WiYou - Ausgabe 02/2008

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Ein Verlagsprodukt des Wirtschaftsspiegel Thüringen

Die Wirtschaftszeitschrift für Dich

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WIE WERDE ICH CHEF? KARRIEREN

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WENN ICH GROSS BIN, WERDE ICH CHEF! Sascha Uthe, Redaktionsleitung

Wer mit solchen Berufsvorstellungen ins Arbeitsleben startet, beweist vor allem, dass er ein gesundes Selbstvertrauen hat. Chef sein klingt toll. Ein Heer hübscher junger Mitarbeiter umsorgt den „Big Boss“ den ganzen Tag mit Kaffee, legt ab und an Papiere zum Unterschreiben vor und spätestens am frühen Nachmittag ist Feierabend. Dann schnell ins dicke Auto und ab auf den Golfplatz. Ein bisschen Protzen ist ja wohl erlaubt. Ein herrliches Bild, doch in der Realität sieht das oft anders aus. Sicher gibt es genügend Geschäftsführer und Unternehmer, die genau diesen Tagesablauf haben. Meistens aber sitzt der Chef noch spät am Abend in seinem Büro und brütet über Zahlen, Tabellen und Statistiken. Seine lieben Mitarbeiter haben es sich da längst schon vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Der Chef hat keine 40-Stunden Woche und auch das Wochenende ist zum Arbeiten da. Trotzdem zahlt sich der Schritt in die Selbstständigkeit und das Streben nach Aufstieg in der Firma aus. Es macht Spaß Leute anzuleiten, mit ihnen Ideen und Strategien zu entwickeln und am Ende den Erfolg zu sehen. Klar geht das nicht ohne Stress.

Die Wirtschaftszeitschrift für Dich

Der Chef trägt die volle Verantwortung für alles was im Unternehmen passiert und lebt ständig mit dem Risiko, dass irgendwann gar nichts mehr passiert. Aber wenn alles läuft, dann lohnt sich der Aufwand. Schon rein finanziell. Die Chancen, Millionär zu werden, stehen nicht gut, wenn Lotto und Erbschaft aussichtslos sind. Da heißt es also: Ärmel hochkrempeln und selber anpacken. Nichts ist schöner, als das Gefühl, wenn die hochgesteckten Ziele irgendwann einmal erreicht wurden. Der Weg dahin ist lang und steinig, steil und beschwerlich. Aber es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass es geht. In dieser Ausgabe von WiYou haben wir einige dieser Erfolgsgeschichten aufgegriffen und vorgestellt. Denn auch ohne Kaffeebringer und Sportwagen hat das „Chefsein“ seinen Reiz. Es soll ja auch bescheidene Menschen geben, denen Selbstverwirklichung wichtig ist.

WIE WERDE ICH CHEF?

Ein Verlagsprodukt des Wirtschaftsspiegel Thüringen

KARRIEREN

Diese Menschen sind es, die Tag und Nacht, von Kopf bis Fuß und durch und durch Unternehmer sind. Auch sie haben irgendwann einmal klein angefangen, sich hochgearbeitet und durchgebissen, Niederlagen eingesteckt und sich wieder aufgerappelt. Aber sie haben es geschafft, sind groß geworden und können sich als Chef manchmal zurücklehnen und bei einer schönen Tasse Kaffee, selbstgekocht oder serviert, stolz auf die Schulter klopfen. Was du dazu brauchst und wie du das erreichst, kannst du auf den folgenden Seiten lesen. Viel Spaß dabei!

KONZEPTE

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KONTAKTE

HOBBY-REDAKTEURE GESUCHT! Du interessierst dich für unsere Themen und hast eigene Ideen? Du schreibst gern und möchtest bei WiYou mitmachen? Schick uns deine Vorschläge und sei dabei: wiyou@ws-thueringen.com

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Kunstvoll arbeiten

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Traumberuf Koch?

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Studium an der Berufsakademie

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AUS DEM INHALT + AUS DEM INHALT + AUS DEM INHALT

Editorial

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Doch kein Traumberuf? Ein erfahrener Koch berichtet von seinem Beruf und wie dieser sein Leben prägte

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Chef werden Ein kurzer Überblick, wie Aufstieg und Karrierelaufbahnen aussehen können

5 Der Berufsberater Ein Berater der Arbeitsagentur gibt Tipps für Ausbildungsbewerber

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Nicht schwer Sagt einer, der es geschafft hat und vom Schülerzeitungsredakteur zum eigenen Chef wurde

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Programme für Studenten Die Stiftung Bildung für Thüringen unterstützt junge Menschen bei der Ausbildung

Zufriedene Kunden Zwei Informatiker haben schon während des Studiums ein Unternehmen aufgebaut

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Unternehmer als Lehrer Geschäftsführer Bernhard Helbing berichtet Schülern von seinem Alltag als Chef

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Was ein Chef von Dir erwartet Eine Studie belegt, Unternehmen suchen vor allem qualifiziertes Fachpersonal

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Kommunikationsexperten Der Kaufmann für Dialogmarketing lernt täglich neue Menschen kennen

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Bereichsleiter in der Logistik Abitur, Lehre, Karriere. Robert Münnich berichtet aus seinem Arbeitsleben

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Ausbildung in der Luftfahrt Flugzeugliebhaber können bei N3 in Arnstadt Triebwerkstechniker werden

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An der Pinwand Viele Nachrichten und Meldungen aus Thüringer Hochschulen, Unternehmen und Verbänden

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Studium an der BA In Eisenach und Gera verdienen die Studenten der BA ihr eigenes Geld

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Kunstvoll arbeiten Eine Schülerfirma aus Erfurt vermietet erfolgreich Kunstwerke von Schülern

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Wettbewerbe und Preise Schon früh interessieren sie die Thüringer für Berufe in der Medienbranche

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Starke Nerven Mit dem Fahrrad bergab fahren wird erst dann aufregend, wenn es schnell gehen soll

Impressum

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Berufsbild Veranstaltungstechniker Die Erfurter Messe bietet Ausbildungen rund um Veranstaltungen an

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Fotos: E. Kirchner/Erfurt, BA Gera

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STERNE AM UNTERNEHMENSHIMMEL

Dieter ist Chef von Thüringen, Angela Chefin von Deutschland, und was bist du? Heute zumindest noch der Chef von morgen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist aber meist ein langer Weg nötig. Zum Chef geboren werden die Wenigsten. Meistens trifft das nur auf Monarchen zu. In unserer Gesellschaft ist das etwas schwieriger. Hier muss man sich diesen Titel erarbeiten und wird letztlich dazu berufen.

Ausweitung des Aufgabenbereiches. Und wer hier nicht sicher in der Materie steht, fällt gleich wieder hinten runter. Viele Karrieristen aber haben bei ihren Bemühungen um ein Vorankommen viel getan, was ihnen wenige Freunde einbrachte. Somit ist der Aufprall in einer der unteren Hierarchien meist ziemlich hart. Wer oben bleiben will, muss durch Kompetenz überzeugen. Viele frisch ernannte Chefs scheitern in ihren neuen Verantwortungsbereichen, weil sie fachlich oder menschlich überfordert sind, sich im Vorfeld einfach überschätzt haben. Dann gilt es entweder aufgeben oder durchbeißen und die gestellten Zielvorgaben durch noch mehr Einsatzbereitschaft erreichen. Erst dann wird der Platz ganz oben, sozusagen am Himmel der Karriere, zum Ort eines leuchtenden Sternes, als den sich manche Chefs gern sehen.

Die Laufbahn hin zum Chef oder Vorgesetzten, oder Weisungsbefugten oder Leiter oder wie auch immer, ist oft steinig und langwierig. Weniger wissenschaftlich betrachtet gibt es die horizontale und die vertikale Laufbahn. Horizontal lassen sich Wer Freude daran hat, andere anzuleiten, ihnen mit gutem Beamte, die natürlich in ihrem Aufgabenbereich ebenso Beispiel ein Vorbild ist, sich in Gruppendynamiken einfügt aber Untergebener wie Vorgesetzter sein können, befördern. Je nach Dauer der Amtszugehörigkeit geht es Schritt für Schritt nach oben. Damit es nicht zu Streitigkeiten unter den aufChef bedeutet allgemein Vorgesetzter, Oberhaupt, Haupt, stiegswilligen Beamten kommt, wurde die Bundeslaufbahnverordnung erlasKopf, Leiter. Das Wort ist aus dem Französischen entlehnt sen und regelt seither die Grundsätze der staatlichen Karrieren. und stammt vom Lateinischen Wort caput: Kopf. Anders sieht es in der privaten Wirtschaft aus. Die Laufbahn ist hier vertikal, deshalb wird auch von der Karriereleiter gesprochen. Je nach Unternehmensgröße und Verantwortungsbereich kann diese Leiter besonders steil und jede Sprosse hart umkämpft sein. Doch egal in welchem Hause die Leiter steht, eines haben alle gemein: je höher man kommt, desto dünner wird die Luft. Man braucht also ein dickes Fell für einen erfolgreichen Aufstieg. Anderenfalls endet der Ausflug in höhere Ebenen schnell. Das heißt also, der Aufsteiger muss mit seinen Aufgaben wachsen und sich den Änderungen des Systems anpassen. Dazu gehören etwa Ehrgeiz, Mut und Durchhaltevermögen. Denn die Karrieresprünge kommen nicht von allein und nicht über Nacht, sondern bedürfen einer längeren Vorbereitung. Der Kandidat muss überzeugen. Fachlich ebenso wie menschlich. Oftmals geht ein beruflicher Aufstieg einher mit einer

dennoch außen vor bleibt, wer ständig die Bereitschaft zeigt Neues zu lernen und es dann auch anwendet, hat gute Chancen in seinem Leben voranzukommen. Chef sein heißt lernen – ein Leben lang. Chef sein heißt aber auch Verantwortung tragen. Sowohl für die Mitarbeiter, als auch für das Unternehmen und dessen Kunden. Egal ob in der Wirtschaft, der Politik oder der Verwaltung; nicht immer sind die Chefs dieser Welt zu beneiden. Der lange und steinige Weg hinter und der ungewisse vor ihnen, haben sie geprägt und oft zu anderen, härteren Menschen gemacht. Jedermanns Sache ist das nicht, aber das mit jeder erklommenen Sprosse der Karriereleiter steigende Gehalt entschädigt für einige Unannehmlichkeiten. (su)

Foto: Doreen Salcher/fotolia.com

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„Das habe ich mir selber aufgebaut“, ist wohl eine der schönsten Aussagen für einen Unternehmer in seinem Leben. Mit stolzer Brust und einem smarten Lächeln sitzt der achtundzwanzigjährige Henryk Balkow vor mir und erzählt, wie er die Karriereleiter vom Schülerzeitungsredakteur zum eigenen Chef erklomm. Stufe für Stufe wurde der Weg nicht leichter, dafür aber umso lohnenswerter. Balkow ist erst zufrieden, wenn er eine Aufgabe gefunden hat, bei der andere resignieren würden. Es gehört eben ein Fünkchen Größenwahn dazu, sich sein Leben selbstbestimmt zu gestalten und sein eigener Chef zu werden.

CHEF ZU WERDEN IST NICHT SCHWER

Wie viele Chefredakteure hat auch Henryk Balkow bei der Schülerzeitung begonnen. „Ich war Hans Dampf in allen Gassen und habe bei allen Projekten, die es gab, mitgemacht. Theatergruppe, Faschingsverein und so weiter. Natürlich haben meine Noten darunter gelitten und ich habe einen mittelmäßigen Schulabschluss, aber danach kräht heute auch kein Hahn mehr. Alles was man machen konnte habe ich gemacht“, grinst er mich an. Nach dem Abitur ging es exemplarisch erst einmal zum Grundwehrdienst. „Das Schießen mit dem Gewehr war nicht ganz so mein Ding. Ich habe meinen Vorgesetzten überredet, dass ich überall meinen Fotoapparat mitnehmen durfte. Und so schoss ich lieber Bilder als mit der Büchse.“ Als Berichterstatter und Fotograph erstellte Balkow eine Standortbroschüre über Eggerin, seinen Einsatzort.

www.ames-service.de

!

Nach den damals noch üblichen zehn Monaten kehrte er in das zivile Leben zurück und engagierte sich ehrenamtlich beim Jugendmedienverband junge medien thüringen e.V. Er nahm ein Studium an der Universität Erfurt auf und machte einige Jahre später seinen Master in Kommunikationswissenschaft.

Foto dieser Doppelseite: Feng Yu/fotolia.com

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Unternehmensgründung ist

kein Kinderspiel. Es erfordert neben Fleiß viel Ausdauer. Henryk Balkow Mitinhaber ames Medien| Management GbR, Erfurt

Nebenbei arbeitete der junge Mann immer wieder bei Tageszeitungen und Agenturen und eignete sich so viele Kompetenzen an, die er später immer wieder gewinnbringend einsetzten konnte. Das Ehrenamt lies ihn nie los und er ließ auch keine Gelegenheit aus, sich neuen Herausforderungen und Projekten zu stellen. „Mit jedem neuen Projekt wuchs ich an Selbstvertrauen und Stärke“, fügt er stolz hinzu. Schon während des Studiums gründete Henryk Balkow mit Kommilitonen seine eigene Firma ames Medien | Management GbR. „Wir hatten damals alle nicht die Reife für eine eigene Firma“, sagt der Mitinhaber. Auf die Frage, was er denn aus heutiger Sicht vielleicht anders machen würde antwortet er: „Ich würde es wieder und wieder tun, denn eine Geschäftsidee in ein Unternehmen umzuwandeln und wachsen zu sehen, ist ein sehr lebenswertes Abenteuer. Während des Studiums war der Aufwand noch überschaubar mit einem Tag pro Woche nebenbei. Nach dem Studium wurde das durch die zunehmenden Aufträge natürlich mehr“. Aus dem Hobbyunternehmer Balkow wurde im Laufe der Zeit ein Chef. Aber wie wird man denn überhaupt Chef? Der junge Unternehmer lacht und antwortet: „Indem man sich nicht scheut, für ein Projekt Verantwortung zu übernehmen und die Umsetzung bis zum Schluss managt. Das hat viel mit Freude am Entwickeln und Verwirklichen von Ideen zu tun. Ein bisschen Hang zur Professionalität ist auch wichtig, damit man sich bei allen Projekten auch selbst immer entwickelt. In so dynamischen Umwelten wie der Wirtschaft ist das enorm wichtig.“ Während der Recherchen zu diesem Thema, stieß er immer wieder auf kleinere und größe-

re Firmen, die den Schritt in die Selbständigkeit wagten, aber schon nach kurzer Zeit vom Markt gefegt wurden. Was sollte einem Gründer bewusst sein? „Unternehmensgründung ist kein Kinderspiel. Es erfordert neben Fleiß viel Ausdauer und persönliche Stärken. Jeder muss für sich entscheiden, ob er die Opfer aufbringen will und kann, diese Stärken zu entwickeln. Wer dieses ‚Mojo‘ zum Unternehmer nicht hat und da auch keinen persönlichen Entwicklungsspielraum sieht, sollte die Finger davon lassen. Für mich waren ehrenamtliche Projekte in Vereinen im Übrigen das ‚Experimentierfeld‘, ob ich eher frei oder eher fest als Journalist arbeiten will.“ In den letzten Wochen wurde in den Medien immer wieder von der anhaltenden Wirtschaftskrise berichtet. Da fragt es sich, ob in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen der Schritt in die Selbstständigkeit ratsam ist. „Ratsam ist es immer, wenn man eine Geschäftsidee hat, für die es eine Nachfrage und Zahlungsbereitschaft am Markt gibt. Nur, weil es Turbulenzen in einer Wirtschaft gibt, bleibt das Rad noch lange nicht stehen. Man muss eben an einer günstigen Stelle stehen mit sehr guten Produkten oder Dienstleistungen in seinem Bauchladen. Gegessen wird zum Beispiel immer und Möbel braucht der Mensch auch immer.“ Letztlich aber zählen Eigenschaften wie Verhandlungsgeschick, rhetorische Präsentationseigenschaften, etwas Knigge-Etikette und die Fähigkeit, sich auf andere Menschen einzustellen, aber sich auch selbst zurücknehmen zu können. Es kommt auf den Willen an, zielstrebig seine Ideen zu verfolgen und umzusetzen. (ek)

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Christian Knappe und Daniel Schade sitzen in ihrem recht kargen Büro und berichten bei einer aufbauenden Tasse Kaffee, wer sie sind, was sie machen und wohin sie wollen. Die Bücher im Regal geben davon ein erstes Bild ab. Titel wie „Linux“, „HTML“, „My SQL“ oder „CSS Praxis“ zieren die Buchrücken. Selbst dem Laien wird nun klar, er hat es mit zwei Informatikern zu tun. Voller Visionen redet der 29jährige Daniel Schade davon, wie die Welt immer mobiler wird und dass der Begriff „Büro“ künftig weiter gefasst werden wird. Die Mitarbeiter werden mobiler unterwegs sein, dabei aber auf die Informationen des Unternehmens zurückgreifen. „Ein Unternehmen wird von allen Seiten her beeinflusst und muss sich ständig wandeln, seine Leute weiterbilden und Prozesse anpassen“, sagt Daniel Schade. Er und sein Kollege Christian helfen den Unternehmen dabei, neue Wege zu gehen. „Aus einem Ist-Zustand spinnen wir einfach mal einen Soll-Zustand und sehen, wie wir das umsetzen können“, fasst er die Arbeit von Innascor, so der Name ihres Unternehmens, zusammen.

www.innascor.com

!

KOMMILITONEN UND KOLLEGEN Sie haben die Vorstellung, dass es machbar ist und den Kunden zufriedenstellt. Erst einmal eine gute Idee. Was sich dahinter verbirgt ist etwas schwieriger. Es geht um Informationen und Verbindungen, Effizienz und Service.

Tätigkeitsfelder für Wirtschaftsinformatiker Wirtschaftsinformatiker werden in allen Bereichen der Verwaltung und der Wirtschaft benötigt, in denen computergestützte Anwendungssysteme zu entwickeln und zu betreiben sind: Systemanalytiker für betriebswirtschaftliche Informationstechnologie (IT)-Anwendungen Berater bei der Einführung betriebswirtschaftlicher Software Projektant und Projektmanager bei IT-Projekten Spezialist für Anwendungssystem-Marketing DV-Koordinator betriebswirtschaftlicher Fachabteilungen Organisationsprogrammierer Software-Ingenieur Telekommunikationsberater Datenbankadministrator

Innascor, das ist eine kleine Firma, die Daniel Schade und Christian Knappe schon zu Zeiten ihres Wirtschaftsinformatikstudiums aufbauten. Als Kommilitonen nahmen die beiden schon 2002 erste Aufträge an. Eine Empfehlung des Lehrstuhls der Friedrich-Schiller-Universität war die Geburtsstunde von Innascor. Da Verträge ausgehandelt und niedergeschrieben sowie Rechnungen erstellt werden mussten, war die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens notwendig. Dann musste sich noch ein passender Name finden. Innascor; ein Phantasiebegriff, der aus dem Lateinischen übertragen soviel bedeutet wie: in etwas hineinwachsen. Und die Beiden wuchsen hinein, in ihre neuen Aufgaben. Per Mundpropaganda kamen immer neue Kunden hinzu und füllten die Ideen der Firmengründer mit Leben. Transparente Prozesse, dokumentierte Aktivitäten und professionelles Arbeiten sind nur einige der Stichworte, mit denen Schade und sein Mitgesellschafter Knappe tagtäglich umgehen. Mit diesen Begriffen sind sie auch gewachsen und wurden dabei selbst professioneller. Am Anfang lief die Arbeit noch neben dem Studium von zu Hause aus. Später kam das erste Büro. Ganze elf Quadratmeter teilten sich die beiden zusammen mit sieben Rechnern. Ein Eisenbahnerblock aus den 70er Jahren war zu ihrem Domizil geworden. Eine Lösung konnte das aber nicht sein. „Das hier ist dagegen eine super Steigerung“, merkt der 27jährige Christian Knappe an und sieht sich in den neuen Räumen um. Seit Anfang des Jahres ist der Technologie- und Innovationspark Jena ihre neue Bleibe. Große helle Räume, moderne Technik und Platz für weitere Entwicklung sind hier gegeben. Läuft alles nach Plan, sieht das Unternehmen in zwei Jahren ganz anders aus. „Wir hätten gern zehn Mitarbeiter, passende Produkte, werden weiter in der Region tätig sein, aber wollen mit größeren Kunden arbeiten“, fasst Daniel Schade kurz die Zukunft zusammen. In der Vergangenheit kam das junge Unternehmen ganz ohne Fördermittel aus. Denn als sie Innascor gründeten, gab es bereits erste Aufträge und somit war es keine Neugründung im Sinne der Förderrichtlinien. Erst seit ihrem Umzug in den Technologiepark gibt es eine kleine Unterstützung. Für die nächsten drei Jahre bekommen sie eine Beihilfe für die monatliche Kaltmiete ihrer Räume. „Nicht viel, aber eine super Unterstützung“, sind sich Beide einig. (su) Foto: Innascor

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WAS EIN CHEF VON DIR ERWARTET!

Die aktuelle Studie der Commerzbank-Initiative UnternehmerPerspektiven belegt: Mehr als die Hälfte der Mittelständischen Unternehmen in Deutschland meint, dass externe Bewerber nicht über ausreichend unternehmerische Tugenden verfügen, um die Verantwortung an der Firmenspitze zu übernehmen. Jedoch: Für 49 Prozent der thüringischen Unternehmen steht in den nächsten zehn Jahren ein Führungswechsel an.

Dass dieser auch die Kultur und den Charakter des Unternehmens verändert, glauben deutschlandweit gut zwei Drittel der Unternehmen, so ein Ergebnis der der sechsten Studie UnternehmerPerspektiven. Die deutsche Wirtschaft sieht sich – so das zentrale Ergebnis – als Leistungsträger der Bildung. Angesichts eines hohen Anteils von qualifizierten Mitarbeitern steht die Aus- und Weiterbildung der Belegschaft ganz oben auf der Agenda der Personalarbeit. Bemerkenswert ist, dass sich nicht nur die größeren Unternehmen, sondern insbesondere Unternehmen des kleinen Mittelstands engagieren. 98 Prozent aller Unternehmen führen Maßnahmen zur Personalentwicklung durch. Hintergrund der Bildungsanstrengungen ist die Sorge um eine Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit als Konsequenz unzureichender Qualifizierung: Fachkräftemangel oder die wachsende Konkurrenz um High Potentials werden vor allem in Branchen wie den unternehmensbezogenen Dienstleistungen oder der Metall- und Elektroindustrie zum Problem. Branchenübergreifend am häufigsten wird das Absinken des Bildungsniveaus der Schulabgänger kritisiert: Es fehle vor allem an grundlegenden Kenntnissen. 42 Prozent aller Unternehmen fühlen sich davon betroffen, im Einzelhandel gar 52 Prozent. Daher hält knapp die Hälfte der Unternehmen die Ausbildung im internationalen Vergleich für weniger konkurrenzfähig. Als vorbildlich gilt hingegen die duale Berufsausbildung. Stolz ist man auf die eigene betriebliche Ausbildung, die sich nach Meinung von 57 Prozent der Unternehmen international sehen lassen kann. Auch die Hochschullandschaft könne sich im internationalen Wettbewerb behaupten. Insgesamt geht man aber davon aus, dass sich die Situation im Recruiting noch verschärfen wird. Unternehmen nehmen Bildungsaufgaben in die eigene Hand Die Ausrichtung der deutschen Wirtschaft ist klar: Man plant, sich noch stärker im Bereich Qualifikation, Aus- und Weiterbildung zu engagieren und entsprechend zu investieren. Dies

gilt über alle Unternehmensgrößen hinweg. Insbesondere die großen Unternehmen wollen der Personalarbeit generell einen höheren strategischen Stellenwert geben. 44 Prozent planen dazu steigende und 51 Prozent immerhin gleichbleibende Investitionen in ihre Budgets ein. Gut die Hälfte aller Unternehmen will sich verstärkt um die Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen bemühen. Hoher Anteil von fachlich qualifiziertem Personal Der Qualifizierungsgrad ist in der deutschen Wirtschaft hoch: Bei der Mehrheit aller Unternehmen liegt der Anteil von Personal mit schwer ersetzbarem Fachwissen bei über 40 Prozent. Kleinere Unternehmen sind in besonderem Maße auf das Wissen des Einzelnen angewiesen, weil das Know-how hier bei den handelnden Personen liegt und weniger organisatorisch verankert ist. Dies gilt vor allem für innovative und hoch spezialisierte Nischenanbieter. Mehr Führungskräfte und mehr Azubis In den letzten drei Jahren haben per Saldo mehr Unternehmen ihren Personalbestand im Bereich qualifizierter Mitarbeiter erhöht als verringert. Im Größenvergleich fällt auf, dass große Unternehmen eine deutlich höhere Fluktuation haben – hier wurde in den letzten Jahren stark umstrukturiert. Im kleineren Mittelstand ist hingegen die stärkere Mitarbeiterbindung ein entscheidender Faktor für den betrieblichen Erfolg, entsprechend werden auch die Prioritäten in der Personalarbeit gesetzt. Die Zahlen geben nicht die Entwicklung der absoluten Beschäftigungsverhältnisse wieder. Sie zeigen aber, dass in der Wirtschaft angesichts eher stagnierender Beschäftigungszahlen qualifizierte Mitarbeiter deutlich bessere Einstellungschancen haben. Viele Unternehmen schaffen Perspektiven für gut qualifiziertes Personal und verstärken sich vor allem in Schlüsselpositionen. Der Umkehrschluss liegt nahe, dass der Personalabbau vorwiegend bei weniger qualifizierten Tätigkeiten stattfindet. (su) !

www.unternehmerperspektiven.de

Foto: Bosch

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VOLL DURCHGESTARTET Jung, dynamisch und engagiert. Robert Münnich, gerade einmal 28 Jahre alt, ist schon Bereichsleiter beim Logistikunternehmen Axthelm/Zufall in Nohra. Der smarte junge Mann nahm sich für ein Gespräch Zeit und verriet, wie er Chef wurde.

MIT 28 JAHREN SIND SIE SCHON BEREICHSLEITER. WIE SIND SIE CHEF GEWORDEN? Ich habe Abitur gemacht, war danach bei der Bundeswehr und begann dann eine Ausbildung zum Speditionskaufmann bei Axthelm/Zufall. Dort konnte ich aufgrund guter Leistungen meine Lehre vorzeitig beenden. Nach etwas über zwei Jahren hatte ich meinen Abschluss mit einer Eins in der Tasche. Das Unternehmen übernahm mich und ich arbeitete zwei Jahre als Sachbearbeiter. 2004 gab es einen Posten als Abteilungsleiter zu besetzen und ich ergriff die Chance. Ich hatte im Vorfeld bewiesen, was ich drauf habe. 2007 wurde mir der Bereichsleiter angeboten. WIE KOMMT MAN VOM AZUBI ZUR FÜHRUNGSEBENE? Wille ist entscheidend. Man darf nicht warten, dass jemand kommt und einen einlädt, sondern man muss aktiv werden; im positiven Sinne auf sich aufmerksam machen. Und: man sollte nicht alle schwierigen Aufgaben gleich aufgeben, sondern Kontinuität beweisen. WAS HAT SIE BEWOGEN, IN DIE FÜHRUNGSEBENE ZU TRETEN? Was mit geholfen hat, ist die Tatsache, dass ich 15 Jahre lang Leistungssport betrieben habe. Im Eisschnelllauf kommt es darauf an, dass man der Schnellste ist. Der Wille zu gewinnen, mein Wille besser zu sein als andere und mich immer zu verbessern … das treibt mich an. WELCHE SOFTSKILLS SOLLTE EIN CHEF HABEN? Das ist unterschiedlich. Bei uns im Unternehmen sollte man aufgeschlossen und kommunikativ sein. Man muss motivieren können. Was auch nicht zu unterschätzen ist: Teamwork. Aber als Chef sollte man auch nie aufhören Mensch zu sein. Und die Verantwortung, die man übernimmt, nicht missbrauchen.

WAS MACHT DENN EIGENTLICH EINEN GUTEN CHEF AUS? Dass er immer eine offene Bürotür hat. Ein Chef sollte wissen wovon er spricht, dass er Ahnung hat von dem was er sagt oder tut. KLEIDER MACHEN LEUTE. WIE WICHTIG IST DIE RICHTIGE KLEIDUNG AUF DER KARRIERELEITER? Wichtig! Es gibt viele Leute, die darauf Wert legen, dass man korrekt gekleidet ist. Eine angemesse Kleidung zeigt auch Wertschätzung dem Gesprächspartner gegenüber. Wenn man in einem Beruf tätig ist, in dem es üblich ist, Anzug zu tragen, sollte man sich dem nicht widersetzen. Bei kreativen Berufen ist es nicht ganz so wichtig, im Anzug zu kommen. Es sollte ein gepflegtes und angemessenes Äußeres reichen. Die Kleidung sollte zur Branche passen. SIE SIND IM VORSTAND DER WIRTSCHAFTSJUNIOREN. WIE WICHTIG IST ES IHNEN DIE JUGEND ZU UNTERSTÜTZEN? Enorm wichtig. Ich glaube, dass ich relativ viel weitergeben kann, da ich alle Stationen selbst durchgemacht habe. In 15 oder 20 Jahren brauchen wir Führungskräfte und die müssen schon heute geschult werden. Auch mit einer fünf in Mathe kann man es heutzutage weit bringen. Schule ist wichtig, aber nicht alles. INWIEWEIT IST DAS PROBLEM DER ABWANDERUNG IN DEN KÖPFEN DER UNTERNEHMER MAINIFESTIERT? Das ist ein absolut brisantes Thema. Fachkräfte und Nachwuchs fehlen in Thüringen. Firmen suchen gezielt nach Heimkehrern. Ich finde es schade um jeden Menschen, der weggeht. WIE KANN EIN UNTERNEHMEN NACHWUCHS HALTEN? Perspektiven bieten! Im Laufe der Zeit sollten die Aufgabenfelder erweitert werden; neue Aufgaben bieten die Möglichkeit der Selbstverwirklichung. Das Gespräch führte WiYou-Redakteurin Elisabeth Kirchner ı Fotos: Mikael Damkier/fotolia.com, E. Kirchner / Erfurt

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AUSBILDUNG IM BAU HAT PERSPEKTIVE! Eine Ausbildung in der Bauwirtschaft, der Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft, bietet jungen Menschen mit technischem Verständnis, handwerklichem Geschick, guter Auffassungsgabe und Teamfähigkeit attraktive Zukunftsperspektiven. Vielfältige Aufgaben auf technisch hohem Niveau im Neubau, in der Sanierung, Rekonstruktion und in der Anpassung von Vorhandenem an den bestehenden Bedarf sind zu realisieren. Die Globalisierung verlangt nach umfassenden Baumaßnahmen, wie zum Beispiel dem Ausbau von Flughäfen und Häfen. Zur Lösung dieser interessanten, verantwortungsvollen Aufgaben werden gut ausgebildete Fachund Führungskräfte benötigt. Eine Ausbildung in den Berufen der Bauwirtschaft und eine Vielzahl von Aufstiegsmöglichkeiten (Polier, Meister) schaffen die Grundlagen zur sozialen Absicherung. Das Programme for International Student Assessment (PISA) untersucht, wie es den Bildungssystemen weltweit gelingt, junge Menschen auf die Anforderungen der Wissensgesellschaft vorzubereiten. Im Abstand von drei Jahren erhalten die Jugendlichen Testaufgaben, die ihre Grundkompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften messen.

ERFOLGSKURS BESTÄTIGT Thüringen hat beim dritten PISA-Länder-Vergleich seinen Spitzenplatz behauptet und sich weiter verbessert. In den Bereichen Naturwissenschaften und Lesekompetenz belegt der Freistaat hinter Sachsen und Bayern jeweils den dritten Platz, im Bereich Mathematik kamen die Thüringer Schüler hinter Baden-Württemberg auf Rang vier. Nach den Worten von Ministerpräsident Althaus bestärkt der jüngste PISA-Vergleich die Landesregierung in ihrer Bildungspolitik. „Der Thüringer Erfolgskurs wird klar bestätigt“, sagte der Regierungschef. Kultusminister Bernward Müller betonte, dass Thüringen von Anfang an ein eigenes Schulmodell entwickelt habe, das sich nach der Wende nicht einfach am Vorbild der alten Bundesländer orientiert habe. Im Mittelpunkt stehe die Regelschule, flankiert vom Gymnasium. Für Bundesbildungsministerin Annette Schavan sind die Ergebnisse der PISA-Studie ermutigend: Die ersten Bundesländer hätten bei den Schülerleistungen an internationales Spitzenniveau anschließen können – und das sei „hoch erfreulich“. Dennoch stehe das deutsche Bildungssystem weiter vor einer Reihe von Herausforderungen. So gelte es, die Leistungsunterschiede zwischen den Bundesländern anzugleichen. Hier könnten die übrigen von den Spitzenländern lernen, vor allem was den naturwissenschaftlichen Unterricht anbelange. Weltweit beteiligten sich an PISA 2006 57 Staaten. Die Ergebnisse von zufällig ausgewählten 230 deutschen Schulen mit etwa 5.750 Schülerinnen und Schülern gehen in den internationalen Vergleich ein. Thüringen ist in dieser Stichprobe mit sieben Schulen vertreten. (su)

Realschüler mit guten Abschlüssen können im Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e.V. eine Berufsausbildung im Bauwesen mit dem Erlangen der Fachhochschulreife verbinden. Damit schaffen sie die Voraussetzung um im Anschluss an die Ausbildung einen Studiengang im Bauwesen, einer weiterhin sehr zukunftsträchtigen Branche, zu belegen: Baugeräteführer mit FH-Reife Gleisbauer mit FH-Reife Rohrleitungsbauer mit FH-Reife Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik mit FH-Reife (neu ab Ausbildungsjahr 2008/2009) Abiturienten mit Hochschulreife oder Fachhochschulreife können die Ausbildung mit einem Studium verknüpfen. Sie schließen als Bachelor of Engineering oder Master ab. Neben den im Studium erlangten Management- und Führungskompetenzen verfügen diese auch über sehr gute praktische Kenntnisse und Fähigkeiten, dadurch werden sie zu gefragten Spezialisten. Folgende Duale Studiengänge werden im Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e.V. ausgebildet: Dualer Studiengang Bauingenieurwesen (UNI Kassel) Dualer Studiengang Bauingenieurwesen (FH Frankfurt/Main) Dualer Studiengang Bahnbau-Spezialist (FH Erfurt) KONTAKT Die Abiturienten schließen einen AusbildungsBildungswerk BAU vertrag ab und tragen sich Hessen-Thüringen e.V. gleichzeitig an der HochBlosenburgstraße 4, schule/ UNI ein. Bei der 99096 Erfurt Vermittlung von AusbilTelefon: 0361 64495-0 dungsbetrieben ist das BilTelefax: 0361 64495-29 dungswerk BAU HessenMail: info@biw-bau.de Thüringen e.V. behilflich. Internet: www.biw-bau.de

Fotos: S.Hofschlaeger, BiW

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Fotos dieser Doppelseite: Marc Dietrich/fotolia.com

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Vor acht Jahren fanden sich Schüler und Schülerinnen des Ratsgymnasiums Erfurt zusammen und entwickelten ein Konzept für eine reale Firma. Sie nannten ihre SchülerGmbH ARTemis, nach der griechischen Göttin, aber auch nach ART = Kunst. Die Schüler kamen auf die Idee Fotografien und Bilder, die im Unterricht wie auch in der Freizeit entstehen, zu vermieten. Sie stellen die Kunstwerke dem Kunden vor, liefern, montieren und tauschen sie um. Die ersten Kunden waren Zahnärzte, Ärzte und Anwälte. Das Konzept wurde nun um den Verkauf der Kunstwerke erweitert. „Für mich ist es Bereicherung bei ARTemis mitzuwirken“, sagt die achtzehnjährige Theresa Bedenik und ergänzt: „Ich habe viel gelernt, bin offener geworden und kann sehr leicht auf Menschen zugehen. Es ist zwar viel zusätzliche Arbeit, aber wenn die Bilder erst einmal irgendwo ausgestellt sind, wie jetzt beispielsweise bei „Schuh-Sign“ in Erfurt, dann freue ich mich und der vorherige Stress ist vergessen.“ Der betreuende Lehrer Jürgen Junker sieht ebenfalls viele Vorteile in der Schüler-Firma. So lernen die Schüler besondere Fähigkeiten wie Verantwortung, Organisation, Selbstständigkeit, Auftreten vor dem Kunden, Disziplin, Sorgfalt und Durchhaltevermögen zu entwickeln. Also alles was du als Chef heute so brauchst. Ein großes Defizit sieht Junker darin, dass Schülerfirmen meist von der Gesellschaft nicht als vollwertiges Unternehmen anerkannt seien. Viele Unternehmer denken, dass in einer Schülerfirma keine richtigen oder auch realen Ergebnisse vorliegen können. Da die Firma aber einen realen Bezug hat und mit realen Kunden arbeitet, lernen die Schüler auch den verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Dabei sehen sie was alles investiert werden muss, wie beispielsweise Fleiß, Zeit und Geld, damit das kleine Unternehmen am Markt bleibt. Neben der Geschäftsleitung, die Theresa Bedenik (18) hat, gibt es noch die Abteilungen für Marketing, deren Leitung Wiebke Dürichen (12) hat und den Bereich Finanzen, den Marie-Luise Klewer (11) betreut. „Durch eine Monopolstellung haben wir marktorientiert sehr gute Chancen. Verschiedene Unternehmen oder Institutionen betreiben Jugendförderung, indem sie uns unterstützen. So haben wir im vergangenen Jahr unter anderem mit der LAG Puppenspiel, dem Café Nerly und dem Geschäft ‚Schuh – Sign‘ in Erfurt zusammengearbeitet“, berichtet die Geschäftleitung stolz den Reportern von WiYou.

ARTemis KUNST-VOLL ARBEITEN Im Wirtschaftsunterricht wird sich viel mit trockenen und zuweilen auch langweiligen Themen auseinandergesetzt. Oft ist Rumsitzen angesagt und stupides Auswendiglernen, da Wirtschaft so unendlich kompliziert und trocken sei. Außerdem sei Wirtschaft doch nur was für Börsenmakler und Schlipsträger. Ist das ein Stereotyp oder ist das wirklich so? WiYou hat eine Schülerfirma gefunden, deren Mitarbeiter mit Leib und Seele kunstvoll arbeiten.

www.artemis-schuelerfirma.com

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Dieses Beispiel zeigt, dass Wirtschaft und Schule sehr wohl zusammen passen. Wirtschaft ist nicht nur was für Schlipsträger und Börsenmakler, sondern Wirtschaft ist lebendig und kann schon beim Zeichnen eines Kunstwerkes beginnen. (ek)

Fotos: Irina Fischer@fotolia.com, E. Kirchner/Erfurt

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DURCH DOWNHILL LERNT MAN NERVENSTÄRKE … ... und lernt seine Grenzen kennen. Ein total abgefahrener, aber nicht abgehobener Typ ist Felix Wunderlich. Er ist 20 Jahre alt und fährt schon seitdem er denken kann Fahrrad. Mit seinem Team Zweirad Böttner Arnstadt und seinem Mountainbike spezialyzed Typ Demo ist er schon einige Rennen unter den „Großen“ mitgefahren. Felix erzählt in WiYou von seiner Leidenschaft zum Hobby, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und dass Downhill mehr ist als nur den Berg runter zu rasen.

WiYou: Was sind deine beruflichen Pläne für die Zukunft? Ich habe mein Abitur gemacht und danach den Zivildienst. Ich war im Arnstädter Marienstift. Und ab Oktober möchte ich entweder eine Fluglotsen- Ausbildung machen oder auf Lehramt studieren. WiYou: Das sind ja zwei völlig konträre Berufswünsche! (lacht) Ja. Mich hat schon immer die Fliegerei interessiert. Bei dem Job braucht man ziemlich starke Nerven und die habe ich. Durch Downhill lernt man Nervenstärke. Und am Lehramt interessiert es mich, Verantwortung zu übernehmen. Ich hatte eine positive Schulzeit, bin ein offener Typ und arbeite gern mit Menschen. Mal sehen, was sich ergibt. Aber am allerliebsten wäre mir natürlich professioneller Radfahrer. Mir ist nur einer bekannt, der davon Leben kann, die anderen haben alle neben dem Fahren kleine oder größere Jobs. In den Staaten ist das Sponsoring besser als hier, deshalb kann man dort besser vom Downhill leben. In der Top 20 Deutschlands haben alle einen Nebenjob. WiYou: Wie bist du auf den Drahtesel gekommen? Ich konnte Rad fahren, bevor ich laufen konnte. (grinst) Ich bin meinen Weg gegangen, das war das, was ich wollte. WiYou: Musst du viel üben? Fahrrad fahren ist nicht nur das, was der Laie sieht. Im professionellen Bereich ist eben auch das was keinen Spaß macht wichtig. Übungen wie Rennrad fahren stehen auf der Tagesordnung. Das ist wichtig um Ausdauer zu trainieren. Man muss schon diszipliniert sein, wenn man etwas erreichen will. Dann gibt es noch Übungen die heißen Cross Country. Das sind Übungen im freien Gelände, bei denen durch den Wald hoch und runter gefahren wird. Es geht wirklich hart her während eines Rennens, da ist Fitness und Vorbereitung die halbe Miete. WiYou: Was sagt dein Trainer zu deinen Plänen? Ich habe keinen Trainer. Ich trainiere mich selbst. Mindestens drei Mal in der Woche. Meine Motivation kommt dabei von innen.

WiYou: Worin liegt die Leidenschaft für Downhill? Es ist auf jeden Fall Adrenalin pur. Zum anderen ist es die Präzision, die mich fesselt. Downhill ist sozusagen die Formel 1 des Radsports. Eigentlich denkt man auch gar nicht groß, ähnlich wie beim Bob fahren, man weiß genau in welcher Kurve man sein möchte. WiYou: Bleibt die Freizeit auf der Strecke? Sozusagen. Man muss sich entscheiden. Ständig auf Partys zu gehen, ist nicht möglich. Und Alkohol bringt mich eh nicht weiter. WiYou: Wenn du einen Arbeitsplatz hast, steht für dich irgendwann die Entscheidung: Beruf oder Downhill … … ja. Man muss erst mal einen Chef finden, der das toleriert. Momentan stehe ich im Zwiespalt. Wichtig ist der ehrliche Umgang miteinander. Es ist wichtig auf den Arbeitgeber zuzugehen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der beide leben können. Das ist der Grund, warum viele professionelle Fahrer keinen festen Job haben. WiYou: Nicht jeder weiß auf Anhieb wo es im Leben mal lang gehen soll. Was sollte man tun, wenn der falsche Weg eingeschlagen wurde? Wenn es während der Ausbildung schon nicht läuft, wenn’s durchweg schlecht ist, ist man ja dann nie zufrieden mit dem, was man macht. Bevor man allerdings abbricht, sollte man schon wissen wo es jetzt lang gehen soll. Ein Ziel sollte man schon haben. Aber natürlich muss man auch kämpfen. WiYou: Ist Downhill eine Männerdomäne? Die Dominanz ist da. Aber es gibt wirklich einige Mädchen, die auch großen Spaß daran haben. Man muß ein bestimmter Typ sein, um das einzugehen. Regen, Schlamm, Kratzer, blaue Flecken und vor allem braucht man Kraft. Aber es gibt einige gute Fahrerinnen. WiYou: Welche Ziele hast du für die nächste Saison? Ich möchte unter die Top 15 kommen! Das Gespräch führte WiYou-Redakteurin Elisabeth Kirchner ı Foto: tarei/fotolia.com

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KURZER WECHSEL Mit einem neuartigen Konzept werden seit dem Wintersemester, das im Oktober begann, wieder 37 neue Studenten an der Internationalen Berufsakademie Erfurt (IBA) unterrichtet. Während andere Berufsakademien monatlich zwischen Theorie und Praxis wechseln, kombiniert die IBA beides innerhalb einer Woche. Die Studenten sind 20 Stunden in der Schule und weitere 20 im Unternehmen. Drei Jahre lang werden die Hochschüler so in den Fachrichtungen Hotel- und Tourismusmanagement, Industrie, Handel, Banken, Versicherungen sowie Steuer- und Prüfungswesen ausgebildet. Gut ausgebildete Mitarbeiter sind einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren in Unternehmen. Fachliche Kenntnisse, Sozialkompetenz und praktische Erfahrungen bestimmen die Qualifikation und den Einsatz im Betrieb. Der Studiengang „Internationale Betriebswirtschaftslehre“ in der dualen Ausbildung mit Berufsakademie und Betrieb bildet dafür die ideale Grundlage. Die Zweiteilung des Studiums ermöglicht es den Hochschülern, frühzeitig an die Praxis herangeführt und ins Tagesgeschäft der Unternehmen eingebunden zu werden. Kunden von Banken und Versicherungen beispielsweise erwarten eine anspruchsvolle und individuelle Beratung. Die Studierenden werden innerhalb eines komplexen und managementorientierDu kannst zwischen den ten Fachstudiums branfolgenden Fachrichtungen chenaktuell und effiwählen: zient auf die Lösung dieser Aufgaben vorbeHotel- und Tourismusreitet. management Event-, Veranstaltungs-, Derzeit plant die IBA eiKongressmanagement nen weiteren StudienSportmanagement gang im WirtschaftsinIndustrie und Handel genieurwesen mit den Banken und Fachrichtungen EnergieVersicherungen und Umwelttechnik. Die Steuer- und nächsten ImmatrikulaPrüfungswesen tionen finden im April www.iba-erfurt.com ! 2009 statt. (su) Foto: IBA Erfurt

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JEDEN TAG EINE ANDERE WELT Die Messe Erfurt ist der zweitgrößte Messestandort in den neuen Bundesländern mit zirka 46.570 m2 Ausstellungsfläche verteilt auf Kongresszentrum, zwei Messehallen, Mehrzweckhalle und Freigelände. „Mit durchschnittlich rund 150 Veranstaltungen und einer halben Million Besuchern haben wir eine gute Jahresauslastung. Dabei bespielen wir die drei Geschäftsfelder Ausstellungen, Kongresse und Konzerte sehr erfolgreich“, freut sich Johann Fuchsgruber, Vorstand der Messe Erfurt AG. Als das Messezentrum vor elf Jahren eröffnet wurde, ahnte noch niemand, welche Erfolgsgeschichte hier geschrieben wird. Längst zählt das Unternehmen zu den stabilen Wirtschaftsgrößen und Ausbildungsfirmen in Thüringen. „Insgesamt zwölf Jugendliche bildeten wir inzwischen zu Veranstaltungskaufleuten und Veranstaltungstechnikern aus“, berichtet Jo-

hann Fuchsgruber. Die Suche nach geeigneten Anwärtern für die vorhandenen Ausbildungsplätze gestaltet sich allerdings zunehmend schwieriger. „Gerade im schnelllebigen Messegeschäft brauchen wir junge Leute mit hoher Motivation und Flexibilität. Gute Noten in Deutsch und Englisch, Mathematik, Wirtschaft und Physik sind Bedingung, aber Ausdrucksfähigkeit, Freundlichkeit und überdurchschnittliches Engagement gehören in der Veranstaltungsbranche unbedingt dazu.“ Damit sagt der Messe-Vorstand deutlich, worauf es während der dreijährigen Ausbildung und im späteren Beruf ankommt. „Die Ansprüche der Veranstalter steigen. Veranstaltungskaufleute und -techniker sind Dienstleister. Sie müssen bereit sein,

Berufsbild Veranstaltungskaufleute

www.messe-erfurt.de

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Sie konzipieren und organisieren Veranstaltungen von der Idee zum Event. Alle kaufmännischen Aufgaben rund um Planung, Durchführung und Nachbereitung inklusive Kostenkalkulation, Kundenberatung, Angebotserstellung und Erfolgskontrolle gehören dazu. Organisation und Koordination werden großgeschrieben. Die dreijährige Ausbildung verläuft in der Regel dual – im Ausbildungsbetrieb und als Blockunterricht in der Berufsschule. Tüchtig mitarbeiten müssen Veranstaltungskaufleute von Anfang an: Sie versenden Werbematerial, erstellen Listen am Computer und wirken bei der Marktbeobachtung mit. Während des zweiten Ausbildungsjahres führen sie Kalkulationen durch, holen Genehmigungen bei Behörden ein und beteiligen sich an der Umsetzung von Marketingkonzepten. In den letzten zwölf Ausbildungsmonaten kommen Verkaufsgespräche, der Einsatz betrieblicher Planungs-, Steuerungs- und Kontrollinstrumente sowie das Haftungs- und Versicherungsrecht hinzu. Nach der Ausbildung können sie aus einem breiten Spektrum möglicher Arbeitgeber wählen. Das Angebot reicht von Messe- und Kongresszentren über Konzerte, Theater oder Ausstellungen bis hin zu Eventagenturen.


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Barbara Kraushaar (21) ist Azubi bei der Messe Erfurt AG. Derzeit absolviert sie das dritte Ausbildungsjahr zur Veranstaltungskauffrau und schätzt besonders die abwechslungsreichen Seiten ihres künftigen Berufes.

sich in den Dienst der Veranstalter zu stellen und die gewünschten Leistungen zu erbringen.“ Die Arbeitszeiten sind flexibel, denn Veranstaltungen müssen von Anfang bis Ende auch abends und am Wochenende betreut werden. Hektik gehört fast immer dazu und eine Portion Improvisationstalent ist nützlich. Der tosende Beifall am Ende eines Konzerts und zufriedene Kongressteilnehmer sind der Ausgleich für alle Anstrengungen vor und während der Veranstaltung. Es sind Berufe mit vielen abwechslungsreichen Aspekten, die auch interessante Perspektiven bieten. Von der Illusion, jeden Tag Stars betreuen zu dürfen, sollten sich Jugendliche mit diesen Berufswünschen aber trennen. „Unsere Stars sind die Messeveranstalter, Kongress- und Künstleragenturen“, bringt es Johann Fuchsgruber realistisch auf den Punkt.

Berufsbild Fachkräfte für Veranstaltungstechnik Handwerkliches Geschick und Technikinteresse sind unabdingbar. Auch müssen Veranstaltungstechniker zupackend arbeiten und zum Beispiel Kabel verlegen oder Scheinwerferbrücken montieren können. Sie planen und betreuen den technischen Ablauf einer Veranstaltung. Dazu gehören der Aufbau und das Bedienen von Beleuchtungs-, Projektionsund Beschallungsanlagen für Konzerte oder Tagungen sowie die Konzeption von Messeständen. Ob Videokonferenz oder Multimediashow – Veranstaltungstechniker sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft. Sie steuern Beamer oder Soundanlagen von Schalt- und Mischpulten aus. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. In dieser Zeit lernen die Azubis beispielsweise Soundchecks durchzuführen und Spezialeffekte unter Beachtung der nötigen Sicherheitsvorschriften einzusetzen. Arbeitsabläufe müssen geplant und organisiert werden. Aufmaße für Messestände und Hallenpläne werden am Computer erstellt. Mit Schraubenschlüssel und Hammer können sie umgehen, für auftretende Probleme finden sie schnell Lösungen und auch Kundengespräche und Abnahmeprotokolle meistern sie souverän. Nach der Ausbildung sind zahlreiche Spezialisierungen und Aufstiegschancen möglich.

WiYou: Barbara, wie kamst du auf diesen Berufswunsch? Da ich mich schon immer für die Organisation von Veranstaltungen interessierte, habe ich ein Praktikum in einer Veranstaltungsagentur gemacht. Die Arbeit gefiel mir. Anschließend unterstützte ich auch einige Promotionaktionen der Agentur und besuchte viele Messen. WiYou: Du bist jetzt im letzten Ausbildungsjahr. Was hast du bisher gelernt? Kurz gesagt habe ich mich mit der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Messen beschäftigt. Von der Ausstellerakquise über die Angebotserstellung und Standplatzvergabe bis hin zur Ausstellerbetreuung während der Messe und natürlich deren Auswertung. Mein Organisationstalent war mir dabei sehr nützlich und auch meine Kommunikationsfähigkeit konnte ich beim Kundenkontakt gut einsetzen und verbessern. Da ich die meiste Zeit am PC verbringe, waren meine Office-Kenntnisse sehr hilfreich. Neben der Organisation gehören auch die Abrechnung von Veranstaltungen und das Rechnungsgeschäft in der Buchhaltung zu meinen Aufgaben. WiYou: Gab es während deiner Ausbildung besondere Ereignisse? Da fällt mir spontan die VIP-Veranstaltung zur „Nokia Night of the Proms 2007“ ein. Hier durfte ich im Vorfeld Organisationsaufgaben übernehmen und die Gäste während der Veranstaltung betreuen. WiYou: Welche Besonderheiten hat eine Ausbildung bei der Messe Erfurt im Vergleich mit anderen Unternehmen? Eine Ausbildung bei der Messe Erfurt ist spannend, weil ich hier nicht nur Einblicke in das Messegeschäft bekomme, sondern auch das Konzert- und Kongresswesen kennenlerne. Neben der Organisation eigener Veranstaltungen kann man auch Erfahrungen bei der Vermietung von Veranstaltungslokalitäten für Gastveranstaltungen sammeln und beschäftigt sich mit den Bereichen Finanzen, Technik, Messeservice, Catering sowie Marketing und Werbung. WiYou: Was würdest du einem Azubi mit auf den Weg geben? Man sollte sich über den Beruf informieren oder ein Praktikum absolvieren. Während der Ausbildung kann ich nur empfehlen, so viel wie möglich zu fragen und zu versuchen, sich mit seinen Ideen einzubringen. 02/2008 · WiYou: Wirtschaft und Du

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Das zweitälteste Gewerbe der Welt und der Mythos Koch „Wer nichts wird, wird Wirt“, so lautet ein Sprichwort, das manchem Gastronom und Gastgewerbler Unrecht tut und die Leistungen und Qualitäten dieses Berufs in den Schatten stellt. Bereits im Gilgamesch-Epos, dem ältesten Schriftdokument der Menschheit, ist von einer Schankwirtin die Rede, die den verzweifelten Helden am Tresen tröstet. Ja, in der Tat ein dickes Fell und starke Nerven sind sowohl in der Gastronomie als auch in der Beherbergungsbranche von Nöten. Aufgebrachte Gäste im Restaurant, nölende Menschen an der Rezeption oder Betrunkene an der Bar gehören zum Alltag der Fachleute im Gastgewerbe. Aber worin liegt die Faszination dieser Berufe? WiYou war für dich auf der Internationalen Kochausstellung (IKA) auf der Messe Erfurt zu Gast und hat dort neben Leckereien auch Menschen gefunden, die alle eins gemeinsam haben: ein strahlendes Glänzen in den Augen, wenn sie von ihrem Beruf erzählen.

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Wir arbeiten, wenn andere feiern Dr.h.c. Siegfried Schabe hat eine Kochmütze auf und während ich mit ihm an einen ruhigen Ort gehe, um ein Interview zu führen, wird er alle paar Meter von Menschen mit und ohne Mütze begrüßt. In der Eingangshalle bleiben wir stehen und ich lege los: Ist Koch ein Traumberuf? „Es ist ein Traumberuf“, antwortet Schaber strahlend. „Viele haben jedoch eine falsche Vorstellung und gehen unvorbereitet in die Lehre. Mein Beruf hat mir alles gegeben aber auch alles genommen. Ich habe auf allen Erdteilen gekocht und viele Freunde gewonnen. Die Kehrseite: wenn andere ausgehen, Feierabend oder Ferien machen, dann arbeiten wir. Meine Familie kam dabei zu kurz. Aber meine Ehe hat Gott sei dank gehalten, aber das lag vielleicht auch daran, dass meine Frau ebenfalls aus dem Fach kommt. Als Koch kann man auch ohne Abitur bis zum Fachlehrer kommen oder Hoteldirektor werden. Vieles ist als Koch möglich. Man kann in Lebensmittelunternehmen arbeiten oder auch Lebensmitteltechnik studieren. Also die Möglichkeit, dass er hinter dem Herd sterben muss ist sehr gering.“ Während der sympathische Koch von seinem Leben erzählt, ist es in der Eingangshalle der Messe ruhiger geworden und ich frage weiter: „Wie war denn ihr Ausbildungsweg?“ „Ich habe klein angefangen und mir vieles nebenher angeeignet. Erst den Küchenmeister, dann Fachlehrer, war gastronomischer Leiter der Hotelfachschule in Bad Reichenhall und bin jetzt 10 Jahre bei einer Handelskette als Berater tätig gewesen. Ich bin nun 74 Jahre alt und koche nach wie vor leidenschaftlich gern.“ Kurz bevor mein Gesprächspartner sich wieder ins Gewühl stürzt, gibt er mir noch mit auf den Weg: „Mit einer guten Schulbildung hat man als Koch gute Chancen. Wille und Können sind entscheidend.“

Das Gespräch führte WiYou-Redakteurin Elisabeth Kirchner ı Fotos: eyewave/fotolia.com, E. Kirchner/Erfurt

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WER DIE WAHL HAT ... WiYou: Was genau ist die Aufgabe eines Berufsberaters? Die genaue Beschreibung zu erklären würde wohl einen ganzen Tag dauern. Aber soviel sei gesagt: ich gebe den Jugendlichen, die zu mir kommen, Hilfestellung. Ich zeige Ihnen welche Berufe es gibt, welche Voraussetzungen nötig sind und was sie mit ihrem Bildungsabschluss überhaupt anfangen können. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen sich selbst kennen lernen. Es gibt verschiedene Tests mit deren Hilfe man Eignung und Fertigkeiten testen kann. Aufgrund dieser Tests kann dann eine grobe Richtung gefunden werden.

Heut auf Morgen ohne Ausbildung da. Am häufigsten wird das Ausbildungsverhältnis aus persönlichen Gründen beendet. An dritter Stelle kommt die falsche Berufswahl. Wird die Ausbildung später beendet, muss ein Jahr überbrückt werden. Hier gibt es die Möglichkeit des Thüringenjahrs, FSJ oder auch eine Übergangsqualifizierung. „Insolvenz-Lehrlinge“ erhalten Förderung, so dass sie in einem anderen Betrieb ihre Ausbildung beenden können. WiYou: Was geschieht mit den Härtefällen? Da schauen wir zunächst auf die Ausgangssituation. Wie lang ist ein Schulbesuch her? Wie viel Vorbereitung wird benötigt? Es gibt berufsvorbereitende Maßnahmen. Die jungen Erwachsenen müssen sich erst wieder an einen Rhythmus gewöhnen. Dann gibt es noch die Einstiegsqualifizierungen und so weiter. Wir haben Möglichkeiten Härtefälle wieder zu integrieren. Einzige Voraussetzung: sie müssen den Willen haben.

WiYou: Worin sehen Sie Vor- oder Mit viel Engagement gibt Carsten Berndt Nachteile der Berufsvorbereitung? Orientierung in der weiten Arbeitswelt Die Berufsvorbereitung ist dazu da, um auf wesentliche EckBerufsberatung. Gähn. Was will dieser Typ eigentpunkte einer Berufswahl vorbelich von uns? Der weiß doch nicht, was ich will. Ich reitet zu sein. Es ist wichtig, weiß es ja nicht einmal selbst. So könnte Berufsdass junge Erwachsene in sich beratung in der Schule aussehen. Aber das ist hineinschauen, sich besser kennicht die Realität. Die sieht nämlich so aus: mit 15 nen lernen. Erst dann ist es oder 16 Jahren ist es eher eine Seltenheit, dass ein möglich eine Entscheidung zu Jugendlicher schon seinen Beruf und seine Berutreffen. In der Fachsprache heißt fung gefunden hat. Gerade deshalb ist es wichtig das Selbstexploration. Weitere sich selbst besser kennen zu lernen und sich in der Vorteile und Fragen: wie leisVielfalt an Möglichkeiten orientieren zu können. WiYou: Warum sollte man übertungsfähig bin ich? Sich selbst Hilfestellung geben hierbei die Berufsberater der haupt zur Berufsberatung? testen. Kann ich mir das was ich Agentur für Arbeit. Carsten Berndt (37) hat sich Um Unterstützung, Rat und Tat will auch leisten? Es ist auch zwischen zwei Beratungen eine Stunde Zeit für und Hilfe zu erfahren. Fachwichtig einen Blick auf die reWiYou genommen und zeigt Wege aus dem „Jobleute sind neutral. Die Berufsgionale Entwicklung zu werfen. Dschungel“. beratung hat Grundsätze: sie ist Wie entwickelt sich meine Regneutral, freiwillig und wertfrei. ion lang-, kurz- und mittelfristig? Sind all diese Fragen beantWir bieten Qualität, das heißt wir kümmern uns und informiewortet ist es ratsam, sie mit einer Fremdeinschätzung eben ren so gut es geht. Wir wollen dem Jugendlichen das geben, durch den Berufsberater oder die Eltern abzugleichen. Ein was er möchte. Die Berufsberater bieten Orientierung und zeiBerufsberater weist die Wege, die möglich sind, aber gehen gen Fördermöglichkeiten auf. muss ein Jugendlicher sie allein. WiYou: Wie sieht ein motivierter Bewerber aus? WiYou: Was sind die häufigsten Probleme, auf die Sie treffen? Er oder sie sollte möglichst ein oder anderthalb Jahre vor dem Abschluss kommen. Vorteilhaft ist, wenn Jugendliche bereits Verschiedene. Jeder Mensch ist anders und einzigartig, also ein Praktikum absolviert haben. Auch sollte ein motivierter bringt er individuelle Probleme mit. Als Beispiel nenne ich: Bewerber Infos über seinen gewünschten Beruf haben. Lernbenachteiligung, soziale Benachteiligungen, Drogenproblematik, Schulverweigerer, unreale Berufswünsche oder auch Ausbildungsabbrecher. Zwischen zehn und zwanzig Prozent WiYou: Worauf legen Firmen eher Wert: Noten oder Persönlichkeit? der Ausbildungsanfänger brechen die Ausbildung ab. Es ist schwierig eine eindeutige Antwort zu geben, da die Firmen das unterschiedlich handhaben. Außerdem ist eine drei nicht gleich eine drei. Klar schauen Unternehmen auf Noten, WiYou: Wie werden Abbrecher unterstützt? aber der Auszubildende muss auch ins Team passen. Ich würEs kommt darauf an, wann der Abbruch geschieht und ob sie de sagen von jedem ein bisschen. gleich vermittelt werden können. Häufig wird der Vertrag in der Probezeit gekündigt. Arbeitgeber haben das Recht fristlos zu ! kündigen. Im schlimmsten Fall steht der Auszubildende von www.arbeitsagentur.de Das Gespräch führte WiYou-Redakteurin Elisabeth Kirchner ı Foto: E. Kirchner, Erfurt

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Der Startschuss ist gefallen: Stipendiatenprogramm für Begabte im naturwissenschaftlich-technischen Bereich der Stiftung Bildung für Thüringen

Die Gasübungsanlage ist einmalig in unserer Region. Auch viele Partnerfirmen lassen hier ihre Auszubildenden praxisnah trainieren. Dr. Jens Horn, MITGAS-Geschäftsführer

DER REALITÄT VORAUS

STIPENDIATENPROGRAMM

In einem Simulator für Gas-Anlagen-Mechaniker kannst du Anfang November bei der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH in Kabelsketal bei Halle die Realität erproben. Gemeinsam mit der bildungszentrum energie GmbH (bze) setzt MITGAS damit auf realitätsnahe Ausbildung. Mit 25.000 Euro wurde die seit 1998 existierende Gasübungsanlage auf dem Betriebsgelände von MITGAS runderneuert. „Die Gasübungsanlage ist einmalig in unserer Region und auch viele Partnerfirmen lassen hier ihre Auszubildenden praxisnah trainieren. Von daher ist es ein wichtiger Schritt, die Anlage zu modernisieren und die Qualität der Ausbildung zu sichern“, so Dr. Jens Horn, MITGAS-Geschäftsführer. In der Gasübungsanlage kannst du als Auszubildender und angehender externer Netzmonteur gastechnische Arbeiten unter realen Bedingungen üben. Unter anderem werden dabei Gaszähler gewechselt, Undichtigkeiten aufgespürt und behoben oder auch Netzanschlüsse errichtet. Bereits 200 Auszubildende haben die Übungen unter realitätsnahen Bedingungen durchlaufen. Auch Monteure werden hier zu „Netzmonteuren Gas“ weitergebildet und die Abnahme der IHK-Prüfungen findet hier statt.

Die Resonanz auf den ersten Programmaufruf war enorm. Über 80 Bewerbungen von Thüringer Schülerinnen und Schülern gingen bei der Stiftung Bildung für Thüringen ein. Die eingereichten Unterlagen dokumentieren auf vielfältige Weise die zahlreichen Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler im Kontext einer naturwissenschaftlich-technischen Bildung auch außerhalb der Schule. Von der erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb „Jugend forscht“ bis hin zu Mathematik-, Chemie- und Physikolympiaden werden vielfältige Facetten der MINT-Bildung belegt.

Die MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH ist der größte regionale Gasversorger der neuen Bundesländer. Sie versorgt rund 187.000 Kunden mit Erdgas, Flüssiggas und Wärme. Darüber hinaus ist das Unternehmen Vorlieferant für Stadtwerke in der Region. Anlagenmechaniker errichten und warten Rohrleitungen und rohrleitungs- und lüftungstechnische Systeme. Metalle und Kunststoffe müssen dafür bearbeitet werden. Das Erlernen verschiedener Schweißverfahren gehört ebenso zur Ausbildung wie die Vermittlung von Grundlagen in Heizungs- und Sanitärtechnik. Voraussetzungen sind ein sehr guter Hauptschulabschluss oder guter Abschluss einer Gesamt- oder Realschule sowie handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. (bo)

MINT ist eine Initiative, bei der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik im Vordergrund stehen und der hier drohende Mangel an Nachwuchs behoben werden soll. Aussagekräftige Referenz- und Zeugnisunterlagen unterstreichen das hohe Qualifikationsniveau der Bewerberinnen und Bewerber. Zudem engagieren sich viele Schülerinnen und Schüler ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit oder im Sport- und Freizeitverein. Am 23. September 2008 trafen sich die ausgewählten 15 Stipendiaten des ersten Durchlaufs (2008 – 2010), deren Eltern sowie Vertreterinnen und Vertreter Thüringer Unternehmen, die das Stipendiatenprogramm finanziell und ideell unterstützen. Erwartungen der Eltern sind beispielsweise, dass die Stipendiaten Berufsbilder und Anforderungen der Wirtschaft kennen lernen, die Erkundung von technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen sowie praxisorientierte Angebote. In diesen Punkten decken sich die Erwartungen der Stipendiaten. Darüber hinaus wünschen sich die Schülerinnen und Schüler Unterstützung bei den betrieblichen Seminarfacharbeiten, Stärkung der Persönlichkeit sowie Knüpfung von vielfältigen Kontakten in Bezug auf die berufliche Orientierung. (su) !

www.mintzukunft.de

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www.bildung-fuer-thueringen.de Fotos: MITGAS, Gert Altmann

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Post Mansfelder StraĂ&#x;e 56 06108 Halle (Saale) Germany Fon + 49 (0) 3 45.47 06 78-0 Fax + 49 (0) 3 45.47 06 78-90 eMail post@sam-dieagentur.de iNet www.sam-dieagentur.de Susanne Stader & Alexander Landgraf GbR


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Aus dem Alltag

eines Chefs

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enn man viel erreichen will, muss man viel machen. So lautete eine wichtige Erkenntnis, welche die Klasse 9b der Regelschule Heyerode im UnstrutHainich-Kreis gewonnen hat. Anlass war die Aktion „Unternehmer als Lehrer“ Ende Oktober. Bernhard Helbing, Geschäftsführer von TMP Fenster + Türen aus Bad Langensalza erzählte den Schülern eine Unterrichtsstunde lang vom Alltag eines Chefs und beantwortete Fragen. Was ist bei einer Bewerbung und dem Einstellungsgespräch für Sie wichtig? Welche Fähigkeiten muss ein Auszubildender haben? Wie gehen Sie mit schlechten Leistungen um? Das waren nur einige Fragen, welche die Neuntklässler bewegten. „Ordentliche Kleidung ist bei einem Bewerbungsgespräch schon angebracht; hat aber für mich nicht die entscheidende Bedeutung.“ Viel wichtiger sei es, wie sich die jungen Leute selbst darstellen können und ihre

Perspektiven im Unternehmen sehen, findet Bernhard Helbing. Disziplin, Kollegialität, Kritikfähigkeit, Pünktlichkeit aber auch die Fähigkeit zu Freude und Spaß seien ganz wichtige Begriffe bei TMP. Gute Schulnoten würden allerdings sehr helfen, die erste Hürde bei der Selektion der schriftlichen Bewerbungen zu überwinden, ermunterte Helbing zu engagierten Leistungen. „Zuhören und Fragen“ war der letzte Tipp, den er den Schülern gab. Nur wer fragt, komme am besten durchs Leben, so Helbing. Die Aktion „Unternehmer als Lehrer“ wird an der Regelschule bereits seit vielen Jahren durchgeführt. Neben anderen Unternehmern war Bernhard Helbing zu inzwischen sieben „Schulstunden“ in Heyerode. „Wir wollen den Schülern Einblicke in die Praxis geben, welche sie erwartet und ihnen so beim Berufsstart helfen“, so Lehrer Matthias Böhm, der als Verantwortlicher für die Berufswahlvorbereitung diese Aktion betreut. Im Lehrplan „Wirtschaft und Recht“ sei dieses Thema mit enthalten. „Und wer kann den Schülern besser und direkter aus dem Alltag eines Unternehmers berichten, als diese selbst“, so Böhm. (bo)

Fotos: © Spauln/fotolia.com, Bormke

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EXPERTEN IM DIALOGMARKETING

KOMMUNIKATION IST ALLES

Seit zehn Jahren unterstützen die MitarbeiterInnen von CallSokrates per Telefon ihre Kunden. Der Service reicht von Inbound- und Outboundgesprächen bis hin zu Mailingaktionen.

Kaufleute für Dialogmarketing planen und organisieren – so wie Azubi Steve Appelfelder (Bild oben) – Projekte in Service-, Call- und Contact-Centern.

Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing ist die ideale Basis für professionelles Arbeiten in einem CallCenter wie beispielsweise der CallSokrates GmbH. Das Unternehmen mit Firmensitz in Saalfeld hat sich seit seiner Gründung 1998 vorrangig auf den Servicebereich von Krankenkassen und Versicherungen spezialisiert. Mit den Niederlassungen in Leipzig und Selb sind bundesweit mehr als 200 MitarbeiterInnen bei CallSokrates beschäftigt. Sie übernehmen nicht nur den Frontoffice-Bereich, was die Bearbeitung eingehender Kundenanfragen betrifft, sondern sind auch im Outbound tätig. Per Telefon unterstützen die MitarbeiterInnen von CallSokrates ihre Auftraggeber bei deren Neukundengewinnung, der Reaktivierung von Altkunden, eine Terminierung für den Außendienst oder übernehmen deren komplettes Mahnwesen. Zudem erstellen sie Markt- und Bedarfsanalysen, führen Mailingaktionen durch oder starten Umfragen von Firmenkunden.

Sie gestalten und präsentieren Dienstleistungsangebote. Hierfür erledigen sie auch kaufmännische Aufgaben und verwalten den Personaleinsatz. Dabei ist es wichtig, dass die Bewerber kommunikativ sind und souverän auf die Kundenanforderungen reagieren. „Man sollte nicht zu verschlossen sein und auf Menschen zugehen“, meint Hannes Poser, Auszubildender im dritten Lehrjahr. Kaufleute für Dialogmarketing arbeiten unter anderem in Service- und Kunden-Centern von Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen wie Autohäusern, Verlagen oder Reiseunternehmen sowie in Call-Centern, die für unterschiedliche Auftraggeber tätig sind. Das Berufsbild ist noch recht jung, erst seit 2006 ist es ein anerkannter Ausbildungsberuf.

Der Vorteil für die Unternehmen liegt darin, dass sie sich komplett auf ihr eigentliches Tagesgeschäft konzentrieren und auf die versierten und geschulten MitarbeiterInnen von CallSokrates verlassen können. Die CallCenter-MitarbeiterInnen werden jeweils projektbezogen umfassend geschult und können so den Großteil der eingehenden Anrufe „fallabschließend“, wie es in der Branche heißt, bearbeiten. Im Fall einer großen deutschen Krankenkasse werden 70 Prozent der Anfragen von Versicherten bei CallSokrates abgewickelt. Lediglich der Rest wird direkt von der Krankenkasse geklärt. www.callsokrates.de

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Die dreijährige Ausbildung erfolgt im dualen System, dass heißt, sowohl in Praxisphasen im Unternehmen, als auch in der Berufsschule. Die Ausbildung selbst ist darauf ausgelegt im Unternehmen die Kundenbetreuung, Kundenbindung und Kundenpflege zu unterstützen und voran zu bringen. Für die ausgelernten Fachkräfte besteht die Möglichkeit weiterer Qualifikationen. Zu den Perspektiven im Dialogmarketing sagt Hannes Poser: „Es gibt die weiterführende Ausbildung als Fachwirt für Dialogmarketing, die möchte ich anhängen als Schritt auf der Karriereleiter“. Auch Steve Appelfelder sieht hier seine Chance. „Die ersten Monate nach der Ausbildung werden an der Basis beim Kunden beginnen. Langfristig werden aber auch Teamund Projektarbeit und Marketing zu meinen Aufgaben gehören“. (su) www.azubi-bds.de

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Ausbildung mit außerordentlichen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Wolfgang Kühnhold, Vorsitzender der Geschäftsführung N3

FLUGGERÄTMECHANIKER / -IN FACHRICHTUNG TRIEBWERKSTECHNIK Die Ausbildung Du wirst den Ablauf der Wartung, Instandhaltung und Reparatur von Flugzeug-Triebwerken kennenlernen. Ausgebildet wirst du in der Zerlegung, der Befundung, Reparatur, Montage und Prüfung von Baugruppen oder -teilen der Triebwerke unter Beachtung der luftfahrtspezifischen Rahmenbedingungen.

Dein Profil Für die Ausbildung brauchst du mindestens einen Realschulabschluss mit guten Leistungen in Mathematik, Physik, Englisch und Deutsch und natürlich: gutes technisches Verständnis. Trotz Termindruck steht die Sicherheit an erster Stelle, und so zählen Sorgfalt und Ruhe zu deinen Stärken in diesem Job!

WIYOU-Tipp Kontakt zu N3 kannst du auch auf der 2. Berufsinformationsmesse der Unternehmen am Erfurter Kreuz am 24. Januar 2009 in der Berufsbildenden Schule in Arnstadt aufnehmen. Im Jahr 2008 stellten die Unternehmen bereits 18 Berufsbilder vor, nun werden es noch mehr Berufe und Unternehmen sein.

LUST AUF LUFTFAHRT ? Für Freunde überdimensionaler Technik, Flugzeugliebhaber oder einfach nur leidenschaftliche Bastler hat Thüringen etwas Besonderes zu bieten. Auch wenn der Freistaat kein klassischer Ort des Flugzeugbaus ist, so gibt es in Arnstadt mit N3 Engine Overhaul Services doch ein Unternehmen, wo du zum Fluggerätmechaniker oder zur Flugzeugmechanikerin in der Triebwerkstechnik ausgebildet wirst. Falsch gewickelt, wer glaubt dieser Beruf sei fest in Männerhand. Anfang September begannen fünf Auszubildende bei N3 – zwei Mädchen und drei Jungen. Bereits Mitte August hatten zwei Jugendliche ihre Ausbildung zum Industriekaufmann/frau gestartet. „Die technische und kaufmännische Berufsausbildung ist ein wichtiges Instrument unseres Unternehmens, um den Fachkräfte-Nachwuchs zu sichern“, betont Wolfgang Kühnhold, Vorsitzender der Geschäftsführung von N3 Engine Overhaul Services. „Wir bieten Jugendlichen eine moderne, international ausgerichtete Ausbildung mit außerordentlichen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten.“ In den ersten Monaten ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung werden die Auszubildenden ausgewählte Abteilungen in der Werkshalle und dem Triebwerksprüfstand durchlaufen, um einen Überblick über die Tätigkeiten bei der Triebwerksüberholung und Reparatur zu gewinnen. Anschließend folgt die Grundausbildung in der Walter-Gropius-Berufsschule in Erfurt. Die beiden künftigen Industriekaufleute werden während ihrer dreijährigen Ausbildung alle Bereiche der Verwaltung bei N3, Einkauf, Materialwirtschaft, Finanz- und Rechnungswesen, Personalwesen, Vertrieb und Marketing, durchlaufen. Sie besuchen das Staatliche Berufsschulzentrum Ilmenau. Insgesamt hat N3 dieses Jahr in seinem zweiten Betriebsjahr bereits neun Auszubildende eingestellt. Im Jahr 2009 wird N3 insgesamt sieben Ausbildungsplätze anbieten, davon fünf für Fluggerätmechaniker und Fluggerätmechanikerinnen, Fachrichtung Triebwerkstechnik und zwei für Industriekaufleute. Bewerbungen können ab sofort eingereicht werden. (bo) www.n3eos.com

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Fotos: Lufthansa-Technik, N3

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BERUFSSTART MIT PERSPEKTIVE JUNGE LEUTE BEGINNEN IHRE KARRIERE BEI TNT EXPRESS IN ERFURT TNT Express investiert in Nachwuchs und Zukunft. Das Unternehmen bietet in diesem Jahr Die Einstellung der Auszubildenden mehr als 120 jungen Leuten bundesweit die Chance, ihre Karriere bei einem der weltweit fühhatte langen Vorlauf: Bereits zu Jahresrenden Transportspezialisten zu starten. In der Erfurter Niederlassung begannen im beginn gingen mehr als einhundert BeSpätsommer 2008 drei junge Leute ihre Ausbildung zum Kaufmann für Logistik und werbungen in der Niederlassung Erfurt Speditionsdienstleistungen. ein. Am Ende erhielten drei junge Leute einen Ausbildungsvertrag. Darauf, dass die Erfurter Niederlassung im Vergleich zum Vorjahr einen cheres Auftreten und ein gesundes Selbstbewusstsein sind daAuszubildenden mehr anstellt, ist Niederlassungsleiterin Corher Grundvoraussetzung“, erklärt Ausbildungsleiterin Bettina nelia Stöckmann sehr stolz: „Die Ausbildung von Fachkräften Helm. Mit diesen Eigenschaften hat es Marlen Glatzel geschafft, sehen wir als sehr wichtig für die Zukunft an. Wir sind uns der sich im Bewerberverfahren durchzusetzen. Die junge Frau im gesellschaftlichen Verantwortung für die Region bewusst und zweiten Lehrjahr scheint ihren Traumjob gefunden zu haben: möchten jungen Menschen eine berufliche Perspektive bieten.“ „Im Inbound-Bereich hat es mir bisher am Besten gefallen. Dort steht man im engen Kontakt mit Fahrern, Kunden und Firmen Ein herzliches „Welcome“ in Bonn und erlebt jeden Tag Spannendes.“ Teamfähigkeit gehört zu Von Anfang an setzt TNT Express auf Nachwuchsförderung. den wesentlichen Eigenschaften, die ein Bewerber mitbringen Und so reisten die frischen Mitarbeiter gleich zu Beginn ihrer muss. Weitere Anforderungen sind Authentizität, Kreativität Ausbildung für eine Woche nach Bonn. Die Welcome-Veranund der feste Wille, sich neuen Herausforderungen zu stellen. staltung in der TNT Akademie bot ihnen einen Einblick in das „Natürlich kann der Auszubildende jederzeit einen Kollegen Unternehmen und ihr zukünftiges Aufgabengebiet. Für die befragen. Auch meine Tür steht immer offen, wenn es Auszubildenden aus Erfurt ist dieses sehr umfangreich: „KaufProbleme gibt“, betont Cornelia Stöckmann. So verwundert es leute für Spedition und Logistikdienstleistungen sind wahre nicht, dass die ausgelernten Kaufleute nach ihrer Ausbildung Organisationstalente“, erklärt Berufsstarter Roy Bagans. „Uns fast ausnahmslos bei TNT geblieben sind. obliegen der Güterversand und der Warenempfang. Die Abläufe innerhalb der Logistikkette werden überwacht, koordiniert und TNT Express stellt Unternehmensrekord auf optimiert.“ Zurück in Erfurt gleicht die Ausbildung dem TagesDie Quote von 128 neuen Auszubildenden in diesem Jahr stellt ablauf eines „normalen“ Mitarbeiters. „Wir durchlaufen jede einen Unternehmensrekord in der Geschichte von TNT Express Abteilung bei TNT. Für drei bis vier Monate werden wir an den dar. Insgesamt bietet der Expressdienstleister 364 Auszubilverschiedenen Stellen eingesetzt und voll in die Abläufe intedenden in Deutschland eine spannende und abwechslungsreigriert. Die Kollegen erklären uns alles“, erzählt Toni John, che berufliche Perspektive – mit der Aussicht auf eine AnstelAuszubildender im zweiten Lehrjahr. Auch Roy Bagans meint: lung in einer der 31 Niederlassungen, der Troisdorfer Zentrale, „Es macht sehr viel Spaß. Vor allem die erwachsenengerechte dem Customer Contact Center Bonn sowie der Import-ZollabBehandlung und das schrittweise Einführen in die Arbeit. Als fertigung in Köln – Aufstiegs- und Karrierechancen inklusive. Auszubildende werden wir nicht nur überall eingebunden, sonAuch die Chance auf eine Übernahme stehen bei einer Quote dern dürfen unsere Meinung sagen“. von derzeit 75 Prozent außergewöhnlich gut. Deutschlandweit beträgt der Anteil der Auszubildenden an der GesamtbelegOffene Kommunikation und fairer Umgang schaft mehr als acht Prozent – jeder zwölfter TNTler ist damit Auf offene Kommunikation und fairen Umgang wird viel Wert eine Nachwuchskraft. gelegt. „Schließlich sieht sich TNT Exwww.tnt.de/ausbildung ! press als Dienstleister am Kunden. Si02/2008 · WiYou: Wirtschaft und Du

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Landesverbände

Karriere im

Maschinenbau! Das Internetportal zu Ausbildung, Studium und Praktika

„Ich fand es sehr interessant hier. Meine konkreten Fragen wurden gleich und persönlich beantwortet.“

Der Übergang von der Schulbank ins Berufsleben ist nicht einfach und mit vielen Fragen verbunden. Welche Berufe gibt es? Fur welche bin ich geeignet? Welche Unternehmen bieten Ausbildungsplätze an? Möchte ich lieber studieren und wenn ja, was? Wir geben Ihnen darauf Antworten. Viele Unternehmen suchen technisch interessierte Jugendliche, die sich fur Berufe im Maschinenbau oder ein ingenieurtechnisches Studium entscheiden. Gehören Sie dazu? Dann nutzen Sie unser umfassendes Angebot.

VDMA, DesignStudio

www.karriere-im-maschinenbau.org www.vdma.org/karriere-im-maschinenbau

Anne Ehrich, 17 Jahre

LEHRSTELLE GEFÄLLIG? 17. FORUM BERUFSSTART IN ERFURT Pünktlich um 9 Uhr am Mittwochmorgen eröffnete Ministerpräsident Dieter Althaus das 17. Forum Berufsstart. „Dies ist eine gute Gelegenheit für Firmen aber auch für Schüler sich vorzustellen. Es ist gerade in heutiger Zeit wichtig Kontakte zu knüpfen und Netzwerke aufzubauen“, so Althaus. Die Messe rund um Ausbildung wird künftig immer im Herbst jeden Jahres stattfinden. Um der Nachfrage gerecht zu werden, werden Aussteller nun am Anfang eines jeden Schuljahres vorstellig. „Auf dem Forum werden die ersten Weichen für eine Zukunft in Thüringen gelegt. Mit 140 Ausstellern und rund 350 Ausbildungsberufen, ist der Berufsstart in den letzten Jahren um das Dreifache gewachsen“, freuen sich die Veranstalter der Agentur Says Marketing Stefan Wieczorek und Sirko Panse. Azubis und Ausbilder standen auf der Messe Rede und Antwort. Anne Ehrich nahm für sich persönlich viele interessante Informationen und wertvolle Tipps mit nach Hause. „Ich fand es sehr interessant hier. Meine konkreten Fragen wurden gleich und persönlich beantwortet. Das ist besser als sich alles im Internet anzulesen“, so die Siebzehnjährige. Vom Bankwesen über Gastronomie bis hin zum Lebensmitteltechniker gab es kaum einen Beruf der hier nicht gefunden werden konnte. Berufe mit Zukunft, wie beispielsweise Energieberater, wurden vorgestellt. Wie jedes Jahr gab es auch 2008 wieder interessante und informative Fachvorträge zu verschiedenen Themen. Fragen wie: Wie finde ich den richtigen Ausbildungsberuf, oder: Berufsausbildung, Studium oder beides, wurden behandelt. (ek) www.forumberufsstart.de

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Foto: E. Kirchner/Erfurt

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DUALES STUDIUM DIE IDEALE KOMBINATION AUS THEORIE UND PRAXIS

Die Staatliche Studienakademie Thüringen mit ihren Berufsakademien in Gera und in Eisenach, gegründet im Jahr 1998, ist als junge, innovative Einrichtung aus der Hochschullandschaft Thüringens nicht mehr wegzudenken. Mit ihrem dualen Studienangebot erfüllt sie die Bedürfnisse von Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung sowie freien und öffentlichen Trägern im Sozialwesen in optimaler Weise. Die Studierenden haben gleichzeitig einen Ausbildungsvertrag. Dadurch sind sie während des Studiums finanziell abgesichert. Nach erfolgreichem 3-jährigen Studium verleiht der Freistaat Thüringen je Studiengang die berufsbefähigenden Abschlüsse Bachelor of Arts, Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science. Die Abschlüsse sind den Bachelorabschlüssen von Fachhochschulen und Universitäten gleichgestellt. Da die Absolventen durch die Verbindung von Theorie und Praxis bestens auf das Berufsleben vorbereitet sind, finden über 80 Prozent sofort nach Abschluss einen festen Arbeitsplatz.

Reiner Langenhahn

Nadine Hucke

Sebastian Sauer

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www.ba-gera.de

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www.ba-eisenach.de

STUDIENGÄNGE Betriebswirtschaft Engineering Elektrotechnik/ Automatisierungstechnik Praktische Informatik Soziale Arbeit Informations- und Kommunikationstechnologien Wirtschaftsinformatik

Ich studierte von 2004 bis 2007 an der Berufsakademie Gera Soziale Arbeit, Studienrichtung Rehabilitation. Der Abschluss des BA-Studiums stellt für mich einen Meilenstein in meiner beruflichen Entwicklung dar. Ohne dieses Diplom hätte ich meine Karriere nicht beginnen können. Gerade die Verbindung zwischen Theorie und Praxis macht uns BA-Absolventen interessant für Firmen und Träger oder Vereine. Nach meinem Eindruck ist dies in der heutigen Zeit gefragt, Theoriewissen allein genügt nicht mehr.

Ich habe von 2004 bis 2007 ein 3-jähriges duales Studium zur Diplom-Betriebswirtin an der Berufsakademie Eisenach mit Erfolg absolviert. Das Besondere an diesem dualen Studium sehe ich darin, dass komprimiertes Wissen – in meinem Fall in der Spezialisierungsrichtung Dienstleistungsmanagement – in kürzester Zeit vermittelt wird. In den zugehörigen Praxisphasen konnte das in den Theoriephasen vermittelte Wissen in betriebswirtschaftliches Können und Handeln umgesetzt werden, was im Gegenzug die Theorie mit Leben erfüllte.

Nach meiner Ausbildung zum Werkzeugmechaniker Formenbau bei der MANN+HUMMEL GmbH und anschließend erworbener Fachhochschulreife habe ich mich um ein BA-Studium bemüht. Da es sich um den sekundären Bildungsweg handelt, standen eine kurze Ausbildungsdauer von drei Jahren und finanzielle Unabhängigkeit im Vordergrund. Als Absolvent des Jahrgangs 2005 des Studiengangs Engineering habe ich ein anspruchsvolles Tätigkeitsfeld als Projektleiter übernommen. Seit Oktober 2007 arbeite ich bei AIRBUS in Toulouse am A 380 Projekt. 02/2008 · WiYou: Wirtschaft und Du

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NEUE LERNKONZEPTE

ELITE SUCHT KARRIERE

„Mich fasziniert, dass man die Abläufe der Natur mit der Wissenschaft erklären und in klaren Formeln abbilden kann. Das ist einfach schön.“ antwortete Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende August in einem Zeitungsinterview auf die Frage, was sie denn an den Naturwissenschaften so fasziniere. Schon wenige Wochen später, am 2. September, konnte sich die Regierungschefin ein Bild davon machen, wie denn der Nachwuchs zum Thema Naturwissenschaften steht. Im Rahmen ihrer Bildungsreise stattete sie dem Goethe-Gymnasium in Ilmenau einen Besuch ab. Rund 80 begabte Schülerinnen und Schüler besuchen hier die naturwissenschaftlich-mathematischen Spezialklassen des Gymnasiums.

Schon im Vorfeld hoch gelobt und vielseitig beworben, erfüllte die diesjährige Firmenkontaktmesse inova alle Erwartungen. Die Veranstalter, der bereits zum 13. Mal auf dem Hochschulgelände der TU Ilmenau veranstalteten Messe, zeigten sich zufrieden. Sie hatten es geschafft, mehr als 190 ausstellende Unternehmen auf den Campus zu locken. An den zwei Messetagen am 22. und 23. Oktober kamen rund 5.000 Besucher an die Stände der Aussteller. Auch diese zogen eine positive Bilanz. Hatten sie doch die Möglichkeit, sich ihre künftigen Fach- und Führungskräfte anzusehen. Das Angebot von Jobs und Praktikumsplätzen begeisterte die jungen Messebesucher; in breiten Reihen zogen sie zwischen den Messeständen hindurch und informierten sich über ihre favorisierten Unternehmen. Diese waren aus ganz Deutschland angereist und freuten sich über das rege Interesse an ihren Angeboten. Und die waren vielschichtig. Praktikum, Diplomsemester und Berufseinstieg waren häufig gehörte Schlagworte. Themen die der Jugend im Freistaat unter den Nägeln brennen. Denn die künftige Elite kann sich momentan aussuchen, wo ihre Karriere beginnt und bei wem die besten Möglichkeiten eines beruflichen Aufstiegs bestehen. Da gilt es früh den richtigen Partner zu finden und mit ihm intensiv in Kontakt zu bleiben. Das Konzept der Messe, junge Fachkräfte mit interessierten Unternehmen zusammen zu bringen hat sich in den zurückliegenden Jahren bewährt. Sowohl Aussteller-, als auch Besucherzahlen kannten nur den Weg nach oben. Mehr und mehr entwickelte sich die inova von einer lokalen Kontaktbörse, zu einer landesweiten Fachkräftemesse. Für das kommende Jahr planen die Veranstalter noch mehr Unternehmen auf den Hochschulcampus zu bewegen und noch mehr Besucher anzuziehen. 8.000 sollten es schon sein hoffen die Messeausrichter. (ek)

Anhand von Experimenten überzeugte sich Merkel von den Kenntnissen der Jugendlichen. „Was die Schüler können, ist beeindruckend“, befand die Kanzlerin anschließend. Bemerkenswert fand sie auch den hohen Anteil der Mädchen in den Spezialklassen mit rund 50 Prozent. Das zeigt, dass Mädchen und Jungen die Naturwissenschaften gleichermaßen können, betonte die Kanzlerin. Ein Kennzeichen für das Gymnasium sind auch seine engen Kontakte zur Technischen Universität Ilmenau und zur Wirtschaft der Region. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität gestalten Unterrichtsstunden an der Schule oder geben Berufsorientierungen. Schülerinnen und Schüler hingegen studieren parallel an der Hochschule. Hier setzt man dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel bewusst etwas entgegen, lobte Merkel. Das Beispiel der Goethe-Schule Ilmenau zeige zudem, dass die neuen Bundesländer in besonderer Weise hierzu etwas beitragen könnten. (su)

www.goethegymnasium-ilmenau.de

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Inova 09: 20.–22.10.2009 ı www.inova-online.de

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Fotos: dpa, E. Kirchner/Erfurt

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Jugendmedientag in Erfurt

DIE VOLLE DRÖHNUNG

Der Schülerzeitungswettbewerb und der Yougendmedienpreis werden bereits seit 2004 vom Jugend-Medienverband junge medien thüringen – junge presse thüringen e.V. in Kooperation mit dem Landesjugendring e.V. ausgelobt. 2007 wurden die Preise erstmalig zusammengelegt und 2008 zum Jugendmedientag ausgeweitet. An einem Montag Ende Oktober morgens um 8 Uhr stand eine kleine Gruppe Medienguides am Erfurter Bahnhof. Nach und nach trudelten aus ganz Thüringen über 200 Teilnehmer ein, die sich auf dem Jugendmedientag informieren und vergnügen wollten. Die Guides führten die Medienmacher von morgen zu ihren Workshops, begleiteten sie den ganzen Tag über durch die Stadt und standen für Fragen rund um die Organisation zur Verfügung. Beim Yougendmedienpreis wurden zu den Themen „Tipps zur gekonnten Umsetzung eines Films“ oder zur „Audiobearbeitung“ Arbeitsgemeinschaften angeboten. Von der richtigen Perspektive über Drehbuch bis hin zum Schnitt bekamen die Schüler praxisnahe Tipps von Profis. Ehrenamtliche Referenten stellten ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zur Verfügung. „Es war eine neue Erfahrung für mich. Die Jugendlichen waren sehr interessiert und wissbegierig“, freute sich Jürgen Frühauf, Pressesprecher der AOK Plus in Erfurt, der acht Schülerinnen und Schüler zum Thema Öffentlichkeitsarbeit betreute. Nach den Workshops ging es ins MDR Landesfunkhaus, wo die Preisverleihungen stattfanden. Stellvertretend für Kultusminister und Schirmherr des Schülerzeitungswettbewerbs Bernward Müller eröffnete seine Mitarbeiterin Dr. Christina Kindervater die Ansprache. Nachdem die Preise für den Schülerzeitungswettbewerb vergeben wurden ging es nahtlos weiter mit der Preisverleihung zum Yougendmedienpreis. Thüringens Minister für Bau, Landesentwicklung und Medien, Gerold Wucherpfennig, und der Direktor des MDR Landesfunkhaus Werner Dieste eröffneten diesen Teil der Veranstaltung. Über 100 Beiträge wurden eingereicht. In der Kategorie bestes Video gewann die Erfurterin Anja Bauer den ersten Platz für ihr Video „Mehr als eine Saison in der Hölle“. Madeleine Jungmann vom Rhön-Gymnasium gewann in der Kategorie Print für ihren mutigen Beitrag „Braune Wölfe heulen wieder“. Im Bereich Audio gewannen Lucie Meß und Patricia Hausburg für ihr Hörspiel „Ein perfekter Tag“. Der Foto-Sonderpreis ging an die Imago Kunst- und Designschule Erfurt. (ek) www.yougendmedienpreis.de

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Fotos: E. Kirchner/Erfurt

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www.europaeischer-wettbewerb.de

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Bewerbungsschluss: 15. Februar 2009

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Der europäischer Schülerwettbewerb startet in die 56. Runde und ruft wieder Schülerinnen und Schüler aller Schulen zur Teilnahme auf.

FÖRDERPREIS FÜR LITERATEN Kreative Köpfe und Schreiblehrlinge aufgepasst! Gesucht werden innovative oder lustige Geschichten in Prosa oder Lyrik egal welche Textform du wählst. Nur selbst geschrieben müssen die Texte sein. „Wer Lust am Schreiben hat, sein kreatives Talent ausprobieren will, zwischen 16 und 25 Jahre alt ist und in Thüringen oder Hessen wohnt, sollte unbedingt am 26. Wettbewerb für junge Literatur des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen teilnehmen“, erklärt Thüringens Kultusminister Bernward Müller (CDU).

HYPHKA – IDEEN FÜR EUROPA Thüringens Kultusminister Bernward Müller (CDU) ruft Thüringer Schülerinnen und Schüler aller Schularten und Jahrgangsstufen zur Teilnahme am Europäischen Wettbewerb 2009 auf. Der Wettstreit steht unter dem Motto „HYPHKA – Ideen für Europa“. ΗΥΡΗΚΑ, sprich Heureka, stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt etwa „ich habe es gefunden“. Als einer der ältesten, traditionsreichsten, transnationalen Initiativen zur politischen Bildung in Europa ist der Schülerwettbewerb in der Bundesrepublik Deutschland der älteste Wettbewerb für Schüler. Neben aktuellen europapolitische Themen stehen auch Fragen der Erziehung zu Demokratie und Toleranz, zur Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten, der Schutz von Minderheiten und die Wahrung des kulturellen Erbes in Europa ebenso wie die Zivilgesellschaft und multikulturelles Lernen im Mittelpunkt.

Für den schriftlichen Wettbewerb sind die Aufgaben in drei Altersgruppen und für den bildnerischen Wettbewerb in vier Altersklassen unterteilt. Die Themen und ausführliche Informationen findet Ihr auf der Internetseite. Zugelassen sind nur Einzelarbeiten im bildnerischen, Einzel- und Partnerarbeiten im schriftlichen Wettbewerb. Die Auswahl der Preisträger nehmen die Landesjurys und dann die Bundesjury vor. (ek)

Selbst verfasste Arbeiten – entweder drei Gedichte oder eine Kurzgeschichte (maximal drei Schreibmaschinenseiten) – mit Name, Adresse, Geburtsdatum und gegebenenfalls E-MailAdresse können bis zum 31. Januar 2009 unter dem Stichwort „Junges Literaturforum“ beim Thüringer Kultusministerium beziehungsweise dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst eingereicht werden. Ab Februar werden die Einsendungen von einer fachkompetenten Jury gesichtet. Zu gewinnen sind zehn Förderpreise zu je 500 Euro, die Teilnahme an Wochenendseminaren mit Schriftstellern und Veröffentlichungen im Jahrbuch „Nagelprobe“ und anderen Literaturzeitschriften. Bereits seit 1991 findet der von der Sparkassen- Kulturstiftung Hessen- Thüringen geförderte Wettbewerb statt. Bei den jungen Autorinnen und Autoren hat sich der Wettbewerb fest etabliert, was sich an der Zahl der eingereichten Beiträge erkennen lässt. Im vergangen Jahr reichten 493 junge Autoren ihre Werke ein. Unter den 32 Preisträgern waren acht Thüringer Autoren. (ek)

Einsendungen an: Thüringer Kultusministerium

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Postfach 90 04 63, 99107 Erfurt

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Fotos dieser Doppelseite: Sven Lambert, Doreen Salcher/fotolia.com, FH Jena

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www.fh-jena.de

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www.intershop.de Prof. Dr. Gabriele Beibst, Rektorin der Fachhochschule Jena und Julia Herrmann, Intershop Communications AG, Manager Academic Partner

VEREHRT – VERKANNT – VERGESSEN Wozu in die Ferne schweifen? In jeder Region gibt es kleine und größere Helden, die bisher noch nicht erwähnt, entdeckt oder publik gemacht wurden. Bereits im Jahr 1973 wurde der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten das erste Mal ausgelobt. Er geht zurück auf eine gemeinsame Initiative des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und des Hamburger Stifters Kurt A. Körber. Den Teilnehmern winken Geld- und Sachpreise in Höhe von 250.000 Euro. Unter dem Motto „Helden: verehrt – verkannt – vergessen“ werden Kinder und Jugendliche zwischen acht und 21 Jahren aufgerufen auf Spurensuche zu gehen. Wer waren die Helden deiner Region deiner Stadt und deinem Dorf? Wer waren die Heldinnen und Helden der Vergangenheit? Welche Taten haben Sie vollbracht? Braucht Gesellschaft heute überhaupt noch Helden? Und können sie uns Vorbild sein? Diese und viele andere Fragen sollen beantwortet werden. „Die unzähligen Helden der Geschichte sind fast allen Schülern bekannt. Seien es Entdecker, Abenteurer, Freiheitskämpfer oder Astronauten. Doch Helden gibt es überall. Oft finden wir ihre Namen an Straßen, Plätzen und Gebäuden in unseren Städten und Dörfern. Über die spannenden Geschichten dahinter wissen wir meist wenig. Das Erforschen dieser stillen Geheimnisse stärkt nicht nur das Geschichtsbewusstsein der Schüler, sondern eröffnet auch neue Perspektiven auf die Geschichte vor der Haustür“, so Kultusminister Bernward Müller, der Thüringer Schülerinnen und Schüler dazu anhält sich an dem Geschichtswettbewerb zu beteiligen. Zum Wettbewerbsstart finden bundesweit Workshops zur historischen Projektarbeit für Schüler und Lehrer statt. (su)

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Einsendeschluss: 28. Februar 2009.

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www.geschichtswettbewerb.de

EINBLICK IN TECHNOLOGIEN Im Rahmen der 7. Jenaer Fachtagung Wirtschaftsingenieurwesen unterzeichneten die Fachhochschule Jena und die INTERSHOP Communications AG einen Partnerschaftsvertrag. Durch den „Academic Partner-Vertrag“ hast du als Student der FH Jena die Möglichkeit, in Lehre und Forschung praxisnah mit der Software „Intershop Enfinity Suite 6“ zu arbeiten. Dabei erhältst du einen optimalen Einblick in die Technologie und deren Einsatzmöglichkeiten in der Praxis. „Das Partnerprogramm wird die Qualität in der Lehre der FH Jena noch weiter steigern“, unterstrich Rektorin Prof. Dr. Gabriele Beibst. Weitere Akademische Partner von Intershop sind unter anderem die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Universitäten Bonn und Leipzig, die TU Dresden sowie die Fachhochschulen Harz und Ansbach. Im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung stellten Referenten verschiedener E-Business-Unternehmen aus Jena und der Region innovative Geschäftsmodelle und neue Technologien aus den Bereichen E-Commerce, E-Government und E-Finance vor. Die Fachtagung wird jährlich vom Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen und dem Verein der Jenaer Wirtschaftsingenieure organisiert. Mit der Übergabe der Diplomurkunden an die Absolventen des Studienjahres 2008 endete die Tagung im feierlichen Rahmen im Ricarda-Huch-Haus. (su)

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Impressum

Wirtschaftsmagazin für Jugendliche Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: info@wiyou.de Internet: www.wiyou.de Medienverbund regionaler Wirtschaftszeitschriften für Thüringen und Sachsen-Anhalt. WiYou erscheint im Wirtschaftsspiegel Verlags Sachsen-Anhalt KG, Magdeburg. Geschäftsführer Jürgen Meier, Gert Hohlwein

AUSLAND UND RENTE INCLUSIVE Die Schule ist vorbei. Die Frage, Lehre oder Studium, entschieden. Für viele junge Leute der richtige Zeitpunkt, um sich auf eigene Füße zu stellen und auszuziehen. Doch wie steht es mit dem Versicherungsschutz? In der Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Hausratversicherung sind volljährige, unverheiratete Kinder während ihrer Ausbildung – inclusive Wehr- oder Ersatzdienst - bei ihren Eltern mitversichert. Natürlich dürfen sie in dieser Zeit kein eigenes Einkommen haben. Bafög oder Lehrlingsgehalt spielen dagegen keine Rolle. Die typische Studentenbude zählt nicht als eigener Hausstand und ist dementsprechend mitversichert. Allerdings ist die Entschädigung im Schadenfall auf zehn Prozent der Versicherungssumme (maximal 12.000 Euro) begrenzt. Ein Auslandssemester ist heute eher die Regel als die Ausnahme: Das wissen Versicherungen und bieten darum in der Hausrat- ebenso wie in der Haftpflichtversicherung weltweiten Schutz. Dauert der Auslandsaufenthalt jedoch länger als ein Jahr, sollte man zuvor mit seiner Haftpflichtversicherung reden. Auch auf die Rechtsschutzversicherung können Auslandsstudenten zählen, solange sie sich in Europa oder in den Mittelmeeranrainerstaaten aufhalten. Wer dagegen weltweiten Schutz benötigt, sollte das seinem Versicherer mitteilen. Gerade bei Auslandsaufenthalten spielt der Verkehrsrechtschutz eine große Rolle: Voraussetzung dafür ist, dass der Verkehrsrechtsschutz nicht allein, sondern im Rahmen einer Privat-, Berufs und Verkehrsrechtsschutzversicherung besteht. Auch an die private Rente sollte schon jetzt gedacht werden. Rentenexperten prognostizieren, dass in den kommenden 30 Jahren das Rentenniveau auf unter 50 Prozent fallen wird. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, fördert der Staat mit der Riester-Rente private Altersvorsorge. Für junge Erwachsene unter 25 Jahren, die sich für den Abschluss einer Riester-Police entscheiden, besonders interessant: der Berufseinsteiger-Bonus. 200 Euro legt der Staat einmalig auf die Höchstförderung von 154 Euro drauf. Gerade Azubis mit einem Monatsgehalt von durchschnittlich 644 Euro in den alten Bundesländern (551 Euro in den neuen) profitieren von der Riester-Rente. Warum? Jedem, der im Jahr vier Prozent seines sozialversicherungspflichtigen Einkommens in einen Riester-Vertrag einzahlt, versüßt der Staat das Sparen mit einer Zulage in Höhe von 154 Euro. Ausgehend vom durchschnittlichen Azubigehalt heißt das: Von den rund 309 Euro (264 Euro), die für eine Riester-Police im Jahr fällig werden, zahlt der Azubi tatsächlich 155 Euro (110 Euro), knapp 13 Euro (rund ! 9 Euro) pro Monat. (bo) www.huk.de

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WiYou: Wirtschaft und Du · 02/2008

Redaktion Chefredakteur: Daniel Bormke (bo) Tel.: 0361 55048467 E-Mail: d.bormke@ws-thueringen.com Redaktionsleitung: Sascha Uthe (su) Tel.: 0361 55048466 E-Mail: s.uthe@wiyou.de Elisabeth Kirchner (ek) Tel.: 0177 5807778 E-Mail: e.kirchner@wiyou.de Redaktionsausschluss dieser Ausgabe: 21.11.2008 Sekretariat Juliane Kummer Vertriebsleitung/Abonnenten-Service Tel.: 0361 6019132 Fax: 0361 5504466 E-Mail: info@wiyou.de Werbefachberater Süd/West-Thüringen Andreas Lübke Tel.: 0173 6825207 E-Mail: a.luebke@ws-thueringen.com Jena / Ost-Thüringen René Weigel Tel.: 0177 3004802 E-Mail: r.weigel@ws-thueringen.com Mittel-Thüringen Anett Greyer Tel.: 0170 2907407 E-Mail: a.greyer@ws-thueringen.com Jessica Kern Tel.: 0361 6019132 E-Mail: j.kern@wiyou.de Titelbild fotolia.de Layout s.a.m. DieAgentur, Halle (Saale) Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Die nächste Ausgabe erscheint in der 05. KW 2009 Anzeigenschluss: 12.01.2009

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