten, selbst auf engem Raum.

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eit nunmehr über 25 Jahren gehört der Park Ranger 2150 aufgrund seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten zu den wichtigsten Maschinen im Egholm-Portfolio. Neben den gängigen Aufgaben in Frühjahr, Sommer und Herbst, wie Kehrarbeiten und die Pflege von Parkanlagen, glänzt der Allrounder auch im Winter mit Leistung und Flexibilität.

PREISWERTES KOMPLETTPAKET Ob zum Kauf, als Leasing-Fahrzeug oder zur Miete – wer sich im Winter 2020 einen Park Ranger 2150 mit Winter-Anbaugerät zulegt, hat dieses Jahr die Möglichkeit zu sparen. Mehr als 20 Prozent günstiger sind die Egholm-Geräteträgersysteme im Rahmen der Winterkampagne zu haben, wodurch die Investition auch für kleinere Organisationen ­finanzierbar ist. Ein mit Kabine, Wachsver­ siegelung, Salz- und Kiesstreuer sowie Schnee-

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räumschild ausgestattetes Fahrzeug kostet so beispielsweise statt 39.600 nur 29.900 Euro. Weitere Informationen, Beratung sowie konkrete Preisauskünfte finden Interessierte bei den lokalen Handelspartnern oder bei Egholm direkt. Die Auswahl der verfügbaren Anbaugeräte ist groß – von einem Salz- und Kiesstreugerät über ein Schneeräumschild bis zu einer kraftvollen Schneefräse werden verschiedenste Anwendungen abgedeckt. Damit ist die knickgelenkte Maschine für alle Anforderungen des Winterdienstes gewappnet. KOMPAKT IM GANZJAHRESEINSATZ In den Wintermonaten, aber auch in den anderen Jahreszeiten, ist der Park Ranger 2150 eine effiziente, multifunktionale Rundum­ Lösung. Je nach Anbaugerät wandelt sich der Geräteträger zum Spezialisten für die jeweilige Tätigkeit. Insgesamt vierzehn, auf eine bestimmte Aufgabe zugeschnittene Anbaugeräte

lassen sich ohne Werkzeug in weniger als vier Minuten montieren und auswechseln. Salzund Kiesstreugerät, Schneefräse und Schneeräumschild gehören hier zur Standardausstattung für den Winterdienst. Doch auch die klassische Frontkehrmaschine lässt sich effektiv zur Entfernung des ersten Schneefalls einsetzen. Durch diese Auswahl meistert die Maschine sämtliche Herausforderungen, egal bei welchen Witterungsbedingungen. Dank kompakter Maße von 222 x 101 x 193 cm (Länge, Breite, Höhe) und einem Wenderadius von 1,5 m eignet sich das Fahrzeug im Winterdienst zudem besonders für das Schneeräumen auf Radwegen, Gehsteigen und anderen beengten Flächen. Da bereits im Frühjahr 2020 der Antrieb des Park Rangers 2150 auf einen Abgasnorm-EU-Stage-V-konformen Motor umgerüstet wurde, arbeitet das Geräteträgersystem zudem sehr wirtschaftlich.

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KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Fotos: Pappas

Einsatzbereit – die feierliche Übergabe des kommunalen Multitalents Unimog erfolgte Ende Oktober. Den symbolischen Fahrzeugschlüssel an die Gemeinde überreichte Pappas-Gebietsbetreuer Erwin Zibert (6. v. l.) an Waldbach-Mönichwalds Bürgermeister Stefan Hold (4. v. l.).

FIT FÜR DEN NÄCHSTEN WINTER: IM STEIRISCHEN WALDBACH-MÖNICHWALD SETZT MAN WEITERHIN AUF UNIMOG Mit der mittlerweile dritten Unimog-Generation sieht sich die steierische Gemeinde Waldbach-Mönichwald optimal für den nächsten Winter gerüstet. Zum Einsatz kommt ab dieser Saison ein neuer Unimog U 430 mit Schneeschild und 3 m3 fassendem Doppelkammerstreuer.

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s wartet jede Menge Arbeit auf den neuen Unimog U 430 der steirischen Gemeinde Waldbach-Mönichwald im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Ein Streckennetz von 77 km will im Winterdienst geräumt und gestreut werden. Und das bei der entsprechenden Wetterlage zu jeder Tages- und Nachtzeit, versteht sich. „Nach den durchwegs positiven Erfahrungen mit unserem alten Unimog war es für uns naheliegend, beim anstehenden Fahrzeugtausch die bewährte Zusammenarbeit fortzusetzen“, sagt Bürgermeister Stefan Hold. Beratschlagend bei der Modellwahl zur Seite gestanden sind dabei die Salzburger Fahrzeugexperten von Pappas. In die wohlverdiente Pension geschickt, hat man einen Unimog U 1450, nach einer Laufleistung von 127.000 km und 12.000 Betriebsstunden. Mit dem von seinem Vorgänger übernommenen Schneeschild und einem neu angeschafften Doppelkammerstreuer mit 3 m3 Fassungsvermögen ist der neue Unimog U 430 wirtschaftlich wie auch aus umwelttechnischen Belangen perfekt auf sein neues Aufgabengebiet vorbereitet. „Dank des großen Fassungsvermögens genügen bei der großen Schneeräumrunde zwei Stopps am Bau-

hof, um die Streusplitt- beziehungsweise Salzvorräte zu ergänzen. Das reduziert die Leerfahrten“, weiß Bürgermeister Stefan Hold. ZEITGEMÄSSER UMWELTFREUND Mit seinem sauberen Euro 6-Motor hilft der neue Unimog U 430 auf jedem zurückgelegten Kilometer die Umweltbelastung und damit auch die Feinstaubthematik so gering wie möglich zu halten. Basis der bewährten BlueTec 6-Technologie von Mercedes-Benz ist dabei eine Abgasnachbehandlungsbox, in der die Stickoxyde mit einem SCR-Katalysator auf ein Minimum reduziert werden. HOHER FAHRKOMFORT Von den insgesamt fünf Mitarbeitern des Bauhofes der Gemeinde Waldbach­Mönichwald sind zwei Mitarbeiter die Stammchauffeure des kommuna-

Bewährt – mit dem neuen Unimog U 430 setzt man in der steirischen Gemeinde Waldbach-Mönichwald mittlerweile auf die dritte Unimog-Generation.

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len Alleskönners. „Unsere Mitarbeiter schätzen vor allem den hohen Fahrkomfort des Unimog. Bei einem Fahrzeug, dass im Bedarfsfall rund um die Uhr zum Einsatz gelangt, eine nicht zu unterschätzende Tatsache“, wie Bürgermeister Stefan Hold hervorhebt. Dafür, dass der Terminplan des neuen Unimog auch abseits der Wintermonate gut gefüllt ist, sorgen unter anderem eine Kehrmaschine sowie die direkt am Fahrzeug verbaute Pritsche mit extra hohen Bordwänden.

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KOMMUNAL

Fotos: Boschung

Kommunaltechnik

Der Urban-Sweeper S2.0 Autonomous ermöglicht fahrerloses Arbeiten mit der Kehrmaschine.

URBAN-SWEEPER S2.0 AUTONOMOUS: ELEKTRISCHE KEHRMASCHINE WIRD AUTONOM Die fahrerlose Urban-Sweeper S2.0 Autonomous wurde entwickelt, um die Kehrleistung der Zukunft zu erbringen: Nach der Elektrifizierung vor zwei Jahren setzte Boschung in Zusammenarbeit mit dem Technologieanbieter Autowise den nächsten Schritt Richtung zukunftsweisender Kommunaltechnik.

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ls knickgelenkte und perfekt auf den städtischen Einsatz zugeschnittene Kehrmaschine kam die S2 vom Kommunaltechnikhersteller Boschung vor sieben Jahren auf den Markt. Das kompakte 2-m³-Modell erfuhr 2018 ihren ersten Innovationsschub: Bei der neuen Version Urban Sweeper S2.0 tauschte Boschung den Dieselmotor gegen ein Batteriesystem aus. Der Antriebsstrang des Fahrzeugs ist darauf ausgelegt, die Kapazität, Langlebigkeit und Sicherheit der Batterie zu optimieren. Der nächste Schritt Richtung Kommunaltechnik der Zukunft wurde dieses Jahr gesetzt: Der Urban-Sweeper S2.0 kann seit neuestem mittels WIBOT, einem aus der ­Logistik bekannten führerlosen Kommissionierelement, angetrieben werden. JOINT VENTURE VON BOSCHUNG UND AUTOWISE Für die Konzeption der Urban-Sweeper S2.0 Autonomous vereinten Boschung und Autowise ihr technisches Know-how. Autowise gilt als ein weltweiter Pionier in der autonomen

Reinigungstechnologie und war nach eigenen Angaben der erste Anbieter, der kommerzielle autonome Reinigungsdienste sowohl auf öffentlichen Straßen als auch auf privaten Grundstücken angeboten hat. Heute betreibt Autowise eine Flotte von mehr als 50 autonomen Kehrmaschinen mit einer Tonnage von 2 bis 18 Tonnen in mehreren Ländern weltweit. 360 GRAD-ÜBERBLICK Die intelligente Kehrmaschine Urban-­ Sweeper S2.0 Autonomous ist mit rückwärtigen, seitlichen und nach vorn gerichteten Multisensoren – eine Kombination aus Lidars, Kameras, mm-Wellen-Radar und GPS-Antennen – ausgestattet, welche eine 360 Grad-Ansicht der Umgebung ermöglichen. Der Erkennungsalgorithmus erfasst alle sichtbaren Objekte gleichzeitig. Unabhängig davon, ob die Kehrmaschine einem Menschen, einem Tier oder einem sich bewegenden und statischen Objekt gegenübersteht, die fahrerlose Kehrmaschine entdeckt und

erkennt die Gefahr und handelt entsprechend. Ausgestattet mit einem Not-AusKnopf auf beiden Seiten, kann die Kehrmaschine jederzeit manuell abgeschaltet werden. LEISES ARBEITEN FÜR 24-STUNDEN-EINSATZ Die geringe Lärmbelästigung der elektrischen Kehrmaschine ermöglicht zudem einen 24-Stunden-Einsatz und kann dadurch an Orten und zu Zeiten eingesetzt werden, an denen andere Kehrmaschinen es nicht können. Die Urban-Sweeper S2.0 kann nicht nur in abgegrenzten Bereichen eingesetzt werden, sondern mit einer Zertifizierung der Stufe 5 auch auf öffentlichen Straßen kehren und startet und parkt autonom. Die gestellten Reinigungsaufgaben werden unter Einhaltung des Einsatzprotokolls bis zum Erreichen des Reinigungszyklus ausgeführt. Bei Bedarf lässt sich die Stadtkehrmaschine S2.0 jederzeit auf manuellen Betrieb umstellen und in eigener Verantwortung steuern, so dass eine effiziente Misch-Nutzung möglich ist.

Der Erkennungsalgorithmus erfasst alle sichtbaren Objekte gleichzeitig. Unabhängig davon, ob die Kehrmaschine einem Menschen, einem Tier oder einem sich bewegenden und statischen Objekt gegenübersteht, die fahrerlose Kehrmaschine entdeckt und erkennt die Gefahr in einem 360 Grad-Radius und handelt entsprechend.

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KOMMUNAL

Kommunaltechnik

DIE KOMMUNALTECHNIK-SPEZIALISTEN KÄRCHER UND HOLDER NUTZEN SYNERGIEN UND STÄRKEN IHRE MARKTPOSITIONEN

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ach dem teilweisen Einstieg des Reinigungsspezialisten Kärcher in die Max Holder Unternehmensgruppe im Juli 2019 ist mit diesem Jahr die komplette Übernahme erfolgt. Die Vetriebszusammenarbeit im Markt Schweiz startet am 1. Januar 2021. Im Sinne einer dualen Markenstrategie bleiben die beiden Brands Kärcher und Holder bestehen. Holder wird als eigenständiges Unternehmen am Standort Reutlingen weitergeführt. Alle Arbeitsplätze bleiben erhalten. Der 1888 gegründete Traditionsbetrieb verfügt über ein bestehendes weltweites Netz mit mehr als 250 Vertriebs- und Servicepartnern und eine starke Präsenz in Nordamerika. SCHWEIZER VERTRIEB BLEIBT BESTEHEN Auch am Vertriebssystem in der Schweiz soll sich nichts ändern. Die bewährten Holder-­

Fotos: Kärcher

Auf den Zusammenschluss des Reinigungsspezialisten Kärcher mit dem Kommunalfahrzeughersteller Holder 2020 folgt mit Anfang nächsten Jahres die Vertriebszusammenarbeit am Schweizer Markt. Das baden-württembergische Unternehmen bleibt als eigenständige Marke bestehen und auch die bewährten Schweizer Holder-Händler sind nach wie vor für ihre Kunden da.

Peter Herren (Verkaufsberater Municipal), Stefan Obernosterer (Sales Director Municipal) und Hansueli Frutig (Verkaufsberater Municipal) von Kärcher Schweiz in Dällikon (v.l.n.r.).

Händler sind nach wie vor für ihre Kunden da und punkten zusätzlich mit einem tieferen Sortiment. Währenddessen wird der Direktvertrieb von Kärcher ab Januar 2021 von den zusätzlichen Händlern beim Verkauf der Kommunalgeräte unterstützt. VON SYNERGIEEFFEKTEN PROFITIEREN Der Zusammenschluss soll in Zukunft vor allem die Synergieeffekte in den Bereichen Entwicklung, Einkauf, Produktion und Vertrieb begünstigen und damit beide Marken noch erfolgreicher machen. Als Marktführer

für Geräteträger verfügt die Unternehmensgruppe Max Holder über außerordentliche Kompetenzen in der Entwicklung und Herstellung von Kommunalfahrzeugen und ergänzt das Produktportfolio von Kärcher damit ideal. Kommunale Geräteträger sind in unterschiedlichen Leistungsklassen erhältlich und dank einer Vielzahl von Anbaugeräten für zahlreiche Aufgaben im Jahresverlauf wie Kehren, Mähen oder Schneeräumen geeignet. Umgekehrt erweitert sich auch das Holder-­Sortiment durch die Kärcher Kehrmaschinen.

Die Kärcher- und Holder-Händler bieten ihren Schweizer Kunden weiterhin den gewohnten Service: Emile Crettenand (Geschäftsführer) von Crettenand Machines Agricoles Sàrl in Conthey, Emmanuel Frei (Verkaufsleiter) und Jonas Frei (Verkaufsberater) von Bernard Frei & Cie. SA in Fleurier, Fritz Künzi (Geschäftsleiter und Inhaber) von der Allround-Garage Künzi AG in Adelboden (obere Zeile, v.l.n.r.), Jörg Zimmermann (Geschäftsleiter) von der Zimmermann AG in Domat/Ems, Roland Zberg (Geschäftsleiter) von der Zberg Motorgeräte AG in Subingen und René Betschart (Geschäftsleiter und Inhaber) von der Leiser AG in Reiden (untere Zeile, v.l.n.r.)

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Fotos: Aebi Schmidt Group

KOMMUNAL

Kommunaltechnik

Die niederländische Gemeinde Texel modernisiert ihre Winterdienstflotte. Dank der pragmatischen Lösung des Demo-Teams konnte eine Corona-konforme Vorführung stattfinden.

GERÄTEDEMONSTRATION TROTZ PANDEMIE: GELUNGENE VERQUICKUNG VON ON- UND OFFLINE In Zeiten der Pandemie wird Kommunen der Kauf von Arbeitsgeräten schwer gemacht. Das Internet macht es zwar möglich, sich einen groben Überblick über das Angebot von kommunalen Fahrzeug- und Geräteherstellern zu verschaffen, doch ersetzt reines Datenvergleichen nicht die Probefahrt. Einige Anbieter haben sich kreative Lösungen für diesen leidigen Umstand überlegt, so auch ein niederländisches Demo-Team des Kommunalspezialisten Aebi Schmidt, das die Probefahrt beim Kunden mit einer Live-Videokonferenz verband.

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ie Katze im Sack kauft kaum jemand gerne. Maschinen und Geräte live zu präsentieren, damit der Kunde diese erleben und testen kann, gehört deshalb zum Tagesgeschäft von kommunalen Geräte- und Fahrzeugherstellern. Was aber, wenn der Pandemie wegen eine reguläre Demonstration nicht möglich ist? Ein Beispiel aus den Niederlanden zeigt, wie man diese Herausforderung kreativ lösen kann, ohne gleich voll digital aufrüsten zu müssen. TECHNISCH VIEL MÖGLICH, ABER NICHT ALLES Die Bandbreite dessen, was heute technisch möglich ist, ist groß. Angeboten wird alles erdenkliche, von klassischen YouTube-Videos über digitale Konferenzen bis hin zu live Beratung mit VR (Virtual Reality) Brillen. Aber kann all dies eine reguläre Demonstration ersetzen? Kann man mit der VR-Brille die Ergonomie eines Arbeitsplatzes selber erleben, mit eigenen Händen und Augen erleben, wie ein-

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fach die Steuerung komplexer Vorgänge funktioniert? Ja und nein – wie die kreative Lösung des Demo-Teams von Aebi Schmidt Nederland beweist. DIE AUSGANGSLAGE Zu Beginn des Jahres schrieb die niederländische Gemeinde Texel die Ersatzbeschaffung

ihrer gesamten Winterdienstgeräteflotte aus. Der Gemeinde war es – letztlich der Verkehrssicherheit verpflichtet – wichtig, ihre Flotte auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, von Trocken- auf Feuchtsalzstreuen umzustellen und ablaufkritische Elemente wie Routenwahl, Dosierung oder Streubreite auf Basis von Erfahrungswerten zu automatisie-

Screenshot der Demoroute inkl. Konferenzteilnehmer

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Kommunaltechnik ren. Ein wichtiger Bestandteil der Ausschreibung war die Demonstration der Maschinen und Geräte, weil die Gemeinde verständlicherweise nicht nur dem Papier glauben, sondern Maschinen und Systeme in der Praxis sehen wollte. Dann kam die Pandemie und mit ihr der Lockdown. Darauf nahm die Laufzeit der Ausschreibung natürlich keine Rücksicht.

Fahrerkabine vor Abfahrt der Demoroute: Vor der Testfahrt konnten Fragen besprochen werden.

perten waren der live und ohne Schnitt durchgeführten Demonstration von ihren Heimarbeitsplätzen zugeschaltet und konnten den Prozess kommentieren und aufkommende Fragen der Gemeinde Texel direkt beantworten. DAS RESULTAT Das Aufzeichnen von Referenzrouten, das Erkennen von Abweichungen oder auch Ein-

griffe aus dem entlegenen Kontrollzentrum kann auch mit einer einfachen Videokonferenzschaltung demonstriert werden. Eine solche Live-Demonstration ist für den Kunden glaubwürdiger als nur Papier oder ein vorbereitetes Video. Die Gemeinde Texel konnte von Aebi Schmidt dank der pragmatischen Lösung überzeugt werden und die Ausschreibung trotz erschwerter Bedingungen wegen der Pandemie gewinnen.

Foto: NABU/CEWE/Marekt Mierzejewski

DIE LÖSUNG Statt das, was sonst auf Papier steht, mit einem Smartphone auf ein Video zu sprechen und damit nicht wesentlich mehr Praxis zu vermitteln, wie eben mit Papier, hat sich das Demo-Team von Aebi Schmidt Nederland pragmatisch, schnell und unkompliziert mit den Möglichkeiten der vorhandenen Instrumente auseinander gesetzt. Entstanden ist daraus eine Demonstration im Rahmen einer regulären Videokonferenz. Dabei spielte der Aspekt eine wichtige Rolle, dass die Systeme von Aebi Schmidt einer für den Maschinenführer logischen Arbeitsweise entsprechen. Diese Logik erlaubt es, den Prozess einfach und verständlich darzustellen und abzuwickeln. Genau das hat der Vorführmitarbeiter von Aebi Schmidt getan und sein Kollege kommentierte den Ablauf live mit Hilfe einer zweiten Kamera. Weitere Fachex-

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Kommunaltechnik

Fotos: Lindner

Neben dem Lintrac 75 LS (Bild unten) informierten sich die Besucher der virtuellen Werksausstellung vor allem über weitere Neuheiten wie dem Unitrac 72 P5.

ZWEITE VIRTUELLE LINDNER-WERKSAUSSTELLUNG: 12.000 BESUCHER BEI AUFTAKT ONLINE Bereits im Frühjahr hat der Tiroler Traktorenhersteller Lindner gezeigt, wie sich bewährte Traditionsveranstaltungen wie die zwei Mal jährlich stattfindende Werksausstellung gekonnt in den virtuellen Raum verlegen lassen. Und auch bei ihrer Herbst-Ausgabe finden Interessierte wieder ihren Weg in das Stammhaus nach Kundl über das World Wide Web. Bis Ende November ließ sich die Werksausstellung online besuchen und informierte dabei über die Neuheiten von Lindner.

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ei der zweiten virtuellen Werksaus­ stellung, die am 23. Oktober auf lindner-traktoren.at startete, gab es die ersten Einblicke in den neuen Lintrac 75 LS, den dritten Lintrac mit Lastschaltung des Tiroler Traktoren- und Transporterherstellers Lindner, der damit seine Lintrac-LS-Serie er­ weitert. Mit der Lintrac LS-Reihe löst Lind­

Eine Video-Führung durch die Produktion wurde bereits am ersten Tag 10.000 Mal angeklickt.

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ner die erfolgreiche Geotrac-Serie ab. „Der Lintrac 75 LS spielt seine Stärken als All­ roundtraktor in der alpinen Berg- und Grün­ landwirtschaft aus“, betont Geschäftsführer Hermann Lindner. Wie bei allen LS-Model­ len kommt ein Perkins-Syncro-Motor der Stufe 5 mit vier Zylindern zum Einsatz. Leis­ tung: 76 PS (55 kW). Lindner verbaut ein 16/16-Gang-Getriebe von ZF Steyr. Der Traktor ist besonders wendig und überzeugt mit seiner leistungsstarken Hydraulik von Bosch-Rexroth. Komfort verspricht die Kabi­ ne mit mechanischer Kabinenfederung. ERFOLGREICHER START AM 1. WOCHENENDE Das nationale und internationale Interesse an der virtuellen Werksausstellung war von Start an groß, bilanziert Marketing- und Exportlei­ ter David Lindner: „Wir zählten am ersten Wochenende 12.000 Online-Besucher. Sie informierten sich vor allem über den neuen Lintrac 75 LS, aber auch über weitere Neu­ heiten wie den stufenlosen Unitrac 122 LDri­

ve und den Unitrac 72 P5.“ Die Face­ book-Fragestunde am Eröffnungstag nutzten 2.000 Traktoren- und Transporterprofis. Die zweite virtuelle Werksausstellung lief bis Ende November – unter anderem mit einer Video­-Führung durch das Lindner-Werk in Kundl. Die wurde am ersten Tag bereits 10.000 Mal auf dem Lindner-Youtube-Kanal angeschaut. ATTRAKTIVE AKTIONEN FÜR GRÜNLAND- UND KOMMUNALPROFIS Bei der Werksausstellung wurde auch umfas­ send zur Herbstaktion 2020 informiert: Für alle neuen Lintrac- und Unitrac-Modelle bie­ tet Lindner 3.000 Euro Eintauschhilfe, das TracLink Mobile und ein Werkzeugset. ­Besonders interessant für Kommunalprofis­ in Österreich: Alle neuen Lintrac- und Unitrac-Modelle sind mit modernsten Stufe­5-Motoren ausgerüstet und können mit der Investitionsprämie in Höhe von sieben Pro­ zent gefördert werden.

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KOMMUNAL

Kommunaltechnik

KOMPAKTER ALLROUNDER FÜR URBANE FLÄCHEN: DER CITYMASTER 650 Im Wandel der Jahreszeiten verändern sich auch die Aufgabengebiete des Bauhofs – von Staubfreihaltung der Verkehrswege über Bewässerung und Laubentfernung bis hin zur Schneeräumung. Gleich bleibt, dass man mit dem Arbeitsgerät nicht nur flexibel auf die gestellten Anforderungen reagieren können möchte, sondern auch auf den jeweiligen Einsatzort. Gerade in Bereichen innerorts ist aufgrund beengter Platzverhältnisse große Wendigkeit gefragt. Hohe Beweglichkeit auf kleinem Raum verspricht der Citymaster von Hako für den wirtschaftlichen Ganzjahreseinsatz.

MEHR MÖGLICHKEITEN Die Weiterentwicklung des erfolgreichen Citymaster 600 wartet mit einer Vielzahl neuer Features und Optionen auf. Details wie die energiesparende, vollelektronische Fahrsteuerung und drei Leistungsstufen senken den Verbrauch im Straßen- und Arbeitsbetrieb. Der permanente Allradantrieb sorgt für kom-

Fotos: Hako

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traßen, weite Plätze, enge Gassen: Der Einsatz in der Stadt stellt unterschiedlichste Anforderungen an die Kommunaltechnik – die auch mit den Jahreszeiten wechseln. Der neue Citymaster 650 von Hako begegnet ihnen mit geringer Fahrzeugbreite, spurtreuer Knicklenkung und kleinem Wendekreis für höchste Beweglichkeit auf engem Raum. Und mit Multifunktionalität für den wirtschaftlichen Ganzjahreseinsatz.

Kann mehr als kehren: Die Multifunktionsgeräteträger sorgt mit angebauten Gießarm für die praktische Bewässerung in städtischen Parks und Friedhöfen.

fortables Fahren – auch bei der Überwindung von Bordsteinkanten. Der neue Motor erfüllt die Anforderungen der Abgasstufe V. MEHR FLEXIBILITÄT Der Citymaster 650 ist vielseitiger Geräteträger und professionelle Kehrmaschine in Einem. Durch die Kombination verschiedener An- und Aufbaugeräte an vier Anbauschnittstellen kann er viele weitere Arbeiten über-

Städtisches Mobiliar, Bepflanzung und enge Passagen sind häufige Hindernisse im öffentlichen Raum. Der kompakte Citymaster 650 meistert sie mit nur 1,39 m Wendekreis, auch im Winterdienst mit wenig Platz.

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nehmen – zum Beispiel im Winterdienst, in der Grünflächenpflege oder im Bereich Nassreinigung. Für Wildkrautbesen steht sogar eine eigenständige Codierung bereit – für die vollständige Bedienung ohne Zusatzsteuergerät. MEHR KOMFORT UND SICHERHEIT Das intuitive Bedienkonzept des Citymaster 650 erleichtert die Handhabung – und sorgt für mehr Effizienz im Arbeitseinsatz. Alle Funktionen lassen sich komfortabel über die in die Armlehne integrierte 1-Hand-Bedienung steuern. Erweiterte Sitzoptionen und eine höhen- und längsverstellbare Lenksäule ermöglichen eine noch individuellere Anpassung des Arbeitsplatzes. Elektronische Fahrpedale mit verbesserter Fußergonomie sorgen für mehr Komfort im Einsatz. Reduzierte Geräusche nach innen wie außen machen die neue Ausführung fahrer- und umweltfreundlich. Die große Sicherheitskomfortkabine mit zwei Türen und großzügiger Verglasung gewährt beste Rundumsicht. Dank Voll-­LEDBeleuchtung und LED-Arbeitsscheinwerfer hat der Fahrer jederzeit einen guten Blick auf sein Arbeitsumfeld. Tägliche Servicearbeiten wie zum Beispiel die Ölkontrolle lassen sich jetzt noch unkomplizierter von außen erledigen. Und über regelmäßige Wartungsarbeiten informiert der Service­-Wecker. Dezember 2020

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KOMMUNAL

Foto: Fischer

Kommunaltechnik

Beim EcoCut handelt es sich um einen Schlegelmulcher kombiniert mit besonders leisem Gebläse (Luftstrom von 80 cbm bis 200 cbm / Minute). Anwendbar ist das System bei allen Mäh-, Ernte- und Bodenbearbeitungsmaschinen.

ÖKOLOGISCHES MÄHEN – GEMEINDE MUNDELSHEIM ALS VORREITER IN BADEN-WÜRTTEMBERG Naturschutz und damit einhergehend die berechtigte Sorge um das Insektensterben gewinnen zunehmend an Bedeutung in Gesellschaft und Politik. Vor diesem Hintergrund geraten auch die gebräuchlichen Mäh- und Mulchverfahren zunehmend in die Kritik, da durch das Bearbeiten von Grünflächen mit leistungsstarken Maschinen nicht bloß Gräser gestutzt werden, sondern auch tierische Organismen gefährdet und getötet werden können. Die Hersteller von Land- und Kommunalmaschinen haben in den letzten Jahren Mäh- und Mulchsysteme vorgestellt, die die Gefährdung und Schädigung der Wiesenfauna deutlich verringern sollen. Eine innovative Lösung präsentiert das baden-württembergische Maschinenbauunternehmen Fischer mit seinem Mulcher EcoCut. Das System orientiert sich dabei an ein bewährtes Verfahren aus der Imkerei, um Bienen schonend von den Honigwaben zu vertreiben: Denn auch beim EcoCut werden Insekten vom Mulcher sanft abgeblasen, wodurch sie der Gefahr der Schneidmesser zuverlässig entgehen.

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m Rahmen einer nachhaltigen Landschaftspflege gewinnen Artenschutz, Bienenschutz und Insektenschutz zunehmen an Bedeutung. Das baden-württembergische Maschinenbauunternehmen Fischer hat deshalb auf der Messe Agritechnica 2019 den ersten ökologischen Mulcher EcoCut vorgestellt. Das System kombiniert einen herkömmlichen ­ Schlegelmulcher mit einem vorgeschalteten Laubblasgerät. Durch einen horizontal geführten Luftstrom werden Insekten und Kleinlebewesen vor dem Mulcher schonend abgeblasen. Durch die Technik sind Insektenschutzraten von mehr als 90 Prozent erzielbar. Die innovative Technik wurde zum Patent angemeldet. Die grundsätzliche Vorgehensweise kommt

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aus der Imkerei, wo die Bienen von den Honigwaben schonend abgeblasen werden. Die Gemeinde Mundelsheim am Neckar arbeitet seit rund 20 Jahren mit einem Auslegermäher von Fischer und ist nun einer der ersten Pilot-Anwender der EcoCut-Technik. Die ersten Erfahrungen erweisen sich als äußerst positiv: Beim Mähen im Graben und in der Böschung ergeben sich keinerlei Beeinträchtigungen oder Veränderungen bei der Führung der Maschine und der Sicht auf das Mähwerkzeug – gleichzeitig werden vor dem Mähkopf Insekten schonend und effektiv abgeblasen. Tobias Brezler, Bauhofleiter von Mundelsheim, berichtet über seine ersten Eindrücke des neuen ökologischen Mulchers.

Mundelsheim setzt einen neuen Maßstab – als eine der ersten Kommunen in Baden-Württemberg setzt die Gemeinde auf ökologische Grünlandpflege. Wir haben schon seit einiger Zeit intern über dieses Thema gesprochen, denn bei den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch medial ist das Thema sehr aktuell. Da kam die Werbung von Fischer und die neue Maschine EcoCut genau zum richtigen Zeitpunkt. Über das Thema Ökologie wird in unseren Fachkreisen viel gesprochen und nach praktikablen Lösungen gesucht. Sie haben sich für die neu entwickelte Maschine EcoCut der Firma Fischer Maschinenbau aus

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Kommunaltechnik

Foto: Fischer

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ökologisches Arbeiten in unserem Bereich zukünftig immer wichtiger wird, denn es sollen ja auch weniger chemische Mittel eingesetzt werden. Denken Sie nur an den Wandel im Automobilbereich. Ich kann mir gut vorstellen, dass es beispielsweise für ökologisches, insektenfreundliches Mulchen in Zukunft auch Ökopunkte geben könnte. Das Mähen mit EcoCut – hat sich etwas verändert gegenüber bisherigen Mulchern? Geht Mulchen vielleicht einfacher? Und – passt das System in die heutige Zeit? Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zunächst, und der vielleicht wichtigste Punkt ist, dass es keine Veränderungen beim Mulchen gibt. EcoCut ist ein am Mähkopf inte­ griertes System, das in keiner Weise hinderlich ist und das Mähen in keiner Weise beeinträchtigt. Der zweite Aspekt ist, dass EcoCut auf Mulchköpfen nachrüstbar ist. Und auch ganz wichtig ist, dass keinerlei Sicht- und Handlingseinschränkungen die Arbeit behindern. Ich habe festgestellt, dass die Gelenkwelle deutlich mehr Geräusche macht als der EcoCut selbst. Zu Ihrer letzten Frage: Ja, das System passt in die heutige Zeit und zeigt, dass merkliche Änderungen auch in unserem Bereich möglich sind.

Durch einen horizontal geführten Luftstrom werden Insekten und Kleinlebewesen vor dem Mulcher schonend abgeblasen. Durch die Technik sind Insektenschutzraten von mehr als 90 Prozent erzielbar.

„Über das Thema Ökologie wird in unseren Fachkreisen viel gesprochen und nach praktikablen Lösungen gesucht. Für Dienstleister in diesem Bereich kann es ein Wettbewerbsvorteil sein, ökologisch zu arbeiten. “

Bleiben wir bei EcoCut. Wie wichtig finden Sie solche innovativen Entwicklungen und Trends? Zunächst ist mir aufgefallen, dass EcoCut sehr leise, also ohne zusätzliche Geräuschbelästigung arbeitet. In vielen Situationen kann nur ein Mulcher wie EcoCut eingesetzt werden, zum Beispiel bei Grabenarbeiten. Doppelmähbalken oder Sichelmäher sind hier nicht zu verwenden, da deren Verschleiß viel zu hoch ist. Außerdem benötigen wir mehr Arbeitszeit beim Einsatz vom Doppelmähbalken. Insofern scheidet nach meiner Ansicht auch ein System, das mit einem Zin-

kenrechen oder ähnlichem arbeitet, aus. Deshalb sind Weiterentwicklungen und Innovationen – wenn sie sinnvoll und bezahlbar sind – immer willkommen. Ich jedenfalls bin offen für neue Entwicklungen und Innovationen. Sonst würden wir EcoCut nicht einsetzen. Wie schätzen Sie EcoCut und ökologisches ­Mähen und Pflegen zukünftig ein?

Vielen Dank für das Gespräch! Durch Mähen und Mulchen können Kleinlebewesen in Wiesen und Feldern geschädigt oder getötet werden. Im Kampf gegen das Insektensterben sind innovative Systeme wie jenes von EcoCut ein wichtiges Werkzeug.

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Herr Brezler, wir kommen zum Ende, noch eine Frage: Ist Ökologie dann auch bezahlbar? Das Kosten-Nutzen-Verhältnis muss stimmen. Bei gut gepflegtem ökologischem Grünland sind chemische Schutzmittel nicht mehr oder lediglich in ganz geringem Umfang erforderlich, also sparen wir diese Kosten. Ich jedenfalls befürworte Ökologie und natürliche Pflege unserer Umwelt.

Foto: M. Großmann_pixelio.de

Gemmrigheim entschieden. Die Bezeichnung EcoCut deutet an, um was es dabei geht. Ökologische Grünland- und Straßenrandpflege ist noch kein „Muss“. Es geht für uns darum, Erfahrungen zu sammeln, etwa wie wirksam das System in Bezug auf Insektenschutz ist. Meine bisherigen Erfahrungen mit dem EcoCut von Fischer sind in dieser Beziehung sehr hoffnungsvoll, denn es ist eine deutliche Bewegung des Grüngutes vor dem Mulcher zu sehen, wodurch das Wegblasen der Bienen oder Insekten angezeigt wird. Für Dienstleister in diesem Bereich kann es schon heute ein Wettbewerbsvorteil sein, ökologisch zu arbeiten.

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Foto: Biowärme Irdning

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Fernwärme

Die Bäuerliche Biowärmelieferungsgenossenschaft Irdning verkauft jährlich rund 13.500 MWh erneuerbare Wärme und sichert damit die langfristige Energieunabhängigkeit der Region. Der Brennstoffbedarf von 19.000 Srm wird mit Rundholz und Waldhackgut von Forstbetrieben der Umgebung gedeckt.

AUF FALLENDE HOLZPREISE REAGIERTE DAS STEIRISCHE IRDNING MIT EIGENEM BIOMASSEHEIZWERK UND MACHTE AUS DER NOT EINE TUGEND Fast 30 Jahre ist es her, dass sich die Landwirte aus Irdning zusammentaten, um einen Weg aus der Abhängigkeit von Sägewerken zu finden. Als gelungene Alternative erwies sich der Betrieb eines in Genossenschaft geführten Biomasseheizwerks, wodurch das regionale Holz wieder einen gewinnbringenden Zweck erfüllte und gleichzeitig die Ennstaler Gemeinde mittlerweile zu 90 Prozent mit nachhaltiger Wärme versorgt werden kann. Um auch nach drei Dekaden effizient arbeiten können, investiert die Biowärme Irdning laufend in den heiztechnischen Fortschritt.

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er schwächelnde Absatzmarkt für Faserholz Ende der 80er-Jahre brachte eine Gemeinschaft von achtzehn Landwirten aus dem obersteirischen Ennstal dazu, neues Potenzial in ihrem Forst zu entdecken: Als Brennmaterial für das eigene Heizkraftwerk würde das Faserholz rund um die Gemeinde Irdning einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden, anstatt von der strikten Kontingentierung und der Zufuhrscheine der Sägewerke abhängig zu sein. Als schließlich die Gemeinde Interesse daran zeigte, die hiesige Schule und das Gemeindeamt mit nachhaltiger Wärme versorgen zu lassen, fiel 1990 der Startschuss für die Biowärme Irdning. UMZUG DES HEIZWERKS Nachdem das erste Heizwerk im Keller der örtlichen Volksschule durch den Anschluss weiterer Schuleinrichtungen zu klein wurde, entschied man sich 1995 für einen Neubau im Gewerbegebiet. Auch war durch die gestiegene Anschlussleistung der tägliche Hackguttransport über ca. 1,5 km von der Lagerhalle zur Volksschule nicht mehr bewältigbar. Ein mit der Gemeinde gemeinsam erstelltes Energiekonzept brachte ein

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klares Ja für das Heizwerk, auch von der Bevölkerung. Somit war für die Gesamtversorgung von Irdning ein Neubau notwendig. Dabei er-

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Fernwärme

Die Kessel mit je 3 und 1,2 MW arbeiten seit 25 Jahren zuverlässig. In die weitere Heiztechnik wurde aber kontinuierlich investiert, um die Anlageneffizienz zu steigern.

HEGER Foto: Biowärme Irdning

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höhte sich die Kesselleistung von ursprünglich 1,8 MW auf insgesamt 4,2 MW mit der Möglichkeit eines energiesparenden Sommerbetriebs mit einem 1,2 MW starken Kessel. Das Leitungsnetz erweiterte sich im Laufe der Zeit auf eine derzeitige Trassenlänge von ca. 25,5 km mit 324 Anschlüssen bzw. ca. 548 mit Wärme versorgten Haushalten.

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Foto: Biowärme Irdning

AUF HÖHE DER ZEIT DANK LAUFENDER OPTIMIERUNGSMASSNAHMEN Zwar wird die Fernwärme immer noch in dem 1995 errichteten Heizhaus erzeugt, technisch hat sich aber seither einiges getan. Die kontinuierliche Optimierung und Effizienzsteigerung zeigt sich vielgestaltig: Von konventionellen Maßnahmen wie der Installation einer ins Netz eingebundenen Photovoltaikanlage und von zwei jeweils 60 m3 Pufferspeichern zur Spitzenlastabdeckung bis hin zu außergewöhnlichen Mitteln wie dem Bau einer Fernwärmeleitung zu einem dampf- und stromproduzierenden KWK-Heizwerk in der benachbarten Gemeinde Stainach, wodurch eine Abwärmenutzung realisiert wurde – bis dahin

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Fernwärme

wurde die Abwärme im Werk Stainach über Regelkühler vernichtet. „Die Biomassanlage in Irdning wird schon seit 25 Jahren mit den gleichen Biomassekesseln und Anlagenteilen betrieben. Doch da sich in der Zwischenzeit technisch viel getan hat, war und ist es unser stetes Anliegen, durch diverse Optimierungen – wie beispielsweise der Kesselanlage, dem Leitungsnetz, der Abnehmeranlagen bei den Kunden –, sowie durch Schulungen der Heizwarte, einen optimalen Betrieb zu fahren“, zeigt Heinz Neise, einer der Betreiber der Biowärme Irdning, auf, wie eine Biomasseanlage langfristig zukunftsfit bleibt. WÄRMERÜCKGEWINNUNG FÜR MEHR EFFIZIENZ Um den Verlust des hohen Wärmeinhalts von Rauchgas bei der Verbrennung von Biomasse entgegenzuwirken, installierte man 2016 bei der Biowämre Irdning eine Wärmerückgewinnungsanlage. Aufgrund der Rahmenbedingungen von eher trockenem Brennstoff (w30-w40), einer hohen Rauchgastemperatur

von 180 bis 200 Grad und einer relativ hohen Netzrücklauftemperatur von 53 bis 57 Grad, schied eine klassische Rauchgaskondensationsanlage aus und es wurde in die Installation eines Heger Energy Booster 50.0 investiert. Dieser nutzt das Rauchgas aus dem Biomassekessel und wandelt es wiederum in zusätzliche Wärme um, was zu einer beträchtlichen Steigerung des Wirkungsgrads um 8 bis 10 Prozent sowie zu einer Staubreduktion um ca. 20 Prozent führt. LEITUNGSVERLUSTE MINIMIEREN Der Fokus derzeit liegt auf der Optimierung zur Senkung der Rücklauftemperaturen und des Leitungsverlustes. Unter der Regie des Planungsbüros Ringhofer & Partner wurde neben der Planung des Netzausbaus, die Optimierung des Leitungsnetzes sowie die ­ technische Modernisierung des Heizwerks einschließlich der Kundenanlagen durchgeführt. „Seit 2018 arbeiten wir an der Op­ timierung der Kundenanlagen sowohl­primär- als auch sekundärseitig, um die Rücklauftemperaturen und damit den Leitungsverlust zu verringern“, so Heinz Neise. Das gelungene Zusammenspiel der ausführenden Unternehmen sorgte für die Optimierung der Fernwärmeanlage in Irdning: Pewo Austria – verantwortlich für die Lieferung und den Einbau der neuen Kundenanlagen (Übergabestationen V-max) und den Aufbau der Abnehmer-­ Leichttechnik mit einem Funksystem im Heizwerk –, Schneid GmbH lieferte die Heizungsregler für die neuen Kundenanlagen, und die Ausführung übernahm das Installationsunternehmen Gurmann Gebäudetechnik. „Insgesamt werden hier 300 Wärmekunden bis 2021 auf den neusten Stand gebracht“ so Richard Palli, technischer Vertrieb bei Pewo Austria GmbH. LECKS RASCH ORTEN Ein leider oft vernachlässigter Aspekt ist der Schaden, der von nicht erkannten Defekten der vorisolierten Rohrleitungen in Fernwärmenetzen ausgeht. Umso früher ein solcher

Wegen der vorliegenden Gegebenheiten schied eine klassische Rauchgaskondensationsanlage aus und es wurde in die Installation eines Heger Energy Booster investiert.

Foto: Heger Edelstahl GesmbH

Foto: Wundara

Das gesamte Fernwärmenetz wird mit sieben neuen Leckwarnanlagen der Firma Wundara aufgerüstet, um eine Aufrechterhaltung des gesamten Netzes zu gewährleisten und jeglichen möglichen Schaden am Netz frühzeitig zu lokalisieren.

entdeckt wird, desto geringer fallen die Folgekosten aus. Deswegen entschied man sich heuer für den Einsatz eines Leckwarnsystems des Unternehmens Wundara, das undichte Muffenverbindungen, Bauschäden, undichte Schweißnähte oder Isolationsfehler zuverlässig ortet. Eine effektive Lösung, die hilft, das volle Potenzial der nachhaltig erzeugten Wärme zu nutzen. Der Gesamtwärmebedarf der steirischen Gemeinde wird heute zu über 90 Prozent vom Heizwerk Irdning abgedeckt. Eine Wertschöpfung im Gegenwert von 1.300 Tonnen Heizöl bleibt in der Region. „Durch die Verwendung unserer umweltfreundlichen Heizung, haben unsere Kunden mitgeholfen in Irdning 4.400 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen“, rechnet Heinz Neise vor.

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Biomasse

25-JAHR-JUBILÄUM DES ÖSTERREICHISCHEN BIOMASSE-VERBANDS Das Jubiläum zu zweieinhalb Jahrzehnten Österreichischer Biomasseverband wurde corona­-konform off- und online im steirischen Ennstal zelebriert. Debatiert wurde bei der Veranstaltung über erlangte Erfolge und noch kommende Herausforderungen, die auf die Biomasse-Branche zukommen.

Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbands Franz Titschenbacher sprach anlässlich des 25-jährigen Verbandsbestehens über zukünftige Chancen und Herausforderungen.

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ie österreichische Biomasse-Branche traf sich im Oktober unter strenger Einhaltung der zu der Zeit geltenden gesetzlichen Bestimmungen im steirischen Aigen im Ennstal. Neben dem alljährlichen Branchen­-Update, der Umsetzung der Regierungsübereinkünfte und den Auswirkungen auf die Bioenergiemärkte im Wärme-, Stromund Treibstoffsektor steht auch das 25-jährige Bestandsjubiläum des Österreichischen Biomasse-Verbandes auf der Agenda. Präsident Franz Titschenbacher bei der Eröffnung: „Mit der Bewältigung der Corona-­Krise und den dafür vorgesehenen Förder­programmen erhalten wir die Chance, Fehlentwicklungen der Vergangenheit zu ­korrigieren, neue Impulse zu setzen, um so möglichst stark aus der Krise zu kommen. Gleichzeitig nimmt das Regierungsziel Klimaneutralität bis 2040 zunehmend Gestalt an. Ein neues Ökostrom-Regime sowie Gesetze und Verordnungen zur Forcierung erneuerbarer Wärme, Mobilität und Gase befinden sich in Vorbereitung sowie Umsetzung.“ POTENZIALE NOCH LANGE NICHT ERSCHÖPFT „Die konsequente Nutzung der Bioenergie­Potenziale ermöglicht es, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: 100 Prozent reale erneuerbare Stromerzeugung durch den Schluss der Winterstromlücke, 100 Prozent erneuerbare Fernwärme, 100 Prozent erneuerbare Landwirtschaft durch den Einsatz von Holzdiesel, den Ausstieg aus Gasheizungen für 100 Prozent erneuerbare Wärme und einen gewichtigen Beitrag für nachhaltige Mobilität und Industrie. Wichtig ist eine konsequente Sektorkopplung mit der Forcierung von Grünem Gas und dessen priorisierter Einsatz für die Strom- und Fernwärmeerzeugung, Mobilität und Industrie. Für Raumwärme haben wir bessere Lösungen“, schließt Titschenbacher. Geht man bis 2030 von einer Vervierfachung der Biomassekessel-Verkäufe, dem Zubau von 1 TWh Strom aus fester Biomasse, einer Einspeisung von 5 TWh erneuerbarem Gas, dem Bau von 500 zusätzlichen Biomasse-Nahwärmeanlagen und dem Bau von 200 MW „Local Green Gas“-Anwendungen in der Industrie sowie 250 MW Großanlagen für die Produk-

tion von Holzdiesel und Holzgas aus, bleiben noch immer etwa 190 PJ an nachhaltig verfügbaren Bioenergie-Potenzial ungenutzt. Mit diesem Potenzial wäre der komplette Umstieg der Land- und Forstwirtschaft auf Holzdiesel sowie der Betrieb sämtlicher Gaskraftwerke und Gas-KWK-Anlagen sowie Gas-Fern-Wärmekessel mit erneuerbarem Gas möglich. Die bei der Gaserzeugung anfallende Abwärme könnte die Basis für erneuerbare Fernwärme bilden, die wiederum den Gasverbrauch durch den Ersatz von Gasthermen dämpfen könnte. Die verbleibenden Gas-Thermen und -Kessel können mit anderen erneuerbaren Energietechnologien ersetzt werden. Die restlichen Potenziale können für den forcierten Ausstieg aus fossilem Erdgas in Industrie, Gewerbe und Mobilität verwendet werden. HERAUSFORDERUNG: STEIGENDES HOLZANGEBOT 80 Prozent der heimisch eingesetzten Biomasse werden im Raumwärme-Bereich eingesetzt. Holzzentralheizungen sowie Biomasse-Fernund Nahwärme werden immer beliebter und ersetzen zusehends die klimaschädlichen fossilen Energieträger Erdgas und Heizöl. Dennoch: Die Menge an eingesetzter Biomasse im Raumwärmebereich wird langfristig aufgrund höherer Effizienz der Anlagen sinken. Das belegen auch aktuelle Zahlen. Seit 2010 wurden etwa 4.000 MW an Biomassekesseln installiert, der Biomasseeinsatz ist im selben Zeitraum leicht gefallen. Ein Überangebot an niederwertigem Holz wird aufgrund mehrerer Effekte weiterhin lange anhalten. Der steigende Einsatz nachwachsender Rohstoffe in der

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Güterproduktion und in der Bauwirtschaft führt zu zusätzlichen Mengen an Nebenprodukten, Reststoffen und Abfällen (Waldhackgut, Brennholz, Sägespäne, Ablauge, Rinde, Altholz, etc.). Die Klimaerwärmung und die dadurch notwendige Anpassung der Wälder in Richtung Mischwald führt außerdem zu einem steigenden Anfall an niederwertigem Holz (Waldpflegeholz, Sturmschäden, Schneebruch, Borkenkäfer, Pilz- und Bakterienbefall). „Aktuell verhindert das Überangebot an Holz die Nutzung der großen Biomasse-Potenziale in der Landwirtschaft. Diese können durch die aufwendige Logistik nicht gegen Energieholz konkurrieren“, erklärt Titschenbacher. „Künftig wollen wir verstärkt auf die Holzvergasung setzten. Diese Technologie ermöglicht falls nötig auch den Einsatz landwirtschaftlicher Reststoffe bis hin zum Klärschlamm.“ VERANSTALTUNG IM ZEICHEN DES JUBILÄUMS Der Abendempfang stand heuer ganz im Zeichen des 25-jährigen Bestehens des Österreichischen Biomasse-Verbandes und bot in „analog“ und „digital“ prominent besetzter Runde einen Rückblick auf zweieinhalb erfolgreiche Jahrzehnte. „Aus den Visionen und Ideen der Pioniere ist ein starker Sektor gewachsen. Der Österreichische Biomasse-Verband hat zahlreiche Meilensteine im Bereich der erneuerbaren Energie gesetzt“, schilderte Titschenbacher. Der Biomasse-Verband wurde am 20. April 1995 als unabhängige Informations-, Diskussions- und Expertenplattform gegründet und zählt aktuell 1.700 Mitglieder aus allen Bereichen der Bioenergie. Dezember 2020

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Fernwärme

Fotos: Riebenbauer

Als erstes Biomasseheizwerk im Bezirk Hartberg handelt es sich bei der bald 30 Jahre alten Anlage in Pinggau um eine wahre Pionierleistung. 1991 wurden 40 Haushalte mit nachhaltiger Wärme versorgt, heute profitieren 200 Haushalte davon.

RUNDUMERNEUERUNG FÜR PIONIER-HEIZWERK IN PINGGAU Eine erhöhte Feinstaubbelastung in der kalten Jahreszeit aufgrund einer ungünstigen Inversionslage sowie das Bewusstsein für die Fülle an der nachwachsenden Energiequelle Holz vor Ort waren die Antriebsfedern für die Energiepioniere aus dem steirischen Pinggau, die sich bereits vor rund 30 Jahren dazu entschlossen, ihre Gemeinde mit Wärme aus Biomasse zu versorgen. Mehrere Optimierungsmaßnahmen durchlief das Heizwerk, zuletzt 2019. Seither können wegen des erweiterten Fernwärmenetzes noch mehr Bewohner von der nachhaltigen Wärmeversorgung profitieren und dank moderner Heiztechnik konnte die Luftqualität nochmals verbessert und die Effizienz des Heizwerks gesteigert werden.

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ie Geschichte der WLG Pinggau er­ zählt von Pioniergeist und Aufbruchs­ stimmung. Als noch kaum jemand von globaler Klimakrise sprach und der Erdölpreis so niedrig war wie noch nie, fand sich in der steirischen Gemeinde Pinggau eine Handvoll von Gleichgesinnten zusammen. 1987 be­ gann eine kleine Gruppe von „Energiepionie­ ren“ rund um den späteren Obmann der ­bäuerlichen Wärmelieferungsgenossenschaft Pinggau, Franz Riebenbauer, Ideen für ein Biomasseheizwerk zu spinnen. Ihr Ziel war einfach und rückblickend bahnbrechend zu­ gleich: Erstens den seit Jahrhunderten be­ währten und in der Region im Überschuss vorhandenen Rohstoff Holz in nutzbare Energie für die Menschen vor Ort zu verwan­ deln. Und zweitens: Die durch die dort herr­

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schende Talkessellage massiv beeinträchtigte Luftqualität nachhaltig zu verbessern. Befeu­ ert von der Idee, die Region zu stärken und energieautark zu werden, war die Gründung einer Genossenschaft der nächste logische Schritt, dieser Vision ein Gesicht zu geben. 1989 legte die Pinggauer Gemeindeführung den wirtschaftlichen Grundstein für den Bau der Anlage indem sie beschloss, alle Gemein­ deobjekte an die bäuerliche Wärmever­ sorgung anzuschließen. Zwei Jahre später erfolgte der Bau des Heizwerkes und des ­ Fernwärmenetzes und die ersten 40 Abneh­ mer konnten mit „nachwachsender“ Wärme versorgt werden. KONTINUIERLICHE OPTIMIERUNG Bis heute durchlief das Biomasseheizwerk be­

reits mehrere Erweiterungen und Modernisie­ rungsprozesse. Sukzessive wurde die Leistung der Anlage gesteigert von ursprünglich 2.500 kW auf 4.000 kW (Kessel von Kohlbach) und das Fernwärmenetz von anfangs 3,8 km auf 12 km erweitert, wodurch weitere Bereiche der Gemeinde angeschlossen werden konnten und heute 160 Objekte bzw. 200 Haushalte mit nachhaltiger Wärme versorgt werden können. Der Status quo besteht seit der letz­ ten grundlegenden Optimierung der Anlage im letzten Jahr, die federführend vom Pla­ nungsbüro Ing. Leo Riebenbauer begleitet wurde. Eine Herzensangelegenheit, schließ­ lich handelt es sich bei der WLG Pinggau um das erste von ihm geplante Biomasseheizwerk – errichtet in seiner Heimatgemeinde. Lo­ gisch daher, dass das Planungsbüro Rieben­

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Fernwärme

­ inzelofen-Heizsysteme. Um eine optimale E Luftreinhaltung zu gewährleisten, wurde ein hocheffizienter Elektrofilter installiert, der die gesetzliche Vorgabe von 20 mg/Nm³ Rein­ gasstaubgehalt unterschreitet, wodurch ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion der Feinstaubbelastung geleistet wird. Heute kön­ nen sich die Pinggauer über beste Luftverhält­ nisse auch während der Heizperiode freuen. BRENNMATERIAL AUS DER REGION 14.200 srm Hackholzschnitzel werden pro Jahr verfeuert und als 6,5 Millionen kWh/a an die Wärmeabnehmer geliefert. Verheizt wird Holz, das quasi vor der Haustür wächst. „Wir liefern Naturwärme aus unseren Wäl­ dern – unsere Genossenschaftsmitglieder sor­ gen mit Waldhackgut für eine gesicherte Wär­ meversorgung von Pinggau“, erläutert Herbert Zingl, Obmann der WLG Pinggau. Über eine Millionen Liter Heizöl können dank der nachhaltigen Wärmeerzeugung jähr­ lich eingespart werden.

Die Mitglieder der WLG Pinggau bei der Wiederinbetriebnahme des Heizwerks im Oktober letzten Jahres.

bauer über die Jahrzehnte hinweg das Heizwerk zum zukunftsfitten Wärmeprodu­ zenten begleitete. GROSSES LEISTUNGSPLUS SEIT 2019 Eine kräftige Leistungssteigerung konnte bei der Rundumerneuerung 2019 neben dem erneuerten und aufgerüsteten Heizkessel durch den Einsatz weiterer modernster Heiz­ technik erreicht werden, etwa durch die Wär­ merückgewinnung über einen Energy Boos­ ter des Herstellers Heger Edelstahl. Abgase, welche sonst ungenutzt aus dem Kamin aus­ treten, werden mit dem Rauchgas-ECO noch zur Erwärmung des Netzrücklaufs ge­ nutzt. Der Heger Energy Booster ist speziell konzipiert für Heizwerke in welchen man eine Kombination aus hohem Netzrücklauf und trockenem Brennstoff vorfindet. Da un­ ter solchen Bedingungen keine konventio­ nelle Rauchgaskondensation sinnvoll betrie­

ben werden kann, werden mit dem einfachen und robusten System des Heger Energy Boosters noch ca. 5 bis 10 Prozent der Kes­ selleistung zurückgewonnen. Und noch wei­ tere Optimierungsmaßnahmen wie beispiels­ weise ein 170 m3 großer Pufferspeicher, der zum Lastausgleich und zur Spitzenlastabde­ ckung dient, sowie eine volldigitalisierte Steuerungs- und Regelungstechnik von Kohlbach konnten eine erhebliche Effizienz­ steigerung erzielen. LUFTQUALITÄT NOCHMALS VERBESSERT Nicht nur ein deutliches Leistungsplus sollte durch die Rundumerneuerung erreicht wer­ den, auch sollte die Luftqualität der Gemein­ de Pinggau nochmals gesteigert werden. Vor der Inbetriebnahme des Biomasseheizwerks schwebte in der kalten Jahreszeit eine Rauch­ gaswolke über der steirischen Gemeinde auf­ grund ihrer Inversionslage und der vielen

Der 2.500 kW-Kessel von Kohlbach wurde 2019 erneuert und aufgerüstet. Ein weiterer Kessel mit 1.500 kW sowie ein 500 kW-Kessel für den Sommerbetrieb ergänzen die Anlage.

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FÜR DIE NÄCHSTEN 30 JAHRE GERÜSTET „Die WLG Pinggau begleiten wir seit 1990 auf ihrem Weg der CO2-freien Wärmeversor­ gung der Gemeinde. Mit der neuen Kessel­ anlage samt Elektrofilter, Rauchgaswärme­ rückgewinnung sowie Pufferspeicher ist die WLG Pinggau technisch für die nächsten 30 Jahre zur Wärmeversorgung von Pinggau bestens gerüstet“, fasst Planer Ing. Leo Rie­ benbauer zusammen. Dank der jüngsten Er­ neuerung und Investition sowie dem Weit­ blick engagierter Menschen steht das Heizwerk in Pinggau auf einem zukunftssi­ cheren Fundament – und wird auch die nächsten 30 Jahre dafür sorgen, dass die Pinggauer morgens beim Lüften die frische Wechsellandluft genießen können, abends die behagliche Wärme und sie sich sommers wie winters auf eine sichere Energieversor­ gung verlassen können.

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Kommunalfahrzeug

Fotos: Holder

Mietflotte der Stadt Potsdam: Zwölf Muvo stehen bereit für den Winterdienst.

HOLDER MIETKONZEPT: ERFOLGSGESCHICHTE MIT 460 PROZENT WACHSTUM Neuwertiges Equipment, saisonale Nutzung, volle Kostenkontrolle und zuverlässiger Service sind die Vorteile des Holder Mietkonzepts, deren sich viele Gemeinden bewusst sind – seit der Einführung des Geschäftsmodells 2010 konnte es einen Wachstum von stolzen 460 Prozent verzeichnen. Zuletzt fanden 70 Fahrzeug-Geräte-Kombinationen zu ihren Fahrzeugführern auf Zeit.

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m Jahr 2010 führte das baden-württembergische Unternehmen Holder die Vermietung von multifunktionalen Geräte­ trägern mit Anbaugeräten ein. Die Vertriebsverantwortlichen von Holder hatten damals eine Marktlücke in der saisonalen Vermietung von Kommunalfahrzeugen erkannt und man tastete sich vorsichtig an das Geschäftsmodell heran – zunächst mit fünfzehn Fahrzeugen für den Winterdienst. Die Auslastung betrug im Handumdrehen 100 Prozent. Seitdem stieg die Marktnachfrage kontinuierlich an und somit wurde die Mietflotte Jahr für Jahr bis auf mittlerweile 70 Stück in der vergangenen Wintersaison ausgebaut, Tendenz weiter steigend. VORTEILE VON MIETFAHRZEUGEN Was macht die Fahrzeugmiete für Kommunen und Dienstleister so interessant? Murat Pala, bei Holder seit 2014 verantwortlich für das Mietgeschäft, sieht dafür verschiedene Gründe: „Einerseits schätzen unsere Kunden die Vorteile von neuwertigem Equipment. Noch viel wichtiger sind ihnen aber die saisonale Nutzung und die volle Kostenkontrolle. Außerdem vertrauen sie auf die Zuverlässigkeit, die sie mit unserem Full-Service erhalten. Hochqualifizierte Servicemitarbeiter bei Holder und bei unseren Vertragspartnern sor-

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gen unter anderem für eine reibungslose Wartung und sind bei Reparaturen blitzschnell zur Stelle.“

nachfrage nach Gebrauchtmaschinen kontinuierlich abgedeckt, während gleichzeitig ein junger Mietfuhrpark sichergestellt wird. Weitere Optionen im Mietgeschäft sind der Miet-Kauf und verschiedene Preismodelle wie Flatrate oder kilometergenaue Abrechnung. „Die stetig wachsende Nachfrage sowie unsere Erkenntnisse und Errungenschaften der vergangenen zehn Jahre bestätigen uns darin, das Miet- und Gebrauchtfahrzeuggeschäft auch in den kommenden Jahren weiter auszubauen“, schließt Murat Pala zuversichtlich ab.

LÄNGERE LAUFZEITEN LOHNEN SICH Besonders interessant, weil mit noch mehr Planungs- und Kostensicherheit verbunden, wird es für Holder und seine Kunden, wenn es sich um Rahmenverträge über größere Stückzahlen und längere Laufzeiten handelt. Dritter im Bunde der Gewinner sind die Vertriebspartner. Sie können von zufriedenen Kunden profitieren, die zum Beispiel nach der Miete auf den Kauf von Gebraucht- oder Neumaschinen umschwenken. Zudem sparen sie sich die Kosten für das Vorhalten eines eigenen Mietparks. VON DER MIET- ZUR GEBRAUCHTMASCHINE Murat Pala betreut bei Holder auch das Gebrauchtmaschinengeschäft. Eine perfekte Symbiose, denn die Mietfahrzeuge wandern in der Regel nach ein bis zwei Jahren in Von der Miete zum Eigentum: Oft entscheiden sich die Kunden den Gebrauchtmaschinendazu, das Mietgerät in ihre Fahrzeugflotte aufzunehmen. pool. Somit wird die Markt-

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Holder Mietkonzept: Erfolgsge schichte mit 460 Prozent Wachstum

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25-Jahr-Jubiläum des Österrei chischen Biomasse-Verbands

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Rundum-Erneuerung für Pionierheizwerk in Pinggau

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Auf fallende Holzpreise reagierte Irdning mit eigenem Heizwerk

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Ökologisches Mähen: Mundelsheim als Vorreiter in Baden-Württemberg

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Kompakter Allrounder für urbane Flächen: der Citymaster 650

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Gerätepräsentation trotz Pandemie: On- und Offline

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Zweite virtuelle Lindner-Werksaus stellung: 12.000 Besucher online

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Urban-Sweeper S2.0: Elektrische Kehrmaschine wird autonom

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Kärcher und Holder nutzen Synergien

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In Waldbach-Mönichwald setzt man weiterhin auf Unimog

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Wenn‘s eng wird: Winterdienst

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Innovative Tunnelwaschtechnik von Mulag

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Intervall-Wechsel der Kommunal technik sorgt für modernen Fuhrpark

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Elektrifizierung der 2. Generation bei Bucher Municipal

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In Osttirol räumt man von August bis Juni den Schnee von den Straßen

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Impressum

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Schnellere Problemlösung dank mo dernisierter Abwasserpumpstationen

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Im bayerischen Wunsiedel wird Abfall zu hochwertigem Rohstoff

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Anschluss für Bewohner des Salz burger Hausbergs ans Trinkwassernetz

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Editorial

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