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Mehr Wert schöpfen

„Wir verbinden Marken mit Communitys“

Die Kleine Zeitung bietet ihren rund 700 Kunden künftig Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette an.

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••• Von Dinko Fejzuli

Die vor wenigen Tagen publizierten Zahlen der Media-Analyse belegen es: Die Kleine Zeitung ist nicht nur national die zweitgrößte Tageszeitung des Landes, sondern und vor allem in ihrem Stammgebiet Steiermark und Kärnten die unangefochtene Nummer eins am Markt mit einem mehr als deutlichen Abstand zu allen anderen regionalen Mitbewerbern.

Diese Print-Relevanz findet mit eindrucksvollen Userzahlen auch digital ihren Widerhall, und diese Stärke am digitalen Markt soll sich in den nächsten Jahren auch durch stark steigende Werbemarkt-Umsätze im digitalen Sektor widerspiegeln. Dazu hat man sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv mit der eigenen Strategie und der Neuaufstellung der Organisation beschäftigt und diese auch zu Jahresbeginn 2022 an den Start gebracht.

Im Gespräch mit medianet erklären Kleine ZeitungGeschäftsführer Thomas Spann und Kleine Zeitung-Werbemarkt-Leiter Oliver Bergauer, wie diese Aufstellung funktioniert und welche Rolle dabei etwa die neu gegründete Agentur „Neunzehn-Null-Vier-“ spielt. („Neunzehn-Null-Vier-“ als Referenz für das Gründungsjahr der Kleinen Zeitung). So soll etwa neues Wachstum durch neue Marktzugänge kommen – eben via neue Aktivitäten und Erlöse über die Agentur NeunzehnNull-Vier- –, und wachsen möchte man auch, indem man bisher brachliegendes Potenzial in den regionalen Märkten hebt.

Im Grunde gehe es um „Lösungsverkauf“, so Thomas Spann.

Das bedeute, dass man den rund 700 Kunden der Kleinen Zeitung künftig Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette anbieten werde.

Einige andere Medienhäuser hätten das Thema „aufgegeben“ und würden sich mit einem schrumpfenden Werbemarkt begnügen, so Bergauer. „Wir aber sind in unseren Heimmärkten so stark, dass wir darin eine echte Chance für die Zukunft sehen“, so Spann. „Unser Vorteil ist, dass die Kleine Zeitung als erstes Medienhaus Österreichs das digitale Bezahl-Abo eingeführt hat – auch, weil wir uns klar dazu bekennen, dass Qualitätsjournalismus nicht gratis ist, sondern etwas kosten darf, und als Ergebnis dieser Strategie wir nun über eine starke CommunityDatenbank verfügen, die wir nun zum Nutzen unserer Kunden für weiteres Neugeschäft verwerten können“, so Bergauer.

Gefragt nach dem Volumen dieses ungehobenen Schatzes, geht Bergauer davon aus, dass man bisher erst gut ein Drittel des möglichen Werbegeschäfts quasi gehoben habe. Nun gelte es, die restlichen zwei Drittel auszuschöpfen.

Parallel dazu habe man sich angesehen, in welchen Segmenten es sich vor allem lohne, das Neugeschäft anzugehen. Thomas Spann dazu: „Wir waren bisher breit aufgestellt und haben Kunden jeglicher Größe betreut. Mithilfe des Beratungsunternehmens Schickler

Consulting haben wir erhoben, bei welchen Kunden wir künftig Wachstumspotenzial ausmachen, und erkannt, dass dies vor allem bei größeren Regionalkunden beziehungsweise Großkunden der Fall ist.“

Fokus auf bestimmte Kunden

Oliver Bergauer ergänzt: „Wichtig ist die Frage, welche Kunden man künftig bearbeiten möchte. Dieses Fokussieren ist wichtig, um in der Region bei bestehenden und künftig potenziellen Kunden digitale Relevanz zu erlangen. Ich sage bewusst ‚Relevanz‘ und nicht ‚Dominanz‘: Relevanz bedeutet, mit den Kunden wirklich über digitale Kommunikation zu reden und Daten in den Vordergrund zu stellen. Solche Buzzwords sind leichter ausgesprochen als umgesetzt, und deshalb haben wir die gesamte Organisation verändert und angepasst, wobei wir eben genau dieses Thema in den Mittelpunkt gestellt haben.“

Das Resultat, so Spann: „Wenn wir unser Wettbewerbsumfeld ansehen, sind dies neben anderen klassischen Printtiteln vor allem die Sozialen Medien oder Community-Portale. Mit diesen müssen wir bei unserer Kompetenz auf Augenhöhe sein. Denn Gespräche mit Kunden haben zu 90 Prozent digitale Inhalte.

Entsprechend haben wir auch intern unsere Mitarbeiter in einem Transformationsprozess darauf ausgerichtet.“

Übrigens: Der Umstand, dass man sich nun eher auf große und größere Kunden fokussiert, bedeute aber nicht, dass man die Kleineren gänzlich vernachlässige. Auch diesen bietet man künftig etwas an, so Bergauer: „Wir haben ein Abo-Modell für KMUKunden entwickelt, was sehr gut auf dem Markt ankommt. Außerdem haben wir die Online-Auktion, die seit 17 Jahren erfolgreich umgesetzt wird und unseren Kunden entsprechende Wertguthaben zur Verfügung stellt. Diese Produkte können wir gegebenenfalls der Marktsituation anpassen.“

Teamarbeit

1. Reihe Pierre Bechler, Nina Prehofer, Robert Nebel, Oliver Bergauer, Ingo Matschnig, Veronika FruhwirthReisinger; 2. Reihe Christoph Frohnwieser, Harald Käfer, Andreas Janzek, Natalie Hofer, Harald Reichmann, Mario Weinzettl.

© Helmuth Weichselbraun/Kleine Zeitung Wir kennen unsere Communitys und Zielgruppen auf kleinezeitung.at und können sie mit den Produkten/Services unserer B2B-Kunden bestmöglich in Verbindung bringen.

Oliver Bergauer

Leitung Werbemarkt Kleine Zeitung

Bei unserer Neuausrichtung im Werbemarkt geht es uns nicht darum, eine bestimmte Markenposition zu verteidigen, sondern um das Wachstum in den digitalen Zukunftssegmenten.

Thomas Spann GF Kleine Zeitung

© Ballguide/Gregor Hiebl

Ein gallisches Dorf in stürmischen Zeiten

Während andere Medien Leser verlieren, hat das Weekend Magazin im vergangenen Jahr laut MA 203.000 Leserinnen und Leser dazugewonnen.

••• Von Dinko Fejzuli

Kürzlich erschien die aktuelle Media-Analyse für das Jahr 2021. Die Ergebnisse waren eher ernüchternd. Für viele Medienhäuser setzte es zum Teil ein signifikantes Minus. Anders, quasi einem verlegerischen gallischen Dorf ähnlich, entwickelten sich die Zahlen des Weekend Magazin. Die aktuelle Media-Analyse weist für das Monatsmagazin eine Reichweite von 12,7% bzw. 965.000 Leserinnen und Lesern aus. Damit hat Weekend binnen zwölf Mona-

ten 203.000 Leserinnen und Leser dazugewonnen – ein Erfolg, der laut Weekend-Herausgeber Christian Lengauer nicht von ungefähr kommt. „Die Grundlage unserer Popularität beruht auf einem jahrelangen, konsequenten Feintuning. In Zeiten stark steigender Smartphonenutzung haben wir uns zu einer Neuausrichtung entschlossen und passen unsere Printprodukte immer wieder an die Bedürfnisse unserer Leserschaft an. Wir positionieren uns nicht nur als ‚Entertainment- und Entspannungsmedium‘, sondern bieten auch online tagesaktuellen, kritischen Journalismus“, so Lengauer über die MA-Zahlen. Das Motto „Menschen, Fakten, Emotionen“ spiegle sich auch im Layout und in der Reichweite wider: „Klarer, lesbarer, aufgeräumter.“

Grundsätzlich identifiziert Lengauer im medianet-Gespräch mehrere Faktoren als maßgeblich für den Erfolg seines Magazins.

Zum einen zahle sich die Investition in die Redaktion aus; Weekend greife mittlerweile auch kritische Themen auf und das werde von den Leserinnen und Lesern honoriert. Auch sorge die schiere Masse von einer Mio. gedruckter und verbreiteter Exemplare pro Ausgabe auch für eine deutliche Sichtbarkeit in ganz Österreich.

Breit aufgestellt

Und, so Lengauer weiter, es seien auch die vielen weiteren Zielgruppenmedien für den Erfolg mitverantwortlich; die Themen reichen hier von Wohnen, über Gesundheit bis hin zur aktuellen Produktion Weekend Style speziell für die weibliche Zielgruppe. „Es ist die Qualität, gepaart mit der Masse und der Klasse in den Zielgruppenmedien, die uns erfolgreich macht. Allein vom Weekend Style verbreiten wir 120.000 Exemplare in ganz Österreich. So etwas gefällt der Werbewirtschaft, weil man hier Premiummarken präsentieren kann und mit dem Weekend Magazin gleichzeitig den MassMarket abdecken kann“.

Doch man investiert nicht nur in die gedruckten Ausgaben, sondern baut auch die digitalen Aktivitäten weiter aus. Weekend hatte hier den Nachteil, dass die eigene Domain zunächst von

Es ist die Qualität, gepaart mit der Masse und der Klasse in den Zielgruppenmedien, die uns erfolgreich macht.

Christian Lengauer

Weekend Verlag

Weg zum Erfolg Lesestoff für die breite Masse, aber auch zielgruppenspezifische Magazine.

jemand anderem blockiert war, und man nach dem Erwerb der Domain-Namensrechte erst später in diesen Markt einsteigen konnte. „Aktuell halten wir hier aber bereits bei einer Million Visits pro Monat und können unseren Kunden zusätzlich eine schlagkräftige Präsenz in Print und online bieten“, so Lengauer.

Thema Papierpreise

Apropos Print: Die Papierpreisentwicklung macht wie allen anderen Verlegern im Land auch Lengauer Sorgen; trotzdem wolle man an dieser Front, für die Leserinnen und Leser sichtbar, sicherlich nicht sparen. „Das ist für uns als Verleger eine herausfordernde Zeit, aber die Menschen halten trotzdem das haptische Produkt gerne in der Hand und dem muss man gerecht werden. Das Motto, es muss gespart werden, egal was es kostet, wäre das falsche Signal.“ Lengauer hofft, dass sich die Situation bezüglich Papierpreise im Herbst auf einem für alle erträglichem Niveau wieder einpendelt.

Neben den verlegerischen Aktivitäten betreibt Lengauer mit Partnern und Investoren seit 2017 auch den „go2marketSupermarkt“: Für einen Monatsbeitrag von 13 bis 17 € können registrierte Kunden hier eine bestimmte Anzahl von Waren im Gegenwert von 50 bis 60 € abholen.

Das Geschäft fungiert als eine Art Marktforschungs-TestStore, und die Waren sind neue oder demnächst im Handel erhältliche Produkte bekannter Markenhersteller, die bereits vorab Marktforschungsdaten in Echtzeit über die Akzeptanz ihrer neuen Produkte erhalten.

go2market-Supermarkt

Aktuell betreibt man einen Store in Wien und einen in Köln, weitere Testgeschäfte sind in den Niederlanden oder auch in UK geplant. In der Endausbaustufe möchte man gut zehn Shops betreiben und „Europas größter Marktforscher für den Lebensmittelhandel werden“, so Lengauer. „Für die Markenartikelindustrie, aber auch für Start-ups und Online-Händler ist der go2market-Supermarkt eine Testplattform, um Erkenntnisse über die Marktfähigkeit von Produktinnovationen zu gewinnen“, so Lengauer über den Vorteil, den man der Industrie mit diesem einzigartigen Konzept bieten könne. „Unsere Vision ist es, mit dem Supermarkt ein erfolgreiches, digitales Marktforschungsinstitut zu betreiben, welches der Industrie Daten über ihre Produkte und deren Akzeptanz bei den Kunden in real time zuliefern kann“, so Lengauer abschließend.

© Weekend Verlag Wir positionieren uns nicht nur als ‚Entertainment und Entspannungsmedium‘, sondern bieten auch online tagesaktuellen, kritischen Journalismus.

Christian Lengauer

Weekend Verlag

Für die Markenartikelindustrie, aber auch für Startups und OnlineHändler ist der ‚go2market‘Supermarkt eine Testplattform, um Erkenntnisse über die Marktfähigkeit von Produktinnovationen zu gewinnen.

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