Wochenspiegel Teaser Ausgabe 319

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62. Jahrgang | Nr. 319

SA LZBU RGER WO C H E N

SPIEGEL

S alzbur g s e r s t e r Ve r a n s t al t ung sk ale nd e r und Kul t ur f ühre r

ko n z e rt

Theater

J a z z

Museen Galerien

Op er Lesungen K a b ar e T t

Geschichte Menschen Ausflüge Mozart Woche 22. bis 31. Jänner 2016

Winterfest 25. November 2015 bis 06. JÄNNER 2016

Anna PROHASKA

Sie ist eine der auffallendsten Stimmen der Klassikwelt: Anna Prohaska zu Gast bei der Mozartwoche 2016

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© Harald Hoffmann | DG

Salzburger Wochenspiegel



Der tief winterliche Mozartsteg mit Blick auf die Festung Hohensalzburg

Š Tourismus Salzburg


Winterzauber im Herzen der Stadt

Die Mozartwoche, längst ein Hotspot in Salzburg, präsentiert sich Jahr für Jahr hochkarätig. Das winterliche Dauerfestival rund um Mozarts Geburtstag trägt seinen beispiellosen Ruf weit über die Grenzen Salzburgs hinaus. Interpreten wie Anna Prohaska, Nicolas Altstaedt, Vilde Frang, Mitsuko Uchida und Fazil Say am Klavier, das Hagen Quartett, die Wiener Philharmoniker, Les Musiciens du Louvre Grenoble unter Marc Minkowski und viele mehr machen die Mozartwoche 2016 zum internationalen Klassik-Highlight des Winters! Bibliotheken verlieren auch im digitalen Zeitalter nichts von ihrer Anziehungskraft, sie sind mehr denn je ein angenehmer, inspirierender und kommunikativer Ort für Begegnungen. Die Stadtbibliothek ist zum markanten Orientierungspunkt im Stadtteil Lehen geworden. Überragt wird dieses moderne Gebäude von einer in 32 Metern über dem Bau schwebenden Panoramabar. Diese Lese-Lounge hat nicht nur eine spektakuläre und ungewohnte Aussicht auf die Stadt, sie ist einer der schönsten Plätze in Salzburg zum Lesen und Schmökern. Und dass Salzburgs Kulturleben in der kalten Jahreszeit keinen Winterschlaf hält, können Sie in unserem täglichen Kulturplaner auf fast 50 Seiten nachlesen. Viel Vergnügen mit der Winter-Ausgabe des Salzburger Wochenspiegels! Patricia Thurner 4

© Blowup|Salzburg

Der Winter hat einen ganz besonderen Reiz: Er ist die Zeit für romantische Winterspaziergänge, Museumsbesuche und müßige Stunden im Kaffeehaus. Bergwandern mitten in der Stadt ist an und für sich ein seltenes Privileg, in Salzburg aber eine reizvolle Abwechslung. Der Mönchsberg mit seinen liebevoll angelegten Wegen bietet kulturell als auch gastronomisch einen empfehlenswerten Unterhaltungswert, allein die Aussicht auf die barocke Salzburger Altstadt ist atemberaubend. Der sensible Umgang mit der Natur spielt auch in der Architektur auf dem Mönchsberg eine große Rolle. Das schließt moderne Baukunst aber keineswegs aus, im Gegenteil, die Architektur korrespondiert hier eindrucksvoll mit der Örtlichkeit. Puristisch, schlicht und beeindruckend bildet das Museum der Moderne ein reizvolles Gegenstück zur historischen Altstadt. Barock oder modern: Salzburg kann beides!



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Mozartwoche Klassik Highlight im Winter.........................Seite 08

Museum der Moderne Salzburg Über den Dächern der Altstadt.....................Seite 34

Nicolas Altstaedt Künstler der neuen Generation......................Seite 12

Stadt:Bibliothek Wahrzeichen eines urbanen Stadtviertels.....Seite 40

Anna Prohaska Sopranistin unserer Zeit....................Seite 14

Buchneuerscheinungen In eine andere Welt eintauchen......................Seite 46

Fazil Say Ausnahmekünstler und Rebell.....................Seite 20

Wien Faszinierende Schauplätze.........................Seite 60

Bösendorfer Der neue Konzertflügel...................................Seite 24

Veranstaltungsteil Kulturplaner für einen abwechslungsreichen Winter.........................................................ab Seite 68

Osterfestspiele Salzburg Vorschau auf das Programm 2016..................Seite 28 Mönchsberg Romantik im Winter......................................Seite 30 6

Impressum.............................................Seite 122


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Mozartwoche Mozart Was wären die letzten Januartage Komponist des Festivals 2016. woche ohne die Mozartwoche in Salzburg! Mendelssohn war wie Mozart 2016 Seit 1956 tÜnen die Werke des ein Wunderkind, verstarb mit vom 22. bis 31. Jänner 2016

38 Jahren und hinterlieĂ&#x; mehr als 400 Werke und verfasste im Laufe seiner kurzen Lebenszeit 7.000 Briefe. Alle fĂźnf groĂ&#x;en Symphonien werden aufgefĂźhrt, dazu noch die besonderen Streichersymphonien, die „Lieder ohne Worte“, Kammermusik, K antaten, Instr umentalkonzerte, KonzertouvertĂźren und Oratorien. Acis and Galatea, ein Meisterwerk Georg Friedrich Händels, hat Mozart 1788 in eine neue, zeitgenĂśssische Façon gebracht und wird am 29. Jänner 2016 im Haus fĂźr Mozart aufgefĂźhrt. Im Rahmen des Oratoriums „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy am 26.1.2015 im Haus fĂźr Mozart werden Christopher Maltman, Werner GĂźra, Christiane Karg, die Camerata Salzburg und der Salzburger Bachchor zu sehen sein.

Konzerte wissenschaft Museen

22. – 31. Jänner berĂźhmtesten Salzburger Sohnes durch die Konzertsäle und aus aller Welt strĂśmen die musikbegeisterten Besucher, um dieses hochkarätige Klassikfestival im Winter zu besuchen. Die Werke Mozarts aus verschiedenen Blickwinkeln - auch im Kontext mit dem Schaffen seiner Zeitgenossen - zu sehen, zu hĂśren und neu zu erleben, ist seit jeher das erklärte Ziel dieser einzigartigen Festwoche. In den vergangenen drei Jahren stand bei der Mozartwoche stets eine szenische Produktion im Mittelpunkt. 2016 wird vom Musiktheater eine vorĂźbergehende Auszeit genommen aber mit groĂ&#x;en Chor- und Orchesterwerken wird ein Genre in den Mittelpunkt gestellt, das trotz des Verzichts auf szenische Darstellung an dramatischer Kraft nichts zu wĂźnschen Ăźbrig lässt. Felix Mendelssohn Bartholdy ist neben Mozart der zentrale

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Hiro Kurosaki

Christiane Karg

© Vincent Urbani

© Gisela Schenker

Fazil Say

Christopher Maltman

© Marco Borggreve

© Pia Clodi

Nils Mönkemeyer

Vilde Frang

© Iräne Zandel

© Marco Borggreve

Hagen Quartett

Marc Minkowski

© Harald Hoffmann

© Marco Borggreve


Anna Prohaska

Quatuor Ébène

© Julien Mignot

Nikolaus Harnoncourt

© Julien Mignot

© Marco Borggreve

Wiener Philharmoniker

Alexander Melnikov

© Terry Linke

© Marco Borggreve

Herbert Lindsberger

© Johannes Ritter

Katia & Marielle Labèque

© Birgitte Lacombe


Zahlreiche Künstler, die in letzten Festspielsommer in Salzburg zu erleben waren, sind auch bei der kommenden Mozartwoche zu Gast: Angefangen beim Künstlerischen Leiter der Mozartwoche Marc Minkowski und seinen Musiciens du Louvre über Nikolaus Harnoncourt, Giovanni Antonini, Ivor Bolton, die Wiener Philharmoniker, das Klangforum Wien, das Mozarteumorchester Salzburg, die Camerata Salzburg, Renaud Capuçon, Mitsuko Uchida, András Schiff, Anna Prohaska, Dorothea Röschmann, Vilde Frang, Fazil Say und viele weitere. Von der Klassik über die Romantik bis zur Moderne: Diesen Dreischritt verkörperte der Humanist Henri Dutilleux, auf ganz natürliche Weise. Dieser Komponist eines ganzen Jahrhunderts (1016-2013), dessen Werk zwischen 1929 und 2009 entstand, bleibt eine Ausnahmeerscheinung. Denn

mochte er mit der Qualität des Schaffens Mozart und Mendelssohn gleichziehen, blieb die Zahl seiner Kompositionen offenkundig klein und im Gegensatz zu allen Erfolgen und Hindernissen dieser Wunderkinder gelangte er erst im Alter zur verdienten Anerkennung. Henri Dutilleux’ Musik ist voller Rätsel und so geheimnisvoll wie sein Leben – ein bewegendes und vielgestaltiges Werk, das die Mozartwoche 2016 bereichern wird. „Als Mozart ermordet worden war“: So lautet der Titel eines hintersinnig-schwarzhumorigen Gedichtes aus der Feder keines Geringeren als Alfred Brendel; wie lebendig Wolfgang Amadeus Mozart für ihn weiterhin ist, wird er bei einem Vortrag vermitteln: Die Fähigkeit zur weisen Einsicht ebenso wie zur spielerischen Freude in der Begegnung mit großer Musik.

Kartenbüro der Stiftung Mozarteum Salzburg Theatergasse 2 | A-5020 Salzburg Tel: 0043-662-873154 | Fax: 0043-662-874454 tickets@mozarteum.at www.mozarteum.at 11


Die Sprache der Musik Ob bei den Salzburger Festspielen oder bei der Mozartwoche – Nicolas Altstaedt konzertiert regelmäßig in Salzburg 1982 als Sohn deutsch-französischer Eltern in Heidelberg geboren, gehörte der junge Cellist Nicolas Altstaedt zu den letzten Schülern Boris Pergamenschikows an der Hanns Eisler Hochschule in Berlin. Er gewann zahlreiche Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben, darunter den Credit Suisse Young Artist Award, der ihm 2010 sein Debüt mit den Wiener Philharmonikern beim Lucerne Festival ermöglichte. Kurz darauf wurde er in das „New Generation Artist“ BBC Programm aufgenommen, das ihm Auftritte und Aufnahmen mit allen BBC Orchestern und Konzerte in berühmten Sälen wie der Wigmore Hall ermöglichte. Zu den bisherigen Höhepunkten seiner einzigartigen Karriere sind Auftritte mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, der Kremerata Baltica, dem Münchner Kammerorchester, den Bamberger Symphonikern, dem Rundfunkorchester Berlin sowie dem New Zealand und dem Melbourne Symphony Orchestra zu verzeichnen. Auch als Kammermusiker machte der vielfältig interessierte Cellist sich weltweit einen Namen und wurde als einer von wenigen europäischen Künstlern in die Lincoln Center Chamber Music Society New York aufgenommen.


Vor drei Jahren übernahm er auf Vorschlag von Gidon Kremer die künstlerische Leitung des Lockenhaus Kammermusikfestes, seit dieser Saison ist er Nachfolger von Ádám Fischer als Chefdirigent bei der Österreich Ungarischen Haydn Philharmonie. Nicolas Altstaedts großes Engagement für zeitgenössische Musik spiegelt sich in seiner Zusammenarbeit mit vielen bedeutenden Komponisten der Gegenwart wie Sofia Gubaidulina, Matthias Pintscher, Thomas Adès oder Jörg Widmann und zahlreichen Ur- und Erstaufführungen, etwa von Werken von Georg Friedrich Haas, Wolfgang Rihm und Fazil Say. Um das Repertoire stetig zu erweitern, vergibt Nicolas Altstaedt auch selbst Kompositionsaufträge.Zu seinen ständigen Kammermusikpartnern gehören Janine Jansen, Vilde Frang, Alexander Lonquich, Martin Fröst, Pekka Kuusisto, das Quatuor Ebène sowie Jörg Widmann und Fazil Say. Seine Diskographie enthält Cellokonzerte von Haydn bis Ligeti. Nächstes Jahr erscheinen alle Cellokonzerte von C.PH.E.Bach mit Jonathan Cohen und Arcangelo bei Hyperion, als auch Shostakovich und Weinberg Cellokonzerte mit dem DSO Berlin bei Channel Classics. Termine Mozartwoche 24.01.2016 19.30 Mozarteum Großer Saal 27.01.2016 15:00 Mozart Wohnhaus,Tanzmeistersaal 29.01.2016 19:30 Mozarteum Großer Saal Salzburger Kulturvereinigung 17.02, 18.02 und 19.02 19:30 Uhr Großes Festspielhaus

© Marco Borggreve

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Š Patrick Walter / DG


So unverstellt - So echt Anna Prohaska ist sicherlich die aufregendste junge Sängerin unserer Zeit: Sie ist nicht nur jung und hübsch und ausnehmend begabt – das sind andere auch – sie ist vor allem modern und zeitgemäß.

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in Star unserer Zeit, jemand der die Klassik offenbar ohne Anstrengung nahezu im Alleingang von ihrem Staub reinigt. Anna Prohaska lässt die Musik die sie singt, so klingen, als wäre diese gerade eben geschrieben worden und nicht schon hunderte Jahre zuvor. Sie macht aus den Bühnenfiguren, die sie verkörpert, Charaktere unserer Zeit, Menschen, die man täglich auf der Straße treffen könnte. Gleichzeitig aber liebt Anna Prohaska Fabelwelten und bewegt sich in der Welt der Fantasie: manchmal verwandelt sie sich in Feen und Nymphen, in böse und gute Zauberinnen. Die Künstlerin hat unverkennbar eine Vorliebe gerade auch für das Dramatische, Finstere und Widersprüchliche. Sie versteht es exzellent, die dunklen Seiten ihrer Figuren zu durchforschen, in die sie sich auf der Bühne Hals über Kopf hineinversetzt. In einem Metier, in dem es nach wie vor auf eine möglichst glatte Oberfläche ankommt, die sich gut verkaufen lässt, sorgt Anna Prohaska entspannt und manchmal auch erfrischend unspektakulär für einen ordentlichen Wellengang. Sie fällt auf, weil sie ganz bei sich ist. Und jeder, der auch nur ein klein wenig Liebe zur klassischen Musik hegt, kann nur dankbar sein, dass sie da ist und mitmischt und mit ihrem feinen Timbre die alte Musik ausgräbt und reinholt ins Herz. Anna Prohaska, die einer angesehenen Wiener Musikerfamilie entstammt (ihr Urgroßvater war

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der Komponist Carl Prohaska, ihr Großvater der Dirigent und Pädagoge Felix Prohaska), wuchs in Wien auf, und schon damals hatte ihre Familie ein Ferienhaus in der Nähe von Salzburg. „Salzburg ist Familientradition“, sagt sie. Studium an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Ihr Debüt gab sie 2002, mit 19 Jahren an der Komischen Oper Berlin in Harry Kupfers Inszenierung von Brittens „The Turn of the Screw“. Nachdem sie kurzfristig die Rolle der Frasquita in „Carmen“ unter Daniel Barenboim an der Berliner Staatsoper übernommen hatte, wurde sie dort als Ensemblemitglied engagiert. Im Dezember 2010 sang sie an der Staatsoper Anne Trulove in einer Neuinszenierung von „The Rake’s Progress“ unter Leitung von Ingo Metzmacher. Bei den Salzburger Festspielen war sie erstmals 2008 in „Rusalka“ unter Franz Welser-Möst zu hören, im Jahr darauf in Luigi Nonos „Al gran sole carico d’amore“, und 2010 sang sie dort ihre erste Zerlina. 2011 trat sie hier als Despina in Mozarts „Cosi fan tutte“ auf. Die Künstlerin hat Konzerte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester und dem Konzerthaus Orchester Berlin gegeben und arbeitet seit 2007 eng mit den Berliner Philharmonikern zusammen, so bei der Uraufführung von Wolfgang Rihms „Mnemosyne“ unter der Leitung von Matthias Pintscher im Rahmen einer Feier für Claudio Abbado 2009.


Mehr interessante Artikel, Künstlerportraits und nicht zu vergessen unser vielseitiges Kunst- und KulturProgramm erfahren Sie in unserer neuen Ausgabe. 62. Jahrgang | Nr. 319

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Sie ist eine der auffallendsten Stimmen der Klassikwelt: Anna Prohaska zu Gast bei der Mozartwoche 2016

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