WOLL Magazin für Arnsberg, Sundern und Umgebung; August 2017

Sommer 2017

AUSGABE FÜR ARNSBERG, SUNDERN UND UMGEBUNG

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Fiona gibt Gas Totale Action, Adrenalin pur

Bernhard und Bianca Die sauerländische Variante zur Mäusepolizei

Zehn Fragen auf der WOLL-Bank Vom Bürgermeister zum Regierungspräsidenten

Achtung Milchkontrolle!

Markus Fecke an die Kuh!

Tschüss Petrischule Bewegendes Kapitel Hüstener Geschichte

Titelfoto Thomas Mosch

66 – 68 Portneveo - N’ Tacken lauter Gute Texte, Raue Sounds und Spass an der Musik – das macht die Rockband aus Oeventrop aus 69

Tante Emma im neuen Gewand

Heimische Produkte in Müschede und deutschlandweit

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Helene Fabris Lebensaufgabe:

Anderen Freude zu bereiten

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72 – 73 Holzen stellt sich mit dem Lüerpunkt für die Zukunft auf Der Lüerpunkt ist der Bienenkorb im Outback Holzen

74 – 76 Volksfeststimmung am Tag der offenen Tür BJB im Jubiläumsjahr

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Herzensprojekt Reiseführer Möhnesee

Matthias Koprek hat für neue Internetseite viel Wissenswertes gebündelt

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78 – 79 Mann Gottes, Mann des Volkes Karl Hesse, ehem. Erzbischof von Rabaul (Papua-Neuguinea)

80 – 81 Crowdfunding im Sauerland 82 – 85 Heinrich Lübke Ein Sauerländer der besten Sorte

86 – 88 Gefühltes Dolby Surround im Gotteshaus Organist Sebastian Gerke und Mitstreiter erstellen Fernwerk in Allendorf in Eigenleistung

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90 – 91 WOLL Radio Jetzt gibt’s was auf die Ohren Radio-Moderator Patrick Feldmann startet WOLL-Radio – den Sauerland Podcast

92 – 93 Verein der Jugend Der Zucht-, Reit- und Fahrverein Vosswinkel ist auch mit 50 immer noch jugendlich

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Zeitreise Hedwig Becker

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wirft Teamchef Tobias ein. Wer die allerdings eingefahren hat, lässt sich nicht mehr genau sagen. Wahrscheinlich Tobias. Vielleicht aber auch Hubertus. Spielt aber letztlich keine Rolle. Es zählt der Erfolg des Teams.

Der Affront, der zum Namen »Team Opa« führte Hubertus war es auch, der 2012 bei der Premiere des Enkhauser Rennens im Publikum dabei war. Nur mal gucken. Damals konnte er als Zuschauer auch in die Boxengasse gehen. „Ein paar Jäuster hatten auf einmal Probleme mit der Karre. Die lief einfach nicht mehr.

Abgesoffen.“ Hubertus ist ein sehr freundlicher, hilfsbereiter und kommunikativer Mensch. Die Kunden seines kleinen Lebensmittelladens in der Allendorfer Altstadt schätzen ihn dafür seit vielen Jahren. „So kriegt ihr das Ding nie ans Laufen!“, gab er den Jungs nüchtern zu bedenken. „Zündkerze raus und mal ordentlich trampeln, dann kommt der Sprit aus´m Zylinder!“ Gesagt, getan. Der Motor lief wieder. Für Dankbarkeit war wenig Zeit, denn es galt Runden aufzuholen. Das gelang aber nur bedingt, denn kurze Zeit später stellte sich das nächste technische Problem ein. Ständig flogen die Gänge raus. „Rändelschrauben festziehen!“, wies Hubertus unaufgefordert an und konnte die Situation damit erneut retten. „Mensch, du bleibst aber besser mal genau hier stehen“, zeigte sich jetzt einer der Jungs erkenntlich. Nach dem Rennen kam man dann in etwas ausgelassenerer Runde ins Gespräch. „Das ist ja eine tolle Veranstaltung, die ihr hier habt!“, lobte Hubertus. Die Antwort, beladen mit einer gehörigen Portion des berüchtigten sauerländer Charmes, blieb nicht ohne Folgen. „Tja Opa, wenn es dir hier so gut gefällt, dann mach doch einfach mit!“ Team Opa war geboren.

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Ein Kraftprotz auf zwei Rädern An diesem Tag sind neben Tobias, Hubertus und Werner auch Klaus, Andre, der den verheißungsvollen Spitznamen „Turbo“ trägt, und zu Beginn auch Cajus da.

Cajus, mit zehn Jahren das jüngste Mitglied im Team Opa, beobachtet jeden Arbeitsschritt ganz genau und kann auch schon eine Kupplung selber auseinander- und wieder zusammenbauen. „Die kleinen Hände sind auch echt hilfreich. Zack, zack! Da sind die Drähte da, wo sie hingehören“, scherzt Vater Tobias.

Es fehlen Leon, Andreas (Fuffel), Carlo, Eier-Uli und Patrick. „Wer ist Patrick?“, fragt Werner. Sie kennen Patrick eigentlich nur als Atze. „Ach Atze! Sag das doch.“ Im Mittelpunkt des Geschehens, aufgebockt auf der Hebevorrichtung eines ehemaligen Krankenbettes, steht aber natürlich die Maschine.

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Die Puch, an der schon seit Ende April für das kommende Rennen geschraubt wird, ist von Anfang an das Rennfahrzeug der Wahl.

Allerdings hat sie sich über die Jahre doch sehr verändert. Vom Originalzustand ist ohnehin nicht mehr viel übrig geblieben. Auf der Straße dürfte sie ja gerade mal 25 km/h fahren und das mit 1,5 PS Leistung. Im heutigen Zustand kratzt das Geschoss, das etwa doppelt so laut ist, wie eine Motorsäge, an den 10 PS! 100 km/h wären möglich, vielleicht auch mehr, aber auf dem Enkhauser Gelände ist es wichtiger, die Kraft an die Erde zu kriegen als hohe Spitzengeschwindigkeiten zu erreichen. Die liegt so um die 70 km/h, schätzen die Schrauber, die sich aber nur ungern in die technischen Karten gucken lassen wollen. Verständlich.

Auffällig ist etwa der Zusatztank oberhalb des Originaltanks. „Wir müssen während des Rennens nicht nachtanken, die anderen Teams schon“, sagt Tobias. „Davon haben wir uns einen Vorteil versprochen“, ergänzt Hubertus. „Ist aber glaube ich Quatsch“, muss er lachend eingestehen. Das zusätzliche Gewicht, welches der Tank zwangsläufig verursacht, stellt aber auch keinen wirklichen Nachteil dar. Gewicht als solches, ist hingegen schon ein Thema. „Es gibt Teams, da haben die Fahrer vielleicht 50 oder 60 kg“, schätzt Tobias. „Wir sind alle so U-/Ü-100 kg. Da müssten wir am Gewicht vielleicht mal was machen.

Obwohl, vergessen wir das! Wir brauchen einfach mehr Leistung!“, sagt er und widmet sich erneut dem Auspuff.

Kleinere und manchmal auch größere Blessuren gehören dazu So manche kleinere Macke an dem Rennmofa zeugt von den Ereignissen der letzten Wettkämpfe.

Stürze kommen im Rennen durchaus vor. Von schlimmeren Verletzungen ist das Team Opa bislang glücklicherweise verschont geblieben.

Zumindest fast. Klaus hat es vor zwei Jahren im Rennen recht übel erwischt. Gestürzt, Knie verdreht, Kreuzbandriss, drei Monate außer Gefecht. „Aber ansonsten ist es beim Muskelkater geblieben“, meint Turbo. „Den kriegst du nach dem Rennen praktisch überall.“ Die Vibrationen im Lenker, die zur Stabilisierung häufig nach außen gespreizten Beine, das Trampeln und Schieben an schwierigen Stellen, das alles geht an Kraft und Kondition des Fahrers. Und manchmal auch an die Schmerzgrenze.

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glücklichT Aus Spaß wird Ernst Der geneigte Zwischen-denZeilen-Leser wird schon früh erkannt haben, dass es dem Team Opa sehr an Spaß und Geselligkeit gelegen ist. Und auch daran, gemeinsam an einem Moped rumzuschrauben und zu tüfteln – so wie früher. Turbo merkt aber auch zum jährlichen Verlauf der

Aber auch wenn Vorbereitungen an: „Es ist immer “ nicht klappen eg...es mal w n n nt e a sollte, wird das überaus so. Erst ist es nur Spaß und der Dörnenburgs, em in dwerden ir, die dar- sympathingoft Ich b ess Arra „ ! n e n l h l c sche Team Opa neue Ausgang des Rennens ist auf nicht so e u Jetzt b ndern & Wdass wir als Familietechnische angesprochen, Erkenntnisse gewinnen und im wichtig. Aber je näher das Rennen Unser Wa sehr zufrieden nächsten Jahr wirken, wieder an der Puch rückt, desto größer wird der glücklich und was wir selbst nur schrauben, bejahen können.

Es dabei gemeinsam Spaß Ehrgeiz.“ habenFreude, und sich solche auf das nächste macht uns sehr viel Enkhauser Mofarennen Ziel ist der Sieg. Komplimente Ob es in diesem zu hören, aber auch nach- freuen. Und auch dann wieder gemeinsam mit Jahr reicht, um auch am Ende vor denklich, warum dies bei vielen anderen den anderen Teams einen tollen den anderen Teams zu stehen, entnicht so ist und wir daher als posi-■ Renntag zu erleben. scheidet sich am 16.offenbar September.

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tives Beispiel so auffallen. Es fing schon früh an, dass wir uns als Familie mit dem Thema Glück und dem Glücklichsein beschäftigten. Ein sehr spannendes Thema in einer immer unsicherer Gastlichkeit und Juwel zunehmendSauerländer unfreundlicher werdenden Gesellschaft.

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»Lea ist Vorbild« Nominiert für den Ehrenamtspreis wurde Lea vom Fußballkreis Arnsberg, der, wie die anderen Kreise im Bereich des DFB, Kandidaten vorschlagen konnte.

Der Vorsitzende des Kreisjugendausschuss, Frank Meisterjahn, hatte gemeinsam mit Oeventrops Jugendleiter Thorsten Stein die Bewerbung für Lea ins Rollen gebracht. „Lea hat sich durch herausragende Leistungen als Kinder- und Jugendtrainerin für die Auszeichnung als Fußballheld verdient gemacht“, so lautet die wesentliche Begründung. Stein, einer der Mentoren des Mädchen- und Frauenfußballs im Kreis Arnsberg, sagt: „Lea ist eine engagierte, zuverlässige und gut ausgebildete Trainerin beim TuS. Es mach großen Spaß, mit ihr zu arbeiten.“ Für Meisterjahn ist Lea ein Vorbild: „Diese Auszeichnung hat sie sich mehr als verdient.“ Die 24-jährige Studentin der Wirtschaftswissenschaften an der FH in Meschede und Tochter des TuSVorsitzenden Axel Koßmann ist dem Fußball seit ihrer Kindheit eng verbunden. Natürlich kickte sie selbst, derzeit in der zweiten Mannschaft, engagierte sich früh im Betreuer- und Trainerstab. Mit 16 erwarb sie in Kaiserau die C-Trainerlizenz und trainiert seitdem die C- und D-Jugend-Mädchen. „Wir sind ein Trainerteam: Laura Stein, Lea Hachmann, Eva Hanxleden, Julia Kemper und ich ergänzen uns gut. Die Arbeit macht riesigen Spaß“.

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Tag des Mädchenfußballs

»Bildungsreise« nach Barcelona

Neben der Tätigkeit beim TuS arbeitet Lea auch im Vorstand des Fußballkreises Arnsberg. Sie ist Koordinatorin für die Bereiche „Sportverein, Schule und Kita“ und gleichzeitig Staffelleiterin der D- und E-Juniorinnen. Gemeinsam mit Heike Bittner, der Koordinatorin Mädchenfußball und Staffelleiterin der A- und B-Juniorinnen, kümmert sich Lea jährlich um den „Tag des Mädchenfußballs“. „Diese Veranstaltung ist sehr wichtig. Wir wollen Mädchen für den Fußball erreichen und begeistern. Da gibt es eine Menge zu tun.

Natürlich sind auch Mädchen willkommen, die schon im Verein spielen.“

Als Belohnung für die Auszeichnung nahm die Oeventroperin an einer fünftägigen „Bildungsreise“ des DFB teil. Ende Mai war sie mit den anderen Gewinnern des Förderpreises aus dem Bundesgebiet in Barcelona. „Es war ein einmaliges Erlebnis. Wir haben viel über Training und Taktik gelernt. Wir waren auch im berühmten Stadio Nou Camp. Dort ist die große Fußballwelt. Dort spielt Messi. Da schlägt mein Fußballherz schon höher.“

„Praktisch nebenbei“, wie Lea sagt, leitet sie zudem die Fußball-AG der OGS der Norbertus-Grundschule in Arnsberg. Zweimal in der Woche lehrt sie die Kids das Fußball-ABC, mit großem Erfolg. „Zwei Jungs spielen bereits beim BVB. Das macht mich schon ein wenig stolz.“

che Zukunft betrifft. Derzeit stehen in ihrem Wirtschaftsstudium die Projekt- und Bachelorarbeit an.

Auch die Masterarbeit hat sie im Hinterkopf. Beruflich soll es in Richtung Logistik gehen, sportlich weiter beim TuS, ihrer Heimat. ■

Für Lea wird der Fußball auch künftig eine wichtige Rolle spielen. Sie bleibt am Ball, auch was ihre berufli-

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WOLL: Was bedeutet es, dass ein Arnsberger in Arnsberg Regierungspräsident wird? Für Sie persönlich und vor allem für die Region.

Hans-Josef Vogel: Das war genau das, was den Abschied einfacher gemacht hat. Ich bleibe in der Stadt und bleibe der Stadt und Region Arnsberg verbunden. Es ist eine glückliche Fügung, dass ich praktisch nur in ein anderes Gebäude ziehe. Das Zweite ist, dass das Sauer- und Siegerland und ganze Südwestfalen in der Vergangenheit oft von den Interessen des Ruhrgebietes dominiert worden sind. Das Ruhrgebiet hat, das sehe ich anders als viele, einen großartigen Job im Strukturwandel gemacht.

Wenn Sie Dortmund heute sehen, dann ist das eine klasse Umwandlung.

Aber diese regionale Verwurzelung, die ich im Sauerland und Südwestfalen habe, ist eine Garantie dafür, dass wir diese Region, die lange Zeit ein Schattendasein geführt hat, auch in der Landespolitik stärken können.

Unsere mittelständische Industrieregion können wir mit dem neuen Ruhrgebiet zusammenführen. Es ist das Ruhrgebiet der Wissenschaften, der Forschung und der Bildung. Eine Aufgabe wird sein, diese Stärken miteinander zu verbinden und diesen Regierungsbezirk als das zu positionieren, was er ist: Eine der ganz wichtigen europäischen Regionen, mitten im Herzen von Europa. Diese Region ist erfahren in Integration und Wandel. Wir müssen gemeinsam herausfinden, wie es weitergehen wird.

Was passiert, wenn die letzte Zeche geschlossen wird? Was sind die neuen Zechen? Vieles kennen wir noch gar nicht. Beispielsweise die ganzen Möglichkeiten, die uns die Digitalisierung bietet. Diese Chancen zu nutzen und sie mit Verwurzelung und Heimat zu verbinden, das ist eine große Herausforderung und eine große Chance.

WOLL: Man wird nicht Regierungspräsident, weil man es geplant hat. Es war vielmehr ein Wunsch der Parteien, dass mal wieder jemand aus der Region und aus dem Sauerland diese Position übernimmt. Wie haben Sie die Neuigkeit überhaupt erfahren?

Kommunen sind die natürlichen Bündnispartner der Bezirksregierung.

Mir wird es auch darum gehen, den Städten, Gemeinden und den Landkreisen das Leben, das sie verantworten und die Arbeit, die sie

Hans-Josef Vogel: Der Ministerpräsident hat mich zunächst gefragt. Bei solchen Fragen muss man sich schnell entscheiden und man hat nur eine kurze Bedenkzeit. Denn die Personalentscheidungen müssen bis zu bestimmten Terminen getroffen werden. Ich habe es mir gemeinsam mit meiner Frau überlegt und dann zugesagt.

WOLL: Wann haben Sie davon erfahren?

Hans-Josef Vogel: Die Entscheidung fiel am Dienstag (Anm. der Redaktion: 4. Juli) im Kabinett. Endgültig hätte ich noch bis Montagabend absagen können. Wir haben nochmal am Montag miteinander telefoniert und uns vergewissert, dass wir es so machen wollen. Der Ministerpräsident hat die Entscheidung meiner Meinung nach auch gut begründet. Es hat mich überzeugt, wo er wichtige Aufgaben für mich sieht. Ich habe, ähnlich wie der Ministerpräsident, eine bestimmte Nähe zu den Fragen der Integration und auch der Stil ähnelt sich. Vor allem bleibt es jedoch auch die gemeinsame Region, in der ich die Hauptzeit meines Lebens gelebt habe und für die ich weiterhin arbeiten darf.

WOLL: Wie haben Ihre Bürgermeisterkollegen auf die Entscheidung reagiert?

Hans-Josef Vogel: Ich habe sehr viele Briefe bekommen und viel Zustimmung erfahren. Viele sagen: Endlich mal wieder ein Kommunaler, der diese Aufgabe übernimmt. Die

machen, einfacher zu gestalten. Da müssen bestimmte Vorschriften weg.

Das kann man nicht nur als Einzelner machen. Wir müssen uns gemeinsam überlegen, wo und wie man gewisse Dinge vereinfachen kann, um schneller und besser zu werden. Diesen Gedanken nehme ich aus der digitalen Technik, denn sie wird unser Leben einfacher machen. Wir müssen das tun, was den Kommunen, den Initiativen und den Unternehmen die Arbeit einfacher macht. Das wird ein Schwerpunkt sein.

WOLL: Die Preußen haben vor 201 Jahren den Regierungsbezirk nach Arnsberg gelegt. Das war eine preußische Verordnung. Wie viel Preußisches steckt in dem ehemaligen Bürgermeister Hans-Josef Vogel als Regierungspräsident?

Hans-Josef Vogel: Da gibt es bei mir zwei Vorstellungen. Ein Vorurteil, nämlich bloß nicht Preußisch zu werden. Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass die Preußen eine erhebliche Entwicklungsarbeit insbesondere im Sauer- und Siegerland, aber auch in Südwestfalen, geleistet haben. Die Region war in vielen Bereichen WOLL Sommer 2017

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urban. In Arnsberg leben Menschen aus 110 Nationen.

Das hat es vor 30 Jahren noch nicht gegeben. Wir müssen die Stärken der unterschiedlichen Räume miteinander verbinden.

WOLL: Diese Vielfältigkeit drückt sich auch dadurch aus, dass in unserer Region starke sportliche und kulturelle Schwerpunkte liegen. Unsere Region kann sicherlich noch den ein oder anderen Impuls gebrauchen, beziehungsweise ihn noch stärker herausstellen.

Eine Regionalliga-Mannschaft aus dem Sauerland wäre sicherlich auch ein Ziel, um nicht nur den Bundesligaverein in der Region zu haben. zurückgeblieben, was Verkehrswege und Infrastruktur,Einrichtungen der Wirtschaft und der Bildung angeht. Dann kamen die ersten großen Industriepioniere in unsere Stadt.

Wir wurden Industriestadt und Industrieregion. Das musste gestaltet werden und es hat damals schon ein interessantes Bündnis gegeben. Diese Pioniere kamen aus den Betrieben und haben bestimmte Sachen in der Stadt auch mitfinanziert. Es war die Verbindung zwischen Investition, Technik und Region. Das sind immer wieder die gleichen Themen. Ich zitiere immer gerne das Beispiel von Albert Einstein, der als Flüchtling nach Princeton gegangen ist und immer noch, obwohl er sehr anerkannt war, Aufsicht bei Klausuren geführt hat. Bei einer der Klausuren zeigte ein Student auf und sagte: „Herr Professor Einstein, das sind ja die gleichen Fragen wie im letzten Jahr.” Daraufhin antwortete Einstein: „Ja, aber die Antworten sind anders.”

Das heißt, wir haben immer die gleichen Fragestellungen.

Was dient den Menschen? Was dient dem Zuhause? Die Antworten ändern sich. Wir sind jetzt in einer Situation, wo wir nach neuen Antworten suchen müssen.

Hans-Josef Vogel: Man sieht es am Beispiel Aue. Mit dem Zweitligisten Aue redet man über das Erzgebirge. Aber auch wir im Sauerland haben europäische Veranstaltungen von Bedeutung. Ein Beispiel ist die Montgolfiade. Wir haben Winterberg mit der Bobbahn und großen internationalen Wettbewerben. Die erste Sauerlandrundfahrt ist ein großes Radsportereignis. Die Bedeutung des Sports allgemein ist sehr groß.

Sport ist auch ein Vehikel geworden, Regionen zu transportieren.

WOLL: Herr Vogel, Sie sind ein großer Fußballfan, Ihr Herz ist schwarz-gelb. Aber wie halten Sie es mit Königsblau? Im Sauerland gibt es viele Schalkefans. Gelsenkirchen gehört ja nicht zum Regierungsbezirk Arnsberg.

Hans-Josef Vogel: Das macht es mir jetzt einfacher, weil Schalke nicht zum Regierungsbezirk gehört. Aber man kann, wenn man Fan ist, nur Fan eines Vereins sein. Ich bin von Kindesbeinen an Borusse. Das bleibe ich auch. Ich habe immer noch meine Dauerkarte und werde auch weiterhin nach Dortmund fahren.

WOLL: Wäre der Regierungssitz nach Hamm und nicht nach Arnsberg gekommen, wäre das Sauerland dann nicht so weit fortgeschritten, wie es heute ist?

WOLL: Wie haben Ihre Familie und Ihr persönliches Umfeld darauf reagiert, dass aus dem Bürgermeister jetzt der Regierungspräsident wird?

Hans-Josef Vogel: Ja natürlich. Preußen hat damals bewusst den Sitz nach Arnsberg gelegt, um diese Region zu entwickeln. Städte wie Hamm, Dortmund und Bochum waren ja zu dieser Zeit schon im industriellen Aufbruch ein Stück weiter. Im Sauerland ging es darum, die Infrastrukturen erst einmal zu schaffen. Deswegen haben die Preußen sich für Arnsberg entschieden, um mitten in der Region zu sein. Wir müssen die Trennung im Kopf, zwischen urbanen und ländlichen Räumen, aufheben. Das Kriterium ist nicht mehr ländlich oder urban, denn auch das Land ist heute vom Denken der Menschen her sehr

Hans-Josef Vogel: Sie freuen sich natürlich, dass ich in der Stadt bleibe und dass ich diese Aufgabe machen darf. Ich habe auch aus der Bevölkerung viel Zuspruch erhalten. Ich habe aber auch gemerkt, dass viele Leute sagen: „Schade, dass Sie gehen.“ ■

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Totale Action, Staub, atemberaubende Sprünge,

Adrenalin pur.

Wer Fiona bei ihren Trainingsrunden auf der Anlage des MCC Voßwinkel, ihrer Heimstrecke, erlebt, ist fasziniert. Totale Action, Staub, atemberaubende Sprünge, Adrenalin pur. Sie beherrscht ihre 150 ccm starke Maschine, sie hat das Motorrad im Griff, fährt dynamisch und vor allem technisch sauber. „Die Technik ist besonders bei den Sprüngen ganz wichtig“, meint ihr Vater Udo. „Fiona hat erst die Technik gelernt, sie ist jetzt sehr sicher.“ Fiona sagt es so: „Ich fahre viel mit dem Kopf, habe keine Angst, aber Respekt.“ Ja, Fiona betreibt einen Sport, der es in sich hat: Motorrad gegen Motorrad, spektakuläre Sprünge, das alles in jeweils 25 Minuten und zwei Runden. Dieser Sport verlangt körperliche Fitness, Kondition, Kraft und Körperbeherrschung. „Ich trainiere jeden Tag. Krafttraining, Läufe, Schwimmen, Fahrradfahren und auch das Training auf meinem Rudergerät im Wohnzimmer stehen auf dem Plan“, erklärt Fiona. Hinzu kommt natürlich das Training auf dem Motorrad. „Auch die Ernährung muss stimmen.

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Bis Mitte der Woche geht es um viel Eiweiß wie Fisch, vor den Rennen stehen viele Kohlehydrate auf meinem Speiseplan.“ Fiona betreibt einen Sport, der ihr praktisch in die Wiege gelegt wurde. Vater Udo war 25 Jahre lang ein sehr erfolgreicher MotocrossFahrer, er startete für den MCC Voßwinkel, den 1984 gegründeten und 300 Mitglieder umfassenden Verein mit der Cross-Anlage nahe dem Flugplatz ArnsbergEchthausen. „Schon mit drei Jahren wollte ich wie mein Vaters aufs Motorrad“, erzählt Fiona. „Aber ich musste erst Fahrradfahren lernen, das war die Bedingung.“ Also ging es aufs Laufrad in den Garten, ein Jahr später saß sie auf einem schnuckeligen Kindermotorrad und unternahm erste Fahrversuche natürlich auch im Garten. „Ich war fasziniert, die Leidenschaft wuchs, das Interesse wurde immer größer.“ Ihre Karriere begann. Mit acht Jahren fuhr sie auf einer Kawasaki 65 ccm ihr erstes Rennen. „Die Jungs haben gesagt: Fiona traut sich das nicht. Da habe ich mich angemeldet und war schneller als die

Jungs. Die staunten nur noch – und waren still.“ Mit elf Jahren fuhr sie eine ganze Saison lang als einziges Mädchen immer gegen Jungs. „Die konnten es immer noch nicht glauben. Erst belächelten sie mich, aber als ich sie überholte, war es mit dem Lachen vorbei, sie schwiegen.“ Die Karriere nahm Schwung auf: Sie stieg auf die größere Maschine (85 ccm) um. Mit 13 nahm Fiona an der Deutschen Amateurmeisterschaft teil, sie wurde Dritte bei den Jungs. Stets war sie die jüngste Teilnehmerin. Mit 14 Jahren durfte sie mit einer Sondergenehmigung und ihrer 85 ccm-Maschine bei den Damen starten, die mit den dicken 250 ccm-Maschinen unterwegs waren. Ein dritter Platz ließ die Konkurrenz aufhorchen. Natürlich fuhr sie weiterhin auch Rennen mit den Jungs.

2014 erfolgte der erste internationale Schritt. Sie nahm an einem Rennen der Europameisterschaft teil, immer noch mit ihrer „kleinen Maschine“. 2015 fuhr sie die gesamte EM-Tour, in einem Rennen kam sie auf Rang fünf. 2016 ging es weiter aufwärts, der Umstieg von der

85er auf die 125er Maschine klappte. Sie nahm am Ladies-Cup (Deutsche Meisterschaft) teil: „Das ist die höchste Klasse der Damen in Deutschland, praktisch die Vorstufe zur WM.“ Sie landete im immer noch zarten Motocross-Alter von 15 auf Platz sechs. „Vor mir waren nur WM-Fahrerinnen.“ Ein weiterer Schritt war die Teilnahme an der legendären und berühmten SuperCross-Veranstaltung in der Dortmunder Westfalenhalle. Für ihre überragenden Leistungen wurde sie im Dezember 2016 im Goldsaal der Westfalenhalle geehrt.

In diesem Jahr war es soweit: Sie startete im April auf ihrer rund

10.000 Euro teuren 150 ccmMaschine erstmals bei einem Weltmeisterschaftsrennen am Gardasee in Italien. Im ersten Wertungslauf hatte sie Pech, der Transponder versagte, sie blieb ohne Wertung. Im zweiten Lauf erreichte sie den 30. Platz – mit 16 Jahren in einem Feld von absoluten Weltklassefahrerinnen. Ein weiteres WM-Rennen in Frankreich steht in diesem Jahr noch an. Für Detlef Brake, den Vorsitzenden des MCC Voßwinkel, steht fest: „Fiona will was erreichen. Sie arbeitet hart und hat den nötigen Biss. Sie hat das Zeug, eines Tages Weltmeisterin zu werden.“

Ihre Mutter Sandra schätzt es hoch ein, dass Fiona dieses Ziel vor Augen hat. Sie freut sich zugleich, dass Fiona in der Schule sehr gute Noten hat und „nicht von ungefähr Schulsprecherin der Realschule Neheim war“. Für Fiona endete im Sommer die Realschule, sie wechselt jetzt zum Berufskolleg nach Olsberg.

Sie will dort mit dem Schwerpunkt „Sport und Gesundheit“ ihr Abitur bauen. Das Berufsziel steht auch: „Ich möchte gerne OrthopädieTechnikerin für Sportler werden.“ Fiona weiß, was sie will. Ihre Eltern unterstützen sie dabei voll.

Mit dem Wohnmobil geht es zu den Rennen quer durch Deutschland und Europa. Die Karriereplanung steht: Nach dem Einstieg in die WM-Rennen in diesem Jahr soll Fiona 2018 alle WM-Rennen in Europa fahren. In den folgenden Jahren sind auch die Rennen in Übersee geplant. Fionas Leitbild gibt die Richtung vor: „Erzähl den Leuten nicht von deinen Träumen, lass sie Ergebnisse sehen.“ ■

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Bewohner ein. Wer beispielsweise nachts noch einen Schlummertrunk haben möchte, kann diesen immer bekommen. Eine individuelle Einrichtung in den Zimmern gehört genauso dazu, wie das eigene Bettzeug. Dank unserer eigenen Wäscherei geht nichts außer Haus und somit auch nicht verloren.

Martina Jakowski: Es soll nicht an ein Pflegeheim erinnern. Bei der Einrichtung der Zimmer gehen wir gerne auf individuelle Wünsche ein, vom Stil des gewohnten Schlafzimmers bis zum Zimmer in Fußballvereinsfarben ist alles möglich. Es soll gelebt werden, wie es die Leute von früher gewohnt waren.

WOLL: Nichtsdestotrotz setzen Sie in Sachen Pflege hohe Maßstäbe an die eigene Arbeit an. Wie gestalten sich diese?

Diana Hegener: Das ist richtig. Wir haben spezialisierte Pflegefachkräfte in den Bereichen Palliativpflege, Gerontopsychatrie und Wundmanagement. Zudem stehen wir dabei immer in engem Kontakt mit unseren Kooperationspartnern oder anderen Haus- beziehungsweise Fachärzten, um eine optimale Versorgung für unsere Bewohner zu ermöglichen.

WOLL: Was ist das besondere an Ihrer Einrichtung?

Diana Hegener: Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, älteren, pflegebedürftigen Menschen in einer liebevollen Atmosphäre ein Zuhause zu geben. Wir verstehen Sterben und Tod als untrennbaren Teil des Lebens, in dem wir die Bewohner auf ihrem letzten Weg nicht alleine lassen. Wir haben uns zur Philosophie gemacht den Pallitiavcaregedanken zu leben. Niemand wird beispielswei-

se zu einem Tagesrhythmus gezwungen. Wer tagsüber mit einem Schlafanzug rumlaufen möchte, kann dies tun und darf dann dank der eigenen Küche nachts in Ruhe Essen.

WOLL: Sie haben also eine eigene Philosophie. Wie gestaltet sich diese in der Zusammenarbeit mit Ihren Kooperationspartnern?

Diana Hegener: Uns liegt eine sehr menschennahe und empathische Pflege am Herzen. Unser Kooperationsarzt Dr. Paulus Decker trägt unsere Philosophie genauso mit wie der Hautarzt Dr. Volkhard Schindler, der wöchentlich bzw. jeden Monat einmal zur Visite kommt. Weitere Kooperationen pflegen wir beispielsweise mit dem Physiotherapeuten Ludger Weber und dem Hörgeräteakustiker/Augenoptiker Klasmeyer.

WOLL: Sie sprachen den christlichen Gedanken an.

Gibt es konkrete Beispiele des gelebten Glaubens?

WOLL: Herzlichen Dank für die Einblicke in die Arbeit Ihres Hauses. Wessen Interesse jetzt geweckt ist, kann Sie wie erreichen?

Martina Jakowski: Wir richten zum Beispiel jedes Jahr ein Sommerfest aus, an dem wir unsere Pforten öffnen. Aber eigentlich braucht man keinen Termin.

Man kann jederzeit zu uns kommen und die Einrichtung anschauen. Wir haben immer eine offene Tür für Fragen und Anregungen. Die Bewohner können ihr Leben über den Beirat mitgestalten. Auch hier kann sich informiert werden.

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Diana Hegener: Auch wenn wir keinem christlichen Träger unterstehen, leben wir in unserem Haus den christlichen Gedanken. Wir planen zum Beispiel in enger Zusammenarbeit mit Pastor Daniel Meiworm einen weiteren eigenen Gottesdienst für Demenzkranke und ihre Angehörigen in der Weihnachtszeit in der Hüstener Petrikirche. Darüber hinaus ist geplant, in Kürze einen ökumenischen Gottesdienst im Hause zu organisieren. Wir sind allen christlichen Konfessionen gegenüber offen.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.haus-flammberg.de ■

· SENIORENRESIDENZ ·

Haus Flammberg Seniorenresidenz GmbH Karolinenstraße 1 – 3 59759 Arnsberg Tel. 02932 484-1000 Fax 02932 52247 info@haus-flammberg.de www.seniorenpflegeplatz.de

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Sein Großvater Wilhelm war stellvertretender Oberst, sein Vater, ebenfalls mit Namen Wilhelm, verwaltete das Inventar der Schützen. „Ich war 30 Jahre passives Mitglied.

Als man an mich herantrat, als Oberst zu kandidieren, habe ich meinen Vater gefragt, der mir antwortete: „Das ist deine Entscheidung“, meint Cloer. Er entschied sich und wurde im März 2008 einstimmig gewählt.

»WAHRES INTEGRATIONSPROJEKT« Wenn man so will, haben sich beide Bürgerbewegungen „gesucht und gefunden“. Oder man vernimmt schon mal die (gewagte) These, dass es ohne die Schützen den Jägerverein gar nicht geben würde. Der Blick in die Neheimer Geschichte zeigt, dass der 1834 gegründete Jägerverein ein wahres „Integrationsprojekt“ und eine Reaktion auf sich radikal verändernde gesellschaftliche und soziale Strukturen war. Im Zuge der Industrialisierung wanderten viele

Menschen unterschiedlicher Herkunft, Tradition und Religion nach Neheim ein, die Einwohnerzahl wuchs von 1000 auf 1600, Tendenz stark steigend.

Diesen Menschen verschloss sich die bereits 1607 gegründete Schützenbruderschaft, die traditionsgemäß auf Katholiken, Einheimische, Verheiratete und Hausbesitzer setzte. Sie wollte diese Tradition wahren.

Die Jäger kümmerten sich um die „Neu-Neheimer“. An ihrem Volksfest, dem Jägerfest als Alternative zum Schützenfest, konnten unabhängig von „Rang und Stand“ alle teilnehmen. Es war ein Volksfest ohne Vogel, aber mit Stern. Die Jäger brachten frischen Wind nach Neheim und durchbrachen verkrustete Strukturen.

Die Schützenbrüder öffneten sich viel später, sie wollten die „einheimischen katholischen Schichten halten“, wie es Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel in seiner Festrede zum 175-jährigen Jägerjubiläum 2009 sagte. „Das war eine nicht zu unter-

schätzende Leistung bei solch gewaltigen Veränderungsprozessen, wie sie die Industrialisierung ausgelöst hat. Aber es musste auch die Öffnung her.“ Die zeigte sich bereits beim Bau der 1862 eingeweihten ChristusKirche in der Burgstraße, dem ersten evangelischen Gotteshaus in Neheim.

Unter den Spendern waren auch Katholiken und Juden. Das Grundstück wurde vom Katholiken Josef Cosack gestiftet. Es war schon damals ein bedeutendes Stück Neheimer Gemeinsamkeit, auch wenn Schützen- und Jägerfest getrennt und meistens in einem Jahr stattfanden.

FESTE UNTERM ZELT Die Volksfeste waren immer eine Konstante mit wechselnden Orten und unterschiedlichen Ausrichtungen. Gefeiert wurde lange in der 1884 errichteten Volkshalle (Schützenhalle) in der Nähe des alten Möhnebetts unterhalb des Totenbergs, aber auch auf dem großen Platz an der Möhne.

Im Mai 1943 zerstörte die MöhneKatastrophe die Volkshalle.

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Die Folge: Schützen- und Jägerfest wurden künftig ausschließlich unterm Zelt gefeiert. Bedingt durch die Stadtsanierung wurden die Feste letztmals 1979 auf den Plätzen an der Möhne gefeiert. 1980 ging es auf den kleinen Marktplatz in der Stadt, der war aber so klein, dass nur Zelte bis zu einer Fläche von 1200 m2 errichtet werden konnten. „Es war eng wie in einer Heringdose,

Charme“, so Humpe. Auch das Vogel- bzw. Sternschießen auf dem Fresenkenhof sei etwas ganz Besonderes. „Wir marschieren durch die Burgstraße, die schönste Straße in Neheim, in den ältesten Teil der Stadt, ins Strohdorf, in eine historische Umgebung. Das ist Neheim pur“, meinen die beiden. Das gelte auch für den Hofstaat und die Aufführung der Neheimer Quadrille, die bei den Schützen 1955 und bei den Jägern ein Jahr später erstmals demonstriert wurde. Einen legendären Ruf genoss damals die berühmte (und auch gefürchtete) Tanzlehrerin Anny Siebert. Sie hat die nicht einfachen Tänze einstudiert und das auf ihre Weise.

Mancher ungelenke und schüchterne Sprössling wurde richtig auf Trab gebracht. Hinterher strahlte er!

NEHEIMER KULTGETRÄNK hieß es. Es war zwar schnuckelig, aber es floss fast mehr Schweiß als der leckere Gerstensaft.“ Sieben Jahre später war es aber dann soweit: Der (heutige) Marktplatz, mitten in der City, im Schatten des Neheimer Doms, war errichtet und wurde zum Festgelände unterm Zelt für Schützen und Jäger, die sich bereits 1975 darauf geeinigt hatten, nur ein Fest im Jahr, das Neheimer Volksfest, zu veranstalten.

Es wird seitdem im jährlichen Wechsel von beiden Vereinen ausgerichtet.

FASZINATION MARKTPLATZ Das soll auch so bleiben. „Dieses Fest auf dem Marktplatz übt eine einzigartige Faszination aus“, sagt Cloer. „Im Zelt im Herzen der Stadt zu feiern, das hat was, es ist hautnahes Feiern mit einem besonderen

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Zum Volksfest gehört natürlich auch das Neheimer Kultgetränk, der Birkenmai, ein aus Birkenholz gefertigtes Trinkgefäß, das rund einen Liter Flüssigkeit fasst. Jäger-Oberst Humpe klärt auf: „Es ist ein etwas edleres Getränk aus Bier und Sekt mit einer stimmungsaufhellenden Wirkung. Es mundet. Wenn der Birkenmai die Runde macht und zur Neige geht, muss der Vorletzte zahlen.“ Sogar in New York machte der Birkenmai die Runde: „Anlässlich der Steubenparade 2009 habe ich dem damaligen Bürgermeister Michael Blumberg einen Birkenmai geschenkt“, so Cloer.

Cloer und Humpe sind Repräsentanten zweier Vereine, die richtig gut, traditionsbewusst und zukunftsweisend, aufgestellt sind.

Die Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist weist 1500 Mitglieder, darunter über 210 weibliche, auf. Die Schützenemanzipation der Frauen ist längst

abgeschlossen. Kinder- und Jugendkompanien sind ebenso wie bei den Jägern selbstverständlich.

Der Jägerverein hat 1770 Mitglieder, davon sind 370 weiblich. Beide Vereine pflegen das Kulturgut, sie sind nachbarschaftlich und Generationen verbindend unterwegs.

Die Schützen haben eine eigene Zukunftskommission. Die Heimat der Schützenbrüder ist das „1220 Schwiedinghauser“. Es ist ein Begegnungszentrum und „immer noch unser Schützenheim“, so Cloer.

Die Jäger unterhalten seit 2001 das „Haus der Jäger“, die ehemalige Synagoge in der Mendener Straße. „Es ist für uns identitätsstiftend“, sagt Humpe und verweist auf Noah Wolff, den Mitbegründer des Jägervereins und damaligen Vorsteher der Neheimer jüdischen Gemeinde, der maßgeblich am Bau der 1876 eingeweihten Synagoge beteiligt war.

Beim Blick in die Zukunft setzen Cloer und Humpe auf die tiefe Verwurzelung und die Anziehungskraft der beiden Volksvereine sowie auf die Fähigkeit, bei „aller Wahrung der Tradition die Zukunft gestalten zu können“. Ein „Pfund“ auf diesem Weg ist für beide „die Begeisterung, die Motivation und Antrieb verleiht“. ■

Die Münsteranerin ist Spezialistin für Pferde und somit auch Esel: „Die Tiere sind in ihrer Art nicht so unterschiedlich.“ In ihrem abwechslungsreichen Arbeitsleben als Tierärztin und Chiropraktikerin für Tiere ist das Haareselrennen schon etwas ganz besonderes. Gerne nimmt sie den Weg aus Münster auf sich und nimmt ihre Arbeit gewissenhaft auf, bevor es für die Esel ins Rennen geht: „Ich muss schauen, ob die Tiere rennfähig sind. Das heißt, ob es für die Esel zu viel Stress ist oder ob Verletzungen vorhanden sind, die sie behindern.“

»EIN ESEL AN SICH IST NICHT SCHNELL GESTRESST« Eins kann die Tierärztin aber nicht garantieren, das ist der Zieleinlauf. Denn auch wenn die Esel körperlich fit sind, bedeutet das noch lange nicht, dass sie auch ankommen. Wer den sprichwörtlich störrischen Esel erleben möchte, kann dies in Ense-Bremen aus der Nähe tun. Es kann sein, dass ein Tier trotz Führung nach anderthalb Runden kurz vor dem Zieleinlauf einfach stehen bleibt und sich minutenlang nicht von der Stelle bewegt.

Das erfreut dann vor allem die kleinen Besucher, die immer in Scharen mit ihren Familien zum „Eseldrom“ pilgern. Bei der Begegnung von Mensch beziehungsweise Kind und Tier brauchen Eltern keine Sorge haben. „Die meisten Esel sind Therapietiere und den Umgang mit Kindern gewohnt“, erklärt Alexa Mense. Wenn ein Tier sichtbar gestresst ist oder nur für die Spezialistin bemerkbare Symptome auf Stress hinweisen, darf es erst gar nicht starten und in die Nähe der zahlreichen Menschen. „Doch ein Esel ist an sich nicht schnell gestresst“, weiß die Tierärztin, die als Chiropraktikerin auch schnell helfen kann, wenn es gilt, Blockaden beispielsweise im Bereich der Wirbelsäule der Tiere zu richten. Einen Service, den nicht nur die Rennesel gerne in Anspruch nehmen, sondern auch Hund und Pferd. Alexa Mense sagt: „Chiropraktische Behandlung erfolgt häufig präventiv und verhilft gerade älteren Tieren zu einem beschwerdefreiem Alltag.“ Die Gelegenheit, die Tierärztin bei ihrer Arbeit vor Ort zu erleben, bietet sich immer am letzten Sonntag im Juli im Park am Spring in EnseBremen, wenn das Haareselrennen die Besucher anlockt. Ab vormittags lockt ein gut ausgestatteter Bauermarkt die Gäste. Ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt umrahmt die Rennen, die ab dem frühen Nachmittag starten. Wer möchte kann sich im Möhrenweitwurf probieren oder im Eselkostüm selbst auf die Strecke gehen. ■

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Julia Klose ist Biersommelière aus Berufung. „Voraussetzung ist die Begeisterung für Bier, die Leidenschaft spielt eine wichtige Rolle“, sagt die 28-Jährige aus Sundern. „Es geht um die Wertschätzung des Bieres, dieses tolle und vielseitige Lebensmittel.

Ich möchte die Menschen informieren und sie für den verantwortlichen Genuss von Bier begeistern.“ Julia Klose, geborene Buchheister, ist eine der wenigen weiblichen Bierbotschafter in Deutschland.

Leidenschaft für Bier auf der einen Seite, Interesse an Lebensmitteln im Allgemeinen und die Passion für Journalismus und Marketing auf der anderen Seite ebneten ihr den beruflichen Weg. Zu Schülerzeiten schrieb sie für die Westfälische Rundschau und die Westfalenpost.

In Münster studierte sie Oecotrophologie, absolvierte verschiedene Praktika in der Lebensmittelindustrie und machte wichtige Erfahrungen in der Marketing- und Pressearbeit.

Anschließend absolvierte sie ein PR-Traineeprogramm in einer Kölner Agentur und arbeitete als Junior Account Manager. Die „Sehnsucht“ ließ sie 2013 ins Sauerland zurückkehren. Für die Brauerei Veltins, das Traditionsund Familienunternehmen aus Meschede-Grevenstein, ist sie heute als Referentin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig.

zur Biersommelière in der DoemensAkademie (Gräfelfing/Bayern) weiterbildete. Dies stieß in der Brauerei natürlich auf volle Zustimmung.

Schon vor dem Intensivkurs versuchte sie „zu schmecken, was man schmecken kann. Mit dem Thema Sensorik war ich seit dem Studium vertraut.“ Der Intensivkurs hatte es in sich. „Zwei Wochen mussten wir uns von morgens bis abends mit Bier beschäftigten.“ Das mit großem Erfolg. Ihr wurden in der Abschlussurkunde im September 2015 „fundierte Bierkenntnisse in Theorie und Praxis“ bescheinigt, daher ist sie auch berechtigt, „das Diplom-Biersommelier-Abzeichen zu tragen“.

Ihre Aufgaben als Bierbotschafterin sind vielfältig.

Im Mittelpunkt steht ihr packendes Plädoyer für das Lebensmittel Bier.

Sie arbeitet mit dem Marketing und Vertrieb der Brauerei zusammen, um Kunden wie die Gastronomen zu unterstützen und auch in Teilen zu beraten. Über die Pressearbeit werden Sommerlier-Abende verlost.

Weiter geht es darum, Biere zu erkennen und zu klassifizieren.

Dabei erklärt Julia Klose, wie die verschiedenen Bierstile (Pils, Alt, Export usw.) und die Geschmackskomponenten unterschieden werden.

DAS BIER WIRD MIT ALLEN SINNEN VERKOSTET Für eine Bierverkostung gilt: Bier sollte man unbedingt herunterschlucken, um die volle Aromenvielfalt wahrnehmen zu können. Das Bier wird mit allen Sinnen verkostet und zwar in drei Hauptbereichen.

Zunächst wird das Aussehen bewertet. Es geht um die Farbe, um den Schaum (Stabilität) und um die Trübung. Dann steht das Entdecken der Aromakomponenten über den Geruchssinn an. „Das Aroma der verschiedenen Biersorten kann von malzig oder karamellartig bis zu fruchtig und würzig reichen. Es sollte aber immer sortentypisch sein“, betont Julia Klose. Als dritter Teil der Bierverkostung wir der Geschmack und der Körper untersucht. Die geschmackliche Beurteilung wird in drei Phasen unterteilt: den Antrunk, die Rezenz und den Nachtrunk. Als erster Geschmackseindruck hängt der Antrunk wesentlich von der Vollmundigkeit und damit vom Stammwürzegehalt eines Bieres ab, die durch das Malz in das Bier gelangen. In dieser Phase kann ein Bier zum Beispiel rauchig, nussig, würzig, schwer, leicht oder schlank schmecken.

INTENSIVER SOMMELIER-KURS Die Leidenschaft für Bier und der Wunsch, das Wissen über dieses Produkt zu vertiefen, gleichzeitig auch die Anforderungen, die sich durch den Markt und den Endverbraucher entwickelt haben, führten dazu, dass sich Julia Klose

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HOPFEN AUS DER HOLLERTAU

Die Rezenz wird als Spritzigkeit, Prickeln oder Frische des Bieres von dessen Säure- und CO2-Gehalt beeinflusst. „Bei zu geringer Rezenz spricht man auch von einem schalen Bier.“ Beim Nachtrunk ist die „Bittere“ des Hopfens bzw. die Herbheit des Bieres von Bedeutung. „Die Bittere darf nicht nachhängen oder gar kratzig oder gallig wirken.

Erwünscht sind Eigenschaften wie ausgewogen, harmonisch ausklingend oder kräftig betont, trocken, feinherb oder herb.“

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Eine überragende, weil tragende und formende Rolle bei der Herstellung von Bier nimmt der Hopfen (Botanischer Name: Humulus lupulus) ein. Auch wenn der Anteil von Hopfen an der Herstellung der Biere gering ist, je nach Bierstil sind das 100 bis 400 Gramm Hopfen auf einen Hektoliter, gilt er als die „Seele im Bier“. Der Hopfen sorgt für das Aroma, bestimmt die Bittere, also die Bitterkeit, und hat entscheidenden Anteil an der Schaumkrone. Die Brauerei Veltins bezieht ihren Hopfen aus der Hallertau, im Herzen von Bayern gelegen. Es ist das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. „Wir haben das Jahr über einen eigenen Mitarbeiter vor Ort. Er sorgt für den Hopfen, damit frisches Veltins seinen typischen Pilsgeschmack erhält“, erklärt Julia Klose. „Hopfen ist ein strategischer Rohstoff, da er nicht ständig verfügbar ist. Daher muss sich der Braumeister mit den Hopfenbauern und Händlern über seinen Bedarf der nächsten Ernte unterhalten und diesen absichern.“ Mit Spannung wird in diesen Tagen auf Meldungen aus der Hollertau gewartet: Denn Ende August/Anfang September ist Erntezeit. Hopfenbauer und VeltinsExperte in der Hollertau, Jakob Schauer, bewirtschaftet insgesamt 60 Hektar Hopfenanbaufläche. Mit vielen helfenden Händen und einer großen Portion Leidenschaft bewirtschaftet und erntet er jedes Jahr den wertvollen Hopfen.

Der Hopfen ist eine empfindliche Pflanze, dementsprechend schonend

sind die Ernte und die Weiterverarbeitung. Veltins bezieht den naturbelassenen Hopfen in Pelletform, weil er so ein geringeres Volumen als Doldenhopfen aufweist und leichter transportiert sowie gelagert werden kann.

ÜBER 200 HOPFENSORTEN Die Hopfensorten werden in Bitter- und Aromahopfen eingeteilt.

Bitterhopfen erzielen eine kantigere und langanhaltende Bittere im Bier.

Aromahopfen sind so etwas wie das Zünglein an der Waage. Einige Hopfensorten sind als blumige und fruchtige Noten im Bier zu erkennen, andere sorgen für Kräutertöne, wieder andere für den Duft nach einer Frucht. Entscheidend ist die „harmonische Balance“ zwischen Aroma und Bittere. Bei einer Auswahl von über 200 Hopfensorten keine leichte Aufgabe. „Auch beim Veltins Pilsener werden verschiedene Hopfensorten mit ganz spezifischen Merkmalen kombiniert, die so für den einzigartigen Geschmack von frischem Veltins sorgen“, betont Klose. „Alles was darüber hinaus geht, ist das Geheimnis der Brauer.“ Unabhängig vom streng gehüteten Geheimnis hat Julia Klose einige Ratschläge für den Biergenuss parat. Sie empfiehlt: Helles Bier zu hellem Essen, wie Pils zum Hühnchen. Je würziger die Speise ist, desto bitterer und kohlesäurehaltiger sollte das Bier sein.

Umso schwerer das Essen ist, desto leichter und milder sollte das Bier sein. Bei einer süßen Nachspeise schlägt sie ein herbes Bier vor.

Apropos süß: Wie verhält es sich mit Kuchen und Bier? Die Antwort: „Pils passt perfekt zu Erdbeerkuchen.“ ■

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I

ch wurde beauftragt, einen Artikel über Toulouser Gänse zu schreiben. Toulouser Gänse? Was ist das denn? Ich wusste selbstverständlich, dass es sich bei Toulouse um eine französische Stadt handelt, und Gänse kennt man als Dorfbewohnerin freilich auch. Aber die Kombination aus beidem? Anstatt zu googeln verließ ich mich auf meine Intuition und dachte mir, dass es sich hierbei um eine kulinarische Köstlichkeit handeln müsse, zubereitet nach dem Rezept einer sauerländischen Köchin, die gerne in Frankreich Urlaub macht. Ob ich als Vegetarierin allerdings die richtige Autorin für diesen Artikel war, fand ich mehr als fraglich. Auf der anderen Seite wollte ich aber wissen, ob ich mit meiner Vermutung richtig lag. Also machte ich mich auf den Weg nach Enkhausen. Als ich etwa zwei Kilometer nach dem Ortsausgang links abfuhr, fiel mein Blick auf ein wunderschönes altes Gutshaus, das von prachtvollen Rosen und Efeu umrankt war. So stellt man sich das Schloss von Dornröschen vor: Rosen in allen möglichen Farben, eingebettet in blühende Stauden.

Völlig hingerissen von der Blütenpracht und dem betörenden Duft der Pflanzen machte ich mich auf, die Köchin zu suchen, denn ich wollte ja etwas über die Zubereitung der besonderen Gänse wissen. Und da kam sie schon. Eine junge Frau, nicht etwa in Kochschürze, sondern in Jeans und kariertem Hemd. Und dies war das erste Zeichen, dass ich mit meiner Vermutung völlig danebenlag.

WOLL-Fotograf Marc Niemeyer wagt sich in die Höhle der »Löwen« …

und werden gehegt und gepflegt. Keines der Lebewesen wird zum Schlachten verkauft, das Attribut „Nutztiere“ bekommt auf dem Gut eine völlig andere Bedeutung.

Sie sind dazu da, den Menschen Freude zu bereiten, gehören irgendwie zur Familie. Und deshalb haben fast alle einen Namen. Die Hauptpersonen, wegen derer ich mich in das Paradies aufgemacht habe, heißen Bernhard und Bianca, die Kühe Gerda, Gesa, Gela (ich befürchtete schon, dass nun auch der Name Gisela fallen würde), Franziska und Klaus.

Mechthild Brinkschulte-Magge Freifrau von Gillhausen-von Strenge, die Hüterin der Gänse, erteilte mir Biologieunterricht vom Feinsten: Wie schon die alten Römer wussten, eignen sich diese Tiere nicht nur aufgrund ihres guten Sehvermögens als Wachhunde. Die schwerste ausländische Rasse, die tatsächlich ursprünglich aus Toulouse stammt, (na, wenigstens hatte ich in dem Punkt recht), kommt der Aufgabe im Besonderen nach. Zum einen durch ihre stattliche Erscheinung. Bis zu einem Meter kann die Anser anser domesticus, so der wissenschaftliche Name, wachsen und ein Gewicht von ca. 10 kg erreichen. Die ausgebreiteten Flügel haben eine Spannbreite von bis zu 2 Metern. Zum anderen ist die Lautstärke des Geschnatters ohrenbetäubend. Nach dieser Beschreibung ist es wohl für jeden Leser nachvollziehbar, dass ungebetene Gäste schleunigst das Weite suchen.

Aber in der Familie der von Gillhausens ist die Eigenschaft des „Wachhundes“ nebensächlich. Hier überwiegt die Liebe zum Tier und zur Natur. Federvieh, Schweine, Kühe und Hunde finden auf dem Hof Platz WOLL Sommer 2017

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er hat ihn nicht schon einmal mit seinen grünen Gummistiefeln auf den Bauernhöfen im Sauerland gesehen? Den Milchkontrolleur Markus Fecke!

Manch einer mag sich an dieser Stelle vielleicht fragen: Was ist denn ein Milchkontrolleur? Probiert man bei dem Beruf verschiedene Milchsorten? Oder hat das vielleicht mit Laborarbeit zu tun?

Da geht Zweiteres schon in die richtige Richtung. Der 52-jährige Milchkontrolleur Markus Fecke ist beim LKV (Landeskontrollverband) Nordrhein-Westfalen angestellt.

Die Milchprobe Markus Feckes Aufgabe besteht darin, Milchproben jeder einzelnen gemolkenen Kuh auf den Betrieben seines Umkreises zu entnehmen und die Literzahl der gegebenen Milch zu dokumentieren. Die Proben werden anschließend an den LKV weitergeleitet, der diese in einem Labor prüfen lässt.

Das Team der WOLL-Redaktion durfte den Milchkontrolleur auf einen Bauernhof in Altenhellefeld begleiten. „Wir hatten auf unserem Betrieb schon immer Milchkontrolle“, so der dreiundvierzigjährige Milch-

bauer Dirk Böhmer. „Man bekommt durch die Kontrolle einen besseren Überblick, welche Kuh wie viel Leistung bringt, aber auch welche Kuh krank sein könnte oder anderes Futter benötigt“.

Bei unserer Ankunft in Altenhellefeld war bereits alles für die Milchkontrolle aufgebaut: An jeder Melkmaschine ist ein Kontrollgerät angebracht, durch das die Milch fließt, bevor sie in den Milchtank gelangt. Pro durchgeflossenem Liter läuft eine bestimmte Menge Milch in das anhängende Proberöhrchen. An diesem skalierten Röhrchen kann

Achtung Milchkontrolle! »M A R K US FEC K E A N D I E K U H!« Text: Josie Fecke und Tini Breuers, Fotos Sandra Peetz

Markus Fecke schließlich die gegebene Literzahl dieser Kuh ablesen.

Die nächsten Schritte bestehen darin, die Litermenge in eine Liste einzutragen, das Röhrchen in einen Messbecher zu leeren und bei dem Entleeren dieses Bechers eine kleine Menge Milch aufzufangen. Die aufgefangene Milch wird schließlich in das dieser Kuh zugeordnete Probefläschchen gefüllt.

50 Betriebe Viele Kollegen im Umkreis hat der Milchkontrolleur nicht. Denn es gibt nur sehr wenige, die diesen Beruf ausüben. Markus Fecke betreut die Landwirte in einem Umkreis von rund 30 km. Dazu gehören die Gebiete Sundern, Balve, Neuenrade, Meschede und Soest.

Monatlich besucht er jeden einzelnen der insgesamt 50 Betriebe seines Gebiets einmal abends, einmal morgens und schafft es, knapp 5.000

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Kühe regelmäßig zu kontrollieren.

Wenn man nun überlegt, wie viele Tage ein Monat hat, erklärt dies die Frage, die ihm während der Kontrolle von mehreren Mitgliedern der Familie Böhmer gestellt wurde: „Geht’s gleich noch nach Wiesen?“.

Der Milchkontrolleur antwortete ausnahmsweise mit „nein“, da er sich gerne Zeit für das Interview nehmen wollte. „Normalerweise kombiniere ich die Betriebe“, erklärt er uns. „Zum Teil schaffe ich zwei oder auch drei Betriebe an einem Tag“.

Da dieser Beruf so selten ist, stellt sich natürlich die Frage, wie Markus dazu gekommen ist, ausgerechnet Milchkontrolleur zu werden. „Eigentlich wollte ich Landwirtschaft studieren“, erzählt er uns. „Aber da ich zeitgleich mit der Zusage für das Studium diese Stelle angeboten bekommen habe, habe ich mich kurzerhand doch für den Beruf des Milchkontrolleurs entschieden und es bis heute nicht bereut!“.

Auch wenn man der Kuh im Prinzip auf den Busen guckt: das hier ist doch mal ein tolles Euter!

Markus macht seinen Job auch nach 31 Jahren immer noch sehr gerne. Besonders der Kontakt zu den Bauern bereitet ihm Freude: „Man trifft nicht nur die Milchbauern monatlich, sondern oft auch deren ganze Familie. Man sieht die Kinder heranwachsen, weiß, wann die Oma ihr neues Hörgerät bekommen hat und was es sonst noch zu erzählen gibt.“ Und auf die neusten Geschichten des Milchkontrolleurs aus der Landwirtschaft freut sich

WOLL-Redakteurin Josie Fecke im Gespräch mit Dirk Böhmers Mutter

Familie Dirk Böhmer aus Altenhellefeld melkt aktuell täglich rund 120 Kühe. Innerhalb von etwa anderthalb Stunden, jeweils morgens und abends, können diese in sechs Durchgängen á 20 Kühe in dem neu ausgebauten Melkstand gemolken werden. Seine Milchkühe produzieren pro Kuh jährlich 8.500 Kilogramm Milch mit 4,2 Prozent Fett und 3,48 Prozent Eiweiß. Das sind total ca. 960.000 Kilogramm Milch.

Die Milchkontrolle sieht Dirk Böhmer als ganz wichtig an. „Damit bekomme ich Daten und die geben mir einen Einblick in den Gesundheitszustand meiner Kühe. Ich sorge dafür, dass meine Kühe sich ganz wohl fühlen und gesund sind“.

auch der ein oder andere Bauer. „Schaut mal hier!“ unterbricht Markus kurz das Gespräch, „auch wenn man der Kuh im Prinzip auf den Busen guckt: Das hier ist doch mal ein tolles Euter!“. An dieser, und noch einigen weiteren Aussagen, erkennt man außerdem die Leidenschaft des Milchkontrolleurs für die Landwirtschaft. Sein Traum

wäre es sogar gewesen, in die Berge zu gehen und ein traditionelles Almleben zu führen, erzählt er uns.

Doch die Bauern aus Sundern und Umgebung sind allesamt froh, dass er im Sauerland geblieben ist, und freuen sich immer, wenn es wieder heißt: „Der Milchkontrolleur kommt!“ ■

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Dreh- und Angelpunkt der Themenwelt im Industriestil ist der neue ASADOR-Grill von Wesco. Der Gasgrill mit 4 Hauptbrennern und einem Nebenbrenner in edlem Schwarz bringt einen Hauch Südamerika ins Sauerland. Denn als besonderes Extra bietet er die Möglichkeit, das typisch argentinische Asado-Grillen auch zu Hause zu zelebrieren.

Die nächste Grillsaison kommt bestimmt: Um beim nächsten Barbecue mit Freunden und Nachbarn mit neuen GrillRezepten zu beeindrucken, empfiehlt sich die Teilnahme an einem der vielfältigen Grillkurse.

In stylischer Atmosphäre gibt Fleischsommelier Christian Wirth aus Oeventrop ab September Profi-Tipps zum Thema Barbecue.

In den Kursen verrät der Chef am Grill, wie man Fleisch zart und

saftig grillt, Steaks perfekt zubereitet und worauf es im Umgang mit Grill und Grillgut ankommt.

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Die neue Grillschule mit Theke und Außenterrasse bildet den perfekten Rahmen für unterhaltsame Grill-Events, auch für größere Gruppen und auch in den Herbst- und Wintermonaten. ■

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Hier können die Kurse auch online gebucht werden.

Terminanfragen für Gruppen sind unter der Telefonnummer 02932 476-1039 möglich.

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hatten immer eine gute Truppe, das gilt auch für unsere Schülerinnen und Schüler, die hilfsbereit und in Ordnung sind. Natürlich gab es auch Ausnahmen.“ Ein Ereignis wird er nie vergessen, als sich vermeintliche Einbrecher als Schüler auf einer „Nachtlesestunde“ entpuppten. Die Lesenacht war lange Zeit eine der wichtigen Einrichtungen der Schule. Die Schüler konnten lesen, erzählen und in der Schule übernachten. Während einer Lesenacht entdeckte eine Krankenschwester des benachbarten Karolinen-Hospitals während einer Raucherpause verdächtige Gestalten mit Taschenlampen im Schulgebäude.

„Kombiniere: Einbrecher“, dachte sich die Krankenschwester und informierte gegen 2.30 Uhr die Polizei, die den in der Schule wohnenden Hausmeister Amstein anrief und ihm mitteilte, dass Gefahr im Verzuge sei. Flugs kam ein Sondereinsatzkommando mit Hunden aus Dortmund und umstellte das Gebäude. Amstein, damals selbst Halter von zwei mächtigen Hunden, die nicht angeschlagen hatten, rief den Polizeibeamten zu: „Haltet Eure Hunde fest, wir haben eine Lesenacht und keine Einbrecher.“ Die Aufklärung der spannenden Episode lieferte der Hausmeister gleich mit: „Ein Schüler hat mit Hilfe einer

Taschenlampe das stille Örtchen aufgesucht.“ Von dieser Episode hatten aber die meisten Schüler und die beiden Lehrer nichts mitbekommen. „Sie schliefen ja“, erzählt Helmut Bauerdick, von 1979 bis 2002 insgesamt 23 Jahre Rektor.

Für Bauerdick ist die Bedeutung dieser Schule nicht hoch genug einzuschätzen: „Die Petri-Schule wurde von Mädchen und Jungen besucht, die später beruflich den Mittelstand gebildet und geprägt haben. Es geht hier vor allem um den handwerklichen Mittelstand in Hüsten und Umgebung. Die Schüler wurden in den Fächern Wirtschafts- und Arbeitslehre unterrichtet, sie absol-

Öffnungszeiten:

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vierten Berufspraktika und wurden auf das Berufsleben vorbereitet.“ Die Petri-Schule sei in dieser Hinsicht Vorreiter gewesen. „Bereits 1995 wurden wir umfassend mit PCs ausgestattet, inklusive Verkabelung und Vernetzung.“ Auch die Pflege der musischen Erziehung mit Chor, Schulkapelle und großem Bestand an Instrumenten sei wichtig gewesen. Die Schule sei eine wichtige Schmiede für den beruflichen Werdegang und damit fürs Leben gewesen.

Für Hausmeister Amstein steht fest: „Man sollte die Hauptschüler nicht schlechtreden.“ Der Blick auf ehemalige Hüstener Hauptschüler beweist, dass diese Schule viele große berufliche Karrieren vorbereitet hat.

Dachdeckermeister Hermann Vogt oder Hermann Fuchs mit seinem Stukkateurbetrieb sind namhafte Hüstener Beispiele, um nur

zwei zu nennen.

Auch die heutige Schülergeneration wurde mit Sorgfalt aufs berufliche Leben vorbereitet. „Durch die Praktika bin ich an eine Arbeitsstelle als Industriemechaniker gekommen“, erzählt Entlass-Schüler

Carsten Schäfers aus der Oelinghauser Heide. „Ich fühle mich durch die Schule gut vorbereitet. Ich habe hier eine Menge gelernt und freue mich auf die Ausbildung.“ Rund die Hälfte der letzten PetriSchüler strebt eine Berufsausbildung

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an, ein weiterer Teil wechselt zu den Berufskollegs.

Bruno Senske, seit 1987 an der Petri-Schule, mit Irmgard Althaus und Günther Birnbaum der „letzte Mohikaner“ des Petri-Kollegiums, wehrt sich vehement gegen das Voruteil, dass „die Hauptschüler schwer zu händeln“ seien. „Es hat immer Freude und Spaß gemacht, mit ihnen zu arbeiten.“ Die Abschlussfahrt kurz vor Ostern mit der Klasse 10 A1 (reine Petrischule) und der mit der Theodor Heuss-Schule gemischten Klasse 10 B nach Berlin sei hervorragend gewesen. „Es war für alle ein prägendes Erlebnis. Mein Herz hat immer an dieser Schule und den Kindern gehangen.“ Es ist ein Abschied für immer. Die Petri-Schule, ein Spiegelbild der schulpolitischen Entwicklung, war einst eine katholische Volksschule, ab 1968 katholische Hauptschule, 1987 wurde sie Gemeinschaftshauptschule, derzeit ist sie ein auslaufendes Hauptschulzentrum mit Petri- und Theodor-Heuss-Schule. Im letzten Jahr verließen die letzten Binnerfeld-Schüler die Schule, jetzt sind die Petri-Schüler dran, im nächsten Jahr die verbleibenden Kinder der Theodor-Heuss-Schule. Dann könnte die Grimme-Schule in Hüsten einziehen, hört man. Wie dem auch sein mag: Die Hauptschule ist ein Auslaufmodell. „Durch die Akademisierung sind die Hauptschüler in eine gesellschaftliche Schieflage geraten“, sagt Peter Steeger, der kommissarische Leiter des Schulzentrums. „Den Hauptschülern stehen alle Wege offen. Es gibt Schüler, die mehr Zeit und Unterstützung brauchen. Über kurz oder lang wird es aber keine Hauptschulen mehr geben. Die Schullandschaft hat sich so verändert, dass die Schüler, die in kleinen Systemen gut unterstützt wurden, in großen Systemen untergehen können, weil einfach nicht genügend Ressourcen zur Unterstützung da sind.“ Für Steeger steht fest: „Die Hauptschulen werden geschlossen, die Hauptschüler bleiben.“ ■

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NEUE FILIALE IN NEHEIM4 Neheimer Markt

(26, Bassist), Christian (51, Schlagzeuger) und Andreas (51, Rhythmus Gitarrist) nie unterkriegen lassen. Sie nahmen es einfach mit Humor. Wie so vieles. Man merkt der Band ihre Jahre lange Freundschaft, durch ihren zwanglosen, humorvollen und harmonischen Umgang miteinander, ab.

Auch außerhalb des Proberaums trifft sich die Band gerne auf „ein Bierchen“ und besucht gemeinsam Konzerte, veranstaltet Grillabende und Weihnachtsfeiern. „Jan und ich kennen uns schon seit Kindertagen“, erzählt Robert. „Wir haben damals zusammen im Wald gespielt.“ Sie berichten lachend von ihren ersten Begegnungen.

Robert und Christian haben sich dagegen durch das Musikmachen kennen gelernt. Sie hätten damals beide in einer anderen Band gespielt, die jedoch viel Musik gecovert hätte. Die beiden Musiker stellten schnell fest, dass sie lieber eigene Musik schreiben möchten und gründeten kurzerhand die Band – Portneveo. Auch Andreas wurde damals mit ins Boot geholt, obwohl er zu der Zeit noch kein Instrument spielte. „Das kann man ja lernen“, so die Überzeugung der Jungs. Auch aus dem damaligen

Gitarristen Jan wurde kurzerhand ein Bassist gemachr.

Seitdem treffen sich die Fünf wöchentlich zum Musizieren und Spaß haben. Der Proberaum änderte über die Zeit einige Male den Standort, doch der Grundcharakter des Raumes blieb immer erhalten. Dank des engagierten Gitarristen Andreas, der zudem leidenschaftlich gerne Antiquitäten sammelt, wurde der Raum zu einer Art musikalischem Wohnzimmer aus den 60er/70er Jahre. Mit alten Plattenspielern, Telefonen, Sofas und Plakaten bekam er ein ganz besonderes Flair. In jeder Ecke sind spannende Schätze vergangener Jahrzehnte zu entdecken.

Der Proberaum diente bereits mehrfach als Veranstaltungsort für selbst organisierte Konzerte. Zu den sogenannten „Proberaum Gigs“ sind Freunde und Verwandte, aber auch andere Bands aus der Umgebung immer herzlich willkommen.

Sowohl die deutschsprachige Band „Alle meine Freunde“ aus Arnsberg, wie beispielsweise auch die Oeventroper Coverband „Troublemaker“ haben bereits mit Portneveo die Proberaumbühne gerockt. Durch einen Bekannten der Band entstand zudem der Kontakt zu der Metal Band „Eminence“,

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BRASS-FESTIVAL

SAUERLAND-HERrB20S17T 07. Oktober - 05. Novembe

Samstag, 07.10.2017, 19:30 Uhr

Donnerstag, 19.10.2017, 19:30 Uhr

European Brass Ensemble

Philharmonisches Orchester Hagen, & Joseph Alessi

Autohaus Paul Witteler, Mercedes Benz, Smart & Fuso, 59929 Brilon

Sonntag, 08.10.2017, 11:00 Uhr

European Brass Ensemble

Sauerland-Theater, Arnsberg

Freitag, 20.10.2017, 19:30 Uhr

Mannheim Brass

Kurhaus, Bad Fredeburg

Competence-Center der Fa. Oventrop, Olsberg

Mittwoch, 11.10.2017, 19:30 Uhr

Sonntag, 22.10.2017, 15:30 Uhr

Duo Belli & Schmeding

Granny Green & Brass-Band

Pfarrkirche St. Antonius Eins., Medebach-Oberschledorn

Freitag, 13.10.2017, 19:30 Uhr

sächsische Bläserphilharmonie Abteikirche Königsmünster, Meschede

Musikbildungszentrum Südwestfalen, Bad Fredeburg

Freitag, 27.10.2017, 19:30 Uhr

Vlado Kumpan und seine Musikanten Schützenhalle Siedlinghausen, Winterberg-Siedlinghausen

Samstag, 14.10.2017, 19:30 Uhr

Venezuelan 7/4 Ensemble Fa. BJB, Arnsberg-Neheim

Sonntag, 29.10.2017, 17:00 Uhr

Trombe e Tromboni & Friends Schützenhalle, Eslohe

Sonntag, 15.10.2017, 11:00 Uhr

Venezuelan 7/4 Ensemble Mensa Schulzentrum, Finnentrop

Sonntag, 15.10.2017, 19:00 Uhr

Big Band der Bundeswehr, Margareta Bengtson, Vokalensemble am Essener Dom Pfarrkirche St. Andreas, Bestwig-Velmede

Donnerstag, 02.11.2017, 19:30 Uhr

Posaunenklasse Weimar Begegnungs- und Kulturzentrum Kloster Bredelar, Marsberg-Bredelar

Freitag, 03.11.2017, 19:30 Uhr

Gottesaue Quartett St. Martinus Kirche Hellefeld, Sundern-Hellefeld

Sonntag, 05.11.2017, 17:00 Uhr Montag, 16.10.2017, 19:30 Uhr

Venezuelan 7/4 Ensemble

Genesis Brass & Posaunenchor workshop

Stadthalle, Hallenberg

Pfarrkirche St. Georg, Bad Fredeburg

VERANSTALTER: Hochsauerlandkreis

Fachdienst Kultur/Musikschule Am Rothaarsteig 1 - 59929 Brilon Fon: 0049 2961/94 33 84 Fax: 0049 2961/94 261 90 sauerland-herbst@hochsauerlandkreis.de www.sauerland-herbst.de

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mit denen Portneveo voraussichtlich im September erneut einen gemeinsamen Auftritt in der Schützenhalle Oeventrop haben wird. „Eine Zeit lang sind wir auch gerne zu der Jam Session im Lindenhof in Ense gegangen“ erzählte der Schlagzeuger Christian. Aber auch in Kneipen hätten sie bereits mehrfach Auftritte gehabt. Durchschnittlich kommt Portneveo auf rund 5 Auftritte pro Jahr.

Vor etwa zwei Jahren beschloss die Band ihre Songs auf einem Album festzuhalten. Aktuell liegt der Fokus wieder darauf neue Songs zu schreiben. Sowohl Christian, als auch Robert und Michael bringen hierfür selbstgeschriebene englische Texte mit, zu denen gemeinsam in der Probe eine musikalische Struktur erarbeitet wird. Auf die Texte wird bei Portneveo besonders viel Wert gelegt. Beispielsweise hat der Song „Dear Stephanie“ eine ganz eigene Note, da der Text aus einer geplanten Hochzeitsrede entstanden sei, mit einem leicht provo-

kanten Humor. Aber auch der Titel „Hurry up“ überzeugt durch seinen Text, der den Zuhörer bildhaft in eine andere Welt entführt.

Portneveo ist auch online zu finden. Der Sänger Michael kümmert sich aktuell regelmäßig um den Internetauftritt der Band. Er war es auch, der die Idee hatte eine „Portneveo-App“ zu erstellen. Über die App werden aktuelle News geteilt, wie auch auf anstehende Veranstaltungen hingewiesen und die neusten Bilder zur Verfügung gestellt. „Alles bequem für die Hosentasche“ so die AppBeschreibung.

Wer also gern einmal die Band live erleben möchte, findet die aktuellen Termine online oder per App. Doch machen Sie sich darauf gefasst, es könnt n’Tacken lauter werden. ■

Tante Emma in neuem Gewand HEIMISCHE PRODUK TE IN MÜSCHEDE UND DEUTSCHL ANDWEIT Text Gisela Wilms, Foto Sandra Peetz

„Ich geh mal eben Butter kaufen“. Diesen Satz kann man in Müschede schon lange nicht mehr hören, denn „mal eben“ ist kein Lebensmittelgeschäft zu erreichen und immer die Nachbarn zu fragen, könnte auf Dauer das gute Verhältnis überstrapazieren.

Früher war alles besser, zumindest, was die Nahversorgung betrifft. Insgesamt sage und schreibe sieben Lebensmittelgeschäfte boten in den 70er-Jahren in Müschede Dinge des alltäglichen Gebrauchs an und der Einkauf ließ sich oft mit anderen netten Beschäftigungen verbinden. Bei Voß am Krakeloh gab´s nebenan direkt die Kneipe und bei Rettlers an der Rönkhauser Straße konnte man das ein oder andere schicke Kleidungsstück oder den praktischen Polter mit zur Kasse nehmen. Ganz zu schweigen von den interessanten Neuigkeiten, die man durch ein Schwätzchen mit Franz und den anderen Kunden erfuhr. Daneben versorgten noch Familie Welschhoff das Unterdorf, die Familien Schmehl, Stakemeier, Kemper die Mitte und Familie Schmieg die Menschen im oberen Teil Müschedes.

Es waren also durchweg kurze Wege, die die Hausfrau zurücklegen musste, um das leibliche Wohl ihrer Lieben sicherstellen zu können. Und da mindestens ein Laden in unmittelbarer Nähe der Wohnung lag, brauchte man auch keine Körbe zu schleppen. Der Einkauf wurde kurzerhand in der Schürzentasche verstaut.

Denn hatte man etwas vergessen, sprang man mal eben schnell wieder rüber.

Die fehlende Nahversorgung trifft vor allem Ältere oder junge Familien mit Kindern, für die der Aufwand, um das vergessene Paket Butter einzukaufen, sehr hoch ist.

Doch seit einiger Zeit gehören diese Klagen der Vergangenheit an, denn … in Müschede gibt es wieder Lebensmittel zu kaufen. Der Gründer des virtuellen Hofladens Sauerland, Christian Schulte, ein Daniel Düsentrieb der heutigen Zeit, hat neben seiner InternetPlattform Regale in der Bäckerei Jürgens in der Rönkhauser Straße aufgestellt. Und dort gibt es sie, die Nudeln, Marmeladen, Biere, Senfsorten und vieles mehr.

Das Besondere daran ist, dass alles aus dem Sauerland kommt, oder dort veredelt wird. Die Äpfel reifen auf der Obstplantage Möhnesee, das Bier wird in Olsberg

gebraut und die Schokolade kommt von den Benediktinern. Und was ist mit Butter? Auch die gibt es im Hofladen zu kaufen. Christian Schulte bereut es nicht, Müschede für sein Pilotprojekt ausgewählt zu haben. Und weil die Erfahrungen so positiv waren, gibt es mittlerweile mehrere Standorte. In Wennigloh und Hüsten werden in den Filialen der Bäckerei Jürgens die Hofladen-Produkte angeboten und brandneu ist der Laden in Neheim, neben der Marktpassage. Darüber können sich vor allem die Bewohner des größten Stadtteils von Arnsberg freuen, schließt doch in absehbarer Zeit „Kaufland“ seine Pforten. Auf Lebensmittel brauchen die Strohdörfler dennoch nicht zu verzichten.

Die Regale des Hofladens sind voll mit Köstlichkeiten aus dem Sauerland. Und wem die Rolle Toilettenpapier fehlt, wird dort auch fündig. Somit schließt sich der Kreis, denn der kleine Ort Müschede, wo alles angefangen hat, erlangt auch hier wieder große Bedeutung. Das Papier fürs stille Örtchen wird bekanntlich im Eulendorf hergestellt.

ÜBER 600 REGIONALE ARTIKEL Wem das Angebot nicht reicht, oder wer es noch bequemer haben will, der bestellt im Internet (www. hofladen-sauerland.de). Es ist also fast so wie früher, nur ohne Schürze. Die braucht man nämlich auch nicht, da die Ware bis vor die Haustüre geliefert wird. Das gilt nicht nur für die Bewohner des Sauerlandes, sondern auch für die, die nicht mehr hier leben oder als Tourist in unserer Gegend waren und auf die Sauerländer Leckereien nicht verzichten wollen. Die beliefert Christian Schulte mit seinem Team zwar nicht persönlich, aber er beauftragt Paketdienste. Und die bringen dann Rinderpümmel oder leckere Plätzkes, wenn es sein muss, sogar bis nach Australien.

Na dann: Viel Spaß beim Stöbern und dem anschließenden Genuss! ■ WOLL Sommer 2017

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Holzen stellt sich mit dem Lüerpunkt für die Zukunft auf

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enn Thomas Lepping und Martin Deimel über Holzen sprechen, dann gehen ihre Herzen auf. „Holzen ist das Outback von Arnsberg, hier bin ich im Grünen, aber nahe an allem“, sagt Deimel. „Als Vereinsmensch freut mich besonders die große Vereinsvielfalt im Dorf “, betont Lepping. Einig sind sich die beiden, dass sich der knapp 2000 Seelen zählende Ort für die Zukunft aufstellen muss. Eine wichtige Rolle spielt dabei der „Lüerpunkt“, ein weit in die Region strahlendes Pilotprojekt. „Vergleicht man Holzen mit einem Bienenschwarm, dann ist der Lüerpunkt der Bienenkorb des Dorfes“, meint Deimel, selbst Hobby-Imker.

Lepping und Deimel wissen, worüber sie reden und welche Maßnahmen für die Zukunft ihres Dorfes notwendig sind. Lepping ist der 1.

Brudermeister der St. Johannes Evangelist Schützenbruderschaft

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von 1824, Deimel war Schützenkönig bis zum 10. Juli. „Die Gesellschaft wandelt sich, das Dorf verändert sich, der demographische Wandel macht den Kommunen zu schaffen“, betont Lepping. „Von daher müssen wir reagieren und vor allem für den Zusammenhalt im Dorf sorgen. Wir wollen dabei die Bewohner mitnehmen.“ Schon früh, als der wohl erste Schützenverein im Sauerland, hatte sich die Holzener Bruderschaft auf den Weg gemacht, einen zentralen Treffpunkt fürs Dorf zu schaffen. „Da bot sich die Schützenhalle, die bis auf die Schützenfeste und andere kleinere Feste weitgehend leersteht, an.“ Der Speisesaal wurde zum „Lüerpunkt“ in Holzen vorm Lüer umgebaut und ist der Treff für alle Generationen, ein zentraler Anlaufpunkt. Nicht nur das beliebte Feierabend-Bier, das einmal im Vierteljahr wie zuletzt am 10. Juni ausgeschenkt wird, führt die Bewohner zusammen.

Der Bürgertreff 50 plus, private Feiern oder Versammlungen der Vereine finden im „Lüerpunkt“ statt. „Er ist so etwas wie ein MehrGenerationen-Haus“, sagt Lepping. „Wichtig ist, dass auch die neuen Bürger, die in den beiden Neubaugebieten wohnen, integriert werden.

Wir sind ein offenes Dorf.“ Für Lepping und Deimel steht fest, dass man vom Image „eine Halle nur für die Schützen“ wegkommen muss. „Unsere Halle ist nicht nur für die Schützenbruderschaft“, sagt Deimel. „Das wäre ja nur für gut drei Tage im Jahr.“ Beide können sich vorstellen, dass mittelfristig die gesamte Halle nicht mehr Schützenhalle heißt. Wünschenswert wäre, dass der ganze Komplex als Lüerpunkt genutzt und wahrgenommen wird.“ Damit wäre Holzen Vorreiter für eine Entwicklung, die beispielsweise vor 20 Jahren undenkbar war.

Für Lepping, einen der Mentoren

Herzlich Willkommen

in der Ludgeri-Passage in HĂźsten!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

des Künstlers Pellegrino Ritter mit Motiven zu BJB und Neheim konnten sich die Besucher mit ihrer Unterschrift verewigen.

Als BJB vor 150 Jahren gegründet wurde, hat keiner geahnt, welch atemberaubenden Verlauf das Licht und die Lichttechnik nehmen würden und dass der Neheimer Betrieb die Leuchtenhersteller in der Welt dabei begleiten würde. Von Beginn an zeichneten das Familienunter-nehmen BJB Innovation und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein aus. Auf die Frage, welcher der drei BJB-Pioniere – Friedrich Wilhelm Bökelmann, Franz Jaeger, Gustav Busse – ihm „am ehesten in Erinnerung“ sei, antwortet Dieter Henrici: „Eindeutig Friedrich Wilhelm Brökelmann. Ohne ihn wären die Unternehmen mit der Familie Brökelmann nicht möglich gewesen. Er erkannte, dass Neheim und das Sauerland mehr innere Kräfte besaßen als sichtbar wurde.“ Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel, der künftige Regierungspräsident, bezeichnet Brökelmann als „innovativen Treiber der Industrialisierung und Infrastruktur von Neheim und der Region."

Er und damit BJB trugen entscheidend zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des damals bettelarmen Neheim bei. "Brökelmann öffnete im Zuge der Industrialisierung Neheim für neue Kulturen und konfessionelle Traditionen. Brökelmann war der erste Jägeroberst. Er war Unternehmer, aktiver Bürger, er war ein Neheim-Macher. Dieser Bogen lässt sich bis heute zu Dieter und Philipp Henrici spannen. BJB hat in 150 Jahren immer treu zur Stadt gestanden.“

WOLL-Plakat als Jubiläums-Geschenk an Dieter und Philipp Henrici

INDUSTRIALISIERUNG DER REGION BJB trieb von Gründung an die Industrialisierung der Region voran. Erste Erfolgsprodukte waren Brenner für Öl- und Petroleumleuchten. Danach folgte der Einstieg in die Elektrizität, gefertigt wurden Fassungen und Sockelfassungen für Glühlampen. Das gilt auch für die Leuchtstoffröhren-Technik, auch hier machte sich BJB

Anlässlich des 150-jährigen BJBJubiläums hat WOLL eine 108-seitige Sonderausgabe veröffentlicht.

Die WOLL-Redaktion für Arnsberg, Sundern und Umgebung gratuliert BJB zum Jubiläum und bedankt sich herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen.

mit Fassungen einen guten Namen. Rückschläge unter anderem angesichts der weltweiten Konkurrenz und der geringer werdenden Bedeutung der Sockelproduktion mussten verarbeitet werden. Das Unternehmen verabschiedete sich von alten Produkten, neue wurden entwickelt, wie Steckkontakte bei LeuchtstofflampenFassungen.

Von entscheidender Bedeutung für das Unternehmen war der Einzug der LED-Technik um die Jahrtausendwende. Nach ersten Ansätzen begann BJB vor knapp zehn Jahren mit dem Einstieg in die hochmoderne LEDTechnik. Das war und ist für BJB „eine mordsmäßige Aufgabe“, wie es Dieter Henrici, seit 54 Jahren im Betrieb, bezeichnet. „Es geht um den Abschied von konventionellen Lampenfassungen und Ähnlichem und das Ersetzen durch das LED-Licht. Das ist eine riesige Herausforderung von der Mentalität und der Finanzierung her.“ Für seinen Sohn steht fest: „Wir haben in den letzten Jahren einen Wandel vollzogen, wie ihn das Unternehmen nie zuvor vollziehen musste. Uns blieb kaum Zeit zum Durchatmen, als der Technologiewandel bei uns voll durchschlug. Seitdem hat sich nicht nur unsere Produktpalette geändert, auch unser Geschäftsmodell wurde angepasst.“ Dieter Henrici, auch ehemaliger langjähriger IHKPräsident und seit 2007 Ehrenbürger der Stadt Arnsberg, gesteht ein, dass man „uns vorwerfen kann, wir hätten den Einstieg in die LED-Technik drei Jahre eher so ernsthaft anpacken müssen, wie wir es danach getan haben. Ich habe es noch nie erlebt, dass in einer solch ungeheuren Geschwindigkeit diese Veränderungen eintreten. Wir haben in vier Jahren 60 Prozent des Umsatzes in den alten Produkten verloren. Wenn man hinterher aus dem Rathaus kommt, dann ist man auch in mancher Hinsicht schlauer.“ Philipp Henrici stimmt dieser Analyse zu. „Unser Hauptgeschäftsfeld ist weggebrochen. Vielleicht hätten wir das früher sehen können.

Man muss sich aber auch die Frage stellen: Wie reagiert man jetzt darauf? Wenn man zu früh reagiert, dann kann man auch viel Geld verbrennen.“ WOLL Sommer 2017

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UMSATZ MIT LED-PRODUKTEN DEUTLICH GESTEIGERT BJB hat inzwischen auf dem Weg vom Hersteller für Lampenfassungen zum LED-Spezialisten große Fortschritte gemacht. Im letzten Jahr wurde der Umsatz mit LED-Produkten um 45 Prozent gesteigert, Tendenz steigend. Der Umsatz verteilt sich derzeit auf jeweils zu einem Drittel auf die Bereiche LED-Lichttechnik, konventionelle Lichttechnik und Lichttechnik für Haushaltsgeräte. BJB setzt bei der Weiterentwicklung des LEDBereichs auf die eigene Forschungsabteilung und auf die „Kreativität und den Einsatz der Mitarbeiter“. „Sie spielen eine wichtige Rolle“, meint Philipp Henrici. Rund 700 Mitarbeiter arbeiten weltweit für BJB, davon 470 in Neheim. Weltweit unterwegs, hat sich BJB als Marke etabliert. Die Internationalität ist die besondere Stärke.

»ECHTER WELTMARKTFÜHRER« Im Jubiläumsjahr steht BJB nach schweren Jahren und großen Investitionen als „echter Weltmarktführer“ da.

Diese Auszeichnung wurde dem Unternehmen 2016 von der Universität St. Gallen verliehen, die zu den forschungsstärksten Hochschulen für Sozial- und Wirtschaftskunde in Europa zählt. Sie hat neue, schärfere Kriterien für die Auszeichnung „Weltmarktführer“

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entworfen und will einer „inflationären Entwicklung dieser Auszeichnung“ entgegenwirken. So müssen die Familien-Unternehmen mindestens auf drei Kontinenten vertreten sein. Der Umsatz muss über 50 Millionen Euro liegen, der Exportanteil mindestens 50 Prozent betragen.

Zudem muss die Firma Nummer 1 oder 2 im betreffenden Marktsegment sein. BJB erfüllt diese Kriterien.

»METAMORPHOSE DES UNTERNEHMENS« Im Jubiläumsjahr ist BJB auf einem guten Weg zu einem hochmodernen LED-Spezialisten. „Wir müssen den eingeschlagenen Weg weitergehen. Die Digitalisierung revolutioniert die Industrie“, erklärt Philipp Henrici. „Sie wird uns weiter intensiv herausfordern. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.“ Bürgermeister Vogel meint: „In der Metamorphose der Welt geht es für BJB um die Metamorphose des eigenen Unternehmens. Es handelt sich um eine radikale Transformation. Es entsteht etwas völlig Neues. Wenn sich das Licht ändert, dann ändert sich BJB.“ Für Dieter Henrici steht fest: „Das Unternehmen BJB wird in fünf Jahren, ich will nicht sagen, nicht mehr wieder zu erkennen sein, aber es wird ein anderes Unternehmen sein, als es vor 10 oder 15 Jahren der Fall war.“ ■

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Herzensprojekt Reiseführer Möhnesee FÜR NEUE INTERNETSEITE VIEL W I S S E N S W E R T E S G E B Ü N D E LT

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elten mit Freunden, Sonntagsspaziergänge auf der Staumauer mit der Familie oder die ersten Erfahrungen auf einem Segelboot: Den Möhnesee kennt wohl jeder Sauerländer und Besucher der Region aus eigener Erfahrung. Aber kaum einer weiß, wie vielfältig die Gemeinde ist, die dem See seinen Namen gibt. Von Günne bis Völlinghausen und auch abseits des Sees auf der Nordseite des Haarstrangs gibt es einiges zu entdecken.

Die Vielzahl der Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen rund um das „Westfälische Meer“ hat Matthias Koprek aus dem benachbarten Ense nun in einem sehr informativen und modern gestalteten OnlinePortal mit dem treffenden Namen www.reisefuehrermoehnesee.de zusammengefasst. Bereits auf der Startseite werden zahlreiche Informationen rund um den 1913 fertigstellten Stausee gegeben. „Ich wohne in EnseBremen und schwimme im Sommer regelmäßig im Möhnesee. Dabei ist mir aufgefallen, dass einige Punkte zum See wie beispielsweise die aktuelle Wassertemperatur im Internet sehr schwierig zu finden oder gar nicht vorhanden sind.“ Daher hat sich der 30-Jährige an die Arbeit gemacht und für die neue Internetseite viel Wissenswertes gebündelt. Koprek erklärt: „Online-Reiseführer für Metropolen wie Berlin erstelle ich beruflich und da lag es für mich auf der Hand, etwas Modernes für den Möhnesee zu schaffen. Geld verdiene ich damit nicht. Das Projekt ist eine Herzensangelegenheit.“

Text Philip Stallmeister, Fotos Thomas LInke und Sandra Peetz

Immer wenn Koprek mal Luft und Lust hatte, machte er sich dafür an die Arbeit und sprach mit Vereinen und Institutionen vor Ort, um Informationen zu erhalten.

Um genaue Kenntnisse über die Natur der Region zu erhalten, besuchte Koprek zum Beispiel Führungen des Landschaftsinformationszentrums in Günne: „Mich fasziniert diese unberührte Natur und dieses Zusammenspiel von großem Gewässer und dem Arnsberger Wald.“ Die Recherche zum Reiseführer brachte dem jungen Journalisten auch einige Sehenswürdigkeiten näher, die er vorher gar nicht so im Fokus hatte, wie beispielsweise die Weidelandschaft Kleiberg bei Büecke. Im ehemals militärisch genutzten Bereich hat sich eine besondere Artenvielfalt erhalten. Besonders selten Pflanzen und Tiere haben hier in unberührter Natur eine Heimat gefunden. „Das ist eine gute Gegend zum Abschalten. Hier kann die Natur bewundert oder mit einem Buch auf einer Bank die Ruhe genossen werden“, empfindet Koprek die Umwandlung des ehemaligen Truppenübungsplatzes als gutes Stück Lebensqualität nicht nur für Besucher.

Er betont: „Ich möchte mit dem Reiseführer nicht nur Touristen ansprechen, sondern auch die Einheimischen.

Ich selbst habe einige neue Seiten des Möhnesees entdeckt.“ Die Nachforschungen und Erkenntnisse über das Angeln am See haben sogar dazu geführt, dass Koprek sich selbst für einen Angelschein anmeldete. Der gebürtige Neheimer genießt die Nähe des „Westfälischen Meeres“ und würde sich freuen, wenn seine Erkenntnisse auch den Lesern seines Online-Reiseführers helfen. ■

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VIELE SCHAFFEN

belegte mehrere Fächer, die weit über das Studium der Geodäsie (Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche), Kulturbautechnik und Landwirtschaft hinausgingen.

Die Zeit an der Universität beendete er 1921 mit dem Examen. Lübke war nun Vermessungs- und Kulturingenieur.

Während seines Studiums wurde sein Interesse für die Politik geweckt. Er vertrat vor allem soziale Ansichten, die auch später die Ausübung seines Amtes als Landwirtschaftsminister beeinflussten. Seine ersten beruflichen Schritte unternahm er als Geschäftsführer von unterschiedlichen Verbänden und Gesellschaften, die alle das gleiche Themengebiet abdeckten: Die Landwirtschaft.

Lübke verließ demnach nie das geistige Terrain, das ihn in der Kindheit geprägt hatte. Er setzte sich für die Belange von Kleinbauern, wie sein Vater einer war, ein und favorisierte kleine Lebensräume in überschaubaren Größen. Dieses spitzte sich in dem Vorhaben zu, Bauern, die große Ländereien besaßen, Boden abzunehmen, sie also praktisch zu enteig-

brachte. Diese schwere Zeit überstand er vor allem durch das Lesen von Büchern, die seiner Weiterbildung dienten.

Nach dem zweiten Weltkrieg trat

Unser Dorf soll schöner werden. Wettbewerb durch Heinrich Lübke initiiert nen, was ihm den Beinamen „der rote Heinrich“ einbrachte.

In seinen Berufsjahren hatte er nicht nur Freunde gewonnen. Aus welchen Gründen auch immer denunzierten ihn einige seiner Mitarbeiter, denen durch ihre Zugehörigkeit zur NSDAP besondere Glaubwürdigkeit unterstellt wurde. Sie erreichten eine Verhaftung, die Lübke 1935 für 20 Monate ins Moabiter Gefängnis

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Lübke in die CDU ein und gewann 1947 den Wahlkreis Arnsberg. Im neu gebildeten Kabinett unter Ministerpräsident Karl Arnold besetzte er das Amt des Landwirtschaftsministers. Sein oberstes Ziel war, die Hungersnot in Deutschland zu bekämpfen. Heute kaum mehr vorstellbar, dass Menschen in Deutschland auch Jahre nach dem Krieg nicht genug zu essen hatten. Nach der Rolle

eines Bundesministers – 1953 bis 1959 im Kabinett Adenauer – erreichte er 1959 den Höhepunkt seiner Karriere.

Am 1. Juli wählte die Bundesversammlung den Sauerländer Heinrich Lübke zum Bundespräsidenten. Bis er jedoch tatsächlich in diesem Amt angekommen war, vergingen Monate, denn der Wechsel aus der aktiven Politik hin zu der repräsentativen Aufgabe des Staatsoberhauptes fiel ihm nicht leicht. Oft wollte er Entscheidungen durchsetzen, zu denen er als Bundespräsident nicht befugt war.

Seinem Vorgänger Heuss konnte er rhetorisch nicht das Wasser reichen, was dazu beitrug, dass er sich zunächst nur schwer in sein Amt einfügte. Tatsächliche sprachliche Mängel wurden jedoch seinerzeit u.a. von der Presse konstruiert und konnten durch historische

SCHMITTE

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„Weil es keinen Klavierunterricht in Allendorf gab, habe ich dann beim alten Organisten Josef Cramer an der Orgel gelernt.“

Sebastian Gerke arbeitet an einer Pfeife

wurden auch die Arbeiten durchgeführt. Der Musiker ist dabei keinesfalls gelernter Orgelbauer. Der studierte Elektrotechniker hat sich aber schon von Kindesbeinen an immer auch für das Innenleben des Instruments interessiert, das er spielt. „Ich habe mit elf mit dem Orgelspielen angefangen, weil ich von dem Klavierspiel einer Freundin meiner Oma begeistert war, die leidenschaftlich in die Tasten haute. Weil es aber keinen Klavierunterricht in Allendorf gab, habe ich dann beim alten Organisten Josef Cramer an der Orgel gelernt“, erinnert sich Gerke. Schon bald begleitete Gerke auch die Messen in der St. Antoniuskirche. Aber nicht nur in Allendorf war er aktiv, sondern auch in der Langscheider MarkusKirche. Nachdem das evangelische Gotteshaus ein neues elektronisches Instrument erhielt, erwarb Gerke die Langscheider Orgel. Die Schließung der Markuskirche erfolgte einige Jahre später, aber das Instrument aus Langscheid erlebte noch eine aufregende Geschichte.

Zunächst fand die kleine Orgel zwischenzeitlich Platz in der St. Antonius-Kirche in Allendorf, im Turm neben der Hauptorgel. Christoph Richter, der musikalisch unter anderem beim Jugendorchester Sorpetal engagiert ist, hinterfragte, was mit der Orgel passieren sollte.

Gerke bekam durch Zufall die Idee, das ehemalige Instrument aus Langscheid als Fernwerk zu nutzen: „Ich las im Orgelkalender, den ich zu Weihnachten jedes Jahr von der Gemeinde bekomme, von einem Fernwerk und ich zählte eins und eins zusammen.“ Dazu taugte die ehemalige Langscheider Orgel allerdings nicht, aber die Idee zu einem Fernwerk war geboren. Das Instrument aus der ehemaligen St. Markuskirche ist einen anderen Weg gegangen und steht mittlerweile als Kapellenorgel

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im päpstlich ambrosianischen Institut für Kirchenmusik in Mailand.

Mit der Idee eines Fernwerks infiziert, begann Gerke mit der Planung. Der Organist hatte sich schon immer für das Innenleben der Instrumente interessiert und auch in jungen Jahren bei dem Orgelbaubetrieb Stockmann hospitiert. Daher kam der Gedanke auf, das Fernwerk selbst zu erstellen. „Der Kirchenvorstand hat uns von Beginn an den Rücken gestärkt“, ist Gerke dankbar.

Doch es mussten einige bürokratischen Hürden genommen werden. Unter anderem bedurfte es einem positiven Gutachten des Orgelsachverständigen des Bistums brickmerge_banner_87x78.5mm.pdf 28.07.2017 11:38:13 Paderborn.

Dort hieß: „Es gibt 1keine Argumente, die

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dazu taugen, dem Projekt nicht wohlwollend gegenüber zu stehen.“ Der Allendorfer Kirchenvorstand förderte die Idee und stand hinter dem Projekt, das neben viel Arbeit auch viele ungewöhnliche Kontakte mit sich brachte.

Bei der Suche nach den passenden Teilen für das Fernwerk beispielsweise stieß Gerke auf den Orgelbaumeister Giovanni Crisostomo, der in Königheim in der Nähe von Würzburg ansässig ist. Crisostomo betreibt neben dem Handwerk auch Handel mit gebrauchten Orgelteilen. So bekam Gerke dort eine ursprünglich aus Österreich stammende Windlade für das Allendorfer Fernwerk. Damit war ein wichtiger Schritt in Sachen Fertigstellung getan, denn die Windlade ist ein wesentliches Bauteil einer Orgel. Sie verteilt den Wind, der im Magazinbalg vorgehalten wird, über hunderte von Ventilen auf die einzelnen Pfeifen.

Die Windlade des Fernwerks der Antoniuskirche ist für sieben Register ausgelegt. Um diese Pfeifenreihen zu erwerben, bedurfte es ebenfalls einem Blick über den Tellerrand. Für das Register des Krummhorns wurden Gerke und seine Mitstreiter beispielsweise in den Niederlanden fündig. Nach der Suche von Gebrauchtteilen war nun viel Eigenleistung gefragt. „Es ist natürlich schwer zu sagen, aber wir haben gut 2500 Arbeitsstunden in das neue Fernwerk gesteckt“, sagt Gerke. „Es war zum Teil auch anstrengend, hat aber schon sehr viel Spaß gemacht, weil wir alle mit sehr viel Leidenschaft bei der Sache waren.“ Auch die Rückschläge, die so ein Projekt mitunter mitbringt, wurden dank des Teamgeists weggesteckt.

Ein weiterer wichtiger Mitstreiter in diesem Projekt war der gelernte Orgelbauer und Pfeifenmacher Heinz Schlüter aus Höxter. Er leistete hier zahlreiche Stunden unentgeltlich, einfach aus Begeisterung am Projekt.

Schlüter hat altes Pfeifenmaterial aufgearbeitet, teilweise Pfeifen neugebaut, wenn altes Material nicht wirtschaftlich zu retten war. Die Begegnung mit Gerke war dank der gemeinsamen Leidenschaft erfolgt: „Ich habe ihn bei

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einem Projekt zuvor für meine Orgel zu Hause kennengelernt und wir sind seitdem gut befreundet.“ Schlüter hatte bereits erkannt, dass sich das Instrument aus der Markus-Kirche nicht eignen würde. Er hat im Anschluss an die Erkenntnis das Projekt Fernwerk Allendorf von Beginn bis zur Fertigstellung als kompetenter Ansprechpartner verfolgt und betreut.

Mit dem fertigen Fernwerk ergab sich dann eine neue Problematik: Der alte Spieltisch der Hauptorgel besitzt nur zwei Manuale. „Es stellte sich also die Frage, ob es geht, den Spieltisch um ein drittes Manual zu erweitern“, erinnert sich Gerke.

Das erwies sich als zu komplex, somit entstand der Plan, einen neuen, dreimanualigen Spieltisch zu erstellen. Hier gelang den Allendorfern dann ein nicht nur akustisch ansprechendes Instrument, sondern auch ein optischer Hingucker.

Ohne Elemente aus Kunststoff wurde gebaut. „Wir haben keinerlei Plastik verwendet, sondern nur Eiche, Ebenholz und Rinderknochen für die Tasten verwendet.“ Der Organist hat somit seinen Platz im Turm der Allendorfer Pfarrkirche nach eigenen Vorstellungen gestaltet.

Die Klangkraft des Fernwerks im Zusammenspiel mit der Hauptorgel kann während der Messfeiern bewundert werden. Die Kirche selbst ist eingebettet in die idyllische Landschaft des Allendorfer Waldes auf der einen Seite und die historische Bausubstanz des Ortes auf der anderen Seite. „St. Antonius der Einsiedler“ oder „Fickeltünnes“, wie ihn die Einheimischen liebevoll nennen, gibt nicht nur dem Gotteshaus seinen Namen. Auf dem Fickeltünnesweg, einem Teil des SauerlandHöhenflugs, gibt der Patron auch Wanderern auf dem Rundweg um Allendorf sicheres Geleit. Wer als Wanderer dort unterwegs ist, sollte einen Blick in die Pfarrkirche wagen. Vielleicht probt Sebastian Gerke ja gerade oder der Organist und seine Mitstreiter arbeiten wieder an einem neuen Projekt, das sich sehen lassen kann oder aufhorchen lässt. ■

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Sauerländer Spedition zeigt sich sportlich N

icht nur im Mannschaftssport ist das Gemeinschaftsgefühl innerhalb eines Teams von großer Bedeutung, auch bei Unternehmen kann der richtige Teamgeist wahrlich Berge versetzen. Das weiß auch die Allgemeine Land- und Seespedition A.L.S. Die Speditionsexperten aus Arnsberg stehen für bedarfsgerechte und innovative Logistiklösungen weltweit und bieten ihren Kunden seit Beginn dieses Jahres zusätzlich ein 1.100 m2 großes Lager und weitere Lagerflächen in Werl an. Für die Abwicklung der stets kundenspezifischen Speditionsprojekte ist vom gesamten Mitarbeiterteam großes Organisationstalent gefragt. „Teamgeist ist uns

dabei enorm wichtig“, betont Geschäftsführer Christoph Dahlmann.

Ein langjähriges und soziales Miteinander ist für ihn eine Grundvoraussetzung für den wachsenden Erfolg seines Logistikbetriebs.

Dabei sind erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wichtig wie die Ausbildung junger Nachwuchskräfte. „Unsere beiden Auszubildenden haben ihre Abschlussprüfung erfolgreich bestanden und bleiben uns erhalten, ein weiterer wird seine Prüfung im Herbst/Winter ablegen“, so Dahlmann. Das Speditionsteam aus Arnsberg freut sich ab August drei neue Auszubildende begrüßen zu können. Auch die Förderung junger

Nachwuchstalente im Sportbereich ist eine Herzensangelegenheit für die Spediteure aus dem Sauerland.

A.L.S. unterstützt unter anderem die 17-jährige Einradfahrerin Xenia Hillebrand, die im vergangenen Jahr an der Einrad-Weltmeisterschaft teilgenommen hat. Das Team rund um die Arnsberger Spedition ist auch selbst sportlich ambitioniert. Denn bei A.L.S. weiß man: Gemeinsame sportliche Aktivitäten fördern die Gesundheit, Motivation und den Zusammenhalt im Team!

Im Zuge des diesjährigen Umbaus wird deshalb ein Fitnessraum für die mittlerweile 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingerichtet. Der A.L.S.-Team-Spirit ist auch außerhalb des Arbeitsalltages zu spüren: Ob bei der Teilnahme am Rothaarsteig-Marathon oder beim Sparkassen-Firmenlauf am Möhnesee, das Speditionsteam meistert gemeinsam sportliche Herausforderungen. ■

WOLL Sommer 2017

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WOLL: Womit empfange ich WOLL-Radio denn am besten?

Feldmann: Im Grunde eignen sich alle Geräte, die internetfähig sind, also PCs, Tablets, iPods und vor allem Smartphones, die problemlos z.B. an Autoradios angeschlossen werden können. Wie das funktioniert, erklären wir auf woll-radio.de. Die Zeiten, in denen Podcasts nur an den schlechten PC-Lautsprechern gehört werden konnten, sind jedenfalls vorbei. Ganz im Gegenteil: Es ist das perfekte Medium für unterwegs.

WOLL: Warum ist das ein so perfektes Medium?

Feldmann: Weil Sie selbst entscheiden können, wann Sie welche Geschichte hören wollen. Und Sie laufen nicht Gefahr, irgendwas zu verpassen. Sie können pausieren oder zurückspulen. Ich finde, diese „On-Demand“Nutzung, also die Nutzung auf Abruf, wird unserem häufig stressigen und terminreichen Alltag sehr gerecht.

WOLL-Radio steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung – ohne Termindruck.

WOLL: Und wo ist WOLL-Radio zu finden?

Feldmann: Auf www.woll-radio.de zum Beispiel. Da finden sie alle Geschichten und auch alle Informationen zu

eventuellen technischen Fragen. Außerdem gibt es auch verschiedene Apps für Podcasts. Auf dem iPhone ist in der Regel eine App „Podcasts“ vorinstalliert, oder einfach im Appstore zu finden. Bei Android-Handys gibt es ebenfalls viele kostenlose Apps im Playstore. In diesen Apps suchen Sie einfach nach WOLL-Radio, abonnieren den Feed und genießen die Geschichten. Es ist wirklich ganz einfach.

WOLL: Was werden wir bei WOLL-Radio zu hören bekommen?

Feldmann: Es wird eine große Sauerland-Erkundungstour.

Ich freue mich vor allem darauf, mich mit spannenden Menschen an spannenden Orten zu treffen und gute Gespräche zu führen. So ist eine der ersten Folgen entstanden, nämlich die über den Werdohler Autor Michael Martin. Außerdem werde ich spezielle Orte, Vereine, Firmen vorstellen. Kurzum: Ich will kontinuierlich das abbilden, was das Sauerland gesellschaftlich, kulturell und wirtschaftlich auszeichnet. Worte, Orte, Land und Leute eben. Außerdem gibt es auch immer mal einen Blick hinter die WOLL-Kulissen. Gerade jetzt am Anfang, wo vieles noch in Bewegung ist. ■ WOLL Sommer 2017

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Kinder und Jugendliche. Die Anfänger beginnen mit dem Führen an der Lounge und dem Voltigieren.

Lippich weist darauf hin, dass der Pferdesport nicht unbedingt für jeden geeignet ist: „Koordination und Talent sind wichtig. Das Pferd ist ein Partner und keine Maschine.“ Das Putzen und Striegeln gehört genauso dazu wie das Füttern und Reiten.

Eines der vielen Mädchen, die sich regelmäßig auf der Reitanlage in Voßwinkel tummeln, ist die zwölfjährige Nele Kaltenbach. Sie

schwärmt: „Es herrscht hier eine schöne Atmosphäre und es gibt ein tolles Programm.“ Mindestens drei Mal in der Woche ist das Mädchen bei ihrem Pony Lotti. Die 18-Jährige „Dame“ freut sich immer über Neles Besuch und macht sich früh bemerkbar. Wer beim Zucht-, Reit- und Fahrverein Voßwinkel mal reinschauen möchte, kann dies in Schnupperkursen tun. Diese beinhalten in der Regel vier Schulungseinheiten je 45 Minuten und erste Einführungen in Pflege und Umgang mit dem Pferd,

S

KUNSTVOLLE HÜTE

eit fast 40 Jahren kreiert Hutdesignerin Gisela Schlotmann fantasievolle Kunsthüte aus unterschiedlichsten Materialien. Für die individuellen BERNDES-Modelle verwendete die Künstlerin Topfdeckelgriffe, Wok-Gitter und Pfannenstiele, aber auch Abfallprodukte wie Metall- und Holzspäne, die sie mit handwerklicher

sowie Voltigieren, Sitzschulung und Reiten an der Longe. Bei gutem Verständnis für das Pferd kann auch selbstständig in der Halle geritten werden. Die Atmosphäre auf der gepflegten Anlage des mit 50 Jahren noch jugendlichen Vereins kann am besten während der Voßwinkeler Reitertage genossen werden. Die sind mittlerweile eines der größten ländlichen Reitturniere und finden 2017 vom 31. August bis zum 3. September statt. ■

Kompetenz und viel Liebe zum Detail zu Unikaten verarbeitete.

Firma Berndes hat sich im Laufe der 95-jährigen Historie weltweit einen Namen gemacht. Innovativ zeigt sich das Sauerländer Traditionsunternehmen auch in Sachen Kunst: „Mit der Hutpräsentation wollten wir einen Beitrag zur documenta leisten und zeigen, dass auch Kochgeschirr und Kunst in ästhetischer Beziehung zueinander stehen können”, so Olaf Cordes, Geschäftsführer Berndes, über die außergewöhnliche Aktion. Im Rahmen der diesjährigen documenta 14 organisierte Berndes im Kaufhof Kassel eine Ausstellung (27.07. – 19.08.) der Schlotmann-Exponate. www.gut-mit-hut.de WOLL Sommer 2017

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Kuhgeflüster im Herbst

Vom Mittelmaß von Peter P. Neuhaus Ist keine, die sich groß beschwert, braucht keine Majestät, geht ungern nur ins Jazzkonzert, sah niemals Breaking Bad.

Die Kuh schrieb niemals ein Poem, obwohl sie’s sicher kann.

Sie fuhr nicht selbst nach Bethlehem, sie schickte ihren Mann.

Sie denkt nicht übers Große nach, das Ganze juckt sie kaum.

Und liegt sie dann im Schlafgemach, vergisst sie Zeit und Raum.

Sie schnurrt nicht und sie haart nicht sehr, taugt nicht als Kind-Ersatz.

Sie fährt nicht mit dem Nahverkehr, zahlt Standardsteuersatz.

Die Kuh, sie ist zufrieden schon mit wenig. Von derWelt erwartet sie nicht Gotteslohn, nicht Auto, Haus, nicht Geld.

Die Kuh isst nicht beim Sternekoch und trinkt nur selten Gin. Am Abend sagt sie:„Sicher doch …“ und legt sich friedlich hin.

Sie hofft nicht auf den großen Spaß.

Sie ist und bleibt bloß: Kuh. Ist glücklich mit dem Mittelmaß, genau wie ich und Du.

LÜSTER KUHGEF

a Thomas Gsell len in den dunk hen Weiden und ländischen region zwisc Mittelgebirgs eln sich Tiere, Auf den sauer berühmten almassiv tumm Wäldern der Zentr em ösisch t Ural und franz zu erzählen haben. s beobachte ei usten allerl gena ann muss die sich Rüdiger Tillm ehalten. Und darüber Das wird von festg aus, was en Cartoons reimt Peter P. Neuh und in bunt verlieren. Also ngen man Worte r Beobachtu in hergibt. e, die Tierwelt steht im Zentrum diese tausend Berg r Immer wiede des Lands der sogar Cowboys Symbolfigur e manchmal da die Kuh, die der Geschicht die grad nicht . Und wenn dem am Ende ziehen sollen gen Horizont die Kuh. sind, tut’s eben

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ch ist gut.“ Die Comic von Rüdiger Tillmann und die Gedichte von Peter P. „D Neuhaus as ganze Bu finden Sie im Buch "Kuhgeflüster – Geschichten und Gedichte aus dem Sauerland" 15,90 € / ISBN-978-3-943681-63-5 / Erschienen im WOLL-Verlag Erhältlich im www.woll-onlineshop.de oder in den Sauerländer Buchhandlungen

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Die Kuh flog niemals auf den Mond, sah nie Amerika.

Sie ist zufrieden, wo sie wohnt – wie Tante Erika.

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