Wirtschaftsspiegel Thüringen - Maschinenbau 2010

Page 1

Spezial Maschinenund Anlagenbau

Sonderverรถffentlichung der Wirtschaftsspiegel-Gruppe in Kooperation mit dem Branchenverband

German Machinery and plant engineering: Innovations Secure Future Growth

Innovationen sichern Wachstum



Grußwort

Unsere Industrie hat ihre Zukunft vor sich Der Maschinen- und Anlagenbau ist eine zentrale Größe in der Industrielandschaft Deutschlands und die Schlüsselbranche für Unternehmen, die effizienter und wettbewerbsfähiger produzieren wollen. Im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb werden wir jedoch künftig nur erfolgreich sein, wenn wir unseren Kunden technisch optimale und wirtschaftlich wettbewerbsfähige Lösungen liefern. Technische und betriebswirtschaftliche Innovation ist bereits heute unternehmerischer Alltag. Zusätzlich bedarf es politischer Unterstützung, damit die Firmen ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit bestmöglich entfalten können. Dabei geht es nicht nur um die Außenwirtschaftsförderung, sondern auch um bessere Rahmenbedingungen für den Export, etwa bei der Visapolitik, bei Exportgenehmigungen oder bei konsequenten Maßnahmen zum Schutz geistigen Eigentums. Deutschland ist ein Globalisierungsgewinner und wird auch künftig immense Möglichkeiten haben, gerade in unserer Branche. Doch der deutsche und insbesondere ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau ist stark mittelständisch geprägt – das macht den Gang auf fremde Märkte schwierig. Dennoch gehört der Auslandsorientierung unsere Zukunft. Hier kann deutlich mehr Wachstum generiert werden. Daher müssen vor allem die ostdeutschen Unternehmen den vor der Krise begonnenen Ausbau ihrer Auslandsaktivitäten konsequent fortsetzen. Das schließt zum einen Investitionen in Forschung und Entwicklung als treibende Kraft des Produktionswachstums ein. Zum anderen kann eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft hilfreich sein. Gerade kleinere Firmen können durch Kooperationen größenbedingte Nachteile kompensieren.

Dr. Thomas Lindner Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

Um die Zukunft der Unternehmen und unseres Landes nicht aufs Spiel zu setzen, ist zudem in der Bildungspolitik ein Paradigmenwechsel erforderlich. Wir brauchen klare, verbindliche Vorstellungen über die Ziele des Bildungssystems. Darüber hinaus wird es Aufgabe der Unternehmen sein, den Maschinenbau für die in unserer Branche unterrepräsentierte Gruppe der Frauen attraktiver zu machen sowie die unzähligen intelligenten Personen mit Migrationshintergrund zu gewinnen. Massiv beschäftigen wird uns in den kommenden Jahren auch der zunehmende Ingenieurmangel. Hier sind neue Initiativen und Strategien gefragt. Denn gerade der Mangel an Ingenieuren für Auslandstätigkeiten steht in direktem Gegensatz zur Internationalisierung des Mittelstandes.

Foto: VDMA

Lassen Sie mich klar sagen: Unsere Industrie hat ihre Zukunft vor sich. Chancen gibt es unbegrenzt. Der Maschinen- und Anlagenbau besitzt die Lösungskompetenz für die zentralen Probleme der Menschen, seien es Ressourcen schonende Technologien oder Lösungen für neue Mobilitätsformen, sauberes Wasser und Energieeffizienz. Der Maschinen- und Anlagenbau ist Motor der Wirtschaft und Impulsgeber für viele andere Bereiche. Das zeigt auch dieser Branchenspiegel, der überregional die Kompetenzfelder und technologischen Herausforderungen der Branche beleuchtet.

Dr. Thomas Lindner Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

3


ZERKLEINERUNGSMASCHINEN MIT NEUEM SCHNITTSYSTEM

MWS Schneidwerkzeuge GmbH & Co. KG

An der Asbacher Straße 5 D-98574 Schmalkalden Tel. 03683 642-0 Fax 03683 642-202 E-Mail info@mws-sm.com www.mws-sm.com

Die MWS Schneidwerkzeuge GmbH & Co. KG, der bekannte Hersteller von Messern und Klingen für die Landwirtschaft, bietet nun auch Messer, Schneidsysteme und Zerkleinerungsmaschinen für den industriellen Einsatz.

Aktuelle Lösungen dienen dem Zerkleinern von Band- und Plattenmaterial aus Gummi, PET, PVC, Kohlefaser etc.. Sie können aber problemlos auch auf andere Anwendungen angepasst werden.

Nach Kundenwunsch werden Schnittsysteme mit genau definierten Schnittgutgrößen, auch mit Schnittspalt Null und mobile Zerkleinerungsmaschinen, mit BigBagAuslass angeboten. So können Restmengen, Ausschuss etc. wieder zerkleinert und ohne Agglomerierung und Regranulierung dem Extruder wieder zugeführt werden.

Das Besondere an den neuen Schnittsystemen ist das Schneiden mit Schnittspalt Null. Das Schnittgut hat ein hohes Schüttgewicht, sehr gute Rieselfähigkeit und konstante Größe. Außerdem werden Messerbeschichtungen angeboten, die die Standzeiten um das Drei-bis Vierfache erhöhen und die Anhaftung von erhitzem Material verhindern.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.tec2cut.de.

TECHNISCHE DATEN – Schneidguteinführung:

Breite: 350 mm Höhe:

– Leistung des Schneidrotors:

10 mm 5 kW

– Vorschub und Schnittgeschwindigkeit regelbar (für optimale Anpassung an das Schnittgut) – Durchsatzleistung: DAS SCHNITTGUT – hohes Schüttgewicht – sehr gute Rieselfähigkeit – konstante Schnittgröße

600 – 800 kg/h


Grußwort

Our industry has a great future ahead of it Machinery and plant engineering is of central importance to the German industrial landscape and is a key sector for companies, that want to manufacture more efficiently and become more competitive. In a market with increasingly tougher international competition, we will only be successful if we can deliver technically optimal and economically competitive solutions to our customers. Both technical and business innovation is already a part of daily company life. Additional political support is required, so that companies are able to develop their innovation and competitive capacity in the best possible way. This doesn’t only involve the promotion of foreign trade, but also includes better general export conditions, the government’s visa policy, export licences or the appropriate measures to protect intellectual property rights. Germany is a globalisation winner and is likely to have massive opportunities in the future, particularly in our sector. However, the German and in particular the eastern German machinery and plant engineering sector is strongly characterised by medium sized businesses, which makes entry into foreign markets difficult. Still, foreign orientation remains the future. Considerably more growth can be generated here. Consequently, eastern German companies in particular need to continue their vigorous expansion of foreign activities that they had begun before the economic crisis. This includes for one thing, investments in research and development as a driving force behind production growth. For another, an increase in collaborative work with both science and industry partners can be helpful. Predominantly smaller companies are able to compensate for size related disadvantages by undertaking this kind of collaboration.

Dr. Thomas Lindner President of the German Engineering Federation (VDMA)

To ensure that the future of the companies and our state is not jeopardised, a paradigm shift in educational policy is required. We need a clear and binding concept for the goals of the education system. Additionally, it will be the company’s duty to make our sector more attractive to women, who are still an underrepresented group in the engineering sector. At the same time, we need to aim to profit from the intelligence of countless potential employees with a migration background. The ever-increasing lack of engineers is likely to occupy us in the coming years. New initiatives and strategies are needed here. As specifically the lack of engineers available for foreign projects stands in direct contrast to the internationalisation of German medium-sized businesses.

Foto: VDMA

Let me state this very clearly; our industry has a bright future. The possibilities are almost endless. The machinery and plant engineering sector possesses the solutions for the central challenges facing the human race, be that technologies that protect the environment and conserve resources or solutions for new forms of mobility, clean water and energy efficiency. The machinery and plant engineering sector is a driving force behind the economy and provides an impetus for many other sectors. This overview demonstrates that, and also illuminates the areas of expertise and the technological challenges of the sector on an international level.

Dr. Thomas Lindner President of the German Engineering Federation (VDMA)

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

5



Ostdeutschland

AUS DEM INHALT

Wachstumsmotor Nummer Eins Betrachtet man die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Bundesländer, so verzeichnet der Maschinenbau in den Neuen Ländern in den letzten Jahren insgesamt eine deutlich höhere Zuwachsrate als in den westlichen Bundesländern. Gemeinsam mit anderen Industriebranchen ist der Maschinenbau der Wachstumsmotor Nummer Eins in Ostdeutschland und gibt im zunehmenden Maße auch Impulse an andere Wirtschaftszweige weiter, insbesondere an den unternehmensnahen Dienstleistungsbereich. Dennoch, die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland ist sehr unterschiedlich. Grob vereinfacht bedeutet das, dass es zwei grundverschiedene Trends gibt: das erfolgreiche Mitteldeutschland mit boomenden Standorten mit einer stärkeren Anpassung an die alten Bundesländer und den Norden. Zwar gibt es, hier von Berlin einmal abgesehen, auch dynamische Standorte, aber nicht in der Breite wie in Sachsen und Thüringen

The Number One Economic Driving Force When observing economic development in the individual German states, the engineering field in the new federal states of eastern Germany have been faring considerably better, with noticeably higher growth rates than the western states in the last few years. Together with other industry sectors, engineering is the number one economic driving force in eastern Germany and increasingly gives impetus to other economic sectors, in particular within industry related services. Still, economic development in eastern Germany is exceptionally variable. Although an oversimplification, roughly speaking there are 2 sharply distinct trends: A successful central Germany with booming locations in addition to strong consensus with the western German states and the North. Ignoring Berlin, there are still dynamic locations there; however they are not on the same scale as in Saxony and Thuringia.

Grußwort Dr. Thomas Lindner

5

Wachstumsmotor Nummer Eins Impulse für andere Wirtschaftszweige

7

Wirtschaftliche Kennziffern Rasante Entwicklung auf Weltniveau

8

Erneuerbare Energien Zukunftsträger Klimaschutz

10

Effizienz und Sicherheit Aufzüge und Fahrtreppen

12

Ingenieuranteil im Osten Steigender Bedarf in den kommenden Jahren

14

Transportlogistik Innovationsreiche Intralogistik

16

Sonder- und Spezialmaschinen Produktvielfalt für neue Technologien

18

Pharmaindustrie Jahrzehnt mit rapidem Wachstum

19

Digitale Welten Rechnersimulation und 3D-Wiedergabe

23

Wirtschaftsstandorte Sachsen-Anhalt Thüringen Berlin Sachsen Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern

24 26 34 36 38 40

Messen und Veranstaltungen Ein Überblick für 2011

42

Foto: Nigel Treblin/dapd

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

7


Ostdeutschland

Mitte August 2010 hat die Maschinenbaufirma Schiess GmbH in Aschersleben (Sachsen-Anhalt) eine neue Montagehalle in Betrieb genommen. Die Mitarbeiter fertigen hier einen Untersatz für eine Drehfräsmaschine. Wirtschaftliche Kennziffern des ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbaus

Der ostdeutsche Maschinenbau konnte kurz nach der Wiedervereinigung einen Umsatzbeitrag von 8,6 Milliarden Euro zum gesamtdeutschen Maschinenbau leisten. Dieser Wert sank bis 1996 auf ein Rekordtief von 7,6 Milliarden Euro. Die wichtigsten Ursachen dafür waren vor allem die Einstellung der Produktion von nicht wettbewerbsfähigen Unternehmen und das Zusammenbrechen von Auslandsmärkten. Im gleichen Maße ist es den neugegründeten Unternehmen jedoch nicht gelungen, entsprechende Umsätze am Markt zu generieren. Seit 1996 hat sich der ostdeutsche Maschinenbau, getrieben von neuen Produkten und Verfahren, neue Kunden und Märkte erschlossen, die in steigenden Produktions- und Umsatzwerten ihren Niederschlag gefunden haben. Der vorläufige Höchststand dieser Entwicklung konnte 2006 mit 13,2 Milliarden Euro Umsatz erreicht werden. Dies entspricht einer Steigerung zu 1991 um 53,5 Prozent. Auch im gesamtdeutschen Vergleich konnte der ostdeutsche Maschinenbau Boden gut machen. Während das Umsatzvolumen in den neuen Bundesländern 1996 auf einen historischen Tiefstand sank und nur noch 5,8 Prozent der gesamtdeutschen Leistung betrug, so hat sich dieser Wert 2006 auf 6,7 Prozent erhöht. Die Steigerungsraten bei der Umsatzentwicklung waren in Summe vor allem Ende der 90er Jahre, wo sich der Maschinenbau allgemein im konjunkturellen Aufschwung befand und von dem der

8

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

ostdeutsche Maschinenbau profitieren konnte, am größten. Der bisher höchste Anstieg im Jahresvergleich konnte von 2003 auf 2004 mit 10,3 Prozent erzielt werden. Auf diesem Wachstumspfad befindet sich der ostdeutsche Maschinenbau noch heute. Auslandsumsatz Ostdeutschland Dieser spielt für den exportorientierten Maschinen- und Anlagenbau eine zentrale Rolle. Die Situation in den Neuen Bundesländern war nach der politischen und wirtschaftlichen Wende vor allem dadurch geprägt, dass die angestammten Märkte – besonders in Osteuropa – faktisch über Nacht weggebrochen waren. Neben den eigenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten in diesen Zielländern war dafür hauptsächlich die Währungsumstellung in den Neuen Bundesländern verantwortlich. Diese führte dazu, dass die Unternehmen ihre Dienstleistungen und Produkte nicht mehr zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten konnten. Hinzu kam, dass die am Markt vorhandenen Kapazitäten auch ohne

den ostdeutschen Maschinenbau ausreichten, um die Nachfrage zu befriedigen. Das alles ist Geschichte, die Nachwirkungen können wir jedoch auch noch heute spüren. Der Auslandsumsatz ostdeutscher Maschinenbauunternehmen erreichte 1994 mit 1,87 Milliarden Euro seinen historischen Tiefpunkt, um dann bereits im Folgejahr wieder den langjährigen Durchschnittswert zu erzielen. Erfreulich ist, dass 2006 ein Auslandsumsatz von 5,2 Milliarden seitens der ostdeutschen Maschinenbauunternehmen generiert werden konnte. Dies entspricht 213 Prozent des Wertes aus dem Jahr 1991. Auch wenn die Basis im Vergleich zu den Zahlen aus den alten Bundesländern wesentlich geringer ist, so zeigt die Entwicklung deutlich, dass es den hiesigen Unter nehmen gelungen ist, erfolgreich neue Märkte für angestammte oder neue Produkte zu erschließen. Gestartet ist der ostdeutsche Maschinenbau im Jahr 1991 mit einem Auslandsumsatzanteil von 28,4 Prozent, welche 1994 mit 26,2 Prozent ihren Tiefstand und im Jahre 2002 mit 45,0 Prozent ihren vorläufigen Höchststand hatte. Die Schwankung der „Exportquote“ ist größer als der gesamtdeutsche Durchschnitt. Außerdem liegt sie unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt.

Fotos: Jens Schlueter/dapd, VDMA

Rasante Entwicklung auf Weltniveau


Ostdeutschland

Rapid Development to an International Standard Shortly after reunification, the eastern German engineering sector contributed 8.6 billion Euros to the complete German engineering sector. By 1996, this value sank to a record low of 7.6 billion Euros. The main cause of this was primarily the termination of production within economically unviable companies and the collapse of foreign markets. At the same time, newly formed companies were unable to generate the required revenue. Since 1996, the eastern German engineering sector has once again found its way by establishing new products and exploring new markets, driven on by a plethora of new products and processes. The interim peak of this growth was reached in 1996 with a turnover of 13.2 billion Euros. This corresponds to an increase of 53.5 percent on 1991 levels. International revenue from ex-

port orientated machinery and plant engineering has played a central role and reached an all-time low of 1.87 billion Euros in 1994. It is encouraging that in 2006 eastern German engineering companies were able to generate international revenue of 5.2 billion Euros. This corresponds to 213 percent of 1991 levels. Even when the base rates are much weaker when compared to the figures from western Germany, the trend is clear. Local companies have been suc-

cessful in opening up new markets for both traditional and new products. By investing in fixed assets, capital stock was built up and more efficient manufacturing processes could be introduced. The eastern German engineering sector was started in 1991 with a 28.4 percent share of international sales, which reached an alltime low of 26.2 percent in 1994 and reached its interim peak of 45.0 percent in 2002. An important figure for the plant and production intensive engineering is per head turnover. This continually rose from approximately 26000 Euros in 1991 to 156000 Euros in 2006. This value is around 90 percent of the western Germany average.

Die Markterschließung ist kein kurzfristiger Prozess. Daher ist davon auszugehen, dass die Früchte der Vertriebsarbeit noch in den nächsten Jahren reifen werden. Reinhard Pätz, Geschäftsführer VDMA Ost

Zum Beispiel lag der Auslandsumsatzanteil 2002 für den Maschinenbau in Deutschland insgesamt bei 50,6 Prozent, während dieser in den neuen Bundesländern nur 45 Prozent betrug. Dies

Quelle Statistik: VDMA Ost

Maschinenbau in Ostdeutschland 2001

66.003 8,651 Mrd.

2002

66.453 8,897 Mrd.

2003

63.681 8,685 Mrd.

2004

62.701 9,520 Mrd.

2005

62.309 9,745 Mrd.

2006

64.946 11,077 Mrd.

2007

69.735 12,691 Mrd.

2008

75.976 14,345 Mrd.

2009

72.800 11,798 Mrd.

Anzahl der Beschäftigten Umsatz in Euro

erklärt sich dadurch, dass unter dem Auslandsumsatz statistisch nur der Umsatz gezählt wird, welchen Unternehmen durch direkte Lieferungen ins Ausland erzielen. Spezifisch für die Maschinenbauunternehmen in den Neuen Bundesländern ist jedoch, dass diese einen sehr hohen Anteil an Zulieferungen haben, welcher über Kunden in den (überwiegend) alten Bundesländern als Auslandsumsatz abgerechnet wird. Würde der „indirekte Export“ dem „direkten Export“ zugeschlagen werden, so wäre der Anteil um einiges höher. Vergleicht man den Auslandsumsatzanteil zwischen den einzelnen neuen Bundesländern, so ist zu erkennen, dass diese sehr unterschiedlich ausfallen. Beispielsweise weist die Maschinenbaustatistik 2006 für Berlin eine „Exportquote“ von 56 Prozent aus, während in Mecklenburg-Vorpommern 22,6 Prozent des Umsatzes im Ausland erzielt werden. Darüber hinaus sind die Änderungsraten zwischen den Jahren erheblich, was jedoch vor allem auf abrechnungstechnische Ursachen, die besonders bei Großprojekten im Anlagenbau immer wieder auftreten, zurückzuführen ist. Entwicklung Pro-Kopf-Umsatz Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs war

der ostdeutsche Maschinenbau in der Planwirtschaft organisiert, Marktpreise spielten dabei eine untergeordnete Rolle. Dies änderte sich spätestens nach der Währungsunion 1990 zwischen den beiden deutschen Staaten. Deshalb war es für die Firmen zwingend erforderlich, durch den aus der Unternehmensperspektive notwendigen Personalabbau Kostensenkungen zu erreichen und weitere Effizienzsteigerungen durch eine deutliche Ausweitung der Investitionen in Anlagen und Fertigungsverfahren zu erschließen. Durch die Investitionen in das Anlagenvermögen, welche durch öffentliche Förderprogramme begünstigt wurden, konnten vor allem der Kapitalstock ausgebaut und effizientere Fertigungsverfahren eingeführt werden. Beides führte dazu, dass die Produkte wieder zu wettbewerbsfähigen Preisen am Weltmarkt verkaufbar waren. Eine wichtige Kennziffer für den anlagen- und fertigungsintensiven Maschinenbau ist der Pro-Kopf-Umsatz. Dieser stieg von zirka 26.000 Euro im Jahr 1991 kontinuierlich auf 156.000 Euro im Jahr 2006. Damit liegt er bei zirka 90 Prozent des westdeutschen Durchschnitts. (rp) !

www.vdma.org/ost

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

9


Energietechnologien

Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat Ende April vor Borkum in der Nordsee der Inbetriebnahme der ersten deutschen Offshore-Windkraftanlage alpha ventus auf einer Trafo-Plattform beigewohnt. Erneuerbare Energietechnologien

Der Trend zu energieeffizienten und umweltschonenden Energietechnologien ist unumkehrbar. Für den Maschinenund Anlagenbau gehören erneuerbare Energien schon lange zu den Zukunftsthemen. Die globalen Rahmenbedingungen unterstreichen, dass sich dieser Weg lohnt. Denn die Voraussetzung für weltweit wachsenden Wohlstand ist und bleibt eine sichere Energieversorgung. Um den weltweiten Primärenergiebedarf, der sich bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird, ressourcenschonend und umweltverträglich zu decken, müssen alle verfügbaren Energiequellen erschlossen werden. Dabei wird der Anteil der erneuerbaren Energien stetig zunehmen. Beim Ausbau der Erneuerbaren ist der Maschinen- und Anlagenbau die Schlüsselindustrie, sei es für die Windenergie-, die Bioenergie- oder Wasserenergienutzung. Bioenergie Die Bioenergie hat sich nicht zuletzt aufgrund der Klimaschutzdiskussionen und aus Gründen der Versorgungssicherheit zu einem wichtigen Wachstumsmarkt entwickelt. In der zukünftigen Energieversorgung kommt ihr eine Schlüsselrolle zu, da sie sowohl Lösungen für den Kraftstoffbereich als auch für die Stromund Wärmeversorgung bietet. Da die Wirtschaftlichkeit der Bioenergie-Erzeugung eng mit dem Transportradius verbunden ist, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor die Nutzung im Bereich der dezentralen Energieversorgung. Private Investoren, aber auch immer mehr Energieversor-

10

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

gungsunternehmen haben die hierin liegenden Chancen erkannt. So hat sich die installierte elektrische Leistung der Stromerzeugungsanlagen auf Basis von Biomasse in Deutschland seit 2002 mehr als verfünffacht. Da auch Biomasse nur begrenzt zur Verfügung steht, muss sie so effizient wie möglich eingesetzt werden. Wirkungsgrade von fast 50 Prozent, wie sie heute von modernen Gasmotoren erreicht werden, zeigen hier die Richtung an. Eine weitere Möglichkeit der Effizienzsteigerung ist die Nutzung der bei der Stromerzeugung entstehenden Wärme, das heißt der Betrieb von Stromerzeugungsanlagen in Kraft-Wär meKopplung (KWK). Solche KWK-Anlagen er mög lichen eine über 90-prozentige Ausnutzung der in der Biomasse vorhandenen Energie. Durch die Möglichkeit der Einspeisung von auf Erdgasqualität aufbereitetem Biogas eröffnen sich hierzu neue Nutzungschancen an Standorten mit hohem Wärmebedarf. Deutsche Anbieter verfügen auf Basis der vielen installierten Anlagen über einen breiten Erfahrungsschatz, ob es um Biogasanlagen oder Heizkraftwerke auf Basis von Holz oder anderen Brennstoffen geht. Aufbauend auf Erfahrungen in Deutschland schreitet die Nutzung auch in anderen europäischen Ländern voran.

Windenergie Die Windenergie ist der Shooting Star unter den erneuerbaren Energien. War vor 20 Jahren Windenergie nur für wenige Landwirte eine Quelle zur Energieversorgung ihrer Höfe, hat sie heute fast den gesamten Globus erobert. Der Weltmarkt für Windenergieanlagen wächst seit 2004 mit deutlich zweistelligen Raten. Weltweit wurden 2009 etwa 38.000 Megawatt Windleistung neu installiert und damit über 36 Milliarden Euro erwirtschaftet. Obwohl der Inlandsmarkt nur noch fünf Prozent des Weltmarktes ausmacht, haben die Hersteller von Windenergieanlagen in Deutschland einen Weltmarktanteil von 17,5 Prozent. Heute sind Windenergieanlagen leistungsfähige Hightech-Anlagen und die in Deutschland ansässigen Hersteller und Zulieferer gehören nicht nur zu den weltweit führenden Anbietern, sondern repräsentieren mittlerweile eine bedeutende, schnell wachsende und zukunftsträchtige Branche. Lag der Schwerpunkt bisher bei Onshore-Anlagen, der Errichtung von Windenergieanlagen an Land, so ergeben sich mit der Installation von Windkraftwerken auf See heute und künf tig ganz neue Perspektiven. Deutschlands erster Hochsee-OffshoreWindpark, das Testfeld „alpha ventus“,

Foto: Ingo Wagner/Pool/dapd

Klimaschutz: Ein Zukunftsträger!


Energietechnologien

speist seit Herbst 2009 mit Anlagen der Fünf-Megawatt-Klasse Energie in das Stromnetz ein. Die bis zu 180 Meter hohen Anlagen stehen rund 45 Kilometer nördlich von der Nordseeinsel Borkum in einer Wassertiefe von bis zu 30 Metern. Weltweit liegen noch keine Erfahrungen mit Windparks in vergleichbarer Wasser tiefe und so großer Entfernung vom Festland vor. Erfahrungen konnten deutsche Hersteller und Zulieferer bisher nur im Ausland mit Nearshore-Windparks sammeln. Die bei „alpha ventus“ gesammelten Kenntnisse werden für den weiteren Ausbau in Deutschland also von großer Bedeutung sein. Mit einem starken Heimatmarkt kann die deutsche Windindustrie auch bei der OffshoreTechnologie weltweit an die Spitze kommen. Wasserkraft Mit einem Anteil von mehr als 16 Prozent an der globalen Stromerzeugung stellen Wasserkraftanlagen weltweit mit weitem Abstand die wichtigste Technologie für die Nutzung erneuerbarer Energien dar. Wenngleich die Wasserkraftpotenziale in Deutschland und Europa bereits zu großen Teilen genutzt

werden, liegen noch enorme Potenziale in Asien, Afrika und Südamerika. Da gerade in diesen Erdteilen das Bevölkerungswachstum und der enorme Zuwachs des Energieverbrauchs in den nächsten Jahrzehnten stattfinden werden, bietet die Wasserkraft einen wichtigen Lösungsansatz für eine nachhaltige und Klima schonende Stromerzeugung. Auch nimmt durch den Ausbau von Windenergie und Photovoltaik der Anteil fluktuierender, also schwankender, Stromerzeugungstechnologien weiter zu. Netzbetreiber stehen daher vor der schwierigen Aufgabe, ständig einen Ausgleich zwischen dem schwankenden Stromangebot und der immer schwierigeren Nachfrage zu schaffen. Pumpspeicherkraftwerke stellen hier derzeit die leistungsstärkste Speichertechnologie dar. Ein weiteres hochaktuelles, allerdings noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindliches Thema, ist die Nutzung von Gezeiten, Meereswellen und -strömungen. Hier werden derzeit ganz unterschiedliche Technologien erprobt. Deutsche Unternehmen erweisen sich dabei als Innovationstreiber für die optimale Nutzung von Wasserkraft. (rp)

Climate Protection The Key to the Future Renewable energy has been a future topic for the machinery and plant engineering for some time and hence is also a key industry. Bioenergy is likely to be vital as a future energy supply, as fuel, electricity and heat can be generated from it. Modern gas engines are currently working at an efficiency factor of 50%, so they are already very efficient. Efficiency could still be increased by taking advantage of the heat generated during power generation with a combined heat and power (CHP) system. CHP plants are able to exploit over 90% of the energy located in biomass. The world market for wind energy facilities has experienced double digit growth since 2004. German manufacturers and suppliers have a global market share of 17.5%. They rank among the leading suppliers worldwide. The introduction of offshore wind energy has opened up whole new prospects.

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

11


Aufzugsanlagen

Efficiency and Safety It was only the invention of lifts and escalators, that enabled cities to be built how we know them today. Sky scrapers would have otherwise been impossible. They have even become indispensible in smaller buildings, especially as our aging society increasingly require these ‘vertical means of transport’.

The structure of the German lift industry is characterised by extensive medium sized businesses. Only four companies are part of a multinational corporations. The yearly domestic turnover amounts to around 2 billion Euros.

The business trends in the sector are closely related to the development of the relevant construction activity. Price competition forces the sector into constant streamlining and innovative measures. For the last year the sector has found itself in a period of radical technological change, which set in after the European lift directive came into force. In particular due to the development of machine room-less lifts, which had not been possible in the past. Approximately 70% of all incoming orders for cable lifts, request installations without a machine room. Due to this, a shift in demand became apparent from hydraulic to cable lifts. Out of the 120000 new system in Germany 81% are now cable lifts. The expectations of the industry are coupled with the overall development of the sector. In the future the industry should contribute to energy efficiency, the safety of the passengers and of the safeguarding of workplaces.

12

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Effizienz und Sicherheit Erst die Erfindung von Aufzügen und Fahrtreppen ermöglichte Städte, wie wir sie heute kennen. Nur damit sind Wolkenkratzer zu realisieren. Aber auch bei kleineren Gebäuden sind sie mittlerweile unverzichtbar – die älter werdende Gesellschaft benötigt dringend diese „vertikalen Transportmittel“.

Die Struktur der deutschen Aufzugsindustrie ist durch einen breiten Mittelstand geprägt. Nur vier Unternehmen gehören zu den internationalen Konzernen. Der Jahresumsatz (Inland) der Aufzugsindustrie beträgt etwa zwei Milliarden Euro. In Deutschland gibt es derzeit rund 680.000 installierte Anlagen zur Personenbeförderung sowie etwa 30.000 Fahrtreppen. Jedes Jahr kommen europaweit über 100.000 neue Aufzugsanlagen dazu oder ersetzen bestehende. Die Konjunkturentwicklung der Branche steht in sehr engem Zusammenhang mit der Entwicklung der relevanten Bautätigkeit. Der Preiswettbewerb zwingt die Branche zu ständigen Rationalisierungsund Innovationsmaßnahmen. Die Branche befindet sich zudem seit einigen Jahren in einem technologischen Umbruch, der nach Inkrafttreten der europäischen Aufzugsrichtlinie – insbesondere durch die zuvor nicht mögliche Entwicklung des triebwerksraumlosen Aufzugs – einsetzte. Der Auftragseingang im Seilaufzugsbereich ohne Maschinenraum be-

stimmt mittlerweile mit 70 Prozent zwei Drittel des Aufzugsmarktes. Aus diesem Grund ist in den letzten Jahren eine Verschiebung der Nachfrage von Hydraulikzu Seilaufzügen festzustellen. Die Nachfrage nach Hydraulikaufzügen geht seit 1998 kontinuierlich zurück. Bei den rund 12.000 Neuanlagen in der Bundesrepublik verteilen sich mittlerweile 81 Prozent auf Seilaufzüge. Mit der Gesamtentwicklung verknüpft sind die Erwartungen der Aufzugsindustrie, auch künftig sowohl etwas zur Energieeffizienz und zur Sicherheit der Benutzer als auch zur Erhaltung der Arbeitsplätze beitragen zu können. Modernisierung und Nachrüstung von Altanlagen stellen in der Aufzugsbranche ein großes Potenzial dar. Die Einhaltung der europäischen Normen EN 81-1 für Seilaufzüge und EN 81-2 für hydraulische Aufzüge garantiere den sehr hohen Sicherheitsstandard von Aufzugsanlagen europaweit. (su/em) !

www.vfa-interlift.de

Foto: Thyssen Krupp

At the present time there are approximately 680000 installed vertical transport systems and in the region of 30000 escalators in Germany. Every year over 100000 new or replacement lift installations are added across Europe.


STROM, GAS UND ENERGIENAHE DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE PROFIS:

„DENN GESCHÄFTSKUNDEN SIND NICHT OTTO NORMAL.“ Wir möchten Sie dabei unterstützen, dass Ihr Geschäft noch besser läuft. Zum Beispiel mit günstigen, planbaren Energiekosten und preisstabilen Lieferverträgen oder mit maßgeschneiderten Lösungen für den effizienten Energieeinsatz. Hört sich nach Arbeit an? Die können Sie gern uns überlassen. Weitere Informationen unter 0361 7845350 oder www.enviaM.de.


Arbeitskräfte

High Numbers of Engineers in the East The demand for engineers in the machinery and plant building sector is likely to rise in the next few years. According to a VDMA engineer survey, eastern German companies are particularly looking for engineers in the research, development and construction fields.

With an employment rate of around 30%, engineers in eastern German machinery and plant building are very well represented, by contrast this figure is only 17% for western Germany. There are also clear differences with respect to the proportion of women employed in the sector, which is three times as high in eastern Germany in comparison to former west German states. One in six engineers in the east are women, whilst in western Germany it is only one in 16.Meanwhile the demand for engineers will continue to rise until 2015. 54% of eastern German companies share this opinion. The research, development and construction fields are particularly sought after, as well as within sales and distribution and production. Still the companies are expecting a shortage of suitable candidates, even in roles that are rarely vacant, such as services and jobs based abroad. “Within the next few months almost one in four companies want to recruit new staff. Pätz is concerned that; “Specifically the small and medium sized businesses are struggling to find qualified, affordable employees”.

14

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Ingenieuranteil im Osten hoch Der Bedarf an Ingenieuren im Maschinen- und Anlagenbau wird in den kommenden Jahren steigen. Die ostdeutschen Firmen suchen dabei insbesondere Ingenieure für die Bereiche Forschung, Entwicklung und Konstruktion. Das ergab eine Ingenieurerhebung des Branchenverbandes VDMA. Der Fachkräftemangel stellt in den nächsten Jahren eines der zentralen Probleme der Branche dar. Das lang anhaltende Konjunkturtief hatte die Fachkräfteproblematik vorübergehend hinten angestellt. Doch im Zuge der anziehenden Wirtschaft, der unaufhaltsamen demografischen Veränderungen und des gleichzeitigen Trends zu höher qualifizierten Belegschaften tritt sie jetzt wieder verstärkt in den Fokus. „Besonders prekär gestaltet sich die Lage im ostdeutschen Maschinenbau“, erklärt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA-Landesverbandes Ost. „Hier wird sich in den nächsten zehn Jahren mehr als ein Viertel der Ingenieure in den Ruhestand verabschieden. Mit weniger als zehn Prozent fällt zudem der Anteil der Ingenieure im Alter bis zu 30 Jahren unterdurchschnittlich aus“, so Reinhard Pätz. Ingenieure sind im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau mit einem Be-

schäftigtenanteil von rund 30 Prozent sehr stark vertreten (Westdeutschland rund 17 Prozent). Deutliche Unterschiede gibt es auch beim Frauenanteil, der in den Neuen Bundesländern fast dreimal so hoch ist wie im alten Bundesgebiet. In Ostdeutschland ist jeder sechste Ingenieur eine Frau, in Westdeutschland jeder 16. Der Ingenieur-Bedarf wird indes bis 2015 weiter steigen. Dieser Meinung sind 54 Prozent der ostdeutschen Unternehmen. Gefragt ist die Berufsgruppe vor allem in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Konstruktion, aber auch im Vertrieb und in der Produktion. Allerdings erwarten die Firmen einen Mangel an geeigneten Bewerbern, auch in seltener zu besetzenden Aufgabengebieten wie Dienstleistungen und Auslandstätigkeiten. „In den nächsten Monaten will fast jedes vierte Unternehmen Personal einstellen. Speziell die kleineren mittelständischen und Kleinunternehmen haben es jedoch schwer, qualifizierte, bezahlbare Mitarbeiter zu finden“, ist Pätz besorgt. (su/em)

!

www.vbi.de

Foto: BASF

A lack of qualified personnel is likely to pose the central challenge of the sector in the next few years. The prolonged economic recession merely temporarily postponed the qualified personnel issue. However, as a result of the improving economy, the inevitable demographic changes and the recent trend towards better qualified staff, these issues are increasingly coming into focus. “The situation within eastern German mechanical engineering is acutely precarious”, explains Reinhard Pätz, the managing director of the VDMA east.


Thüringen

Feinmess Suhl GmbH: Produktinnovation und kundenspezifische Messgeräte made in Thüringen

Präzisionsmesstechnik made in Germany Handmessmittel, Feinzeigermessschrauben, digitale Bügelmessschrauben, halb- und vollautomatische Präzisionsmesssysteme, Linearversteller – all das und noch vieles mehr produzieren die Mitarbeiter der Feinmess Suhl GmbH. Das traditionsreiche Unternehmen verfügt über einen selbst ausgebildeten und der Tradition verpflichtetem Mitarbeiterstamm. Nur so kann das Geschäft mit Bruchteilen von Mikrometern beherrscht und die hohe Qualität der weltweit vertriebenen Erzeugnisse gesichert werden. Feinmechanik und Elektronik – eine Kombination, die den Baustein des Erfolges, der 1878 von Friedrich Keilpart gegründeten Feinmechanikwerkstatt darstellt. Als Feinmess Suhl GmbH gehört das Unternehmen heute zur Firmengruppe Steinmeyer und steht unverändert für allerhöchste Präzision, Innovation und Qualität. Das breit gefächerte Know-how unserer Mitarbeiter sowie die Verbindung von Präzisions-Messtechnik mit Feinmechanik, Gewinde-, Antriebs- und Automatisierungstechnik

Kontakt Feinmess Suhl GmbH Pfütschbergstrasse 11, D-98527 Suhl Telefon: +49 (0) 3681 381-0 Fax: +49 (0) 3681 381-105 E-Mail: info@feinmess-suhl.de Internet: www.feinmess-suhl.de

erlaubt es uns heute, individuelle Kunden- und Systemlösungen weit über die allgemein bekannte Messtechnik hinaus anzubieten. Vor einem Monat ist das gesamte Unternehmen in das Gewerbegebiet Suhl-Friedberg umgezogen. Mehr Platz, bessere Bedingungen und die Aussicht, die gesamte Fertigung vom Wareneingang bis zur Auslieferung künf tig auf einer Ebene in der etwa 3.000 Quadratmeter großen Halle realisieren zu können, haben den Ausschlag für die Umzugs-Entscheidung gegeben. Eine interessante Zukunft sieht das Unter nehmen in Aktivitäten, die kundenspezifische Lösungen und umfangreiche messtechnische Projekte betreffen. Potenzielle Kunden dafür befinden sich in den Branchen Maschinenbau, Automotive, Medizintechnik und in der Produktronik. „Maßgeschneiderte individuelle Kundenlösungen sind in der heutigen Zeit ein Muss für ein Unternehmen, das zu einhundert Prozent am Standort Deutschland produziert und dessen Produkte weltweit vermarktet werden“, er-

klärt Geschäftsführer Hartmuth Röser. In diesem Jahr wurde gemeinsam mit unserem Distributor in den USA, Parker Industries Inc., ein neuartiges, zuverlässiges, präzises und einfach zu handhabendes Messgerät für den Einsatz in der Fertigung entwickelt. Das Messgerät dient zur Messung von Zahnweite und Durchmesser an großen Innenverzahnungen und wurde in Deutschland und den USA zum Patent angemeldet. Für die Feinmess Suhl GmbH, ein Unternehmen mit 90 Arbeitsplätzen, sei dies die richtige Entwicklung, ist der Geschäftsführer überzeugt. Man werde neben der Weiterführung der Produktion der klassischen Handmesstechnik den Weg stärker in Richtung Mechatronik einschlagen.

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

15


Transportlogistik

Transportlogistik

Die Logistik ist zentrales Wachstumsfeld der deutschen Wirtschaft und steht in ebenso wichtigem Fokus auch bei vielen Nachbarländern Deutschlands. Die Bundesregierung hat die Bedeutung der Logistik für Deutschland und für Europa erkannt. Groß angelegte Infrastrukturprojekte sollen künftig das „Hinterland“ Deutschlands der Globalisierung näher bringen. Das Ziel des Ausbaus der Verkehrsnetze ist es, Knotenpunkte miteinander optimal zu verbinden, den Warenumschlag zu beschleunigen und Wartezeiten zu verringern.

Deutsche Produkte sind weltweit angesehen, da sie größtenteils durch ihr ausgeklügeltes und durchdachtes Design sowie einen hohen Verfügbarkeitsgrad den kundenspezifischen Qualitätskriterien und -wünschen entsprechen. Die Hersteller von Maschinen- und Anlagenbau-Erzeugnissen, wie auch viele Hersteller anderer Industrie-Branchen der deutschen Wirtschaft, sind seit Jahrzehnten ungeschlagene Exportweltmeister. Diese Position auf dem „Außenhandels-Siegertreppchen“ hat die deutsche Wirtschaft – neben guten Produkt- und Dienstleistungs-Eigenschaften – auch einer straff organisierten und zuverlässigen Logistik zu verdanken. Logistik findet jedoch nicht nur beim Transport auf den Wasserwegen, in der Luft, auf der Schiene und auf den Straßen statt. Der

16

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

technisch wichtigste Teil der logistischen Leistung wird innerbetrieblich durch die Intralogistik erbracht. Beide Branchen sind ohne Zweifel stark miteinander verwoben und bilden die Logistik.

Intralogistik zu einem Treiber einer immer stärker sich vervollständigenden Integration über die gesamte Wertschöpfungskette entwickelt. Eine Globalisierung ohne die Intralogistik ist daher fast nicht mehr denkbar!

Intralogistik, Teil der Logistiksparte Die Intralogistik vernetzt komplexe Vorgänge, umfasst den innerbetrieblichen Materialfluss, die Fertigungsprozesse, die Lagerung und den Warenumschlag – vom Rohmaterial über die Halbfabrikate bis hin zur Auslieferung des fertigen Produktes. Sie greift gezielt in Produktionsprozesse ein und trägt wesentlich zur Erhöhung der Produktivität, der Erlangung von Spareffekten und Rationalisierungspotenzialen bei. Andererseits organisiert sie den Transport und sorgt auch dort für Optimierung, indem sie zum Beispiel die Transporttouren organisiert und den Füllgrad der außerbetrieblichen Transporte erhöht. Sie leistet dabei indirekt einen großen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit. Intralogistische Innovationen, Technologien, Pilotanwendungen und Standards zielen auf Leistungssteigerung und Kostensenkung für Anwender dieser Produkte sowie für Betreiber intralogistischer Anlagen ab. Sie ermöglichen, dass sich die

Wenig Kostensenkungspotenzial Die Streckenabhängigkeit der Transportkosten zum Beispiel durch die Einführung der deutschen Lkw-Maut sowie der anhaltende Höhenflug der Treibstoffpreise in Deutschland haben die Attraktivität der Intralogistik hierzulande in keiner Weise verringert, eher gefördert. Steigende Transportkosten verteuern Leerfahrten extrem und intralogistische Prozess-Abläufe können mittels der Intralogistik optimiert werden. Als Erfolgsfaktor für Unternehmen bestimmt die Intralogistik in erheblichem Maße die Qualität bei der Erfüllung von Kundenbedürfnissen und die Schnelligkeit, auf sich ändernde Anforderungen flexibel reagieren zu können. Sie entscheidet damit nicht zuletzt über die Wettbewerbsfähigkeit weltweit agierender Unternehmen. Export – Chance für den Binnenmarkt Brasilien, Russland, Indien und China werden mit ihren beeindruckenden

Foto: WIMO Hebetechnik

Intralogistik – innovationsreiche Branche


Transportlogistik

Wachstumsraten in naher Zukunft ernst zu nehmende Mitbewerber im globalisierten Handel von deutschen Erzeugnissen werden. Für die deutschen Intralogistik-Hersteller bedeutet dies, dass ein Augenmerk auf Qualität, Innovationsreichtum und Flexibilität gelegt wird, wie auch stets in der Vergangenheit gezeigt. Im Bereich der gesamten Logistik hat Deutschland seine Infrastruktur so zu optimieren, dass die Leistungsfähigkeit des Personen- und Warenverkehrs auf Binnen- sowie See-Gewässerwegen, in der Luft, auf der Schiene und auf Straßen gewährleistet wird. Die Chance für den Standort Deutschland, vom boomenden Welt handel zu profitieren, hängt davon ab, ob dieser Fluss von Personen, Waren und Gütern erleichtert und optimiert wird. Diese Erleichterung muss im Bereich des reinen Transports, zwischen den intralogistischen Knotenpunkten, sowie in dessen abgestecktem Bereich erfolgen. Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit durch Infrastruktur-Projekte Die Verkehrsinfrastruktur ist ein immer wichtiger werdender volkswirtschaftlicher Faktor. Sie erfordert die Vernetzung von Knotenpunkten, wo Hauptverkehrswege sich kreuzen. An diesen Knotenpunkten wird es stets Warenaustausch und Handel geben. Logistikzentren und intralogistische Einrichtungen sind an hier für die gesamte Funktionalität notwendig. Diese umfangreichen Infrastruktur-Projekte sollten als Investition in die Zukunft betrachtet werden, die

die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Standortes in einem europäischen Kontext deutlich stärken. Die stetig wachsende Globalisierung wird somit in Zukunft eine hohe Nachfrage an intralogistischen Produkten und Dienstleistungen im Inlands- und Auslandsgeschäft nach sich ziehen. Die große Bedeutung des zentral gelegenen Spitzenplatzes Deutschland in transportlogistischer und intralogistischer Hinsicht bietet Raum für vielerlei intermodale Transportkonzepte. Investitionen in die Entwicklung der Verkehrsnetze sowie logistische Infrastrukturprojekte in Deutschland und Europa stärken den Aufschwung. Neue Produktionsstandorte und stetig wachsende Absatzmärkte in den neuen EU-Mitgliedsstaaten machen Deutschland als „offenes Transitland“ und als gigantisches zentraleuropäisches „Hub“ für private und staatliche Investoren interessant. Die Orientierung der Finanzierungsmodelle am Bedarf und nicht an der allgemeinen Haushaltslage der Länder und des Bundes ist nur mittels einer politischen und wirtschaftlichen Stabilität zu schaffen. Wenn Unternehmertum gefördert und Existenzgründung erleichtert werden, entstehen die zukunftsfähigsten und innovationsreichsten Lösungen. Autor: Jens Karsten Rohrbäch

!

Intralogistics – An Innovative Sector Logistics is a central growth area of the German economy and it is a clear focal point for many of Germanys neighbours. Large scale infrastructure projects will bring globalisation closer to Germanys ‘hinterland’ in the future. Logistics doesn’t only apply to transportation over waterways, by air, by rail and by road. The most technically important part of logistics is undertaken internally by intralogistics. Intralogistics links complex processes; encompasses internal material flow, production processes and storage and handling. From raw materials, to unfinished goods, to the moment the finished article is delivered. They target specific production processes and can raise productivity considerably, obtain savings and provide potential for rationalisation. Additionally, intralogistics can also organises transportation and also resulting in optimised processes, for example by organising transport routes and increasing the loading level of consignments. In doing so, Intralogistics is able to indirectly make an important contribution to sustainability.

www.vdma.org/il

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

17


Sonder- und Spezialmaschinenbau

Qualitätsmanager Michael Engel kontrolliert in Barleben bei der Getriebetechnik Magdeburg GmbH die Qualität des Antriebsritzels eines Getriebes für eine Windkraftanlage. Sonder- und Spezialmaschinenbau

Haben Sie schon einmal einen Kugelschreiber auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt? Oder sich Gedanken darüber gemacht, wie Ihr Handy zu dem Handy wurde, das Sie und Tausende andere Menschen nutzen? Oder wie Gegenstände wie Asthma-Inhalatoren oder SolarWafer entstehen? Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie verdanken ihre Existenz nicht nur den genialen Köpfen der Konstrukteure, sondern genauso den nicht minder kreativen Maschinenbauern. Für jedes Produkt, das in Serie gefertigt wird, absolut zuverlässig und dabei bezahlbar sein soll, ist eine automatisierte Fertigung Wir gehen auch davon aus, dass unsere Branche 2011 weiter wachsen wird, vermutlich in einer Größenordnung von zehn Prozent. Michael Wenzel, Vorsitzender VDMA Robotik + Automation

unabdingbar. Dafür sind hochspezielle Sonderanlagen notwendig, die aufs Hundertstel genau arbeiten und gleichzeitig auch flexibel an neue Varianten des Produkts anpassbar sein müssen. Das technische Know-how, das dafür notwendig ist, findet sich vor allem bei deutschen Automatisierungsfirmen, die neben den Anforderungen der Produkt-

18

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

vielfalt und der kurzen Lebenszyklen der zu montierenden Produkte auch den neuen Technologien gewachsen sind. Zweifellos sind es weiterhin die Autobauer, die den größten Bedarf an Automatisierungsanlagen haben. Ändern sich die Autos – beispielsweise Elektrofahrzeuge – müssen sich auch die Anlagen ändern, auf denen sie gebaut werden. Aber auch immer mehr andere Branchen wissen um die Vorteile der Automatisierung und geben den Maschinenbauern neue Nüsse zum Knacken: Wie automatisiert man die Produktion von riesigen Windrädern? Wie verringert man den Ausschuss bei der Herstellung von Solar-Wafern? Wie kann die absolute Hygiene und ein unfehlbares Endergebnis im Fertigungsprozess von Dialysatoren gewährleistet werden? Gerade diesen neuen Aufgaben ist es zu verdanken, dass die Branche der Robotik + Automation trotz der dramatischen Einbrüche im Automobilsektor verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen ist. Im Aufschwung erweist es sich als richtige Entscheidung, nur sehr wenig Personal abgebaut zu haben. Und für 2010 prognostiziert die Branche ein Wachstum von 14 Prozent und setzt dabei 7,1 Milliarden Euro um. (rp) !

www.vdma.org/r+a

Special Purpose and Custom Machinery Have you ever thought about how your mobile phone became the phone that it is; the phone that you and possibly thousands of other people use? Or how asthma inhalers or solar wafers come to being? They all have something in common: They owe their existence, not only to the ingenious minds of the designers, but equally to the no less creative mind of the mechanical engineers. For this highly specialised equipment is required, that works to within a hundredth of a millimetre. The required technical expertise can be found in German automation companies in particular. Where, alongside the demands of product diversity and the short life cycle of the products requiring assembly, they are also capable of developing new technologies. It is specifically thanks to these new tasks that the robotics and automation sectors have come through the economic crisis comparatively unscathed, despite the dramatic slump in the automotive sector. During the current recovery, the decision to only layoff a few staff has been proven to be correct. Healthy growth in 2010 of 14% is encouraging; this translates into a turnover of 7.1 billion Euros.

Fotos: VDMA, Jens Schlueter/dapd

Ein Leben ohne – undenkbar!


Pharmaindustrie

Future Market Pharmaceutical Industry The manufacturers of machines and equipment used for pharmaceuticals and cosmetics have made it through the economic downturn without any sizeable staff losses. Jobs from Asia in particular are filling the order books. The pharmaceutical machine industry has a decade of rapid growth behind it. Mergers from the 1990s and higher requirements in terms of the consistency of production processes were the drivers behind the increase in demand of pharmaceutical machinery. VDMA estimates the production volume of machines and equipment for the manufacture and packing of pharmaceuticals at around 1.2 billion Euros.

Zukunftsmarkt Pharmaindustrie Die Hersteller von Maschinen und Anlagen für Pharma und Kosmetik haben das Konjunkturtal ohne größere Personalanpassungen durchschritten. Vor allem das Asiengeschäft füllt derzeit die Auftragsbücher. Der Pharmamaschinenbau hat ein Jahrzehnt rapiden Wachstums hinter sich.

Im Jahr 2010 haben die Hersteller von Maschinen und Anlagen für Pharma und Kosmetik das Konjunkturtal ohne größere Personalanpassungen durchschritten. Vor allem das Asiengeschäft füllt derzeit die Auftragsbücher. Doch auch Russland ist interessanter Markt geworden. Die russische Regierung möchte die Arzneimittelproduktion bis 2020 verdoppel. Eine Chance auch für ostdeutsche Maschinenhersteller. Autor + Quelle: Peter Golz/VDMA

Foto: Jens Schlüter/dapd

Die Unternehmenszusammenschlüsse in den 90er Jahren und höhere Anforderungen an die Reproduzierbarkeit des Herstellungsprozesses waren die wesentlichen Treiber der Nachfrage nach Pharmamaschinen. Nachdem sich der Nachfragezuwachs in den letzten Jahren erheblich abgeflacht hatte, sorgte in jüngerer Vergangenheit die Belebung des Inlandsmarkts und der westeuropäi-

schen Markt für neuen Schub. Die Zeiten, in denen Produktionskosten in der Pharmaindustrie keine Rolle zu spielen schienen, sind lange vorbei. Kaum ein namhaftes Unternehmen, in dem nicht ein Fitnessprogramm dem anderen folgt. In Deutschland schätzt der VDMA das Produktionsvolumen bei Maschinen und Anlagen für die Herstellung und Verpackung von Arzneimitteln auf 1,2 Milliarden Euro. Davon geht mit einer Milliarde Euro der Löwenanteil in den Export. „Das Weltmarktvolumen dürfte zwischen vier und fünf Milliarden Euro jährlich liegen“, weiß Tim Remmert, Mitglied des Vorstands der VDMA Fach-

abteilung „Maschinen und Anlagen für Pharma und Kosmetik“. Die Produktionsstandorte eines Pharma-Konzerns stehen zumeist untereinander im Wettbewerb. Verdienste der Vergangenheit zählen wenig im globalen Wettbewerb der Produktionsstandorte. Unrentablen Standorten droht die Schließung oder der Verkauf.

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

19


Messen

Messe Erfurt widmet sich innovativen Branchen Rapid.Tech, naro.tech, Bauhaus.SOLAR. Das sind drei Zukunftsthemen, die im Messezentrum Erfurt erfolgreich bespielt werden. Im Fokus der Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologien stehen die generativen Fertigungsverfahren. Generativ bedeutet: Am PC gestaltete Objekte nehmen mittels spezieller Maschinen Schicht für Schicht funktionsfähige und dreidimensionale Formen an. Diese schnelle Fertigung individueller Produkte ist in der Autoindustrie oder Medizintechnik weltweit etabliert. „Über 1.100 Kongressteilnehmer und Besucher zog die Rapid.Tech 2010 an. Damit gewinnt diese Spezialmesse an Aufwind, von dem sie zur nächsten Ausgabe im Jahr 2011 mit dem Schwerpunktthema Luft- und Raumfahrttechnik weiter profitieren wird“, meint Johann Fuchsgruber, Geschäftsführer der Messe Erfurt. Mit Innovationen beschäftigen sich auch die Teilnehmer des alle zwei Jahre stattfindenden Symposiums naro.tech – Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Ebenfalls um Ressourceneffizienz, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit geht es bei dem inzwischen etablierten internationalen Kongress Bauhaus.SOLAR, der jährlich !

20

www.messe-erfurt.de

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

im November im Messezentrum Erfurt stattfindet. Mit über 200 Veranstaltungen in den drei Geschäftsfeldern Ausstellungen, Kongresse sowie Events und rund 600.000 Besuchern pro Jahr ist der Messestandort Erfurt gut gebucht. „Große Maschinenbaumessen laufen woanders, weil auch die dafür relevanten Unternehmen und Branchenverbände nicht in Thüringen beheimatet sind. Aber unsere Spezialthemen sind für Maschinenbauer ebenfalls interessant und bieten durch ihre fachliche Orientierung den Rahmen für intensive Dialoge zwischen Ausstellern und Besuchern“, ist Johann Fuchsgruber überzeugt. Im Bereich der Publikumsveranstaltungen entwickelt sich die Automobilmesse Erfurt zur dynamischen Erfolgsgeschichte. Die Veranstalter, zu denen auch die Messe Erfurt als Partner gehört, verzeichneten im Jahr 2010 mit rund 30.000 Besuchern und ausgebuchten Ausstellungsflächen neue Rekorde. Diesen Erfolgskurs wird diese mitteldeutsche Verkaufs- und Präsentationsmesse für die Autoindustrie und ihre Zuliefer- sowie Dienstleistungsbranchen sicher weiter fortsetzen. Insgesamt bestätigt sich am Messestandort Erfurt da-

mit der Trend, den auch der Fachverband Messen und Ausstellungen e.V. (FAMA) sowie der Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA) in vorläufigen Berechnungen signalisieren. So verzeichneten die überregionalen Messen in Deutschland im ersten Halbjahr 2010 wieder positive Ergebnisse mit konstanten Aussteller- und deutlich verbesserten Besucherzahlen. Auch die 77 Regionalmessen der im FAMA organisierten privaten und kommunalen Veranstalter bleiben auf stabilem Niveau. Ebenfalls behaupten Messen und Events ihre führende Rolle im Marketingmix. Wie die Studie Dialogmarketing Deutschland 2010 der Deutschen Post ergab, konnten trotz insgesamt rückläufiger Marketingbudgets bei Messen und Events sogar leichte Zuwächse beobachtet werden, die vor allem darauf zurückzuführen sind, dass mehr Unternehmen diese Instrumente genutzt haben. Nach Einschätzung des AUMA bestätigen diese Ergebnisse Analysen großer Industriebranchen über den Stellenwert einzelner Marketinginstrumente. So investieren die Unternehmen des Maschinenbaus und der Elektroindustrie jeweils rund 40 Prozent ihrer Marketingbudgets in Messebeteiligungen.


Messen

Ausstellern aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Ausländische Unternehmen kommen unter anderem aus Italien, Japan, Österreich, Polen und der Schweiz nach Leipzig. Auf der Z sind mittelständische Zulieferunternehmen aus ganz Deutschland sowie zahlreiche Firmen aus Mittel-, Ostund Westeuropa vertreten. Rund ein Drittel der Aussteller kommt aus dem Ausland. intec und Z werden stets von einem ambitionierten Fachprogramm begleitet. 2011 steht der effiziente Umgang mit Energie und Ressourcen im Mittelpunkt, beispielsweise auf der Tagung „Ressourceneffiziente Produktion“, die das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU zum zweiten Mal ausrichtet.

Z und intec – Messekombination mit Alleinstellung Seit dem Jahr 2000 ist Leipzig ein wichtiger europäischer Treffpunkt für die Zulieferbranche aus Deutschland und Europa. Das Angebot der Zuliefermesse Z umfasst Teile, Komponenten, Module und technologische Dienstleistungen, vorrangig für den Automobil- und Maschinenbau. Seit dem Jahr 2007 findet die Maschinenbaumesse intec gemeinsam mit der Z statt. Vom 1. bis 4. März 2011 lädt das Messe-Doppel erneut zur größten Industrie- und Investitionsgüterschau in Ostdeutschland. Mit der Kombination aus Z und intec hat sich Leipzig eine Alleinstellung im deutschen Messemarkt geschaffen. Zum Angebot der intec gehören Werkzeugmaschinen und Sonder-

maschinen, Werkzeuge, Werkzeugsysteme, Vor richtungen, Baugruppen, Maschinenkomponenten sowie Lasersysteme zur Materialbearbeitung. Die seit jeher starke sächsische Maschinenbaubranche präsentiert sich nahezu geschlossen auf der Messe. Darüber hinaus verzeichnet die intec eine kontinuierlich wachsende Präsenz von

Unter dem Motto „Vorwärts denken und Zeichen setzen“ wird der seit 2007 bestehende Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik mit dem Zukunftsforum Maschinenbau am 03.März 2011 fortgesetzt. Federführend organisiert der VDMA Ost zusammen mit dem Bundeswirtschaftsministerium und den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Thüringen und Sachsen dieses Forum. Workshops werden sich zum Beispiel mit Erneuerbaren Energien, dem funktionsintegrierten Leichtbau, dem Digital Engineering und den Anforderungen an ein lebenslanges Arbeiten beschäftigen. Das Messe-Duo bietet darüber hinaus ein breites Spektrum an Informationsmöglichkeiten rund um Einkauf, Beschaffung und Kundenkontakte. Einmalig in Deutschland sind die EINKÄUFERTAGE. !

www.zuliefermesse.de

!

www.messe-intec.de

!

www.leipziger-messe.de

Ihr Messe-Termin in Leipzig, 1. – 4. März 2011

Das international etablierte Forum der Zulieferindustrie. www.zuliefermesse.de

Der Branchenauftakt 2011 für die metallbearbeitende Industrie. www.messe-intec.de

Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, Germany, Tel.: +49 (0) (3 41) 6 78 - 80 90, info@zuliefermesse.de, info@messe-intec.de

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

21


Ostdeutschland

Qualität und Präzision Die Drehtechnik Jakusch GmbH ist ein nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziertes Unternehmen, das mit hochwertigen Zerspanungsmaschinen und hochwertiger Messtechnik nunmehr seit 16 Jahren mechanische Einzelteile und Baugruppen aus Eisen- und Nichteisenme- tallen und Kunststoffen mit einer hohen Fertigungstiefe herstellt. In unserem Firmensitz beschäftigen wir derzeit 19 Mitarbeiter und drei Auszubildende. Durch

gut ausgebildete, hoch motivierten Fachkräfte und modernste Technik wird die langfristige positive Entwicklung der Firma gesichert. Wir sind zuverlässiger Partner für namenhafte Firmen in den Bereichen Medizintechnik, Maschinenbau, Elektronik beziehungsweise Elektrotechnik, Schienenfahrzeugbau, Modellbau, Metallbau und Treppenbau. Wir sind in der Lage, sowohl Einzel- als auch Serienfertigungen abzudecken.

Raum für innovative Ideen Industrie- und Gewerbepark Jena-Hermsdorfer Kreuz

www.jena-hermsdorferkreuz.de

Kontakt Drehtechnik Jakusch GmbH Am Cröstener Weg 31a D-07318 Saalfeld Tel.: +49 (0) 3671 458277 Fax: +49 (0) 3671 458872 E-Mail: drehtechnik-jakusch@t-online.de

» In unmittelbarer Nähe zur Universität und Fachhochschule sowie den zahlreichen Forschungs- und Technologiezentren in und um Jena. » Qualifizierte Arbeitskräfte stehen für Sie zur Verfügung. » In zentraler Lage zu den Wirtschaftsräumen Jena/Erfurt und Halle/Leipzig. Kontakt Stadt Stadtroda Bürgermeister Harald Kramer Telefon +49 (0)3 64 28 – 4 41 12 E-Mail kramer@stadtroda.de

Lage 3 km entfernt vom Hermsdorfer Kreuz. Direkt an der A4, Ausfahrt Stadtroda gelegen

22

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Bauamtsleiter Frank Herzig E-Mail herzig@stadtroda.de www.stadtroda.de


Ostdeutschland

Digital Engineering Digital worlds have conquered the realms of modern process development in the design office. The drawing board has long since been replaced by computer simulations and rendering technologies. Their use allows time to be saved in the development stage and project risks to be reduced. Michael Schenk, the Head of the Frauenhofer IFF Institute in Magdeburg, gives his interpretation of Digital Engineering. Digital Engineering –planning, testing and learning on digital machines – offers an efficient way of using existing technologies during the process planning stage to realise the projects of tomorrow. Yet simulations are unable to replace people. More than 50% of methodical procedures can be digitally simulated, humans control the rest.

„Wir sind der Spitzenstandort“ In der modernen technologischen Prozessentwicklung erobern digitale Welten die Konstruktionsbüros. Das Reißbrett ist abgelöst durch Rechnersimulationen und 3D-Wiedergabetechnologien. Durch deren richtigen Einsatz lassen sich Entwicklungszeiten und -risiken von Projekten und Prozessen deutlich reduzieren. Der Institutsleiter des Fraunhofer IFF Magdeburg, Prof. Dr. Michael Schenk (Foto), gibt Auskunft zum Thema Digital Engeneering.

Digital Engineering – das Planen, das Testen und auch das Lernen an digitalisierten Maschinen und Anlagen verändert unsere Welt. Dabei werden hinter dreidimensionalen Modellen auch noch Funktionsparameter – Elektrik, Elektronik, Hydraulik oder Mechanik – hinterlegt. Technologische Prozesse sind so nicht nur optisch visualisiert, mit Digital Engineering fließt auch Haptik in die

Deutsche Ingenieurskunst ist weltmeisterlich in der Beherrschung der Komplexität und ein Standortvorteil.

Fotos: floum, Dirk Mahler/Fraunhofer IFF

Prof. Dr. Michael Schenk, Institutsleiter Fraunhofer IFF Magdeburg

Funktionsmodelle ein. Verstehen und Wahrnehmen von Prozessabläufen, ohne die Konstruktion oder die Anlage in realer Dimension zu erstellen. Eine effiziente Art, mit existierenden Technologien schon heute bei der Planung in Prozesse einzugreifen, die erst morgen

Realität sind. Digital Engineering bezieht sich somit auf den gesamten Lebensprozess einer Anlage oder Konstruktion – von der Idee, Umsetzung, Betrieb und Wartung bis hin zu den Modifizierungen auf Grund technischer Weiterentwicklungen und verkürzt die Entwicklungsarbeit rapide. Deutsche Ingenieurskunst ist geradezu weltmeisterlich in der Beherrschung der Komplexität. Maschinen und Anlagen, Automobile oder Flugzeuge – diese technischen Systeme entwickeln sich mit fortschreitenden Innovationen immer komplexer. Nur wer versteht, eine interdisziplinäre Entwicklung dieser Produkte in virtuellen Welten zu schaffen, kann schneller und flexibler am Weltmarkt agieren – ein Prozess, der heute als klarer Standortvorteil wiegt. Doch Rechnersimulationen können nicht die Menschen ersetzen. Mehr als 50 Prozent der methodischen Abläufe sind in digitalen Modellen simulierbar – den Rest steuert

der Mensch zu. Seine Erfahrungen und sein Wissen um gewisse Prozessabläufe sind nicht ersetzbar – in der Abschöpfung dieser liegt der Vorsprung beim Digital Engineering. Das Fraunhofer IFF ist, in Verbindung mit seinen hier ansässigen Forschungspartnern, der Spitzenstandort in Deutschland beim Digital Engineering. Durch seine Nähe zu den Forschungseinrichtungen und zu den Unternehmen in der Region können unterschiedlichste Fach- und Studienbereiche ihre Kompetenz in Planungen von Maschinenanlagen einfließen lassen. Die Wertschöpfungskette in der Prozessindustrie gestaltet sich so effizienter. Diese Fähigkeiten werden mit dem Center for Digital Engineering (CDE) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg weiter ausgebaut. Es ist eine Plattform des wissenschaftlichen Austauschs unterschiedlicher Fachgebiete, in denen Digital Engineering sich zunehmend als wichtige Disziplin etabliert. Mit einem Masterstudiengang in Digital Engineering beschreitet die Magdeburger Universität in Deutschland neue Wege.

!

www.iff.fraunhofer.de

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

23


Sachsen-Anhalt

Die Experimentelle Fabrik Magdeburg: Das Forschungs- und Transferzentrum für anwendungsorientierte Forschung auf dem Gebiet der Produkt-, Verfahrens- und Prozozessinnovation Sachsen-Anhalt

Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs war Sachsen-Anhalt das Zentrum der Schwermaschinenindustrie in der ehemaligen DDR. Diese Konzentration war es auch, die dem sachsen-anhaltische Maschinenbau den Neustart nach der Wende erschwerte.

Maschinenbau in Sachsen-Anhalt 2001

8.451 0,906 Mrd.

2002

8.800 0,962 Mrd.

2003

7.816 0,872 Mrd.

2004

7.769 0,922 Mrd.

2005

7.803 1,049 Mrd.

2006

9.075 1,310 Mrd.

2007

10.045 1,533 Mrd.

2008

11.428 1,750 Mrd.

2009

11.140 1,441 Mrd.

Anzahl der Beschäftigten Umsatz in Euro

24

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Das Land musste den relativ gesehen größten Beschäftigtenabbau im Maschinenbau unter den Neuen Bundesländern hinnehmen. Die Beschäftigtenzahl fand 1998 ihren Tiefpunkt. Heute bietet der Maschinenbau wieder über 12.000 Menschen und ihren Familien ein gesichertes Einkommen. Wenn man sich allein die Anzahl der Unternehmen vergegenwärtigt, so stellt man schnell fest, dass heute mehr Maschinenbauunternehmen in Sachsen-Anhalt tätig sind, als dies 1991 der Fall war. Ein Blick auf die Beschäftigtenzahlen bringt zu Tage, dass diese jedoch im Durchschnitt wesentlich kleinteiliger strukturiert sind, als dies Anfang der 90er Jahre der Fall war. In keinem der Neuen Bundesländer ist der Anteil der Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten so groß wie in SachsenAnhalt. Die sachsen-anhaltischen Maschinenbauunternehmen haben sich nach der Wende vor allem einen Namen in der Teile- und Komponentenfertigung erworben und besonders in Maschinen und Anlagen für die Großteilebearbeitung investiert. Deshalb profitierten die Unternehmen im besonderen Maße von dem Anstieg der Nachfrage nach Anlagen für die Windkraftnutzung. Sachsen-Anhalt kann sich heute nicht ohne Stolz als den Standort für die Herstel-

lung von Anlagen der alternativen Energiegewinnung in Deutschland bezeichnen. Darüber hinaus haben sich die Teilbranchen Baumaschinen, Werkzeugmaschinen, Hebe- und Förderzeuge sehr erfolgreich entwickelt und sind heute strukturbestimmend. Allein zwischen 2004 und 2006 konnte der sachsen-anhaltische Maschinenbau eine Umsatzsteigerung von über 45 Prozent erzielen. Die absoluten Umsatzzahlen reichen nunmehr fast wieder an die Wer te aus dem Jahr 1991 heran. Die Exportquote erreichte im Jahr 1992 mit 44 Prozent ihren vorläufigen Höchststand, sank dann auf unter 20 Prozent im Jahr 1996, um im Jahr 2006 wieder auf einen Wert von über 32 Prozent zu steigen. Allein im Jahresvergleich 2005/ 2006 konnte der Auslandsumsatz über 40 Prozent gesteigert werden. Diese Steigerungsraten sind zwar im Kontext der Basis zu beurteilen, zeigen aber das hier vorhandene Potenzial. Begleitet wurde diese Entwicklung durch ein enges Netz aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die den Unternehmen als Ansprech- und Kooperationspartner für Entwicklungsprojekte zur Seite stehen. !

www.sachsen-anhalt.de

Fotos: Petra Heise, Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt, Quelle Statistik: VDMA OSt

Kompetenter Partner für Entwicklungsprojekte


Sachsen-Anhalt

Competent Partners for Development Projects Before the fall of the iron curtain, Saxony-Anhalt was the centre of the heavy machinery industry in the former GDR. This concentration of companies impeded the rebirth of the Saxony-Anhalt machine building industry after reunification.

Relatively speaking, the state had to cope with the largest employment loses within the new eastern German states. Today, machine building is able to offer over 12000 individuals and their families a secure income. However, a quick look at the employment statistics reveals that the industry is still considerably weaker than was the case at the beginning of the 1990s. In no other state is the percentage of companies with

less than 20 employees as large as it is in Saxony-Anhalt. Since reunification, the machine building companies in Saxony-Anhalt have been able to make a name for themselves, particularly in the production of parts and components and have subsequently invested in large-scale machines and facilities for parts and components. As a result these companies are now able to profit from the increase in demand for wind

power generation facilities. Saxony-Anhalt is able to proudly refer to itself as the principal location for the production of alternative energy production in Germany. Furthermore, certain sub-sectors of the industry such as construction machinery, machine tools, lifting and conveyor machines have developed very well and today they are structure determining features. Between 2004 and 2006 alone Machine building in Saxony-Anhalt was able to achieve a growth in turn over, in excess of 45%. The absolute sales figures have almost reached 1991 levels once again.

Einrichtungen aller großen Forschungsgesellschaften machen Sachsen-Anhalt zu einem Standort stetiger Produkt- und Prozessinnovation. Dr. Reiner Haseloff, Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt

Dr. Reiner Haseloff, Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, spricht im Interview über den Neustart des Maschinenbaus nach 1990 und die Aussichen einer dynamischen Branche für die Zukunft. Die Schwerindustrie und der Maschinenund Anlagenbau sind eine historisch gewachsene Industrie, aber auch die mit den größten „Wendeverlusten“ im Land. Wie ordnet sich die Branche heute in das Wirtschaftsgefüge ein und wo liegen Kernkompetenzen? Haseloff: „In der Tat stand insbesondere der Maschinenbau in Sachsen-Anhalt vor einem historischen Neustart. Die Branche, die vor der Wende mit hohen Beschäftigtenzahlen und einer Vielzahl an Zulieferbetrieben die Region Magdeburg prägte, hatte damals die größten Arbeitsplatzverluste zu verzeichnen. So war zehn Jahre nach der Wende nur noch jeder Zehnte einstmals im heimischen Maschinenbau Beschäftigte in dieser Branche tätig. Der Umsatz halbierte sich nahezu, der Auslandsumsatz reduzierte sich um zwei Drittel. Heute gehört der Maschinenbau mit aktuell rund 11.100 Beschäftigten wieder zu den fünf wichtigsten Industriebranchen unseres Landes. So gestalten zahlreiche innovative Unternehmen zuneh-

mend den Wandel vom ehemals dominanten Schwermaschinenbau zur hightech-orientierten Produktion.“

dern. Denn intensiver Wissenstransfer ist eine Voraussetzung für die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren.“

Welche neuen Wege – mit Blick auf den Maschinen- und Anlagenbau – werden gegangen, um diese kostenintensive und innovationsgetriebene Branche zu unterstützen? Haseloff: „Der Bereich Maschinen- und Anlagenbau/Automotive zählt zu den Innovationsschwerpunkten des Landes. Dies spiegelt sich auch in der Förderung von Projekten zur Forschung und Entwicklung wider. Ein Beleg dafür: In der aktuellen EU-Strukturfondsperiode fließt fast ein Drittel der bewilligten Fördermittel in diesen Bereich – seit 2007 waren dies mehr als 25 Millionen Euro, um die Innovationsfähigkeit vor allem kleiner und mittlerer Unter nehmen zu unterstützen. Hinzu kommt die Investitionsförderung, die natürlich auch heimischen Maschinenbaubetrieben offen steht.

Welche Forschungs- und Entwicklungskapazitäten hat der Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt dem Maschinen- und Anlagenbau zu bieten? Haseloff: „Die Hochschulen des Landes wie insbesondere die Magdeburger Ottovon-Guericke-Universität setzen traditionell Schwerpunkte im modernen Maschinen- und Anlagenbau. Zudem machen Einrichtungen aller großen Forschungsgesellschaften Sachsen-Anhalt zu einem Standort stetiger Produktund Prozessinnovation. Beispielhaft dafür steht das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb- und -automatisierung IFF in Magdeburg, das in den Schwerpunktgebieten Virtual Engineering, Logistik, Automatisierung sowie Prozess- und Anlagentechnik forscht. So können Unter nehmen im vom Land geförderten virtuellen Entwicklungszentrum VDTC beispielsweise die Herstellung übergroßer Maschinen simulieren lassen, um von vornherein teure Planungsfehler auszuschließen. Gerade diese profilierte Wissenschaftslandschaft ist ein deutlicher Pluspunkt für den Maschinenbaustandort Sachsen-Anhalt.“

Darüber hinaus fördern wir das Clustermanagement im Sondermaschinen- und Anlagenbau, um Kooperationen der zumeist mittelständischen Unternehmen untereinander sowie mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu beför-

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

25


Thüringen

Thüringen

Optimales Umfeld für Unternehmen

Maschinenbau in Thüringen 2001

11.982 1,313 Mrd.

2002

11.711 1,219 Mrd.

2003

11.915 1,314 Mrd.

2004

12.153 1,445 Mrd.

2005

11.931 1,495 Mrd.

2006

11.492 1,573 Mrd.

2007

12.173 1,871 Mrd.

2008

14.173 2,141 Mrd.

2009

14.319 1,796 Mrd.

Anzahl der Beschäftigten Umsatz in Euro

26

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Heute ist die Branche mit über 15.000 Beschäftigten drittgrößter Arbeitgeber im Freistaat Thüringen. Die Maschinenbauunternehmen in Thüringen erzielten 2006 mit über zwei Milliarden Euro fast doppelt so viel Umsatz wie im Jahre 1991. Thüringen steht damit nach Berlin und Sachsen auf Platz 3 im Vergleich der Maschinenbauumsätze in den Neuen Bundesländern. Allein zwischen 2004 und 2006 konnte der Branchenumsatz in Thüringen um über 30 Prozent gesteigert werden. Noch deutlicher stieg in diesem Zeitraum der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, die Summe der Steigerungsraten nimmt mit über 42 Prozent eine beachtliche Dimension ein, auch wenn hier der Basiseffekt nicht zu vernachlässigen ist. Die Exportquote kam im Jahre 2006 mit fast 29 Prozent sehr nahe an den historischen Höchststand von 1997 heran. Die umsatzträchtigste Teilbranche im Maschinenbau in Thüringen stellt heute die Werkzeugmaschinenindustrie, gefolgt von den Bergwerksausrüstungen und der Bau- und Baustoffmaschinenindustrie. Aber auch in den Bereichen Lasertechnologie, dem Rapid Tooling und der Robotik setzt Thüringen Akzente. Darüber hinaus hat sich der Freistaat nach Baden-Württemberg zum bedeutends-

ten Standort der Bildverarbeitungsindustrie entwickelt. Dabei finden die Unternehmen in Thüringen ein optimales Umfeld an Universitäten und Fachhochschulen, welche die lange Tradition technischer Ausbildung im Freistaat fortführen, indem sie am Markt gefragte Ingenieure ausbilden. Fünf Universitäten und Hochschulen bieten für den Bereich Maschinenbau relevante Studiengänge an – über 25 Prozent der Studenten in Thüringen nutzen diese Möglichkeit. Von der Attraktivität des Standortes Thüringen ist auch Wirtschaftsminister Matthias Machnig überzeugt. Im Interview bekräftigt er sein Ziel, Thüringen zum Greentech-Standort auszubauen und wirbt um Fachkräfte: Thüringen entwickelt sich mehr und mehr zum Solar- und Greentech-Standort. Kommt der Maschinenbau dabei zu kurz oder unternimmt die Landesregierung auch Maßnahmen, die Mittelständler auf diesem Weg mitzunehmen? Machnig: „Ich denke, hier gibt es ein grundsätzliches Missverständnis: Wir schaffen Anreize für zusätzliche Greentech-Investitionen, weil das ein wichtiger Wachstumsbereich der Zukunft ist,

Fotos: Schuler Group, Jens-Ulrich Koch/dapd, Quelle Statistik: VDMA Ost

In Thüringen hat der Maschinenbau historisch gesehen ähnliche Startbedingungen wie in Sachsen vorgefunden. Eine lange Tradition lässt sich im Bereich des Werkzeugmaschinenbaus und des Werkzeugbaus erkennen.


Thüringen

ger Maschinenbaus liegt bei über 36 Prozent. Das ist noch nicht Bundesniveau, aber schon sehr hoch. Wir unterstützen die Unter nehmen über das Thüringer Außenwirtschaftsförderprogramm, vor allem über die Messeförderung. Ganz neu ist die Förderung von Technologiescouts. Das sind Mitarbeiter, die das internationale Marketing der Unternehmen verstärken sollen, indem sie beispielsweise dafür sorgen, dass Produkte und Verfahren den Anforderungen des Absatzmarktes entsprechen. Dafür gibt es Zuschüsse zu den Personalkosten. Und zugleich ist das auch ein Beitrag zur Fachkräftesicherung, weil über dieses Programm junge, gut ausgebildete Absolventen in Thüringen gehalten werden können.“

aber wir werden andere Bereiche nicht vernachlässigen. Der Maschinenbau gehört zu den Kernbranchen der Thüringer Industrie. Unternehmen dieser Branche sind wichtige Zulieferer und Ausrüster für andere Branchen, und sie sind oft auch selbst Anbieter von ‚grünen‘ Produkten und Verfahren. Deshalb profitiert der Maschinenbau auch vom Förderprogramm ‚Thüringen Green Tech‘. Aber es gibt noch mehr Unterstützung: Wir organisieren Cluster und Netzwerke – zum Beispiel mit dem Workshop ‚Photovoltaik trifft Maschinenbau‘. Und auch von den Bemühungen um neue Ansiedlungen und Fachkräfte profitiert der Maschinenbau.“ Der Deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist stark exportorientiert. Trifft das auch für Unternehmen aus Thüringen zu und wie kann die Branche unterstützt werden, neue Auslandsmärkte für sich zu generieren? Machnig: „Die Exportquote des Thürin-

Leider, so klagt die TU Ilmenau, wandern viele junge Absolventen nach ihrem Studium aus Thüringen ab. Wie können junge Menschen langfristig gebunden werden? Machnig: „Es gibt noch weitere Instrumente für die Personalförderung, zum Beispiel das ‚ThüringenStipendium‘ und die Förderung von Innovationsassistenten. Bei ‚ThüringenStipendium‘ zahlen Unternehmen den Studenten oder Doktoranden ein Stipendium, das vom Land anteilig gefördert wird. Bei der Einstellung von Innovationsassistenten ist ein Lohnkostenzuschuss möglich. Aber entscheidend ist aus meiner Sicht etwas anderes: nämlich dass Thüringen vom Image des Niedriglohnlandes wegkommt und wir bei Löhnen und Gehältern konkurrenzfähig werden. Wir brauchen mehr qualitativ hochwertige, sichere, gut bezahlte Arbeit. Aber wir müssen auch besser für den Standort Thüringen werben, für die Vielzahl interessanter Unternehmen und Karrieremöglichkeiten, die es hier gibt, denn davon wissen noch zu wenige Menschen.“ !

www.thueringen.de

ERFURT Bildungszentrum Unternehmensverbund Ihr innovativer Bildungs- und Personaldienstleister!

Wir qualifizieren Fachkräfte in den gewerblich-technischen Industrieberufen! Berufsausbildung, Weiterbildung, Umschulung, Fortbildung, Studium, Berufsorientierung, Arbeitnehmerüberlassung, Personaldienstleistung Mehr Informationen unter

Emphasis on Thuringia Historically, the engineering sector in Thuringia had a similar beginning, as that experienced by Saxony. A long tradition can be traced back in both machine tool building and tool making. Today the sector, with over 15000 employees, ranks as the 3rd largest employer in the state. In 2006, mechanical engineering companies in Thuringia achie ved a turnover of over 2 billion Euros, that’s almost double as much as in 1991. This positions Thuringia in 3rd place behind Berlin and Saxony, when comparing engineering turnovers in the eastern German federal states. Between 2004 and 2006 alone, the industry’s turnover increased by over 30%. During the same period, the share of sales generated abroad rose even more markedly; with an increase of over 42% it reached a considerable proportion of total turnover. At the same time, the base effect cannot be ignored here. The export share of almost 29% in 2006 came extremely close to the all-time high in 1997. Today, the most profitable section of the engineering sector in Thuringia is the machine tool industry, followed by mining equipment and construction and building material machinery. Thuringia is also setting an emphasis on laser technology, rapid tooling and robotics. Furthermore, after Baden-Wuerttemberg, the state has developed into the most significant location in the image processing industry. Companies in Thuringia are able to take advantage of optimal surroundings with universities and technical colleges, which continue the longstanding tradition of technical education in the state, in that they educate engineers, who are much sought after on the market. Five universities and technical colleges offer relevant courses in the engineering area and over 25% of the students take up this opportunity. “Engineering is core element of Thurin gia’s industry. Companies in this field are important suppliers for other sectors, and are often providers of ‘green’ products and processes”, states Thurin gia’s Mini ster for Trade and Commerce, Matthias Machnig.

www.ebz-verbund.de

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

27


Thüringen

Neuer Fertigungsstandort in Hermsdorf Mit einer neuen Fertigungshalle in der Heinrich-Hertz-Straße und neuen Maschinen und Ausrüstungen am zweiten Hermsdorfer Standort erhalten nun zwei der drei Produktionssparten der Hermsdorfer LCP-Laser-Cut-Processing GmbH den nötigen Raum für optimale Arbeitsergebnisse und ihre weitere Entfaltung.

Die LCP wurde 1993 vom heutigen Geschäftsführer Falko Störzner gegründet und beschäftigt 32 Mitarbeiter. Aktuell erhalten drei Lehrlinge eine Berufsausbildung sowie zwei Studenten der Berufsakademie ihre Fachausbildung.

Dafür wurden knapp drei Millionen Euro investiert. Auf 1.300 Quadratmetern werden künftig das Laserfeinschneiden von Metallen und Sondermaterialien sowie das Laserstrukturieren ausgeführt. Für die mikrometergenaue Faserlaser-Präzisionsbearbeitung von keramischen und Sonder werkstoffen entwickelten die LCP-Spezialisten die Maschinen im eigenen Hause. Die Laserskalpelle schneiden technologisch anspruchsvolle ultradünne Edelstahlfolien ebenso wie hochreflektierende Nichteisenmetalle, Schwermetalle oder auch Siliziumwafer. Die LCP-Laser-CutProcessing GmbH ist spezialisiert auf das Feinschneiden von metallischen Sonder werkstoffen wie hochlegierten

Stählen und refraktären Metallen, das Scriben, Schneiden und Bohren von Keramiksubstraten sowie das Beschriften und Tiefengravieren mittels unterschiedlicher Laseranlagen. Das breite Spektrum an Lasertypen und Lasertechnologien ermöglicht es dem Unter nehmen, gemäß den Kundenanforder ungen präzise Bauteile und Halbzeuge zu fertigen. Durch die genaue Absprache mit dem Kunden und der hohen Flexibilität sind optimale Fertigungsergebnisse zu verzeichnen. Damit hat sich das Unternehmen durch die Beund Verarbeitung von Werkstoffen auf den Gebieten der Elektronik, der feinmechanischen und optischen Industrie, des Werkzeug- und Maschinenbaus, der Raumfahrtindustrie, dem Automobilbau und der Medizintechnik zu einem anerkannten und effizienten Partner entwickelt. (su/em) !

www.lcpgmbh.de

SIOS Meßtechnik GmbH

? Entwicklung und Herstellung von miniaturisierten laserinterferometrischen Messgeräten für Messungen höchster Präzision ? Miniaturinterferometer für Längen-, Winkel- und Schwingungsmessungen, Nanopositionier- und Nanomessmaschinen, stabilisierte He-Ne-Laser, Komparatorwägetechnik ? Anpassung an spezielle Kundenwünsche und Einsatzbedingungen

Miniaturinterferometer mit Planspiegelreflektor zur simultanen, hochgenauen Längen- und Winkelmessung an einem x-y-Positioniertisch

Am Vogelherd 46, 98693 Ilmenau Tel.: 03677-6447-0 E-mail: info@sios.de Http://www.sios.de Foto oben: LCP

Mit Ein-, Zwei- und Dreistrahl-Interferometern sind Längenmessungen mit höchster Genauigkeit möglich. Der Wegmessbereich beträgt maximal 2 m bei einer Auflösung von 0,1 nm. Der Winkelmessbereich der Mehrstahlinterferometer beträgt etwa +/- 2 Minuten bei einer Auflösung von 0,002 arcsec.

? Anwendungsgebiete: Eich- und Kalibrierwesen, verschiedenste Bereiche der Präzisions- und Nanotechnik sowie Forschung und Entwicklung.

28

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010


Thüringen

Nachhaltigkeit – zentrales Thema bei Innovationen Seit 50 Jahren beschäftigt sich Kern Technik mit der Entwicklung und Herstellung von Elektromagneten und Magnetventilen. Wenn in den Anfangsjahren vorwiegend die Steigerung der Leistungsfähigkeit im Vordergrund stand, stehen heute Themen wie beispielsweise Miniaturisierung, Funktionsintegration sowie die Ressourcenschonung im Fokus der Produktentwicklung. Insbesondere die Steigerung der Energieeffizienz, das heißt die Verringerung der elektrischen Leistungsaufnahme bei gleichzeitiger Verbesserung der Ausbringung gehört zu den Top-Innovationen bei Kern Technik. Die energieeffizienten Produkte sind kleiner, leistungsfähiger und haben neben dem geringeren Stromverbrauch auch in der Herstellung einen deutlich geringeren Rohstoffbedarf als etablierte vergleichbare Produkte. Daneben werden bei Kern Technik Produkte entwi-

ckelt, welche zunehmend in der so genannten „grünen“ Energietechnik Anwendung finden. Heute findet man Elektromagnete aus Schleusingen weltweit in Werkzeug- oder Landmaschinen ebenso wie in Windrädern oder Solaranlagen. Selbst die Automobilindustrie entwickelt Antriebskonzepte mit alternativen Kraftstoffen unter Einsatz der Produkte aus dem Hause Kern Technik. Dieser Technologiesprung sowie die Etablierung eines Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001:2009 im Sommer dieses Jahres überzeugte auch das Gremium des „NAThüringen“,

dem Nachhaltigkeitsabkommen in Thüringen, das Unternehmen in seinen Kreis aufzunehmen. Der Staatssekretär des Thüringer Wirtschaftsministeriums, Jochen Staschewski, überreichte dem Geschäftsführer Hans-Jürgen Kern die offizielle Mitgliedsurkunde. Mit diesen und weiteren Innovationen ist Kern Technik ein wichtiger Partner in der Produktentwicklung. „Schon heute sinnvolle Lösungen für die Aufgaben von morgen und übermorgen entwickeln – darin liegt unsere Stärke und Kompetenz“, erklärt der Geschäftführer.

Kompetenz in Magnettechnik Sprechen Sie uns an und profitieren Sie von unserem Know-how. Gemeinsam entwickeln wir individuelle Konzepte und Lösungen für Ihre Antriebs-, Steuerungs- sowie Regelungsaufgaben. Steuermagnete für Hydraulikventile Gleichstrommagnete Magnetventile Haftmagnete Sondermagnete Mehr erfahren Sie unter ... www.kern-technik.de Kern Technik GmbH & Co. KG Fischbacher Str. 17 · 98553 Schleusingen

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

29


Thüringen

sches Gesamtsystem betrachtet werden. Ausgangspunkt sind die aus Spulen und Magneten bestehenden krafterzeugenden Antriebselemente. Diese werden mittels FEM-Simulation so angepasst, dass sie eine hohe Effizienz und eine minimale Anregung des Systems erreichen. Die sehr hohe Genauigkeit wird durch eine Minimierung der thermisch bedingten Deformationen der Lauf flächen der Luftlager und des optischen Messrasters erzielt.

Das Design komplexer mechatronischer Bewegungssysteme für ultrapräzise Genauigkeitsklassen erfordert heutzutage die enge, iterative Zusammenarbeit von Konstrukteuren, Simulations-Fachleuten und Regelungstechnikern – und das auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden sowie mit effektiven Werkzeugen. In der planaren Präzisionspositioniertechnik werden durch verschiedene Industriebereiche Entwicklungstrends definiert, die zu immer größeren Verfahrbereichen bei höchster Genauigkeit führen. Vor allem durch die Halbleiterindustrie, zum Beispiel beim LaserDicing, aber auch durch die Präzisionsfertigung und -montage werden enorme Anforderungen gestellt. Bisherige, konventionell strukturierte Antriebssysteme stoßen bei diesen hohen Industrieanforderungen zunehmend an ihre Grenzen. Mit Entwurf und Entwicklung komplexer mechatronischer Syste me, welche die geforderte hochpräzise und schnelle Positionierung ermöglichen, beschäftigt sich die IMMS GmbH. Die hervorragenden Eigenschaften integrierter Mehrkoordinaten-Direktantrie-

Kontakt IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH Dr. Christoph Schäffel, Leiter Mechatronik Ehrenbergstr. 27, 98693 Ilmenau Tel.: +49 (0) 3677 695500 E-Mail: christoph.schaeffel@imms.de Internet: www.imms.de

30

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

be mit ihrer einfachen kinematischen Struktur und nur einem bewegten Teil in Verbindung mit den Vorteilen einer aerostatischen Führung ermöglichen eine einzigartige Kombination von Dynamik und Präzision. Einfache Konzepte für innovative Antriebe Die hochmodernen planaren Direktantriebe bestehen aus einem luftgeführten Aktor, der ausschließlich durch magnetische Felder bewegt wird. Das Motorkonzept vermeidet somit mechanische Führungs- und Lagerelemente sowie elektrische Zuleitungen zum Aktor. Das Messsystem zur Positionsbestimmung besteht aus einer Rasterplatte, die von einem 3D-Messkopf optisch inkrementell abgetastet wird. Eine leistungsfähige Steuerung ermöglicht eine vollsynchrone Bewegung der Achsen bei Bahngeschwindigkeiten von 20 µm/s bis zu 500 mm/s und hoher Geschwindigkeitskonstanz sowie einer herausragenden Positionier- und Bahngenauigkeit von 0,1 µm. Simulation für höchste Genauigkeit Um die von der Industrie benötigten Parameter zu erreichen, muss der Antrieb in der Entwurfsphase als mechatroni-

Virtuelle Optimierung als Vorteil Das IMMS als Forschungs- und Entwicklungsinstitut nutzt neueste wissenschaftliche Methoden und besitzt die entsprechenden Kompetenzen auf dem Gebiet der Präzisionsantriebstechnik. Durch das Parallelisieren von Motorund Regelungsentwurf werden für Industriekunden und -partner nicht nur die Entwicklungszeiten, sondern damit verbunden auch die Kosten erheblich reduziert. Vorteile liegen in der SystemOptimierung mit Hilfe virtueller Modelle, welche das Gesamtverhalten mit der notwendigen Präzision widerspiegeln, sowie in der Simulation wiederkehrender Abläufe. So kann eine neue Entwicklungsversion immer unter den gleichen Kriterien getestet werden. Weiterhin entfällt die Notwendigkeit von teuren Prototypen und deren Gefährdung beim Testprozess. Planare Positioniersysteme finden ihre Anwendung unter anderem in Laser Dicing Systemen für Halbleiterwafer und in Nanopositioniersystemen. Sie sind darüber hinaus zur Qualitätssicherung in Automatisierungsprozessen und zur Inspektion von sensiblen Prozessen wie zum Beispiel bei biomedizinischen Anwendungen einsetzbar.

Quelle Planarantrieb: LLT Applikation GmbH

Präzise entworfen und bewegt

Steuerung und Modell in Einheit Für den Regelungsentwurf hochkomplexer mechatronischer Antriebe wird ein abstrahiertes Modell der zu regelnden Strecke, das heißt des magnetischen Antriebs, verwendet. Die Kopplung des Streckenmodells mit dem Reglermodell ermöglicht bereits in einer frühen Phase des Entwurfs einen skriptbasierten, automatisierten und sehr gut dokumentierten Test des Gesamtsystems. Die Simulation des Streckemodells auf einem „Hardware in the Loop“-System (HIL) ermöglicht darüber hinaus einen Test der Steuer ung, bevor der eigentliche Motor physisch zur Verfügung steht.


Thüringen

Für Bewegung gibt es in Mitteldeutschland einen Namen: LEISE

LEISE – Unsere Stärke am Markt ist Ihr Vorteil Das Großhandelsunternehmen für Industrietechnik und Kraftfahrzeugteile vereint moderne EDV-Warenwirtschaft und Lagerlogistik mit zuverlässiger Zufuhrlogistik, Werkstattkonzepten, technischer Beratung und Schulungen. Die Firma Leise wurde im Jahr 1904 als feinmechanische Werkstätte von Wilhelm Leise in Coburg gegründet. Bereits in den 20er Jahren stieg das Familienunternehmen in die Produktfelder Industrietechnik und Kraftfahrzeugteile ein. In den 50er Jahren erweiterte das Unternehmen erneut sein Produktsortiment und nutzte nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze im Jahr 1989 die sich anbietenden neuen räumlichen Möglichkeiten. Inzwischen betreut die Firma Leise mit über 300 Mitarbeitern von neun Standorten aus mehr als 23.000 Kunden. Speziell in Thüringen ist Leise flächendeckend in Suhl, Saalfeld und Erfurt präsent. Die tägliche zuverlässige Belieferung der Kunden und Kommunikationswege wie das Internet tragen mit zum stetig wachsenden Erfolg des Unternehmens mit internationaler AusrichKontakt

tung bei. Unter dem Motto „alles aus einer Hand“ ist die Firma Leise im Industriebereich in den Gebieten Wälzlager-, Linear- und Antriebstechnik, DINund Normteile, Hydraulik/Pneumatik, Werkstatt-Technik, Arbeitsschutz- und Sicherheit, Schmierstoffe und Lacke bis hin zu Reinigungsmittel aktiv. Ebenso leistungsstark ist man auch im Bereich von Verschleißteilen für PKW und NKW. Für die beiden Unternehmensschwerpunkte wurden innovative Internetportale geschaffen. So bieten die professionellen Plattformen Autoteilepilot.de und Industrietechnik24.de neben umfangreichen Informationen und Mehrwertfunktionen ein durchdachtes OnlineBestellsystem. Mit mehr als 100.000 Artikeln auf Lager und einer Million Artikeln im Zugriff können Bestellungen aufgrund optimaler und intelligenter Lagerhaltung in Verbindung mit kundenorientierten Logistikkonzepten schnell kommissioniert und zugestellt werden.

Designing the Future The merchant wholesaler for industrial engineering and automotive parts unites modern EDP enterprise resource planning with reliable supply logistics, servicing concepts, technical consultation and training courses given by engineers and technicians. At their 9 locations, LEISE GmbH & Co. KG employ a workforce of over 300 who attend to more than 23000 customers chiefly in Thu ringia, Franconia and Saxony. LEISE is present across Thuringia in Suhl, Saalfeld and Erfurt. Reliable daily deliveries to the customers and communication channels such as the internet contribute to the success of the company. Inno vative internet portals have been created for the company’s main emphasis of industrial engineering and automotive parts, that offer the customers extensive information alongside the opportunity to order online.

Zentrale Coburg Rosenauer Straße 117 · 96450 Coburg Tel: 09561 - 864 0 · Fax: 09561 - 864 101 E-Mail: leise@leise.de · Internet: www.leise.de Niederlassungen:

Chemnitz Otto-Schmerbach-Str. 19 09117 Chemnitz Tel: 0371 - 334280 10 Fax 0371 - 334280 20

Erfurt Haarbergstr. 71 99097 Erfurt Tel: 0361 - 658870 0 Fax 0361 - 658870 10

Kulmbach Am Goldenen Feld 14 95326 Kulmbach Tel: 09221 - 9029 0 Fax 09221 - 9029 29

Nürnberg Am Galgenberg 10 90579 Langenzenn Tel: 09101 - 90699 0 Fax 09101 - 90699 99

Plauen Zum Plom 19 08541 Neuensalz Tel: 03741 - 4178 0 Fax 03741 - 4178 22

Saalfeld Am Cröstener Weg 12 07318 Saalfeld Tel: 03671 - 5752 0 Fax 03671 - 5752-22

Suhl Fröhliche-Mann-Str. 40 98528 Suhl Tel: 03681 - 496 100 Fax 03681 - 496- 01

Wunsiedel Kemnather Str. 72 95632 Wunsiedel Tel: 09232 - 9929 0 Fax 09232 - 9929 10

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

31


Thüringen

DECKEL MAHO Seebach GmbH – größter Werkzeugmaschinenhersteller der neuen Bundesländer

Werkzeugmaschinen für den Weltmarkt Die DECKEL MAHO Seebach GmbH – ein Unternehmen des GILDEMEISTER-Konzerns – entwickelt und fertigt spanende Werkzeugmaschinen. Das Produktportfolio reicht von kleinen Universal-Fräsmaschinen und Vertikal-Bearbeitungszentren über HSC Präzisionszentren bis hin zu Fahrständermaschinen mit 5.000 mm Verfahrweg. Die DECKEL MAHO Seebach GmbH in Seebach bei Eisenach blickt auf über 100 Jahre Maschinenbautradition zurück. 1862 gründeten die Gebrüder Thiel aus Ruhla eine Metallwarenfabrik, aus der 1905 die Maschinenfabrik hervorging. Anfang der 20er Jahre nahm der Maschinenbau zu und entwickelte sich zu einem Hauptproduktionszweig. Alle Maschinen stellten Spitzenerzeugnisse dar.

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands erfolgte am 3. Oktober 1990 die Übernahme der damaligen UWRMaschinenfabrik durch einen Allgäuer Maschinenbauer, der MAHO AG aus Pfronten, und die Fortführung der Geschäfte als MAHO Seebach GmbH. Seit 1994 ist die DECKEL MAHO Seebach GmbH ein Unternehmen des GILDEMEISTER-Konzerns, einem weltweit führenden Hersteller von spanenden Werkzeugmaschinen. Seit 1990 bis heute wurden in Seebach etwa 18.000 Werkzeugmaschinen produziert. Heute präsentiert sich das Werk als moderner und erfolgreicher Produktions- und Entwicklungsstandort für Universal-

32

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Fräsmaschinen und Vertikal-Bearbeitungszentren. Mit derzeit 441 Mitarbeitern und 52 Lehrlingen ist die DECKEL MAHO Seebach GmbH der größte Werkzeugmaschinenbauer Ostdeutschlands. Allein in der Abteilung Produktentwicklung sind 80 Mitarbeiter mit der Entwicklung von neuen Werkzeugmaschinen beschäftigt. In enger Zusammenarbeit mit der Berufsakademie und dem TBZ in Eisenach werden Lehrlinge optimal auf ihre Zukunft vorbereitet. Sie erhalten ihre praktischen Fähigkeiten am fertigen Produkt. Alle Bildungseinrichtungen sind mit Maschinen aus dem Produktprogramm der DECKEL MAHO Seebach GmbH ausgestattet. Es werden momentan die Berufe Industriemechaniker/-in, Mechatroniker/-in und Industriekaufleute ausgebildet. An der Berufsakademie werden die Studiengänge Mechatronik/Automation, Konstruktion, mittelständische Wirtschaft und Business Administration angeboten. Nicht nur im Bereich der Lehrausbildung verfügt das Unter nehmen über eine hohe Bedeutung für Thüringen, sondern auch im Bereich der Materialbeschaffung. Rund 21 Prozent aller Zulieferbetriebe stammen aus Thüringen. Dazu gehören unter anderem die Fir ma Weiß aus Ruhla, Firma Fischer

Metallbau und Firma Bonhardt aus Seebach und die Firma Brandt aus Sömmerda. Im Dienstleistungsbereich wird ausschließlich auf Firmen aus Thüringen zurückgegriffen. Die Produkte der DECKEL MAHO Seebach GmbH finden ihre Abnehmer in über 90 Ländern auf fünf Kontinenten. Das Lieferprogramm reicht von kleinen UniversalFräsmaschinen wie der DMU-Reihe und den HSC-Maschinen über Ver tikalBearbeitungszentren wie die DMC x35-Reihe bis hin zu Fahrständer maschinen der DMF-Baureihe mit bis zu 5.000 Millimeter Verfahrweg. Dabei lösen die Produkte der DECKEL MAHO Seebach GmbH täglich auf der ganzen Welt unterschiedlichste Bearbeitungsaufgaben: Sie fertigen Präzisionsteile für die Automobilindustrie und Formteile für die Herstellung von unterschiedlichsten Produkten. Es werden Maschinen für die Herstellung von Triebwerksteilen und Implantaten für die Medizintechnik mit höchster Genauigkeit und bester Oberfläche ausgeliefert. Mit Spindeldrehzahlen bis 42.000 U/min, linearer Antriebstechnologie, Eilgängen bis 100 m/min und der Möglichkeit der 5-achsigen Simultanbearbeitung zählen die Produkte zu den genauesten und innovativsten Werkzeugmaschinen auf


Thüringen

Machine Tools for the World Market DECKEL MAHO Seebach GmbH in Seebach near Eise nach are able to look back on well over 100 years of engineering tradition. Since 1994 DECKEL MAHO Seebach GmbH has been a subsidiary of the GILDEMEISTER group, the global leader in the production of metal cutting machine tools. The plant showcases itself as a modern and successful manufacturing and R&D location for universal milling machines and vertical processing centres. With it’s current 441 employees and 52 apprentices, DECKEL MAHO Seebach GmbH is the largest machine tool manufacturer in east Germany. Its products are sold in over 90 countries on 5 continents. The scope of delivery ranges from small universal milling

dem Weltmarkt. Den jüngsten Beweis für seine Innovationskraft lieferte DECKEL MAHO Seebach zur AMB 2010 in Stuttgart. Mit der Weltpremiere der DMU 60 eVo linear (siehe Abbildung) präsentierte man die Nachfolge der bekannten DMU 50/70 eVo linear Baureihe. Dabei konnten die Ingenieure auf die Erfahrung und das Know-how von über 3.500 gelieferten Maschinen zurück greifen. In der Folge wurde das bewährte Konzept weitgehend behalten,

Weltpremiere: DMU 60 eVo linear

machines, such as the DMU-series and HSCmachines, to vertical processing centres, like the DMC x35 series, or even a moving column machine from the DMF-series, with overall travel of up to 5000mm. These machines undertake a plethora of tasks every day across the whole wold, for example in the automotive and aerospace industries or moulded parts and implants for medical devices, which requires the utmost precision and exact surfaces. DECKEL MAHO Seebach GmbH products rank among the most precise and innovative machine tools on the market. The most recent proof of their innovation was revealed at the AMB 2010 in Stuttgart. With the world premiere of the D-

MU 60 eVo linear (see image), the replacement of the well known DMU 50/70 eVo linear series was presented. The NC swivel rotary table has been reinforced and with a diameter of 630mm a maximum load capacity of 400kg is now allowed. The dynamics and pivoting range of the table has also been improved, which again increases the range of applications of the DMU 60 eVo, for example tool making or in the processing of highly complex components for the aerospace industry. An range extension is planned in 2011. At the beginning of February 2011, the DMU 80 eVo linear will be introduced at the home exhibition in Pfronten.

aber in entscheidenden Punkten verbessert. So wurde der NC-Schwenk-Rundtisch verstärkt und erlaubt bei einem Durchmesser von 630 Millimetern nun ein Beladegewicht von 400 Kilogramm. Dynamik und Schwenkbereich des Tisches wurden ebenfalls gesteigert. Er dreht nun mit bis zu 60 U/min in der B- und C-Achse, bietet einen Schwenkbereich von +5 Grad bis -110 Grad und Hinterschnitte bis zu 20 Grad, was das Applikationsspektrum der DMU 60 eVo beispielsweise im Werkzeugbau oder bei der Bearbeitung hochkomplexer Werkstücke in der Luft- und Raumfahrtindustrie nochmals vergrößert.

raum weiterhin zugänglich bleiben wird. Die Maschine verfügt im Standard über Kugelgewindetriebe mit 50 m/min Eilgang. Optional gibt es mit der DMU 60 eVo linear aber auch eine Dynamikvariante mit Linearantrieben in X und Y mit 80 m/min Eilgang für kürzeste Positionierzeiten bei noch höherer Präzision. Ein Torquetisch für die FräsDreh-Technologie sowie ein Palettenwechsler werden ebenfalls angeboten. Damit qualifiziert sich die DMU 60 eVo linear neben dem Einsatz im Prototypenbau und der Einzelteilfertigung auch für die 5-achsige Serienproduktion. Für das Jahr 2011 ist eine Erweiterung der Baureihe geplant. Anfang Februar 2011 wird auf der Hausausstellung in Pfronten die DMU 80 eVo linear vorgestellt.

Neu ist die revolutionäre Anordnung der X- und Y-Achse, die im Vergleich zur Vorgängerin als Gantry ausgeführt wurden. Der breite Abstand der Führungen und die kurze Auskragung der Spindel sorgen für eine extrem hohe und konstante Stabilität über den gesamten Arbeitsbereich. Im Gegensatz zum klassischen Gantry ergibt sich durch die optimierte Gantry Bauweise der DMU 60 eVo linear eine deutlich bessere Zugänglichkeit auch von der Seite. Das schafft neue Freiräume insbesondere auch im Hinblick auf mögliche Automationslösungen, bei denen der Arbeits-

Kontakt DECKEL MAHO Seebach GmbH Neue Straße 61, D-99846 Seebach Tel.: +49 (0) 36929 - 81 0 Fax: +49 (0) 36929 - 81 2408 E-Mail: info@gildemeister.com Internet: www.gildemeister.com

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

33


Berlin

Hauptstadt Berlin

Erster Platz in den Neuen Ländern

Maschinenbau in Berlin 2001

10.504 1,898 Mrd.

2002

10.713 1,830 Mrd.

2003

9.792 1,741 Mrd.

2004

9.036 1,878 Mrd.

2005

8.949 1,897 Mrd.

2006

9.037 2,054 Mrd.

2007

8.641 2,172 Mrd.

2008

9.184 2,317 Mrd.

2009

7.570 1,806 Mrd.

Anzahl der Beschäftigten Umsatz in Euro

34

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Der Maschinenbau und die metallverarbeitende Industrie nahmen an dieser rasanten Entwicklung ihren Anteil. Die besondere Situation Berlins nach dem 2. Weltkrieg führte dazu, dass erst nach dem Fall der Mauer ein einschneidender Strukturwandel einsetzte, welcher später als in anderen Regionen begann und deshalb auch heute noch nicht abgeschlossen ist. Dennoch zählt der Maschinenbau in Berlin heute zu den strategisch bedeutsamen Industriezweigen. Das gilt vor allem angesichts des technologisch sowie wirtschaftlich engen Zusammenhangs zwischen dem Maschinenbau sowie der am Standort breit repräsentierten Fahrzeug- und Verkehrstechnik. Im Jahre 1991 waren im Maschinenbau über 32.600 Menschen beschäftigt. Heute hat die Branche am Standort 10.500 Mitarbeiter. Der Umsatz erreichte im Jahre 1997 seinen Tiefpunkt von 1,7 Milliarden Euro und stieg bis zum letzten Jahr auf einen Wert von 68 Prozent des Volumens aus dem Jahre 1991. Besonders positiv hat sich der Anteil des Auslandsumsatzes entwickelt. Dieser lag zwar immer über dem Durchschnitt der ostdeutschen Bundesländer, konnte aber seine Position mit heute über 56

Prozent stärken und damit den ersten Platz im Vergleich der Neuen Länder festigen. Auch im Bereich des Pro-KopfUmsatzes im Maschinenbau ist das Land Berlin mit fast 214.000 Euro führend im ostdeutschen Vergleich. Aus der überwiegend mittelständischen Struktur des Maschinenbaus in Berlin erklärt sich auch der große Anteil von Zulieferunternehmen mit engeren Beziehungen zur Informations- und Kommunikationstechnik der Mess- und Regelungstechnik oder der Medizintechnik. Diese und die Branchen Hebezeuge- und Fördermittel sowie Pumpen und Kompressoren sind heute strukturbestimmend für den Maschinenbau in Berlin. Getragen wird diese Entwicklung durch eine traditionsreiche Technikerausbildung und Universitätslandschaft in Berlin. Welchen Beitrag die GreenEconomy sowie der Schienen- und Fahrzeugbau leisten, erklärt Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf im Interview. Er geht dabei auch auf Förderprogramme für Forschung und Entwicklung ein: Der Maschinenbau ist mit 11.000 Beschäftigten in etwa einhundert Unternehmen ei-

Fotos: MTU Maintenance Berlin-Brandenburg, Senat Berlin, Quelle Statistik: VDMA Ost

Noch bis weit in das 19. Jahrhundert hinein war der weite Teil von Berlin ländlich geprägt. Begünstigt durch eine lange gewerbliche Tradition und der Funktion als Hauptstadt entwickelte sich Berlin danach zu einem führenden Industriestandort in Deutschland und sogar Europas.


Berlin

ne bedeutende Industriebranche im Land Berlin. Die Ausrichtung auf neue Technologien unter dem Aspekt der GreenEconomy stellt neue Herausforderungen an die Entwickler und Produzenten neuer Maschinen und Anlagen. Wie ist die Branche in der Hauptstadt insgesamt aufgestellt und welchen Beitrag leistet sie bei der Umsetzung der GreenEconomy-Strategie? Wolf: „Berlins GreenEconomy ist mit über 500 Unternehmen, rund 42.000 Beschäf tigten und jährlichen Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent leistungsstark und hochinnovativ. Berlins Anteil an der Beschäftigung in der deutschen GreenEconomy ist mit 5,1 Prozent im bundesweiten Städtevergleich Spitze. In der Industrie arbeitet fast jeder Dritte Beschäf tigte Berlins in diesem Sektor. Der Maschinen- und Anlagenbau spielt mit einem jährlichen Umsatz von rund 2,3 Milliarden Euro entlang der Wertschöpfungskette eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt die Effizienzsteigerungen durch technologische Innovationen der Branche haben nach aktuellen Studien den industriellen Energieverbrauch in Deutschland um mehr als 20 Prozent reduziert. Berliner Unternehmen profitieren beim Technologietransfer von der engen Vernetzung mit der exzellenten Forschungslandschaft.“ Im Land Berlin liegen die Kernkompetenzen vor allem bei den Umwelttechnologien sowie dem Schienen- und Fahrzeugbau. Trotz deutlich erkennbarer Erholung bei den Auftragseingängen sind dies Wirtschaftszweige mit hohem Investitionsbedarf. Wie kann die Branche zukunftsfähig bleiben und wie unterstützen Sie konkret bei der Beschaffung notwendiger Innovationsmittel? Wolf: „Der Schienen- und Fahrzeugbau gehört zum Berliner Zukunftsfeld Verkehrssystemtechnik mit der im deutschen Metropolenvergleich höchsten Wachstumsdynamik mit einem durchschnittlichen Jahres-Plus von rund zwölf Prozent seit 2002. Zum Erfolg tragen der Masterplan Verkehrstechnik und das leistungsfähige Kompetenzfeldmanagement des Senats bei. E-MobilitätsProjekte im Volumen von 80 Millionen Euro machen Berlin zu einem der innovativsten Mobilitäts-Versuchslabore. Berlins Programme zur Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE), zum Beispiel ProFIT und Zukunftsfonds Berlin, kommen zielgenau den Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus den Zukunftsfeldern zugute. Über die Technologiestiftung Berlin (TSB) un-

First place in Eastern Germany Well into the 19th century, large parts of Berlin were characterised by countryside. Aided by the advantages of a long commercial tradition and its function as the capital, Berlin later developed into one of the leading industrial locations in Germany and Europe.

terstützt sie der Senat bei der Akquisition von FuE-Mitteln des Bundes und der EU. Diesem Ziel dient für Fahrzeugbau und Zulieferer auch die Berliner Agentur für Elektromobilität (eMo), die alle Akteure vernetzen wird. Berlin bietet beste Bedingungen für Produktionskapazitäten der Wertschöpfungskette – vom Motor über Elektronik bis zu Batterien. Unsere Stadt soll Versuchslabor, Werkbank und Schaufenster der Elektromobilität werden.“ Was unternimmt das Land Berlin auch angesichts der sich abzeichnenden demografischen Entwicklung, entsprechendes FuEPotenzial und gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung zu stellen? Wolf: „Ein ausreichendes Angebot an hochqualifizierten Fach- und Führungskräf ten ist ein wesentlicher Standortfaktor, um Unternehmen der Umwelttechnologien sowie des Schienen- und Fahrzeugbaus zu motivieren, ihr wirtschaftliches Engagement in Berlin fortzusetzen und auszubauen. Daher hat der Berliner Senat im Februar 2010 die Fachkräftestudie Berlin-Brandenburg vorgestellt und entsprechende Maßnahmen im Rahmen des Masterplan Industriestadt Berlin ergriffen. Sowohl im Bereich der Ausbildung von akademischen Nachwuchskräften als auch in der beruflichen Ausbildung, in der beruflichen Weiterbildung und berufsbezogenen Bildungsberatung werden gezielte Maßnahmen ergriffen, um besonders in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern (MINT) den erforderlichen Personalbedarf sicherzustellen.“ !

Mechanical engineering and the metal working industry had their part in this rapid development. The unique situation in Berlin after the second world war lead to radical structural changes that only started after the fall of the Berlin wall. These changes began much sooner in other regions and as a result the changes are still underway in the capital. Still mechanical engineering in Berlin can count itself as one of the key strategic industries. This particularly applies to the close technological and economic links between mechanical engineering and the locally well represented automotive and traffic engineering sectors. In 1991 the mechanical engineering sector employed over 32600 workers. Today this number stands at 10500 employees. In 1997 turnover reached a historical low of 1.7 billion Euros and until last year, it rose to 68% of 1991 levels. The share of foreign sales has developed particularly well in that time. It’s performance has always been above the eastern German average, however it has been able to strengthen its position. Now with over 56% it occupies first place when compared to the other eastern German states. Also when looking at mechanical engineering per-head turnover statistics the state of Berlin leads it’s eastern German compatriots with almost 214000 Euros. The mainly medium sized structure of the mechanical engineering industry in Berlin also explains the large number of suppliers who have built a close relationship with other fields, such as information and communication technology, measurement and control technology and medical technology.

www.berlin.de

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

35


Sachsen

Innovative Produkte und Spitzentechnologien sichern Sachsens Branchenvorsprung Sachsen

Vorreiter bleibt Spitzenreiter

Die sächsischen Maschinenbauer haben in der weltweiten Krise jedoch nicht die Katastrophe, sondern vor allem neue Chancen gesehen. Innovative Produkte, Spitzentechnologien ebenso wie raffinierte Detaillösungen für besondere Kundenwünsche haben dazu beigetragen, dass die Branche in Sachsen relativ unbeschadet durch die Krise gekommen ist und jetzt zu neuer Höchstform aufläuft. Der sächsische Maschinen- und Anlagenbau ist der bedeutendste Vorlieferant für innovative Technologien für alle Branchen des produzierenden Gewerbes. Mit Engagement und Erfindergeist haben gerade auch die sächsischen Maschinenbauer immer wieder bewiesen, dass sie in der Lage sind, die sich ihnen öffnenden Chancen zu nutzen. Und das nicht erst unter heutigen Bedingungen. Sachsen kann auf eine mehr als 150-jährige Tradition aufbauen. Der Freistaat gilt als einer der Vorreiter des deutschen Maschinenbaus. Die hiesigen Maschinen- und Anlagenbauer nahmen

36

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

auch zu DDR-Zeiten in Osteuropa Spitzenplätze ein. Die Branche litt jedoch unter einem wachsenden Investitionsstau und zunehmend veralteten Produktionstechnologien. Die für die Branche notwendige Modernisierung war erst nach dem Ende der DDR möglich. Seitdem wurden mehr als 2,7 Milliarden Euro investiert. Für ein kontinuierliches, starkes Wachstum spricht, dass sich der Umsatz gegenüber dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt hat. Heute belegt Sachsens Maschinenbau unter allen ostdeutschen Bundesländern unbestreitbar den ersten Rang. Der Freistaat erwirtschaftet fast die Hälfte des gesamten Branchenumsatzes im Osten der Republik. In der Region werden heute hochwertige und innovative Produkte für Abnehmer in aller Welt hergestellt. Die Exportquote liegt bei über 42 Prozent und damit weit über dem Durchschnitt des gesamten verarbeitenden Gewerbes in Sachsen. Gemessen an der

Zahl der Unternehmen – 2009 wurden 363 Betriebe mit insgesamt 34.496 Beschäftigten gezählt – ist die Branche die zweitstärkste des gesamten verarbeitenden Gewerbes im Freistaat. Beim Umsatz – im Krisenjahr 2009 waren das 5,6 Milliarden Euro, ein Jahr zuvor 7,3 Milliarden Euro – liegt der Maschinenbau auf Rang 5. Seiner Tradition getreu ist Sachsen auf dem besten Weg, seine Position im deutschen Maschinen- und Anlagenbau nicht nur zu halten, sondern weiter auszubauen. Die Branche im Freistaat Sachsen liefert Know-how, Verfahren, hochmoderne Technologien, Systeme sowie Anlagen für eine umweltfreundlichere, effizientere und Ressourcen schonende Produktion. Diese vorausschauende Technologieentwicklung, die Herstellung technologisch ausgereifter Produkte sowie die große Lösungskompetenz der Ingenieure werden dem Maschinenbau in Sachsen auch künftig vielfältige Chancen eröffnen. Wolfgang Baltzer/Wirtschaftsjournal; Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

!

www.sachsen.de

Fotos: W.H. Schmidt, SMWA, Quelle Statistik: VDMA Ost

In Sachsen ist und bleibt der Maschinenbau das Rückgrat der industriellen Produktion. Er ist eines der wirtschaftlichen Aushängeschilder des Freistaates und auf dem besten Weg, eine der modernsten und wettbewerbsfähigsten Industrien in Deutschland und Europa zu werden. Nach einem jahrelang andauernden Boom erlebte auch der sächsische Maschinen- und Anlagenbau seit Ende 2008 einen schweren Einbruch.


Sachsen

Pioneer Remains the Market Leader Mechanical engineering is and will remain the backbone of industrial production in Saxony. It is one of the state’s economic symbols and is well on the way to becoming one of the most modern and competitive industries in Germany and Europe. After a boom lasting years, the Saxony machinery and plant builders are also experiencing their worst slump in decades.

Instead of a catastrophe, the Saxony machinery and plant builders have seen an opportunity in the face of the global financial crisis. Innovative products, cutting-edge technology, as well as ingenious detailed solutions to meet special customer requests,

Sven Morlok, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr bestätigt im Interview, dass die Branche zuversichtlich in die Zukunft blickt: Die Wirtschaft brummt wieder. Wie schätzen Sie die Situation des Maschinenbaus im Freistaat ein? Morlok: „Die Auftragslage und die Geschäftsaussichten haben sich erfreulicher Weise seit dem 1. Quartal 2010 insgesamt wieder positiv entwickelt. Die Unternehmen blicken zuversichtlich in die Zukunft. Viele haben umstrukturiert und sind leistungsstärker als zuvor.“ Der Maschinenbau ist und bleibt das Rückgrat der industriellen Produktion in Sachsen. Was unternimmt die Staatsregierung, um die Innovationsfähigkeit der Branche zu stärken und das Investitionsklima zu verbessern? Morlok: „Diese Branche steht stärker als andere im internationalen Wettbewerb.

have contributed towards the fact that the sector in Saxony has come through the economic crisis relatively unscathed and it is now proving to be in peak condition again. The Saxony machinery and plant builders are the most important pre-suppliers for innovative technologies in all sectors of the manufacturing industry. The Saxony Mechanical engineers have proved time and time again, with commitment and ingenuity, that they are in a position to exploit opportunities. And that is not only under present conditions. Saxony can build upon a history of more than 150 years. The state is known as one of the pioneers of German

Im Dialog mit den Unternehmern suchen wir nach Wegen, um die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. Mit den Technologieförderprogrammen, der Förderung der Markteinführung innovativer Produkte, einer umfangreichen Messeförderung und nicht zuletzt mit politisch begleiteten Unternehmerreisen ins Ausland unterstützt der Freistaat innovative Unternehmen. Mit einer Innovationsoffensive wollen wir noch mehr Unternehmen sensibilisieren und motivieren, neue Produkte und Technologien auf den Markt zu bringen.“ Viele gute Vorhaben werden durch fehlende Finanzierung gehemmt. Welche Alternativen sehen Sie für Unternehmen hinsichtlich deren aktuellen Finanzierung? Morlok: „Sachsen unterstützt investitionsbereite Unternehmen mit Ausfallbürgschaften, wenn bankübliche Sicherheiten nicht oder nicht im erforderlichen Ausmaß zur Verfügung stehen. Alternative Finanzierungsquellen wie Venture-Capital-Gesellschaften und Business Angels werden jedoch noch zu wenig genutzt. Auch diese Potenziale wollen wir stärker für Sachsen erschließen. Unternehmenskooperationen können beispielsweise

mechanical engineering. During the times of the all too real socialism in the GDR, the local machinery and plant builders were also able to come out on top in Eastern Europe. Yet the sector suffered under a growing investment deficit and increasingly outdated production technology. The required modernisation of the sector was only possible after the demise of the GDR. Since then more than 2.7 billion Euros have been invested. Continued strong growth has occurred, demonstrated by a doubling of turnover in comparison to the year 2000. Today, Saxony’s mechanical engineers indisputably occupy 1st place among all eastern German states. The state generates almost half of the total turnover in the sector in the eastern states of the German republic.

das unternehmerische Risiko reduzieren und eine breitere finanzielle Basis für Investitionen bieten.“ Gespräch: Wolfgang Baltzer

Maschinenbau in Sachsen 2001

27.835 3,651 Mrd.

2002

27.249 3,879 Mrd.

2003

26.625 3,867 Mrd.

2004

26.806 4,330 Mrd.

2005

26.647 4,380 Mrd.

2006

27.731 5,124 Mrd.

2007

30.288 5,805 Mrd.

2008

33.404 6,761 Mrd.

2009

30.351 5,140 Mrd.

Anzahl der Beschäftigten Umsatz in Euro

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

37


Brandenburg

Brandenburg

Potenziale in der Hauptstadtregion

Maschinenbau in Brandenburg 2001

5.652 0,754 Mrd.

2002

5.810 0,793 Mrd.

2003

5.271 0,674 Mrd.

2004

4.682 0,713 Mrd.

2005

4.564 0,639 Mrd.

2006

4.476 0,604 Mrd.

2007

4.793 0,774 Mrd.

2008

5.029 0,937 Mrd.

2009

4.477 0,489 Mrd.

Anzahl der Beschäftigten Umsatz in Euro

38

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Besonders der Schwermaschinenbau und die Lokomotivindustrie stellten industrielle Kerne dar. Noch heute ist der Maschinenbau unter anderem in den Städten Brandenburg, Ludwigsfelde und Lauchhammer fest verankert. Im Jahr 1991 waren in den Maschinenbauunternehmen Brandenburgs mehr als 27.000 Menschen beschäftigt. Wie auch in anderen neuen Bundesländern vollzog sich der Transformationsprozess von der Plan- hin zur Marktwirtschaft beschäftigungsseitig in den ersten Jahren sehr schnell, fast 22.000 Beschäftigte wurden bis 1995 abgebaut. Nach dieser Talsohle erreichte die Beschäftigungssituation im Maschinenbau im Land Brandenburg im Jahr 2001 mit 7.662 Mitarbeitern im Angestellten- und gewerblichen Bereich ihren vorläufigen Höhepunkt. Erfolgreich entwickelte sich auch die Umsatzsituation der Unternehmen der Branche. Dieser konnte im Jahr 2006 im Vergleich zu 1991 um fast 70 Prozent gesteigert werden. In den letzten Jahren wurde dieser Schub vor allem mit einer Ausweitung der direkten Lieferungen ins Ausland gestützt. Der Anteil des Auslandsumsatzes vom Gesamtumsatz stieg von 2001 bis 2006 um über 73 Prozent. Brandenburger Unter nehmen profitieren von den For-

schungs- und Entwicklungspotentialen der Hauptsstadtregion Berlin-Brandenburg. Die zwei für den Maschinenbau relevanten Universitäten und fünf Fachhochschulen des Landes machen die Region zu einer der dichtesten Forschungslandschaften in Deutschland. Ohne Zweifel partizipieren davon auch die Produktionsschwerpunkte im Maschinenbau des Landes Brandenburg wie die Armaturenindustrie, Hebezeuge und Fördermittelproduzenten sowie die Bau- und Baustoffmaschinenindustrie. Hier ist der Klimaschutz treibende Kraft in der Branche. Fotos: Kjellberg Finsterwalde, Wirtschaftsministerium Brandenburg, Quelle Statistik: VDMA Ost

Ähnlich wie in Berlin vollzog sich der Strukturwandel im Land Brandenburg. Das Umland von Berlin war schon immer mit der Hauptstadt in vielfältiger Weise vernetzt. In der weiteren Folge entstanden im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts lokale Produktionsschwerpunkte, die teilweise bis in die jüngste Zeit prägend blieben.


Brandenburg

Wie sind die Wirtschaftsunternehmen in Brandenburg durch die Wirtschaftskrise und das Jahr 2010 gekommen und was erwarten Sie vom Jahr 2011? Christof fers: „Die Brandenburger Industrie wird ihrem Ruf als Wachstumstreiber gerecht. In den ersten acht Monaten des Jahres 2010 haben die Unternehmen schon nahezu 13 Milliarden Euro umgesetzt. Das sind 14,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des schweren Jahres 2009, als die märkische Industrie deutlich unter den Auswirkungen der internationalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise zu leiden hatte. Die positiven Umsatzsteigerungen deuten darauf hin, dass es weiter bergauf geht. Und auch die Auftragseingänge haben sich stabilisiert. Die wesentlichen Impulse für deutlich gestiegene Orders kommen dabei nach wie vor aus dem Ausland (plus 20 Prozent). Der sich abzeichnende Aufschwung ist aber noch nicht so stabil, dass von einem nachhaltigen Wachstum gesprochen werden kann. Für 2011 ist damit zu rechnen, dass sich die Konjunktur leicht abschwächt. Dies liegt vor allem an dem schwierigen Umfeld in Europa und den USA. Brandenburgs Branchenkompe tenz felder entwickeln sich gut. Zu den wichtigsten Aufgaben wird es gehören, die Eigenkapitaldecke und die Exportquote der Unternehmen weiter zu stärken. In Bezug auf neue Ansiedlungen ist eine Vorhersage schwer zu treffen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich erfreulich entwickelt, wir gehen davon aus, dass sie stabil bleibt. Insgesamt schauen wir daher vorsichtig optimistisch in das Jahr 2011.“ Wo liegen die Schwerpunkte und Kernkompetenzen im Brandenburger Maschinenund Anlagenbau und wie sind diese regional verteilt? Christof fers: „Produktionsschwerpunkte im Maschinenbau Brandenburgs sind die Armaturenindustrie, die Hebezeuge- und Förder mittelproduzenten, der Windanlagenbau, die Bau- und Baustoffmaschinenindustrie, die Bereiche Druckmaschinen, Plasmaschweißtechnik sowie die Energie- und die Materialeffizienztechnologie. Dies gilt nicht nur für Finalprodukte, sondern auch für die entsprechenden Zulieferprodukte. Regionale Schwerpunkte liegen in den Großräumen Brandenburg an der Havel, Eberswalde, Prenzlau, Eisenhüttenstadt, Finster walde, Fürstenwalde und Ludwigsfelde.“

Brandenburgs Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Ralf Christof fers zeichnet ein optimistisches Bild des brandenburger Maschinen- und Anlagenbaus.

Was bietet das Land Brandenburg potenziellen Investoren des Maschinen- und Anlagenbaus an Unterstützung, Know-how, Forschungskompetenzen und welche Hilfe bei der Sicherung von Nachwuchs- und Fachkräften? Christof fers: „Die Weichen auf dem Weg zu einem Wirtschaftsstandort mit Perspektive sind gestellt. Die traditionell ansässigen Branchen wie die Stahl- und Metallindustrie, der Maschinenbau, die Luftfahrttechnik, der Bereich Automotive haben sich verstärkt auf den globalen Wettbewerb ausgerichtet und ihre Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Nicht ohne Grund gehört Brandenburg – wie auch ganz Ostdeutschland – zu den international interessantesten Zielgebieten für ausländische Investitionen. Bei vielen für Ansiedlungen relevanten Standortbedingungen schneiden wir gut bis sehr gut ab. Der Erfolg lässt sich sehen. Das Land Brandenburg ist mit seiner auf innovative Kompetenzfelder und regional fokussierte Excellenzen ausgerichteten Wirtschaftsförderpolitik als ‚Europäische Unternehmerregion 2011‘ ausgezeichnet worden. Gleichzeitig nimmt der Wirtschaftsstandort im Länder ranking mittlerweile einen vorderen Platz im Hinblick auf Investorenattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit ein. Mehr als 300 ausländische Unter nehmen haben in unterschiedlichen Bereichen im Land investiert. Hiervon profitiert auch der Maschinenbau als Betriebsmittelausstatter. Netzwerke wie das der Metall- und Elektroindustrie in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (M+E-Netzwerk) und profil.metall mit kompetenten Partnern, Hochschuleinrichtungen, außeruniversitären Forschungsstätten und verschiedenen Forschungszentren haben ein innovatives Umfeld geschaffen für branchenübergreifende Kooperationen und Technologievorhaben. Weiteren Aufwind werden wir durch den Hauptstadtflughafen BBI Berlin-Brandenburg International erhalten.“ !

Potential in Germanys Capital Region The structural change in Brandenburg occurred in a similar way to that of Berlin. The area surrounding Berlin has always been networked with the capital in a number of different ways. As a consequence to this, in the middle of the 19th century, local production activities emerged, many of which were still had influence up until recently.

Heavy engineering and the locomotive industry in particular comprised industrial centres. Even today mechanical engineering is deeply rooted in the towns of Brandenburg, Ludwigsfelde and Lauch ham mer, among others. In 1991 over 27000 people were employed in Brandenburg’s mechanical engineering companies. In the same manner as other eastern German states, the transformation process into a market economy didn’t go to plan and by 1995, a total of 22000 jobs had been lost. After this trough the mechanical engineering employment situation in the state of Brandenburg reached its peak in 2001, with 7662 employees. The turnover situation within the sector also developed successfully. In fact the turnover of 2006 when compared to 1991 rose by approximately 70%. In the last few years these figures were particularly supported by the expansion of direct deliveries abroad. The foreign sales share of total turnover rose by over 73% between 2001 and 2006. Brandenburg companies are able to profit from the research and development potential of the capital region. Together This area is one of the most comprehensive research landscapes in Germany, with 2 mechanical engineering relevant universities and 5 universities of applied science. There is no doubt that other production focused industries related to mechanical engineering in Brandenburg can also profit from this, such as the valves industry, crane and conveyor manufacturers, as well as the construction equipment and building material machine industry.

www.wirtschaft.brandenburg.de

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

39


Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern

Frischer Wind dank Offshore-Ausbau

„Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist auf dem Weg aus der Krise in den Aufschwung“, gibt sich Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Jürgen Seidel angesichts der neuesten Zahlen auch mit Blick auf das produzierende Gewerbe in seinem Land zuversichtlich. Denn gerade dieser Industriezweig hatte während der Krise mit starken Umsatz- und Beschäftigungseinbußen zu kämpfen. Die Wirtschaftsleistung sank 2009 von 12,3 auf 11,1 Prozent und damit stärker, als in den restlichen ostdeutschen Bundesländern (16,3 Prozent). Doch derzeit verzeichnet das statistische Landesamt wieder Zuwächse: Im August 2010 war für das verarbeitende Gewerbe eine Umsatzsteigerung von 780 auf 838

40

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Millionen Euro zu verzeichnen. Einen Teil dieses Umsatzes haben die rund 5.000 Maschinen- und Anlagenbauer Mecklenburg-Vorpommerns erwirtschaftet. Für sie heißt es nach der Krise wieder Ärmel hochkrempeln, denn die Auftragsbücher füllen sich. Gute Zukunftsaussichten werden der Branche des Ostseelandes vor allem aufgrund ihrer hohen Spezialisierung in den Bereichen Windenergie, Präzisionsund Fördertechnik sowie HightechSchiffbau bescheinigt. Neue Absatzmärkte rechnen sich Werften und Maschinenbauer daher insbesondere mit Blick auf die rasant wachsenden Offshore-Windparks an Europas Küsten aus. Denn für die Montage, Wartung und Instandhaltung der bis zu 120 Meter großen Windkraftanlagen auf hoher See werden spezielle Kranschiffe benötigt. Und auch für die Verlegung der kilometerlangen Kabel auf dem Meeresgrund bedarf es eigens gebauter Kabelschiffe. Die Produktion von Umspann-Plattformen ist indes ein weiteres Marktsegment mit Wachstumspotenzial. Allein in Deutschland sollen bis zum Jahr 2030 mehr als 25.000 Megawatt Windenergieleistung auf See installiert und damit rund 95 Milliarden

Kilowattstunden Windstrom pro Jahr erzeugt werden. „Mit der Umsetzung der Offshore-Ziele verbinden sich langfristig wirtschaftliche Perspektiven für den deutschen Maschinenbau, für die maritime Wirtschaft sowie für strukturschwache Küstenregionen, insbesondere im Bereich der Hafenwirtschaft“, prognostiziert Katharina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums. Angesichts dieser Entwicklungen gilt es für Werften sowie für die Maschinenund Anlagenbauer Mecklenburg-Vorpommerns im Run auf die OffshoreAufträge den Anschluss an die internationale Konkurrenz nicht zu verlieren: Während die Rostocker Nordic Yards Werft Anfang Oktober 2010 einen 200 Millionen teuren Auftrag für ein Offshore-Spezialschiff an die polnische Crist-Werft verlor, ist der Kranhersteller Liebherr bereits gut ins Offshore-Geschäft gestartet: Der in Rostock gefertigte Spezialkran MTC 78.000 kann Lasten bis zu 1.600 Tonnen heben und schwenken und ist somit baulich optimal auf die Montage von Windkraftanlagen auf hoher See abgestimmt. (kö) !

www.mecklenburg-vorpommern.eu

Foto: Ingo Wagner/Pool/dapd, Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, Quelle Statistik: VDMA Ost

Landwirtschaft und Schiffbau prägen seit mehr als einhundert Jahren die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Nach 1950 wurde die Schiffbauindustrie an den Standorten Rostock, Warnemünde, Wismar, Stralsund und Wolgast stark ausgeweitet und die Spezialisierung des Maschinen- und Anlagenbaus im maritimen Bereich vorangetrieben. Zu starken Umsatzeinbußen und strukturellen Veränderungen führte neben der deutschen Wiedervereinigung auch das Krisenjahr 2009. Heute kann die Branche wieder Zuwächse verzeichnen. Einziger Wermutstropfen: Die Erholung kommt nicht so schnell wie noch zu Beginn des Jahres erhofft.


Mecklenburg-Vorpommern

A Wind of Change Thanks to Offshore Developments Shipbuilding has defined the economy of MeklenburgWest Pomerania for more than 100 years. After 1950 the shipbuilding industrie was heavily expanded to Rostock, Warnemünde, Wismar and Stralsund, with the corresponding promotion of mechanical engeneering in the maritime sector. Both the German reunification and the crisis year of 2009 have lead to a loss of revenue and structural changes. Today the sector is growing once again. The only downside is that the growth is not as strong as was hoped at the beginning of the year. “The economy of Meklenburg-West Pome rania is on it’s way out of the crisis and into an upturn“, in light of the newest figures the finance minister of Meklenburg-West Pomerania, Jürgen Seidel is has full confi-

dence in the industries of his land. This sector of industy in particular, has had to deal with a loss of revenue and employment in 2009. Economic performance sank from 12.3% to 11,1%. In August, the industry saw an increase in turnover from 780 to 838 million Euros. A part of this turnover has been generated by the 5000 machine and equipment manufacturers. For them it is time to roll up their sleeves, since the order books are filling up once again. The industry is thought to have a bright future due to the specialisation in the areas of wind energy, shipbuilding, precision and conveyor engineering. New markets are de-

pending on the shipyards and mechanical engineers, with a view on the growing offshore wind parks along Europes coasts. Special cranes are required for the errection of wind power plants at sea. In Germany alone wind parks totalling more than 25000 megawatt of wind energy are to be constructed at sea by 2030, which is to generate 95 billion kilowatt-hours of energy per year. In view of these plans, it is imperative that the shipyards and mechanical engineers of Meklenburg-West Pomerania don’t lose track of their international competition. While the Rostoc Nordic Yards docks lost a 200 million Euro order to the polish shipyard Crist, the crane manufacturer Liebherr are already a big name in the offshore bussiness.

Im Zuge der konjunkturellen Erholung zeichnet sich 2011 für die metallbe- und -verarbeitende Industrie eine deutliche Besserung der wirtschaftlichen Lage ab. Jürgen Seidel, Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern weist der Maschinen- und Anlagenbau eine hohe Spezialisierung im Schiffbaubereich, im Hydraulikbereich, im Präzisionsmaschinenbau und im Windkraftanlagenbau auf. Kristal-

Maschinenbau in Mecklenburg-Vorpommern 2001 2002 2003 2004 2005

1.579 0,130 Mrd. 2.170 0,214 Mrd. 2.262 0,216 Mrd. 2.255 0,233 Mrd. 2.415 0,284 Mrd.

2006

3.135 0,412 Mrd.

2007

3.795 0,536 Mrd.

2008

4.758 0,710 Mrd.

2009

4.943 1,126 Mrd.

Anzahl der Beschäftigten Umsatz in Euro

lisieren sich nun nach der Krise weitere Geschäftsfelder der Branche heraus? Seidel: „Die Unternehmen reagieren auf die neuen Herausforderungen. Dabei müssen sie hohe Innovationsaktivitäten entfalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die internationalen Verflechtungen zu stärken. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigungssicherung und -steigerung. Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert diesen Prozess zielgerichtet und setzt dabei Schwerpunkte in der Verbundforschung und Technologieförderung. Innovative Bereiche sind insbesondere die Bio- und Medizintechnik und die Ernährungsindustrie. Große Potenziale sehe ich auch im Umwelt- und Energiebereich.“ Sie selbst stammen ja aus der Werkstoffbearbeitung und Metallbranche. Wie schätzen Sie die Entwicklungschancen des metallbe- und -verarbeitenden Gewerbes für das Wirtschaftsjahr 2011 ein? Seidel: „Im Zuge der konjunkturellen Erholung zeichnet sich 2011 für die metallbe- und -verarbeitende Industrie eine deutliche Besserung der wirtschaftlichen Lage ab. Wie stark diese Verbesserungen eintreten, wird von einer Reihe von Faktoren abhängen, unter an-

derem von der Stabilisierung und Erweiterung der Zulieferbeziehungen für die Automotive-Industrie oder den Luftfahrzeugbau sowie von der Nachfrage im Schiffsneubau. Bei der maritimen Industrie bleibt die Lage schwierig. Voraussetzung für die Erholung bleibt, dass es keine erneuten Verwerfungen an den Finanzmärkten gibt.“ Auf der „Schiffbaumesse SMM“ im September 2010 verwiesen Sie auf die maritime Industrie, welche die Folgen der Krise immer noch nicht ganz überwunden hat. Wie wollen Sie der Branche zu neuem Schwung verhelfen und sie dabei unterstützen, neue Fahrt aufzunehmen? Seidel: „Gegenwärtig vollzieht sich im Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern, wie im gesamten deutschen Schiffbau, ein Strukturwandel, um die vorhandenen Kapazitäten an die Markter fordernisse anzupassen. Es ist erklärtes Ziel des Managements der Werften in Mecklenburg-Vorpommern, sich auf den technisch hochwertigeren, innovativen Spezialschiffbau zu konzentrieren und in andere Bereiche der Meerestechnik, wie dem Offshore-Windenergiebereich, zu diversifizieren. Darin wird eine Chance gesehen, im Wettbewerb mit den asiatischen Werften bestehen zu können.“

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

41


Thüringen

Impressum

Fotos: Leipziger Messe GmbH/Jens Schlüter

Verlagssonderveröffentlichung des Wirtschaftsspiegel Thüringen in Kooperation mit dem Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt und dem Branchenverband VDMA Ost

Branchen-Messeausblick 2011 01

Januar 2011

enertec Fachmesse für Energietechnik, Energieversorgung und Erneuerbaren Energien Datum: 25.01.–27.01.2011 Ort: Messe Leipzig www.enertec-leipzig.de

Rapid.Tech Fachmesse/Tagung für Rapid Technologie Datum: 24.05.–25.05.2011 Ort: Messe Erfurt www.rapidtech.de

06 Juni 2011 TerraTec Umweltfachmesse für nachhaltige Lösungen Datum: 25.01.–27.01.2011 Ort: Messe Leipzig www.terratec-leipzig.de

SENSOR+TEST Fachmesse für Messtechnik Datum: 05.06–09.06.2011 Ort: Messezentrum Nürnberg www.sensor-test.de

03 März 2011

10

intec und Z Fachmesse für Fertigungstechnik, Werkzeugmaschinen- und Sondermaschinenbau Internationale Fachmesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Datum: 01.03.–04.03.2011 Ort: Messe Leipzig www.messe-intec.de www.zuliefermesse.de

SHKG Messe für Sanitär, Heizung, Klima und Gebäudeautomation Datum: 12.10–14.10.2011 Ort: Messe Leipzig www.shkg-leipzig.de

Herausgeber Meier Verlags-GmbH Geschäftsführer: Jürgen Meier Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Internet: www.wirtschaftsspiegel.com Sitz der Gesellschaft: Niedererbach Weitere Verlagsprodukte

Der Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint im Medienverbund regionaler Wirtschaftsmagazine gemeinsam mit dem Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt und dem Wirtschaftsspiegel Mecklenburg-Vorpommern Redaktion Kontakt: redaktion@ws-thueringen.com Chefredakteur: Daniel Bormke (bo) Tel.: 0361 55048467 E-Mail: d.bormke@ws-thueringen.com Sascha Uthe (su) Tel.: 0361 55048466 E-Mail: s.uthe@ws-thueringen.com René Weigel (rw) Tel.: 0361 55048662 E-Mail: r.weigel@ws-thueringen.com Olivia Köllmer (kö) Tel.: 0361 55048662 Mail: o.koellmer@ws-thueringen.com Manuela Müller (mü) Tel.: 0361 55048466 Mail: m.mueller@ws-thueringen.com Externe Mitteilung (em) Weitere Autoren dieser Ausgabe: Reinhard Pätz, Geschäftsführer VDMA Ost (rp), Wolfgang Baltzer, Wirtschaftsjournal Sachsen Redaktionsschluss dieser Ausgabe 24.11.2010

Zukunftsforum Maschinenbau Zukunftsthemen des Maschinen- und Anlagenbaus, Trends und Entwicklungen Datum: 03.03.2011 Ort: Messe Leipzig www.messe-leipzig.de

05 Mai 2011 Wasser Berlin International Fachmesse/Kongress Wasser und Abwasser Datum: 02.05.–05.05.2011 Ort: Messe Berlin www.wasser-berlin.de

42

Maschinen- und Anlagenbau Ostdeutschland 2010

Oktober 2011

Maschinenbaugipfel Kongress mit begleitender Fachausstellung für die Maschinenbaubranche Datum: 18.10.–19.10.2011 Ort: Maritim Hotel Berlin www.maschinenbau-gipfel.de Interlift Internationale Fachmesse für Aufzüge, Komponenten und Zubehör Datum: 18.10.–21.10.2011 Ort: Messe Augsburg www.interlift.de

Titelbild Wolfgang Schmidt @ Wirtschaftsjournal Sachsen Layout s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale) Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera Assistenz der Geschäftsführung/Büroleitung Juliane Kummer Vertriebsleitung/Abonnenten-Service Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Werbefachberater Nordthüringen Jürgen Barkewitz Tel.: 0170 7973516 E-Mail: j.barkewitz@ws-thueringen.com Ostthüringen Steffen Wolfram Tel.: 0177 2356218 E-Mail: s.wolfram@ws-thueringen.com Südwestthüringen Andreas Lübke Tel.: 0173 6825207 E-Mail: a.luebke@ws-thueringen.com Mittelthüringen Anett Greyer Tel.: 0170 2907407 E-Mail: a.greyer@ws-thueringen.com Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. ISSN: 2190-409X Wir danken dem VDMA Ost für die freundliche Unterstützung.


Neugierig bleiben.

Manchmal muss man unkonventionelle Wege gehen, um eine neue Perspektive zu entdecken. Neugier, Begeisterungsfähigkeit und unser Anspruch, genauer hinzuschauen bilden die Basis, um erfolgreiche Konzepte zu entwickeln und zu realisieren. Unsere Kunden wissen das längst zu schätzen. Und Sie?

s.a.m. DieAgentur GmbH ı

Mansfelder Straße 56

ı

06108 Halle (Saale)

ı

eMail post@sam-dieagentur.de ı

iNet www.sam-dieagentur.de


Erste deutsche Dampflokomotive „Saxonia“ Konstrukteur: Prof. Johann Andreas Schubert Deutschland, Wernesgrün (Vogtland), 1838

Antrieb. Made in Germany. Mit der regional verwurzelten Sachsen Bank. Die Dampflokomotive steht für Antriebskraft und Fortschritt. So wie die Sachsen Bank mit ihrem leistungsstarken und zukunftsweisenden Produkt- und Dienstleistungsangebot. Als ein Unternehmen der LBBW-Gruppe bietet sie Ihnen die umfassende Kompetenz

Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe

eines erfahrenen, flexiblen Finanzdienstleisters und die besondere Kundennähe einer eigenständig agierenden Regionalbank. Weitere Informationen unter www.sachsenbank.de


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.