MAGAZIN
NR. 13 • JUNI 2021 • DIE WIRTSCHAFT | 14
IT-SECURITY EXPERTS
3 FRAGEN | 3 ANTWORTEN
Mehr Mitarbeitende - mehr Securitylücken
Generierung digitaler Leads Peter Flatscher berät drexel und weiss Energieeffiziente Haustechniksysteme GmbH bei der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells mit Fokus auf digitale Lead-Generierung.
FOTO: BEIGESTELLT
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Seit Kurzem unterstützen Sie drexel und weiss bei ihrem Entwicklungsprozess. Wie verläuft die Zusammenarbeit? drexel und weiss haben sich in ihrem 20-jährigen Bestehen erfolgreich als Anbieter modernster Gebäudetechnik etabliert und befinden sich aktuell in einer Umbruchphase. Anfang des Jahres wurde mit Jürgen Fink ein neuer Geschäftsführer ins Unternehmen geholt. Ich bewege mich grundsätzlich sehr gerne in solchen Übergängen und wir zwei waren sofort auf einer Wellenlänge. Gemeinsam mit dem motivierten Kernteam arbeiten wir nun an der nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens. Welchen Nutzen konnte Ihr Kunde durch die Beratung ziehen? Ziel ist es, das Geschäftsmodell langfristig und iterativ weiterzuentwickeln. Zunächst wurden vorhandene Potenziale identifiziert und priorisiert. Im Rahmen des aktuellen Projekts wird gemeinsam mit Florian Dünser (voor) ein Prototyp für die digitale Lead-Generierung umgesetzt. Florian und ich arbeiten regelmäßig zusammen, durch das eingespielte Team, hat der Kunde nicht nur Zugang zum Know-how beider Unternehmen, sondern wir erreichen im Rahmen unserer Projekte auch maximale Effektivität der Maßnahmen. Welche Bedeutung spielte der Beratungsscheck in diesem Prozess? Wir haben diesen für die Erstellung einer Vorstudie genutzt. Daraus ist ein konkretes Projekt entstanden. Diesbezüglich ist jetzt die neue Initiative „Restart your Business“, insbesondere für Kooperationsprojekte zwischen den beiden Fachgruppen, sehr hilfreich.
Armin Gaiser rät zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden hinsichtlich Phishing Mails.
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ie Cybercrime-Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit ist alarmierend. 2019 machten ca. 80 Prozent der KMU Erfahrung mit Phishing-Versuchen, 50 Prozent mit Ransomware-Angriffen. Auch Vorarlberger Unternehmen wurden vermehrt Opfer solcher Attacken. Besonders beliebt sind sogenannte Phishing Mails. Die Gefahr, dass Mitarbeitende auf die Einladungen von Millionen-Erben hereinfallen, ist mittlerweile gering. Bei den beinahe perfekt aussehenden E-Mails, die zum Einstieg auf manipulierteWebseiten auffordern, tappen aber manche in die Falle. Benutzernamen und Kennwörterwerden dann unbemerkt abgegriffen. Dagegen helfen technische Sicherheitslö-
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IT-Security. Computersysteme werden technisch immer besser vor Angriffen geschützt. Die letzte „Verteidigungslinie“ ist aber menschlich.
sungen. Dennoch ist und bleibt das schwächste Glied der Mensch. Menschgemachte Sicherheitslücken können zurVerschlüsselung von Unternehmensdaten führen, die nur gegen Lösegeld freigegeben werden oder im besten Fall eine zeitaufwendige Säuberung und System-Wiederherstellung erfordern. Testen, schulen, einbeziehen. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden für die Gefahren und deren Konsequenzen. Denn jegliche Aufforderung zur Weitergabe von Benutzerkennwörtern auch innerhalb des Unternehmens, sollte geprüft werden. Und überlegen Sie die Vergabe von Administratorenrechten ganz genau. Gerade mit steigender Mitarbeiter:innenzahl wächst auch die Distanz zu den einzelnen Teammitgliedern. Und genau das machen sich die Angreifer:innen zunutze. Tipp.Aktuell bietet die ExpertsGroup IT-Security 20 Unternehmen einen LUCY-Test an. Dabei übernehmen die Security-Experten die Rolle eines Angreifers, um vorhandene Schwachstellen sowohl in der technischen Infrastruktur als auch bei den Mitarbeitenden zu erkennen. In einem anschließenden Sensibilisierungsgesprächwird darüber informiert und eswerden Lösungen gefunden. Info auf cyberheer.at
FRAU IN DER WIRTSCHAFT
Herausforderung Sommer Mit Blick auf die bevorstehenden Sommerferien ist das Thema Kinderbetreuung in aller Munde. Neun Wochen Ferien sind herausfordernd für Familien mit Schulkindern.
D FOTO: MARCEL A. MAYER
Peter Flatscher veicus.com
ieVereinbarkeitvonFamilieundBerufistein gesellschaftliches Schlüsselthema. Für berufstätige Eltern ist die Situation vor allem hinsichtlich derÖffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen oft nicht zufriedenstellend. Die Sommermonate verschärfen die Problematik zusätzlich: Neun Wochen Schulferien und Schließzeiten in den Kindergärten sorgen für einen erhöhten Betreuungsbedarf durch die Eltern. Gerade für diese Zeit braucht es einen Ausbau der Lern- und Betreuungsangebote im Land. „Es sind immer noch mehrheitlich Frauen, die
den Spagat zwischen Arbeit und Familie meistern müssen. Für sie ist eine gesicherte Kinderbetreuung auch in den Sommermonaten essenziell“, betont Evelyn Dorn, Vorsitzende der Frau in derWirtschaft (FiW), und führt aus: „Die Frauen sind so gut ausgebildet wie noch nie und nur so kann deren Potenzial bestmöglich genutzt werden.“ FiW fordert daher einen gesetzlich verankerten Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung abdemerstenGeburtstagbiszum14.Lebensjahr –undzwarflächendeckend,ganztägig,qualitätsvoll, leistbar und über das ganze Jahr hinweg.