KICK MOL! April 2025

Page 1


LIEBE FUSSBALLFREUND*INNEN,

was war das für ein Spiel! HSV gegen Werder, im Volkspark, vor 57.000 Zuschauer*innen. Noch nie fand eine Partie zwischen zwei Vereinsteams in der Geschichte des deutschen Fußballs im Frauenbereich vor so vielen Fans statt. In der Titelstory blicken wir auf das DFB-Pokalhalbfinale zurück. Schließlich waren auch zahlreiche SchleswigHolsteinerinnen am Rekordspiel beteiligt. Einige von ihnen berichten in dieser Ausgabe exklusiv von einem unvergesslichen Erlebnis.

Hoher Besuch beim SV T.-Bünningstedt: Als Lohn für die herausragende Schiedsrichterarbeit und die erfolgreiche

IMPRESSUM

Herausgeber und Verleger: Schleswig-Holsteinischer Fußballverband e.V., Winterbeker Weg 49, 24114 Kiel, Telefon: 0431 6486-156, Fax: 0431 6486-193, www.shfv-kiel.de

Redaktion: Sophia Blum, E-Mail: s.blum@shfv-kiel.de Philipp Paarmann, E-Mail: p.paarmann@shfv-kiel.de Franziska Stahmer, E-Mail: f.stahmer@shfv-kiel.de Telefon Redaktion: 0431 6486-336

Fotos:

Agentur 54 Grad, SHFV, Getty Images, privat

Teilnahme am DFB-Punktespiel war Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich in Stormarn zu Gast. Ittrich schenkte den Teilnehmer*innen nicht nur einen spannenden Einblick hinter die Kulissen des Referee-Daseins, sondern beantwortete auch die vielen verschiedenen Fragen der kleinen und großen Fußballer*innen – und im Anschluss die der KICK MOL!-Redaktion. Das Interview des Monats lesen Sie auf Seite 10.

Der Frühling hat Schleswig-Holstein erreicht! Traditionell ist das die Zeit, in der in den Spielklassen im Land die finalen Entscheidungen anstehen. Wer steigt auf? Wer steigt ab? In den meisten Ligen bleibt es spannend bis zum Schluss. Die Redaktion hat sich stellvertretend für den leidenschaftlichen Aufstiegskampf im SHFV-Gebiet die B-Klasse Süd herausgepickt und sich mit den Protagonisten unterhalten. Auf Seite 16 erfahren Sie mehr über einen Saisonendspurt der ganz eigenen Art.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe!

Ihre

Sabine Mammitzsch

SHFV-Vizepräsidentin Diversität und Gleichstellung

Anzeigen: torwärts GmbH, Winterbeker Weg 49, 24114 Kiel, Telefon: 0431 6486-331

Druck:

MHD Druck und Service GmbH, Harmsstraße 6, 29320 Hermannsburg, www.mhd-druck.de

Layout und Gestaltung: Wolf + Brands, Feldstr. 96, 24105 Kiel, www.wolf-brands.de

KOPFBALL INS GLÜCK

Eckball. Im Topspiel der Flens-Oberliga an der Meldorfer Straße läuft die 63. Spielminute. Mit dem Heider SV und dem SV Eichede treffen jene Oberliga-Vereine aufeinander, die ihre Meldung für die Regionalliga Nord eingereicht haben. Der eingewechselte Azat Selcuk legt sich den Ball zurecht und flankt. Der Ball segelt in den Strafraum, Patrick Storb steigt hoch, köpft – und trifft! Jubel bei den Gastgebern, Enttäuschung bei den Gästen. 1:0! Abpfiff! Vorteil Heide im Rennen um den Platz, der für die Aufstiegsspiele berechtigt. Entschieden ist aber noch nichts. Auf die schleswig-holsteinischen Fußballfans wartet eine heiße Saisonschlussphase.

Foto: Volker Schlichting

Das DFB-Pokalhalbfinale in Hamburg fand vor einer Rekordkulisse statt.

(Foto: Selim Sudheimer / Getty Images)

EIN SPIEL DER REKORDE

Hamburger SV gegen Werder Bremen, Halbfinale im DFB-Pokal, Rekordkulisse, 57.000 Fans. Nie sahen mehr Zuschauer*innen ein Fußballspiel zwischen zwei Frauenmannschaften im Vereinsbereich live im Stadion. Die Vorzeichen am 23. März 2025 im Hamburger Volksparkstadion stehen gut für ein faszinierendes Fußballspiel. Ein Spiel, dessen Geschichte gleich mehrere ehemalige SHFV-Fußballerinnen maßgeblich mitgestalten.

Mit Spielerinnen wie Lisa Baum, Jacqueline Dönges, Christin Meyer und Annaleen Böhler auf Seiten des HSV oder Jasmin Matysiak und Anna-Lena Heidenreich im Schiedsrichterteam steht eine Menge schleswig-holsteinischer Fußballvergangenheit auf dem Platz. Die Kielerin Michaela Brandenburg auf Seiten von Werder Bremen ist aufgrund einer Verletzung zum Zuschauen verdammt, darf am Ende aber jubeln und auf einen Finaleinsatz hoffen. Die Chronologie eines Rekordspiels.

17. Februar 2025: Das DFB-Pokalhalbfinale der Frauen ist ausgelost. Der HSV trifft auf Werder Bremen. Die Gastgeber vermelden noch am selben Abend: Wie bereits im Viertelfinale steigt das Spiel der Hamburgerinnen im Volksparkstadion. „Ich habe mich riesig gefreut als das Los kam“, erinnert sich HSV-Akteurin Lisa Baum. „Nach dem Viertelfinale gegen Gladbach war die Vorfreude direkt groß, nochmal im Volksparkstadion zu spielen.“

27. Februar 2025: Der nationale Rekord ist gebrochen: 48.000 Tickets sind bereits abgesetzt. Die bisherige Bestmarke auf Vereinsebene lag bei knapp 45.000

Zuschauer*innen. Heißt: Auf die Protagonistinnen wartet ein Rekordspiel.

28. Februar 2025: FIFA-Schiedsrichterassistentin Jasmin Matysiak erfährt kurz vor dem Wochenende auf ihrer Arbeitsstelle von der Ansetzung: Gemeinsam mit Dr. Riem Hussein, Irina Stremel und Anna-Lena Heidenreich aus Bad Schwartau wird sie das Nordderby leiten. „Es war klar: Dieses Halbfinale wird größer als die anderen Spiele zuvor. Diese Konstellation – Hamburg gegen Bremen, und dann noch im Volkspark – ist etwas Besonderes“, so die SHFV-Schiedsrichterin des Jahres 2024.

7. März 2025: Der HSV verkündet: Es sind keine Tickets mehr für das Spiel verfügbar. Mit 57.000 Zuschauer*innen ist das Volksparkstadion restlos ausverkauft.

16. März 2025: Fünf Minuten sind im BundesligaSpiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und Werder Bremen gespielt, da passiert es: Werders Defensivspielerin Michaela Brandenburg verletzt sich, muss kurze Zeit später mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt

Lisa Baum (li.) absolvierte eine starke Partie. (Foto: Selim Sudheimer / Getty Images)

werden. Die 27-Jährige ist gerade erst wieder genesen, gibt ihr Comeback und ahnt direkt: Die Zeit bis zum Rekordspiel ist zu knapp, um in Hamburg auf dem Platz zu stehen. „Ich wusste sofort in dem Moment, dass ich das DFB-Pokalspiel verpassen würde. Es war ein bekannter Schmerz“, so Brandenburg. „Zu wissen, dass ich eine Woche später nicht spielen kann, war hart.“

17. bis 22. März 2025: Nach der 0:6-Niederlage in Leverkusen heißt es für die Werder-Frauen: Fokus neu ausrichten, Blick nach vorne. Die Vorbereitungen auf das Pokalspiel laufen. „Die Woche war für mich emotional schwierig. Aber ich wollte trotzdem nah an der Mannschaft sein. Ich wusste, das ist etwas Einmaliges!“, erinnert sich Michaela Brandenburg. „Einerseits habe ich den Trost von Mitspielerinnen bekommen. Andererseits wollte ich den Spielerinnen helfen und sie beruhigen, die in einer Art Ausnahmezustand waren.“

23. März 2025, 13:30 Uhr: Spieltag! Gemeinsam mit Zehntausenden macht sich auch Michaela Brandenburg auf den Weg ins Hamburger Volksparkstadion. Sie reist mit Freunden und ihrer Schwester per S-Bahn an, sieht einen Fan, der ihr Trikot trägt. Brandenburg: „Das Drumherum war beeindruckend. Die Massen an Fans, HSV- und Werder-Anhänger zusammen, waren sehr friedlich.“

23. März 2025, 15:00 Uhr: Genau wie die beiden Teams laufen sich auf die Schiedsrichterinnen in der Arena warm. Die Platzbegehung liegt bereits hinter den Referees. „Das Warmmachen war eines der ersten Highlights. Als die Spielerinnen auf den Platz kamen, wurde es erstmals richtig laut“, erinnert sich Jasmin Matysiak. „Wir Schieds-

Kurz vor dem 0:1: Sophie Weidauer erobert den Ball. (Foto: Selim Sudheimer / Getty Images)

Die Fans sorgten für eine großartige Stimmung. (Foto: Selim Sudheimer / Getty Images)

richterinnen haben uns als Team etwas früher getroffen, sonst aber an den gewohnten Abläufen festgehalten.“

23. März 2025, 15:25 Uhr: Die Teams stehen bereit und betreten den Rasen. „Beim Einlaufen hatte ich Gänsehaut“, gibt Lisa Baum zu. „Ich habe das Klatschen und Jubeln von den Rängen gehört, spätestens ab dem Moment habe ich das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht bekommen.“

23. März 2025, 15:30 Uhr: Anpfiff! Der Ball rollt.

23. März 2025, 15:46 Uhr: Die erste dicke Chance! Lisa Baum schickt Teamkollegin Vildan Kardesler auf die Reise, doch die schließt etwas überhastet ab und verfehlt das Gehäuse.

23. März 2025, 15:56 Uhr: Der HSV ist gut in der Partie – und hat die nächste Chance. Die auffällige Lisa Baum zieht nach innen, schießt an der Strafraumkante, der Ball fliegt knapp über das Tor. Die 18-Jährige erklärt: „Wir wussten, dass im Pokal alles möglich ist und wir uns nicht verstecken müssen. Wir hatten dann direkt eine sehr gute Anfangsphase im Spiel, hatten einige gute Aktionen und konnten viele Zweikämpfe gewinnen, dadurch haben wir uns viel Selbstbewusstsein erarbeitet.“

23. März 2025, 16:20 Uhr: Halbzeit! Noch steht es torlos, die Hamburgerinnen haben die besseren Chancen. Liegt hier eine Überraschung in der Luft?

Michaela Brandenburg steht beim TV-Sender Sky Rede und Antwort und erinnert sich: „In der Halbzeit war die Stimmung angespannt. Der HSV hat es gut gemacht, wir haben uns schwergetan. Der Klassenunterschied war nicht ersichtlich.“

Michaela Brandenburg (hier bei einem Einsatz im vergangenen Jahr) verpasste das Halbfinale verletzungsbedingt. (Foto: Christof Koepsel / Getty Images)

Um diese Trophäe geht es: der DFB-Pokal der Frauen. (Foto: Selim Sudheimer / Getty Images)

23. März 2025, 16:40 Uhr: Der Bundesligist ist nur noch zu zehnt! Lisa Baum setzt sich an der Strafraumkante durch, wird dann von Saskia Matheis gestoppt, die bereits verwarnt ist und nun die Ampelkarte sieht. „Die Entscheidung lag bei Riem, sie stand perfekt“, erklärt Jasmin Matysiak.

23. März 2025, 17:06 Uhr: Werder führt! HSV-Torfrau Inga Schuldt kann den Ball nicht rechtzeitig klären, Bremens Stürmerin Sophie Weidauer luchst ihr die Kugel ab und trifft ins verwaiste Tor.

23. März 2025, 17:15 Uhr: Der Volkspark tobt! Ausgleich! Lisa Baum tritt einen gefährlichen Freistoß, Torhüterin Livia Peng kann den Ball noch an die Latte lenken, doch HSV-Spielerin Sarah Stöckmann köpft den Abpraller ins Tor. „Wir hatten auf dem Platz die ganze Zeit das Gefühl, dass wir noch den Ausgleich schaffen können“, so Baum. „Dass ‚Stöcki‘ dann tatsächlich in der 90. Minute das 1:1 gemacht hat, war einfach nur pure Gänsehaut, pure Emotion!“ Jasmin Matysiak erlebt den Jubel aus nächster Nähe. „Beim Laufen zur Mittellinie bin ich fast mit den Auswechselspielerinnen des HSV zusammengestoßen, die Richtung Eckfahne und Jubeltraube gestürmt sind“, erinnert sich die Schiedsrichterassistentin und lacht. „Von der Nordtribüne ist eine Wahnsinnsatmosphäre auf das Feld übergesprungen.“

23. März 2025, 17:20 Uhr: Abpfiff! 1:1! Das Spiel geht in die Verlängerung.

23. März 2025, 17:35 Uhr: Wieder zappelt der Ball im Netz vor der Nordkurve. Aber die Fahne von Jasmin

Die HSV-Frauen bedanken sich nach Abpfiff für den Zuspruch der Fans. (Foto: Selim Sudheimer / Getty Images)

Grenzenloser Jubel bei Werders Verena Wieder nach dem 3:1. (Foto: Selim Sudheimer / Getty Images)

Matysiak ist oben. Abseits! Das vermeintliche 2:1 für die Bremerinnen zählt nicht. „Ich war mir ziemlich sicher, dass ich richtig liege. Im Moment der Freistoßausführung stand die Spielerin etwa einen halben Meter im Abseits, das habe ich direkt durch das Headset kommuniziert und bei dem Kopfball dann die Fahne gehoben“, sagt die FIFA-Schiedsrichterassistentin. „Als der Ball dann im Tor lag, realisiert man im Nachhinein, wie wichtig diese Entscheidung ist. Je länger das Spiel weiterläuft, hinterfragt man die eigene Entscheidung. Die Vierte Offizielle, Anna-Lena Heidenreich, hat mir dann etwas später ein Zeichen gegeben, dass ich richtig lag. Darüber habe ich mich natürlich gefreut.“

23. März 2025, 18 Uhr: Tor für Werder – und wieder ist es Sophie Weidauer! Die quirlige Tuana Mahmoud spielt die Werder-Stürmerin frei, die eiskalt versenkt.

23. März 2025, 18:05 Uhr: 1:3! Verena Wieder sorgt mit ihrem Treffer für die Entscheidung! Riesenjubel im Auswärtsblock, Spielerinnen stürmen Richtung Eckfahne. Auch von der Bank aus sprinten die Werder-Akteurinnen zu ihren Teamkolleginnen. Michaela Brandenburg bricht ihren Lauf wegen ihrer Oberschenkelverletzung ab. „Ich war auf dem Weg zur Jubeltraube. Nach zehn Metern habe ich realisiert, dass die anderen alle in die Kurve laufen, da musste ich umdrehen“, sagt sie und schmunzelt. „In dem Moment fiel die Anspannung komplett ab. Zuvor war es für die Nerven nicht so leicht.“

23. März 2025, 18:07 Uhr: Abpfiff! Werder jubelt über den Finaleinzug, die HSV-Frauen kämpfen mit den Tränen, werden von den Fans währenddessen für eine starke Partie gefeiert. „Direkt nach dem Abpfiff war die Enttäuschung am größten, weil wir die Chancen hatten, um das Spiel vielleicht auch noch zu gewinnen“, so Lisa Baum. „Aber wenn ich jetzt auf das Pokalspiel zurückblicke, bin ich einfach sehr stolz auf unsere Leistung als Team und freue mich, dass wir diese tolle Kulisse miterleben konnten.“

(V.li.) Michaela Brandenburg feiert mit ihren Teamkolleginnen

Rieke Dieckmann und Lara Schmidt nach dem Spiel vor der Kurve. (Foto: Selim Sudheimer / Getty Images)

23. März 2025, 18:45 Uhr: Die Schiedsrichterinnen ziehen ein positives Fazit nach mehr als 120 Minuten. „Wir waren sehr zufrieden mit unserer Leistung. Da wir in so einem Spiel trotz Gelb-Roter Karte und Verlängerung vor 57.000 Zuschauern kein Thema waren und uns darüber freuen konnten, das Ganze miterleben zu dürfen, waren wir einfach nur glücklich und erleichtert“, so Jasmin Matysiak, die zudem verrät: „Es hat Tage gedauert, das Erlebte zu verarbeiten – einfach ein tolles Gefühl!“

23. März 2025, 20 Uhr: Die Werder-Frauen sind auf der Heimreise. Die Stimmung im Mannschaftsbus ist ausgelassen. Michaela Brandenburg sagt: „Es war eine große Erleichterung in der Kabine nach dem Spiel spürbar. Während der Busfahrt und danach war die Stimmung einfach gut, wir haben den Finaleinzug gefeiert. Man hat aber auch gemerkt, dass diejenigwwen, die 120 Minuten gespielt haben, körperlich und auch mental erschöpft waren. Es kamen so viele Eindrücke an dem Tag zusammen.“

24. März 2025: Michaela Brandenburg setzt ihre Reha in Bremen fort. Mit Bayern München steht der Finalgegner der Werderanerinnen fest. Brandenburg: „Das Ziel ist, spätestens zum Finale wieder auf dem Platz zu stehen.“ Und die Chancen im Endspiel? „Wir sind definitiv der Underdog. Aber diese Rolle finde ich nicht verkehrt. Wir wollen die Chance nutzen! In einer Folge von Spielen gewinnt immer irgendwann der Kleinere. Der Druck liegt bei Bayern.“

29. März 2025: Zurück im Ligaalltag. Die WerderFrauen geraten gegen Eintracht Frankfurt früh in Unterzahl, unterliegen mit 1:4. Dennoch sind auch positive Nachwehen des DFB-Pokalspiels spürbar. „Man hat im nächsten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt gespürt, dass die Tickets schneller weggingen. Nicht in der Art und Weise wie in Hamburg, aber es geht Schritt für Schritt vorwärts“, sagt Michaela Brandenburg. „Ich glaube schon, dass das Rekordspiel langfristig eine enorme Wirkung entfaltet.“

Waren mit ihrer Leistung zufrieden: die Schiedsrichterinnen um die SHFV-Referees Jasmin Matysiak (2.v.r.) und Anna-Lena Heidenreich (r.).

30. März 2025: Die HSV-Frauen gewinnen im Spiel eins nach dem Rekordspiel mit 3:1 bei Borussia Mönchengladbach vor 274 Zuschauer*innen. Damit bestätigen die Hamburgerinnen ihre starke Ligaform und rücken auf Rang drei vor. „Das Spiel hat uns auf jeden Fall einen Push für die Liga gegeben“, sagt Lisa Baum. „Wir haben gegen Werder Bremen ein sehr gutes Spiel abgeliefert und konnten diese Leistung dann im Spiel gegen Gladbach bestätigen – das war sehr wichtig.“ Derweil ist auch Jasmin Matysiak zurück im BundesligaAlltag und als Schiedsrichterassistentin bei der Begegnung zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen dabei. Eine Woche später geht es für sie nach Finnland, wo sie beim Spiel der finnischen Nationalmannschaft gegen Ungarn in der UEFA Women’s Nations League im Einsatz ist.

7. April 2025: Michaela Brandenburg ist bei Werder Bremen im Aufbautraining zurück. Einen Teil der Länderspielpause verbringt sie in ihrer Heimat Kiel. Noch immer spürt sie die Bedeutung des Rekordspiels, wird im Alltag auf die Partie angesprochen. „Das hat einen riesigen Stellenwert! Es ist ein Statement, in so kurzer Zeit alle Tickets zu verkaufen. Dazu ist es toll zu sehen, dass nicht immer die stärksten Teams die meisten Zuschauer generieren, sondern auch in einem Derby zwischen dem HSV und Werder Bremen die Hütte voll wird.“

9. April 2025: Der HSV verkündet: Sollten die Fußballerinnen in die 1. Liga aufsteigen, wird regelmäßig im Volksparkstadion gespielt. Das Rekordspiel hinterlässt weiter seine Spuren. ■

Die Werder-Frauen bejubeln gemeinsam mit den Fans den Finaleinzug. (Foto: Selim Sudheimer / Getty Images)

„DIE LEBENSSCHULE DER SCHIEDSRICHTEREI IST EINZIGARTIG!“

Patrick Ittrich sprach beim SV T.-Bünningstedt über seine Erfahrungen als Bundesliga-Schiedsrichter. (Foto: Kai Schwarzmayr)

KICK MOL!: Patrick, Fußball in Schleswig-Holstein –woran denkst du sofort?

Patrick Ittrich: Nicht nur an den VfB Lübeck oder Holstein Kiel, sondern auch an das Derby zwischen dem TSV Kropp und dem Büdelsdorfer TSV, das ich selbst bereits gepfiffen habe. Mein erstes Spiel in der damaligen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein war im August 2000 beim Heider SV. Zudem bin ich oft bei den Schiedsrichtern des KFV Lübeck zu Besuch. Mit Schleswig-Holstein verbindet mich viel, die Fußballgemeinde hier sind Freunde für mich geworden.

Du bist oft bei Events wie diesen hier beim SV T.-Bünningstedt unterwegs. Was bedeutet es Dir, regelmäßig den Kontakt zur Basis zu halten?

Der Kontakt ist unfassbar wichtig! Wenn es mir zeitlich möglich ist, nehme ich das gerne mit. Das gilt auch für uns Schiedsrichter im Allgemeinen, um das Schiedsrichtergefüge zusammenzuhalten.

Viele Fußballer spielen mit dem Gedanken, Schiedsrichter zu werden. Was hat bei dir den Aus-

Derzeit ist Patrick Ittrich, langjähriger Bundesliga-Schiedsrichter, am Knie verletzt und als Videoassistent statt auf dem Spielfeld im Einsatz. Das hinderte den 46-jährigen Hamburger aber nicht daran, beim SV T.-Bünningstedt in familiärer Atmosphäre über den Job des Unparteiischen zu plaudern und den rund 40 Anwesenden einen Blick hinter die Bundesliga-Kulissen zu geben. Zudem sprach Ittrich mit der KICK MOL!Redaktion.

schlag gegeben, die Ausbildung zu machen?

Ich wurde von meinen Freunden gezwungen! Schiedsrichter zu werden, war nie ein Thema für mich, stattdessen habe ich selbst Fußball gespielt. Zwei meiner Teammitglieder haben den Schein gemacht und mich ein Jahr lang überredet, auch die Ausbildung zu absolvieren.

Ab dem ersten Spiel war ich dann von dem Job so begeistert, zudem hatte ich das Glück, sehr früh gesichtet worden zu sein.

Was hat dich vor allem am Job des Schiedsrichters begeistert?

Die Art und Weise der Tätigkeit! Das fühlt man erst, wenn man es macht und ist sehr schwer, in Worte zu fassen.

Besonders die ersten Jahre, die junge Schiedsrichter nach der Ausbildung erleben, sind prägend. Was würdest du Unparteiischen raten, die am Job des Schiedsrichters zweifeln?

Man soll aufhören, wenn man es nicht mehr ertragen kann. Das steht außer Frage. Aber ein schlechtes Erleb -

nis – ich rede hier nicht von körperlicher Gewalt – kann im Leben immer passieren. Dann weiterzumachen, macht dich nur stärker! Man lernt aus diesen Situationen. Wenn man lernt, darüber mit anderen Schiedsrichtern und Vertrauten zu sprechen, kann man es verarbeiten und überwinden ...

... und daraus wichtige Lehren ziehen!?

Definitiv! Die Lebensschule der Schiedsrichterei ist einzigartig. In unserer heutigen Welt gehen Kritikfähigkeit und Entscheidungsfreudigkeit verloren, sind aber essenziell. Das gibt dir die Schiedsrichterei in allen Facetten. Wenn man durchhält, hält dich diese Erfahrung ein Leben lang über Wasser.

Aufstellen zum Gruppenfoto: Patrick Ittrich (2. Reihe, Mitte) mit den Schiedsrichtern des SV T.-Bünningstedt. (Foto: Kai Schwarzmayr)

Was müssen junge Anwärter*innen auf jeden Fall beachten?

Das A und O ist, sich nicht stressen zu lassen und Spaß zu haben. Und sich erlauben, Fehler zu machen! Die Fehler musst du machen, um zu lernen und zu wissen, wie die Schiedsrichterei und das Fußballspielen funktionieren. Auf keinen Fall sollte man sich unter Druck setzen lassen – weder vom Obmann, noch vom Trainer oder wem auch immer.

Nicht zuletzt dank des „Jahr der Schiris“ haben wir es geschafft, wieder mehr Schiedsrichter für den Job an der Pfeife zu begeistern. Wie können wir diesen Trend fortsetzen?

Vor Zehntausenden zu pfeifen, ist sicher anders als in Amateurspielklassen. Was vereint euch Schiedsrichter aber?

Das Spiel ist dasselbe! So imposant die Stadionatmosphä re in der Bundesliga für mich ist: Wenn ich anpfeife, ist nur noch der grüne Rasen da. Dann bin ich im Tunnel. Und so geht es auch den Schiedsrichtern auf den Amateurplätzen. Und ganz ehrlich? Den Amateurschiedsrichtern gebührt mein voller Respekt. Ein Beispiel: Aus zehn Leuten jeman den herauszuhören, der einen beschimpft, ist manchmal schwieriger als eine grölende Menge gegen sich zu haben.

Ein Meet & Greet mit einem Bundesliga-Schiedsrichter

Der SV T.-Bünningstedt ist einer der zahlreichen Vereine in Schleswig-Holstein, die 2024 erfolgreich am DFB-Punktespiel teilgenommen haben. In diesem Rahmen gewann der Klub aus dem KFV Stormarn ein Meet & Greet mit einem Bundes liga-Schiedsrichter. Patrick Ittrich sagte zu und war am Mittwoch, 2. April, zu Gast am Steenhoop in Ammersbek.

Ohnehin ist der SV T.-Bünningstedt vorbildlich in der Schieds richterei, beheimatet derzeit fünf bei zur einem Zählschieds richter. Vor allem viele junge Fußballer*innen waren beim Treffen mit Ittrich dabei, lauschten seinem Vortrag, stellten Fragen und sicherten sich Fotos und Autogram me. „Für uns als Verein war das ein echtes Highlight! Ich habe mich sehr gefreut, dass so viele Jugendliche da waren und dass Patrick Ittrich so nahbar war“, freute sich Schiedsrichterobmann Georg Erdelbrock.

Patrick Ittrich während des Bundesliga-Spiels zwischen dem FC Augsburg und VfB Stuttgart. (Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Sichtungsturnier der U16-Juniorinnen

Die U16-Juniorinnen des SHFV reisten nach einer intensiveren Vorbereitung zum Sichtungsturnier nach Duisburg. Für viele Spielerinnen war es die letzte Möglichkeit, sich über die Talentförderung für den DFB zu zeigen. Zwei Wochen vorher mussten sich unsere Talente beim Sichtungslehrgang beweisen.

Die U16-Juniorinnen beim Sichtungslehrgang in Malente.

Die Sonne scheint, als die U16-Juniorinnen den Kunstrasenplatz in Malente betreten. Die Spielerinnen lächeln. Vorfreude vor dem anstehenden Training während des Sichtungslehrgangs Ende März macht sich breit, kurz bevor der Kader für den DFB-Länderpokal bekanntgegeben wird.

Für Verbandssportlehrer Tobias Nehren und sein Trainerteam ist das eine intensive Zeit. Nach dem Vorbereitungstrainingslager in Spanien dient dieses Wochenende im Uwe Seeler Fußball Park als Entscheidungshilfe: Welche Spielerinnen bekommen die Chance bekommen, sich beim Sichtungsturnier in Duisburg Wedau für den DFB zu beweisen?

„Primär steht im Vordergrund, dass wir als Team einzelnen Spielerinnen helfen, den nächsten Schritt zu machen und sich für den DFB zu zeigen“, sagt Nehren vor der Abreise nach Duisburg. „Das ist nur mit einer guten Teamleistung möglich.“ Vor allem das Trainingslager in Spanien habe dazu beigetragen, ein Teamgefüge werden. „Die Spielerinnen sind mehr füreinander da und sind einfach achtsam. Das wirkt sich natürlich auch auf das Zusammenspiel auf dem Platz aus. Auch individuell ist es so, dass wir der einen oder anderen Spielerin einen Entwicklungsschritt ermöglichen konnten.“ ■

Landesstützpunkt Fußball:

SHFV für Arbeit im Juniorinnenbereich ausgezeichnet

Der Stützpunkt des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands (SHFV) im Uwe Seeler Fußball Park in Malente kann sich nun offiziell als Landesstützpunkt bezeichnen. Das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport teilte dem SHFV mit, dass der Antrag auf die Ernennung als Landesstützpunkt Fußball (weiblich) vom vergangenen Juli bewilligt wurde. Damit einher geht eine jährliche Förderung in Höhe von 10.000 Euro.

Diese wird von 2025 über vier Jahre hinweg bis zum Ablauf des Olympiazyklus 2028 gezahlt und über den Landessportverband (LSV) Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt. Die finanzielle Unterstützung, die aus Landesmitteln besteht, wird auf Grundlage des Stützpunktkonzepts für den Leistungssport gewährt. Für den SHFV ist dies die Bestätigung der exzellenten Arbeit im Juniorinnen-Bereich. Für die Förderung maßgeblich waren das zuletzt gute Abschneiden der schleswig-holsteinischen Auswahlteams sowie die regelmäßigen Nominierungen von Talenten aus der Region für die U-Nationalmannschaften.

„Wir sind sehr froh über die offizielle Anerkennung als Landesstützpunkt. Was im Uwe Seeler Fußball Park und insbesondere von unseren Verbandssportlehrer*innen geleistet wird, ist herausragend“, so Norbert Richter, SHFV-Vizepräsident Qualifizierung und Schiedsrichter.

„Uns freut der Status als Landesstützpunkt und die damit verbundene Förderung sehr“, sagt Björn Rädel, Sportlicher Leiter beim SHFV. „Die Mittel werden zu 100 Prozent in die Juniorinnenarbeit fließen, um weiter auf höchstem Niveau zu trainieren und unseren Talenten die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihre sportliche Entwicklung zu garantieren.“

Landesstützpunkt Fußball

Nach zwei Siegen: SHFV-Auswahl landet im Mittelfeld

Die U16-Juniorinnen des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes haben beim DFB-Sichtungsturnier den zwölften von 22 Plätzen belegt. Nach vier Spieltagen zwischen dem 10. und 13. April landeten unsere SHFV-Talente damit im Mittelfeld. In Duisburg an der Sportschule Wedau wurde nach dem sogenannten Hammes-Modell gespielt. Gesamtsieger wurde die Auswahl vom Mittelrhein, gegen die unsere SHFV-Juniorinnen an Spieltag zwei mit 1:3 unterlagen.

Einen Start nach Maß erlebten unsere Fußballerinnen am Donnerstag beim Auftakt gegen unsere Nachbarinnen aus Hamburg. Zwar ging die von Verbandssportlehrer Tobias Nehren trainierte Elf mit 0:1 in Rückstand, drehte dann aber durch Treffer von Miriam Krulis, Alisa Kühl und Ida Roppel das Spiel. Der Anschlusstreffer der Hamburgerinnen kurz vor Schluss kam zu spät, wodurch die Schleswig-Holsteinerinnen das Feld mit 3:2 als Siegerinnen verließen und erstmals jubeln durften.

Auch gegen den späteren Turniersieger vom FußballVerband Mittelrhein hielt die SHFV-Auswahl zunächst gut mit. Ida Roppel egalisierte postwendend den frühen Führungstreffer der gegnerischen Elf. Dann aber erzielten aber die Fußballerinnen vom Mittelrhein zwei weitere Treffer und gingen mit 3:1 als Siegerinnen vom Platz. Genau wie Tags darauf das Team vom Fußball-Landesverband Brandenburg, gegen das unsere SHFV-Auswahl mit 0:2 das Nachsehen hatte.

Für die Moral der Schleswig-Holsteinerinnen spricht: Am Sonntag wurden nochmals im Duell mit der Auswahl des Bremer Fußball-Verbandes alle Kräfte gesammelt. Alisa Kühl erzielte das goldene Tor zum 1:0-Endstand, der der SHFV-Auswahl ein versöhnliches Ende und Platz 12 bescherte.

Cheftrainer Tobias Nehren zog ein positives Fazit: „Ein gutes und intensives Turnier für unsere U16-Juniorinnen!

Die SHFV-Juniorinnen jubeln über den Auftaktsieg gegen den Hamburger Fußball-Verband.

Das Verhalten der Mannschaft auf und neben dem Platz war top. Wir haben phasenweise sehr guten Fußball gespielt. Die Platzierung im Mittelfeld ist in Ordnung, auch wenn wir das Potenzial hatten, ein paar Plätze weiter oben zu stehen. Dafür hat uns das Spielglück etwas gefehlt. Wir haben vier Nominierungen erhalten – ich denke, das ist ein guter Schnitt, sodass wir gleich mehreren Spielerinnen einen Einsatz im Nationaltrikot ermöglichen konnten.“

So durften sich Ida Roppel, Jönna Rakow, Alisa Kühl und Lena Joy Martens über eine Nominierung für den DFBKader freuen. Dazu steht mit Frieda Pohl eine weitere Spielerin auf Abruf im U15-Kader. ■

Unsere SHFV-Juniorinnen – eine Einheit auf ... ... und neben dem Platz.

Flens-Cup 2025

DIE FINALISTEN STEHEN FEST!

Das Final Four des Flens-Cups wird 2025 im Uwe Seeler Fußball Park in Malente wieder die Fans begeistern. Wenn Meister auf Meister treffen, ist alles möglich – das zeigt auch ein Blick auf den bisherigen Turnierverlauf. Mit dem TSV Eintracht Groß Grönau III ist ein B-Klassist dabei.

Ein Team aus der B-Klasse macht ein kleines Fußballwunder wahr. Die Fußballer des TSV Eintracht Groß Grönau III haben es als letztes Team ins Final Four geschafft, das am Pfingstmontag, 9. Juni, in Malente ausgetragen wird. Der Tabellenführer der B-Klasse Südost besiegte den Landesligisten TuS Hartenholm nach einer furiosen ersten Halbzeit mit 6:2 (4:0) und darf sich über das Ticket für das Finalturnier freuen.

Zwar wird man dort als krasser Außenseiter antreten, hat aber bereits mehrfach eindrucksvoll bewiesen, dass man als Stolperstein für klassenhöhere Teams gefährlich werden kann. Zuvor schaltete das Team von Trainer Philipp Polzin der Reihe nach den Türkischen SV aus der Verbandsliga, die SG Dänisch-Müssen aus der Kreisliga und Fortuna Wellsee, ebenfalls B-Klassist, aus. Damit könnte man nach der SpVg Eidertal Molfsee II 2023 das nächste Team aus der zehnthöchsten Spielklasse sein, das den Flens-Cup gewinnt.

res qualifiziert hatten. Das Teilnehmerfeld komplettiert der Verbandsligist TSV Rot-Weiß Niebüll. Im Halbfinale treffen zunächst Eintracht Groß Grönau III und TuS Rotenhof sowie Rot-Weiß Niebüll und Eutin 08 aufeinander.

Bei den Frauen stehen bereits die Halbfinalpaarungen fest, die parallel zu den Herren in Malente ausgetragen werden. Zunächst trifft die SG Brebo als Landesligist auf den wellyou-Frauen-Oberligisten IF Stjernen Flensborg. Anschließend kommt es zum Lübecker Duell zwischen SV Viktoria und dem Eichholzer SV.

Der ESV avancierte im Viertelfinale, wie zuvor bereits im LOTTO-Pokal und in der Oberliga, zum Angstgegner des Ligaprimus Hagen Ahrensburg und siegte nach einer überzeugenden Vorstellung mit 3:1 (2:0). Damit dürfte dem Team von Trainer Hanifi Demir im Final Four so etwas wie die Favoritenrolle zukommen, wobei die Konkurrentinnen ebenfalls alles daran setzen werden, mit dem Pokal zu jubeln.

Ebenfalls mit von der Partie beim Final Four der Herren sind die Flens-Oberligisten Eutin 08 und TuS Rotenhof, die sich für das Turnier jeweils als Landesliga-Meister des Vorjah-

Im Vorjahr siegte der TSV Nordmark Satrup bei den Herren, während sich bei den Frauen der Kieler MTV durchsetzen konnte. ■

Einlaufen für das Finale im Vorjahr: Wer zieht 2025 ins Endspiel um den Flens-Cup ein?
Eichholzer SV: Die Frauen des Eichholzer SV sind beim Final Four in Malente dabei.
Der B-Klassist Eintracht Groß Grönau III jubelt über den Einzug ins Final Four des Flens Cups.

NUTRITION FÜR DEIN TEAM

Zum Shop

Vor Während Nach Morgens Vorm

Schlafen

CRUNCH-TIME IN DEN SHFV-SPIELKLASSEN

Der Wahnsinn in der Kreisklasse B (Süd)

Das klassische Kabinenfoto darf beim TuS Hoisdorf II nach einem Sieg nicht fehlen.

Crunch-Time im schleswig-holsteinischen Fußball: In dieser Geschichte liegt das Augenmerk auf dem Saisonendspurt in den SHFV-Ligen. Und anders als in der Bundesliga oder in der Premier League geht es in Schleswig-Holsteins Spielklassen an der Spitze mitunter so richtig eng zu. Zum Beispiel in der Kreisklasse B (Süd). Im Herzen Stormarns ist ein Meisterrennen entfacht, das stellvertretend für die spannende Saisonphase im Land stehen soll. Vier Teams streiten um den Titel. Wer holt ihn? Und wie bereiten sich die Teams auf einen möglichen Aufstieg vor? Die entscheidenden Wochen stehen an – jetzt zählt jeder Punkt und jedes Tor!*

Manch einer mag schmunzeln, wenn der Fokus auf die Kreisklassen gelegt wird. Da spielt man doch nur für den Spaß an der Sache Fußball. Oder nicht? Die Teams in der Kreisklasse B (Süd), vor allem die an der Spitze, sehen das anders. Das Rennen um Meisterschaft und möglichen Aufstieg ist extrem eng. Die ersten vier Plätze liegen nah beieinander. Der Erstplatzierte steigt direkt auf, der Zweitplatzierte hat über die Relegation noch eine Chance.

Wie gehen die Teams mit der Crunch-Time um? Und natürlich stellt sich die große Frage: Will man wirklich hoch? Oder bleibt man lieber dort, wo das Bier kalt und der Druck gering ist?

Für Klaas Kapschitzki, der Kapitän beim Erstplatzierten SSV Güster ist, ist der Fußball im wahrsten Sinne des Wortes Familiensache – das Team ist Freundeskreis und Freizeit zugleich. Zudem ist sein Vater Trainer des Teams. Trotz typischer Fußballklischees wie dem Feierabendbier punktet die Mannschaft mit starker Trainingsbeteiligung und regelmäßigem Zusammenhalt bei spielfreien Mannschaftsabenden. „Elektronische Beats vor dem Anpfiff und der Shot-Gürtel nach Siegen gehören einfach dazu“, gibt er gerne zu. Weiter sagt er: „Dazu motivieren wir uns in unserer WhatsApp-Gruppe vor den Spieltagen.“ Nach der Herbstmeisterschaft ist der Aufstieg das klare Ziel – auch wenn mit zwei direkten Konkurrenten, dem TuS Hoisdorf II und Roter Stern Kickers, noch spannende Du-

*Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wurden 20 von 26 Spieltagen gespielt.

Grund zum Jubeln für den SSV Güster II –und im Anschluss gibt es Kaltgetränke.
(Foto: Vivian Isabel Pfaff)

elle bevorstehen. Sein Vater und Trainer Axel Kapschitzki unterstreicht diese Aussagen: „Ich würde Klaas absolut zustimmen – wir sind eine eingeschweißte Truppe, die Lust auf Fußball hat. Auf und neben dem Platz! Und da darf das Bierchen am Ende des Trainings oder nach den Spielen nicht fehlen.“

Wie ist der Stand beim aktuell Zweitplatzierten, der FSG Südstormarn? Zum jetzigen Zeitpunkt sind sie die direkten Verfolger eines möglichen Meisters. Doch auch der zweite Tabellenplatz ist durch den Relegationsplatz erstrebenswert. Kebba Jammeh ist mit derzeit 17 Treffern Südstormans bester Torschütze. Er könnte es der einen oder anderen Mannschaft noch schwer machen –ebenso der direkten Konkurrenz des TuS Hoisdorf II. Hier steht am letzten Spieltag im Juni das Rückspiel aus, bei dem es möglicherweise um alles gehen könnte.

Apropos Hoisdorf: Der TuS Hoisdorf II, zum Zeitpunkt des 20. Spieltags auf Platz vier in der Liga, ist heiß auf eine bestmögliche Platzierung. Trainer Matthias Thomas gibt gegenüber der KICK MOL!-Redaktion an, dass die zum Saisonbeginn gegründete Mannschaft sich zunächst kleinere Etappenziele setzte, die man stetig steigerte. So verweilt man derzeit auf einem guten vierten Platz, doch der Blick geht ganz klar nach oben. „Sollten wir unsere Leistung so beibehalten, wollen wir definitiv aufsteigen. Ganz klar!“, betont er. Auch sein Kapitän, Felix Schlensog, hält das für ein greifbares Ziel. Er erwähnt außerdem: „Ich freue mich über diese Entwicklung. Wir sind im Umgang miteinander allerdings auch sehr vorbildlich. Das

kenne ich aus meinen früheren Mannschaften teilweise anders.“ Motivierend dürfte für das Team die Belohnung am Ende der Saison sein: Sollte der Aufstieg gelingen, startet möglicherweise die klassische Mallorca-Tour. Und wenn nicht? Dann feiert man Saisonabschluss beim Meister. „Diese Blöße will sich keiner geben“, so Thomas lachend.

Mit Platz drei in der Liga steht das Team des Roter Stern Kickers aus Ahrensburg in aussichtsreicher Lauerstellung. Großen Anteil daran hat Stürmer Amir Hossein Rezaei, der mit 18 Treffern die Torjägerliste anführt. Trainer Arlind Asllani zeigt sich selbst überrascht vom bisherigen Erfolg: „Damit hatten wir nicht gerechnet – aber wenn man schon oben mitspielt, will man auch den Aufstieg.“ Rund 20 Spieler sind regelmäßig im Training, was für die gute Stimmung und den starken Zusammenhalt spricht, findet auch Christoph Haase, der die Truppe mit der Binde am Arm motiviert. Klischees der Kreisklasse? „Vielleicht haben wir nicht so talentierte Spieler wie Teams in der Oberliga, aber wir geben trotzdem immer alles und sind ehrgeizig!“, betont der Kapitän. Neben gemeinsamen Events und viel Kommunikation abseits des Platzes gehört auch ein festes Ritual zur Spielvorbereitung: Pferdesalbe. Diese werde gerne reihum gereicht. Die Kickers sind seit dem 26.11. ungeschlagen und wollten im März unbedingt ohne Niederlage bleiben – was gelungen ist.

Es bleibt bis zum letzten Spieltag spannend in dieser Liga, da die Teams der Top-4 teilweise den direkten Konkurrenzkampf noch auf dem Platz austragen werden. ■

Volle Fahrt voraus! Wer hat am Saisonendspurt die Nase vorn?
Zum Saisonabschluss plant man bei Roter Stern Kickers eine große Feier mit anderen Teams des Vereins.

Erhöhung der Referentenhonorare:

„GENAU JETZT DER RICHTIGE SCHRITT“

Fortbildung wie diese werden für die Referenten künftig besser vergütet.

Ab sofort werden die Referentenhonorare innerhalb des SHFV sowie der Kreisfußballverbände um 20 Prozent erhöht. Das hat das SHFV-Präsidium im März beschlossen. Der Ausschuss für Qualifizierung hatte sich mit seinem Vorsitzenden Andreas Heumeier dafür eingesetzt. Heumeier verrät, was es mit der Anpassung der Referentenhonorare auf sich hat.

KICK MOL!: Andreas, die Referentenhonorare wurden im März 2025 erhöht. Wie kam es dazu?

Andreas Heumeier: Diese Thematik wurde bereits 2023 aus dem Kreis der Referenten an mich herangetragen. Ich habe mir dann die wirtschaftlichen Ergebnisse der Jahre 2023 und 2024 bei den Ausbildungen angesehen und festgestellt, dass eine Honoraranpassung ohne Erhöhung der Ausbildungskosten für die Teilnehmer*innen erfolgen kann. Dies war für mich ein wichtiges Kriterium.

Warum ist es genau jetzt der richtige Schritt, die Referentenhonorare anzupassen?

Zur Qualitätssicherung haben wir in den letzten fünf bis sechs Jahren die Anforderungen an unsere Referenten deutlich erhöht. Unsere Referenten müssen mindestens über eine B-Lizenz verfügen und das DFB-Ausbil derzertifikat absolviert haben. Weiterhin sind sie verpflichtet, an mindestens 20 Lerneinheiten binnen drei Jahren an unseren Verbandsfortbil dungen für Referenten teilzunehmen. Daher ist es genau jetzt der richtige Schritt, wertschät zend die Honorare anzupassen

Du hast dich selbst für die Erhöhung einge setzt. Wie zufrieden bist du, dass es mit der Anpassung geklappt hat?

Sehr zufrieden. Aus meiner eigenen langjährigen Er

fahrung als ehemaliger Referent ist mir der Aufwand, den unsere Referenten betreiben, sehr bewusst. Es sind nicht nur die vielen Stunden im Seminarraum, auf dem Sportplatz und neuerdings online, die geleistet werden. Hinzu kommt noch die Vorbereitung, die Nachbereitung und viele Gespräche mit den Teilnehmenden. Nach über zehn Jahren freut es mich sehr, dass wir nun eine Anpassung vorgenommen haben.

Was wünschst du dir zukünftig für den Bereich Qualifizierung?

Mein größter Wunsch wäre, dass alle Beteiligten die Vorteile der Qualifizierung von Trainer*innen, insbesondere im Kinder- und Jugendfußball erkennen und unsere umfangreichen Qualifizierungsangebote besuchen. Dies würde einen positiven Effekt bei den Spieler*innen erzeugen und sicherlich die Anzahl der „Aussteiger*innen“ deutlich reduzieren. Aktuell sind wir bei rund 30-35 Prozent qualifizierter Trainer*innen über alle SHFV-Spielklassen verteilt. Da müssen wir mit Überzeugungsarbeit in den Kreisspielklassen und der Einführung einer Qualifizierungspflicht bei den Verbandsspielklassen deutlich besser werden. Dies sind wir den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen schuldig. ■

Andreas Heumeier ist Vorsitzender des SHFV-Qualifizierungsausschusses.

Regel-Fuchs oder Pannen-Pfeife?

STELL DICH DER SCHIRI-CHALLENGE!

Foul oder Schwalbe? Handspiel oder nicht? Abseits oder gleiche Höhe? Als Schiedsrichter*in musst Du blitzschnell entscheiden – doch würdest Du die richtige Wahl treffen? SHFV-Praktikant und Verbandsschiedsrichter Jonas Tetzner hat klassische Spielszenen verfasst und drei Entscheidungsmöglichkeiten formuliert. Teste Dein Können in diesen sechs Spielsituationen.

Szene 1:

Eine Spielerin der Mannschaft A macht einen falschen Einwurf. Wie geht es weiter?

a) Einwurf für Mannschaft B

b) Wiederholen des Einwurfs für Mannschaft A

c) Weiterspielen

Szene 2:

Du als Schiedsrichter*in hast versehentlich das Spiel unterbrochen, weil Du eine Abseitsstellung vermutet hast. Du erkennst jetzt, dass Du falsch liegst. Wie setzt Du das Spiel nun fort?

a) Mit einem indirekten Freistoß

b) Durch den Zuruf „Weiterspielen“

c) Mit einem Schiedsrichterball

Szene 3:

Die Stürmerin von Mannschaft A läuft allein mit dem Ball auf das Tor zu. Keine Verteidigerin hat die Chance einzugreifen. Nun spielt die Angreiferin den Ball an der Torhüterin von Mannschaft B vorbei. Um ein Tor zu verhindern, zieht die Torhüterin vor dem Strafraum der Spielerin am Trikot. Die Stürmerin fällt hin. Entscheidung?

a) Weiterspielen

b) Direkter Freistoß + Rote Karte für den/die Torhüterin

c) Direkter Freistoß + Gelbe Karte für den/die Torhüterin

Szene 4:

Strafstoß für Mannschaft B. Der Schütze schießt den Ball an den Pfosten und der Ball springt ohne weitere Berührung zum Schützen zurück, welcher den Nachschuss dann verwandelt. Entscheidung?

a) Tor, Anstoß

b) Indirekter Freistoß für Mannschaft A

c) Den/Die Spieler*in auf den schlecht platzierten Schuss aufmerksam machen

Szene 5:

Ein Spieler spielt den Ball an der Seitenlinie mit der Hand. Während Du als Schiedsrichter*in abwartest, ob sich ein Vorteil ergibt, rollt der Ball über die Seitenlinie ins Aus. Wie geht es jetzt weiter?

a) Direkter Freistoß

b) Indirekter Freistoß

c) Einwurf

Szene 6:

Ein Abstoß wird ausgeführt, obwohl die gegnerischen Spielerinnen den Strafraum noch nicht verlassen ha ben. Eine Abwehrspielerin nimmt den Ball außerhalb des Strafraums in die Hände, weil sie glaubt, die Aus führung des Abstoßes sei so nicht zulässig und müss te wiederholt werden. Wie entscheidest Du Dich?

a) Direkter Freistoß wegen Handspiels

b) Wiederholung des Abstoßes

c) Schiedsrichterball

Und? Gemerkt, wie anspruchsvoll und spannend der Job der Schiedsrich ter*innen ist?

Wenn Du Lust hast, selbst Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen, dann werde Teil des Spiels und pfeif selbst – Dein Weg an die Pfeife beginnt hier:

Schiedsrichter in der Herren-Verbandsliga: Jonas Tetzner zeigt die Gelbe Karte.

Sind stolz auf den Verein vom Berg –(v.

TSV HESSENSTEIN Der Verein vom Berg

Hoch oben, wo der Wind kräftig weht und der Blick weit reicht, liegt der TSV Hessenstein. Benannt nach dem Hessensteiner Aussichtsturm, der laut einem Gedicht von 1895 sogar Orkane übersteht, trotzt auch der Verein seit Jahrzehnten den Herausforderungen des ländlichen Fußballs. Abgelegen, aber nicht abgeschlagen – hier zählt der Zusammenhalt mehr als der Tabellenplatz. Wer einmal hier oben war, versteht schnell, warum dieser Ort etwas Besonderes ist. Und warum der TSV Hessenstein mehr ist als nur ein Fußballverein.

Einst war der TSV Hessenstein mit einer großen Fußballsparte im Junior*innen- und Seniorenbereich gut aufgestellt. Doch wie viele ländlich geprägte Vereine hatte man mit einer hohen Fluktuation in den Altersklassen zu kämpfen. 2022 entschloss man sich deshalb zu einer Spielgemeinschaft mit den umliegenden Dörfern – daraus entstand die SG Ostsee Kicker. Hier ist man zu einem starken Jugendkonzept gelangt, das stetig wachsende Mannschaftszahlen verzeichnet. „Wir haben 2022 mit sechs Mannschaften bei den Junioren gestartet und sind aktuell bei 13 Teams. Damit stellen wir in allen Altersklassen im Junior*innenbereich mindestens ein Team. Darauf sind wir sehr stolz!“, sagt Andreas Wiechert, der im Verein vor allem die strukturellen Organisationen übernimmt.

Vorbei an Wiesen und Feldern fährt man zunächst Richtung Hessenstein. Gemeint ist der Aussichtsturm, der Wind und Wetter standhält.

Martin Roßmeißl, Trainer im F-Jugendbereich, sieht die konsequente Umsetzung der DFB-Reformen im Kinderfußball als Schlüssel zum Erfolg: „Die Trainingsphilosophie

Deutschland, wie sie durch Hannes Wolf vorgestellt wurde, bringen wir stetig in unser Konzept ein.“ Besonders wichtig ist ihm dabei, dass jedes Kind spielen kann, wenn es möchte – unabhängig vom Talent. Das Funino-Konzept sorgt mit kleinen Spielfeldern und vielen Ballkontakten dafür, dass niemand auf der Bank sitzen muss und sich alle individuell entwickeln können. Der Verein TSV Hessenstein und der Hessensteiner Turm haben also nicht nur gemein, dass sie stürmischen Zeiten trotzen können –beim TSV Hessenstein wurde 2022 ein Fundament gelegt, auf dem sich ein Turm aufbauen lässt.

In der Ferne lässt sich vom Platz aus die Ostseeküste er-

Mbappé schnuppert Höhenluft – wächst hier beim TSV Hessenstein der nächste Star heran?

li.) Andreas Wiechert, Sönke Anders und Martin Roßmeißl.
Die SG Ostsee Kicker thronen auf dem Berg!

Während die E-Junior*innen sich auf ihr Spiel vorbereiten ...

ahnen. Bei guter Sicht hat erkennt man sogar ein paar dänische Inseln.

Ob man sich als Verein eher abseits aller Möglichkeiten fühlt oder ob man aus dieser Abgelegenheit eine Stärke gemacht hat, lässt Andreas Wiechert erahnen: „Uns ist wichtig, dass wir weiterhin unseren Unterbau so stärken, damit wir langfristig den Herrenfußball wieder aufbauen können. Wir haben zwar eine Altherrenmannschaft, aber der Herrenbereich fehlt hier bislang.“ Roßmeißl ergänzt: „Das ist ein Anreiz für viele Kinder – dass sie bei uns aufwachsen und dann bei den Großen spielen können.“

... ist bei den F-Junior*innen Trubel im Trainingsbetrieb.

Die Vision ist klar: Der TSV will hoch hinaus – aber mit Bedacht. Die Koordination und Priorisierung liegt auf dem Kinder- und Jugendfußball. Hier entsteht die Grundlage für alles Weitere.

Als die Kinder an diesem Nachmittag spielen, weht auf dem Berg ein kräftiges Lüftchen. Auf dem E-Jugendplatz riecht es nach frischgemähtem Rasen, da der Platzwart zuvor mit Rasenmähertraktor auf dem Berg seine Runden drehte.

Sönke Anders, der langjähriges Mitglied im Verein ist, erklärt, dass vor allem die finanzielle Situation zum Teil schwierig sei. Gerade die kleineren Vereine wie Hessenstein müssen größere Projekte mit viel Geschick meistern. „Wir brauchen uns nichts vormachen: Unser Vereinsheim stammt aus den Achtzigern. Hier ist eine Menge zu tun, doch die finanziellen Ressourcen lassen es nicht zu, dass

Der Kinder- und Jugendfußball hat hier Priorität!

NAME: TSV HESSENSTEIN

(SG OSTSEE KICKER IM JUGENDBEREICH)

KREIS: KFV HOLSTEIN

GRÜNDUNGSDATUM: 1961 (BZW. 2022)

MITGLIEDER: CA. 300

MANNSCHAFTEN: Altherren, A-Junioren, B-Junioren, C-Junioren, D-Junioren I-II, E-Junioren I-III, F-Junioren I-III, G-Junioren

man ohne eine gute Planung die Gelder ausgibt“, erwähnt er daraufhin. In den vergangenen Jahren sind nach und nach die Plätze so optimiert worden, dass der Jugendfußball regelmäßig stattfinden kann. Möglich ist das nur durch eine starke ehrenamtliche Basis, Spenden von Eltern und Unterstützer*innen sowie punktuelle Hilfe der Kommune. Wiechert fügt außerdem hinzu, dass man sich vor allem von den Kommunen noch mehr Unterstützung erhofft.

„Gut funktionierende Vereine gehören zu einer funktionierenden Infrastruktur. Da sehen wir die Politik in der Pflicht“, pflegt Martin Roßmeißl bei. Die Durchführung von ehrenamtlichen Aufgaben wie beispielsweise der Platzpflege sei von enormem Wert für den TSV Hessenstein.

Während die E-Jugend ihr Spiel austrägt, dürfen auf dem großen Platz die F-Junior*innen trainieren. Bei den WarmUps, den Minispielen und Dribbelübungen sowie dem Drei gegen Drei sieht man nicht ein Kind sitzen. Jedes Kind ist in Bewegung.

Würde man dem TSV einen Slogan geben, könnte er lauten: „Hoch gelegen – aber niemals wirklich abgehängt.“

Oder, um es mit Sönke Anders‘ Worten zu sagen: „Wir sind der Verein vom Berg!“ Denn der, der den Berg erklimmt, weiß: Von hier oben hat man den besten Blick auf das, was wirklich zählt. ■

In einem Trainingscamp bereiteten sich die Spielerinnen aus Bremen und Lüneburg auf die anstehenden Spiele vor.

TOUCHDOWNS STATT TORE Ungewöhnlicher Besuch im USFP

Ein Trainingscamp im Uwe Seeler Fußball Park (USFP) in Malente? Normalität für unser USFPTeam. Wenn dann aber statt Fußballer*innen American-Footballerinnen aus Bremen und Lüneburg zum Trainingslager anreisen, ist es doch für alle Beteiligten etwas Besonderes. Ein Gastbeitrag des 1. AFC Bremen Venom.

Anfang März bekam der Uwe Seeler Fußball Park wohl eher ungewöhnlichen Besuch: Die Spielerinnen, Coaches und freiwilligen Helfer*innen des American Football Vereins 1. AFC Bremen Venom e.V. machten sich von der Hansestadt aus auf nach Malente. Dort verbrachten sie ein gemeinsames Wochenende mit den Ladies der Lüneburg Razorbacks. Neben Theorieeinheiten stand auch jede Menge praktisches Football-Training auf dem Programm. Eine Sportart, die auf dem Rasen des Uwe Seeler Fußball Parks wohl eher selten gespielt wird; handelt es sich bei American Football doch immer noch um eine Randsportart in Deutschland. Statt „Tor“, „Grätsche“ und „Abseits“ hieß es also „Touchdown“, „Tackle“ und „Kickoff“.

Bei schönstem Frühlingswetter gab es jede Menge praktisches Football-Training auf dem Sportplatz: von Indies (individuelles Positionstraining) über Skallys (Plays ohne Liner) bis hin zu Plays und Special Teams – auch noch nach Sonnenuntergang. Damit man auch versteht, was man da auf dem Feld so vor sich geht, gab es auch Theorieeinheiten in den Konferenzräumen.

Stärkung für die anstrengenden Trainingssessions gab es beim umfangreichen Frühstück, Mittag und Abendbrot. Nach dem Training entspannten die Spielerinnen in der

Sauna und wem die Stunden auf dem Sportplatz noch nicht reichten, kam beim gemeinsamen Tischkickern oder Tischtennis-Spielen auf seine Kosten.

Der 1. AFC Bremen Venom e.V. ist deutschlandweit der erste reine American Football Verein für Frauenfootball. Gegründet wurde er 2021 als 1. AFC Lilienthal Venom e.V. Bereits im darauffolgenden Jahr ging es in die erste Spiel-Saison in der 2. Bundesliga Gruppe Nord. Im vergangenen Jahr gab es den Vizemeistertitel in dieser Liga-Gruppe zu feiern.

Eine Leistung, an die die Spielerinnen und Coaches in diesem Jahr gerne anknüpfen – wenn nicht sogar übertreffen – wollen. Dazu erhalten sie Unterstützung von den Ladies der Lüneburg Razorbacks e.V. Das birgt auch eine gewisse Herausforderung: Zwei Teams müssen zu einem werden, damit man sich auf dem Spielfeld vertraut und wie eine Einheit agiert. Dafür bedarf es einer guten Vorbereitung, wie etwa einem Trainingscamp im Uwe Seeler Fußball Park. ■

Ein Trainingslager im Uwe Seeler Fußball Park ist auch das Richtige für Dein Team?

Dann melde Dich jetzt per E-Mail und frage Deinen Termin an: info@usfp-malente.de

Die Spielerinnen des 1. AFC Bremen Venom e.V. treten 2025 zu ihrer vierten Saison an. (Foto: Drawn Lights)

Die Die Zukunft Zukunft

der Linienmarkierung der Linienmarkierung

JETZT ENTDECKEN: JETZT ENTDECKEN:

tinymobilerobots.com/de

tinymobilerobots.com/de

JUGENDFUSSBALL-KONGRESS

Zukunft

des Nachwuchsfußballs im Fokus

Am 28. und 29. März 2025 fand am DFB-Campus in Frankfurt der erstmals durchgeführte Jugendfußball-Kongress statt – pandemiebedingt war der ursprünglich für 2020 geplante Termin abgesagt worden. Die Veranstaltung markierte einen entwicklungsfördernden Meilenstein für den deutschen Jugendfußball.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf eröffnete den Kongress mit einer Talkrunde zur Identität des Jugendfußballs, an der u.a. DFB-Direktor Hannes Wolf und BVB-NLZ-Leiter Thomas Broich teilnahmen. Der zweite Tag widmete sich Workshops rund um Spielbetrieb und Freizeitfußball. Rund 220 Teilnehmende – darunter 180 Vertreterinnen aus den Landesverbänden – brachten ihre Perspektiven als Spieler*innen, Trainer*innen oder Funktionär*innen ein. Auch der SHFV war mit einer Delegation vertreten. Klaus Albrecht, der beim SHFV im Ehrenamt tätig ist, war begeistert von den diversen Teilnehmenden und sagte: „Das war schon beeindruckend!“

Wichtige Fragen waren: Welche Werte vermittelt der Jugendfußball? Welche Angebote braucht es für die Spieler*innen von morgen? Diese Fragen boten die Grundlage für einen konstruktiven Diskurs. Junge Fußballer*innen diskutierten mit Expert*innen in Workshops zu Identität,

Spielbetrieb und Freizeitfußball. Denn: Das Freizeitverhalten junger Menschen verändert sich. Gleichzeitig verliert der Fußball gerade in den Altersklassen von der D- bis zur A-Jugend viele Spieler*innen.

Kean Wojnarowski, der aktuell in der Jugend beim SC Weiche Flensburg 08 spielt, ist einer dieser jungen Spieler, dem die Fluktuation ebenfalls aufgefallen ist. Mitspieler, für die es im Leistungsfußball nicht reicht, hören oftmals ganz auf. Das findet er schade, weil dort neue Anreize geschaffen werden müssten. SHFV-Geschäftsführer Tobias Kruse und Klaus Albrecht sind sich einig: Es ist wichtig, dass nicht nur über die Zielgruppe, sondern auch mit der Zielgruppe gesprochen wurde, also mit jungen Spieler*innen. „Das ganze Event war wirklich gut vorbereitet und durchdacht! Außerdem ist uns aufgefallen, dass wir beim SHFV schon ein paar wichtige Entwicklungsschritte getroffen haben, wie beispielsweise die flexible Spielklasseneinteilung“, betonte Kruse. Die Strategie soll Lösungen für einen attraktiven Spielbetrieb sowie zeitgemäße Freizeitfußballangebote liefern. Vereine und Verbände sollen langfristig gestärkt werden, sodass sie junge Menschen wieder nachhaltig für den Fußball begeistern können.

Die Ergebnisse fließen nun in Handlungsempfehlungen für den Bundesjugendtag 2025 ein und sollen folgend in den DFB-Masterplan 2026 integriert werden. ■

Die SHFV-Delegation nahm mit Freude am Jugendfußballkongress in Frankfurt teil.
Kean (li.) und SHFV-Geschäftsführer
Tobias Kruse (mi.) lauschten einer Talk-Runde.
Sabine Mammitzsch, SHFV-Vizepräsidentin für Diversität und Gleichstellung, engagierte sich aktiv.

WAS BEWEGT JUNGE MENSCHEN IM SPORT?

Was ist jungen Menschen im Sport wichtig? Worauf legen sie Wert? Was sind ihre Wünsche? Kurz: Was braucht es, um Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung zu bringen? Diese und viele weitere Fragen wurden auf der 75. Vollversammlung der Sportjugend Schleswig-Holstein diskutiert –mit spannenden Einblicken aus der SINUS-Studie 2024.

Ilka Haas stellte das Thema der SINUS-Studie 2024 ausführlich vor.

Eine sechsköpfige Delegation des SHFV nahm am 22. März an der Veranstaltung im Haus des Sports in Kiel teil. Nachdem der formale Teil mit Wahlen und Danksagungen abgehalten wurde, stand ein zukunftsweisendes Thema im Mittelpunkt: Wie ticken Jugendliche?

Ilka Haas, Referentin der SINUS-Akademie, stellte in ihrem Vortrag „Wie ticken Jugendliche? – Lebenswelten junger Menschen (im Sport) besser verstehen“ die aktuellen Ergebnisse der SINUS-Studie 2024 vor. Die Untersuchung zeigt eindrucksvoll, warum die Einordnung von Jugendlichen oft schwierig ist: Obwohl die Altersgruppe der 14- bis 17-Jährigen eine gemeinsame Lebensphase teilt, sind ihre soziokulturellen Hintergründe alles andere als homogen. Ihre Wertvorstellungen, Traditionen und Normen unterscheiden sich ebenso stark wie ihre Haltung zu universellen Themen wie sozialer Geborgenheit oder Gesundheit.

Besonders aufschlussreich: Die Medienaffinität rangiert bei Jugendlichen deutlich vor dem Sport. Bedeutet das, dass junge Menschen keinen Sport mehr treiben wollen? Keineswegs – vielmehr sind ihre Beweggründe für sportliche Aktivitäten vielschichtig. Besonders wichtig ist ihnen, sich an Orten zu bewegen, an denen sie eine echte Gemeinschaft erleben. Jugendliche in ländlichen Regionen hingegen stehen oft vor einem anderen

Saskia Cordts nahm mit der SHFV-Delegation an der Vollversammlung teil.

Problem: Es fehlt an geeigneten Sportstätten oder die vorhandenen Anlagen sind in schlechtem Zustand. Für Sportvereine ergeben sich daraus entscheidende Fragen zur Weiterentwicklung.

Gemeinschaft als Schlüssel: Wie können wir als Verein dafür sorgen, dass sich Jugendliche bei uns als Teil einer echten Gemeinschaft fühlen?

Sicherheitsbedürfnis ernst nehmen: Welche Werte müssen wir in unserem Leitbild verankern und aktiv leben, um Jugendlichen das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln?

Die Erkenntnisse der SINUS-Studie 2024 bieten nicht nur wertvolle Anhaltspunkte, um junge Menschen für den Sport zu begeistern, sondern auch, um sie für das Ehrenamt zu gewinnen. Wer Jugendliche nachhaltig in den Verein einbinden möchte, muss ihre Bedürfnisse und Lebenswelten verstehen – und genau hier liefert die Studie entscheidende Impulse. ■

KURZMELDUNGEN rund um den Ball

Lone Hansen erhält DFB-Auszeichnung

Der Deutsche Fußball-Bund würdigte Lone Hansen (li.) von Athletika Nord im Rahmen der DFB-Aktion „Fair ist mehr“ für ihr herausragend faires Verhalten in der Saison 2024/25. Vom SHFV bedankten sich stellvertretend Kerem Bayrak, Vorsitzender Ausschuss für gesellschaftliche Verantwortung und Sergio Daniel Hoffmann de Ccahuana, Koordinator für soziale Projekte: „Du hast gezeigt, dass Werte wie respektvoller Umgang mit dem Gegner und Ehrlichkeit im Sport in unserer heutigen Zeit auch hier bei uns im SHFV etwas gelten. Diese Werte sind es wert, weitervermittelt zu werden!“ Von Athletika Nord gratulierten ebenfalls Patrick Seel (Mitte), Trainer der 1. Frauen, sowie Obmann Heiko Andresen.

Tag des Kinderfußballs im SHFV am 21. Juni 2025

Die DFB-Kinderfußballtour und der erste Belt-Cup Kids Edition waren zwei große Highlight-Events im schleswig-holsteinischen Kinderfußball. Der Ball rollte durch die AirPitches ununterbrochen und die Kinder sammelten viele unvergessliche Momente. Aufgrund dieser beiden besonderen Veranstaltungen, wird der SHFV auch in 2025 zum Saisonabschluss ein großes zentrales Kinderfußball-Event für bis zu 130 G-, F- und E-Jugend Teams aus Schleswig-Holstein ausrichten. Und das Beste daran: Die Teilnahme ist kostenfrei!

Der Tag des Kinderfußballs wird am 21. Juni auf dem zentralen Sportgelände des TSV Vineta Audorf stattfinden. Wenn auch ihr einen unvergesslichen Fußballtag erleben möchtet, dann meldet euer Team schnell bis zum 10. Juni an – die Startplätze sind heiß begehrt!

125 Jahre DFB: 125 Auszeichnungen für das Ehrenamt!

Anlässlich seines 125-jährigen Bestehens hat der DFB am Samstag, den 5. April, im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ehrenamtlich Engagierte aus dem ganzen Bundesgebiet ausgezeichnet. Passend zum Jubiläum wurde der „Club 100“ einmalig auf 125 Mitglieder erweitert. Der SHFV war mit einer Delegation vor Ort, um u.a. an Ehrenamtsworkshops teilzunehmen. So wurden Dajinder Pabla (3.v.r.) vom TuS Jevenstedt für seine Arbeit im SHFV-Schiedsrichterausschuss und Curd-Patrick Hoffmann (li.) für seinen Einsatz als Sportwart und Fußballjugendkoordinator bei der SG Nordstormarn ausgezeichnet. Foto: DFB.

Alle Infos:

Der nächste Trainingsdialog steht an: Jetzt anmelden!

Die nächste kostenlose Fortbildung für Vereinstrainer*innen findet am Montag, 5. Mai 2025, an allen DFB-Stützpunkten in Schleswig-Holstein statt. Mit dem diesjährigen Thema möchten wir möglichst viele Engagierte im Land ansprechen und freuen uns auf eine rege Beteiligung. Es geht um: „Linien verteidigen & Linien überspielen.“ Im Fokus stehen dabei nicht nur einzelne Trainingsformen, sondern vollständige, praxiserprobte Trainingseinheiten. Diese sollen den Trainer*innen als Grundlage für die Gestaltung eigener Einheiten dienen und Impulse für die Trainingsarbeit im Verein geben. Der Trainingsdialog findet an allen DFB-Stützpunkten in Schleswig-Holstein statt. Beginn ist um 17:30 Uhr.

Infos:

SHFV-LOTTO-Pokal-Finale 2025: Freier Vorverkauf gestartet

Der freie Vorverkauf für das SHFV-LOTTO-Pokal-Finale zwischen dem VfB Lübeck und der Kaltenkirchener TS ist gestartet. Erstmals seit sechs Jahren findet das Endspiel des Landespokals, das im Rahmen des Finaltags der Amateure am 24. Mai ausgetragen wird, wieder auf der Lübecker Lohmühle statt. Im Duell zwischen dem Regionalligisten und dem Landesliga-Spitzenreiter geht es nicht nur um die Fußballkrone Schleswig-Holsteins, sondern darüber hinaus um den Einzug in die 1. Runde des DFB-Pokals.

SHFV-Young Stars 2026: Jetzt junge Ehrenamtliche nominieren!

Ohne ehrenamtlichen Einsatz wäre der Fußball in Schleswig-Holstein nicht das, was er ist. Viele junge Menschen engagieren sich in den Vereinen – sei es als Trainer*in, Schiedsrichter*in, Jugendwart*in oder in anderen wichtigen Funktionen. Mit den SHFV-Young Stars 2026 möchten wir genau diese jungen Ehrenamtlichen in den Mittelpunkt rücken! Alle Fußballvereine im SHFV haben die Möglichkeit, junge engagierte Persönlichkeiten im Alter von 16 bis 25 Jahren (Jahrgänge 2000 bis 2009) vorzuschlagen. Entscheidend ist ein nachweisbares ehrenamtliches Engagement im Zeitraum von 2022 bis heute. Zeigt Euren jungen Ehrenamtlichen die Anerkennung, die sie verdienen! Vorschläge können bis zum 15. Mai 2025 eingereicht werden.

Vorschlag einreichen:

Mehr
Alle Infos:

Jetzt auch spielen

lotto-sh.de

lotto-sh.de

Spielteilnahme ab 18. Glücksspiel kann süchtig machen. Infos unter lotto-sh.de

Spielteilnahme ab 18. Glücksspiel kann süchtig machen. Infos unter check-dein-spiel.de LOTTO Schleswig-Holstein ist gelistet in der von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder verö entlichten Liste (Whitelist) der zugelassenen Glücksspielanbieter.

Mit Sicherheit Fair Play.

Wir wünschen viel Spaß und sportlichen Erfolg.

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.