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AUTOMOTIVE ´08

GEBILDET Fachkräfte sichern Automobilbranche

GIGANTISCH Nutzfahrzeuge für den Weltmarkt

Thüringen – alles drin! Werkstoffe, Technologien und Dynamik

High Performance Sector Automotive Suppliers GESCHICHTLICH Traditionsstandort seit über 100 Jahren


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Liebe Leserinnen und Leser, vor Ihnen liegt die Spezialausgabe 2008 des Wirtschaftsspiegels, die sich mit der Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Thüringen befasst. Diese mit sechs Milliarden Euro pro Jahr umsatzstärkste Branche mit über 45.000 Arbeitsplätzen steht an Nummer 1 im Freistaat. Die Unternehmen im Autozulieferland haben daher auch den größten Anteil daran, dass Thüringen nunmehr auch die Nummer 1 in den neuen Bundesländern ist, was die Industriearbeitsplätze je 100 Einwohner betrifft. Und wir können insoweit auch im Wettbewerb mit den alten Bundesländern punkten. Nur noch Baden-Württemberg liegt mit 42 vor uns mit 39 Industriearbeitsplätzen. Thüringen ist wieder Zuliefererland geworden, auch ein Erfolg der Industriepolitik der Regierung Althaus. Als meine Kollegen und ich die Verantwortung im Vorstand des „automotive thüringen e.V.“ vor knapp fünf Jahren Ende 2003 übernahmen, wollten wir eine „Organisation von Unternehmern für Unternehmer“ schaffen. Aus den bescheidenen Anfängen ist nunmehr ein stabiler Verbund mit über 110 Mitgliedsunternehmen geworden, die mit zirka 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alleine schon knapp 2,8 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaften. Diesem Verband ist es gelungen, erstmals als Clusterorganisation eine Absichtserklärung der Zusammenarbeit mit einem russischen Automobilwerk abzuschließen. Die „AVTOVAZ GROUP Ltd.“ will mit dem AT Thüringen e.V. zusammenarbeiten und unsere Strukturen und Mitgliedsunternehmen nutzen, um einen eigenen und modernen Zulieferpark in Togliatti aufzubauen. Diese Entwicklung war möglich, indem wir die Potenziale der Mitgliedsunternehmen vernetzt haben, als Kunden und Lieferanten untereinander und auch als Kooperationspartner gegenüber Dritten.

Dr.-Ing. Michael Militzer

Der Ausbau der Vernetzung wird auch weiterhin unser wichtigstes Ziel sein. Das heißt eine stärkere Einbeziehung der in Thüringen hervorragenden Universitätslandschaft wie auch die regionen- und branchenübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Clustern. Im Automobil Cluster Ostdeutschland e.V. (ACOD) ist uns dies schon ein Stückweit gelungen, wie der imposante über 800 Quadratmeter große Messestand für die IAA Nutzfahrzeuge 2008 mit über 40 Unternehmen aus den neuen Bundesländern belegt. Unsere Devise für die Zukunft kann also nur lauten, dass „wir gemeinsam stärker sind“ und hierfür heißt es nach wie vor die Ärmel hochzukrempeln: „Es gibt noch viel zu tun“.

Ihr Dr.-Ing. Michael Militzer Vorstandsvorsitzender MiTEC Automotive AG Vorstandsvorsitzender „automotive thüringen e.V.“

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Der „Apollo“ ist als straßenzugelassener Supersportwagen ein echter Thüringer. Mit 4,2 Liter Biturbomotor und 650 PS. Die in Altenburg ansässige Gumpert Sportwagenmanufaktur produziert den etwas über eine viertel Million Euro teuren Flitzer. Produktionsstart war im Oktober 2005 und bis Ende 2006 haben insgesamt etwa 40 Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung die ersten Fahrzeuge gefertigt und ausgeliefert. In 2008 ist eine Jahresproduktion von bis zu 40 Fahrzeugen geplant. Die Gumpert Sportwagenmanufaktur GmbH ging am 1. Januar 2005 aus der GMG Sportwagenmanufaktur Altenburg GmbH hervor. Ende Mai startete der ehemalige Formel1 Rennfahrer Heinz-Harald Frentzen mit einem von ihm selbst konzipierten Hybrid-Rennwagen zum 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. BasisFahrzeug war ein Apollo-Sportwagen aus Thüringen. (bo)

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AUS DEM INHALT Editorial

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Autoland Thüringen Erfolgreiche Unternehmen Interview mit Jürgen Reinholz, Wirtschaftsminister Thüringen Interview mit Michael Lison, Geschäftsführer des automotive thüringen e.V. Thüringen im europaweiten Wettbewerb Turbolader aus Thüringen Opel investiert in Eisenach

Forschung und Entwicklung Kunststoffe im Fahrzeugbau Fahrzeugelektronik aus Thüringen Forschung und Entwicklung an der TU Ilmenau Suche nach Spezialisten

Auto National Interview mit Dietmar Bacher, Geschäftsführer ACOD Interview mit Matthias Wissmann, Präsident VDA

6 8 11 15 22 24

28 32 34 36

38 40

Auto International Perspektiven in Russland

42

Nutzfahrzeuge Pilotprojekt Gigaliner Umweltschutz bei Multicar

46 52

Automotive Finanzen Interview mit Hans-Ulrich Göhringer, Leiter HypoVereinsbank, NL Thüringen

55

Messen Thüringen auf Branchenmessen Messekalender

56 58

Umwelt Alternative Autogas Klimafreundliche Technologien Steigerung bei Hybridfahrzeugen

60 61 62

Historie Traditionsreicher Standort

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Impressum / Glossar

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Foto: Gumpert/Altenburg

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Foto: Bosch

Foto: IMF/Washington

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„This is the future“

Viele Zahlen belegen einen Erfolg

Almost every German vehicle – whether car or utility – carries with it a piece of Thuringia. Here, the range of Thuringian companies extends from large businesses with 2,000 employees to small, flexible suppliers with up to 10 staff.

In fast jedem deutschen Automobil, ganz gleich ob Pkw oder Nutzfahrzeug, fährt stets ein Stück Thüringen mit. Die Palette der Thüringer Unternehmen reicht dabei von Großbetrieben mit 2.000 Beschäftigten bis hin zu flexiblen kleinen Zulieferern mit bis zu 10 Arbeitskräften.

Supply companies of various sizes produce items from gear sections to automotive electronic and sometimes complete systems for almost all well-known German manufacturers. In addition to these supply companies and innovative research initiatives, five manufacturers in Thuringia are now producing complete vehicles. Ahead of them all, as the company with the second highest turnover in the state, is Opel Eisenach GmbH. „This is the future“, Federal President Horst Köhler (picture top left) applauded in October 2007 and described the works as an example of a social and modern corporate culture in times of globalisation. (bo)

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So erhebt das Landesamt für Statistik für die Landesregierung lediglich die Metall verarbeitenden Betriebe mit über 50 Beschäftigten. Die Landesentwicklungsgesellschaft LEG erfasst ihre Kennzahlen schon deutlich weiter und berücksichtigt auch kleinere Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Zulieferer. Am weitesten spannt jedoch der automotive e.V. Thüringen seinen Erfassungsbogen und bezieht jegliches branchenrelevante Unternehmen in seine Statistiken ein. In einem jedoch sind sich alle einig: der Erfolgstrend der Branche hält an.

Neben zahlreichen Zulieferbetrieben und innovativen Forschungsinitiativen fertigen mittlerweile fünf Hersteller in Thüringen komplette Fahrzeuge. Allen voran agiert, als zweitumsatzstärkstes Unternehmen im Land die Opel Eisenach GmbH. „Hier ist Zukunft“, lobte Bundespräsident Horst Köhler (Bild oben links) im Oktober 2007 und bezeichnete das Werk als Vorbild für soziale und moderne Unternehmenskultur in Zeiten der Globalisierung. Der Muldenkipperproduzent Bell Equipment in Eisenach und die Multicar GmbH in Waltershausen liefern innovative Nutzfahrzeuglösungen. Reisemobile von Göppel Bus aus Nobitz-Ehrenhain und die Gumpert Sportwagenmanufaktur Altenburg, runden das Herstellerprofil Thüringens ab. Zulieferfirmen unterschiedlichster Größe produzieren von Getriebeteilen bis zur Fahrzeugelektronik teils ganze Systeme für fast alle namhafte deutsche Hersteller. (bo)

Automobilcluster Thüringen: Einige Kfz-Hersteller & Zulieferer nach Marken

25/6.000

33/7.100

OPEL Eisenach GmbH 26/5.500

30/6.700

21/5.100

10/2.200

16/4.000

6/900 9/800

Legende: Unternehmen/Beschäftigte

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Quelle: Auf Grundlage eigener Berechnungen der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) / Rülke

The success of the industry with the highest turnover in the Free State is easily identifiable from the constantly increasing industry figures. However, as is so often the case, it is the little things that make the most difference. As this Wirtschaftsspiegel industry report shows, figures such as sales trends, employee numbers or growth rates differ in different sources. As such, the state office of statistics is considering only metalworking businesses with over 50 employees. The state development corporation (LEG) records its figures in considerably more detail and also takes into account smaller companies, research facilities, and suppliers. However, the records of automotive e.V. Thuringia are the most extensive, taking into account any companies related to the industry in its statistics. Nonetheless, they all agree on one thing: the success trend in the industry is continuing.

Der Erfolg der umsatzstärksten Branche im Freistaat lässt sich an stets steigenden Branchenkennzahlen schnell ablesen. Jedoch steckt der Teufel, wie so häufig eben im Detail. Wie dieser WirtschaftsspiegelBranchenreport aufzeigt, unterscheiden sich Kenngrößen wie Umsatzentwicklung, Beschäftigtenzahlen oder Wachstumsraten bei unterschiedlichen Quellen.


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Autoland Thüringen

Foto: BMW AG

Foto: Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH

Short-News

Entscheidung für Thüringen

Zulieferer für Nutzfahrzeuge

Hildburghausen. Der Automobilzulieferer Grüner mit Hauptsitz im baden-württembergischen Bad Überkingen-Hausen expandiert in Thüringen. 15 Millionen Euro werden am Standort Hildburghausen investiert und damit mittelfristig 40 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Freistaat unterstützt das Vorhaben mit 2,4 Millionen Euro. Grüner produziert Präzisionsgehäuse für Motor, Getriebe und Fahrwerk – darunter Lenk-, Kupplungs-, Nockenwellen-, Getriebe-, Schaltschiebergehäuse sowie Zylinderblöcke. Zu den Kunden gehören Automobilhersteller wie Opel, VW, BMW und Daimler. In der 2004 gegründeten Grüner Produktions GmbH Hildburghausen werden vor allem Lenkgehäuse, Steuergehäuse und Ölwannen (Bild oben ähnlich) produziert. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 30 und in der seit dem Jahr 2000 ebenfalls in Hildburghausen ansässigen Grüner Hildburghausen GmbH etwa 70 Mitarbeiter. Einschließlich des neuen Vorhabens hat Grüner mehr als 44 Millionen Euro in die beiden Hildburghäuser Betriebsstätten investiert. (bo)

Löbichau. Die Firma Jünger GmbH investiert 2,6 Millionen Euro in die Erweiterung ihres Standorts Löbichau (Ortsteil Beerwalde) im Landkreis Altenburg und schafft damit 28 Arbeitsplätze. Thüringen fördert die Erweiterung mit 413.000 Euro. Die Jünger GmbH, gegründet 1997, produziert an zwei Standorten in Löbichau Container und Aufbauten für die Fahrzeugindustrie. Die Produktgruppen Absetz-, Abroll- und Müllpresscontainer werden überwiegend für die Müll- und Bauschuttentsorgung eingesetzt. Das Kerngeschäft des Unternehmens liegt in der Produktion von Kippmulden in Stahl- und Aluminium, Wechselbrücken und Fahrgestellen. Hauptabnehmer ist die Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH. Jünger schafft neue Anlagen an, darunter Abkantpressen, eine Plasmabrennschneidemaschine, Lackier- und Trocknungskabinen, eine Roboteranlage, eine Entgratungsmaschine sowie Stapler und Kleinmaschinen. Die Jünger GmbH beschäftigt derzeit 300 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von 27 Millionen Euro. (bo)

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www.gruener-systemtechnik.de

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Hildburghausen. Automotive supplier Grüner, based in Bad Überkingen-Hausen in the state of Baden-Württemberg, is expanding into Thuringia. A total of 15 million Euro is to be invested in the location of Hildburghausen. The Free State is providing 2.4 million Euro to support the project. Grüner produces precision housings for engines, gear units and chasses – including steering, coupling, camshaft, gear unit and shift valve housings as well as cylinder blocks. Customers include auto-motive manufacturers such as Opel, VW, BMW and Daimler. At Grüner Produktions GmbH in Hildburghausen, which was founded in 2004, production focuses principally on steering housings and oil sumps. The company currently employs around 30 staff and, since 2000, around 70 staff at Grüner Hildburghausen GmbH also based in Hildburghausen. Including the new project, Grüner has invested over 44 million Euros in Thuringia. (bo)

Suppliers for commercial vehicles Löbichau. Jünger GmbH is investing 2.6 million Euros in the expansion of its Löbichau site, in the district of Altenburg. Thuringia is supporting the expansion with 413,000 Euro.

www.juenger-gmbh.de

Quelle: VDA / Statistisches Bundesamt

Hintergrund: Umsatzentwicklung der deutschen Automobilindustrie (in Mio. Euro)

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Decision for Thuringia

Jünger GmbH, founded in 1997, produces container and top parts for the vehicle industry on two sites in Löbichau. The product groups of skip, bulk tipper, and stationary compactor containers are used predominantly for the disposal of waste and building rubble. The core business of the company is the production of skips in steel and aluminium, swap bodies, and chasses. The main consumer is Thuringian Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH. Jünger is purchasing new plant equipment including bend presses, a plasma welding torch machine, painting and drying booths, a robot system and a trimming machine as well as lift trucks and small machinery. Jünger GmbH currently employs 300 staff and last year achieved a turnover of 27 million Euros. (bo)

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Autobranche mit hoher Dynamik Die Autobranche in Thüringen bleibt weiter eine Branche mit hoher Dynamik. Über die Entwicklung der Automobil- und Zulieferindustrie Thüringens und ihre Perspektiven sprach der Wirtschaftsspiegel Thüringen mit Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU).

Foto: TMWTA

Unternehmen mit vielen hunderten Arbeitsplätzen entstanden, die beeindruckende Zuwächse verzeichnen.

Jürgen Reinholz Wirtschaftsminister des Freistaates Thüringen

Wirtschaftsspiegel: Der Automobilbau und die Zulieferindustrie gehören traditionell zu den stärksten Branchen in Thüringen. Wie hat sich die Branche im vergangenen Jahr entwickelt? Reinholz: „Sehr erfolgreich. Mit einem Umsatz von 3,85 Milliarden Euro lag sie im vergangenen Jahr an der Spitze aller Branchen. Mit 1,95 Milliarden Euro Auslandsumsatz liegt sie ebenfalls ganz vorn. Bemerkenswert ist auch die überdurchschnittlich hohe Exportquote von 50,8 Prozent. Und die Dynamik der Branche ist nach wie vor hoch. Der Umsatz stieg gegenüber 2006 um 25 Prozent, der Auslandsumsatz gar um 38 Prozent. Nicht zu vergessen die Zahl der Beschäftigten: Sie stieg um 8,1 Prozent.“ Wirtschaftsspiegel: Seit einigen Jahren drängen aber nun junge Branchen wie die Photovoltaik mit großer Dynamik nach vorn. Wie kann die Automobilbranche dauerhaft einer der Wachstumsmotoren der Thüringer Industrie bleiben? Reinholz: „Die Dynamik der noch jungen Photovoltaikbranche in den neuen Bundesländern und insbesondere bei uns in Thüringen ist tatsächlich bemerkenswert. In wenigen Jahren sind leistungsfähige 8

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Bei aller Euphorie darüber darf man jedoch nicht übersehen, dass die Automobilzulieferindustrie in Thüringen bei den absoluten Zahlen eine deutlich dominierende Rolle einnimmt und auch noch länger behalten wird. Thüringen hat seit 1990 knapp 360 Investitionsvorhaben der Automobilbranche mit mehr als 600 Millionen Euro gefördert. Dadurch wurden Gesamtinvestitionen von rund 3,2 Milliarden Euro angeschoben. Diese Branche genießt auch in Zukunft unsere besondere Aufmerksamkeit sowohl bei der Schaffung politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen als auch bei der direkten Unterstützung von Investitionen, Kooperationen, Forschung und Entwicklung bis hin zu Messeteilnahmen oder der Teilnahme an Auslandsreisen des Ministerpräsidenten.“ Wirtschaftsspiegel: Der Markt gerade für mittelständische Zulieferer ist hart umkämpft. Wie können sich die Thüringer da behaupten? Reinholz: „Es stimmt, die Automobilzulieferer müssen sich auf einem globalen Markt in beinhartem Wettbewerb behaupten. Dabei müssen sie nicht nur extrem steigende Material- und Energiekosten verkraften, sondern auch äußerst anspruchsvolle Technologieentwicklungen betreiben, um zum Beispiel die von der Politik geforderten CO2-Ziele erreichen zu können. Forschung und Entwicklung werden für die Zulieferer immer wichtiger, genauso wie enge Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Nur so kann es dem Thüringer Mittelstand gelingen, sich dem harten Preiswettbewerb ein wenig zu entziehen und über Innovationen zu punkten. Generell muss man sagen, dass die deutsche Automobil- und Zulieferindustrie vor strukturellen Herausforderungen steht. Ich nenne nur die Stichworte Klimawandel, Wachstum der urbanen Zentren, die Endlichkeit der Rohölvorräte, aber auch – ganz aktuell – die Finanzmarktkrise und den schwachen Dollar. Das hat dazu geführt, dass die deutsche Automobilindustrie ihre strategi-

sche Ausrichtung überprüft. Dies hat natürlich unmittelbare Auswirkungen auch auf die Thüringer Automobilzulieferindustrie.“ Wirtschaftsspiegel: Vor kurzem hat Ministerpräsident Dieter Althaus eine Vereinbarung mit einem großen russischen Automobilbaukonzern unterzeichnet. Ist die Kooperation mit ausländischen Herstellern ein Weg, neue Absatzmärkte zu erschließen? Reinholz: „Kooperationen und Netzwerke der zumeist kleinteiligen Unternehmensstruktur in Thüringen sind ein probates Mittel, auf Auslandsmärkten erfolgreich gegenüber der internationalen Konkurrenz aufzutreten und Marktanteile auszubauen. Dabei gehört Russland mit zu den Wachstumsmärkten der nächsten Jahre. Folgerichtig betreibt die LEG Thüringen in Abstimmung mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium seit Mitte 2007 ein ‚Kontaktbüro der Thüringer Wirtschaft in Russland‘ mit Sitz in Moskau. Dabei steht der LEG mit der ‚Eastern Economic Relations-, Beratungs- und Marktvernetzungsgesellschaft‘ ein markterfahrener Partner in Russland zur Seite. In Togliatti ist die Eröffnung eines Projekt-Office geplant. Inzwischen ist die Zusammenarbeit konkret geworden. Bei einem Besuch von Ministerpräsident Dieter Althaus in Samara vereinbarten im Februar Vertreter der Thüringer Automobilzuliefer-Industrie und einer der größten russischen Automobilkonzerne OAO AVTOVAZ eine engere Zusammenarbeit. Die Thüringer Unternehmer, organisiert im Clusterverband ‚automotive thüringen (at)‘, wollen den Aufbau einer leistungsfähigen Automobilzulieferindustrie in Samara unterstützen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Pressteile, Maschinen, Anlagen, Werkzeuge und Kunststoffteile. Auf diese Weise können Thüringer Firmen Eingang in den Zulieferpool des russischen Konzerns finden. Darüber hinaus sind Kooperationen in den Bereichen Technologie und Management geplant.“ DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST

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Highly Dynamic Automotive Industry The automotive industry in Thuringia still remains a highly dynamic industry. The Thuringia „Wirtschaftsspiegel“ discussed the development of Thuringia's automotive and supply industry and its perspectives with Minister of Economic Affairs, Jürgen Reinholz (CDU).

Reinholz: „Very successfully. With a turnover of 3.85 billion Euros, it has come out on top of all the industries in the past year. With a foreign turnover of 1.95 billion Euros, it is right at the top here too. The above average export quota of 50.8 percent is also notable. And the dynamic in the industry remains high. Turnover rose by 25 percent in 2006 and foreign turnover rose by as much as 38 percent. Not forgetting the number of employees: this rose by 8.1 percent to over 12,000.“ Wirtschaftsspiegel: For a number of years, new industries such as photovoltaics have been edging forwards with a great dynamic. How can the automotive industry constantly remain one of the growth engines of industry in Thuringia? Reinholz: „The dynamic of the still young photovoltaics industry in Germany's new states and particularly here in Thuringia is genuinely remarkable. In just a few years, highperformance companies with hundreds of jobs have come into being and are showing impressive growth. Nonetheless, in all the hype about this, we must not forget that, in absolute terms, the automotive supply industry in Thuringia plays a significantly dominant role and will continue to do so for some time. Since 1990, Thuringia has provided over 600 million Euros to support almost 360 investment projects in the automotive industry. This has bump started total investments of around 3.2 billion Euros. The industry will also continue to enjoy our special attention in the future, in terms both of the creation of political and economic parameters and of direct support for investments, co-operations, research and development through to attendance at trade fairs and participation in trips abroad by the state premier.“

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Wirtschaftsspiegel: The market is highly competitive particularly for medium sized suppliers. How does Thuringia fair here? Reinholz: „The automotive suppliers certainly need to assert themselves in the global market in the face of serious competition. Here, they not only need to withstand extreme increases in material and energy costs but also to pursue extremely demanding technological developments in order, for example, to achieve the politically demanded CO2 targets. Research and development are becoming increasingly important for suppliers, as is also close cooperation between companies and research institutions. It is only in this way that medium sized companies in Thuringia will be able to withdraw a little from the harsh competition in terms of price and score points through innovation. In general, it has to be said that the German automotive and supply industry is facing structural challenges. I would mention the key words of climate change, urban growth, the limited supply of crude oil reserves, as well as most recently – the crisis on the financial markets and the weak dollar. This has resulted in the German supply industry revising its strategic focus, which naturally also directly affects the Thuringian automotive supply industry.“ Wirtschaftsspiegel: State premier Dieter Althaus recently signed an agreement with a large Russian automotive group. Is co-operation with foreign manufacturers a way to open up new markets? Reinholz: „Cooperations and networks in the mostly small structure of companies in Thuringia are an effective method of achieving representation on foreign markets in the face of international competition and increasing market share. Here, Russia is one of the growth markets of the coming years. Consequently, since mid 2007, LEG Thuringia has been running a ‚contact office for the Thuringian economy in Russia‘ based in Moscow. This positions LEG at the side of the ‚eastern economic relations, consultation and market networking

Foto: TMWTA

Wirtschaftsspiegel: Automotive construction and the supply industry are traditionally among the strongest industries in Thuringia. How has the industry developed over the past year?

Jürgen Reinholz Minister of Economic Affairs of the Free State of Thuringia

company‘ – a partner with market experience in Russia. The opening of a project office is planned in Togliatti. This cooperation has now been concretised. In February, on a visit to Samara by state premier Dieter Althaus, representative of the Thuringia automotive supply industry and one of the largest Russian automotive companies, OAO AVTOVAZ, agreed to a closer cooperation. The companies from Thuringia, organised in the ‚Automotive Thuringia (at)‘ cluster association, want to support the formation of a high-performance automotive supply industry in Samara. This particularly concerns the areas of moulded components, machines, plants, tools and plastic components. As such, firms from Thuringia are able to gain access to the supplier pool of the Russian company. Furthermore, cooperations are also planned in the areas of technology and management.“ INTERVIEW WITH EDITOR UWE FROST

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Gemeinsam sind wir stärker ... Der „automotive thüringen e.V.“ wurde am 29.08.2000 von neun Thüringer Unternehmen als „AZT – Automobilzulieferer Thüringen e.V.“ gegründet. Ziel ist es, die Automobilzulieferindustrie als Verband von Unternehmern für Unternehmer zu stärken. Mit heute über 110 Mitgliedern, die in Thüringen ca. 23.000 Arbeitskräfte beschäftigen, wird ein Umsatz in der Zulieferindustrie von rund 2,8 Mrd. EURO erwirtschaftet.

Der „automotive thüringen e.V.“: generiert eine eigene CI als Repräsentant der Automobilzulieferindustrie in Thüringen ist Ansprechpartner für alle Zulieferfragen der Automobilzulieferindustrie in Thüringen und unterstützt diese gegenüber Dritten arbeitet mit den Organen der Landesregierung Thüringen eng zusammen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu verbessern, vorhandene Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. fördert und unterstützt Kooperationsnetzwerke unter den Mitgliedern und darüber hinaus auch länderübergreifend mit Dritten Partnern, z. B. zu bisherigen und neuen Partnerschaften und Möglichkeiten durch die EU-Erweiterung (low cost Standorte) kooperiert mit anderen Initiativen des Landes, Bundes und weiteren Verbänden, beispielsweise dem ACOD, dem VDA, Initiative für Beschäftigung und vielen mehr.

Kontakt automotive thüringen e.V. Am Künkelhof 4 Gewerbegebiet Kindel D-99819 Hörselberg Fon +49 (0) 3 69 20 - 72 72 0 Fax +49 (0) 3 69 20 - 72 72 1 Mail office@automotive-thueringen.de Web www.automotive-thueringen.de

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Rechtsanwalt Michael Lison, Geschäftsführer

Der „automotive thüringen e.V.“ unterstützt: die technologische Entwicklung bei Mitgliedern die betrieblichen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten den Technologietransfer durch Nutzung lokaler Kapazitäten an Fach- und Hochschulen bei der Analyse von Marktentwicklungen (Benchmarking sowohl zu OEM, Lieferanten als auch notwendiger Infrastruktur) die Weiterbildung von Mitarbeitern der Mitgliedsunternehmen sowie eine kundengerechte Qualitätsoffensive

Vorstandsmitglieder Dr. Michael Militzer (Vorsitzender) Dipl.-Ing. Peter Wolf (Schatzmeister) Dipl.-Kfm. Peter Heiden Dipl. rer. mil. Andreas Krey Dipl.-Ing. (FH) Bernd Moser Geschäftsführer RA Michael Lison

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Die Zukunft liegt in neuen Werkstoffen und Technologien Die Thüringer Automobilbranche wird vor allem von mittelständischen Zulieferunternehmen geprägt. 110 der rund 440 Firmen der Branche gehören dem Cluster „automotive thüringen“ (at) an. Der Wirtschaftsspiegel Thüringen sprach mit dem Geschäftsführer des at, Michael Lison (Bild links), über die Perspektiven der Branche. Wirtschaftsspiegel: Wie stellt sich die Entwicklung der Zulieferindustrie in Thüringen dar? Lison: „In der Branche herrscht eine gute Stimmung. Das hat etwas damit zu tun, dass die Zahl der Arbeitsplätze ebenso wächst wie die Umsätze. Durch Neuansiedlungen und Erweiterungen sind in den Jahren 2005 bis 2007 rund 2500 Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie entstanden; im vergangenen Jahr waren es allein 800. Und der Umsatz der Zulieferindustrie, also ohne die Fahrzeugbauer Opel und Multicar, erreichte im vergangenen Jahr 4,6 Milliarden Euro.“ Wirtschaftsspiegel: Worauf führen Sie diese Dynamik, die ja nun schon seit mehreren Jahren anhält, zurück? Lison: „Es hat in Thüringen eine Reihe großer Investitionen und Ansiedlungen gegeben, die weitere Investitionen nach sich ziehen. Nehmen sie das Motorenwerk von Daimler in Kölleda. Mit der neuen Fabrik, die gerade entsteht, wird die Jahreskapazität von 150.000 Motoren auf mindestens 500.000 Antriebsaggregate gesteigert. Wenn aber Motoren nachgefragt werden, dann bedeutet das auch mehr Nachfrage nach Turboladern der Samag in Saalfeld, von Getrieben von BorgWarner in Arnstadt oder Katalysatoren von Emitec in Eisenach, um nur drei Beispiele zu nennen.“ Wirtschaftsspiegel: Welche Entwicklungsperspektiven haben denn Thüringens Zulieferer in den kommenden Jahren? Lison: „Eine große Rolle wird der Einsatz leichterer Materialien wie Aluminium und Kunststoff spielen. Alles, was mit der Senkung des CO2-Ausstoßes und des Treibstoffverbrauchs zu tun hat, bietet Chancen für Zulieferer. Da geht es um effizientere Motoren ebenso wie um alternative Antriebe, auch wenn ich nicht glaube, dass die Thüringer Zulieferer eine größere Rolle bei der Entwicklung von Hybridmotoren spielen werden.“ Wirtschaftsspiegel: Der Einsatz neuer Werkstoffe und die Entwicklung neuer Technolowww.made-in-thueringen.com

gien lassen sich in der Regel nicht durch einzelne mittelständische Unternehmen bewältigen. Wie kann Thüringen da überhaupt eine wirklich wichtige Rolle spielen? Lison: „Wir brauchen mehr Kooperation. Bisher haben wir mit unserem Cluster uns vor allem um die Unternehmen der eigenen Branche gekümmert. Aber wir brauchen eben auch eine engere Vernetzung mit anderen Clustern. Wenn vom Einsatz von Kunststoffen oder nachwachsenden Rohstoffen die Rede ist, da drängt sich eine Kooperation mit dem Branchenverband der Thüringer Kunststoffindustrie Polymermat e.V. geradezu auf. Zwischen uns besteht bereits eine Kooperationsvereinbarung, aber wir müssen in der Zusammenarbeit noch einiges verbessern. Auch die optische Industrie wird für uns immer wichtiger.“ Wirtschaftsspiegel: Ein Schwerpunkt des at war in den vergangenen Jahren auch, Thüringer Unternehmen den Weg ins Ausland zu ebnen. Was gibt es da Neues? Lison: „Wir sind da gut vorangekommen. Im vergangenen Jahr hatten wir in Erfurt Unternehmer der Branche aus Indien zu Gast. Diese begonnene Zusammenarbeit, die helfen soll, dass Thüringer Zulieferer bei der boomenden indischen Autobranche einen Fuß in die Tür bekommen, wollen wir fortsetzen. Für 2009 ist eine Reise Thüringer Unternehmer nach Indien geplant. Viel größere Bedeutung hat aber im Moment Russland für uns. Die Kooperationsvereinbarung mit dem Automobilbauer Avtovaz wird dazu führen, dass sich Thüringer Zulieferunternehmen in bedeutendem Umfang an der Fertigung neuer, moderner Pkws beteiligen, die schon ab dem kommenden Jahr vom Band rollen werden. Noch im Mai werden Thüringer Unternehmer wieder nach Russland reisen, um die Zusammenarbeit voranzutreiben. Um welche Dimensionen es geht, verdeutlicht die Zahl der geplanten Jahresproduktion von 1,5 Millionen Fahrzeugen. Da eröffnet sich für die Thüringer Zulieferer ein enormes Potenzial.“

The Future is in New Materials and Technologies The Thuringian automotive industry is characterised primarily by medium sized supply companies. 110 of the around 440 companies in the industry are members of the „Automotive Thüringen“ (at) cluster. The manager, Michael Lison, sees the industry as in a good mood. In 2005 to 2007, new set-ups and expansions resulted in the creation of around 2,500 jobs in the supply industry; and 800 in the past year alone. Also, the turnover of the supply industry, i.e. excluding vehicle manufacturers Opel and Multicar, reached 4.6 billion Euros last year. This dynamism has resulted in a series of large investments and company set-ups, which trigger further investments. As an example, Lison mentioned the Daimler motor works in Kölleda. The expansion means that the annual capacity is increased from 150,000 motors to at least 500,000 drive assemblies. In future, the use of lighter materials such as aluminium and plastic will play a greater role. However, this will require closer networking between at and other clusters. If people are talking about plastics or other renewable raw materials, then cooperation with the industrial association of the Thuringia plastics industry, Polymermat, obviously becomes a necessity. The optical industry is also becoming increasingly important to us. Lison expects significant impulses from the foreign activities of Thuringian suppliers. Here, Russia is of particular importance. The cooperation agreement with car manufacturer Avtovaz means that Thuringian supply companies will be significantly involved in the production of new, modern cars, which will roll off the production line as early as next year. In May, Thuringian companies will already be travelling to Russia again, in order to advance the cooperation. The dimensions concerned are highlighted by the figure of 1.5 million vehicles as the planned annual production. This opens up huge potential for the Thuringian suppliers. (uf)

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SAMAG Truck Components GmbH: Kompetenz für Blech „Wir formen die Verbindung.“ Mit diesem Slogan wirbt die SAMAG Truck Components GmbH Rottenbach für sich. Das vor über zehn Jahren gegründete Unternehmen gehört als 100-prozentige Tochter zur SAMAG Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH, die ihrerseits auf eine fast 140-jährige Tradition verweisen kann. Davon profitiert auch die Tochterfirma, in der im zurückliegenden Dezennium ein einzigartiges Know-how in der Umformung von Tafelblechen und Profilen gewachsen ist. Das Leistungsspektrum reicht vom Laserschneiden inklusive Rohrlaserbearbeitung über Stanzen, Biegen, Kanten und Schweißen bis zur Oberflächenbeschichtung und Montage. Erfahrene Mitarbeiter und ein moderner Maschinenpark garantieren kurze Reaktionszeiten, Kostenoptimierung und absolute Termintreue. Zudem verfolgt das Unternehmen konsequent eine NullFehler-Politik mit zertifiziertem Qualitätsmanagement nach TS 16949. Das wissen namhafte Hersteller verschiedener Industriebereiche für ihre Klein-, Mittel- und Großserien zu schätzen. Immerhin verlassen sich Kunden etwa aus Nutzfahrzeugund Nutzfahrzeugzulieferindustrie, Medizintechnik, Elektro-, Baumaschinen- und Flurförderfahrzeugindustrie seit vielen Jahren auf die Rottenbacher. Laserschneiden Auf CNC-gesteuerten Laserschneidanlagen werden Teile bis zu einer Abmessung von 12

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3.000 x 1.500 x 25 Millimeter hergestellt. Die Stärken können dabei bei Baustahl bis 25, bei Edelstahl bis 12 und bei Aluminium bis 8 Millimeter betragen. Die Tafelbelegung und die optimale Wahl der Schneidtechnologie erfolgen über ein technologieorientiertes Programmiersystem. Stanzen, Biegen, Kanten Mit konventionellen und CNC-gesteuerten Umformpressen, CNC-gesteuerten Kantbänken und verschiedenen Werkzeugsätzen bieten die Rottenbacher werkzeuggebundene Freibiegeverfahren bis 4.000 Kilonewton Presskraft und 4.000 Millimeter Teilelänge an. Auf Hydraulik- und Exzenterpressen können Materialien bis zu einer Stärke von 15 Millimeter umgeformt werden. Kooperationen ermöglichen, Teile mit einer Presskraft bis 10.000 Kilonewton umzuformen. Die teilautomatisierte Ferti-

Kontakt SAMAG Truck Components GmbH Industrie- und Gewerbegebiet 113-115 D-07422 Rottenbach Tel.: +49 (0) 367 39 - 35 0 Fax: +49 (0) 367 39 - 35 222 E-Mail: samag-truck-components@ samag.de Internet: www.samag.de

gung von Stanzteilen ist über eine Coilund Richtanlage bis zu einer Streifenbreite von maximal 600 Millimeter und einer Blechdicke von maximal 6 Millimeter möglich. Schweißen Die Schweißerei ist für die Fertigung komplexer Baugruppen mit qualifiziertem Personal und moderner Schweißtechnik ausgestattet. Verfahren wie MAG, MIG, WIG und Widerstandsschweißen an manuellen und automatischen Schweißarbeitsplätzen, ein Bahnschweißautomat, Schweißroboter mit schwenkbaren Aufnahmetischen und Rundschweißanlagen stehen zur Verfügung. Oberflächenbeschichtung Von der Korundstrahlanlage bis zur Decklackierung reicht das Spektrum, wobei Oberflächen auch in Lohnarbeit veredelt werden. Besonders langlebig werden Produkte durch eine Grundierung in der Kathodischen Tauchlackieranlage (KTL) und elektrostatischer Pulverbeschichtung. In der KTL ist die Beschichtung von Teilen bis 3.200 x 1.200 x 800 Millimeter und einem Gewicht bis 400 Kilgramm möglich. Galvanisches oder Feuer-Verzinken, Eloxieren sowie Magnesiumbeschichtung – realisiert in Kooperation mit Partnern – ergänzen das Angebot. Auch können dokumentationspflichtige Teile bis zu einem Gesamtgewicht von 500 Kilogramm komplett montiert werden.(ul) www.made-in-thueringen.com


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Span(n)ende Zukunft mit Wachstumspotenzial REGE hat sich in den vergangenen Jahren vom Lohnbearbeiter beziehungsweise von der verlängerten Werkbank der OEM´s hin zum Systemanbieter auf dem Markt der mechanischen Bearbeitung verschiedenster Materialien und Produkte entwickelt. Dabei hat man es vor allem verstanden, nicht nur bei den Produkten zu diversifizieren, sondern konnte auch Business über den bereits vorhandenen Kundenkreis hinaus generieren. REGE ist heute international aufgestellt – das Kundenspektrum umfasst sowohl den nationalen, europäischen als auch den asiatischen Markt. Insbesondere die langjährig aufgebauten und kontinuierlichen Geschäftsbeziehungen in die Region Asien haben für ein umfangreiches Kundenportfolio gesorgt. REGE hat sich zudem als eines der ersten Unternehmen der Branche der Bearbeitung von Schmiederails gewidmet und sich dadurch einen großen Anteil an dem Systemsplitt im Bereich Diesel-Einspritzsysteme erarbeitet. Heute werden am Zentralstandort Eisenach schon mehr als 1,5 Millionen dieser Bauteile gefertigt, Tendenz steigend. Im Jahr 2008 wird REGE einen Wachstumsschritt von nahezu 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen und schafft somit die Basis für weiteren, kontinuierlichen Zuwachs in den nächsten Jahren. Die breite Produktwww.made-in-thueringen.com

palette und die hohe Flexibilität an den drei Standorten Eisenach, Witzenhausen und Brasov (Rumänien) sind dabei der Garant für den Unternehmenserfolg. Der Standort in Brasov wurde im Jahr 2006 gegründet und fertigt seit 2007 erfolgreich Produkte für unsere Ventilaufnahmen und wird im Jahr 2008 für weitere Aufgaben in der Zerspanung expandieren. Neben der langjährigen Erfahrung in den Bereichen Stahl- und Aluminiumbearbeitung forscht REGE parallel auch an weiteren, innovativen Materialien und Werkzeugen. In der jüngsten Vergangenheit hat man sich insbesondere mit der Bearbeitung von Edelstahlkomponenten einem innovativen Werkstoff gewidmet, der dem Unternehmen weitere Potenziale in den nächsten Jahren sichern wird. Die Basis dazu werden nach wie vor die Kernprodukte schaffen – Zylinderköpfe, Kurbelgehäuse, Ventilaufnahmen, Pleuel und nicht zuletzt die bereits genannten Rails sind auch weiterhin die wichtigsten Fertigungskomponenten unseres mittelständischen Unternehmens. REGE tritt nicht zuletzt mit dem Einsatz innovativer Technologien und hochflexibler Fertigungskonzepte insbesondere an den deutschen Standorten den Beweis an, im hart umkämpften Automobil-Zuliefergeschäft langfristig bestehen zu können.

Rege – kompetenter und zuverlässiger Partner für die Zerspanung und Montage von komplexen Bauteilen und Systemen Seit dem 01. Februar 2008 gehört REGE zur Beteiligungsgesellschaft EquiVest, vertreten durch die CBR Management GmbH. EquiVest investiert in gut gehende Unternehmen in Deutschland, in Österreich und der Schweiz. Die ausländischen Märkte werden über die eventuell vorhandenen Strukturen der Beteiligungsgesellschaften sowie über die gezielte Weiterentwicklung und die Umsetzung internationaler Wachstumsstrategien der einzelnen Gesellschaften erschlossen. EquiVest ist ein zuverlässiger und finanzstarker Partner des Mittelstandes. Im Fokus steht die langfristige Wertsteigerung und gute Kooperation mit den Beteiligungsunternehmen. Kontakt Unternehmenszentrale und Werk Hörselberg/Eisenach Industriestraße 4 D-99819 Hörselberg Tel.: +49 (0) 369 20 - 12 0 Fax: +49 (0) 369 20 - 12 308 E-Mail: info@rege.de Internet: www.rege.de Verlagssonderveröffentlichung

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Sowohl die Hirschvogel Eisenach GmbH als auch die Hirschvogel Aluminium GmbH in Marksuhl wachsen rasant. Beide liefern Stahl-Umformteile und Aluminiumbauteile für die Fahrzeugindustrie. Kontakt

Anspruchsvolle Bauteile für die Automobilindustrie Marksuhl. Anspruchsvolle Bauteile aus Aluminium und Stahl für Fahrzeuge nahezu aller Hersteller und Klassen: Damit hat sich die Hirschvogel Automotive Group (mit weltweit mehr als 2.700 Mitarbeitern, Jahresumsatz 2007 über 500 Millionen Euro) einen Namen gemacht, ganz zu schweigen vom wirtschaftlichen Erfolg, den das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Bayern im In- und Ausland erzielt. In Marksuhl betreibt Hirschvogel zwei Werke, die von Beginn an auf Wachstum programmiert waren.

Hirschvogel Aluminium GmbH Am Koppelweg 1a D-99819 Marksuhl Tel.: +49 (0) 36925-248-0 Fax: +49 (0) 36925-248-999 E-Mail: hag@hirschvogel.de Internet: www.hirschvogel.de Kontakt

Hirschvogel Eisenach GmbH Am Koppelweg 1 D-99819 Marksuhl Tel.: +49 (0) 36925-248-0 Fax: +49 (0) 36925-248-999 E-Mail: heg@hirschvogel.de Internet: www.hirschvogel.de

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Die Hirschvogel Eisenach GmbH wurde 1991 gegründet und ging aus der Betriebsabteilung „Schmiede“ der früheren Automobilwerke Eisenach (AWE) hervor. 1996 errichtete Hirschvogel eine neue Werksanlage „auf der grünen Wiese“ im Industriegebiet von Marksuhl, 20 Kilometer südwestlich von Eisenach. Aus zirka 28.000 Tonnen Stahl wurden dort im Jahr 2007 massivumgeformte Stahlbauteile gefertigt. Rund 300 Mitarbeiter erwirtschafteten im Schmiedewerk im vergangenen Jahr einen Umsatz von 51 Millionen Euro. „Dank einiger sehr interessanter Aufträge wächst die Hirschvogel Eisenach GmbH stetig“, freut sich Geschäftsführer Dr. Felix Schmieder. Zwei neue automatisierte Schmiedelinien sind derzeit geplant. Jede Anlage ist für ein Jahresvolumen im Wert von rund zehn Millionen Euro ausgelegt. Bei einer Vollauslastung beider Maschinen werden zusätzlich über 15.000 Tonnen Stahl verarbeitet, so dass auch alle anderen Bereiche der Produktion – vom Stahllager bis hin zur Endprüfung – entsprechend erweitert werden müssen. Um den Werkstoff- und Produktionsfluss zu gewährleisten, baut Hirschvogel derzeit eine neue Fertigungshalle, die Halle 4, die noch im Jahr 2008 eröffnet werden soll. Die Investition in Gebäude, Maschinen und Anlagen beläuft sich insgesamt auf über 20 Millionen Euro.

Die Hirschvogel Aluminium GmbH, ebenfalls mit Sitz in Marksuhl, wurde 1999 gegründet und ist ebenso wie die Hirschvogel Eisenach GmbH eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Hirschvogel Umformtechnik GmbH im bayerischen Denklingen. Im Aluminiumwerk werden verschiedenste Bauteile vorrangig für den Fahrwerksbereich sowie die Benzin- und Dieseleinspritztechnik hergestellt. In den zurückliegenden Jahren erschloss das Unternehmen dabei kontinuierlich neue Marktanteile und verzeichnete eine stetig wachsende Nachfrage speziell nach geschmiedeten, komplexen Trägerbauteilen aus Aluminium für die Vorder- und Hinterachsen von Pkw. Die Hirschvogel Aluminium GmbH hat sich in den vergangenen Jahren zum Fertigungsspezialisten für derartige Sicherheitsbauteile in Großserie entwickelt und gezielt Know-how für die Werkstoff- und Verfahrensentwicklung aufgebaut. Zu den Kunden des Unternehmens gehören zum Beispiel Mercedes und BMW. Im vergangenen Jahr wurden die Produktionskapazitäten des Werkes von 4.500 Quadratmeter um rund 3.000 auf 7.500 Quadratmeter erweitert. Gleichzeitig investierte Hirschvogel in mehrere neue CNC-Werkzeugmaschinen. „2007 haben wir über 6.000 Tonnen Aluminium verarbeitet, 2008 werden es knapp 7.000 Tonnen sein,“ so Geschäftsführer Dr. Schmieder. Der Umsatz der Hirschvogel Aluminium GmbH stieg 2007 im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 Prozent auf 28 Millionen Euro. Hirschvogel beschäftigt im Marksuhler Aluminiumwerk derzeit mehr als 100 Mitarbeiter. Bei den immensen Wachstumsperspektiven, die Hirschvogel in Marksuhl sieht, ist es selbstverständlich, dass man auch in den Nachwuchs investiert. „Derzeit bilden wir 21 junge Menschen in unseren Werken aus,“ erklärt Dr. Schmieder, „die Berufsbilder reichen vom Zerspanungsmechaniker, Werkzeugmacher und Mechatroniker über Technische Zeichner bis zu Industriekaufleuten und BA-Studenten.“ www.made-in-thueringen.com


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Werben um Investoren Thüringen im europaweiten Wettbewerb bei der Ansiedlung von Unternehmen erfolgreich

Points that Count

Die Thüringer Automobilindustrie hat im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz erzielt - wieder einmal. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums erzielten die Unternehmen der Branche einen Umsatz von rund 3,8 Milliarden Euro und erhöhte den Höchststand aus dem Jahre 2006 um ein gutes Viertel. Allerdings sind in dieser Statistik nur diejenigen Unternehmen enthalten, die nach den Kriterien des Statistikbehörden dem Bereich „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ zuzuordnen sind und mehr als 50 Beschäftigte haben.

The Thuringian automotive industry again achieved a record turnover last year. According to details from the State Development Corporation of Thuringia (LEG), which takes into account both the car manufacturers and the entire supply industry, the approx. 45,0000 employees in 440 companies achieved a turnover of around six billion Euro.

Der Branchenverband „automotive thüringen“ wiederum fasst alles zusammen, was für die Automobilindustrie in Thüringer Unternehmen hergestellt wird und kommt auf 4,6 Milliarden Euro Umsatz. Den weitesten Rahmen aber zieht die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen. Sie berücksichtigt sowohl die Autohersteller als auch die gesamte Zulieferindustrie: Die Bilanz der LEG für 2007: Rund 45.0000 Beschäftigte in 440 Firmen erwirtschafteten einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Werner R. Rülke, in der LEG für die Akquisition zuständig, verweist auf die internationale Verflechtung der Thüringer Automobilindustrie. Nicht nur, dass der Anteil des Auslands am Umsatz mit über 50 Prozent hoch ist. Zurzeit sind auch 50 ausländische Firmen mit insgesamt 10.000 Beschäftigten in Thüringen ansässig. Die meisten kommen nach Angaben Rülkes aus den USA, gefolgt von Großbritannien und der Schweiz. An erster Stelle steht bei der Ansiedlung, so Rülke, die Verkehrsinfrastruktur. Die Unternehmen

der Automobil- und Zuliefererbranche konzentrieren sich vor allem auf die Autobahn A4 zwischen Eisenach, Erfurt und Altenburg sowie auf den traditionell vom Maschinenbau geprägten Raum Südthüringen. Dabei dominieren die Gewerbegebiete in und um Eisenach, aber zunehmend auch der Raum zwischen Erfurt und Arnstadt, wo sich in den vergangenen Jahren mit dem Getriebehersteller BorgWarner, dem Karosseriebauer Gonvarri und jüngst der japanisch-deutsche Hersteller von Turboladern IHI ansiedelten.

Werner R. Rülke, who is responsible for acquisitions at LEG, refers to the large international interrelations of the Thuringian automotive industry. There are currently 50 foreign companies with a total of 10,000 employees based in Thuringia. According to Rülke, most of these come from the USA, followed by Great Britain and Switzerland as well as South Africa, Spain and the Netherlands.

Dabei ist die Ansiedlung neuer Investoren für Rülke ein hartes Geschäft. „Wir haben es stark mit überregional tätigen Unternehmen zu tun und stehen damit im europaweiten Wettbewerb“, sagt Rülke. Die Konkurrenz sitzt in Osteuropa, aber auch Sachsen und zunehmend Oberfranken, Nordhessen sowie Österreich und die Schweiz buhlen zunehmend intensiver um Ansiedlungem. Die Folge sei ein langwieriges, nicht selten zwei Jahre dauerndes Standortauswahlverfahren, bei dem Thüringen nur einer unter 30 bis 40 Bewerbern ist. Rülke ist überzeugt, dass sich der Ausbau der Infrastruktur in Thüringen auszahlt und rechnet dazu nicht nur die Verkehrswege, sondern auch die Ansiedlung von Logistikunternehmen, die für die Zulieferindustrie von enormer Bedeutung seien. Hinzu komme auch ein hervorragendes Qualifizierungsangebot mit einer entwickelten Hoch- und FachhochschulLandschaft. Die Aus- und Weiterbildung an Thüringer Hochschulen sowie die gezielte Lehrausbildung von Facharbeitern werde immer wichtiger, sagt Rülke. (uf) !

Rülke knows what makes companies decide to settle in Thuringia. The transport infrastructure comes in first place here. The compa-nies in the automotive and supply sector are concentrated mainly along the A4 between Eisenach, Erfurt and Altenburg and in South Thuringia, which is traditionally a mechanical engineering area. Here, the establishment of new investors is a hard business for Rülke. „We have a lot to do with companies operating on a transregional scale and are therefore part of the Europe-wide competition,“ Rülke says. The competition is based in Eastern Europe as well as in Saxony, and Upper Franconia and North Hesse as well as Austria and Switzerland are increasingly wooing investors more intensively. The consequence is a prolonged location selection process, which can frequently last for two years and in which Thuringia is only one of 30 to 40 competitors.

www.leg-thueringen.de

Quelle: LEG/Rülke

Ausländische Investoren im Kfz- und Kfz-Zulieferbereich

www.made-in-thueringen.com

Rülke is convinced that the expansion of the infrastructure in Thuringia is now paying off. Here he is counting not only the transport routes but also the establishment of logistics companies, which are of huge significance to the supply industry. Additionally there is also an excellent qualification supply with a mature landscape of universities and technical colleges. The education and training from Thuringian universities and the targeted apprenticeship training of specialists for companies who want to set up here is becoming increasingly important. (uf)

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Foto: Daimler AG

Foto: dpa

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Im Thüringer Motorenwerk der Daimler AG, der MDC Power GmbH in Kölleda, wurde Anfang April 2008 von Systemführer Markus Ehrhardt der 500.000ste Motor hergestellt.

Motors of the Future

Millionen für Thüringer Dieselmotoren

Motor manufacturer MDC Power GmbH is investing 80 million Euros in the expansion of its works in Kölleda, which celebrated the manufacture at the start of April of the 500,000th motor since production started at the end of 2003.

Der Motorenhersteller MDC Power GmbH greift tief ins Investitionssäckel. 80 Millionen Euro sollen in die Erweiterung des Werkes gesteckt werden, das Anfang April die Herstellung des 500.000. Motors seit Beginn der Produktion Ende 2003 feierte. Eine halbe Million Motoren, dass soll nach Abschluss der Investitionen einmal der Jahresausstoß sein.

The works in Kölleda belong to the Daimler group. Here, motors are built for the smart forfour and the Mitsubishi Colt. In the past year, the company has added three cylinder diesel units to its petrol engine production range as well as starting on the construction of a new assembly hall. In future, four cylinder diesel engines, as used in the Mercedes C and E class, will also be built here. The drive units for the Mercedes Sprinter will also come from Kölleda and perhaps, in the long term, also engines for the S class. (uf)

Kölleda. Das Werk in Kölleda gehört zum Daimler-Konzern. Hier werden Motoren für den smart forfour und den Mitsubishi Colt gebaut. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seine Produktionspalette der Benzinmotoren um DreizylinderDieselaggregate ergänzt und mit dem Bau einer neuen Montagehalle begonnen. Künftig sollen in Kölleda auch Vier-Zylinder-Dieselmotoren gebaut werden, wie sie in der C- und E-Klasse von Mercedes zum Einsatz kommen. Auch die Antriebsaggregate für den Mercedes Sprinter sollen aus Kölleda kommen, langfristig vielleicht auch die Motoren für die S-Klasse. Der Leiter Produktion Powertrain der Mercedes-Benz Cars, Volker Stauch, lobte beim Produktionsjubiläum ausdrücklich die

Qualität der Produkte der MDC Power GmbH: „Sie haben den Beweis erbracht, dass MDC Power bereits nach wenigen Jahren den Kinderschuhen entwachsen und zu einem leistungsfähigen Unternehmen geworden ist. Die hier produzierten Motoren setzen in ihrer Klasse Maßstäbe.“ Die Thüringer Motoren tragen maßgeblich zum Erfolg der Fahrzeuge bei, in denen sie zum Einsatz kommen. So zeigten die 2006er smart forfour-Modelle in der aktuellen ADAC-Pannenstatistik die geringste Pannenhäufigkeit, während der Mitsubishi Colt mit der niedrigsten Mängelquote den ersten Platz im DEKRA Mängelreport 2008 belegte. (uf) !

www.mdc-power.com

Produktionsausbau für gutes Klima Production Expansion Phoenix Automotive GmbH is expanding the production of air conditioning and manifold hoses at its Waltershausen site. To do this, the company is investing over 3.2 million Euro and creating 49 extra jobs. Thus, the production of air conditioning hoses should be extended by the expansion of the braiding and vulcanisation capacities. New machines and equipment are being bought for this. Phoenix Automotive currently employs 325 members of staff and twelve trainees in the field of air conditioning hose and manifold production in Waltershausen. (uf)

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Die Phoenix Automotive GmbH erweitert die Produktion am Standort Waltershausen. Dazu werden mehr als 3,2 Millionen Euro investiert und 49 zusätzliche Arbeits- und zwei neue Ausbildungsplätze geschaffen. Waltershausen. Mit der Investition soll die Produktion von Klimaschläuchen durch Ausbau der Flecht- und Vulkanisationskapazitäten erweitert werden. Dafür werden neue Maschinen und Ausrüstungen angeschafft. Die Phoenix Automotive GmbH, seit dem Jahr 2004 eine Division der ContiTech AG mit Sitz in Hannover, produziert in Waltershausen an zwei Standorten Krümmer sowie Klimaschläuche für die Automobilindustrie. Die Klimaschläuche kommen in Klimaanlagen von Fahrzeugen zum Einsatz. Sie werden als Meterware oder Formschläuche an die Automobil-

produzenten – darunter namhafte Hersteller wie Mercedes, VW, Seat, BMW, Opel, Maybach, Porsche und Renault – ausgeliefert. Die erste Erweiterung der Klimaschlauchfertigung in Waltershausen war erst Anfang vergangenen Jahres abgeschlossen worden. In den Ausbau dieses Geschäftsfelds wurden bis heute rund 9,8 Millionen Euro investiert. Phoenix Automotive beschäftigt in Waltershausen derzeit 325 Mitarbeiter und 12 Auszubildende. (uf) !

www.phoenix-ag.com www.made-in-thueringen.com


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Klimaschlauchfertigung weiter auf Erfolgskurs Die Erweiterung der Klimaschlauchfertigung im Jahr 2007 war dringend notwendig und richtig. Seit Jahren wächst die Zahl der Fahrzeuge, die mit einer Klimaanlage ausgerüstet sind. Waren im Jahr 1992 nur etwa 12 Prozent der europäischen PKW mit einer solchen Komforttechnik ausgestattet, so bewegt sich die Prozentzahl heute gegen 100. Die Klimaschläuche, die, anfangs in Lizenz aus Japan, seit dem Jahr 1996 am Standort Waltershausen produziert werden, werden stetig weiterentwickelt. Sie haben eine hohe Sperrfunktion, sind also permeationsarm gegenüber dem derzeit in Klimaanlagen eingesetzten Kältemittel R134a. Weitere wichtige Kriterien wie gute thermodynamische und akustische Eigenschaften haben dazu geführt, dass der PHX Klimaschlauch aus Thüringen ein ernstzunehmender Mitbewerber auf diesem Markt geworden ist. An der Entwicklung einer „Neuen Generation“ von Kältemittelschläuchen wird in Waltershausen seit einigen Jahren gearbeitet. Dies ist vor allem auch aus umweltpolitischen Gründen erforderlich. Denn das derzeit in Klimaanlagen eingesetzte Kältemittel R134a hat ein sehr hohes Treibhauspotenzial (GWP 1300 - Global Warming Potential) und wurde daher vom Kyoto Klimaschutzprogramm als uner-

wünscht eingestuft. Gleichzeitig gibt es eine EU-Richtlinie, die den Einsatz dieses Kältemittels ab dem Jahr 2011 verbietet. Um die Umweltbelastung möglichst gering zu halten, wird ein GWP von weniger als 150 gefordert. Das natürliche Kältemittel CO2 hat hierbei die beste Ökobilanz mit einem GWP von 1 und steht somit als Kältemittel der Zukunft an erster Stelle. Die Hauptschwierigkeit bei der Entwicklung eines solchen Elastomerschlauches war es, einen Werkstoff zu finden, der das CO2 auch im überkritischen Zustand zuverlässig im Inneren hält. Die Basisentwicklung eines Schlauches für den Einsatz von CO2 hat Phoenix Automotive erfolgreich abgeschlossen. Der Test in Prototypenfahrzeugen ist bereits seit geraumer Zeit angelaufen und die Waltershausener sehen der Großserienreife bis 2011 positiv entgegen.

Kontakt Betrieb Klimaschlauch Gothaer Straße 4 – 6 D-99880 Waltershausen Tel.: +49 (0) 3622 - 633 572 Fax: +49 (0) 3622 - 633 528 E-Mail: Rene.Kling@fluid.contitech.de Internet: www.ac-hoses.com

Kühlwasserschlauchfertigung im Erfolgsstress Über Auftragsmangel braucht die Kühlwasserschlauchfertigung in Waltershausen wahrlich nicht zu klagen: „Durch die hervorragende Konjunktur haben wir einen solchen Auftragsschub bekommen, dass wir seit Juli jeden Monat unseren Umsatz steigern konnten und deutlich über Plan lagen“, meldet Betriebsleiter Uwe Poddey. Das allein wäre schon Herausforderung genug gewesen – aber der Bereich steckte auch noch mitten im Umzug von Gotha ins 15 Kilometer entfernte Waltershausen. Dort stehen jetzt 7.200 Quadratmeter Produktions- und Lagerfläche zur Verfügung. „Angefangen haben wir Ende Februar mit dem Versand – und dann die Produktion von hinten aufgerollt“, berichtet Poddey. Es folgten Endbearbeitung, Montage, Fertigung – bis der Umzug im September komplett geschafft war. Mit umgezogen sind 142 Mitarbeiter, aber ohne Personalzufuhr war das Pensum nicht zu schaffen. Bis September kamen 80 Leiharbeitskräfte hinzu – inzwischen haben etliche von ihnen hier einen festen Arbeitsplatz gefunden. Aufgrund der hohen Arbeitsauslastung musste die für September geplante Übernahme von 550 Artikeln – überwiegend Kleinserien für das Ersatzteilgeschäft – samt Fertigungslinie für Truckschläuche auf November verschoben werden. Als www.made-in-thueringen.com

wäre das alles noch nicht genug, standen parallel Audits und Zertifizierungen an. Hauptkunden wie AMG, Daimler, Bentley und Perkins haben das Werk besucht und die Prozessfreigaben erteilt. Von der Berufsgenossenschaft Chemie wurde das Gütesiegel für das Arbeitsschutzmanagement vergeben, das Umweltmanagementsystem wurde nach ISO EN 14001:2004, der Arbeits- und Gesundheitsschutz nach OHSAS 18001 : 2007 zertifiziert. Trotz Aufstockung war die Belastung für die Mitarbeiter hoch. „Wir werden uns auf dem hohen Niveau stabilisieren – und wenn alle neuen Mitarbeiter eingearbeitet sind, wird von Woche zu Woche mehr Ruhe einkehren“, ist Poddey sicher. Die Lieferrückstände konnten bis Jahresende schon von vier Tagen auf einen Tag aufgeholt werden. Kein Problem also, dass für die ersten Monate des neuen Jahres die Zahl der Aufträge schon wieder extrem hoch lag ...

Kontakt Betrieb Krümmerfertigung Eisenacher Landstraße 70 D-99880 Waltershausen Tel.: +49 (0) 3622 - 633 604 Fax: +49 (0) 3622 - 633 614 E-Mail: Uwe.Poddey@fluid.contitech.de Internet: www.conti-online.com Verlagssonderveröffentlichung

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Foto: Robert Bosch GmbH

André Krings

Dr. Norbert Reithofer

Franz Fehrenbach

BELL EQUIPMENT (DEUTSCHLAND) GmbH Werksleiter im Thüringer Werk/Eisenach

Vorsitzender des Vorstands BMW AG

Vorsitzender der Geschäftsführung Robert Bosch GmbH

„Warum wir nach Thüringen gekommen sind? Mehrere Faktoren waren Ausschlag gebend. Zum einen die hervorragende Infrastruktur. Von hier lassen sich unsere Kunden in ganz Europa bestens erreichen. Zum zweiten die Qualität der Mitarbeiter. Sie sind hoch qualifiziert, loyal und zeichnen sich durch großen Einsatzwillen aus. Und drittens schließlich die hervorragende Betreuung durch das Land und die LEG. Es gibt kurze Wege zu den Entscheidern. Und wir können auf gut geknüpfte Netzwerke zurückgreifen. Alles in allem: Das Gesamtpaket passte einfach hervorragend zu unseren hohen Ansprüchen.“ (uf)

„Die Automobilindustrie kann nur gemeinsam die Emissionen im Verkehrssektor weiter verringern, das heißt, wenn alle Hersteller und alle Segmente einbezogen werden. Noch ist nicht erkennbar, welche alternative Antriebsart auf Basis welcher Technologie sich künftig am Markt durchsetzt. Deshalb stellen wir uns technologisch breit auf. Die Herausforderungen der Mobilität der Zukunft erfordern maßgeschneiderte Lösungen. Um den vielfältigen Herausforderungen gerecht werden zu können, brauchen wir weiterhin hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte. Dabei ändern sich die Anforderungsprofile. Dies bedeutet: Wir werden weiterhin gezielt einstellen. Allein in diesem Jahr werden wir 500 neue Mitarbeiter an Bord nehmen.” (bo)

„Selten war Bildung so wichtig wie in Zeiten der Globalisierung. Es ist ein Irrglaube, der weltweit verschärfte Wettbewerb entwerte die menschliche Arbeitskraft. Das Gegenteil ist richtig: Der Wettbewerb um die besten Fachkräfte nimmt täglich zu. Es besorgt uns, dass in Deutschland auf 100 ältere Ingenieure nur noch 90 jüngere kommen. Hier zeigt sich die Achillesferse für alle, die im internationalen Wettbewerb auf Innovationen und damit auf Deutschland setzen. Denn Innovationen, wie wir sie für den Klimaschutz brauchen, sind ohne Techniker, Ingenieure und Naturwissenschaftler nur schwer vorstellbar. Und generell gilt: Bildung ist langfristig die beste Wachstumsinvestition. Nachhaltigkeit ist, schon heute an die Fachkräfte von übermorgen zu denken.“ (bo)

QUELLE: AUSZÜGE REDE BMW BILANZPRESSEKONFERENZ, MÄRZ 2008

QUELLE: AUSZÜGE REDE BOSCH BILANZPRESSEKONFERENZ, MAI 2008

Seit Oktober 2003 produziert Bell Equipment im thüringischen Eisenach. Das Bell-Muldenkipperwerk auf knapp 10 Hektar Gesamtareal wurde in nur sechs Monaten komplett neu errichtet.

„Why did we come to Thuringia? There were several deciding factors. Firstly, the excellent infrastructure. From here, we are ideally placed to reach our customers all over Europe. Secondly, the quality of the staff. They are highly qualified, loyal and stand out for their great work ethic. Thirdly and finally, the excellent support from the state and the LEG. The distances from the decision makers are short. And we are able to benefit from well-linked networks. Overall: The complete package was simply excellently suited to our high demands.” (uf)

Bell Equipment has been producing in Eisenach, Thuringia, since October 2003. The Bell dumper truck works, on a total area of just 10 hectares, was set up from new in only six months. 18

Foto: BMW AG

Foto: Uwe Frost / Erfurt

Autoland Thüringen

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„Emissions in the transport sector can be reduced further only by the automotive industry working together, which means that all manufacturers and all sectors need to be involved. It still remains to be seen which alternative drive type based on which technology will prevail on the market in future. As such we are positioning ourselves with a technologically broad capacity. The challenges of future mobility demand customised solutions. In order to meet the many challenges, we still need highly qualified specialist and management staff. The demand profiles are changing here. This means: we will continue with targeted recruitment. This year alone, we will be taking on 500 new employees.“ (bo) SOURCE: EXCERPTS FROM SPEECH AT BMW FINANCIAL STATEMENT PRESS

CONFERENCE, MARCH 2008

„Education has seldom been as important as in times of globalisation. It is a misconception that the intensified international competition devalues the human workforce. The opposite is true: competition for the best specialists is increasing on a daily basis. We are concerned that for every 100 older engineers in Germany only 90 younger ones are starting out. This is the Achilles' heel for anyone who is depending on innovations and therefore on Germany in international competition. Without technicians, engineers and scientists, innovations such as are needed for climate protection are conceivable only with great difficulty. Also, in general: education is the best investment for growth in the long term. Sustainability must, even today, be seen in the specialists of tomorrow.“ (bo) SOURCE: EXCERPTS FROM SPEECH AT BOSCH FINANCIAL STATEMENT PRESS

CONFERENCE, MAY 2008

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Übergabe des Staatspreises für Qualität: Thüringer Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit Jürgen Reinholz, Werkleiter Jörg Helsper, Leiter Qualitätswesen Gottfried Eckart, Geschäftsführer Jan Meyer und Ministerpräsident Dieter Althaus (v.l.n.r.)

Ausgezeichnete Qualität aus Haynrode Seit ihrer Gründung im Jahr 1979 hat sich die GRIWE-Unternehmensgruppe vom Teileproduzenten zu einem stark nachgefragten Modul- und Systemlieferanten für die Automobilindustrie mit hohem Know-how auf den Gebieten der Metallumformung sowie der Schweiß- und Montagetechnik entwickelt. Am Standort Haynrode beschäftigt die GRIWE GmbH 410 Mitarbeiter, verteilt auf die Unternehmen GRIWE WerkzeugProduktions GmbH und GRIWE SystemProduktions GmbH. Beide Firmenbereiche sind in Haynrode nicht nur strategisch optimal platziert, sondern verfügen auch über hervorragende Erweiterungsmöglichkeiten. Hochqualifizierte Mitarbeiter sorgen für die Erfüllung der an den Standort Haynrode gestellten Anforderungen. Ständige Qualifizierungs- bzw. Ausbildungsmaßnahmen versetzen die Beschäftigen in die Lage, mit den neuesten Technologien arbeiten zu können. Zu den Kunden zählen namhafte Automobilproduzenten wie VW, AUDI, General Motors, Daimler, BMW, Skoda, Seat, Renault und Peugeot. Durch den Standort im Herzen Deutschlands ist der Betrieb für die Automobilkonzerne zentral günstig gelegen und jederzeit schnell erreichbar. Exportiert wird hauptsächlich in die Länder der Europäischen Union, daneben auch nach Brasilien, Mexiko, Australien und Korea. Durch die Beherrschung und Verknüpfung der Kerntechnologien Kalt- und Warmumformung, Schweißzusammenbauten (MIG-, Punkt- und Laserschweißen) ist das Unternehmen im Eichsfeld nahezu einzigartig in Europa. Die Firma bietet Ausbildungsplätze in den verschiedensten Bereichen an. Im aktuellen Fachrichtungsrepertoire finden sich www.made-in-thueringen.com

Industriekaufleute, Werkzeugmechaniker, Instandhaltungsmechaniker, Mechatroniker, Teilezurichter und erstmals seit 2007 ein IT-System-Elektroniker. Zurzeit absolvieren 20 Jugendliche eine Ausbildung bei GESTAMP GRIWE, die nach erfolgreichen Abschlussprüfungen auch weiterhin in den verschiedenen Abteilungen beschäftigt werden sollen. Die Forderungen der Automobilindustrie nach moderner Leichtbauweise, höheren Sicherheitsstandards und geringerem Kraftstoffverbrauch hat das Werk Haynrode in seine Unternehmensstrategie einfließen lassen. Die Herstellung von Bauteilen aus hoch- und höchstfesten Stählen ist nur ein Aspekt dieser Ausrichtung. Bereits 2004 nahm die erste Warmumformlinie in Haynrode ihren Betrieb auf, drei Jahre später wurde die größte Warmumformanlage der Welt installiert. Eine Großschweißpresse, auf der Modulträger für den Opel Corsa aus Eisenach geschweißt werden, gehört zusammen mit einer Laserschweißanlage seit 2006 ebenfalls zur technischen Ausstattung des Unternehmens. Zusätzlich zur Qualitätsnorm nach DIN ISO 16949:2002 ist GESTAMP GRIWE nach der Umweltnorm DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Die Qualitätspolitik ist als strategischer Faktor durch die Geschäftsführung innerhalb der Firmenvision vorgegeben und wird als zentraler Wettbewerbsfaktor angesehen. Dass die von

GRIWE gefertigten Systeme so stark nachgefragt sind, erklärt sich unter anderem durch die intensive Zusammenarbeit mit den Kunden bei Fragen der Neuentwicklung. Qualität und Liefertreue sind ein zentraler Wettbewerbsfaktor des Unternehmens. „In der Begeisterung der Kunden für die angeforderten Produkte liegt die Arbeitsplatzsicherheit von Morgen“ ist Jörg Helsper, Werkleiter bei GRIWE in Haynrode überzeugt. Im Sommer 2007 erhielt die GESTAMPGruppe den Award „Supplier of the Year“ von GeneralMotors. Im gleichen Jahr gab es nicht nur für Jörg Helsper weiteren Grund zur Freude. „Die Auszeichnung mit dem Staatspreis für Qualität 2007 erfüllt die Belegschaft mit Stolz und gibt den Ansporn zur weiteren Leistungssteigerung für die kommenden Aufgaben.“

Kontakt GRIWE WerkzeugProduktions GmbH GRIWE SystemProduktions GmbH Unterdorf 35, 37339 Haynrode Tel.: +49 (0) 360 77 - 256 0 Fax: +49 (0) 360 77 - 256 10 E-Mail: info-hay@gestamp.com Internet: www.griwe.de

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Production for British Luxury Brand On the BMW Eisenach /Krauthausen site, stainless engine bonnets are produced for Rolls Royce „Phantom Drophead Coupé“ cars and the more recent addition of „Phantom Coupé“ cars. In 1998, British manufacturer Rolls Royce came under the management of the BMW group. Aluminium engine bonnets for the British brand have been produced in Eisenach since 2002. Being carefully packaged, they are sent to the BMW works in Dingolfing for completion, from where they then go to the Rolls Royce car assembly plant in Goodwood, England.

Neuer Firmenname nach Übernahme Die in Thüringer Nachbarschaft, im fränkischen Gefrees ansässige helsa-automotive GmbH & Co. KG, wurde Ende 2007 von der MANN+HUMMEL Firmengruppe aus Ludwigsburg übernommen und firmiert seit April dieses Jahres unter neuem Namen: MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG. Die 350 Mitarbeiter entwickeln und produzieren Innenraumfiltersysteme für die Fahrzeugindustrie. „Unsere Kunden profitieren so durch Synergien: mehr Schnelligkeit und Flexibilität.“ erläutert Christian Uhlik (Bild oben), der bisherige und neue Sprecher der Geschäftsführung den Zusammenschluss. (bo/su) !

www.helsa-automotive.net

Foto: Andreas Lübke/WS

New Company Name At the end of 2007, helsa-automotive GmbH & Co. KG, based in Thuringia in the Franconian town of Gefrees, was taken over by the MANN+HUMMEL group of companies and, since April this year, has been trading under a new name: MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG. The 350 employees develop and produce interior filter systems for the vehicle industry. (bo/su)

Foto: MANN+HUMEL GmbH

Short News

Karosserieteile für britische Nobelmarke Am Standort Eisenach/Krauthausen der BMW Group werden Motorhauben aus Edelstahl für Rolls-Royce Wagen der Typen „Phantom Drophead Coupé“ und „Phantom Coupé“ gefertigt. Im Jahre 1998 ging der britische Hersteller Rolls-Royce in die Regie der BMW-Gruppe über. In Eisenach werden Alu-Motorhauben für die britische Marke bereits seit dem Jahr 2002 gefertigt. Sorgfältig verpackt werden sie ins BMW-Werk Dingolfing zur Vervollständigung geliefert und gehen dann zur Rolls-Royce-Automontage nach Goodwood in England. (bo/su) !

www.bmw-werk-eisenach.de

15 Jahre Qualität aus Leder Kleines Unternehmen aus Bad Langensalza fertigt exklusive Accessoires Wer etwas Exklusives aus Leder haben möchte, ist bei der Salza Service Lederverarbeitung GmbH aus Bad Langensalza genau richtig. Grenzen gibt es für den Geschäftsführer, Friedrich Hilgenfeld, nicht: „Wir fertigen Lederaccessoires speziell nach den Wünschen unserer Kunden“. Gerade hat die Firma einen interessanten Auftrag aus Irland für Lederriemen abgewickelt, in die ein magnetisches Band eingearbeitet wurde – sie sollen beruhigend auf Rennpferde wirken. Der Kunde aus dem irischen Laois liefert die Bänder an Gestüte in aller Welt. Im April hat das Unternehmen mit seinen Zulieferern seinen 15. Geburtstag gefeiert. Vor allem die Autoindustrie ist es, die den mittlerweile 40 Beschäftigten des Verbundes die Aufträge verschafft. Die Bestellungen reichen von Lederbezügen fürs Lenkrad bis hin zu den Umhüllungen für Schaltknäufe. Sie gehen über Systemlieferanten an namhafte Autobauer, aber auch an Privatkunden. „Wir können alle Teile selbst entwickeln, vom Design über den Zuschnitt bis zur Fertigung“, beschreibt Hilgenfeld die Kompe20

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tenz seines Betriebes. Das ermöglicht es ihm, schnell auf die speziellen Wünsche seiner Kunden einzugehen. Zudem besetzt Hilgenfeld Nischen, um erfolgreich zu sein: „Wir suchen immer neue Anwendungsgebiete für Ledererzeugnisse. So wurden spezielle Ledergriffe für Caddys für Golfer entwickelt. 600 Umhüllungen aus Leder für die Edelstahlgriffe lieferten die Bad Langensalzaer an den Caddy-Produzenten. Die Fertigung in Handarbeit garantiert zudem die Qualität der Erzeugnisse und damit die Zufriedenheit der Kunden. Und dass sie zufrieden sind, zeigt die Nachfrage. „Die Auftragsbücher sind gut gefüllt“, sagt Hilgenfeld. Kontakt Salza Service Lederverarbeitung GmbH Am Güterbahnhof 5 D-99947 Bad Langensalza Tel.: +49 (0) 3603 - 844 552 Fax: +49 (0) 3603 - 842 020 E-Mail: salza.service@t-online.de Internet: www.salza-service.de www.made-in-thueringen.com


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MIT QUALITÄT - ZUVERLÄSSIGKEIT - KNOW-HOW - FLEISS - GLÜCK

Multiflex-Lackieranlage

CO2-Reinigung

Lackierung

POLYBEMA Marksuhl setzt mit neuer Lackieranlage auf kontinuierliches Wachstum Die POLYBEMA erweiterte baulich und investierte in neue Technik. Eine neue Lagerhalle wurde gebaut und eine vollautomatische Lackieranlage angeschafft, welche auch Teile mit komplizierter Oberflächengeometrie in kleinen und großen Serien verfahrenssicher lackieren kann. Diese ging im April 2008 in Betrieb. Horst Schmitz sagt stolz:„Diese Lackieranlage ist ein Unikat. Damit wird für die POLYBEMA eine neue Ära beginnen.“ Die Multiflex-Lackieranlage von Hersteller Venjakob ist mit einer CO2-Reinigung und Computersteuerung aller Prozesse ausgestattet und auch ein schneller Lack- oder Serienwechsel ist möglich.„Die Verarbeitung von Hydro-, Dekor- und Softlacken macht uns zu einem führenden Partner für umweltschonende Produktion“, sagt der 50-jährige Gründer des Familienunternehmens. Geschäftsführer Horst Schmitz ist schon seit 1989 im Geschäft. Mit seiner Frau baute er kurz vor der Wende das Lackierzentrum Horst Schmitz auf, mit wachsendem Erfolg. Doch mit der Zeit nahmen Aufträge aus der Industrie zu. „Irgendwann kam der Zeitpunkt, da war unsere Firma zu klein dafür“, sagt H. Schmitz. 2005 gründete er deshalb die POLYBEMA GmbH & Co. KG, die sich voll auf die Industriebeschichtung konzentriert. „Begonnen haben wir mit sechs Mitarbeitern, jetzt sind wir schon 35“, sagt der gelernte Lackiermeister. Im Dezember 2005 begann der Betrieb mit einer modernen Lackieranlage.„Aber schon Ende 2006 war klar, dass die Kapazitäten dieser halbautomatischen Anlage erschöpft waren“, sagt der Geschäftsführer. Zusammen mit einem Spezialhersteller für Lackieranlagen wurde eine vollautomatische Anlage konzipiert, entwickelt, gebaut und getestet. Die Fachkräfte der POLYBEMA stammen aus dem eigenen Unternehmen. „Das hat bei uns Tradition. Die meisten Mitarbeiter haben wir selbst ausgebildet und qualifiziert“, sagt der Firmeninhaber. Zurzeit werden in beiden Firmen sechs Jugendliche ausgebildet.

KONTAKT POLYBEMA GmbH & Co. KG Sonnenacker 7 99819 Marksuhl Tel.: +49 (0) 36925-269 0 Fax: +49 (0) 36925-269 20 E-Mail: mail@polybema.de Internet: www.polybema.de

Kunden der POLYBEMA sind vor allem Unternehmen der Automobilbranche, Kunststoffhersteller verschiedener Bereiche, aber auch Medizintechnikfirmen und andere Industrieunternehmen.„Wir sind bewusst breit aufgestellt. Das erfordert natürlich einen hohen Qualitätsstandard“, sagt H. Schmitz in dem Wissen, dass seine Leute diese Qualität jeden Tag zuverlässig liefern. Dafür spricht auch die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000 und VDA 6.1:2003. Des weiteren hat die POLYBEMA die Lagerkapazität von 500 auf 1.000 m2 erweitert. Es wurden auch eine neue CNC-Fräsmaschine, drei Tampon- und eine Siebdruckmaschine angeschafft. Somit können Rohteile vor dem Beschichten gefräst und lackierte Teile sofort bedruckt werden. Um die Zukunft ist es Horst Schmitz deshalb nicht Bange. „Mit QUALITÄT - ZUVERLÄSSIGKEIT - KNOW-HOW - FLEISS - GLÜCK haben wir das erreicht, was Sie heute hier sehen.“ sagt Horst Schmitz.„Doch die POLYBEMA wird weiter kontinuierlich wachsen.“ Pläne dafür hat der Firmenchef genug im Kopf.


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In Future, Turbochargers will come from Thuringia Japanese-German IHI Charging Systems International GmbH (ICSI) is setting up a new factory on the „Erfurter Kreuz“ industrial park near Arnstadt – right by the N3, BorgWarner and Gonvarri. The joint venture of the Japanese IHI group and Daimler AG based in Heidelberg initially intends to invest 45 million Euros in this. Thuringia was the winner of a Europe-wide location competition, in which over 40 locations were analysed. The production site will provide the construction of the latest turbochargers for diesel and petrol engines for the European automotive industry. At the initial stage, the investment will create around 400 new jobs. Production of the turbochargers is due to start as early as the end of this year. Managing Directors Hiromu Furukawa and Jörg Steins state that Thuringia was chosen for the availability of specialists and of manpower, particularly in the areas of automotive construction, metal processing, mechanical engineering and electronics, as well as for its central location and short routes to the European automotive industry. The IHI group, based in Tokyo, is an international leading technology company in the fields of automotive construction, aero-space technology and mechanical and plant engineering. The company has around 23,000 employees around the world and recently reported a turnover of 8.2 billion Euros. IHI Charging Systems International GmbH already runs a turbocharger production site in Cernusco, Milan. (uf) 22

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Foto: Daimler AG

Foto: Daimler AG

Autoland Thüringen

Höheres Drehmoment, verringerter Abgas-Gegendruck bei Volllast sowie vorbildliches Rauchverhalten bei hoher Geschwindigkeit sind Vorteile variabler Turbolader

Turbolader kommen künftig aus Thüringen Turbolader in großen Stückzahlen werden künftig in Thüringen gebaut. Im Gewerbegebiet „Erfurter Kreuz“ bei Arnstadt errichtet die japanisch-deutsche IHI Charging Systems International GmbH (ICSI), ein neues Werk. Das Gemeinschaftsunternehmen der japanischen IHIGruppe und der Daimler AG mit Sitz in Heidelberg will dafür zunächst einmal 45 Millionen Euro investieren. Thüringen hatte sich in einem europaweiten Standortwettbewerb, in dem insgesamt mehr als 40 Standorte analysiert wurden, durchsetzen können. Arnstadt. Gebaut werden in der Produktionsstätte hochmoderne Turbolader für Diesel- und Benzinmotoren für die europäische Automobilindustrie. Mit der Investition entstehen im ersten Schritt rund 400 neue Arbeitsplätze. Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz sieht in der Entscheidung zur Ansiedlung eine „nachhaltige Stärkung der Thüringer Wirtschaft“. Mit dem Werk entstehe „ein neuer Leuchtturm für den Industriestandort Thüringen“. Noch Ende dieses Jahres soll die Produktion der Turbolader aufgenommen werden. Weitere Ausbaustufen sollen folgen. Damit könnten an diesem Standort bis zu 800 Arbeitsplätze entstehen. Um auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, plant das Unternehmen auch den Aufbau von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten. Dazu wird eine enge Zusammenarbeit mit Thüringer Universitäten und Fachhochschulen angestrebt. Dass die Entscheidung für die Ansiedlung zugunsten von Thüringen ausfiel, begrün-

deten die ICSI-Geschäftsführer Hiromu Furukawa und Jörg Steins mit dem hervorragenden Angebot an Fach- und Arbeitskräften speziell in den Bereichen Automobilbau, Metallverarbeitung, Maschinenbau und Elektrotechnik sowie der zentralen Lage und der kurzen Wege zur europäischen Automobilindustrie. Außerdem gebe es hier hervorragende Kooperationsmöglichkeiten mit Universitäten und Forschungseinrichtungen und eine reibungslose Zusammenarbeit mit Landesregierung und Landesentwicklungsgesellschaft. Die IHI-Gruppe mit Sitz in Tokio gilt als einer der weltweit führenden Technologiekonzerne in den Bereichen Automobilbau, Luft- und Raumfahrttechnik sowie Maschinen- und Anlagenbau. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 23.000 Mitarbeiter und hat zuletzt einen Umsatz von 8,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die ICSI hat ihren Hauptsitz und ihr Entwicklungszentrum in Heidelberg und betreibt bereits eine Fertigungsstätte zur Produktion von Turboladern in Cernusco, Mailand. (uf) www.made-in-thueringen.com


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Autoland Thüringen

Ein unverzichtbarer Werkstoff

Kunststoff im Automobilbau In den letzten Jahren haben Kunststoffteile aufgrund ihres breiten Eigenschafts- und Leistungsprofils vielfältige Anwendungen in den verschiedensten Bereichen am Automobil gefunden. Die ModellTechnik Rapid Prototyping GmbH beschäftigt sich täglich mit den verschiedensten Teilen am Automobil und ist bestrebt, ihren Kunden in kürzester Zeit qualitativ hohe Konzeptmodelle, Funktionsmuster und komplette Baugruppen zu liefern. Als Dienstleister in der Produktentwicklung verfügt das Unternehmen über zahlreiche Systeme des Rapid Prototyping. Sie ist mit allen Techniken des Modellbaus vertraut und in der Lage, über das Tiefziehen, Laminieren, Bepasten oder die RIM-Technologie große Strukturteile als Funktionsmuster zu produzieren. Der Modellbau verfügt über das Know-how, geschäumte Bauteile mit einer Gießhautoberfläche herzustellen. So können Instrumententafeln, Türbrüstungen und andere Verkleidungsteile mit beliebiger Ledernarbung versehen werden, die optisch und haptisch der Serie sehr nah kommen.

Im vollständig ausgestatteten Formenbau werden die Forderungen nach schnellen Prototypenwerkzeugen mit der Herstellung vom Aluminium-Prototypenformen und Vorserien-/Serienwerkzeugen realisiert. Somit können bereits in der Produktentwicklungsphase Prototypen - im Serienmaterial und im Serienverfahren gefertigt - in großer Stückzahl eingesetzt werden. Im Montagebereich werden die Prototypen, Vorserien- und Serienteile durch speziell ausgebildete Fachkräfte nachgearbeitet, mit Beistellteilen angepasst und schließlich zu funktionsfähigen Baugruppen montiert wie z.B. Armaturentafeln, Mittelkonsolen und Klimaanlagen. Zur Überprüfung dieser Bauteile können exakte Prüflehren, Messaufnahmen und Montagevorrichtungen für die Prototypen- und Serienfertigungen hergestellt werden. Im neu erbauten Technikum für Kunststoffteileherstellung können die Prototypenwerkzeuge abgemustert und Teile hergestellt werden. Unser Wachstum steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der konsequenten Umsetzung der Qualitätsanforderungen unserer Kunden – als innovativer Partner erfolgreicher Unternehmen.

Kontakt ModellTechnik Rapid Prototyping GmbH Ziegeleistr. 3b D-99880 Waltershausen Tel.: +49 (0) 3622 - 4424 0 Fax: +49 (0) 3622 - 4424 44 E-Mail: info@modelltechnik.de Internet: www.modelltechnik.de

Präzise Maß genommen und Qualität geprüft Abweichungen lässt Dieter Möller nicht zu. Präzises Messen sowie Qualitätsprüfungen sind die Spezialität des gelernten Messtechnikers. Seine Firma in Südthüringen ist auf die 3D-Vermessung komplizierter Bauteile im Auftrag renommierter Kunden der Automobilbranche spezialisiert. Mit Hilfe seiner ZEISS-Messtechnik überprüft Dieter Möller, ob Prototypen oder Serienteile wirklich genau den vorgegebenen Anforderungen entsprechen. Die Kundenliste liest sich wie ein Who is Who der Automobilindustrie: Audi, Volkswagen, Mercedes Benz, Seat, John Deere, Fendt, Bosch, Still. Seit kurzem arbeiten die Geisaer just in Time auch für ein japanisches Unternehmen.

Der Familienbetrieb hat sich noch ein zweites Standbein aufgebaut. Auf Anfrage werden dreidimensionale Konstruktionen und technische Zeichnungen mit CATIA und INVENTOR angefertigt. Kunden sind auch hier vor allem die Automobilindustrie, aber auch Hersteller aus dem Maschinenbau, der Elektrotechnik, der Feinmechanik und der Kunststoffindustrie. Die Präzision von Möllers Arbeit wird ihm von höchster Stelle, dem DAP Berlin, bescheinigt. Das Geisaer Unternehmen verfügt über eine Akkreditierung nach ISO

17025-2005 als unabhängiges Prüf- und Messlabor. Damit darf es Prüfungen in den Bereichen „Ermittlung von Maß- und Formabweichungen industriell gefertigter Produkte mit taktilen 3D-KMG“ ausführen sowie Erstmusterprüfungen bei der Industrie und Automotive vornehmen und dokumentieren. Die hohe Qualität der Messungen hat Möllers Firma Erfolg gebracht. Im Jahr 2005 wurde er mit dem Südthüringer Mittelstandspreis „Innovationen und Gründer des Jahres“ geehrt. Inzwischen leitet Möller ein florierendes Unternehmen. Die Kunden honorieren vor allem die Flexibilität und Kompetenz des Unternehmens. Um alle Aufträge zu bewältigen, wird bei Bedarf zeitweise auch in Schichten gearbeitet.

Kontakt Messtechnik Möller Dieter Möller Rasdorfer Str. 22 D-36419 Geisa Tel.: +49 (0) 36967 - 598 96 Fax: +49 (0) 36967 - 598 97 E-Mail: info@messtechnik-moeller.de Internet: www.messtechnik-moeller.de www.made-in-thueringen.com

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Foto: obs/Adam Opel GmbH

Autoland Thüringen

Thomas Owsianski, Vertriebs- und Marketingdirektor Deutschland, Opel AG

Location Security

Klares Bekenntnis für Thüringen

„Opel Eisenach is a unique success story. The future is here,“ federal President Horst Köhler (right hand picture) described his impression during his visit to the only Thuringian car manufacturer in October 2007.

General Motors (GM) beabsichtigt, in seine deutsche Tochtergesellschaft Opel bis 2012 gigantische neun Milliarden Euro zu investieren und 20 neue Modelle auf den Markt zu bringen. Davon fließen 240 Millionen Euro ins thüringische Eisenach.

With the production of the „Corsa series“, the Opel works in Eisenach, which celebrated its 15th anniversary on 23rd September 2007, has contributed a decisive proportion to the success of Opel AG.

„Opel Eisenach ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Hier ist Zukunft“, so beschrieb Bundespräsident Horst Köhler im Oktober 2007 (Bild oben) seinen Eindruck während seines Besuches des einzigen Thüringer PKW-Herstellers.

Here, around 180,000 Corsas roll off the production line each year. „An excellent performance from our 1,750 employees. This makes Eisenach one of the most productive works in Europe and one of the examples in the global production network of General Motors“, Opel Eisenach GmbH Managing Director Leo Wiels emphasised. Setting up here has resulted in the creation of up to 10,000 jobs in the region, in the supply industry and service companies. Over six billion Euro and therefore more than two thirds of GM investment in the location of Europe will go to the development of new models. Of this 240 million will go to Thuringia. In Eisenach a successor model to the current Corsa variant will therefore soon be rolling off the production line. This means a clear market decision by the GM group in favour of the location of Germany and Thuringia. One aim of the strategy is to increase the market share of Opel in Germany back to a „significant two-figure level“, explains Opel sales boss Thomas Owsianski. 17 new car models and three new commercial vehicles will be created under the Opel badge. Last year, the Corsa was the best selling small car in Germany, with around 79,000 new registrations. (bo)

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Das Opel-Werk in Eisenach, das am 23. September 2007 sein 15-jähriges Jubiläum beging, hat mit der Produktion der „CorsaSerie“ am Erfolg der Opel AG entscheidenden Anteil. Jährlich laufen hier etwa 180.000 Corsa vom Band. „Eine tolle Leistung unserer 1.750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eisenach ist damit eines der produktivsten Werke Europas und eines der Vorbilder im globalen Produktionsverbund von General Motors“, hob Leo Wiels, Geschäftsführer der Opel Eisenach GmbH, hervor. In der Region sind in der Folge der Werksansiedlung bei Zulieferindustrie und Dienstleistungsunternehmen bis zu 10.000 weitere Arbeitsplätze entstanden. Mehr als sechs Milliarden Euro, also über zwei Drittel der GM-Investition in den Standort Europa, fließen in die Entwicklung neuer Modelle. Davon 240 Millionen nach Thüringen. In Eisenach wird also bald ein Nachfolgemodell der aktuellen Corsa-Variante vom Band rollen und dies bedeutet eine klare Entscheidung der GM-Gruppe für den Automobilstandort Deutschland und Thüringen. Ein Ziel der Strategie sei, den Marktanteil von Opel in Deutschland wieder auf eine „deutlich zweistellige Größe“ zu erhöhen, erläutert Opel-Vertriebs-

chef Thomas Owsianski. Entstehen werden 17 neue PKW-Modelle und drei neue Nutzfahrzeuge unter dem Label von Opel. Insgesamt verließen im letzten Jahr etwa 183.000 Autos die Thüringer Werkshallen. Das sind ungefähr 37 Autos pro Stunde – zehn mehr als noch zum Produktionsstart in 1992. Das Eisenacher Werk ist derzeit so weit ausgelastet, dass zum Teil Sonderschichten gefahren und Urlaubszeiten verkürzt werden mussten, um den Bestellungen gerecht zu werden. Im Februar dieses Jahres rollte der zehn Millionste Corsa von den Eisenacher Produktionslinien. Die Qualität spricht ebenfalls für das Thüringer Leistungsvermögen. Die dreitürigen Corsa aus Eisenach, die unter den Marken Opel und Vauxhall als Links- und Rechtslenker verkauft werden, verursachen dem Konzern die geringsten Garantiekosten. Der Corsa war im letzten Jahr mit etwa 79.000 Neuzulassungen der meistverkaufte Kleinwagen Deutschlands. „Opel Eisenach ist mit Blick auf die Umweltverträglichkeit, Fertigungstechnologie und die Produktionssysteme eines der modernsten Automobilwerke der Welt“, so Thüringens Ministerpräsident Althaus. Althaus würdigte auch das soziale Engagement: „Das auf Initiative von Opel entstandene Berufsbildungswerk Eisenach (BWE), das als Weiterbildungseinrichtung Menschen für eine Tätigkeit in der Metall verarbeitenden Industrie qualifizieren soll ist beispielgebend“, sagte der Regierungschef. GM hat sich auch für den Standort Thüringen entschieden! Also wird Bundespräsident Köhler Recht behalten: „Hier ist Zukunft.“ (bo) !

www.opel-eisenach.de www.made-in-thueringen.com


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Autoland Thüringen

Kontakt Geräte- und Pumpenbau GmbH Merbelsrod Dr. Eugen Schmidt Schwarzbacher Str. 28, D-98673 Merbelsrod Tel.: +49 (0) 368 78 - 64 0 Fax: +49 (0) 368 78 - 64 240 E-Mail: info@gpm.eu Internet: www.gpm.eu

Intelligente Kraftstoffeinsparung Produkte von GPM leisten wichtigen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes von Motoren Automobilhersteller wurden mittlerweile durch gesetzliche Zielvorgaben dazu motiviert, die CO2- Emission der Neufahrzeuge zu verringern. Die Zulieferer als Teil der Wertschöpfungskette können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Die in Merbelsrod (Thüringen) ansässige Firma Geräte- und Pumpenbau GmbH (GPM) ist sich dieser Verantwortung bewusst. Sie hat sich deshalb die Entwicklung einer neuen Generation von Pumpen für die Motorkühlung und Motorschmie-

rung zur Aufgabe gemacht, die Kraftstoff, Bauraum, Gewicht und Kosten sparen und damit die Umwelt entlasten. Anfang April stellte Mercedes Benz der Öffentlichkeit einen völlig neu konzipierten 4-Zylinder-Diesel-Motor vor, der hinsichtlich Leistung, Drehmoment, Abgasverhalten und Sparsamkeit neue Bestmarken setzt. Dieser neue Dieselmotor wird weltweit gebaut, mit ihm wird konsequentes Down-

sizing verwirklicht – der Vierzylinder weist Leistungsdaten auf, die vormals 6Zylindern vorbehalten waren. Der Entfall von 2 Zylindern bei annähernd gleicher Leistung bewirkt eine erhebliche Verringerung der Motorreibung und damit des Kraftstoffverbrauchs. GPM hat als Entwicklungspartner für dieses Projekt für diesen neuen 4-ZylinderDiesel-Motor eine regelbare mechanische Wasserpumpe entwickelt. Die Pumpe liefert im NEFZ- Fahrzyklus nur die minimal erforderliche Kühlmittelmenge. Die Folge ist eine schnelle Erwärmung des Motors bei deutlich reduzierten Verbrauchs- und Emissionswerten. Verbrauchsmessungen bei unterschiedlichen Herstellern zeigen ein beachtliches Einsparpotential von bis zu drei Prozent im relevanten Vergleichszyklus. Auch im nachfolgenden Fahrbetrieb mit betriebswarmem Motor ist mittels Anpassung der Fördermenge an den Kühlbedarf des Motors eine signifikante Verbrauchsreduzierung möglich. Ein großer Vorteil des PSF-Regelkonzeptes für mechanische Pumpen von GPM gegenüber elektrischen Pumpen liegt in der kurzfristigen Einsetzbarkeit auch in laufenden Motorenfamilien, weitgehend ohne Änderung von Motor und Kühlkreislauf. Da zudem die Systemkosten gegenüber elektrischen Pumpen deutlich geringer sind, entdecken immer mehr OEM die Vorzüge der PSF-Wasserpumpen aus Merbelsrod. Im gegenwärtigen Markterfolg der regelbaren Pumpen von GPM spiegelt sich der Erfolg der langfristig ausgerichteten Unternehmensstrategie wider. Seit mehr als zehn Jahren werden diese neuen innovativen Pumpensysteme im Unternehmen GPM entwickelt und beträchtliche Vorleistungen in der Entwicklungsabteilung erbracht.

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Fotos: Schuler AG

Autoland Thüringen

Dipl.-Ing. Joachim Beyer,Vorstand Forming Systems Großpressen und Automotive, Schuler AG

Location Expansion At the Erfurt site – Erfurt shaping branch – of Weingarten AG (a member of the Schuler group) mechanical and hydraulic presses are produced for the automotive, supply, electrical and household appliance industry. Here, by the end of 2009, the Schuler group will be investing around 4.5 million Euros in new systems. This is supported by 790,000 Euros from the Free State of Thuringia. The Erfurt branch is the most important production site for the manufacture of large presses within the group. The Schuler group, based in Göppingen and founded in 1839, achieved a turnover of 725 million Euros in 2007. The consortium employs over 5,500 staff around the world – of which around 500 on the Erfurt site alone. Since April 2007, Müller Weingarten AG has also been a member of the Schuler group. A few weeks ago, the Schuler group received the largest order in the history of the consortium from BMW AG. The BMW group will be changing its presswork structures in the Leipzig, Regensburg and Munich works by 2012 and it will be drawing on the know-how of Schuler to do this. Dipl.-Ing. Joachim Beyer, Schuler AG Board Member for Large Forming System Presses / Automotive (picture on top left) explains: „To process the order, we will be using the resources of our combined companies – from Schuler and Müller Weingarten.“ Schuler will install a six-stage servo press line in the Leipzig BMW works by the summer of 2009. (bo)

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Entscheidung für Thüringen Der Hersteller von Anlagen zur Metallumformung, die baden-württembergische Schuler AG, setzt den Ausbau des Standorts Erfurt zum zentralen Fertigungsstandort in Europa fort. Am Standort Erfurt der zur Schuler-Konzerngruppe gehörenden Müller Weingarten AG - Niederlassung Umformtechnik Erfurt - werden mechanische und hydraulische Pressen für die Automobil-, Zuliefer-, Elektro- und Hausgeräteindustrie produziert. Dort investiert Schuler bis Ende 2009 rund 4,5 Millionen Euro in neue Anlagen – darunter drei Lastenkräne mit einer Tragkraft von bis zu 250 Tonnen. Dies wird vom Freistaat Thüringen mit 790.000 Euro unterstützt. Dabei entstehen zwölf Arbeitsplätze. Die Niederlassung Erfurt ist der wichtigste Produktionsstandort zur Herstellung von Großpressen innerhalb des Konzerns. Auch Fertigung von Spezialpress- und Schweißteilen oder Installationen ganzer Anlagen gehören zum Portfolio. Dabei werden auch neue Geschäftsfelder erschlossen, so etwa die Herstellung von Teilen für Windkraftanlagen. Im Jahr 2005 wurde durch die damalige Muttergesellschaft Müller Weingarten AG neben der Umformtechnik Erfurt GmbH auch die UmformCenter Erfurt GmbH gegründet. Dieses Unternehmen – heute ebenfalls Tochter des Schuler-Konzerns – entwickelt und fertigt Struktur- und Kleinteile für die Automobilindustrie und die dafür notwendigen Presswerkzeuge. Vor wenigen Wochen erhielt der SchulerKonzern von der BMW AG seinen größten Auftrag der Unternehmensgeschichte. Die BMW Group wird bis 2012 ihre Presswerkstrukturen in den Werken Leipzig, Regensburg und München ändern und dabei auf das Know-how von Schuler zurückgreifen. Dipl.-Ing. Joachim Beyer, Schuler AG Vorstand Forming Systems Großpres-

sen/Automotive erläutert: „Wir nutzen für die Auftragsabwicklung die Ressourcen unseres zusammengeführten Unternehmens – von Schuler und Müller Weingarten.“ Im Leipziger BMW-Werk wird Schuler bis Sommer 2009 eine sechsstufige Servo-Pressenlinie installieren. Mit einer Gesamtpresskraft von 10.500 Tonnen – davon alleine 2.500 in der Kopfpresse – wird die Anlage speziell auf die Anforderungen zur Verarbeitung höher- und hochfester Stähle ausgelegt sein. Diese Materialien gewinnen im Automobilbau wegen ihrer hervorragenden Leichtbauund Sicherheitseigenschaften an Bedeutung. Für den Bauteiltransport wird Schuler die neueste Generation des einarmigen Transfersystems „Crossbar Feeder“ einsetzen. Diese Automatisierungslösung ermöglicht den schnellen Wechsel auch von Werkzeugen unterschiedlicher Größe. Schuler konnte die Geschwindigkeit des Systems steigern, wodurch BMW die Anlage in Leipzig mit bis zu 17 Hüben pro Minute betreiben kann. Der Schuler-Konzern mit Hauptsitz in Göppingen, 1839 gegründet, erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 725 Millionen Euro, davon knapp 64 Prozent im Ausland. Die Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit über 5.500 Mitarbeiter – 500 allein am Standort Erfurt. Die Müller Weingarten AG gehört seit April 2007 zum Schuler-Konzern. Das Unternehmen verfügt über Standorte in über 20 Ländern, darunter in Brasilien, China, Indien, Russland und den USA sowie vielen europäischen Ländern. (bo) !

www.schulergroup.com www.made-in-thueringen.com


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Autoland Thüringen

PORTEC GmbH aus Zella-Mehlis: Partner bei der Entwicklung von Prototypen und Kleinserien aus Kunststoff und Metall

Dienstleister bei der Entwicklung innovativer Produkte aus Kunststoff und Metall Mittels moderner Rapid Prototyping(RP)und Folge-Technologien werden innerhalb kürzester Zeit Prototypen und Kleinserien aus Kunststoff und Metall in hoher Qualität gefertigt. Dabei stehen alle für den Produktentwicklungsprozess erforderlichen Technologien, ein umfangreiches Knowhow und motivierte Mitarbeiter im eigenen Hause zur Verfügung. Mehrere 3DCAD-Systeme, verschiedene generative Anlagen zur Herstellung der Urmodelle sowie Folgetechnologien wie Laserabtragen, Vakuumgießen oder Spritzgießen lassen Stückzahlen von 1 bis zu mehreren 1.000

Tunneltrocknung

Abguss

Gussteil www.made-in-thueringen.com

zu. Es wurden bereits Teile von 0,7 mg bis etwa 5.000 g hergestellt. Die PORTEC wurde 1994 als „spin off“ aus der TU Ilmenau heraus gegründet und beschäftigt gegenwärtig 20 Mitarbeiter, wobei 30 Prozent einen Hochschulabschluss besitzen. Mit einem AZUBI sowie einem BA-Studenten wird für den eigenen fachlichen Nachwuchs gesorgt. Nachdem der Kundenstamm anfänglich verstärkt in den alten Bundesländern angesiedelt war, ist der Umsatz in den letzten Jahren in unserer Thüringer Region erfreulicherweise stark angestiegen. Auch der Export hat sich positiv entwickelt. Lieferungen erfolgen vorrangig nach Österreich, Frankreich, Spanien und in die Schweiz. Es existiert kaum eine Branche, für die noch keine Produktentwicklung vorgenommen wurde, wobei die Luftfahrt- und Automobilindustrie – bis hin zur Formel 1 – einen ganz wesentlichen Anteil haben. Schwerpunkt des Dienstleistungsangebots ist das Gießen metallischer Prototypen und Kleinserien nach dem Wachsausschmelzverfahren beziehungsweise die Herstellung von Wachsmodellen. Besonders auf diesem Gebiet hat PORTEC bei Feingießern in Deutschland und Österreich einen ausgezeichneten Ruf bezüglich Qualität und Kompliziertheitsgrad der realisierten Teile. In der PORTEC selbst sind zwei verschiedene Feingussverfahren installiert. Seit kurzer Zeit ist eine neue Anlage nach der Rapid Shell Casting (RSC)Technologie mit Tunneltrocknung im Einsatz. Als weltweit erstem Rapid Prototyping Dienstleister, der diese innovative Technik betreibt, bestehen bei PORTEC damit die gleichen Möglichkeiten, wie sie klassische Feingießer haben: eine Vielfalt an metallischen Legierungen bis hin zum Edelstahl. Aber mit einem wesentlichen Unterschied: die Durchlaufzeiten sind bis zu 90 Prozent kürzer.

Die PORTEC betreibt seit Jahren eine regelmäßige Forschungstätigkeit mit Universitäten, renommierten Forschungseinrichtungen und Unternehmen. So war sie neben eigenen Forschungsprojekten auch bei der Entwicklung der neuen Turbine für den A380 mit einbezogen. Dies erschließt ihr neue Technologien und schafft Wettbewerbsvorteile. Aktuell wurde in einem vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit gefördertem Forschungsprojekt der Einsatz direkt erzeugter (verlorener) Modelle bei Anwendung der RSC-Technologie untersucht und bewertet. Dabei ist es gelungen, besonders bei sehr geringen Stückzahlen, den Projektdurchlauf zur Herstellung metallischer Prototypen extrem zu verkürzen. Unter Beachtung der etwas geringeren Oberflächenqualität der RP-Modelle konnte der metallische Prototyp in der geforderten Legierung bereits zwei Arbeitstage nach Datenlieferung übergeben werden. Gegenwärtig ist die PORTEC in dem erst vor sechs Jahren bezogenen eigenen Gewerbeobjekt an die räumlichen Grenzen gestoßen, so dass eine neue Fertigungshalle möglichst noch 2008 gebaut und bezogen werden soll. Damit werden insbesondere im Feingussbereich das vom Markt sehr gut angenommene Dienstleistungsangebot weiter ausgebaut, bessere Arbeitsbedingungen und zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

Kontakt Portec GmbH Am Köhlersgehäu 32 D-98544 Zella-Mehlis Tel.: +49 (0) 3682 - 4669 0 Fax: +49 (0) 3682 - 4669 10 E-Mail: info@portec-gmbh.de Internet: www.portec-gmbh.de Verlagssonderveröffentlichung

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Foto: Volkswagen AG

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Die neue Welt der Fasern Rudolstädter Forscher auf der Suche nach alternativen Werkstoffen für die Industrie Rudolstadt. Der dünn gewebte, schwarze Stoff sieht unscheinbar aus. Und doch verbirgt sich dahinter eine zukunftsträchtige Entwicklung aus dem Institut für Textilund Kunststoff-Forschung (TITK) Rudolstadt-Schwarza. Das Gewebe besteht aus elastischen Fasern auf der Basis von Zellulose. Sie sind elektrisch leitfähig und können – auf einem Autositz – als Heizung dienen. Hat das Auto einmal ausgedient, könnte das Material ohne Aufwand verbrannt werden, schließlich besteht es aus einem reinen Naturstoff. Wie sich aus nachwachsenden Rohstoffen oder Kunststoffen neue Werkstoffe entwickeln lassen, ist eine der Aufgaben des TITK, sagt dessen Geschäftsführender Direktor, Ralf-Uwe Bauer. Dabei müssen die 160 Mitarbeiter des Instituts einige grundsätzliche Prämissen beachten. Denn entscheidend für den Einsatz bestimmter Materialien ist es, dass sie genau definierte Eigenschaften besitzen. Materialien aus Kunststoffen, aus nachwachsenden Rohstoffen und aus Verbundstoffen müssen sich hinsichtlich ihrer Gebrauchseigenschaften an diesen Einsatzprofilen messen lassen – und möglichst besser sein. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, dass sich deren Einsatz in vorhandene arbeitstechnologische Abläufe integrieren lässt. Anwendungsgebiete sind der Autobau, aber bei weitem nicht nur. „Wir suchen nach Alternativen für alle Industriebereiche“, sagt Bauer. Im Fahrzeugbau seien zwei Bereiche interessant: die Motortech28

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nik und die Einsparung von Gewicht. Hinsichtlich des Motors könne es um alternative Antriebstechnologien gehen, wie die Verbrennung von Methanol, den Einsatz der Brennstoffzelle oder Batterieantriebe. Die Forscher entwickeln keine kompletten Antriebssysteme, sondern beschäftigen sich mit einzelnen Komponenten. Wenn es beispielsweise gelänge, Batteriestrukturen aus flexiblen Folien aufzubauen, könnten diese in Strukturen des Autos integriert werden. „Das wäre ein echter Fortschritt“, sagt Bauer. Auf der Liste der Forschungsprojekte des TITK stehen unter anderem Membranen für Brennstoffzellen, durch die der Austausch der Reagenzien erfolgt. Bestimmte Kunststoffe könnten dafür verwendet werden, um bei bestimmten Temperaturen Energie zu speichern und bei anderen Temperaturverhältnissen wieder abzugeben. Autoklimaanlagen ließen sich mit solchen Stoffen ergänzen. Einsatzgebiete könnten – in Verbindung mit Photovoltaikanlagen – aber auch Gebäudeheizungen sein. Um Autos leichter zu machen, seien Verbundstoffe geeignet, so Bauer. Ein Vorläufer war der Trabant mit seiner DuroplastKarosserie. Erfolg versprechender sind Kohlefasern. Prototypen jenseits der Formel 1 gebe es schon, aber im Unterschied zur Blechverformung ist die Herstellung von Karosserieteilen aus Kohlefasern teuer und kompliziert. „Wir brauchen dafür eine völlig neue Fertigungstechnologie“, meint Bauer. Der promovierte Ingenieur verweist auch auf den ökologischen As-

pekt: „Wir müssen stets die Fragen der Entsorgung und des Recyclings bedenken.“ Einer der Ansätze des Instituts ist es, auf nachwachsende Rohstoffe zurückzugreifen. So lassen sich Kunststoffe wie Polypropylene mit Hanf oder Sisal vermischen. Daraus werden Vliese gefertigt, die sich dann zu Bauteilen pressen lassen. Solche Materialien sind leichter als Metall. Allerdings hat ihr Einsatz auch Grenzen. So dehnen sie sich bei Erwärmung stark aus, was für eine Autokarosserie nicht eben praktisch wäre. Einsatzgebiete wären eher Innenverkleidungen. Auch mit Wabenkonstruktionen, wie man sie in ihrer einfachsten Form in der Wellpappe findet, experimentieren die Rudolstädter. Sie lassen sich mit verschiedenen Substanzen beschichten. Die Rohware kann man dann unter hohen Temperaturen zu leichten, aber sehr harten Formteilen pressen, wie sie im Karosseriebau gebraucht werden. Eine andere Forschungsstrecke beschäftigt sich damit, Polymere mit Glasfasern zu verstärken, wobei die Polymere nicht mehr aus Erdöl hergestellt, sondern aus den Monomeren nachwachsender Rohstoffe wie Zellulose synthetisiert werden. Die eingangs erwähnten Sitzheizungen wären dafür ein Beispiel. Aber auch Fasern, die beim Brennen Gase erzeugen, die Flammen ersticken, haben die Rudolstädter entwickelt. Tauglich wären sie als Innenverkleidung der Motorhaube, aber auch für Möbel oder Bodenbeläge in öffentlichen Einrichtungen. (uf) !

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Foto: Volkswagen AG

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The New World of Fibres Rudolstadt researchers on the hunt for alternative materials for industry Rudolstadt. The thinly woven, black fabric looks inconspicuous, yet it conceals a seminal development from the Institute of Textile and Plastics Research (TITK), Rudolstadt-Schwarza. This fabric comprises elastic fibres based on cellulose. These are electrically conductive and – on a car seat – can fulfil a heating function. When the car is no longer in use, the material could be easily incinerated, as it is ultimately made entirely of natural fibres. Discovering how new materials can be developed from renewable raw materials or plastics is one of the tasks of TITK, says Managing Director Ralf-Uwe Bauer. Here, the institute's 160 employees must observe several basic principles, as the possession of precisely defined properties is decisive for the use of certain materials. Materials made in plastics, renewable materials and composites must measure up to – and if possible exceed – these usage profiles in terms of their usage properties. Application areas include car construction, although this is certainly not the sole area. „We search for alternatives for all areas of industry,“ says Bauer. In vehicle construction, there are two areas of interest: engine technology and weight saving. With respect to the engine, this may be alternative drive technologies, such as the combustion of methanol and the use of fuel cells or battery drives. The researchers do not develop complete drive systems but rather deal with individual components. The list of TITK research projects includes membranes for fuel cells by means of

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which the exchange of reagents takes place. Certain plastics can be used to store energy at certain temperatures and to deliver it again under other temperature conditions. Such materials can be added to car air conditioning systems. Application areas could, however, also include systems for heating buildings – in conjunction with photovoltaic plants. Bauer claims that composite materials are ideal for making cars lighter. Carbon fibres are promising. There are already prototypes outside of Formula 1, although unlike sheet shaping, the production of carbon fibre bodywork parts is expensive and complex. One of the institute's approaches is to use renewable raw materials. As such, plastics such as polypropylene can be mixed with hemp or sisal. This is used to produce tiles, which can then be pressed to form components. It is also possible to produce granulates for injection. Such materials are lighter than metal. The people from Rudolstadt are also experimenting with honeycomb structures, such as are found – in their simplest form – in corrugated cardboard. These can be coated with various substances. The initial goods can then be pressed at very high temperatures to form light but very hard moulded parts, such as are required for bodywork. Another research channel is looking into reinforcing polymers with glass fibres, although the polymers are no longer produced from mineral oil but rather synthesised from the monomers of renewable raw materials such as

cellulose. The seat heating mentioned at the start of this article would be one example of this. (uf) !

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Foto: Audi AG

Prof. Dr. Martin Winterkorn

Dr. Dieter Zetsche

Rupert Stadler

Vorsitzender des Vorstands Volkswagen AG

Vorsitzender des Vorstands Daimler AG

Vorsitzender des Vorstands AUDI AG

„Volkswagen Nutzfahrzeuge hat sich sehr positiv entwickelt: 488.700 Einheiten stehen für einen neuen weltweiten Auslieferungsrekord. In 37 Exportmärkten hat Volkswagen Nutzfahrzeuge im vergangenen Jahr Bestmarken gesetzt. Besonders stark fiel das Auslieferungsplus bei den in Brasilien und Mexiko gefertigten Lkw und Bussen aus. Anfang März 2008 haben wir bekannt gegeben, dass Volkswagen seinen Stimmrechtsanteil an Scania auf 68,60 Prozent erhöhen wird. Der Volkswagen Konzern wird im Geschäft mit schweren Lkw und Bussen in Zukunft ein wichtiges Wort mitreden. Wir verfolgen hier eine langfristige Perspektive. Unsere Beteiligungen an MAN und Scania sind hoch profitabel. Insofern sehen wir hier aktuell keinen Handlungsdruck.“ (bo)

„Unser grundlegendes Ziel lässt sich in einem Satz auf den Punkt bringen: Wir haben das Automobil erfunden – und wir gestalten mit Leidenschaft seine Zukunft. Einerseits steht die Welt heute am Beginn eines zweiten ‚automobilen Jahrhunderts‘. Der globale Fahrzeugbestand wächst fünfmal schneller als die Weltbevölkerung. Andererseits ist diese Zunahme auf lange Sicht nur dann ökologisch verantwortbar, wenn wir Pkw und Lkw zugleich immer sauberer machen. Im Jahr 2007 haben wir 4,1 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung gesteckt. 1,8 Milliarden flossen in den Umweltschutz. In den nächsten Jahren werden wir nochmals aufstocken und bis 2010 nahezu 14 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren.“ (bo)

„Der Gesamt-Umsatz des Audi Konzerns stieg im Jahr 2007 um 7,9 Prozent auf den bisherigen Höchstwert von rund 33,6 Milliarden Euro. Wir haben mehr als 964.000 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert Dabei sticht vor allem der Markt Großbritannien hervor: Hier sind wir um 17 Prozent gewachsen und haben somit erstmals mehr als 100.000 Automobile verkauft. Unser Umsatz bei Zubehör, Accessoires, Originalteilen und Sonderausstattung entwickelt sich seit Jahren stetig nach oben. Der Trend zur Personalisierung der Automobile hält an. Das gilt übrigens auch für Elektronikprodukte. Der Kunde will seinen i-Pod, seinen MP3-Player oder seinen USB-Stick in das Fahrzeug integrieren und es wie gewohnt über MMI (MenschMaschine-Interaktion) bedienen. (bo)

QUELLE: AUSZÜGE REDE VOLKSWAGEN AG HAUPTVERSAMMLUNG, APRIL 2008

QUELLE: AUSZÜGE REDE DAIMLER AG HAUPTVERSAMMLUNG, APRIL 2008

QUELLE: AUSZÜGE REDE AUDI AG HAUPTVERSAMMLUNG, APRIL 2008

„Volkswagen commercial vehicles has experienced very positive development: 488,700 units represent a new international delivery record. In the past year, Volkswagen commercial vehicles has set records in 37 export markets. The additional deliveries were particularly strong for lorries and buses produced in Brazil and Mexico. At the start of March 2008, we announced that Volkswagen would be increasing its proportion of voting rights in Scania to 68.60 percent. In future, the Volkswagen group will have an important say in the heavy lorry and bus business. We are pursuing a long-term perspective here. Our shares in MAN and Scania are highly profitable. As such, we see no pressure to negotiate here at present.“ (bo)

„Our basic aim can be summarised in one sentence: we invented the car - and we are passionate about shaping its future. On the one hand, the world today is at the start of a second 'automotive century'. Global vehicle stocks are growing five times more quickly than the world population. On the other hand, ecologically, it is possible to answer for this increase in the long-term only if we are also continually making cars and lorries to be cleaner. In 2007, we invested 4.1 billion Euros in research and development. 1.8 billion went to environmental protection. We will increase this again in the coming years and, by 2010, we will be investing almost 14 billion Euros in research and development.“ (bo)

„The turnover of the Audi group rose by 7.9 percent in 2007, to its highest ever figure at around 33.6 billion Euros. We supplied over 964,000 vehicles to customers. The market in Great Britain was particularly outstanding in this: we grew by 17 percent here and thus, for the first time, sold over 100,000 cars. Our turnover in add-ons, accessories, original parts and special equipment has seen constant upward development for a number of years. The trend towards personalisation of the car has continued. This also applies for electronic products. The customer wants to integrate his/her i-Pod, MP3 player or USB stick into the vehicle and operate it as normal, by MMI (man-machine interaction). (bo)

SOURCE: EXCERPTS FROM SPEECH AT VW AG GENERAL MEETING

SOURCE: EXCERPTS FROM SPEECH AT DAIMLER AG GENERAL MEETING

SOURCE: EXCERPTS FROM SPEECH AT AUDI AG GENERAL MEETING

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Foto: Daimler AG

Foto: Volkswagen AG

Forschung und Entwicklung

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Der IML-Spezialist aus Thüringen Die Automobile, die sich Kunden heute wünschen, sollen nicht mehr nur den Prädikaten sicher, sauber und sparsam genügen. Längst sind die Ansprüche der Käufer auch an die Ausstattung des Wageninnenraumes gestiegen. Optisch modern soll das Interieur sein und hochwertig die Oberflächeneffekte der Kunststoffteile. Mit seinen täuschend echten Nachbildungen von Materialien wie Carbon, Chrom, Aluminium oder Holz sowie innovativen Verarbeitungsverfahren setzt die Schuster Kunststofftechnik GmbH Maßstäbe am Markt und wurde bei den Autobauern zu einem gefragten Zulieferunternehmen. Die Schuster Kunststofftechnik GmbH wird in dritter Generation als Familienunternehmen erfolgreich geführt. Heute werden hochwertige, dekorative Oberflächen von Kunststoffteilen und Baugruppen für Kunden aus den Branchen Automobilbau, Telekommunikation sowie dem Haushalts- und Elektronikbereich entwickelt und produziert. Kompetenzen gebündelt Mit wachsenden Anforderungen wuchs auch das Unternehmen. Zur Schuster Group zählen neben der Verwaltung in Lüdenscheid noch das Werk Waltershau-

sen sowie die Werkzeugbau Ruhla GmbH und die Back Stickers, Industrial Labels in den Niederlanden. Damit bündelt das Unternehmen die wichtigsten drei Kompetenzen – die Bereiche Werkzeugbau, Siebdruck und Spritzguss, Montage. Das aktive Geschäftsprozessmanagement der Schuster Kunststofftechnik GmbH ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000 und ISO/TS 16949:2002. (Fast) Unbegrenzte Möglichkeiten Die Schuster Kunststofftechnik GmbH kann mit fast unbegrenzten Farb- und Formenvariationen auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen. Zur Herstellung der Schuster-Produkte kommen darüber hinaus auch Verfahren zur Oberflächenveredelung, wie Lackieren, Lasern und Mehrkomponenten-Spritzgießen, zum Einsatz. Für besonders innovative Materialeffekte, auch in materialunüblichen Formen, entwickelten Schuster-Ingenieure eigens ein Siebdruckverfahren. Neben der einfachen Verbaubarkeit und einem geringen Gewicht durch das Material Kunststoff, ist die Kostenreduzierung ein echtes Argument am preisorientierten Markt.

der Anwendung der Technik des „InMould-Labeling“ (IML) gehört das Unternehmen bei der Kombination von Kunststoff und Farbe zu den Marktführern. Bei dieser Technik werden bedruckte, teilweise dreidimensional vorgeformte Folien im Spritzgießverfahren hinter- oder überspritzt. Das Verfahren wurde von der Schuster Kunststofftechnik GmbH noch weiterentwickelt, indem es mit einem Prägeprozess kombiniert wird, was einen Tiefeneffekt erzeugt. Das In-Mould-Labeling erlaubt eine große Auswahl an Grafiken und Farben, einschließlich Metall- und Carbonoptik, Kunst- und fotorealistische Designs sowie Chrom- und Chamäleon-Effekte. Abhängig vom Druckaufbau sind bestimmte Effekte oder eine spezielle Optik erst dann zu sehen, wenn sie vom Hintergrund aus beleuchtet werden. Beispiel dafür sind Armaturteile im Fahrzeug-Cockpit.

Der IML-Spezialist Mit einer beinahe 20-jährigen Erfahrung in Kontakt Schuster Kunststofftechnik GmbH Lauchaer Höhe 13 D-99880 Waltershausen Tel.: +49 (0) 3622 4010 - 0 Fax: +49 (0) 3622 4010 - 140 E-Mail: zentrale@schusterkunststofftechnik.de Internet: www.schuster-de.com www.iml-specialist.com

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Foto: Audi AG

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Elektronisch gesteuerte Elemente Moderne Kraftfahrzeuge kommen nicht mehr ohne elektronische Bauteile und Module aus Immer mehr Elektronik und elektronische Bestandteile werden von der Industrie in Fahrzeuge integriert. Dabei übernehmen diese unterschiedlichen elektronischen Module Funktionen, die einerseits dem Komfort dienen und andererseits die Sicherheit der Fahrzeuge entscheidend steigern und Unfall- und Ausfallhäufigkeiten senken. Eine der wesentlichen Kernkompetenzen der im thüringischen Ilmenau ansässigen

Industrielle Bildverarbeitung ist in vielen Branchen die Schlüsseltechnologie, um gestiegene Anforderungen an Qualität und Produktivität zu realisieren. Das Meininger Unternehmen iiM AG hat sich auf diesen Bereich spezialisiert und entwickelt seit nunmehr zehn Jahren Messtechnik für Produktionslinien, die Serienfertigung von Kleinteilen sowie für Mess- und Sortiermaschinen.

IMMS gemeinnützigen GmbH besteht in der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet komplexer eingebetteter elektronischer Systeme. Einsatzfelder ergeben sich besonders dort, wo intelligente Funktionen dezentral erbracht werden sollen. Also unter Bedingungen, wie sie unter anderem in Fahrzeugen vorliegen. Hieraus ergibt sich auch der gegenwärtige Trend, drahtlose Verbindungen in sogenannten Nahbereichsfunknetzwerken einzusetzen. Moderne Funkstandards für die Daten-

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Industrielle Bildverarbeitung aus Meiningen als Garant für Qualität Die iiM AG bietet nicht nur optische Messtechnik zum Prüfen der Maßhaltigkeit, der Vollständigkeit und dem Lesen von Datamatrix- und Barcodes, sondern liefert zudem Konzepte zur Dokumentation von Daten, mit der Merkmale und Bilder gespeichert und zugeordnet werden können.

Durch einen eigenen Entwicklungs- und Fertigungsbereich können zudem sehr spezifische Kundenanfragen bearbeitet werden. Die Werkzeuge, die dies ermöglichen, sind industrielle Bildverarbeitungssysteme, hochauflösende Optiken und eigens hergestellte Beleuchtungssysteme. Verlagssonderveröffentlichung

Das Gebiet der energieautarken Systemgestaltung bildet einen weiteren FuESchwerpunkt am IMMS, da es wesentliche Potenziale beim Einsatz vernetzter Sensorik frei setzen kann. Dies dokumentiert beispielhaft ein am IMMS entwickeltes Modul zur Energiewandlung. Effizient einsetzbar in eine industrielle Anwendung für Sensorauswertungen wurde es anlässlich der 59. Internationalen Fachmesse für „Ideen-Erfindungen-Neuheiten“ IENA 2007 in Nürnberg mit einer Silbermedaille geehrt. (uf)

iiM AG bietet Komplettlösungen aus einer Hand

Ein umfangreiches Dienstleistungspaket ergänzt diese Bereiche und gewährleistet eine hohe Kundenzufriedenheit. Hierzu gehören Voruntersuchungen und Machbarkeitsanalysen, die Integration und Anbindung an bereits bestehende Systeme sowie die Entwicklung kundenspezifischer Software.

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übertragung in lizenzfreien Bändern mit geringer Stromaufnahme gewährleisten lange Betriebszeiten und sind optimal geeignet, die über die Sensoren erfassten Informationen und Messdaten weiterzuleiten. Diese sind so konzipiert, dass lange Betriebzeiten möglich sind. Die Knoten eines Sensor-Netzwerks werden zukünftig energieeffizient, klein, billig, zuverlässig und flexibel zum Aufnehmen von Daten und wartungsarm sein. Zu den vielversprechenden Vertretern gehören dabei Sensor-Netzwerke nach dem IEEE-Standard 802.15.4.

Die Komplettlösungen der iiM AG gewährleisten eine verbesserte Produktivität, Effizienz und Qualität. „Wir verstehen uns als Problemlöser bei komplexen Kundenanfragen, daher liefern wir unseren Kunden von der Voruntersuchung bis zum Support alles aus einer Hand“, so Roy Dietsch, der neben Heiko Freund und Peter Anacker die Geschäfte des Unternehmens führt.

Kontakt iiM AG Auf der Höhe 1 D-98617 Meiningen/Dreißigacker Tel.: +49 (0) 3693 - 885 85 0 Fax: +49 (0) 3693 - 885 85 11 E-Mail: info@iimag.de Internet: www.iimag.de www.made-in-thueringen.com


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Forschung und Entwicklung

Foto: Audi AG

data transmission in unlicensed bands with low power consumption guarantee long operating times and are ideally suited to transmitting the information and measurement data recorded by the sensors.

Electronically Controlled Elements Modern vehicles can no longer do without electronic components and modules Industry is integrating increasing quantities of electronics and electronic components into vehicles. These various electronic modules take on functions, which on the one hand provide comfort and on the other hand decisively increase the safety of the vehicles and reduce the frequency of accidents and breakdowns. One of the main core competences at IMMS gemeinnützigen GmbH based in Thuringian

Illmenau is in research and development in the field of complex embedded electronic systems. Fields of application occur in particular where intelligent functions have to be provided decentrally. This means under such conditions as can be found in vehicles, among other places. This also gives rise to the current trend of using wireless connections in so-called local area networks. Modern radio standards for

These are designed such that long operating times are possible. In future, the nodes in a sensor network will be energy-efficient, small, cheap, reliable and flexible for capturing data, and require little mainte-nance. Promising exponents here include IEEE standard 802.15.4 compliant sensor networks. The field of energy-independent system design constitutes a further R&D focus for IMMS, as it can release significant potentials in the use of networked sensor technology. This is documented, for example on an IMMS-developed module for energy conversion. Being efficient for use in an industrial application for sensor evaluations, it was awarded a silver medal at the 59th international specialist „ideas-inventions-innovations“ exhibition - IENA 2007 - in Nuremberg. (uf)

Jedes unserer Teile schafft beste Verbindungen. Jedes der 177.169.433 im Jahr.

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Forschung und Entwicklung

Dynamik für Forschung und Entwicklung

Foto: ACOD

Die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland allgemein und des Automobil- beziehungsweise Automobilzulieferstandortes Thüringen im Besonderen muss maßgeblich von der erfolgreichen Forschung, Entwicklung und Umsetzung von innovativen Produkten und Verfahren geprägt sein, erklärt Prof. Dr.-Ing. Karl Augsburg, (Bild links) Fachgebietsleiter Kraftfahrzeugtechnik an der Technischen Universität (TU) Ilmenau gegenüber dem Wirtschaftsspiegel.

Prof. Dr.-Ing. Klaus Augsburg Technische Universität Ilmenau Fakultät für Maschinenbau Fachgebietsleiter Kraftfahrzeugtechnik

Knowledge Transfer „The future of the business location of Germany in general and the automotive location of Thuringia must be decisively characterised by successful research, development and implementation of innovative products and processes. However, looking at the practice of linking the economy and science, particularly in the Free State of Thuringia – which is characterised by small industry – the facts speak a different language. The situation whereby of the around five million Euros in external funds from TU Ilmenau only about 15 percent come from Thuringian companies indicates untapped potential. Two innovation ambassadors have been working at TU Ilmenau since the start of May. They will be making direct enquiries in regional and trans-regional companies about the demands for research and development work and scientific services as well as advertising the competences of the university. At the beginning of May, the inter-faculty institute of automotive technology and production technology (IAP) was founded. This started with nine professors from the areas of information science, drive technology, electrical engineering and mechanical engineering. Since 2005, TU Ilmenau has offered a BachelorMasters course in ‚automotive engineering‘. This has become one of the three largest engineering courses. The training is practice-related and focuses on research. With the allocation of student projects at TU Ilmenau, businesses have the opportunity to create long-term ties between themselves and certain students. Additional activities of the technical university (mechatronics and distance learning courses) should show that the potential is available to cover a large proportion of the demand for specialists in Thuringia.” (uf) 34

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„Unbestritten ist auch, dass das Automobil wegen seiner besonderen Stellung als Treiber und Kombinierer vieler verschiedener Technologien besondere Anforderungen an interdisziplinäre Arbeit und auch interdisziplinäre Entwicklungstätigkeit stellt. Schaut man sich aber die Praxis der Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft im besonders durch kleinteilige Industrie geprägten Freistaat Thüringen an, so sprechen die Fakten eine andere Sprache. Der Zustand allerdings, dass von den rund fünf Millionen Euro Drittmitteln der TU Ilmenau aus der Industrie nur etwa 15 Prozent aus Thüringer Unternehmen kommen, weist auf noch nicht ausgeschöpfte Potenziale hin. Vorurteile, kleinere Unternehmen seien zu defensiv oder Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu langsam, lassen sich nur ausräumen, wenn beide Seiten miteinander sprechen und am Anfang überschaubare bilaterale Projekte stehen. Die TU Ilmenau sieht sich aufgrund ihrer fachlichen Ausrichtung in besonderer Verantwortung und hat deshalb auf drei Gebieten die Initiative übernommen: 1. Die Verbesserung des Wissens- und Informationstransfers Seit Anfang Mai sind an der TU Ilmenau zwei Innovationsbotschafter tätig. Sie werden direkt in regionalen und überregionalen Unternehmen die Bedarfe an Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und wissenschaftlicher Dienstleistungen erfragen und die Kompetenzen der Universität und ihrer Kooperationspartner vermitteln. Die Finanzierung der Innovationsbotschafter ist durch Projektmittel gesichert, die unter anderem von der LEG Thüringen bereitgestellt wurden. 2. Interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeit Im Gegensatz zu den Nachbarländern Bayern und Sachsen hat wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet Automotive in Thüringen weder nennenswerte Tradition noch ausgesprochene Verbreitung. Im Jahr 1999 wurde der erste und einzige Lehrstuhl für Kraftfahrzeugtechnik (meine Professur an der TU Ilmenau) besetzt. Auf vielfältigen Gebieten (mit besonderer Bedeutung von Informations- und Kommu-

nikationstechnologien und Mechatronik) wird an der TU Ilmenau derzeit Kraftfahrzeugforschung betrieben. Anfang Mai wurde das fakultätsübergreifende Institut für Automobiltechnik und Produktionstechnik (IAP) gegründet. Es startet mit neun Professuren aus den Bereichen Informatik, Antriebstechnik, Elektrotechnik und Maschinenbau. 3. Sicherung Fachkraftbedarf Seit 2005 existiert ein Bachelor-Masterstudiengang ‚Fahrzeugtechnik‘ an der TU Ilmenau. Er hat sich zu einem der drei stärksten Ingenieurstudiengänge entwickelt. Im Jahr 2007 haben 105 Studenten ihr Studium darin aufgenommen, etwa zehn Prozent aller Neuimmatrikulationen. Die Ausbildung ist praxisbezogen und auf Forschung ausgerichtet. Unternehmen haben durch die Vergabe von studentischen Projekten an die TU Ilmenau die Möglichkeit, die Studenten langfristig an sich zu binden. Einige Unternehmen, darunter TÜV Thüringen, BorgWarner und die Schaeffler Gruppe nutzen dies bereits. Angesichts der genannten Zahlen kann zumindest auf dem Gebiet der Ingenieure für Automobiltechnik der Bedarf Thüringens nominell durchaus gedeckt werden. Zusätzliche Aktivitäten der TU Ilmenau auf den Gebieten des naturwissenschaftlichen-technischen Frühstudiums, eines dualen Studiums (derzeit Mechatronik) und eines Fernstudiums (Konzeptphase) soll zeigen, dass Potenzial vorhanden ist, einen Großteil des Fachkraftbedarfs für Thüringen zu decken. Das Angebot für langfristige Kooperation ermöglicht damit langfristige Planungssicherheit für personelle Kompetenzen. Das Feld Automotive ist eines der primären Applikationsfelder der Forschung und als solches in strategische Pläne an der TU Ilmenau etabliert. Die organisatorischen und personellen Voraussetzungen für eine qualitativ und quantitativ verbesserte Kooperation in Forschung und Entwicklung sind gegeben. Ich hoffe, dass unsere offensive Strategie baldmöglich die notwendige Resonanz bei Unternehmen, Verbänden und Clustern finden wird.“ (uf) !

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Die FRÄGER Antriebstechnik stellt für internationale Kunden anspruchsvolle Produkte wie Getriebekomponenten und Motorenteile her. In diesem Bereich ist das Unternehmen eines der flexibelsten und leistungsfähigsten in der Branche, so Werkleiter Michael Häcker. „Keine Aufgabe ist uns zu groß und kein Projekt zu klein, dies ist unsere Devise“, so Häcker.

FRÄGER Antriebstechnik investiert in neue Technologien

Internationale Kunden vertrauen auf Thüringer Kompetenz FRÄGER Antriebstechnik bietet seinen Kunden von der Entwicklung bis zur Seriennachbetreuung ein individuell zugeschnittenes Leistungspaket mit hoher technischer Bandbreite. Seit Anfang 2008 ist dies auch mit eigenem Engineering und mit neuer Wärmebehandlung möglich. Die gesamte Unternehmensgruppe kann auf eine fast vierzigjährige Geschichte blicken. Bereits 1970 beginnt die Entwicklung der FRÄGER-Gruppe, zu der der Altenburger Standort heute gehört. Damals als klassische Lohndreherei im hessischen Grebenstein gegründet, begann man als Partner von Maschinenbau und Feinwerktechnik. Seit 1988 arbeitet die FRÄGERGruppe erfolgreich im Geschäftsfeld Automotive. Seit 2002 ist das Unternehmen im Bereich Antriebstechnik am Markt präsent.

Kontakt FRÄGER Antriebstechnik GmbH Leipziger Straße 83 D-04600 Altenburg Tel.: +49 (0) 3447 - 5150 0 Fax: +49 (0) 3447 - 5150 190 E-Mail: kontakt@fraeger-gruppe.de Internet: www.fraeger-gruppe.de www.made-in-thueringen.com

Die FRÄGER Antriebstechnik in Altenburg wurde 2004 gegründet. Welche Dynamik in diesem Marktbereich steckt, schildert der Altenburger Firmengründer Martin Fräger: „Mit zwei Kunden und 15 Mitarbeitern haben wir im Mai 2004 begonnen. Derzeit beschäftigen wir rund 130 Mitarbeiter und liefern mehr als 80 unterschiedliche Produkte an internationale namhafte OEM und TIER1. Die Kundenerwartungen haben sich während dieser Zeit massiv verändert.“ FRÄGER Antriebstechnik reagierte schnell und liefert heute bereits Kernbauteile für die modernsten Projekte der Antriebstechnik. Komponenten aus Altenburg finden sich in Motoren und Getrieben. Neben der herkömmlichen Verwendung in Handschaltund Automatikgetrieben werden auch Komponenten für mehrere der neuen Doppelkupplungsgetriebe gefertigt. Auch im Rahmen der steigenden CO2-Forderungen erhalten diese Komponenten durch deren hohe Effizienz eine immer wichtigere Bedeutung. In Thüringen ist das noch junge Unternehmen bereits gut vernetzt, kooperiert mit lokalen Partnern und ist Mitglied im Automotive Thüringen (at) e.V. In Altenburg werden technische und kaufmännische Berufe ausgebildet. Als Gründungsmitglied von „Studium Plus“, einem Projekt der Stadt Altenburg und der Fachhochschule Jena, bietet das Unternehmen auch die Möglichkeit der wissenschaftlichen Ausbildung. Im Bereich der Fachund Führungskräfte wird weiteres Wachstum angesteuert. „Der Anspruch unserer Kunden ist unser Antrieb“ ist gelebtes

Motto bei FRÄGER Antriebstechnik und beinhaltet konsequente Entwicklung sowie kontinuierliche Verbesserung aller Prozesse. Die Erfüllung des internationalen Qualitätsstandards ISO TS 16949:2002 ist dabei selbstverständlich, exportiert man doch seit 2007 weltweit: „Einige unserer neuesten Bauteile werden in Japan montiert“, so Michael Häcker. Der Exportanteil der Altenburger liegt derzeit je nach Produktgruppe zwischen 50 und 100 Prozent. Auch 2008 wird FRÄGER weiter in Altenburg und dabei in die Entwicklung neuer Technologien, aber auch in den Ausbau der Kernkompetenzen, investieren. Das ist wichtig, um wachsendene Anforderungen an Belastbarkeit und Geräuschreduzierung für neue Anwendungen zu erfüllen. Als Meilenstein der Kunden-Erschließung wird eine neue Wärmebehandlungsanlage errichtet und die Feinbearbeitung von Verzahnungsbauteilen erweitert. Damit ist es möglich, Bauteile verzugsarm zu härten und das Geräuschniveau von Verzahnungskomponenten um bis zu einem Drittel zu senken.

Prüfung der Teilequalität an Verzahnungschleifmaschine Verlagssonderveröffentlichung

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27.05.2008

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Forschung und Entwicklung

Hilfe bei der Suche nach Spezialisten Das Land Thüringen unterstützt Unternehmen bei der Sicherung ihres Bedarfs an Fachkräften. Dazu wurde der „Unternehmer- und Fachkräfteservice (UFaS) Thüringen“ gebildet, der den Fachkräftebedarf von Unternehmen ermitteln und gezielt bei der Suche nach geeigneten Bewerbern helfen soll. Dafür sollen in den kommenden drei Jahren Landesmittel und Gelder des Europäischen Sozialfonds in Höhe von jährlich 1,8 Millionen Euro eingesetzt werden. Die Verantwortung für den UFaS hat die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG). Der Wirtschaftsspiegel Thüringen sprach über den Service mit dem Sprecher der LEG-Geschäftsführung, Andreas Krey. Wirtschaftsspiegel: Ist die LEG mit dem Unternehmer- und Fachkräfteservice jetzt unter die Arbeitsvermittler gegangen? Krey: „Keineswegs. Es geht überhaupt nicht darum, die Aufgaben der handelnden Akteure zu übernehmen. Wir machen nicht die Aufgaben der Arbeitsvermittler oder der Arbeitsagenturen. Aber es hat den Wunsch vieler mittelständischer Unternehmen gegeben, ihnen bei der Sicherung ihres Bedarfs an Fachkräften zu helfen.“

Studienabbrecher - immerhin rund 30 Prozent der Studierenden - für einen beruflichen Start in Thüringer Betrieben gewinnen. Auch die Bundeswehr ist für uns ein interessantes Potenzial mit ihren gut ausgebildeten Berufssoldaten, die nach zwei, vier oder zehn Jahren Dienst in das zivile Berufsleben zurückkehren wollen.“

Foto: LEG

Wirtschaftsspiegel: Nun sagen viele Investoren, die sich in Thüringen ansiedeln, sie fänden hier ein großes Angebot an qualifizierten Fachkräften. Wie geht das zusammen? Krey: „Das ist tatsächlich so. Wenn sich Unternehmen wie N3 oder ICSI ansiedeln, werden sie mit Bewerbungen überschüttet. Zum einen gibt es wegen der vergleichsweise hohen Arbeitslosigkeit immer noch ein großes Potenzial an Fachkräften, was sich allerdings wegen der demografischen Entwicklung ändern wird. Zum anderen bewerben sich eine Menge Pendler, wenn sich ein Unternehmen hier ansiedelt. Bei N3 waren das allein 15 Prozent der eingestellten Mitarbeiter.“

Andreas Krey, Sprecher der Geschäftsführung der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG)

Krey: Das ist eine große Zielgruppe des UFaS. Derzeit pendeln rund 120.000 Thüringer in andere Bundesländer. Davon sind allein 40.000 Wochenpendler. Die haben alle eine starke soziale Bindung in Thüringen. Wir wollen ihnen verdeutlichen, dass das wirtschaftliche Umfeld in Thüringen mittlerweile so stabil ist, dass es sich lohnt, hier Arbeit aufzunehmen. Wir wollen Thüringen als interessanten Standort für Arbeits- und Fachkräfte offerieren. Daneben möchten wir gern die

Wirtschaftsspiegel: Sind es die Pendler, die Sie mit dem Service gern nach Thüringen zurückholen möchten?

Wirtschaftsspiegel: Wie genau sieht denn die Hilfe für die Unternehmen aus? Krey: „Um das Problem deutlich zu machen: Thüringen ist stark mittelständisch geprägt. Die durchschnittliche Unternehmensgröße liegt bei 44 Mitarbeitern. Da gibt es keine eigene Personalabteilung. Deshalb können viele Geschäftsführer nur sehr kurzfristig an den aktuellen Bedarf denken. Personalplanung muss aber langfristig angelegt sein. Hier setzt der Service an. Wir wollen frühzeitig Einfluss nehmen und den Unternehmen helfen, ihren mittel- und langfristigen Bedarf an Spezialisten zu ermitteln. Aber selbstverständlich gibt es auch eine Pflicht der Unternehmen zur Mitwirkung, zum Beispiel durch eine eigene Lehrlingsausbildung. Immerhin wird immer noch jeder zweite Lehrling in einer überbetrieblichen Einrichtung ausgebildet. Und der Druck wird wegen der sinkenden Schülerzahlen stark zunehmen.“ DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST, ERFURT

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www.ufas-thueringen.de

The employers' and specialist's service (UfaS) of Thuringia

Foto: Porsche AG

In its work, the UFaS complements and enriches the competences of all regional and interregional protagonists in the labour market.

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Verlagssonderveröffentlichung

In cooperation with the Thuringian Ministry of Economic Affairs, the Thuringian Bank of Reconstruction and the Association for Work and Business Development in Thuringia as well as the employment agencies, training providers and chambers, the UFaS takes new approaches in the search for specialists. It determines the requirement of companies for specialists and helps to establish contacts with suitable applicants. Job profiles are

produced in order to do this. Furthermore, the service also advises on further education and qualifications. In addition, the UFaS also supports specialists, students and school pupils in finding their professional bearings in Thuringia. It is targeted towards commuters, potential immigrants and „returnees“. Together with partners, it also provides support in the area of setting up and management continuity. Direct contacts are available in every region of Thuringia; in Erfurt, Eisenach, Nordhausen, Suhl and Gera. (uf)

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27.05.2008

12:44 Uhr

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Fotos: www.thomasjosek.de

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AGOR GmbH - mit klarem Blick in die Zukunft Die AGOR GmbH, die sich auf die Entwicklung und Herstellung von anspruchsvollen Profilen mit kleinen Querschnitten und geringen Toleranzen ausgerichtet hat, sorgt für klaren Blick beim Autofahren. Neue - so genannte - Protectorschienen schützen die empfindlichen Wischgummilippen von Wischblättern gegen Deformation bis zur Auslieferung der Neufahrzeuge an den Endkunden. Somit wird die Qualität des Wischbildes erhöht.

für die Mitarbeiter in der Produktion ein anschauliches Umfeld und für die Anlagen eine Umgebung mit konstanten Konditionen geschaffen wurde. Zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Produktionsplanung in Berlin hatte man im Vorfeld

AGOR besetzt mit seinen Produkten einen Spitzenplatz in der kleinen Gruppe der Anbieter solcher Erzeugnisse. Das Unternehmen wächst mit Kundenanfragen und Eigenentwicklungen strategisch klar ausgerichtet und konstant. Basis dieses Erfolges sind die Mitarbeiter, die stetig Verbesserungen nach dem Prinzip der kleinen Schritte einführen und regelmäßig neue Kollegen zur Verstärkung ausbilden.

Die Protectorschienen sind nur ein Beispiel für die erstklassigen Profile aus dem Hause AGOR, die kundenspezifisch viele Funktionen rund um Fahrzeugkarossen erfüllen. Fast alle Teile werden im so genannten Coextrusions-Verfahren hergestellt. Bei diesem Prozess werden Thermoplaste unterschiedlicher Eigenschaften schon in der Schmelze miteinander verbunden, um im Produkt dann verschiedene Funktionen zu integrieren. So werden Verglasungsprofile für Scheiben oder Dichtungen, die kleinste Fugen zugunsten besserer Akustik verschließen, hergestellt. Diese Spezialprodukte reagieren empfindlich auf jegliche Einflüsse und erfordern aufmerksame hoch qualifizierte Mitarbeiter, die unter der Geschäftsführung von Felix Loose seit vergangenem Jahr in den neuen Räumlichkeiten in Hörselgau ihr Werk vollbringen. Das mit seinen großen Glasquadraten markant anmutende Gebäude an der A4 auf der Waltershäuserseite wurde vom Kölner Architekten Oreyzi entworfen. Es erfüllt vollends die zuvor abgestimmten Inhalte bezüglich Zugluft, Licht, Akustik und Raumgefühl, wodurch www.made-in-thueringen.com

diese spezifischen Anforderungen ermittelt und Verbesserungen definiert. Nun soll die Auswirkung der Architektur auf die Produktqualität über einen längeren Zeitraum gemessen und mit den alten Fakten verglichen werden.

Kontakt AGOR GmbH Annenwiese 1 D-99880 Hörselgau Tel.: +49 (0) 36 22 - 209 99 0 Fax: +49 (0) 36 22 - 209 99 11 E-Mail: mail@agor.de Internet: www.agor.de

Derzeit plant AGOR ein eigenes Ausbildungs- und Entwicklungszentrum in Hörselgau. Die Qualifikation von Auszubildenden und Quereinsteigern sowie die Entwicklung neuer Produkte lassen sich laut Entwicklungsleiter Carsten Baumeister bestens miteinander verbinden: „Hier geben die erfahrensten Kollegen Wissen an die neuen Mitarbeiter weiter. Das ist die beste Basis für eine exzellente Einarbeitung.“ Schnellstmöglich soll die Verdopplung der heutigen Ausbildungsplätze auf mindestens 10 Stellen und ein eigenes Trainingsprogramm für alle anderen Einsteiger auf die Beine gestellt werden. In der Entwicklung neuer Verfahren und Produkte sieht Baumeister die Zukunft, derzeit arbeitet man an den Themen Kunststoff und Licht. „Dazu werden wir schon sehr schnell neue Produkte vorstellen können“, verspricht Geschäftsführer Loose zuversichtlich. Verlagssonderveröffentlichung

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27.05.2008

12:44 Uhr

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Dietmar Bacher, Geschäftsführer der ACOD GmbH (Automotive Cluster Ostdeutschland)

Research ensures future

Forschung sichert Zukunft

„The Thuringian automotive industry makes up 30 percent of the industry in East Germany, which puts it in second place behind Saxony. In Thuringia, the early start with cluster activities resulted in the identification of the necessity and benefit of working with interregional networks,“ Dietmar Bacher, Managing Director of ACOD GmbH, describes the development of the industry in Thuringia to date.

Gegenüber dem Wirtschaftsspiegel Thüringen beschreibt Dietmar Bacher, Geschäftsführer der ACOD GmbH Stärken und Schwächen der Ostdeutschen Automobilbranche, erklärt Trends und mahnt dabei die unbedingte Notwendigkeit von Entwicklungsaktivitäten.

„In general, there is currently a trend in the industry to pass on the value added by OEM to the suppliers, as well as the demand for more innovation in order to guarantee international competitiveness. Unfortunately, research and development is still the greatest weakness in the new federal states. Last year, only two to three percent of total German R&D expenditure was in East Germany. Company associations and intelligent service provision could increase the attractiveness of the area as a research location. Moreover, the structure of East German industry is characterised by greater flexibility and pronounced commitment from stakeholders. However, the structure of the industry is unfortunately still too heavily based on small business and it is still financially too weak to be successful in the long term. Some well-known banks are currently working on the development of a financing concept to support smaller companies. The thematic leadership and responsibility for two of the competence clusters defined by the ACOD in 2007 with the themes of „power train“ and „electrics and electronics“ has been transferred directly to Thuringia. „One objective that we want to achieve by founding the competence clusters must be the transfer of technology between universities and companies. As such, in Thuringia, the necessity and benefit of working with interregional networks has been identified.“ (bo) 38

Foto: ACOD e.V. / Leipzig

Foto: Mercedes-Benz SLR McLaren

Auto National

Verlagssonderveröffentlichung

Wirtschaftsspiegel: Wie ist der Freistaat Thüringen mit seiner Automobilindustrie in die Branchenlandschaft Ostdeutschlands eingebettet? Bacher: „Die thüringische Automobilindustrie macht 30 Prozent der ostdeutschen Branche aus und ist somit auf dem zweiten Platz hinter Sachsen. In Thüringen wurde durch den frühen Beginn mit den Clusteraktivitäten die Notwendigkeit und der Nutzen der überregionalen Netzwerkarbeit erkannt. Des Weiteren wurden zwei der 2007 im ACOD definierten Kompetenzcluster mit Themen ‚Powertrain‘ sowie ‚Elektrik und Elektronik‘ in die Themenführerschaft und Verantwortung Thüringens übergeben.“ Wirtschaftsspiegel: Mit welchem Ziel? Bacher: „Ein Ziel, das wir mit der Gründung der Kompetenzcluster erreichen wollen, muß sicherlich der Technologietransfer zwischen Hochschulen und Firmen sein.“ Wirtschaftsspiegel: Wie kann man weitere Automobilhersteller ansiedeln? Bacher: „Generell gibt es derzeit einen Trend in der Branche, die Wertschöpfung vom OEM an den Zulieferer zu verlagern, aber auch die Forderung nach mehr Innovation, um so internationale Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Die Forschung und Entwicklung ist leider noch die größte Schwäche in den neuen Bundesländern. Im letzten Jahr erfolgten nur zwei bis drei Prozent der gesamten deutschen FuE-Aufwendungen in Ostdeutschland. Unternehmerverbünde und intelligente Dienstleistungsangebote könnten die Attraktivität als Forschungsstandort steigern.“

Wirtschaftsspiegel: Womit kann Ostdeutschland denn dann überzeugen? Bacher: „Eine der Stärken liegt in jedem Fall in der hohen Kompetenz bei Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Zudem ist die ostdeutsche Branchenstruktur von hoher Flexibilität und ausgeprägtem Engagement der Beteiligten gekennzeichnet. Leider ist die Branche jedoch noch zu kleinteilig und finanziell zu schwach aufgestellt, um langfristig erfolgreich zu sein. Derzeit arbeiten namhafte Banken an der Entwicklung eines Finanzierungskonzeptes, um kleinere Firmen zu unterstützen.“ Wirtschaftsspiegel: Wie bedeutend ist die Nutzfahrzeugindustrie der neuen Länder? Bacher: „In Ostdeutschland gibt es mit Mercedes-Benz Ludwigsfelde einen OEM der Leichtnutzfahrzeuge produziert und darüber hinaus noch einige Zulieferer, die in ihrem Produktportfolio einen Schwerpunkt auf die Nutzfahrzeugsparte gelegt haben und in diesem Bereich aktiv sind. Die ihr gebührende Rolle spielt dieser Bereich in der ostdeutschen Automobilbranche bisher leider noch nicht, was natürlich auch Anlass für die Teilnahme an der diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge in Hannover ist, auf der sich der ACOD mit einem Gemeinschaftstand mit über 40 Firmen aus Ostdeutschland präsentieren wird. Da in der NFZ-Industrie nur kleinere Losgrößen existieren und sowohl an Produktion als auch Logistik größere Ansprüche in der Flexibilität gestellt werden, ist dieser Bereich besonders für interessant für KMUs. Diese sind in der Regel besser in der Lage, geforderte Flexibilität einzubringen, als große Konzerne.“ DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTUER DANIEL BORMKE

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27.05.2008

12:44 Uhr

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Foto: Leipziger Messe GmbH/Endig

Foto: ACOD e.V. / Leipzig

Auto National

Siegfried Bülow, Vorstandsvorsitzender des Automotive Cluster Ostdeutschland e.V. (ACOD) und Chef des Leipziger Porsche-Werkes

Gemeinsam Stärke zeigen

Pooling Competence

Das funktioniert am Besten im strukturierten Netzwerk. Dieses zu stärken, war Ende März dieses Jahres Anliegen des ersten Mitgliederkongresses des Automotive Cluster Ostdeutschland e.V. (ACOD) im Congress Center Leipzig.

The East German automotive cluster (Automotive Cluster Ostdeutschland - ACOD) is the interstate initiative for the development of the automotive industry in East Germany. The aim is to pool regional activities in order to achieve synergies within the industry for the whole of East Germany.

Leipzig. „Wenn wir von den Automobilherstellern mittelfristig als kompetente und innovative Entwicklungspartner und nicht nur als reine Teilelieferanten wahrgenommen werden wollen, dann müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen“, forderte Siegfried Bülow, Vorstandsvorsitzender des Automotive Cluster Ostdeutschland e.V. (ACOD) und Chef des Leipziger Porsche-Werkes im Rahmen des ersten Mitgliederkongresses am 31. März 2008 im Leipziger Congress Center. Der ACOD vereint die fünf Interessenvertretungen der Automobil- und Zulieferindustrie in den ostdeutschen Bundesländern, darunter auch den automotive Thüringen e.V. Gemeinsam mit Instituten und Hochschulen sollen neue Kapazitäten geschaffen werden, um den vom Mittelstand geprägten Automobilstandort Ostdeutschland zu stärken, so Bülow weiter. Bereits im Vorfeld des Kongresses wurden im November letzten Jahres durch den ACOD elf thematische Schwerpunkte herausgearbeitet, die für das Fortbestehen der ostdeutschen Zulieferindustrie von enormer Bedeutung sind. Zu diesen Kompetenzclustern gehören: Leichtbau/Exterieur, Aluminium, Elektrik/Elektronik, Powertrain, Logistik, Virtual Engineering und Interieur. Ergänzt werden diese um weitere Unterstützungsthemen wie Bildung und Qualifizierung. „Wir haben viele kompetente Köpfe in unseren Reihen und die Kompetenzcluster sind geeignete Plattform, um das vorhandene Wissen zu bündeln und weiterzuentwickeln“, erklärt Dietmar Bacher, Geschäftsführer der ACOD GmbH. „Besonders wichtig ist uns der überregionale Charakter des Austauschs, wir wollen Kooperationen initiiewww.made-in-thueringen.com

ren, die in ganz konkreten Projekten münden“, so Bülow. Vorangetrieben werden die Themen nun durch die Mitglieder des ACOD. So spielt eine enge Kooperation mit der Technischen Universität Ilmenau, Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik, der TU Dresden und dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und Fabrikautomatisierung IFF Magdeburg eine wichtige Rolle. Derzeit werden etwa 95 Prozent der automotiven Innovationen immer noch in den westlichen Bundesländern entwickelt. Der Osten fungiert lediglich als Produktionsstandort. Dies zu ändern, haben sich Bacher und Bülow gemeinsam mit dem ACOD-Netzwerk zur Aufgabe gemacht. „Hierbei gilt es, die Automobilzulieferindustrie in Ostdeutschland von der traditionellen verlängerten Werkbank für die alten Bundesländer zum anerkannten Standort mit Forschungs- und Entwicklungskompetenz zu entwickeln“, verdeutlicht Bülow und animiert zur engen Vernetzung aller im Automobilsektor tätigen ostdeutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Der ACOD war 2006 auf Initiative großer Hersteller mit Standorten im Osten, darunter Daimler, Opel, VW, Porsche und BMW vorrangig für die mittelständische Wirtschaft gegründet worden. Über die fünf Länderinitiativen sind mittlerweile etwa 380 Firmen und Wissenschaftseinrichtungen Mitglieder. Im Osten arbeiten derzeit etwa 120.000 Menschen in der Automobil- und Zulieferbranche. Der Anteil der ostdeutschen Länder an der Automobilproduktion in Deutschland liegt derzeit bei knapp zehn Prozent. (bo) !

www.acod.de

The automotive cluster was founded in 2006, primarily for medium sized businesses, at the initiative of large manufacturers with sites in East Germany including Daimler, Opel, VW, Porsche and BMW. Over the five state initiatives, around 380 companies and scientific institutions are now members of the automotive cluster. In East Germany, there are currently around 120,000 people employed in the automotive and supply industry. The proportion of the East German states involved in automotive production in Germany is currently just ten percent. „If we want the automotive manufacturers to see us as competent and innovative development partners in the medium term and not simply as parts suppliers, then we all have to pull together,“ Siegfried Bülow (see picture), Board Chairman of Automotive Cluster Ostdeutschland e.V. (ACOD) and boss of the Leipzig Porsche works, claimed in the context of the first members' conference on 31st March 2008, in the Leipzig Congress Centre. The topics are managed and promoted by the ACOD members. As such, close co-operation with the faculty of automotive technology at Ilmenau technical university, with Dresden technical university and with the Fraunhof institute for factory operation and factory automation (IFF Magdeburg) plays an important role. Around 95 percent of automotive innovations are currently still developed in the western states of Germany and the east acts merely as a production location in this. Together with the ACOD network and others, Bacher and Bülow are determined to change this. Verlagssonderveröffentlichung

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27.05.2008

12:44 Uhr

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Auto National

Intensiver Klimaschutz: Eine strategische Aufgabe

Foto: VDA

Biodiesel, Feinstaub, Tempolimit – die Debatte um die Umweltverträglichkeit des Autoverkehrs nimmt kein Ende. Wirtschaftsspiegel Thüringen sprach darüber mit dem Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie, Matthias Wissmann.

Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)

Wirtschaftsspiegel: In den vergangenen Jahren ist die Umweltverträglichkeit des Autoverkehrs zunehmend in den Mittelpunkt der Debatte gerückt. Kurzfristige und halb zu Ende gedachte Lösungen – das zeigt die E10Diskussion – verunsichern eher, als dass sie Lösungswege aufzeigen. Wo sehen Sie die Schwerpunkte einer mittel- und langfristig umweltverträglichen Verkehrspolitik? Wissmann: „Angesichts der knapper und teurer werdenden fossilen Energien ist es sicherlich richtig, nach Alternativen zu suchen. Dabei setzen wir vor allem auf Biokraftstoffe der 2. Generation, die nicht in die Nahrungsmittelkette eingreifen, da lediglich landwirtschaftliche Reststoffe verwendet werden. Zudem haben sie eine noch günstigere CO2-Bilanz und gehören qualitativ zu den besten Kraftstoffen. Wie wichtig diese Technologie ist, hat die Bundeskanzlerin bei der Inbetriebnahme des Choren-Werkes kürzlich unterstrichen. Die deutsche Automobilindustrie sieht den Klimaschutz und die CO2-Minderung als strategische Aufgabe an, der sie sich stellt. Wir haben seit Anfang der 90er Jahre den Durchschnittsverbrauch unserer Neufahrzeuge bereits um über 25 Prozent gesenkt. Und dass die deutschen Marken gerade in den letzten Monaten die größten Fortschritte in der CO2-Minderung erreichen, spricht für die Innovationskraft dieser Industrie. Offensichtlich kommen die neuen CO2-freundlichen Produkte auch beim Kunden gut an. Die Richtung ist also klar: Autofahren muss auch künftig erschwinglich bleiben und gleichzeitig ökologisch verträglich.“ 40

Verlagssonderveröffentlichung

Wirtschaftsspiegel: Das deutsche Straßennetz ist trotz enormer Investitionen am Rande der Belastbarkeit. Die europäische Erweiterung wird eine deutliche Zunahme des Güterverkehrs auf der Straße bringen. Welche Perspektiven sehen Sie, den Güterverkehr auf der Straße auch in Zukunft wirtschaftlich und umweltverträglich zu organisieren? Wissmann: „Obwohl das Straßennetz den größten Anteil an den investiven Ausgaben des Bundeshaushaltes ausmacht, ist die absolute Höhe der Investitionen für einen bedarfsgerechten Bundesfernstraßenbau seit Jahren unzureichend. Im Bundesverkehrswegeplan 2000 hatte sich die Bundesregierung noch das Ziel eines jährlichen Investitionsvolumens von 5,2 Milliarden Euro für die Bundesfernstraßen gesetzt. Tatsächlich wurden Investitionen in dieser Höhe, abgesehen vom Jahr 2005, nie erreicht. Bis 2011 sollen die Investitionen sogar auf ein Niveau von nur 4,5 Milliarden Euro sinken. Dabei wächst der Straßengüterverkehr derzeit so stark wie schon lange nicht mehr und soll nach einer aktuellen Prognose des Bundesverkehrsministeriums bis 2025 noch um weitere 50 Prozent zunehmen. Wir brauchen also dringend mehr Investitionen, um die Kapazität unseres Netzes dem Bedarf anzupassen – durch Ausbau und durch intelligente Telematik, mit deren Hilfe Staus vermieden werden können, in denen bislang Millionen Tonnen Kraftstoff vergeudet werden. Zu diesem Zweck muss vor allem das volle Aufkommen der LkwMaut wieder in die Straße zurückfließen und darf nicht, wie heute praktiziert, zur Hälfte zur Finanzierung von Schiene und Binnenschiff abgezweigt werden.“ Wirtschaftsspiegel: Die deutsche Automobilindustrie hat im internationalen Wettbewerb eine führende Position. Doch die Konkurrenz aus Osteuropa und Asien wächst. Was müssen die deutschen Autobauer (und Zulieferer) tun, um sich behaupten zu können?

deutschen Hersteller auf den wichtigen Automobilmärkten zu. So haben sie ihren Marktanteil auf dem hart umkämpften westeuropäischen Markt auf über 45 Prozent erhöht. In Osteuropa liegen wir mit gut 43 Prozent weiterhin auf hohem Niveau. Wir sind in den USA gegen den Trend gewachsen und haben in Russland kräftig zulegt. Und in China wachsen die deutschen Marken mit plus 36 Prozent deutlich schneller als der Markt (plus 22 Prozent). Heute trägt fast jedes fünfte Auto, das in China neu zugelassen wird, bereits ein deutsches Markenzeichen. China ist übrigens mit rund einer Million verkaufter Autos unser wichtigster Auslandsmarkt. Im Inland werden die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der deutschen Modelle durch alle relevanten Rankings unterstrichen, sei es TÜV-Report, ADAC AutomarxX oder die Untersuchungen von Dekra. Neben der Qualität ist es vor allem innovative Technologie, die den Kunden überzeugt. Dies gilt insbesondere für den Premiumbereich, in dem unsere Hersteller weltweit führend sind. Wir haben also eine sehr gute Ausgangsposition, auf der wir uns allerdings keineswegs ausruhen. Vielmehr investiert diese Schlüsselbranche jährlich über 18 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung, um gerade bei der CO2-Minderung, aber auch bei der aktiven Sicherheit – Stichwort Assistenzsysteme – dem Kunden auch künftig die besten Lösungen anbieten zu können. Die Globalisierung haben unsere Mitgliedsunternehmen – Hersteller wie Zulieferer – als Win-winSituation aufgefasst und danach gehandelt: Mit eigener Fertigung vor Ort, mit Kooperationen in den Emerging Markets auf vielen Ebenen. Dass durch dieses Engagement die Beschäftigung im Inland sogar gefestigt wurde, gehört ebenfalls zu den positiven Aspekten dieses aktiven Vorgehens unserer Firmen.“ DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTUER UWE FROST, ERFURT

Wissmann: „Mit ihren innovativen Modellen, die gerade auch bei der Kraftstoffeffizienz neue Maßstäbe setzen, legen die

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27.05.2008

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Auto National

Intensive Climate Protection: A Strategic Task Wirtschaftsspiegel: The environmental impact of car transport has increasingly been the focus of debate in recent years. Short term and half-cocked ideas – the E10 discussion has shown – tend to cause more uncertainty than they do point to paths for solutions. What do you consider to be the key points for a medium and long term environmentally friendly transport policy? Wissmann: „In view of the increasing shortage and cost of fossil energies, it is certainly right to look for alternatives. Here, we are primarily depending on 2nd generation biofuels, which do not affect the food chain as they use only agricultural waste. Moreover, they also have a more favourable CO2 balance and are among the best fuels in terms of quality. The importance of this technology was recently highlighted by the Federal Chancellor at the commissioning of the Choren plant. The German automotive industry sees climate protection and the reduction of CO2 as a strategic task that it sets itself. Since the start of the 90s, we have already reduced the average consumption of our utility vehicles by over 25 per-cent. And the fact that, in recent months, the German makes have achieved the greatest progress in CO2 reduction speaks for the innovative power of this industry. Of course, the new CO2 friendly products are also well received by the customer. So the direction is clear: driving a car must also remain affordable in the future, at the same time as being ecologi-cally viable.“ Wirtschaftsspiegel: Despite huge investment, the German road network is at the limit of its capacity. The European expansion will considerably increase freight transport on the road. What prospects do you see for organising freight transport on the road in a way that is both economical and environmentally friendly in the future? Wissmann: „Although the road network makes up the greatest proportion of the intensive expenditure of the federal budget, the absolute level of investment for the construction

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of federal trunk roads has been insufficient for a number of years. In the federal transport plan of 2000, the federal government set the target of an annual investment volume of 5.2 billion Euros for federal trunk roads. In fact, other than in 2005, investments of this level were never achieved. By 2011, investments are actually expected to fall to the level of only 4.5 billion Euros. At the same time, road freight transport is currently increasing more than it has for a long time and, according to current predictions by the federal ministry of transport, will have increased by a further 50 percent by 2025. Therefore, we urgently need more investment in order adapt the capacity of our network to the demand - by expansion and by intelligent telematics, which can prevent traffic jams that currently result in the wastage of millions of tonnes of fuel. To this end, the full revenue from the lorry toll must be returned to the road and not, as is currently the case, half diverted to finance rail and inland waterways.“ Wirtschaftsspiegel: The German automotive industry holds a leading position on the international market but competition from Eastern Europe and Asia is growing. What do the German car manufacturers (and suppliers) need to do in order to be able to withstand this? Wissmann: „The German manufacturers are targeting the important car markets with their innovative models, which are setting new benchmarks particularly in terms of fuel efficiency. This is how they have increased their market share to over 45 percent in the heavily competitive Western European market. In Eastern Europe, with a good 43 percent, we are still positioned at a high level. In the USA, we have grown rather than following the trend and we have seen strong expansion in Russia. In China too, at plus 36 percent, the German makes are growing considerably faster than the market (plus 22 percent). Today, almost every fifth car newly registered in China is of a German make. Moreover, with

Foto: VDA

Biodiesel, fine particulate, speed limit – the debate about the environmental impact of car transport goes on. Wirtschaftsspiegel Thüringen spoke about the issue with the president of the German Association of the Automotive Industry, Matthias Wissmann.

Matthias Wissmann, President of the German Association of the Automotive Industry (VDA)

around a million cars sold, China is also our most important foreign market. On the domestic front, the high quality and reliability of the German models are highlighted by all the relevant rankings, be it TÜVReport, ADAC AutomarxX, or Dekra investigations. As well as quality, it is primarily innovative technology that convinces the customer. This is particularly true for the premium range, in which our manufacturers are the world leaders. As such, we have a very good starting position, although we are in no way relaxing as a result. The case is rather that this key industry invests over 18 billion Euros per year in research and development, in order to be able to supply the customer with the best solutions particularly in CO2 reduction, but also in active safety - key word „assistance systems“. Our member companies, both manufacturers and suppliers, see the globalisation as a winwin situation and have acted accordingly: with their own production facilities on loca-tion, with co-operations on many levels in the emerging markets. The fact that this commitment has even resulted in securing employment on the domestic front is another of the positive aspects of the active way in which our companies are operating.“ INTERVIEW WITH EDITOR UWE FROST, ERFURT

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Auto International

Destination Russia

Zielmarkt Russland

Russia, as Thuringia's Minister of Economic Affairs Jürgen Reinholz (CDU) is convinced, is one of the growth markets of the coming years. Consequently, for the past two years, the state government has been seriously concentrating on supporting Thuringian companies with a commitment in Russia.

Die Automobilhersteller sind für die Zulieferindustrie hart umkämpfte Kunden. Deshalb müssen sich gerade die mittelständischen Zulieferunternehmen in Thüringen zunehmend ins Ausland orientieren. Gerade die kleinen Unternehmen scheuen diesen nicht gerade einfachen Schritt. Doch ohne neue Märkte im Ausland werden eine ganze Reihe von Unternehmen keine Perspektive haben. Eine große Rolle wird dabei der russische Markt spielen.

Since July 2007, LEG has been running a „contact office for the Thuringia economy in Russia“ in Moscow. A project office is soon to be opened in Togliatti. In mid February, state premier Dieter Althaus (CDU) and the president of Avtovaz, Boris S. Aljoschin, in Samara, agreed to intensify the co-operation between one of the largest Russian car manufacturers and automotive companies in Thuringia. In April 2008, AVTOVAZ vice president of technical development, Nagajtsev, visited three supply companies in Thuringia in order to test the water on how to proceed. The interest from the Russians is huge, says Michael Lison, Managing Director of automotive cluster „automotive Thuringia“ (at). There is a huge market demand for modern cars. As such, a factory is to be built, which produces 1.5 million cars per year. For the Thuringians, it is important to be involved right from the start and thereby to gain a foot in the door. „If we don't do it the others will,“ Lison answers to the argument that this is supporting potential competitors. The decisive factor is to always be one technological step ahead. There is a second market that is of interest for German and namely Thuringian companies: India. This is because India, with its more than a billion citizens, so far has only 1.4 million cars. The success of a small car from Indian company Tata Motors highlights this potential, as does the plan to provide India with clean cars by 2015. In the past year, the at has already organised a meeting of German and Indian companies in Erfurt. For 2009, there are plans for Thuringian businesses to make a trip to India. (uf)

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Foto: Dr. Jerzy Sawluk/Hamburg

Car manufacturers are customers for which the supply industry is in heavy competition. As such, medium sized supply companies in Thuringia increasingly need to focus their attentions abroad. This is difficult, particularly for small companies. The Russian market will play a large part here.

Verlagssonderveröffentlichung

Erfurt. Stolz zeigt der Geschäftsführer des Automobilcluster „automotive thüringen“ (at), Michael Lison, das zweiseitige Original einer Vereinbarung: Der russische Autokonzern Avtovaz und mehrere Thüringer Firmen bekräftigen darin ihre Absicht, künftig eng bei der Herstellung eines Personenkraftwagens in Russland zu kooperieren. Diese Zusammenarbeit könnte schon bald konkrete Züge annehmen. Die Zeit drängt, das Auto soll Ende nächsten Jahres in Serienproduktion gehen. Russland, so ist Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) überzeugt, gehört zu den Wachstumsmärkten der nächsten Jahre. Folgerichtig kümmert sich die Landesregierung in Zusammenarbeit mit der LEG und dem Automobilcluster at seit zwei Jahren in einer speziell auf den russischen Markt zugeschnittenen Außenwirtschaftinitiative sehr stark darum, Thüringer Unternehmen bei einem Engagement in Russland zu unterstützen. Seit Juli 2007 betreibt die LEG ein „Kontaktbüro der Thüringer Wirtschaft in Russland“ mit Sitz in Moskau. Dabei steht der LEG mit der „Eastern Economic Relations - Beratungs- und Marktvernetzungsgesellschaft“ ein markterfahrener Partner in Russland zur Seite. In Togliatti soll bald ein Projekt-Office eröffnet werden. Mitte Februar vereinbarten Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) und der Präsident von Avtovaz, Boris S. Aljoschin, in Samara, die Zusammenarbeit zwischen dem russischen Autohersteller und Thüringer Automobilfirmen zu verstärken. Im April 2008 besuchte der Vizepräsident für technische Entwicklung von Avtovaz, Nagajtsev, drei Thüringer Zulieferbetriebe, um das weitere Vorgehen zu sondieren.

Das Interesse der Russen sei groß, sagt Lison. Für Pkw gebe es einen riesigen Markt, der nach modernen Autos verlangt. Deshalb soll ein Werk aufgebaut werden, dass im Jahr 1,5 Millionen Autos produzieren soll. Das ist fast so viel, wie ein renommierter deutscher Autobauer weltweit in einem Jahr produziert, weiß Lison. Wichtige Thüringer Automobilzulieferer haben bereits konkrete Angebote abgegeben. Im Mai soll eine Delegation nach Russland reisen, im Juli beim Branchentag des at in Erfurt könnten vielleicht schon die Verträge unterzeichnet werden. Das Interesse von Avtovaz beschränke sich nicht nur auf die modernen Technologien deutscher Zulieferer, sagt Lison. „Mindestens ebenso groß ist das Interesse daran, wie Zulieferfirmen privatwirtschaftlich in einem Cluster agieren können“, sagt der at-Geschäftsführer. Für die Thüringer sei es wichtig, von Anfang an dabei zu sein und einen Fuß in der Tür zu haben. „Wenn wir es nicht tun, tun es andere“, widerspricht Lison dem Argument, man unterstütze potenzielle Konkurrenten. Entscheidend sei, selbst immer einen Technologieschritt voraus zu sein. Es gibt einen zweiten Markt, der für deutsche und namentlich Thüringer Unternehmen interessant ist: Indien. Denn immerhin gibt es in Indien mit mehr als einer Milliarde Einwohnern bisher nur rund 1,4 Millionen Pkw. Der Erfolg eines Kleinwagens des indischen Unternehmens Tata Motors unterstreicht das Potenzial, ebenso wie der Plan, Indien bis 2015 mit sauberen Autos auszustatten. Bereits im vergangenen Jahr hatte der at ein Treffen deutscher und indischer Unternehmer in Erfurt organisiert. Für 2009 ist eine Reise Thüringer nach Indien geplant. (uf) www.made-in-thueringen.com


Automotive_2008_rz2

27.05.2008

12:44 Uhr

Seite 43

Weniger Kraftstoffverbrauch und CO2-Emission Lower fuel consumption and CO2 emissions

Partikelfilter/Particle Filter

Auch ohne Klimadebatte realisieren wir seit zwei Jahrzehnten Weltneuheiten und Technologiesprünge: We have been implementing world innovations and technology revolutions for the past two decades even before climate change became an issue: S-Design® Dauerhaltbarer Metallträger Durable metal substrate 1986

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Turbulenter Wärmeübergang und Stofftransport Turbulent heat transfer and mass transport 2004

Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH · Hauptstr. 128 · D -53797 Lohmar · Tel. +49 22 46 1 09-0 · Fax +49 22 46 1 09-1 09


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27.05.2008

12:45 Uhr

Seite 44

Auto International

Dumpers for Rough Terrain

Kipper für schweres Gelände

The ten dumpers for the construction of the A4 Hörsel mountain bypass near Eisenach had the very shortest of routes to where they were used. They had to be transported under three kilometres from the assembly hall of Bell Equipment on the Kindel industrial estate to the construction site north of the city of Wartburg. There, they are in use for transporting the masses of earth, in order to prepare the construction ground for the concrete track.

Die zehn Kipper für den Bau der Hörselbergumfahrung der A4 bei Eisenach hatten den wohl kürzesten Anfahrtsweg zu ihrem Einsatzort. Nicht einmal drei Kilometer mussten sie von der Montagehalle der Firma Bell Equipment im Gewerbegebiet Kindel bis zur Baustelle nördlich der Wartburgstadt transportiert werden. Dort werden sie zum Transport der Erdmassen eingesetzt, um den Baugrund für die Betonpiste vorzubereiten.

Bell Equipment has been producing articulated dump trucks since the end of 2003 from its factory on the Kindel industrial estate near Eisenach. This is the only European production facility of the heavy construction equipment manufacturer from South Africa, where the company has been producing machines and equipment for the construction industry as well as for agriculture and forestry since 1954 and is now the market leader. Articulated dump trucks have also been sold to Europe for many years; Eisenach factory manager André Krings recounts. It was too expensive to bring finished trucks from South Africa to Europe by sea. Also, it was not possible to meet customer requirements with sufficient flexibility. „We want to be nearer to the market,“ Krings justifies the decision for setting up a production facility in Europe. Five dumper types with load capacities of 25 to 50 tonnes are built here. Their application areas include quarrying and coal mining as well as road and building construction – wherever large quantities of bulk material need to be transported on rough terrain. The dumpers from Eisenach are destined for the European and North American market. 176 vehicles were built in 2004; last year it was 530 dumpers. Bell also sources a large proportion of its supply parts from Europe, exclusively from well-known suppliers. These parts include motors, transmissions and hydraulic systems. The proportion of European products in Bell dumpers is a good 73 percent. Bell currently employs 77 members of staff in the Eisenach works and approx. 2,100 around the world. Bell is represented in over 70 countries, with its own branches and sales partners. With around 1,300 centre pivot steering units placed around the world each year, Bell is now number two on the world market. (uf)

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Verlagssonderveröffentlichung

Bell Equipment produziert seit Ende 2003 Kipperfahrzeuge in dem Werk auf dem Kindel bei Eisenach. Es ist das einzige europäische Fertigungswerk des Nutzfahrzeugherstellers aus Südafrika, wo das Unternehmen bereits seit 1954 Maschinen und Geräte für die Bauindustrie sowie die Land- und Forstwirtschaft produziert und mittlerweile Marktführer ist. Dumper wurden auch schon seit vielen Jahren nach Europa verkauft, erzählt der Werksleiter des Eisenacher Werkes, André Krings. Es sei zu aufwändig gewesen, fertige Fahrzeuge aus Südafrika auf dem Seeweg nach Europa zu bringen. Zudem konnten Kundenwünsche nicht flexibel genug erfüllt werden. „Wir wollten näher am Markt sein“, begründet Krings die Entscheidung, in Europa ein Fertigungswerk zu errichten. Gebaut werden fünf Kipper-Typen mit 25 bis 50 Tonnen Nutzlast. Die Einsatzgebiete sind Steinbrüche, Kohletagebaue sowie der Straßen- und Tiefbau, überall dort, wo große Mengen an Schüttgut in unwegsamem Gelände transportiert werden müssen. Die Kipper aus Eisenach sind für den europäischen und nordamerikanischen Markt bestimmt. 2004 wurden 176 Fahrzeuge gebaut, im vergangenen Jahr waren es schon 530 Dumper. Aus Europa bezieht Bell auch einen Großteil der Zulieferteile, und zwar ausschließlich bei renommierten Lieferanten. Dazu gehören Motoren, Getriebe und Hydrauliksysteme. Gut 73 Prozent macht der Anteil europäischer Erzeugnisse in den Bell-Kippern aus. Lediglich die Chassis und Achsen werden aus Südafrika geliefert. In dem Eisenacher Werk beschäftigt Bell derzeit 77 Mitarbeiter, weltweit sind es zirka 2.100. Über eigene Niederlassungen und Vertriebspartner ist Bell in über 70 Ländern vertreten. Mit jährlich etwa 1.300 weltweit platzierten Knicklenkern ist Bell mittlerweile die Nummer zwei am Weltmarkt. (uf)

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27.05.2008

12:45 Uhr

Seite 45

Auto International

Kontakt Bell Equipment (Deutschland) GmbH Werk Eisenach Industriestraร e 8 D-99819 Hรถrselberg Tel.: Fax: E-Mail: Internet:

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+49 (0) 36 920 - 730 +49 (0) 36 920 - 731 50 factory@de.bellequipment.com www.bellequipment.de

Verlagssonderverรถffentlichung

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27.05.2008

12:45 Uhr

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Foto: Allianz pro Schiene e.V./Kraufmann

Nutzfahrzeuge

From mid February 2008, the use of gigaliners went on trial for one year, with the approval of the Thuringian ministry of transport. The total weight of the 25.25 metre long vehicles is limited to 40 tonnes instead of the maximum possible weight of 60 tonnes.

Too Great a Risk

Gigaliner: Großes Risiko?

The German automobile association (ADAC) has spoken against the introduction of the gigaliners. The risk is much too great, says transport engineer Thomas Hessling at the ADAC head office in an interview with the Thuringia „Wirtschaftsspiegel“. Nor is the transport infrastructure at all suitable for this. And the expectation that gigaliners will ease the burden on the transport infrastructure will not be fulfilled.

Der ADAC hat sich gegen die Einführung des Gigaliners in Deutschland ausgesprochen. Das Risiko sei viel zu hoch, sagt der Verkehrsingenieur in der ADAC-Zentrale, Thomas Hessling, im Gespräch mit dem Wirtschaftsspiegel Thüringen. Auch sei die Verkehrsinfrastruktur dafür gar nicht ausgelegt. Und auch die Erwartung, mit Gigalinern werde sie entlastet, werde sich nicht erfüllen.

„The ADAC is not at all enthusiastic about the gigaliners,“ Hessling says. „And neither are three quarters of the members of Germany's largest automobile club,“ the qualified road constructor adds. Above all, Hessling mentions a series of factual objections to the gigaliner. Of these, the increased risk to other traffic is foremost. Overtaking a vehicle that is over 25 metres long on an A road will be impossible to calculate. Also, the time that a vehicle of this nature will take to clear a level crossing or a road junction at a green traffic light will be far too long. „We should not buy the supposed economic benefit at the expense of an increased risk to light traffic,“ the transport expert says. His second argument concerns the transport infrastructure: „We are not in Australia or Scandinavia, where roads continue endlessly straight on, but in Europe, where the topography and volume of traffic are not as they would need to be for gigaliners.“ In places that would be inaccessible to gigaliners, the freight would have to be reloaded. This would be contrary to any economic benefit. The ADAC expert suggests other concepts, which would be less critical than the gigaliner. Initially, he considers that the options with existing transport vehicles have not yet been exhausted. Nonetheless, the combination of road and rail transport would need to be improved. The railway is transporting goods in the same way as it was 40 years ago. The rail system needs to be made considerably more flexible, perhaps using express routes. (uf)

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Verlagssonderveröffentlichung

Erfurt. „Der ADAC ist von den Gigalinern überhaupt nicht begeistert“, sagt Hessling. Und drei Viertel der Mitglieder von Deutschlands größtem Automobilclub seien es auch nicht, fügt der gelernte Straßenbauer hinzu. In einer Umfrage sei der Faktor Angst als der Hauptfaktor gegen die XXL-Transporter genannt worden. Hessling führt auch eine Reihe von sachlichen Gründen gegen den Gigaliner an. Das erhöhte Risiko für den übrigen Verkehr steht dabei an vorderster Stelle. Das Überholen eines mehr als 25 Meter langen Fahrzeuges auf einer Landstraße werde unkalkulierbar. Auch die Zeit, die ein so langes Fahrzeug braucht, um einen Bahnübergang oder eine Straßenkreuzung in der Grünphase zu räumen, seien viel zu lang. „Man darf den vermeintlichen wirtschaftlichen Vorteil nicht mit erhöhtem Risiko für den Leichtverkehr erkaufen“, sagt der Verkehrsexperte. Sein zweites Argument betrifft die Verkehrsinfrastruktur: „Wir sind nicht in Australien oder in Skandinavien, wo sich Straßen endlos geradeaus ziehen, sondern in Europa, wo Topografie und Verkehrsbelastung nicht so sind, wie sie für den Gigaliner sein müssten.“ Das Problem sei zunächst nicht – zumindest nicht für die Straßen – die erhöhte Tonnage. Durch mehr Achsen ließe sich die Belastung des Belags sogar reduzieren. „Aber auf einer Brücke zwischen den Stützpfeilern sind 60 Tonnen eben 60

Tonnen“, meint Hessling. Hinzu kommt, dass Gigaliner bei Staus auf der Autobahn kaum auf Bundes- oder Landstraßen ausweichen könnten, wie normale Lkw, weil diese vielfach nicht dafür ausgelegt seien. Aber irgendwann müssen sie ohnehin runter von der Autobahn, denn viele Unternehmen liegen nun einmal abseits der Autobahnen. Dort, wo sie auf den Straßen nicht weiterkämen, müsste die Fracht umgeladen werden. Hessling zieht den Vergleich mit dem Airbus A 380, für den auch erst eine geeignete Infrastruktur auf den Flughäfen aufgebaut werden musste. Dabei glaubt Hessling nicht daran, dass die Einführung von Gigalinern wirklich den erhofften Wirtschaftlichkeitsvorteil, gar eine Entlastung der Verkehrsinfrastruktur durch weniger Fahrzeuge mit sich bringe. Aber was wären die Alternativen? Der Experte sieht andere Konzepte, die weniger kritisch seien. Zunächst hält er die Möglichkeiten der jetzigen Transportfahrzeuge nicht für ausgereizt. Die Kombination von Straßen- und Schienenverkehr müsste verbessert werden. Dass dennoch einige Länder Versuche mit extra großen Lastzügen machen, hält Hessling für Salamitaktik. Die Befürworter hätten die Hoffnung, dass sie die vielen kleinen Scheiben irgendwann zu einem großen Ganzen zusammenfügen könnten. Dem hält Hessling entgegen: „Vieles ist technisch machbar, aber es ist nicht unbedingt sinnvoll.“ (uf)

Hintergrund

Seit Mitte Februar 2008 wird mit Genehmigung des Thüringer Verkehrsministeriums ein Jahr lang der Einsatz von Gigalinern getestet. Allerdings ist das Gesamtgewicht der 25,25 Meter langen Fahrzeuge auf 40 Tonnen begrenzt anstelle des maximal möglichen Gewichts von 60 Tonnen. In dem Pilotprojekt werden Matratzen auf festgelegten Strecken von Weida zum Güterverkehrszentrum in Erfurt transportiert. Pilotprojekte gibt es auch in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

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27.05.2008

12:45 Uhr

Seite 47

Nutzfahrzeuge

TSG: Transparente Beschaffungslogistik mit System Jubiläum für ein erfolgreiches Logistikprojekt: Vor zwei Jahren legte die Thüringer Speditionsgesellschaft (TSG) in Ohrdruf den Grundstein für das Beschaffungslogistikkonzept für die MITEC Automotive AG, Eisenach. Ziel war es, die Warenverfügbarkeit zu optimieren und die Planungssicherheit zu verbessern. Die MITEC Automotive AG zählt zu den weltweit führenden Unternehmen der Automobilantriebstechnik. Schwerpunkt bilden Geräuschemissionen des Antriebsstranges. Gemeinsam mit der MITEC engine.tec GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der MITEC Automotive AG, ist die MITEC-Gruppe auch weltweit führend im Bereich der Massenausgleichssysteme. Beschaffungslogistik mit vorauseilenden Sendungsinformationen Im Rahmen der Beschaffungslogistik avisiert der MITEC-Zulieferer zunächst Versandbereitschaft an die TSG. „Wir stimmen daraufhin die genaue zeitliche Übernahme der Zulieferteile ab und speisen die Daten in das System der StückgutKooperation IDS ein“, sagt Marc Geis, TSG-Niederlassungsleiter. Die deutschlandweit 42 IDS-Partner holen die Ware

bei den Zulieferern ab und liefern sie nach Ohrdruf, wo TSG für deren Konsolidierung sorgt. Pünktlich am nächsten Morgen liefert TSG die Ware bei den MITECWerken an. Besonderes Plus: TSG ist über die neue IDS-IT-Technologie CADIS in der Lage, MITEC schon vorab sehr detailliert zu informieren, welche Teile als nächstes angeliefert werden und welcher Lieferant die Liefertermine nicht einhalten kann. Der Automobilzulieferer kann so die Produktion optimal planen.

wurde bereits in die BeschaffungslogistikKette aufgenommen. Marc Geis: „Auch in der globalen Beschaffungslogistik werden wir MITEC effektive Serviceleistungen mit kürzesten Laufzeiten bieten – dank des weltweiten flächendeckenden Netzwerkes der Geis-Gruppe.“ Die TSG ist ein Tochterunternehmen der Geis-Gruppe, zu der auch die Geis SDV GmbH gehört. Über Geis SDV steuert die TSG alle weltweiten See- und Luftfrachttransporte. Kontakt

Weiterer Ausbau der TSG-MITEC-Beschaffungslogistik Für die Zukunft ist ein weiterer Ausbau des erfolgreichen Projektes geplant: Zunächst sollen die bestehenden FreiHaus-Lieferanten auf TSG umgestellt und weitere weltweite Zulieferer integriert werden. Das neue MITEC-Werk in China

TSG Thüringer Speditionsgesellschaft mbH Westfalenstraße 7 D-99885 Ohrdruf Tel.: +49 (0) 3624 - 3717 0 Fax: +49 (0) 3624 - 3717 10 Internet: www.tsg-logistics.de

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Verlagssonderveröffentlichung

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27.05.2008

12:45 Uhr

Seite 48

Nutzfahrzeuge

Gute Zeiten für Nutzfahrzeuge

Foto: BMW AG

Die deutsche Produktion sowohl im Pkw-Bereich als auch bei Nutzfahrzeugen erreichte im April dieses Jahres dank boomender Exporte und sich stabilisierendem Inlandsmarkt ein Allzeithoch. Vor allem Nutzfahrzeuge verzeichnen einen deutlichen Zuwachs.

Wolfgang Tiefensee, Bundesverkehrsminister und Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer „Die Automobilindustrie ist für den Aufbau der neuen Bundesländer von größter Bedeutung. Im vergangenen Jahr wurden an ostdeutschen Standorten der Automobilindustrie 26,8 Prozent mehr Fahrzeuge produziert als noch 2006. Das ist ein Erfolg für die Unternehmen und die Beschäftigten. Ostdeutschland ist auf dem Weg, weltweit zu einem der bedeutendsten Zentren für High-Tech-Produkte der Automobilindustrie zu werden.“ (bo)

Im April 2008 rollten nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) mit 580.000 Pkw (+25 Prozent) und 52.000 Nutzfahrzeugen (+35 Prozent) bundesweit so viele Pkw und Nutzfahrzeuge von den Bändern der deutschen Hersteller wie nie zuvor. In den ersten vier Monaten übertraf die Pkw-Fertigung das Vorjahresniveau um vier Prozent, die Herstellung von Nutzfahrzeugen stieg gar um 13 Prozent. Dabei konnte die Produktion von schweren Lkw um gut zehn Prozent, die von Transportern sogar um 16 Prozent gesteigert werden. Das robuste Exportgeschäft und die gut gefüllten Auftragsbücher lassen einen weiterhin positiven Jahresverlauf erwarten. Dank der dynamischen Nachfrage aus Osteuropa und Asien sowie der trotz Dollarschwäche nochmals gestiegenen Ausfuhren nach Nordamerika konnten die Pkw-Exporte, die im April um über ein Viertel (+27 Prozent) zulegten, im bishe-

rigen Jahresverlauf um fünf Prozent ausgeweitet werden. Bei Nutzfahrzeugen zogen die Exporte, angesichts anhaltend starker Nachfrage aus osteuropäischen Ländern, im bisherigen Jahresverlauf in beiden Gewichtsklassen mit jeweils 18 Prozent nochmals kräftig an. Analog zum Pkw-Absatz konnte auch im Nutzfahrzeugsektor im April mit 31.800 Einheiten ein deutliches Plus von 20 Prozent bei Neuzulassungen erreicht werden. Besonders dynamisch entwickelte sich der inländische Absatz von Transportern, der bis April mit 76.400 Fahrzeugen um elf Prozent zulegen konnte. Obwohl das Neuzulassungsgeschehen von Lkw über sechs Tonnen nach wie vor von Lieferengpässen bestimmt ist, blieb der Inlandsabsatz in den ersten vier Monaten mit 32.500 Stück (-drei Prozent) nur knapp hinter dem Vorjahresniveau zurück. (bo) !

www.vda.de

EMV-Prüflabor: CE-LAB prüft Elektronikkomponeten für KFZ Dank des Einsatzes moderner elektronischer Komponenten wie zum Beispiel ABS und ESP ist die Sicherheit moderner Kraftfahrzeuge in den letzen Jahren deutlich gestiegen. Mittlerweile ist der Elektronikanteil an der Wertschöpfung auf etwa 30 Prozent gestiegen. Ein Ende dieses Trends ist nicht abzusehen. Der Einsatz der Elektronik birgt aber auch zusätzliche Risiken. Neben der Zuverlässigkeit ist die Sicherstellung der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) eine wesentliche Aufgabe im Entwicklungsprozess. Dabei geht

es um die ungewollte Abstrahlung von hochfrequenten Störungen aus den Baugruppen und die Störfestigkeit der Geräte im KFZ-typischen Umfeld. Die CE-LAB GmbH betreibt in Ilmenau ein von der DATech und dem Kraftfahrtbundesamt nach EN/ISO 17025 akkreditiertes Prüflabor zum Nachweis der EMV-Eigenschaften von KFZ und deren Komponenten. Auf einer Laborfläche von 1.000 Quadratmetern können EMV-Prüfungen nach EURichtlinien, OEM-Spezifikationen sowie Entstörmaßnahmen durchgeführt werden. Damit kann die CE-LAB GmbH als vom KBA zugelassener Technischer Dienst Prüfungen für das Prüfgebiet 08 (Elektrik/ Elektronik) mit dem Prüfumfang Elektromagnetische Verträglichkeit nach folgenden Prüfverfahren anbieten: EU-Richtlinie 72/245/EWG (KFZ) EU-Richtlinie 75/322/EWG (lof) EU-Richtlinie 97/24/EG UN-ECE-Regel R10, (KFZ-EUB) EMV-Richtlinie 2004/108/EG Die CE-LAB GmbH betreut Hersteller bei der Durchführung von Typgenehmigungsverfahren für die e1/E1-Kennzeichnung

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Verlagssonderveröffentlichung

gemäß oben genannter Richtlinien. Die CE-LAB GmbH ist durch die Mitarbeit in Fachgremien aktiv an der Ausarbeitung von EMV-Normen beteiligt und kann dadurch frühzeitig auf kommende Anforderungen hinweisen und reagieren. Zu den Kunden gehören Entwickler von elektronischen Komponenten für OEM-Kunden oder den Nachrüstmarkt. Die CE-LAB GmbH hat einen EMV-Arbeitskreis initiiert, der im Rahmen des VDE-Bezirksvereins Thüringens durchgeführt wird und allen interessierten Entwicklern offen steht.

EMV-Prüfzentrum

DAT-P-209/05-00 KBA-P 00079-06

Kontakt CE-LAB GmbH Am Hammergrund 1 D-98693 Ilmenau Tel.: +49 (0) 3677 - 6479 80 Fax: +49 (0) 3677 - 6479 99 E-Mail: info@ce-lab.de Internet: www.ce-lab.de www.made-in-thueringen.com


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27.05.2008

12:45 Uhr

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Nutzfahrzeuge

Good Times for Commercial Vehicles In April 2008, according to details from the German automotive association, more cars and commercial vehicles than ever before in Germany rolled off the conveyors of the German manufacturers, with 580,000 cars (+25 percent) and 52,000 commercial vehicles (+35 percent). In the first four months, car production exceeded the level of the previous year by four percent and the production of commercial vehicles rose by as much as 13 percent. Here, the production of heavy lorries increased by a good ten percent and the production of transporters by as much as 16 percent.

The tough export business and the well-filled order books promise a continued positive trend for the year. Thanks to the dynamic demand from Eastern Europe and Asia and - despite the weakness of the dollar - the repeated rise in exports to North America, car exports increased by five percent on the trend of the previous year, having risen by over one quarter (+27 per-cent) in April. In commercial vehicles, in view of the sustained strength of demand from Eastern European countries, exports in both weight

categories again rose strongly at 18 percent each. In line with car sales, at 31,800 units the commercial vehicle sector also achieved a significant plus of 20 percent for new registrations in April. The domestic sale of transporters showed a particularly dynamic trend, having increased by eleven percent, with 76,400 vehicles by April. Although new registrations of lorries over six tonnes continue to be determined by supply bottlenecks, domestic turnover in the first four months was only slightly lower than the level of the previous year, at 32,500 pieces (- three percent). (bo)

Reif für die Inseln optimax Logistik + Spedition GmbH: täglich - direkt - sicher von und nach England und Irland Die optimax Logistik + Spedition GmbH wurde 1997 von Elie G. Daniel (gest. 2006) im thüringischen Saalfeld gegründet. Das Unternehmen ist regional der führende Anbieter bei Logistikdienstleistungen nach Großbritannien und Irland. Mit dem Schwerpunkt auf der „Grünen Insel“ besetzen die Saalfelder eine echte Marktlücke: Nur wenige Spediteure, vor allem im Osten Deutschlands, konzentrieren sich auf dieses Gebiet. Seit 2006 leitet Markus Daniel das Unternehmen. Gemeinsam mit langjährigen, erfahrenen Mitarbeitern baut der Bruder des Gründers den Erfolg von optimax weiter aus. Die Stärken: optimaler Service, Warenkoordination auf höchstem Niveau und Abwicklung mit maximaler Qualität. Überdurchschnittliches Engagement der qualifizierten Mitarbeiter, länderspezifisches Know-how, Flexibilität, die Zufriedenheit der Kunden und ein gutes Gespür

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für deren Bedürfnisse kennzeichnen die Unternehmensphilosophie von optimax und haben entsprechend höchste Priorität. Das Ergebnis dieses Denkens ist eine Zuverlässigkeitsquote von 99,7 Prozent. Im Jahr 2003 erfolgte die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000. Bewährte Subunternehmer garantieren mit modernster Ausstattung die Einhaltung der Logistikkette, die Kontinuität in der Personalpolitik sorgt für Vertrauen bei Kunden und Lieferanten. Der Relations-Spezialist optimax genügt modernsten Anforderungen. Immer mehr direkte Verlader erkennen die Vorteile gegenüber dem „One-Stop-Shopping“ und greifen gern auf die Erfahrungen von optimax zurück. Mit festen Linien-LKWs und regelmäßigen Schulungen des Fahrerpersonals entsprechen die Saalfelder den

anspruchsvollen Anforderungen insbesondere der Automobilindustrie. Die optimax Logistik + Spedition GmbH verfügt über eine Reihe von Referenzen aus dieser Branche, in der Präzision mit die wichtigste Rolle spielt. Die Saalfelder stehen für Kontinuität und Flexibilität durch just-in-time-Verkehre und just-in-sequence-Transporte für namhafte Dienstleister, Lieferanten und Zubringer der Automobilindustrie in Thüringen und in den angrenzenden Bundesländern. Nach festem Fahrplan brechen täglich in Saalfeld die LKWs auf, um Städte wie Dublin, Belfast, Manchester oder Liverpool anzusteuern. Sommer wie Winter, ob Sturm auf der englischen und irischen See, Stau im Ruhrgebiet oder Fährstreik in den Abgangshäfen: Das Zeitfenster von drei Stunden auf einer Entfernung von über 1.300 Kilometern wird eingehalten. Und zwar täglich aufs Neue.

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27.05.2008

12:45 Uhr

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Foto: MAN AG

Nutzfahrzeuge

Foto: MAN Nutzfahrzeuge AG

Eine Branche in Aufbruchstimmung

Dipl.-Ökonom Anton Weinmann, Mitglied des Vorstands der MAN Aktiengesellschaft und Vorsitzender des Vorstands der MAN Nutzfahrzeuge AG

The Commercial Vehicle Business is Booming Order receipts by German lorry manufacturers continue to rise and new markets in Eastern Europe and Asia promise further growth. Russia is particularly attractive. „I remain optimistic for 2009, even if we will not be able to repeat the record levels of 2007 and 2008“, Anton Weinmann, board chairman of MAN commercial vehicles, predicted at the 4th annual EUROFORUM congress on „trends in the commercial vehicle industry“ at the beginning of April 2008 in Munich. According to current studies, the road transport of goods will almost double in Germany by 2025. The industry needs to cope with this increased volume. Internationalisation, environmental compatibility and process optimisation are the slogans of the future. Fiat-Professional executive Thomas Hajek pointed out that the organisational structure of commercial vehicle manufacturers would have to adapt to the market. „We need a product development and marketing process“, explained Prof. Dr. Horst Oehlschlaeger from Volkswagen commercial vehicles. He proposed „affordable lightweight construction“ for the new generation of vehicles. Ulrich Schöpker, executive of trailer manufacturer Schmitz Cargobull, demonstrated the advantages of innovative vehicle communications technology. Dr. Hans Geesmann from Volvo Trucks said that climate protection demanded the combination of energy efficiency, alternative fuels and drives. (bo) 50

Verlagssonderveröffentlichung

München. Das Nutzfahrzeug-Geschäft brummt. Die Auftragseingänge deutscher Lkw-Hersteller steigen kontinuierlich an, und neue Märkte in Osteuropa und Asien versprechen weiteres Wachstum. „Für 2009 bin ich unverändert optimistisch, auch wenn wir das Rekordniveau von 2007 und 2008 wohl nicht mehr erreichen werden“, prognostizierte Anton Weinmann, Vorstandsvorsitzender von MAN Nutzfahrzeuge (Bild links), auf der 4. EUROFORUM-Jahrestagung „Trends in der Nutzfahrzeug-Industrie“ im April in München. Aktuellen Studien zufolge wird sich der Güterstraßenverkehr in Deutschland bis 2025 fast verdoppeln. Fiat-ProfessionalVorstand Thomas Hajek machte auf der Tagung deutlich, dass sich die Organisationsstruktur der Nutzfahrzeughersteller dem Markt anpassen müsse. Internationalisierung, Umweltverträglichkeit und Prozessoptimierung seien die Schlagwörter der Zukunft, so Hajek. „Das Thema Umwelt steht eigentlich über allem“, erklärte Prof. Dr. Horst Oehlschlaeger von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Daneben machten Globalisierung, Sicherheit, Mobilität, Entwicklungswerkzeuge und Kosten das Spannungsfeld der Automobilindustrie aus. In den Triademärkten USA, Westeuropa und Japan seien Emissionen und Verbrauch die vorherrschenden Themen, während in Lateinamerika, China und Indien die Kosten im Vordergrund stünden. Oehlschlaeger zitierte eine Studie der Boston Consulting Group, wonach von 2007 bis 2015 der Markt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge um 25 Prozent wachsen werde. Der größte Anteil entfalle dabei auf China, Indien, Russland und Südamerika. Im Jahr 2050 werde es weltweit zwei Milliarden Fahrzeuge geben; heute seien es knapp eine Milliarde. Der Trend gehe auch zu so genannten Megacities: 2030 würden 40 Prozent der Weltbevölkerung in Städten mit mehr als einer Million Einwohnern leben. Mit den steigenden Mobilitätsansprüchen seien auch neue Fahrzeugkonzepte für Transporter erforderlich, denn die Menschen in diesen riesigen Agglomera-

tionen müssten mit Gütern versorgt werden. „Eventuell dürfen Lkws oder generell Fahrzeuge mit konventionellem Verbrennungsmotor dann gar nicht mehr in die Innenstädte hinein“, meinte Oehlschlaeger. Aber auch alternative Antriebsenergien müssten regenerativ erzeugt werden. „Die Emissionsdiskussion wird schnell von der Ressourcendiskussion überholt werden“, so Oehlschlaeger. Das Unternehmen VW beschäftige sich daher auch im Nutzfahrzeugbereich mit neuen Kraftstoffund Antriebsstrategien, Motoren, Doppelkupplungsgetrieben und virtueller Fahrzeugentwicklung. Die neue Fahrzeuggeneration heiße „bezahlbarer Leichtbau“. Dafür müssten die Ingenieure interdisziplinär zusammenarbeiten. Oehlschlaeger: „Wir brauchen einen neuen Produktentstehungs- und -vermarktungsprozess.“ Für den Klimaschutz sei eine engere Kooperation zwischen Automobilherstellern und Umweltverbänden nötig. Auf Kraftstoffverbrauch und Emissionen wirkt sich auch das Fahrzeuggewicht aus. Dabei sind sowohl die Nutzlast als auch das Eigengewicht von Bedeutung. Dr. Holger Haddenhorst von Alcoa Automotive präsentierte auf der EUROFORUMTagung Leichtbau-Strukturlösungen für Lkw, Busse und Pkw. Die Vorgaben der Euro-6-Norm, Hybridantriebe und weitere Komfortausstattungen führten zu höherem Leergewicht. Seine Botschaft: „Aluminium-Strukturen bieten Potenzial für deutliche Gewichtseinsparungen. Für einen wirtschaftlichen Aluminium-Einsatz ist die werkstoffgerechte Gestaltung von funktionsintegrierenden Subsystemen von Vorteil.“ Für den Klimaschutz müssten Energieeffizienz, alternative Kraftstoffe und Antriebe kombiniert werden, sagte Dr. Hans Geesmann von Volvo Trucks. Der Volvo-Hybridantrieb zur Verbrauchs- und Schadstoffreduktion gehe Ende 2009 in die Vorserienproduktion. Diese Tagung zeigte, in welchem Wandel sich derzeit eine ganze Branche befindet. (bo) !

www.euroforum.de Nächste Tagung: 24./25.03.2009 www.made-in-thueringen.com


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Nutzfahrzeuge

Foto IAA

Commercial Vehicles: On the Move for Everyone

Nutzfahrzeuge: Für alle unterwegs Hannover. So lautet das Motto der 62. Internationalen Automobilausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge in Hannover. Auf der letzten IAA Nutzfahrzeuge 2006 wartete der Gemeinschaftsstand des automotive e.V. (at) mit insgesamt 17 Thüringer Unternehmen auf. Auch Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (im Bild links) kam 2006 mit verschiedenen Ausstellern, darunter Alexander Tietje (im Bild rechts), Vorsitzender der Geschäftsführung der Kögel Fahrzeugwerke, ins Gespräch. Prof. Dr. Bernd Gottschalk, damaliger Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) bilanzierte die IAA Nutzfahrzeuge 2006: „Diese IAA war die erfolgreichste Nutzfahrzeugmesse. Es war eine IAA der Superlative. In allen wichtigen Kriterien wurden neue Bestmarken gesetzt. Es wur-

den mehr Abschlüsse unterschrieben und mehr Aufträge erteilt als jemals zuvor. Mit 265.500 Besuchern haben wir das bereits hervorragende Ergebnis aus 2004 getoppt und um über vier Prozent zugelegt. Mit 1.556 Ausstellern aus 46 Ländern waren 14 Prozent mehr auf dieser Messe als 2004. Mit 253 Weltpremieren hat die IAA 2006 mehr Innovationen gezeigt denn je“. Mit 3.500 Gästen wurde auch im „Kongress-Teil“ ein neuer Rekord erreicht. Nun liegt es an Ausstellern und Besuchern, dieses Jahr an den Erfolg von 2006 anzuknüpfen. Auch Thüringen wird dazu beitragen. (bo) !

www.iaa.de 25.09. bis 02.10.2008, Hannover

Präzision in Perfektion Wenn es um Präzision in der Metallbearbeitung geht, ist die AGA Zerspanungstechnik Gera GmbH eine exzellente Adresse. Das 1991 gegründete Unternehmen, das nach einer Insolvenz 2007 unter dem Dach der ZF Sachs AG Schweinfurt neu durchstartete, gilt in der Automobilindustrie als leistungsfähiger, flexibler und zuverlässiger Partner für die Herstellung von Dreh-, Fräs- und Räumteilen. Dieser gute Ruf soll dem Unternehmen nun auch Türen in ähnliche Märkte öffnen. So haben die rund 120 Mitarbeiter nicht nur andere Sektoren der Fahrzeugindustrie ins Visier

genommen, sondern auch den Flugzeugbau und Produzenten von Pumpenteilen. Der hochmoderne Maschinenpark in der 2.800 Quadratmeter großen Produktionshalle bietet beste Voraussetzungen für die Bearbeitung von Werkstoffen aus Stahl, Edelstahl, Aluminium und Bronze. Dabei setzt der Zerspanungsspezialist insbesondere auf die Fertigung von Großserien. Rund 20 Millionen Euro wurden allein in die moderne Technik investiert, zu der 26 CNC-Drehautomaten und 13 CNC-Fräsbearbeitungszentren gehören. Auf der verketteten Räumlinie werden in Verbindung

This is now the motto of the 62nd International Automobile Exhibition (IAA), this year focusing on commercial vehicles in Hanover. At the IAA for commercial vehicles in 2006, the automotive e.V. (at) community stand alone came up with a total of 17 companies from Thuringia. Prof. Dr. Bernd Gottschalk, former president of the German Association of the Automotive Industry (VDA) summed up the 2006 IAA for commercial vehicles: „With 265,500 visitors, we have already exceeded the outstanding success of 2004 by more than four percent. With 1,556 exhibitors from 46 countries, there were 14 percent more at this fair than the previous record from 2004. With 253 world premiers, this IAA has shown more innovations than ever before“. With 3,500 international guests, a new best was also recorded in the „congress section“ of the IAA for commercial vehicles. (bo)

mit Vertikaldrehautomaten hochkomplizierte Teile hergestellt. Die AGA Zerspanungstechnik Gera GmbH versteht sich als Partner ihrer Kunden von der Entwicklung eines Produkts bis zu dessen Fertigung. Know-how, neue Fertigungsverfahren und die Kompetenz der Mitarbeiter garantieren auch die Realisierung individueller Konzepte der Kunden. Diese können sich auf die erstklassige Qualität aus dem nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifizierten Hause AGA Zerspanungstechnik verlassen. Hochmoderne Messtechnik begleitet die Erzeugnisse durch den gesamten Produktionsprozess bis zur Auslieferung an den Kunden. Ziel für 2008 ist die Zertifizierung nach TS 16949. (ul)

Zerspanungstechnik Gera GmbH Kontakt AGA Zerspanungstechnik GmbH Hermsdorf 31 a D-07554 Gera Tel.: +49 (0) 366 95 - 832 0 Fax: +49 (0) 366 95 - 832 20 E-Mail: info@aga-zt.de Internet: www.aga-zt.de www.made-in-thueringen.com

Verlagssonderveröffentlichung

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Nutzfahrzeuge

The next step was made in mid April 2008: the second phase of construction, cathodic dip painting (CDP), was finished and commissioned.

Millionen für die Umwelt

Millions for the Environment

Umweltschutz wird bei Multicar in Waltershausen schon seit langem groß geschrieben. Bereits im Oktober 2007 nahm der zur Hako-Gruppe gehörende Hersteller von Spezialfahrzeugen eine neue umweltschonende Lackieranlage für den Decklack in Betrieb. Mitte April 2008 folgte der nächste Schritt:

For the users, environmental protection plays an important role even in the daily use of the Multicar equipment carrier. The three series, FUMO, M 26 and TREMO carriers, provide their services in communities, in gardening and landscaping, on building sites and in waste disposal. Even before the current environmental standards came into force, the compact utility vehicles were fitted with Euro 4-motors. As a result of this, they are entitled to display the green logo and therefore have free access to designated environmental zones at all times.

Waltershausen. In Anwesenheit von Ministerpräsident Dieter Althaus wurde der zweite Bauabschnitt, eine kathodische Tauchlackierung (KTL), fertig gestellt und in Betrieb genommen.

angebaut. In diesem Anbau befinden sich die chemische Vorbehandlungsstrecke, das KTL-Bad, die Öfen und der gesamte Wartungstrakt für die voll automatische Anlagentechnik.

Umweltschutz spielt auch im täglichen Einsatz der Multicar-Geräteträger bei den Anwendern eine wichtige Rolle. Die drei Baureihen FUMO, M 26 und TREMO Carrier verrichten ihre Dienste in Kommunen, im Garten- und Landschaftsbau, auf Baustellen und in der Entsorgung. Bereits vor Inkrafttreten der aktuellen Umweltnormen wurden die kompakten Nutzfahrzeuge mit Euro 4-Motoren ausgestattet. Dank dieser umweltfreundlichen Motoren dürfen sie die grüne Plakette tragen und haben so auch in ausgewiesenen Umweltzonen allzeit freie Fahrt.

Durch den Einsatz von Wasserlacken, sowohl bei der Grundierung als auch beim Decklack, wird auf umwelt- und gesundheitsschädliche Lösemittel verzichtet. Ziel war es, den Ausstoß flüchtiger organischer Verbindungen von rund 15 Tonnen im Jahre 2006 auf weniger als 6 Tonnen pro Jahr zu minimieren. Ein weiterer Umweltaspekt ist, dass die komplette Anlage abwasserfrei betrieben wird. Durch eine ausgefeilte Kaskadenschaltung wird der Verbrauch von Frischwasser auf ein Minimum reduziert. Alle entstehenden Abwässer werden in der eigenen Abwasseraufbereitung regeneriert und dem Prozess wieder zugeführt. Hierbei entstehen lediglich Konzentrate bzw. Filtrate, die separat entsorgt werden. Die flexible Prozesssteuerung der Anlagetechnik für den Decklack ist für die Produktion der Multicar-Geräteträger ideal. Sowohl das Lackieren von Kunststoffen als auch von Stahlteilen mit unterschiedlichen Taktzeiten lässt sich optimal realisieren. Ein Farbwechsel benötigt zum Beispiel nur etwa eine Minute. Aufgrund der Innenabmaße des Warenträgers von 3,7 x 1,7 x 1,7 Meter besitzt Multicar zur Zeit Thüringens größte KTL-Taktanlage (siehe Bild oben). Diese Größe ist auf dem Markt selten und gefragt. Deshalb will das Unternehmen eventuell bereits Ende des Jahres damit beginnen, für Fremdfirmen Lackierarbeiten zu übernehmen. (uf)

The company has invested a total of 3.6 million Euros in the new plant and painting concept. 2.4 million Euros were invested in the – now completed – second construction phase alone. With the installation of the new coating plant, which provides a high level of corrosion protection, the Hako works have sent a signal that industrial production, improvement of coating quality and environmental and industrial protection are not contradictory concepts. By using waterbased paints both as primers and for topcoats, the use of solvents that are damaging to the environment and to health is avoided. The aim was to reduce the output of volatile organic compounds from around 15 tonnes in 2006 to fewer than 6 tonnes per year. Based on the internal dimensions of the product carrier, at 3.7 x 1.7 x 1.7 metres, Multicar currently owns Thuringia's largest timed CDP plant. This size is rarely available on the market and it is in demand. As such, by the end of the year, the company hopes to start taking on painting work for outside companies. (uf)

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Foto: Multicar

At Multicar in Waltershausen, environmental protection has long been a focal issue. Right back in October 2007, the special vehicle manufacturer – a member of the Hako group – started operating a new environmentally friendly painting plant for topcoat paints.

Verlagssonderveröffentlichung

Das Unternehmen investierte insgesamt 3,6 Millionen Euro in das neue Anlagenund Lackierkonzept. Allein für den jetzt abgeschlossenen zweiten Bauabschnitt wurden 2,4 Millionen Euro eingesetzt. Mit der Installation der neuen Farbgebungsanlage, die einen hohen Korrosionsschutz auf Automobilstandard bietet, setzen die Hako-Werke ein Zeichen, dass industrielle Fertigung, Verbesserung der Beschichtungsqualität, Umwelt- und Arbeitsschutz kein Widerspruch sind. Die gesamte Anlagentechnik befindet sich auf dem neuesten Stand der Technik und ist für die verschiedenen Hauptlieferanten ein begehrtes Referenzobjekt. Und natürlich leistet die Anlage einen erheblichen Beitrag zur Standortsicherung im thürinigischen Waltershausen. Für die KTL-Anlage wurde eigens ein Anbau von 15 x 45 Meter an die vorhandene Halle der Farbgebung

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Post Mansfelder StraĂ&#x;e 56 06108 Halle (Saale) Germany Fon + 49 (0) 3 45.47 06 78-0 Fax + 49 (0) 3 45.47 06 78-90 eMail post@sam-dieagentur.de iNet www.sam-dieagentur.de Susanne Stader & Alexander Landgraf GbR


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Automotive Finanzen

Autobanken auf Erfolgskurs

Foto: AKA

Aufgrund des Erfolgs setzen die herstellerverbundenen Autobanken, die sich im Arbeitskreis der Banken und Leasinggesellschaften der Automobilwirtschaft (AKA) zusammengeschlossen haben, dieses Jahr ihre Kompetenzoffensive von 2007 im deutschen Kfz-Handel fort.

Link into the success of 2007: the planned manufacturer based autobanks that have joined forces in the working group of the banking and leasing companies of the automotive industry (AKA). „With our financial service, we will continue to pursue this consistently in 2008,“ emphasised Klaus Bentz, board chairman of Fiat Bank GmbH and AKA spokesman: with a market share of over 60 percent in the field of new cars and 50 percent in the field of used cars, the twelve members of AKA are the market leaders for automotive financial services in Germany. (bo)

Nach einem deutlichen Plus bei den PkwNeuzulassungen allein nur im Januar dieses Jahres (+10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) erwarten Experten für 2008 etwa 3,6 Millionen neu zugelassene Fahrzeuge in Deutschland. Beliebt beim Erwerb eines Neuwagens sind laut AKA Mobilitätspakete, die herstellerverbundene Autobanken anbieten. „Wir sehen in diesem anhaltenden Markterfolg zugleich die klare Verpflichtung, Autohaus-Kunden auch weiterhin ihren Wunsch nach sorgenfreier und unkomplizierter Mobilität zu erfüllen“, betont Klaus Bentz, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Fiat Bank GmbH und AKA-Sprecher (Bild links). Seit 2006 haben sich allein über 1,6 Millionen Kunden für sogenannte gebündelte Dienstleistungen entschieden. Der AKA ist ein Zusammenschluss namhafter herstellerverbundener Finanzdienstleistungsgesellschaften, darunter Banque

PSA Finance, BMW Financial Services, Fiat Bank, Ford Financial, GMAC Bank, Honda Bank, Mercedes-Benz Bank, MKG Bank, RCI Banque, Toyota Financial Services, Volkswagen Financial Services und Volvo Auto Bank. Seit 2007 schickt der AKA externe und interne Trainer in deutsche Autohäuser, um diese für kompetente Finanzierungsberatung fit zu machen. Dies wird nun aufgrund der positiven Resonanz auch 2008 fortgesetzt. Die insgesamt zwölf Mitglieder des AKA sind mit einem Marktanteil von über 60 Prozent im Neuwagenund 50 Prozent im Gebrauchtwagenbereich Marktführer für automobile Finanzdienstleistung in Deutschland. Derzeit vertrauen ihnen über neun Millionen Kunden die Finanzierung an. Die im AKA organisierten Institute repräsentieren 39 Automobilmarken und beschäftigen bundesweit rund 9.000 Mitarbeiter. (bo) !

www.autobanken.de

AUTOMOTIVE

PERMANENTE KOSTENREDUZIERUNG IST VIELLEICHT NOCH KEIN ERFOLGSGARANT. Dies ist eine der Kernaussagen der Studie „Hochleistungsbranche Automobilzulieferer“, die wir in Zusammenarbeit mit der Strategieberatung Oliver Wyman erstellt haben. Hier analysieren wir nicht nur einen, sondern alle relevanten Erfolgsfaktoren in diesem harten Geschäft. Mehr noch: Wir zeigen auch Lösungen auf, wie Zulieferbetriebe dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie erhalten Sie kostenlos unter Telefon: 0361/672 82 30 oder 03641/59 32 03. www.hvb.de/corporatebanking

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Verlagssonderveröffentlichung

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Automotive Finanzen

Die Hochleistungsbranche der Automobilzulieferer Um im Wettbewerb bestehen zu können, benötigen Unternehmen Kapital. Wirtschaftsspiegel Thüringen sprach darüber mit Hans-Ulrich Göhringer, Leiter der Niederlassung Thüringen der HypoVereinsbank.

Hans-Ulrich Göhringer, Leiter der Niederlassung Thüringen HypoVereinsbank Wirtschaftsspiegel: Im verschärften Wettbewerb unter den Automobilzulieferern gibt es sicher Gewinner und Verlierer? Göhringer: „Das ist richtig. Nicht alle Zulieferer entwickeln sich gleich. Gerade die oberen 25 Prozent der Branche, die TopPerformer, konnten im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bei allen Leistungskennzahlen (Rohertrag, Gesamtkapitalrendite, operativer Gewinn und Umsatz), die als wichtige Messgrößen für den Erfolg eines Unternehmens gelten, in den letzten Jahren weiter zulegen. Bei den Zulieferern im unteren Viertel dagegen ist die durchschnittliche Gesamtkapitalrendite von 2,9 Prozent in 2001 auf minus ein Prozent in 2005 gesunken und der operative Gewinn lag bei minus 0,5 Prozent. Unabhängig von der Eigentümerstruktur sind Zulieferer dann erfolgreich, wenn sie

ihre wirtschaftlichen Ziele langfristig verfolgen. Firmen, die sich in der Hand von Private-Equity-Gesellschaften befinden, erreichten mit durchschnittlich 6,8 Prozent sogar eine deutlich höhere Gesamtkapitalrendite als Familienunternehmen, die im Schnitt bei 3,4 Prozent lagen. Der Grund für diese Unterschiede liegt in der Einstellung: Die Mehrheit der Familienunternehmen (59 Prozent) ist bereit, auch langfristig eine unterdurchschnittliche Leistung zu akzeptieren, solange die Eigenständigkeit gesichert ist. Nachhaltigkeit wird hier im Sinne von Unabhängigkeit verstanden. Bei von Private-EquityFonds gehaltenen Unternehmen sind dagegen nur 14 Prozent bereit, zugunsten anderer Ziele auch langfristig auf den wirtschaftlichen Erfolg zu verzichten.” Wirtschaftsspiegel: Wo sehen Sie denn den größten Handlungsbedarf? Göhringer: „Bei der globalen Abdeckung. Gerade Mittelständler scheuen oftmals die hohen Risiken einer Internationalisierung und befürchten eine Überbeanspruchung der vorhandenen Managementkapazitäten. Viele Zulieferunternehmen konzentrieren sich daher auf Europa und reagieren erst, wenn der Druck von Seiten der Automobilhersteller kommt. Die großen Automobilzulieferer verfügen in puncto Globalisierung eindeutig über einen Wettbewerbsvorteil. Sie betreiben bereits Werke in Indien, Osteuropa oder China, um vor Ort zu entwickeln, zu fertigen und zu verkaufen.“ DAS GESPRÄCH FÜHRTE REDAKTEUR UWE FROST, ERFURT

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www.hvb.de/firmenkunden

Hintergrund Studie: Was unterscheidet denn die erfolgreichen von erfolglosen Automobilzulieferern? Obwohl Erfolg in der Zulieferindustrie unterschiedlich gemessen wird, waren sich in der Studie „Hochleistungsbranche Automobilzulieferer“, die die Unternehmensberatung Oliver Wyman zusammen mit Experten der HypoVereinsbank kürzlich erstellte, die befragten Topmanager einig, dass die wichtigste Maßzahl für den Erfolg eines Unternehmens die langfristige Wirtschaftlichkeit ist: Operativer Gewinn, Cashflow, Umsatzrendite (EBITDA zu Umsatz) und Umsatzwachstum sind die entscheidenden Erfolgsmaßstäbe. Bei vielen Unternehmen nehmen „weiche“ Faktoren eine vergleichbar wichtige Stellung ein, allen voran die Mitarbeiterzufriedenheit und das Schaffen von Arbeitsplätzen (86 Prozent), Innovations- und Technologieführerschaft (44 Prozent) oder Kundenzufriedenheit und positive Marktpräsenz (36 Prozent). Nur Unternehmen, die bei nahezu allen Erfolgskriterien führend sind, können jedoch wirklich erfolgreich sein. (uf) www.made-in-thueringen.com

High Performance Sector Automotive Suppliers Not all suppliers develop in the same way. Hans-Ulrich Göhringer, Manager of the Thuringia branch of the HypoVereinsbank, says that, in the context of a profitability assessment, the top 25 percent of the sector in particular – the top performers – have continued to grow in terms of all performance figures in recent years. By contrast, the average total return on equity for all suppliers in the lower quartile fell from 2.9 percent in 2001 to minus one percent in 2005 and operating profit was at minus 0.5 percent. Irrespective of the ownership structure, suppliers are successful if they pursue their economic aims in the long term. At an average of 6.8 percent, firms in the hands of private equity companies actually achieved a significantly higher return on equity than family busi-nesses, which averaged 3.4 percent. The reason for these differences is in the attitude: most family businesses (59 percent) are prepared to accept below average performance, providing their independence is secure. In the case of businesses owned by private equity funds, however, only 14 percent are willing to sacrifice economic success in favour of other aims even in the long term. Göhringer sees that there is a need for action in global coverage. Medium sized companies in particular often shy away from the high risks of internationalisation and worry about overloading existing management capacities. As such, many supply companies concentrate on Europe and only react when the pressure comes from car manufacturers. (uf) Verlagssonderveröffentlichung

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Weltweit wichtigste Mobilitätsmesse

Fahrzeugindustrie und Maschinenbau

78. Internationaler Automobil-Salon Genf

Frankfurt/Main. „Die 62. Internationale Automobil-Ausstellung PKW im September 2007 gehört zu den erfolgreichsten IAAs in der Geschichte. Die Faszination Auto ist ungebrochen! Mit nahezu einer Million Besuchern aus 125 Ländern hat diese IAA sogar das Ergebnis des Jahres 2005 getoppt. Sie ist damit – gemessen an den Besucherzahlen – eine der beiden besten IAA PKW der Geschichte!“, bilanzierte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), den IAA-Abschluss 2007 in Frankfurt (im Bild rechts).

Leipzig. Mit rund 16.800 Besuchern schloss nach vier Messetagen am 29. Februar 2008 in Leipzig das Duo aus Zuliefermesse „Z“ und Maschinenbaumesse „intec“. mit einem Plus von 20 Prozent seine Pforten.

Genf (Schweiz). Mit rund 715.000 Besuchern zeigten sich die Aussteller des 78. Internationalen Automobil-Salons Anfang März dieses Jahres in Genf mehr als zufrieden. Insgesamt 130 Welt- und Europapremieren waren dabei zu sehen. Noch nie war das Exponaten-Spektrum so breit: Vom Low-Cost-Fahrzeug zum unbezahlbaren Traumauto und was dazwischen liegt, war alles zu bestaunen. Große Aufmerksamkeit wurde dieses Jahr den umweltschonenden Technologien gewidmet, insbesondere Elektrofahrzeuge hatten die Nase vorn. Auf die 94 Welt- und Europapremieren in der Kategorie Personenwagen, fielen allein 17 Fahrzeuge mit Alternativtechnologien. So hatte als erster Hersteller der Volkswagen-Konzern auf dem Autosalon in Genf einen DieselHybrid präsentiert: den Golf TDI Hybrid. Mit der Einführung werde jedoch nicht vor 2010 gerechnet.

„Die Thüringer Automobilzulieferer bieten auf der Messe eine Vielzahl technischer Innovationen, so eine Weltneuheit bei der Beleuchtung von Autokennzeichen, die in Eisenach entwickelt wurde“, freute sich Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (im Bild links). Aus Thüringen präsentierten sich Unternehmen wie die A.K.Tec GmbH aus Hörselberg, die Paragon AG aus Suhl, die ZF GmbH aus Gotha und die Plastic Omnium GmbH aus Eisenach. Erstmals nahm auch der Automotive Cluster Ostdeutschland ACOD e.V. gemeinsam mit Firmen aus Berlin/ Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und den Länderinitiativen teil. (bo/su) !

www.iaa.de 17.–27.09.2009, Frankfurt/Main

Insights into Innovations The Thuringian automotive industry is present at all the important national and international trade fairs. As such, it was presenting innovations at the 2007 IAA for cars in Frankfurt/ Main. With around one million visitors from 125 countries, the automotive show looks back on a record year. The East German 56

Foto: Autosalon/Genf

Foto: IAA

Foto: Leipziger Messe GmbH/Thomas Härtrich

Messen

Verlagssonderveröffentlichung

Auf den beiden Messen haben insgesamt etwa 1.200 Aussteller aus 28 Ländern auf 42.000 Quadratmetern ihre Angebote präsentiert – von Zulieferleistungen für Fahrzeugindustrie und Maschinenbau auf der „Z“ bis hin zu Fertigungstechnik, Werkzeug- und Sondermaschinen auf der intec. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden – besonders wenn man bedenkt, dass die Veranstaltungen in dieser Kombination erst das zweite Mal in Leipzig stattgefunden haben“, betont Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Leipziger Messe. Auch Thüringer Unternehmen waren in Leipzig erfolgreich vertreten; darunter die MOLDing Tec (TGF Schmaklden/Dermbach GmbH - Kooperationen im Werkzeug- und Formbau) oder die Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbH (siehe Bild). Der Fachbesucheranteil lag bei 99 Prozent. Dabei waren breite Industriebereiche vertreten, wobei Automobilbau, Automobilzulieferindustrie, Anlagen-, Maschinen- und Werkzeugbau die größten Besuchergruppen stellten. (bo) !

www.zuliefermesse.de 24.–27.02.2009, Leipzig

Automotive Cluster (Automotive Cluster Ostdeutschland, ACOD e.V.) was exhibiting for the first time, with 23 firms from all over the East German region on one community stand. At the Leipzig supplier trade fair „Z“ and its twin sister „intec“ in February 2008, the 1,200 exhibitors also included numerous businesses from Thuringia. The trade fair was impressive, with an increase of around 20 percent in visitor and

Auch Thüringer Unternehmer zeigten in Genf ihr Können. So präsentierte das Altenburger Unternehmen Gumpert Sportwagenmanufaktur GmbH seinen ApolloSportwagen auf der Genfer Autoschau. Rund 260 Aussteller präsentierten etwa 1.000 Marken aus mehr als 30 Ländern. Dabei betrug die Nettoausstellungsfläche etwa 77.550 Quadratmeter. (bo) !

www.salon-auto.ch 05.–15.03.2009, Genf (Schweiz)

exhibitor numbers. At the beginning of March 2008, Gumpert Sportwagenmanufaktur GmbH – based in Altenburg in Thuringia – also presented its current model to the confederates of the „Geneva car lounge“ with great success. This year in Geneva, Europe's large car manufacturers have concentrated their competences on environmentally friendly and alternative drive technologies. (bo) www.made-in-thueringen.com


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Messen

Gerade bei Fachmessen erweist sich die Kompaktheit des modernen Messezentrums in Erfurt mehr als günstig.

Vorstand Johann Fuchsgruber plant, neue Veranstaltungsthemen zu etablieren.

Messe Erfurt AG navigiert auf Erfolgsspur

Auf Beschleunigungskurs Der Wettbewerb um Marktanteile verschärft sich. In der Kfz-Industrie dreht sich alles um starke Automobilcluster, länderübergreifende Wertschöpfungsketten und Netzwerke. „Letztlich ist das auch in der Messewirtschaft nicht anders. Neben erstklassigen Produkten und Dienstleistungen zählen immer öfter schlagkräftige Partnerschaften“, bestätigt Johann Fuchsgruber, Vorstand der Messe Erfurt AG. Seit elf Jahren entwickelt sich das Messezentrum in der Landeshauptstadt Thüringens positiv. Rund 150 Veranstaltungen ziehen hier pro Jahr etwa eine halbe Million Besucher an. Von Anfang an bespielten die Entscheider in Erfurt drei Geschäftsfelder. Die wandelbare Kulisse, bestehend aus drei Hallen, Freigelände und CongressCenter auf 46.670 Quadratmetern wird nicht nur für Messen und Ausstellungen genutzt. Auch Kongresse und Tagungen sowie Events und Konzerte finden hier statt. Das Konzept stimmt. Allein im laufenden Jahr werden zirka 40.000 Kongressteilnehmer im Messezentrum erwartet. Der Zuspruch der Veranstalter von Kongressen mit begleitenden Fachausstellungen bestätigt gleichfalls immer wieder das architektonische Konzept der Landesmesse. „Kurze, überdachte Wege auf dem Gelände und die zentrale Lage der Stadt Erfurt in Deutschland sind eindeutige Pluspunkte“, weiß Johann Fuchsgruber. Das allein reicht allerdings noch nicht, um Kongressveranstalter zu überzeugen. In der Tagungsbranche sind Vorlaufzeiten von bis zu fünf Jahren für einen Veranstaltungsort die Regel. Um Großkongresse, wie beispielsweise den Deutschen Juristentag nach Erfurt zu holen, bedarf es des engen Zusammenwirkens von Stadt, Land und Messe. Ohne Partner geht es auch im klassischen Messegeschäft nicht. Sieben so genannte Eigenveranstaltungen stehen 2008 auf www.made-in-thueringen.com

dem Programm, darunter Erfolgsgaranten wie die Landwirtschaftsmesse „Grüne Tage Thüringen“ und die Internationale Kochkunstausstellung „Olympiade der Köche“. Solche Themen ließen sich ohne Partner weder realisieren noch ausbauen. „Aber das Messegeschäft lebt von immer neuen Ideen, und Kooperationen mit Partnern gewinnen bei Gastveranstaltungen ebenfalls an Bedeutung“, berichtet der Messe-Vorstand mit Blick auf die zwei jüngsten Projekte. So startete am Jahres-

Kontakt Messe Erfurt AG Gothaer Straße 34 D-99094 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 400 0 Fax: +49 (0) 361 - 400 1111 E-Mail: info@messe-erfurt.de Internet: www.messe-erfurt.de.de

anfang die 1. Automobilmesse Erfurt voll durch. Über 25.000 Besucher und 129 Aussteller sind eine Top-Leistung für eine Premierenveranstaltung. Autos gehören wie die erneuerbaren Energien zu den Ausstellungsthemen, die in der Zukunftsstrategie der Messe Erfurt AG als Weichensteller fungieren sollen. „Thüringen ist ein Solarland. Die Entwicklung und Nutzung dieser regenerativen Energie besitzt bei der Wirtschaftsförderung des Freistaates Priorität. Solare Kompetenz und Produktion haben hier ihre Wurzeln und beeinflussen sicher die künftige Gestaltung der Umwelt.“ Damit skizziert Johann Fuchsgruber das Konzept des 1. Internationalen Kongresses Bauhaus.SOLAR, den er gemeinsam mit dem SolarInput e.V. und der BauhausUniversität Weimar im November ausrichtet. Anknüpfend an die Bauhaustraditionen werden Architekten, Solarhersteller und Fachleute der Baubranche dann den Kontext von Technik, Design und Umwelt diskutieren. Die parallel zum Kongress laufende Fachausstellung rundet den fachübergreifenden Dialog anschaulich und praxisnah ab. Mit einem ähnlichen Synergiekonzept gelang es in Erfurt schon einmal, überregionale Aufmerksamkeit zu erreichen. So lädt die Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologien Rapid.Tech bereits zum fünften Mal zum interdisziplinären Erfahrungsaustausch nach Erfurt ein. Generative Fertigungsverfahren, Photovoltaik und Automobile - die Messe Erfurt AG setzt thematisch auf Erfolgsbeschleuniger. Angesichts der Vielzahl der gebuchten Veranstaltungen dürfte die Pole-Position von sechs Millionen Euro Umsatz für 2008 realisierbar sein. Verlagssonderveröffentlichung

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Messen

2008 - Branchenrelevante Messen und Veranstaltungen

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Juli 2008

10. BAIKA-Jahreskongress – Zulieferer Innovativ 2008 Zielgruppe: Hersteller und Zulieferer, Newcomer, Forschungsinstitute Datum: 02. Juli 2008 Ort: Audi Forum Ingolstadt www.bayern-innovativ.de/zulieferer2008 Branchentag Automotive Thrüingen 2008 Zielgruppe: Hersteller, Zulieferer, Politik, Forschungseinrichtungen Datum: 08. Juli 2008 Ort: ComCenter Brühl Erfurt www.automotive-thueringen.de PAACE Automechanika Mexico Zielgruppe: Hersteller, Zulieferer, Händler, Endkunden, Forschungseinrichtungen Datum: 09.–11. Juli 2008 Ort: Mexiko City, Mexiko www.paaceautomechanika.com British International Motor Show Zielgruppe: Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge Datum: 24. Juli–03. August 2008 Ort: London www.britishmotorshow.co.uk 08

August 2008

Moscow Auto Salon Zielgruppe: Fahrzeugbau (Automobile, Nutzfahrzeuge, Motorräder, Caravans, Kfz-Zubehör) Datum: 29. August–07. September 2008 Ort: Moskau www.crocusexpo.ru CARAVAN SALON DÜSSELDORF - Internationale Messe für Reisemobile und Caravans Zielgruppe: Fahrzeugbau (Automobile, Nutzfahrzeuge, Motorräder, Caravans, Kfz-Zubehör, Freizeit, Hobby) Datum: 29. August–07. September 2008 Ort: Düsseldorf / Messegelände www.caravan-salon.de 58

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September 2008

Nitra Motor Show Zielgruppe: Personenkraftwagen, leichte und schwere Nutzfahrzeuge Datum: 11.–16. September 2008 Ort: Nitra (Slowakai) www.agrokomplex.sk Automechanika - Internationale Leitmesse der Automobilwirtschaft Zielgruppe: Fahrzeugbau, Automobile, Nutzfahrzeuge, Motorräder, Caravans, Kfz-Zubehör Datum: 16.–21. September 2008 Ort: Frankfurt/Main - Messegelände www.automechanika.messefrankfurt.com IAA Nutzfahrzeuge Zielgruppe: Nutzfahrzeuge, Autobusse, Lastkraftwagen, Werkstattausrüstung, Karosserien Datum: 25. September–02. Oktober 2008 Ort: Hannover - Messegelände www.iaa.de 10

Oktober 2008

Mondial de l'Automobile Zielgruppe: Personenkraftwagen, leichte Nutzfahrzeuge, Teile, Dienstleistungen Datum: 04.–19. Oktober 2008 Ort: Paris (Frankreich) www.mondial-automobile.com Istanbul 2008 Zielgruppe: Personenkraftwagen Datum: 10.–19. Oktober 2008 Ort: Istambul (Türkei) www.odd.org.tr

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November 2008

ESSEN MOTOR SHOW - Weltmesse für Automobile, Tuning, Motorsport & Classics Zielgruppe: Personenkraftwagen, Automobilausstattung, Zubehör, Tuning, Oldtimer, Motorräder, Service Datum: 29. November–07. Dezember 2008 Ort: Essen - Messegelände www.essen-motorshow.de 12

Dezember 2008

International Automobile Exhibition Zielgruppe: Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge Datum: 06.–14. Dezember 2008 Ort: Bologna (Italien) www.motorshow.it Empfehlung 2009

2. Automobil Messe Erfurt 2009 Zielgruppe: PKW, Sportwagen, Verkaufs- und Präsentationsmesse Datum: 30. Januar–1. Februar 2009 Ort: Erfurt www.automobilmesse-erfurt AMI - AUTO MOBIL INTERNATIONAL mit AMITEC - Fachmesse für Fahrzeugteile, Werkstatt und Service Zielgruppe: Personenkraftwagen, Transport-, Nutz-, Ersatzteile, Zubehör, Tuning, Geländewagen, Werkstattausrüstung, Tankstelleneinrichtungen, Service, Dienstleistung Datum: 28. März 2009–05. April 2009 Ort: Leipzig - Messegelände www.ami-leipzig.de / www.amitec-leipzig.de

INTERMOT Köln Zielgruppe: Motorräder, -roller, Zweiradzubehör, Lederbekleidung, Bekleidung Datum: 08.–12. Oktober 2008 Ort: Köln - Messegelände www.intermot-koeln.de Reisen & Caravan Thüringen Zielgruppe: Caravan/Reisemobile, Tourismus Datum: 30.10.2008 bis 02.11.2008 Ort: Erfurt - Messegelände www.ramausstellung.de International Motor Show Zielgruppe: Personenkraftwagen, leichte und schwere Nutzfahrzeuge Datum: 31. Oktober–09. November 2008 Ort: Johannesburg (Südafrika) www.naamsa.co.za

Leipziger Messe GmbH / Rainer Justen-Behling

Foto: IAA Nutzfahrzeuge/VDA

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Weitere Termine unter: !

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27.05.2008

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Auf Volvo ist verlass Auf Ihren Volvo Partner auch. Auto-Haas GmbH Naulitzer Straße 53 07546 Gera Telefon 0365 8 33 10 0 Fax 0365 8 33 10 99 Mail lkw.gera@auto-haas.de Niederlassung Auto-Haas Nohra Steinbrüchenstraße 9 99428 Nohra Telefon 03643 82 88 0 Fax 03643 82 88 99 Mail lkw.nohra@auto-haas.de www.auto-haas.de

Volvo trucks. driving progress www.volvotrucks.de


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27.05.2008

12:46 Uhr

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Umwelt

Die Benzinpreise klettern in schwindelerregende Höhen und ein Ende ist noch nicht absehbar. Immer mehr Autofahrer sehen deshalb das Umrüsten ihres Fahrzeugs auf Autogas als lohnende Alternative. Dabei entwickelt sich der Markt dafür in Deutschland schneller als gedacht. Fast 200.000 Autos (Stand Januar 2008) fahren hierzulande inzwischen mit dem umweltfreundlichen und preiswerten Treibstoff. Vor zwei Jahren war es nicht einmal die Hälfte. Bis 2020 sollen zwei Millionen Fahrzeuge, die bivalent mit Benzin und Autogas fahren können, auf Deutschlands Straßen verkehren.

Günstiger tanken: Eine der 167 Autogas-Tankstellen in Thüringen.

Autogas auf dem Vormarsch Autogas, das aus Propan und Butan besteht, fällt zwangsweise als Nebenprodukt bei der Herstellung von Benzin und Diesel in den Raffinerien an. Selbst an den Bohrlöchern für Erdgas und Erdöl wird der kostbare Rohstoff nicht mehr thermisch entsorgt, sondern kommt über die Reinigung in den Raffinerien in Holland auch an deutsche Tankstellen. Allein in Thüringen gibt es davon 167, so dass kein Autofahrer unterwegs in die Bredouille kommen muss. Für die Umrüstung eines Benziners auf Autogas ist ein spezieller Nachrüstsatz erforderlich, der entweder „ab Werk“ eingebaut ist oder in einer autorisierten Werkstatt nachgerüstet wird. Von den zwölf Anbietern dieser Bausätze auf dem deutschen Markt ist die Firma Autogastechnik Triptis (AGT) GmbH der einzige Anbieter aus Thüringen. Bereits seit dem Jahr 1999 beschäftigten sich zwei Mitarbeiter der AGT mit Auto-

gasanlagen, anfangs nur als Einbaubetrieb, dann aber zunehmend als Anwender. Die Autogasanlagen wurden in enger Zusammenarbeit mit den Teileherstellern ständig verbessert und an die deutschen Fahrbedingungen und die sich verändernde Motorelektronik und Motortechnik angepasst. Seit dem Jahr 2005 verkaufen zehn Mitarbeiter der neu gegründeten Firma Autogastechnik Triptis GmbH an 650 Handwerksbetriebe – davon allein 107 in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt – Autogasanlagen und -anlagenteile. Damit liegt das Unternehmen beim Vertrieb von Gasantrieben bundesweit an fünfter Stelle, und jedes zehnte neu zugelassene Auto fährt mit einem Aggregat aus Triptis. Seit 2004 wurde das Abgasverhalten von 72 Fahrzeugen mit diesen Bausätzen getestet. Die entsprechenden Nachweise nach ECE R 115 für die VW- und Opelfahrzeuggruppen erarbeitete die Firma 2007 und 2008 zusammen mit dem TÜV Thüringen.

Sie wurden vom Kraftfahrt-Bundesamt Flensburg bestätigt. Zusammen mit Daihatsu Deutschland wurde der erste Bausatz für einen OEM-Importeur entwickelt und auf der diesjährigen Leipziger Automobil International (AMI), an der die Firma AGT GmbH bereits zum vierten Male teilnahm, vorgestellt. Seit März 2008 werden auch 150 Filialen der Werkstattkette A.T.U. Weiden direkt aus Triptis mit Gasanlagen beliefert. Anfragen aus Österreich, Schweiz, der Slowakei und Tschechien bestätigen den Triptisern, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Diese arbeiten seit 2006 auch mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau bei der Entwicklung zusammen. Die letzte Neuerung ist ein in Zusammenarbeit mit dem Hermsdorfer Institut für Technische Keramik (HITK) hergestellter Filter für Autogas. Und als neueste Produkte offeriert das für seine innovativen Ideen bekannte Unternehmen Additive für Benzin und Autogas aus Leutenberg.

Kontakt AGT Autogastechnik Triptis GmbH Zavoli Generalimporteur Deutschland Alte Neustädter Str. 5, D-07819 Triptis Tel.: +49 (0) 364 82 - 368 0 Fax: +49 (0) 364 82 - 368 20 E-Mail: info@zavoli.de Internet: www.auto-gas-technik.de 60

Verlagssonderveröffentlichung

Firmengebäude der AGT in Triptis

Messestand auf der AMI in Leipzig www.made-in-thueringen.com


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27.05.2008

12:46 Uhr

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Umwelt

Using technologies

Foto: IAA/VDA (September 2007)

Federal Chancellor Angela Merkel encourages the German automotive industry to continue to develop environmentally friendly technologies and promises full support from the federal government.

Technologie-Potenzial nutzen Bundeskanzlerin Angela Merkel ermuntert die deutsche Automobilbranche zur Weiterentwicklung klimafreundlicher Technologien und sichert Unterstützung der Bundesregierung zu. „Die Automobilbranche ist kraftvoller Motor für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Die Zahlen sprechen für sich: Mit über 250 Milliarden Euro beläuft sich der Umsatz auf rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes der deutschen Industrie. Das Thema, das in den letzten Jahren in den Mittelpunkt gerückt ist, ist die Frage des Klimawandels. Die Evidenz, dass ein solcher Klimawandel stattfindet und dass ein großer Teil davon vom Menschen gemacht ist, hat wissenschaftlich gesehen stark zugenommen. Ich bin der festen Überzeugung: Wir haben keine andere Wahl, als auf diese Frage zu reagieren. Wir werden diese Frage mit Sicherheit weder in Deutschland noch in Europa alleine beantworten können, denn die Europäische Union hat einen Anteil von 15 Prozent an den gesamten CO2-Emissionen. Aber wir nehmen uns des Themas innerhalb der Europäischen Union deshalb an, weil wir glauben, dass uns die innovative Stärke unseres Kontinents - Deutschlands hier natürlich in ganz besonderer Weise, wenn wir über das Auto sprechen - ermöglicht, Märkte der Zukunft zu sichern, und dass die Entwicklung neuer Technologien der einzige Weg ist, größeren Schaden weltweit zu verhindern. Hier stehen alle Länder gemeinsam in der Verantwortung. Auch wenn die Maßnahmen für gewisse Zeit unterschiedlich sein werden, müssen wir dies als globale Herausforderung begreifen. Deutsche Neuwagen gewinnen heute 57 Prozent mehr Leistung aus der gleichen Kraftstoffmenge als 1990. Die www.made-in-thueringen.com

sparsamsten Modelle deutscher Hersteller haben heute einen Verbrauch von immerhin nur 3,3 Liter je 100 Kilometer. Insgesamt 50 Modelle unterbieten jetzt schon die Fünf-Liter-Marke. Das zeigt, dass die Automobilindustrie hier auf einem ganz interessanten Weg ist. Es heißt eben nicht mehr ‚Komfort oder niedriger Spritverbrauch‘, sondern man versucht beide Entwicklungen zusammenzubringen. Das heißt also, wir müssen das technologische Potenzial möglichst gut nutzen. Hier gibt es die verschiedensten Ansätze: Clean Diesel, direkteinspritzende Benzinmotoren, moderne Katalysatorentechnik, sparsame Klimaanlagen, elektronische Reifendruckkontrollen. Es gibt also ein Gesamtdenken; an jeder Stelle des Automobils fragt man sich, welchen Beitrag man zu einem effizienten CO2-Emissionsgeschehen leisten kann. Ich möchte hier nicht unerwähnt lassen, dass in der gesamten CO2-Problematik die Verursacher aus dem Verkehrsbereich lediglich 17 Prozent unserer gesamten CO2-Emissionen ausmachen. Auch das muss man sehen. 40 Prozent der CO2-Emissionen kommen naturgemäß aus der Energiewirtschaft, 20 Prozent aus der Industrie, 13 Prozent aus den privaten Haushalten und 17 Prozent aus dem Verkehrsbereich. Sie sehen, wir haben hier verschiedene Bereiche, in denen wir mit ganz unterschiedlichen Möglichkeiten ansetzen müssen. Jeder muss seinen Beitrag leisten.“ (bo)

„The automotive industry is a powerful motor in Germany. At over 250 billion Euros, the turnover amounts to around one fifth of the total turnover of German industry. The issue that has come to the fore in recent years is the question of climate change. The evidence that such climate change is taking place and that a large part of this is caused by people has increased considerably from a scientific point of view. This question is one that we will certainly not be able to answer either in Germany alone or in Europe, as the European Union makes up a proportion of 15 percent of total CO2 emissions. Today, new German cars achieve 57 percent more performance than they did in 1900 from the same quantity of fuel. Nonetheless, the most economical models from German manufacturers today still consume just 3.3 litres per 100 kilometres. A total of 50 models are already undercutting the five-litre mark. It is no longer a question of ‚comfort of lower fuel consumption‘, but rather the aim is to combine both developments. As such, this means that we must exploit the technological potential as well as possible. There are various approaches here: clean diesel, direct injection petrol engines, modern catalytic converter technology, economical air conditioning systems and electronic tyre pressure monitoring. Here, I do not want to omit to mention that, in the overall CO2 problem, the causes from the transport industry contribute only 17 percent of our total CO2 emissions. 40 percent of emissions naturally come from the energy industry, 20 percent from industry, 13 percent from private households and 17 percent from the area of transport. As you can see, there are various areas here, which we need to approach with very different options. Everyone must do his bit.“ (bo)

AUSZÜGE AUS DER REDE ZUR ERÖFFNUNG DER 62. IAA

Verlagssonderveröffentlichung

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27.05.2008

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Foto: Porsche AG

Umwelt

Hybrid future

Innovationen für die Umwelt

A study by KPMG shows that drivers will buy significantly more hybrid vehicles in 2008 than in the previous year.

Autofahrer werden 2008 deutlich mehr Hybrid-Fahrzeuge kaufen als noch im vergangenen Jahr, bescheinigt eine Studie der KPMG (Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) mit Sitz in Berlin.

The majority of over 100 top managers of car manufacturers and suppliers are convinced of this. 43 percent are assuming that sales of these environmentally friendlier cars will increase by at least 16 percent this year.

Davon ist die Mehrheit von über 100 TopManagern internationaler Automobilhersteller und -zulieferer überzeugt. 43 Prozent gehen davon aus, dass der Absatz dieser umweltfreundlicheren Autos in diesem Jahr um mindestens 16 Prozent steigen wird. Jeder vierte Befragte erwartet sogar ein Absatzplus von mindestens 25 Prozent. 81 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass der Marktanteil von Hybrid-Fahrzeugen in den kommenden fünf Jahren weiter wächst.

In fact, every fourth person questioned is expecting sales to increase by at least 25 percent. 81 percent of those surveyed are convinced that the market share of hybrid vehicles will grow further in the next five years. Accounting and consultancy company KPMG used the occasion of the Detroit Motor Show (16–27.01.2008) to ask over 100 top managers about trends in the industry. As well as the hybrid systems (79 percent), most industry experts (78 percent) believe that fuel cell technology is the most important innovation for the next five years. At 67 percent and with a significant margin, innovations to improve safety already rank in third place in the challenges for the future. The increasing environmental awareness of customers is expressed even in the most important purchase criteria: experts are convinced that low fuel consumption is now equally as important to car buyers as the quality of a vehicle. Almost all of the experts questioned (92 percent) are expecting that the greatest amount of new production capacity in the next five years will be created in the Asian Countries. (bo)

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Verlagssonderveröffentlichung

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG hat aus Anlass der Detroit Motor Show (16.-27.1.2008) über 100 Top-Manager zu Trends der Branche befragt. Neben den Hybridsystemen (79 Prozent) ist nach Ansicht der meisten Branchenexperten die BrennstoffzellenTechnologie (78 Prozent) wichtigste Innovation der kommenden fünf Jahre. Neuerungen zur Verbesserung der Sicherheit rangieren mit 67 Prozent bereits mit deutlichem Abstand auf Platz drei der Herausforderungen für die Zukunft. Das steigende Umweltbewusstsein der Kunden drückt sich auch in den wichtigsten Kaufkriterien aus: Ein niedriger Benzinverbrauch ist Autokäufern nach Überzeugung der Fachleute heute ebenso wichtig wie Qualität eines Fahrzeugs. „Umweltthemen werden nach Ansicht der Experten immer wichtiger für die Autoindustrie. Wer hier gegenüber den Wettbewerbern die Nase vorne haben will, kommt nicht umhin, in die Entwicklung

sparsamerer Fahrzeuge und schadstoffarmer Antriebe zu investieren. Die Hybridtechnologie ist nicht nur eine Zwischenlösung auf dem Weg zur Brennstoffzelle, sondern stellt eine tragfähige Zukunftstechnologie dar. Interessant ist nun, wie die unterschiedlichen Antriebsformen möglichst effizient entwickelt und Synergien optimal genutzt werden, um die entstehenden Varianten beherrschen zu können. „Das bedeutet für die deutschen Hersteller, die momentan noch keine effizient ausgereiften Hybridmodelle anbieten, eine echte Herausforderung.“, so Dieter Becker, Leiter Automotive bei KPMG. Fast alle der befragten Experten (92 Prozent) gehen davon aus, dass in den kommenden fünf Jahren in Asien die meisten neuen Produktionskapazitäten geschaffen werden. An der Spitze sehen die Fachleute hierbei - wie im Vorjahr - chinesische und koreanische Hersteller. Insgesamt 83 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass in fünf Jahren in China bereits mehr als 12 Millionen Autos verkauft werden dürften - 2007 waren es rund neun Millionen. Überraschenderweise sagen deutlich mehr Befragte, dass indische Hersteller ihren Marktanteil ausbauen werden: Lag hier die Zustimmungsquote im vergangenen Jahr bei 55 Prozent, stieg dieser Wert jetzt auf 73 Prozent. (bo) !

www.kpmg.de www.made-in-thueringen.com


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27.05.2008

12:47 Uhr

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Umwelt

Alternative Fahrzeugantriebe mit Zertifikaten des TÜV Thüringen Alternative Antriebssysteme und Kraftstoffe stehen seit der starken Verteuerung der herkömmlichen Kraftstoffe noch mehr im Fokus der öffentlichen Diskussion. Neben Biodiesel werden insbesondere Erdgas (CNG) und Flüssiggas, auch unter der Bezeichnung Autogas oder LPG bekannt, verwendet. Der TÜV Thüringen als innovativer Dienstleister hat sich ebenfalls der Unterstützung solcher Entwicklungen verschrieben. Das Portfolio wurde entsprechend erweitert auf: Hauptuntersuchung an gasgetriebenen Fahrzeugen, Zertifizierung von Werkstätten als Fachbetriebe für die Umrüstung von Fahrzeugen für Autogas- oder Erdgasantriebe sowie Zertifizierung von kompletten Umrüstsätzen für die Hersteller Fahrzeuge, die mit Gas betrieben werden sollen, benötigen dafür gesonderte Antriebssysteme. Diese können entweder direkt bei der Herstellung eingebaut oder, und das ist häufiger der Fall, später auf Kundenwunsch nachgerüstet werden. Bei der Nachrüstung wird einfach parallel zum herkömmlichen Antrieb das alternative System installiert. Beide Systeme benutzen den gleichen Motor und das gleiche Ansaugsystem, haben aber verschiedene Tanks. Bis allerdings ein Fahrzeug mit einem Gasantriebssystem nachgerüstet werden kann, muss dieses System europäische und internationale Normen erfüllen. Die wichtigsten Forderungen für Gasantriebssysteme auf der Basis Flüssiggas und Erdgas wurden in der internationalen Rechtswww.made-in-thueringen.com

norm „ECE-Regelung Nr. 115 über Nachrüstsysteme für Flüssiggas und Erdgas“ (ECE-R 115) definiert. Danach müssen Einbausysteme, um verwendet werden zu können, eine Genehmigung des Kraftfahrtbundesamtes vorweisen, die sich auf ein Gutachten einer akkreditierten Stelle bezieht. Der TÜV Thüringen verfügt über eine Akkreditierung des Kraftfahrtbundesamtes seit 2002 und über weit reichende Erfahrungen sowie kompetente Kooperationspartner wie die Westsächsische Hochschule Zwickau. Bei der Zertifizierung von Antriebssystemen für die Nachrüstung in Kfz werden von den Experten des TÜV Thüringen neben den technischen Parametern des Systems besonders auch dessen Dokumentation und das Vorhandensein eines Einbauhandbuches und eines Wartungsplans geprüft. Die wichtigsten Forderungen an solche gasbasierten Antriebssysteme sind deren technische Sicherheit und Explosionssicherheit sowie die Einhaltung von Abgaswerten. Die technische Sicherheit und die Forderungen an die Auslegung der Anlagenbestandteile ist für jedes Teil (Ansaugleitung, Verdampfer und Druckregler) gesondert nachzuweisen. Im Gutachten gemäß ECE-R 115 wird dann das Abgasverhalten des Gesamtsystems für ein konkretes Fahrzeug überprüft. Die TÜV Thüringen Experten können die Sys-

tembefähigung bescheinigen, wenn das umgerüstete Fahrzeug mindestens die Abgaswerte, die zur Erlangung der Typgenehmigung des Fahrzeugs notwendig waren, einhält. Das heißt, für jeden Fahrzeugtyp wird ein spezielles Nachrüstsystem benötigt. Das skizzierte Verfahren macht deutlich, wie kompliziert der Weg von der Idee über die Entwicklung bis hin zur Genehmigung ist. Mit ihren Erfahrungen und ihrem Know-how unterstützen die TÜV Thüringen-Experten gern alle Hersteller während des Prozesses.

Kontakt TÜV Thüringen e. V. Melchendorfer Str. 64, D-99096 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 4283 0 Fax: +49 (0) 361 - 4283 242 E-Mail: info@tuev-thueringen.de info@die-tuev-akademie.de Internet: www.tuev-thueringen.de www.die-tuev-akademie.de Verlagssonderveröffentlichung

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27.05.2008

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Fotos: BMW AG

Historie

History with an obligation The automotive industry in Thuringia has tradition. Many well-known brands originate from here. Thuringia has been writing automotive history since the early 20th century. The Wartburg city of Eisenach in particular has close links with well-known manufacturers such as BMW and Opel. Thuringia has been successfully writing automotive history since the early 20th century. The Wartburg city in particular has been able to establish itself on the market and is connected with manufacturers such as BMW, Wartburg and Opel. The first car made in Thuringia came from Apolda: production of the two-seater „Piccolo“ started here in 1904. Its low sale price and good quality made the „Ruppe & Sohn“ model very popular. After restructuring in 1912, production at „Apollo-Werke AG“ continued. Today this name is still associated with racing. The „Apollo“ from 1910 gave recordbreaking performances just as its present name-sake: although the latest car from Sportwagenmanufaktur GmbH in Altenburg is not only fast, it is also the most expensive sports car in Germany. The centre of the Thuringian automotive industry developed in the west of the state: BMW laid the foundation stone for its successful history when it took over the Eisenach AG vehicle factory in 1928. By the end of the war in 1945, „Bayerische Motorenwerke AG“ had become settled in the Wartburg city. It was only the allocation of Eisenach to the Soviet occupation zone that forced the company to return to Munich. On 23rd September 1992, with the opening of the Opel works, a new chapter was opened in the automotive history of Eisenach. Today, the Thuringian automotive industry has over 45,000 employees. (sk)

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Verlagssonderveröffentlichung

Geschichte die verpflichtet Die Automobilbranche in Thüringen ist eine der wichtigsten Säulen der hiesigen Wirtschaft. Das kommt nicht von ungefähr. Denn der Freistaat ist ein traditionsreicher Standort, an dem viele Marken sogar ihren Ursprung haben. Seit dem frühen 20. Jahrhundert schreibt Thüringen erfolgreich Automobil-Geschichte. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden in Apolda, Arnstadt, Suhl und Eisenach verschiedene Modelle produziert. Insbesondere die Wartburgstadt konnte sich bis heute am Markt etablieren und ist verbunden mit namhaften Herstellern wie BMW, Wartburg und Opel. Das erste Automobil made in Thüringen verbuchen allerdings die Apoldaer für sich: 1904 begann hier die Erfolgsgeschichte des Zweisitzers „Piccolo“. Das Modell der Firma „Ruppe & Sohn“ war besonders wegen seines niedrigen Verkaufspreises und seiner guten Qualität weltweit beliebt. Nach einer Umstrukturierung im Jahr 1912 lief die Produktion bei der „Apollo-Werke AG“ weiter. Bis heute ist dieser Name eng verbunden mit dem Rennsport. Das Modell „Apollo“ von 1910 stand ebenso für rekordverdächtige Leistungen wie sein gegenwärtiger Namensvetter: Allerdings ist das neueste Auto der Sportwagenmanufaktur GmbH in Altenburg nicht nur schnell; „Apollo“ gilt zugleich auch als der teuerste Sportwagen Deutschlands. Während Arnstadt sich bis Mitte der 1930er Jahre hauptsächlich dem Lastkraftwagen-Bau verschrieb und in Suhl Automobile der Serie „Simson Supra“ mit 45 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h zeitweilig Achtungszeichen setzten, wuchs ganz im Westen des Landes das Zentrum der Thüringer Automobilbranche heran: Mit der Übernahme der Fahrzeugfabrik Eisenach AG, dem Hersteller des Kleinwagens „Dixi“ (Bild oben rechts), legte BMW im Jahr 1928 den Grundstein für seine bis heute anhaltende

Erfolgsgeschichte. 1929 geht ein Lizenzbau des britischen Austin Seven unter dem Namen „3/15PS“ beziehungsweise „DA 2“ (Bild oben links) in Serie. 1932 folgte der erste „echte“ BMW (AM1). Dem Ruf als Hersteller sportlicher Automobile wird das Unternehmen schließlich im Jahr 1940 gerecht, als es attraktive RoadsterModelle wie den „Mille Miglia“ vorstellt. Bis zum Kriegsende 1945 war die „Bayerische Motorenwerke AG“ in der Wartburgstadt zuhause. Erst die Zuteilung Eisenachs zur Sowjetischen Besatzungszone zwang das Unternehmen zum Rückzug. Das „Automobilwerk Eisenach“ bot unter dem Namen „BMW“ so lange noch Vorkriegs-Modelle an, bis das Unternehmen – jetzt mit Sitz in München – per Gericht ein Verbot erwirkte. Die Eisenacher Fabrikate wurden dann zunächst als „EMW“ angeboten. Ab 1952 wurde das Eisenacher Werk in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt. Am 23. September 1992 wurde schließlich eine neue Automobil-Ära in Eisenach eingeläutet: Die Opel AG eröffnete auf einer Fläche von 300.000 Quadratmetern ihr neues Werk. Sie legte damit den Grundstein dafür, dass die Thüringer Automobilbranche mit ihren Autobauern und der Zulieferindustrie heute mit über 45.000 Beschäftigten den ersten Platz in der Statistik aller Industriebetriebe im Freistaat belegt. (sk) Wirtschaftsspiegel-Tipp Höhepunkte nicht nur Thüringer Automobilund Unternehmensgeschichte, Fotos aus den 20er Jahren, Lebensläufe berühmter Rennsportler – die BMW-Historie unter: !

www.historischesarchiv.bmw.de www.made-in-thueringen.com


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27.05.2008

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Historie

Der Automobilbau in Eisenach hat eine mehr als 100 Jahre lange Tradition: Nach „Benz“ Mannheim und „Daimler“ Cannstadt war die „Fahrzeugfabrik Eisenach“ das dritte Unternehmen in Deutschland, welches Automobile baute. Nach der eigenen PKW-Variante „Dixi“ wurden ab 1928 die ersten PKW's der Marke „BMW“ durch das Eisenacher Automobilwerk ausgeliefert. Seit 1955 wurde in dem Werk der „Wartburg“ gebaut. Die Firma UFE ist nach der Wendezeit aus den ehemaligen Abteilungen Presserei und Karosseriebau des Automobilwerkes Eisenach hervorgegangen.

Maßarbeit aus der Presse an traditionellem Standort Die Umform- und Fügetechnik Eisenach GmbH (UFE) hat sich als Zulieferer aller namhaften Automobilhersteller und deren Lieferanten, als Partner der Haushaltsgeräte- sowie der Ladenbauindustrie einen internationalen Ruf verschafft. Seit dem 31.12.2007 gehört die UFE zu der Kohl-Gruppe AG in Köln. Neben den bisherigen Standorten Köln und Treuenbrietzen sowie einer Niederlassung in Polen ergänzt der Standort in Eisenach das Gesamtangebot, insbesondere auch im Hinblick auf die Lasertechnik, den Montagebereich und die Serienfertigung im Kleinpressenbereich. Damit präsentiert sich die Kohlgruppe als kompetenter Ansprechpartner im gesamten Bereich der Metallverarbeitung.

terverarbeitung bis zur ‚Just in sequence‘Logistik. Dabei erlaubt es der eigene Werkzeugbau, schnell und flexibel auf die Wünsche der Kunden zu reagieren. Kleinund Sonderserien sind dabei ebenso möglich wie die Herstellung von Auslaufprodukten und Ersatzteilen. Schnelligkeit und Flexibilität garantiert das Unternehmen aber auch im Großserienbereich. Das betrifft sowohl Pressteile als auch Schweißbaugruppen. Auf Kurbel-, Ziehund Transferpressen mit einer Presskraft zwischen 3.150 und 16.000 KN können Teile aus Werkzeugen von maximal 5.000 mal 2.200 Millimeter hergestellt werden. Dabei verfügt das Unternehmen über gute Erfahrungen im Umgang mit Normalstahl, hochfestem Stahl, Edelstahl und Aluminium. Im Produktionsbereich Fügetechnik können im Hause selbst die Einzelteile

Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen 170 Mitarbeiter, die große und mittlere Pressteile für Kraftfahrzeuge herstellen. Dazu gehören Radhäuser ebenso wie Bodengruppen, Querlenker und Verstärkungen. Als Systemlieferant bieten wir den kompletten Service von der Planung der Werkzeuge, deren Konstruktion, Bau und Erprobung über die Produktion und Wei-

unter Einsatz von Schweißautomaten, Schweißrobotern und in automatisierten Schweißzellen zu Baugruppen zusammengefügt werden. Hierbei kommen alle gängigen Schweißverfahren wie zum Beispiel Widerstandsschweißen oder Schutzgasschweißen (CO2- und MIG/MAGSchweißen) zum Einsatz. Auf Wunsch können die Teile auch nach den Vorgaben der Automobilhersteller oberflächengeschützt oder grundiert geliefert werden. Die Kundenzufriedenheit sieht die UFE als wichtiges Kriterium ihrer Produktion. Deshalb ist das Unternehmen und der Produktionsablauf nach DIN EN ISO 9001 und ISO/TS 16949:2002 zertifiziert. Die Mitarbeiter der Qualitätssicherung wurden von der Deutschen Gesellschaft für Qualität ausgebildet und regelmäßig geschult. Alle Teile, die zur Auslieferung gelangen, sind dementsprechend von geprüfter und höchster Qualität. Eisenach als Stadt mit automobiler Geschichte ist ein Garant für Fachkompetenz und langjährige praktische Erfahrung. Hiervon werden die Kunden der Umform- und Fügetechnik Eisenach GmbH auch in Zukunft profitieren.

Kontakt Umform- und Fügetechnik Eisenach GmbH Amrastraße 5 D-99817 Eisenach Tel.: +49 (0) 3691 - 7566 0 Fax: +49 (0) 3691 - 7566 509 E-Mail: info@ufe-gmbh.de Internet: www.ufe-gmbh.de www.made-in-thueringen.com

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12:47 Uhr

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Thüringen

Glossar

Impressum

A AGA Zerspanungstechnik Gera GmbH AGOR GmbH & Co. KG AGT Autogastechnik GmbH Auto Haas GmbH automotive thüringen e.V.

L 53 41 60 59 10

B Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG Bell Equipment Deutschland GmbH

46 44

Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH

68

M Messe Erfurt AG Modelltechnik Rapid Prototyping GmbH Möller Messtechnik Multicar

57 23 23 54

O C Optimax Logistik + Spedition GmbH CE-LAB GmbH

51

50

P D Druckhaus Gera

U3

E Emitec Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH Eichsfelder Schraubenwerk GmbH

43 37

Phoenix Automotive GmbH Betrieb Klimaschlauch Phoenix Automotive GmbH Betrieb Krümmerfertigung POLYBEMA GmbH & Co. KG PORTEC GmbH

17 17 21 27

Rege Motorenteile GmbH

39

13

G GPM Geräte- und Pumpenbau GmbH GRIWE WerkzeugProduktions GmbH GRIWE SystemProduktions GmbH

25 19 19

S Salza Service Lederverarbeitung GmbH SAMAG Truck Components GmbH Schuster Kunststofftechnik GmbH s.a.m. DieAgentur

20 12 35 55

T H Hirschvogel Aluminium GmbH Hirschvogel Eisenach GmbH

14 14

I IIM AG

Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit Tillmann Verpackungen Schmalkalden GmbH TSG Thüringer Speditionsgesellschaft GmbH TÜV Thüringen e.V.

U2 33 49 63

Umform- und Fügetechnik Eisenach GmbH 65

Verlagssonderveröffentlichung

Geschäftsführer Jürgen Meier, Gert Hohlwein Redaktion Chefredakteur: Daniel Bormke (bo) Tel.: 0177 3866168 E-Mail: d.bormke@ws-thueringen.com Uwe Frost (uf) Tel.: 0171 1587484 E-Mail: u.frost@ws-thueringen.com Sylvia Kreyßel (sk) Tel.: 0172 3666791 E-Mail: s.kreyssel@ws-thueringen.com Uschi Lenk (ul) Tel.: 0173 3904220 E-Mail: u.lenk@ws-thueringen.com Sascha Uthe (su) Tel.: 0151 11631055 E-Mail: s.uthe@ws-thueringen.com

Vertriebsleitung/Abonnenten-Service Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Werbefachberater Süd/West-Thüringen Andreas Lübke Tel.: 0173 6825207 E-Mail: a.luebke@ws-thueringen.com Ost-Thüringen Gunter Lungershausen Tel.: 0162 2505685 E-Mail: g.lungershausen@ws-thueringen.com Mittel-Thüringen Anett Greyer Tel.: 0170 2907407 E-Mail: a.greyer@ws-thueringen.com Nordwest-Thüringen Nancy Kühn Tel.: 0170 7973516 E-Mail: n.kuehn@ws-thueringen.com Titelbild

Adam Opel AG

Layout Druck

s.a.m. DieAgentur, Halle (Saale) Druckhaus Gera GmbH, Gera

36

W

66

Medienverbund regionaler Wirtschaftszeitschriften für Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der WIRTSCHAFTS SPIEGEL erscheint im Wirtschaftsspiegel Verlag Sachsen-Anhalt KG, Magdeburg

Sekretariat Juliane Kummer

R

F Fräger Antriebstechnik GmbH

Sonderveröffentlichung des WIRTSCHAFTSSPIEGEL – Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Internet: www.wirtschaftsspiegel.com

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. www.made-in-thueringen.com


Zusammen neue Wege finden

Individuelle Wünsche sind bei uns gern gesehene Herausforderungen. Sie fördern gemeinsame Stärken und innovative Lösungen.

Druckhaus Gera GmbH Jacob-A.-Morand-Straße 16 07552 Gera Telefon: 03 65/7 37 52-0 Telefax: 03 65/7 10 65 20

Geschäftsstelle Erfurt/Weimar Friedrich-List-Straße 36 99096 Erfurt Telefon: 03 61/5 98 32-0 Telefax: 03 61/5 98 32 17

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14.04.2008 10:24:43 Uhr


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