SchweizerSchnäppchenjägerkaufeningrenznahenCenterndieRegaleleer.
Ausgabe 3 –März 2015
Mit HerzblutTheatermensch,
das ist Simon Gisler. Der Regisseur, Theaterproduzent, Schauspieler und Theaterpädagoge vom Weinfelder Theater «Bilitz» ist Garant für ein vielfältiges Kulturschaffen. S. 4
Sich in ein Auto setzen,
eine Probefahrt absolvieren, Marken vergleichen und vieles mehr kann man Mitte März am Weinfelder «Autofäscht». S. 8
Sein 35-Jahr-Jubiläum
feiert am 1. März Claude A. Mages mit seinem Schmuckgeschäft im Herzen der Stadt Weinfelden. Ein Fachgeschäft der ganz besonderen Art. S. 6 Anzeige
DerSchocksitztnochimmertief
Der Schock, den die SNB durch Aufhebung des Euro-Mindestkurses vor allem in derTourismusbranche und in der Exportwirtschaft ausgelöst hat, sitzt tief. Es gibt aber auch zahlreiche Profiteure.
D
ALOIS SCHWAGER
er überraschende Entscheid der Schweizerischen Nationalbank vom 15. Januar, den Mindestkurs von Fr. 1.20 gegenüber dem Euro per sofort aufzuheben, hat auf den Devisenmärkten weltweit zu massiven Reaktionen geführt. Der Schweizer Franken hat gegenüber den meisten Währungen eine dramatische Aufwertung erfahren. Der Euro sackte zwischenzeitlich auf unter einen Franken ab. Eine derart massive Aufwertung des Frankens bringt vor allem die Tourismusbranche und die ExportindustrieinmassiveSchwierigkeiten.
Erste Massnahmen
Die Einbussen von 15 Prozent und mehr sind in der Tat schwer zu verkraften. Verschiedene exportorientierte Firmen haben auf die neue Situation mit unterschiedlichen Massnahmen reagiert. Die einen setzen den Hebel beim Personal
an. So kam es bei einigen Unternehmen in Absprache mit der Belegschaft zu einer Erhöhung der Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn. Andere haben einen Einstellungsstopp verfügt und/oder Gesuche zur Einführung der Kurzarbeit gestellt. Es kam auch bereits zu ersten Entlassungen.Wiederanderezieheneine teilweise Verlagerung der Produktion ins Ausland in Erwägung.
Sicht der TKB
Die Thurgauer Kantonalbank rechnet als Folge der Aufwertung des Frankens mit geringeren Ausfuhren und höheren Importen, mit einem Einbruch bei den Investitionen, aber auch bei Preisen und Löhnen und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die tieferen Kosten und Preise würden die reale Aufwertung jedoch wieder kompensieren. Eine erste Modellrechnung hat gemäss TKB ergeben,
dass bei einem Euro-Frankenkurs von eins zu eins das BIP 2015 um ein Prozent abnimmt, 2016 aber bereits wieder um 0,75Prozentanwächst.BeiderArbeitslosigkeit sei mit einem Anstieg auf 5 bis 5,5 Prozent zu rechnen. Die Nominallöhne würden um rund ein Prozent sinken. Die Zuwanderungreduzieresichbis2018um rund 30’000 Personen. Das für 2017/18 zu erwartende Wachstum soll nach dieser Prognose den Einbruch von 2015 bereits wieder kompensieren.
Des einen Freud, des andern Leid
Zu den grössten Profiteuren der Aufwertungdes Schweizer Frankens gehören die zahlreichen Grenzgänger. Sie konnten ohne bessere Einstufung von einem Tag auf den andern, je nach Wechselkurs, von einer Lohnerhöhung von bis zu 20 Prozent profitieren. Vor besonderen Problemen stehen hingegen die Schweizer Detailhandelsgeschäfte und Tankstellen. Während im nahen Deutschland von Schweizer Einkaufstouristen und Schnäppchenjägern die Regale leergekauft werden, herrscht in Schweizer Geschäften «tote Hose». n
vom 14. 3. – 25. 4. 2015