Thueringen - EIn Genuss!

Page 23

Agrar- und Forstwirtschaft

Dominierendes Bild Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Einerseits muss sie den weltweit steigenden Bedarf an Biomasse bereitstellen, andererseits auch eine wachsende Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen. Vor allem in Deutschland und Europa stehen die Landwirte darüber hinaus unter dem Druck, ständig steigende Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Dies bezieht sich nicht nur auf den Herkunftsnachweis und kontrollierten Anbau, sondern auch auf umweltgerechte, Ressourcen schonende Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen. Die Land- und Forstwirtschaft muss sich weiterhin auch aktiv mit dem Klimawandel und den daraus resultierenden neuen Anbaumethoden und angepassten Feldfrüchten auseinandersetzen. Insbesondere für ein Agrarland wie Thüringen sind die Auswirkungen der sich ändernden Bedingungen gravierend. Ein weiteres agrarpolitisches Ziel Thüringens ist es, den Beitrag der Landwirtschaft bei der Entwicklung der ländlichen Räume nach den Prinzipien von Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz zu stärken. Auch sollen die Wertschöpfungsketten, vor allem bei der tierischen Veredlung, weiter ausgebaut werden. Bei der Pflanzenproduktion zählt vor allem die Weiterverarbeitung von angebautem Gemüse zu den Wachstumstreibern. Weiß- und Rotkohl, Einlegegurken, Bohnen und Spinat werden zu Sauer- oder Gefrierkonserven weiterverarbeitet und dadurch haltbar gemacht. Durch verschiedene Veredlungsformen wird auch das in Thüringen produzierte Fleisch lagerfähig und kann von den Konsumenten länger aufbewahrt werden. Bekanntestes Beispiel dafür ist die Salami, die aus Schweinefleisch oder Geflügel hergestellt wird. Doch auch viele weitere Fleisch- und Wurstspezialitäten liegen in den Vitrinen der Fleischereien aus. Zu einem sehr großen Teil kommen die Fleisch- und Wurstwaren aus heimischer Produktion. So stehen in den Ställen und auf den Weiden im Land über 700.000 Schweine, gut 350.000 Rinder und mehr als 1,8 Millionen Hühner. Die von ihnen produzierten Eier, die Milch und das Fleisch sind Teil der Versorgungskette der Bevölkerung. Einen weiteren Beitrag leisten die Landwirte auf ihren Feldern. Einerseits werden die Flächen zur Futtermittelproduktion der Tiere genutzt, andererseits ermöglichen es die Ernteerträge, weitere Lebensmittel auf deren Grundlage zu produzieren. Dominierend auf den mehr als 880.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche sind Getreidearten, die sowohl als Futtermittel, als auch zur Lebensmittelproduktion verwendet werden. Vermehrt kommen sie auch als Energieträger aus nachwachsenden Rohstoffen zum Einsatz. Alljährlich stellen die Landwirte Thüringens rund 2,7 Millionen Tonnen Getreide, über 80.000 Tonnen Kartoffeln, fast 500.000 Tonnen Zuckerrüben und 420.000 Tonnen Winterraps bereit. Da mehr als die Hälfte der Landesfläche einer landwirtschaftlichen Nutzung unterliegen und weitere 32 Prozent Waldgebiete sind, die ebenfalls intensiv genutzt werden, ist die Landwirtschaft der dominierende Faktor des Landschaftsbildes. Vor allem während der Wachstumsphasen bis in den Sommer hinein, prägen die genutzten Ackerflächen den Anblick des Freistaates. (su) Wirtschaftsspiegel

Verlagssonderveröffentlichung

23


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.