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ÖGK sieht eine Zäsur Gesundheitskasse mit positiver Bilanz, offen ist die Finanzierung
from medianet 08.05.2020
by medianet
RECHTSSTREIT Debatte um Namen für Privatuni
HALL IN TIROL. Die Tiroler Privatuni Umit bekommt einen neuen Namen. Nachdem das MIT –Massachusetts Institute of Technology die Marke der Tiroler Privatuniversität Umit beeinsprucht hat, ist es jetzt nach langwierigen Verhandlungen zu einer Einigung gekommen. Die Umit wird künftig unter der Marke „Umit Tirol – Die Tiroler Privatuniversität“ auftreten.
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2002 gegründet
„Wir waren doch überrascht, als vor einem Jahr das renommierte MIT aus Massachusetts den Markenauftritt unserer Universität beeinsprucht hat. Jetzt ist es gelungen, einen Kompromiss zu finden, mit dem beide Parteien gut leben können“, sagte der Vizerektor der Tiroler Privatuniversität, Philipp Unterholzner. Die Tiroler Privatuniversität mit Sitz in Hall wurde 2002 gegründet und beschäftigt sich in universitärer Forschung und Lehre mit aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen und der Technik. (red)
Privatuni
Die Umit Tirol legt den Fokus auf Gesundheit und Technik.
© UMIT
ÖGK sieht Zäsur
Die Österreichische Gesundheitskasse zieht trotz turbulenter Corona-Zeit eine positive Bilanz. Offen ist die Finanzierung.
Bernhard Wurzer, Chef der Österreichischen Gesundheitskasse, erwartet noch Diskussionen über künftige Finanzierungen. © HV/SV/APA-FS/Juhasz
••• Von Martin Rümmele
WIEN. ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer sieht die aus den neun Gebietskrankenkassen entstandene Gesundheitskasse trotz Corona gut gerüstet – trotz vermutlich steigender Defizite. Die Zusammenlegung habe jetzt geholfen Entscheidungen rasch treffen zu können, zieht er im medianet-Interview Bilanz. „Die Versorgung ist gewährleistet. Trotz Einbruchs der Beitragseinnahmen ist die ÖGK mit ausreichender Liquidität ausgestattet, um Akontozahlungen an Vertragspartner rasch zu überweisen und Zahlungsverpflichtungen termingerecht zu erfüllen.“
„Vieles hat gut geklappt“
Die Abstimmung zwischen Vertragspartnern und der ÖGK habe in der Krise gut funktioniert, zeigt sich Wurzer zufrieden. „Natürlich gibt es unterschiedli
Bernhard Wurzer
ÖGK-Generaldirektor
che Interessen und Forderungen – vieles hat aber gut geklappt.“ Die Probleme mit fehlender Schutzausrüstung seien systemimmanent – niemand habe sich darauf vorbereiten können, und die Krise habe bekanntlich weltweit zu Engpässen und Lieferproblemen geführt. Die rasch umgesetzten Lösungen im Bereich der Telemedizin und bei e-Rezepten seien gut angenommen worden.
Unklar ist allerdings die künftige Entwicklung. Wie sehr das Defizit der ÖGK steige, hänge stark von der Entwicklung am Arbeitsmarkt ab und davon, wie viele von den jetzt gestundeten Beiträgen später hereinkommen oder ob Forderungen offenbleiben. Es gebe aber generell erstmalig in Österreich ein Minuswachstum. „Die Republik wird sich generell fragen müssen, wie man das in den nächsten Jahren finanziert. Dadurch werden Steuermittel weniger, Beitragseinnahmen weniger – alles wird weniger, bei steigenden Kosten. Das betrifft nicht nur das Gesundheitswesen, sondern den gesamten Staatshaushalt. Wir stehen sicher vor einer Zäsur.“
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E-HEALTH Hotline für psychische Hilfe
WIEN. Die Nfon GmbH, Österreichtochter des gleichnamigen europäischen Anbieters für Telefonanlagen aus der Cloud, unterstützt den Wiener Landesverband für Psychotherapie (WLP) bei der Hilfe für Menschen durch den Einsatz von „Cloudya“, einer Telefonanlage aus der Cloud. „Noch nie war dezentrales und mobiles Arbeiten so wichtig wie in diesen Zeiten. Im Großraum Wien erhalten nun Hunderte Psychotherapeuten die Möglichkeit, einfache und unkomplizierte Hilfe für die Bevölkerung zu leisten“, sagt NfonGeschäftsführer Gernot Hofstetter.
Telefonische Hotline
Erst kürzlich hat Nfon die Teilnahme an der Initiative Digital Team Österreich des Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort angekündigt. Die Psychotherapie Helpline des WLP wird derzeit von über 160 Psychotherapeuten betreut, weitere 100 stehen auf der Warteliste und haben Interesse an der Mitarbeit bekundet. Täglich zwischen 8:00 und 22:00 Uhr erreichen die Bürger telefonisch ausgebildete Psychotherapeuten und „erhalten so professionelle Hilfe in belastenden Lebenssituationen während der Coronakrise“. (red)
© PantherMedia/Davis Herraez Calzada © Novartis
International sind sich Unternehmen und Staaten einig, dass Corona-Therapien für alle verfügbar sein sollen.

140 Wirkstoffe im Test Die Suche nach Corona-Medikamenten und -Impfungen läuft. Jetzt hat eine Geberkonferenz 7,4 Mrd. Euro für die Forschung gesammelt.
WIEN/BRÜSSEL. Im Rennen um brauchbare Therapien gegen die Folgen einer Corona-Infektion werden weltweit mehr als 140 Wirkstoffe untersucht; 77 davon seien Medikamente, die für andere Krankheiten entwickelt wurden, 68 neue Entwicklungen, sagte Thomas Cueni, Generaldirektor des Dachverbands der Pharmaindustrie (IFPMA).
Die Studien würden so schnell wie möglich durchgeführt, ohne dabei Sorgfalt oder Sicherheit zu vernachlässigen, versichern Pharmafirmen. Vertreter von Pfizer, Takeda, AstraZeneca, Sandoz, MSD, CSL Behring und Merck betonten, dass Konkurrenten angesichts der Krise zusammenarbeiten und Informationen austauschen.
Globale Anstrengung
Eine globale Allianz gegen Covid-19 sammelte am Montag 7,4 Mrd. € für die Suche nach Impfstoffen und Medikamenten. „Die Welt ist vereint gegen das Coronavirus und die Welt wird gewinnen“, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Ein Impfstoff „wird ein öffentliches Gut sein, das niemandem gehört, sondern allen“, versicherte der französische Präsident Emmanuel Macron. Pharmavertreter versicherten, Medikamente sollen so wenig kosten, dass Patienten in allen Ländern der Welt damit behandelt werden können. (red)
Gilead bringt Coronamittel Österreicher als Mitentwickler von Remdesivir.
WIEN. Das vom gebürtigen Vorarlberger Norbert Bischofberger mitentwickelte, antivirale Mittel Remdesivir hat in den USA eine Sonderzulassung für die Behandlung von CoronavirusPatienten erhalten. Die Arzneimittelbehörde FDA stellte nach positiven Studienergebnissen eine Notfall-Genehmigung für den Einsatz des Wirkstoffs gegen die Lungenkrankheit Covid-19 aus. Das Medikament soll die Behandlungsdauer verkürzen. Hersteller Gilead ist nun auf der Suche nach Chemie- und Arzneimittelherstellern für sein Medikament. Das Unternehmen befände sich in Gesprächen über den Aufbau eines Konsortiums von Produktionspartnern, um die globale Versorgung bis 2022 sicherzustellen, teilte der Konzern mit. (red)
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Österreich-Start ViveLaCar und Hyundai bieten Autos ab sofort im Abo an 71 Voll im Blick DS Automobiles verpasst dem DS 3 Crossback neue Scheinwerfer 74

Mercedes-Benz kommt in Zukunft direkt zur Sache
Mercedes stellt in Österreich 2021 auf den Direktvertrieb von Neufahrzeugen mit einheitlichen Preisen um. 70
© PSA

PIERER MOBILITY Rückkehr zum Vollbetrieb
MATTIGHOFEN. Die Pierer Mobility, früher KTM Industries AG, beendet die Kurzarbeit für alle 3.800 Mitarbeiter. Am 11. Mai wird die Produktion wieder aufgenommen, bis zum 18. Mai will man zum Vollbetrieb zurückkehren, so das Unternehmen in einer Aussendung. Im März hatte der Motorradhersteller auf Kurzarbeit umgestellt, weil die Zulieferkette aus Italien unterbrochen war; mittlerweile hätten die Betriebe in Italien aber wieder die Produktion aufgenommen. Zudem gebe es positive Signale von jenen Märkten, wo die Händler bereits wieder geöffnet haben. (APA)

© Panthermedia.net/Andrew Lozovyi
