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JOBfinder 2012
Einmal kurz nicht aufgepasst, und schon hat die Geburtstagskerze den alten Eicherustikaltisch von Oma in einen Berg Asche verwandelt. Das Feuer ist zwar schnell gelöscht, aber wer bezahlt das teuere Erbstück? Die Versicherung vielleicht? Man sollte jemanden fragen, der sich damit auskennt. Jemanden, wie Nancy zum Beispiel. Die 26jährige ist gelernte Kauffrau für Versicherungen und Finanzen.
Eine Frau für alle (Versicherungs)Fälle Dauer: 3 Jahre Voraussetzungen: Neben einem guten Real schulabschluss zählen vor allem Kommunika tionsfähigkeit, ein freundliches, aufgeschlos senes Auftreten. Einfühlungsvermögen und ein serviceorientierter Umgang mit Kunden sowie Interesse an kaufmännischorganisatorischen Arbeiten. Chancen: Nach deiner Ausbildung kannst du freiberuflich oder im Angestelltenver hältnis arbeiten. Mit der Zeit baust du dir deinen eigenen Kunden bestand auf und hast damit auch verschiedene Aufstiegs chancen, abhängig von dem Unternehmen, bei dem du beschäftigt bist.
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Die wenigsten 16Jährigen träumen von einer Karriere als Versicherungs
man selbst mal ein Gefühl dafür entwickelt hat. So kann man sich später bes
vermittler. Und auch für Nancy ging es erstmal in eine andere Richtung: „Ich
ser mit dem Kunden verständigen.“ Überhaupt sei das Gefühl sehr wichtig.
hab nach der Schule eine Ausbildung zur Fertigungsmechanikerin gemacht. Das war aber nicht so das Richtige für mich und ich konnte mir nicht vorstel
Man muss in diesem Beruf offen und optimistisch auf die Menschen zuge
len, dass für die nächsten vierzig Jahre zu machen“, erinnert sie sich. „Auf der
hen. „Dem Kunden Ehrlichkeit zu vermitteln und Vertrauen aufzubauen ist da
Suche nach einer Alternative bin ich dann als Quereinsteiger in der Versiche
bei das A und O.“ Und das sei manchmal gar nicht so einfach: „Meine Aufgabe
rungsbranche gelandet.“ Nach einem Einführungsseminar durfte sie Versiche
ist es zunächst, beim Kunden Informationen zusammeln – so kann ich ihn spe
rungsprodukte verkaufen. Allerdings ging es nur um Rentenversicherungen –
zifisch beraten und ihm eine passendes Versicherungspaket zu schnüren. Da
einmal auf den Geschmack gekommen, war ihr das nicht genug: „Ich wollte
gehört natürlich auch der Verkauf dazu. Aber das ist nun mal so, schließlich
mehr und den Kunden auch mehr bieten können.“ Eine fundierte Ausbildung
braucht man die Versicherungen ja. Mitunter dauert es auch ein bisschen, bis
in der Versicherungsbranche sollte es sein.
einem die Kunden richtig vertrauen. Wenn es dann aber soweit ist, und ich merke, sie sind zufrieden, ist das ein tolles Gefühl, das mich in meiner Arbeit
Die ERGO bot die passende Stelle an: „Hier geht es hauptsächlich um den
bestätigt. Man liebt diese Arbeit, oder man liebt sie nicht.“ Nancy liebt sie und
Außendienst. Durch meine Vorkenntnisse in diesem Bereich konnte ich von
arbeitet nach ihrem Abschluss vor zwei Jahren inzwischen als Hauptagentur
Anfang an relativ selbstständig die Kundenarbeit übernehmen. Normalerwei
– so nennt man die zweite Stufe auf der Versicherungskarriereleiter, die von
se starten die Azubis erstmal im Innendienst. Erst nach ein paar Monaten ge
Agentur, über Hauptagentur bis Generalagentur geht. „Meist komme ich mor
hen sie mit einem erfahrenen Kollegen mit und beobachten, bevor sie anfan
gens ins Büro, hole mir meine Terminliste ab und dann fahr ich los.“ Im
gen, selber Kundengespräche zu führen.“ Aber auch da sei am Anfang immer
Umkreis von 50 Kilometern um Erfurt und Bad Langensalza besucht sie täglich
noch jemand dabei. „Man muss erst lernen, mit den Kunden umzugehen.“
bis zu fünf Kunden, um Fragen zu beantworten, Schäden aufzunehmen,
Und nicht nur das, in der Berufsschule stehen Grundlagen zu sämtlichen Ver
Probleme zu klären oder eben auch neue Versicherungen abzuschließen.
sicherungsparten auf dem Plan wie Unfall oder Rechtschutz, Hausrat oder Haftpflicht. Außerdem kommen noch Dinge wie Controlling, Buchführung und
Nancy hat auch schon ihr eigenes kleines Team mit einer Auszubildenden und
Recht dazu. „Im dritten Jahr werden dann auch richtige Fallbeispiele bearbei
einem SalesPartner und keine Angst davor, die nächsten 40 Jahre in diesem
tet. Das gehört zwar nicht direkt zu meinen Aufgaben, aber es ist gut, wenn
Beruf zu arbeiten. „Im Gegenteil“, sagt sie, „ich freue mich darauf.“ (mü)
Foto: Manuela Müller
WiYou . Wirtschaft und Du . Sonderausgabe JOBfinder 2012