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Wenn die Chips ausgehen
from medianet 15.10.2021
by medianet
AIT-PROJEKT
Ultraschnelles Laden für Lkw
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WIEN. Forscher vom AIT entwickeln aktuell mit den Partnern AVL List, EnerCharge, Infineon Technologies Austria und Xelectrix Power im Projekt Medusa eine Schnellladestation und Infrastruktur für Schwerfahrzeuge, Busse und Lkws im Multimegawattbereich.
In der zweiten Phase des Projekts soll erstmals ein Demonstrator in Europa für eine MultimegawattSchnellladestation entwickelt werden, die direkt an das Mittelspannungsnetz gekoppelt wird.
Leistung steht im Fokus
„Für die Schnellladung eines Lkws wird die Leistung von drei Megawatt benötigt. Die Bereitstellung dieser hohen Leistung ist für das Verteilnetz eine große Herausforderung. Daher arbeiten wir im Projekt mit Partnern zusammen, die über das technologische Know-how für die Entwicklung einer Multimegawatt-Schnellladestation mit direkter Mittelspannungsnetzanbindung sowie netzstabilisierenden Eigenschaften verfügen. Diese Ladesäulen sollen zukünftig sowohl eine Schnellladung von drei Megawatt oder mehrere Ladungen von 150 Kilowatt, das entspricht dem Bedarf rund 20 Pkws, ermöglichen“, erklärt Markus Makoschitz, Projektleiter und Senior Scientist am AIT Center for Energy. (red)
© Getty Images/Chesky W.
Halbleiter-Bremse
Anhaltender Chipmangel: BMW musste im dritten Quartal einen Absatzrückgang von mehr als 12 Prozent hinnehmen.
© BMW
BMW konnte im dritten Quartal knapp 600.000 Fahrzeuge seiner Marken BMW, Mini und Rolls-Royce losschlagen.
MÜNCHEN. Vor Monaten waren es nur Warnrufe, mit denen Automotiveunternehmen auf drohende Absatzrückgänge infolge des globalen Halbleitermangels hinwiesen. Mittlerweile schlägt die Chipkrise aber bei immer mehr Zulieferern und Hersteller auch auf die Fertigung und die Verkaufs- und Umsatzzahlen durch. Stellantis beispielsweise legt mit 18. Oktober bis Jahresende die Produktion in seinem Werk in Wien still, Skoda will wegen der Chipknappheit in den nächsten Wochen deutlich weniger oder sogar überhaupt keine Autos mehr vom Band laufen lassen, und BMW gab dieser Tage einen durch den Halbleitermangel ausgelösten Verkaufsrückgang von 12,2% im dritten Quartal bekannt.
Einbußen auch bei Mercedes Der deutsche Autobauer verkaufte von Juli bis September insgesamt 593.189 Fahrzeuge
© Daimler und kommt mit den gemeldeten Rückgängen noch vergleichsweise glimpflich davon: Beim Rivalen Mercedes-Benz ging der Absatz zuletzt nämlich sogar um ein Drittel zurück.

Globale Rückgänge erwartet
„Wenngleich der Konzern die Auswirkungen der Engpässe auf Gesamtjahressicht bislang abfedern konnte, sind Effekte auf den Absatz in den kommenden Monaten nicht auszuschließen“, hieß es von BMW. Der Premiumhersteller geht davon aus, dass im Gesamtjahr wegen der Chipkrise 80.000 bis 100.000 Autos nicht gebaut werden können.
Die Beratungsgesellschaft PwC prognostizierte zuletzt den erwarteten Produktionsrückgang aller Hersteller heuer sogar mit bis zu 11 Mio. Wagen. Dass auch Rohstoffe wie Stahl knapp seien, belaste die Produktion zusätzlich. „Die Probleme haben sich im dritten Quartal verschärft und werden bis weit ins nächste Jahr andauern“, sagte PwC-Experte Felix Kuhnert. (red)

© Veoneer
Der Autoteilehersteller Veoneer zahlt 110 Mio. Dollar (95 Mio. Euro) für die Kündigung des Fusionsvertrags mit Magna.
Magna zieht den Kürzeren
Übernahme von Veoneer geplatzt: Autozulieferer zieht mit Last Minute-Angebot des US-Chipherstellers Qualcomm nicht mit.
STOCKHOLM. Der austrokanadische Autozulieferer Magna hat sich im Übernahmekampf um den schwedischen Zulieferer Veoneer nicht gegen seinen Rivalen Qualcomm durchgesetzt. Der Konzern verzichte laut eigenen Angaben auf die viertägige MatchingFrist, um Gegenanträge zu unterbreiten. „Veoneer zahlt die Kündigungsgebühr in Höhe von 110 Mio. Dollar (95 Mio. Euro)“, hieß es von Magna. Die geplante Fusion mit Veoneer ist somit auf der Zielgeraden geplatzt. Der Konzern geht um 37 USD (31,90 €) je Aktie an den USChiphersteller Qualcomm.
Qualcomm zahlt mehr
Gemeinsam mit der New Yorker Investmentfirma SSW Partners legt der amerikanische Halbleiterhersteller laut Nachrichtenagentur Reuters nun 4,5 Mrd. USD (3,9 Mrd. €) für die schwedische Technologiefirma auf den Tisch. Der Experte für Fahrerassistenzsysteme in Autos sagt dafür seine vereinbarte Fusion mit Magna ab und zahlt besagte millionenschwere Vertragsstrafe. Die Fusion mit Magna hätte ein Volumen von 3,8 Mrd. USD (3,3 Mrd. €) gehabt.
Die Verträge zwischen Magna und Veoneer waren bereits fertig ausverhandelt gewesen, doch dann trat Mitte September Qualcomm mit seinem Gegenangebot auf den Plan. (red)
Polytec revidiert Erwartungshaltung
Der Autozulieferer vermeldet neue Kosten und Umsatzrückgänge.
HÖRSCHING. Der oberösterreichische Zulieferer Polytec senkt wegen einer Reihe neuer Zusatzkosten bei gleichzeitigen Umsatzrückgängen den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) werde 2021 trotzdem „deutlich positiv“ sein, so Polytec. 2020 hatte das EBIT 13 Mio. € betragen, heuer im ersten Halbjahr 10 Mio. €.
© Polytec
Polytec berichtete in einer Aussendung von anhaltenden, extrem kurzfristigen Abrufstornierungen, die zu überproportionalen Fertigungskosten und gleichzeitigen Umsatzrückgängen geführt hätten. Die für Herbst von den Kunden in Aussicht gestellten Aufholungen der in der Produktion bis Sommer verlorenen Fahrzeuge würden sich nicht realisieren. (APA)
SIEGFRIED WOLF
Neue Funktion bei Zulieferer Vitesco
HANNOVER. Der Käufer des MANWerks in Steyr, Siegfried Wolf, wird Aufsichtsratschef beim deutschen KfzZulieferer Vitesco. Der 63jährige steirische Investor sei einstimmig zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt worden, wie das Unternehmen mitteilte. Der vom zweitgrößten deutschen Autozulieferer Continental abgespaltene Antriebstechnikhersteller Vitesco ist erst kürzlich bei seinem Börsendebüt mit 2,4 Mrd. € bewertet worden. (APA)
© APA/Fotokerschi.at/Kerschbaummayr
HIRTENBERGER
Zulieferer schlägt neues Kapitel auf
HIRTENBERG. Die HirtenbergerGruppe hat sich mit einem umfassenden Rebranding von der Traditionsmarke getrennt und in Orasis Industries Holding GmbH unbenannt. Die Division Pyrotechnik mit den Geschäftsbereichen Automotive, Pyrotechnic Solutions und Metal Processing tritt ab sofort unter Astotec auf. Es werde damit ein „neues Kapitel“ aufgeschlagen, sagte CEO Manfred Pock. Man wolle sich darauf konzentrieren, „Menschenleben zu retten, nicht zu gefährden“. (APA)
DOROTHEUM-AUKTION Klassische Autos unterm Hammer
SALZBURG. Zahlreiche attraktive Beispiele aus der Automobil-Geschichte stehen bei der DorotheumAuktion „Klassische Fahrzeuge“ am 16. Oktober im Rahmen der Classic Expo in Salzburg zur Disposition. Rund 70 Vierräder (darunter etwa der Lamborghini Countach LP400 S – siehe Bild), ein Dreirad sowie der Messerschmitt Kabinenroller 1957 FMR sollen dabei ihre Besitzer wechseln. Alle Fahrzeuge können am 15. Oktober von 9 bis 18 Uhr und am Auktionstag von 9 bis Auktionsbeginn 16 Uhr in der Halle 1 am Messezentrum der Classic Expo Salzburg besichtigt werden. (red)
© Dorotheum
TESLA
Deutschland-Werk startet noch heuer
GRÜNHEIDE. Tesla-Chef Elon Musk will spätestens im Dezember im neuen Tesla-Werk in Grünheide in Deutschland die ersten Elektroautos für Europa produzieren. Danach werde es bis Ende nächsten Jahres dauern, bis die Produktion hochgefahren sei. Bis dahin solle auch eine noch im Bau befindliche Batteriefabrik neben dem Autowerk in Betrieb sein, sagte Musk. (APA)
Schwieriges Auto-Jahr
Die Pkw-Neuzulassungen liegen in den ersten drei Quartalen um 5,1 Prozent über dem Vorjahr, aber um 26,5 Prozent hinter 2019.
© Volkswagen

Die meistverkauften Marken im September waren VW mit einem Anteil von 13,4%, Skoda (7,6%) und Hyundai (7,4%).
WIEN. Die Verkaufszahlen neuer Autos liegen heuer bislang weit hinter dem Vorkrisenniveau von 2019. In den ersten drei Quartalen bremsten sich die Pkw-Neuzulassungen (189.881) gegenüber dem Vergleichszeitraum vor zwei Jahren (258.272) um mehr als ein Viertel (26,5%) ein, wie aktuelle Daten der Statistik Austria zeigen. Gegenüber der Vorjahresperiode – die Pandemie setzte Mitte März 2020 ein – stiegen die Verkäufe um 5,1 Prozent, gut ein Drittel hatte dabei einen Alternativantrieb.
Immer mehr Stromer & Co
„Alternative Antriebe sind weiter auf dem Vormarsch“, betonte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Allein im September seien heuer in Österreich 7.896 Neuwagen zugelassen worden, die keine klassischen Verbrenner waren. „Damit lag der Anteil von Pkw mit alternativen Antrieben an allen neu zugelassenen Autos bei 44,2 Prozent“, so der Statistik-Chef. „Das ist höher als der Anteil neu zugelassener Benziner und mehr als doppelt so hoch wie der Anteil dieselbetriebener Pkw.“
Insgesamt wurden heuer im September 17.864 Pkw neu zum Verkehr zugelassen – das war um knapp ein Fünftel (19,4%) weniger als im September des Vorjahres und um 15,1% weniger als im September vor der Pandemie 2019. (red)
Aviloo: E-Batterietest verbessert
Das Testverfahren wurde vereinfacht, der Preis deutlich gesenkt.
WIEN. Aviloo hat als weltweit erstes Unternehmen ein herstellerunabhängiges Diagnoseverfahren für Antriebsbatterien in Elektrofahrzeugen entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC wurde dieses Verfahren seit Juni an ausgewählten Stützpunkten angeboten.
Nun wurde das Diagnoseverfahren weiter verbessert: War bisher noch eine geson-
© Aviloo derte Testfahrt notwendig, so können Konsumenten nun den Test ganz einfach im Rahmen normaler Fahrten (z.B. ins Büro) durchführen. Der Preis konnte dadurch von 180 € auf 99 € gesenkt werden. „Die uns gelungene Weiterentwicklung ist eine massive technische Innovation“, freut sich Aviloo-CEO Wolfgang Berger. (red)

MG MOTOR
Produktpalette ausgeweitet
WIEN. MG Motor führt drei neue Elektrofahrzeuge ein, wovon zwei bereits ab Ende Oktober in den österreichischen MG Brand Stores erhältlich sein werden: der MG Marvel R Electric und das MG ZS EV Facelift mit deutlich höherer Reichweite und weiterentwickelter Technologie. Darüber hinaus folgt mit dem MG5 Electric (Bild) Anfang 2022 der weltweit erste vollelektrische Kombi. (APA)
© MG Motor
GENERAL MOTORS
Neuer Fokus auf Elektrofahrzeuge
DETROIT. Der US-Autoriese General Motors eifert Tesla nach und will den Elektroauto-Vorreiter im Heimatmarkt überholen. Der Plan dabei ist, den Wandel mit Gewinnen aus dem Geschäft mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu finanzieren, erläuterte GM dieser Tage. Zum Jahr 2030 soll mehr als die Hälfte der Produktionskapazitäten in Nordamerika und China für die Fertigung von E-Autos ausgerüstet werden, hieß es. (APA)
© Nissan (2)

Das Nissan-Portfolio an leichten Nutzfahrzeugen mit Primastar (l.), Interstar (r.) und Townstar (Fahrzeuge in der Mitte).
All-Star-Strategie
Interstar, Primastar & Townstar: Nissan greift nach den Sternen und verpasst seinen leichten Nutzfahrzeugen neue Namen.
WIEN. Neue Namen, neue Antriebe: Nissan strafft sein europaweites Portfolio leichter Nutzfahrzeuge. Der Interstar, der Primastar und der völlig neue Townstar lösen die bestehenden Modelle ab. Mit der Nomenklatur kehrt die japanische Automobilmarke zu ihren Wurzeln zurück und greift etablierte Namen auf.
Neues Logo feiert Premiere
Der größte Transporter NV400 hört künftig wieder auf den Namen Interstar, der mittelgroße NV300 wird erneut zum Primastar – ein geschärftes Design und eine verbesserte Haptik inklusive. In der Klasse der kompakten Transporter offeriert der japanische Hersteller mit dem Townstar als Nachfolger des e-NV200 zudem ein völlig neues Modell, das mit vollelektrischem, aber auch benzinbetriebenem Antrieb erhältlich ist.
Als erstes europäisches Modell greift der als Kastenwagen und Kombi erhältliche Transporter dabei auch das neue Nissan-Logo auf.
Kunden-Bedürfnisse im Fokus
Die All-Star-Modelle bauen auf den Stärken der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz auf und sollen Nissans Präsenz auf dem europäischen LCV-Markt bis 2025 deutlich ausbauen helfen. „Mit der Einführung der neuen LCV-Modellreihe unterstützen wir Unternehmer heute und in Zukunft. Vielseitige Umrüstungsoptionen lösen gewerbliche Herausforderungen. Vom großen, maßgeschneiderten Interstar, über den vielseitigen Primastar bis hin zum kompakten, innovativen Townstar – wir hören auf unsere Kunden und werden auch in Zukunft auf ihre Bedürfnisse eingehen“, erklärt Emmanuelle Serazin, Direktor LCV & Corporate Sales bei Nissan Europe. (red)

Der deutlich aufgewertete Primastar kommt mit einem scharf gezeichneten, dynamischen Design und dem neuen Interlock-Grill daher.