WiYou - Ausgabe 02/12

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2­ 2012 . 5. Jahrgang

Thüringens Magazin für junge Köpfe

Wirtschaft und Du

Die Durchblicker Berufe in der Optik­ und Glasbranche WiYou.Rock.Block

Stumpfsinn macht sich bereit für Woodstock III

WiYouLogie

Weltmarktführer aus Thüringen bringt Licht auf die Straße

Schwerpunkt

Kunststoff und Keramik bieten interessante Berufe


Sehr gute ütung Ausbildungsverg Hervorragende dung fachliche Ausbil Ausgezeichnete Karrierechancen

WIR ERWARTEN:

• Abitur, ein Zeugnis der mittleren Reife oder ein überzeugendes Hauptschulzeugnis • Engagement, Kontaktfreudigkeit und Teamgeist

Kaufmann/-frau im Einzelhandel Ausbildungszeit 3 Jahre (Ausbildung in der Filiale)

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Fachlagerist/-in Ausbildungszeit 2 Jahre (Ausbildung im Logistikzentrum) Ausbildungsvergütung für alle Ausbildungsberufe

1. Lehrjahr 750,– Euro

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Editorial

Ich gebe zu, dass Fleischer nicht zu meinen

3

Und dann geht es an die Königsdisziplin – das

Traumberufen gehört hat. Klar esse ich gerne

Würzen. Der von mir zerschnittene Fleischberg

Fleisch und Wurst. Und wenn ich von meiner

liegt in der großen Mischtrommel; etwa 80

Oma eine hausgeschlachtete Knackwurst be­

Kilo. Der Meister hat sein eigenes Rezept, das

komme, dann ist das immer ein echter Genuss.

er akribisch abwiegt. Pfeffer, Salz, Majoran,

Aber selbst ein Tier schlachten so mit allem

Knoblauch und einige andere Zutaten kommen

Drum und Dran, das ist ja mal etwas anderes.

zum Fleisch und werden von der Maschine un­

Für WiYou habe ich nun genau das gemacht

tergemengt. Nach kurzem Mischen darf ich

und war einen Tag lang Fleischerlehrling. Mein

dann alles in den Fleischwolf geben und nach

Lehrmeister, Jürgen Fabritius, ist Fleischermeis­

wenigen Minuten ist eine homogene Masse

ter und sitzt unter anderem im Prüfungs­

entstanden, die wir gleich zur verdienten

ausschuss der Erfurter Handwerkskammer. Er

Mittagspause frisch aufs Brötchen genießen

weiß genau, auf was es als Fleischer ankommt.

können. Also so frisches Gehacktes hatte ich

Die zarteren Gemüter unter euch sollten an

noch nie!

dieser Stelle umblättern, denn es wird ein we­ nig blutig.

So gestärkt geht es nun um die Wurst. Das restliche Hackfleisch, das unser Mittagessen

Los ging der Tag sehr früh. Um 6.30 Uhr holten

überlebt hat, wird in eine Maschine gefüllt, die

wir zunächst ein Schwein aus einer Zucht in der

René Weigel Ressort­/Projektleitung

Nähe von Erfurt. Das war schon komplett vor­

es in vorbereitete Därme presst. Das ist wieder echte Handarbeit, die der Meister selbst über­

bereitet und ich war echt froh, nicht selbst

nimmt. Darm auf die Maschine spannen, mit

Hand bei der Tötung anlegen zu müssen. Die

einem Fußhebel die Maschine in Gang setzen

Arbeit auf dem Schlachthof beginnt übrigens

und mit geübtem Handgriff entsteht eine

schon morgens um 3.00 Uhr. Etwa 50 Schwei­

Knackwurst nach der anderen. ‚Bis hier hin ist

ne werden hier täglich geschlachtet. Dazu wer­ den die Tiere elektrisch betäubt, aufgehängt

FLEISCHER

und bluten dann nach einem gezielten Stich durch das Herz aus. Danach werden sie aufge­ schnitten, die Innereien herausgeholt und in

es gar nicht so blutig’, denke ich mir noch. Aber dann kommt die Wurstsorte, die das Blut schon im Namen trägt.

für einen Tag

Für Blutwurst muss ich erstmal wieder schnei­

zwei Hälften zersägt. Genau diese Hälften

den, aber diesmal ganz kleine Fleischstücke.

konnten wir also morgens übernehmen und in

Das Fleisch wurde vorher gut im Kessel gekocht

die Fleischerei bringen.

und muss direkt heiß verarbeitet werden. Als alles in einer großen Wanne liegt, kommen

Hier ist alles beinahe klinisch sauber. Verschiedene Geräte stehen gut sortiert

wieder Gewürze hinzu und dann literweise warmes Schweineblut. Das alles

neben großen Tischen, auf denen die Tiere weiter zerlegt und verarbeitet wer­

muss ich dann mit bloßen Händen vermengen und – nicht Jedermanns Sache

den. „Das, was wir hier im Kleinen haben, ist in einem Schlachthof noch viel

– auch kosten, denn das Würzen ist hier Geschmackssache. Ich bin echt froh,

größer, funktioniert aber genauso“, erklärt mir der Meister. Hier steht eine

dass der Fleischermeister gleich richtig gewürzt hat, so bleibt mir ein weiteres

Trommel zum Einmischen von Gewürzen in das Fleisch, ein großer Fleischwolf,

Probieren der Blut­Fleisch­Mischung erspart und ich werde erst wieder Blut­

mit dem Hackfleisch entsteht, ein Kessel, in dem Fleisch und Wurst gekocht

wurst essen, nachdem sie eingekocht wurde. Danach haben wir noch Leber­

werden. An den Wänden hängen viele verschiedene Natur­ und Kunstdärme,

wurst hergestellt und schließlich ging es ans Einfüllen in Gläser und das

in die später Wurst gefüllt werden wird. Und es gibt eine Menge richtig schar­

abschließende Aufräumen. Überhaupt erscheint mir der Beruf als sehr sauber.

fer Messer. Die kommen jetzt zum Einsatz. Jürgen Fabritius zerteilt mit geüb­

Immer wieder habe ich zwischendurch Schüsseln, Arbeitstisch und Messer ge­

ten Schnitten die Schweinehälften. „Als Fleischer muss man sich mit der Ana­

reinigt. Nur einmal kam ich wirklich mit Blut in Berührung. Und am Abend ge­

tomie der Tiere genau auskennen“, erklärt er. „Ich weiß genau, wo welche

gen 18 Uhr sieht die Fleischerei wieder genauso klinisch rein aus, wie zu

Sehne verläuft und wo ein Knochen liegt.“ Die herausgetrennten Fleischstücke

Beginn; nur, dass wir in der Zeit vier Zentner Schwein verarbeitet haben.

bekomme ich auf meinen Tisch und muss sie weiter zerkleinern. Später sollen sie zu Gehacktem verarbeitet werden, woraus wiederum Knackwürste und Co.

Mein Fazit für den Beruf des Fleischers: Die Arbeit macht wirklich Spaß. Ich

entstehen. Die Arbeit ist schwerer, als ich es mir vorgestellt habe. Etwa drei

habe eine Menge über Anatomie, Fleischverarbeitung und Wurstherstellung

Stunden lang stehe ich in einer Position und schneide Fleisch. Das geht or­

gelernt. Wirklich eklig, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe, wurde es ei­

dentlich auf Beine, Rücken und natürlich die Hände, denn normalerweise sitze

gentlich nie. Ich war erstaunt, wie viel handwerkliches Geschick und Wissen

ich an einem Schreibtisch und bediene meine Tastatur. „Daran gewöhnst du

für den Beruf notwendig ist und ich kann mir tatsächlich vorstellen, als

dich aber schnell“, macht mir der Fleischer Mut. Während ich schneide, be­

Fleischer zu arbeiten.

reitet er verschiedene Fleischstücke vor. So entstehen Schnitzel, Rippchen, zwei Lendenstücke, Schinken und andere Köstlichkeiten. „Eigentlich bleibt kein

Mein Dank gilt Jürgen Fabritius,

Teil des Tieres ungenutzt. Sogar die Knochen kannst du nehmen, um zum

dass er sich die Zeit genommen hat, einem Schreiberling

Beispiel eine Suppe daraus zu machen“, erklärt er mir.

ein Handwerk beizubringen!

WiYou wurde unterstützt durch:


4

16

In Kürze

WiYouLogie: Vom Glasrohling zur Hightech­Linse

Aus dem Inhalt

Schulabgänger müssen besser werden Schulabgänger werden immer schlechter, was die einfachsten Grundkenntnisse betrifft. Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Es be­ fragte 911 ausbildende Unternehmen. 90 Prozent bemängeln unter anderem die Deutschkenntnisse und

06

WiYou.Rock.Block

80 Prozent die Dreisatz­ und Prozentrechnung. Das Institut kommt in seiner Studie zu dem Schluss, dass

Stumpfsinn ist bereit für Woodstock III

es einen Katalog an Mindeststandards braucht, in dem festgelegt wird, über welche Kompetenzen Schüler mindestens verfügen müssen, bevor sie die Schule verlassen. So erwarten Unternehmen, dass Schulabsol­

Titel

venten zumindest einfache Briefe und Zeitungstexte verstehen, dass sie sich mündlich verständlich aus­

08

Glas und Optik bieten eine sichere Zukunft

drücken können und die Grundrechenarten beherrschen. Außerdem sollten Schulabgänger über gute

11

Glasklare Ausbildung –

Umgangsformen verfügen, teamfähig sein und Leistungs­ und Lernbereitschaft mitbringen. (rw/em) Verfahrensmechaniker für Glastechnik 13

Lexikon

14

Ein Werkstoff zwei Berufe – Glasbläser und Glasapparatebauer Schwerpunkt: Kunststoff/Kautschuk und Keramik

19

Studium: Kunststofftechnik

20

Die Kunststofffabrikanten –

www.schueler.uni­jena.de/Seminar.html Verfahrensmechaniker Kunststoff­ und

„Runter vom Sofa – rein in die Uni“

Kautschuktechnik Wenn du in den Osterferien noch drei Tage nicht verplant hast, dann folge doch diesem Motto der Uni 22

Ausbildung unter Laborbedingungen –

Jena. Vom 11. bis 13. April findet hier ein Workshop­artiges Programm statt, um dir Studienangebote und

Stoffprüfer

Uni­Leben näher zu bringen. Du hast die Möglichkeit, deine Stärken und Interessen auszuloten und mit Vertretern unterschiedlichster Studienfächer ins Gespräch zu kommen. Außerdem erhältst du Infos zu

28

Dein Engagement

Bewerbungsmodalitäten, zur Einschreibung und zur Zulassung für deinen favorisierten Studiengang. Wenn

Brennpunkt Schule –

du Interesse an der Veranstaltung hast, dann solltest du dich beeilen, denn es gibt nur 25 Plätze. Um dich

FSJ beim Landesjugendring Thüringen e.V.

für einen davon zu bewerben, musst du dich unter www.schueler.uni­jena.de/Seminar.html anmelden. Nach der Anmeldung erfährst du auch Genaueres über Übernachtungsmöglichkeiten. (rw/em)

WiYou­Patenschaften Thüringer Unternehmen zeigen Flagge!

Fotos: Benjamin Thorn/pixelio.de, Jan­Peter Kasper, René Weigel

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


WiYou.Interview

5

Unternehmen aus Thüringen suchen immer mehr junge Fachkräfte und können schon heute nicht mehr jede Ausbildungsstelle besetzen, weil der Nachwuchs fehlt. WiYou sprach mit dem Mann, auf dessen Tisch die Anliegen der Firmen zusammenlaufen, mit Thüringens Minister für Wirtschaft und Arbeit, Matthias Machnig. Der SPD­Politiker spricht dabei über seine Pläne, allen Thüringern eine Chance auf Arbeit zu geben.

Hier bleiben lohnt sich doch!

.Die Frage nach qualifizierten Fachkräften ist für Sie ein großes Thema..

.Besteht da aber nicht die Gefahr, dass potenzielle Investoren.

.Wie schätzen Sie die Situation für Thüringen ein?.

.erst gar nicht nach Thüringen kommen?.

„Wir haben bis zum Jahr 2020 einen Bedarf von 200.000 Menschen. Das wird

„Aber auch Unternehmer wollen gut qualifizierte und entsprechend entlohnte

nicht mehr allein über unsere Schulabgänger abzudecken sein. Schon heute

Arbeitsplätze. Es ist niemandem geholfen, wenn in Thüringen Dumpinglöhne

werden mehr Lehrstellen angeboten, als Schulabgänger da sind. Das heißt,

gezahlt werden. Dadurch wird einfach ein Problem in die Zukunft geschoben.

dass wir alle Qualifizierungsreserven nutzen müssen. Deswegen starten wir

Wer heute schlecht verdient, erhält in 20 oder 30 Jahren eine schlechte Rente,

im Mai die Kampagne ‚Thüringen braucht Dich!‘, mit der wir jungen Menschen

so dass die öffentliche Hand einstehen muss. Übrigens: Selbst wenn hier in

bis 35 eine zweite Chance geben wollen. Aber auch über Zuwanderung nach

Thüringen 8,50 Euro gezahlt werden, liegt das Lohnniveau noch immer unter

Thüringen wird es uns gelingen, den Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren

dem Schnitt anderer Länder. Zum Vergleich: In Baden­Württemberg verdient

zu decken. Bei Unternehmen, die sich in Thüringen ansiedeln, ist es eine wich­

nur jeder Zehnte weniger als 8,50 Euro. In Thüringen jeder Dritte. Es kann

tige Frage, ob genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Heute kann ich die­

nicht sein, dass der Osten das Armenhaus der Republik wird.“

se Frage noch mit ‚Ja‘ beantworten, ob ich das in fünf bis zehn Jahren noch kann, weiß ich nicht. Deswegen ist Qualifizierung das Schlüsselthema!“

.Frisch ausgebildete Nachwuchskräfte sollen nach dem Willen vieler. .Arbeitgeber auch Erfahrungen in großen Unternehmen und am Besten.

.Immer öfter wird über das „Billiglohnland Thüringen“ gesprochen..

im Ausland machen. Also gehen doch die jungen Leute weg und kommen.

.Sehen Sie denn die Wirtschaft überhaupt in der Lage, höhere Löhne.

nicht wieder, weil Thüringen in Sachen Verdienst zu wenig zu bieten.

.zu zahlen..

.hat. Was kann man dagegen tun?.

„Ich denke schon. Aber ich sehe das nicht bei jedem Unternehmen. Vor allem

„Auslandserfahrungen können junge Leute ja schon während des Studiums

die kleinen haben da Probleme, aber beim Großteil ist das möglich. Gute

sammeln. Es gibt genügend internationale Studiengänge. Man muss den jun­

Unternehmer geben mir auch Recht. Ich rede ja nicht davon, dass wir einen

gen Menschen aber auch klar sagen, dass sie hier im Thüringer Mittelstand

Sprung auf Münchner Niveau schaffen sollen. Ich rede davon, dass in Thürin­

bessere Karrierechancen haben, als in industriellen ‚Großtankern‘ wie Bosch

gen etwa ein Drittel der Beschäftigten unter 8,50 Euro pro Stunde verdienen.

oder Siemens, die übrigens auch hier in Thüringen Werke betreiben. Man

Diese davon zu begeistern, hier im Land bleiben, ist schwer, wenn sie zu Niedrig­

muss aber auch klar machen, dass man hier sicher nicht so viel verdient wie

löhnen arbeiten müssen. Es sei denn, wir schaffen endlich eine Lohnunter­

in Baden­Württemberg, dennoch sind unsere Lebenshaltungskosten und die

grenze. Kluge Unternehmen haben das verstanden, manche Ideologen aller­

soziale Infrastruktur hervorragend. Daher macht es letztlich Sinn, hier zu le­

dings noch nicht. Diese behaupten, dass es die Ertragslage nicht hergäbe. Ein

ben. Mit diesen Argumenten kann ich überzeugen. Wenn ich aber sage, dass

Unternehmen, das nicht in der Lage ist, mindestens Mindestlohn zu zahlen, wirft

man in Thüringen schlecht bezahlt wird und keine Karrierechancen hat, ist es

bei mir die Frage nach der Berechtigung seines Geschäftsmodells auf.“

die logische Konsequenz, zu gehen. Und das muss gestoppt werden.“ (su)

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Foto: Sebastian Holzbrecher, Erfurt


Woodstock III

„Wir wären dabei!“

Gute Newcomerbands wohin man schaut. „Stumpfsinn“ ist eine davon, doch sie war es, die uns ins Auge gesprungen ist. Die Mischung aus Rock und Ukulelensound lässt ihre Musik zu etwas ganz Besonderem werden. Herrlich stumpfsinnige wie auch absolut sinnvolle Texte kommen beim Publikum bestens an. Die Jungs haben viel vor und wissen ganz genau, was sie wollen. Wir haben die Schülerband des Neudieten­ dorfer von­Bülow­Gymnasiums getroffen, um uns über Stumpf­ sinniges, Zukunftsträume und natürlich Musik zu unterhalten.

.Wie seid ihr zur. .Musik gekommen?. Lukas: „Eine befreun­ dete Band wollte ei­ nen Gig spielen und hat uns gefragt, ob wir nicht Bock hätten

mit zu machen. Dann dachten wir uns: Cool, das machen wir!“ Hannes: „Da waren wir aber noch zu dritt. Wir hatten keinen Schlagzeuger und das war eigentlich alles ziemlich schlecht. Dann hatten wir halt unseren ersten Auftritt, bei dem wir dann auch eigene Songs gespielt haben.“ Niclas: „Ja, wir haben damals mit Spaßmucke angefangen. Ziemlich stumpf­ sinniges Zeug. Daher kam dann auch unser Name ‚Stumpfsinn‘.“ .Was für Musik macht ihr genau?. Niclas: „Rockmusik würde ich sagen. Wobei wir vieles machen, was man gar nicht so richtig in ein bestimmtes Genre einordnen kann.“ Lukas: „Ich würde es so spontan mal ‚stumpfigen Uken­Crossover‘ nennen.“ .Ihr macht ja viel mit der Ukulele. Wie kommt ihr denn auf. .eure Melodien und auf die Texte?. Lukas: „Meistens denkt sich jeder eine Melodie aus. Und dann stellen wir die Melodien den Anderen vor. Wenn sie gut sind, schreibt jemand die erste Gitarre dazu, ein anderer die zweite und so weiter. Irgendwann schreibt Paul dann auch mal das Schlagzeug dazu. Zum Schluss denkt sich meistens Hannes noch einen Text aus.“ Hannes: „Genau, und dann dauert es immer Wochen, bis irgendwann mal was fertig ist.“ .Worum geht es in den Texten?. Hannes: „Ach, ich schreibe über alles mögliche. Es gibt sogar Texte über Drogenopfer. Die sind dann natürlich sehr gesellschaftskritisch. Und die Ideen zu den Texten nehme ich eigentlich überall her.“ Niclas: „Wenn eine Melodie nach Traumwelt klingt, wird eben ein passender Text dazu geschrieben.“ .Was war euer bisher „coolster“ Auftritt, bei dem ihr eure Songs. .spielen konntet?. Niclas: „Im ‚Fritzer’ in Erfurt vielleicht.“

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


onlbinooek.com/

ce www.fapfsinnBand Stum

en reinuhndöclorud.com/

o s/ www.sm inn/set s f p u st demo

Hannes: „Ich fand das Bandevent letztens geiler.“

Paul: „Ich fänd´s ganz schön geil.“ Niclas: „Wäre auf jeden Fall cool, aber ich weiß nicht ob man davon jetzt wirk­

.Und wie organisiert ihr das, wenn ihr euer ganzes Equipment.

lich leben könnte. Wenn es so kommen würde, würde ich es dankend anneh­

.irgendwo hinbringen müsst?.

men.“

Niclas: „Wir werden von unseren Eltern gefahren.“

Hannes: „Man sollte aber wahrscheinlich jetzt nicht davon ausgehen, dass

Hannes: „Wir hatten auch schon mal den Plan, alles mit dem Zug zu transpor­

man später davon leben kann. Das kann ganz schön in die Hose gehen.“

tieren. Wäre aber schwierig geworden mit dem ganzen Schlagzeug.“

Niclas: „Genau, dann geht es einem so wie Paul.“

.Habt ihr schon eine kleine Fangemeinde angesammelt?.

.Wisst ihr schon, was ihr später gern machen wollt?.

Paul: „Ja, auf jeden Fall. Viele sind bei fast jedem Auftritt dabei.“

Hannes: „Studieren wäre ganz cool und dann irgendwas in Richtung Sozial­

Hannes: „Wobei wir auch viel gutes Feedback von Leuten bekommen, die uns

pädagogik.“

vor dem Auftritt noch nicht kannten.“

Lukas: „Ich werde wahrscheinlich Materialwissenschaften studieren. Also was mit Chemie, Biologie und sowas.“

.Ist denn schon eine CD geplant, die sich eure Fans.

Paul: „Ich will vielleicht Sprachen studieren. Ich kann mir aber auch gut vor­

.dann auch kaufen können?.

stellen in der Fernsehproduktion zu arbeiten.“

Paul: „Ja. Wir haben mal drei Titel aufgenommen. Das waren die Demotracks für den Thüringen Grammy, bei dem wir mitgemacht haben. Dabei ist uns in

.Würdet ihr auch später gern weiter zusammen Musik machen?.

den Sinn gekommen, dass wir auch mal ein Album machen könnten. Das wol­

Paul: „Ja gerne, aber man muss dann eben auch auf Lukas und Niclas mit ih­

len wir im Frühling aufnehmen.“

rem Studium Rücksicht nehmen. Die studieren ja ein Stück weg von hier.“ Niclas: „Aber das kriegen wir schon hin. Es gibt ja noch das Wochenende.“

.Habt ihr musikalische Vorbilder, die euch zu eurer Musik gebracht. .haben und euch inspirieren?.

.Habt ihr irgendwie noch einen Punkt, an dem ihr sagt daran arbeitet.

Paul: „Die Red Hot Chilli Peppers auf jeden Fall.“

.ihr noch, das wollt ihr besser machen? Oder seid ihr einfach „end­geil“?. Niclas: „Also ich muss sagen, ich bin eigentlich zufrieden mit uns.“

.Was ist euch zur Zeit wichtiger, Schule oder Musik?.

Hannes: „Ja doch, end­geil trifft es gut.“

Paul: „Also mir ist die Musik im Moment wichtiger, was aber gar nicht mal so gut ist.“

.Was würdet ihr gerne mal in einer Zeitung über euch lesen?.

Niclas: „Ich mache gerade Abitur, da ist mir die Schule schon wichtiger.“

Paul: „Ich fänd es cool, wenn schon Witze über uns gemacht werden würden,

Lukas: „Ich mache zur Zeit auch Abitur, deshalb geht es mir da wie Niclas.“

weil wir so bekannt sind.“ Niclas: „Ich denke es wäre schon allein geil, wenn ich unseren Namen in

.Es gab ja gerade Zeugnisse. Sieht man darauf,.

Verbindung mit etwas Positivem in einer Zeitung lesen würde.“

.dass ihr mit der Band beschäftigt seid?. Hannes: „Bei Paul glaub ich mehr als bei mir.“

.Und wo seht ihr euch in fünf Jahren?.

Paul: „Ich hab eigentlich nicht so viel Musik gemacht, dass die darauf so gro­

Lukas: „Bei Woodstock zwei würd ich sagen.“

ßen Einfluss gehabt haben dürfte, aber man kann es wahrscheinlich schon ir­

Hannes: „Das gabs doch schon. Wenn dann bei Woodstock drei.“

gendwo auf die Musik schieben, dass mein Zeugnis diesmal nicht so gut ge­

Lukas: „Dann eben bei Woodstock drei.“

worden ist.“

Hannes: „So, dass die Peppers unsere Vorband sind.“

.Könnt ihr euch denn vorstellen, später mit der Musik Geld zu verdienen?.

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

Das Interview führte Ulrike Schachtschabel

Fotos: Stumpfsinn



Titelthema

Glas und Optik bieten eine sichere Zukunft Die optische Industrie hat in Thüringen eine lange Tradition. Mit Namen wie Carl Zeiss, Otto Schott und Ernst Abbe wurden bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Grundsteine für die heutigen großen Jenaer Unternehmen gelegt. Aus ihnen gin­ gen nach der Wiedervereinigung 1990 viele kleine Unternehmen hervor, die bis heute gewachsen sind und noch mehr neue kamen hinzu – nicht nur in Jena. Laut dem Optiknetzwerk OptoNet e.V. haben wir in Thüringen 167 Unternehmen mit 14.400 Beschäftigten. Die Durchschnittsgröße der Unternehmen beträgt etwa 80 Mitarbeiter. Und die meisten bilden ihren Nachwuchs selbst aus. Ganze 600 Azubis gibt es derzeit in der Branche im Freistaat, gesucht werden aber noch viele mehr. Ausgebildet wird in den Berufen Feinoptik, Feinwerkmechanik und Verfahrensmechanik. Sie alle setzen gute Noten in den MINT Fächern, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, voraus. Die meisten Unternehmen stellten in der Vergangenheit darüber hinaus vorwiegend Azubis mit einem Realschulabschluss ein. Wenn du das vorweisen und dir die Optik als Handlungsfeld vorstellen kannst, dann kannst du auf eine sichere Zukunft bauen. Mit einem Abitur hingegen bist du in Thüringens Optotechnologien ebenso gut beraten. Ob Friedrich­Schiller­Uni, FH Jena oder die TU Ilmenau – an jeder dieser Hochschulen gibt es spezielle Studiengänge, die dir den Einstieg in die Welt der Laser und Linsen ermöglichen. Laut dem vom Wirtschaftsminister Matthias Machnig in Auftrag gegebenen Trendatlas 2020 wird die Optik als eines von elf Wachstumsfeldern angesehen. Die Studie kommt sogar zu dem Schluss, dass Thüringen das Potential hat, eines der bedeu­ tendsten Optikzentren der Welt aufzubauen. OptoNet rechnet bis zum Jahr 2015 mit etwa 1.300 fehlenden Facharbeitern und Hochschulabsolventen. Na wenn das mal keine guten Perspektiven für dich verspricht! Oder vielleicht doch lieber ins Handwerk? Eher familiär und handwerklich geprägt geht es hingegen in der Glasbranche Thüringens zu. Die Geschichte des Glases ist dafür um einiges länger als die der Optik. Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts entstand im Thüringer Wald die erste so genannte Hütte, in der Glas hergestellt und bearbeitet worden ist. In der Zwischenzeit haben sich Arbeit und Methoden zwar verändert, dennoch ist einiges gleich geblieben – die Arbeit mit Feuer zum Beispiel oder die mit den Händen. Aber auch hier hat sich etwas getan. Glas ist ein wichtiger Werkstoff für viele Branchen. In der Automobilindustrie wird er eingesetzt ebenso wie in der Medizintechnik oder in Laboren der Chemie und der Industrie. Mögliche Berufe, die du hier ergreifen kannst sind Glasapparatebauer, Glasbläser oder Verfahrensmechaniker für Glastechnik. Und natürlich gibt es auch für diesen Bereich die passenden Studiengänge. Viele der Berufe und Studienmöglichkeiten haben wir auf den folgenden Seiten vorgestellt. Vielleicht findest du die eine oder andere Anregung für deine Berufsplanung. (rw)

Foto: Jenoptik


Titel

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Susann Tassotto trägt eine Brille. Damit ist die 22­Jährige in guter Gesellschaft. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach haben zwei von drei Erwachsenen eine Sehhilfe – Tendenz steigend. Susann ist mit ihrer Brille sehr zufrieden und irgendwie muss sie das auch sein, denn schließlich verkauft und baut sie jeden Tag zig Brillen. Sie lernt den Beruf der Augenoptikerin bei Fielmann in Gera.

Die Durchblicker ptiker Augeno

Dauer: 3 Jahre

(m/w)

Voraussetzung: Mittlere Reife, handwerkliches Geschick, gute Noten in Mathe und Deutsch, Teamfähigkeit, du solltest gern

mit Menschen arbeiten Chancen: Augenoptiker bilden fast ausschließ­ lich für den eigenen Bedarf aus. Bei Eignung hast du gute Übernahmechancen. Mit abge­ schlossenem Beruf und ein wenig Berufspraxis kannst du dich weiterbilden zum Handwerks­ meister und vielleicht selbst mal ein Fach­ geschäft führen. Auch ein Studium ist möglich.

Schon seit der neunten Klasse wusste sie, dass das ihr Beruf werden sollte.

wieder auf das Herstellen der Brillen. Die Werkstatt liegt gleich eine Etage über

„Ich habe immer gerne gebastelt und etwas mit den Händen gemacht. Als es

dem Verkaufsraum in der Geraer Innenstadt. Hier stehen verschiedene Gerä­

an die Praktikumssuche in der Schule ging, dachte ich, dass Augenoptikerin

te, mit denen Brillengläser auf ihre Stärke überprüft, geschnitten und geschlif­

gut zu mir passen könnte“, sagt sie. Und genau so war es dann auch. Heute ist

fen werden können. All das gehört auch zu Susanns Aufgaben. Immer, wenn

Susann im dritten Ausbildungsjahr und kann auf jede Menge Gelerntes zu­

ein Kunde sich für eine Brille entschieden hat, kommt das Gestell zusammen

rückblicken. „Im ersten Lehrjahr ging es in der Berufsschule los mit Fächern

mit dem Auftrag hoch in die Werkstatt. Susann bestellt die passenden Gläser

wie Englisch, Mathematik, physikalischer Optik und der Anatomie des Auges“,

und sobald sie eintreffen, beginnt sie mit der Arbeit. Sie misst die genaue

erinnert sie sich. Parallel dazu verlief die Praxis in der Fielmann­Niederlassung

Form der Brille und überträgt sie auf das Glas um es zurechtzuschneiden. „Die

Gera. „Am Anfang war ich größtenteils in der Werkstatt und habe nach und

eigentliche Arbeit übernehmen die Maschinen“, erklärt sie. „Aber wir haben

nach die verschiedenen Geräte kennengelernt.“ Erst im zweiten Lehrjahr durf­

auch gelernt, alles richtig selbst mit der Hand zu bearbeiten.“

te sie auch in den Verkaufsraum. Zunächst schaute sie den Kollegen über die Schulter und führte schon die ersten Verkaufsgespräche. „Das ist mit das

Ist die Brille schließlich fertig, geht es wieder im Verkaufsraum weiter mit

schönste, wenn man am Ende eine Brille mit dem Kunden zusammen gefun­

dem Anpassen beim Kunden. „Wenn ich mit der Ausbildung fertig bin, wird

den hat und er zufrieden den Laden verlässt“, weiß Susann. Das sei aber an­

die Zeit, die ich in der Werkstatt verbringe, weniger werden“, weiß Susann.

fangs gar nicht so einfach gewesen. Das richtige Verkaufen will erst geübt sein.

Das sei aber okay, weil ihr beide Seiten Spaß machen. Das muss es auch, denn

„Das geht schon bei der Begrüßung los“, sagt sie. „Dann muss man wissen,

sie ist in einem Dienstleistungsjob, der bestimmte Anforderungen an sie stellt:

wie man mit Kunden umgeht, und schließlich braucht man auch eine gewisse

„Man sollte gut mit Menschen umgehen können, denn jeder Kunde ist anders.

Fachkompetenz, um bei der großen Auswahl an Brillen den Kunden richtig zu

Und man muss teamfähig sein, weil man täglich mit seinen Kollegen im

beraten.“ Und natürlich sei nicht jeder Kunde gleich. Es gebe die verschiedens­

Verkaufsraum steht.“ Und schließlich brauche man auch handwerkliches Ge­

ten Gründe, warum Menschen eine Brille brauchen. „Das war dann auch der

schick, um die Brillen ordentlich zu fertigen. Dafür erhält man am Ende einen

theoretische Inhalt im zweiten Lehrjahr“, erzählt sie. „Wir haben alle mögli­

anspruchsvollen und ausgewogenen Job, der viel Abwechslung bietet. Und

chen Augenerkrankungen kennengelernt und die passenden Gläser dazu.“

bei der steigenden Zahl der Brillenträger ist die Zukunft wohl gesichert. (rw)

Jetzt im dritten Lehrjahr halten sich Verkaufstätigkeit und Werkstatt eher die Waage. Wenngleich Susann gerne Kunden berät, freut sie sich auch immer

Foto: René Weigel

www.fielmann.de/ausbildung

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


Titel

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Glas ist nicht gleich Glas. Da gibt es Quarzglas, Bleiglas, Kronglas und viele Arten mehr. Einsatz finden sie unter anderem als Linsen in Mikroskopen und Objektiven, als Prismen für die optische Industrie oder als Spiegel in verschiedensten optischen Bauteilen. Aber auch in der Fahrzeug­ und Möbelindustrie ist Glas unabdingbar. Für die Bearbeitung der verschiedenen Gläser ist der Verfahrensmechaniker für Glastechnik zuständig. Franziska Hartmann ist gerade mit der Ausbildung in dem Beruf fertig geworden und wurde von ihrem Ausbildungsbetrieb Docter Optics direkt übernommen. Sie beschreibt, was sie bisher alles gelernt hat und worauf es bei dem Beruf ankommt.

Glasklare Ausbildung ens­ Verfahr r für ike mechan hnik Glastec (m/w)

Dauer: 3 Jahre Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten in Chemie, Physik und Werken/Technik Chancen: Möglichkeit der Meister­ oder Technikerweiterbildung. Mit einer Hoch­ schulzugangsberechtigung kann auch ein Studium angeschlossen werden.

Schon in der Schule interessierte sich Franziska für die Funktionsweise von

ten werden. An anderer Stelle tragen Schleifmaschinen kleinste Material­

Mikroskopen, Ferngläsern und Co. Mit dem Realschulabschluss in der Tasche

schichten von einem Glasblock ab. Mit all diesen Maschinen musste Franziska

machte sie sich dann auf die Suche nach dem passenden Ausbildungsunter­

lernen umzugehen. „Noch heute kenne ich mich aber längst nicht mit allen

nehmen. Bei Docter Optics wurde sie fündig und sorgt heute in der Produktion

aus“, sagt sie. „Wir haben zum Beispiel eine große 5­Achs­CNC­Anlage zur

dafür, dass Kunden in der ganzen Welt Vorprodukte aus Glas bekommen, die

Glasbearbeitung, an der habe ich noch nie gearbeitet.“ Überhaupt sei Geduld

sie in der eigenen Forschung und Entwicklung oder für die Weiterverarbeitung

eine der wichtigsten Eigenschaften, die man für den Beruf mitbringen sollte,

einsetzen können. Bis es allerdings soweit war, musste sie erst eine dreijährige

weiß Franziska, denn „allein das Einrichten der Maschinen kann schon mal et­

Ausbildung absolvieren.

was länger dauern. Gerade am Anfang.“ Aber um den Umgang mit den Maschinen zu lernen, ist die Ausbildung ja da. Daher wurde auch in den letz­

In den ersten Monaten lernte sie zum Beispiel, wie Glas überhaupt herge­

ten eineinhalb Jahren das Arbeiten an den Maschinen vertieft. Franziska lern­

stellt wird, wie man die Mengen verschiedener Komponenten für die Glas­

te, wie sie programmiert, wie Werkzeuge eingerichtet und gewechselt oder

mischungen berechnet und wie Maschinen, Werkzeuge und Geräte zur

wie Qualitätsmängel erkannt und behoben werden können. Vor allem in letz­

Glasbearbeitung eingerichtet und auch gewartet werden. Die Glasherstellung

terem war sie besonders gut, weshalb sie heute auch in der Qualitätssiche­

gehört zwar in der Praxis nicht zu den Aufgaben in ihrem Unternehmen, wich­

rung eingesetzt ist. „Hier bin ich dafür zuständig, die fertigen Produkte zu kon­

tig ist es aber dennoch, um sich mit dem Gesamtprozess auszukennen. „Ich

trollieren und falls Fehler auftreten, mit den Verantwortlichen Lösungen zu

habe am Anfang eher einfache Arbeiten durchgeführt“, erinnert sie sich.

finden“, sagt sie. Bei dieser Aufgabe ist es absolut wichtig, jeden Prozess bei

Meistens waren es Vorbereitungsaufgaben, die in der Produktion anfielen. So

der Herstellung genau zu kennen, um bei Problemen auch gleich Lösungs­

klebte sie, kitten, wie sie es nennt, zum Beispiel Glasplatten an die eigentli­

vorschläge parat zu haben. Franziska wird nun in den nächsten Jahren das

chen Werkstücke, damit deren Ränder beim späteren Schneiden oder Bohren

Gelernte festigen. Vielleicht, so sagt sie, werde sie noch den Meister bezie­

nicht ausplatzen. „Erst nach ungefähr einem Jahr durfte ich dann selbst auch

hungsweise die Meisterin in ihrem Beruf anschließen. „Auf jeden Fall bin ich

mal an die Maschinen“, sagt sie. Und davon hat sie eine Menge in ihrem

froh, den Beruf ergriffen zu haben, denn er macht jeden Tag wieder Spaß“,

Produktionsbetrieb. Da gibt es große Bandsägen, die Glasblöcke bis zu einer

sagt sie mit einem Lächeln. (rw)

Stärke von über einem Meter durchsägen können. Daneben stehen Loch­ sägen, mit denen feinste Scheiben aus Glaszylindern oder ­quadern geschnit­

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

www.docteroptics.com

Foto: René Weigel


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Titel

Eine winzig kleine zarte Kunststofflinse, die man ohne große Anstrengung mit einem Finger zerdrücken kann, und eine tonnenschwere CNC­Fräsmaschine, die ein einzelner Mensch allein von Hand keinen Millimeter verrücken könnte. Wie diese beiden Dinge zusammenpassen? Das weiß Martin Simon. Der 21­jährige Thüringer ist einer von sechs Auszubildenden bei Jenoptik am Standort Triptis, wo unter anderem kleinste optische Komponenten und Systeme produziert werden, und arbeitet dabei selbst an einer beeindruckend großen Maschine.

Jenoptiks Nachwuchskoryphäe ug­ Werkze ker i mechan (m/w)

Dauer: 3,5 Jahre Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten in Mathe, Physik und Chemie, räumliches Vor­ stellungsvermögen, Beobachtungsgenauigkeit Chancen: Nach erfolgreicher Ausbildung kannst du dich zum Meister oder Techniker weiterbilden, oder – wenn du die Hochschul­ reife besitzt – ein zur Branche passendes Studium anschließen.

Dass es mal in die Richtung Maschinenbau gehen würde, war Martin schon

schon eine ganz schön große und anspruchsvolle Maschine. Ich hätte auch

früh klar: „Durch meinen Onkel, der eine eigene Schmiede hat, bin ich schon

nicht gedacht, dass ich als Azubi mal dort lande“, erzählt er stolz. Der Arbeits­

mit der Metallverarbeitung in Berührung gekommen, doch ‚nur‘ Zerspaner

prozess beginnt für Martin dabei aber am Computer: „Wenn ich die Vorlage

war mir zu wenig, ich wollte schon etwas mehr gefordert werden“. Ein Prak­

für ein Werkteil bekomme, programmiere ich am Rechner die Einstellungen

tikum im Werkzeugbau gab dann schließlich den Ausschlag und sein Berufs­

und gehe dann erst raus an die Maschine. Dort übertrage ich die Daten und

wunsch stand fest: Werkzeugmechaniker. Mit dem Abi in der Tasche ging es

wähle den Werkstoff und die Schnittbedingungen aus. Dann drücke ich den

auf Lehrstellensuche und Martin bekam gleich mehrere Zusagen. Warum

Startknopf und die Maschine fräst nach meinen Eingaben.“ Eine spannende

Jenoptik den Zuschlag erhielt? „Ganz einfach, hier hat alles gepasst. Die Nähe

Arbeit, und doch darf es für Martin noch ‚ein bisschen mehr‘ sehr. „Wir haben

zum Wohnort, das Unternehmen, das Ausbildungsgehalt.“

in ihm ein großes Talent entdeckt“, sagt sein Ausbilder Jörg Poser stolz, „und so was wollen wir natürlich fördern.“ Martin bekam ein eigenes Projekt, bei

Das erste seiner insgesamt dreieinhalb Ausbildungsjahre verbrachte Martin

dem er sich als Konstrukteur versuchen durfte. Das Ergebnis: Er hat ein Werk­

dann aber erstmal in den Übungswerkstätten des Jenaer Bildungszentrums.

zeug für Profilkappen entworfen, die inzwischen am Standort Mühlhausen

Dort standen unter anderem Grundtechniken wie Sägen, Fräsen und Drehen

produziert werden. „Klar, dass wir so eine ‚Koryphäe‘ halten wollen“, sagt Jörg

auf dem Plan. „Das hat mir nicht so wahnsinnig viel Spaß gemacht und war

Poser. Und deshalb bastelt man auch schon fleißig an Martins beruflicher

auch wirklich anstrengend“, erinnert er sich, „aber es gehörte eben dazu.“ Bei

Zukunft. „Wir sind auf der Suche nach Fachkräften und bilden für unseren

Jenoptik selbst sei er dann von Beginn an in der ‚echten‘ Produktion beteiligt

Eigenbedarf aus. Martin ist dabei ein echter Glücksgriff, denn er selbst hatte

gewesen. Dabei musste Martin auch schnell selbst Verantwortung überneh­

nach der Möglichkeit eines anschließenden Studiums gefragt, und das unter­

men: „Das Wichtigste an meiner Arbeit ist Genauigkeit. Die Teile, die ich her­

stützen wir natürlich sehr gern.“ So wird Martin im Oktober nächsten Jahres

stelle, müssen absolut den Vorgaben entsprechen. Wenn ich da Fehler mache,

an der BA Eisenach ein duales Maschinenbau­Studium beginnen. Wobei Jen­

ist die Produktion gestört. Das ist bei mir aber zum Glück noch nicht vorge­

optik als Praxispartner dabei auch die kompletten Studiengebühren bezahlen

kommen“, freut er sich.

wird. „Und natürlich wollen wir Martin nach seinem Abschluss in ein festes Arbeitsverhältnis übernehmen“, verspricht Jörg Poser. (mü)

Jetzt, im dritten Lehrjahr, ist Martin in der so genannten CAD/CAM­Abtei­ lung beschäftigt. „Da arbeite ich an einer fünfachsigen Fräsmaschine, das ist

Foto: Manuela Müller

www.jenoptik.de

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Titel

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WiYou∙Lexikon Glas∙blä∙ser ­ Kunst∙au∙gen (m/w) Gut, Augen sind wahrscheinlich nicht das erste, an was du denkst, wenn es um die verschiedenen Ein­ satzbereiche der Glasbläser geht, aber: Glasbläser ­ Kunstaugen ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. In diesem geht es um das Anfertigen von Kunstaugen für Tierplastiken, Stofftiere und Puppen ebenso wie um farblich gestaltete Halbfabrikate und Prothesen für (menschliche) Augen. Voraussetzung: Gutes räum­ liches Vorstellungsvermögen und Rechenfertigkeit brauchst du, wenn es um das Entwerfen und Berechnen von Flächen und Körpern geht, zeichnerisches Talent und Gespür für Ästhetik, wenn du Skizzen und Pläne anfertigst. Chancen: Handwerksbetriebe und Manufakturen sind deine späteren Arbeitgeber. Mit einigen Jahren Berufserfahrung und Talent kannst du dich weiterbilden und so vielleicht auch deine eigene kleine Werkstatt eröffnen.

Fein∙op∙ti∙ker (m/w) Ein normales Stück Glas verleiht dir zwar den Durchblick, mehr aber erst einmal auch nicht. Damit es ver­ größert, verzerrt oder filtert und so in Fernrohren, Mikroskopen, Projektionsgeräten, medizinischen Diag­ nostik­Geräten oder Astro­Objektiven zum Einsatz kommen kann, musst du als Feinoptiker ran. Als dieser verarbeitest du Glasrohlinge zu Linsen und Prismen, beziehungsweise stellst aus unterschiedlichen Materialien optische Bauelemente und ­systeme her. Obwohl du dabei sehr oft mit elektronischen CNC­ Maschinen zu tun hast, ist für viele Arbeitsgänge immer noch Handarbeit gefragt. Voraussetzung: Mit­ bringen solltest du einen Realschulabschluss mit guten Noten in Mathe und den naturwissenschaftlich­ technischen Fächern. Außerdem musst du genau arbeiten und dich präzise an Vorgaben halten können. Ein gutes Auge kann hierbei nicht schaden. Chancen: Du bist überall gefragt, wo es um die Herstellung von optischen, fotografischen oder feinmechanischen Erzeugnissen geht. Aber auch im Foto­ oder op­ tisch­bezogenen Einzelhandel kannst du Arbeit finden.

Ke∙ra∙mi∙ker (m/w) Die Keramikkacheln mit den blauen Gänsen in der Küche deiner Oma findest du ganz furchtbar? Dann werd Keramiker und mach es besser. Als dieser gehört es nämlich zu deinen Aufgaben, Zier­ und Ge­ brauchskeramik wie Tassen, Teller, Blumenkrüge und Vasen, oder auch Ofen­ und Wandkacheln zu ent­ werfen und herzustellen. Willst du keine fertige Arbeitsmasse verwenden, mischst du Tone und Zu­ schlagstoffe dafür selbst zusammen. Außerdem brennst und verzierst du keramische Werkstücke anschließend. Voraussetzung: Du solltest Spaß an handwerklichen Arbeiten haben, eben dafür auch ein bisschen Geschick und dazu einen Sinn für Ästhetik und fürs Kreative. Die dreijährige Ausbildung absol­ vierst du in einem Handwerksbetrieb und in der Berufsschule. Chancen: Deine späteren Arbeitgeber sind Klein­ und Mittelbetriebe des Keramikerhandwerks. Außerdem kannst du dich für spezielle Arbeits­ techniken weiterqualifizieren.

Leicht∙flug∙zeug∙bau∙er (m/w) Leicht ist hier höchstens das Material, ansonsten ist der Bau von Leichtflugzeugen und ­geräten aber sehr anspruchsvoll, schließlich hängt das Leben der Passagiere davon ab, dass die Fluggeräte einwandfrei funk­ tionieren. Deine Aufgabe als Leichtflugzeugbauer ist es, aus unterschiedlichen Materialien, die meist aus Faserverbundstoffen bestehen, mithilfe von Schablonen Vorrichtungen, Formen und Bauteile wie Sandwichschalen, Rippen, Spanten, Ruder und Verkleidungen anzufertigen und zu einem flugfähigen Gerät zusammenzumontieren. Voraussetzung: Wie bei allen Konstrukteurstätigkeiten sind Mathe, Physik, Werken und Technik besonders wichtig. Außerdem sind Sorgfalt, Genauigkeit und verantwortungsvolles Arbeiten gefragt. Chancen: Nach deiner Ausbildung arbeitest du vorwiegend in Industriebetrieben des Segel­ und Leichtflugzeugbaus. Mit etwas Berufserfahrung kannst du unter anderem den Meister anschlie­ ßen. (mü)

Illustration: Elena Kozlova/123rf.com


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Titel

ser

Glasblä

(m/w)

Dauer: 3 Jahre Voraussetzung: Mittlere Reife oder guter Hauptschulabschluss, gute Noten in Kunst, Werken/Technik und gute chemische und physikalische Kenntnisse, kunsthandwerkliches Geschick, Geduld und Konzentrationsfähigkeit Chancen: Für eine leitende Position kannst du einen Meister anschließen oder auch studieren.

Ein Werkstoff – zwei Berufe Jan Lange und Dima Beirit lernen gerade ganz ähnliche Berufe, die aber bei genauerer

Inzwischen sitzt auch Dima an seinem Brenner. Der an­

Betrachtung doch riesige Unterschiede aufweisen. Beide haben den Werkstoff Glas für sich ent­

gehende Glasapparatebauer macht seine Ausbildung bei

deckt. Beide sitzen sie für ihre Arbeit an Hochleistungsbrennern und beide haben deshalb auch

der Firma j­fiber aus Jena. Deren Partner ist das berufli­

keine Haare mehr an den Händen. „Das bringt die Tätigkeit nun mal mit sich“, sagt Jan. Und

che Bildungszentrum CJD Ilmenau, wo er seine Praxis­

doch kommen bei beiden ganz unterschiedliche Produkte heraus.

ausbildung bekommt, um nach den drei Jahren Lehrzeit direkt in die Produktion seiner Firma einzusteigen. Grundsätzlich sieht sein Arbeitsplatz ganz ähnlich wie

Jan lernt Glasbläser mit der Fachrichtung Glasgestaltung in der Farbglashütte

der von Jan aus. Vor ihm faucht eine hellgelbe Flamme, dahinter steht ein so

Lauscha. Dieses Handwerk hat in Südthüringen eine lange Tradition. Zum

genannter Vorwärmer, der verschieden große Glasstäbe auf 500 Grad erhitzt.

Beispiel stammt von hier der weltweit berühmte Christbaumschmuck. Jans

Nur um Kunst geht es hier nicht. Statt Mäuse und Co. zu fertigen, stellt Dima

Beruf hat also sehr viel mit Kreativität und handwerklichem Geschick zu tun.

in der Lehrwerkstatt Instrumente für Labore her. Gerade studiert er eine tech­

Um den Beruf zu erlernen, kam er extra aus Mecklenburg­Vorpommern. „Ich

nische Zeichnung mit genauen Maßvorgaben. Ein Röhrchen zum Testen von

fuhr mit meinen Eltern nach Thüringen, als ich in der zweiten Klasse war. Da

Chemikalien soll es werden. „Es ist wichtig, ganz genau zu arbeiten“, erklärt

habe ich das erste Mal gesehen, wie jemand Figuren aus Glas herstellt und

er. „Wir haben genaue Vorgaben, an die wir uns halten müssen. Nur minimale

seitdem wollte ich Glasbläser werden“, erinnert er sich. Während er das er­

Abweichungen von hundertstel Millimetern sind zulässig.“ Dafür kontrolliert

zählt, sitzt er vor einem Brenner und hält eine kleine Glasfigur in die 1.200

Dima sein Werkstück immer wieder mit Messlehren und Maßband. Zwei klei­

Grad heiße Flamme. Eine Maus soll es mal werden, die ersten Umrisse sind

ne Kugeln sind auf der Zeichnung zu sehen. Die muss er jetzt in das Glas bla­

bereits zu erkennen. Hochkonzentriert setzt er gerade das zweite Ohr an den

sen. Vorsichtig setzt er den Mund an, und das Stück, das er gerade in der

Kopf an. Hat das Material einmal die richtige Temperatur, muss alles schnell

Flamme erhitzt hat, dehnt sich aus. „Dabei muss das Glas immer gedreht wer­

gehen. „Wenn das Glas zu stark erkaltet, sind die Spannungen so groß, dass

den, sonst wird die Kugel nicht rund“, sagt er. Wie viel Luft er wie stark in das

es zerspringen würde, wenn ich es wieder in die Flamme halte“, erklärt er.

Glasröhrchen blasen muss, weiß er mittlerweile genau. Aber dafür sei viel

Mäuse gehören schon zur höheren Kunst für den Azubi im zweiten Lehrjahr.

Übung notwendig gewesen. Nach wenigen Sekunden hält Dima ein Röhrchen

Angefangen hat er mit einer kleinen Ente. Das Lehrstück steht noch auf sei­

mit der ersten perfekten Kugel in den Händen.

nem Tisch und erinnert noch nicht wirklich an einen Vogel. „Das ist natürlich völlig normal. Man braucht unendlich viel Geduld, bis man wirklich gut wird“,

Apropos Hände: Sowohl Jans als auch Dimas Hände sind bereits von ihrem

sagt er. Aber Übung macht bekanntlich den Meister und so gibt ihm sein

Beruf gezeichnet. Haare gibt es da bei keinem mehr. Beide tragen zu ihrem

Lehrmeister auch immer neue Aufgaben und zeigt ihm, wie er sie ange­

Schutz während der Arbeit an der Flamme zwar eine Schutzbrille „und auch

hen muss.

lange Klamotten sind vorteilhaft“, ergänzt Dima. Aber „kleinere Verletzungen

Fotos: René Weigel

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Dauer: 3 Jahre Voraussetzung: Mindestens guter Haupt­ schulabschluss, gute Noten in Mathe, Chemie, Physik und Werken/Technik Chancen: Der Beruf bietet ein breites Spektrum an Aufstiegsweiterbildungen an, z. B. in den Bereichen Glasdesign, Qualitätssicherung oder Glastechnik. Natürlich kannst du auch hier einen Meister an­ schließen oder ein Studium aufnehmen.

Glas­ e­ apparatr baue (m/w)

bleiben nicht aus“, sagt Jan und zeigt auf eine kleine Narbe, die er sich an ei­

Ränder besitzen. Jedes Stück ist ein Unikat. Hier geht es um Individualität, we­

nem Brenner zugezogen hat, als er nicht ganz konzentriert war. Und auch Dima

niger um Serienproduktion. Dennoch muss auch Jan bestimmte Regeln ein­

erzählt, dass er sich schon häufig geschnitten hat. „Es ist wirklich wichtig, dass

halten, wenn er seine Kunstwerke produziert. Das wichtigste ist, dass sie funk­

man sich gut konzentrieren kann. Es ist aber nicht so, das man jeden Tag blu­

tionieren. Ein Glas muss also zum Beispiel stehen können und absolut gerade

tend nach Hause kommt“, sagt er lachend. Später in seiner Firma wird er in

sein. Auf jedes Teil hat sein Ausbilder eine Note geschrieben. „Das ist die

der Produktion von Glasfaserleitungen arbeiten. Und auch da kommt es auf

Vorbereitung auf die Zwischenprüfung“, erklärt er. Die Noten werden später

Präzision an. Schließlich sollen die Leitungen Datenübertragungsgeschwindig­

mit denen aus der Berufsschule zusammengerechnet und daraus ergibt sich

keiten von 10 GB pro Sekunde leisten. Allerdings wird er hier vorwiegend mit

die Durchschnittsnote. Auch Dima bereitet sich auf die Zwischenprüfung vor.

so genanntem Quarzglas arbeiten, bei dem Temperaturen von 1.200 Grad nur

„Geprüft werden verschiedene Glasapparate. Dabei kommt es auf die Funk­

der Anfang sind.

tion und die Maße an“, sagt er. Wirklich Sorgen mache er sich nicht, denn die Ausbildung sei so gestaltet, dass er gut mitkomme. Bei der Prüfung geht es

Jan hingegen hat sich absolut der Kunst verschrieben. Er zeigt verschiedene

aber nicht nur um die Praxis. Auch das Wissen aus der Berufsschule wird ab­

Werkstücke, an denen er gearbeitet hat. Dazu gehören zum Beispiel Böden

gefragt. Dimas Berufsschule ist gleich neben seiner Ausbildungsstätte in

von langstieligen Gläsern und kleine Vasen, die kunstvoll geschwungene

Ilmenau. Hier bekommt er das Grundlagenwissen in den Bereichen Glasapparatekunde, Elektrotechnik, Ofenbau und Feuerungstechnik, Arbeits­ schutz und technische Apparatezeichnungen. Er lernt unter anderem, wie Glas nach seiner chemischen Zusammensetzung unterschieden wird, wie unter­ schiedliche Gläser miteinander verbunden werden können und welche Arten der Glasbearbeitung es gibt. Jan hingegen geht in die Berufsfachschule Glas in Lauscha. Auf seinem Stundenplan stehen Fächer wie Glasherstellung und ­ veredelung, das Gestalten von Schriften, Formen und Dekoren oder die Entwicklung von Entwürfen für Zierformen. Auch die künstlerische Gestaltung von Glasobjekten wird hier gelehrt. So haben beide ganz unterschiedliche Ansprüche an den gleichen Werkstoff und sie zeigen anschaulich, wie unterschiedlich Glas in seinen Anwendungs­ möglichkeiten ist. Jetzt musst du dich nur entscheiden, ob du eher der krea­ tive Kopf oder der genaue Tüftler bist. Denn gute Zukunftsaussichten bieten beide Berufe, der Glasbläser im Handwerk, der Glasapparatebauer vorwie­ gend in der Industrie. (rw)

www.farbglashuette.de www.j­fiber.com

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Ein Auto besteht aus hunderten Einzelteilen. Sie werden aus Metall, Kunststoff oder auch Glas gefertigt. Dabei stellen VW, Opel und Co. die meisten Teile aber nicht selbst her, sondern lassen diese von Spezialisten ferti­ gen. Und davon gibt es richtig viele. Nicht umsonst ist dieser Industriezweig einer der größten in Thüringen. Ein solcher Zulieferer ist die Firma Docter Optics aus Neustadt an der Orla. Sie stellt Linsen für Auto­ scheinwerfer her und ist damit weltweit Marktführer. Ihre optischen Komponenten werden in unzähligen Autos verbaut, vom Smart bis zum teuersten Serien­ fahrzeug der Welt – dem Bugatti Veyron. Rund 450 Mitarbeiter arbeiten dafür in dem Unternehmen in Ostthüringen.

gie

WiYouLo

Vom Glasrohling zur Hightech­Linse .Ausbildung beim Weltmarktführer aus Thüringen. Die kleinen Linsen von Docter Optics sind dafür verantwortlich, dass das

Werkzeugformenbau konstruieren sie anhand der Zeichnungen und techni­

Licht von Xenon­, Halogen­ und LED­Scheinwerfern auf der Straße verteilt

schen Vorgaben der Konstruktionsingenieure ein Werkzeug, mit dem später

wird. Bei der Herstellung ist höchste Präzision erforderlich, denn sie müssen

die Linse gefertigt werden kann – quasi die Form, in der das Glas zu einer Linse

unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden. Zum Beispiel darf das

gepresst werden soll. Sie programmieren so genannte CNC­Anlagen, in denen

Licht nicht den Gegenverkehr blenden, muss aber trotzdem so verteilt wer­

das Metall für das Werkzeug geschnitten, gefräst und gebohrt wird. Jeder

den, dass eine optimale Ausleuchtung der Straße erreicht wird.

Handgriff muss sitzen, damit am Ende alle Abmessungen stimmen, denn in der optischen Industrie geht es um millionstel Millimeter, also um das sprich­

Bevor die perfekte Linse aber in einem Scheinwerfer zum Einsatz kommt,

wörtliche „Mü“ (Mikrometer).

sind viele Arbeitsschritte notwendig. In der Regel beginnen sie bei dem Auftraggeber, also einem Hersteller kompletter Scheinwerferanlagen. Mit ihm

Als Zerspanungsmechaniker bei Docter Optics hast du damit einen verant­

sind die Projektleiter von Docter Optics in ständiger Verbindung. Soll eine

wortungsvollen Job. Jedes Jahr bildet das Unternehmen zwei junge Menschen

Linse für ein neues Scheinwerfermodell entwickelt werden, setzen sich Optik­

in dem Beruf aus. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und du lernst alles

designer – das können zum Beispiel Physiker mit einer Spezialisierung auf

rund um die Bearbeitung von Metall. Anfangs stehst du dafür noch nicht an

Optik sein – mit dem Projektleiter zusammen und berechnen die Linse am

den komplizierten Maschinen, sondern benutzt die eigenen Hände zum

Computer. Sie simulieren mit Spezialsoftware die Funktion der Linse und de­

Feilen, Sägen und Schleifen. Im Unternehmen schaust du den Profis über die

signen sie um, bis alles perfekt ist. So ein Prozess kann schon einmal mehrere

Schulter und führst schon erste Vorbereitungsaufgaben durch. Parallel be­

Monate dauern. Und erst dann geht es an die Fertigung des ersten Prototyps.

kommst du theoretisches und praktisches Grundlagenwissen in der Berufsschule. Bist du dann mit dem Werkstoff richtig vertraut, geht es auch

Dazu machen sich die Zerspanungsmechaniker ans Werk. Im hauseigenen

Fotos: René Weigel, Docter Optics

schon mal selbst an die CNC­Maschinen. „Zerspanungsmechaniker sind bei

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WiYouLogie

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uns wichtige Mitarbeiter in der Produktion. Da wir nur für unseren eigenen Bedarf ausbilden, haben Azubis die besten Chancen bei Docter Optics“, sagt Antje Albrecht als Ausbildungsverantwortliche in der Personalabteilung des Unternehmens. Wenn die Zerspaner ihre Aufgabe erledigt haben und die Konstruktions­ ingenieure mit dem Werkzeug zufrieden sind, dann kommt in der Produktion das erste Mal der Werkstoff Glas zum Einsatz, aus dem letztlich die Linse ent­ stehen soll. Wie der genaue Produktionsprozess abläuft, das ist streng geheim. Nur soviel: Docter Optics hat dafür bereits einen Innovationspreis abgeräumt und ist mit dem Produkt, wie bereits erwähnt, Weltmarktführer – und das soll auch so bleiben! Technisch gesehen passiert aber folgendes: Ein Glasrohling, Gob genannt, wird erhitzt und in die Form, die der Zerspanungsmechaniker hergestellt hat, ge­ presst. Auch diese Arbeit wird im Großen und Ganzen wieder von Maschinen erledigt, die von den Mitarbeitern des Unternehmens bedient werden. Und bei so vielen Maschinen und Anlagen läuft nicht im­ mer alles reibungslos. Manchmal geht etwas an der

Ausbildung und Studium beim Weltmarktführer

empfindlichen Technik kaputt. Dann sind bei

Docter Optics ist ein mittelständisches Unternehmen, techno-

Docter Optics die Mechatroniker gefragt.

logisch führend in der Herstellung gepresster optischer Kom-

Auch in diesem Beruf werden jedes Jahr zwei Azubis ausgebildet. Als Mechatroniker kennst du dich mit allen Funktionsweisen der Maschinen aus, sei es die elektronische

ponenten aus Glas. Annähernd alle Scheinwerferhersteller weltweit bedienen sich der Projektionslinsen von Docter Optics. Daneben hat sich Docter Optics auch als Anbieter von

Steuerung, die Mechanik, Pneumatik oder

optischen Systemen (z. B. für die Biometrie oder die Medizin-

Hydraulik. In der Ausbildung lernst du, wie

und Analysetechnik) und Precision Glass Components inter-

diese Steuerungen funktionieren und gebaut

national einen Namen gemacht. Wir bilden qualifiziert in fol-

werden. Du lernst, wie sie im Zusammenspiel arbeiten

genden Sparten aus:

müssen und bist im Unternehmen der Spezialist für die Fehler­ suche und ­behebung. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Bestens ge­ eignet bist du dafür, wenn du gute Noten in Mathematik, Physik, Informatik und Werken/Technik mitbringst.

Ausbildungsberufe Verfahrensmechaniker/in Glastechnik Zerspanungsmechaniker/in

All die Arbeitsabläufe, Rohstoffe und Mitarbeiter müssen natürlich auch ver­ waltet werden. Hierfür sind bei Docter Optics Industriekaufleute und BA­ Studenten zuständig. Sie begleiten den gesamten Prozess vom Einkauf über

Mechatroniker/in Industriekauffrau/mann

die Abrechnung bis zum Vertrieb. Damit sind sie genauso wichtig wie die Mitarbeiter in der Produktion. „Bei uns kommt es vor allem auf den Menschen

Für Abiturienten bieten wir außerdem

an“, sagt Antje Albrecht. „Viele Azubis haben bei uns schon im Vorfeld ein

(zusammen mit der Berufsakademie Eisenach) an:

Praktikum gemacht. Das ist gut für beide Seiten.“ Und auch hier gilt wieder: Wer bei Docter Optics seine Ausbildung macht, hat sehr gute Chancen, direkt im Anschluss übernommen zu werden.

Dualer Studiengang Engineering/ Produktionstechnik zum Bachelor of Engineering (BA)

Am Ende dieses langen Prozesses waren viele Mitarbeiter in zahllosen Arbeitsschritten beschäftigt, bis die fertig produzierte Linse schließlich an den Kunden übergeben werden kann. Gibt der sein

www.docteroptics.com

„Go“, geht es in die Serienproduktion. Und bevor du das nächste Mal in das Auto deiner Eltern steigst, wirf doch kurz einen Blick in die Schein­ werfer. Wenn du dort eine Linse siehst, ist die sehr wahrscheinlich von Docter Optics aus Thü­ ringen.

Turning Ideas into Compone nts www.docteroptics.de

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Titel

Wer kennt sie nicht, die gute alte Brille. Einige tragen sie gern als modisches Accessoire, viele, die sie tragen müssen, empfinden sie jedoch eher als lästig. Dennoch ist es gut, dass es sie gibt, genauso wie Mikroskope, Vergrößerungslinsen und Prismen, die nicht nur im Physikunterricht Anwendung finden. Hast du dich schon einmal gefragt wie all diese Dinge funktionieren, oder wie sie hergestellt werden? Vielleicht kannst du dir ja sogar vorstellen dich auch im Berufsleben mit diesem Thema zu beschäftigen. Dann könnte ein Optik­Studium genau das Richtige für dich sein.

Mit Durchblick in die Zukunft Studium

nd Laser­ u no­ ch Optote n logie

„Laser­ und Optotechnologien“ ist ein Studiengang mit guten Perspektiven,

der Informatik gefestigt. Die Ausbildung in den folgenden Semestern dient der

durch den großen Bedarf an optischen Geräten in Industrie und Wissenschaft.

Erweiterung deiner Kenntnisse. Außerdem bekommst du Fachwissen der

Studiert wird in der für ihre Optik­ und Glasindustrie bekannten Stadt Jena.

Laser­ und Optotechnologien vermittelt. Was genau du im Studium durch­

Die dortige Fachhochschule bietet sogar ein Dual­Studium an. Dabei erhältst

nimmst, hängt von deinen gewählten Studienrichtungen ab. Dabei kannst du

du nicht nur einen, sondern gleich zwei Abschlüsse, da du neben dem Studium

beispielsweise zwischen den Modulen Lasertechnologie, Optotechnologie,

auch noch eine Ausbildung zum Feinoptiker absolvierst.

Optoentwicklung und Optoelektronik wählen. Studieninhalte wie Patentrecht, Marketing, Technisches Englisch, Nummerische Mathematik und Quali­

Die Gesamtausbildung dauert vier Jahre. Als erstes steht die Suche nach ei­

tätsmanagement sind Pflicht.

nem Ausbildungsplatz an, um den du dich selbst kümmern musst. Die Aus­ bildung kannst du zum Beispiel in einem Industrieunternehmen absolvieren,

Es gibt viele spannende Bereiche, in denen du mit den beiden Abschlüssen

welches sich mit der Herstellung von Glas beschäftigt. Wenn du einen passen­

arbeiten kannst; darunter natürlich die Optikbranche. Dort würdest du zum

den Ausbildungsplatz gefunden hast, schreibst du dich an der FH Jena ein.

Beispiel für Mikroskope, Projektionsgeräte, Kameras, medizinische Diagnostik­

Dein erstes Jahr dreht sich nur um die praktische Ausbildung. Im zweiten Jahr

Geräte und ähnliches Linsen, Prismen oder andere gläserne Bauteile herstel­

fängst du dann schon mit dem Studium an. Ausbildung und Studium besuchst

len und montieren. Außerdem könntest du in der Informations­ und Kom­

du abwechselnd. Dabei nimmt die Ausbildung immer nur drei Monate im Jahr

munikationstechnik sowie in den Branchen Medizin­ und Biotechnologie tätig

ein. Nach dem zweiten Ausbildungsblock schreibst du eine Zwischenprüfung

werden. Um Laser­ und Optotechnologien stu­

bei der Industrie­ und Handelskammer (IHK). Nach sechs Ausbildungsblocks

dieren zu können brauchst du mindestens ein

schließt du deine Ausbildung mit der IHK­Abschlussprüfung ab. Nachdem du

Fachabitur. Außerdem darf dein Notendurch­

deine Ausbildung zum Feinoptiker beendet hast, steht noch ein Jahr Studium

schnitt nicht schlechter als 2,5 sein.

an, in dem du unter anderem deine Bachelor­Arbeit schreibst. Hast du diese

Autorin: Ulrike Schachtschabel

bestanden, darfst du dich Bachelor of Engineering in Laser­ und Optotech­ nologien nennen. Diesen Titel bekommst du aber nicht geschenkt, dafür ist fleißiges Lernen notwendig. In den ersten drei Semestern deines Studiums werden deine Kenntnisse aus der Mathematik, der Physik, den Sprachen und

Foto: Schott

www.scitec.fh­jena.de

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Südthüringen

I

Auszubildende 2012 Wir sind ein mittelständiges Unternehmen mit ca. 470 Mitarbeitern im Herzen des Thüringer Waldes. Täglich verlassen ca. 600 t Glasverpackung für die Nahrungs-und Genussmittelindustrie, insbesondere für Spirituosen, Wasser, Saucen, Öle und Exklusivflaschen unsere Fertigung. Zur Erweiterung unseres jungen Teams bieten wir folgende Ausbildungsstellen an:

Verfahrensmechaniker/in Glastechnik Mechaniker/in für Land-und Baumaschinen

Bewerbungen an:

Glaswerk Ernstthal GmbH Frau Andrea Köhler Ausbildungsverantwortliche D-98724 Lauscha / Ernstthal Glaswerkstr. 29 Tel.: 0367 02 / 286 -13 / 915 Fax: 0367 02 / 20394 Email: andrea.koehler @glaswerk-ernstthal .de

Starte Deine Karriere mit uns! Ausbildungsplätze 2012 (m/w) - Werkzeugmechaniker für Formentechnik - Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik Ausbildungsplätze 2013 (m/w) - Elektroniker für Automatisierungstechnik - Mechatroniker - Werkzeugmechaniker für Formentechnik - Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an: Automotive Lighting Brotterode GmbH Personalabteilung Liebensteiner Str. 36, 98599 Brotterode Oder per E-Mail: Katrin.Hoffmann@al-lighting.com

Weitere Infos unter: 036840/83-1232 . www.al-lighting.com

Ausbildung mit Zukunft! Wir, die FRÖTEK-Kunststofftechnik GmbH, sind ein innovatives und weltweit agierendes Unternehmen. Unser Know-how liegt unter anderem in der Verarbeitung von Standardthermoplasten, Werkstoffen im Hochtemperaturbereich und speziellen Möglichkeiten der Faserverstärkung sowie leitfähiger Materialien. Sie haben gute schulische Leistungen in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie und handwerkliches Geschick? Sie sind fleißig, zuverlässig und verantwortungsbewusst? Dann wollen wir Sie auf Ihrem Weg in die Berufswelt unterstützen und bieten Ihnen eine zukunftsorientierte Ausbildung zum

Verfahr ensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik - Schwerpunkt Formteile Ausbildungsstart ist der 01.08.2012. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung, gerne auch per E-Mail an:

FRÖTEK-Kunststofftechnik GmbH Kerstin Treichel, Ilmenauer Straße 7 k, 98701 Großbreitenbach Tel. 036781/450-23, kerstin.treichel@froetek.de

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II

SĂźdthĂźringen

Die Suhler Schaeffler Tochter IDAM arbeitet eng mit Schulen aus der Region zusammen. So wurden 2008 Patenschaften fßr die Gymnasien in Suhl und Meiningen ßbernommen, in diesem Jahr kam die Lutherschule in Zella­ Mehlis dazu.

IDAM macht Schule

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w www.bruse-gmbh.de ww.brruse-gmbh.de

Ziel der Kooperationen ist, sich gegenseitig kennenzulernen und somit den SchĂźlern Einblicke in MĂśglichkeiten ihrer beruflichen Zukunft zu geben. Die Pläne der Zusammenarbeit mit der Lutherschule wurden vor kurzem bespro­ chen. Ăœber Praktika, Projektarbeiten und Talkrunden will man die SchĂźler fĂźr eine Ausbildung bei IDAM begeistern. Besonders interessant am Berufsorien­ tierungskonzept der Lutherschule ist ein sogenannter Praxistag, den es fĂźr HauptschĂźler bereits seit längerem gibt und der nun seit Februar auch fĂźr RealschĂźler mĂśglich ist. ZweiwĂśchentlich absolvieren die SchĂźler innherhalb von zwei Schulhalbjahren Arbeitstage in Unternehmen und lernen so intensiv Firma und Arbeitsabläufe kennen. „In der Vergangenheit haben Schule und Unternehmen der Region mit diesem Konzept sehr gute Ergebnisse erzielt“, informierte Schulleiterin Petra Leusenrinck. Zwei SchĂźler der neunten Klasse absolvieren nun im Zwei­Wochen­Rhythmus bei IDAM auf dem Friedberg ih­ ren Praxistag. Sie werden an verschiedenen Stellen in Produktion und Verwaltung eingesetzt, um sich so ausprobieren und beruflich orientieren zu kĂśnnen. Parallel dazu schreiben sie ihre Projektarbeit bei IDAM und bearbei­ ten darin ein betriebliches Thema. Auch zu den Gymnasien besteht ein enger Kontakt. So bekommen Suhler SchĂźler Hilfestellung von IDAM­Fachleuten bei der Bearbeitung ihrer Seminarfacharbeiten. Am Meininger Gymnasium prä­ sentierte sich die Schaeffler Tochter zum Berufsinformationstag im Februar. Nicht zuletzt unterstĂźtzt IDAM ein Forschungsprojekt zwischen der FH Schmal­ kalden und der Schule in Meiningen. Besonders erwähnenswert ist, dass sich das Unternehmen IDAM ein StĂźck Schule ins Haus geholt hat. Seit Anfang des Jahres gibt es im Betriebsrestaurant der IDAM eine Ausstellung mit SchĂźler­ kunst. Es werden abwechselnd Werke junger KĂźnstler der Patenschulen prä­ sentiert. www.idam.de

Foto: IDAM

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" "OTQSFDIQBSUOFS VOE XFJUFSF OTQSFDIQBSUOFS VOE XFJUFSF **OGPSNBUJPOFO )FSS (ÇSUOFS OGPSNBUJPOFO )FSS (ÇSUOFS 5 5FM FM C CFXFSCVOH!CSVTF EF FXFSCVOH!CSVTF EF WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


Südthüringen

III

P-D Glasfaser GmbH Brattendorf/Thür. Schleusinger Straße 81 D - 98673 AUENGRUND

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Südthüringen

V

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VI

Südthüringen

Beyond Glass – Glaskompetenz und mehr

niker

ro Mechat/w m

Der Name TGI steht für umfassende Glas-Kompetenz und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kunden in aller Welt. Am traditionsreichen Glas-Standort Ilmenau arbeiten wir heute in einer der modernsten Glashütten Europas daran, unseren Kunden jederzeit beste Produkte und Services zu liefern. Wir suchen für das Ausbildungsjahr 2012 motivierte und engagierte Auszubildende für folgende Berufe:

.Um was es geht:. Du arbeitest in einem Umfeld aus Elektrotechnik, Elektronik, Mechanik und Steuerungs­ und Informationstechnik. Das heißt, du installierst und montierst Anlagen, Maschinen und Systeme. Dafür planst du die Arbeitsabläufe, stellst das benötigte Material, Werkzeuge und Messtechnik zusammen und baust aus Geräten und Baugruppen komplexe Anlagen. Du knüpfst elektrische, pneumatische, hydraulische und mechanische Verbindungen zwischen den Komponenten, prüfst die Funktionsfähigkeit und suchst und behebst Fehler. .Was vorausgesetzt wird:. Du hast einen Realschulabschluss und dein Herz schlägt für Technik. Auch

Verfahrensmechaniker/-in Glastechnik Verfahrensmechaniker/-innen Glastechnik steuern, kontrollieren und regulieren weitgehend automatisierte Maschinen und Anlagen für die Herstellung von Glaserzeugnissen. Sie sind in jedem Arbeitsschritt des Fertigungsprozesses tätig, sie überwachen den Produktionsprozess und führen Qualitätskontrollen durch. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre.

Industriemechaniker/-in Industriemechnaniker/-innen stellen Geräteteile und Baugruppen für Maschinen und Produktionsanlagen her, richten sie ein oder bauen sie um. Sie optimieren und überwachen Fertigungsprozesse und übernehmen Reparatur- und Wartungsaufgaben. Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre.

Mathematik und Physik sollten keine Fremdwörter für dich sein. Räumliches Denken solltest du ebenfalls besitzen. .Deine Ausbildung:. Die theoretische Ausbildung des dreieinhalb Jahre dauernden Lehrberufs absolvierst du in einer Berufsschule. Hier wirst du unter anderem geschult in

Mechatroniker/-in Mechatroniker/-innen bauen mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zu komplexen Systemen zusammen, installieren Steuerungssoftware und halten Systeme instand. Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre.

den Themenbereichen Programmierung mechatronischer Systeme, manuelles und maschinelles Spanen, Trennen und Fügen, Montieren und Demontieren von Maschinen oder der technischen und betrieblichen Kommunikation. Das alles kannst du dann in deinem Ausbildungsbetrieb gleich praktisch anwenden und festigen. .Deine Chancen:.

Außerdem bieten wir ein duales Studium an:

Bachelor of Engineering (B.Eng.) Studienrichtung Produktionstechnik Interesse? Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftigen vollständigen Bewerbungsunterlagen, gern auch per e-mail an folgende Adresse:

Du kannst in Unternehmen des Maschinen­ und Anlagenbaus, der Schienen­, Luft­ und Raumfahrt, der chemischen Industrie und der Automobilbranche arbeiten. Jede Menge Auswahl also: In Thüringen bieten sich dir dafür eine Fülle an Möglichkeiten in den mittelständischen Unternehmen. Willst du nach der Ausbildung noch aufsatteln, dann hast du die Wahl zwischen Studium,

Technische Glaswerke Ilmenau GmbH . Personalabteilung . Kathrin Fischer Am Vogelherd 74 . 98693 Ilmenau . E-Mail: fischer@tgi-glas.net Nähere Informationen zu den Ausbildungsberufen und zum dualen Studium finden Sie auf unserer Homepage unter: www.tgi-glas.com

Techniker oder Meister. (rw)

Foto: Uwe Meinhold/dapd

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SĂźdthĂźringen

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VII

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Foto: Mykola Velychko/123rf.com


VIII

Südthüringen

Das junge t­wood Festival geht nach einem guten Start im vergangenen Jahr in seine zweite Runde. Dieses Jahr gleich zwei Tage, wie es sich für ein Festival gehört. Vom 6. bis 7. Juli wird der Thüringer Wald gerockt – und das nicht nur auf der Bühne.

Unser Unternehmen fertigt an zwei Standorten auf kurvengesteuerten Drehautomaten und modernsten CNC-Drehmaschinen kundenindividuelle Präzisionsdrehteile. Unsere Kunden sind in der Hydraulik- und Automobilindustrie sowie dem Maschinenbau tätig.

t­wood Festival: Die ersten Bands stehen fest

Wir bilden aus:

Zerspanungsmechaniker Fachrichtung Drehtechnik (m/w) Ausbildungsdauer: 3 1/2 Jahre Wir bieten die Voraussetzungen für eine optimale Ausbildung: • Zusammenarbeit mit dem Hildburghäuser Ausbildungszentrum Außenstelle Eisfeld • Praxisnahe Ausbildung direkt in der Fertigung durch erfahrene Ausbilder und Meister • Selbstständiges Arbeiten und Verantwortung für eigene Projekte Interesse? Bewerben Sie sich!

Bereits gebucht sind Jennifer Rostock und Luxuslärm. Die Rockröhre aus Berlin schaffte mit „Mit Haut Und Haar“ direkt den Sprung auf Platz vier der deutschen Albumcharts, in den iTunes­Charts ging es gleich nach ganz oben. Die Band um die Sängerin Jennifer Weist steht für explosive Live­Auftritte. Luxuslärm schaffte es mit dem Album „Carousel“ ebenso unter die Top­Ten der Charts. Mittlerweile blicken sie auf über 100.000 verkaufte Exemplare ihrer beiden Alben und sind mehrfache Klick­Millionäre bei Youtube. Seit ihrer Gründung 2006 geht es steil bergauf für die Rocker aus dem westfälischen Iserlohn. Gekrönt wurde ihr bisheriger Erfolg mit dem größten deutschen Radiopreis und einer Nominierung für den Echo im letzten Jahr. Ihre Live­Auftritte sind der Knaller und das werden sie dieses Jahr in der Ski­Arena Oberhof beweisen. Weitere Bands werden folgen, es ist ja noch ein wenig Zeit. Über aktuelle Neuerungen kannst du dich auf der Festivalwebsite www.t­wood.de informieren. Und auch außerhalb der Stage­Area geht es auf dem Festival zur Sache. Todesmutige Mountainbiker werden sich die Skisprung­Schanze hinunterstürzen und den Meister im so genannten Bikefliegen küren. Diese Sportart wurde quasi in Oberhof erfunden. Im Jahr 2005 sprangen, zum ersten Mal weltweit, zwölf Biker die Wadebergschanze runter. Bis zu 90 Kilometer pro Stunde erreichen die Wagemutigen dabei. Mittlerweile sind Fangemeinde und Bike­Freaks gewachsen und dieses Jahr wackelt vielleicht auch der bisherige Bikeflug­Weltrekord, der bei 39,5 Metern liegt. Du kannst auf jeden Fall dabei sein, denn der Besuch der Schanze und die woodstockähnliche Party – so versprechen es zumindest die Bikeflieger – sind im Preis des Festivals inbegriffen.

Maier GmbH & Co.KG Präzisionstechnik Langer Steg 9, 98646 Hildburghausen Telefon: 03685-79180, Fax: -791810 info@maier-praezisionstechnik.de www.maier-praezisionstechnik.de

Das kostet übrigens für beide Tage 39 Euro inklusive Camping. Dafür bekommst du 48 Stunden Party­ non­stop. Denn für die Feierwütigen geht es in der Aprés­Ski­Hütte rund um die Uhr ab. Schnee wird es dann zwar hoffentlich keinen geben, aber Aprés­Ski geht in Oberhof eben auch im Sommer. Die Tickets kannst du über die Festivalwebsite buchen. Übrigens, wenn du einmal auf der Seite bist – Jobs im schönen Thüringer Wald gibt es da auch. (rw) www.t­wood.de

Foto: Sebastian­Reuter.de

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Schwerpunkt

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Der Kunststoff Polyethylen ist ein durch Polymerisation von Ethen hergestellter, thermoplastischer Kunststoff mit einer vereinfachten Ketten­Strukturformel – so ein Satz treibt dir entweder Schweißperlen auf die Stirn oder deinen Ehrgeiz an. Ist letzteres der Fall, könnte dich der Studiengang Kunststofftechnik in­ teressieren – und der ist gar nicht so chemie­theoretisch, wie du vielleicht denkst.

Polyethyle(r)n­stoff Studium

off­ Kunstst k techni

Die Grundlage ist zwar eine chemische Verbindung, in der Kunststofftechnik

In dem praktischen Teil – genauer in den

stehen aber eher die Kunststoff­ und Kautschukverarbeitung sowie der

sechs Praxisphasen – deiner Ausbildung

Formenbau im Mittelpunkt. Dabei werden allgemeine naturwissenschaftlich­

geht es hauptsächlich um deine Einfüh­

technische Grundkenntnisse mit fachbezogenem Ingenieurswissen verknüpft.

rung in die Arbeitsbereiche eines Kunst­

Übersetzt heißt das: Hauptsächlich stehen Grundlagen in Mathematik, Physik,

stofftechnikers. Im besten Fall durchläufst du

Mechanik, Festigkeitslehre, Elektrotechnik und Elektronik sowie Werkstoff­

dabei jede einzelne Abteilung des ausbildenden

kunde, Fertigungstechnik, Kunststoffbe­ und Verarbeitung, Arbeitsvorberei­

Unternehmens. Ob Montagevorbereitung, Inbetriebnahme,

tung, Konstruktion, Maschinenelemente, Automatisierungstechnik, Qualitäts­

technisches Zeichnen oder auch Mitarbeit in der Konstruktion, im Service oder

sicherung, Kautschukverarbeitung, Instandhaltung, Arbeitssicherheit und

der Kundenbratung. Und zwar nicht nur als stiller Beobachter, sondern mit

Umweltschutz auf dem Stundenplan. Das ist schon eine Menge, aber noch im­

ganz konkreten Aufgaben, und gegen Ende des Studium auch weitestgehend

mer nicht alles: Denn erst mit Betriebswirtschaft, Informatik, Management

eigenständig sowie mit einer abschließenden praktischen Prüfung. Für deine

und Fremdsprachen wird das ganze dann komplett.

Abschlussarbeit, die die Theorieausbildung beendet, suchst du dir in Ab­ sprache mit deinen Ausbildungsbetreuern einen Funktionsbereich des Un­

Ein straffer Studienplan, der wenig Platz für Studentenklischees á la bis

ternehmens aus.

Mittag schlafen und stundenlang im Café sitzen lässt. Für die sechs Semester solltest du neben guten Vorkenntnissen in Mathematik, Physik und Chemie

Als Bachelor of Engineering wirst du dann wahrscheinlich in der Chemie­

also unbedingt auch den nötigen Ehrgeiz besitzen, dich durch den umfangrei­

branche in einem Betrieb, der Kunststoffe herstellt, arbeiten. Aber auch in

chen Lernstoff zu ackern. Angst davor haben, in einem Berg von Büchern zu

kunststoffverarbeitenden Betrieben der Automobil­ und Elektroindustrie oder

versinken, brauchst du allerdings nicht, denn: Die drei Jahre bis zum BA­Ab­

des Baugewerbes hast du gute Chancen. Dort kannst du dann vielleicht neue

schluss werden sich Theorie und Praxis teilen; zumindest an der BA­Eisenach.

Kunststoffe entwickeln, deren Verarbeitung und Herstellung verbessern,

Dort studierst du dual und dich damit an der Hochschule einmal quer durch

Maschinen und Anlagen für diese Prozesse konstruieren und einrichten oder

die Kunststofftechniktheorie während du durch den gleichzeitigen Einsatz in

auch in der Anwendungsberatung, zum Beispiel beim Recycling, tätig sein.

einem „echten“ Unternehmen die Möglichkeit bekommst, das Neugelernte

Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen jedenfalls nicht schlecht, denn

sofort praktisch umzusetzen. Dabei wird übrigens streng darauf geachtet, dass

die Branche um den Kunststoff ist im 21. Jahrhundert noch lange nicht am

die Unternehmen die von der BA gestellten Anforderungen erfüllen, denn die­

Ende. Ob Ultraleichtbauweise für umweltschonende Verkehrsmittel, biolo­

se sollen dich zum Beispiel auch beim Erstellen deiner Bachelorarbeit, die im

gisch abbaubare Kunststoffe oder Autoreifen, die sich selbst reparieren. Es

sechsten Semester auf dich wartet, betreuen und unterstützen.

gibt noch viel zu tun. (mü)

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20

Schwerpunkt

„Schließ´ die Augen, und stell´ dir eine Welt ohne Kunststoffe vor“, fordert das Thüringer Kunststoffnetzwerk Polymermat e.V. Schülerinnen und Schüler auf. Und tatsächlich wäre unsere Welt dann um einiges leerer. Kunststoffe finden sich in jedem Bereich des täglichen Lebens: Autos, Sportgeräte, Schulalltag, Medizin, Unterhaltungselektronik, Mode – die Liste könnte man beliebig fortführen.

Die Kunststofffabrikanten ens­ Verfahr iker mechantstoff­ s für Kun tschuk­ und Kauhnik tec Dauer: 3 Jahre

(m/w)

Voraussetzung: Mittlere Reife, gute Noten in Chemie und Physik, handwerkliches Geschick, Teamfähigkeit Chancen: Die Welt der Kunststoffe steht dir offen. Es werden<< derzeit Arbeitviele mit Nachwuchs der Therapiekugel kräfte in dem Bereich in< Thüringen Hände imgesucht. sogenannten Nach bestandener Ausbildung „Sensi­Bad“ und etwas aus Berufs Bohnen, ­ praxis kannst du denReis Meister oder oder Senfkörnern den Techniker anschließen.

.Zwei Azubis arbeiten an einer. .Spritzgießmaschine für Kunststoff..

Für fast jeden dieser Bereiche gibt es die passende Firma in Thüringen, die

berechnest die richtigen Mischverhältnisse, füllst die Mischungen in Maschi­

Produkte entwickelt und produziert. Die Menschen, die all die Gegenstände

nen und begleitest dabei den gesamten Prozess bis zum endgültigen Produkt.

aus dem formbaren Material herstellen, nennt man Verfahrensmechaniker für

Dabei prüfst du immer wieder die Qualität, wartest die Maschinen und setzt

Kunststoff­ und Kautschuktechnik. Ein Begriff, mit dem Horst Gerlach, Ge­

sie teils auch instand, wenn kleinere Fehler auftauchen.

schäftsführer des Bildungs­Centers Südthüringen e.V. (BCS), dem Zentrum für Aus­ und Weiterbildung im Bereich Kunststoff, so gar nicht einverstanden ist,

Sorgfalt und Umsicht sind in dem Beruf unerlässlich. Es kommt auf genaue

weil er den Beruf einfach nicht treffend beschreibe: „Es gibt diese Vorstellung,

Berechnungen der Mischungsverhältnisse an, und bei der Arbeit mit den

dass Leute in technischen Berufen wie der Verfahrensmechanik nur an den

Maschinen steht die Sicherheit an oberster Stelle. Oft arbeitest du mit meh­

Maschinen stehen und Knöpfchen drücken. So ist es aber bei weitem nicht.

reren Kollegen zusammen, so dass auch Teamfähigkeit zu deinen Stärken zäh­

Deshalb gibt es auch eine fundierte Ausbildung, damit der gesamte Prozess

len sollte. Weitere Voraussetzungen, so weiß Horst Gerlach, seien gute

der Herstellung, angefangen bei den Rohstoffen über verschiedene Eigen­

Kenntnisse in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik. Auch handwerk­

schaften und Mischverhältnisse bis zu einem fertigen Produkt, verstanden

liches Geschick sollte ein künftiger Azubi haben. Und dann stehe einer aus­

wird“, so Horst Gerlach. Denn nur mit diesem Wissen könne ein künftiger

sichtsreichen Zukunft nichts im Weg.

Facharbeiter auch beurteilen, welche Qualität ein Produkt habe und noch wichtiger, wie man diese verbessern könne. Auch ginge es bei weitem nicht

Die Ausbildung ist dual geregelt. Das bedeutet, dass du neben deinem Praxis­

nur darum, Maschinen richtig zu bedienen. „Bei der Ausbildung werden viele

betrieb in einer Berufsschule ausgebildet wirst. Du drückst also zwölf Wochen

grundlegende Inhalte vermittelt“, weiß er. „Da geht es um die Programmie­

pro Lehrjahr die Schulbank, wo du alles im Umgang mit dem Werkstoff und

rung, die Steuerung, Hydraulik und Pneumatik; es geht um Werkstoffkunde

den Maschinen erlernst. Darüber hinaus erlangst du spezielle Kenntnisse aus

und um Prozessoptimierung.“ All das mache letztlich den Beruf aus. Dabei sei

dem Bereich der Kunststoffproduktion. Dazu zählen zum Beispiel die

der Stoff so umfangreich, das keine Minute in der Ausbildung, sei es in der

Herstellung von Formteilen durch so genanntes Spritzgießen, Extrudieren oder

Praxis oder in der Berufsschule, langweilig würde.

Pressen sowie das Herstellen von Verbundwerkstoffen, also die Kombination von Kunststoff mit anderen Materialien. Und hast du schließlich diesen ganzen

Als Verfahrensmechaniker für Kunststoff­ und Kautschuktechnik bist du der

Stoff verinnerlicht, dann wartet die ganze Welt der Kunststoffe auf dich, auch

Fachmann in der Produktion. Du bereitest zum Beispiel die Rohmassen vor,

hier in Thüringen. (rw)

Foto: BCS

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INSPIRED BY NATURE – DESIGNED BY MKT Moderne Kunststoff–Technik | Gebrüder Eschbach GmbH

Wir sind erfolgreich, innovativ und international. Wir, die MKT Gebrüder Eschbach GmbH, sind ein leistungsstarkes, mittelständiges Unternehmen der Kunststoff- und Möbelzulieferindustrie. In unserem Marktsegment gehören wir zu den führenden Herstellern von thermoplastischen Kantenbändern in Europa. MKT ist seit der Gründung im Jahre 1991 fest in Thüringen verankert und beschäftigt heute ca. 260 Mitarbeiter. Wir bieten sichere Ausbildungs- und Arbeitsplätze, herausfordernde, verantwortungsvolle und vielseitige Aufgaben in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen. Soziale Absicherungen wie z.B. betriebliche Altersvorsorge und pünktliche Lohnzahlungen sind selbstverständlich und haben für uns oberste Priorität.

UNSERE AUSBILDUNGSPLÄTZE FÜR DAS AUSBILDUNGSJAHR 2012 Verfahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Kunststoff und Kautschuktechnik Fachrichtung: Halbzeuge . 3 Ausbildungsplätze

Medientechnologe / Medientechnologin Fachrichtung: indirekter Tiefdruck . 3 Ausbildungsplätze

Industriemechaniker / Industriemechanikerin 1 Ausbildungsplatz

Fachkraft Lager Logistik m/w 1 Ausbildungsplatz

Fotos: RainerSturm/pixelio, Henning Hraban Ramm/pixelio

Sie verfügen über handwerkliches Geschick und ein gutes Farbsehvermögen für visuellen Farbvergleich? Sie sind körperlich belastbar? Mit einem Realschulabschluss bringen Sie die richtige Schulausbildung mit. Aber auch ein Hauptschulabschluss ist nicht von Nachteil. Fühlen Sie sich angesprochen? Dann zögern Sie nicht! Bewerben Sie sich! Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen. Bitte senden Sie Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben, Lebenslauf und den letzten beiden Schulzeugnissen an: Moderne Kunststoff-Technik | Gebrüder Eschbach GmbH . Hr. Thomas Pfestorf – Personalleiter Herrenhöfer Landstraße 2 . 99885 Ohrdruf Telefon 03624 – 3692-3 . Fax 03624 - 313708 . Email personalwesen@mkt-gmbh.com QR-Code mit Deinem Handy scannen und schon bist du auf unserer Home-Page. www.mkt-gmbh.com


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Schwerpunkt

Hast du schon mal was vom piezoelektrischen Effekt gehört? Nein? Dann geht es dir genauso wie der WiYou­Redaktion, als wir uns mit den Azubis Benjamin Seeliger und Doreen Seifert von der Firma PI Ceramic im ostthüringischen Lederhose trafen. Ihr Ausbildungsunternehmen stellt keramische Bauteile her, die genau diesen Effekt besitzen, und damit weltweit gefragt sind.

Ausbildung unter Laborbedingungen fer ü r p f f o t S (m/w)

Dauer: 3 Jahre Voraussetzung: Mittlere Reife, Interesse an Chemie und Physik Chancen: Als Stoffprüfer arbeitest du in Laboren der Industrie. Vorwiegend in der keramischen und der Glasindustrie. Willst du beruflich vorankommen, dann bietet sich eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker an. Mit Hochschulzugangsberechtigung kannst du auch ein Studium anschließen.

Bei der Piezotechnik, so erklären es die beiden, gehe es um Kristalle, die sich

hat gerade eine eigene Keramikmischung angesetzt. Daran überprüft er, wie

bei der Zuführung von Strom mechanisch verändern, sich also zum Beispiel

die Keramik mit anderen Stoffen reagiert. Ziel ist es, die Eigenschaften der

ausdehnen oder verbiegen, oder die andersherum bei einer mechanischen

Keramik noch zu verbessern, das heisst, elektrische und mechanische Para­

Einwirkung einen elektrischen Impuls erzeugen. Die einfachste Anwendung

meter wie Resonanzfrequenz und Dehnung entsprechend der späteren An­

findet sich in elektrischen Feuerzeugen. Drückt man auf den Knopf, wird ein

wendung zu optimieren. Benjamin bestimmt dazu im Labor unter anderem

kleines Keramikteil gespannt und dann plötzlich losgelassen. Beim Aufprall er­

die Dichte der hergestellten Probekörper im ungebrannten und gebrannten

zeugt es den elektrischen Blitz, der das Gas entzündet. Ziemlich spannend,

Zustand sowie die Verringerung des Volumens nach dem Brennprozess; die

finden wir. Genauso spannend ist auch der Beruf, den Doreen und Benjamin

Schwindung, wie er es nennt. Die Ergebnisse dokumentiert er und spricht sie

lernen: Stoffprüfer heißt er, und damit sind sie im Labor von PI Ceramic für

mit seinem Ausbilder und den Verantwortlichen der Produktionsabteilung ab.

die Qualität der Produkte zuständig. Das Labor besteht aus zwei großen, hel­

So ist er bereits in der Ausbildung ein wertvoller Mitarbeiter für sein Unter­

len, sauberen Räumen ganz in der Nähe der Produktionsanlagen der Firma.

nehmen. Das klingt natürlich erst einmal alles recht kompliziert, „ist es aber

Hier herrscht eine hohe Betriebsamkeit. Ständig laufen Mitarbeiter in weißen

gar nicht“, weiß auch Doreen. „Wenn man ein paar gute chemische und phy­

Kitteln und grünen Gummihandschuhen umher und tragen Glasröhren und

sikalische Kenntnisse mitbringt, dann versteht man die Prozesse sehr schnell.“

Schüsseln mit Flüssigkeiten und Pulvern von einem Gerät zum anderen. An

Und gerade in der Ausbildung würde sich auch genügend Zeit genommen, al­

den Tischen sitzen oder stehen andere Mitarbeiter, die hochkonzentriert pi­

les genau zu erklären. Außerdem gehen ja beide auch in die Berufsschule. Die

pettieren, aufzeichnen, Daten auf Displays checken und diese mit dem

ist übrigens für alle Stoffprüfer im bayerischen Selb. Hier wird viel Wert auf

Computer abgleichen. Das ist das Arbeitsumfeld der beiden Azubis. „Wir ar­

eine fundierte Ausbildung in Keramikkunde gelegt. Der Stoff, so verraten die

beiten hier fertigungsüberwachend“, erklärt Doreen. „Dazu bekommen wir

beiden, sei schon lernintensiv, aber ebenso interessant. Sie sind sich jedenfalls

die Keramikmischungen aus der laufenden Produktion und müssen diese zum

sicher, den richtigen Beruf gewählt zu haben. Denn auch die Zukunftsaus­

Beispiel auf die Korngrößenverteilung überprüfen.“ Damit ist gemeint, dass

sichten sind gut. „Wer hier richtiges Engagement zeigt und seine Ausbildung

die Mischungen, aus denen später kleine Keramikzylinder gepresst werden,

gut meistert, der hat alle Chancen, bei uns einen festen Arbeitsplatz zu be­

eine genaue Korngröße beinhalten müssen. Sind die Körnchen zu klein oder

kommen“, versichert ihr Ausbildungsverantwortlicher, Horst Schwotzer. (rw)

zu groß, dann stimmen am Ende die Eigenschaften der Keramik nicht. Aber das ist längst nicht alles, was es im Labor zu tun gibt. Benjamin zum Beispiel

Foto: René Weigel

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Dein Service

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Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoff- und Kautschuktechnik (Kennziffer: DWN1) Ihre Aufgabe: Während der dreijährigen Ausbildungszeit lernen Sie alles über Kunststoffe und deren Verarbeitung, über die Anwendung von Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie über spezielle Fertigungsmaschinen und die Qualitätskontrolle. Individuelle Betreuung durch unsere Ausbilder, einen Kollegenkreis, in dem man sich wohlfühlt, und das Umfeld eines erfolgreichen Unternehmens – das erwartet Sie bei uns! Nach Abschluss der Ausbildung haben Sie die besten Chancen auf eine Übernahme und gute Aufstiegschancen im Unternehmen. Ihre Qualifikation: Technisches Verständnis sowie Interesse an den Fächern Mathematik, Physik und Chemie sind die besten Voraussetzungen für Ihren Berufsstart bei uns. Einen guten Hauptschulabschluss, idealerweise einen Realschulabschluss, setzen wir voraus.

Werkzeugmechaniker/-in (Kennziffer: DWN2) Ihre Aufgabe: Während Ihrer 3,5-jährigen Ausbildung lernen Sie alles über die Herstellung, Montage, Wartung, Reparatur und das Einfahren von Extrusionswerkzeugen für die kunststoffverarbeitende Industrie. Sie lernen die typischen manuellen Be- und Verarbeitungstechniken und -werkzeuge kennen, von der Handfeile über Bohr- und Schleifmaschinen bis zu computergesteuerten CNC-Fräs- und Erodiermaschinen. Ihre Qualifikation: Handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und gutes räumliches Vorstellungsvermögen sowie gute schulische Leistungen in den Fächern Mathematik und Physik sind die besten Voraussetzungen für Ihren Berufsstart bei uns. Einen sehr guten Realschulabschluss setzen wir als Mindestanforderung voraus. Idealerweise haben Sie die allgemeine Hochschulreife. Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann freuen wir uns darauf, Sie kennen zu lernen. Bitte senden Sie Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben, Lebenslauf und den letzten zwei Schulzeugnissen unter Angabe der entsprechenden Kennziffer an:

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Schwerpunkt

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sie beispielsweise auch recyclingfähig! Die VEKA Umwelttechnik GmbH be­

Kunststoffe näher zu bringen.

treibt eine der weltweit größten und modernsten Fensterrecyclinganlagen im westthüringischen Hörselberg­Hainich, in Behringen.

Kunststoffzentrum für Ausbildung und Praktika

Ausbildung in einem zukunftsweisenden Recyclingwerk für Kunststofffenster und PVC­ Produktionsabfälle aus der Fensterfertigung

. Im Kunststoffzentrum des BCS werden. . Azubis an allen modernen Maschinen. . ausgebildet, die auch in den umliegenden. . Unternehmen im Einsatz sind.. Und das aus gutem Grund, denn die Branche der Kunststoffindustrie in

Fenster und Türen sind ungefähr seit den 70er Jahren überwiegend aus

Thüringen befindet sich in stetigem Wachstum und bietet daher vielfältige

Kunststoff. Die in die Jahre gekommenen Rahmen aus PVC können in einem

Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen. Kunststoff ist im täglichen

Produktionsprozess so recycelt werden, dass das Granulat wieder direkt in der

Leben nicht mehr wegzudenken. Aus ihm lässt sich nahezu alles herstellen.

Fensterprofilproduktion eingesetzt werden kann. Möglich machen das in ers­

Das wissen auch die Hightech­Branchen, die immer verstärkter auf Kunststoff

ter Linie natürlich Maschinen in einem vollautomatischen Produktionsprozess.

setzen. Deshalb ist der Bedarf an Nachwuchs in den vergangenen Jahren stark angestiegen.

Bei der VEKA Umwelttechnik GmbH sind mittlerweile über 100 Mitarbei­

Das Bildungs­Center Südthüringen arbeitet mit vielen Thüringer Unter­

Menge kontinuierlich, über 50.000 Tonnen waren es erstmalig in 2011. Und

nehmen aus der Branche zusammen und führt sogar für viele die Ausbildung

das soll in den kommenden Jahren so weitergehen. „Deshalb brauchen wir

der Verfahrensmechaniker für Kunststoff­ und Kautschuktechnik durch. Hier

unbedingt Nachwuchs, den wir selbst ausbilden können“, sagt der Personal­

hast du als Schüler bereits die Möglichkeit, in Praktika zu sehen, ob der Beruf

leiter Martin Heckmann. Derzeit hat das Unternehmen vier Azubis in den

etwas für dich ist. Außerdem unterstützt dich das Bildungs­Center auch bei

Berufen Industriemechaniker/in und Elektroniker/in für Automatisierungs­

der Suche nach dem passenden Unternehmen für die Ausbildung und hilft dir

technik, zwei weitere Azubis beginnen im September 2012. Sie sind in der

bei der Bewerbung und beim Erstkontakt. Besonders stark macht es sich au­

Instandhaltung der hochtechnologischen Maschinen eingesetzt. Ab diesem

ßerdem bei der beruflichen Orientierung von Schülern.

Jahr werden auch Industriekaufleute zur Ausbildung in der Verwaltung ge­

ter/innen beschäftigt. Seit Jahren steigert das Unternehmen die Recycling­

sucht. Hier geht es überwiegend um die Auftragsabwicklung und die Im Bildungs­Center Südthüringen selbst warten auf dich alle modernen

Unterstützung des Vertriebsinnendienstes.

Maschinen, an denen du später auch im Unternehmen arbeitest. Neben den Praxisräumen ist gleich die Berufsschule und für diejenigen, die von weiter

Als Azubi hast du bei VEKA gute Perspektiven. „Wir gehören zwar zu einem

weg kommen, steht ein Azubi­Wohnheim bereit. Beste Voraussetzungen also,

Konzern, sind aber eher familiär geführt. Deshalb wollen wir unserem

um eine fundierte Ausbildung zu genießen, die auch noch zukunftssicher ist.

Nachwuchs auch langfristig eine Perspektive bieten“, sagt Martin Heckmann.

Wenn du also Interesse an einem technischen Beruf hast und Chemie, Physik

Die Übernahme der Azubis nach der Ausbildung hat sich mittlerweile fest

und Mathematik dir liegen, dann schau dir das Bildungs­Center doch mal ge­

etabliert. Wenn du also gerne in die Kunststoffbranche willst und das ganze

nauer an. Ob Praktikum oder Ausbildungsplatz in der Kunststoffbranche – hier

mit Umweltschutz verbinden möchtest, dann könnte das dein zukünftiger

hast du eine gute Anlaufstelle. (rw)

Arbeitgeber werden.

www.bcsev.de

Fotos: BCS, Veka

www.veka­ut.de

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012


VON HIER AUS ERFOLGREICH

Wir sind die Tochtergesellschaft des weltweit führenden Kunststoffprofil- und Plattenherstellers VEKA AG mit Tochterunternehmen in aller Welt. Aus der führenden und verantwortungsvollen Position heraus versteht VEKA sich als Vorreiter und Trendsetter umweltbewussten Handelns. Deshalb wurde bereits im Jahr 1993 in Behringen/Thüringen ein zukunftsweisendes vollautomatisches Recyclingwerk für Kunststofffenster und PVC-Produktionsabfälle aus der Fensterfertigung errichtet. Durch weitere Standorte in Frankreich und Großbritannien sind wir als Recycling-Gruppe europaweit tätig.

Wir bilden aus:

Industriemechaniker/-in Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik Industriekaufmann/-frau Wir sehen die Ausbildung als einen wichtigen Schritt zum nachhaltigen Aufbau unserer eigenen Fachkräfte und bieten daher optimale Voraussetzungen zu einem erfolgreichen Start in das Berufsleben. Durch die internationale Ausrichtung unseres Unternehmens bieten wir fachliche und persönliche Entwicklungs möglichkeiten.

Haben wir dein Interesse geweckt? Dann sende deine vollständigen Bewerbungsunterlagen an die folgende Adresse:

VEKA Umwelttechnik GmbH Herrn Martin Heckmann · Im Straßfeld 1 · 99820 Hörselberg-Hainich OT Behringen · www.veka-ut.de


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Dein Engagement

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.Lisa Pfalzgraf, 18. „Meine Ausbildung bei Kaufland zu begin­ nen, war die richtige Entscheidung. Hier werden wir unterstützt und gefördert und bekommen verantwortungsvolle Projekt­ aufgaben. Besonders wichtig für meine Zukunft: Nach der Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik stehen mir bei Kaufland vielfältige Weiterbildungsmöglich­ keiten offen.“

Wir managen die Hightech­Lebensmittel­ produktion bei Kaufland!

Fachkraft für Lebensmittel­ technik

.Cindy Heuer, 21. „Im August 2010 begann ich meine Aus­ bildung als Fachkraft für Lebensmitteltechnik bei Kaufland. Hier ist immer für ein gutes Arbeitsklima gesorgt. Wir haben einen super Ausbilder, der uns in allem unterstützt und fördert. Mir macht die Ausbildung viel Spaß. Es war eine gute Entscheidung und ich freue mich auf meine berufliche Zukunft.“

.Christian Ziegenfuß, 18. „Seit dem 1. August 2010 arbeite ich bei Kaufland Fleischwaren. Ich bin überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich habe bereits viel gelernt und werde jeden Tag aufs Neue gefordert. Das Schöne dabei ist, dass Teamkultur bei uns groß geschrieben und immer eine positive Arbeitsatmosphäre geschaffen wird.“

.Anika Klassen, 20. „Ich habe mich für die Ausbildung bei Kaufland entschieden, da ich den Beruf der Fachkraft für Lebensmitteltechnik als sehr abwechslungsreich empfinde. Hier bringt jeder Tag neue Herausforderungen mit sich. Ich kann nur jedem diese Ausbildung empfehlen. Nach einem erfolgreichen Abschluss stehen bei Kaufland alle Türen für die Zukunft offen.“

In unseren unternehmenseigenen Fleischbetrieben in Heilbronn, Möckmühl, Osterfeld sowie zukünftig in Heilbad Heiligenstadt stellen wir qualitativ hoch­ wertige Fleisch­ und Wurstspezialitäten unserer Eigenmarke „K­Purland“ her. Eine Ausbildung bei Kaufland ist der ideale Start ins Berufsleben. In der Aus­ bildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik (w/m) lernst du die Produktions­ abläufe vom Wareneingang bis hin zur Verpackung kennen. Dazu gehören auch der Aufbau von gewerbe­ und lebensmittelrechtlichem Wissen sowie die

.Madlen Hermann, 20. „Meine Ausbildung zur Fachkraft für Lebens­ mitteltechnik bei Kaufland macht mir großen Spaß, da der Beruf sehr vielseitig ist. Dazu habe ich einen super Ausbilder, der mich in allen Belangen unterstützt und motiviert. Besonders gefällt mir die Qualitäts­ sicherung. Hier kann ich mich jeden Tag weiterentwickeln und weiterbilden.“

Wartung und Pflege der Maschinen und Anlagen. Praxisnähe, Verantwortung und Abwechslung zeichnen deine Ausbildung aus. Dazu gehören die Teilnahme an spannenden Wettbewerben, firmenin­ ternen Veranstaltungen sowie Ausflüge zu Lieferanten. Azubiprojekte fördern deine fachliche und persönliche Entwicklung und machen jede Menge Spaß. Ziel deiner Ausbildung ist es, dich zur Fach­ oder Führungskraft zu entwickeln.

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Dein Service

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Dein Engagement

Die Erfurter Regelschule I gilt als Brennpunktschule in Erfurt. Mit über 30 Prozent hat die Schule den größten Migrantenanteil der Landeshauptstadt. Weil des­ wegen eine besondere Betreuung der Schülerinnen und Schüler notwendig ist, wurde hier eine Stelle für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) geschaffen. Gerade absolviert Sarah Barthelmann dieses Jahr und betreut jeden Tag die beiden fünften Klassen mit insgesamt 36 Kindern.

Brennpunkt Schule

FSJ

dring esjugen d n a L beim en e.V. Thüring

Du willst ein FSJ in einem Kindergarten, einer Schule, in den Medien oder in einem Jugendclub absolvieren? Dann bewirb dich jetzt für den Start im September 2012. Alle Informationen und die Online­ Bewerbung findest du unter: www.fsj.ljrt­online.de

„Ich möchte gerne Psychologie studieren und später vor allem mit Kindern

hart, teilweise auch gegenüber Lehrern. Und am meisten schockiert hat mich

und Jugendlichen arbeiten“, sagt Sarah. „Da fehlt es mir aber komplett an

die Gewaltbereitschaft.“ So vergehe kaum ein Tag, an dem sich Schüler nicht

Erfahrung.“ Deshalb hat sich die 18­Jährige, die im letzten Jahr ihr Abi gemacht

prügeln. Gerade bei der Hofaufsicht, die auch zu ihren Aufgaben gehört, ist

hat, für das FSJ entschieden. Dieses freiwillige Jahr ermöglicht ihr einen guten

das Streitschlichten für sie immer wieder eine Herausforderung. „Letztlich

Einblick für den Umgang und die Arbeit mit Kindern. „Mir war von Anfang an

komme ich so aber mit Jugendlichen in Berührung, denen ich später auch im

bewusst, dass die Schule als Problemschule gilt und einen hohen Migran­

Beruf helfen möchte“, sagt sie. Ihr Entschluss, Psychologie zu studieren, hat

tenanteil hat. Ich konnte aber durch einen Probetag alles kennen lernen und

sich daher absolut verfestigt.

bin auch total vorurteilsfrei reingegangen“, erinnert sie sich. Und was sie sah, habe ihr sofort gefallen. Das System der Schule, so erklärt sie, sei sehr praxis­

Abwechslung vom Schulalltag bekommt Sarah auf den Seminaren, die für

orientiert. „Das bedeutet, dass zum Beispiel im Fach MNT, also Mensch­Natur­

jeden FSJ­Teilnehmer dazugehören. 25 Tage sind es in dem Jahr. Beim Landes­

Technik, beim Lernen von Maßeinheiten und Längenangaben beispielsweise

jugendring, bei dem sie das FSJ absolviert, werden diese blockweise durchge­

Waffeln gebacken werden.“ So wird theoretischer Unterricht direkt mit einem

führt. „Gerade vor einer Woche haben wir zum Beispiel etwas über psychische

praktischen Bezug verknüpft und das Lernen geht einfacher und macht mehr

Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen gelernt, haben uns mit dem

Spaß. Und dabei hilft Sarah natürlich mit. „Meistens hospitiere ich während

Thema Toleranz auseinandergesetzt und wir haben pädagogisch wertvolle

des Unterrichts und helfe Kindern, die zum Beispiel nicht so schnell mitkom­

Spiele kennengelernt.“ Einige dieser Sachen kann sie auch direkt in der Schule

men“, sagt sie zu ihren weiteren Aufgaben. Außerdem betreut sie zwei AG´s

umsetzen.

pro Woche – Theater und kreatives Arbeiten. „Das braucht schon eine Menge Vorbereitung“, sagt sie. „Da bin ich froh, dass ich immer mal die Pausen oder

Das FSJ beim Landesjugendring möchte Sarah gerne jedem empfehlen, der

eine Freistunde nutzen kann.“ In der Theater­AG studiert Sarah mit einigen

in die soziale Richtung gehen möchte. „Ich bin dadurch selbstständiger gewor­

Schülern gerade eine lustige Abwandlung von Shakespeares Romeo und Julia

den und auch selbstbewusster. Ich kann von mir sagen, dass ich zu organisie­

ein, die zum Fest der Talente, das im April an der Schule stattfindet, aufgeführt

ren gelernt habe und ich habe mittlerweile eine klare Meinung, die ich auch

werden soll. Aber nicht alles mache Sarah an ihrem Job als FSJ´lerin Spaß. „Als

vertreten kann“, meint Sarah. So ist es alles andere als ein verlorenes Jahr und

ich aus meiner Schule hierher kam, war das am Anfang eine ganz schöne

sie würde diesen Weg immer wieder so gehen, auch wenn nicht immer alles

Umstellung“, erklärt sie. „Der Umgangston der Schüler untereinander ist sehr

Sonnenschein ist. (rw)

Foto: René Weigel

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Thüringer Elektromotorenwerk Renke & Müller GmbH

Damit die Welt sich auch in Zukunft dreht …! – ELEKTROMOTOREN DER RENKE & MÜLLER GMBH AUS SAALFELD – Als traditionelles Elektromotorenwerk fertigen wir das Thüringer Unternehmen Renke & Müller GmbH seit über 75 Jahren am Standort Saalfeld Elektromotoren. Unsere Motoren finden sich wieder im Spezialmaschinen- und Werkzeugbau, in der Schifffahrtsindustrie, in der Medizintechnik, der Automobilindustrie und in Windkraftanlagen.

Auf einem erfolgreichen Weg und für den zukunftsorientierten Ausbau unseres Unternehmens suchen wir dich als

Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik Deine Hauptaufgabe wird es zukünftig sein, dir all das Wissen zur Herstellung von elektrischen Spulen und Drahtwicklungen sowie Elektromotoren anzueignen und dein Können erfolgreich in der Praxis einzusetzen. Ferner gehören zu deinen Aufgaben, die Montage, Inbetriebnahme und Instandsetzung von elektrischen Maschinen und Antriebssystemen. Die 3,5-jährige Ausbildung findet regional, überwiegend am Standort Saalfeld statt. Was erwartet dich bei uns? individuelle Unterstützung in der Ausbildung durch erfahrenes Fachpersonal beste Übernahmechancen nach erfolgreich bestandener Prüfung zukunftsorientierte und interessante Beschäftigung angemessene Ausbildungsvergütung geregelte Arbeitszeiten angenehmes Betriebsklima eines mittelständischen Unternehmens gute Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten, weiterführende Qualifizierung

Was solltest du mitbringen? handwerkliche Grundfähigkeiten und das Interesse an handwerklicher Tätigkeit Interesse an elektrotechnischen und mechanischen Abläufen Koordinations- und Vorstellungsvermögen gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern (Mathe und Physik) Kommunikations- und Teamfähigkeit

Wir freuen uns auf deine Bewerbung und deine Fragen! Thüringer Elektromotorenwerk Renke & Müller GmbH Hüttenstr. 12, 07318 Saalfeld · Tel.: +49 3671 2633 · Fax: +49 3671 513814 · E-Mail: info@renke-mueller.de www.renke-mueller.de


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Dein Service

weil bei Kaufland die Ausbildung richtig Spaß macht!

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Kaufland ist ein attraktives Filialunternehmen im Lebensmittelhandel. Lerne uns als dynamischen und engagierten Arbeitgeber kennen. Eine Ausbildung bei Kaufland ist der ideale Start ins Berufsleben. Wir setzen heute und in Zukunft auf Fach- und Führungskräfte aus den eigenen Reihen.

Du kannst uns begeistern mit: • einem guten Schulabschluss • Spaß am qualitativen Arbeiten • Verantwortungsbewusstsein und Engagement Interessiert? Dann nichts wie los! Wir freuen uns auf Deine Bewerbung. Weitere Infos findest Du auf unserer Internetseite.

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Dein Engagement

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Das steht so zwar nicht auf jedem Stundenplan, ist aber trotzdem keine Seltenheit mehr. Denn die Schülerfirmen sind auf dem Vormarsch. Über 80 gibt es in­ zwischen allein in Thüringen; und längst geht es dabei nicht mehr nur um eine kleine Snacktheke für die Hofpause oder selbst bedruckte Schulpullover. Immer öfter gehen die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer raus aus der Schule und versuchen ihr Glück auf dem „freien Markt“, so wie Sebastian und Lucas vom Georg­Samuel­Dörffel­Gymnasium in Weida.

Mathe, Deutsch, Firmengründung?

Mitglied im Regionalstelle Thüringen

Vor zwei Jahren haben sie die Schülerfirma Light & Soundtec S­GmbH als

und Aufgaben der beiden Parteien werden dann in einer Kooperationsverein­

Dienstleistungsunternehmen für Veranstaltungstechnik gegründet. „Am

barung festgehalten“, so Christiane, die dabei immer darauf achtet, dass die

Anfang waren wir eigentlich nur eine Schul­AG. Da haben wir einfach das ge­

Schülerinnen und Schüler auch von gestandenen Geschäftsleuten ernst ge­

nutzt, was an Schulequipment in diesem Bereich vorhanden war und haben

nommen werden. Folgendes wurde dazu in die Vereinbarung aufgenommen:

Schulfeste und kleine Feiern ausgestattet“, erinnert sich Lucas an die Anfänge.

Die Schülerfirma unterstützt den jährlich stattfindenden Kinder­ und Jugend­

Auf die Idee, eine Schülerfirma zu gründen, hat sie die Musiklehrerin gebracht.

theatersommer und kann im Gegenzug die dabei entstehenden Theaterstücke

Überhaupt sei die Unterstützung der Lehrer eine große Hilfe. Zum Beispiel

auch in der eigenen Schule auf die Bühne bringen. Der Theaterherbst ver­

wenn es darum geht, die Tontechnik außerhalb der Schule zu benutzen. Denn

spricht außerdem, die beiden Schüler im Bereich Veranstaltungstechnik zu

Sebastian und Lucas haben natürlich noch keinen Führerschein – dafür aber

coachen. Außerdem wollen sich beide Parteien gegenseitig in der Pressearbeit

engagierte Helfer, wie ihren Sportlehrer, der sich mit seinem Auto gern zum

unter die Arme greifen. Konkrete Termine, Einsatzpläne und Geschäfts­

Transport zur Verfügung stellt. „Und unsere Eltern helfen auch immer aus“,

bedingungen werden in den kommenden Wochen abgesprochen. Eine span­

sagt Lucas. Beste Voraussetzungen, um noch ein bisschen mehr zu wollen: Die

nende Geschichte – auf die Zusammenarbeit freuen sich nicht nur Sebastian

beiden Zehntklässler stehen jetzt kurz davor, ihre erste Kooperation mit einem

und die Vertreterinnen des Theaterherbstes, denn auch für die DKJS scheint

professionellen Theater abzuschließen: Der Greizer Theaterherbst e.V. hat

die Kooperationsbegleitung ein voller Erfolg zu werden.

Interesse bekundet. „Das ist für die Jungs natürlich eine tolle Möglichkeit, ihr Unternehmen auszubauen“, weiß Christiane Knebel von der Deutschen

Euer Schülerfirmenteam hat Interesse an einer Kooperation mit einem

Kinder­ und Jugendstiftung (DKJS), die die Schülerfirmen bei der Arbeit unter­

Unternehmen in Eurer Region? Dann meldet Euch bei:

stützt und zum Beispiel auch Kooperationspartner vermittelt.

Christiane Knebel Programmleiterin ­ Nachhaltig wirtschaftende Schülerfirmen

„Wir lassen die Jugendlichen erstmal allein agieren, greifen aber ein, sobald

Deutsche Kinder­ und Jugendstiftung gemeinnützige GmbH

sie nicht weiter wissen“, erklärt Christiane. Sie ist auch beim ersten Gespräch

Philosophenweg 26, 07743 Jena

zwischen Jungunternehmer Sebastian und den Vertretern des Greizer Thea­

Telefon: 03641 ­ 489 480

terherbstes, der Vereinsvorsitzenden Sybille Petermann und Projektmanagerin

E­Mail: christiane.knebel@dkjs.de

Dana Adler, dabei. „Bei ersten Treffen geht es darum, sich gegenseitig kennen zu lernen und eine eventuelle Zusammenarbeit genauer zu besprechen. Ziele

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012

www.dkjs.de

Foto: DKJS


23.–25. März 2012

Vom 23. bis 25. März findet wieder die Messe „Reiten­Jagen­Fischen“ in Erfurt statt. Spätestens am 25. März solltest du dich auf­ machen, denn dann gibt es richtig Action bei den Shows der Top­Athleten der STIHL® TIMBERSPORTS® SERIES. Da heißt es: „Hands on the Wood!“ Mit dem klassischen Holzmachen hat das wenig zu tun. Zwar liegen ihre Ursprünge in der Waldarbeit, aber die Königs­ klasse im Sportholzfällen verlangt viel mehr von den Sportlern. In den verschiedenen Disziplinen benötigen sie neben Kraft und Ausdauer vor allem auch die richtige Technik. Denn: „Kraft entscheidet, Präzision ge­ winnt!“. Besonders deutlich wird das, wenn die Athleten bei der Disziplin „Springboard“ in zwei Metern Höhe auf schmalen Brettern balancieren und dabei die Axt sicher und präzise ins Holz treiben. Als Highlight

Mit 60 PS durchs Holz Action und Fun auf der Messe „Reiten­Jagen­Fischen“ in Erfurt

kommt die auf über 60 PS getunte und bis zu 27 kg schwere „Hot Saw“ zum Einsatz. Diese „heiße Säge“ wird nur von absoluten Profis beherrscht, die damit drei Holzscheiben – Cookies, wie sie sie nennen – in wenigen Sekunden von einem 46 Zentimeter dicken Stamm sägen. „Wir freuen uns sehr, auch dieses Jahr wieder die Sportholzfäller­Elite hier auf der Messe begrüßen zu dürfen“, sagt Wieland Kniffka, Geschäfts­ führer der Messe Erfurt GmbH. „Das Sportholzfällen ist eine außergewöhnliche, spannende Sportart und passt perfekt zur Reiten Jagen Fischen, die sich ja auch intensiv dem Thema Forst widmet.“ Und auch der Forst kommt an dem Messewochenende nicht zu kurz. Gerade die jüngeren Besucher dür­ fen ihr Können und Wissen zu den Themen Wald und Natur im Freigelände und in Halle zwei unter Beweis stellen. Die richtig Guten werden mit tollen Preisen belohnt. Gleichzeitig können interessierte Kinder und Jugendliche ihre sportlichen und handwerklichen Fähigkeiten testen. So zum Beispiel am fünf Meter hohen Kletterbaum oder beim Gewichtssägen.

Eine Pflichtveranstaltung ist die Messe ohnehin für alle Pferdesportbegeisterten, Angler und Naturinteressierten unter euch. Ob Messer aus Pakistan, Jagdreisen aus Kanada oder Bekleidung aus China. Die 210 Aussteller aus zehn Ländern bieten das komplette Sortiment an Produkten und Dienstleistungen für die Hobbywelten Reiten, Jagen und Fischen. Vor Ort gibt es alles, was Beruf und Hobby dient. Ferngläser, Bekleidung oder Pferdesattel, Angelköder oder Zaumzeug. In diesem Jahr stehen besonders viele Wett­ bewerbe und Aktionen auf dem Programm. Das Spektrum reicht dabei von Spring­ und Dressurreiten über die Thüringer Jagd­ gebrauchshundeschau bis zur Bastelstraße für Rutenbauer mit Angelzubehör und Fliegenbinden. Und besonders spektakulär sind im­ mer wieder die Hirschrufer, die sich bereits zum neunten Mal im Brunftschreien übertönen werden.


VerKleidet. „Nee, das passt ja üüüberhaupt nicht zusammen!“ „Na und, muss es ja auch nicht“, murmel ich schroff vor mich hin, während mir dabei erst auffällt: Ich bin auf der Suche nach einer neuen Jogginghose mit meinem Arm voll Baumwollsuperbequemmodellen doch eigentlich allein in meiner Umkleide?! In der zu meiner Linken hingegen scheint ganz schön was los zu sein und es geht sprichwörtlich zur Sache: Hochfrequenzig schimpft und zetert sich jemand über die Grenzen der eigenen Kabine hinweg und kritisiert ohne jegliches Feingefühl lautstark ein – glück­ licherweise aber wohl doch nicht mein – Anprobeergebnis nach dem anderen. Vier Jogginghosen später bin ich dann nicht nur zum Kauf entschlossen, sondern auch im Bilde: Nebenan geht es ums erste Vorstellungsgespräch, genauer um die dazu passende Bekleidung. Die Beteiligten, noch ungesehen, akus­ tisch aber eindeutig zu identifizieren: motivierte Mutter und missmutiger Sohn. Ich trete aus meiner Umkleide. Inzwischen hat sich das Szenario etwas ausgebreitet. Auf der einen Seite geballtes mütterliches Engagement, auf der anderen Seite ein fast zwei Meter großer, dunkelblauer Anzug. Dieser könnte eine recht ansehnliche Erscheinung abgeben, würde ihm nicht aus sämtlichen Stofföffnungen eine solche Unmenge an jugendlichem Unbehagen quel­ len, dass man das Handy zücken und Amnesty International über dieses Pubertätspolyesterdrama informieren möchte. Auch Mama ist noch nicht überzeugt. Sie zubbelt hier, zieht dort. Wenigstens die Peinlichkeit der Frage aller Fragen: Sitzt´s im Schritt? erspart sie dem unglücklichen Azubi in spe, der seinerseits sehnsüchtig auf Baggy­ Pants und Skatershirt, die fast schuldbewusst an der Kabinentür baumeln, schaut und zeigt: So sieht verkleiden aus, sowohl im Sinne des Faschingskostümierens als auch im verkehrtesten von: das­ging­schief. Hier passen Inhalt und Form einfach nicht zueinander. „Ich weiß ja nicht, wo er sich bewerben will, aber ich denke, so überzeugt er den potenziellen Personalchef höchstens von einer persönlichen Krise, nicht aber von seiner ein­ stellungswerten Persönlichkeit“, möchte ich der Mutter zuflüstern. Nur würde sie nach einer Alternative fragen, wüsste ich wohl auch nicht weiter. Mal davon abgesehen, dass ich mit meiner pink­weißen Jogginghose in der Hand wohl gerade wenig kompetent wirke. Klar, Kleider machen Leute. Aber welche Kleider machen Leute, die man einstellt und das im besten Falle, ohne dass sie sich verstellen, oder, wie in diesem Fall, eben gründlich verkleiden. Und wer legt das fest? Wer sagt, was geht, und was nicht geht? Die Ratgeber, die beharrlich den Rat geben, keine Jeans zu tragen zum Beispiel, sollte man spätestens dann in Frage stellen, wenn man einer derartigen Fehlbesetzung beiwohnen durfte, wie ich eben beim Umkleidedrama. Ich rate allen Vorstellungsgesprächentgegenfieberern: Nieder mit der völligen Selbstauf­ gabe! Wer sich im feinen Stöffchen partout nicht wohl fühlt und nicht unbedingt Bank­ oder Versicherungskaufmann werden will, wovon ich bei einer derartigen Modeabneigung ohnehin abraten würde, darf beim Vorstellungs­ gespräch modisch ein wenig untertreiben und zu einem Jackett auch eine ordentliche (!) Jeans tragen. Dass, welche Hose es auch sein mag, sie ihren Schritt dabei nicht schon auf Kniehöhe haben sollte, ist ein ganz anderes Thema. Eines von vielen. Ich bin jedenfalls froh, dass meine neue Hose zu nichts passen muss, außer vielleicht zu meiner Couch, und geh zur Kasse.

Schussi, eure Mamu


THÜRINGENS KARRIEREMAGAZIN FÜR JUNGE KÖPFE

Impressum HERAUSGEBER/VERLEGER Meier Verlags­GmbH Geschäftsführer: Jürgen Meier Josef­Ries­Str. 78, D­99086 Erfurt Tel.: 0361 663676­0 Fax: 0361 663676­16 E­Mail: info@wiyou.de Internet: www.wiyou.de Sitz der Gesellschaft: Erfurt

.Henryk Balkow äußerte gegenüber Kanzlerin Merkel im. .Namen von junge medien thüringen e.V. den Wunsch an. .die Gesellschaft, häufiger mit Mut zu versuchen, was. .machbar ist, statt immer nur „nein“ zu sagen..

WEITERE VERLAGSPRODUKTE

Wenn die Kanzlerin aus der Kanzel steigt Im Fernsehen springt sie von einer Pressekonferenz zur nächsten, von einer Sitzung zum nächsten Kri­ sengipfel. Immer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den vermeintlich Wichtigen des Landes, von Europa und der ganzen Welt zu tun. Was aber ihre eigenen Bürger auf der Straße reden, was sie bewegt und was die denken – das erfährt die Kanzlerin in ihrer Kanzel oft nur indirekt und gefiltert über Medien­ berichte und die ständigen Meinungsumfragen der einschlägigen Institute.

Mit dem „Dialog über Deutschlands Zukunft“ wollte Angela Merkel neben den im Wahlkampf immer wichtigen PR­Auftritten vor allem eins: „Wissen, was an der momentanen Entwicklung in Deutschland gut ist, und was nicht“, so ihre ersten Worte. Und das am besten vom Volke her. So begab sich Angela Mer­ kel unter anderem nach Erfurt und trat mit einhundert Bürgerinnen und Bürgern in den Zukunftsdialog. „Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben?“, war ihre Kernfrage, die sie parallel auch mit ihrem Experten­ Pool bespricht. Wichtiger sei ihr aber die Gewissheit, die Menschen in diesem Land möglichst alle an der Gestaltung der Zukunft zu beteiligen. Und so stellte sie sich am 29. Februar im Erfurter Kaisersaal mitten unter die einhundert Thüringer jeden Alters, Geschlechts und kultureller Herkunft. Sie war nicht da, um politische Reden zu schwingen, „sondern um zuzuhören“, wie sie immer wieder betonte. Oft reagierte sie

REDAKTION Chefredakteur: Daniel Bormke (bo) Tel.: 0361 663676­17 E­Mail: d.bormke@ws­thueringen.com Ressort­/Projektleitung: René Weigel (rw) Tel.: 0361 663676­10 E­Mail: rene@wiyou.de Redaktion: Sascha Uthe (su) Tel.: 0361 663676­14 E­Mail: sascha@wiyou.de Redaktion: Manuela Müller (mü) Tel.: 0361 663676­11 E­Mail: manu@wiyou.de Redaktion: Eric Neumann (en) Tel.: 0361 663676­13 E­Mail: eric@wiyou.de Externe Mitteilung (em) WEITERE AUTOREN DIESER AUSGABE Ulrike Schachtschabel, Henryk Balkow REDAKTIONSSCHLUSS DIESER AUSGABE 09.03.2012

kurz auf Kritik, Bitten und Ideen der Bürger­Experten. Meistens hörte sie aber zu, zeigte Neugier und Interesse, versprach aber nichts Unmögliches, machte hier und da auch mal einen Witz. Ein Umgang mit Bürgern, wie er gern gesehen wird. Es erinnerte von der Inszenierung her ein wenig an Barack Obamas bürgernahe Auftritte. Warum auch nicht? Man muss keiner bestimmten Partei angehören, um diesen Kanzlerbesuch gut zu finden. Jeder Landrat, Ministerpräsident oder Parlamentarier kann das auch. Die Vorschläge aus den Reihen der Thüringer im Zukunftsdialog waren sehr konstruktiv. Es war nicht das große Jammerlied, das alle anstimmten und auch nicht das große Betteln um mehr Geld oder die Schuldzuweisungen an Parteien. Es ging oft darum, einen gemeinsamen Nenner bei der Frage zu finden, wo wir als Gemeinschaft in Zukunft unsere Schwerpunkte setzen wollen. So war es nicht nur ein Dialog mit der Bundeskanzlerin, sondern vor allem auch untereinander. Denn aufgeteilt in drei Workshop­ Gruppen befassten sich die Gäste des Dialogs zunächst ohne Angela Merkel mit den Kernfragen von Deutschlands Zukunft. Die Hälfte der Teilnehmer kam aus gesellschaftlichen Verbänden in Thüringen. Viele von ihnen engagieren sich seit Jahren sozial in und für Thüringen. Viele sind emotional mit ganzem Herz und wachem Verstand Macher in der Gesellschaft und haben genaue Vorstellungen von Deutschlands Zukunft. So gab es breite Zustimmung bei mehr Kinder­ und Familienfreundlichkeit. Bestehende erfolgreiche Modelle der Integration von Migranten sollten weiter ausgebaut, Programme zur Erhaltung der Soziokultur

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erhalten bleiben. Top­Thema war freilich die Bildung, auch wenn hier die Meinungen und Ideen oft auch auseinandergingen. Einigkeit herrschte aber zumindest darüber, dass Bildung als Invesition in die Zukunft mehr Einigkeit brauche – vor allem in einem gemeinsamen Bildungssystem statt Kleinstaaterei der Bundesländer. Damit aber wie nicht selten in der Poltik nicht alles im großen Gerede versandet, müsse man vor allem eins: mehr miteinander reden und zusammenarbeiten. Und das über viele Tellerränder hinweg, mit vielen kleinen Schritten.

Foto: J. Fasco

Autor: Henryk Balkow

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Die nächste Ausgabe erscheint in der 28. KW 2012 Anzeigenschluss: 11.05.2012

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2012




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