Wirtschaftsspiegel Thueringen 04/2009

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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 04 /2009 · 5. Jahrgang · 78363 2,90 EURO

ALTERNATIV

ASPHALTIERT

ARCHITEKTONISCH

Erneuerbare Energien aus Thüringen

Neue Verkehrswege im Freistaat

Denkmäler und ihre heutige Nutzung

Koalitionsregierung sichert Förderung der (Hoch-) Technologien zu

„Thüringen soll innovativer werden!“


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Abb. zeigt Sonderausstattungen.

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Editorial Anzeige

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Jürgen Meier, Herausgeber Wirtschaftsspiegel

Aus Entscheidungen Erfolge machen! Noch nie waren in Thüringen die politischen Zeiten so turbulent wie in den zurückliegenden Wochen. Aus einem Drei-Parteien-Landtag ist nun ein Fünf-Parteien-Parlament geworden und schwierige langwierige Koalitionsverhandlungen haben die Parteien hinter sich. Zwar hat es für eine knappe, wenn auch nur einfache, Mehrheit für Ministerpräsidentin Lieberknecht gereicht, doch muss sich in den nächsten Jahren zeigen, wie stabil eigentlich das Bündnis aus Union und SPD überhaupt ist. Vor allem die Unternehmer im Freistaat brauchen verlässliche und langfristige politische Partner. Das sollte oberstes Ziel aller an der Regierung beteiligter Partner aber auch der Opposition sein. Thüringen hat unter anderem auch durch jahrelange stabile politische Strukturen einen starken Mittelstand mit kontinuierlichem Wachstum aufgebaut. Dadurch haben sich ganz unterschiedliche Branchen gleichförmig und gemeinsam miteinander entwickelt. Diesen Wachstumsprozess nachhaltig weiter zu fördern, ist nun Aufgabe des neuen Kabinetts. Im Koalitionsvertrag wurden die Eckdaten dafür bereits abgesteckt. Das Hauptaugenmerk soll dabei auf den Ausbau von Technologien, der Wissenschaft und der Innovationsförderung liegen. Das ist zu begrüßen und erste vorsichtige Vorboten einer Konsolidierung sind im Freistaat auch zu erkennen. Die Wirtschaftskrise kann also überwunden werden, doch ist die Gefahr einer politischen Krise, gemessen an der politischen Großwetterlage, durchaus nicht zu verachten. Und das stünde einem starken Anlaufen des ins Stocken geratenen Wirtschaftsmotors sicherlich kontraproduktiv gegenüber. Das Letzte was dieses Land braucht sind persönliche oder parteiorientierte Taktiken und Interessen der Verantwortlichen aller Parteien.

Das Jugendmagazin des Wirtschaftsspiegel Thüringen verschafft Ihnen Zugang zu Ihrer Zielgruppe – regional und Thüringenweit. Mit Ihrer Stellenausschreibung oder Ihrem Unternehmensporträt erreichen Sie Ihre Fachkräfte von morgen. Sie können auch einen Ihrer Azubis zu Wort kommen lassen und so den Ausbildungsberuf aus erster Hand weitergeben. Interessiert? Melden Sie sich einfach bei uns unter: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com oder rufen Sie an: 0361 - 6019132. Machen Sie sich selbst ein Bild! Gerne schicken wir Ihnen kostenfrei ein Belegexemplar zu.

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06 ı 2009 2. Jahrgang

Thüringens Mag azin für

junge Köpfe

Wirtschaft und Du

Das Jahr 2009 war nicht nur politisch sondern auch wirtschaftlich für viele von uns ein Jahr der Entscheidungen aber auch ein Jahr der Chancen. Entscheidungen, die in diesem Jahr gefallen sind oder noch fallen werden, sind die Grundlage für ein erfolgreiches Jahr 2010. Das gesamte Team unseres Verlages wünscht Ihnen, Ihren Mitarbeitern und Familien ein erholsames Weihnachtsfest und einen angenehmen Jahreswechsel. Und lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, auf das Jahr der Entscheidungen und Chancen nun ein Jahr der Erfolge folgen zu lassen. 18. Forum Beruf sstart

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Jürgen Meier Herausgeber Wirtschaftsspiegel www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

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Thüringen

AUS DEM INHALT

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Alternative Energien Eckdaten neuer Energiefelder

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Wendegeschichten Der Erfolg von Multicar im Portrait

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Unternehmer-Meeting 60 Jahre Wirtschaftswunder

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Stand der Verkehrsprojekte Thüringen kommt beim Bau gut voran

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Denkmalschutz Die neue Nutzung alter Gebäude

34

Expertenrat Schnelle Hilfen für Handwerker Honorare für Architekten und Ingenieure Software aus dem Internet

37 38

Regionen Ostthüringen Mittelthüringen Nordwestthüringen Südthüringen

42 43 44 46

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Kultur Bühnen-Theater in Thüringen Kulturnachrichten

48 49

Rubriken Editorial Nachrichten Im Bild Thüringen in der Krise Personalien Impressum

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 04 /2009

Thüringen innovativer machen Das verspricht der neue Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) im Wirtschaftsspiegel-Interview. Bereits am zweiten Tag seiner Amtsübernahme, also am 6. November 2009, sprach er über erste anstehende Aufgaben und seine Sicht auf Thüringen. Als langjährig erfahrener Wirtschaftspolitiker sieht er die großen Chancen für den Freistaat vor allem im Technologiebereich. Außerdem setzt Machnig auf Wachstumspotenziale im Bereich der erneuerbaren Energien: Wirtschaftsspiegel: Wann und wie fiel Ihre persönliche Entscheidung für Thüringen? Machnig: „Ich bin Ende 2008 von Christoph Matschie angesprochen worden, ob ich zunächst im Kompetenzteam ‚Wirtschaft und Arbeit‘ zur Ver fügung stehen würde. Das konnte ich mir gut vorstellen, und so wurde ich dann am 10. August dieses Jahr vorgestellt. Daraufhin war ich dann Mitglied der Verhandlungsdelegation der SPD. Das hat mir viel Freude gemacht. Ich freue mich nun auf die Aufgabe hier in Thüringen.“ Wirtschaftsspiegel: Und was steht dabei ganz oben auf der Agenda? Machnig: „Wir haben jetzt klar im Fokus das Thema Opel. Wir sind alle am 3. November mit einer für alle unverständlichen Entscheidung des Verwaltungsrates konfrontiert worden. Ich muss klar sagen, diese Entscheidung ist aus meiner Sicht unverständlich und auch unverantwortlich. Wir haben nun ein Jahr lang miteinander verhandelt. Am 8. September hatte sich der Verwaltungsrat positiv für das Magna-Konzept ausgesprochen, um dann einige Wochen später diese Entscheidung zu korrigieren. Und dabei nur eines zu tun: zu sagen, was man nicht will. Aber nicht zu sagen, wie man sich eigentlich die Zukunft für Opel vorstellt. Und das ist unverantwortlich. Und deswegen kann ich den Zorn, die Wut und die Sorge vieler

Menschen hier in Thüringen und an den anderen Opelstandorten verstehen.“ Wirtschaftsspiegel: Wie schätzen Sie die Chancen für Opel in Eisenach denn ein? Machnig: „Wir sollten im Moment nicht über einzelne Standorte spekulieren. Sondern es muss gelingen, ein wirklich breites Bündnis zwischen der Bundesregierung und den jeweiligen Landesregierungen der Standortländer zu schmieden. Und dann, aufbauend auf einem Konzept, das GM letztlich vorlegen muss, zu prüfen, was es auch an zusätzlichen Hilfen dafür geben kann, dass die Standorte und die Beschäftigung erhalten bleiben.“ Wirtschaftsspiegel: Mit dem Ergebnis dieses Prozesses werden letztlich auch für Thüringens Automobilzulieferer entscheidende Weichen gestellt. Die Stabilisierung in der Krise und der Ausbau dieser Branche soll laut Koalitionsvertrag in einem „Zukunftsatlas“ festgelegt werden. Was verbirgt sich dahinter? Machnig: „Wir wollen uns genau anschauen: Was sind eigentlich die Wachstumspotenziale für Thüringen in den nächsten Jahren. Dabei muss man sich sehr unterschiedliche Bereiche anschauen. Wichtiger Bereich ist neben der Automobilindustrie dabei auch die Ernährungsbranche, die in den letzten Jahren hier in Thüringen enorm an Bedeutung gewonnen hat. Gleichzeitig beschäftigen wir uns www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Foto: S. Uthe / WS

Titelthema Technologieförderung im Koalitionsvertrag Interview mit Dr. Klaus Schindler Optik trifft Mikrosystemtechnik Technologien und Funktionen Interview mit Dr. Bärbel Voigtsberger Technische Keramik hat Zukunft Interview mit Katrin Kühn Mehrwerte aus Thüringen dank ELMUG Mikro- und Nanotechnologien vereint


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Thüringen

aber auch mit den hoch innovativen Technologiebereichen, darunter grüne Technologien oder der Bereich der erneuerbaren Energien. Der Zukunftsatlas soll also eine Potenzialerhebung sein.“ Wirtschaftsspiegel: Und worin sehen Sie ganz konkret Perspektiven für den Freistaat? Machnig: „Der gesamte Automobilsektor hat nicht nur mit dem Standort Eisenach für Thüringen eine zentrale Rolle. Zweitens sehe ich enorme Potenziale im Bereich der erneuerbaren Energien. Wir wollen ein Green-Tech-Standort werden, der stark ist in Deutschland. Dazu haben wir im Koalitionsvertrag festgelegt, dass es eine Energie- und Green-Tech-Agentur für Thüringen geben wird, wo genau diese Aktivitäten dann zusammengeführt werden. Ein weiteres Potenzial sehe ich im Bereich der optischen Industrie und der Optoelektronik. Das alles zu bewerten, ist somit Aufgabe des Zukunftsatlasses und daraus müssen dann auch politische Konsequenzen für die Förder- und Innovationspolitik für die nächsten Jahre abgeleitet werden.“ Wirtschaftsspiegel: Was können denn die zumeist klein- und mittelständisch geprägten Unternehmen von Ihnen erwarten? Machnig: „Unternehmen brauchen Alleinstellungsmerkmale. Diese sind vor allem dadurch zu erreichen, dass eine möglichst hohe Technologietiefe in den Produkten abgebildet werden kann. Dazu benötigen sie FuE-Strukturen. Und wenn sich ein kleineres Unternehmen keine eigene aufwändige FuE-Abteilung leisten kann, macht es Sinn, auf das bereits bestehende Forschungs- und Wissenspotenzial, beispielsweise der Hochschulen, zurückzugreifen. Daher werde ich intensiv dafür werben, solche Kooperationen zu fördern und anzuschieben.“

Wirtschaftsspiegel: Doch dafür müssen Sie als Neu-Thüringer die Unternehmen im Freistaat auch kennenlernen. Wie werden Sie Kontakt mit ihnen aufnehmen? Machnig: „Ich werde mich in nächster Zeit viel im Land bewegen. Dafür habe ich unter anderem die Landesentwicklungsgesellschaft gebeten, mir Vorschläge zu machen, welche Unternehmen ich aufsuchen sollte. Und: ich werde viel zuhören, denn Wirtschaftspolitik ist immer so gut, wie es gelingt zu wissen, was genau die Probleme der Unternehmen sind. Dabei setze ich sehr stark auf den persönlichen Kontakt und auf das Erfahrungswissen der Thüringer Unternehmer.“ Wirtschaftsspiegel: Was verbindet Sie mit Thüringen und wie kamen Sie als Geisteswissenschaftler überhaupt zur Wirtschaft? Machnig: „Ich muss offen gestehen, mit Thüringen verbindet mich bisher nicht viel. Doch das wird sich ändern, und wie eingangs bereits erwähnt, freue ich mich auf die Aufgaben. Noch heute werde ich, aller Voraussicht nach, in Erfurt einen Mietvertrag unterschreiben und somit meine Entscheidung für Thüringen auch leben. Ich bin seit vielen Jahren in der Politik. In Nordrhein-Westfalen habe ich im Arbeits-, Gesundheits- und Sozialministerium gearbeitet. Später war ich Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und habe dort Infrastrukturpolitik gemacht. Zuletzt habe ich mich als Staatssekretär im Bundesumweltministerium um Energiepolitik gekümmert. Von daher glaube ich, mein Erfahrungsschatz beim Thema Arbeit, Technologie-, Energie- und Industriepolitik ist breit und diesen werde ich hier auch einbringen.“ DAS GESPRÄCH FÜHRTE CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

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Matthias Machnig (SPD) Thüringens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie Die politische Karriere von Thüringens neuem Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit, Matthias Machnig, begann bereits Anfang der 1990er Jahre. Nach seiner damaligen Tätigkeit als wissenschaftlicher Referent des Ausschussvorsitzenden für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung im Deutschen Bundestag wechselte der 1960 in Wimbern (Nordrhein-Westfalen) geborene Machnig als Leiter des Ministerbüros in das von Franz Müntefering geführte Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales von Nordrhein-Westfalen. Mit Münteferings Wechsel als Bundesgeschäftsführer der SPD folgte ihm Machnig als dessen Büroleiter 1995 nach Berlin. Ende 2002 trat der studierte Soziologe und Erziehungswissenschaftler als Kommunikationsberater in eine Konsulting-Firma ein und wechselte 2004 in die Geschäftsleitung einer Unternehmensberatung. Gleichzeitig war er zwischen 1998 und 1999 Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bauund Wohnungswesen und seit 2005 Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. In der Zeit zwischen 1999 und 2002 hatte er die Funktion des SPD-Bundesgeschäftsführers inne. (su)

Ja, ich abonniere den WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN ab sofort zum jährlichen Bezugspreis von 11,50 Euro (inklusive gesetzlicher Mehrwertsteuer und Porto). persönliche Angaben Name / Vorname bzw. Firma

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Foto: S. Uthe / WS

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Im Bilde

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und jetzige Bundesverteidigungsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg besuchte Ende August die Druckhaus Gera GmbH. Dabei traf er auf rund 150 Vertreter der Thüringer Wirtschaft und Politik. In einem Vortrag würdigte er die „zuverlässigen Leistungen des Mittelstandes“. Auch das Druckhaus Gera mit seinen 60 Arbeitsplätzen gehört dazu. Seit Gründung des Unternehmens vor 16 Jahren wurden mehr als 20 Millionen Euro investiert. Entgegen dem allgemeinen Trend hat das Unternehmen im Krisenjahr 2009 ihr Wachstum gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent gesteigert. (bo)

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Kaum ist der Sommer vorüber, beginnt für die Experten der Seilbahnprüfstelle des TÜV Thüringen die Winterperiode. Mit der ersten technischen Abnahme der Sesselliftanlage „Fallbachlift“ in Oberhof läutete Anfang Oktober Hans-Jürgen Sinn, Sachverständiger für Seilbahnen, sozusagen „inoffiziell“ die Skisaison in Thüringen ein. Nach und nach werden alle Skilifte im Freistaat durch den TÜV Thüringen auf ihre Sicherheit geprüft. Mit seinen 800 Metern Länge und einhundert Metern Höhenunterschied zählt der Fallbachlift in Oberhof zu einem der längsten Sessellifte in Thüringen. Er kann zu Hochzeiten bis zu 800 Personen pro Stunde befördern. (bo)

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Fotos: TÜV Thüringen e. V., GÖPEL electronic GmbH, Sascha Uthe/WS

Ende September fanden in Jena die diesjährigen Inspection Days® der GÖPEL electronic GmbH statt. Knapp 90 Besucher fanden den Weg nach Jena um sich zwei Tage bei Präsentationen über Trends und Applikationen sowie in praxisbezogenen Arbeitsgruppen zu den Themen Automatische Optische Inspektion und Automatische Röntgeninspektion zu informieren. Dabei konnte GÖPEL electronic traditionell auf die Unterstützung von Kunden und Forschungsinstituten wie RG Elektrotechnologie, Theben, SMA Solar Technologie, Ertron oder der TU Dresden bauen, die mit ihren Vorträgen Anwenderbeispiele, spezielle Prüfaufgaben aber auch Ausblicke auf zukünftige Technologien darboten. Mittlerweile beschäftigt GÖPEL electronic knapp 160 Mitarbeiter und erzielte 2008 einen Umsatz von 19,7 Millionen Euro. Über 300 zusätzliche Spezialisten sind in das internationale Distributions- und Servicenetz der GÖPEL electronic GmbH eingebunden. Zur Kundenbetreuung unterhält die Jenaer Firma weiterhin Vertriebs- und Supportbüros in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China und den USA. (bo)


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Im Bilde

„Made in Thüringen 2010“ jetzt auch als i-Phone App!

Fotos: Sascha Uthe, WS; jobs in time Thüringen GmbH; Jens-Ulrich Koch/ddp

Pünktlich zu Europas größter Immobilien- und Standort-Messe Anfang Oktober, der 12. EXPO REAL, veröffentlichte der Wirtschaftsspiegel die inzwischen dritte Auflage der jährlichen Standortreportage „Made in Thüringen“. Am ersten Messetag übergab Wirtschaftsspiegel-Geschäftsführer Jürgen Meier das Magazin an Thüringens ehemaligen Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz und den Geschäftsführer der Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft LEG, Andreas Krey (v.l.n.r.). Anschließend wurde das Magazin auf fast allen Ständen im „Thüringen-Areal“ den Messebesuchern zur Verfügung gestellt. Übrigens, „Made in Thüringen“ gibt es neben dem Download im Internet nun auch als ladbare i-Phone-Applikation. Die EXPO REAL verzeichnete in diesem Jahr zwar einen Besucherrückgang um 15 Prozent, dennoch kamen rund 21.000 Fachbesucher aus 73 Ländern. Zusammen mit den 14.750 Repräsentanten der 1.560 ausstellenden Unternehmen mit hatte die Messe damit insgesamt über 35.000 Teilnehmer. (bo)

Alle der 15 teilnehmenden Mitarbeiter von jobs in time haben das Zertifizierungsverfahren „LERNSTÜCK“ erfolgreich abgeschlossen. Die Übergabe der Abschlusszertifikate erfolgte Mitte Oktober von der IHK Ostthüringen zu Gera im Beisein aller Kollegen in den Geschäftsräumen des Unternehmens. 15 der über einhundert Mitarbeiter hatten das freiwillige Angebot genutzt. In 60 Stunden, für die sie auf Kosten von jobs in time freigestellt wurden, haben sie die informell erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten im Arbeitsbereich Sachbearbeitung/Dialogmarketing dokumentiert und in einem abschließenden Test erfolgreich nachgewiesen. (bo)

www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Die Erfurter Malzwerke GmbH nahm Anfang Oktober eine neue Produktionsstrecke in Betrieb. Malzmeister Andre Rey gewährte Einblicke in eine Keim-Kammer des neuen und nun zweiten Mälzereiturmes. Das Erfurter Malzwerk stellt Braumalz der Sorten Pilsner Malz und Münchner Malz sowie Brennereidarrmalz her. Das Unternehmen gehört nach eigenen Angaben zu den wichtigsten Lieferanten für deutsche Brauereien. Die Gesamtproduktionskapazität der Erfurter Malzwerke GmbH beträgt nach der Inbetriebnahme des neuen Mälzereiturms rund 110.000 Tonnen Malz pro Jahr. Die Verarbeitungsmenge liegt nun bei 140.000 Tonnen Braugerste jährlich. (bo)

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Momentaufnahme

Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. an der Universität München

Warten auf den zögerlichen Aufschwung rotz konjunktureller Lichtblicke ver schärfen sich die Finanzierungsprobleme weiter. Durch einen Anstieg der Insolvenzen sowie schwache Bilanzen und damit verschlechterte Ratings steht die Finanzierung 2010 unter schwierigen Vorzeichen. Banken sind gezwungen, diesen Entwicklungen durch Abschreibungen und höhere Eigenkapitalhinterlegungen Rechnung zu tragen.

T

Talfahrt aber mehren sich: So haben sich die Auslastung der Unter nehmen sowie die Reichweite der Aufträge stabilisiert –

Viele unserer Mitgliedsfirmen verzeichnen eine Auslastung von über 80 und sogar 100 Prozent. Dr. Andreas Barg, Vorstandsvorsitzender des VDMA-Landesverbandes Ost

Das engt Spielräume für die Kreditvergabe ein. Selbst Betriebe mit besseren Geschäftserwartungen für die nächsten zwölf Monate sind laut einer DIHK-Umfrage von Finanzierungsschwierigkeiten betroffen. Doch es gibt auch erste Lichtblicke. So scheint die Talsohle im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau erreicht. Zwar sehen sich die Unternehmen noch immer mit rückläufigen oder stagnierenden Auftragseingängen und damit einer unsicheren Zukunft konfrontiert. Die Anzeichen für ein Ende der rasanten

wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Firmen sehen zudem optimistischer in die nächsten Monate. Das ergab die aktuelle Konjunkturbefragung des VDMA-Landesverbandes Ost unter seinen 350 Mitgliedsfirmen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Im 3. Quartal 2009 ist die Kapazitätsauslastung auf 72 Prozent und damit gegenüber dem 2. Quartal (73,6 Prozent) nochmals leicht gesunken.

„Hoffnungsvoll stimmt, dass der Rück gang vergleichsweise gering ausgefallen ist. Wir mussten allerdings feststellen, dass die Schere zwischen den einzelnen Unternehmen noch immer sehr groß ist. Viele unserer Mitgliedsfirmen verzeichnen eine Auslastung von über 80 und sogar einhundert Prozent. Denen stehen jedoch zahlreiche Fir men gegenüber, die um ihre Existenz kämpfen”, erläutert Dr. Andreas Barg, Vorstandsvorsitzender des VDMA-Landesverbandes Ost. Ähnlich sieht es beim Auftragsvorlauf aus. Unabhängig von der Unternehmensgröße reiche die Spanne von nur Tagen bis zu einem Jahr. Nach den ersten vorläufigen Ergebnissen aus der Thüringer Industrie sind im August 2009 die Auftragseingänge im Vergleich zum Vormonat um 17,2 Prozent zurückgegan-

ifo Geschäftsklima Deutschland: Geschäftsklima leicht verbessert. Ergebnisse des ifo Konjunkturtests im Oktober 2009

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Fotos: ifo, VDMA Ost

Im verarbeitenden Gewerbe ist das Geschäftsklima in Deutschland im Oktober etwas weniger schlecht als im Vormonat. Die weiterhin unbefriedigende Geschäftssituation der Industriefirmen hat sich geringfügig entspannt. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten sind die Befragungsteilnehmer zuversichtlicher als im September. Trotz der Aufwertung des Euro sehen die Unternehmen etwas bessere Exportchancen. Den vorhandenen Maschinenpark lasten sie ein wenig stärker aus als im Sommer. Dennoch ist die Geräteauslastung weit unterdurchschnittlich. Den Personalabbau planen die Unternehmen etwas zu verlangsamen. www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com


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gen. Dies resultiert sowohl aus einem Rückgang der Binnennachfrage um 14,7 Prozent als auch aus einer Ver ringerung der Exportbestellungen um 22,1 Prozent. Bundesweit betrug der Rück gang der Auftragseingänge im August gegenüber dem Juli 11,9 Prozent. Bezogen auf den gesamten Zeitraum seit Jahresbeginn registrierten die Thüringer Industriebetriebe bis Ende August durchschnittlich 30,4 Prozent weniger Aufträge als im Jahr zuvor. Doch es zeigt sich auch, dass die Konsolidierung beginnt. So wird die Wirtschaft in Thüringen im Herbst 2009 durch einen aus dem Lauf geratenen Exportmotor, eine eher geringe Investitionsbereitschaft und einen robusten Arbeitsmarkt geprägt. Das sind Ergebnisse einer Gesamtauswertung der Konjunkturumfragen der drei Thüringer Industrie- und Handelskammern (IHKn). Jan Pieter Schulz, Volkswirt der IHK Südthüringen, sieht darin ein Zeichen für eine leichte Belebung in den nächsten Monaten: „Sowohl für den ifo-Geschäftsklimaindex als auch für die Konjunkturklimaindikatoren der IHKn ist empirisch recht gut belegt, dass sie Frühindikatoren sind. Mit einem Zeitverzug von etwa sechs bis zwölf Monaten folgt die Realwirtschaft der Stimmung der

befragten Unternehmen. Da das ifo-Geschäftsklima seit April 2009 wächst und auch unser Indikator in dieser Umfrage wieder zugelegt hat, gehe ich von einem verhaltenen Wirtschaftswachstum sowohl in Deutschland insgesamt als auch Thüringen im nächsten Jahr aus”, so Schulz. Die deutsche Wirtschaft hat die Rezession bereits im zweiten Quartal 2009 verlassen. Zuvor vermeldete die Statistik über vier Quartale hinweg einen Rück gang der Wirtschaftsleistung, der sich zuletzt beschleunigte. „Der ifo Geschäftsklimaindex

Da das ifo-Geschäftsklima wächst, gehe ich von einem verhaltenen Wirtschaftswachstum in Thüringen aus. Jan Pieter Schulz Volkswirt IHK Südthüringen

für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im Oktober weiter gestiegen. Die befragten Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftssituation nicht mehr ganz so unzufrieden wie im September“, erläutert der Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn. Die Geschäftsperspektiven für das kommende halbe Jahr werden, so Sinn, wieder etwas günstiger bewertet. „Die Erholung

setzt sich also zögerlich fort.“ Insgesamt aber stellt sich heraus, dass die Stabilisierung der deutschen Wirtschaft früher eingetreten ist, als von den Instituten erwartet. Das entschlossene Handeln von Regierungen und Notenbanken auf nationalen wie internationalen Ebenen hat hierzu entscheidend beigetragen. Im zweiten Halbjahr 2010 könnte sich die Erholung sogar noch verstärken, belegen die Forschungsinstitute in ihren Herbstgutachten. Für das Gesamtjahr 2009 prognostizieren die Institute insbesondere aufgrund des Einbruchs der Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr 08/09 einen Rückgang des realen Bruttoinlandsproduktes um fünf Prozent. Für das Jahr 2010 soll sich dann ein Anstieg um 1,2 Prozent ergeben. Die Rezession wird am Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fällt aber vermutlich günstiger aus, als noch im Frühjahr prognostiziert. Dennoch bestehen auf den Finanzmärkten unkalkulierbare Risiken, die das erste Aufhellen der Stimmungslage schnell wieder zunichte machen könnten. (su/bo/em) !

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Anfang Oktober erhielt FRIEDHELM ENKE (60), Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südthüringen, das Bundesverdienstkreuz am Bande. Damit wird die Leistung Enkes als gesellschaftlich engagierter Mensch gewürdigt. Unter anderem ist es seinem wirtschaftlichen und juristischen Sachverstand zu verdanken, dass das Berufsbildungs- und Technologiezentrum ROHR-KLOSTER sich zu einem Kompetenzzentrum des Handwerks entwickelt hat und das thüringenweite Pilotprojekt „BERUFSSTART“ unter seiner Federführung zu einem bundesweiten Projekt wurde. (bo)

Prof. Peter Zipfel

PROF. PETER ZIPFEL, Abteilungsleiter am Jenaer Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – und Professor für Infektionsbiologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurde auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie mit dem Hauptpreis der DGHM ausgezeichnet. Er erforscht mit seinem Team seit mehr als zehn Jahren die Immunevasion von krankheitserregenden Mikroorganismen. Darunter versteht man molekulare Vorgänge, die eine Erkennung des Erregers im Menschen erschweren. Dabei kooperiert Zipfel weltweit mit vielen renommierten Forschern. (bo)

Neuer Dekan des größten Fachbereichs der Fachhochschule (FH) Jena ist seit Anfang Oktober der Physiker PROF. DR. BURKHARD FLECK. Der gebürtige Thüringer ist seit dem Jahr 2001 Professor für Technische Optik und Physik an der FH Jena. Er studierte von 1982 bis 1987 an der Universität Jena. 1990 promovierte er auf dem Gebiet der angewandten Optik und habilitierte im Jahr 2000. Prof. Dr. Fleck ist heute verheiratet und Vater dreier Kinder. In den 90er Jahren arbeitete er unter anderem am Institut für Experimentelle Strömungsmechanik der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen. (bo)

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Friedhelm Enke

Prof. Dr. Burkhard Fleck

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Foto: Agentur für Arbeit Suhl Foto: Claus Setzer

Die gebürtige Gothaerin KATHRIN SCHMIDT (51) hat Anfang Oktober den Deutschen Buchpreis 2009 gewonnen. Die Auszeichnung erhielt sie für ihren Roman „Du stirbst nicht“. Nach einer Hirnblutung aus dem Koma erwacht, sucht ihre Romanheldin nach ihrer verlorenen Sprache, ihrem verlorenen Gedächtnis. Zur Welt, die sie aus Fragmenten zusammensetzt, gehören die zerfallende DDR, die Jahre zwischen Wiedervereinigung und dem Beginn unseres Jahrhunderts. Mit dem Preis zeichnete der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus.(jw)

Foto: Handwerkskammer Südthüringen

Kathrin Schmidt

Wolfgang Gold

Foto: HKI

Die Agentur für Arbeit in Suhl hat seit Anfang Oktober mit WOLFGANG GOLD (48) einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung. Der studierte Jurist aus Rödental bei Coburg leitete bis zum 30. September die Agentur Hof. Seit 1991 in der Bundesagentur für Arbeit, hatte Gold verschiedene Stationen gemeistert, so war er zum Beispiel in der Zentrale in Nürnberg, der Regionaldirektion Bayern, Leiter der Agentur Flensburg und Regionalberater für Oberfranken und Schweinfurt. Durch sein 12-jähriges Wirken in Coburg und seinen dortigen Wohnsitz hat er einen engen persönlichen und beruflichen Bezug zu Südthüringen. (bo)

Foto: Neef/FH Jena

Dr. Stefan Feit

Seit Anfang August ist DR. STEFAN FEIT (40) neuer Geschäftsführer der Viba sweets GmbH in Floh-Seligenthal. Dr. Feit war bisher als Geschäftsführer von German Sweets und beim Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) tätig und bringt somit Branchenkenntnisse im Vertrieb, insbesondere dem Export, sowie im Marketing mit. Zuvor arbeitete der Jurist mehrere Jahre in der Fleischwirtschaft. Als geschäftsführender Gesellschafter hatte Karl Heinz Einhäuser (66) vor 17 Jahren Viba mit H. Storch erworben und erfolgreich entwickelt. Er wird nun in den kommenden Jahren seine Aufgaben sukzessive an Dr. Feit übertragen. (bo)

Foto: Viba sweets GmbH

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Ernst & Young, eine der drei großen deutschen Prüfungs- und Beratungsorganisationen hat Anfang Oktober zum 13. Mal in Deutschland den „Entrepreneur des Jahres“ für vorbildliches unternehmerisches Engagement gekürt. Aus 300 beteiligten Unternehmen wurden für die Finalrunde 77 Unternehmer aus zwölf Bundesländern ausgewählt. Darunter auch HELMUT FLIEGL, Geschäftsführer der Fliegl Fahrzeugbau GmbH aus Triptis. Einer der acht Finalisten ist Fliegl zwar nicht geworden, dennoch spricht die Nominierung für erfolgreiche Unternehmensführung und innovative Produkte rund um wirtschaftliche Fahrzeugbaulösungen. (jw)

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Jörg Hacker

Der Mikrobiologe und Präsident des Robert Koch-Instituts, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. JÖRG HACKER, wird zum 1. März 2010 Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften - mit Sitz in Halle. Hacker wurde 1952 in Grevesmühlen/Mecklenburg geboren. Er studierte von 1970 bis 1974 an der Martin-Luther-Universität in Halle. Nach der Promotion in Halle 1979 und Habilitation an der Uni Würzburg 1986 war er von 1988 an der Uni Würzburg tätig. 2006 nahm er eine Gastprofessur an der Tel Aviv University (Israel) wahr. Seit 1. März 2008 ist Hacker Präsident des Robert Koch-Instituts in Berlin. (bo)

Die PIKO Spielwaren GmbH Sonneberg, unter Geschäftsführer Dr. RENÉ F. WILFER, feierte am 20. Juni mit einem Tag der offenen Tür ihr 60-jähriges Bestehen. Etwa 14.000 Modellbahnliebhaber aus ganz Europa besuchten an diesem Tag die PIKO Manufaktur in Oberlind. PIKO ist einer der wichtigsten Modellbahnhersteller Deutschlands. Bereits seit 1949 gibt es das Unternehmen in Sonneberg. Dr. Wilfer hatte 1992 die Modellbahnsparte des Sonneberger Spielwarenkombinates von der Treuhandanstalt aufgekauft und hat heute 150 Mitarbeiter. Außerdem beschäftigt PIKO 250 weitere Mitarbeiter an einem Standort in China. (bo)

www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Helmut Fliegl

Dr. René F. Wilfer

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Foto: TTG Foto Sunways AG

Die Sunways AG hat Mitte Oktober DR. HARALD F. SCHÄFER (45) zum neuen Leiter der Abteilung Unternehmenskommunikation & Investor Relations bestellt. Dr. Schäfer ist damit als Unternehmenssprecher der Sunways AG Ansprechpartner für Medien und Kapitalmarkt. Zuvor war er Director Communications & Investor Relations der Speedel Holding AG, einem Biotechnologie-Unternehmen in Basel, sowie Manager Investor Relations beim Chemie- und Pharmakonzern Altana AG, in Bad Homburg. Dr. Schäfer ist promovierter Naturwissenschaftler und Certified Investor Relations Officer (CIRO). (bo)

Foto: Fliegl Fahrzeugbau GmbH

Dr. Harald F. Schäfer

Bärbel Grönegres

Foto: Michael Gottschalk/ddp

Der Vertrag der Geschäftsführerin der Thüringer Tourismus GmbH (TTG), BÄRBEL GRÖNEGRES, wurde Ende August um weitere fünf Jahre, also über 2010 hinaus bis 2015 verlängert; so die Gesellschafterversammlung der TTG. Die 1960 in Westfalen geborene Romanistin und Historikerin leitet nach mehrjähriger Führungstätigkeit in touristischen Arbeitsfeldern seit 1997 die TTG. Ihre erfolgreiche Arbeit als Tourismuschefin spiegelt sich unter anderem in den aktuellen Zahlen wieder. Im ersten Halbjahr 2009 hatten Übernachtungen und Gästeankünfte in Thüringen trotz Konjunkturkrise und gegen den Bundestrend erneut deutlich zugelegt. (bo)

Foto: Jens-Ulrich Koch/ddp

Günter Schwabe

Dem Geschäftsführer der Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH GÜNTER SCHABE (geb. 1949) wurde Anfang Oktober das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Er wurde damit für sein berufliches und ehrenamtliches Engagement in Wirtschaft und Gesellschaft geehrt. Ein Hauptaugenmerk Schwabes gehörte von Anfang an der Lehrlingsausbildung. So betreibt das Unternehmen mit seinen heute über 600 Mitarbeitern eine Ausbildungsstätte für Schweißer. Im Jahre 2007 wurde Schwabe vom Kreisverband des BVMW als „Unternehmer des Jahres“ ausgezeichnet.(bo)

Foto: Andreas Lübke

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Der Thüringer CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring (l.), die Thüringer CDU-Vorsitzende Christine Lieberknecht und der Thüringer SPDLandesvorsitzende Christoph Matschie unterzeichneten am Dienstag (27.10.09) im Thüringer Landtag in Erfurt den Koalitonsvertrag zwischen SPD und CDU.

n der Regierungsgrundlage der neuen Thüringer Landesregierung, dem von Union und SPD unterzeichneten Koalitionsvertrag heißt es unter anderem: „Eine wichtige Aufgabe ist es, den Zugang der kleinen und mittleren Unternehmen zu Wissen und Technologie zu erhöhen“. Eine große Aufgabe, die sich die neue Landesregierung unter Regierungschefin Christine Lieberknecht da gestellt hat. Ziel sei es dabei, so das Ver tragswerk, eine wettbewerbsfähige und innovative Wirtschaft in Thüringen zu sichern und zu fördern, damit der Freistaat als attraktiver Standort qualifizierten Fachkräf ten Perspektiven und Chancen bieten kann.

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Der Freistaat verfüge in wichtigen Zukunftsbranchen schon heute über hohe Potenziale, in der Solarbranche, in der optischen Industrie, in der Automobilbranche und in der Ernährungsindustrie. „Diese Potenziale gilt es auch in der Krise zu erhalten und weiter zu entwickeln. Die Sicherung von Unternehmen und Arbeitsplätzen ist dabei oberstes Ziel“, so steht es im weiteren Verlauf. Und der Vertrag sieht vor, dass in Thüringen bis zum Jahr 2020 etwa 35 Prozent der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien abgedeckt werde. Das soll unter anderem durch die Erarbeitung einer „Potenzialanalyse“ und der Erstellung eines „Zukunftsatlasses“ realisiert werden. Bedeutungsschwangeres Wortwerk steht in Zeiten der Wirtschaftskrise allerdings auch sinkenden Technologiefördertöpfen gegenüber. Daher ist das Erreichen der gesteckten Ziele ohne die Innovationskraft, 12

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insbesondere der technologiegetriebenen Unternehmen, kaum möglich. Die Vielfalt der Wirtschaftszweige ist in Thüringen zwar breit gefächert, doch wird die Entwicklung der Hochtechnologie, vor allem der Mikrosystemtechnik (MST) als Schnittmenge aller Industrien, eine zentrale Rolle einnehmen. „Geist, nicht Macht macht die Stärke dieses Landes aus“, hatte Lieberknecht noch Tage vor ihrer Vereidigung als Regierungschefin gesagt. Zwar zielte sie damit auf Schwierigkeiten bei der politischen Mehrheitsbildung ab,

Wir begrüßen, dass die Industrie als Wachstums- und Beschäftigungsmotor und als Impulsgeber für andere Branchen gestärkt werden soll. Stephan Fauth, VWT e.V.

doch ist dieses Zitat auch ohne Weiteres auf die Technologielandschaft im Freistaat anwendbar. Optik, Mikrotechnolgie, Nanotechnologie, Medizintechnik, Messund Gerätetechnik, Textil- und Keramikforschung oder Beschichtungstechnologien sind nur einige der vielfältigen Betätigungsfelder Thüringer Hochtechnologie. Sie agieren in zahlreichen Netzwerken und kooperieren mit verschiedensten Forschungsinstituten und fungieren somit als Dienstleister – sozusagen als FuE-Abteilung für den meist kleinteilig geprägten Mittelstand. Und es kommen kontinuierlich immer neue hinzu. So wurde im Herbst das erste Helmholtz-Institut Thüringens in Jena gegründet. Es führt For-

schungen der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena auf dem Gebiet der Hochleistungslaserphysik mit den Forschungen des Helmholtz-Zentrums für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt und des Deutschen Elektronen Synchrotron DESY aus Hamburg zusammen. Innovationsfähigkeit ist also auch für Thüringen ein wesentlicher Schlüssel dafür, gestärkt aus der Krise hervorgehen zu können. „Unser Land will in gemeinsamer Anstrengung seine Spitzenposition in Bildung, Wissenschaft und Forschung ausbauen“, liest man im Koalitionsvertrag, unterzeichnet von Lieberknecht und SPD-Chef Christoph Matschie. „Die im Koalitionsver trag festgelegten Grundsätze und Maßnahmen bieten für die Entwicklung Thüringens als moderner Industriestandort eine geeignete Basis. Besonders begrüßen wir, dass die bisher erreichten guten Ansätze in der Wirtschaft weiter verfolgt und die Industrie als Wachstumsund Beschäftigungsmotor und als Impulsgeber für andere Branchen gestärkt werden soll“, so Stephan Fauth, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Wirtschaft Thüringens. Insgesamt gesehen böten, so Fauth weiter, die festgelegten und vorgestellten Maßnahmen Spielraum für eine wachstumsfreundliche Wirtschaftspolitik, die auf Innovationen und mehr Investitionen abziele. Die Hochtechnologien in Thüringen werden dabei kraftvoller Wachstumsmotor sein. (bo) www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Fotos: VWT, Jens-Ulrich Koch/ddp

(Hoch-) Technologien vertraglich gesichert


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Innovativer Gassensor

Erweiterung gen Osten

Der patentierte UST Triplesensor® misst verschiedenste Gase und Gasgemische vom unteren parts per million- bis in den Volumen-Prozent-Bereich. Das Sensormodul besteht aus einem keramischen Halbleitergassensorelement mit drei unterschiedlichen gas-sensitiven Schichten für reduzierbare, leicht und schwer oxidierbare Gase in einem TO39-Gehäuse mit vier Anschlüssen sowie einem Elektronikmodul zur Steuerung des Sensorelements, Kalibrierdatenspeicherung, Signalvorverarbeitung und Datenkommunikation.

Jena. Die Jenoptik-Sparte Laser & Materialbearbeitung ist künftig mit einem Laserapplikationszentrum auf dem asiatischen Wachstumsmarkt vertreten und wird eng mit dem koreanischen Unternehmen Telstar-Hommel Corp. zusammenarbeiten. Beide Partner gründeten Mitte des Jahres das Gemeinschaftsunternehmen JENOPTIK Korea Corp.. Byung-Hoon Im, Präsident & CEO der Telstar-Hommel, und Michael Mertin, Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG, unterzeichneten in Jena den Gründungsvertrag. Das Applikationszentrum richtet sich an den gesamten asiatischen Markt und soll Anfang 2010 eröffnen. Jenoptik wird dort Anlagen für die Lasermaterialbearbeitung präsentieren, die sich an die Elektronik-, die FlatPanel sowie die Photovoltaik-Industrie richten. Den Interessenten stehen dann Jenoptik-Laseranlagen für die Bearbeitung sprödbrüchiger Materialien wie DisplayGlas, Solarzellen, Keramik und Siliziumwafer sowie für das spezielle Laser-Trennverfahren dieser Materialien, also das TLSDicing (TLS = Thermisches Laserstrahl Separieren), zur Verfügung. (bo/em)

Durch die applikationsspezifische Steuerung und Signalverarbeitung des Sensorelements werden die hochempfindliche Detektion spezifischer Gase beispielswei-

se Gasgemische und nachfolgend deren Klassifizierung sowie deren quantitative Analyse ermöglicht. Durch die hard- und softwareseitige Modularität und Variabilität, verbunden mit der hohen Bandbreite realisierbarer Selektivitäten und Sensitivitäten steht mit dem UST Triplesensor® eine Technologieplattform zur effizienten Realisierung kostengünstiger, applikationsspezifischer Gassensorsysteme von Kleinst- bis hin zu Großserien zur Verfügung. Applikationen sind zum Beispiel die Detektion ausgewählter VOC-Leitsubstanzen und Kältemittel, die Gasleckdetektion bei Erdgasanschlüssen, die Luftqualitätsmessung sowie die Früherkennung von Bränden. Kontakt UST Umweltsensortechnik GmbH Dr. Olaf Kiesewetter Dieselstr. 2, D- 98716 Geschwenda Tel.: +49 (0) 36205 - 713 0 Fax: +49 (0) 36205 - 713 10 E-Mail: o.kiesewetter@ umweltsensortechnik.de Internet: www.umweltsensortechnik.de

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grierten Mehrlagen- bzw. DickschichtBauelementen. Die Fragestellungen sind einerseits wissenschaftlich äußerst komplex und werden weltweit nur von einigen Gruppen bearbeitet. Zum anderen besteht von Anwenderseite ein intensiver Pull nach miniaturisierten, komplexen Schaltungen und Modulen, welche zum einen eine exzellente Performance aufweisen, andererseits aber auch kostengünstig mit modernsten Technologien gefertigt werden können. Entwicklung funktionskeramischer LTCC-Folien im HITK

Forschungsschwerpunkt Funktionskeramik in Hermsdorf, Jena und Ilmenau Das HITK erhielt kürzlich gemeinsam mit seinen Partnern an der FH Jena und der TU Ilmenau den Zuschlag für eine dreijährige Förderung aus dem Thüringer Landesprogramm „ProExzellenz“ zum Thema „Keramische Funktionsmaterialien für integrierte Mehrlagenbauelemente“ KERFUNMAT.

sche Werkstoffe und Technologien für die Integration in keramische Multilayersubstrate entwickelt. Unter Anwendung der LTCC - Technologie werden Grundlagen von Entwicklung, Design und Fertigung diskreter Multilayer-Bauelemente sowie komplexer LTCC-Module erarbeitet.

In dem von Prof. Dr. Jörg Töpfer aus dem Fachbereich SciTec der FH Jena koordinierten Projekt werden funktionskerami-

Das Vorhaben zielt auf anspruchsvolle Entwicklungen neuer Werkstoffe für die Applikation in monolithischen und inte-

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Die Arbeiten leisten einen wesentlichen Beitrag zu den Forschungsschwerpunkten des Landes Thüringen in den Bereichen Werkstoffe und Produktionstechnologien sowie Mikro- und Nanotechnologien, Mikroelektronik.

Kontakt HITK Hermsdorfer Institut für Technische Keramik e.V Michael-Faraday-Str. 1, D-07629 Hermsdorf Tel.: +49 (0) 36601 - 63902 Fax: +49 (0) 36601 - 63921 E-Mail: info@hitk.de Internet: www.hitk.de 04 /2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

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Das ist sicher erst der Anfang – Optik trifft Mikrosystemtechnik

Wirtschaftsspiegel: In Thüringen gibt es neben OptoNet weitere Cluster und Netzwerke, welche mit der MST ebenfalls Schnittmengen aufweisen. So beispielsweise der Mikro-Nanotechnologie-Thüringen e.V. oder ELMUG, mit denen auch Ihr Netzwerk eng kooperiert. Besteht aus Ihrer Sicht die Notwendigkeit eines eigenen MST-Netzwerkes? Dr. Schindler: Schon seit OptoNet existiert, hatten wir erwartet, dass sich die MST ähnlich wie unsere Branche entwikkelt. Erste Bestrebungen eines eigenen MST-Netzwerkes gab es ja bereits im Jahr 2002. Bis heute sind wir damit noch nicht wesentlich vorangekommen. Meine Überzeugung ist es jedoch bis heute, dass die MST in Thüringen eine eigenständige Ver tretung braucht, weil deren Betätigungsfeld eben schon etwas anders gelagert ist, als die der reinen Branchen-Cluster.“ 14

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Wirtschaftsspiegel: Welche Erwartungen verknüpfen Sie denn mit dieser Forderung nach einer eigenen Thüringer MST-Vertretung? Dr. Schindler: „Wir versuchen ja bereits der gemeinsamen Verknüpfung mit der MST nachhaltig Rechnung zu tragen. So veranstalteten wir Ende August einen Workshop ‚MST trifft Optik‘. Dort wurden unsere Schnittstellen bereits anschaulich diskutiert. Ein übergreifendes Netzwerk ist meines Erachtens ein guter Gedanke, aber auch ein Problem, das schon jahrelang gärt. Wir arbeiten mit den Leuten der MST ausgesprochen gut zusammen, wir

arbeiten aber auch mit dem Kunststoffcluster polymermat e.V., mit dem Medizintechniknetzwerk medways oder mit automotive thueringen e.V. (at). Bei der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Cluster ist es vor allem das Ziel, genau die Schnittstellen zu fördern, wo sich tatsächlich etwas entwickelt, wo neue Ideen, Produkte oder Technologien entstehen.“ Wirtschaftsspiegel: Könnte man denn nicht einfach alles vereinheitlichen? Dr. Schindler: „Nein, so einfach ist das allerdings nicht! In diesem Zusammenhang möchte ich auf unseren CoOptics Prozess verweisen. Dort ist der Ansatz ja bereits übergreifender. Diese Initative soll auch dazu dienen, einzelne Netzwerkaktivitäten enger aneinander zu koppeln, aber nicht dazu führen, bestehende Netzwerke aufzulösen.“

Dr. Klaus Schindler Geschäftsführer des Kompetenznetzwerks Optische Technologien „OptoNet e.V.“ mit Sitz in Jena

Der Charakter der Thüringer Optik basiert neben industrieller Forschung auch auf Nischenentwicklungen. Doch genau diese sind vor allem für die Industrie besonders wertvoll und unbedingt notwendig. Auch die enge Zusammenarbeit von Industrie und Forschung in der Optik, gemessen an ihrer räumlichen Nähe und Dichte auf so kleinem Raum, ist weltweit nahezu einzigartig. Mehr als 54 Prozent der Thüringer Optik-Unternehmen konzentrieren sich in Jena und dem Saale-Holzlandkreis. Mit anderen Netzwerken ist die Branche eng verzahnt. Doch die Mikrosystemtechnik (MST) entwickelt sich zunehmend zur wichtigen Schnittstelle, weiß OptoNet-Geschäftsführer Dr. Klaus Schindler und erläutert im Wirtschaftsspiegel-Interview Handlungsbedarf.

Wirtschaftsspiegel: Und worin liegen die Schwierigkeiten? Dr. Schindler: „Unter dem Aspekt, dass Thüringen nur ein relativ kleiner Hochtechnologiestandort im Vergleich zu anderen Standorten weltweit ist, ist der Gedanke einer engeren Zusammenarbeit auch in den begrenzten Kapazitäten begründet. Diese Entwicklung ist aber ein Prozess. Den Weg haben wir mit CoOptics eingeschlagen und den werden wir auch konsequent fortsetzen, Doch das geht eben nicht von heute auf morgen.“ INTERVIEW: CHEFREDAKTEUR DANIEL BORMKE

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Foto: Jens-Ulrich Koch/ddp. OptoNet e.V.

Wirtschaftsspiegel: Die Hochtechnologiebranche vereint Branchen unterschiedlicher Couleur. Vor allem die MST ist einer der am breitesten gefächerten Betätigungsfelder. Wie ist denn die Optik mit der MST verknüpft? Dr. Schindler: „Keine von beiden, weder die Optik noch die MST, ist ja im klassischen Sinne eine eigene Branche. Beides sind übergreifend breite Technologiefelder. Mit der MST / Nanotechnik gibt es in der Optik jedoch große Schnittmengen, so beispielsweise der Bereich der Mikrooptik. Ein anderes Beispiel ist die Medizintechnik. Auch dort gibt es Schnittmengen mit der Optik. Jedoch mit der MST sind diese besonders groß.“


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Licht schalten, Licht transportieren, Licht verteilen tisierungsindustrie und Robotik zählen hierzu ebenso wie Anwendungen in der Medizintechnik, der Spektroskopie und der Messtechnik – um nur einige zu nennen. Das umfangreiche Angebot reicht von der Preform über die Kabel-Konfektionierung mit verschiedenen Fasern, Längen, Bündeln, Konnektoren und Spezialstecksystemen, Optischen Schaltern (Switches) und Verzweigern bis hin zu kompletten Faser-Optik-Systemen – ein einzigartiges Portfolio von mehr als 50.000 verschiedenen Produkten. Ob Single Mode- oder Multi Mode-Faser, ob

MIR oder UV-IR, ob POF (Polymer Optical Fiber) oder PCF (Polymer Cladded Fiber), ob Glas oder Quarz, Simplex oder Duplex, Hybrid (Kupfer + LWL) oder schleppkettenfähig, ob es um den schnellen und sicheren Transport von Daten oder die Übertragung von Energie von verschiedensten Wellenlängen geht: LEONI bietet Ihnen für jede Applikation die optimale Die Business Unit Fiber Optics der LEONILösung. Ob in der industriellen AutomaGruppe ist einer der führenden Anbieter tisierung, der Lasertechnik, der Spektrosvon Lichtwellenleitern für die Kommunikopie oder in vielen Bereichen der Mekationsindustrie sowie für Spezialandizin wie zum Beispiel der Endoskopie, wendungen in verschiedensten industrielwo biokompatible Materialien unverzichtlen Märkten, in der Wissenbar sind: die Entwicklung in schaft und in der Medizin. Daetlichen Schlüsselbranchen bei bietet LEONI auf jeder geht eindeutig hin zur PhoStufe der Wertschöpfungskettonik und damit zur LWLJahren Seit acht te ein einzigartiges ProduktTechnik – und das hat seine ! gen in Thürin chnitz portfolio: von der Preform, den Gründe. Da ist zum einen die chiers s-S au uh Ne g · Jena Sonneber daraus gezogenen Fasern bis konkurrenzlos hohe Übertrahin zu Faser-Optik-Kabeln und gungskapazität von Glasfakompletten Faser-Optik-Systeser material – ganz ohne Remen. Das unterscheidet die peater. Da ist aber auch die abBusiness Unit Fiber Optics von solute Unempfindlichkeit geden Wettbewerbern: In jeder genüber elektromagnetischen Vielfalt Licht Prozessphase kann kundenStöreinflüssen und das Fehlen optimiert das Produktdesign jedweder Interferenzen bei beeinflusst werden. Kein anparallelen Verbindungen. Ein derer europäischer Wettbeweiteres Plus ist die Lang werber hat diese Möglichkeilebigkeit und Robust heit dieten. ser Technologie: fünf Millionen Biege-Zyklen sind mit Unterschiedlichste Märkte erjedem LWL-Kabel drin – minfordern unterschiedlichste Lödestens. Hinzu kommt, dass sungen. Die Business Unit FiLWL-Leitungen auch bei rauLicht schalten, Licht transportieren, Licht verteilen ber Optics bietet als Technoen Bedingungen ausgesprologieführer in der Lichtwellenchen hart im Nehmen sind: Von der Preform bis zu Faser-Optik-Systemen. leitertechnik ihren Kunden sie sind ölbeständig, halogenWir entwickeln und produzieren im Landkreis Sonneberg Faser-Optik-Kabel und optische Systemkomponenten. nicht nur erstklassige OTfrei und schweißperlenfest. So Produkte für den Bereich ist es im Grunde kein Wunder, Business Unit Fiber Optics der Kommunikationsindustrie dass LWL-Produkte made by fiber-optics@leoni.com · www.leoni-fiber-optics.com (Telekom, LAN und Fiber-toLEONI in den verschiedensten Home), sondern auch für den Branchen und Anwendungen sehr heterogenen Bereich der mit großem Erfolg und maxiSpezialfasern: industrielle Anmaler Effizienz im Einsatz The Quality Connection wendungen für die Automasind. Optik ist Wissenschaft und bedeutender Industriezweig zugleich. Seit einigen Jahr zehnten hat dieses Gebiet wissenschaftlich und wirtschaftlich eine neue Bedeutung erlangt, weil es gelungen ist, Licht je nach Anwendung mit höchsten Intensitäten, hohen Dauerleistungen, großer Stabilität und kürzesten Impulsen zu erzeugen.

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Integration von Technologien und Funktionen

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„Die MST ist aktuell und hilfreich“, beschreibt Dr. Bernhard Rami, Referatsleiter Mikrosysteme beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Bedeutung des noch jungen aber rasant wachsenden Wirtschaftszweiges. Kaum eine Branche kommt heute ohne MST aus. Sie findet genauso Anwendung in der Medizintechnik wie im Automobil-, Maschinen- und Anlagenbau. Gerade für die innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen bieten sich hier enorme Chancen. Als besondere strategische Zukunftsthemen der Mikrosystemtechnik nennt Dr. Rami vor allem die Mikro-NanoIntegration, die mobile Diagnostik, Assistenzsysteme in der Reha sowie vernetzte Operationssysteme. Und die MST habe, so Dr. Rami weiter, nachhaltig zur Stärkung des Mittelstandes und zur besseren Ver netzung der Forschungseinrichtungen beigetragen. Heute sind rund 766.000 Ar16

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beitsplätze in Deutschland mit der Mikrosystemtechnik verknüpft. Zentrales Merkmal ist ihr systemischer Charakter, das heißt, verschiedene Funktionen, Materialien, Komponenten und Technologien werden in einem integrierten System miteinander verknüpft. Dabei liegen die Abmessungen der funktions- und leistungsbestimmenden MST-Komponenten zumeist im Mikrometermaßstab. Auch Thüringen ist in diesem Bereich ein innovativer Standort. In den vergangenen Jahren entstanden in den etwa 250 vorwiegend mittelständischen Mikrosystemtechnik-Unternehmen der Region viele in-

MST hat nachhaltig zur Stärkung des Mittelstandes und zur besseren Vernetzung der Forschungseinrichtungen beigetragen. Dr. Bernhard Rami, Referatsleiter Mikrosysteme (BMBF)

novative Produkte, die zwischenzeitlich auch auf dem Weltmarkt erfolgreich sind. Damit Thüringen diese Spitzenposition halten und weiter ausbauen kann, werden dringend hoch qualifizierte Fachkräfte gebraucht. Thüringen bildet zwar ein Viertel aller Mikrotechnologinnen und Mikrotechnologen in Deutschland und einen großen Teil der Diplom-Ingenieure aus, kann aber bereits heute den eigenen Fachkräftebedarf nicht decken.

Doch die Vielfalt der Möglichkeiten schafft vielfältige Strukturen. Im Freistaat gibt es unterschiedliche Cluster, Netzwerke, und Forschungseinrichtungen, welche einerseits zwar die MST als Betätigungsfeld gemein haben, aber andererseits wieder unterschiedlichen Branchen zugeordnet werden müssen. So entstanden Initiativen im Bereich der Optik, der Solar forschung, der Textilforschung, der elektronischen Mess- und Gerätetechnik oder der Medizintechnik – um hier stellvertretend nur einige zu nennen. Beispielsweise riefen unter Mitwirkung der Industrie- und Handelskammer Südthüringen und der Lan desentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen GmbH im April 2007 mehr als 15 Unternehmen eine Initiative zur Gründung eines Industrieclusters „Elektronische Mess- und Gerätetechnik“ ins Leben. ELMUG versteht sich als Plattform für Forschungsunternehmen und -einrichtungen, Entwickler, Hersteller und Anbieter sowie Dienstleister im Bereich der elektronischen Mess- und Gerätetechnik. Allein dieser Branche können in Thüringen weit über 500 Unternehmen und mehr als zehn Forschungseinrichtungen zugeordnet werden. Mit zirka 15.000 Mitarbeitern erwirtschaften die Thüringer Unternehmen dieser Branche www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Foto: Portrait: VDI/VDE Innovation + Technik GmbH / IMN MacroNano®

b Mikromedizin, Brennstoffzellentechnologie oder RFID – in allen wichtigen Hightech-Feldern ist Mikrosystemtechnik zu finden. Deutschland steht damit weltweit an der Spitze. Nanotechnologien, „Green IT“ – diese Begriffe drängen immer mehr in den Vordergrund. Neue Applikationsfelder werden erschlossen. Produkte der Mikrosystemtechnik (MST) sind in unserem täglichen Leben mittlerweile präsent, erlauben es uns, überall und ständig zu kommunizieren, erleichtern Fahrkomfort und -sicherheit, unterstützen medizinische Diagnose und Therapie.


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Ein breites Kompetenz-Spektrum überschaubar dargestellt

Foto Portrait: IMN MacroNano®

Das IMN MacroNano® (Institut für Mikro- und Nanotechnologien der Technischen Universität Ilmenau) stellte Mitte Oktober seinen neuen KOMPETENZATLAS der Öffentlichkeit vor. Dr. Liliana Sendler vom mnst-Broker (r.) erläutert Carmen Gehring, Leiterin des Referats Mikrosystemtechnik im BMBF (l.), die Besonderheiten des Kompetenz-Atlasses. Der mehrere hundert Seiten starke Ordner bildet das breite Forschungs- und Technologiespektrum des Institutes ab. Das Institut umfasst insgesamt 39 Fachgebiete und Nachwuchsgruppen. Rund 120 Forscher nutzen hier Technologien der Mikrosystemtechnik und der Nanotechnologie. Studiengänge wie „Mikro- und Nanotechnologie“ oder „Miniaturisierte Biotechnologie“, sowie die Graduiertenschule „Optische Mikrosystemtechnik“ (OMITEC) gehören

zum forschungsnahen und fakultätsübergreifenden Lehrangebot des Instituts. Nahezu ein Jahr hat es gedauert, die notwendigen Informationen im gesamten Institut zusammenzutragen und sie nach verschiedenen Kriterien aufzubereiten. Feder führend dabei war „mnstBroker“, ein Projekt, das vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Rahmen des Programmes „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ gefördert wird („mnst“ steht für

einen Jahresumsatz in Höhe von zirka 1,5 Milliarden Euro. Mit zwischenzeitlich mehr als 60 mitarbeitenden Unternehmen aus Thüringen, welche ein Umsatzvolumen von etwa 350 Millionen Euro und zirka 2.500 Beschäftigten repräsentieren, gehört der Initiative derzeit etwa ein Viertel der Thüringer Branche an. Mit den neun Forschungseinrichtungen sind alle wesentlichen Träger der Forschungsinfrastruktur Thüringens an der Clusterarbeit beteiligt. Doch durch die Kleinteiligkeit wurde es nötig, die Innovationen der Branche unter einem Dach, sozusagen einer „Marke“ zu vereinen. Daher wurde aus dem Cluster heraus im Februar 2009 die Elektronische Mess- und Gerätetechnik (ELMUG) e.G. als rechtliche Organisation des Industrieclusters gegründet. Inzwischen gibt es 13 Mitglieder, die mit 850 Mitarbeitern insgesamt etwa einhundert Millionen Euro Jahresumsatz realisieren.

wendungszentrum Mikrosystemtechnik (AZM) in Erfurt Firmenneu- oder -ausgründungen im Hochtechnologiebereich der Mikrosystemtechnik mit technologischen Flächen und Ausrüstungen. Das AZM Erfurt ist eines von fünf Zentren bundesweit und das einzige auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. Die Forschungsinstitute CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik

Ein weiteres dieser Netzwerke mit MSTHintergrund ist die in Erfurt ansässige Clusterinitiative „Mikro-NanotechnologieThüringen e.V. (MNT). Der unternehmergeführte Verein dient der Bündelung von Kompetenzen entlang der gesamten technologischen Wertschöpfungskette. Aufgrund des vielfältigen Spektrums an Funktionalitäten und Anwendungen spielen Mikro- und Nanotechnologien im Freistaat Thüringen eine zentrale Rolle für Innovationskraft und stellen eine Zukunftsbranche Thüringens dar. Der MNT e.V. plant derzeit den Aufbau einer eigenen Clustergeschäftsstelle. Bereits seit Juni 2002 unterstützt das Anwww.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Mikro- und Nanotechnologien sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen interessant, um neue Märkte zu erschließen. Prof. Martin Hoffmann Direktor des IMN MacroNano®

GmbH und IMMS Institut für Mikroelektronik und Mechatroniksysteme gGmbH Ilmenau stellen ihre technologischen Erkenntnisse bereit. Die Gründerfirmen profitieren von der unmittelbaren Nähe zum technologischen Know-how und vom Sharing kostenintensiver technischer Ausrüstungen. Das CiS ist beispielsweise eng an die Solarforschung und das Cluster Solarvalley Mitteldeutschland angebunden. Durch Know-how-Transfer von der Mikroelektronik über die Mikrosystemtechnik zur Photovoltaik besitzt CiS einzigartige Alleinstellungsmerkmale zur Beschleunigung von Innovationen in der Photovoltaik und unterstützt FuE-Vorhaben von Forschung bis Markteinführung. Das IMN MacroNano® (Institut für Mikround Nanotechnologien der Technischen Universität Ilmenau) ist mit 39 Fachgebie-

Mikro- und Nano-System-Technik und „Broker“ für Vermittler zwischen Technologienachfragen und Technologieangeboten). Transferkataloge, Forschungsberichte und Projektüber sichten gibt es als Instrument des Technologietransfers an jeder Universität und Forschungseinrichtung. „Das Neue, das Besondere an unserem KOMPETENZATLAS erschließt sich spätestens dann, wenn man für ein ganz konkretes Vorhaben einen Ansprechpartner sucht“, erklärt Projektleiterin Dr. Liliana Sendler. Eine Online-Version mit vielen interaktiven Features soll in den nächsten Wochen im Internet bereitstehen. (bo)

ten aus vier Fakultäten eines der größten Institute für Mikro- und Nanotechnologien in Deutschland und Europa. Durch seinen interdisziplinären Charakter und die enge Einbindung der anwendungsorientierten Fachgebiete hebt es sich von rein technologieorientierten Forschungseinrichtungen ab. Gerade das macht es jedoch schwer, in dem breit gefächerten Kompetenz-Spektrum die richtigen Ansprechpartner zu finden: Physiker, Chemiker, Biologen und Ingenieure arbeiten hier gemeinsam an Auf gabenstellungen aus beispielsweise der Hochfre quenz technik, Biosignalverarbeit ung, Präzisionsmesstechnik, Werkstoffwissenschaft oder Biosensorik. Einen Überblick gibt der im Oktober veröffentlichte KOMPETENZATLAS. Der Direktor des IMN MacroNano®, Prof. Martin Hoffmann erläutert die Zielgruppe: „Mikro- und Nanotechnologien sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen interessant, um neue Märkte zu erschließen. Die Vernetzung untereinander und mit Forschungseinrichtungen bietet dazu die Rahmenbedingungen.“ Genau diese zu unterstützen und in Zukunft zu kanalisieren, wird Herausforderung aber auch notwendige Aufgabe der gesamten Branche sein, denn kein Industriezweig ist so „aktuell und hilfreich“ wie die MST. (jw)

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Dr. Bärbel Voigtsberger, Koordinatorin der Clusterinitiative fanimat nano

250 Jahre Keramik in Thüringen – traditioneller Werkstoff mit hohem Zukunftspotenzial Rund um das Hermsdorfer Kreuz bündeln sich Kompetenzen in den Branchen Technische Keramik und Elektronik. Die Region hat mit ihrer jahrzehntelangen Tradition und ihren technologieorientierten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in unmittelbarer Nähe zum Wissenschaftszentrum Jena hohes Potenzial für innovative Entwicklungen. Seit dem Jahr 2005 bündeln Unternehmen diese Ressourcen im regionalen Technologie-Cluster fanimat nano. Wirtschaftsspiegel Thüringen sprach mit der Koordinatorin der Clusterinitiative Frau Dr. Bärbel Voigtsberger. Wirtschaftsspiegel: Welchen Stellenwert nimmt der FuE-Bereich der „Technischen Keramik (TK)“ im Wirtschaftsgefüge Thüringens, insbesondere im Hoch-Technologiebereich ein? Dr. Voigtsberger: „Die Glas- und Keramikbranche gehört zu den in Thüringen traditionell stark verwurzelten Industrien. 50 Jahre nach Gründung der Meißner Manufaktur gelang 1760 im thüringischen Sitzendorf die zweite Erfindung des Porzellans. Heute, 250 Jahre später, besitzen keramische Werkstoffe ein unverändert hohes Innovationspotenzial. Vor allem technische Funktionskeramiken nehmen eine Schlüsselrolle in vielen Branchen wie Automotive, Energie-, Umwelt- und Medizintechnik ein. Die meist mittelständischen Hersteller von Technischer Keramik in Thüringen beziehen ihre Marktposition vorwiegend aus kundenspezifischen Produkten, die auf einem hohen Niveau von Technologie und Know-how basieren.“ Wirtschaftsspiegel: Wie hat die Wirtschaftskrise 2009 Ihre Branche beeinflusst und was sind Ihre Prognosen für das Jahr 2010? Dr. Voigtsberger: „Die Auswirkungen der 18

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Krise haben die Unternehmen unserer Branche mit unterschiedlicher Stärke und zeitlicher Wirkung getroffen. In unserem eigenen Unternehmen hatten wir 2008 20 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr zu verzeichnen; das allerdings nach einer dreijährigen Phase jährlicher Steigerungen von knapp 20 Prozent. Von der gegenwärtig zu verspürenden konjunkturellen Belebung erhoffen sich alle Unternehmen eine nachhaltige Wirkung, um vor allem die Wachstumspotenziale durch Innovationen in der Zukunft ausschöpfen zu können.“ Wirtschaftsspiegel: OptoNet, Mikro-NanoTechnologie e.V., ELMUG eG ... Macht die wachsende Zahl an technologischen Netzwerken in Thüringen Sinn? Dr. Voigtsberger: „Die in den letzten Jahren herausgebildeten Netzwerk- und Clusterstrukturen haben in Anbetracht der Kleinteiligkeit der Thüringer Industrie eine große Bedeutung für die Bündelung der KMU, stärken deren Kooperationsfähigkeit und sollten auch zukünftig weiter unterstützt werden. Unter Führung der Industrieunternehmen suchen wir jetzt zunehmend den interdisziplinären Austausch zwischen den Clustern (zum Beispiel MNT - OptoNet), um regionale Innovationspotenziale entlang von Wertschöpfungsketten zu identifizieren und zu nutzen.“ Wirtschaftsspiegel: Herr Dr. Schindler vom OptoNet befürwortet ein einheitliches übergreifendes Technologienetzwerk für Thüringen. Stimmen Sie dem zu? Dr. Voigtsberger: „Die acht Unternehmen des vom HITK koordinierten Wachstums-

kerns haben ihr Gesamtumsatzvolumen zwischen 2005 und 2008 um 33 Prozent gesteigert und dabei 126 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit der wirksamen Umsetzung der Innovationsprojekte strebt der Unternehmensverbund trotz aktueller konjunktureller Dämpfung 2011 ein nochmaliges Wachstum um 25 Prozent an. Um die Nachhaltigkeit der bisherigen erfolgreichen Wachstumskernaktivitäten zu gewährleisten, erfolgte im Frühjahr 2009 die Integration und Zusammenführung von fanimat nano mit dem regional agierenden Verein Mikrotechnik Thüringen MTT e.V. und dessen Neuausrichtung und inhaltliche Erweiterung zu Mikro Nano Thüringen (MNT e.V.). Damit ist ein in Thüringen und darüber hinaus sichtbares Cluster auf dem Gebiet der Mikro- und Nanotechnologien entstanden.“ Wirtschaftsspiegel: Inwieweit ist der Bereich der TK mit der Mikrosystemtechnik (MST) verknüpft oder darin einzuordnen und womit beschäftigt sie sich derzeit im Besonderen? Dr. Voigtsberger: „Besondere Bedeutung für die Innovationsfähigkeit haben technische Keramiken heute vor allem auch für die in Thüringen angesiedelten KMU, die auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik als Hersteller von Spezialprodukten gut am Markt positioniert sind. Das HITK ist mit einer ganzen Reihe dieser Unternehmen durch langjährige Kooperationen verbunden. Mit Erfolg wurde im letzten Jahr die Förderphase des Wachstumskerns fanimat nano mit dem Fokus ‚Nanopartikeltechnologien in Wertschöpfungsketten der Elektro-, Mikrosystem- und Medizintechnik‘ abgeschlossen.“ DAS INTERVIEW FÜHRTE DANIEL BORMKE

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Kompetenz feinwerktechnischer Mechatronik Durch die Entwicklung und Kombination von Technologien der Sensorik, Antriebstechnik und Elektronik entstehen neuartige Produkte mit Alleinstellung und hohem Kundennutzen. Sensoren und wissenschaftliche Geräte Seit der Gründung 1991 entwickelt und fer tigt TETRA Sensoren für die Wegmessung. Dabei kommen vor allem faseroptische und interferenzielle Prinzipe, aber auch Encoder zum Einsatz. Die Messbereiche liegen bis zu einigen hundert Millimetern bei Auflösungen im Nanometerbereich. Die Sensorsysteme zeichnen sich durch einen kompakten Aufbau und eine einfache Bedienung aus. Durch die hohe Abtastrate bis in den MHz-Bereich können auch sehr schnelle Vorgänge registriert werden. Mit Komponenten der Mikrotechnik finden die Wegsensoren insbesondere Anwendung in wissenschaftlichen Geräten der BASALT®-Serie zum automatisierten Test von Materialien und technischen Oberflächen. Die TETRA-spezifische Technologie der 2D-Mikrokraftmessung er-

möglicht skalenübergreifende Experimente unter einstellbaren Umweltbedingungen und im Vakuum. Automatisierte Testabläufe verkürzen den Zeitaufwand von Versuchsserien. Durch die LabView®-Anbindung sind anwenderspezifische Experimente und Datenauswertung möglich. Leichtbau-Robotik RobNics® Für den Markt der Service- und Assistenzrobotik bietet TETRA Komponenten und Systemlösungen an, die sich durch einen extrem kleinen Energieverbrauch und ein geringes Eigengewicht auszeichnen. Die überdurchschnittlichen Nutzeffekte werden insbesondere durch „Natur inspirierte“ Funktionsprinzipien und durch den Einsatz vernetzter Steuerungselektronik erzielt. Mit dem BioRob-Arm offeriert TETRA einen Roboter-Assistenz-Arm, der im Vergleich zu konventionellen Industrierobotern 80 Prozent weniger Energie verbraucht. Durch die geringe Gesamtmasse von nur vier Kilogramm ist er einfach zu handhaben und stellt für den „Kollegen

Mensch“ keine Gefahr dar. Eine Spezialversion des BioRob-Arms ist in der Lage, Proben bei -160 Grad Celcius zu transportieren. Automatisieren mit Präzisonsantrieben Die direkt angetriebenen 2D-Antriebe der TETRA verbinden höchste Genauigkeit mit den hohen Geschwindigkeitsanforderungen in der industriellen Anwendung. Die Bahngenauigkeit von besser als ein Mikrometer wird vor allem in der Laserpräzisionsbearbeitung und der mikromechatronischen Fertigung benötigt. Die Eigenschaft, Schrittweiten von wenigen Nanometern zu realisieren, findet bei der optischen Inspektion und dem wissenschaftlichen Gerätebau Anwendung. Das elektrodynamische planare Antriebsprinzip ist verschleißfrei, wartungsarm und kann auch im Reinraum angewendet werden. Eine schnelle Systemintegration garantiert das Echtzeitbussystem EtherCAT®.

Kontakt TETRA GmbH Gewerbepark „Am Wald“ 4 D-98693 Ilmenau Tel.: +49 (0) 3677 - 8659 0 Fax: +49 (0) 3677 - 8659 40 E-Mail: info@tetra-ilmenau.com Internet: www.tetra-ilmenau.com

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ELMUG – Mehrwert aus Thüringen Die Mess- und Gerätetechnik hat in Thüringen eine lange Tradition. Mehr als 500 Unternehmen gehören dieser Branche an. Zur besseren Zusammenarbeit und zur Vernetzung initiierten die Unternehmen im Jahr 2007 das Branchencluster, das im Februar 2009 als Genossenschaft der Elektronischen Mess- und Gerätetechnik Thüringen (ELMUG) gegründet wurde. Mit der Einrichtung einer Geschäftsstelle und der Berufung von Katrin Kühn als Geschäftsführerin können die Ziele des Clusters nun zielstrebig umgesetzt und die Stärkung der Branche forciert werden. Mehr Kunden, bessere Produkte, ausgezeichnete Fachkräfte sind das Ziel. Wirtschaftsspiegel: Die ELMUG-Geschäftsstelle ist ja noch recht jung. Wie kamen Sie denn zu ELMUG? Kühn: „Ich bin vor etwa einem Jahr vom Cluster gefragt worden, ob ich für ELMUG den Businessplan schreiben könnte. Der Plan wurde als tragfähig begutachtet, deshalb sollte ich ihn auch umsetzen. Am 1. Juni 2009 begann meine Tätigkeit mit dem Aufbau der Geschäftsstelle. Studien belegen, ein Cluster funktioniert nachhaltig nur, wenn ein Management und eine Geschäftsstelle vorhanden sind. Zuvor hatten die 60 mitarbeitenden Unternehmen ihre Zeit ehrenamtlich aufgebracht. Doch jedes Ehrenamt hat seine Grenzen, zumal die Geschäftsführer in ihren Unternehmen einen eigenen vollen Schreibtisch haben.“

Wirtschaftsspiegel: Woher kommt denn die ungewöhnliche Idee der Genossenschaft? Kühn: „Die Wahl dieser Rechtform war eine logische Konsequenz aus dem Ziel, als Netzwerk für unserer Mitglieder nachhaltig tätig zu werden und die wirtschaftlichen Interessen unserer Genossenschaftsmitglieder zu fördern. An der Gründung waren neun Unternehmen beteiligt – inzwischen sind wir bei 13. Eine Genossenschaft ist eine wirtschaftlich stabile Rechtsform, die eine hohe Gleichberechtigung der Mitglieder gewährleistet.“ Wirtschaftsspiegel: Woran arbeiten Sie momentan in der jungen Phase von ELMUG? Kühn: „Unser Hauptziel ist es, mehr miteinander zu arbeiten. Wir wollen uns ak-

Katrin Kühn Leiterin Geschäftsstelle ELMUG

tiv vernetzen und voneinander lernen. Besonders wichtig ist es, dass wir in der Mess- und Gerätetechnik in Thüringen die Wertschöpfungskette verlängern. Dazu gehört, dass gemeinsam Fachkräfte akquiriert werden und dass alle gemeinsam Marketingmaßnahmen erarbeiten. Zurzeit werden alle bestehenden Fachgruppen wieder aktiviert, um zusammen neue Produkte und Dienstleistungen zu entwi-

SIOS Meßtechnik GmbH

? Entwicklung und Herstellung von miniaturisierten laserinterferometrischen Messgeräten für Messungen höchster Präzision ? Miniaturinterferometer für Längen-, Winkel- und Schwingungsmessungen, Nanopositionier- und Nanomessmaschinen, stabilisierte He-Ne-Laser, Komparatorwägetechnik ? Anpassung an spezielle Kundenwünsche und Einsatzbedingungen ? Anwendungsgebiete: Eich- und Kalibrierwesen, verschiedenste Bereiche der Präzisions- und Nanotechnik sowie Forschung und Entwicklung.

Nano Vibration Analyzer, Serie NA Fasergekoppeltes laserinterferometrisches Vibrometer integriert in ein technisches Mikroskop zur Messung des dynamischen Verhaltens und der statischen Auslenkung von Mikrostrukturen wie z.B. MEMS und Cantilevern

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Am Vogelherd 46, 98693 Ilmenau Tel.: 03677-6447-0 E-mail: info@sios.de Http://www.sios.de

SIOS

Meßtechnik GmbH

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ckeln. Neu wurden die Arbeitsgruppen „Finanzierungspartnerschaften“ und „Einkaufskooperation“ ins Leben gerufen. Es ist sowohl für die Unternehmen wichtig zu wissen, wie sie mit den Banken umgehen müssen, andererseits sollen auch die Banken wissen, was die Unternehmer momentan bewegt. Auch dem Thema Gründer widmen wir uns, obwohl das gar nicht geplant war. Die Mitglieder bieten Gründern zum Beispiel Lieferantenkredite, Erfahrungen und Kontakte zum Aufbau des gegründeten Unternehmens an. So fördern auch wir den Unternehmernachwuchs in Thüringen.“ Wirtschaftsspiegel: Gibt es denn schon konkrete Projekte oder Produkte, die durch ELMUG entstanden sind? Kühn: „Da ist zum Beispiel das Projekt Smart Home Service, für das gerade ein Förderpaket geschnürt wird. Dort haben sich Unternehmen unter der Thematik, die Steuerung in größeren Wohngebäuden zu verbessern, zusammengeschlossen. Das Entwicklungsziel ist eine neue Qualität gegenüber den vielen existierenden Insellösungen.“ Wirtschaftsspiegel: Was bieten Sie dem einzelnen Unternehmen über die Kooperationen

mit anderen hinaus? Kühn: „Hier gibt es viele Beispiele. Auf dem Branchentag „Elektronische Messund Gerätetechnik aus Thüringen – auf dem Weg in die Zukunft“ wollen wir der Branche aufzeigen, wie der Weg aussieht und welchen Herausforderungen sich die Unternehmen stellen müssen. Gemeinsame Messeauftritte und Messebesuche werden organisiert, damit die Unter nehmen neue Kontakte knüpfen können. Im Rahmen dieser Messen, werden auch andere Firmen besucht. Für die kommende Zeit bereiten wir Best Practice Workshops vor, zum Beispiel zur Produktionssteuerung und zur Mitarbeitermotivation. Wir wollen beleuchten, wie in den momentan schwierigen Zeiten ein Unternehmen seine Abläufe in einen geradlinigen Fluss bringen kann und von Unternehmen lernen, die dies erfolgreich gemeistert haben.“ Wirtschaftsspiegel: Das klingt ja nach vielen Aufgaben. Wie finanzieren Sie diesen Aufwand? Kühn: „Wir haben in diesem Jahr einen Zuwendungsbescheid für eine fünf-jährige Förderung bekommen. Im ersten Jahr werden wir zu einhundert Prozent finanziert, dann sinkt die Beihilfe jedes Jahr

um 20 Prozent. Das heißt, wir müssen parallel Einnahmen generieren. Diese Einnahmen sind zweigeteilt. Auf der einen Seite stehen die Grundbeiträge der Mitglieder und daneben bieten wir firmenspezifische Leistungen an, die wir in Rechnung stellen. Die Kosten werden verständlicher Weise für Nichtmitglieder höher ausfallen als für Mitglieder.“ Wirtschaftsspiegel: Noch ein letztes Statement? Kühn: „Ich bin davon überzeugt, dass unsere Mitglieder zukünftig über mehr Kunden, bessere Produkte und ausgezeichnete Fachkräfte verfügen.“ DAS INTERVIEW FÜHRTE SASCHA UTHE

Kontakt ELMUG Am Vogelherd 50, D-98693 Ilmenau Tel.: +49 (0) 3677 - 689 38 33 Fax: +49 (0) 3677 - 689 38 35 E-Mail: info@elmug.de Internet: www.elmug.de

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metrien, sollen mit ihrer hohen Lebensdauer und Verschleißarmut in allen Industriebereichen Anwendung finden. Ganz nach dem Wunsch der Kunden können feinste Gewinde mit hoher Festigkeit gefertigt werden, die auch in aggressiven Medien und im Hochtemperaturbereich zum Einsatz kommen. Vom Musterbau bis zur Serienfertigung deckt MOJE das gesamte Produktionsspektrum der Industriekunden ab. Dank seiner Zuverlässigkeit und hohen Qualitätsansprüchen konnte MOJE in den vergangenen Jahren zahlreiche Zertifizierungen erhalten, die auch hohen internationalen Anforderungen gerecht werden.

Keramik für den Industriebedarf In vielen Anwendungsbereichen, in denen früher Metalle zum Einsatz kamen, werden diese heute durch Keramik ersetzt. Aufgrund ihrer großen Härte, ihrer Abrieb- und Verschleißfestigkeit sowie der Korrosionsbeständigkeit bieten keramische Bauteile eindeutige Vorteile gegenüber anderen Materialien. Um die positiven Eigenschaften technischer Keramik optimal nutzen zu können, bedarf es langjähriger Erfahrungen. www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Bereits seit 15 Jahren arbeitet der Keramik-Spezialist MOJE Keramik-Implantate überaus erfolgreich auf dem Gebiet der Entwicklung und Herstellung von Implantaten für Zehen, Hand- Fingergelenke und für den Dentalbereich aus Keramik. Dieses langjährige Wissen lässt MOJE künf tig in die Produktion von Bauteilen für Industriegüter einfließen. Spezialschrauben und Muttern, aber auch andere Kleinstprodukte unterschiedlichster Geo-

Kontakt MOJE Keramik-Implantate GmbH & Co. KG Eschenweg 12 D-07616 Petersberg Tel.: +49 (0) 36691 - 50668 Fax: +49 (0) 36691 - 61913 E-Mail: Moje_Implantate@t-online.de Internet: www.moje.de

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Dr. Knuth Baumgärtel, Vorstandsvorsitzender „Mikro-Nanotechnologie Thüringen e.V.“

Mikro- und Nanotechnologien aus Thüringen

In der Clusterinitiative „Mikro-Nanotechnologie-Thüringen e.V.“ MNT haben sich derzeit 26 Mitglieder aus wissenschaftlichen Instituten und Technologiefirmen zusammengeschlossen, um in diesem Sektor neue Wege zu gehen und gemeinsam Innovationen zu fördern. Der Vorstandsvorsitzende des MNT, Dr. Knuth Baumgärtel sieht in diesem Netzwerk weniger ein Branchencluster, denn mehr ein Technologienetzwerk, das Mehrwerte für andere Unternehmen verschiedener Branchen bereitstellt. Die Fragestellungen der Mikro- und Nanotechnologie beschäftigen unter anderem die Medizintechnik und die Optik, die Automobilindustrie und die Mess- und Gerätetechnik, aber auch die Solarindustrie. Nach Aussage von Dr. Baumgärtel sei es schwierig, die genaue Anzahl der Branchenbeschäftigten zu benennen, die in diesem Bereich tätig sind. Das Thüringer Wirtschaftsministerium nennt Zahlen von 500 bis 700 Unternehmen. Ganz konkret mit der Mikro- und Nanotechnologie befassen sich jedoch in Thüringen, so Baumgärtel, nur rund 60 Fir men, die meisten mit weniger als einhundert Mitarbeitern. Schwierig zu fassen sei, so der Branchenexperte, auch die Definition der Unterscheidung zwischen MST und Unter nehmen der MNT. Aus Sicht von Baumgärtel ist die MST der 22

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Oberbegriff, in dem sich die MNT als Einzelbereich integriert. Aufgabe der MNT sei es, heterogene Materialien und Verbindungsverfahren miteinander zu kombinieren. Hierbei entstehen natürlich häufig Schnittstellen zur MST. Aus diesem Grund ist der Sprecher des optischen Kompetenznetzwerks „OptoNet e.V.“ Dr. Klaus Schindler, der Meinung, es sollte ein neues, übergreifendes Netzwerk entstehen, das beide Bereiche stärker miteinander verknüpft. Dr. Schindler sieht mit der branchenoffenen Technologieoffensive von OptoNet unter dem Namen „CoOptics“ erste Ansätze einer Kooperation, doch reiche das, so Dr. Schindler, noch nicht weit genug. Dem entgegen sieht Dr. Baumgärtel jedoch keinen konkreten Bedarf. „Wir sind Teil von CoOptics und arbeiten auch eng mit OptoNet zusammen. Wir sehen uns dem zugehörig, aber wir sind keine Konkurrenten. Da es zwischen der Optik und der MST große Unterschiede gibt, denke ich, sollten Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden. Aber ein eigenes Netzwerk ist nicht nötig“, so Dr. Baumgär tel, der zwar anschließt, dass CoOptics eine Plattform werden könne, welche die verschiedenen Interessen aller bündelt aber auch konstatiert, dass ein neues Netzwerk nicht vonnöten sei. Denn auch ohne dieses sind in den letzten Jahren erfolgreiche Kooperationen entstanden, die neue und hochinnovative Produkte hervorbrachten. So existieren wegweisende Forschungsergebnisse am ZMN Ilmenau zur Nutzung von schwarzem Silizium als funktionelle Schicht in der MST. Diese, seit 20 Jahren als uner-

wünschter Nebeneffekt bekannte Ober fläche, kann von nun an für fluidische und biomedizinische Systeme genutzt werden. Auf dem Gebiet der Integration heterogener Materialien entstand am Hermsdorfer Institut für Technische Keramik HITK eine Keramikpaste, die in Kooperation mit der Firma Micro-Hybrid Electronic GmbH zu einem preiswerten Wegesensor aufgebaut werden kann. Aufgrund der nanoskaligen Strukturen kann das Material seinen elektrischen Widerstand verändern. Diese Innovation entstand im Rahmen des WachstumskernProjektes fanimat nano. Mit diesen und vielen weiteren neuartigen Produkten zeigt sich die Bedeutung von Thüringen im nationalen und internationalen Wettbewerb. Anhand der Vielzahl der Unternehmen und Forschungseinrichtungen, so Dr. Baumgärtel, sei der Freistaat Thüringen die zweitstärkste Region dieser Technologien, nach dem Großraum Dortmund. Der hohe Exportanteil aus dem Freistaat ist hierbei ein Alleinstellungsmerkmal. „Wir wollen weiter an der Strahlkraft Thüringens arbeiten und den Standort der Mikrosystemtechnik besser vermarkten. Denn ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist in den gut geschlossenen Wertschöpfungsketten zu finden, die für neue Investoren von Interesse sind“, erklärt Dr. Baumgärtel. Am Beispiel der guten Zusammenarbeit zwischen der Optik und der MST zeige sich, dass sich trotz der Kleinteiligkeit der Branche, komplexe Mikrosysteme herstellen ließen. (su) !

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Foto: Mikro-Hybrid Electronic GmbH

Verschiedene Mikrotechnologien wie die Mikroelektronik, Mikrooptik und Mikromechanik zusammenzuführen, ist Aufgabe der Mikrosystemtechnik MST. Die daraus entstehenden Mikrosysteme haben auf kleinstem Raum Platz und können komplexe Funktionen ausführen.


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Mikrosystemtechnische Komponenten der Micro-Hybrid Die Mikrosystemtechnik umfasst die Entwicklung und Produktion elektronischer, mechanischer und optischer Komponenten im Mikrometerbereich und ordnet sich damit zwischen den Elementen klassische Elektronik und Nanotechnologie ein. Die klassische Elektronikfertigung benötigt meistens keine teure Reinraumtechnik. Aufgrund der notwendigen Genauigkeiten bis in den Zehntelmillimeterbereich ist sie relativ kostengünstig durchzuführen. Dafür lassen sich Packungsdichten nicht beliebig minimieren, auch ist die Integration von speziellen nichtelektronischen Komponenten nur sehr aufwendig möglich. Die Nanotechnologie umfasst Technologien mit Strukturen kleiner als ein Mikrometer. Beispiele sind monolithische Schaltungen, Mikroprozessoren und Halbleiterspeicher. Die Produktion nanotechnischer Systeme ist sehr aufwendig, um die hohen Anforderungen an Genauigkeit und Prozesssicherheit erfüllen zu können. Die Mikrosystemtechnik ordnet sich zwischen diesen beiden Technologien ein. Sie gestattet die Herstellung von miniaturisierten Systemen. Dabei bewegt sich die Abmessung der Strukturen im Mikrometerbereich. Ein großer Vorteil der Mikrosystemtechnik ist die Herstellung von Hybriden, also die Kombinationen unterschiedlicher Technologien zu Systemen. Durch den Einsatz von systemübergreifenden Technologien können monolithische Schaltkreise mit Optiken und mechanischen Komponenten auf kleinstem Raum miteinander verbunden werden. Ein typisches Beispiel der Mikrosystemtechnik sind Beschleunigungssensoren. Diese werden beispielsweise in der Airbagsteuerung von PKW und in der Neiwww.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

gungsmessung von Baumaschinen eingesetzt. Ein anderes Beispiel ist der Ther mopile, ein elektronisches Bauteil zur Messung infraroter Strahlung. Er besteht aus einem hermetisch abgeschlossenen Sensorchip und einem darauf abgestimmten optischen Filter und wird in der Temperaturfernmessung und der Gasmesstechnik eingesetzt. Die Micro-Hybrid Electronic GmbH bietet Entwicklungs- und Fertigungsdienstleistungen für mikrosystemtechnische Komponenten an. Nehmen wir den eben beschriebenen Thermopile in Vierkanalausführung als Beispiel und schauen uns einige der Technologien an. Der sensitive Chip besteht aus einem Siliziumträger, auf den in verschiedenen Schritten aus Metallen und Isolatoren bestehende Schichten aufgebracht wurden. Dies geschieht durch vor allem durch Kombinationen spezieller Bedampf- und Ätzprozesse. Dieses Dünnschichttechnik genannte Verfahren gehört ebenfalls zur Mikrosystemtechnik. Der Vierkanalchip wird mittels Klebeprozess auf einen Sockel aufgesetzt. Ein optisches Überwachungssystem misst online die kor rekte Positionierung des Chips. Ein zweiter, ebenfalls auf den Sockel gesetzter Chip misst die zur späteren Gasanalyse notwendige Temperatur des Bauteils. Das Aufsetzen bei gleichzeitiger Überwachung übernimmt ein Pick-and-Place-Automat, der alle Schritte vollautomatisch ausführt und über mehrere integrierte Kamerasysteme überwacht. Das Verbinden der zwei Chips untereinander und mit den Anschlüssen im Gehäuseboden erfolgt durch Bonden. Ein bis zu 17 Mikrometer dünner Aluminium- oder Golddraht wird durch Ultraschallbonden mit den entsprechen-

den Bondpads verbunden. Zur Selektion des zu messenden Gases werden Interferenzfilter eingesetzt. Da viele Gase anhand ihrer Eigenschwingung im Infrarot detektiert werden können, sind die optischen Filter genau auf die Frequenz dieser Schwingung abgestimmt. Die spezielle Aufgabe an die Mikrosystemtechnik besteht darin, dass nur die Kanten der optischen Filter als Klebeflächen dienen, die optisch aktiven Flächen nicht mit Fremdstoffen in Berührung kommen dürfen. Das dafür eingesetzte Verfahren mit dem Namen Mikrodispensen benetzt mikrometergenau die vorgegebenen Flächen. Diese Beschreibung ist nur ein kleiner Einblick in die Vielfalt der der MicroHybrid Electronic GmbH zur Herstellung und Komplettierung mikrosystemtechnischer Komponenten zur Ver fügung stehenden Technologien. Ein Team von Technologen, Physikern und Entwicklungsingenieuren arbeitet ständig an der Weiterentwicklung und Qualifizierung von Prozessen und Technologien, um die für Ihre Aufgabe wirtschaftlichste Lösung anbieten zu können.

Kontakt Micro-Hybrid Electronic GmbH Heinrich-Hertz-Straße 8 D-07629 Hermsdorf Tel.: +49 (0) 36601- 592 0 Fax: +49 (0) 36601- 592 110 E-Mail: contact@micro-hybrid.de Internet: www.micro-hybrid.de 04 /2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

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m Thüringen fit für die Zukunft zu machen und um im Freistaat die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Regionen zu erhöhen, hat die neue Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag wichtige Eckdaten zusammengefasst. Großer Wert wurde dabei auf die Energiepolitik gelegt, die sich als roter Faden durch die gesamte Vereinbarung zieht. So soll Thüringen zu einem nachhaltigen Wirtschaftsstandort zukunftsorientierter Industrien und Dienstleistungen werden.

U

Dies wird, so das Ziel, auch durch eine nachhaltige Energiepolitik erreicht werden. Vor allem die erneuerbaren Energien hat die neue Regierung dabei im Blick. Der Freistaat soll im Zukunfts- und Wachstumsfeld Energie der „grüne Motor Deutschlands“ werden. Dazu ist es vonnöten, so die Meinung der Politik, dass ein landesrechtlicher und förderspezifischer Rahmen geschaffen werden muss. Konkreter wurde die große Koalition nicht. Dennoch bestehen bereits jetzt gut 40 Förderprogramme von Bund und Land für Unternehmen und Privat haushalte. Mit den derzeit 18 Thüringer Programmen stellt das Wirtschaftsministerium bis 2013 rund 300 Millionen Euro für die Technologieförderung zur Verfügung. Solarenergie, Biomasse, Windkraft, Wasserkraft und Erdwärme sind die Felder, auf denen neue Technologien entwickelt werden sol24

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len. Zweifellos ist dabei die Solarenergie die treibende Kraft. Kaum eine andere Industrie in Thüringen vermag es momentan, für positive Schlagzeilen zu sorgen. Die Investitionen von Bosch Solar, Masdar oder PV Crystalox Solar zeigen deutlich, welchen Stellenwert die Solarindustrie in Thüringen einnimmt. Auf Weltniveau wird hier für den Weltmarkt produziert. Weniger auffällig, aber nicht minder erfolgreich stehen die Verarbeiter von Biomasse da. Vor allem feste Biomasse wie zu Briketts oder Pellets gepresste Holzspäne kommen in zahlreichen Verbrennungsanlagen in Thüringen zum Einsatz und erzeugen Strom und Wärme. Durch den Einsatz wird ein erheblicher Beitrag zur Emissionsverminderung geleistet. Mehr als zwei Drittel der in Deutschland zu Verfügung gestellten erneuerbaren Energien wird aus Biomasse erzeugt. Eine lange Tradition hat Thüringen bei der Nutzung von Wasserkraft zur Energieerzeugung. Gut 1,5 Prozent des gesamten Energieverbrauchs deckt diese Technologie ab. Vor allem die großen Talsperren im Thüringer Wald tragen zu dieser Zahl bei. Doch auch kleine Projekte können in Zukunft von Bedeutung sein. So wurde Anfang Oktober im Landkreis Apolda eine Versuchsanlage in Betrieb genommen, die auch bei langsam fließendem Wasser Strom erzeugen kann. Weit größere Leistungen bringen die in ganz Thüringen aufgebauten Windkraf tanlagen. Allein zwischen 2002 und 2006 stieg die Strom-

erzeugung aus Windkraft in Thüringen von 353 Gigawattstunden auf fast 830 Gigawattstunden. Da sich inzwischen jedoch weit mehr als die in 2006 gezählten 510 Windkraftanlagen drehen, ist der Anteil weiter gestiegen und wird auch künftig noch weiter steigen. Auch deshalb, weil die Anlagen eine immer höhere Effizienz erreichen. Der Energieeffizienz hat sich auch die neue Regierung in Thüringen verschrieben. Sie will ein Programm erarbeiten, das Effizienzpotenziale bei Gebäuden, der Industrie und anderen Bereichen identifizieren und durch gezielte Maßnahmen ausschöpfen soll. Neben der Nutzung von Wasser oder Biomasse kommt auch der Nutzung der Erdwärme eine zunehmende Bedeutung zu. Aus oberflächennahen Schichten wird Wärme gefördert, die vor allem in privaten Haushalten, aber auch in Industriehallen zum Heizen genutzt werden kann. Zunehmend gewinnt die Geothermie immer mehr Bedeutung, da sie neben der Reduktion von Emissionen auch zu einer deutlichen Ersparnis der Heizkosten führt. Gemessen am gesamten Energiebedarf nehmen die erneuerbaren Energien einen immer höheren Stellenwert ein. Durch ihren Einsatz wurden in Deutschland im Jahr 2008 rund einhundert Tonnen Kohlendioxyd eingespart. In Thüringen liegt der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch derzeit bei 18,8 Prozent. !

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Foto: Bundesverband WindEnergie

Alternative Energien für Thüringen


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Neue Energien Anzeige

Kombiniert regenerative Energietechnik mit den wirtschaftlichen Vorteilen von Systemhallen: Das VEGA-Hallensystem der SRU Solar AG

SRU Solar AG: Intelligente Konzepte zur Nutzung regenerativer Energien Der Markt der regenerativen Energien ist ein attraktiver Wachstumsmarkt, auf dem sich die SRU Solar AG seit Jahren durch ihre Leistungen und Produkte national und zunehmend international etabliert. Das in Sachsen-Anhalt angesiedelte Unternehmen hat sich insbesondere auf die Nutzung von Sonnenenergie spezialisiert. Hierbei stellt die SRU Solar AG nicht nur einen kompetenten Partner bei der Planung und Installation von Photovoltaik- und Solarthermie-Systemen dar, sondern hat sich darüber hinaus auf den Bau von intelligenten Hallensystemen für landwirtschaftliche, industrielle, gewerbliche sowie öffentliche Anforderungen spezialisiert. Das sogenannte VEGA-Hallensystem ist ein leistungsfähiges, wirtschaftliches sowie umweltschonendes Solarsystem, welches eine perfekte Symbiose aus Hallensystem und Solaranlage bildet. Auf diese Weise kombiniert die SRU Solar AG regenerative Energietechnik mit den wirtschaftlichen Merkmalen von Systemhallen. Entwickelt wurde das VEGA-Hallensystem durch die hauseigene Planungsabteilung,

welche unter anderem bei der Entwicklung eines Nachführsystems mit 80 Quadratmeter Nutzfläche mitwirkte. Erprobt werden soll dieses neue Nachführsystem auf einer 15 Hektar Freifläche in Roßla, wo die SRU Solar AG im Jahr 2010 eine 5MW-Anlage zu installieren plant. Den Anfang machte das Unternehmen 1999 als SRU Solar mit dem Bau von Photovoltaik- und Solarthermie-Systemen in Sangerhausen begann. Zehn Jahre später gehört die SRU Solar AG mit inzwischen 60 festen Mitarbeitern zu den marktführenden Unternehmen in Mitteldeutschland. Die Gründe für den Unternehmenserfolg sind vielseitig und vor allem in der Kombination von umfang reichen Fachkompetenzen in den Bereichen Elektrofachbetrieb, Dachdeckerhandwerk, Heizungs-, Sanitärfachbetrieb, Energieberatung, Installation, Montage, Tragwerksplanung, Anlagenplanung, Anlagenfinanzierung sowie Forschung und Entwicklung zu finden.

Solar AG ermöglichen, sich in mehreren Bereichen zu positionieren und von Synergieeffekten innerhalb dieser Geschäftsfelder zu profitieren. Das Unternehmen hat sich, neben seiner Tätigkeit als Installationsbetrieb, seit dem Jahre 2008 auch auf den Gebieten der Dachpacht und der Produktion von Unterkonstruktionsteilen für Aufdachmontagesysteme spezialisiert. Im Geschäftsfeld der Dachpacht bietet die SRU Solar AG eine Schnittstelle für Investoren und Verpächter, wobei sie gleichzeitig Projektentwickler sowie Installateur ist. Verbaut werden hierbei unter anderem die eigenproduzierten Aufdachmontagesysteme. Die SRU Solar AG bietet somit alles aus einer Hand und ist gleichzeitig in der Lage, auf die unterschiedlichsten Kundenanforderungen zu reagieren.

Weitere Gründe liegen in der stetigen Entwicklung neuer Geschäftsfelder innerhalb der Solarbranche, welche es der SRU

Kontakt

SRU Solar AG Eichenweg1, 06536 Berga Tel.: +49 (0) 34 651 45 04 110 Fax.: +49 (0) 34 651 45 04 113 E-Mail: info@sru-solar.de Internet: www.sru-solar.de

| WARTU NG PL AN UN G | M ONTAGE der regenerativen Energien 10 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet

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Wendegeschichten

Leicht hatte es Walter Botschatzki nicht, als er im Jahr 1987 als Betriebsleiter zu Multicar nach Waltershausen kam. Der volkseigene Betrieb beschäftigte damals gut 1.400 Mitarbeiter und war der größte Teilezulieferer für Nutzfahrzeuge in der DDR und gleichzeitig Her steller der bekannten kleinen MulticarTransporter.

Walter Botschatzki und Nils Sander: alter und neuer Werkleiter von Multicar

Die Erfolge der kompakten Kraftpakete Im Jahr 1989 hatte der Betrieb laut Plan die Aufgabe, unter anderem 10.000 Fahrerhäuser und 9.300 Multicar zu produzieren. Material wurde aber nur für gut 7.000 Fahrzeuge bereitgestellt. Der Rest, so erinnert sich Botschatzki heute, musste auf anderen Wegen beschafft werden. „Im Gegensatz zu anderen Betrieben hatten wir es damals leichter, an das fehlende Material zu kommen. Viele brauchten Ersatzteile oder einen ganzen Multicar und so konnten wir im Warentausch Material gegen Fahrzeuge bekommen.“ Ganz ähnlich sah die Situation mit den Arbeitskräften aus. Die technologische Kapazität im Zweischichtsystem lag bei 7.400 Fahrzeugen. Um über 9.000 zu fertigen, brauchte es also auch zusätzliche helfende Hände. „Die meisten zusätzlichen Arbeitskräfte haben wir damals aus den umliegenden LPGs geholt, sie leisteten ihre Anzahl von Stunden in der Produktion und bekamen dafür ein Fahrzeug. Das heißt, wir mussten nicht nur die geforderten 9.300, sondern über 10.000 Fahrzeuge produzieren“, erklärt Botschatzki. Zu wenig Material, zu wenig Arbeitskräfte für zu viele Fahrzeuge; schon bald erkannte der Betriebsleiter, dass die gesamtwirtschaftliche Lage ernst war, und dass es so nicht weitergehen konnte. Er erinnert sich auch noch daran, dass die Mitarbeiter in den Ministerien und der Generaldirektor des Kombinates „große Augen machten“ bei der Frage, wie mit Material für 7.300 planmäßig 9.300 Fahrzeuge aus Waltershausen kommen sollten. 26

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Als im Sommer 1989 allgemeine Aufregung herrschte und über Ungarn und die damalige Tschechoslowakei viele die Flucht in den „Westen“ wagten, blieb es in Waltershausen ruhig. Als im Herbst die Mauer fiel und die Grenzen plötzlich offen waren, reisten natürlich viele der Mitarbeiter in die Bundesrepublik, um sich dort umzusehen. Botschatzki begann schon zu dieser Zeit, mit seinen Kollegen zu reden. Die erste Mitarbeiterversammlung fand im Dezember statt. Vor 1.400 Männern und Frauen stand der Betriebsleiter und schätzte die Lage ein. „Ob und wann es eine Wiedervereinigung geben würde, wusste ich natürlich nicht. Aber dass wir eine Marktwirtschaft bekommen würden, war mir klar. Und ich habe den Kollegen gesagt, wenn die Marktwirtschaft kommt, werden wir uns in dieser Größenordnung nicht wieder zusammenfinden. Es gab ein großes Gemurmel, aber gesagt hat keiner etwas“, weiß Botschatzki zu berichten. Ab dieser Zeit versammelte er alle vier Wochen die ganze Belegschaft, um mit ihnen darüber zu reden, wohin es gehen wird. Und das war recht schnell klar. Bereits im Januar 1990 verkündete der damalige Generaldirektor, dass das Fahrzeugkombinat zum 1. Juli aufgelöst werden wird. Nur dadurch, so die Meinung, könnten möglichst viele einzelne Unter nehmen überleben. Multicar als Einzelunternehmen begann schon sehr früh, noch weit vor Einführung der D-Mark, mit Zulieferern aus Westdeutschland erste

Kontakte zu knüpfen. Schließlich galt es, den Multicar so zu trimmen, dass er als marktfähiges Produkt bereit stand. So musste als erstes der Motor ausgetauscht werden. Auch wenn er extrem zuverlässig war, entsprach er doch in keiner Weise den westlichen Abgasnormen. Bei der Suche nach neuen Märkten und der Anpassung des Produktes hatte Multicar den großen Vorteil, als einziger Hersteller von Nutzfahrzeugen in der DDR auch nach Westeuropa zu exportieren. „Wir wussten, was unsere Kunden von uns wollten und hatten schon im September 1990 den M25 soweit, dass er marktfähig war“, erklärt Botschatzki. Zuvor mussten aber auch personelle Probleme geklärt werden. So stand Botschatzki wieder vor seinen Kollegen und fragte, wie es denn nach der Währungsunion am 30. Juni weitergehen solle. Stehen die Kollegen hinter ihrem Unternehmen, kann das Unter nehmen sich auf seine Mitarbeiter verlassen und wer soll das Unternehmen führen? Die Mitarbeiter und der Vorläufer des Betriebsrates waren sich einig: unter der Leitung von Botschatzki soll es in die Zukunft gehen. Nun musste nur noch die konkrete Ausrichtung von Multicar geklärt werden. Eine Entscheidung lautete: Ab dem 1. Juli wird Multicar kein Zulieferer der ostdeutschen LKW-Produktion mehr sein. Für Botschatzki und sein Team war abzusehen, dass dieser Industriezweig in der neuen Zeit nicht würde überleben können. „Das war damals ein großes Risiko für uns. Denn wenn unser Multicar keine Abnehmer gefunden hätte, www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com


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Wendegeschichten

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wären wir auch gescheitert“, so der alte und damals neue Chef. Ab dem 1. Juli war Multicar dann eine einhundertprozentige Tochter der Berliner Treuhand. Und zu diesem Stichtag wurde auch die Mitarbeiterzahl erstmals reduziert. Es stand der Gedanke, dass von den damals 8.000 nach Osteuropa verkauften Fahrzeugen noch etwa 3.000 übrig bleiben könnten. Also wurde die Beschäftigtenzahl auf 600 festgesetzt. Im Jahr 1991 ging dieser Plan auch noch auf. In den Jahren 1992 und 1993 brach der Absatz in den Osten komplett ein, die Anzahl der Beschäftigten musste auf 210 gesenkt werden. Viele Unternehmen aus dem Westen machten der Treuhand damals Angebote zur Übernahme von Multicar. Doch manchen war das Unter nehmen mit seinen Absatzzahlen zu klein, andere wussten gar nicht, was sie mit einem Unternehmen wie Multicar anfangen sollten und so fragte die Treuhand, ob denn nicht Walter Botschatzki und sein Kollege Manfred Windus den Treuhandbetrieb kaufen wollten. „Die Treuhand hat wohl gesehen, dass wir hier gute Arbeit machen und mit dem M26 ein neues Produkt entwickelten. Trotzdem kam es für mich und Manfred Windus sehr überraschend und da wir auch keine ausreichenden finanziellen Mittel hatten, schlug uns die Treuhand vor, eine Beteiligungsgesellschaft mit ins Boot zu holen“, so Botschatzki im Rückblick. Die zum 1. Juli 1991 gegründete Multicar Spezialfahrzeuge GmbH wurde im November 1991 privatisiert. Zu 25 Prozent ging das Unternehmen an Botschatzki und Windus, die restlichen 75 Prozent übernahm die Deutsche Beteiligungsgesellschaft. 1992, als der neue M26 auf den www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

1974: Multicar M 24

2001: Multicar FUMO Carrier

Markt kam, setzte Multicar inzwischen wieder rund 1.000 Fahrzeuge, vor rangig in Ostdeutschland, ab. An den Westen Deutschlands war noch nicht zu denken. Auf der Hannover Messe knüpften die Multicar-Repräsentanten erste Kontakte und fanden schnell Schnittstellen mit dem Reinigungsgerätespezialisten Hako aus Bad Oldesloe. Gemeinsam mit dem neuen Partner wurde der Süden Deutschlands als Vertriebsgebiet erschlossen. Nun wur-

Wir sind Markenkonfektionär und stellen kundenindividuelle Produkte her. Nils Sander Werkleiter Multicar

den auch gemeinsam Produkte und Neuer ungen entwickelt. Als 1997 die Beteiligungsgesellschaft meinte, es sei nun ein Stand erreicht, dass sie ihre Multicar-Anteile verkaufen wolle, mussten erneut Gespräche geführt werden. Mittlerweile hatte sich das Unternehmen am Markt etabliert, und die 75 Prozent der Beteiligungsgesellschaft stellten ein stattliches Vermögen dar. Unter anderem wurde auch mit Hako verhandelt. „Wir haben sehr schnell gesehen, dass die Ausrichtung von beiden Unternehmen gut zueinander passt. Für Hako war Multicar eine Abrundung nach oben und wir konnten uns das gesamte Vertriebsgebiet von Hako erschließen“, begründet Botschatzki die Entscheidung. Gut zehn Jahre später, im Jahr 2007, kam Nils Sander nach Waltershausen. Seine Aufgabe sollte es werden, einen geordne-

ten Übergang der Geschäftsführung zu vollziehen. „Als ich im Februar 2007 das Gedankengut der Firma gesehen habe, wusste ich, hier möchte ich her“, erklärt der neue Werkleiter. Sander freut sich bis heute, wenn er davon berichtet, wie harmonisch der Wechsel zwischen ihm und seinem Vorgänger lief. Und er ist stolz darauf, dass noch immer alle Mitarbeiter der ersten Stunde im Unternehmen tätig sind und nichts vom Wissen um die Produkte verloren gegangen ist. Mit Hilfe der Mitarbeiter, der Beratung durch Walter Botschatzki und Sanders Ideen präsentiert sich Multicar heute als erfolgreicher Hersteller in einem Nischensegment. In Deutschland ist das Unternehmen Marktführer, in Europa hat es einen geachteten Namen. Kunden, die mit kleinen wendigen Fahrzeugen in engen Regionen unterwegs sind, hohe Nutzlast oder multifunktionelle Anwendungen brauchen und dazu noch einen Allradantrieb benötigen, kommen nach den Worten von Sander nicht an Multicar vorbei. „Eine Manufaktur sind wir nicht, dafür sind wir zu groß. Aber ein Großserienhersteller sind wir auch nicht. Wir sind Markenkonfektionär und stellen kundenindividuelle Produkte her“, so der Werksleiter, der offensichtlich noch großes mit Multicar vorhat. Die „kleinen kompakten Kraftpakete“, so der offizielle Werbespruch, sollen auch weiterhin in Deutschland, Europa und den Nachbarländern ihren Einsatz finden. (su) !

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Impressionen

Musikalisches Rahmenprogramm passend zum Motto – die Crash Beans aus der „Bezirkshauptstadt“ Erfurt

Mehrwert für Sponsoren: Großformatpräsentationsflächen vor den Augen der über 200 Teilnehmer

Unternehmer-Meeting mit hohem Erinnerungswert Das einzige Unternehmer-Meeting 2009 des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) und der Erfurter Marketingagentur SAYS-marketing fand am 07.10.2009 im Erfurter Radisson Blu Hotel statt. Zum exklusiven Unternehmer-Meeting der besonderen Art mit dem zum Tag passenden Motto „Es sind 60 Jahre Wirtschaftswunder. BRD! Es wären 60 Jahre improvisierende Kreativität. DDR!“ trafen sich über 200 Entscheider aus dem Freistaat in dem 4 Sterne Superior Hotel. Unternehmer aus allen Branchen, Existenzgründer, Jungunternehmer und Führungskräfte hatten an diesem Abend die Möglichkeit auf unkomplizierte Weise neue Geschäftskontakte zu knüpfen, um die Zukunft des Thüringer Mittelstands zu sichern. Der Grundgedanke war, Unternehmern eine wertvolle Businessund Kommunikationsplattform zu bieten, bei der sie neue Kontakte und wichtige Aufträge akquirieren können. Animiert wurden die Mittelständler branchenübergreifend bei einem „kollektiven Ratespiel“ – passend zum Thema des Abends – bei dem der eine oder andere freudig in Erinnerung im DDR-Wording schwelgte. Der Wirtschaftskrise getrotzt und bei einem extravaganten Buffet sowie aussichtsreichen Gesprächen ließ man den Abend angenehm ausklingen.

Ziel erfüllt! Bei dem Lösen der Fragen bahnten sich erste Geschäftskontakte an.

Thüringer Einrichtungsprofi: Unterstützer der Veranstaltung und Geschäftsführer der K2 - Ihr Thüringer Einrichtungsprofi, Klaus Sladko

Erstmalig dabei und begeistert von der durchdachten Veranstaltungslogistik: Heike Ritschel, Rittergut München Gast des Unternehmer-Meetings: Wolfgang Schwuchow, Geschäftsführer City Taxi Erfurt und All Transport Service

Namensschilder erleichterten die Kontaktaufnahme der Teilnehmer untereinander

General Manager des 4 Sterne Superior Radisson Blu Hotel, Lutwin Wehr

André und Sylvia Zschieck, A&S Partyservice, genießen bei einem Wein die Businessplattform In lockerer Runde Kontakte knüpfen: Sebastian Rausch, mobilcom debitel Erfurt, Oliver Nussbaum, Werbeagentur Nussbaum, Andreas Schein und Kollege, WWK Versicherung

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Impressionen

Claudia Sattler, Trainerin, und Jennifer Hebestreit vom Veranstalter SAYS-marketing GmbH

Führungskräfte bei der Erklärung der Eventlogistik Das extravagante Buffet, liebevoll angerichtet vom Gastgeber Radisson Blu in Erfurt

Kennenlernen und Meinungsaustausch: Detlef Zimara, Landestauchsportverband Thüringen, im Gespräch mit Frank Müller, Ing. Peter Zerbst Die Kontaktboxen für die nonverbale Kommunikation: ein Plus für alle Teilnehmer

Check-in zum einzigen UnternehmerMeeting 2009 in Erfurt

Die Gewinner des Abends freuten sich über einen Präsentkorb voller Ostprodukte: Johannes Bräutigam, Lehnard GmbH, Jens Wolleschensky mit Frau, DJW, Sandra Grüsen, Praxis für Physiotherapie, Silke Wieczorek, Ambulante Physiotherapie Wieczorek, Karin Finger, Goethe Schokoladen Manufaktur, Olaf Weidauer, Agentur Weidauer (v.l.n.r.)

Individuelle Betreuung durch den Veranstalter SAYS-marketing GmbH Unternehmerin im Gespräch mit Gerald Bitterberg, Verbandsbeauftragter des BVMW Bestandsaufnahme: Wo sind meine potenziellen Gesprächspartner?

Andreas Kellner, Geschäftsführer Autohaus Kellner beim Quiz mit Sebastian Scholz, Sales Representative Radisson Blu Hotel

Fotos: Marcus Scheidel

Mitunterstützer der Veranstaltung und professioneller Personaldienstleister: GeAT AG

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iele Thüringer können sich noch gut an die Zeit vor 20 Jahren erinnern, als, kurz nach Öffnung der Grenze, eine wahre Flut an Fahrzeugen auf den Straßen unterwegs war. Quasi über Nacht wurde Thüringen zum Transitland internationaler Verkehrsströme. Das Straßennetz war diesem Ansturm in keiner Weise gewachsen.

V

Löchrige Autobahnen ohne Standstreifen und bucklige Bundesstraßen waren tagtäglich überlastet. Die Nerven der Anwohner und der Autofahrer aufs Äußerste angespannt. Schon nach kurzer Zeit keimte erste Hoffnung auf. Überall im Freistaat rückten Bautrupps an und beseitigten erste Schäden. Dies führte natürlich zu noch mehr Staus und Behinderungen, war aber aus Gründen der Verkehrssicherheit notwendig. Schon im April 1991 verabschiedete die damalige Bundesregierung einen Verkehrswegeplan, der Deutschland näher zusammenbringen sollte; die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit waren geboren. Der Gesamtbedarf von Investitionen in Straße und Schiene wurde damals auf rund 80 Milliarden D-Mark veranschlagt. Schon 1995 waren mehr als zwölf Milliarden D-Mark verbaut. Das rege Bautreiben sorgte aber für noch mehr Unmut unter den Reisenden. Im großen Stil rissen die Baumaschinen nun den Boden an den beiden wichtigen Verkehrsadern A9 und A4 auf. Kilometerlange Baustellen und verengte Fahrspuren waren die Folge. Auf den Bundesstraßen in Richtung Norden 30

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und Süden und in den Städten kam der Verkehr in den Stoßzeiten unweigerlich zum Erliegen. Regelmäßig gerieten Radiomoderatoren im Verkehrsdienst außer Atem, wenn sie über Staus und Behinderungen in Mitteldeutschland berichteten. Ganz ähnlich sah es auf den Bahnstrecken im Land aus. Selbst der Fernverkehr schlich im Schneckentempo von Berlin nach München durch den Thüringer Wald. Auch in der Nacht wurde an den Gleisen gearbeitet, um die Behinderungen in Grenzen zu halten. Aber auch dort, wo nicht repariert und erneuert wurde, kamen IC-Züge des Fernverkehrs, die auf gut ausgebauten Strecken mit Tempo 200 fahren konnten, nicht selten kaum auf 80 Kilometer in der Stunde. Extrem lange Reisezeiten, Baustellenfahrpläne und Verspätungen gehörten schnell zur Nor malität. Erst gegen Ende der 1990er Jahre kehrte ein wenig Ruhe ein. Erste Autobahnabschnitte der A4 wurden mit sechs Fahrspuren und einem Standstreifen für den Verkehr freigegeben. Nach und nach folgten weitere Freigaben und die Lage begann sich zu entspannen. Nun verlagerte sich der Verkehr auch zusehends aus den Ortschaften heraus auf die schnelleren Autobahnen. Viele als so genannte „Schleichwege“ bekannte Straßen wurden leerer und die dort liegenden Orte bekamen wieder Ruhe. Darüber hinaus ver-

schwanden auf den Bundes- und Landesstraßen viele kleinere und größere Baustellen und sorgten für einen zusätzlichen, schnelleren Verkehrsfluss. Doch nicht alle Teile des Freistaates profitierten davon. Während in der Mitte und im Osten durch den Ausbau der bestehenden Fernstraßen größere Verkehrsräume mit einer höheren Kapazität entstanden, quälten sich im Norden und Süden weiterhin die Autofahrer auf völlig überlasteten Straßen durchs Land. Die zu Beginn der 1990er Jahre beschlossenen Neubauprojekte schienen sich ewig hinzuziehen. Lange wurde über den Neubau der Südharzautobahn A38 gestritten. Schon während noch heftige Diskussionen über den Sinn dieser Strecke liefen, plante die von der Bundesregierung gegründete DEGES, Deutsche Einheit Fernstraßenplanungsund bau GmbH, fleißig am künftigen Verlauf der Trasse zwischen Halle/Leipzig und Göttingen. Gleiches galt damals für die A71, die das südliche Thüringen näher an die Zentren in der Mitte holen und gleichzeitig Orte wie Arnstadt, Ilmenau oder Suhl vom Durchgangsverkehr entlasten sollte. Bis zum Jahr 2005, als die Autobahn zwischen Erfurt und Schweinfurt fertig wurde, kam es mit jedem neuen Bauabschnitt zu erheblichen Entlastungen im Thüringer Wald. Eine Sternstunde für die Autobahn war die Eröffnung des Rennsteig-Tunnels im Juli 2003. In fünf Jahren Bauzeit trieben Mensch und Maschine zwei jeweils fast acht Kilometer www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Foto: Presse Service Greiner

Das Ende der Baustellen ist in Sicht


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Infrastruktur

Empfehlung für Beton statt Asphalt In diesem Jahr soll die A 38 zwischen Göttingen und Leipzig durchgängig für den Verkehr freigegeben werden. Das betonte CDU-Bundestagsabgeordneter Manfred Grund auf der Podiumsdiskussion des Nordhäuser Unternehmerverbandes (NUV) in Nordhausen. Was Grund angesichts der bislang vielen Nacharbeiten auf den fertiggestellten Teilstücken auch sagte: Das sei die schlechteste neu gebaute Trasse in den neuen Bundesländern. Für den Geschäftsführer der HABAU Hoch- und Tiefbau GmbH in Heringen, Roland Handrek, liegt die Ursache dafür auf der Hand: „Die vielen Mängel sind in der Verwendung der unterschiedlichen Materialien begründet. Während auf vielen Teilabschnitten der A 38 eine Asphaltdecke verbaut wurde, setzt unser Unternehmen konsequent auf Beton.“ Beton ist zum Beispiel weit weniger anfällig gegenüber klimatischen Veränderungen als Asphalt. Beton ist

zudem stabiler, Spurrinnen können sich hier nicht bilden. Die Heringer haben mit diesem Werkstoff ihre Erfahrungen gemacht. Zum Beispiel an der A 38. Hier waren sie für die ersten sieben Kilometer zuständig. Das war das Teilstück zwischen den Anschlussstellen Nordhausen und Heringen. Auf einem 29,5 Meter breiten Trassenquerschnitt wurde in zwei Lagen eine unterschiedliche Betonstruktur aufgebracht, die insgesamt eine Stärke von 27 Zen-

lange Tunnelröhren durch den Berg. Deutschlands längster Straßentunnel kostete rund 200 Millionen Euro und ist mittlerweile zu einem Wahrzeichen des Thüringer Waldes geworden.

Weit spektakulärer zeigen sich derzeit die Baustellen der ICE-Neubaustrecke von Berlin nach München über Halle/Leipzig und Erfurt. Beinahe im Wochenrhythmus laden Bauverantwortliche zu Tunnelanschlägen und Durchschlägen oder zum Fortschritt an den vielen Brücken. Die schwierige Topographie im Thüringer Wald macht es nötig, weite Teile der Hochgeschwindigkeitsstrecke durch Tunnel oder über Brücken zu führen. Mitte Oktober begannen die Bauarbeiten für das 11. der insgesamt 22 Tunnelbauwerke zwischen dem bayerischen Ebensfeld und Erfurt. Der Tunnel Baumleite liegt zwischen den Gemeinden Rauenstein, Theuern, Grümpen und Truckenthal im Landkreis Sonneberg. Er schließt an die über 1.000 Meter lange Grümpentalbrücke an. Der Vortrieb für den 1.317 Meter langen Tunnel beginnt vom Nordportal her.

Die Geschichte des Autobahnneu- und ausbaus in Thüringen reißt jedoch bis heute nicht ab. Mitte September konnte bei Jena nach gut sechsjähriger Bauzeit der komplette Lobdeburgtunnel für den Verkehr freigegeben werden. In den Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Jena-Göschwitz und Jena-Zentrum wurden im Zuge der Erweiterung auf sechs Fahrspuren fast 140 Millionen Euro investiert. Kurz zuvor konnte am 27. August der Durchschlag des Jagdbergtunnels gefeiert werden. Wo sich der Verkehr heute noch zwischen den Anschlussstellen JenaGöschwitz und Magdala über enge Kurven und steile Anstiege über den Jagdberg zwängt, soll im Jahr 2012 der drei Kilometer lange Tunnel die Fahrzeuge auf insgesamt sechs Fahrspuren schneller und sicherer leiten. Eines der großen Nadelöhre im Thüringer Straßennetz wird dann verschwunden sein. Ähnliches gilt für den Norden Thüringens. Mit der Fertigstellung des Höllbergtunnels zwischen Breitenworbis und Bleicherode im Dezember 2009 wird die gesamte über 200 Kilometer lange Strecke der A38 fertig sein. Mit den fast 77 Kilometern in Thüringen werden Städte wie Heiligenstadt, Worbis und Nordhausen vom Durchgangsverkehr entlastet und gut an das europäische Fernstraßennetz angebunden sein. www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8.1 Ebensfeld - Erfurt ist Teil des Gesamtprojektes, zu dem auch der Bau der Trasse Erfurt - Leipzig/Halle als Teilprojekt VDE 8.2 zählt. Finanziert wird der Bau in erster Linie durch Bundesmittel. Der Freistaat Thüringen hat seinen Landesanteil aus dem EFRE-Bundesprogramm Verkehrsinfrastruktur in Höhe von 242 Millionen Euro für die Neubaustrecke zwischen dem bayerischen Ebensfeld und Erfurt vorgesehen. Zusätzlich fließen auch Mittel aus den Konjunkturpaketen in den Bau der Trasse. Derzeit laufen auch schon die Arbeiten am längsten Tunnel der Strecke, dem Bleßbergtunnel, der mit 8.314 Metern

timeter aufweist. Nicht nur, dass diese Betondecke weniger Lärm hinsichtlich der Fahrgeräusche verursacht, sie schluckt in der Nacht deutlich weniger Licht als der dunkle Asphalt. Ein nicht unwesentlicher Aspekt für die Verkehrssicherheit. Allerdings, so Handrek, sei diese Bauweise um einige Prozente teurer für den Auftraggeber. Und so kommen bei einem Auftragsvolumen von 30 Millionen Euro schon mal rund ein bis zwei Millionen Euro mehr hinzu. Mehrkosten, die sich jedoch auf der A 1 bei Lübeck, der A 2 zwischen Helmstedt und Magdeburg oder auf der A 6 ausgezahlt haben. Hier haben die Heringer ihre Referenzen hinterlassen. (em)

auch der drittlängste Bahntunnel Deutschlands werden wird. Die Fertigstellung der Strecke ist für 2017 vorgesehen. In das gesamte Projekt werden dann über 13 Milliarden Euro investiert worden sein. In den vergangenen 20 Jahren, seit Beginn des regen Bautreibens, wurden in die Infrastruktur Thüringens mehr als vier Milliarden Euro investiert. In ganz Deutschland flossen in diesem Zeitraum gut 20 Milliarden Euro in neue Straßen und Schienen. Es entstanden mehr als 900 Kilometer neue Autobahnen, in deren Umfeld, wie am Beispiel der A38 im Norden Thüringens gut zu erkennen, zahlreiche neue Gewerbegebiete entstanden und die regionale Wirtschaft wurde gestärkt. Unter Einbindung der Wirtschaft gehen die Erbauer der neuen Verkehrsachsen auch neue Wege. In einer öffentlich-privaten Zusammenarbeit (PPP) entsteht derzeit bei Eisenach die Umfahrung der Hörselberge. Im Oktober 2007 ist die 30jährige Konzessionslaufzeit für das PPPProjekt planmäßig angelaufen. Betreibergesellschaft ist die aus dem Konsor tium gebildete Via Solutions Thüringen GmbH & Co. KG. Das Konsortium verpflichtet sich, den Autobahnabschnitt zunächst sechsspurig auszubauen und anschließend 30 Jahre lang zu betreiben und zu erhalten. Das Finanzvolumen für Bau, Erhaltung und Betrieb liegt bei geschätzten 300 Millionen Euro. (su) ! ! !

www.deges.de www.autobahn-online.de www.autobahngeschichte.de 04 /2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

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Infrastruktur Anzeige

55 Hektar Gewerbegebiet in bester Lage warten im nordthüringischen Heilbad Heiligenstadt auf Investoren. Das Areal38 überzeugt mit harten Standortfaktoren.

Leben und Arbeiten im Herzen Deutschlands in Unternehmenssitz am Mittelpunkt Deutschlands mit Standortfaktoren, die kaum einen Wunsch offen lassen? Im thüringischen Heilbad Heiligenstadt kann dies zur Realität werden. Hier entstand in den vergangenen Jahren das Gewerbegebiet Areal38. Das 55 Hektar große Gelände bietet nicht nur eine hervorragende Infrastruktur, sondern auch ein gut abgestimmtes wirtschaftliches und soziales Umfeld. Und die gute Nachricht lautet: noch stehen freie Grundstücke zur Verfügung.

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„Die Zahl der Interessenten ist groß. Aber wir haben noch nicht alle Grundstücke verkauft“, berichtet Bernd Beck, Bürger-

meister der Stadt Heiligenstadt. Wer sich ein Grundstück in der passenden Größe sichern will, sollte sich nicht mehr allzu viel Zeit lassen, so Beck. Als eines der ersten Unternehmen hat sich bereits die

Wir haben noch nicht alle Grundstücke verkauft. Bernd Beck Bürgermeister der Stadt Heilbad Heiligenstadt

Constantia Labels GmbH im Gewerbegebiet niedergelassen. Am neuen Standort will der in Hann. Münden angesiedelte Spezialist für Verpackungen weiteres Wachstum vor allem im Etikettengeschäft realisieren. Das gesteigerte Interesse der Unternehmen an einem Standort im Drei-

Im Nordbereich des Areal38 hat sich als eines der ersten Unternehmen bereits die Constantia Labels GmbH angesiedelt. 32

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ländereck Thüringen, Niedersachsen und Hessen verwundert nicht, denn bei einer genauen Betrachtung offenbart das Areal38 viele Stärken. Besonders interessant dürfte zunächst die zentrale Lage des Gewerbegebiets innerhalb der Bundesrepublik Deutschland sein. Aus dem „Herzen Europas“ lassen sich viele wichtige Wirtschaftsregionen, wie die Metropolen Berlin, Frankfurt und Hamburg, sowie Deutsch lands wirt schaft licher Bal lungs raum Nummer eins – das Ruhrgebiet – schnell erreichen. Dazu bietet das Areal38 eine hervorragende Infrastruktur. Die Anbindung an das deutsche und europäische Autobahnnetz stellt die Autobahn A38 her, die unmittelbar am Gewerbegebiet entlang führt. Die Ost-West- Trasse verbindet die Region Halle- Leipzig mit einer der wichtigsten Nord-Süd-Autobahnen – der A7. Von Heiligenstadt aus lassen sich so in kürzester Zeit die Oberzentren Kassel und Göttingen erreichen. Vor allem die kurze Entfernung zur südniedersächsischen Stadt Göttingen bringt weitere positive Standortfaktoren mit sich. So steht innerhalb von nur 30 Kilometern mit dem Güterverkehrszentrum Göttingen ein modernes Logistikzentrum für den Übergang vom Straßen- zum Schienenverkehr zur Verfügung. Außerdem ist Göttingen mit seinem Hauptbahnhof an das ICE-Netz angeschlossen. Der ICE-Bahnhof stellt gemeinsam mit dem Regionalbahnwww.wirtschaftsspiegel-thueringen.com


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Malerische Landschaften mit tiefen Tälern und imposanten Höhenzügen prägen das Eichsfeld. Gemeinsam mit Fachwerkhäusern und Burgen, wie hier die Burg Hanstein, sorgen für angenehme Rahmenbedingungen zum Leben und Arbeiten.

hof direkt in Heiligenstadt ein bequemes und schnelles Reisen per Bahn sicher. Wem dies noch nicht ausreicht, der kann fünf Minuten vom Areal38 entfernt „in die Luft gehen“. Der Sonderflugplatz Günterode ermöglicht Starts und Landungen von Business-Jets. Für Investoren, die auf größeren Flugverkehr angewiesen sind, stehen darüber hinaus in kurzen Distanzen mehrere Flughäfen bereit. So liegt im Einzugsgebiet neben dem Regionalflughafen Kassel/Calden auch der internationale Airport Hannover/Langenhagen. Ein Übergang zum Wasserweg bietet der Weserumschlagplatz Hann. Münden. Zusätzlich zur Infrastruktur und der Lage runden diverse „Softskills“ das Gesamtbild des Areal38 ab. Dabei ist zunächst die gefestigte Wirtschaftssituation um das Gewerbegebiet herum zu nennen. Obwohl das Handwerk hier traditionell einen hohen Stellenwert einnimmt, haben sich auch diverse Unternehmen aus anderen Branchen erfolgreich angesiedelt, so dass ein gesunder Branchen-Mix entstanden ist. Immer häufiger entdecken dabei zunehmend auch innovative Unternehmen aus zukunftsträchtigen Wirtschaftszweigen die Region für sich. Dabei dürfte unter anderem die Nähe zu einer der renommiertesten Universitäten Deutschlands eine wichtige Rolle spielen. Nur 20 Autominuten von Heiligenstadt entfernt hat die Georg-August-Universität Göttingen ihren Sitz. Die Hochschule, die unlängst in das universitäre Förderprogramm der „Exzellenzinitiative“ aufgenommen wurde, bietet diverse Schwerpunkte in den Geistes- und Natur wissenschaften. Die Private Fachhochschule Göttingen sowie die Hochschule für angewww.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

wandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) runden das Bildungs- und Forschungsangebot ab. Abgesehen von den wirtschaftlichen Voraussetzungen sichern sich Investoren im Areal38 einen Platz in einer Region, in der Arbeit und Leben hervorragend zu vereinen sind. Dabei steht nicht nur die interessante und sehenswerte Landschaft des Eichsfeldes im Mittelpunkt. So finden zum Beispiel Familien in der Umgebung moderne Wohnanlagen, diverse Kindergärten und Schulen auf hohem Niveau sowie eine intakte soziale Struktur vor. Diese wird ergänzt durch vielfältige Freizeit- und Entspannungsangebote. All diese Faktoren steigern den Wohlfühlfaktor und sorgen so für eine ausgeglichene Lebensweise, was eine hohe Motivation bei den Arbeitnehmern sicherstellt. In Bezug auf Arbeit genießen die Eichsfelder ohnehin einen hervorragenden Ruf. Gradlinigkeit und der Fleiß stehen bei den Menschen der Region an erster Stelle. Außerdem spielt die tiefe

Heimatverbundenheit für die Eichsfelder eine wichtige Rolle. Dies sorgt für eine Stabilität, welche die gesamte Region und ihre Unternehmen trägt. So entsteht ein festes Fundament für wirtschaftlichen Erfolg, auf dem auch die zukünftigen Investoren des Areal38 bauen können. Direkten Kontakt erhalten Interessenten beim Bürgermeister der Stadt Heilbad Heiligenstadt unter Telefon: 03606/ 6770. Weitere Informationen bieten die Internetseiten: ! ! !

www.heilbad-heiligenstadt.de www.areal38.de www.mittelpunktD.de

Mit dem Vitalpark hat Heilbad Heiligenstadt einen Kur- und Wellnessstandort auf höchstem Niveau zu bieten. 04 /2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

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Denkmalschutz

Neues Leben in alten Mauern

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Gerade zu Beginn der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, in den frühen Tagen der deutschen Einheit, wurde vielerorts nicht lange geprüft und nachgedacht; große Industriedenkmäler fielen den Abrissbaggern und dem neuen Zeitgeist zum Opfer. Auf den riesigen Brachen, die zurückblieben, siedelte sich im Laufe der letzten Jahre wieder Industrie und Gewerbe an, es entstanden neue Produktions- und Verwaltungsgebäude, aber der Verlust an Kulturgut blieb. Dank strenger Denkmalschutzauflagen ist es heute weitaus schwieriger, Bausubstanz mit geschichtlicher Bedeutung einfach abzureißen. Was in den historischen Altstädten in Thüringen heute an der Tagesordnung ist, der Erhalt und die Nutzung von Altbau, gewinnt auch im Bereich der Industrie an Bedeutung. Auch wenn alte Produktionshallen, einst für die Fließbandarbeit geplant, nur schwer moderne Maschinen aufnehmen können, ist es doch auch im Interesse der Unter nehmen, regionale Industriegeschichte lebendig zu halten. Neben den hohen ästhetischen Werten einer alten Ziegelhalle, hat diese auch den 34

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Vorteil eines angenehmeren Raumklimas und die in die Decken eingelassenen großen Fenster durchfluten den Raum mit viel Tageslicht. Die Individualität vieler um 1900 errichteter Fabrik- und Verwaltungsgebäude ist mit den schmucklosen und teilweise auch gesichtslosen Normbauhallen von heute nicht vergleichbar. Da sie aber auch den heutigen Ansprüchen nicht genügen, sind Umbauund Erweiterungsmaßnahmen oft der einzige Weg, wieder Leben in die alten Mauern zu bringen. Dass sich die Industriearchitektur der frühen Moderne mit Elementen der heutigen Post-Moderne gut in Einklang bringen lassen kann, zeigen viele Beispiele gelungener Nachnutzungskonzepte. So beweist das Autohaus Ehrhardt in Suhl, dass stillgelegte Gebäude ein zweites Leben verdient haben. In einem mehrgeschossigen Industriebau aus dem Jahr 1937, der ehemaligen Gewehr fabrik Sauer, werden nach der Sanierung und dem Umbau Autos verkauft. Für das Bemühen um eine sinnvolle Nutzung und den Erhalt alter Bausubstanz wurde das Autohaus mit dem Thüringer Denkmalschutzpreis 2007 ausgezeichnet. Weit weniger auffällig als große Fabrik anlagen sind die vielen repräsentativen Bürgerhäuser in den Städten Thüringens. Lange Jahre dem Verfall preisgegeben, wurden viele von ihnen nach 1990 aufwändig saniert. Manche aber auch völlig entkernt und hinter der historischen Fas-

sade komplett neu gebaut. Architekten und Bauplaner halten sich dabei oft an die alten Strukturen der Gebäude und passen behutsam den Zeitgeist von heute dem Ideal der Vergangenheit an. Nüchtern und zurückhaltend gibt die neue Architektur dem alten Vorbild genug Platz, sich als altehrwürdiger Teil im Gesamtgefüge des Städtebaus zu präsentieren. Gerade die Kombination aus Alt und Neu hat einen besonderen Charme. Schlägt sie doch eine Brücke zwischen den Epochen der Baukunst. In dieser Gleichberechtigung hat das Denkmal eine echte Chance, nicht nur besichtigt, sondern auch bewohnt zu werden. Dadurch bleibt Geschichte lebendig und entwickelt sich weiter. Gerade Thüringen als Land der Denkmäler sollte hier eine besondere Verantwortung tragen. Mit mehr als 30.000 Bauund Kunstdenkmälern weist der Freistaat eine besonders hohe Dichte an Kulturgütern auf. Viele Millionen Touristen besuchen den Freistaat alljährlich, um sich an eben dieser Kulturdichte zu erfreuen. Ohne den Einsatz engagierter Denkmalschützer, die Mühen vieler Hausbesitzer und – nicht zuletzt – die finanzielle Unterstützung des Freistaates und der Bundesrepublik, sähen die Städte heute anders aus, hätten viel von ihrer ursprünglichen Ausstrahlung verloren. Auf der Grundlage der 2004 in Kraft getretenen Denkmalförder richtlinie können Eigentümer und Besitzer von Kulturdenkwww.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Foto: Jens-Ulrich Koch/ddp

eit Jahren schon fristen zahllose architektonische Kleinode in Thüringen ein trauriges Dasein. Nach jahrzehntelanger intensiver Nutzung kehrte mit dem wirtschaftlichen Umbruch vor 20 Jahren plötzlich Ruhe in vielen Industriehallen ein.


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Denkmalschutz

Tag des Offenen Denkmals

Förderung für energieeffizientes Sanieren

Das wiederaufgebaute Waidhaus (r.) und die im Wiederaufbau befindliche historische Bibliothek (l.) im Evangelischen Augustinerkloster in Erfurt. Zum deutschlandweiten „Tag des Offenen Denkmals“ wurde das 1945 bei einem Bombenangriff zerstörte und von 2007 bis 2008 für rund 900.000 Euro wieder aufgebaute Waidhaus des Klosters eingeweiht.

Neues KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ für den Wohngebäude-Bestand Förderung

Der „Tag des Offenen Denkmals“ findet in Deutschland jedes Jahr am zweiten Sonntag im September statt. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz soll die jährliche Veranstaltung die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes sensibilisieren und Interesse für die Denkmalpflege wecken.

mälern bei der Erhaltung und Pflege ihres Denkmals finanziell unterstützt werden. Förderfähig sind neben wissenschaftlichen Untersuchungen, Zielstellungen und Studien auch Projekte, die im direkten Zusammenhang mit der Erhaltung des Kulturdenkmals stehen.

Grafik: imu-Infografik, Quelle: KfW-Bankengruppe

Der Bund stellte bis zum Jahr 2007 insgesamt 1,65 Milliarden Euro für den städtebaulichen Denkmalschutz zur Verfügung. Im Fokus stand dabei auch der wirtschaftliche Aspekt. Denn aufgrund ihres historisch gewachsenen Stadtkerns und ihres individuellen Erscheinungsbildes ziehen die Innenstädte Touristen an und werden von Unter nehmen bei der Standortwahl bevorzugt. Darüber hinaus stärken Sanierungsmaßnahmen die mittelständische Wirtschaft, insbesondere das örtliche Handwerk. Neben den wirtschaftlichen, finden zunehmend ökologische Aspekte Beachtung. Über die Energieeinsparverordnung regt die Bundesregierung an, bei der Altbausanierung insbesondere die Erneuerung von Fassaden, Dächern und Fenstern zu fördern. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat mit ihrem Programm zur CO2Gebäudesanierung dafür gesorgt, dass Investitionen von über 29 Milliarden Euro angeschoben wurden. Das Fördervolumen der Bank betrug mehr als 15 Milliarden Euro. Über die daraus resultierende Energieeinsparung konnten bis Ende des Jahres 2008 Heizkosten in Höhe von über 500 Millionen Euro eingespart werden. Der CO2-Ausstoß sank um 1,6 Millionen Tonnen. www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

für Sanierung/Erwerb sanierter Wohnimmobilien, die bis 1994 errichtet wurden Zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen oder alternativ Investitionszuschüsse:

Sanierungsziel

Zinsverbilligte Kredite mit Investitionsoder Tilgungszuschüssen von ... zuschüsse von ...

KfW-Effizienzhaus 70 1)

12,5 % des Zusagebetrags 2)

17,5 % 4)/max. 13.125 EUR 5)

KfW-Effizienzhaus 100 1)

5,0 % des Zusagebetrags 2)

10,0 % 4)/max. 7.500 EUR 5)

Einzelmaßnahmen/ EinzelmaßnahmenKombinationen

3)

5,0 % 4)/max. 2.500 EUR 5)

Sonderförderung möglich für: Baubegleitung, Ersatz von Nachtstromspeicherheizungen, Optimierung bestehender Heizungsanlagen 1) 3)

Benötigt max. 70 % bzw. 100 % des nach EnEV zulässigen Primärenergiebedarfs 2) Max. 75.000 EUR je Wohneinheit Max. 50.000 EUR je Wohneinheit 4) Der förderfähigen Investitionskosten 5) Je Wohneinheit Quelle: KfW-Bankengruppe

Dass auf dem Gebiet der Sanierung von Altbau, vor allem bei Industrie- und Gewerbeimmobilien, noch ein erheblicher Nachholbedarf besteht, zeigen die noch immer zahlreichen Leerstände. Auch in guten Lagen wie dem Erfurter Brühl warten noch Denkmäler auf eine sinnvolle Nutzung. Am Erfurter Brühl ist die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen derzeit damit beschäftigt, Teile des alten Gasheizkraftwerkes zu sichern, damit das Industriedenkmal für eine spätere Nutzung erhalten werden kann. Das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, als oberste Behörde zum Erhalt von Kulturgut, bietet in seinem Katalog ein breites Angebot leer stehender Denkmal-Immobilien. Von einer Schuhfabrik in Stadtilm über eine Brauerei in Arnstadt, bis hin zu einem Wasserturm in Rositz reicht das Portfolio. Auch die Deutsche Bahn hat viele historische Bauten im Angebot. Neben Bahnhofsgebäuden in Greußen, Hildburghausen oder Sömmerda, Lockschuppen in Bad Blankenburg und Leinefelde finden sich auch Wohnhäuser in Greiz im Portfolio der Deutschen Bahn. Allen Gebäuden, ganz gleich ob Produktions- und Lagergebäude oder Gründerzeithaus, sollte eine sinnvolle Nutzung zuteil werden. Sie sind ein Bestandteil der Geschichte Thüringens und können auch und gerade durch moderne Um- und Anbauten architektonisch prägende Kulturgüter werden. (su) !

www.thueringen.de/denkmalpflege

Das Bauhaus und Lyonel Feininger Lyonel Feininger wurde 1919 von Walter Gropius als erster Lehrer an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen. Noch im selben Jahr entwarf er mit dem Holzschnitt „Kathedrale“ den Titel für das BauhausManifest, der die Verbindung des BauhausGedankens mit den mittelalterlichen Dombauhütten sowie die Einheit von Kunst und Architektur versinnbildlichte. Von 1921 bis 1925 leitete Feininger nach seiner Ernennung zum Formmeister die druckgrafische Werk statt des Bauhauses. Unter seiner Betreuung wurden die wichtigen grafischen Editionen der Schule hergestellt. Mit der Ausstellung „Feininger und das Bauhaus. Weimar – Dessau – New York“ steht zum ersten Mal die Phase der Bauhauszeit Feiningers im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Die Ausstellung spannt mit Werken aus der Zeit von 1908 bis 1953 einen Bogen von den frühen Zeichnungen bis hin zu den Gemälden der Spätzeit. Gezeigt werden rund 130 Arbeiten aus renommierten internationalen Sammlungen, wie dem Museum of Modern Art und dem Solomon R. Guggenheim Museum in New York und der Phillips Collection in Washington D. C. Veranstalter sind der Kreis Weimarer Land, die Stadt Apolda und der Kunstverein Apolda Avantgarde. Die Ausstellung ist vom 13. September bis zum 20. Dezember im Kunsthaus Apolda Avantgarde zu sehen. (em) !

www.kunsthausapolda.de 04 /2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

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Annette Theil-Deininger (Sprecherin), Michael Burchardt, Geschäftsführung der BBT und der MBG

Parallele Bearbeitung durch die Kreditinstitute und die Unterstützung der Thüringer Handwerkskammern bei der Erstellung antragsrelevanter Unterlagen sollen es dem Handwerker ermöglichen, innerhalb von zehn Arbeitstagen eine Entscheidung über seine Kredit- und Bürgschaftsanfrage zu erhalten. Das Sonderprogramm der Bürgschaftsbank Thüringen sichert durch einen vereinfachten Verfahrensweg bei der Kredit- und Bürgschaftsbeantragung schneller die Finanzierung von Investitionen sowie die Bereitstellung erforderlicher Liquidität. Das gemeinsame Projekt zwischen der Bürgschaftsbank Thüringen, den Thüringer Handwerkskammern und ausgewählten Thüringer Kreditinstituten ist als Förderprogramm für das regionale Handwerk zu verstehen. An diesem Pilotprojekt sind als Kreditinstitute zunächst beteiligt: Kreissparkasse Eichsfeld Sparkasse Gera-Greiz Rhön-Rennsteig-Sparkasse Kreissparkasse Altenburger Land VR Bank Südthüringen Volksbank Saaletal Raiffeisenbank Gotha Nordthüringer Volksbank Ziel aller beteiligten Partner ist es, Handwerkern einen schnellen, unbürokratischen und flexiblen Kreditmittelzugang zu ermöglichen. Auf der Grundlage des bewährten Programms BBTbasis werden Kredite bis zu 200.000 Euro verbürgt. Die Antragstellung kann entweder bei der Bürgschaftsbank, der jeweiligen Handwerkskammer oder auch bei der Hausbank erfolgen. Neu am dann folgenden Verfahrensweg ist, dass der Kreditantrag parallel durch die jeweilige Hausbank und die Bürgschaftsbank bearbeitet wird, nachdem die erforderlichen Unterlagen 36

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durch die Betriebsberater der zuständigen Handwerkskammern zusammengestellt wurden. Sie sind ebenso bei der Erarbeitung notwendiger Dokumentationen wie beispielsweise der Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung behilflich und leiten diese mit einer schriftlichen Stellungnahme zum Vorhaben wiederum parallel an die Bürgschaftsbank und die betreffende Hausbank weiter. So kann eine zeitnahe Kreditentscheidung durch beide Institute getroffen werden. Im Falle einer Kreditvergabe übernimmt die Bürgschaftsbank Thüringen gegenüber der Hausbank eine Ausfallbürgschaft von bis zu 80 Prozent. Das Pilotprojekt mit den oben genannten Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken startete am 1. Oktober 2009. Nach erfolgreicher Testphase ist ab Anfang des kommenden Jahres eine flächendeckende Einführung in Thüringen geplant. Beteiligungskapital für das Handwerk Immer dringlicher zeichnet sich ab, dass auch und gerade Handwerksbetriebe ihre finanzielle Lage gegen künftige Entwicklungen sichern, ihre Eigenkapitalbasis durch Aufnahme von neuem Kapital weiter stärken und zu kurzfristige Finanzierungen durch langfristige, eventuell ban-

kenunabhängige Finanzierungsfor men ersetzen müssen. Dabei kann die Eigenkapitalbasis und damit die Existenzfähigkeit der Betriebe durch die Aufnahme von Beteiligungskapital maßgeblich gestärkt werden. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen hält bereits seit Mai diesen Jahres mit ihrem Programm „MBG handwerk“ ein speziell auf die Handwerksbetriebe zugeschnittenes Förderinstrument bereit. Dieses sieht stille Beteiligungen zwischen 50.000 und 200.000 Euro vor. Diese Beteiligungen können zu Finanzierungen im Rahmen der Existenzfestigungen für bauliche Investitionen, Kapazitätsänderungen, Rationalisierungen / Modernisierungen, Markterschließungen sowie Sortimentserweiterungen beziehungsweise -änderungen herangezogen werden. Darüber hinaus können sie im Zuge notwendiger Umstrukturierungen für neue Vorhaben zum Einsatz kommen. Die Laufzeit der typisch stillen Beteiligung in diesem Programm kann bis zu zehn Jahren betragen.

Kontakt

Bürgschaftsbank Thüringen GmbH, Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH Bonifaciusstraße 19 D-99084 Erfurt Telefon: +49 (0) 361 - 2135 0 Telefax: +49 (0) 361 - 2135 100 E-Mail: info@bb-thueringen.de info@mbg-thueringen.de Internet: www.bb-thueringen.de www.mbg-thueringen.de www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

großes Foto: KfW-Bildarchiv / Fotograf: Thomas Klewar

Schnelle und unbürokratische Hilfe für Handwerker


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Kontakt

WEISSKOPF RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFT

Rechtanwalt Justus Kehrl, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht

Juri-Gagarin-Ring 53 D-99084 Erfurt Telefon: +49 (0) 361 - 56 562 0 Telefax: +49 (0) 361 - 56 562 36 E-Mail: office@weisskopf-law.com Internet: www.weisskopf-law.com

Foto: WEISSKOPF Rechtsanwälte Partnerschaft

HOAI 2009 – Die neue Honorarordnung für Architekten und Ingenieure Seit dem 18.08.2009 ist die neue HOAI in Kraft. Die Novellierung erfasst folgende Kernpunkte. Sie bleibt verbindliches Preisrecht für Architekten, die in Deutschland ihren Sitz haben. Der Anwendungsbereich ist eingeschränkt, thermische Bauphysik, Schallschutz, Raumakustik und Vermessungstechnik sind aus dem verbindlichen Teil herausgenommen. Alle Honorartabellen sind linear um zehn Prozent erhöht. Zukünftig ist bei der Ermittlung der Baukosten die aktuelle DIN 276 (12/2008) zu verwenden.

kopplung des Architektenhonorars von den tatsächlichen Herstellungskosten bewirkt. Alternative zu diesem Kostenberechnungsmodell können die Parteien vereinbaren, das Honorar auf Grundlage der anrechenbaren Kosten einer Baukostenvereinbarung zu berechnen. § 6 Abs. 2 HOAI sieht vor, dass nachprüfbare Baukosten einvernehmlich festgelegt werden. Diese Regelung kann nur in Anspruch genommen werden, wenn zum Zeitpunkt

Die Berechnung des Honorars wird weiterhin durch die in § 6 Abs. 1 genannten Faktoren bestimmt: anrechenbare Kosten des Objekts, das Leistungsbild, die Honorarzone, die Honorartafel und gegebenenfalls Zuschläge für Leistungen im Bestand. Die Ermittlung des Gesamthonorars bei der Objekt- und Fachplanung hat zukünftig entweder komplett auf der Grundlage der Kostenberechnung oder auf der Basis einer sogenannten Baukostenvereinbarung zu erfolgen. Bisher wurden Leistungsphasen nach drei unterschiedlichen Kostenermittlungsarten abgerechnet. Die Leistungsphasen 1 bis 4 nach der Kostenberechnung, die Leistungsphasen 5 bis 7 nach dem Kostenanschlag und die Leistungsphasen 8 und 9 nach der Kostenfeststellung. Künf tig ist aus schließlich die Kos ten berech nung maßgeblich. Gemäß § 2 Nr. 14 HOAI bedeutet Kostenberechnung: Ermittlung der Kosten auf Grundlage der Entwurfsplanung. Mit diesem Prinzip wird eine Ab-

WEISSKOPF Rechtsanwälte Partnerschaft ist eine große, regionale, spezialisierte Wirtschaftsrechtskanzlei mit 16 Rechtsanwälten. WEISSKOPF Rechtsanwälte sind im privaten und öffentlichen Wirtschaftsrecht, vornehmlich in speziellen Bereichen des Handels-, Gesellschafts- und Steuerrechts, des Bauund Immobilienrechts, des Arbeitsrechts, des Vergaberechts, des Nachfolgerechts, des Krankenhausrechts, des Kommunalrechts, des öffentlichen Versorgungsrechts (Wasser, Abwasser, Energie) und des öffentlichen Unternehmens- und Privatisierungsrechts tätig. Ziel von WEISSKOPF Rechtsanwälte ist es, als Wirtschaftsrechtskanzlei in Thüringen noch fokussierter als bisher die vorwiegend mittelständischen Unternehmen aus dem privaten und öffentlichen Bereich der Region und des gesamten Bundesgebietes beraten zu können. Für WEISSKOPF Rechtsanwälte stellt die nachhaltige fachliche und branchenspezifische Spezialisierung das wesentliche Element für eine erfolgreiche und zukunftsfähige Arbeit dar.

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der Beauftragung noch keine Planungen als Voraussetzung für eine Kostenschätzung oder eine Kostenberechnung vorliegen. Wunschbaukosten können allerdings nicht zur Grundlage gemacht werden. Das Problem nachträgliche Änderungen behandelt § 7 Abs. 5 HOAI. Ändert sich der beauftragte Leistungsumfang auf Veranlassung des Auf traggebers und ändern sich hierdurch die anrechenbaren Kosten, sind die Parteien verpflichtet, die Honoraranpassung schriftlich zu fixieren. Neu ist die Bonus-Malus-Regelung gemäß § 7 Abs. 7 HOAI. Es darf ein Er folgshonorar bis zu 20 Prozent der berechtigten Vergütung vereinbart werden, für den Fall, dass die Baukosten wesentlich unterschritten werden. Für den Fall einer wesentlichen Überschreitung kann ein Malus-Honorar von bis zu fünf Prozent vereinbart werden. Das Honorar für besondere Leistungen ist nicht mehr festgelegt, sondern – ebenso wie für andere, nicht (mehr) von der HOAI erfasste Leistungen – frei zu vereinbaren. Für das Honorar beim Bauen im Bestand ergeben sich erhebliche Veränderungen: Die Berücksichtigung der vorhandenen Bausubstanz bei den anrechenbaren Kosten ist nicht mehr vorgesehen. Stattdessen kann ein Umbauzuschlag in Höhe von bis zu 80 Prozent vereinbart werden, dies muss weiterhin schriftlich er folgen. Sofern kein Zuschlag vereinbart ist, fällt für Leistungen ab der Honorarzone II ein Zuschlag von 20 Prozent an. 04 /2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

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lichkeiten, und Support sowie der Abrechnung über einen seriösen Mietvertrag.

High Tech Software aus dem Netz Unter dem Druck der Globalisierung sind auch lokale Märkte immer in Bewegung. Mit hochgradiger Dynamik vernetzen sich wichtige Informationsflüsse in der Wirtschaft stärker, was die Komplexität erhöht. Mit dem stetigen Zuwachs an Informationskanälen steigt auch die Zahl der Marktakteure. Analog der Marktteilnehmerzahl erhöht sich gerade für KMU der Wettbewerb. Dabei trifft es vorrangig jene mit dünner Kapitaldecke und fehlenden Kapazitäten in den Ressourcen. Schnelligkeit und langer Atem sind also wichtig am globalen Markt. Auf Anwenderseite und gerade für KMU scheint die EDV-Situation durch hohe Kosten für Aufbau und Pflege eigener IT gelähmt, während Softwarehersteller immer schnellere Zyklen hinsichtlich Implementierung, Integration und Aktualisierung vorhandener Anwendungen einleiten. Der fortschreitende Wettbewerb macht eine Investition in eine schnellere technologische Vernetzung zur effizienten Koordination von Transaktionen und Organisationen unumgänglich. Mit dem Internet kommt nun eine clevere und vor allem schnelle Hilfestellung ins Spiel: die sogenannte „Software as a Service (SaaS)“ – zu deutsch „Software als Miet-Service“. Diese webbasierten Dienste repräsentieren ein modernes IT-Dienstleistungskonzept, welches die Praxis der betrieblichen EDV in KMU maßgeblich beeinflusst. Standardisierte Hochtechnologien zur Vereinfachung und Automatisierung von Geschäftsprozessen werden

mittels Internet für alle sofort und unkompliziert verfügbar gemacht. Das SaaSKonzept gilt nicht zuletzt durch die zunehmende Ver netzung der Wertschöpfungsketten und den daraus resultierenden Anforderungen an Flexibilität und Transparenz als richtungsweisend. Das Internet als breite Netzwerkinfrastruktur verändert dabei die Abwicklung integrierter Geschäftsprozesse enorm und bietet KMU die Möglichkeit, mit entfernt liegenden Kunden und Partnern zu arbeiten. Wesentliche Punkte für den Nutzer sind dabei Systemintegration, Sicherheit und das notwendige Vertrauen in die Integrität des Anbieters. Es ist daher von hoher Bedeutung, eine entsprechende Leistungstiefe oder Garantien einzuräumen. SaaS-Softwareanbieter werden an ihren Vertragsbestandteilen gemessen, konkret an regelmäßiger Dienstfunktionalität, Verfügbarkeit, Antwortzeiten, Datensicherheit, Datensicher ung, Zugangsmög -

Welche wesentlichen Vorteile birgt das Mietmodell für den Anwender? Mietsoftware ist wie Automiete. Man benutzt eine permanent gepflegte, top aktuelle Softwareanwendung und genießt somit hohe Leistungsfähigkeiten in der Technologie zum geringen monatlichen Mietzins. Dazu garantiert ein sicheres und leistungsstarkes Datenzentrum des Anbieters eine hohe Betriebssicherheit. Bei guten Anbietern besteht zusätzlich eine Versicherung der Dienstleistung. Der schnelle Zugang zur neuesten SaaS-Version verkürzt Arbeitszeiten und bildet damit die Grundlage für schnelleres Agieren am Markt. SaaS-Anwendungen sind nicht nur von jedem Ort aus und zu jeder Zeit zugänglich, sondern verinnerlichen auch das enorme Potenzial der Prozesskostenminimierung. Kurze Wege schaffen mehr Zeit und sparen damit richtig Geld. Durch die Nutzung webbasierter Dienste reduziert sich der Aufwand für Suche, Einstellung und Beschäftigung von ITPersonal extrem und mögliche Engpässe am Personalmarkt können vernachlässigt werden. Pflege- und Lagerkosten der Hardware entfallen beim Mietmodell komplett. Durch den Wegfall von Installationszeiten, eine günstige Aktualisierung beziehungsweise Fehlerbeseitigung sowie niedrige infrastrukturelle Aufwendungen sinken die Betriebskosten. Alles in allem reduzieren sich nicht nur die bestehenden Kostenstrukturen der IT-Abteilung, sondern die des gesamten Unternehmens, was SaaS im Vergleich zum klassischen Softwarekauf zur kostengünstigen Lösung macht. Die kurzfristige Anpassungsfähigkeit an den individuellen Bedarf der Anwender, zum Beispiel hinsichtlich Nutzerzahlen oder Zusatzmodulen, macht sie zudem hochgradig flexibel. Sie verfügen damit schnell und einfach über High End Anwendungen. Die Variabilität der Anwendung fängt Auftragsspitzen ab und entlastet bei Überkapazitäten. FAGUS PAULY, „TECART GROUP“ ERFURT

Kontakt TecArt GmbH Fischmarkt 5 D-99084 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 2623 857 Fax: +49 (0) 361 - 2623 858 E-Mail: fagus.pauly@tecart.de Internet: www.tecart.de

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Personalmanagement

Zum fünften Mal treffen sich dieses Jahr wieder Personalisten, Führungskräfte und Wissenschaftler beim Thüringer Personalkongress am Mittwoch, dem 25. November 2009 in Erfurt, um sich zum diesjährigen Rahmenthema „Leistungsstarker Mittelstand“ auszutauschen. „Hochqualifizierte Mitarbeiter“ – so begründet Mihajlo Kolakovic, Geschäftsführer der K&K und Veranstalter des Kongresses, die Themenwahl – „sind die Basis für die Innovationsfähigkeit und Wachstumskräfte des Mittelstandes. Gerade in Zeiten des Abschwungs ist es wichtig, mit einer nachhaltigen betrieblichen Personalarbeit Leistungsträger im Unternehmen zu halten und eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen, um nach der Krise den Anschluss nicht zu verpassen“.

Mittelstand als Motor in der Krise Teilnehmern im Anschluss die Möglichkeit, sich mit zwei Themen ihrer Wahl vertiefend auseinanderzusetzen und sich in kleinen Gruppen untereinander und mit den Referenten auszutauschen. Das breite Angebot an Themen reicht dabei von Potenzialdiagnositk, Personalentwicklung über Betriebliches Gesundheitsmanagement bis zu neuen Tendenzen im Arbeitsrecht. Dabei werden sowohl Beispiele aus der Praxis renommierter Thüringer Unternehmen als auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus der Thüringer Hochschullandschaft thematisiert. Im Rahmen der Workshops haben die Teilnehmer Gelegenheit, Aspekte aus ihrem eigenen Arbeitsalltag mit den Referenten und den anderen Workshopteilnehmern zu diskutieren – nicht selten werden so neue Ideen generiert. Der zweite Plenarvortrag zum Thema „Wertschöpfung durch Wertschätzung“ leitet den Nachmitttag ein und gibt eine Fülle von Anregungen, wie Unternehmen die Wissenspotenziale ihrer Mitarbeiter bestmöglich im Sinne der Unternehmens-

ziele aktivieren, steigern und nutzen können, denn: das wichtigste Kapital eines Unternehmens stellen Wissen, Kreativität und Flexibilität der Mitarbeiter dar. Im Anschluss an die zweite intensive Workshoprunde findet eine abschließende Podiumsdiskussion statt, bei der hochkarätige Experten aus Wissenschaft, Politik, Verbänden und Unternehmen ihre Standpunkte, Sichtweise und Erfahrungen zum Rahmenthema des Kongresses „Leistungsstarker Mittelstand“ diskutieren und so das Thema aus verschiedenen Gesichtspunkten beleuchten. Wie jedes Jahr wird der Kongress bei einem Glas Wein am Buffet und interessanten, informellen Gesprächen ausklingen. Neben der Fülle an brisanten Themen und Inputs bietet der Kongress den Teilnehmern bewusst Raum für Austausch und liefert – wie zahlreiche Teilnehmerstimmen aus den Vorjahren belegen – wertvolle Ideen und Anstöße für die eigene Personalarbeit der Teilnehmer. AUTORIN: BEATE HALTMEYER-FORSTNER

!

www.kk-kongress.de

Fotos: KEMPFER & KOLAKOVIC/Jena

Der Kongress widmet sich dieser Herausforderung im Mittelstand und greift in Vorträgen, Workshops und Diskussionen eine weite Bandbreite an Schlüsselthemen erfolgreicher und zukunftsorientierter Personalarbeit auf. Mit Dr. Philip Grothe, Partner bei Simon-Kucher & Partners, ist es den Veranstaltern gelungen, einen der Top-Experten Deutschlands für Wachstumsstragien und Innovation nach Thüringen zu holen. Sein Eröffnungsvortrag ist den sogenannten Hidden Champions und ihren Erfolgsstrategien gewidmet. „Hidden Champions“, ein Begriff, den Prof. Dr. Hermann Simon, Geschäftsführer von Simon-Kucher & Partner, mit seinen auf den Bestsellerlisten zu findenden Publikationen geprägt hat, bezieht sich auf mittelständische Weltmarktführer – in Deutschland mehr als 1.200 an der Zahl –, die kaum einer kennt, die aber die Speerspitze der Wirtschaft bilden und deren Verborgenheit im krassen Gegensatz zu ihren unglaublichen Erfolgen steht. Was macht diese Unternehmen so er folgreich? Wie und mit welchen Strategien gelang diesen Mittelständlern der Weg an die Spitze? Diese Fragen beantwortet Grothe in seinem Vortrag und geht dabei gezielt auf Führung und Human Resource Management als Erfolgsfaktoren ein. Anhand zahlreicher Best Practice Beispiele erhalten die Kongressteilnehmer Einblicke in Führungsmodelle und Ansätze im Human Resource Management, die maßgeblich zum Erfolg deutscher mittelständischer Top-Unternehmen beitragen. Acht parallel stattfindende Workshops, die sowohl vormittags als auch nachmittags durchgeführt werden, bieten den 40

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Personalmanagement

Fachkräfte: Zeitsoldaten sind eine Option Gute Fachkräfte findet man nicht nur in Unternehmen und Universitäten, sondern auch in Kasernen. Diese überraschende Erkenntnis kann für Arbeitgeber, die qualifiziertes Personal suchen, von großem Vorteil sein. Tatsächlich sind Soldaten auf Zeit (SaZ) gut ausgebildet, haben bei der Bundeswehr praktische Führungsqualitäten erworben und suchen nach Ablauf ihrer Dienstzeit eine Beschäf tigung im zivilberuflichen Bereich – sprich: in einem Thüringer Unternehmen.

Wie der Informationstag in Mühlhausen zeigt, geht der UFaS neue Wege bei der Fachkräftesicherung. Während die Arbeitsagenturen Arbeitslosen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt helfen, spricht der UFaS Menschen an, die nicht Leistungsbezieher sind, aber durchaus in Thüringer Unternehmen tätig werden könnten. Dazu zählen neben Zeitsoldaten

auch Pendler und potenzielle Rückkehrer, Absolventen und Arbeitnehmer in Elternzeit. Durch Imageanzeigen, Plakataktionen und Radiospots macht der UFaS diese Zielgruppen auf die Attraktivität des Thüringer Arbeitsmarktes aufmerksam. Auf speziellen Servicetagen können sich die Interessenten über offene Stellen in Thüringen informieren. Die Arbeit des UFaS ist zu sehen vor dem Hintergrund der tendenziellen Verknappung des Fachkräfteangebots vor allem im Zuge der Überalterung der Gesellschaft. Für Thüringer Firmen wird die Deckung des Fachkräftebedarfs immer mehr zu einer Herausforderung: Wer im kommenden Aufschwung unternehmerischen Erfolg haben möchte, benötigt qualifiziertes Personal, das immer schwieriger zu finden ist. Fachkräftesicherung ist damit für jeden Unternehmer auch mittelfristig eine wichtige Aufgabe. (em)

!

www.ufas-thueringen.de

Fotos: LEG / Ricarda Schönbrodt - PIZ Marine

Bei der Hebung dieses Potenzials hilft den Firmen der Unternehmer- und Fachkräfteservice (UFaS). UFaS spricht Menschen an, die außerhalb des Thüringer Arbeitsmarktes tätig sind und sich wieder eine Beschäftigung in Thüringen vorstellen können. Neben Pendlern und potenziellen Rückkehrern sowie Absolventen zählen auch die 7.500 in Thüringen stationierten Soldaten auf Zeit (SaZ) zu dieser Zielgruppe. Die SaZ kommen aus Bereichen wie Logistik, Kraftverkehr, Betriebswirtschaft, Personalwesen, Verwaltung, Handwerk und Gastronomie. Sie erhalten für ihren Übergang ins zivile Berufsleben Qualifizierungen und Förderung, von de-

nen auch die Unternehmen profitieren. Der UFaS hat in den vergangenen Monaten seine Kontakte zu den SaZ ausgebaut. Jüngste Maßnahme war ein Informationstag für SaZ, den der UFaS gemeinsam mit dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD) am 3. November 2009 in Mühlhausen durchführte. Alle Interessierten, die demnächst wieder einem zivilen Beruf nachgehen möchten, erhielten hier Informationen über offene Stellen. Fast 1.300 offene Stellen umfasst die UFaSDatenbank derzeit. Auf dem Informationstag berieten UFaS-Experten die Interessenten bei der Berufs- und Karriereplanung, führten einen Bewerbungsmappencheck durch und beantworteten alle Fragen rund um das Thema „Berufseinstieg“.

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Ostthüringen

+++ Der Osten in Kürze +++ Der Türen- und Fensterhersteller Weru wird bis zum Ende des Jahres seine Kunststoff fertigung komplett von Rudersberg (BadenWürttemberg) nach Triptis verlegen und somit 85 neue Arbeitsplatze schaffen. (bo)

Die Finnwaa GmbH in Jena betreut seit Mitte August das Suchmaschinenmarketing (SEM) für www.tagungsdreieck.de und steuert damit im Auftrag der Städte Magdeburg, Halle (Saale) und Dessau-Roßlau sämtliche Online-Werbe-Kampagnen für das Portal zur Vermarktung der Kongress-Highlights des Landes Sachsen-Anhalts. (bo)

Der Jenaer Messtechnikspezialist GÖPEL electronic GmbH hat Mitte Oktober eine neue Niederlassung in Hongkong eröffnet. Damit reagierte das Unternehemen auf die gestiegene Nachfrage nach Technologien zum Test und Programmieren in der Produktion von elektronischen Baugruppen und den vermehrten Kundensupport auf dem südostasiatischen Markt. (jw)

Sieger des Wettbewerbs um den DKB-Landwirtschaftspreis 2009 wurde die Agrargenossenschaft Königsee eG. Die Genossenschaft aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt erzeugt aus Reststoffen ihrer Milchund Pflanzenproduktion mithilfe einer Biogasanlage Wärme und Strom. (em)

Ein Jahr nach der Übernahme der Prosilica Inc. durch die Allied Vision Technologies GmbH mit Sitz in Stadtroda wurde das kanadische Unternehmen Ende Oktober nun gänzlich in die AVT-Gruppe integriert. Bereits auf der Fachmesse VISION 2009 in Stuttgart wird das gesamte Produktportfolio von Prosilica unter dem Dach der Allied Vision Technologies präsentiert. (bo)

Die Intershop Communications AG in Jena hat Mitte August einen langfrsitig angelegten Großauf trag der Messe München International (MMI) für umfangreiche SoftwareLizenzen und Beratungsleistungen. (bo)

Investitionen und Jobs

Basis zur Markterschließung

Saalfeld. Einen Großauftrag eines deutschen Automobilherstellers mit einem Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro erhielt Anfang August die Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH. Bei dem Auftrag, der über insgesamt sechs Jahre laufen wird, handelt es sich um die Fertigung verschiedener Fahrzeuggetriebeteile. Für die Bereitstellung der benötigten Fertigungskapazitäten plant SAMAG Investitionen in Höhe von fünf Millionen Euro und wird 15 bis 20 neue Mitarbeiter einstellen. Derzeit sind im Unternehmen 315 Mitarbeiter beschäftigt. Mitte nächsten Jahres werden die Prototypen gefertigt und Anfang 2011 startet dann die Serienfertigung.

Blankenheim. Wem fallen bei „italienischer Küche“ nicht duftende Pasta, pikante Pizza und leckeres Eis ein? Damit diese wohlschmeckend auf dem heimischen Tisch landen, bedarf es hochqualitativer Inhaltsstoffe. Ein Hersteller in diesem Sektor ist die norditalienische Caremoli-Gruppe, die jetzt eine Vertriebsplattform im thüringischen Blankenhain eröffnet hat. Von hier aus sollen künftig der deutsche Markt, aber auch Nord- und Osteuropa stärker erschlossen werden. Seinen Schwerpunkt setzt das Unternehmen hierbei auf die Bereitstellung natürlicher LebensmittelInhaltstoffe. Dazu zählen vorgekochte Cerealien, Reismehle, Hydrokolloide oder glutenfreie Produkte. Die Caremoli-Gruppe schafft mittelfristig 15 bis 20 neue Arbeitsplätze.

Dieser Auftragsfertigung misst SAMAGGeschäftsführer Detlef Stoebe als zusätzlichem Standbein des Werkzeugmaschinenherstellers wachsende Bedeutung zu: „Dank unserer eigenen Maschinen und den daraus entstehenden Synergien können wir hoch automatisierte und spezialisierte Prozesse in der Auf tragsfertigung ohne Qualitätseinbußen zu wirtschaftlichen Konditionen durchführen. Es hat sich im Zuge des Global Sourcing gezeigt, dass die Produktionsverlagerung an vermeintlich günstigere Orte nicht automatisch zur Reduzierung der Stückkosten beiträgt.“ SAMAG bietet die Serienfertigung für die Automobilindustrie auf mehrspindligen Bearbeitungszentren und Sondermaschinen integriert in kompletten Produktionslinien als Dienstleistung an. Dazu zählt unter anderem die Komplettbearbeitung von Kurbelwellenlagerdeckeln, von Differenzialgehäusen und von Gehäuseteilen für Turbolader, die in Benzinmotoren der gehobeneren PKW-Klassen zum Einsatz kommen. (em/jw)

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Wirtschaftsspiegel Thüringen · 04 /2009

www.samag.de

„Auch in Zeiten der Krise ist die Nahrungsgüterindustrie ein wachsender Sektor“, so Fred W. Schellert, Geschäftsführer der Caremoli Deutschland GmbH. „Für Caremoli ist die Ansiedlung in Deutschland ein logischer Schritt in unserer Internationalisierungsstrategie. Thüringen bietet durch seine zentrale Lage im Herzen Deutschlands und Europas für uns eine ausgezeichnete Basis zur Markterschließung.“ Außerdem verfüge die Region über einen starken Nahrungsgütersektor, so Schellert weiter, und dadurch stünden weitere potenzielle Kunden und Partner zur Verfügung. Laufen die Geschäfte gut, so ist auch der Aufbau eigener Produktionskapazitäten in Thüringen geplant. Seit mehr als zehn Jahren ist das Unter nehmen im Bereich Lebensmittelrohstoffe und -bestandteile tätig und beschäftigt mehr als 140 Mitarbeiter an seinen weltweit vier Produktionsstandorten, davon zwei in Italien und jeweils einen in den USA und in Indien. (em/bo)

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www.caremoligroup.com www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Fotos: SAMAG / Getreidenährmittelverband e.V.

Mitte Oktober wurde die RSB Rudolstädter Systembau GmbH von der Bundesagentur für Arbeit mit dem „Zertifikat für Nachwuchsförderung“ für ihr Engagement bei der betrieblichen Ausbildung geehrt. (bo)


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Mittelthüringen

+++ Die Mitte in Kürze +++ Die Technische Universität Ilmenau stellt bedeutende Innovationen auf dem Gebiet der Materialforschung vor: Auf der Materialica, der internationalen Fachmesse für Werkstoffanwendungen und Oberflächen in München, präsentierte das Fachgebiet Anorganisch-nichtmetallische Werkstof fe vom 13. bis 15. Oktober sogenannte Submikropulver, die Mikrowellen absorbieren können. (em)

Richtfest Solarkraftwerk

Positive Geschäftslage

Das Richtfest für das erste MWp-Freiflächensolarkraftwerk am 28. Oktober in Erfurt stellt einen neuen Meilenstein für Masdar PV dar: Erst seit kurzem läuft die Produktion am Standort Ichtershausen auf Hochtouren, nun werden die innovativen Dünnschicht-Solarmodule für den Bau des ersten Solarkraftwerks installiert. Bei diesem Projekt der Beton Fer tigteilbau Erfurt (BFE), dem künftigen Betreiber des Kraftwerks, bilden die Solar module von Masdar das Herzstück der Anlage. Als Systemintegrator fungiert die in München ansässige Deutsche Solar Werke GmbH (DSW), die für die Umsetzung des Projekts und die anschließende Wartung der Anlage verantwortlich zeichnet. Inbetriebnahme und Netzanschluss des Kraftwerks am Standort Erfurt sollen noch im Jahr 2009 erfolgen.

Entgegen aller Befürchtungen verlief das Jahr der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise für das Handwerk im Kammerbezirk Erfurt insgesamt positiv. Die Geschäftslagebeurteilung ist deutlich besser als im Frühjahr. Auch die Beschäftigtenentwicklung verlief positiver als noch Anfang des Jahres prognostiziert.

Fotos: MasdarPV, Andreas Morlok/Pixelio

Installiert wird die Solaranlage auf dem firmeneigenen Gelände der BFE. Insgesamt werden bis zum Netzanschluss in wenigen Wochen auf einer Fläche von rund vier Hektar etwa 10.000 Dünnschicht-Solarmodule montiert. Der Betonfertigteilbauspezialist BFE nimmt durch den Bau dieses ersten Solarkraftwerks eine Vorreiterrolle im Freistaat Thüringen ein. BFE-Geschäftsführer Michael Wißler erläutert: „Wir sind stolz darauf, diese Anlage gemeinsam mit unserem regionalen Partner Masdar PV errichten zu können.“ Als Zulieferer übernimmt Masdar PV eine 20-jährige Garantie für die Qualität der produzierten Solarmodule. Dies unterstreicht den Anspruch der Gesellschaft, als langfristiger und zuverlässiger Partner am Markt wahrgenommen zu werden. Mit diesem Auftrag unterstreicht Masdar PV, derzeit das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis für Solarsysteme anbieten zu können. (em)

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www.masdarpv.com

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Der massive Einbruch der Weltkonjunktur mit Produktions- und Auftragsstopps vor allem in der Fahrzeugindustrie und im Maschinenbau verbreitete überall eine eher pessimistische Stimmung und ließ viele handwerkliche Zulieferer um ihre Zukunft bangen. Insgesamt hofften im Frühjahr dennoch 72 Prozent aller Unternehmen auf eine gute oder befriedigende Geschäftsentwicklung im Jahresverlauf. Tatsächlich erreicht der Index im Herbst sogar 78,2 Punkte. Damit wurde erstmals ein prognostizierter Wert übertroffen. Dieser liegt nach der Herbstumfrage nur knapp unter dem Wert der für das Handwerk wirtschaftlich gut verlaufenen Jahre 2006 und 2007 und erreicht damit wieder ein zufrieden stellendes Niveau. Die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage spiegeln eine unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Handwerksbranchen wider. Deutlich über dem Gesamtindex liegen die Werte nicht unerwartet im Bauhauptgewerbe. Zum üblichen saisonalen Aufschwung wirken die Impulse aus den Konjunkturpaketen. Überwiegende Zufriedenheit herrscht weiter bei den Betrieben des Ausbaugewerbes, die von den umfangreichen Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung, dem eingeführten Energiepass für Hausbesitzer und auch dem erweiterten Steuerbonus auf Handwerkerrechnungen profitieren. (em)

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Der Erfurter Hauptbahnhof wurde am 26. Oktober offiziell von der Fahrgastinitiative „Allianz pro Schiene“ als Bahnhof des Jahres 2009 in der Kategorie „Großstadtbahnhof“ ausgezeichnet. Nach knapp siebenjähriger Bauzeit wurde der neugestaltete Er fur ter Hauptbahnhof im Dezember 2008 in Betrieb genommen. (em)

Der Tiefkühlbackwaren-Hersteller M-Back GmbH mit Sitz in Gebesee bei Erfurt erweitert seine Produktion. Dazu investiert das Unternehmen acht Millionen Euro und schafft 20 neue Arbeits- und zwei neue Ausbildungsplätze. (em)

Der letzte „Baustein“ für ein 17 Hektar großes Gebiet an den Gemeindegrenzen zwischen Ilmenau und Langewiesen ist jetzt gesetzt: Am 13. Oktober 2009 übergab LEGGeschäftsführer Andreas Krey das fertig erschlossene Gewerbegebiet „Ehrenberg Ost“ an Bürgermeister Horst Brandt (Langewiesen). (em)

Im neuen Förderranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das den bundesweiten Wettbewerb der Hochschulen um Fördermittel der DFG abbildet, erzielt die Bauhaus-Universität Weimar einen der vorderen Plätze im Fachgebiet Architektur und Bauwesen. Mit einem Fördervolumen von 5,4 Millionen Euro belegt sie Rang sechs der Tabelle. (em)

Am 26. Oktober trafen sich Unternehmensvertreter des Thüringer Maschinen- und Anlagenbaus, der Politik und der Wissenschaft in Erfurt zur Branchenkonferenz „Maschinen- und Anlagenbau“. Das Thüringer Wirtschaftsministerium sowie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau – Landesverband Ost veranstalten gemeinsam diese Konferenz. (em)

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Nordwestthüringen

+++ Der Nordwesten in Kürze +++ Bis zum Ende dieses Jahres hat die in Nordhausen ansässige Wohnungsbaugenossenschaft eG Südharz (WBG) rund 8,5 Millionen Euro in den Neubau des Betreuten Wohnens sowie in die Sanierung bestehenden Wohnraums investiert. (bo)

Am 7. Oktober fand das zweite Treffen des Kompetenzclusters „Aluminium“ in der Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbH statt. 21 interessierte Unternehmervertreter folgten der Einladung und führten im Anschluss an die Unternehmensbesichtigung Gespräche und Diskussionen über erste Projektideen und das weitere Vorgehen und die Ziele des Kompetenzclusters. (su)

Das Projekt „Weltnaturerbe Hainich“ ist jetzt in der entscheidenden Phase der Antragstellung angelangt: Zum 30. September wurde der Entwurf eines Antrags zur Aufnahme in die Welterbeliste beim Welterbekomitee in Paris zur förmlichen Vorprüfung eingereicht. (bo)

Die TWB Presswerk GmbH mit Sitz in Hagen (Nordrhein-Westfalen) hat Anfang Oktober Insolvenz eingereicht. Was dies für die Produktionsstätte in Artern und deren einhundert Mitarbeiter bedeutet, ist noch offen. Das Unternehmen hatte mit der Insolvenz die Flucht nach vorn angetreten, da eine Übernahme durch einen Hedge-Fond drohte. Kreditverhandlungen mit Banken blieben erfolglos und das, obwohl die Auf tragslage an allen vier Standorten der Gruppe bis ins Jahr 2012 sehr gut ist. Der Insolvenzverwalter sieht die erfolgreiche Rettung des angeschlagenen Unternehmens derzeit optimistisch. (bo)

Ausbau des Anlagenbaus

Zwei Ideen – Eine Förderung

Schwarzhausen. Neun Wochen, genauer exakt 63 Kalendertage nach der Grundsteinlegung wurde am 9. Oktober 2009 bei der Firma Häcker Automation in Schwarzhausen (Landkreis Gotha) Richtfest gefeiert. Damit steht nun der Rohbau der ersten von insgesamt zwei neuen Produktionshallen. Doch das ist der Anfang. Insgesamt investiert die Häcker Automation GmbH 2,8 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren. Ziel dabei sei es, so Geschäftsführer Gerrit Häcker, den Umsatz des Maschinenbau-Unternehmens bis 2015 zu verdreifachen. Der Freistaat Thüringen unterstützt die Investitionen mit 784.000 Euro.

Tambach-Dietharz. Zwei Förderbescheide über zusammen 176.749 Euro aus Mitteln der einzelbetrieblichen Technologieförderung hat Ende August die JAHN GmbH in Tambach-Dietharz erhalten. Mit dem Geld werden zwei aktuelle innovative Entwicklungsprojekte unterstützt.

Das Unternehmen produziert Anlagen und Automaten für die Verarbeitung von elektronischen Bauelementen. Kunden sind unter anderem Firmen der Elektrobranche, Medizintechnik, Sensor technik und Automobilzulieferer. So werden die Anlagen zum Beispiel bei der Herstellung von Baugruppen für Hörgeräte und Wetterstationen sowie von KraftfahrzeugElektronik eingesetzt. Mit der Investition sollen die Fertigungskapazitäten erweitert werden. So sollen zwei neue Produktionshallen und ein Verwaltungsgebäude errichtet und neue Produktionsanlagen angeschafft werden. Damit werden die Voraussetzungen für die Einrichtung eines Applikationszentrums geschaffen, das die Entwicklung neuer Produkte und Technologien vom Reißbrett bis zur Produktionseinführung begleiten soll. Mit der baulichen Erweiterung wird sich die derzeitige Produktions- und Bürofläche annähernd verdreifachen. Mit dem Neubau ist die Erhöhung der Mitarbeiterzahl von derzeit 31 auf vorerst 40 verbunden; mittelfristig strebt das Unter nehmen eine Verdopplung der Zahl seiner Beschäftigten an. (em/bo)

Ziel des zweiten Projekts ist die Entwicklung eines doppelwandigen Hydraulikzylinders für Kupplungen, der künftig ebenfalls im Fließpressverfahren mit höchster Oberflächengüte hergestellt werden soll. Von der Automobilindustrie wird eine hohe Oberflächengüte zur Gewährleistung von Dichtheit und Zuverlässigkeit gefordert; bisher konnte dies nur durch Nachbearbeitung erreicht werden. Die Weiterentwicklung des Fließpressverfahrens sowie des Hydraulikzylinders soll zur Produktion neuer hochwertiger Fertigteile genutzt werden. Die Ergebnisse des mit knapp 152.000 Euro kalkulierten Vorhabens, das vom Land mit 35.650 Euro gefördert wird, sollen zur Kostenreduzierung und Qualitätsverbesserung beitragen.

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www.haecker-automation.de

Einerseits wird ein aktuelles Projekt des Unternehmens gefördert, welches die Entwicklung von neuartigen Kältemitteltrocknern für Klimaanlagen von Fahrzeugen forciert. Kältemitteltrockner dienen zur Beseitigung von Verunreinigungen und Lufteinschlüssen aus dem Kältemittel und entziehen ihm Feuchtigkeit.

Produktionsstandort der beiden neu entwickelten Produkte und Verfahren wird Tambach-Dietharz im Landkreis Gotha sein. Die Jahn GmbH produziert mit derzeit knapp 500 Beschäftigten Press- und Drehteile aus Aluminium, Stahl und Messing für die Automobil- und Elektroindustrie und den Maschinen- und Landmaschinenbau. (em/bo)

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www.jahngmbh.de www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Fotos: BASF, ThyssenKrupp Stainless AG

Die Berufsakademie Eisenach erhielt Mitte August vom Thüringer Kultusministerium 800.000 Euro für einen Erweiterungsbau. Dieser soll mit etwa 2.055 Quadratmetern schon ab Ende dieses Jahres bezugsfertig sein. Lehrende und Lernende können dann über 800 Quadratmeter Laborfläche, einen Hörsaal mit 176 Plätzen, einen Seminarraum und eine Mensa mit 120 Plätzen verfügen. Die Baukosten in Höhe von 4,5 Millionen Euro übernimmt zunächst die Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach. Das Land Thüringen erstattet die Kosten im Rahmen der Mietzahlung über die kommenden 20 Jahre zurück. (bo)


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Nordwestthüringen

+++ Der Nordwesten in Kürze +++

Fotos: Kolbenschmidt Pierburg AG, Verena N./pixelio

Die Microvista GmbH hat Ende September offiziell ihre Geschäftstätigkeit im neuen Hallen- und Bürogebäude in Blankenburg aufgenommen. Im Gewerbegebiet Am Mönchenfelde bietet das Spezialistenteam zerstörungsfreie Bauteil- und Baugruppenuntersuchungen für Industrieprodukte unter anderem der Luftfahrt- und Automobilbranche an. (bo)

Planinsolvenz beendet

Von Türen und Glaswänden

Gerstungen. Nach nur vier Monaten wurde Ende Oktober das Insolvenzverfahren des Automobilzulieferers ae group mit seinen sieben Standor ten und weltweit rund 1.400 Mitarbeitern erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens entschuldete Sanierungsexperte und Rechtsanwalt Andrew Seidl das Unter nehmen in atemberaubender Geschwindigkeit. Dabei wurden 800 Arbeitsplätze gesichert und elf Banken mussten auf Forderungen von 50 Millionen Euro verzichten. Der Insolvenz des Zulieferers von montagefertigen Aluminium-Druckgussteilen und Komponenten ging ein dramatischer Umsatzrück gang im Rahmen der Krise im Bereich der Automobilwirtschaft voraus. Die Standorte in den USA und in Schortens wurden bereits geschlossen. Der alte Teil des Standortes Gerstungen wird bis Ende 2009 ebenfalls geschlossen und an den nur zwei Kilometer entfernten und moderneren Standort Gerstungen/Untersuhl verlagert. Die neue ae group hat somit statt der ursprünglichen sieben Standorte nur noch vier: neben den Werken Polen (197 Beschäftigte), Lübeck (130 Beschäftigte) und Nentershausen (60 Beschäftigte) konzentriert Seidl die Aktivitäten auf den Standort Gerstungen/Untersuhl, an dem mehr als 400 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die Auftragslage hat sich merklich verbessert, was Seidl auf eine langsame Erholung der Branche zurückführt. Für das kommende Jahr visiert die Unternehmensführung einen Jahresumsatz von 90 Millionen Euro an.

Heldrungen. Die europaweit tätige Trockenbau-Fachhandelsgruppe BAUSTOFF+ METALL GmbH mit Sitz in Wien unterhält in Heldrungen ein Zargenkompetenzzentrum mit den beiden Firmen METEXMetallwaren GmbH und AZ-Metallbau GmbH. Im Zuge der Akquisition der METEX Metallwaren durch die BAUSTOFF+ METALL im Jahr 2007 verfügt METEX nun über einen europaweiten Vertriebsapparat mit 72 B+M Niederlassungen in zwölf Ländern, der sich in einer gestiegenen Nachfrage, zugleich auch in erhöhten Qualitätsansprüchen niederschlug. Diese Übernahme und die erforderlich gewordene Kapazitätserweiterung bei gleichzeitiger notwendiger Rationalisierung löste die Investition aus, für die am 6. April 2009 der Grundstein gelegt wurde. In einer neu gebauten, etwa 1.200 Quadratmeter großen Fabrikhalle wurde ein dem neuesten Stand der Biege- und Stanztechnik entsprechendes Salvagnini-Verarbeitungszentrum eingerichtet, das zu einer Verdopplung der Produktionskapazität bei gleichzeitiger Maximierung der Qualität führen soll.

Die wichtigsten Kunden sind WABCO, ZF, Audi, Mercedes, Jaguar, Porsche, Continental und RECARO. Künftig will der Konzern verstärkt im Bereich der Luf tfahrtindustrie als Zulieferer Akzente setzen und somit eine Diversifizierung der Zuliefer-Branchen erreichen. (em/bo)

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www.ae-group.de

www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Die Inbetriebnahme der 2,5 Millionen Euro umfassenden Investition erfolgte Ende September. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten, die der Absatzmarkt aufgrund der internationalen Finanzkrise erfahren kann, geht das Unternehmen davon aus, dass einerseits die Beschäftigtenzahlen stabil bleiben, andererseits die Umsätze weiter gesteigert werden können. Gleichzeitig plant das Unternehmen, seine Umsätze im Jahr 2010 auf rund zehn Millionen Euro zu steigern. Nach Unter nehmensangaben stellt die nun fertig gestellte Investition lediglich einen Anfang dar. Heldrungen soll zu einem internationalen Zentrum der Zargen- und Glaswandindustrie werden (em/su)

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Pünktlich zum 15-jährigen Firmenjubiläum hat Ende August die H.M. Heizkörper GmbH in Dingelstädt angekündigt, in den nächsten anderthalb Jahren insgesamt zwei Millionen Euro in den Firmenausbau zu investieren. Der zeit werden in Dingelstädt jährlich mehr als eine halbe Million Heizkörper hergestellt. Ebenfalls im August hat das Unternehmen eine der größten Photovoltaik-Anlagen Deutschlands, mit einer Investitionssumme von über vier Millionen Euro, installiert auf deren Produktionshallen und bestehend aus 18.900 Solarmodulen mit einer Jahresleistung von 1,2 Millionen Kilowattstunden in Betrieb genommen. (bo)

Die Breitbandinfrastruktur ist ein wesentlicher Standortfaktor geworden und vor allem für die lokale Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Die Firma KONEXT wurde beauftragt, Lösungen für den flächendeckenden Breitbandausbau im Landkreis Eichsfeld zu erarbeiten. In allen Siedlungsgebieten vom Eichsfeld sollen praktische, finanzierbare Lösungen gefunden werden. Bund und Land stellen Fördermittel für die Unternehmen zur Verfügung, die in den Breitbandausbau im Landkreis investieren wollen. Um die Ausbaukosten zu reduzieren, werden vorhandene Infrastrukturen wie Glasfaserleitungen genutzt. (em)

Die TechniSat Elektronik Thüringen GmbH erweitert ihre Betriebsstätte in Dippach, investiert dabei zehn Millionen Euro und schafft 20 neue Arbeitsplätze. Das 1990 gegründete Tochterunternehmen der TechniSat Digital GmbH mit Sitz in Daun (Rheinland-Pfalz) ist zentrale Produktionsstätte für Radio- und Navigationsgeräte der Automobilindustrie. TechniSat hat in Thüringen mehr als 25 Millionen Euro investiert und beschäftigt hier derzeit zirka 190 Mitarbeiter. (bo)

www.metex-stahlzargen.de 04 /2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringen

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Südthüringen

+++ Der Süden in Kürze +++

Im Suhler Stadteil Goldlauter-Heidersbach begannen die Zwillingsbrüder Koziol im Gewerbegebiet Zellaer Straße Anfang September mit den Bauarbeiten für eine neue Werkstatthalle. Dank der 320.000 EuroInvestition des Unternehmens der Kfz-Branche soll der Betrieb im Neubau bereits Ende November starten. Das Leistungsspektrum umfasst Reparatur, Service und Handel von Kraftfahrzeugen sowie Industriedienstleistungen. (bo)

Mitte August feierte die Firma PREMETEC Automation GmbH in Suhl gemeinsam mit ihren derzeit 30 Mitarbeitern ihr 15-jähriges Jubiläum. Einst im Simson-Gewerbepark gegründet ist das Unternehmen seit 2000 im Gewerbepark Friedberg ansässig. Das Produkt-Portfolio umfasst Sondermess- und Prüf technik, Lehrenbau sowie Automatisierungstechnik einschließlich der erforderlichen Software. (bo)

Mitte Juli besuchte der Oberbürgermeister der Stadt Suhl, Dr. Triebel die Firma DeTech Elektrogroßhandel. Das noch junge Unternehmen, welches mit acht Beschäftigten erfolgreich im Internethandel agiert, hat seine Geschäftsräume im ersten Neubau des Gewerbegebiets „Am Sehmar“. (bo)

Trotz Unsicherheit nach Anfang Oktober eingereichter Insolvenz des Autozulieferers Paragon mit Sitz in Delbrück (NordrheinWestfalen), wird am Standort Suhl vorerst weiter produziert. Im Paragon-Konzern sind etwa 600 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen produziert und entwickelt unter anderem Klimaanlagen für die Automobilbranche und Elektronikbauteile für die Industrie. In Suhl sind derzeit 270 Mitarbeiter tätig. Der Konzern hatte, trotz guter Auftragslage, über acht Monate hinweg ergebnislos mit verschiedenen Banken über mögliche krisenbedingte Zwischenfinanzierungsmodelle verhandelt. Das Unternehmen beabsichtigt die Abwicklung der Insolvenz nun in eigener Verwaltung. (bo)

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Ausgezeichnete Meer Arbeit

Servicepartner Verwaltung

Suhl. Deutschland ist ein Land der Ideen. Die Besten unter ihnen finden Beachtung beim Wettbewerb der Standortinitiative „Deutschland - Land der Ideen“, deren Schirmherr Bundespräsident Horst Köhler ist. Jeden Tag im Jahr wird so eine einzigartige und innovative Idee mit einem Preis gekürt. Insgesamt haben sich sieben Thüringer für den Preis „Ort im Land der Ideen“ im Jahre 2009 qualifiziert. Am 6. Oktober überreichte Erika Klein von der Deutschen Bank den Preis an die Agentur für Arbeit in Suhl, die sich mit der Fachmesse „Meer Arbeit“ europaweit einen Namen gemacht hat. Vor fünf Jahren verfolgte Agenturchef Uwe Minta das ehrgeizige Ziel, Fachkräfte an die großen Kreuzfahrtgesellschaften zu vermitteln, weil gerade im Bereich Hotel und Gastronomie vor Ort die Beschäftigungsmöglichkeiten fehlten. Damals waren schon acht Arbeitgeber für die Fachmesse zu gewinnen. Fünf Jahre später sind es 23, darunter nahezu alle renommierten Gesellschaften wie AIDA Cruises oder A-Rosa. Auf der ITB-Berlin, der führenden Fachmesse der internationalen Tourismuswirtschaft, ist die Agentur für Arbeit Suhl Partner für den Kreuzfahrtbereich.

Suhl. Die Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) und der TÜV Thüringen e.V. haben Mitte Oktober die Zusammenarbeit bei der künftigen Vergabe des Gütesiegels „Unternehmerfreundliche Verwaltung im Thüringer Wald“ vereinbart. Das von der IHK Südthüringen und der Handwerkskammer Südthüringen initiierte Gütesiegel ist ein Projekt des Regionalmarketings Thüringer Wald. Ziel der Kooperation ist die Professionalisierung und Aufwertung des Prüfverfahrens „Unternehmerfreundliche Verwaltung“, um regionale Verwaltungen zu wirtschaftsorientierten Dienstleistern zu entwickeln. Aufgabe des TÜV Thüringen wird es sein, die Umsetzung der Standards zur Er reichung des Gütesiegels im internen Geschäftsbetrieb zu prüfen und Unter nehmen zu befragen, ob diese Kriterien aus deren Sicht eingehalten werden. Dadurch sollen Unternehmen an den Standort gebunden und die Region für Investitionen und Ansiedlungen interessant gemacht werden.

„Mit Kreativität und Engagement ist ein Vorzeigeprojekt in Deutschland entstanden. Die Agentur für Arbeit in Suhl leistet mit ihrer innovativen Jobmesse einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Arbeitslosenquote“, sagte Erika Klein. Bundesweit erhielt die Agentur als erste einen solchen Preis. Dementsprechend war die Freude auch bei der Bundesagentur für Arbeit, deren Vorstand Raimund Becker die Auszeichnung mit den Worten „wir sind sehr stolz, mit der Agentur für Arbeit einen ausgewählten Ort im Land der Ideen zu haben“, würdigte. (rw)

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www.meerarbeit.de www.land-der-ideen.de

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieter was (r.) und der Vorstandsvorsitzende des TÜV Thüringen e.V., Bernd Moser (l.), unterzeichneten gemeinsam die getroffene Rahmenvereinbarung. (Bild oben) Auch Dr. Jens Triebel, Oberbürgermeister der Stadt Suhl sowie der Bürgermeister der Stadt Schmalkalden, Thomas Kaminski, sehen das Gütesiegel als wichtiges Instrument zur Sicherung der Bestandsunter nehmen und Bewerbung von Neuansiedlungen. Auch für den 1. Beigeordneten der Stadt Zella-Mehlis, Jürgen Richter, sind dies gute Argumente, sich der Güteprüfung zu stellen. Sonneberg hat bereits den ersten Teil der Prüfung zur „Unter nehmerfreundlichen Ver waltung im Thüringer Wald“ erfolgreich absolviert. (jw)

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www.regionalmarketingthueringer-wald.de www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Fotos: René Weigel, IHK Südthüringen

Die Simba-Dickie-Group plant derzeit die Erweiterung ihres Logistikzentrums am Standort Sonneberg. Mit dem Bau einer neuen Lagerhalle sollen auch Logistikbereiche weiterer Firmenbeteiligungen der Gruppe in den Freistaat Thüringen verlagert werden. (bo)


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Südthüringen

Fusion stärkt Einfluss

Erste EU-Zulassung

Messeförderung 2010

Meiningen. Die Mittelstandsvereinigung im Landkreis Schmalkalden-Meiningen e.V. fusioniert mit dem Verein pro Südthüringen e.V. Das hatten beide Vereine mit einerseits 92 und andererseits einhundert Prozent Mehrheitsbeschluss bereits Mitte Juni entschieden. Durch die Bündelung der Kräfte beider Vereine entsteht so die stärkste parteiübergreifende und unabhängige Organisation zur Vertretung der Interessen der mittelständischen Unter nehmen in Südthüringen. Zur Wahrung der Identität beider Vereine wird der neue Verein den Namen „Mittelstandsvereinigung pro Südthüringen e.V.“ tragen. Der Übergangsvorstand zur Gründung des neuen Vereins setzt sich aus den bisherigen Vorständen beider Vereine zusammen. Bis Ende des Jahres, so teilten die Verbände mit, werde dann die erste ordentliche Hauptversammlung des neuen Vereins einberufen, welche den endgültigen Vorstand des neuen Vereins wählt. Der Zusammenschluss wird von Notar Martin Jäger notariell und inhaltlich begleitet. (bo)

Mengersgereuth-Hämmern. Als erste Metzgerei im Landkreis Sonneberg erhielt Anfang August die Fleischerei Baumann in Mengersgereuth-Hämmern die lebensmittelrechtliche Zulassung nach EU-Richtlinien. Zur Erfüllung dieser Verordnung hat die Fleischerei nicht unerhebliche Investitionen getätigt. Die Zulassung von fleischgewinnenden und fleischverarbeitenden Betrieben ist wesentlicher Bestandteil des EU-Hygienepaketes, das seit dem 01.01.2006 anzuwenden ist. So müssen sich auch Metzgereien um die Umsetzung der europaweit einheitlichen Anforderungen aus Brüssel kümmern. Über ein Jahr war der Betrieb damit beschäftigt, die Richtlinien umzusetzen und in den Betriebsalltag einzubinden. Ein wichtiger Teil der Zulassung ist beispielsweise die Dokumentation, also Aufzeichnung der Betriebsabläufe und Kontrollen, die Fleischer meister Burkhard Baumann und Sohn Jürgen Baumann im Rahmen ihrer täglichen Arbeit zum Teil selbst durchführen. Dabei hilft ein auf ihren Betrieb mit 15 Mitarbeitern zugeschnittenes Qualitätssicherungssystem. (bo)

Suhl. Im Rahmen des Thüringer Außenwirtschaftsförderprogramms stehen bereits jetzt Fördermittel für das kommende Kalenderjahr zur Verfügung. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen empfiehlt, insbesondere Anträge auf Förderung einzelbetrieblicher Beteiligungen an Messen, die im ersten Quartal 2010 stattfinden, noch in diesem Jahr einzureichen. Erfahrungsgemäß stehen nicht sofort mit Jahresbeginn Haushaltsmittel für zur Verfügung, so dass auch Anträge für Anfang 2010 geplante Maßnahmen jetzt gestellt werden sollten. In diesem Jahr stellten bisher 127 Südthüringer Unter nehmen 213 Förderanträge und nutzen somit die wegen der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Situation „ausgeweitete“ Richtlinie zur Außenwirtschaftsförderung. 540.000 Euro konnten bisher bewilligt werden. Es stehen weiterhin Mittel für das laufende Haushaltjahr zur Verfügung, so dass auch kurzfristig geplante Unter nehmungen bezuschusst werden können. Ansprechpartner und Formulare stellt die IHK Suhl auf ihrer Internetseite zur Ver fügung. (bo)

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www.mittelstand-sm.de www.pro-suedthueringen.de

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www.kreis-sonneberg.de

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www.suhl.ihk.de

Wir drucken, Sie glänzen! Neuhäuser Straße 14 · 96515 Sonneberg / Thüringen Telefon: 0 36 75 / 421 99 - 0 · Fax: 0 36 75 / 421 99 - 99 E-Mail: info@p-r-i-n-t.com · Net: www.p-r-i-n-t.com

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Kultur

Ziemlich viel Theater – Bühnen in Thüringen

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Das Theater Erfurt zum Beispiel eignet sich gut für einen gediegenen Winterabend. Das im September 2003 neu eröffnete Opernhaus konnte jüngst einen Besucherrekord verbuchen und benennt seine letztjährigen Erfolge mit „L’Orfeo“ und „Martin L. – Das Musical“ bei den Domstufen-Festspielen. Das alljährliche Freiluftspektakel vor der mittelalterlichen Kulisse des Mariendoms gibt es bereits seit 1994, mit seiner 17. Ausgabe „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel, unter der Regie von Rosamund Gilmore, will man 2010 die Erfolgsgeschichte fortsetzen. Für die Zeit bis August und überhaupt bietet das Theater Erfurt ein umfangreiches Programm; von eben solchen Großereignissen bis zur Kleinkunst lassen sich die Abende auf angenehmste Weise 48

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füllen. Besonders fürs Ohr zu empfehlen sind die Kammer- und Sinfoniekonzerte des Philharmonischen Orchesters Erfurt. Ein weiteres Orchester, jung aber mit langer Tradition, ist die Thüringen Philharmonie Gotha. Diese genießt überregionale und sogar internationale Anerkennung, fühlt sich in ihrem Grundsatz aber vor allem Gotha und Umgebung verbunden. Eine recht außergewöhnliche Konzertreihe beginnt im Dezember, da wird das neuartige Arrangement „Dialoge“ – zwischen Bach und Schubert – in der Margarethenkirche Gotha präsentiert. Bewusst werden die architektonischen Schätze der Stadt genutzt, wie auch im Falle des alljährlichen Pfingstfestes, für das das Ekhof-Theater im Westturm von Schloss Friedenstein bespielt wird. Dieses Theater ist übrigens das älteste vollständig erhaltene barocke Schlosstheater der Welt. Das älteste noch bespielte Theater Deutschlands befindet sich übrigens auch in Thüringen, im südlichen, fränkisch geprägten Teil: das Stadttheater Hildburghausen, wo bereits im 16. Jahrhundert von „komödiantischer Volksbelustigung“ die Rede war. Dass das Thüringer Theater auch der Moderne zugewandt ist, bewies die über zwei Spielzeiten erfolgreiche BeatlesShow „All you need is Beat“ von Theater und Philharmonie Thüringen. Im Landestheater Altenburg, einst Ausbildungsstätte der Wagner-Enkel, wurde nun die Premiere

des Nachfolgeprojektes „Woodstock“ gefeiert. Das Team um Leo Frank Schröder und Ralf Schrabbe lässt darin legendäre Hippie-Hits wieder auferstehen. Im Großen Haus der Bühnen der Stadt Gera wird das Stück am 18. Dezember uraufgeführt. Die berühmtesten Uraufführungen aber stammen wohl aus Weimar: 1779 Goethes „Iphigenie auf Tauris“, 1800 Schillers „Maria Stuart“, 1894 Strauss’ Erstlings-Oper „Guntram“ oder 1899 die erste vollständige Aufführung von Wagners „Der Ring der Nibelungen“. 2008 wurden das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar zum Staatstheater Thüringen umgewandelt. Am 28. November findet im Großen Haus die Premiere der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill statt, 2010 wartet das Staatstheater mit Stücken von Ödön von Horváth, Thomas Bernhard und Henrik Ibsen auf. Ist der Funken für einen Theaterbesuch noch nicht übergesprungen, so sei darauf hingewiesen, dass Thüringen noch mehr zu bieten hat: Musical- und Ballettinteressierte können zum Beispiel in der Landeskapelle Eisenach auf ihre Kosten kommen. Dem Winter lässt sich aber ebenso angenehm im Staatstheater Meiningen oder in den Theaterhäusern Jena, Nordhausen und Rudolstadt trotzen – die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. (rf)

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www.theater-guide.de www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Foto: Karl-Heinz-Laube/pixelio

er Winter naht und so hält man sich in den nächsten Monaten wohl lieber im Warmen auf, um sich vor allem die Kälte und Dunkelheit nicht aufs Gemüt zu laden. Und wo ist es warm und unterhaltsam gleichermaßen, wenn nicht im Theater? Niemand hat einen kürzeren Weg in die nächste Spielstätte als der Thüringer, denn der Freistaat habe das dichteste Netz von Theatern und Orchestern aller Bundesländer, heißt es vom Kultusministerium. Ingesamt, so das Deutsche Theaterverzeichnis, gebe es landesweit 15 Theatereinrichtungen. Folgend werden die wichtigsten Bühnen und deren Erfolge vorgestellt, zudem gibt es hier und da auch einen Tipp für die neue Saison …


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Fotos: Thomas Wieck/ddp, Jens-Ulrich Koch/ddp

Kultur

Buchpreis für Gothaerin

Erfurter Schatz kehrt zurück

Greifenverlag wieder daheim

Frankfurt/Main. Es war schon eine Überraschung, als die Trägerin des diesjährigen Deutschen Buchpreises verkündet wurde: Kathrin Schmidt, für die diese Auszeichnung wohl der Höhepunkt ihrer künstlerischen Karriere ist. 1982 erschien ihr erster Gedichtband „Poesiealbum 179“, dem noch fünf Bände folgten. „Du stirbst nicht“ ist ihr vierter Roman und zugleich der „beste Roman deutscher Sprache 2009“, wie es in der Erklärung zum Deutschen Buchpreis heißt. „Mal lakonisch, mal spöttisch, mal unheimlich schildert der Roman die Innenwelt der Kranken und lässt daraus mit großer Sprachkraft die Geschichte ihrer Familie, ihrer Ehe und einer nicht vorgesehenen, unerhörten Liebe herauswachsen.“ Helene Wesendahl heißt die Heldin, die nach einer Gehirnblutung im Krankenhaus erwacht und ihre eigene Genesungsgeschichte durchläuft. Parallelen zu Schmidts Biografie drängen sich auf, sie selbst erkrankte an einem geplatzten Aneurysma. Mit ihrem Roman „Du stirbst nicht“ verbindet sie viel: „Ich möchte dem Buch danken, weil es von mir gelernt hat.“ Kathrin Schmidt wurde 1958 in Gotha geboren und studierte in Jena. Im weiteren Verlauf ihres Lebens war Schmidt als Redakteurin tätig, bis sie schließlich als Kinderpsychologin in Ostberlin arbeitete. Heute lebt die fünffache Mutter und dreifache Großmutter als freie Schriftstellerin in Berlin. (rf)

Erfurt. Es war eine archäologische Sensation, als 1998 im jüdischen Viertel von Erfurt bei Ausgrabungen ein Schatz gefunden wurde. Die vermutlich infolge eines Pestpogroms 1349 versteckten Kostbarkeiten, deren Herzstück ein jüdischer Hochzeitsring aus Gold ist, werden nun in einer Dauerausstellung in der Landeshauptstadt der Öffentlichkeit präsentiert. Der Fund weckte Internationales Interesse, da er mit über 600 Teilen der umfangreichste seiner Art ist. Er beinhaltet eine große Anzahl französischer Silber münzen, Gewandschmuck und gotische Goldschmiedearbeiten aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die inzwischen in Paris, New York und London gezeigt wurden. Nun aber kehrte der Schatz nach Erfurt zurück, wo er seit dem 27. Oktober einen würdigen Ausstellungsort in der Alten Synagoge gefunden hat, die mit ihren etwa 900 Jahren als älteste erhaltene Synagoge Europas angesehen wird. Sie öffnet als „ältestes und jüngstes Museum der Stadt“ ihre Tore, so Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Auf 550 Quadratmetern können der Schatz und andere Zeugnisse der Kultur und Geschichte der jüdischen Gemeinde Erfurts in Augenschein genommen werden. Zudem will die Stadt mit diesem Kulturgut UNESCO-Weltkulturerbe-Status erlangen. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr in der Waagegasse geöffnet. (rf)

Rudolstadt. Der ehemals sehr renommierte Greifenverlag, der schon Bücher von Johannes R. Becher, Lion Feuchtwanger und Inge von Wangenheim verlegte und 1993 geschlossen wurde, ist nun nach Rudolstadt zurückgekehrt. Mitte Mai 2009 erfolgte die offizielle Wiedergründung. Es ist dem Engagement der Verleger Matthias Oehme, Frank Schumann und Holger Elias (Bild oben) zu verdanken, dass das Traditionshaus seine Pforten wieder öffnen konnte. Und dies erfolgte nun genau 90 Jahre nach der Gründung in Sachsen – ins thüringische Rudolstadt übersiedelte der Verlag 1921. Von der Veröffentlichung von Werken linker Schriftsteller in der Weimarer Republik über die Herausgabe von Exilliteratur nach 1945 bis zu den Anfängen der DDR wurde der Verlag vor allem von Mitbegründer Karl Dietz geführt. Nach dessen Tod und der Firmierung zum VEB spezialisierte sich der Verlag auf Heimatliteratur und die GreifenKrimi-Reihe. Diese erscheint nun ebenso wie die Klassiker im Reper toire, doch: „soll der Verlag kein Ostalgieverlag werden“, erklärt Elias. Es gehe darum, das literarische Erbe zu pflegen, aber auch Neues zu wagen: „Wir wollen die größte, ständig lieferbare Bibliothek aufbauen.“ In diesem Sinne prangt auch das Verlagssignet, der Greif, auf der Homepage des neuen Greifenverlags zu Rudolstadt & Berlin, der sich auch dem digitalen Buchmarkt öffnen will. (rf)

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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen Herausgeber Meier Verlags-GmbH Geschäftsführer: Jürgen Meier Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.com Internet: www.wirtschaftsspiegel.com Sitz der Gesellschaft: Niedererbach Weitere Verlagsprodukte

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Wirtschaftsspiegel: Welche Leistungen bietet die RVO24? Bohn: „Sie erhalten pro Zugang und Mitarbeiter einen Speicherplatz von 250 MB. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Ihren Speicherplatz gegen Aufpreis zu erweitern. Enthalten sind eine unbegrenzte Kontaktverwaltung und unbegrenzter Traffic. Hinzu kommen lediglich die Kosten für die Internetnutzung durch Ihren Provider.“

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Wirtschaftsspiegel: Welche Sicherheit bietet kingnetz.de? Dürr: „kingnetz.de - Internetmarketing garantiert keine persönlichen Daten zu verwenden oder an Dritte weiter zu geben. Die Daten liegen auf einem gesicherten Server. Der Login wird SSL verschlüsselt übertragen.“

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Kontakt kingnetz.de - Internetmarketing Leipziger Platz 5 D-99085 Erfurt Tel.: +49 (0) 361 - 227 90 11 E-Mail: anfrage@kingnetz.de Internet: www.kingnetz.de

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MESSEN UND AUSSTELLUNGEN 2010

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*Auszüge, Änderungen vorbehalten.

5.–7. Februar · 3. Automobilmesse Erfurt SP Veranstaltungs- und Handels GmbH

26.–28. März · Reiten-Jagen-Fischen Messe für Freizeit in der Natur

10.–12. September · Grüne Tage Thüringen Die Landwirtschaftsmesse und naro.tech – Messe für Nachwachsende Rohstoffe Messe Erfurt

www.messe-erfurt.de

Messe Erfurt

9.–10. Mai · FASZINATION HAAR+KOSMETIK Mitteldeutsche Meisterschaften und Messe Messe Erfurt

18.–19. Mai · Rapid.Tech Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologie Messe Erfurt

12.–13. Juni · Internationale und Nationale Rassehunde-Ausstellung

24.–26. September · HAUS+TECHNIK Messe für Hausbau, Wohnen und Modernisieren Messe Erfurt

17.–19. Oktober · inoga Fachmesse für Branchen der Gastlichkeit Messe Erfurt

10.–11. November · Bauhaus.SOLAR 3. Internationaler Kongress Technologie – Design – Umwelt SolarInput e.V., Bauhaus-Universität Weimar, Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH, Messe Erfurt

Messe Erfurt

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