15. SPIELTAG
GASTVORSTELLUNG SV WERDER BREMEN
Das Beben von Bremen Am letzten Wochenende überschlugen sich beim SV Werder die Ereignisse – Anfang und Junge traten zurück
Hintere Reihe (v. li.): Tom Cichon (Co-Trainer), Danijel Zenkovic (Interimstrainer), Christian Vander (Torwart-Trainer), Roger Assalé, Mitchell Weiser, Ilia Gruev, Marvin Ducksch, Eren Dinkci, Ömer Toprak, Niklas Schmidt, Kyu-hyun Park, Christian Groß, Jean-Manuel Mbom, Romano Schmid, Florian Junge (Co-Trainer, nicht mehr im Verein), Markus Anfang (Cheftrainer, nicht mehr im Verein) Vordere Reihe (v. li.): Abdenego Nankishi, Oscar Schönfelder, Anthony Jung, Marco Friedl, Lars Lukas Mai, Nick Woltemade, Luca Plogmann, Jiri Pavlenka, Michael Zetterer, Nicolai Rapp, Niclas Füllkrug, Milos Veljkovic, Felix Agu, Simon Straudi, Leonardo Bittencourt
Mit Markus Anfang saß bis zum Samstagmorgen vergangener Woche ein Ex-Storch auf der Bank der Bremer, dem an der Kieler Förde vor vier Jahren mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga der ganz große Coup gelang. Für zwei Spielzeiten übernahm der gebürtige Kölner das Amt des Cheftrainers in Kiel, ehe er zurück in seine Heimatstadt zum 1. FC Köln wechselte. Zu dieser Saison übernahm Anfang die Profimannschaft des SV Werder Bremen, trat jedoch gemeinsam mit seinem Co-Trainer Florian Junge vor dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 am vergangenen Samstag zurück, nachdem tags zuvor Ermittlungen der Bremer Staatsanwaltschaft gegen das Duo wegen der Nutzung von vermeintlich gefälschten Impfzertifikaten öffentlich geworden waren.
Die Mär vom seidenen Tau Buchstäblich hing die Gründung des FV Werder Bremen im Jahr 1899 am seidenen Faden – oder besser seidenen Tau. Damals begann alles mit einem Tauziehwettbewerb, den 16-jährige Schüler für sich entschieden. Sie gründeten einst den Fußball-Verein Werder Bremen. Nur vier Jahre später feierte der noch junge Club drei Meisterschaften in allen drei Bremer Spielklassen. 1920 benannte sich der Verein offiziell in den Sportverein Werder Bremen von 1899 um. Im Zuge der zunehmenden Professionalisierung des Fußballsports verpflichtete Werder ab den 30er Jahren auch spätere Nationalspieler. Hans Tibulski und Matthias Heidemann – Werders erstem Nationalspieler überhaupt – trugen einst das Dress der
Bremer. Zur Mitte der Dreißigerjahre gelangen dem Sportverein Werder Bremen während der NS-Zeit die ersten überregionalen Erfolge. Die Gaumeistertitel 1934, '36, '37 und '42 zählen zu den ersten achtbaren Titelgewinnen des SVW. Noch im Jahr 1945 konnten die Bremer den Spielbetrieb nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufnehmen und mit der Stadtmeisterschaft gleich im ersten Jahr einen Titel feiern. Bundesliga-Gründungsmitglied In der ersten Saison der neu gegründeten Bundesliga 1963 beendeten die Bremer diese Spielzeit im ungefährdeten Mittelfeld auf Platz zehn. Im Jahr darauf leisteten die Bremer Historisches: Im Jahr des 1000-jährigen Stadtjubiläums gewann Werder in der
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