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Marke in in Bewegung
from medianet 15.04.2022
by medianet
TikTok, Krypto, NFT & Co: Sportbusiness im Wandel
Am 3. Mai findet der Fachkongress Sport & Marke im Hilton Vienna Danube Waterfront statt. Im Fokus stehen neue Entwicklungen in der Branche.
Advertisement
••• Von Georg Sander
Bei der kommenden Auflage des Branchentreffs „Sport & Marke“ am 3. Mai im Hilton Vienna Danube Waterfront treffen rund 500 Interessierte auf 50 Speakerinnen und Speaker, die mit spannenden Vorträgen einen Einblick in die Branche geben. Im Mittelpunkt von Österreichs größtem Sportbusiness-Kongresses stehen Strategien von Sponsoren, neue Finanzierungsmöglichkeiten für Vereine sowie die Zusammenarbeit von Athleten, Marken und Medien. Patrick Achberger, bei Veranstalter ESB Marketing Netzwerk für die Programmgestaltung und Organisation von Sport & Marke zuständig, fasst die großen Trends zusammen: „Corona wirkt als Brennglas auf die Entwicklungen im Sportmarkt. Technologien wie Blockchain und NFTs oder auch das Metaverse bringen neue Möglichkeiten der Fanintegration für Marken und Clubs.“ Durch die Pandemie habe eine Entfremdung der Fans vom Sport hin zu anderen Content-Formaten stattgefunden: „Bei Sport & Marke werden wir mit Vertretern von Sport Austria, dem Sportministerium und verschiedenen Ligenvertretern diskutieren, welche Strategien für die Rückgewinnung von Vereinssportlern und Fans entwickelt wurden.“
Zahlreiche Entscheidungsträger werden die neuesten Trends und bedeutendsten Entwicklungen im Sportbusiness vorstellen. Aus der Reihe der aktiven Athleten sind unter anderem Mar-
kus Salcher, paralympischer Sportler im Ski Alpin, Biathlet Simon Eder und die Rad-Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer als Speaker vor Ort. Nach ihren Erfolgen stehen sie im Fokus der Sponsorenwelt. Sie werden über ihre Erfahrungen als Markenbotschafter berichten. Mit großem Interesse wird auch der Beitrag der Teamchefin des Frauen-Nationalteams, Irene Fuhrmann, erwartet, die über die bevorstehende Fußball-EM 2022 der Frauen berichten wird.
Die Schwerpunkte
Allgemein geht es um die Veränderung der Sponsorenlandschaft in den letzten beiden Jahren der Pandemie. Vereine, Verbände und Sportler suchen neue Wege, um ausgefallene Zuschauereinnahmen zu kompensieren und neue Erlösmöglichkeiten zu generieren.
Eine neue Entwicklung ist dabei alles, was Krypto ist, sei es im Fußball, der Formel 1 oder anderswo. Non-Fungible Tokens oder auch das Metaverse bieten eben neue Möglichkeiten für Sportrechtehalter und Marken, um in Interaktion mit den Fans zu treten, und zugleich eine Möglichkeit, neue Erlöse zu generieren. Fan Collectibles, digitale Sammelkarten oder Mitbestimmungsrechte von Fans bei Vereinsentscheidungen sind nur einige der neuen Anwendungsmöglichkeiten, welche durch die Blockchaintechnologie entstehen. Bei Sport & Marke wird diskutiert, wie aus dem „Blockchain-KryptoHype“ ein gesundes Ökosystem wird, in welchem Fans, Rechtehalter und Sponsoren nachhaltig profitieren.
Zu diesem Thema sprechen etwa Alexander Schlicher (Founder Fansea), Ante Kristo (CEO & Co-Founder The Football Company), Christian Ebenbauer (Vorstandsvorsitzender Österreichische Fußball-Bundesliga), Denis Horvat (Co-CEO Kickz) und Robert Kosinski (Head Of Digital & Innovation, Jung von Matt Sports). Horvat wird zudem eine Keynote über NFTs halten; dabei geht es dem Sneaker- und Streetwear-Retailer Kickz vor allem um die Strategie im Metaverse, den Wert von NFTs für Retailer und den Mehrwert für die Community.
Auch Nachhaltigkeit ist ein Thema. Ein Beispiel dafür ist Waterdrop, das beim Hahnenkammrennen als Partner auftrat. Achberger: „Nachhaltigkeit ist auch im Sportbusiness eines der Schlagworte der Stunde. Waterdrop gibt Einblicke, wie sie ihre Mission, ein gesünderes und nachhaltigeres Leben zu führen, über das Sponsoring der Hahnenkammrennen kommunizieren.“
Highlights: eSport bis TikTok
eSport ist ebenfalls nach wie vor im Kommen. Die digitalen Wettkämpfe haben nicht zuletzt wegen der Coronapandemie an Bedeutung gewonnen – auch für Sponsoren. Doris Wendler, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische Versicherung, erklärt, warum das Unternehmen im eSports als Sponsor der eBundesliga auftritt und wie die Marke über das Sponsoring aktiviert wird.
Über die „Digitale Arena als Service“ wird u.a. Daniele G. Kohler referieren. Er ist Enterprise Business Architect Edge & IOT, Hewlett Packard Enterprise.
Digitalisierung-as-a-service
Das Unternehmen stellt für den Fußballverein Tottenham Hotspur, den Hockey Club FribourgGottéron und seit Kurzem auch für Werder Bremen „Digitalisierung-as-a-Service“ von HPE bereit. Der Serviceprovider Klein Computer System AG (KCS) stellt in der Schweiz – und eventuell bald international – den 24/7-Betrieb sicher und verantwortet die Integration der unterschiedlichen Systeme. Wie können mit dem Modell bestehende und neue Arenen kostengünstig und flexibel digitalisiert werden? Dies wird diskutiert; generell hält Achberger fest: „Das ArenaErlebnis der Zukunft wird digital. Bei Sport & Marke werfen wir einen Blick in die Zukunft des Arena-Erlebnisses und welche neue Möglichkeiten Fan Experience entstehen.“
Neue Medien gehören freilich auch dazu, etwa TikTok. Max Schickler, Brand Partnership Manager Switzerland, spricht im Vortrag über die EHF Euro 2022 – so konnten für den Sport durch TikTok über 100 Mio. Impressions generiert werden. Der heimische Creator Christian Bruckner aka Condsty von diego5 Studios ist bei der Diskussion ebenso vertreten wie Lisa Sophie Thoma, Managing Director, diego5.
Gesucht: neue Kanäle
„Die Generationen Z & Co sind über klassische Kanäle nicht mehr zu erreichen“, meint Achberger. „Der Kongress zeigt auf, wie Marken und Clubs diese Zielgruppen über Kanäle wie TikTok oder neue Content-Formate auf Dazn erreichen können.“
Generell gilt: Authentische und glaubwürdige Partnerschaften gewinnen in einer anonymeren und schnelllebigen Welt noch mehr an Bedeutung.
Langjährige Partner des österreichischen Sports wie die Raiffeisenbank International, die Wiener Städtische Versicherung oder Audi zeigen auf, wie sie ihre Marke über Sponsoringpartnerschaften aktivieren. Tickets sind nach wie vor erhältlich.
Corona wirkt als Brennglas. Technologien wie Blockchain, NFTs oder das Metaverse bringen neue Möglichkeiten der Fanintegration für Marken und Clubs.
Patrick Achberger
ESB
© ESB Marketing Netzwerk
Generation Z & Co sind über klassische Kanäle nicht mehr zu erreichen. Wir zeigen auf, wie Marken und Clubs sie über Kanäle wie TikTok erreichen können.
Cyberattacken nehmen rasant zu
Viele Unternehmen sind erstaunlich unvorbereitet. Mangelndes Risikobewusstsein kann jedoch das beste Marketing ruinieren.
Gastkommentar
••• Von Joe Kaltschmid
WIEN. Mit der zunehmenden Digitalisierung verändern sich die Cyberrisiken und damit die Schadenszenarien immer schneller.
Ziel von Cyberangriffen sind große Unternehmen genauso wie EPUs oder Privatpersonen. Wer dagegen versichert ist, der hat die Nase vorn. Zeigt ein Unternehmen doch damit, dass es mithilft, die Daten der Kunden sicher zu bewahren.
Bewusstseinsänderung
Seit Umsetzung der DSGVO setzen sich auch kleine und mittlere Unternehmen verstärkt mit dem Thema IT-Sicherheit auseinander. Denn mangelndes Risikobewusstsein kann das beste Marketing kaputt machen.
Viele Unternehmen sind oft erstaunlich unvorbereitet. Das beginnt schon bei einfachsten Schutzmaßnahmen: keine Firewalls an allen Übergängen
© PantherMedia/sdecoret

ins Internet oder mangelhafte Datensicherung. Zudem wird auch der Schutz sensibler Daten häufig zu wenig ernst genommen.
Zwar waren laut einer Cybersecurity-Studie von KPMG (2021) 60 Prozent der befragten Unternehmen in den letzten zwölf Monaten Opfer eines Cyberangriffs, aber nur knapp ein Drittel war dagegen abgesichert. Das ist ein Spiel mit dem Feuer, denn irgendwann trifft es jeden. Alle, die IT-Systeme benützen oder damit arbeiten, sind potenziell gefährdet.
Der Autor
Joe Kaltschmid ist Experte für Cyberversicherungen und Geschäftsführer des Versicherungsmaklerhaus Infinco.
© Stefan Reinberger
Gut beraten: Grundsätzlich federt eine passende Versicherung das Cyber-Schadenrisiko ab. Das entsprechende Schutzpaket wächst mit der Größe des Unternehmens, internen Sicherheitsanforderungen und Sicherheitsstandards. So wie Cyberattacken auf dem Vormarsch sind, so ist auch der Bereich der Cyberversicherung ein stark wachsendes Segment. Umfassendes Spezial-Know-how ist gefragt – das ist mit ein Grund, warum sich unter den Maklern eigene Cyberspezialisten entwickelt haben.