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Kreativität & Innovation

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Solide und robust

Solide und robust

Erwachter Erfindergeist

Frühindikator für die Investitionen von Unternehmen in F&E: Anzahl an Patentanmeldungen steigt in Europa auf erfreuliches Rekordhoch.

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••• Von Helga Krémer

Beim Europäischen Patentamt (EPA) wurden 2021 188.600 Patentanmeldungen eingereicht. Dies entspricht einem Wachstum von 4,5% im

Vorjahresvergleich und bedeutet zugleich einen neuen Rekordwert. Der vom EPA veröffentlichte Patent Index 2021 zeigt bei der

Anzahl der Patentanmeldungen nach dem leichten Rückgang 2020 (–0,6%) eine kräftige Erholung.

Die Zahl der Patentanmeldungen – ein Frühindikator für die Investitionen von Unternehmen in Forschung und Entwicklung – stieg in neun der zehn anmeldestärksten Technologiefeldern, wobei Digitale Kommunikation und Computertechnik das stärkste Wachstum verzeichneten. „Die starke Nachfrage nach Patenten im vergangenen Jahr zeugt weiter von robuster Innovationsfähigkeit“, sagte EPAPräsident António Campinos. „Dies unterstreicht die Kreativität und Widerstandsfähigkeit von Erfindern in Europa und weltweit. Sie haben mehr Patentanmeldungen eingereicht, und das starke Wachstum in Digitaltechnologien zeigt eindrücklich, dass sich die digitale Transformation branchenübergreifend und über verschiedene Sektoren hinweg vollzieht.“

Boomende Kategorien

Der Sektor digitale Kommunikation (+9,4% im Vergleich zu 2020) hat die Medizintechnik (+0,8%) als größtes Technologiefeld im vergangenen Jahr abgelöst. Computertechnik war das drittstärkste Gebiet und verzeichnete das größte Wachstum (+9,7%) unter den zehn führenden Technologiefeldern. Die verwandten Bereiche audiovisuelle Technologie (+24%) und Halbleiter (+21%) vollzogen einen ungewöhnlich starken Anstieg, wenn auch von einem geringeren Level aus. Der starke Zuwachs bei Patentanmeldungen in digitalen Technologien zeigt die fortschreitende digitale Transformation.

Arzneimittel (+6,9%) und Biotechnologie (+6,6%) wiesen ebenfalls erneut sehr starke Patentaktivitäten auf, was die rege Erfindungstätigkeit bei Impfstoffen und anderen Bereichen des Gesundheitswesens verdeutlicht.

Die fünf aktivsten Ursprungsländer von Patentenmeldungen waren 2021 erneut die USA mit rund 25% aller Anmeldungen, gefolgt von Deutschland (14%), Japan (11%), China (9%) und Frankreich (6%). Insgesamt ist die Anmeldetätigkeit stark auf einige wenige Länder konzentriert, wobei 64% der europäischen Patentanmeldungen 2021 aus fünf Ländern stammten und die 20 anmeldestärksten Länder 95% des Gesamtaufkommens auf sich vereinten. Global betrachtet, liegt Österreich mit seinen 2.317 Patentanmeldungen (+0,5%) an 14. Stelle.

Blick auf einzelne Länder

Wachstumstreiber der Patentanmeldungen beim EPA im Jahr 2021 waren vor allem Anmeldungen aus China (+24% im Vergleich zu 2020) und den USA (+5,2%). Insbesondere die Patentanmeldungen chinesischer Unternehmen verzeichneten einen weiterhin steilen Anstieg und haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als vervierfacht. Anmeldungen aus Südkorea stiegen 2021 ebenfalls (+3,4%), während Japan einen leichten Rückgang (–1,2%) bei den Anmeldungen hatte.

Österreichs Top-Patentkategorien 2021

Rang Technologiefelder 2021 2020 Veränd. zu 2020 in %

1 Elektrische Maschinen, Geräte, Energie 325 249 +30,5

2 Bauingenieurwesen 3 Makromolekulare Chemie, Polymere 176 162 +8,6

162 145 +11,7

4 Weitere Sondermaschinen 143 138 +3,6 5 Transport 138 135 +2,2 6 Handhabung 101 85 +18,8 7 Werkzeugmaschinen 94 107 −12,1 8 Messung 82 115 −28,7 9 Medizintechnik 80 105 −23,8 10 Werkstoffe, Metallurgie 73 79 −7,6 11 Möbel, Spiele 69 101 −31,7 12 Biotechnologie 68 60 +13,3 13 Halbleiter 65 64 +1,6 14 Pharmaka 64 84 −23,8 15 Mechanische Elemente 63 58 +8,6

Quelle: Europäisches Patentamt, von medianet ohne Gewähr veröffentlicht.

Europäische Patentanmeldungen

Rang Land

1 Schweiz 2 Schweden 3 Dänemark 4 Niederlande 5 Finnland

Anträge 2021 Bevölkerung*

Anträge pro Mio. EW

8.442 8,715 968,6 4.954 10,160 487,6 2.642 5,813 454,5 6.581 17,173 383,2 2.111 5,548 380,5

6 Deutschland

7 Österreich

8 Belgien 9 Israel 25.969 83,900 309,5

2.317 9,043 256,2

2.485 11,632 213,6 1.717 8,790 195,3

10 Irland 956 4,983 191,9

Ranking nach Anzahl der Anträge pro Mio. Einwohner; * in Mio. Einwohnern, Quelle der Bevölkerungszahlen: Vereinte Nationen, Hauptabteilung wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten, Abteilung Bevölkerung

Österreich im Vergleich zum Rest der Welt

Land

Österreich EPO-Länder*

2021 2020 Veränd. zu 2020 in %

globaler Anteil in %

2.317 2.306 +0,5 1,2 83.775 81.531 +2,8 44

weltweit 188.600 180.417 +4,5 100

* alle 38 Mitgliedsstaaten der Europäischen Patentorganisation, zu der auch die 27 Staaten der EU gehören Akteure außerhalb Europas, insbesondere aus Asien, den Schutz ihrer Erfindungen auf dem europäischen Markt anstreben.

Trends in Europa

Die führenden europäischen Anmeldeländer Deutschland (+0,3%) und Frankreich (–0,7%) blieben im Wesentlichen stabil, genauso Österreich mit einem Plus von 0,5%. Anmeldungen aus Großbritannien gingen weiter leicht zurück (–1,2%).

Die meisten europäischen Länder kehrten 2021 zu Wachstum zurück, wobei Patentanmeldungen aus Schweden (+12%), Finnland (+11,2%), Dänemark (+9,2%), Spanien (+8,9%), Italien (+6,5%), der Schweiz (+3,9%), Belgien (+3,3%) und den Niederlanden (+3,1%) deutlich stiegen.

Auch Länder mit niedrigerem Patentvolumen (unter 1 000 Anmeldungen) wie die Türkei (+21%), Portugal (+13,9%) und Polen (+12,8%) verzeichneten ein markantes Wachstum. Bei den Patentanmeldungen pro Kopf führen erneut die Schweiz – diese mit respektablen Abstand–, Schweden, Dänemark, die Niederlande und Finnland das Länderranking an. Österreich rangiert am 7. Platz, vor Belgien, Israel und Irland.

Top 10 heimische Patentbewerber

Rang Unternehmen

1 Borealis 2 ZKW Group 3 Tridonic 4 Julius Blum 5 Fronius International 6 voestalpine 7 Zumtobel 8 Lenzing 9 Andritz 10 AT&S

2021

210 74 67 59 49 39 39 30 29 26

Die Zahl der Patentanmeldungen aus den 38 Mitgliedsstaaten der Europäischen Patentorganisation erhöhte sich auch im vergangenen Jahr (+2,8%), allerdings ging ihr Anteil am gesamten Anmeldeaufkommen beim EPA relativ gesehen weiter zurück und fiel von 50% im Jahr 2013 auf nunmehr 44% im Berichtsjahr.

Was jedoch nicht bedeutet, dass in Europa weniger Patente angemeldet werden; der Rückgang ist vielmehr der Tatsache geschuldet, dass immer mehr

© EPO/Johan Van Weverberg

Wieder unter Druck

Österreichs Industrie ist 2021 eigentlich schön gewachsen. Feierlaune will sich – siehe Gaspreis – aber keine einstellen.

••• Von Helga Krémer

WIEN. Die österreichische Industrie hat 2021 einen vorläufigen Produktionswert von 202,2 Mrd. € erwirtschaftet. Damit wurde zwar wertmäßig das VorCorona-Jahr 2019 überschritten, allerdings stecken darin die massiven Preissteigerungen, vor allem bei Energiekosten und Vorleistungen. „Zieht man die Energie-Branchen Gas/Wärme und Mineralöl ab, so bleibt für die industrielle Sachgütererzeugung ein Zuwachs von 7,5 Prozent. Aber auch in dieser Dynamik spiegeln sich Preiseffekte wider. Die Margen- und Preissituation ist unter gewaltigem Druck“, bedauert Andreas Mörk, Geschäftsführer der Bundessparte Industrie in der WKÖ.

Viel Ungewisses

„Die Industrie kämpft mit vielen Unsicherheiten, auch wenn die Auftragsbücher noch voll sind. Wir wissen aber nicht, wie lange noch“, sagt der Obmann der Industrie-Bundessparte der WKÖ, Siegfried Menz. In erster Linie kämpfe die gesamte Branche mit den Energiepreisen und mit der durch ebendiese gestiegenen Inflation.

Weitere Schwierigkeiten bzw. Unsicherheiten, mit denen die Industrie kämpft, sind der strukturelle Fachkräftemangel und auch die jüngsten CoronaLockdowns in China. Auch wie sich der private Konsum weiterentwickelt, sei offen, so Menz. Offen sei auch, wann die Pandemie endet bzw. ob überhaupt. Nicht zu vergessen die andauernden Schwierigkeiten in den Lieferketten.

Aktuell sind in der österreichischen Industrie rund 454.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 427.600 als Eigenpersonal.

© APA/Hans Klaus Techt

Schwere Zeit

Besonders die energiehungrige Industrie hat angesichts der damit einhergehenden Kosten aktuell nichts zu lachen.

Industrieproduktion ’21

Rang BL* 2021**

Veränd. zu 2020 in %

1 Wien 47,47 +94,95 2 Ktn. 10,87 +40,44 3 NÖ 31,97 +22,77 4 Vbg. 9,52 +17,11 5 OÖ 43,61 +17,11 6 Stmk. 29,17 +17,10 7 Sbg. 6,36 +14,80 8 Tirol 11,74 +14,76 9 Bgld. 3,05 +8,93

Quelle: Statistik Austria, WKÖ; * ** s.u.

Industrieproduktion 2021 nach Branchen

Rang Branchen*

1 Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen 2 Mineralölindustrie

2021** 2020**

Veränd. zu 2020 in % Anteil in %

37,91 16,25 +133,29 18,7 8,82 6,15 +43,41 4,4

3 NE-Metallindustrie 5,74 4,15 +38,31 2,8

4 Bergwerke & Stahl

9,19 6,69 +37,37 4,5 5 Holzindustrie 10,43 8,10 +28,77 5,2 6 Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie 43,77 36,33 +20,48 21,6 7 Papierindustrie 3,75 3,19 +17,55 1,9 8 Chemische Industrie 17,12 14,67 +16,70 8,5 9 Stein- und keramische Industrie 3,72 3,30 +12,73 1,8 10 Bauindustrie 8,44 7,51 +12,38 4,2 11 Elektro- und Elektronikindustrie 19,71 17,79 +10,79 9,7 12 Glasindustrie 1,12 1,03 +8,74 0,6 13 Fahrzeugindustrie 16,60 15,28 +8,64 8,2 14 Propak – Produkte aus Papier & Karton 2,72 2,54 +7,09 1,3 15 Textil-, Bekleidungs-, Schuh- & Lederindustrie 2,58 2,42 +6,61 1,3 16 Lebensmittelindustrie 10,59 10,08 +5,06 5,5

Bundessparte Industrie gesamt 202,21 155,49 +30,05 100,0

Quelle: Statistik Austria, WKÖ; * Ergebnisse der 1995 eingeführten europäischen „Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich“; die Konjunkturstatistik beruht auf einer Konzentrationsstichprobe mit Abschneidegrenzen, die mindestens 90% der Produktion einer NACE-Abteilung erfasst; dadurch fehlen zahlreiche kleine Unternehmen; sämtliche Ergebnisse der Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich werden nicht hochgerechnet; weiters ergeben sich durch die Transformation von ÖNACE in die Kammersystematik Verschiebungen in der Abgrenzung von Fachverbänden, weshalb die Daten für die Industrie mit der früheren Industriestatistik nur sehr eingeschränkt vergleichbar sind; ** abgesetzte Produktion in Mrd. €; von medianet ohne Gewähr veröffentlicht.

E-Mobilität: NÖM stellt mit VERBUND Weichen

Die Molkerei NÖM installiert gemeinsam mit VERBUND eine E-Ladeinfrastruktur in Baden und stellt die E-Mobilität in den Fokus.

BADEN. Der niederösterreichische Leitbetrieb NÖM stellt mit der VERBUND Business-Charging Lösung die Weichen für Elektromobilität und setzt damit den Weg der CO2-freien Erzeugung konsequent fort. Ende 2021 wurden mit dem Partner VERBUND die ersten zwölf Ladesäulen auf zwei Parkplätzen am Produktionsstandort in Baden bei Wien erfolgreich in Betrieb genommen.

Klimaneutrale Molkerei

Als erste klimaneutrale Molkerei Österreichs und Nahversorger der Großstadt Wien nützt NÖM jede Möglichkeit, um ihrer Rolle als Vorbild hinsichtlich Verantwortung gegenüber der Umwelt gerecht zu werden. Schon seit 2015 setzt NÖM auf Ökostrom aus 100 Prozent österreichischer Wasserkraft. Jetzt stellt das umweltbewusste Unternehmen auch die Unternehmensflotte auf emissionsfreie Mobilität um und setzt dabei auf Business-Charging, die E-Ladekomplettlösung von VERBUND. „Als ökologischer Vorreiter haben wir in den vergangenen Jahren in den Bereichen Wasser, Energie, Verpackung und Recycling zahlreiche Maßnahmen umgesetzt und viel erreicht. Mit Business-Charging von VERBUND haben wir uns für eine Contracting-Lösung entschieden, die uns völlig risikofrei und ohne bürokratischen Aufwand den Einstieg in die klimaneutrale Mobilität ermöglicht“, sagt Josef Simon, NÖM Vorstand Produktion & Technik.

Fußabdruck klein halten

„Eines unserer zentralen Anliegen ist es, unseren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Deshalb setzen wir jetzt den nächsten Meilenstein und stellen unseren Fuhrpark sukzessive auf Elektromobilität um und bieten das Service auch unseren Besucher:innen und Mitarbeiter:innen an. Mit VERBUND haben wir einen starken Partner gefunden, der uns mit Innovation und Offenheit beim Erreichen der Klimaziele begleitet“, betont Alfred Berger, NÖM Vorstand Verkauf und Marketing.

Martin Wagner, Geschäftsführer VERBUND Energy4Business GmbH: „Wir freuen uns ganz besonders, NÖM mit unserer maßgeschneiderten E-Mobility Lösung zu unterstützen und die Elektrifizierung am Standort Baden zu begleiten. Als Vorreiter beim Thema Grünstrom machen wir Elektromobilität so sauber wie möglich und treiben Elektromobilität schon seit vielen Jahren aktiv voran. Gemeinsam mit unserem Tochterunternehmen SMATRICS, Österreichs führendem E-Mobility-Provider, haben wir den Aufbau der österreichischen HochleistungsLadeinfrastruktur vorangetrieben und fokussieren jetzt darauf, Unternehmen den Umstieg in die E-Mobilität zu erleichtern.“

Das bietet die E-Lösung

VERBUND-Business-Charging umfasst Ladestationen mit intelligentem Lademanagement, 24-Stunden-Hotline, Betrieb, Monitoring, Abrechnung und Reporting. An den neuen Ladestationen können sowohl Lenker:innen der NÖM Flottenfahrzeuge, aber auch Kund:innen, Besucher:innen und Mitarbeiter:innen einfach und bequem laden. Flottenfahrer:innen laden mit der VERBUND-Ladekarte entweder am Standort in Baden oder österreichweit im SMATRICS EnBW-Netz und falls notwendig auch über Österreichs Grenzen hinaus.

© Verbund (3) Martin Wagner, Geschäftsführer VERBUND Energy4Business GmbH; Josef Simon, Vorstand Produktion & Technik der NÖM AG; Alfred Berger, Vorstand Marketing & Verkauf der NÖM AG.

MOBILFUNK

Strom sparen mittels 5G-Netz

WIEN. 5G sei ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Unabhängigkeit von externen Energielieferanten, rechnet das Forum Mobilkommunikation (FMK) vor:

Alte Mobilfunksysteme würden im Mix von 2G, 3G und 4G gut 180 kWh Strom pro übertragenem Terabyte verbrauchen, 5G-Systeme hingegen nur 50 kWh pro übertragenem TB. Selbst mit der Einrechnung von Verlusten, die bei der kabelgebundenen Stromübertragung vorkommen, betrage das Einsparungspotenzial von 5G gegenüber alten Systemen damit mehr als 70%.

Signifikantes Potenzial

„Die österreichischen Mobilfunknetze stellen mit einem Stromverbrauch von gesamt etwa 600 GWh eine der besten IKT-Infrastrukturen Europas sicher. Gemessen am Gesamtbedarf in Österreich von rund 70.300 GWh, Quelle: e-control, sind das 0,85 Prozent. Das mögliche Einsparungspotenzial von 5G-Systemen ist daher signifikant“, meint das FMK. WIEN. Alle Jahre wieder nimmt das Verbraucherportal Chip mit seinem Messpartner NET Check Österreichs Mobilfunknetze unter die Lupe. Einziger Unterschied zum letzten Test: Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit der 5G-Netze wurden mit wesentlich größerem Aufwand ermittelt und flossen mit mehr Gewicht in die Wertung ein. Eines gleich vorweg: Das heimische Mobilfunknetz kommt, die Einzelbewertungen zusammengefasst, auf eine Note von 1,4 und ist damit „sehr gut“.

Alle können überzeugen

Seit Jahren konkurrieren A1 und die Deutsche-Telekom-Tochter Magenta um den Platz an der Spitze, heuer schubst Magenta mit der Gesamtnote 1,2 den Vorjahressieger A1 mit der minimalen Differenz von 0,1 vom Thron. Drei holt hinter den beiden stückweise auf und kommt auf die Gesamtnote 1,8.

Die Konkurrenzsituation gilt verstärkt für die neue 5G-Technik, die mehr und mehr an Fahrt aufnimmt. Im Vergleich zum letzten Test habe sich die Verfügbarkeit von Drei entlang der Messstrecke um knapp 16% gesteigert, A1 komme auf fast neun Prozent und Magenta sei noch einmal um mehr als acht Prozent besser geworden, meldet Chip.

Die Steigerungsraten, auf das komplette Netz bezogen, wären im Vergleich zu 5G bescheiden ausgefallen: Drei +4%, Magenta +3% und A1 +2%. Was bei einem sehr gut ausgebauten Mobilfunknetz auch kein Wunder ist.

Up- & Downloadraten

Den schnellsten Downloadschnitt haben die Tester im A1Netz gemessen, 140 MBit/s. Es folgt Magenta mit 102 MBit/s, und Drei erreicht einen Schnitt von 95 MBit/s. Diese Reihung ändert sich auch beim Upload nicht: A1 (120 MBit/s) vor Magenta (93 MBit/s) und Drei (76 MBit/s).

Bei der Verfügbarkeit von „echtem“ 5G auf 3,6 GHz (also ohne DSS) ist A1 mit 81,6% abermals vorne, gefolgt von Magenta (78,9%) und Drei (71,4%). Beim Tempo ändert sich das Bild: Mit einem Schnitt von 417 MBit/s liegt Magenta vor A1 mit 416 MBit/s und Drei mit 351 MBit/s. Magenta hat ebenfalls den schnellsten Upload im 5G-Netz: 109 MBit/s vor Drei mit 91 und A1 mit 77 MBit/s. (hk)

© Panthermedia.net/celt.sarmat.gmail.com

Netzfrage

Streaming verbraucht zum Empfänger im 5G-Netz weniger Strom als im LTE- bzw. 4G-Netz.

Auf hohem Niveau

Chip sieht in seinem jährlich durchgeführten Netztest Magenta an erster Stelle, dicht gefolgt von A1 und Drei.

© A1

Verstärktes Augenmerk wurde von Chip auf 5G-Netze gelegt. Fazit: A1 liegt bei der Verfügbarkeit von 5G an der Spitze.

Österreichs Mobilfunker im Chip-Test

Zusammensetzung

Internet (Anteil 47,5%) Telefonie (Anteil 35%) 5G (Anteil 17,5%)

Magenta A1 Drei

1,2 1,2 1,3 1,2 1,3 1,5 1,3 1,3 1,5

Gesamt 1,2 1,3 1,8

Balance der Märkte

Heimischer Außenhandel erzielt bei Im- und Exporten ein Plus. Stärkste Produktgruppe: Maschinen und Fahrzeuge.

WIEN. Im Jahr 2021 lag der Gesamtwert der Importe von Waren laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria nominell mit 177,98 Mrd. € um 23,2% über dem Vorjahreswert, die Exporte von Waren stiegen um 16,1% auf 165,48 Mrd. €. Das Defizit der Handelsbilanz belief sich auf 12,50 Mrd. €, nach 1,85 Mrd. € im Jahr 2020. Arbeitstägig bereinigt, stiegen die Einfuhren um 23,4% und die Ausfuhren um 16,2%. „Österreichs Außenhandel boomt. Im Jahr 2021 nahmen die Exporte um 16,1 Prozent gegenüber dem von Corona geprägten Jahr 2020 zu. Damit lagen die Ausfuhren um 7,8 Prozent auch bereits ein gutes Stück über dem Vorkrisenjahr 2019. Vor allem Straßenfahrzeuge, medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse sowie Metallwaren trugen zum Export bei. Wichtigste Exportpartner 2021 waren Deutschland mit 30,1 Prozent, Italien mit 6,8 und die Vereinigten Staaten mit 6,7 Prozent; die Russische Föderation lag mit einem Exportanteil von 1,2 Prozent auf dem 17. Rang“, erklärt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Ein- und Ausfuhren in die EU

Aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Jahr 2021 Waren im Wert von 118,58 Mrd. € (+20,1%). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren verzeichnete mit +16,9% ebenfalls eine Zunahme gegenüber 2020 und betrug 112,64 Mrd. €.

Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union belief sich auf 5,94 Mrd. €, nach 2,38 Mrd. € im Jahr 2020. Rund 70% des österreichischen Außenhandels (Intra-EU-Importe: 66,6%, Intra-EU-Exporte: 68,1%) wurden mit den EU-Mitgliedsstaaten abgewickelt.

© APA/Georg Hochmuth

Anstiege

„Österreichs Außenhandel boomt“, zeigt sich Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria, mit den heimischen Außenhandelszahlen überaus zufrieden.

© Statistik Austria/Ranger–Marton

Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zu 2020 eine starke Zunahme sowohl bei den Importen (+30,1% auf 59,39 Mrd. €) als auch bei den Exporten (+14,4% auf 52,83 Mrd. €). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten von 6,56 Mrd. € (Handelsbilanzaktivum 2020: 0,52 Mrd. €).

Über 30% des österreichischen Außenhandels (Extra-EU-Importe: 33,4%, Extra-EU-Exporte: 31,9%) wurde mit Partnerländern abgewickelt, die keine EUMitgliedsstaaten sind.

+20%

Regionen

Im Vergleich der Ursprungsländergruppen wurde mit 20,3% der höchste Zuwachs an Exporten auf dem amerikanischen Kontinent erreicht.

Österreichs Import-Export 2021

Stärkste Zuwächse

Maschinen und Fahrzeuge waren mit einem Einfuhranteil von 33,1% und einem Ausfuhranteil von 37% auch 2021 wieder die bedeutendste Produktgruppe im österreichischen Außenhandel, hier stiegen die Importe um 16,7% auf 58,89 Mrd. € und die Exporte um 12,6% auf 61,28 Mrd. €. Die weiteren wertmäßig stärksten Export-Produktgruppen waren bearbeitete Waren (35,29 Mrd. €, +22,8%), chemische Erzeugnisse (25,19 Mrd. €, +13,6%) und sonstige Fertigwaren (17,72 Mrd. €, +10,6%). 84,3% der österreichischen Ausfuhren konzentrierten sich 2021 auf diese vier Produktgruppen. Die Importe von Brennstoffen/Energie stiegen ebenfalls stark an (+68,2% auf 13,89 Mrd. €). Die geringsten prozentuellen Zuwächse im Import verzeichnete Ernährung mit einem Plus von 5,2% im Import (auf 10,69 Mrd. €) und einem Plus von 8,6% (auf 9,59 Mrd. €) im Export.

Woher und wohin

Österreichs wichtigster Handelspartner bleibt Deutschland mit einem Anteil von 33,1% bei den Importen und 30,1% bei den Exporten. Hier folgen mit deutlichem Abstand Italien (6,8%), USA (6,7%), Schweiz (4,9%).

Bei den Importen liegen China (7,4%), Italien (6,5%) und die Schweiz (5,5%) auch wieder sehr deutlich hinter Deutschland. (hk)

Ursprungsländergruppen

Europa Afrika Amerika

Einfuhren 2021 Einfuhren 2020 Veränd. in % Ausfuhren 2021 Ausfuhren 2020

Veränd. in %

141,55 115,42 +22,6 132,29 114,36 +15,7 2,22 1,48 +50,5 1,86 1,71 +8,6 7,71 6,72 +14,7 15,41 12,82 +20,3 Asien 26,32 20,62 +27,7 14,55 12,51 +16,3 Australien/Ozeanien 0,17 0,16 +5,1 1,31 1,15 +16,3

Gesamt 177,98 144,42 +23,2 165,48 142,57 +16,1

destination

On the Beach Badeurlaub am Meer bleibt beliebteste Urlaubsart 132 City-Trip Wien neuerlich unter die weltweiten Top-Reiseziele gereiht 133 Gute Nacht Zahl der Hotelbetten in Österreich ist 2021 leicht gesunken 134

© PantherMedia/pandionhiatus3

Die Reiselust ist hoch, aber es bleibt schwierig

Statt Corona machen jetzt die hohe Inflation und politische Krisen dem Tourismus das Leben schwer.

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LEUCHTTURMPROJEKT

Zielgruppe Mitarbeiter

WIEN. Tourismusbetriebe brauchen neue Konzepte, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Mit einer neuen Leuchtturmmaßnahme wollen die Österreichische Hotel- und Tourismusbank und des Bundesministeriums für Tourismus soll innovative Ideen fördern. Für das Projekt stehen insgesamt 2 Mio. € zur Verfügung.

Alle Details und Termine zur Teilnahme gibt es unter www.oeht.at/produkte/ innovation/ – die Auswahl der Siegerprojekte erfolgt durch eine Fachjury. (red)

Camping-Boom Urlaub im Mobil-Home gewinnt immer mehr Anhänger.

Coworkation Mix aus Arbeit und Ferien 132 bietet viel Potenzial für die Alpenregion.

© Tirol Werbung/Jens Schwarz

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