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Das Inflationsgespenst
from medianet 15.10.2021
by medianet
Kein Licht ohne Schatten
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••• Von Reinhard Krémer
Österreichs Unternehmen haben die pandemische Verschnaufpause im Sommer gut genutzt, und die Konjunktur ist im Aufwind. „Dieser wirtschaftliche Aufschwung hat allerdings Auswirkungen auf die Inflations- und Zinsentwicklung“, sagt Finanzexperte Michael Grahammer, Partner bei BDO.
Übers Ziel hinausgeschossen
„Obwohl viele Volkswirte eine rasche Erholung der Wirtschaft bei sinkenden Coronazahlen und den dadurch ermöglichten Lockerungen prognostiziert hatten, überraschte das erratische Anspringen der Nachfrage, die Knappheit vieler Güter und die dadurch bedingten Preissteigerungen.
In vielen europäischen Staaten liegt die Inflation infolgedessen zu Herbstbeginn schon deutlich über dem angepeilten Ziel von zwei Prozent“, so Grahammer. „Einige Wirtschaftsforscher vertreten die These, dass sich die Preise wieder stabilisieren und sich die Inflationsrate in Österreich 2021 bei 2–2,2 Prozent (in der EU evtl. leicht darüber; Anm.) einpendeln wird. Für 2022 wird ein Rückgang erwartet. Ich persönlich halte einen nachhaltigen Anstieg in Österreich für denkbar“, sagt der Finanzexperte.
Steiler Preisanstieg
Denn die Preissteigerungen bewegen sich in vielen Bereichen weit jenseits der zwei Prozent. So verteuerten sich Baukosten allein bis Juni 2021 gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent Erzeugerpreise stiegen um sieben Prozent, die Großhandelspreise um fast elf Prozent.
Darüber hinaus verzeichnen viele Branchen eine historisch hohe Nachfrage und Auslastung, die noch über Monate hinweg anhalten dürfte. Auf die Verbraucherpreise dürften sich die gestiegenen Kosten erst im Zuge der jährlichen Preisgespräche wie zum Beispiel bei Lebensmittelpreisen auswirken, sodass die Verteuerung hier verzögert eintritt.
Wohnimmos bleiben gefragt
Ähnliches gilt für Neuvergaben im Baubereich und ihre Folgen für die Immobilienpreise. Im Übrigen ist auch bei der Nachfrage nach Wohnimmobilien keine Normalisierung zu erwarten, solange das Zinsumfeld unverändert bleibt und die Bankenaufsicht keine regulatorischen Verschärfungen bzw. der Fiskus keine Besteuerung auf Immobilienvermögen beschließt. „Aus meiner Sicht spricht vieles dafür, dass die Preise zumindest über die nächsten zwei Jahre deutlich stärker steigen werden als die aktuellen Prognosen dies erwarten lassen“, sagt Michael Grahammer.
Was machen die Zinsen?
Was bedeutet das aber für die Zinsen? „Nun, am langen Ende hat sich das Zinsniveau bereits deutlich von den Tiefstständen nach oben bewegt“, so Grahammer.
Während der Zehn-JahresEuro-Swap vor sechs Monaten bei ca. –0,3% p.a. lag, notiert er heute bei –0,059% p.a. – und somit gleich um ca. 25 Basispunkte höher. Demgegenüber hat sich der 3-Monats-Euribor im selben Zeitraum kaum verändert und liegt aktuell bei ca. –0,54% p.a.
Daran dürfte sich auch kurzfristig wenig ändern, zumal Preiseffekte in Österreich keinen Einfluss auf das europäische Zinsumfeld haben. Sollte hingegen die Überhitzung der Immobilienmärkte weiter ansteigen und die Inflation in Europa nachhaltig und deutlich über zwei Prozent liegen, wird sich zeigen, ob die Europäische Zentralbank nicht gezwungen sein wird, ein Ende der Anleihenkäufe und eine Normalisierung der Zinsen zumindest in Aussicht zu stellen.
Günstiges Niveau nutzen
„Ab diesem Zeitpunkt ist mit deutlich höheren Renditen und Zinsen zu rechnen. Daher empfehlen wir unseren Kundinnen und Kunden, die eigenen Zinskonditionen bereits heute kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls das noch günstige Zinsniveau für langfristige Absicherungen zu nützen“, sagt der BDO-Partner.
Michael Grahammer
BDO-Partner
© APA/Roland Schlager

Was die Nationalbank zur Inflation sagt
2022 bleibt teuer
Vor allem wegen hoher Rohstoffpreise steigt die Inflation heuer auf 2,4%. 2022 wird es wieder eine leichte Beruhigung geben, mit 2,2% bleibt die Teuerung aber über dem Zielwert der EZB von zwei Prozent, erwartet die Nationalbank (OeNB) in ihrer aktuellen Inflationsprognose. Hauptursache für die Inflation seien gestiegene Rohstoffpreise, aber auch Probleme in den Lieferketten drücken die Preise nach oben. Für 2023 erwartet die Nationalbank wie in der Prognose vom Juni eine Teuerung von 1,8%. Das wird vor allem Preisrückgängen bei Energie zu verdanken sein; ohne diesen Effekt würde die Inflation 2023 bei zwei Prozent liegen.

Die heimischen Kreditinstitute haben sich von Corona nicht anstecken lassen und zeigen sich kerngesund.
Banken auf Kurs
OeNB: Das Halbjahresergebnis 2021 der österreichischen Banken steigt auf Vorpandemieniveau.
WIEN. Die österreichischen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute erzielten im 1. Halbjahr 2021 ein Periodenergebnis in der Höhe von 3,7 Mrd. € und konnten damit das Ergebnis aus dem 1. Halbjahr 2020 vervierfachen, meldet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Die starke Erhöhung des Halbjahresergebnisses ist vorrangig auf durch die Covid19Pandemie bedingten starken Schwankungen bei Wertminderungen und Rückstellungenzurückzuführen.
Zuwachs auf allen Ebenen
Zum Vergleich betrug das Periodenergebnis im 1. Halbjahr 2019, also vor der Pandemie, 3,5 Mrd. €. Die aggregierten Betriebserträge lagen im 1. Halbjahr 2021 um 880,4 Mio. € bzw. 7,4% über dem Vorjahreswert. Positiv auf die Betriebserträge wirkten sich sowohl der Anstieg des Handelserfolgs und des Bewertungsergebnisses (+420 Mio. €) als auch der Anstieg des Provisionsergebnisses (+371 Mio. €) aus.
Das aggregierte Betriebsergebnis ist um 1,7 Mrd. € bzw. 50,6% gestiegen. Dies ist vorrangig auf den Rückgang bei den Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten inkl. Firmenwert, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und Beteiligungen um 757 Mio. € zurückzuführen, so die Nationalbanker.
Kräftiger Anstieg
Insgesamt wurde ein Anstieg beim aggregierten Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen um 2,9 Mrd. € bzw. 322,1% verzeichnet.
Neben dem gestiegenem Betriebsergebnis wirkt sich vor allem der Rückgang der Wertminderungen bei nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und erteilten Zusagen und Garantien (–1,4 Mrd. €) und der gestiegene Anteil des Gewinns aus Beteiligungen an Tochter, Gemeinschafts und assoziierten Unternehmen, die nicht voll oder quotenkonsolidiert sind (+438 Mio. €), auf das Periodenergebnis aus, sagt die Oesterreichische Nationalbank.
Dieser deutliche Rückgang der Wertminderungen auf annähernd das Vorpandemieniveau ist auf einen im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 verbesserten wirtschaftlichen Ausblick zurückzuführen. (rk)
Außenhandel legt kräftig zu
Wieder auf Vorkrisenniveau vom Juli 2019.
WIEN. Im Juli 2021 lag der Wert der Importe von Waren laut Statistik Austria bei 14,56 Mrd. €, das entspricht einem Anstieg von 18,3% gegenüber Juli 2020.
Gleichzeitig erhöhten sich auch die Exporte von Gütern und stiegen um 10,4% auf 14,09 Mrd. €.
Die Handelsbilanz wies ein Passivum in Höhe von 0,47 Mrd. € auf. Arbeitstägig bereinigt stiegen sowohl die Importe (+22,8%) als auch die Exporte (+14,2%) an. Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – zeigten exportseitig einen Zuwachs von 8,5% auf 11,79 Mrd. € und stiegen importseitig um 12,6% auf 11,39 Mrd. €. (rk)
© voestalpine

Reiche Ernte
Die Helvetia Versicherung holt sich bei den AssCompact Awards 2021 gleich drei Stockerlplätze.
••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Die AssCompact Awards 2021 wurden zum Erntedankfest für die Helvetia Versicherung: Wie bereits vor zwei Jahren sichert sich Helvetia „Gold“ in der Kategorie Fondsgebundene Lebensversicherung (FLV) und kann somit erneut die Vorreiterrolle festigen. Positives Feedback von Kunden- und Maklerseite bestätigt die Fondspalette. Auch in der Sparte Eigenheim/ Haushalt konnte Helvetia erneut brillieren und wird mit „Silber“ ausgezeichnet. Die Helvetia „Ganz Privat Haushalts- und Eigenheimversicherung“ zeichnet sich durch Zusatzbausteine aus, welche zum Basisprodukt kombiniert werden können. Abgerundet werden die diesjährigen Stockerlplätze mit einem erfolgreichen 2. Platz in der Risikolebensversicherung. Mit „Clever Protect“ bietet Helvetia eine optimale Vorsorge und finanzielle Absicherung für den Fall der Fälle.
Flexibilität ist Trumpf
Trümpfe sind die Flexibilität in der Bestimmung der Versicherungssumme als auch in der festgelegten Laufzeit sowie die Möglichkeit einer Mitabsicherung des Partners. Hier konnte Helvetia im Vergleich zu 2019 sogar einen Rang gutmachen und wurde mit „Silber“ prämiert. In der Kategorie Unfallvorsorge reiht sich das Versicherungsunternehmen in die Top 5 ein. Ebenso in der „Königsdisziplin“, dem Service-Award, überzeugt Helvetia und belegt den 5. Rang. „Innovative Produkte und umfassende Serviceleistung sind der Schlüssel zu langfristigem Erfolg und das konnten wir eindrücklich beweisen“, sagt CEO Thomas Neusiedler, CEO Helvetia Versicherungen Österreich.
Siegerehrung
Thomas Neusiedler, CEO Helvetia Österreich, Alexander Neubauer und Werner Panhauser, Helvetia Österreich (v.l.) mit Urkunden und Mitarbeitern.

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Erfolgsrezept
Altersdiversität ist gerade in Familienunternehmen sehr wichtig, denn die nächste Generation kann neues Wissen einbringen,
Rot-weiß-rote Musketiere
EY-Global Family Business Index: Fünf österreichische Familienunternehmen sind in den Top 500 weltweit.
••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Europa ist ein fruchtbarer Boden für erfolgreiche Familienunternehmen – fast die Hälfte (236) aller im Global Family Business Index erfassten Unternehmen hat ihren Sitz auf diesem Kontinent, wie der Global Family Business Index von EY und der Universität St. Gallen zeigt.
Deutschland liegt ganz vorne
Spitzenreiter ist dabei Deutschland – 79 der 500 umsatzstärksten Familienunternehmen der Welt (15,8%) stammen aus der Bundesrepublik. Zwei deutsche Unternehmen haben es sogar in die Top Ten geschafft: die Heilbronner Schwarz Group, zu der unter anderem Lidl gehört, auf Platz vier sowie der Automobilhersteller BMW, bei dem die Quandt-Familie fast die Hälfte der Anteile hält, auf Platz sechs. Neben Deutschland schafften es Frankreich, die Schweiz, Italien und die Niederlande ebenfalls als europäische Länder unter die ersten Zehn. Österreich taucht nach der 200er-Marke zum ersten Mal auf.
Red Bull hält die Flagge hoch
Die Red Bull GmbH belegt Platz 214 mit einem Umsatz von 7,9 Mrd. USD, gefolgt von der Benteler International AG, die 7,7 Mrd. USD erwirtschaftet.
Auch die Alpla Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG (Umsatz 4,4 Mrd. USD) sowie die D. Swarovski KG (4,2 Mrd. USD) schafften es unter die Top 500. Als letzte und fünfte österreichische Firma mit einem Jahresumsatz von 3,4 Mrd. USD reiht sich die Fritz Egger GmbH & Co. OG ein. „Selbst in den letzten Monaten, die stark von der Coronapandemie geprägt waren, konnten sich Österreichs Familienunternehmen auch international beweisen. Längst ist bekannt, dass vor allem heimische MittelstandsBetriebe ein wichtiger Wirtschaftsmotor sind, doch auch diese fünf erfolgreichen Global Player bereichern den Wirtschaftsstandort Österreich immens – nicht zuletzt durch ihre expansiven Geschäftsmodelle“, so Erich Lehner, EY Österreich und verantwortlich für den Bereich Mittelstand.
Die USA dominieren den Index
Während Deutschland in Europa klar als Nummer eins hervorgeht, wird das weltweite Ranking von den USA angeführt – mit 119 Unternehmen unter den Top 500 (23,8 %).
Gleichzeitig haben sieben der zehn größten Familienunternehmen der Welt ihren Sitz in den Vereinigten Staaten – darunter der Handelsriese Walmart auf dem ersten Rang sowie die Holding Berkshire Hathaway auf Platz zwei. Aus Kanada und Mexiko sind jeweils 14 Familienunternehmen im Index vertreten. Die weltweit größten Familienunternehmen erwirtschaften zusammen 7,28 Billionen USD, davon sind 27,6 Mrd. durch österreichische Firmen lukriert worden.
Erfolg braucht oft Zeit …
Die Top 500 beschäftigen gesamt rund 24 Mio. Mitarbeitende, über 98.000 sind von den fünf österreichischen Familienunternehmen angestellt. Die Zahl der Mitarbeiter ist – trotz der Covid19-Situation – weitgehend konstant geblieben. „Viele Familienunternehmen zeichnen sich trotz ihrer Größe und Expansion durch familiäre Werte aus. Unternehmerischer Erfolg braucht oft Zeit – das erklärt, warum drei Viertel der Familienunternehmen im Index über 50 Jahre alt sind“, sagt EYExperte Lehner.
… wenn Generationen führen
In einigen Fällen haben mehrere Generationen von Familienmitgliedern das Unternehmen über Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte hinweg geleitet, zwei der fünf österreichischen Familienunternehmen, Benteler International AG, gegründet 1876, sowie D. Swarovski KG, gegründet 1895, sind über 100 Jahre alt. Nur 27 der 500 Familienunternehmen im Index haben übrigens weibliche CEOs – in Österreich aktuell kein einziges …
GEWECHSELT
Michael Karre Partner bei BDO
WIEN/GRAZ. Michael Karre ist jetzt Partner bei BDO. Der erfahrene Steuerberater und Wirtschaftsprüfer verstärkt das Team am Standort Graz. Karre betreut Kundinnen und Kunden vorwiegend aus dem KMUBereich und steht ihnen dabei für alle steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen zur Verfügung. Der gebürtige Linzer legt außerdem Wert auf eine umfassende Begleitung über verschiedene Servicelines hinweg. Neben internationalem Steuerrecht gehört daher auch die Betreuung von Expats, Due Diligence und Transaktionsberatung zu seinen Fokusbereichen. „Ich möchte meinen Kundinnen und Kunden alles aus einer Hand bieten. Bei BDO freue ich mich daher vor allem auf die teamübergreifende Projektarbeit“, sagt der studierte Jurist.
VERSICHERUNGSMAKLER EFM feierte den 30. Geburtstag
GRAZ/SCHLADMING. Die EFM Versicherungsmakler feierten mit über 400 Gästen in Schladming ihr 30-jähriges Bestehen. Das 1991 gegründete Unternehmen ist mit über 75 Standorten und mehr als 420 Mitarbeitern in ganz Österreich vertreten. Mit seinen 90 Franchiseunternehmern betreut der Makler rund 120.000 Kunden. „Die heute dreißigjährige EFM leiten zu dürfen, macht mich stolz“, sagt Vorstand Wilhelm Brandstetter zum Jubiläum. „Wir werden uns aber nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen.“
© APA/AFP/Manan Vatsyayana

In der Online-Kommunikation liegt LinkedIn bei den ATX-Unternehmen vor Facebook.
ATX-Firmen auf LinkedIn
Social Media-Marktforscher von BuzzValue haben die LinkedInAuftritte der 20 ATX-Unternehmen unter die Lupe genommen.
WIEN. Zum 250. Geburtstag der Wiener Börse haben die Experten des Marktforschungsunternehmens BuzzValue gecheckt, wie es die 20 ATX-Unternehmen mit ihren LinkedIn-Auftritten halten.
Das Business-Netzwerk bietet mit über 1,6 Mio. österreichischen Nutzerinnen und Nutzern ein hohes Reichweitenpotenzial für heimische Unternehmen. Unter den ATX-Unternehmen wurde dieses Potenzial längst erkannt. So erreichen alleine die 20 Unternehmen aus dem heimischen ATX-Index zusammen bereits über 597.780 Follower auf LinkedIn.
OMV vor Raiffeisen & Lenzing
Aktuell nutzt OMV LinkedIn am erfolgreichsten und erzielt mit 40.720 Kommentaren, Likes und Shares in den vergangenen zwölf Monaten die meisten Interaktionen. Auch Raiffeisen Bank International (38.520 Interaktionen) und die Lenzing Group (27.050 Interaktionen) nutzen das Netzwerk äußerst umfangreich. Darüber hinaus zählen auch Andritz sowie die Erste Bank zu den Top 5-ATX-Unternehmen im LinkedIn-Ranking von BuzzValue. 18 der 20 ATX-Unternehmen sind auf der Business-Plattform mit eigenen Seiten vertreten und posten aktiv plattformenspezifische Inhalte; Facebook wird hingegen nicht von allen aktiv genutzt. (rk)
© Erste Bank/AM/Stephan Huger
Erste bündelt Private Equity
Neue Tochtergesellschaft Erste Private Capital.
WIEN. Die bisherigen Aktivitäten der Erste Group Bank AG werden jetzt in der Erste Asset Management gebündelt. Private Equity als Finanzierungsform ist für die Entwicklung und das Wachstum einer Volkswirtschaft und damit des Kapitalmarkts essenziell, so die Erste Group. Heinz Bednar, Erste Asset Management: „Wir wollen mit der neu etablierten Anlageklasse Private Equity unser Angebot in diesem Wachstumsmarkt ausbauen.“ Der aws-Gründerfondsmanager Ralf Kunzmann (Bild) wechselte als Geschäftsführer zur Erste Asset Management in das neu gegründete Unternehmen Erste Private Capital GmbH. Gemeinsam mit Werner Edlinger und Thomas Bobek wird er das Private Equity Geschäft verantworten. (rk)
Adjustiertes Risiko
Immobilien-Investoren verstehen momentan keinen Spaß und gehen auf Nummer sicher. Optimismus im Bereich Office.
••• Von Helga Krémer
WIEN. Das Immobilien-Investmentjahr 2021 sieht die EHL Investment Consulting noch immer stark von den Auswirkungen der Pandemie geprägt. Dies zeige sich jedoch nicht etwa durch eine Zurückhaltung der Investoren bei ihren Immobilieninvestments, vielmehr sei eine stark risikoadjustierte Verschiebung bei den Assetklassen, in die investiert wird, zu sehen, was die Produktknappheit in einigen Segmenten deutlich verschärft.
Besonders die sehr sicherheitsorientierten, institutionellen Investoren hätten ihr Investmentprofil überarbeitet und die zum Teil aus subjektiver Sicht risikobehafteten Segmente Hotel und Shoppingcenter in vielen Fällen bereits durch eine Verstärkung ihres Engagements in den „coronaresistenten“ Bereichen Wohnen, Logistik und Nahversorgung ersetzt.
Was welche Rendite bringt
Im 3. Quartal 2021 belief sich das Transaktionsvolumen dem EHL Market Research/Q3 2021 zufolge auf ca. 900 Mio. €, im direkten Vergleich mit dem 3. Quartal des Vorjahres eine Steigerung von 50%. Das Transaktionsvolumen für das laufende Jahr kommt so auf ca. 2,7 Mrd. €. Dies sei laut EHL eine grundsätzlich gute Nachricht, da weiterhin großes Interesse an Immobilieninvestments gegeben ist; allerdings könne die Erhöhung der Nachfrage in den derzeit sehr stark nachgefragten Topsegmenten durch das vorherrschende geringe Angebot teilweise nicht mehr ausreichend gedeckt werden – was auf der einen Seite auf das Volumen drücke, gleichzeitig aber die Preise in die Höhe treibe und die Renditen immer weiter unter Druck bringe.
© Luiza Puiu

Standorte
Die Aktivität am Wiener Büroimmobilienmarkt nahm Mitte des Jahres deutlich zu. Dadurch sei mit einem Anstieg der Vermietungsleistung in den kommenden Monaten zu rechnen.
Qualität zählt
Das Büro als Imageträger ist der bestimmende Trend des Jahres 2021: „Wir beobachten eine richtiggehende Qualitätsoffensive“, so Stefan Wernhart, Geschäftsführer EHL Gewerbeimmobilien.
Im stark nachgefragten Wohnbereich liegt der Durchschnitt der Renditen in Wien bei ca. 3,25% bis 3,50% für Objekte mit guter öffentlicher Verkehrsanbindung, für Topprodukte bereits bei drei Prozent mit weiter fallender Tendenz. Im Bürobereich liegen die Top-Renditen für Objekte in erstklassigen Lagen mit hochrangiger öffentlicher Verkehrsanbindung, welche an Mieter mit bester Bonität langfristig vermietet sind, derzeit weiterhin bei rund drei Prozent. Im Bereich des sehr stark nachgefragten Logistiksektors ist die Preisrally weiterhin in vollem Gange, was die Renditen für Top-Objekte im Segment „last mile“ bereits auf ein Niveau von unter 3,5%, im Standard-Logistik-Bereich auf ca. vier Prozent gedrückt hat. Für Einzelhandelsimmobilien, insbesondere für Shoppingcenter, sei die Preisentwicklung derzeit aufgrund fehlender Transaktionen weiterhin schwer abzuschätzen. Sehr gut positionierte Fachmarktzentren mit starkem Nahversorgungscharakter und Lebensmittelanker liegen aktuell bei knapp unter fünf Prozent und seien investorenseitig stark nachgefragt.
Büromarkt Wien
Der EHL-Büromarktbericht weist in Summe für die ersten drei Quartale Neuvermietungen von ca. 105.000 m² aus. Zusätzlich wurden noch ca. 12.000 m² Untermietflächen verwertet, die in der Vermietungsleistung nicht offiziell erfasst werden. Da die Aktivität auf dem Markt Mitte des Jahres wieder deutlich zunahm, ist mit einem Anstieg der Vermietungsleistung in den kommenden Monaten zu rechnen. „Der Optimismus ist zurück, es werden wieder verstärkt Büroflächen gesucht, und die Unternehmen sind auch bereit, entsprechend in neue Standorte und innovative Bürowelten zu investieren“, erklärt Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien GmbH.
Die Leerstandsrate sinke kontinuierlich, liege aktuell bei 4,4% – und damit auf einem im internationalen Vergleich sehr niedrigen Niveau.
Das Vienna Research Forum meldet eine Vermietungsleistung auf dem Wiener Büromarkt im 3. Quartal 2021 von rund 29.200 m². Das wären um 92% mehr als im Vorquartal und um 67% weniger als im Q3 2020.


Immo-Expertin
Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben, ortet einen Boom bei Kleinwohnungen.
Es kommt ja doch auf die Größe an
Herr und Frau Österreicher bevorzugen es – gewollt oder nicht – klein. Eine Analyse der verkauften Wohnungen.
WIEN. Die Immobilienplattform willhaben und die Grundbuchexperten von Immounited haben Daten zu Wohnungsgrößen in den österreichischen Landeshauptstädten erhoben und analysiert. Dafür wurden Transaktionen von Eigentumswohnungen aus den Jahren 2015 bis 2020 herangezogen.
Flächenentwicklung
Laut dieser Analyse wies Bregenz mit 78 m² die größte, Innsbruck mit 65 m² die kleinste durchschnittliche Wohnungsfläche auf. In Innsbruck und Graz war der Anteil an Käufen von Kleinwohnungen (unter 35 m²) am höchsten, in Wien und Bregenz gab es den höchsten Anteil an Käufen von großen Wohnungen (über 110 m²). Der durchschnittliche Kaufpreis von Kleinwohnungen war in Innsbruck am höchsten. „Beim Großteil der österreichischen Landeshauptstädte stieg in den vergangenen drei Jahren der Kauf von Kleinwohnungen mit einer Wohnfläche unter 35 m², die Transaktionen von Eigentum mit über 110 m² gingen hingegen in den meisten Landeshauptstädten zurück“, berichtet Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben. „Am stärksten ist die durch-
Eigentumswohnungen
ø Landeshauptstadt Größe
Bregenz 78 m² Eisenstadt 72 m² Graz 66 m² Innsbruck 65 m² Klagenfurt 75 m² Linz 74 m² Salzburg 71 m² St. Pölten 76 m² Wien 71 m²
Gesamt 72 m²
schnittliche Wohnungsgröße in Eisenstadt zurückgegangen. Hier waren gehandelte Wohnungen zwischen 2018 und 2020 im Durchschnitt zwar 72 m² groß, dennoch ist das eine Verkleinerung von rund 10 m² im Vergleich zu den Jahren 2015 bis 2017.“
Einen Zuwachs an erworbener Wohnfläche gab es lediglich in Graz: plus zwei Prozent. Innsbruck führt die Liste der kleinsten durchschnittlichen Wohnfläche in den Landeshauptstädten mit rund 65 m² an (siehe Tabelle).
Wie groß gekauft wird
Die beliebteste Wohnungsgröße hat 35 bis 60 m² Fläche (37%), gefolgt von 60 bis 85 m² (31%). Für über 85 m² entschieden sich 24% der Käufer.
Den stärksten Zuwachs im Analysezeitraum verzeichnete der Anteil von gehandelten Objekten mit einer Wohnfläche unter 35 m². (hk)
IMMOBILIENENTWICKLER
UBM Development glänzt in Gold
WIEN. Bei der ersten Bewertung durch die international anerkannte ESG-RatingAgentur EcoVadis wurde die UBM Development AG auf Anhieb mit Gold ausgezeichnet. UBM gehört damit zu den besten zwei Prozent in der Branche (Grundstücks- und Wohnungswesen). Das Ergebnis liege nur knapp unter der Schwelle für die höchste Auszeichnung des Ratings, Platin, und sei ein Ansporn für das Jahr 2022, heißt es bei der UBM.
WOHNBAUFÖRDERUNG Ein Trend setzt sich weiter fort
WIEN. Der langjährige Trend, das Auseinanderdriften zwischen Wohnbauförderungen und Wohnungsproduktion, hat sich 2020 laut der aktuellen Wohnbauförderungsstatistik weiter fortgesetzt. Während trotz Corona-Lockdowns mit rund 78.500 baubewilligten Wohnungen einer der höchsten Werte der letzten Jahrzehnte erreicht wurde, wuchs die Wohnbauförderung im Vergleich zum Vorjahr nur um vier Prozent und liegt um 12% unter dem Zehnjahres-Schnitt.
STADTENTWICKLUNG Pläne sind reif für Einreichung
ST. PÖLTEN. Die „Rossmarkthöfe“ als neues Quartier im Zentrum St. Pöltens stehen in den Startlöchern. Der Stadtentwicklungsplan für das Areal des ehemaligen Leiner-Möbelhauses sei kurz vor der Einreichung, teilte der Immobilien- und Handelskonzern Signa mit.