WiKaWi Jahresbericht 2013-2014

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Wirtschaftsschule Kasberger–Wildmann e. V. – Straubing vier- und zweijährige Wirtschaftsschule

Mitglied im Verband der bayerischen Privatschulen VBP Innere Wiener Str. 7 81667 München

Schulleiterin: Stellv. Schulleiterin:

Frau Christiane Wildmann Frau Barbara Kasberger

Wirtschaftsschule Kasberger-Wildmann e. V. Am Essigberg 5 94315 Straubing Tel. 0 94 21 8 82 82 Fax. 0 94 21 8 11 57 E-Mail: kontakt@wikawi.de Website: www.wikawi.de

Impressum: Herausgeber: Redaktion: Umschlag, Layout: Druck:

Private Wirtschaftsschule Kasberger-Wildmann e. V. – Straubing Arno Kasberger Arno Kasberger Arno Kasberger

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Zum Geleit Juli 2014 – Die letzten Schülerinnen haben das neue Schulgebäude verlassen und wieder ist es an der Zeit, das vergangene Schuljahr Revue passieren zu lassen. Folgte in den vergangenen Jahren immer der Hinweis auf einen ruhigen Verlauf des Schuljahres mit den üblichen Höhepunkten, gibt es in diesem Jahr viel zu berichten. Alles stand unter dem Motto: Unsere Schule zieht um! Schon in den Herbstferien wurden die ersten Kartons gepackt, voller Hoffnung auf den baldigen Umzug ins neue Gebäude am Essigberg. Leider ging dann doch nicht alles so schnell wie geplant. Verzögerungen im Baufortschritt ließen den Umzugstermin auf den 18. Januar 2014 fallen. Bereits Tage vorher verpackten die Schülerinnen Bücher, Karten und Computer in Kartons, so dass am eigentlichen Umzugstag alles sehr zügig verstaut und transportiert werden konnte. Herzlicher Dank geht an dieser Stelle an alle Schülerinnen, Eltern und freiwillige Helfer, die diesen Umzug so problemlos gestalteten. Um 11 Uhr konnte Frau Kasberger das alte Gebäude verschließen. Nur noch wenige Dinge erinnerten an das Schulleben, das dort knapp 20 Jahre geherrscht hatte. Eine Ära ging zu Ende, eine neue begann am neuen Standort. Aber nicht nur eine räumliche Veränderung prägte das Jahr 2014. Wir entschlossen uns nach reiflicher Überlegung die Schule auch für Jungen zu öffnen, ein Schritt, der nicht einfach war und auch bürokratische Hürden mit sich brachte. Der Schritt ist gelungen und im nächsten Schuljahr werden erstmals Buben in unseren Klassenzimmern ihren Platz einnehmen. Wir sind gespannt und freuen uns auf diese Veränderung. Nun ist es an der Zeit, in die wohlverdienten Ferien zu gehen, ein wenig abzuschalten, auch wenn noch viel Arbeit im neuen Gebäude wartet. Nach den Ferien kommen neue Herausforderungen in Form einer neu gegründeten „Berufsfachschule für Fremdsprachenberufe“ und die Wirtschaftsschule feiert im Oktober die offizielle Schuleinweihung und das zwanzigjährige Bestehen. Dank an dieser Stelle auch den Inserenten, die diesen Jahresbericht finanziell unterstützen. Wir wollen auch unsere Absolventinnen nicht vergessen, die im September ins Berufsleben starten oder eine andere schulische Ausbildung beginnen. Viel Glück und Erfolg auf eurem weiteren Lebensweg. Allen Schülerinnen, dem Kollegium, Eltern, Freunden und Förderern der Schule wünschen wir eine schöne Sommerzeit und freuen uns auf ein Wiedersehen im September.

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Gute Aussichten für Wirtschaftsschulabsolventen Wie in jedem Jahr befragten wir auch heuer unsere Schülerinnen nach ihren Plänen nach dem Abschluss der Wirtschaftsschule. Unsere diesjährige Umfrage ergab, dass Anfang Juni bereits alle Schülerinnen einen Ausbildungsvertrag unterschrieben oder sich für eine weitere schulische Ausbildung angemeldet hatten. Die Ausbildungsangebote waren in diesem Jahr zahlreich und so hatte manche Schülerin die Qual der Wahl zwischen gleichermaßen attraktiven Perspektiven. Wir können feststellen, dass sich die praxisbezogene Ausbildung an unserer Schule stets bezahlt macht, und bei Umfragen unter Ehemaligen und in Ausbildungsbetrieben hat sich gezeigt, dass über 80% der Befragten überzeugt sind, dass Wirtschaftsschüler im Vergleich zu Absolventen anderer Schularten besonders auf betriebliche Bedürfnisse vorbereitet werden, was mit der anstehenden Veränderung des Profils unseres Schultyps sicher noch verstärkt werden wird. Bemerkenswert ist auch, dass fast alle Wirtschaftsschüler eine einmal begonnene Ausbildung auch zu Ende bringen.

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Grußwort des Elternbeirats Liebe Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern, Schon wieder ist ein weiteres Jahr vergangen, an dem unsere Kinder an dieser Schule lernen durften. Ein Jahr voller Ereignisse, von denen das Größte und Nachhaltigste der Umzug in die neuen Räumlichkeiten am Essigberg war. Hiermit möchte ich als Elternbeiratsvorsitzende die Gelegenheit ergreifen, mich im Namen des Elternbeirats bei allen freiwilligen Helfern, und auch bei den Schülerinnen, die unserem Ruf gefolgt sind, und den Umzug begleitet haben, zu bedanken. Dank Ihrer aller Hilfe war dieses Mammut-Projekt auf einmal leicht zu bewältigen und an einem Tag erledigt. Zudem möchte ich mich als Elternbeiratsvorsitzende bei meinen Beiratskollegen und - innen, den Eltern und auch bei der Schulleitung und dem Lehrerkollegium bedanken, die es durch ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit ermöglichen, unsere Kinder zu Persönlichkeiten zu erziehen, die ihren Weg im Leben gehen werden. Auch bei den Schülerinnen bedanke ich mich für ihren täglichen Einsatz und ihre Bereitschaft, diese Schule zu einem friedvollen Ort zu machen, an dem Lernen Spaß macht. Den Mädchen aus der Abschlussklasse wünsche ich einen guten Start in ihren neuen Lebensabschnitt.

Es gibt keine wichtigere Sorge in der Schule als die, den Geist der Wahrheit und des Vertrauens in ihren Räumen zu erhalten. Er will aber nur wohnen, wo zugleich der Geist der Freiheit wohnt. Friedrich Paulsen (1846 - 1908), deutscher Pädagoge und Philosoph

Claudia Weinfurtner Elternbeiratsvorsitzende

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Ergebnis der Elternbeiratswahl im Schuljahr 2013/14 Klassenelternsprecher: 7

Frau Christine Dietl Herr Klaus Sers

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Frau Claudia Weinfurtner Frau Manuela Heitzer

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Frau Claudia Reimann Herr Robert Volkert Frau Claudia Erndl Frau Ingeborg Höpfl

10 10Z

Frau Corinna Häusler Herr Johann Artmann

Als 1. Vorsitzende des Gesamtelternbeirates wurde Frau Claudia Weinfurtner und als Stellvertreterin Frau Claudia Erndl gewählt. Schriftführerin ist Frau Ingeborg Höpfl.

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Kollegium

Dorfner Doris Eckl Ursula Freese Christine Holzer Markus Hundhammer Astrid Karatay Hülya Kasberger Barbara Pilsak Gertraud Schumacher-Tyroller Inge Stadler Renate Whitehead Elizabeth Wildmann Christiane Winkler Ivana Winnerl Christine Wintermeier Regina

Rechnungswesen, Übungsfirmenarbeit, Volkswirtschaftslehre, Ethik Mitarbeiterin der Schulleitung Biologie Deutsch, Geschichte, Sozialkunde Übungsfirmenarbeit, BWL, Wirtschaftsmathematik, Datenverarbeitung BWL, Rechnungswesen, Volkswirtschaftslehre Textverarbeitung, Englisch, Erdkunde kath. Religionslehre Kunst Betriebswirtschaftslehre, Mathematik Englisch, Französisch Deutsch Sport Textverarbeitung Leiterin Schulverwaltung

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Projekttag: „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“ Am 23. und 24. Juli fand für die 9. Klasse ein Lehrgang zum Einüben lebensrettender Sofortmaßnahmen statt. Herr Eberl vom Roten Kreuz vermittelte den Schülerinnen an diesen zwei Tagen alles, was sie wissen müssen, wenn es bei einem Notfall zu handeln gilt. Viele wichtige Fragen wurden von Herrn Eberl behandelt: Wann kann, will bzw. muss ich helfen? Wann bringt man einen Verletzten in die stabile Seitenlage? Wie gehe ich bei einer Herzdruckmassage oder Beatmung vor? Was ist zu tun bei Atemnot? Die Schülerinnen übten alle Maßnahmen an Puppen oder ihren Mitschülerinnen. Trotz des ernsten Hintergrunds kam so der Spaß auch nicht zu kurz, wenn sich die Schülerinnen z.B. untereinander Kopfverbände anlegten. Außerdem standen viele weitere hilfreiche Tipps zu Erste- HilfeMaßnahmen in Beruf und Freizeit auf dem Programm. Dieser Kurs ist zudem Voraussetzung zum Erwerb eines Führerscheins.

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Projekttag: „Kochen“ Kochen bei WiKaWi? – Für das Projekt im Juli 2013 unter Leitung von Frau Freese hatten sich einige Schülerinnen besonders eingesetzt. Es sollte darum gehen, viele verschiedene Salate, Dips und entsprechende Salatsoßen herzustellen und anschließend in gemütlicher Runde und an einem schön gedeckten Tisch zu verspeisen. Im Vorfeld wurden Kochbücher gewälzt, um einfache Rezepte zu finden, Mütter und Großmütter nach ihren Geheimrezepten gefragt und natürlich die entsprechenden Zutaten eingekauft. Nach einer kurzen Begrüßung, dem Zusammenfinden in kleineren Grüppchen und dem Wunsch, dass dieser Vormittag allen gefallen möge, ging es mit dem Waschen von Obst und Gemüse, dem Schälen und Schnippeln los. Jedes Mädchen hatte zu tun, um alles nach Vorschrift oder auch Fantasie zu gestalten. Es entstand eine bunte Vielfalt, die Lust auf das spätere Verspeisen der leckeren Salate machte. Es gab da gefüllte Eierhälften mit schmackhaften Cremes, Obstsalate, die vielfältiger in den einzelnen Zusammenstellungen nicht sein konnten, aber auch tolle Salate, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Natürlich entstanden unter den Händen der Mädchen kreative Salatsoßen und Dips. Es wurde viel experimentiert, bis jede mit ihrem Produkt fertig und zufrieden war. Die Schülerinnen verloren beim Ausprobieren ihre Scheu und versuchten alle möglichen Gewürze und Mischungen. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Zum Schluss wurde aufgeräumt und alle Abfälle wurden beseitigt, dann ging es an das Tischdecken und alle setzten sich gemeinsam an den Tisch und probierten, was jede Gruppe hergerichtet hatte. Ein kurzweiliger Vormittag beim Kochen an unserer Schule.

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Projekttag: „Auf leisen Pfoten“ Wie kann man die letzten Schultage eines langen Schuljahres noch sinnvoll nutzen, auch wenn keine Schülerin mehr große Lust auf Schule und Lernen hat? Diese Frage stellten sich auch Schulleitung und Lehrkräfte und setzten Projekttage an. Hierzu gehörte der Besuch des Umweltzentrums in Wiesenfelden. Wir fuhren also mit dem Bus los nach Wiesenfelden, wo uns Frau Sonja Vetterl am Schloss bereits erwartete. Sie führte uns den ganzen Vormittag erst durch das Schloss, das bereits mehrere Besitzer hatte, dann durch das "Wildnisgelände des Umweltzentrums Wiesenfelden". Das über 900 Jahre alte Schloss durchlebte bereits 10 Adelsgeschlechter und ist heute im Besitz von Hubert und Beate Weinzierl. Überraschend war für uns, dass der Grundriss dieses Gebäudes ein Fünfeck ist, und nicht, wie vermutet ein Viereck! Frau Sonja Vetterl zeigte uns das später beim Rundgang durch die Wildnis. Aber erst erklärte sie uns sehr anschaulich die Tiermodelle im Inneren des Schlosses z.B. die Wildkatze, die zwar mit der Hauskatze verwandt ist, doch einige Unterschiede aufweist. Die Schülerinnen verglichen die beiden Modelle und fanden sofort heraus, dass die Wildkatze einen gedrungenen Körperbau besitzt, einen wuchtigen Kopf, kräftigere Schnurr- und Tasthaare und einen buschigeren Schwanz im Unterschied zu unserer Hauskatze. Frau Vetterl ermunterte die Schülerinnen von ihren Erlebnissen mit Katzen zu erzählen, was die Mädchen ausgiebig nutzten. Erstaunlich, wie viele Haustiere in den Familien leben. Nach einem kurzen Rundgang durch einige Räume und Hallen des Schlosses, die heute teilweise auch für Vorträge, Ausstellungen und sogar Konzerte dienen, ging es dann endlich hinaus. Wir wanderten an den Gehegen vorbei und waren immer wieder erfreut, Wildkatze und Luchs von Auge zu Auge gegenüberstehen zu dürfen.

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Einige Katzen konnten wir beobachten, wie sie auf leisen Pfoten durch das Gebüsch schlichen oder sich auf einem Baumstamm oder im Moos entspannten. Dann entdeckten wir schließlich die zwei Luchse, die derzeit in diesem Naturpark leben. Wir konnten aus der Nähe seine Pinselohren, seine Farbmusterung am Schwanz und seine Pranten (beim Luchs nennt man sie in der Jagdsprache nicht Pranken! ausdrückliche Erläuterung von Fr. Vetterl) bewundern, als er mit geschmeidigen Schritten an uns vorbeischlich. War der Luchs vor 150 Jahren in Deutschland noch weit verbreitet, so wurde er seitdem immer stärker dezimiert, vor allem deshalb, weil er hauptsächlich Rehe jagt. Über die zweite bedrohte Tierart, die Wildkatze, informierten wir uns anhand von Bildkarten. Sie ist ebenfalls ein Fleischfresser und ernährt sich besonders gern von Mäusen, Ratten, Maulwürfen usw. Die Attraktion dieses kurzweiligen Vormittags war die „Arche Noah", ein großes Holzschiff auf dem Gelände, das sich für die Mittagspause prächtig eignete. Auch wenn die Mädchen sehr hungrig waren, teilten sie doch ihre Brotzeit mit den zahmen Rehen. Frau Sonja Vetterl erklärte uns, dass man diese Tiere als Damwild bezeichnet. Mit einem letzten Kreisspiel verabschiedeten wir uns von Frau Vetterl und dankten ihr für die abwechslungsreiche Führung.

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Projekttag: „Wilde Ufer am Wasser“ Unter dem Motto „Wilde Ufer am Wasser“ besuchte eine Gruppe Schülerinnen im Rahmen unserer diesjährigen Projekttage am 23.07.2013 das Umweltzentrum in Wiesenfelden. Seit vielen Jahren werden dort naturpädagogische Führungen für Schulklassen oder sonstige pädagogische Einrichtungen angeboten. Frau Gabriele Haag, eine ausgebildete Naturpädagogin, begrüßte uns und führte uns auf eine Wiese am Ufer eines Weihers. Auf einem ausgebreiteten Fallschirm stellten sich alle gegenseitig vor. Frau Haag erklärte uns nun, dass nur 0,2 % des Wasservorkommens auf der Welt Trinkwasser sind. Anhand eines Apfels zeigte sie auf wie groß der Anteil ist. Trinkwasser wäre nur ein kleiner Schnippsel davon, noch nicht mal eine Scheibe. Als Nächstes verteilte sie Karten, die mit einem Doppelklebeband versehen waren, auf das man die unterschiedlichen gesammelten Pflanzen draufkleben konnte. Wir gingen einen Uferweg entlang, wobei sie uns die unterschiedlichen Pflanzen wie zum Beispiel Mädesüß, Brennesselsamen und Schilf zeigte und deren Eigenschaften erklärte. Übrigens wusstet ihr, dass Erle und Weide zwei Arten von Bäumen sind, die gut am Gewässer wachsen? Nun ging es daran, unterschiedliche Pflanzen zu sammeln. Dies geschah dann unter viel Gekreische der Mädels; Auslöser waren die unzähligen Insekten, die sie beißfreudig angriffen. Die Befreiung kam durch Herrn Holzer, der vorausdenkend Autan mitgenommen hatte. Großflächig eingesprüht mit Autan verzierten nun die Mädchen die Karten mit den gesammelten Pflanzen und Blüten. Herrn Holzers großzügige „Autanrunde“ hatte das Gekreische erheblich gemindert. Als Nächstes wurden alle Karten auf dem Fallschirm in einem Kreis hingelegt und Frau Haag ließ die Schülerinnen alle Blüten, Gräser und Pflanzen, die sie gesammelt hatten, bestimmen und benennen.

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Außerdem erklärte sie uns, dass Spitzwegerich und Breitwegerich gegen die Folgen der Mückenstiche helfen. Nachdem wir erfolgreich die Pflanzen bestimmt hatten, war es an der Zeit anhand eines Rätsels unterschiedliche Tiere zu bestimmen. Frau Haag las Beschreibungen vor und wir mussten Tiere wie zum Beispiel Biber, Bachforelle, Fledermaus, Ameise, um nur einige zu nennen, an ihren Eigenschaften oder Lebensräumen erkennen. Zur Auflockerung durften wir nun ein Spiel mit dem ausgebreiteten Fallschirm spielen. Wir mussten als erstes einen Ball im Kreis balancieren, damit er nicht herausfiel, danach war die Aufgabe, den Ball in der Mitte ins Loch zu versenken, was leichter aussah, als es war. Nach zahlreichen unglücklichen Versuchen mit mehreren Bällen schafften wir auch diese Herausforderung. Jetzt war es an der Zeit eine ausgiebige Pause am Ufer einzulegen und uns mit unserem Proviant zu stärken. Im Anschluss erhielten wir Arbeitsanweisungen zur Abnahme von Wasserproben. Ausgestattet mit Eimer, Becher, Sieb und Kescher wurden wir in fünf Gruppen eingeteilt. Die unterschiedlichen Bestimmungskarten und Lupen waren auf dem Fallschirm ausgelegt, um die eingefangenen Wassertiere zu bestimmen. Die gefundenen Tiere wurden in Gläser umgefüllt und aufgereiht. Unsere Beute war groß, wir fanden Wasserläufer, eine Sumpfdeckelschnecke, Strudelwurm, eine Spitzschlammschnecke und eine Larve des Gelbrandkäfers. Nachdem wir alle Tiere ausgiebig betrachtet hatten, durften wir als krönenden Abschluss ein letztes Mal mit dem Fallschirm spielen. Zerstochen und müde bedankten wir uns bei Frau Haag für diesen kurzweiligen Vormittag am Weiher und verabschiedeten uns, um die andere Gruppe am Schloss abzuholen und die Heimfahrt anzutreten.

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Projekttag: „ZAW-SR“ – Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land Zum Abschluss des Schuljahres fanden unsere Projekttage statt, in deren Rahmen einige Schülerinnen das Informationszentrum der ZAW-Straubing besuchten. Frau Aschenbrenner begrüßte die Mädchen herzlich und vermittelte gleich verschiedene interessante und wissenswerte Tatsachen. Die Jugendlichen erfuhren zunächst eine lebendige Auseinandersetzung mit dem Thema Abfall und Recycling. Im zentralen Wertstoffhof werden über 35 Abfallarten gesammelt, sortiert und für den Transport verladen. Bemerkenswert sind hier vor allem die Sondermüllsammelstelle und der Sperrmüllflohmarkt. „Deodorant-Dosen können aus Blech oder Aluminium sein, was man mit einem Magneten feststellen kann, giftige Stoffe wie Nagellackentferner gehören in den Sondermüll und nicht in die Restmülltonne und die Sorgfalt bei der Mülltrennung beeinflusst die Müllgebühren, waren nur einige der wichtigen Erkenntnisse, die die Schülerinnen aus diesem Vortrag im Schulungsraum des ZAW mitgenommen haben. Ein spannender Rundgang über das eigentliche Betriebsgelände schloss sich dem theoretischen Vortrag an. Die Mädchen lernten so z.B. PE- von PET- und PP/PS-Behältern zu trennen. Die riesige Müllpresse für Sperrmüll verscheuchte dann einige, da der Geruch bei diesen heißen Temperaturen durchaus die Nase rümpfen ließ. Nachdem sie festgestellt hatten, dass die „Entsorgung“ ihrer kleinen Gruppe gewichtsmäßig nur ca. 50,00 € kosten würde, verließen die Mädchen das eigentliche Betriebsgelände, um in der Erfinderwerkstätte ihren kreativen Neigungen freien Lauf zu lassen. Wahre Schätze waren dort zu finden, die„verbastelt“ werden durften: Glassteine, Knöpfe, bunte Plastikflaschen und Mosaiksteine wurden zu Vasen und Windlichtern. Den meisten Anklang jedoch fand die Idee, alte Bücher durch das Falten der Seiten in Halterungen für Postkarten oder Bilder zu verwandeln. Leider war die Zeit hier, wo nach Herzenslust ausprobiert und verworfen, gemalt und geklebt werden durfte, viel zu kurz.

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Projekttag: „Tümpeln im Straubinger Tiergarten“ Im Rahmen des Biologieunterrichtes machte sich die 7. Klasse mit Frau Eckl auf den Weg in den Tiergarten. Dort angekommen durften die Schülerinnen, ausgerüstet mit Keschern und Eimern, in einem kleinen Gewässer beim Danubium tümpeln. Die selbst gefangenen Lebewesen konnten dann von den Schülerinnen ausgiebig unter Binokularen beobachtet werden. Zoopädagoge Dr. Werneyer konnte viel Erstaunliches über diese Kleinstlebewesen berichten. In einem winzigen Wasserfloh konnte man beobachten, wie rote Blutkörperchen durch das Herz gepumpt wurden. Die Fortbewegungsweise von Blutegeln war ebenso zu bestaunen wie das Aussehen von Libellenlarven und Wasserschnecken. Auch die Larven von Molchen konnten betrachtet werden. Selbst Larven von Stechmücken hatten die Mädchen gekeschert. Später sollten die Mädchen noch Antworten auf einige Fragen selbständig herausfinden, indem sie einen Rundgang durchs Danubium unternahmen. Was z.B. ist der Unterschied zwischen der Larve eines Molchs und einer Eidechse? Ist eine Blindschleiche eine Schlange? Welche Fische gibt es bei uns in der Donau und wie unterscheiden sie sich in ihrem Körperbau? Zum Abschluss zeigte Dr. Werneyer den Schülerinnen aus seiner „Schatztruhe“ noch andere interessante Bewohner, die an unserer Donau zu finden sind. Zum Beispiel den Schädelknochen eines Bibers mit seinen beeindruckenden nachwachsenden Nagezähnen.

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U18-Wahl an unserer Schule Im Juni erhielt unsere Schule einen Brief von Helmut Spiegler, dem Jugendpfleger der Stadt Straubing, mit der Anfrage, ob sich unsere Schule an der U18-Wahl beteiligen wolle. Wir wollten!!! Vor allem im Sozialkunde- und im Geschichtsunterricht wurde die Wahl thematisiert: Wie funktioniert die Bundestagswahl? Warum ist das Wählen so wichtig? Wie läuft die U18-Wahl ab? waren einige Fragen, die wir uns stellten und auf die wir eine Antwort suchten. Wir recherchierten bei der Bundeszentrale für politische Bildung und fanden auch Antworten. Wir fanden heraus, dass das Wahlrecht ein Grundrecht in der Demokratie ist, das jedem Erwachsenen zusteht und das er unbedingt ausüben sollte, wenn er sein Mitbestimmungsrecht wahrnehmen will. Wir haben gelernt, dass man zwei Stimmen abgibt, die Erst-und die Zweitstimme. Mit der Erststimme wird eine bestimmte Person und mit der Zweitstimme eine Partei gewählt. Im Artikel 38 des Grundgesetzes sind die Wahlgrundsätze festgelegt. Danach ist die Wahl allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim. Wählen darf man, wenn man am Wahltag mindestens 18 Jahre alt ist. Bei der Kinder- und Jugendwahl darf man an die Wahlurne treten, wenn man am Wahltag höchstens 17 Jahre alt ist. Nach den vielfältigen Vorbereitungen kam mit dem 26. Juli für uns der entscheidende Tag. Das Klassenzimmer der 8. Klasse wurde zu einem Wahllokal umfunktioniert. Wir hatten zwei Wahlkabinen vorbereitet, in der es Kugelschreiber zum Ankreuzen der Wahlscheine gab, denn die Wahl ist geheim. Herr Spiegler stellte uns zwei Wahlurnen zur Verfügung, sodass die gefalteten Zettel in den verschlossenen Urnen eingeworfen werden konnten und die Wahlscheine waren natürlich auch vorhanden, die uns die Wahlhelferinnen übergaben. Da die Wahl frei ist, kann niemand gezwungen werden, eine bestimmte Partei oder einen speziellen Kandidaten zu wählen. Die Wahlbeteiligung an unserer Schule lag bei 72%. Die Jugendlichen wählten recht unterschiedlich. Die meisten Erst- und Zweitstimmen erhielt die CSU. Aber auch die SPD, die FDP, Linke, Grüne, Freie Wähler und die Piraten zählten zu den Gewählten. Die Wahlergebnisse wurden kontrolliert, unabhängig ausgezählt und ausgewertet sowie anschließend an die U18-Zentrale gesendet.

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vocatium Regensburg – Wie finde ich meinen Traumjob? Diese Frage stellte sich auch dieses Jahr wieder für die Schülerinnen der Klassen 9 und 10Z. Das ganze Schuljahr wurde genutzt, um eine Antwort zu finden. Neben Bewerbung und Lebenslauf und der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und Einstellungstests wurden im Unterricht viele unterschiedliche Berufsfelder angesprochen. Aber auch Gäste wie Frau Boiger vom Senioren-und Pflegeheim Geiselhöring oder Herr Stabsfeldwebel Ralf Baumhäckl von der Bundeswehr konnten im Unterricht begrüßt werden. Zum Abschluss des Schuljahres stand der Besuch der Schüler- und Beratungsmesse „vocatium Regensburg“ auf dem Plan. Auf diesen Besuch bereitete Frau Schultes die Mädchen während einer Unterrichtsstunde vor, indem sie die Fachmesse in einer Präsentation vorstellte. Sie teilte ein Messehandbuch sowie einen Anmeldebogen für jede Schülerin aus, auf dem man vier Wunschberufe ankreuzen konnte. Außerdem bekamen alle eine persönliche Einladung für den 18. Juli 2013. Nach einer kurzen Zugfahrt kamen wir in Regensburg an und fuhren dann mit dem Bus zum Sportzentrum Lappersdorf. Frau Schultes begrüßte uns sehr freundlich und wünschte allen viel Spaß bei der Messe und bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen der einzelnen Ausbildungsbetriebe und Schulen. Jetzt ging es allein durch die Halle, um uns mit den einzelnen Ständen bekannt zu machen und schon einmal zu schauen, wo sich unsere gewünschten Gesprächspartner befanden, denn keine wollte ihren Termin verpassen. Die Hoffnung, etwas über den eigenen Traumjob zu erfahren, war groß und wir wurden größtenteils auch nicht enttäuscht. Viele Unternehmen waren auf der Messe vertreten: Krones, medbo, Siemens, NKD, Fielmann, Eckert Schulen..... Es war auch möglich, neben unseren festen Gesprächsterminen, bei anderen Unternehmen Fragen zu stellen, wenn diese gerade ohne Gesprächspartner waren. Alle zeigten sich freundlich und beantworteten unsere Fragen. An vielen Messeständen gab es Infomaterial, Kugelschreiber usw. Wer Lust hatte, konnte auch an den angebotenen Vorträgen ausgewählter Unternehmen teilnehmen und sich Spezialwissen aneignen. Der Tag ging wie im Flug vorbei und schon mussten wir uns auf die Rückreise begeben. Für uns alle war das ein wichtiger Tag auf dem Weg zum Traumjob.

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Bürgerfest in Straubing Bei der Elternbeiratssitzung im April 2013 kam der Vorschlag von Frau Weinfurtner, sich am Bürgerfest in Straubing, das in der Zeit vom Freitag 28.06. bis Sonntag 30.06.2013 stattfinden sollte, zu beteiligen. Gesagt – getan! Die Schulleitung bestellte viele kleine Präsente mit Werbeaufdruck, Frau Weinfurtner stellte Pavillon, Beleuchtung und weiteres Equipment zur Verfügung. Viele fleißige Hände bauten den Stand auf. Der Pavillon wurde innen und außen mit großen Fotos von Schulveranstaltungen dekoriert, es gab Plakate mit Informationen über die Entwicklung der Schule, über die Ausstattung und den Unterrichtsalltag. Überall waren bunte Luftballons, die besonders die Augen der kleinen Festbesucher leuchten ließen. Auch ehemalige Schülerinnen freuten sich riesig, wenn sie sich auf den Fotos entdeckt hatten. Zudem gab es ein kleines Quiz. Die richtigen Antworten waren in den Texten der Informationsplakate versteckt. Falls alles richtig war, wurde ein kleiner Preis überreicht. Die Aktion unserer Wirtschaftsschule wurde gut angenommen, es konnten viele informative Gespräche geführt werden, da immer einige Lehrkräfte und Elternbeiräte anwesend waren. Teilweise gab es angeregte Diskussionen über die vielen positiven wie auch negativen Erfahrungen, die Eltern und Kinder mit Schule, Aus- und Weiterbildung schon gemacht hatten. Insgesamt wurde die Schule auf dem Bürgerfest einer breiten Öffentlichkeit detailliert präsentiert und konnte sicherlich mit vielen positiven Eindrücken überzeugen.

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Klosterführung bei den „Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie zu Mallersdorf“ Am 3. Juli 2013 unternahm die Abschlussklasse mit ihrer Religionslehrerin Gertraud Pilsak einen Ausflug nach Mallersdorf, um das dortige Kloster der Mallersdorfer Schwestern zu besichtigen. Freundlich empfing uns Schwester „Assumpta“, was soviel heißt wie: „in den Himmel aufgenommen". Sie zeigte uns die Pfarrkirche und die Klosteranlage und führte uns ein in das Programm, die Arbeit und verschiedenste Aufgaben der „Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie zu Mallersdorf" – der offizielle Name der Ordensgemeinschaft. Während des Klosterrundgangs erhielten wir außerdem einen historischen Überblick über die Entstehung des Klosters und die Zielsetzung des Konvents in der Nachfolge des Hl. Franziskus. Der Ordensstifter Paul Josef Nardini wollte, dass die Kongregation durch Franz von Assisi geprägt sei und gab allen Nonnen den Auftrag, „den armen Menschen das Evangelium zu verkünden durch die Werke der Liebe". Der Wahlspruch der Gemeinschaft lautet daher: "CARITAS CHRISTI URGET NOS". Die Ordensgemeinschaft fühlt sich auch mit dem neuen Papst sehr eng verbunden und freut sich über seine Namenswahl. Paul Josef Nardini (geb. 1821 gest. 1862), gründete 1855 die Kongregation der „Armen Franziskanerinnen" zuerst in Pirmasens in einem „Armenkinderhaus". Beeindruckt waren die Schülerinnen von der kunstvoll gestalteten Mutterhauskirche des Klosters, wo im Jahr 2012 des 150. Todestages des Gründers Nardini in gedacht wurde. Zum Abschluss zeigte uns Schwester Assumpta einen Film über den Konvent, der in erster Linie die Hauptfrage aller Mädchen beantwortete: Wie und aus welchen Beweggründen wird man überhaupt Nonne und wie enthaltsam muss eine Nonne leben? Was darf sie sich gönnen und welche Aufgaben und Arbeiten sind einer Nonne würdig, damit das Leben nicht langweilig und stumpfsinnig wird? Denn Mädchen im Alter von 16 bis 18 Jahren können sich kaum ein Leben in Armut, Keuschheit und Gehorsam vorstellen. Doch diese Schwester belehrte uns eines besseren, als sie erzählte, wie sie während ihrer Profess ein Zahnarztstudium aufnahm, erfolgreiche Zahnärztin wurde und ihre Mitkommilitoninnen und -kommilitonen sehr zum Staunen brachte. Wir waren alle sehr angetan von der netten und natürlichen Art dieser Ordensfrau und die Mädchen wurden sehr für ihr Interesse und ihre Aufmerksamkeit gelobt.

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Besuch der „Berufsfachschule für Krankenpflege“ in Straubing Am Montag, den 1. Juli 2013, besuchte die 10. Klasse zusammen mit ihrer Klassenleiterin Frau Doris Dorfner die Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege im Straubinger Krankenhaus. Die Begrüßung erfolgte durch Frau Raphaela Wild, Lehrerin für Pflegeberufe. Im Anschluss richtete Herr Schulleiter Eduard Kriegl die Worte an die Schülerinnen und machte ihnen deutlich, welche Zukunftsperspektiven diese Ausbildung mit sich bringt. Über die Geschichte und einige Eckdaten des Krankenhauses hielt Herr Franz-Xaver Knott, stellvertretender Pflegedirektor im Straubinger Krankenhaus einen Vortrag. So erfuhren die Interessierten Schülerinnen, dass das Straubinger Krankenhaus ein Akademisches Lehrkrankenhaus der TU München ist, 455 Planbetten hat und ca. 1200 Mitarbeiter. Als nächstes informierte Frau Raphaela Wild über die Ausbildung. Angefangen von den Voraussetzungen bis hin zu den theoretischen Fächern zeigte sie die Schwerpunkte dieses Lehrberufs auf. In diesem Zusammenhang wurde auch die Struktur des Klinikums bezüglich der Fachabteilungen aufgezeigt. Frau Raphaela Wild wies auf die sehr guten beruflichen Perspektiven hin. So kann man sich beispielsweise mit zahlreichen Fort- und Weiterbildungen zum Atemtherapeuten bzw. zum Wundexperten ausbilden lassen. Auch werden Studiengänge wie z. B. Pflegepädagogik beziehungsweise Pflegemanagement angeboten. Dann wurde den Mädchen durch Herrn Jürgen Longerich, der die Gesamtleitung Pflege im Bereich OP trägt, ein Einblick in die Welt der OP-Säle gewährt. Im Straubinger Krankenhaus gibt es insgesamt 14 OP- Säle, die aber leider nicht besichtigt werden dürfen. Herr Jürgen Longerich wies besonders auf die hygienischen Vorschriften hin und zeigte anhand einer Bildserie die Entwicklung der OP-Säle von 1960 bis zum heutigen Tage. Zum Abschluss erwähnte er die besonderen Voraussetzungen, die eine zukünftige Auszubildende mitbringen sollte. Diese wären neben Anatomiekenntnissen und Teamfähigkeit vor allem Improvisationstalent und technisches Interesse. Danach wurde die Klasse für die Hausbesichtigung in zwei Gruppen aufgeteilt. Neben den einzelnen Stationen wurden ihnen das große Lager des Klinikums, verschiedene Technikräume und die Kantine der Mitarbeiter gezeigt. Besonders gefiel den Schülerinnen der Besuch in der Notaufnahme. So erfuhren sie, dass bei der Aufnahme die Patienten nach Farbe (entspricht Dringlichkeit) eingeteilt werden.

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Betriebsbesichtigung Firma Wanninger Die Tage nach den schriftlichen Prüfungen für die Schülerinnen sinnvoll zu nutzen, ist jedes Schuljahr eine neue Herausforderung. Dabei ist es nicht ganz leicht etwas Passendes zu finden. Heuer fuhren sie in Begleitung von Frau Wildmann zur Firma Wanninger ins Fachmarktzentrum am Erletacker, um dort hinter die Kulissen eines großen Möbelhauses zu blicken. Freundlich empfing sie der Verkaufsleiter, Herr Ewald Hollnberger, der für die nächsten 90 Minuten ihr Führer war. Das Familienunternehmen Wanninger stammt aus Bad Kötzting, wo sich auch die Zentrale und die Auslieferung befinden. Dort arbeiten auch die meisten der insgesamt 800 Mitarbeiter; in Straubing sind es 200 Mitarbeiter. Wichtig ist der Firma Wanninger, auf ihren 25.000 Quadratmetern einen guten Service anzubieten. Vor allem bei der Wohneinrichtung legen sie großen Wert auf Beratung und Planung, wobei die Computerplanung auch auf dem iPad immer mehr im Kommen ist. Ebenso wichtig ist die Präsentation der Möbel, damit der Kunde sich ein Bild machen kann, und die große Auswahl. Das Möbelhaus Wanninger präsentiert beispielsweise etwa 250 verschiedene Sessel, um den Wünschen der Kunden gerecht zu werden. Konkurrenz besteht im Internethandel, da dort vieles kostengünstiger zu haben ist. Darum ist eine gute Serviceleistung besonders wichtig. Mindestens genauso wichtig sind eine gute Logistik und Lagerhaltung. Das „chaotische Lagersystem“, das bei der Firma Wanninger genutzt wird, ist allerdings weniger chaotisch als der Name vermuten lässt. Es bedeutet, dass die neue Ware bei der Anlieferung einfach auf einem freien Lagerplatz untergebracht wird, dessen Kennnummer dann im System eingegeben wird und die Ware so ganz leicht wiederzufinden ist. Fachkraft für Lagerlogistik ist auch einer der Ausbildungsberufe, den man bei Wanninger erlernen kann, neben z. B. Kauffrau, -mann im Einzelhandel wie auch Koch. Eine weitere Serviceleistung ist nämlich das Restaurant im Obergeschoss mit Dachterrasse, wo die interessante und anregende Führung ihren Abschluss fand. Eingeladen zu belegten Brötchen und kühlen Getränken bedankten sich die Schülerinnen herzlich bei Herrn Hollnberger und genossen noch das schöne Wetter und die Sicht auf den Bogenberg, bevor sie wieder in den Bus stiegen, der sie in die Stadt zurückbrachte.

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Sportfest 2013 – Ein Slalom durch Regentropfen Nach dem sehr heißen Wetter in der Woche vor unserem Sportfest kam am 24.Juni eine kalte Abwechslung. Der Blick aus dem Fenster versprach schon in der Früh ein nasses Sporterlebnis, sodass sich die Schülerinnen gar nicht sicher waren, ob das Sportfest überhaupt stattfinden würde. Nach dem Ausfall letztes Jahr blieben die Schulleitung und die Sportlehrerin aber hart. Es hieß: ,,Wir sind nicht doch nicht aus Zucker!´´ Um 9 Uhr, nach einem kurzen Aufwärmlauf und individuellen Dehnübungen, konnten die ersten Wettkämpfe beginnen. In 3 Disziplinen – 75m Lauf, Weitsprung und Ballwurf – kämpften die Mädchen nicht nur gegeneinander, sondern hauptsächlich gegen das unangenehm regnerische Wetter.

Trotz der rutschigen Laufbahn verlief das Sportfest verletzungsfrei und bald nach dem Beenden der letzten Disziplin konnten die schulbesten Leichtathletinnen gekürt werden. Gegen große Konkurrenz setzte sich Denyse Zettel (Klasse 10Z) durch, gefolgt von ihrer Schwester Michelle (Klasse 7) und Rebekka Mahler (Klasse 8). Sportlehrerin Frau Winkler überreichte den Bestplatzierten aus jedem Jahrgang die Siegerurkunden.

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Abschlussfeier 2013 – Authentisch bleiben führt zum Erfolg

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Abschlussfeier 2013 – Grußworte der Schulleitung Sehr geehrte Festgäste, liebe Abschlussschülerinnen, der Anlass für unser heutiges Zusammenkommen ist ein besonders erfreulicher. Nämlich eure bestandene Abschlussprüfung. Dazu gratuliere ich euch ganz herzlich. Ist es doch das Ergebnis von vielen Monaten Arbeit und Mühen, die wir gemeinsam erfolgreich hinter uns gebracht haben. Und gerade die letzten Monate waren schon eine Zeit der Plagen für euch, denn es sind nicht gerade wenige Prüfungen, die abgelegt werden müssen. Doch alle, die ihr hier vor mir sitzt, habt ihr die Zeit der Prüfungen gut überstanden und könnt heute gelassen und erwartungsvoll hier sitzen und euch belohnen lassen mit dieser Feierstunde.

Zirkus, unter diesem Motto steht unsere heutige Abschlussfeier und wir haben nun schon einige spektakuläre Zirkusnummern gesehen. Sicher war jeder von uns selbst schon einmal in einer Zirkusvorstellung. Wenn wir an Zirkus denken, fällt uns eine Reihe von verschiedenen Attraktionen ein. Gerade kleine Kinder lieben oft den Clown und seine Späße oder die Tiere, die man vielleicht schon vor der Vorstellung in der Menagerie sehen kann. Größere lieben eher die spektakulären artistischen Kunststücke, die vollbracht werden, z. B. den dreifachen Salto mit oder ohne Netz, die schlangengleichen Menschen, die

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sich geradezu verknoten können, so biegsam sind ihre Glieder, oder die Dressurnummern mit Pferden oder wilden Tieren, wo einem ein leiser Angstschauer über den Rücken rieselt und wir sehr froh sind, nicht selbst in dem Käfig zu sein, denn man weiß ja nie, ob der Dompteur seine Tiere auch wirklich „beherrscht“. Wie gesagt, all dies war und ist das Motto des heutigen Vormittags. Zirkus aber auch als Synonym für Schule?? Da fallen mir schon einige Parallelen ein. Beginnen wir beim Clown. Ja, vielleicht fühlt man sich als Lehrer auch manchmal als Spaßmacher. Gibt es doch in so einer langen Schulwoche Situationen, wo alle Schülerinnen einfach nur warten, was die Person da vorne so von sich gibt und ob sie es schafft, noch in der letzten Stunde eines langen Tages den Stoff interessant „rüberzubringen“ und die Schülerinnen zu motivieren. Da gingen unsere Bemühungen schon mal in diese Richtung und was wäre das für eine Schule, wenn man dort keine Späße machen dürfte. Artisten, ja Artisten wart ihr alle – Notenartisten, die auch mal einen dreifachen Salto ohne Netz versuchten. Nicht immer klappte es und es kam auch zu schmerzhaften Abstürzen. Doch ein echter Artist rappelt sich wieder auf und versucht es erneut. Schließlich macht Übung den Meister. Und nicht zuletzt die Nummer mit den wilden Tieren. Nun als Dompteur haben wir uns nie gesehen. Ein Dompteur muss seine Tiere fest im Griff haben, sie müssen das tun, was er von ihnen will und wann er es von ihnen will. Zwar möchten wir auch, dass ihr auf uns hört und unsere Anweisungen und Tipps annehmt, und wir wollen natürlich auch, dass ihr eure Hausaufgaben erledigt, Vokabeln lernt und euch vorbereitet, nie aber wollen wir, dass ihr dies tut, ohne darüber nachzudenken und ohne zu wissen , wofür ihr dies tut. Es soll eure freie Entscheidung sein und ihr sollt durch eigene Erkenntnis dazu gelangt sein. Es soll euer eigener Wunsch sein zu lernen, euch zu bilden und eure Fähigkeiten zu erkennen und auszubilden. Da sehe ich dann schon einen großen Unterschied zum Zirkus. Uns geht es nicht um Dressur, um kritikloses Lernen. Die Jahre an unserer Schule waren geprägt von unserem Wunsch, euch auf dem Weg zu selbstständigen und eigenständigen Persönlichkeiten zu fördern und zu begleiten. Wissen und Kreativität, Sozialverhalten und Gemeinschaftsgefühl waren und sind für uns dabei wesentliche Faktoren. Das sind Schlüsselqualifikationen, die ihr auf eurem weiteren Lebensweg braucht. Und dabei wird jede Fähigkeit gleich wertgeschätzt. Bleiben wir bei unserem Bild, dem Zirkus. Auch hier sind die Personen hinter den Kulissen, die Tierpfleger, die Trainer usw. genauso wichtig, wie die glänzenden Stars in der Manege. Einen ersten Schritt auf eurem Lebensweg habt ihr getan. Ihr habt einen Schulabschluss erworben, den euch keiner mehr nehmen kann und mit dem euch alle Wege offen stehen. Viele gehen in einen Ausbildungsberuf, aber wie in den vergangenen Jahren auch möchten einige noch weiter zur Schule gehen, die Fachoberschule ist ihr Ziel. Darüber freuen wir uns sehr, denn eine gute Ausbildung ist eine wesent-

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liche Voraussetzung für eine zufriedenstellende berufliche Zukunft. Und wer im Beruf zufrieden ist und sich wertgeschätzt fühlt, trägt diese Zufriedenheit auch ins Private. Was ihr aus eurem Leben macht, welche Entscheidungen ihr trefft, werden wir Lehrer nur noch aus der Entfernung verfolgen können. Hier bleiben eure Eltern weiterhin die wichtigsten und verlässlichsten Ansprechpartner und Ratgeber

Ich kann euch nur ein paar Worte mitgeben auf eurem weiteren Lebensweg. Anregungen dazu entnahm ich einer Abiturrede des leitenden Redakteurs des Berliner Tagesspiegels Gerd Nowakowski Das Leben ist garantiert kein ruhiger, geradeaus laufender Fluss. Deswegen kann ich nur raten: stellt euch darauf ein und freut euch darüber. Habt Mut, euch des eigenen Verstands zu bedienen und euch ein eigenes Urteil zu bilden. Dieser Mut erwächst aus der gelassenen Erfahrung, dass wir an Herausforderungen wachsen, dass Neues uns erneuert, und Überraschungen uns klüger machen können. Seid ehrgeizig, setzt euch Ziele, und glaubt nicht, dass allein ein möglichst schnell angestrebter Berufsabschluss darunter zu verstehen wäre.

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Macht das, was ihr für richtig haltet oder woran eure Leidenschaft hängt, engagiert euch für etwas, für das sich einzustehen lohnt. Und ihr werdet feststellen, dass der Mut zur Persönlichkeit durchaus belohnt wird, auch im Berufsleben. Viele Unternehmen wissen nämlich, dass sie nur Erfolg haben in der Zukunft, wenn ihre Mitarbeiter eigenverantwortlich und selbständig denken und handeln und verlässlich sind. Manche grämt sich hier vielleicht, dass ihre Abschlussnote nicht ganz so gut geworden ist, wie sie es sich wünschte. Ich habe einen kleinen Trost: Ihr werdet merken, dass die Abschlussnote mit der Zeit an

Bedeutung verliert und andere Erfahrungen und Qualitäten ebenso wichtig werden. Mit eurem Schulabschluss habt ihr jedenfalls gute Chancen, etwas aus eurem Leben zu machen. Dazu gehört dann vielleicht trotzdem, mal zu scheitern oder das Ziel nicht gleich beim ersten Anlauf zu erreichen. Das ist wie beim Segeln: ihr könnt nicht direkt gegen den Wind auf einen Ort zusegeln. Aber ihr könnt dagegen ankreuzen und mit einer Reihe von Kurswechseln trotzdem das Ziel erreichen. Keine Angst vor Veränderung, möchte ich euch deshalb auf den Weg geben. Veränderung wird euer ganzes Leben begleiten. Ihr könnt diesen Umbrüchen und Herausforderungen nicht ausweichen, selbst wenn ihr wolltet, aber mit Sachverstand und Kreativität bewältigen. Und Veränderungen bedeuten auch Chancen. Dabei werdet ihr erfahren, dass nicht alles in unserer Hand ist, dass wir nicht allein Herr oder Frau unserer Lebensplanung sind. Es gibt Wegkreuzungen, wo wir unverhofft auf neue Wege geraten, ohne

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Vorwarnung neuen Ideen begegnen oder auch auf Menschen treffen, die künftig unser Leben begleiten. Habt auch den Mut, den Zufall zuzulassen, weil er uns mehr gibt, als wir uns selbst vorstellen können. Der Zufall ist das, was uns zufällt. Wir können ihn nicht beeinflussen, wir können aber offen dafür sein und uns nicht vor ihm fürchten. Wo wir dem Zufall begegnen, ist nicht vorhersehbar: Aber der Zufall kann uns mit anderen Menschen zusammenführen. Diese unverhofften Begegnungen können für uns viel entscheidender sein als alles, was wir uns selber an Plänen gemacht haben. Es wäre gelogen, zu sagen, das Leben ist immer nur aufregend und spannend. Das Leben besteht auch aus Alltag, aus Pflichten, aus immer wieder kehrenden Abläufen. Ihr kennt das selber zu Hause. Diese Alltags-Routine ist unvermeidlich. Und in der Bewältigung des Alltags einer Familie liegt durchaus auch Befriedigung, weil man es für die Menschen tut, die man liebt. Aber es sollte in eurem Leben immer mehr geben als nur den Alltag. Weltoffenheit und Wissensdurst sind deshalb die entscheidenden Werkzeuge für ein erfolgreiches und befriedigendes Leben. Und die Neugier. Die Neugier ist das größte Geschenk, weil es uns voranschreiten lässt. Neugier lässt uns neue Erfahrungen machen, sie verändert die Welt und lässt uns neue Orte und neue Menschen kennen lernen. Sie hält uns auch jung, weil sie uns dazu bringt, immer neue Fragen zu stellen –und Antworten zu suchen. Und Neugier ist das beste Mittel, keine Angst vor dieser so komplexen Welt zu haben und sich auf Neues zu freuen. Ich wünsche euch den Mut zur Veränderung. Verliert nie die Neugier. Ergreift den Zufall. Dann, so bin ich überzeugt, steht euch die ganze Welt offen und ein spannendes Leben bevor. Ich wünsche euch dazu viel Glück.

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Wandertag – Ein Ausflug nach St. Englmar Der vorletzte Schultag wurde auch heuer wieder als Wandertag genutzt. An einem nicht ganz so heißen Morgen in diesem heißen Juli 2013 fuhren die Klassen 7, 8, 9 und 10Z mit ihren Klassenlehrerinnen nach St. Englmar, um das Schuljahr mit einer gemeinsamen kleinen Wanderung abzuschließen.

Der Weg führte durch den Kurpark leicht bergauf in den Wald, wo schon nach der ersten halben Stunde Hunger, Durst und kleinere Ermüdungserscheinungen auftraten, sodass eine Pause eingelegt wurde. Nach einer Stärkung folgten wir dem markierten Weg weiter in Richtung Rettenbach, wo das Wellnesshotel „Schmelmerhof“ unser Ziel war. Glücklicherweise verlief der Weg doch weitgehend im Schatten, denn mit der Zeit kam die Sonne heraus und es wurde recht warm. Zügig erreichten wir unser Ziel. Dankbar suchten die Schülerinnen Plätze auf der großen Wiese, die zum Hotel gehört, und packten ihre restlichen Vorräte aus. Ebenso dankbar nahmen die Lehrerinnen einen Tisch auf der Terrasse in Beschlag und labten sich an Cappuccino und Kaffee, schließlich war die Zeit der Kaffeepause schon überschritten. Gut ausgeruht starteten alle dann auf die letzte kurze Etappe bis nach Rettenbach, wo der Bus uns abholte und wieder zurückbrachte. Ein schöner Rundweg, der auch im Winter gegangen werden kann. Na, mal sehen!

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Klasse 7 Klassenleitung: H端lya Karatay

Betzinger Lea Dietl Alina Felde Ricarda Hadziabdic Hanna Piendl Theresa Reichl Lisa Scheuner Christin Sers Giulia Stegbauer Sarah Tahal Esra Weinzierl Sophia Zeitler Nina

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Klasse 8 Klassenleitung: Christine Freese

Bรถlsterl Maren Dietl Julia Ellert Evelina Englberger Sandra Haller Christina Heinrich Katrin Heitzer Selina Huber Kathrin Krause Laura Mayer Katharina Schuller Anja Stegbauer Sandra Weinfurtner Ann-Sophie Wittenzellner Theresa Zettel Michelle

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Klasse 9 Klassenleitung: Doris Dorfner

Art Sarah Eidenschink Katharina Felde Julianna Gimpel Melanie Grübl Ramona Hebauer Beatrice Hromatka Jasmin Ilie Andra Kräh Kathrin Mahler Rebekka Müller Selina Preis Ramona Reimann Hannah Steinbeißer Kristina Täuber Rebecca Tahal Ceyda Volkert Melanie Wuttke Lisa

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Klasse 10 Klassenleitung: Barbara Kasberger

Demirci Melis Dragan Jana Engl Verena Erndl Maria Fichtl Stefanie Hagn Melissa Haimerl Julia Hรถpfl Ramona Kerscher Michaela Mozejko Emilie Schaubeck Alina Schneider Pia Schraml Julia Schrรถder Judith Spanner Corinna Wittmann Lisa

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Klasse 10Z Klassenleitung: Astrid Hundhammer

Artmann Theresa Daschner Vanessa Haas Stefanie Kohl Julia Mihaly Isabell

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Klasse 11Z Klassenleitung: Christiane Wildmann

Seng端n Seren Zettel Denyse

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Wandertag Klasse 7 – Tierpark Straubing Am Mittwoch, den 25.09.2013 fand unser diesjähriger Wandertag statt. Als Ausflugsziel hatten wir uns den Straubinger Tierpark ausgesucht. Pünktlich um 07:50 Uhr gingen wir von der Schule Richtung Stadtplatz los. Nachdem wir uns noch mit Proviant beim Bäcker eingedeckt hatten, liefen wir zum Laga-Gelände hinunter. Dort angekommen mussten wir natürlich zuerst die einzelnen Fitnessgeräte ausprobieren. Nach einigen Balanceakten gingen wir auf den Turm am Fischweiher und genossen den morgendlichen Ausblick. Entlang der Frauenbrünnlstraße erreichten wir unseren eigentlichen Wanderweg, den Straubinger Trimm-Dich-Pfad. Als wir am Spielplatz ankamen, mussten wir leider feststellen, dass dieser schon von anderen Schulklassen in Beschlag genommen war. Also setzten wir unseren direkten Weg zum Tierpark fort.

Nachdem wir das Reptilienhaus besichtigt hatten, gingen wir nach unten zum neuen Tigergehege. Dort trafen wir auf den Zoodirektor Herrn Wolfgang Peter, bei dem wir uns über die neue Tigerdame informierten, die leider noch nicht da war.

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Auch mussten wir mit Bedauern feststellen, dass der sehr beliebte Erdmännchenbau gerade umgebaut wurde. Am Luchsgehege sahen wir dem kleinen Luchsbaby beim Spielen zu. Die Tierpfleger waren gerade dabei, den Luchspapa zur Familie zu lassen, was sich als etwas kompliziertere Angelegenheit herausstellte.

Weiter ging es natürlich erst zum Spielplatz und in den Streichelzoo, wo wir uns etwas länger aufhielten. Nachdem wir das Donauaquarium, das Terrarium, die Pelikane und die Storchenanlage besichtigt hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Ausgang. Hier hielten wir uns einige Zeit an der Schimpansenanlage auf, wo die Tierpfleger die Schimpansen mit Obst fütterten. Die Fütterung stellte sich als eine unvergleichlich lustige Aktion heraus. Es war Zeit den Rückweg anzutreten, wir versammelten uns alle am Ausgang und gingen über den Stadtpark Richtung Stadtmitte los. Natürlich legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp beim Spielplatz ein, wo Giulia ihre Hunde von zu Hause holte. Nach ausgiebigem Wippen und Streicheln der Tiere ging es nun Richtung Theresiencenter weiter. Unser Ausflug war nun zu Ende. Ach übrigens, wir informierten uns nochmals über die Tigerdame, sie ist seit dem 04.11.2013 nun endlich im Tiergarten angekommen und trägt den Namen Suna (was übersetzt heißt: schlankes, rankes Mädchen). Wir hoffen auf viele, kleine Tigerbabys!

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Wandertag Klassen 8, 9 und 10Z – rund um Straubing Eine neblige Kulisse begleitete die 8.Klasse am ersten Schulwandertag. Vom Wetter unbeeindruckt spazierten die Mädchen gutgelaunt um Straubing. Der unterrichtsfreie Tag wurde gemeinsam mit Klassenleiterin Frau Freese sowie Herrn Holzer bestritten. Stadtauswärts, die Donau entlang bis Sossau und zurück über das Stauwerk in Richtung Eisstadion bot der Weg ausreichend Höhepunkte. Neben schönen Picknickbänken wurde der Spielplatz in Sossau voller Freude erobert. Auch angrenzende Maisfelder lieferten weitere Möglichkeiten für kreative Mädchen. Beim Weg über die Donaubrücke bot die Donau selbst zahlreiche attraktive Einblicke. Hupende LkW-Fahrer sorgten zudem für einige Lacher.

Den Tageshöhepunkt bildete die Einkehr am Pulverturm. Aus der dringend herbeigesehnten Toilettenpause entwickelte sich zufällig ein Trainingsbesuch bei den „Straubing Tigers.“ Nachdem anfangs nur zwei Spieler ein paar Aufwärmübungen ausführten, folgten mehr und mehr Eishockey-Cracks, bis sich schließlich die gesamte Truppe auf dem Eis befand. Die Schülerinnen beobachteten sichtlich gespannt das Geschehen. Ihre Favoriten hatten sich ziemlich schnell herauskristallisiert. Zur Krönung des Tages fehlten noch persönliche Andenken von Keeper Bacashihua und weiteren Idolen. Einige Mädchen nahmen ihren ganzen Mut zusammen und versuchten freundlich, diese von den

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auf der Bank sitzenden Spielern zu ergattern. Die Verantwortlichen verwiesen jedoch auf die Trainingspause, die circa eine halbe Stunde später stattfinden sollte. Aufgrund der Kälte drängte das Lehrer-Duo schließlich, zur allgemeinen Unzufriedenheit, zum Aufbruch. Nach zähen Verhandlungen entschloss man sich, 30 Minuten auf dem angrenzenden TrimmDich-Pfad zu verbringen. Diese Ablenkung machte sichtlich Spaß, bevor es nach Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne zurück zu den „Straubing Tigers“ ging. In der angesetzten Trainingspause konnten die Mädchen endlich die ersehnten Fotos und Autogramme ihrer Lieblinge erobern. Folglich endete der Wandertag mit zahlreichen strahlenden Schülerinnen, die so den am nächsten Tag folgenden Unterricht besser verschmerzen konnten. Die Klassen 9 und 10Z starteten am Morgen gemeinsam mit ihren Klassenleiterinnen Frau Hundhammer und Frau Dorfner in den ersten Wandertag des neuen Schuljahres. Ausgestattet mit Brotzeit und Decken ging es zuerst den Donaudamm entlang bis zur Kagerser Schleuse. Von dort aus orientierten wir uns Richtung Alfred-Dick-Park, der unser Zwischenstopp werden sollte. Gut aufgewärmt vom Spaziergang probierten wir gleich die Balancegeräte neben der Eishalle aus. Dabei zeigten sich die wahren Balancekünstler. Aber mit etwas Unterstützung schafften die verschiedenen Geräte auch alle anderen, die es versuchten. Danach gingen wir auf die „Holzinsel“ des Eisweihers, um zu picknicken. Ausgelassen unterhielten sich die Klassen und die Lehrkräfte, bis ihnen nach einer Stunde so richtig kalt wurde, es hatte eben doch schon der Herbst Einzug gehalten. Wir beschlossen, noch in das Café am Tierpark auf eine heiße Schokolade einzukehren, um uns etwas aufzuwärmen. Gesagt, getan! Gestärkt machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Stadtmitte, wo der Wandertag um 12.00 Uhr unter dem Stadtturm beendet wurde. Und genau dann kam auch die Sonne durch den Nebel und es wurde ein wunderschöner Spätsommertag!

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Wandertag Klassen 10 und 11Z – Bowling Zum letzten Wandertag an ihrer Schule hatten die Schülerinnen der Abschlussklassen eine ganz neue Idee. Nachdem der Tiergarten Straubing in den vergangenen Jahren schon mehrfach angesteuert war, entschlossen sich die Mädels einhellig für eine etwas andere Art des Wandertags. Es ging ins Sporthotel Krüger in Ittling zum Bowling. An einem recht kühlen und nebelgrauen Morgen fuhren sie also mit Frau Kasberger und Frau Wildmann nach Ittling. Das Sporthotel Krüger bietet neben einigen Bowlingbahnen auch noch ein „Kinderland“ für die Kleinen, also eher Grundschüler, an. Es gibt dort ein Trampolin, eine Hüpfburg, eine Rutsche und andere Attraktionen, die dann aber auch von unseren „Großen“ noch gern in Anspruch genommen wurden. So verteilten sich die Mädchen auf Bowlingbahn und Kinderland und die Lehrkräfte konnten ganz entspannt einen Kaffee mit Blick auf die Bowlingbahn genießen. Der Vormittag verging rasch und vergnüglich. Zufrieden und auch leicht ausgepowert von den sportlichen Anstrengungen fuhren wir dann bei strahlendem Sonnenschein zurück.

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Kennenlerntage – In Passau auf Erkundungstour Am 9. Oktober 2013 trafen wir uns um 8:00 Uhr, um in unsere langersehnten Kennenlerntage aufzubrechen. Zwei Nächte und drei Tage standen uns nun bevor, damit wir Passau erobern und uns untereinander näher kennenlernen konnten. Unsere Eltern gaben uns in die Obhut unserer Klassenleitung und wir fuhren mit dem Zug Richtung Passau los. Mit einem Lied auf den Lippen amüsierten wir auch die anderen Passagiere im Zug. Songs wie „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ und „Tunnel, Tunnel, Tunnel“ heiterten die Zugfahrt auf. Ausgerüstet mit viel Gummibärchen, Schokoriegeln, Chips und Christins selbstgebackenem Marmorkuchen trafen wir pünktlich in Passau ein, wo uns das Busunternehmen Fürst abholte und in die Jugendherberge auf der „Veste Oberhaus“ fuhr. Dort angekommen, mussten wir leider feststellen, dass wir unsere Zimmer noch nicht beziehen konnten. Also stellten wir unsere Koffer im Gang ab und gingen gleich in die Stadt hinunter. Zuerst tobten wir ausgiebig auf dem Spielplatz am „Dreiflüsseeck“, der Landzunge, wo Inn, Donau und Ilz zusammenfließen. Im Anschluss daran wanderten wir am Inn entlang Richtung Altstadt. Von dort aus gingen wir dann zur sogenannten „Neuen Mitte“, wo wir alle eine kleine Mittagspause einlegten und bereits in kleineren Gruppen die Stadtgalerie unsicher machten.

Pünktlich trafen wir uns im Anschluss zur Stadtführung. Unsere Stadtführerin, Frau Franziska Lindinger, begrüßte uns herzlich in Passau. Wir gingen durch die Altstadt und sie erklärte uns, dass das Hochwasser im Sommer 2013 noch schlimmer war als im Jahre 1954. Damals hatte die Donau einen Wasserstand von 12 Metern, heuer war es noch ein Meter mehr. Der Stand der Donau betrug ca. 13 m (normalerweise 4,50 m), die Höhe des Inn mehr als 10 m. Vorbei am Hotel „Wilder Mann“, in welchem im Jahre 1862 Sissi, die Kaiserin von Österreich genächtigt hatte, erreichten wir das Alte Rathaus. Wir gingen hoch zu den Rathaussälen, die von italienischen Dombaumeistern im 17. Jahrhundert im Barockstil gebaut wurden. Der große Rathaussaal beinhaltet ein Bild über die Nibelungensage. Es zeigt die Ankunft Kriemhilds in Passau. Dieses Bild wurde von Ferdinand Wagner, einem Passauer Künstler gestaltet. Im kleinen Rathaussaal durften wir uns auf die Stüh-

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le setzen und das Deckengemälde betrachten, auf dem die Donau als üppige Frau, der Inn als Muskelprotz mit entwurzeltem Baum und die Ilz als dunkelhaariges Engelchen dargestellt sind. Frau Lindinger zeigte uns auch das Kloster Niedernburg, wo Gisela von Bayern, die als 12-jährige mit dem 18-jährigen König Stefan von Ungarn verheiratet worden war und nach seinem Tod dort lebte, bestattet ist. Sie erklärte uns auch einiges über die Wallfahrtskirche Maria Hilf, wo noch heute einige Gläubige betend und auf Knien die 321 Stufen hochsteigen. Durch die zentrale Lage Passaus an drei Flüssen und die Nähe zu den Salzlieferanten in Hallein war Passau der Salzumschlagsplatz des Mittelalters in Mitteleuropa. Das Salz wurde auf dem Inn nach Passau transportiert. Von hier aus waren in besten Zeiten bis zu 200 Pferde täglich auf dem Goldenen Steig nach Böhmen unterwegs, von denen jedes etwa 150 kg Salz trug, insgesamt pro Woche bis zu 180.000 Kilogramm. Durch den Salzhandel wurden viele Passauer Bürger reich und selbstbewusster gegenüber den Bischöfen, die die Stadt regierten. Es kam zu mehreren Auseinandersetzungen um die Stadtherrschaft. Mit so viel Wissen und Details über die Handelsstadt im Mittelalter verließen wir das Alte Rathaus. Nun gingen wir Richtung Residenzplatz, wo uns Frau Lindinger einiges über den barocken Wittelsbacher Brunnen erzählte. Erbaut wurde der Brunnen 1903 zum Gedenken an die 100-jährige Zugehörigkeit der Stadt Passau zu Bayern. Er zeigt drei Engel, die die drei Flüsse darstellen. Der Inn wird mit dem Engel mit Fischerhut dargestellt, die Ilz trägt Perlen und die Donau Getreide auf dem Haupt. Als nächstes gingen wir zum Inn hinunter, wo uns unsere Stadtführerin den sogenannten „Fünferlsteg“ zeigte, welcher so bezeichnet wurde, weil man bis 1976 fünf Pfennige Brückenmaut bezahlen musste. Über einen kleinen Schleichweg schleppten wir uns mit unseren letzten Kräften zum Dom St. Stephan. Im Domhof angekommen, erzählte uns Frau Lindinger, dass der Dom die größte katholische Domorgel der Welt hat. Nun durften wir uns den Dom in aller Ruhe ansehen. Auch eine umfangreiche und sehr detaillierte Stadtführung hat ein Ende. Wir bedankten und verabschiedeten uns von Frau Lindinger. Nach großem Bitten und Betteln überzeugten wir unsere Lehrkräfte, mit dem Bus nach oben zu fahren und auf die Wanderung zur Veste Oberhaus zu verzichten. Dort angekommen bezogen wir als erstes unsere Zimmer und gingen im Anschluss zum Abendessen. Nach einem ruhigen Spieleabend mit Activity und einem nicht endenden Mensch-Ärgere-Dich-nicht-Turnier beendeten wir diesen Tag. Es war Zeit zu schlafen! Am nächsten Morgen brachen wir nach einem ausgiebigen Frühstück auf, um eine Ilzwanderung zu machen. Vorbei an Wiesen und Feldern und der Burgruine Hals kamen wir an der Ilz an. Dort ließen wir die friedvolle Umgebung auf uns einwirken. Am Badesteg angekommen, mussten wir uns natürlich nochmal eine Runde auf dem Spielplatz austoben.

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Wir wanderten dann bis zur Triftsperre, gingen durch den Tunnel und über einen weiteren Wanderweg bis zur Bushaltestelle. Mit dem Bus fuhren wir nun zur Schiffsanlegestelle an der Donau. Bequem vom Schiff aus genossen wir einen unvergesslichen Ausblick auf die Stadt Passau und die Mündungen der drei Flüsse Donau, Inn und Ilz mit ihren unterschiedlichen Färbungen. Über Bordlautsprecher wurden uns zahlreiche Informationen mitgeteilt. Als es leicht zu regnen anfing, spielten sie gerade einen Wiener Walzer, dem einige von uns nicht widerstehen konnten und ein kleines Tänzchen hinlegten.

Kaum war die Schiffsfahrt vorbei, begann es in Strömen zu regnen, wir machten uns flott auf den Weg zum Bus und fuhren wieder hoch zur Jugendherberge. Nun hatten wir endlich mal Zeit für uns. Nach einem üppigen Abendessen versammelten wir uns wieder im Gruppenraum. Beim Spieleabend konnten wir unseren Teamgeist stärken mit Spielen wie Eisscholle und dem Zauberstab von Frau Whitehead. Im Anschluss tanzten wir mit Frau Karatay noch Waka Waka von Shakira. Nachdem wir noch eine halbe Stunde Stadt-Land-Fluss gespielt hatten, gingen wir in die Zimmer, um zu packen, denn am nächsten Tag stand die Abreise bevor. Am nächsten Morgen packten wir unsere letzten Habseligkeiten zusammen und brachen die Heimreise an. Der Bus stand schon bereit, um uns abzuholen und zum Bahnhof zu bringen. Dort angekommen sperrten wir unser Gepäck ein und machten uns nochmals auf eine Shoppingtour. Müde und mit vielen Eindrücken über die Universitätsstadt Passau fuhren wir mittags mit dem Zug wieder nach Hause. Dort wurden wir von unseren Eltern herzlich begrüßt. Nun konnten wir in unser wohlverdientes Wochenende starten, um uns von den Strapazen dieser wunderschönen Klassenfahrt zu erholen.

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Theaterbesuch der Klassen 10 und 11Z – „Macbeth“ von William Shakespeare Der alljährliche Theaterbesuch der Abschlussklassen wurde heuer mit besonderer Spannung erwartet, schließlich stand die Tragödie Macbeth von William Shakespeare auf dem Programm des Landestheaters Niederbayern und die vorab bekannt gewordenen Kritiken versprachen ein eher eingeschränktes Vergnügen. Sprachen sie doch einhellig vom Blutrausch, dem Macbeth erliegt, sowie von teils sehr drastischen und ekelerregenden Szenen.

Diese Aufführung entsprach sicher nicht dem, was Theaterbesucher in der Regel erwarten. „Einfach zurücklehnen und einen schönen Theaterabend genießen, ist bei ihnen nicht“, beschrieb es Florian Welle in der Süddeutschen Zeitung vom 17.09.2013. So vorgewarnt und dennoch erwartungsvoll gingen die Schülerinnen mit Frau Wildmann und Frau Freese also am Vormittag des 24. September ins Straubinger Stadttheater, um die Entwicklung des eher schwachen und unschlüssigen Macbeth zum grausamen Tyrannen und machtbesessenen Mörder zu verfolgen. Hier nun einige Eindrücke von Schülerinnen, die sie im Anschluss formuliert haben: „Ich habe mir Macbeth ganz anders vorgestellt, es war viel moderner, als ich gedacht habe. Manchmal gab es Einschübe, die überhaupt nicht zum Thema gepasst haben. […] Manchmal waren die Einschübe aber ganz lustig und haben einen wieder ‚aufgeweckt’.“ „Ich fand das Stück sehr modern interpretiert und aufgeführt. Allerdings habe ich das am Anfang mit den Clowns nicht verstanden, da ich finde, dass dies nicht zum Stück passte. Den Rest habe ich gut

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verstanden und fand, dass es auch ohne die verschiedenen Hintergründe (hier gemeint: das Bühnenbild) zu sehen, gut zu verstehen war. Die Charaktere wurden überzeugend von den Schauspielern gespielt.“ „Ein paar Szenen waren meiner Meinung nach zu krass bzw. nicht jugendfrei.“ „Da dieses Stück sehr gewalttätig und mit Tod verbunden war, hat es mir nicht so gut gefallen. Ich finde, man muss dies schon mal gesehen haben, aber ich würde es mir nicht mehr anschauen.“ „Es gab sehr verwirrende Abschnitte und es war sehr blutig. […] Macbeth war sehr kindisch und verdiente den Platz des Königs nicht.“ „Das Theaterstück ‚Macbeth’ wurde gut in Szene gesetzt. Man konnte viel sehen und man konnte schnell verstehen, worum es ging. Die Schauspieler haben ihre Rollen sehr gut gespielt. Auch wenn auf der Bühne nicht viel war, konnten sie die verschiedensten Szenen gut spielen.“ Auch wenn die Eindrücke sehr gemischt waren, überwog doch das Interesse und ein weiterer Theaterbesuch wurde angedacht. Dann aber am Abend und ein „richtiges und schönes“ Stück. In Regensburg wird in dieser Saison „Romeo und Julia“ gegeben…

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Bewerbungstraining für die Abschlussklassen – Barmer GEK Die Abschlussklassen trafen sich am 1. Oktober 2013 mit Frau Holmer von der BarmerGEK, um ein abschließendes Bewerbungstraining zu absolvieren, denn nach der Abschlussfahrt wollten die Mädchen so richtig durchstarten, Bewerbungen und nochmals Bewerbungen schreiben, damit sie einen der begehrten Ausbildungsplätze in ihrem Traumberuf ergattern können. Frau Holmer begrüßte die Mädchen, stellte sich vor und erklärte, dass sie wüsste, wovon sie spricht, hat sie doch Kinder im Alter der Mädchen. Nachdem alle die Namenskarten beschriftet hatten, ging es auch schon los. Zuerst sollten sich die Schülerinnen zu ihren Berufswünschen äußern: Bürokauffrau, Krankenpflegerin, Erzieherin, Bankkauffrau, Speditionskauffrau, Steuerfachangestellte, aber auch die FOS wurden genannt. So unterschiedlich wie die Wünsche sind, so sind auch die Wege ins Berufsleben ganz verschieden: schulisch, betrieblich, dual. Wichtig sei, dass man Eigenschaften wie Kontaktfreude, Kreativität, Durchsetzungsvermögen oder Flexibilität mitbrächte. Bei der Berufsfindung könnten das BIZ, das persönliche Umfeld, die IHK, Berufsverbände oder auch das Internet behilflich sein. Wichtig sei auf jeden Fall, dass man frühzeitig beginnt, Bewerbungsfristen einhält, persönliche Kontakte nutzt, selbstständig recherchiert, Job- und Ausbildungsmessen besucht, sogenannte Schnuppertage und Praktika absolviert sowie Anzeigen in Zeitungen oder im Internet beachtet. Diese Anzeigen können hilfreich sein, denn sie geben oftmals Auskunft über den Arbeitsplatz, zum Unternehmen, zu den Anforderungen und zum Profil, aber auch zu den Karrierechancen, zum Start und zur Dauer der Ausbildung. Häufig enthalten sie die gewünschte Bewerbungsform, Angaben zum Auswahlverfahren, die Kontaktadresse sowie den Ansprechpartner. Nun wurde noch einmal auf den Inhalt der schriftlichen Bewerbung eingegangen. Die Mädchen konnten hier einbringen, was sie im Unterricht gelernt hatten und Frau Holmer freute sich über das abrufbereite Wissen. Sie wies noch kurz darauf hin, dass man mit einem Anschreiben viel bewegen könne und deshalb sehr kreativ sein sollte.

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Nach einer gesunden Brotzeit ging es mit dem Vorstellungsgespräch weiter. Frau Holmer erklärte den Schülerinnen, auf welche Fragen sie nicht antworten müssen und welche Fragen man bei einem Vorstellungsgespräch stellen könne. Die Fragen zum äußeren Erscheinungsbild, zur Sitzhaltung oder zur Pünktlichkeit waren den Schülerinnen nicht fremd, sie waren schließlich im letzten Schuljahr Thema des Projektunterrichtes. Anschließend wurde auf das Assessmentcenter hingewiesen und Übungen durchgeführt. Zum Beispiel sollte in Partnerarbeit jede Schülerin die andere in zwei Minuten vorstellen. Die übrigen sollten bewerten. Die Mädchen stellten fest, dass manche recht unsicher wirkten, nicht in die Klasse schauten oder dass manches sehr werbewirksam rüberkam, aber die Zeit nicht eingehalten wurde usw. Danach erfolgte ein Argumentationstraining. Hier sollte dargelegt werden, wer von den zahlenden Gästen an einem Segeltörn teilnehmen darf. Im Vorfeld war ein Missgeschick passiert, sodass ein Gast nicht daran teilnehmen durfte. Es mussten jetzt Argumente gefunden werden, warum gerade er derjenige sei, der unbedingt die Reise antritt. Zu den Reisenden gehörten eine Kampfsportlerin, die Mutter eines elfjährigen Kindes, das Kind, ein Arzt, ein Antarktisforscher, eine berühmte Schauspielerin, eine Zauberin, eine Gitarristin, eine Politikerin, ein Handwerksmeister, ein mittelständischer Unternehmer und eine Person, die viele Fremdsprachen spricht. Alle Schülerinnen haben sich sehr große Mühe gegeben und die Beobachter hatten ihren Spaß an der Argumentation. Mit dieser Übung war der Vormittag auch schon vorbei. Die Mädchen bedankten sich für den informativen und kurzweiligen Unterrichtstag.

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Ausbildung und Beruf – Bewerbertraining bei der AOK Mit einem freundlichen guten Morgen begrüßte Frau Silke Buchner die Klassen 9 und 10Z, die morgens um 8.00 Uhr durch den grauen Nieselregen zu ihr kamen, um sich auf ihre Bewerbung vorzubereiten. Nachdem sich alle von ihren nassen Jacken befreit hatten, ging’s auch schon los. Im großen Saal der AOK war alles vorbereitet und die Mädchen äußerten sich zu ihren Berufswünschen und –plänen. Auch wenn einige noch keine konkreten Vorstellungen hatten, wussten sie doch, wie wichtig es ist, gut vorbereitet in ein Bewerbungsgespräch zu gehen. Frau Buchner erläuterte dann den Ablauf des Vormittags:    

Die Schülerinnen sollten lernen ihre Fähigkeiten, Neigungen und Schwächen zu erkennen. Sie sollen lernen, sich schriftlich zu bewerben. Ein Einstellungstest wird mit ihnen geprobt. Der Schwerpunkt am Schluss liegt auf dem Einüben eines Vorstellungsgesprächs.

Um die eigenen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen zu erkennen und einzuordnen, riet Frau Buchner den Schülerinnen sich mit Eltern oder Freunden zu beraten. Oft schätzt man sich selbst ja ganz anders ein, als die anderen einen sehen. Da ist es eine große Hilfe, sich von Familie und Freunden beraten zu lassen, um sich selbst möglichst objektiv einzuschätzen. Diese Arbeit muss jede Schülerin selbst erledigen. Konkreter wurden dann die Tipps für das richtige Abfassen einer schriftlichen Bewerbung. Hier kommt es vor allem darauf an, die Stellenanzeige genau zu analysieren und dann ein eigenständiges und individuelles Schreiben zu verfassen. Selbstverständlich muss alles sauber und fehlerfrei sein. Bewirbt man sich zum Beispiel um einen Praktikumsplatz, sollte man vorher den Betrieb anrufen und sich gezielt erkundigen. Dazu ist es hilfreich sich vorher die Fragen aufzuschreiben und vor allem den zuständigen Ansprechpartner zu erfragen. Hat man

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dann die Unterlagen abgeschickt, sollte man ruhig nach etwa 3 bis 4 Wochen einmal nachfragen, ob die Bewerbung angekommen ist. Mit diesen Hinweisen beendete Frau Buchner den ersten Teil des Vormittags und lud die Schülerinnen zu einer kleinen Stärkung ein. Brezen und Getränke warteten schon und gerne nahmen die Schülerinnen das Angebot einer Pause an. Nach dieser Stärkung ging es dann zum eher praktischen Teil. Frau Buchner teilte einen Einstellungstest aus und ließ die Mädchen diesen bearbeiten. Fast niemand schaffte es, den Test in der vorgegebenen Zeit komplett zu bewältigen. Dies ist aber Absicht, meinte die Dozentin, denn es wird neben Wissen auch gleichzeitig der Umgang mit Stress getestet. Dann kam das Vorstellungsgespräch. Nachdem sich alle darauf geeinigt hatten, dass Kleidung, Make-up, Frisur und Schmuck sehr dezent gehalten sein sollten, „bewarben“ sich zwei Schülerinnen bei Frau Buchner, während die anderen das Verhalten beobachteten und Plus- und Minuspunkte notierten. Schon bei der Begrüßung kann man Fehler machen, besonders wichtig ist es hier, seinen Namen und den Vornamen deutlich zu nennen. Frau Buchner gab den Mädchen den Tipp, sich wie der Geheimagent 007 vorzustellen. „Mein Name ist Bond, James Bond.“ So kann man Missverständnisse vermeiden. Ebenso wichtig sind natürlich ein offener Blick und eine richtige Sitzhaltung. Schnell verging auf diese Weise der interessante Vormittag. Ausgerüstet mit Material, vielen guten Tipps und Ratschlägen bedankten sich die Schülerinnen bei Frau Buchner und verließen die AOK. Nun steht einer erfolgreichen Bewerbung nichts mehr im Weg.

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Projekt: Jugendarbeitsschutzgesetz Zwei Schülerinnen der 9. Klasse sollen ein Team mit zwei Schülerinnen der 8.Klasse bilden. „Aber die kennen wir doch gar nicht richtig!“, ist die erste Reaktion. Macht nichts, die lernt ihr schon kennen! Außerdem ist die Teambildung heute die leichteste Übung, es kommt nämlich noch viel dicker! Kurze Einführung durch die Lehrkräfte: „Das Projekt, das uns heute den ganzen Tag beschäftigen wird, erfordert von euch zunächst, dass Ihr euch mit Hilfe der ausgelegten Literatur und der PC´s in die Thematik des Jugendarbeitsschutzgesetzes einlest.“ „Das haben wir doch noch gar nicht gelernt!“. Genau das ist von den Lehrern ja so gewollt. Das gründliche Lesen und Textverständnis zu trainieren ist eine der Aufgaben, die sie sich für heute vorgenommen haben. „So ein Gesetzestext ist aber extrem schwer zu verstehen. Wir finden da gar nichts!“ Also nochmals darauf hingewiesen, dass es darum geht, sich gründlich in ein Thema einzuarbeiten. Konzentration ist gefordert! Nun kommt der Lehrer schon wieder mit einer neuen Aufgabe! Jede Gruppe bekommt ein Blatt, auf dem sie eintragen soll, wer welche Aufgabe bis wann zu erledigen hat. „Wie sollen wir das machen, wir erledigen ja alles gemeinsam!“ Alles gemeinsam zu erledigen macht Spaß, lässt sich aber in der gegebenen Zeit nicht machen. Ohne Arbeitsteilung ist die Aufgabenstellung nicht zu bewältigen. Es sollen ja die vorliegenden Fälle zum Jugendarbeitsschutzgesetz gelöst sowie die Problemstellung und die entsprechende Lösung ansprechend und übersichtlich auf einem Plakat dargestellt werden. Dieses Plakat soll im Anschluss von jeder Gruppe präsentiert werden. „Endlich kommt eine Aufgabe, die wir kennen! Ein Plakat gestalten und vorstellen haben wir schon öfter gemacht!“ Na also, ist doch gar nicht so schlimm! Bravo, die meisten Plakate sind gut gelungen! Aber dass die Mitschüler die Plakate und die Präsentationen bewerten – und die sind ziemlich ehrlich – ist gewöhnungsbedürftig. So, bevor wir in die Mittagspause gehen, erarbeiten die Schülerinnen noch ein kurzes Gespräch, das wir im Rollenspiel am Nachmittag vortragen und filmen wollen. Dabei soll der Chef auf Verstöße gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz hingewiesen werden. Ein höfliches, aber bestimmtes Auftreten ist gefragt, eine gute Argumentation und Beharrlichkeit. Ungläubige Gesichter im ganzen Klassenzimmer. „Vor drei

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Klassen sollen wir etwas vorspielen! Der Lehrer spielt den Chef? Was, und gefilmt soll das auch noch werden!“. „Das können wir nicht.“ Na und ob ihr das könnt! Ihr werdet schon sehen. Am Nachmittag geht dann alles ganz schnell. Die „Schauspieler“ sind gleich gefunden und es sind erfreulich viele Schülerinnen der 8. Klasse dabei. Fast alle Schülerinnen meistern die Anforderungen hinsichtlich Auftreten, Höflichkeit und Bestimmtheit sehr souverän. Allerdings gibt es unterschiedliche Ansatzpunkte, wie der Chef dazu gebracht werden soll, das Jugendarbeitsschutzgesetz einzuhalten. „Wenn ich an diesem Tag frei bekomme, um für die Prüfung zu lernen, könnte ich ja dafür am Samstag arbeiten!“ Gut, ein Kompromissvorschlag kommt beim Arbeitgeber bestimmt gut an! „Wenn Sie mich so lange arbeiten lassen, werde ich meine Rechte gerichtlich geltend machen!“, führt dann vielleicht doch eher zu einem angespannten Betriebsklima. Das mit dem Filmen war zum Schluss doch ganz lustig, oder? Außerdem konnte man die Gespräche damit im Anschluss viel besser bewerten. Was bleibt als Fazit? Ein Projekt wie dieses nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, ist aber für die Schülerinnen eine willkommene Abwechslung im Schulalltag. Die reine Stoffvermittlung tritt in den Hintergrund, dafür werden soziale Kompetenzen und die Methodenkompetenz geschult. Die Klassen wachsen zusammen und das Schulklima verbessert sich. So war es dann ein wirklich erfolgreicher Schultag.

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Abschlussfahrt – Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin – unter diesem Motto stand die Abschlussfahrt der 10. und der 11. Klasse in diesem Jahr. An der Schule bestiegen wir, Schülerinnen und Frau Stadler und Frau Kasberger, unseren kleinen Bus der uns nach Berlin bringen sollte. Zügig ging es auf der Autobahn Richtung Norden und damit die Zeit nicht zu lang wurde, fanden sich Kartenspieler zusammen, die sich während des Zockens im Bus nebenbei ihre Frisuren verschönern ließen. Mädelskram also. Schon früh erreichten wir unsere Jugendherberge am Wannsee. ein großes Gebäude mit direktem Zugang zum See. Die Zimmer waren schnell verteilt, der Garten erkundet und nach einem schmackhaften Abendessen ging es mit der S-Bahn ab in die Stadt. Berliner Luft schnuppern, das Brandenburger Tor, den Reichstag in Augenschein nehmen und „Unter den Linden“ flanieren, die vielen Lichter bestaunen, im Sony Center vorbeischauen, all das verschaffte einen kleinen Vorgeschmack auf die zu erwartenden Dinge. Unser Besuch gliederte sich einmal in das sightseeing, dh, Stadtrundfahrt mit dem Bus und dem Schiff, dann Berlin politisch mit Besuch von Bundestag, der gerade im Umbau war. Wir erlebten live den Abbau der Stühle der FDP. Natürlich durfte ein Besuch des Bundesrates nicht fehlen, gab es dafür doch Zuschüsse und der zunächst mit viel Skepsis bedachte Nachmittag entpuppte sich als kurzweilige Diskussion über das Jugendschutzgesetz. Die Schülerinnen und Lehrkräfte vertraten die Länder und trugen Frau Präsidentin Judith Schröder ihre Argumente für und wider die

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altersabhängige Ausgehzeit vor. Frau Präsidentin konnte zum Schluss verkünden, dass alles so bleibt wie es ist, denn die Mehrheit schloss sich dieser Gesetzesvorlage an. Natürlich durfte auch ein Besuch im Bundeskanzleramt nicht fehlen. Zu unserem Leidwesen mussten wir Abschied von mitgebrachten Getränken nehmen, die die Sicherheitskontrollen nicht passieren durften, die Angst, dass einige wegen vergessener Ausweise nicht mit zur Kanzlerin konnten, erwies sich Gott sei Dank als unbegründet. Wir waren da, die Kanzlerin nicht – schade Angela. So besichtigten wir nur die Arbeitszimmer, bestaunten den riesigen Kabinettstisch und knackten auch den unterkühlten Gästeführer mit unserem bayrischen Charme. War er zunächst sehr ablehnend, ließ er sich dann fröhlich lächelnd mit uns fotografieren. Natürlich lernten wir auch das kulturelle Berlin kennen, Madame Tussaud’s , das Naturkunde- und das Pergamonmuseum standen auf dem Plan. Madame Tussaud´s überzeugte mit ihren Wachsfiguren aus Politik und Showbiz, wobei der echte Bill Clinton vor dem Adlon von einigen Schülern und Frau Stadler auch bestaunt worden war. Im Naturkundemuseum wartete ein riesiges Dinosaurierskelett auf uns und das Pergamonmuseum entführte uns in die Welt des alten Babylon, spannend war das insbesondere wegen einer hervorragenden Führung, die uns die Antike sehr spielerisch näher brachte. Museum – so gar nicht langweilig. Natürlich war auch Zeit zum Shoppen und die beiden Lehrkräfte machten es möglich, dass Primark seinen Umsatz in einer einzigen Stunde beträchtlich steigern konnte; aber auch das Hard Rock Café und

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diverse Souvenirshops konnten von unserer Anwesenheit profitieren. Damit die Abende nicht zu langweilig wurden, besuchten wir eine Jugenddisco, das Matrix. So praktisch, dass unsere S-Bahn direkt zum Warschauer Platz fuhr. Total gestylt und auf schwindelerregend

hohen Absätzen machten sich die Schülerinnen auf den Weg. Den besorgten Blicken ihrer Lehrerinnen setzen sie ein lässiges, „diese Schuhe sind so bequem, wir brauchen keine Chucks“, entgegen. Eine Fehleinschätzung wie sich am Ende des Abends herausstellte. Geschwollene Füße und Blasen machten den Heimweg in Schuhen für einige unmöglich. Großzügig verteilten Lehrerinnen und manche Schülerin ihre Socken, so dass der Weg zur und von der S-Bahn nicht barfuß zurückgelegt werden musste. Der letzte Abend gehörte der Show, dem Friedrichstadtpalast, der mit seiner Aufführung ins ferne, glitzernde Las Vegas entführte. Ein gelungener, kurzweiliger Abend, der Lust auf eine weiteren Besuch in Berlin machte, denn da waren sich alle sicher, als wir am Freitag das regnerische Berlin verließen, wir kommen wieder.

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Baumbank – „Unsere Schule soll noch attraktiver werden“ Unter dem Motto „Unsere Schule soll noch attraktiver werden“ wandte sich die Sparkasse Niederbayern Mitte im Mai 2013 an die Schulen der Region. Alle Schulen waren aufgerufen, sich mit einem Projekt zu beteiligen, das die Attraktivität der Schule erhöht. Dafür stand pro Schule ein Betrag von maximal 1.500 Euro zur Verfügung. Diese Chance ließen wir uns nicht entgehen und es wurde für den neuen Schulhof eine Baumbank angeschafft, die nun unseren neuen Pausenhof ziert und den Schülerinnen in der Pause oder in Zwischenstunden die Möglichkeit bietet, sich gemütlich unter den alten Kastanien zu entspannen. Am Mittwoch, den 09. Oktober kam daher Herr Peter Steinbeißer, Leiter der Sparkasse Straubing-Ost in die Schule und überreichte Frau Wildmann den ausgelobten Geldbetrag.

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Führung: Auf jüdischen Spuren durch Straubing Der 9. November wird auch als „Schicksalstag der Deutschen“ bezeichnet. Er ist ein besonderes Datum in der deutschen Geschichte, da auf ihn eine Reihe von Ereignissen fällt, die in der Geschichte Deutschlands einen Wendepunkt markierten: z. B. die Revolution von 1848/1849, die Novemberrevolution 1918, der Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 und der Fall der Berliner Mauer 1989. Ein Ereignis, das bis heute einen bitteren Beigeschmack bei allen Deutschen verursacht, ist die sogenannte Reichspogromnacht vom 9. November 1938. In dieser Nacht gingen zahlreiche Synagogen in Flammen auf, wurden jüdische Geschäfte und Wohnhäuser geplündert, zerstört und in Brand gesetzt, aber auch Juden verhaftet und interniert oder sogar getötet. Polizei und Feuerwehr hatten damals Weisung, nur nichtjüdisches Eigentum zu schützen.

Zum 75. Jahrestag dieses schrecklichen Ereignisses begaben sich die Klassen 9 und 10Z am 12. November in Straubing auf jüdische Spuren in Straubing. Herr Scharrer, ein pensionierter Gymnasiallehrer und Hobbyhistoriker, war unser kompetenter Führer durch die jüdische Kultur in Straubing.

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Ausgangspunkt war die Synagoge in der Wittelsbacher Straße, die wir besichtigen durften. Herr Scharrer erklärte, dass dies das das einzige jüdische Gotteshaus in Niederbayern sei und als einiges der wenigen in Deutschland vom Anschlag der Nationalsozialisten verschont blieb. Er erläuterte uns, dass der siebenarmige Kerzenleuchter und der Judenstern die wichtigsten Symbole des jüdischen Volkes seien. Die sieben Arme stellen die sieben Tage der Woche dar. Neben der 7 haben die Zahlen 4 und 12 eine besondere Bedeutung in der jüdischen Religion. Die Vier symbolisiert die vier Evangelisten bzw. die vier Windrichtungen und die Zwölf soll die Vollkommenheit und die Anzahl der jüdischen Stämme symbolisieren. In der Synagoge gibt es 12 Brüstungsbögen. Auch der Judenstern trägt Symbolcharakter, denn das nach unten zeigende Dreieck soll sagen, dass Gott vom Himmel auf die Erde schaut und das nach oben zeigende bedeutet, dass die Menschen sich mit ihrem Glauben an Gott wenden. Die sechs Zacken des Sterns sind die sechs Werktage und die Mitte stellt den Sonntag dar. Weiterhin erfuhren wir, dass der Architekt der Straubinger Synagoge sich im Baustil an alten Synagogen orientiert hat, aber natürlich auch den damals gebräuchlichen Jugendstil genutzt hat. Rundherum finden wir üppige Rosenranken. Die Thora befindet sich im Altarbereich hinter einem Vorhang. Sie darf nicht berührt werden. Die jüdische Gemeinde Straubing hat ca. 1.000 Mitglieder und ist nach München die zweitgrößte Bayerns. Nach den vielen Informationen gingen wir vor die Synagoge und schauten uns die Stolpersteine an, die zu Ehren getöteter jüdischer Bürger verlegt wurden. Wir erfuhren, dass es solche Stolpersteine überall in Deutschland gibt, um an jüdische Menschen zu erinnern. Unser Weg führte uns weiter in die Rosengasse, die früher den Namen Judengasse trug, denn sie gehörte zum jüdischen Viertel der Stadt Straubing. In einem ehemaligen jüdischen Haus ließ der Besitzer einen Grabstein einmauern, den wir besichtigten. Obwohl viele von uns schon oft durch diese Gasse gegangen sind, hatte ihn vorher niemand wirklich beachtet. Herr Scharrer erzählte uns vom Leben der Juden in Straubing während der Nazizeit und vom jüdischen Friedhof. Wir werden uns im Unterricht weiter mit dem Thema beschäftigen, denn wir haben noch viele offene Fragen. Wir bedankten uns bei Herrn Scharrer für den spannenden und interessanten Nachmittag.

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„Hier stinkt’s – ein Stück des „ueTheaters“ aus Regensburg Wie schon im vergangenen Jahr besuchten auch heuer wieder die Schülerinnen der achten Klasse eine Theateraufführung des ue-Theaters Regensburg. Im „Theater im Alten Schlachthof“ zeigte die kleine Theatertruppe ihr Stück, das sich mit dem Thema Mobbing unter Schülern befasst. Marko und Tine, zwei Schüler zwischen 12 und 16 Jahren, zeigen in den Rollen als Mobbingopfer und -täter die verschiedenen Facetten von Mobbing in der Schule. Marko, das Mobbingopfer, schildert seinen Alltag und seine verzweifelten Versuche, sich aus dieser Rolle zu befreien, während Tine, die Rädelsführerin der Mobbinggruppe, aus ihrer Sicht die Situation erzählt. Bei aller Coolness stellt sich schnell heraus, dass auch sie unter Druck steht und den Erwartun-

gen der Eltern entsprechen muss. Auf einer Klassenreise kommen sich die beiden in einer dramatischen Situation näher und die Geschichte endet versöhnlich, zeigt aber auch, dass die seelischen Verletzungen nicht so leicht geheilt werden können. Mit großer Anteilnahme folgten die Schülerinnen der Handlung auf der Bühne. In der anschließenden Diskussion mit den Schauspielern, mehr aber noch in der Schule erzählten sie von eigenen Erfahrungen. Einhellig waren sie der Meinung, dass Mobbing zu verurteilen ist, da es einen Menschen zerstören kann.

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„Weihnachtstrucker“ der Johanniter In der vorweihnachtlichen Zeit ist es bei uns jetzt schon seit einigen Jahren zur Tradition geworden an der Aktion "Weihnachtstrucker" der Johanniter teilzunehmen. In den Klassen werden die Packlisten verteilt und die Schülerinnen organisieren dann die Zusammenstellung der Päckchen. Lebensnotwendige Grundnahrungsmittel wie z. B. Mehl, Zucker, Reis, Nudeln und auch manche Süßigkeiten wie Schokolade und Kekse sowie einige Drogerieartikel wurden fleißig eingepackt. Unsere Schülerinnen verzierten dann noch die Kartons mit weihnachtlicher Deko. Auch unsere Lehrer machten sich die Arbeit und packten einige Päckchen. Die Klassensprecherinnen und Frau Kasberger verluden dann die Pakete ins Auto und fuhren das Ganze zu einer der Annahmestellen. Die ehrenamtlichen Fahrer des Johanniter-Weihnachtstruckers bringen jedes Jahr viele tausend Päckchen zu hilfebedürftigen Familien nach Osteuropa. Um Schwierigkeiten am Zoll zu vermeiden und vor Ort gleichwertige Päckchen verteilen zu können, darf man nur die auf der Liste genannten Artikel einpacken. Durch Schnee, Matsch und Schlamm bahnt sich der JohanniterWeihnachtstrucker jedes Jahr seinen Weg zu den Familien in entlegenen Dörfern in Osteuropa. Ärmliche Hütten und notdürftig geflickte Häuschen säumen den Straßenrand. Überall fehlt es am Nötigsten. Die Menschen hier leiden oft Hunger, selbst mitten in Europa. Denn schon die Grundversorgung ist nicht ausreichend. Hier in Albanien, Bosnien und Rumänien, den armen Ländern Osteuropas, treffen die Helfer der Johanniter auf Bedingungen, wie wir sie uns in Deutschland kaum vorstellen können. Jedes Jahr aufs Neue ist der Weihnachtstrucker eine wunderbar gelungene Aktion mit Herz, an der wir gerne teilnehmen.

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Weihnachtsfeier 2013 Feste und Feiern gehören genauso zum Schulalltag wie Arbeit, Lernen und Prüfungen. Unsere Weihnachtsfeier bei den „Barmherzigen Brüdern“ ist jedes Jahr ein besonders schönes und feierliches Ereignis. Zum einen genießen wir die sehr familiäre Atmosphäre mit Kerzen, Musik und weihnachtlichem Ambiente, für welche Pastoralreferent Herr Gerhard Kaiser immer sorgt. Zum anderen planen die Schülerinnen gemeinsam mit ihrer Religionslehrerin auch immer besondere Aktionen zur Gestaltung des Weihnachtsgottesdienstes. Dieses Jahr waren es selbstgebastelte, goldene Sterne, die wir uns im Verlauf der Andacht gegenseitig schenken konnten. Herr Kaiser hatte dazu passend in seiner Predigt darauf eingestimmt: „Wir sind füreinander da. Einer braucht den anderen und wir sollen uns gegenseitig umeinander kümmern und uns unterstützen“. Jedes Mädchen durfte einige Sterne an die Mitschülerinnen und an die Lehrkräfte verschenken mit dem schönen Gedanken der Nächstenliebe: „Du bist mein Stern“. Wie immer gab es auch Augenblicke der Stille mit leiser Musik im Hintergrund. Wir wurden dazu aufgefordert, uns zu besinnen. Melanie Volkert unterstützte diesmal Frau Pilsak mit der Gitarre zu den Liedern. Passend zum Thema wurde gesungen: „Eines Tages kam einer“, „Da berühren sich Himmel und Erde“, „Heller Stern in der dunklen Nacht“ und zum Schluss natürlich „Feliz Navidad“. Damit wurden alle zur anschließenden Feier in den großen Saal entlassen. Auch hier bringen sich die Mädchen jedes Jahr mit Freude und gutem Willen ein. Es werden weihnachtliche Gedichte und Lieder vorgetragen und nicht zuletzt auch immer der eine oder andere Sketch. Mitwirkend sind dabei natürlich auch die Lehrerkolleginnen, ohne die ein feierlicher und reibungsloser Ablauf nicht möglich wäre. Dieses Jahr überraschte uns Michelle aus Klasse 8 mit einer rumänischen Weihnachtsgeschichte aus der rumänischen Bibel. Klasse 7 bot uns eine besondere Geschichte vom „biologischen Weihnachtsbaum“ dar. Auch ein kleines Theaterstück, „Die Sterntaler“ fand großen Anklang, da es von den Schülerinnen der Neigungsgruppe „Theater“ selbst erstellt und in Szene gesetzt worden war. Wer die Geschichte kennt, den wundert es nicht, dass auch hier zum Schluss goldene Sterne vom Himmel fielen. Alle zusammen beendeten wir die kurzweilige Feier mit den gemeinsamen Liedern „Stille Nacht“ und „We wish you a merry christmas“. Damit wünschten wir uns gegenseitig eine gesegnete Weihnacht und besonders schöne Ferien.

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Abschlussball des Tanzkurses der Klasse 9 Nach langem Warten und vielen Tanzstunden fand am 22.02.2014 endlich der Abschlussball statt. Wir, die Klasse 9 der Wirtschaftsschule Kasberger-Wildmann, fieberten diesem Tag entgegen. Wochenlang wurde nach dem passenden Kleid, nach den passenden Schuhen und der perfekten Frisur gesucht. Nur wenige Stunden vor dem Premierenball trafen wir uns um 12.00 Uhr zur Generalprobe in der Fraunhoferhalle in Straubing. Endlich war es soweit, der Abend war gekommen. Jeder warf sich in sein Outfit und kam im feinsten Zwirn in die Joseph-von-Fraunhofer-Halle. Fast jede Schülerin wurde von ihren Eltern und Geschwistern begleitet. Nachdem Herr Peter Schimkus zum Gruppenfoto aufgerufen hatte und die Mädchen von ihrem Tanzpartner einen Blumenstrauß erhalten hatten, kam der große Augenblick des Einzugs. Unser erster gemeinsamer Tanz auf öffentlichem Parkett war der Wiener Walzer. Alle Augen richteten sich auf uns. Jede hatte wackelige Beine und hoffte, sie mache es richtig. Nach dem Eröffnungstanz führte der Tanzpartner jedes Mädchen zum Tisch. Es folgte eine kurze Begrüßungsrede. Danach waren die Eltern gefragt, die Mädchen tanzten mit ihren Vätern einen Wiener Walzer, einen Discofox und zu guter Letzt einen Foxtrott. Die Tanzschule Seidel unterhielt das Publikum mit einer Showeinlage. Ein weiterer Höhepunkt war dann der Aufruf zum Tanz des Zillertaler Hochzeitsmarsches. Dies war der Höhepunkt des Abends. Auch die Lehrerinnen Frau Karatay, Frau Pilsak und Frau Stadler hatten ihren Spaß und legten eine kesse Sohle aufs Parkett. Der Abend ging viel zu schnell vorüber. Aber wir werden uns immer sehr gerne an diesen Abend und die schönen Tanzstunden erinnern. (Ramona Preis)

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Wintersporttag 2014: Schlüsselblumen statt Eisblumen Schlüsselblumen statt Eisblumen und Eis essen statt heißer Schokolade. So hatte sich heuer der Winter auch im Bayerischen Wald präsentiert. Kein Wunder, dass unsere Mädchen den diesjährigen Wintersporttag nicht mit Skiern und Schlitten bepackt antraten. Sie fuhren mit der Aussicht auf einen Tag auf der Sommerrodelbahn nach Sankt Englmar. Nun war zwar das Programm des „Wintersporttages“ auf „Frühlingssporttag“ umgestellt, aber leider war es dann mit Wärme und Sonne auch nicht weit her, da dicke Nebelschwaden um die Sommerrodelbahn waberten. Dem Spaß der Schülerinnen auf der Rodelbahn tat dies aber dennoch keinen Abbruch und die Mädchen überboten sich in Geschwindigkeitsrekorden, die auf der elektronischen Anzeigetafel immer wieder kontrolliert wurden. Auch die Lehrerinnen beteiligten sich an den Wettrennen, wobei Frau Hundhammer letztlich den Rekord für die langsamste Fahrt aufstellte, da sie, wie in der Fahrschule gelernt, immer dann bremste, wenn irgendwo ein Schild darauf hinwies. Diejenigen, denen es zwischenzeitlich zu kalt geworden war, wärmten sich im Café der Rodelbahn oder machten mit Frau Winkler und ihrer Tochter Josefine kurze Wanderungen rund um die Anlage. Einige Waghalsige vor allem aus der 7. und 8. Klasse bestiegen auch den leicht im Wind schwankenden Aussichtsturm, was bei einigen weiche Knie verursachte. Gegen 12.00 Uhr mittags traten wir dann die Rückfahrt an und unser Wintersporttag, der eigentlich ein nebliger Frühlingssporttag war, ging zu Ende.

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Tag der offenen Tür (Straubinger Tagblatt) Eine Schule ist viel mehr als ein Ort zur bloßen Wissensvermittlung. Der Tag der offenen Tür der Wirtschaftsschule Kasberger und Wildmann am vergangenen Freitag führte im neuen, hellen und großzügig angelegten Gebäude am Essigberg vor Augen, dass Schule auch ein Ort ist für viele Ideen, für ein harmonisches Miteinander und für Begeisterungsfähigkeit. Es wurde ein vielseitiges Programm dargeboten, das Besuchern zahlreiche Einblicke in den Schulalltag an der Wirtschaftsschule erlaubte. Schülerinnen aus verschiedenen Klassen begrüßten unter fachkundiger Leitung von Frau Gertraud Pilsak die Besucher mit dem immer noch sehr beliebten Song „Father and Son“ von Cat Stevens, einem Oldie, der neu ins Programm aufgenommen wurde, gefolgt von „Applaus, Applaus“ von den Sportfreunden Stiller. Von der gesamten Schulfamilie der Wirtschaftsschule wurde im Verlauf der Veranstaltung der Titel „Lieder“ von Adel Tawil dargeboten und als Höhepunkt und Abschluss der Gesangseinlagen und des ganzen Nachmittags wagte sich unterstützt von großem Applaus Denyse Zettel an ein Stück von Rapper "Macklemore" heran und ihre Mitschülerin Seren Sengün steuerte das Solo Royals von Lorde bei. Insbesondere das Fach Übungsfirmenarbeit, das es in dieser Form nur an Wirtschaftsschulen gibt, bietet den Schülern eine hervorragende Vorbereitung auf das spätere berufliche Leben. Frau Doris Dorfner gewährte mit Schülerinnen der Klassen 10 und 11 Z den Besuchern einen sehr guten Eindruck, wie in diesem Fach Grundfertigkeiten aus den Firmenbereichen Einkauf, Verkauf, Personal und Rechnungswesen erlernt werden. Am Beispiel der Übungsfirma Key West demonstrierten die Schülerinnen, wie das in den Wirtschaftsfächern erlernte Wissen in praktisches kaufmännisches Arbeiten umgesetzt werden kann. Aus Klasse 7 tönte plötzlich ein Chor: „Concentration, concentration now begins.“ Fand dort etwa gerade Englischunterricht statt? Nein, sie hatten Mathematikunterricht. Sie spielten das selbstentwickelte

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Spiel: „Eins, zwei, oder drei?“ Wie funktionierte das? Alle Schülerinnen trugen Rechenzeichen, Zahlen und Variablen an ihren Schulshirts und immer, wenn eine der Schülerinnen unkonzentriert war und ausschied, musste sie eine der binomischen Formeln aus dem Angebot ihrer Mitschülerinnen bilden. Das machte den Mädchen nicht nur jede Menge Spaß, sie wurden so auch ganz nebenbei Profis im Umgang mit den binomischen Formeln. Mathematik kann auch Spaß machen! Einblick in den Einsatz von Whiteboards für den Rechnungswesenunterricht boten Schülerinnen der Klassen 9 und 10 Z. Sie hatten ein Quiz vorbereitet, das sich rund ums Buchen von Ein- und Verkaufsvorgängen drehte. Zwei Gruppen traten gegeneinander an und mussten aus vier vorgegebenen Antwortmöglichkeiten so schnell wie möglich die richtige Antwort finden. Und durch die Mitwirkung der Eltern machte das Ganze natürlich noch viel mehr Spaß. Mit ihren neuen Tablets und mit der interaktiven Tafel führten die Schülerinnen der 8. Klasse eine Layoutgestaltung mit dem neuen Word-Programm 2013 vor. Sie versahen einzelne Textstellen mit unterschiedlichen Formatierungen und erklärten diese dann Schritt für Schritt. Eine der Schülerinnen arbeitete an der Tafel mit, um den Zuschauern die Möglichkeit zu geben, die Funktionen der interaktiven Tafeln kennenzulernen. Zudem boten Frau Karatay und Herr Holzer, Lehrkräfte für Datenverarbeitung, eine Mediensprechstunde an, in der die Besucher sich die verschiedenen, an der Schule genutzten Medien, angefangen von Tablets, interaktiven Whiteboards, PCs mit Touchscreen im modernst ausgestatteten EDV-Saal vorführen lassen konnten. Ebenfalls im neuen EDV-Raum führten die Klassen 10 und 11 Z eine Serienbriefgestaltung vor und die Besucher hatten die Möglichkeit ihnen beim Arbeiten an den Touchscreen-Bildschirmen über die Schulter zu blicken und sich die neue Oberfläche von Windows 8 erklären zu lassen.

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Für den informativen Teil stellten sich die Schulleiterinnen Christiane Wildmann und Barbara Kasberger zur Verfügung. Sie klärten in Einzelgesprächen interessierte Eltern über die Besonderheiten der Schule und über Eintrittsmöglichkeiten auf. Gleichzeitig wiesen sie auf die Einführung von Tablets in Jahrgangsstufe 8 hin, die einen Unterricht gewährleisten soll, der die Schülerinnen optimal auf die Anforderungen unserer modernen Gesellschaft vorbereitet. Gefragt waren Frau Wildmann und Frau Kasberger natürlich auch deswegen besonders, da die Schule ab dem kommenden Schuljahr 2014/2015 zwei völlig neue Wege beschreiten will. Zum einen wird es in Straubing erstmals eine staatlich genehmigte Fremdsprachenschule im Gebäude am Essigberg 5 geben. Neben der ersten Fremdsprache Englisch, wird hier Französisch, mit Fachrichtung Wirtschaft unterrichtet werden. Ausbildungsziel ist der/die staatlich geprüfte(r) Fremdsprachenkorrespondent(in). Die zweite Veränderung, die es ab dem neuen Schuljahr geben wird, ist die Bildung einer eigenen Bubenklasse an der Wirtschaftsschule. Beide Schulleiterinnen wiesen daraufhin, dass die Schulwahl für das Kind eine weichenstellende Entscheidung sei, die wohl überlegt sein will. An der Wirtschaftsschule Kasberger-Wildmann ist man sich sicher, dass jeder geeignete junge Mensch aufgenommen werden kann. Bei einem notwendigen Probeunterricht sollte die Anmeldung allerdings vor dem 1. Mai erfolgen. Ebenfalls neu an der Wirtschaftsschule Kasberger und Wildmann ist die Möglichkeit, das Wahlfach Französisch zu belegen. Die Fortschritte der Schülerinnen innerhalb nur eines halben Jahres belegte die spielerische Demonstration der Kenntnisse unter Leitung von Frau Liz Whitehead. Was aber wäre ein Französischkurs ohne kulinarische Genüsse? Dementsprechend verwöhnten unsere ´Französinnen` die Gäste zudem mit verschiedenen ´Baguette-Variationen`. Dass an einer Wirtschaftsschule durchaus auch künstlerische Fähigkeiten Raum zur Entfaltung finden, hatten die musikalischen Einlagen bis dahin ja schon eindrucksvoll gezeigt. Einen weiteren Beweis bot die 7. Klasse, die einen Sitztanz zu Lady Gagas „Applause“ einstudiert hatte. Mit Klatschen und Stamp-

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fen nach Rhythmus und dem Fortbewegen mit Stühlen hatten sie eine abwechslungsreiche Choreografie erstellt. Die Sitztänze sind zwar eigentlich für Senioren gedacht, lassen sich jedoch gut in den Unterrichtsverlauf einbauen, um mit Auflockerungsübungen etwas Bewegung in die Schulstunden zu bringen. Die Neigungsgruppe Tanzen präsentierte zum Ende des diesjährigen Tags der offenen Tür ein DanceMedley zu einem Remix aus Martin Garix „Animals“ und Rihannas „Pon de Replay“. Mit eigenen Ideen und Tanzschritten hatten sich die Schülerinnen auf ihren großen Auftritt vorbereitet. Jede Woche trainierten sie hart, um aus den einzelnen Teilen eine komplette Choreografie einzustudieren, was ihnen auch sehr überzeugend gelungen war. Vom familiären Klima der Schule beeindruckt und vom engagierten Einsatz der Schülerinnen überzeugt, nahmen viele Besucher die Gelegenheit wahr, den Nachmittag im vom Elternbeirat bestens organisierte Café ausklingen zu lassen.

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Umzug ins neue Schulgebäude im Theresien Center Am 16./17. Januar 2014 endete die 20-jährige Ära in der Mittlere Bachstraße 43a und eine neue begann: Seit Montag, den 19. Januar 2014, residiert unsere Schule in Straubing Am Essigberg 5. Schon ab September liefen die ersten Vorbereitungen für den Umzug. Unsere Elternbeiratsvorsitzende, Frau Claudia Weinfurtner, organisierte einen Möbelwagen samt Fahrer, der uns fachmännisch unterstützte.

Ein wesentlicher Aspekt vor einem jeden Umzug ist ja das Einpacken. Also verhalf uns Herr Langhansl zunächst einmal zu einer ganzen Reihe von Kartons, in die Lehrerinnen und Schülerinnen alles verstauten. Wie bei jedem Umzug nahmen auch wir die Gelegenheit wahr und trennten uns von vielem, was sich im Laufe der letzten 20 Jahre so angesammelt hatte. Frau Wildmann und Frau Dorfner verbrachten so manche Stunde damit, auszusortieren und zum Wertstoffhof zu fahren. Endlich war alles gepackt und gestapelt. Der sehnlichst erwartete Umzug in die neue Schule konnte beginnen. Den ganzen Freitagvormittag schleppten die Schülerinnen mit Hilfe des Kollegiums ihre Tische und Stühle in der einen Schule treppab, in der anderen Schule wieder treppauf. Ein wahres Fitnessprogramm!

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Aber schnell ging alles vonstatten und mittags konnten die Mädchen voller Erwartung nach Hause gehen, was sie am nächsten Montag vorfinden würden. Mit dem guten Ratschlag, nicht an die falsche Adresse zu gehen, entließ Frau Wildmann die Mädchen. Am Samstag ging es dann ebenfalls überraschend flott. Der Bitte um Hilfe beim Umzug waren überwältigend viele Eltern und Freunde nachgekommen. Ab 8.00 Uhr morgens wuselte es nur so auf dem Schulhof in der Mittleren Bachstraße. Viele Hände schaffen viel, und so waren die Möbel und Kartons bald im neuen Schulgebäude, wo sie verteilt wurden. Wer schwer arbeitet, muss auch gut essen. Unter diesem Motto sorgte der Elternbeirat dafür, dass kein Helfer zu kurz kam. Wurstsemmeln, Kuchen und Getränke waren in kürzester Zeit bis auf den letzten Krümel verspeist. Auch wenn noch nicht alles fertig war, konnte doch am Montag der Unterricht wie gewohnt stattfinden. Dafür bedanken wir uns auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich bei allen Helferinnen und Helfern.

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Projektwoche „Ausbildung und Beruf“ – Informationsabend für Schülerinnen und Eltern Wie jedes Jahr stand auch in diesem Jahr am Ende der Projektwoche „Ausbildung und Beruf“ der Infoabend für Schülerinnen und Eltern zum Thema „Betriebliche Ausbildung“ auf dem Programm. Frau Kasberger begrüßte die Referenten, Eltern und Schülerinnen zur ersten Veranstaltung im neuen Schulgebäude. Diesmal hatten wir Herrn Rechtsanwalt Prof. Dr. Manfred Hofbauer, Herrn Franz Erlacher von der Bundesanstalt für Arbeit, Frau Anna Gehrig von der Barmer GEK, Frau Marina Dietz von Ingram Micro und den Steuerberater Herrn Johannes Fruhstorfer eingeladen. Herr Erlacher, Berufsberater bei der ARGE, begann mit seinen Ausführungen. Er legte dar, dass die Ausbildungsmöglichkeiten für die Schülerinnen sehr gut seien, denn rein rechnerisch kämen auf jedes Mädchen zwei Ausbildungsstellen. Wichtig sei trotzdem, dass verschiedene Regeln beachtet werden. Das bedeutet, man informiert sich darüber, was zu einem passt, und man sucht zu jedem Wunschberuf Alternativen. Weiterhin sollte man verschiedene Praktika absolvieren, um sich zu orientieren. Außerdem muss man Termine beachten. Das heißt, wer im öffentlichen Dienst eine Stelle finden will, muss sich im Internet anmelden. Sich selbst um eine Ausbildung zu kümmern, sei besonders wichtig und nicht zuletzt gehört auch ein ansprechendes Zeugnis zur erfolgreichen Bewerbung. Alle Schülerinnen müssen wissen, dass Absagen kommen können und dass man sich darauf einstellt. Aber niemals sollte man aufgeben! Als Nächstes trat Herr Dr. Hofbauer an das Rednerpult. Er stellte seine Kanzlei vor und hatte für uns alle eine Überraschung mitgebracht: Angelina Knaub, unsere ehemalige Mitschülerin. Wir wurden sehr lebendig in den Beruf eines Rechtsanwaltes bzw. einer Rechtsanwaltsfachangestellten eingeführt und die Fragen aus dem Publikum wurden fachgerecht beantwortet. Angelina ergriff anschließend das Wort und berichtete über ihren Berufsschulalltag. Wichtig sei, dass man sein Berichtsheft akribisch führt, weil man sonst nicht zu den Prüfungen zugelassen wird und dass man seine Hausaufgaben selbstständig erfüllt, weil niemand hinter einem herläuft. Frau Gehrig von der Barmer GEK ist Sozialversicherungsfachangestellte und für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern zuständig. Dieser Beruf bekommt eine neue Bezeichnung und heißt dann Kaufmann/Kauffrau im Gesundheitswesen. Es sei wichtig, auf die korrekte Bezeichnung zu achten. Sie stellte uns die Barmer GEK vor und teilte mit, dass ab August eines jeden Jahres die Auswahlverfahren beginnen würden. Es müssen Einstellungstest absolviert werden. Weil die Krankenkasse ausbildet, um zu übernehmen, werden die Ausbildungsverträge schon im Oktober des jeweiligen Jahres unterschrieben. Nach Frau Gehrig stellte Frau Dietz, Ausbildungsleiterin bei Ingram Micro, ihren Betrieb vor. Wir erfuhren, dass die Firma ein führender Großhändler für Produkte der Informationstechnologie in Deutsch-

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land ist. Das bedeutet, es werden IT-Produkte von allen bedeutenden Firmen wie Apple, Microsoft, usw. vertrieben. Es gibt ein umfangreiches Ausbildungsangebot, denn es werden z.B. Kauffrau/-mann für Büromanagement, Lagerist/-in oder Mechatroniker/-in ausgebildet. Möglich sei es, Schülerpraktika zu absolvieren oder am Girls´Day teilzunehmen. Die Ausbildung wird durch Einführungstage im Bayerischen Wald, Projekte, Dialoggespräche, durch eine standortübergreifende Ausbildung oder durch gezielte Prüfungsvorbereitung besonders attraktiv. In der Firma gibt es keine festen Bewerbungsfristen. Für die Vorstellungsgespräche gibt es einen Leitfaden, aber Tests werden nicht durchgeführt. Zum Schluss zeigte uns Frau Dietz einen Film über den Betrieb. Das war mit einigen Hindernissen verbunden, weil es mit unserer Technik im neuen Gebäude noch nicht so richtig klappte. Der Abend wurde durch Herrn Fruhstorfer aus Bogen beendet. Da die Zeit schon sehr vorangeschritten war, fasste sich Herr Fruhstorfer ziemlich knapp. Er erzählte ganz kurz etwas über die Steuerkanzlei Fruhstorfer und Partner in Bogen. Danach stellte er uns die Berufe Steuerfachangestellte und Steuerfachwirt vor. Beide Berufe seien sehr begehrt und wer sich für eine Ausbildung entscheide, hätte gute Berufsaussichten. Aber wie überall sollte man entsprechende Voraussetzungen mitbringen. Hierzu gehören vor allem die Freude am Umgang mit Menschen, ein Gefühl für Zahlen, Teamfähigkeit, keine Angst vor Gesetzes- und Fachtexten, das Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen sowie an steuerlichen und rechtlichen Fragen und, und, und. Weitere Hinweise gab er zur Ausbildung und Ausbildungsvergütung. Da Herr Fruhstorfer sehr viel Informationsmaterial dabei hatte, beendete er damit seine Ausführungen. Wie alle anderen Referenten stand auch er für die Fragen der Schülerinnen und Eltern zur Verfügung.

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„LCCI – Business English Certificate“ Im heutigen Berufsleben werden gute Englischkenntnisse immer mehr für selbstverständlich genommen. Auch in unserer Gegend haben viele deutsche Unternehmen Englisch sogar als Betriebssprache übernommen, weil sie regelmäßige Kontakte mit ausländischen Firmen haben. Um die nötigen Kenntnisse besser nachweisen zu können, bereiten sich alljährlich unsere Schülerinnen der 9. Klasse unter der Leitung von Frau Kasberger und Whitehead auf die weltweit anerkannte Zertifikatsprüfung der Londoner Handelskammer (LCCI) vor. Diese praxisorientierte Prüfung, die aus einer schriftlichen Prüfung sowie einem Hörverständnis-Test besteht, wurde im März dieses Jahres wie üblich bei uns in der Schule abgelegt. Sie ist an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) angeglichen und testet die Englischkenntnisse unter Verwendung von realistischen Aufgaben im Betrieb, z.B. Geschäftsbrief, Telefonnachricht, Aktennotiz, E-Mail, usw. Der Inhalt dieser wöchentlichen Vorbereitungsstunden dient gleichzeitig zu einer wichtigen Vertiefung des nötigen Wortschatzes und der schriftlichen Aufgaben für die Abschlussprüfung. Wie immer war die Begeisterung der Teilnehmerinnen groß, als ihnen ein wohlverdientes Zertifikat über die bestandenen Prüfungen ausgehändigt werden konnte. Eltern, Lehrer und Schülerinnen wissen, dass dieses Zeugnis heutzutage bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz eine wertvolle Hilfe darstellen kann. Und wer weiß wirklich, was die Zukunft bringt – ob es vielleicht ins Ausland gehen wird, oder ob eine Stelle bei einer internationalen Firma auch hier in Niederbayern locken könnte?

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Projektwoche „Ausbildung und Beruf“ – Informationsvormittag Die Entscheidung für den richtigen Ausbildungsberuf ist der erste Schritt in die Arbeitswelt und fällt daher nicht immer leicht. Einen wichtigen Eindruck, welche Möglichkeiten unseren Schülerinnen nach dem erfolgreichen Schulabschluss offen stehen, erhielten sie am Freitag, den 14. Februar 2014, als am Informationstag „Ausbildung und Beruf“ an unserer Schule Vertreter von verschiedenen Fachschulen und Berufsfachschulen ihre Einrichtungen vorstellten. Den Anfang machte Herr Hans Greipl von der Berufsfachschule für Heilerziehungspflege in Straubing. Im Anschluss an einen kurzen Film, der die Aufgaben einer Heilerziehungspflegerin eindrucksvoll schilderte, informierte er die Schülerinnen darüber, dass die Ausbildung an seiner Schule sehr viel breitgefächerter sei, als z.B. die Ausbildung zur Erzieherin. Es gäbe die Möglichkeit, in integrativen Kindergärten zu arbeiten und es seien auch jederzeit Schnupperpraktika möglich.

Beim nächsten Vortrag stellte Herr Prof. Dr. Griebl von der EDV-Schule in Plattling gleich zu Beginn fest, dass die anwesenden Schülerinnen eine derartige Ausbildung evtl. nicht in ihrem Blick hätten, weil sie eher mit Jungs in Verbindung gebracht werde. Er warb aber sehr dafür, dass auch Mädchen in diese technischen Berufe drängen sollten, da es gerade im IT-Bereich viel zu wenige Mädchen gäbe und so wertvolles Potential verloren gehe. Absolventen der EDV-Schule würden in vielen Bereichen der Indust-

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rie dringend benötigt und die Berufschancen seien gerade auch in unserer Region sehr gut. Am Ende der Schule stehe der Abschluss als Informatikkauffrau oder Fachinformatikerin. Aus Cham von der BFS für Physiotherapie kam der Schulleiter Herr Alois Kiefl zu uns. In seinem sehr informativen Vortrag stellte er die Ausbildung mit zahlreichen Bildern vor. Neben den Unterrichtsfächern Bewegungslehre, Physik, Anatomie und Physiologie etc. schilderte er, dass Voraussetzung für eine Aufnahme der mittlere Schulabschluss, ein Aufnahmegespräch sowie ein 2-wöchiges Praktikum gehören. Ebenso sei die Schule kostenpflichtig. Herr Kiefl wies auch darauf hin, dass Physiotherapie mit Sicherheit ein Beruf mit Zukunft sei, der auch die sofortige Selbständigkeit nach der Ausbildung ermögliche. Gleich zwei Vertreter kamen von der BFS für kaufmännische Assistenten in Straubing. Zu Beginn ihres Vortrags stellte Schulleiterin Frau Sylvia Obermeier-Fenzl die Schule kurz vor und übergab dann das Wort an ihren Kollegen Herrn Wolfgang Jähn. Die Ausbildung zur staatlich geprüften kaufmännischen Assistentin sei eine kaufmännische Ausbildung mit IT im Anwenderbereich. Daher werde in den Unterrichtsfächern der Schwerpunkt sowohl auf den wirtschaftlichen Bereich, aber auch auf die IT-Anwendungen und IT-Systeme gelegt. Herr Jähn wies auch darauf hin, dass die Schüler an der BFS verschiedene Praktika abzuleisten hätten, wobei die Schule Hilfestellung leiste und Kontakte zu interessanten Betrieben herstellen könne. Auch Auslandspraktika seien möglich. Zudem stelle die BFS für kaufmännische Assistenten eine gute Ausgangsbasis für den Besuch der BOS dar. Den Abschluss der diesjährigen Informationsveranstaltung bildete der Vortrag von Herrn Johann Bräu von der BFS für Euro Management in Waldmünchen. Zielgruppe für seine Schule seien Schüler, die eine internationale Tätigkeit im mittleren Management anstreben. Am Ende der 2-jährigen Ausbildung stehe der Abschluss als staatlich geprüfte Euro Management Assistentin. Als Hauptfächer würden an der BFS insbesondere Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Bürokommunikation und Textverarbeitung unterrichtet, wobei das Fächerprofil der Wirtschaftsfächer sich als sehr praxisorientiert darstelle. Ebenso sei natürlich Wirtschaftsenglisch wichtig und das soziokulturelle Verständnis werde durch den Unterricht in Tschechisch sowie ein 3-wöchiges Praktikum in Tschechien gefördert. Herr Johann Bräu ergänzte, dass Bewerbungen bis spätestens 1. August erfolgen sollten und die Schule schulgeldfrei sei. Nach diesem sehr kurzweiligen Vortrag wurden den Vertretern der verschiedenen Schulen als kleines Dankeschön gelbe Rosen – passend zum Valentinstag – überreicht und die Projektwoche „Ausbildung und Beruf“ fand damit ein gelungenes Ende.

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Projektwoche „Ausbildung und Beruf“ – Besuch der Fachakademie für Sozialpädagogik Mit einem Besuch an der Fachakademie für Sozialpädagogik endete am Montag, den 17.02.2014, die Projektwoche Ausbildung und Beruf, in der sich die Schülerinnen der Klassen 9 und 10 Z mit der Ausbildungsplatzsuche und dem Thema Berufswahl beschäftigt hatten. Nach einem dreitägigen Kurzpraktikum in einem von den Mädchen selbst gesuchten Ausbildungsberuf und Informationsveranstaltungen zur Berufswahl besuchten die Schülerinnen die Fachakademie für Sozialpädagogik der UrsulinenSchulstiftung, um sich über den Beruf der Erzieherin zu informieren. An der Pforte wurden sie herzlich von Schwester Judith Reis begrüßt, die alle im Kloster willkommen hieß und zum Einstand auf die lange Tradition der Mädchenbildung in Straubing verwies. 1691 wurde das Kloster der Ursulinen in Straubing gegründet und widmet sich seit dieser Zeit der Mädchenbildung. Gymnasium und Realschule wie auch die 1970 gegründete Fachakademie für Sozialpädagogik belegen dies. Um den Schülerinnen eine Vorstellung zu vermitteln, worum es in diesem Beruf vor allem geht, teilte Schwester Judith Blätter aus, die sich mit dem Thema Kinder und Erziehung beschäftigten, und bat die Mädchen ihre Gedanken und Eindrücke dazu zu formulieren. Dann informierte sie über die Ausbildungszeiten und –inhalte des Berufs der Erzieherin. Zugangsvoraussetzung ist der mittlere Schulabschluss. Die Ausbildung gliedert sich in drei Abschnitte und dauert insgesamt fünf Jahre: Zwei Jahre Sozialpädagogisches Seminar (SPS2), zwei Jahre Fachakademie für Sozialpädagogik und ein Jahr Berufspraktikum (BP). In den ersten zwei Jahren im SPS2 überwiegt die praktische Ausbildung im Kindergarten/ Kinderkrippe und in einer heim- oder heilpädagogischen Einrichtung mit Blockunterricht. Sie schließt mit der Prüfung zur Kinderpflegerin ab. Die zwei Jahre an der Fachakademie sind vorwiegend dem theoretischen Unterricht gewidmet und schließen mit der theoretischen Abschlussprüfung zur staatlich anerkannten Erzieherin ab. Sie ist Voraussetzung für das einjährige Berufspraktikum, das mit einer praktischen Prüfung und mit einem Kolloquium endet. Der qualifizierte Berufsabschluss der Staatlich anerkannten Erzieherin ist erreicht.

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Mit einer zusätzlichen Prüfung im Fach Englisch können die Studierenden auch die fachgebundene Hochschulreife erlangen. Nach all diesen theoretischen Ausführungen zeigte Schwester Judith den Schülerinnen noch die Räume der Fachakademie, die von den Studierenden genutzt werden und zum Teil auch selbst gestaltet wurden. Interessiert folgten die Schülerinnen den Ausführungen und dankten Schwester Judith für ihre Informationen und die Zeit, die sie sich genommen hat.

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Besuch der „KZ-Gedenkstätte Dachau“ „Die sich des Vergangenen nicht erinnern, sind dazu verurteilt, es noch einmal zu erleben.“ (George Santayana)

Im Herbst waren die Schülerinnen der Klassen 9 und 10Z auf jüdischen Spuren in Straubing gewandelt. Die Mädchen waren so beindruckt, dass sie noch mehr über die Zeit des Nationalsozialismus wissen wollten und so reifte die Idee, das „Tagebuch der Anne Frank“ im Unterricht zu lesen. Dieses Buch machte alle sehr betroffen und wir haben unter anderem über die „Judengesetze“ recherchiert. Die meisten konnten nicht fassen, wie sehr die jüdische Bevölkerung in ihren Rechten eingeschränkt war und unter welch unwürdigen Umständen die Menschen leben mussten.

Um dies noch mehr zu vertiefen, fuhren wir am 11. März in die KZ-Gedenkstätte nach Dachau. Schon als wir aus dem Bus stiegen, umgab uns ein besonderes Flair, denn wir begegneten Jugendlichen aus anderen Bundesländern, aber auch aus Italien und Frankreich. Alle waren aufgeregt, weil sie nicht so recht wussten, was sie erwarten würde. Die Recherche im Unterricht bedeutete das eine, aber den Originalschauplatz zu besichtigen, war etwas völlig anderes. Frau Bullinger, Lehrerin an einem Dachauer Gymnasium, begrüßte uns freundlich und führte uns durch die Gedenkstätte.

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Dachau war das erste Konzentrationslager, das im März 1933 in einer stillgelegten Munitionsfabrik errichtet worden war. Am 29. April 1945 wurden die überlebenden Häftlinge von der US-Armee befreit. Bis dahin erlebten Tausende ein unvorstellbares Martyrium. Zu ihnen gehörten nicht nur Juden, sondern auch Sinti, Roma, Zeugen Jehovas, aber auch Homosexuelle und alle Andersdenkenden. Durch das Jourhaus betraten die Häftlinge das Lager. Wie Hohn las sich die Aufschrift in der Mitte des Tores „Arbeit macht frei“. Rechts neben dem Eingang befindet sich das sogenannte Wirtschaftsgebäude. Heute ist es das Museum der Gedenkstätte. Hier wurden die Häftlinge zu einer Nummer, denn alles, was sie besaßen, mussten sie abgeben. Sie wurden kahl geschoren und bekamen die blau-weißgestreifte Häftlingskleidung. Jetzt lebten sie in einer Baracke, die für 52 Menschen gedacht war, aber oft von mehr als 200 Inhaftierten belegt war. Zum Tagesablauf gehörte auch der Appell, der morgens und abends stattfand. Floh ein Häftling folgte ein Strafappell, der meistens die ganze Nacht und noch den halben darauffolgenden Tag dauerte. Auspeitschen und Pfahlhängen waren Strafen, die dann folgten. Das Krematorium befand sich außerhalb des Lagers und da es nicht ausreichte, wurde 1942 ein neues errichtet. Wir waren von der Unmenschlichkeit schockiert. Frau Bullinger schilderte uns das Lagerleben sehr anschaulich und beantwortete unsere Fragen ganz ausführlich. Nach dem Ende des Rundgangs sahen wir uns den Film über Dachau an. Fast alle mussten weinen, hatten sie doch noch nie so etwas Bestialisches gesehen. Im Anschluss blieb uns noch Zeit, um in Ruhe durch das Museum zu gehen und die zuvor erhaltenen Informationen zu vertiefen. Dieser Tag beeindruckte uns unheimlich und auf der Rückfahrt war es ziemlich ruhig, denn jeder hing seinen Gedanken nach und musste das Gesehene erst einmal verarbeiten.

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Zeitzeugen – Nie wieder! Geschichte in Klasse 9 bedeutet, die Zeit des Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit von allen Seiten zu beleuchten. Im Unterricht traten immer wieder Fragen auf, die auf eine Antwort warteten: Warum gab es so viele Hitleranhänger? Wie lebten die Menschen in dieser Zeit? Hat niemand widersprochen? und, und... Viele Antworten fanden die Schülerinnen während des Besuches in der KZGedenkstätte Dachau, aber einige blieben offen und so wurde weiter recherchiert, diskutiert und zu Hause die Großeltern nach dieser Zeit befragt. Aus einem solchen Gespräch ergab sich, dass die Großeltern der Schülerin Kathrin Kräh noch sehr viele Erinnerungen und auch Materialien aus dieser Zeit besitzen. Auf Nachfrage erklärten sie sich bereit, der Klasse aus ihrem Leben zu berichten und den Mädchen so erlebte Geschichte nahe zu bringen. Am 27. Mai war es so weit, das Ehepaar Lang kam in den Geschichtsunterricht und alle Schülerinnen waren gespannt, was sie erwarten würde. Nach der Begrüßung ergriff Frau Lang das Wort und gratulierte den Schülerinnen zu einem Leben in der heutigen Zeit, das sie genießen sollen, denn als sie jung war, sahen die Zeiten ganz anders aus und das wünsche sie niemandem. Sie habe noch heute Angst, wenn sie die Feuersirenen höre. Das erinnere sie an den Bombenalarm in der Kriegszeit, dann mussten sie in einen dunklen Keller und warten, bis die Fliegerangriffe vorbei waren. Sie erzählte auch, dass die Fenster abgedunkelt werden mussten und dass man zur Ordnung gerufen wurde, wenn man das versäumt hatte. Nun mischte sich Herr Lang in das Gespräch ein und sagte, wie dumm man gewesen sei. Als kleiner Bub habe man sich gefreut, wenn die Flieger kamen und sei als Anhänger neben den Soldaten marschiert. Das ging so lange, bis es ernst wurde und auch Straubing von Bomben getroffen wurde. Ungefähr ein Drittel der Stadt waren davon betroffen. Er berichtete von Zerstörungen der Kirchen und anderer Gebäude und von den Toten.

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Wie in so vielen Familien, gab es auch in seiner Tote zu beklagen: eine Tante mit vier Kindern. Für das Überbringen der Todesnachricht war ein Versehrter zuständig, der nur noch ein Bein hatte. Wenn man das Stampfen des Holzbeins auf der Straße hörte, hoffte jeder, dass niemand an der Tür klopfte und der Nachrichtenüberbringer weiter humpeln würde. Viele schlimme Schicksale wurden in dieser Zeit beklagt. Herr Lang bekam während eines Angriffes auch Splitter ab. Er erzählte aber auch, dass man schon von klein auf manipuliert wurde, dass man ganz fanatisch wurde und natürlich Mitglied in den Kinder- und Jugendorganisationen der damaligen Zeit wurde. Mit Stolz habe man die Uniformen getragen. Diese Manipulationen begannen schon bei den Kleinsten und setzten sich in der Schule fort. Es unterrichteten nur Lehrer, die systemkonform oder Mitglied der SA waren und so bekamen sie die Hitlerideologie schon früh eingeimpft. In den Schulbüchern befanden sich Gedichte, die Hitler hofierten oder die Nazifahnen, aber auch Wehrmachtssoldaten. Beide berichteten auch über Hunger, den sie hatten, je weiter der Krieg voran schritt und der sich nach dem Kriegsende fortsetzte. Sie erzählten über Hamsterfahrten und Essen „organisieren", so wurde das Stehlen damals bezeichnet. Der Hunger führte dazu, dass man alles, was man übrig hatte, gegen etwas Essbares eintauschte oder es erbettelte. Als Herr Lang so einmal ein Paar Stiefel gegen ein Pfund Butter eingetauscht hatte, traute er sich nicht mehr nach Hause, weil er Angst vor dem Vater hatte, der die Stiefel, die er aus Polen mitgebracht hatte, selbst so dringend benötigte. Bis heute kann er auch kein reifes Obst essen, weil sie es in der schlimmen Zeit unreif verzehrt hatten. Wir erfuhren aber auch, dass Männer aus der Kriegsgefangenschaft kamen und nach ihren Familien suchen mussten oder Kinder sich vor dem unbekannten Vater fürchteten, der dazu noch ausgemergelt und so ganz anders aussah als auf dem Bild, das im Wohnzimmer hing. Krankheiten wie die Ruhr oder die Cholera, waren typisch für die Zeit und Läuse, weil die Hygiene nicht so war, wie sie sein sollte. Frau Lang erzählte, dass die Umstände der damaligen Zeit dazu führten, dass die Frau sehr selbstständig und emanzipiert wurde, denn sie musste das Familienleben und das Überleben alleine organisieren. Die Gemeinschaft wurde in diesen Notzeiten gestärkt, denn jeder war irgendwie auf den anderen angewiesen. Froh war man über die Amerikaner, denn die verteilten zum Beispiel Schmalzgebäck, Guttis oder Hefte für die Schule. Das Ehepaar appellierte an die Mädchen, dass sie alles hinterfragen sollen, denn so etwas Furchtbares dürfe nie wieder passieren. Sie selbst wünschen sich für ihre Kinder und Enkelkinder, dass Gewalt in diesem Ausmaß nicht mehr vorkommen dürfe. Beide erzählten so spannend, dass es im Klassenraum mucksmäuschenstill war. Immer wieder wurden die beiden von ihren Erinnerungen eingeholt und hatten mit den Tränen zu kämpfen. Unterricht, der wie im Flug verging.

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Kunstprojekte 2013/14 Im Schuljahr 2013/14 gab es verschiedene kreative Projekte, die im Kunstunterricht, in den Neigungsgruppen und am Projekttag am Schuljahresende durchgeführt wurden. Für den Raiffeisenwettbewerb, bei dem diesmal als Thema eine Auseinandersetzung mit der Natur gegeben war, entwarf die 7. Klasse Linoldrucke mit verschiedenen Tieren, die sowohl als Teil-Drucke in einem größeren Bild als auch für einen Jahreskalender verwendet wurden. Die 8. Klasse übte sich im gegenständlichen Zeichnen, indem sie Hände zeichnete, die dann für den Wettbewerb in eine Gestaltung mit Herbstblättern und Insekten oder kleinen Tieren integriert wurden. In dieser Klasse entstanden außerdem im Laufe des Jahres sehr schöne, farbige Blumenbilder, die mit Deckfarben aus Bleistiftzeichnungen und Stilisierungen zu Blumenmustern entwickelt wurden.

Am Schuljahresende konnten die Schülerinnen dann am Projekttag die Technik des Marmorierens ausprobieren, wobei viele neue abstrakte Farbgestaltungen entstanden. Für den Umzug in das neue Schulgebäude wurden die lebensgroßen Wandbilder und die Bruder- Straubinger-Figur hergerichtet. Sie werden dort sicher einen gebührenden Platz finden.

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Zeitung in der Schule Wie jedes Jahr beteiligte sich unsere Schule auch in diesem Schuljahr an dem Projekt des Straubinger Tagblatts „Zeitung in der Schule", das deutschlandweit in allen Regionen von verschiedensten Zeitungsverlagen angeboten wird. Im Lehrplan ist eine Textaufgabe gefordert, die sich an journalistischen Textsorten orientiert. Das bedeutet, dass sich die Schülerinnen unter anderem mit Berichten, Glossen, Reportagen oder Kommentaren auseinandersetzen müssen. Da bietet sich natürlich so ein Zeitungsprojekt an, um sich mit diesen Textsorten bekannt zu machen und sich damit auseinander zu setzen. So haben wir vor den Osterferien vier Wochen das „Straubinger Tagblatt“ in die Schule geliefert bekommen und täglich in den Klassen 9 und 10Z diese Tageszeitung gelesen. In der Wiederholung beschäftigten wir uns mit dem Aufbau und der Struktur einer Zeitung und behandelten die entsprechenden Textsorten. Das Ritual des Zeitunglesens gehörte nun zum Schulablauf und die Schülerinnen warteten meist schon morgens sehnsüchtig auf die Zeitung.

Am 18. März kam dann Frau Stefanie Sobek zu uns in den Unterricht, um uns etwas über die Straubinger Zeitung zu erzählen. Frau Sobek ist Redakteurin und für die „Freistunde" mitverantwortlich. Sie fragte uns, welcher Teil in der Zeitung am meisten interessiert und übereinstimmend kam die Antwort: Polizeimeldung, Krimkrise und Kommunalwahlen. Sie erklärte uns, dass die Heimatzeitung bei der Berichterstattung eine wichtige Rolle übernimmt, weil die Reporter sofort vor Ort sein können und so weiß man, was passiert und welche Informationen für die Menschen wichtig seien. Anschließend erfuhren wir, dass es für die Kinderseite eine spezielle Jugendredaktion gibt, die diese Seite bzw. das Jugendmagazin gestaltet. Dieser Teil der Zeitung komme sowohl bei den Kindern als auch bei den Erwachsenen sehr gut an. Allerdings sei es mit viel Aufwand verbunden, diese Seite zu gestalten. Natürlich stellten wir die Frage, warum denn oftmals so viele Fehler enthalten seien. Frau Sobek erzählte uns, dass jede Redaktion für sich verantwortlich sei, denn angesichts des Umfangs und des Redaktionsschlusses wird nicht mehr jeder Text korrigiert, sondern nur noch eine Seite und die Anzeigen. Außerdem erfuhren wir, dass in der Druckerei täglich 145.000 Zeitungsexemplare vom Band liefen und dass das Verbreitungsgebiet sehr weitläufig sei. Die Druckerei gehöre zu den modernsten der Welt, nur

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noch in Barcelona und in New York gäbe es adäquate. Das „Straubinger Tagblatt" gibt es seit 1860 und es ist bis heute ein Familienbetrieb. Clemens Attenkofer war der Urururopa des jetzigen Verlegers. Natürlich beantwortete Frau Sobek auch die Fragen der Schülerinnen :Warum hat die Zeitung Löcher? Warum gibt es farbige Überschriften? Warum ist sie samstags so dick? Die Löcher entstehen drucktechnisch, weil die Zeitung automatisch geschnitten wird. Die Sportredakteure bestehen auf blauen Überschriften und ansonsten soll die Farbe auflockernd wirken. Schwarz bleibt aber die Hauptfarbe. Am Samstag ist die Zeitung wegen der Anzeigen so dick, auch gibt es eine ausführlichere Berichterstattung, sodass der Leser das ganze Wochenende etwas zum Lesen hat.

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Girls´ Day 2014 Einer guten Tradition gemäß folgten die Schülerinnen der 8. Klasse am Donnerstag, den 27.03.2014, der Einladung der Technischen Hochschule Deggendorf zum Girls´Day. Also, auf nach Deggendorf und etwas Hochschulluft schnuppern! An diesem Tag können Mädchen Einblick in Berufsfelder erhalten, die sie im Prozess der Berufsorientierung nur selten in Betracht ziehen, da sie statt dessen häufig in die klassischen Mädchenberufe drängen. Anhand von praktischen Beispielen erleben die Schülerinnen am Girls`Day in Laboren, Büros und Werkstätten, wie interessant und spannend diese Arbeit sein kann. Frau Gretzinger von der Technischen Hochschule Deggendorf begrüßte die zahlreichen Teilnehmerinnen und schilderte in einem sehr informativen Vortrag, dass Frauen in technischen Berufen exzellente Karrierechancen hätten. Ebenfalls sei es keineswegs so, dass Frauen in diesem Bereich untalentierter seien. Man denke da nur an Angela Merkel, die Diplomphysikerin sei, oder bereits sehr viel früher an Mary Anderson (* 1866), die als Erfinderin der Autoscheibenwischer gilt oder Josephine Cochrane (*1839), der man den ersten brauchbaren Geschirrspüler zuschreibt. Auch in der Wirtschaft sei es endlich angekommen, dass das Potential der Frauen nicht ungenutzt bleiben dürfe. Zunehmend fördern große Unternehmen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um Frauen in Führungspositionen zu holen. An der Technischen Hochschule sei in diesem Zuge nun auch eine besondere Stelle „MINT – Frauen und Technik“ ins Leben gerufen worden. Dipl.-Ing. Tanja Augustin stellte dar, dass ein Ingenieurstudiengang hervorragende Möglichkeiten für eine internationale Tätigkeit biete. Warum also ein Technikstudium? Weil Technik Teamarbeit bedeute, cool, modern, ein wenig verrückt, überall, kreativ, international und ein Weg nach oben sei. Darüber hinaus mache Technik Spaß und es sei die Welt und darüber hinaus. Nach diesen sehr informativen Vorträgen ging es für die Mädchen in die Praxis. Viele interessante Anwendungsmöglichkeiten für Technik, Elektronik und Informatik wurden vorgestellt. Speziell all jene Veranstaltungen, die zum Mitmachen und Anfassen einluden, wurden begeistert angenommen. Fasziniert machten die Mädchen u.a. mit beim Brückenbauen, führten Laborversuche durch, bauten Radios, programmierten Roboter, schraubten am Rennauto des studentischen Vereins „fast forest“ herum oder wechselten Autoreifen. In einem anderen Workshop lernten sie den Arbeitsalltag einer Wirtschaftsinformatikerin kennen. Vor allem der Bau eines Transistorradios begeisterte die Schülerinnen. Auch als „Brückenkonstrukteurinnen“ betätigten sie sich mit Enthusiasmus. Alle erlebten einen interessanten Vormittag, der nicht zu-

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letzt wegen des Engagements und der Begeisterung der beteiligten Studenten gezeigt hat, wie spannend und praxisnah Technik vermittelt werden kann.

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Ein Besuch in der Krankenpflegeschule im Klinikum „St. Elisabeth“ in Straubing Am 8. April 2014 sollte unser Projektunterricht „Ausbildung und Beruf“ einmal anders ablaufen: Wir hatten mit der Krankenpflegeschule einen Termin ausgemacht, weil wir etwas über das neue Berufsbild „Gesundheits- und Krankenpfleger“ erfahren wollten. Also marschierten wir in Richtung Krankenhaus. Als wir ankamen, wurden wir sehr freundlich von Frau Margot Wild, der Ausbildungsleiterin, an der Information begrüßt. Sie führte uns durch ein Labyrinth von Gängen zur Schule. Dort erwarteten uns Herr Franz-Xaver Knott, der stellvertretende Pflegedirektor. Er gestaltete mit einer Power Point Präsentation den ersten Teil der Veranstaltung. Wir erfuhren, dass der Krankenhausbetrieb am 08.04.1991 in diesen Räumlichkeiten aufgenommen wurde und dass dies eine logistische Meisterleistung war, weil alles an einem Vormittag passierte. Er teilte uns mit, dass es im Krankenhaus ca. 25 Berufsbilder gibt und so neben dem Arzt das Qualitätsmanagement genauso beheimatet ist wie der Koch oder die Bürokauffrau. Das neueste Projekt, das abgeschlossen wurde, ist die Errichtung eines Hubschrauberlandeplatzes auf dem Dach des Hauses mit einem Gewicht von 500 Tonnen. Wichtig seien im Krankenhaus die Einhaltung der Schweigepflicht, die Arbeitssicherheit und das absolute Handyverbot. Weiterhin erzählte uns Herr Knott etwas über die Geschichte des Krankenhauses. Dabei erfuhren wir, dass es seit einigen Jahren zum Pflegeorden der Barmherzigen Brüder gehört. Im Krankenhaus gibt es 435 Planbetten und es ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der TU München. Anschließend stellte uns Frau Wild das neue Berufsfeld des Gesundheits- und Krankenpflegers vor. Es beinhaltet die Pflege und Versorgung von Menschen im stationären, häuslichen und ambulanten Bereich. Dies sei eine der größten Herausforderungen für die Zukunft, da die Bevölkerung immer älter werde. Positiv und etwas Besonderes sei, dass die Ausbildung in Theorie und Praxis unter einem Dach erfolge. Bewerben könne sich jeder, der mindestens einen mittleren Bildungsabschluss habe. Die Ausbildung dauert drei Jahre und es gibt keine Altersbeschränkung beim Einstieg. Zu den Lernfeldern gehören zum Beispiel die Gesundheits- und Krankenpflege, Recht und Verwaltung, aber auch Sozialkunde. Es werden wie in der Schule Stegreifaufgaben und Schulaufgaben geschrieben und das Ausfragen gehört auch dazu. Als Nachweis erhält man Zeugnisse. In der Praxis durchläuft man alle Abteilungen des Krankenhauses und extern muss man in der Psychiatrie und in einer Sozialstation arbeiten. Schon als Azubi nimmt man am Schichtdienst teil und natürlich muss man auch jedes zweite Wochenende arbeiten. Die Ausbildung endet mit dem Staatsexamen. Nach einer kurzen Brotzeit mit Brezen und Getränken wurden wir von Herrn Knott über Defibrillatoren am Stadtplatz aufgeklärt. Er sagte uns, dass es in der Sparkasse, bei Wöhrl, Hafner und beim „Straubin-

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ger Tagblatt“ solche lebensrettenden Geräte gebe. Etwa 80 % der öffentlichen Einrichtungen seien heute mit einem Defibrillator ausgestattet. Nach den vielen Informationen rauchte uns der Kopf und es kam der spannendste Teil des Vormittags. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und besichtigten nun ausgewählte Stationen im Krankenhaus. Wir besuchten beispielsweise die Intensivstation, die Entbindungsstation, die Notfallabteilung mit Schockraum, die Kardiologie und die Abteilung, wo alle medizinischen Geräte gereinigt und zum Teil steril gemacht werden sowie das Lager des Krankenhauses. Viele nette Mitarbeiter erklärten uns, was in ihren Bereichen wichtig ist und beantworteten unsere Fragen. Wir bekamen erklärt, weshalb der Gips heutzutage so schön bunt ist, das Material ist leichter als der originale weiße Gips, und wir durften ein neugeborenes Baby betrachten, was uns allen am meisten gefiel. Außerdem lernten wir, wie man die Hände korrekt hygienisch desinfiziert. Natürlich haben wir das ausprobiert, weil wir wissen wollten, ob wir das richtig machen. Nach einigen Versuchen klappte es ganz prima. Zum Schluss gingen wir wieder in den Unterrichtsraum und wurden verabschiedet. Wir bedankten uns bei Frau Wild und Herrn Knott und gingen Richtung Stadtplatz, denn es war Zeit für die Mittagspause.

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Besuch des Deutschen Museums in München Bereits um 7:30 Uhr, also ungewöhnlich früh, startete am Donnerstag, den 10. April 2014, unser Bus am Busbahnhof am Hagen. Zusammen mit den Klassen 10 und 11Z fuhren wir, die 7. Klasse, nach München. Erst dort teilten wir uns in zwei Gruppen. Während die Abschlussklassen den Landtag besuchen durften, war unser Ziel die nahegelegene Museumsinsel. Dort wollten wir in das angeblich größte naturwissenschaftliche Museum der Welt, das Deutsche Museum, gehen. Bereits vor unserer Ankunft hatten sich lange Schlangen vor der Kasse gebildet, aber wir ließen uns nicht abschrecken und reihten uns ein. Schließlich hatten wir viel vor. Gleich zu Beginn suchten wir die Hochspannungsanlage auf, denn diese Vorführungen wollten wir auf keinen Fall verpassen. Hier wurden Blitzeinschläge simuliert und es krachte und funkte an allen Ecken und Enden. Besonders eindrucksvoll war die Vorführung eines Faraday´schen Käfigs. Ein Mitarbeiter des Deutschen Museums saß in einer Drahtgitterkugel, an die eine Spannung von etwa 270.000 Volt angelegt wurde. Obwohl die Funken nur so sprühten und es fürchterlich laut wurde, blieb der Mitarbeiter unverletzt. Auch wenn man weiß, dass man im Innenraum einer solchen geschlossenen Hülle aus leitfähigem Material vor äußeren elektrischen Feldern und elektromagnetischen Wellen abgeschirmt wird, wollten nur die Mutigsten unter uns ihren Platz mit dem des Mitarbeiters tauschen. Anschließend starteten wir mit unserem eigentlichen Programm. Mathematik war angesagt. Von Frau Stadler bekamen wir Unterlagen ausgeteilt und hatten jede Menge Aufgaben zu erledigen. Da galt es Stufen zu zählen, Erklärungen zur Funktionsweise von Uhren zu finden oder ungewöhnliche Körper zu bewegen. Manche Aufgaben stellten sich als äußerst schwierig heraus, andere waren dafür umso einfacher. Es gab Mosaikspiele, die aus den verschiedensten Vierecken bestanden und Labyrinthe, die sich

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überraschend auflösten. An anderen Stationen konnte man über Touchscreens schöne algebraische Flächen erstellen und mathematische Spiele lösen. Sogar Gleichungen konnte man erfinden oder schon gegebene Gleichungen so ändern, dass schöne Figuren entstanden. Anschließend kam unser Erdkundeprojekt an die Reihe. Auch Frau Kasberger stellte uns jede Menge Unterlagen zur Verfügung. Am meisten beeindruckt hat uns dabei die Astronomie-Ausstellung. Dort erhielten wir zunächst einen Überblick über den Aufbau des Universums. An einem Modell der Sonne konnten wir sehen, dass sie aus drei Schichten besteht: der Lichthülle, der Farbhülle und dem Strahlenkranz. Wir wissen nun, dass die Sonnenenergie im Inneren der Sonne entsteht und dass dabei ein atomares Feuer Wasserstoff zu Helium verbrennt. Diese Kernfusionsreaktionen laufen übrigens schon seit 4,5 Milliarden Jahren und zum Glück ist erst die Hälfte des Brennstoffes verbraucht. Es gab auch eine Planetenrollbahn. Dort konnte man mittels umlaufender Metallkugeln die Planeten kreisen lassen. In der Mitte der Ausstellungshalle befand sich das Universums-Kino mit einer Liegefläche. Wer wollte, konnte sich dort mit der Entwicklungsgeschichte des Weltalls vertraut machen. Jede Menge Experimente luden zum Mitmachen ein. Bei einer Station konnte man sich die 20 hellsten Sterne auf Knopfdruck anzeigen lassen, eine andere Station zeigte die Entwicklung der Galaxien auf und die Rolle, die Schwarze Löcher dabei spielen. Man erfuhr, dass alle Sterne geboren werden, Millionen bis Milliarden von Jahren leben und sterben, dass sie aus großen Gas- und Staubwolken im Weltall entstehen und zu heißen Gasbällen werden. Irgendwann aber war unsere Energie aufgebraucht und wir freuten uns auf den Heimweg. Bevor wir das Museum jedoch verließen, stellten wir uns noch schnell auf die Planeten-Waage, denn wie Mädels nun mal sind, an einer Waage können sie nicht vorbeigehen. Hier entdeckten wir, dass man nicht auf jedem Planeten gleich viel wiegt. Wer beispielswiese auf der Erde 50 Kilogramm auf die Waage bringt, wiegt auf dem Mars nur etwa 19 Kilogramm, oder auf dem kleinen Pluto sogar nur 1,9 Kilogramm. Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Nicht auf den Jupiter steigen! Hier werden aus 50 Kilogramm auf der Erde schnell 117 Kilogramm. Gut gelaunt, da jede mit ihrem Wunschgewicht das Museum verließ, traten wir die Heimreise nach Straubing an.

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Besuch im Maximilianeum Am 10. April 2014 waren die Klassen 10 und 11Z Gast im Bayerischen Landtag. Nach knapp zweistündiger Fahrt kamen wir in München an. Der Berufsverkehr führte dazu, dass wir gerade noch pünktlich um 10.00 Uhr am Eingang standen und von einem Polizeibeamten in Empfang genommen wurden. Unsere Jacken und Taschen mussten wir in ein Schließfach einschließen. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, die im Landtag eingehalten werden muss. Die Handys wurden ausgeschaltet und dann begaben wir uns durch die Sicherheitsschleuse. Auf der anderen Seite begrüßte uns Frau Heimann, die uns durch den Tag begleitete. Zuerst gingen wir zum Landtagsgebäude, dem Maximilianeum, die Treppen hinauf in den Plenarsaal. Der lichtdurchflutete, schöne Saal beeindruckte uns sehr und wir durften uns auf die Plätze der Abgeordneten setzen. Frau Heimann erzählte uns, dass sie Lehrerin sei und seit acht Jahren donnerstags Besuchergruppen im Landtag begleitet. Anschließend erklärte uns Frau Heimann, wo die Landtagspräsidentin, Frau Barbara Stamm, und der Ministerpräsident, Herr Horst Seehofer, ihre Plätze haben.

Außerdem erklärte sie uns, wie wichtig die Protokollführer sind und deshalb unterhalb von Frau Stamm ihren Platz einnehmen, um alle Aussagen wortgetreu mitschreiben zu können. Da wir schon im Unterricht über den Landtag gesprochen hatten, wussten wir, dass es 187 Landtagsabgeordnete gibt, die wöchentlich bis zu zehn Stunden tagen. Deshalb gibt es auch die superbequemen Sessel, die man auf einer Schiene hin und her bewegen kann, sodass die Abgeordneten sich leise von ihren Plätzen erheben können, um Telefonate zu führen oder mit der Presse zu sprechen, während die anderen weiter tagen.

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Frau Heimann fragte uns nach demokratischen Regeln und wir waren froh, dass wir etwas über die Gewaltenteilung erzählen konnten. Die Legislative, Judikative und Exekutive kannten wir schon aus dem Unterricht. Anschließend durften wir an Ausschusssitzungen teilnehmen. Eine Gruppe nahm an der Sitzung des Finanzausschusses teil, wo es unter anderem um die Besetzung von unbefristeten Lehrerstellen ging und die zweite Gruppe war im Wirtschaftsausschuss, der unter der Leitung von Herrn Markus Söder über den Breitbandanschluss in Deutschland beriet. In beiden Sitzungen wurden wir als Wirtschaftsschülerinnen aus Straubing begrüßt, was uns mächtig stolz machte. Diese Veranstaltungen waren sehr interessant, aber nach 45 Minuten ging es für uns schon wieder zur nächsten Station. Die Abgeordneten Frau Rosi Steinberger, Grüne, Frau Margit Wild, SPD, Herr Josef Zellmeier, CSU, und Herr Hans Ritt, CSU, stellten sich unseren Fragen. Die meisten waren erstaunt, wie viele Stunden für die Abgeordnetentätigkeit aufgewendet werden und wie wenig Freizeit damit verbunden ist. Trotzdem haben alle Spaß an ihrer Arbeit als Politiker und sprechen von ihrem Traumberuf. Zum Schluss dieses interessanten und informativen Tages bekamen wir ein Mittagessen und Getränke spendiert. Wir ließen uns das Schnitzel und die Pommes schmecken. Frau Heimann überreichte uns noch Infomaterial, Kugelschreiber und eine Anstecknadel. Wir bedankten uns und fuhren frohgelaunt zurück nach Straubing.

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Osterfrühstück 2014 Der Lehrplan „Katholische Religionslehre“ vermittelt nicht nur Glaubensinhalte, sondern beinhaltet außerdem, dass den Kindern die christlichen Feste und Bräuche eines Kirchenjahres nahegebracht werden. Kinder sehnen sich ja nach Festen und Feiern, den Unterbrechungen des Alltags. Durch solche Erfahrungen bekommen sie ein Gespür dafür, dass das Gelingen nur durch das Zusammenwirken von vielen Beteiligten ermöglicht wird. Eine Glaubensgemeinschaft braucht Treffpunkte und Formen des Feierns, um lebendig zu bleiben. Wortgottesdienst und Eucharistiefeier sind ein wöchentliches „kleines Osterfest“ in unserem Glauben. Die Auferstehung Christi, die wir am Osterfest feiern, ist das größte Ereignis des Jahres bei allen Christen. Natürlich sind auch alle Schülerinnen der anderen Konfessionen bei der Planung und Gestaltung dieser Höhepunkte dabei. Wir passen uns diesen an, indem wir zu unseren Feiern und Wortgottesdiensten auch Bräuche und Riten aus dem Leben dieser Schülerinnen aufnehmen. Uns allen ist klar, dass das christliche Ostern und das jüdische Passahfest auf verschiedenem Hintergrund aufbauen, wenn beides auch fast zeitgleich stattfindet. Wichtig sind allein die Kontakte, die wir hier aufbauen können. So lernen die Kinder das Brauchtum einer anderen Konfession oder Religion leichter kennen und schätzen. Hauptanliegen ist einzig und alleine das Gemeinsame, das Gestalten und das, was die Schülerinnen mitnehmen nach einer gemeinsamen Feier. Auf diese Weise wird unser Zusammengehörigkeitsgefühl wieder gestärkt. Und das in die Tat umzusetzen, versteht Herr Kaiser wirklich vorzüglich. Hauptanliegen in diesem Gottesdienst, den wir bei den Barmherzigen Brüdern feierten, waren unsere persönlichen Probleme, Sorgen, aber auch andere Erlebnisse, die wir zum Kreuz brachten. Ein Berg aus Steinen versinnbildlichte unsere Gedanken und Sorgen, sozusagen konnte jeder Anwesende sein „Päckchen“ mit einem dieser Steine am Kreuz Jesu Christi ablegen. Mit „Danke, für diesen guten Morgen“ brachten wir unsere gute Laune zum Ausdruck und mit dem Lied „An einem Tag vor langer Zeit“ blickten wir zurück auf das Leben und Wirken Jesu. Das folgende üppige Osterfrühstück zeigte die Aktivität und Kreativität unserer Schülerinnen. Fotos wurden geschossen, es wurde weiterhin gesungen und gelacht.

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Vorlesewettbewerb der niederbayerischen Wirtschaftsschulen Am Freitag vor Beginn der Osterferien hatte Sophia Weinzierl aus der siebten Klasse zusammen mit Frau Wildmann einen spannenden Vormittag: Es ging zum Vorlesewettbewerb der niederbayerischen Wirtschaftsschulen, der heuer in Straubing ausgetragen wurde. Der Schulleiter der ausrichtenden Wirtschaftsschule Pindl, Reinhard Schmidt, begrüßte die Schülerinnen und Schüler, die mit ihren Deutschlehrkräften angereist waren. Ebenso wandte sich Herr Oberstudienrat Roland Ilg von der Regierung von Niederbayern an die nervösen Schüler und wünschte ihnen viel Erfolg im Wettbewerb. Aus sieben Schulen waren die Vorleserinnen und Vorleser gekommen und hatten eine sehr unterschiedliche Mischung von Büchern mitgebracht. Unter den fachkundigen Augen und Ohren der Jury, bestehend aus Frau Elisabeth Ammer vom Straubinger Tagblatt, Frau Sandra Segl von der Buchhandlung Pustet und Herrn Ilg, lasen die Schülerinnen und Schüler zunächst einen selbst gewählten Abschnitt aus einem Buch ihrer Wahl. Nach einer Verschnaufpause mit belegten Brötchen, Kuchen und Saft kam der zweite Teil. Frau Segl legte den Schülerinnen und Schülern einen Fremdtext vor, aus dem sie unvorbereitet lesen sollten. Auch diese Aufgabe meisterten alle, sodass den Juroren eine Entscheidung wohl nicht leicht fiel. Nach ihrer Beratung standen dann die Sieger fest. Den ersten Platz belegte Jennifer Abraham von der staatlichen Wirtschaftsschule Landshut, den zweiten Platz errang Lena Lauschinski von der Wirtschaftsschule Seligenthal , ebenfalls in Landshut und den dritten Platz eroberte unsere Sophia Weinzierl. Für ihre Leistungen wurden alle Schülerinnen und Schüler mit einem Osterhasen belohnt und einem Buch von Bücher Pustet, die Sieger erhielten zusätzlich noch einen Büchergutschein.

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Bundesjugendschreiben 2014 Der alljährliche Wettbewerb „Bundesjugendschreiben“ fand in der Zeit vom 26. Januar bis 6. April 2014 statt. Unsere Schule beteiligte sich mit den Kategorien Tastschreiben und Textbearbeitung/-gestaltung sowie dem neuen Wettbewerbsteil Tabellenkalkulation daran. Beim Tastschreiben wird ein Text 10 Minuten lang von einer Vorlage abgeschrieben. Erfolgreich ist, wer möglichst viele Anschläge mit möglichst wenigen Fehlern schafft. Beim Wettbewerb Textbearbeitung/-gestaltung (früher Autorenkorrektur) werden 10 Minuten lang an einem vorgegebenen Text die in einer Vorlage angegebenen Veränderungen vorgenommen. Der dieses Jahr angebotene Wettbewerb Tabellenkalkulation besteht aus der Eingabe, Verarbeitung und grafischen Darstellung von Texten und Zahlen in einem Tabellenkalkulationsprogramm. Herr Holzer hat diesen Wettbewerb mit der 9. Klasse durchgeführt. Teilnehmen konnten Jugendliche und Erwachsene. Wir haben dieses Jahr mit 39 Schülerinnen in der Kategorie Tastschreiben und 6 Schülerinnen in der Kategorie Textbearbeitung/-gestaltung, sowie 16 Schülerinnen in der Kategorie Tabellenkalkulation erfolgreich teilgenommen.

Bayerisches Schülerleistungsschreiben 2014 Der Bayerische Stenografenverband e. V. führte auch dieses Jahr wieder mit Genehmigung und tatkräftiger Unterstützung des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus das Bayerische Schülerleistungsschreiben durch. Es ist das älteste und größte Leitungsschreiben dieser Art. Der diesjährige Wettbewerb wurde im Zeitraum vom 17. bis 28. März an unserer Schule durchgeführt. Alle Klassen haben an dem Wettbewerb in der Kategorie Tastschreiben teilgenommen. Die 8. und 9. Klasse haben auch noch zusätzlich bei der Kategorie Autorenkorrektur mitgemacht. Nach Erhalt der ausgewerteten Arbeiten durften sich die Schülerinnen Leistungsurkunden bestellen. Unsere Schule hat mit 49 Urkunden in den Kategorien Texterfassung und Autorenkorrektur erfolgreich teilgenommen.

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Ausbildungsmesse – „Angel Dir Deinen Ausbildungsplatz“ „Angel Dir Deinen Ausbildungsplatz“ – Unter diesem Motto stand die Ausbildungsmesse in der Josephvon-Fraunhofer-Halle, die wir am Freitag, den 16.05.2014, besuchten. Für die Schülerinnen der Klasse 9 und Z 10, die ja mit Ende des Schuljahres vor einem wichtigen Schritt ihres Lebens stehen, nämlich der Suche nach einem Ausbildungsplatz, bot diese Veranstaltung ein äußerst umfangreiches Angebot an Gesprächspartnern und möglichen zukünftigen Arbeitgebern. In seinem Grußwort im Messeführer spricht Oberbürgermeister Markus Pannermayr an, dass es bei der Vielfalt der heute möglichen Ausbildungsberufe nicht leicht sei, die Entscheidung für einen Beruf zu treffen. So traten die Schülerinnen auch mit vielfältigen Fragen an die ausstellenden Unternehmen, Institutionen und Bildungseinrichtungen heran. Sie interessierten sich für die Inhalte der verschiedenen Ausbildungsberufe, um entscheiden zu können, ob dieser oder jener Weg am ehesten den eigenen Talenten und Neigungen entspricht. Auch die Frage nach Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten waren bei den Gesprächen natürlich wichtige Themen, ebenso wie die Voraussetzungen, die für den jeweiligen Beruf mitzubringen sind. Feststellen konnten wir immer wieder, dass einem mit einem guten mittleren Schulabschluss an der Wirtschaftsschule sehr viele Möglichkeiten offen stehen. Einige Schülerinnen kamen mit Unternehmen in Kontakt, an die sie bei ihren Bewerbungsschreiben nie gedacht hätten, da sie sie entweder noch nicht kannten oder nicht mit ihrer Wunschausbildung in Verbindung brachten. Andere Mädchen vernahmen z.B. mit Erstaunen, dass man bei der Bundeswehr auch zur IT-Kauffrau, Physiotherapeutin, Verwaltungsfachangestellten und Industriekauffrau ausgebildet werden kann. Sie erfuhren, dass Steuerberatung alles andere als langweilig ist, und dass der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin viele Weiterbildungsmöglichkeiten bietet und gewiss ein Beruf mit Zukunft ist.

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In den persönlichen Gesprächen konnten sie mit Offenheit und Gesprächsbereitschaft punkten. Als Kommunikationsplattform zwischen Schülerinnen und Unternehmen sowie verschiedenen Bildungseinrichtungen in der Region war die Ausbildungsmesse eine für uns bereichernde Veranstaltung, die mit Sicherheit einigen Mädchen entweder die Entscheidung der Berufswahl erleichtern wird, oder neue Möglichkeiten und Perspektiven aufgezeigt hat.

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Great Britain – just great! Jedes Jahr im April oder Mai freut sich Norwich auf unseren Besuch, nicht nur weil wir so nette Menschen sind, sondern auch weil Frau Whitehead und Frau Kasberger zusammen mit den Schülerinnen der 8. Klasse Garanten für frühsommerliches Wetter in England sind. Das war auch dieses Jahr so, als Klasse 8 sich über München und London auf den Weg in die Universitätsstadt Norwich in der Grafschaft Norfolk machte. Damit aber nicht der Eindruck entstand, dass man in England keinen Regen kennt, konzentrierte Petrus die Regenmenge der gesamten Woche unseres Aufenthalts auf wenige Stunden am Montagnachmittag. Anja Schuller und Frau Kasberger wissen jetzt, was es heißt, wenn man von „torrential rain“ spricht, denn diese zwei waren ohne Schirm unterwegs, um Anjas Gastfamilie zu suchen – und der Wettergott geizte nicht mit Wasser und Hagel. Aber das war's dann auch für den Rest der Woche. Alle grauen Wolken machten frühsommerlichem Wetter Platz, was zu leichten Hitzschlägen und dem Erwerb von Sonnencreme und After Sun Lotion führte. Aber nun der Reihe nach. Abflug am Sonntagvormittag von München nach London mit Lufthansa. Ein toller Flug, wenn auch die Sicht wegen der vielen Wolken nur sehr eingeschränkt war. Aber Vorfreude und Erwartungen der Schülerinnen waren zu groß, als dass dies die gute Stimmung hätte beeinträchtigen können. In London Heathrow wurden wir von Kim, dem activity leader unserer englischen Partnerschule „The English Experience“ abgeholt und erreichten nach 3-stündiger Busfahrt mit kurzem Zwischenstopp Norwich, wo die Gastfamilien schon auf uns warteten. Der Montag gehörte der Schule, Amy machte mit den Gepflogenheiten Englands vertraut und brachte alle zum Sprechen. Englisch war angesagt und am Nachmittag erkundeten wir die Stadt, was aber wegen des oben beschriebenen Unwetters ein abruptes Ende nahm, so dass alle Schutz in ihren Bussen suchten und bei den Gastfamilien die tropfnassen Schuhe und Jacken trockneten. Den nächsten Tag verbrachten wir in der Schule, besichtigten Norwich Cathedral und entdeckten auch ungeahnte Einkaufsmöglichkeiten bei Primark und auf dem Market. Am Mittwoch ging´s nach London.

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Um kurz nach acht machten wir uns mit dem Zug auf den Weg in die britische Hauptstadt, gerade rechtzeitig, um die Wachablösung vor Buckingham Palace mit gefühlten 2 Millionen anderer Touristen zu erleben. Die roten Uniformen und die schicken Bärenfellmützen füllen sicher die Fotoalben unserer Schülerinnen. Das weitere Besuchsprogramm in London war abwechslungsreich, immer wieder von Schülerreferaten unterbrochen und machte sicher Appetit auf mehr, besuchten wir doch die wichtigsten Attraktionen: Houses of Parliament mit Big Ben, Tower Bridge mit dem Tower of London, Trafalgar Square, wo unsere Sportskanonen die Löwen erstürmten, Piccadilly Circus mit seinen Leuchtreklamen und Covent Garden mit seinen Straßenkünstlern durften ebenso wenig fehlen, wie eine Bootsfahrt auf der Themse, ein Trip mit Londons berühmten roten Doppeldeckerbussen und natürlich auch eine Fahrt mit der U-Bahn, der Tube. Es war ein schöner Tag, auch wenn am nächsten Tag einige mit sonnenverbrannten Gesichtern unterwegs waren und Vanessa einen leichten Sonnenstich auskurieren musste. Bevor am Freitag die Projekte der einzelnen Gruppen präsentiert werden konnten, schickte Kim die Mädchen auf eine Stadtrallye, bei der die Gruppe mit Sandra, Julia und Kathrin den ersten Preis gewann. Den Freitagnachmittag verbrachten wir in Cromer an der Nordsee. Strahlender Sonnenschein und ein endloser Strand luden zum Verweilen ein und einige Schülerinnen trauten sich in das noch recht kalte Wasser. Zur Stärkung gab es dann „fish and chips“, bevor der Zug uns zurück nach Norwich brachte. Eine ereignisreiche Woche neigte sich ihrem Ende zu. Samstags ging es zurück zum Flughafen und trotz einiger Probleme beim Check-in und bei der Security trafen wir am Abend im regenverhangenen München ein, wo Eltern, Geschwister und Freunde warteten. Eine tolle Woche voller interessanter Erlebnisse und viel Sonnenschein waren vorbei. Deutschland hatte uns wieder.

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Speed Dating – Unternehmen treffen Schülerinnen Speed Dating – was bedeutet das eigentlich? Diese Frage stellte Frau Yvonne Ladurner, Mitarbeiterin beim Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V. in München, unseren Schülerinnen der Klassen 8, 9 und 10Z am 21. Mai 2014. Wir trafen uns während der dritten Stunde in der Aula, um Informationen über die Veranstaltung „Speed Dating – Unternehmen treffen Schülerinnen“ am 28. Juni im Hotel ASAM zu erhalten. Die Mädchen antworteten auf die Frage, dass Männer Frauen kennenlernen wollen und umgekehrt. Natürlich wollte Frau Ladurner unsere Schülerinnen nicht verkuppeln, sondern sie erklärte, dass sich unter diesem Motto unterschiedliche Unternehmen in Straubing vorstellen, um die Gunst der Mädchen zu erwerben. Ziel soll es sein, mehr weibliche Wesen für Männerberufe zu interessieren. Wie in allen Ausbildungsberufen geht es darum, möglichst zeitnah geeignete Bewerber zu finden, weil die Geburtenzahl rückläufig ist. Während der Veranstaltung werden die Mädchen Personalverantwortliche aus der Metallund Elektroindustrie kennenlernen und Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen haben oder sich um Praktikums- und Ausbildungsplätze zu bewerben. Es werden Vorstellungsgespräche organisiert, aber es ist auch der Besuch von Workshops möglich. Renommierte Firmen werden vor Ort sein und unter anderem die Berufe Industriemechanikerin, Elektronikerin, Kauffrau für Büromanagement, Fachinformatikerin oder Technische Produktdesignerin vorstellen. Für die eine oder andere sicher ein unbekanntes Terrain, aber sicher nicht uninteressant und vielleicht auch erwägenswert. Wer Lust hatte sollte nun ein Anmeldeformular ausfüllen und es Frau Ladurner mit nach München geben. Wer sich nicht sicher war, nahm das Formular mit nach Hause, um sich mit den Eltern zu beraten. Die Eltern müssen ohnehin ihr Einverständnis zu der Veranstaltung erklären. Während die Mädchen schrieben, beantwortete Frau Ladurner Fragen, und ruck zuck war die Zeit um. Wir bedankten uns und verabschiedeten uns von der Referentin.

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Alkoholprävention – DAK Regensburg Fast täglich kann man Berichte über Alkoholexzesse Jugendlicher in der Tageszeitung lesen. Daher war es uns ein Anliegen, für die Jahrgangsstufe 9 eine Alkoholpräventionsmaßnahme anzubieten. Die eingeladene Referentin der DAK Regensburg, Frau Natalie Greck, kam am 12.05.2014 an unsere Schule. Lehrkräfte nahmen an der Veranstaltung nicht teil, so konnten sich die Jugendlichen ungezwungener mit der Referentin austauschen. Nachdem sich Frau Natalie Greck uns vorgestellt hatte, erzählte sie uns einige Vorfälle, die in Zusammenhang mit alkoholisierten Personen passiert sind. Neben den angesprochenen menschlichen Tragödien wies sie im Folgenden auf die noch harmlos erscheinenden rechtlichen Konsequenzen hin, die Jugendliche in alkoholisiertem Zustand zu erwarten haben. So können sie beispielsweise gezwungen werden, Sozialstunden zu leisten. Auch von Interesse war für uns die Information, dass ein Fahrzeugführer mit einem Promillewert von 0.5 im Straßenverkehr mit vier Punkten in Flensburg, 500 € Geldstrafe und einen Monat Fahrverbot bestraft wird. Nach diesen nüchternen Fakten zeigte uns Frau Natalie Greck zwei Filme. In dem ersten Film „Du fehlst“ ging es um einen jungen Mann, der angetrunken bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Von den Emotionen der Hinterbliebenen, Schuldzuweisungen und Trauer der Familie und Freunde waren wir alle sehr betroffen. Der zweite Film „Tod einer Unschuldigen“ stellte eine andere Sichtweise eines Unfalls im Rauschzustand dar: Ein junger, betrunkener Autofahrer überfuhr eine junge, nüchterne und unschuldige Frau. Sie stirbt, er nicht. Wir waren betroffen und schockiert. Nach einer kurzen Diskussionsrunde, in der nochmals die tragische Wirkung von Alkohol vertieft wurde, gab Frau Natalie Greck einigen Probanden eine sogenannte „Rauschbrille“. Dabei konnten sie einen Eindruck über einen Rauschzustand bekommen und sehen, wie hilflos sie dann waren. An der Tafel zu schreiben war eine schier unlösbare Aufgabe mit dieser Brille, wie sollte man da Auto fahren?

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Maifest – im alten Cairo-Biergarten! Mit einem fröhlichen Fest weihte die Schulfamilie der Wirtschaftsschule Kasberger-Wildmann am Freitagnachmittag ihren neuen Schulhof so richtig ein. Unter den alten Kastanienbäumen waren Bierbänke aufgestellt und Eltern, Freunde, Schülerinnen und Lehrer verbrachten ein paar gemütliche Stunden. Unterbrochen wurden die angeregten Gespräche nur von einzelnen Darbietungen der Schülerinnen, die schon die Wochen vorher einiges vorbereitet hatten. Sie empfingen die Gäste mit einem musikalischen Gruß und die Theatergruppe zeigte, was sie kann. Die Schülerinnen präsentierten humorvoll und unterhaltsam ein Stück über die allen Eltern und Kindern bekannten Konflikte, wenn Jugendliche ihre eigenen Freunde finden und sich nicht mehr alles sagen lassen.

Bei Spielen im Garten und Musik in der Aula verging die Zeit rasch. Zum Gelingen eines solchen Nachmittags gehört natürlich auch die entsprechende Versorgung und daran mangelte es wahrlich nicht. Kaffee und ein reichhaltiges Kuchenbüffet, angeboten vom Elternbeirat wurden bis auf den letzten Krümel verputzt und auch das vom Fördervereinsvorsitzenden Herrn Herbert Beck gegrillte Fleisch und die Würstel fanden reißenden Absatz. Zusätzlich spielte der Wettergott mit. Auch wenn es in der Umgebung regnete, über unserem neuen Schulhof blieb es trocken. Die einhellige Meinung: Das machen wir nächstes Jahr wieder.

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Erdkundeprojekt Alljährlich im Mai schwärmt die Klasse 7 im Rahmen des Faches Erdkunde aus, um die Innenstadt Straubings zu kartieren. Mit Katasterplänen ausgerüstet erkunden die Schülerinnen die Nutzung des Erdgeschosses der einzelnen Gebäude und übertragen die Ergebnisse in ihre Karte. Unterschiedliche Nutzung, vom Bekleidungsgeschäft über Lebensmittel bis zum Leerstand, wird farblich dargestellt, so dass sich fast ein Mosaik entwickelt. Die Schülerinnen machten sich mit Feuereifer an die Arbeit. Erdkunde außerhalb des Schulhauses ist eine tolle Abwechslung vom Schulalltag. Was zunächst wie ein lockerer Stadtspaziergang aussah, entpuppte sich nach kurzer Zeit doch arbeitsintensiver als gedacht, allein die Orientierung auf der Karte stellte viele vor Probleme, kein Navi, das sagte, sie haben ihr Ziel erreicht. Neben den kartografischen Aufgaben dokumentierten die Schülerinnen einzelne, vorgegebene Gebäude fotografisch. Am 2. Projekttag wurden die Ergebnisse dann im Klassenzimmer ausgewertet. Fehlende Straßenzüge wurden noch einmal aufgesucht und erfasst. Dann wurden die einzelnen Katasterpläne in einer großen Karte der gesamten Innenstadt zusammengeführt. Die eigentliche Auswertung, die Veränderung der Nutzung der einzelnen Gebäude wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Dieses Projekt wird nun schon einige Jahre durchgeführt, beginnend mit der Eröffnung des Theresien Centers. Damals entstand bei vielen Geschäftsleuten die Angst, dass ein Einkaufszentrum am Rande der Innenstadt zur Abwertung des Standortes Stadtzentrum führen wird, eine These, die sich bis jetzt nicht beweisen ließ. Die betreuende Lehrkraft, Barbara Kasberger, hofft trotz des geänderten Lehrplans dieses Projekt auch in Zukunft durchführen zu können.

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„LehrplanPLUS“ – die neue Lehrplangeneration Das kommende Schuljahr wird für die 7. Klassen der Wirtschaftsschulen unter ganz neuen Vorzeichen stehen. Eine neue Lehrplangeneration, der sogenannte „LehrplanPLUS“, soll der veränderten Lebenswelt der Schüler Rechnung tragen, die von ihnen mehr verlangt als den reinen Erwerb von Wissen und geprägt ist von neuen Anforderungen wie z.B. Flexibilität, lebenslangem Lernen und Internationalisierung. Das ISB schreibt dazu:„ ‘LehrplanPLUS‘ steht für ein umfangreiches Lehrplanprojekt, in dem zeitgleich und inhaltlich abgestimmt die Lehrpläne für alle allgemein bildenden Schulen sowie die Wirtschafts-

schulen und die beruflichen Oberschulen überarbeitet werden(…). (…)Im Mittelpunkt des Konzeptes ‘LehrplanPLUS‘ steht der Erwerb von überdauernden Kompetenzen durch die Schülerinnen und Schüler. Diese Kompetenzen gehen über den Erwerb von Wissen hinaus…. Über den Unterricht erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler also ‘Werkzeuge‘, die sie zur Lösung lebensweltlicher Problemstellungen, zur aktiven Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen und an kulturellen Angeboten sowie nicht zuletzt zum lebenslangen Lernen befähigen. Wissen allein ist noch keine Kompetenz. Ohne Wissen ist aber auch kein Kompetenzerwerb möglich. Deshalb verbindet der ‘LehrplanPLUS‘ den aktiven Erwerb von Wissen und Kompetenzen im Unterricht.“

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Das bedeutet, dass die neue Lehrplangeneration sich das Ziel setzt, neben der Fachkompetenz z.B. auch die Sozialkompetenz (soziale Verantwortung tragen, angemessen kommunizieren,…) und die Selbstkompetenz (eigenverantwortliches Arbeiten, Stellung nehmen,…) der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Außerdem sollen die in den Klassen unterrichtenden Lehrkräfte den Unterricht gemeinsam planen und Arbeitstechniken und Lernstrategien so vorstellen und einüben, dass eine einheitliche und stringente Vorgehensweise über das gesamte Schuljahr hinweg gewährleistet ist. Darüber hinaus stehen für die 7. Klassen im kommenden Schuljahr verschiedenste Stundenplanänderungen an, etwa wird Mathematik Pflichtfach, jedoch ohne verpflichtende Abschlussprüfung, das Fach „Übungsunternehmen“ wird zum zentralen Profilfach der Wirtschaftsschulen und im Fach Deutsch werden zusätzliche Möglichkeiten zur individuellen Förderung geschaffen. Zudem wird ab der 7. Klasse das Fach BSK – Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle – neu eingeführt, das einfache wirtschaftliche Zusammenhänge bereits im ersten Jahr an der Wirtschaftsschule vermitteln soll. Um diese Neukonzeption der Lehrpläne ab dem kommenden Schuljahr reibungslos zu gewährleisten, haben die Lehrkräfte an unserer Schule bereits verschiedenste Fortbildungen besucht und sind intensiv damit beschäftigt, die Unterrichtsinhalte ab der 7. Klasse zu erarbeiten und in einer didaktischen Jahresplanung zu erfassen. Neben Seminaren in Straubing, Deggendorf und Landshut, die bereits stattgefunden haben, werden bis zum Schuljahresende noch verschiedene weitere Fortbildungen stattfinden, die sicherstellen sollen, dass die Einführung dieser zukunftweisenden Neuerungen zum Beginn des neuen Schuljahres 2014/2015 problemlos vonstatten gehen. Unsere Wirtschaftsschule sehen wir mit dieser neuen Lehrplangeneration als Vorreiter zeitgemäßer pädagogischer Konzepte.

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Berichte aus den Fachschaften

Fachschaft Wirtschaft – Rechnungswesen Im Fach Rechnungswesen lernen die Schülerinnen, wirtschaftliche Vorgänge in einem Betrieb zahlenmäßig zu erfassen, aufzubereiten und auszuwerten. Dabei erkennen sie, dass die sorgfältige Ermittlung dieser Daten die Grundlage für unternehmerische Entscheidungen liefert. Am Beipiel eigener Erfahrungen wissen die Schülerinnen um die Notwendigkeit, Einnahmen und Ausgaben aufzuzeichnen und übertragen diese Erkenntnisse auf einen Handelsbetrieb. Anhand der Einkaufs- und Verkaufsvorgänge in einem Handelsbetrieb lernen sie das System der doppelten Buchhaltung zu verstehen. Unter Verwendung des IKR berechnen und buchen die Schülerinnen der 8. Klasse die Beschaffung und den Absatz von Waren, die Behandlung von Rücksendungen und der Preisnachlässe und sie schließen die Konten ab. Hier wird auch immer die Verbindung hergestellt zu Themen, die ihnen schon aus dem BW-Unterricht bekannt sind. Das Buchen von betriebsbedingten Aufwendungen und Erträgen und die Behandlung von Privatentnahmen und Privateinlagen schließt sich daran an. Einen wichtigen Aspekt des RW-Unterrichts in der 8. Klasse stellt hier bereits das Buchen von Belegen dar, wodurch u.a. der Einstieg in den FibuUnterricht der 10. Klasse erleichtert werden soll. Im RW-Unterricht der 9. Klasse erwerben die Schülerinnen die Fähigkeit, Lohn- und Gehaltsabrechnungen durchzuführen und selbständig zu buchen. Die Berechnung der Anschaffungskosten für abnutzbare und nichtabnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit Anschaffungsnebenkosten und Anschaffungspreisminderungen sind selbständig durchzuführen, ebenso die Ermittlung der Abschreibung für Abnutzung. Die Schülerinnen setzen sich mit der rechtlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des Jahresabschlusses, der Bewertung von Anlage- und Umlaufvermögen sowie der Bildung von zeitlicher Abgrenzung und Rückstellungen auseinander. Im RW-Unterricht der 10. Klasse lernen die Schülerinnen neben den Vorgängen in einem Handelsbetrieb nun auch die Vorgänge in einem Industriebetrieb kennen. Sie buchen den Bezug von Roh-, Hilfsund Betriebsstoffen und den Absatz von Fertigerzeugnissen. Ebenso erwerben sie Kenntnisse im Verbuchen von Vorgängen im Außenhandel. In einem weiteren Lerngebiet gewinnen die Schülerinnen einen Einblick in die Ziele, Aufgaben und Grundbegriffe der Kosten- und Leistungsrechnung. Sie lernen Angebotspreise zu ermitteln, führen Vor- und Nachkalkulationen durch, berechnen Maschinenstundensätze und treffen Entscheidungen über Zusatzaufträge anhand der Deckungsbeitragsrechnung. Im FibuUnterricht führen sie zudem anhand eines DV-Finanzbuchhaltungsprogramms selbständig die Bearbeitung eines vollständigen Geschäftsgangs eines Industriebetriebs anhand von Belegen durch.

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Fachschaft Wirtschaft – Betriebswirtschaft Im Fach BWL erwerben die Schülerinnen eine betriebswirtschaftliche Grundbildung, die vom konkreten Erfahrungshorizont ihres wirtschaftlichen Umfelds ausgeht und die sie dazu befähigen soll, die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in ihrer späteren beruflichen Tätigkeit zu vertiefen und der rasch fortschreitenden Wissensentwicklung anzupassen. Sie lernen wirtschaftliche, rechtliche, soziale und ökologische Zusammenhänge kennen und zu beurteilen. Daher muss der Unterricht neben der Fachkompetenz auch Methoden- und Sozialkompetenz vermitteln, die die Schülerinnen zunehmend in die Lage versetzen, Informationen selbständig oder im Team zu gewinnen, entscheidungsorientiert auf konkrete betriebswirtschaftliche Problemstellungen anzuwenden und Arbeitsergebnisse zu präsentieren. Die Jahrgangsstufe 8 umfasst die Lerngebiete "Der Betrieb und seine Umwelt", welches auch ökologische Grundkenntnisse umfasst und "Der Betrieb als Kunde und Lieferant", in dem besonders rechtliche Grundbegriffe vermittelt werden. Weiterhin erwerben die Schülerinnen Kenntnisse zu den verschiedenen Zahlungsarten und der Lagerhaltung. In der Jahrgangsstufe 9 erarbeiten die Schülerinnen verschiedene Themengebiete zum Bereich Personalmanagement, wie Arbeitsvertrag, Arbeitschutzgesetze oder die gesetzlichen Sozialversicherungen. Das Lerngebiet "Marketing" gewährt Einblicke in die Methoden der Marktforschung und die verschiedenen Marketinginstrumente. Die Möglichkeiten der Kostenoptimierung im Betrieb und das Thema "Unternehmensrisiko und Unternehmenskrise", in dem vorrangig private Versicherungen und Maßnahmen zur Lösung von Unternehmenskrisen behandelt werden, schließen das Stoffgebiet der 9. Jahrgangsstufe ab. In der 10. Jahrgangsstufe setzen sich die Schülerinnen besonders mit Rechtsformen und Zusammenschlüssen von Unternehmen auseinander. Sie lernen die wesentlichen Voraussetzungen für die Gründung eines Unternehmens kennen. Sie erkennen die Vor- und Nachteile von Unternehmenszusammenschlüssen sowie die Notwendigkeit rechtlicher Rahmenbedingungen zum Schutz des Wettbewerbs. Die Schülerinnen erwerben die Fähigkeit, Finanzierungsalternativen zu beschreiben und zu beurteilen, Kreditarten und Kreditsicherungsmöglichkeiten zu unterscheiden und betriebswirtschaftlich zu bewerten. Im Lerngebiet „Kapitalanlage" gewinnen die Schülerinnen einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten der Kapitalanlage und lernen Kriterien kennen, um Anlageentscheidungen im betrieblichen Bereich treffen zu können.

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Fachschaft Wirtschaft – Volkswirtschaft Ausgehend von ihren betriebswirtschaftlichen Kenntnissen im Rahmen einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung lernen die Schülerinnen im Fach Volkswirtschaft das gesamtwirtschaftliche Spannungsfeld kennen, vor dessen Hintergrund sich auch betriebliches Handeln vollzieht. Sie erwerben die Fähigkeit, einfache wirtschaftliche Vorgänge zu beschreiben, zu erklären und Auswirkungen gesamtwirtschaftlicher Entwicklungen auf ihr persönliches Umfeld zu beurteilen. Volkswirtschaftliche Modelle sollten immer wieder mit der Realität verglichen werden, um so die Grenzen ihrer Anwendbarkeit aufzuzeigen. Der Unterricht soll deshalb stets auf aktuelle Entwicklungen in Wirtschafts -, Sozial- und Umweltpolitik sowie auf die zunehmende internationale Verflechtung der Volkswirtschaften Bezug nehmen. Den Schülerinnen wird bewusst, dass alle Wirtschaftssubjekte in einem wechselseitigen Bezug zu anderen stehen. Sie können volkswirtschaftliche Zusammenhänge und Interdependenzen in einem vereinfachten Kreislaufmodell darstellen und daraus Folgen sich verändernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für die gesamte Volkswirtschaft ableiten. Im Themengebiet Markt und Preis wird neben der Definition von Märkten den Schülerinnen bewusst, dass Angebot und Nachfrage von unterschiedlichen individuellen und gesamtwirtschaftlichen Faktoren abhängen. Mit Grafiken wird die Preisbildung verdeutlicht. Im Themenbereich Gesamtleistung einer Volkswirtschaft erkennen die Schülerinnen die Bedeutung des Bruttoinlandsprodukts als Leistungsmaßstab. Sie lernen das BIP von der Entstehungs-, Verteilungs- und Verwendungsseite kennen. Die Entwicklungsgeschichte des Geldes bis zur Entstehung des Europäischen Währungssystems begreifen die Schülerinnen im Lerngebiet Geld und Währung. Neben Inflation und Deflation werden auch die geldpolitischen Instrumente der Europäischen Zentralbank an aktuellen Beispielen diskutiert. Am Ende des Schuljahres verstehen die Schülerinnen die Möglichkeiten und Grenzen nationaler und internationaler Wirtschaftspolitik. Sie werden sich der Chancen und Risiken einer zunehmenden Internationalen Wirtschaftsverflechtung sowie der globalen Mitverantwortung des eigenen Landes für die internationale Wirtschaftsentwicklung bewusst.

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Fachschaft Wirtschaft – Übungsfirmenarbeit Das Fach „Übungsfirmenarbeit“ stellt eine besondere Attraktion der Wirtschaftsschule dar. Hier sind Theorie und Praxis sehr eng verbunden, wodurch die berufliche Handlungskompetenz der Schülerinnen deutlich verstärkt wird. Um diesen Fokus stets weiterzuentwickeln, haben die beiden Lehrkräfte Frau Dorfner und Herr Holzer auch im Schuljahr 2011/12 eine Methodenschulung in Regensburg besucht. Die Übungsfirmen simulieren mittelständische Großhandelsunternehmen. Sie handeln wie wirkliche Firmen in einer simulierten Geschäftswelt. Als Plattform dient das bayerische Übungsfirmennetzwerk, welches weit über 200 Übungsfirmen beinhaltet. Frau Dorfner und Herr Holzer nehmen gemeinsam die Rolle der Geschäftsleitung ein. Im Gegensatz zu den klassischen Kernfächern ist das Lehrerteam mehr als Moderator gefordert. Die Schülerinnen durchlaufen zwei Jahre lang (Klasse 9/10 bzw. 10Z/11Z) in drei Wochenstunden verschiedene praxisnahe Aufgaben unterschiedlicher Abteilungen. Beispielsweise erledigen sie Bestellungen (Abt. Material), buchen Zahlungseingänge (Abt. Rechnungswesen) oder bearbeiten den Warenversand (Abt. Absatz). Die Mädchen erhalten so einen praktischen Einblick in verschiedene Unternehmensbereiche. Sie arbeiten mit standardisierten Formularen (z.B. Rechnung, Lieferschein), entwickeln eigene Lösungsansätze (z.B. Geschäftsbrief, Mahnung) oder schaffen mit Kreativität und Teamgeist absatzsteigernde Maßnahmen (z.B. Flyer).

Die Abteilungen der Übungsfirma

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Die Wirtschaftsschule Kasberger-Wildmann hat seit Jahren die Übungsfirma „Key West GmbH“ erfolgreich etabliert. Im Stile renommierter Textilhäuser werden Kleidungsstücke aller Art verkauft. Aufgrund aktueller Marktgegebenheiten haben die Mädchen zusätzlich die Entwicklung einer zweiten Firma angestoßen: Durch die steigende Popularität von Trachtenkleidung wurde 2011 die „GäubodenTracht GmbH“ gegründet. Die Schülerinnen haben voller Tatendrang vielseitige Aufgaben übernommen. Von einer Kapitalbedarfsrechnung über eine Gründungsbilanz bis hin zur Katalogentwicklung oder dem Logodesign wurde ein beeindruckendes Fundament für eine erfolgreiche Firma gesetzt. Um die Bürokommunikation berufsnah zu gestalten, hat jede Schülerin ihren eigenen Arbeitsplatz. 20 PCs, Drucker, Kopierer, Fax und Archive bzw. Ablagesysteme stehen den Mädchen zur Verfügung. Als wichtigste Software dient ein Üfa-Portal als Warenwirtschaftssystem für das gesamte Übungsfirmennetzwerk zur Gewährleistung der Praxisnähe. Seit diesem Schuljahr wird das überarbeitete und modernisierte Portal genutzt. Wie in der realen Firmenwelt, hat auch dieses Update einige betriebstypische Hürden verursacht. Mehr Praxisnähe geht nicht!

Fachschaft Biologie Im Fach Biologie werden Grundkenntnisse und -einsichten über die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch, Tier und Pflanze vermittelt. Die Schülerinnen sollen Achtung gewinnen vor allem Lebendigen und auch bereit sein, ihre eigene Gesundheit zu wahren. Das erste große Lerngebiet umfasst die Themen Zelle, Mikroorganismen und Evolution. Ein weiterer Themenschwerpunkt liegt in der Humanbiologie. Hier werden u.a. Verdauung, Atmung und Bau und Funktion des Blutkreislaufes behandelt. Auch Grundlagen der Vererbung und Beziehungen zwischen Organismen und ihrer Umwelt sind ein Schwerpunkt der Biologie der 7. Klasse. Bei allen Themen wird ein konkreter Bezug zum Alltag und Körper der Schülerinnen hergestellt. Immer wieder werden die Mädchen aufgefordert, mit Hilfe des Internets bestimmte Sachverhalte zu erforschen und sich Lerninhalte selbst zu erarbeiten. Im Projektlerngebiet beschäftigen sich die Schülerinnen mit dem Thema „Zu dick – zu dünn?“. Sie arbeiteten sowohl selbständig als auch in Gruppen und führten eine fachgerechte Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse durch. Am Tag der offenen Tür präsentierten sie dann mit viel Engagement und Spaß ihr Projekt vor einem größeren Publikum. Unter dem Motto „Liebe – Partnerschaft – Sexualität“ steht der Seminartag, den Fr. Bachl von der Schwangerenberatungsstelle des Gesundheitsamtes veranstaltet. Hier können die Schülerinnen alle Fragen zu den Themen stellen, die sie bewegen und die sie sich vielleicht noch nie zu stellen trauten.

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Ein Ausflug in den Straubinger Tierpark rundete das Schuljahr ab. Die Mädchen tümpelten unter Anleitung des Dipl. Biologen Dr. Werneyer im kleinen Teich des Tierparks und waren überrascht, wie viele kleine Lebewesen sie entdecken und bestimmen konnten.

Fachschaft Religion – Katholische Religionslehre Im Religionsunterricht sollen die Schüler auf ihrer Suche nach einem sinnvollen und selbstbestimmten Leben unterstützt werden (lt. Lehrplan). Der Glaube soll zu Engagement und Mitverantwortung in Kirche und Gesellschaft befähigen. Hier muss sich der Lehrer selbst mit seiner Person und Überzeugungskraft einbringen und in Frage stellen lassen. Der Religionsunterricht lebt also in großem Maß von der Diskussion. Die Wirtschaftsschülerinnen, die von verschiedenen Schularten hier zusammengewürfelt werden, bringen unterschiedliche Einstellungen zu Religion und Kirche mit. In diesem wichtigen Lebensabschnitt muss den Heranwachsenden geholfen werden, ihre eigene Religiosität wahrzunehmen und zu vertiefen. Bei den unterschiedlichen Ziel- und Wertvorstellungen unserer gegenwärtigen Gesellschaft ist der Lehrer verpflichtet, die Schüler zu ökumenischer Gesinnung und zur Dialogbereitschaft mit anderen Religionen zu führen. So ist das Kennenlernen von anderen Konfessionen, Religionen und Kulturen ein wichtiger Abschnitt, der sich wie ein roter Faden durch den vierjährigen Unterricht der Wirtschaftsschule zieht. Religion als Unterrichtsfach kann durch diese und viele andere Lerninhalte zum fächerübergreifenden Lernen beitragen. Nicht nur die Weltreligionen stehen also im Mittelpunkt eines so strukturierten Unterrichts, sondern andere Inhalte tragen zur Bedeutung bei: z.B.: Gewissensbildung in Verbindung mit dem Fach Geschichte; die Gesinnung der Nationalsozialisten unter Hitler; die Konflikte seiner Gegner; die eigene Geschichte der katholischen Kirche und ihre Missstände, besonders im Mittelalter; Angesichts dieser Thematiken muss immer wieder die Frage nach Gott wachgehalten werden, um ein völliges Abwenden der Schülerinnen zu verhindern. In dieser Altersstufe muss es dem Lehrer gelingen, die positiven Seiten des Religionsunterrichts als Hilfe für die Schüler hervorzuheben. In unserer schnelllebigen und konsumorientierten Zeit sollen die Jugendlichen eigene Maßstäbe finden, eigene Standpunkte entwickeln lernen, um mit Lebensproblemen besser fertig zu werden. Dass der Religionsunterricht auch eine praktische Seite hat, zeigen die jährlich stattfindenden Gottesdienstvorbereitungen zu Ostern, Weihnachten, sowie Jahresanfang und -ende, bei denen sich die Mädchen aktiv miteinbringen. Neben der Auswahl von Gebeten, Liedern und Fürbitten, steht auch manch-

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mal die szenische Darstellung im Gottesdienst an und nicht selten das Basteln von kleinen Geschenken für alle Mitfeiernden. Hervorzuheben ist auch noch eine Aktion von Schülerinnen der Klasse 10, die den Sinn von Nächstenliebe in die Tat umzusetzen versuchten: Die gesamte Klasse arrangierte sich mit unserer 7. Jahrgangsstufe, die bei der Eingewöhnung an unserer Schule einige Probleme hatten. Die Idee, ihnen tatkräftig zur Seite zu stehen, fanden wir sehr sozial. Es gab mehrere Zusammenkünfte beider Klassengemeinschaften, um Probleme im Unterricht und zwischenmenschliche Probleme zu meistern.

Fachschaft Ethik Ethikunterricht ist für diejenigen Schülerinnen Pflichtfach, die nicht am katholischen Religionsunterricht teilnehmen, und wird an unserer Schule jahrgangsübergreifend unterrichtet. Ziel ist es, die Schülerinnen zu werteinsichtigem Urteilen und Handeln zu befähigen sowie zu moralischer Mündigkeit zu führen. Sie sollen die geltenden Werte und Normen kennenlernen und die Bereitschaft entwickeln, sich an Grundsätzen zu orientieren, die sie vor ihrem Gewissen verantworten können. Die Schülerinnen sollen lernen, fremdes Verhalten besser zu verstehen, eigenes kritisch einzuschätzen und gegebenenfalls zu korrigieren. Sie sollen auch erkennen, dass die eigenen Ansprüche, Urteile und Entscheidungen angemessen formuliert und begründet werden müssen, wenn sie von anderen akzeptiert werden sollen. Damit verbunden ist die Forderung nach einer toleranten Grundhaltung anderen gegenüber. Gerade im Ethikunterricht wird bei der Planung des Unterrichts besonders flexibel vorgegangen, da doch hier Schülerinnen mit unterschiedlicher Vorbildung und unterschiedlicher Altersstruktur in diesem Fach unterrichtet werden. Um die Schülerinnen zu werteinsichtigem Urteilen und Handeln zu befähigen sowie zu moralischer Mündigkeit zu führen, sollen sie die im Individualbereich und in der Gesellschaft geltenden Werte und Normen kennenlernen. Dazu werden Situationen und Probleme aus dem unmittelbaren Erfahrungsbereich der Schülerinnen und aus der Gesellschaft thematisiert. Gemeinsames Lernen von Schülerinnen, die aus verschiedenen Kulturkreisen stammen, soll dem einzelnen die Chance eröffnen, seine eigenen kulturellen und religiösen Wurzeln zu erkennen und unter Achtung der Überzeugung der anderen Verantwortung für das Zusammenleben der Menschen zu übernehmen.

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Fachschaft Deutsch Viele Kinder möchten schon, bevor sie in die Schule kommen, lesen lernen. Die Welt der Bücher, die sie bis dahin nur aus Bilderbüchern oder vom Vorlesen kennen, möchten sie unbedingt selber erforschen und kennenlernen. Der Lesespaß, das Vergnügen an lustigen, spannenden und aufregenden Geschichten steht daher im Vordergrund an der Grundschule wie auch auf der anderen Seite das kreative Schreiben nach eigenen Ideen. Diese Lust am Wort – am gelesenen und am geschriebenen – an unserer Schule zu erhalten und zu fördern, ist zunächst einmal die wesentliche Aufgabe des Deutschunterrichts. Darauf bauen dann die anderen Fähigkeiten auf. Eigentlich in fast jedem Unterrichtsfach ist die Fähigkeit zu lesen unabdingbar. Lesen als sinnentnehmendes und verstehendes Lesen vor allem von Sachtexten ist ein wichtiger Schlüssel zum schulischen Erfolg. Dies muss gelernt und geübt werden. Lesen – Sprechen – Schreiben. Auf diese Schlagworte lässt sich das Ziel des Deutschunterrichts zusammenfassen. Unsere Schülerinnen sollen Texte aller Art lesen und verstehen und somit auch nutzen können – zur Erweiterung ihres Wissens, zur Anwendung in anderen Fächern und zum eigenen Vergnügen. Sie sollen auch ihre eigenen Gedanken und Überlegungen klar verständlich mündlich vorbringen und in Diskussionen ihre Standpunkte begründet und überzeugend vertreten können. Es gilt aber nicht nur, Texte zu lesen, sie zu analysieren und gegebenenfalls darüber zu diskutieren, sondern ebenso wichtig ist es, Texte selber zu produzieren. Vom eher kreativen Schreiben und den erzählenden Aufsatzformen entwickeln sich die Anforderungen bei uns zu argumentierenden und analysierenden Texten. Bei all dem soll natürlich die Freude am Wort möglichst erhalten bleiben. Diesem Ziel fühlen wir uns in der Fachschaft Deutsch verpflichtet und versuchen dies, den Schülerinnen nahezubringen. So ist es selbstverständlich, pro Jahr wenigstens eine Ganzschrift in den meisten Fällen in Form eines Jugendbuches zu lesen. Daneben führen wir in der Jahrgangsstufe 7 einen Vorlesewettbewerb durch, wo die Schülerinnen ihr Lieblingsbuch präsentieren dürfen. Die Siegerin nimmt dann an einem weiteren Wettbewerb teil, der zwischen den niederbayerischen Wirtschaftsschulen durchgeführt wird. Ebenso fühlen wir uns dem Straubinger Theater verbunden und sehen es als einen ganz besonderen Höhepunkt im Schuljahr, wenn wir mit den Abschlussklassen eine Aufführung besuchen können (s. Bericht). Theater beschränkt sich aber nicht nur auf die Aufführungen im Stadttheater, immer wieder gibt es Angebote von freien Bühnen, die den Schülerinnen und Schülern zeitgemäße Stücke präsentieren und sie damit zum Nachdenken anregen wollen. So besuchten die Schülerinnen der achten Klas-

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se das Stück „Elly und Ingo“ im Anstatt-Theater im alten Schlachthof, das sich mit dem Thema Rassismus auseinandersetzt (s. Bericht). Ein fester Programmpunkt im Deutschunterricht der Jahrgangsstufe 9 ist das Projekt „Zeitung in der Schule“, das vom Straubinger Tagblatt durchgeführt wird und von den Schülerinnen begeistert angenommen wird. Wer würde nicht gern einmal vier Wochen lang gratis die Zeitung bekommen und sie teilweise auch noch im Unterricht lesen? Lektüre: Klasse 7

Margaret Peterson Haddix: Schattenkinder

Klasse 8

Gudrun Pausewang: Die Wolke

Klasse 9

Tagebuch der Anne Frank John Boyne: Der Junge im gestreiften Pyjama

Klasse 10 Klasse 10Z

William Shakespeare: Romeo und Julia Morton Rhue: Die Welle

Klasse 11Z

William Shakespeare: Romeo und Julia

Fachschaft Sozialkunde Schwerpunkte sind in der 9. Klasse die „Gesellschaft im Wandel“ in Bezug auf die Familie, die soziale Ungerechtigkeit und die Themenvielfalt der freien demokratischen Grundordnung. Die Schülerinnen lernen die Grundprinzipien der staatlichen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland auf Bundes- und Landesebene kennen. Vorrangig werden die Bereiche Demokratie, Bundesstaat, Rechtsstaat und Sozialstaat behandelt. Hierbei erkennen die Schülerinnen die vielfältigen Möglichkeiten, ihre Meinung in den Prozess der politischen Willensbildung einzubringen. Beispielsweise können sie in Verbänden, Initiativen, Organisationen und Institutionen, sowie in Jugendorganisationen der Parteien oder auf kommunaler Ebene, Länder- und Bundesebene mitwirken. In der 10. und 11. Klassenstufe steht die Gründung und Erweiterung der EU mit allen ihren Facetten im Focus: kulturelle Wurzeln der Europäer und Europas, Strukturelemente der EU, Aufbau der EU, Schengener Abkommen, Binnenmarkt und Euro sowie die EU als Global Player. In diesem Schuljahr schloss eine Exkursion in die Staatskanzlei und in den Bayerischen Landtag den Themenkomplex Gemeinde, Landkreis und Landtag ab.

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Mit der Behandlung der globalen Arbeitsteilung und ihren Folgen, den neuen Technologien und ihren Folgen, den globalen politischen und sicherheitspolitischen Herausforderungen, den globalen Umweltproblemen und dem Umweltschutz, der Bedeutung einer eigenen kulturellen Identität in der globalisierten Welt und die mit der Globalisierung verbundene Chancen und Risiken sollen die Schülerinnen den Prozess der Globalisierung bewusst wahrnehmen.

Fachschaft Geschichte Der Unterricht in Geschichte erfolgte in der 7. Klasse vor allem nach klassischem Muster, um den Kenntnisstand der Schülerinnen herauszuarbeiten und eine gemeinsame Basis für den weiteren Ablauf zu finden – unterbrochen von Kurzreferaten zu berühmten Persönlichkeiten des Mittelalters wie Thomas Müntzer, Martin Luther, Christoph Kolumbus oder Leonardo da Vinci – wurde in der Klasse 8 das Stoffgebiet „Industrielle Revolution" in Einzelarbeit bearbeitet. Dazu erhielt jede Schülerin ein Aufgabenblatt, ein Arbeitsblatt mit einem Text sowie einen Bildteil. Mithilfe dieses Materials, des Lehrbuches und des Internets wurde das jeweilige Thema sowohl im Unterricht, aber auch ergänzend zu Hause bearbeitet, um am Ende mit einer Powerpoint-Präsentation und einem Plakat vor der Klasse das Ergebnis zu präsentieren. Das Ergebnis dieser Erarbeitung zeigte, dass sie die Bearbeitung mit Freude angegangen sind, denn es wurden sehr lebendige Präsentationen zum Beispiel zur Dampfmaschine, zu Persönlichkeiten wie Alfred Krupp oder zu den ersten Gewerkschaften abgehalten. Im gesamten Schuljahr wurde die Unterrichtsarbeit durch die Computerrecherche unterstützt, denn das Lehrbuch und der Lehrplan gehen nicht immer konform, sodass das Internet für die Themenbereiche „Erster Weltkrieg" und „Weimarer Republik" eine wichtige Hilfe war. Der Unterricht in der 9. Klasse behandelt vor allem zwei große Stoffgebiete: „Weimarer Republik" und „Nationalsozialismus". Im Vordergrund des ersten Themas standen die Zwanziger Jahre mit ihren Problemen und fortschrittlichen Gedanken. Im Unterricht wurden für die Erarbeitung unterschiedliche Methoden angewandt. Begonnen wurde mit einer Gruppenarbeit zum Krisenjahr 1923. Die Schülerinnen teilten sich in drei Gruppen auf und bearbeiteten „Die Inflation", „Die Ruhrbesetzung" und den „Hitlerputsch", indem sie ein Arbeitsblatt mit den dazugehörigen Aufgaben bearbeiteten und ihr Ergebnis der Klasse vorstellten. Die Thematik der „Wirtschaft in den Zwanzigern“ wurde mithilfe des Stationslernens erarbeitet und anschließend der Gruppe präsentiert. Die Zeit des „Nationalsozialismus" wurde mit unterschiedlichen Methoden erarbeitet. Zur Unterstützung schauten wir uns den Film „Mein bester Feind" an, erarbeite-

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ten in Gruppenarbeit Präsentationen zum Beispiel zur „Judenverfolgung", zu den „Konzentrationslagern" oder zur „Rolle der Frau im Nationalsozialismus" und fuhren abschließend in die Gedenkstätte nach Dachau. In Klasse 10 wurde vor allem mit Referaten zur Geschichte der BRD und DDR gearbeitet, um den Schülerinnen die Teilung Deutschlands und der unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung beider deutscher Staaten nahe zu bringen.

Fachschaft Textverarbeitung In jedem Beruf ist die sichere Beherrschung des Computers unentbehrlich. Die „Schreib- und Gestaltungsregeln für Textverarbeitung" DIN 5008 und die Diktierregeln DIN 5009 müssen beherrscht werden, da der beste Werbeträger eines Unternehmens fehlerfrei gestaltete Geschäftsbriefe im innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Schriftverkehr sind. Ziel der Textverarbeitung ist es, die Schüler zu selbstständigem, professionellem und rationellem Arbeiten am Computer zu erziehen. Lerninhalte sind: Erlernen des 10-Finger-Tastschreibens; Steigerung der Schreibgeschwindigkeit; Erfassen und Bearbeiten von Texten; Erlernen der DIN-Regeln; Erstellen und Gestalten von Tabellen; Erstellung von Privatbriefen, z. B. Bewerbung und Lebenslauf; Erstellung von Geschäftsbriefen; Serienbriefen und Textbausteinbriefen. Ziel im Fach Textverarbeitung ist die praktische Prüfung am Ende der zwei- und vierstufigen Wirtschaftsschule in Texterfassung, Textgestaltung und Textorganisation nach den Prüfungsbestimmungen für bayerische Schulen. Die Lerninhalte werden altersgerecht den Klassenstufen angepasst vermittelt. Mitunter gehören Wettbewerbe wie das Bundesjugendschreiben und das Bayerische Schülerleistungsschreiben zu den unentbehrlichen Terminen im Jahr, bei denen die Schülerinnen ihre Fertig- und Fähigkeiten prüfen lassen können.

Fachschaft Sport In der heutigen Zeit tritt die Notwendigkeit der sportlichen Betätigung immer mehr in den Vordergrund. Durch die Bewegung und die regelmäßige körperliche Aktivität wird die Gesundheit der Kinder positiv beeinflusst.

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Deswegen soll der Sportunterricht an unserer Schule nicht zu den weniger wichtigen Fächern gehören. Seine Aufgabe ist es, Interesse und Freude an Sport zu erwecken und die körperlichen Voraussetzungen der Mädchen in bestmöglicher Weise zu entfalten. Außerdem lernen die Schülerinnen auf spielerische Weise kooperatives Handeln, faires Verhalten, Teamarbeit und individuelle Belastbarkeit kennen. Als ideale Aktivität kann man Ausdauertraining bezeichnen. Deswegen konzentrierten wir uns in diesem Jahr vor allem auf die Sportarten, die die Ausdauerleistungsfähigkeit steigern. Ob Joggen, Nordic Walking, Basketball, Fußball oder Schwimmen, unsere Mädchen bekamen die Möglichkeit festzustellen, wie gut sie in den einzelnen Disziplinen sind und wo sie sich noch steigern können.

Fachschaft Datenverarbeitung Im Mittelpunkt des Faches Datenverarbeitung stehen drei zentrale Bereiche: Zum einen praktische Anwenderkenntnisse in Form von Tabellenkalkulation mit Excel sowie Präsentation mit Powerpoint, zum anderen theoretisches Basiswissen über die Grundlagen der elektronischen Datenverarbeitung. Die Tabellenkalkulation ist in der freien Wirtschaft unverzichtbar geworden. Die Berechnung von Lagerbeständen, das Erstellen von Dienstplänen in Krankenhäusern oder Zinskalkulationen bei Banken stehen stellvertretend für den vielschichtigen Einsatz von Excel. Die Schülerinnen der Klassen 8 und 9 werden hierauf mit ausführlichen Übungen vorbereitet. Darüber hinaus werden fachübergreifende Kompetenzen gefördert. Hier stehen beispielsweise Handelskalkulation (Betriebswirtschaft), Durchschnittsrechnung (Wirtschaftsmathematik) oder Mehrwertsteuerberechnung (Rechnungswesen) im Vordergrund. Zudem wird das Gespür für wichtige Kennzahlen und die visuelle Ergebnisdarstellung mit Hilfe von Diagrammen geweckt. Die Präsentation von Ergebnissen, die Vorstellung von Unternehmen, die Erklärung neuer Arbeitstools ist ohne die Hilfe von Powerpoint kaum mehr vorstellbar. Daher erarbeiten die Mädchen eigene Vorträge mit diesem Präsentationsprogramm. Hier wird die Fähigkeit entwickelt, das Interesse des Zuschauers durch geschickten Einsatz der vorhandenen Hilfsmittel anzuregen. Da zudem die Informationsflut im digitalen Zeitalter stetig zunimmt, bietet es sich an, die Internetrecherche mit Präsentationsthemen verbunden. Im dritten Kernbereich wird das Grundverständnis für die Datenverarbeitung entwickelt. Aufbauend auf den drei Themenblöcken Software – Hardware – Firmware wird das Verständnis für den Computer und alle zugehörigen Komponenten gefördert. Aktuelle Themen wie die steigende Bedeutung des iPads oder Datenschutz bei Facebook dürfen natürlich nicht fehlen. Im Fach Datenverarbeitung werden wich-

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tige Fähigkeiten gefördert, die den Mädchen sowohl in der Berufsschule als auch im Büro zu einem Vorteil gegenüber Auszubildenden anderer Schularten verhelfen können.

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Fachschaft Kunst „Warum gibt es Kunstunterricht in der Wirtschaftsschule?“ Diese Frage stellen sich vielleicht manche Eltern, die stattdessen lieber mehr Zeit für "wichtige" Lernfächer hätten. Im Kunstunterricht aber geht es nicht nur um das Erlernen von Fertigkeiten und kunstgeschichtlichem Wissen, sondern vielmehr um allgemeine Fähigkeiten, die für die gesamte Persönlichkeitsbildung wichtig sind. Jedes Kunstwerk handelt von Schönheit. Wir nehmen sie wahr, reagieren auf sie mit Gefühlen. Sie kann tief verborgen sein, schwer zu erkennen. Wir alle haben ein Gefühl für Schönheit und Vollkommenheit in unserem Inneren. In der Betrachtung und Gestaltung von Kunst können wir dieses Gefühl für das Schöne in uns selbst entwickeln und stärken. Schönheit als Grundlage des Lebens zeigt uns den richtigen Weg. Im Lehrplan für die Wirtschaftsschule wird das folgendermaßen formuliert: „Bildende Kunst ist heute ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur, unseres Lebens und unserer Kommunikation geworden. Visuelle Erscheinungen beeinflussen entscheidend unser Urteilen und Handeln. Der Unterricht in diesem Fach befasst sich mit Inhalten aus der Kunstgeschichte und mit aktuellen visuellen Darstellungsformen. Vielfältige Aufgabenstellungen, thematisch verknüpft mit der Erlebniswelt der Schülerinnen und Schüler, regen diese dazu an, eigene Fantasien und Vorstellungen zu entwickeln sowie sich in nicht sprachlichen Ausdrucksformen zu äußern. Der Unterricht führt zu differenzierter Wahrnehmung der Umwelt. Unterschiedliche Stilausprägungen werden als Ausdruck unterschiedlicher Lebensauffassungen wahrgenommen. Durchdachte Wertvorstellungen und Kritikfähigkeit entwickeln sich gegenüber eigenen und fremden Werken. Das Bemühen um individuelle Lösungswege fördert in besonderer Weise die Kreativität der Schülerinnen sowie ihre Flexibilität, Spontaneität und Fantasie. In der musischen Erziehung wird ganzheitlich gelernt. Neben der sprachlichen Ausdrucksform liegt hier der Schwerpunkt besonders auf der praktischen Tätigkeit und dem nichtsprachlichen Ausdruck. Die intensive Beschäftigung mit Kunst fördert und fordert emotionale, rationale, kommunikative und motorische Fähigkeiten der jungen Menschen. Sie steigern dabei zunehmend ihre Konzentrations- und Leistungsbereitschaft. Musische Erziehung trägt in besonderem Maße zur Entwicklung eigenverantwortlichen, planvollen und ausdauernden Handelns und zur Selbstorganisation von Lernprozessen bei. Teamarbeit und die Präsentation von Ergebnissen sind wesentliche Bestandteile des Lernens. Einzelleistungen in Gesamtprojekten fördern verantwortungsbewusstes Handeln und Kooperationsfähigkeit. Das Fach stellt eine Hilfestellung für den Übergang in das Berufsleben oder eine weiterführende Schullaufbahn dar. Zudem bildet es eine Grundlage für eine positive und kreative Lebens- und Freizeitgestaltung und hilft somit auch in der Zukunft, als Erwachsener, den Anforderungen des Lebens gerecht zu werden."

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Berichte aus den Neigungsgruppen Neigungsgruppe: „Stretching und Entspannung“ Sie denken: „Was haben die Fotos mit Entspannung und Dehnen zu tun? Wurden die Fotos vertauscht?“ – Nein, alles hat seine Richtigkeit. Kurz vor Weihnachten ist immer eine sehr hektische Zeit – eben die berühmte „staade Zeit“, die leider so gar nicht still und beschaulich ist.

Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, beschlossen wir, die Zeit für das Basteln eines Adventskalenders zu nutzen – schließlich heißt unsere Neigungsgruppe ja „Entspannung“ und das war es auch im weitesten Sinn. Die restliche Zeit übten wir uns in progressiver Muskelentspannung nach Jacobson. Ein komplizierter Name für ein einfaches Verfahren. Die Methode ist recht einfach zu erlernen und führt - regelmäßiges Üben vorausgesetzt - auch in Stresssituationen innerhalb kürzester Zeit zur Ruhe. Auch Übungen aus Tai Chi und Qi Gong wurden erlernt. Meist beendeten wir unsere Entspannungsstunde mit einer kleinen Fantasiereise. Diese führte uns in Gedanken an ferne Orte. Häufig war unser Ziel ein Palmenstrand am Meer, aber manchmal standen wir auch nur auf einer wunderschönen Blumenwiese, oder wir erklommen einen schneebedeckten Gipfel. Leider mussten wir immer wieder in die Realität zurückkehren, denn im Anschluss daran hatten wir schließlich wieder Unterricht. Jedes Mal, wenn wir unseren Morgengruß, den wir kurzerhand in einen Nachmittagsgruß umgewandelt hatten, sprachen: „Wir begrüßen den Nachmittag, mit allem was er bringen mag, ...“, stellten wir fest, dass die Zeit wieder viel zu schnell vergangen war.

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Neigungsgruppe „Spiele“ Ob „Schafkopf“, „Watten“, oder auch nur „Mensch ärgere Dich nicht“ – jede Schülerin konnte sich an dem Spiel beteiligen, auf das sie gerade Lust hatte. Brett- und Kartenspiele gibt es schon sehr lange. So kann man unter wikipedia.de nachlesen, dass zum Beispiel das Schafkopfspiel wohl auf das spanische L´Hombre, das sich in Deutschland seit dem Dreißigjährigen Krieg verbreitet hat, zurückgeht. Auch dort musste zwischen variablen und ständigen Trümpfen unterschieden werden. Daran denken die Schülerinnen natürlich nicht, wenn sie sich für diese Neigungsgruppe entscheiden. Bei ihnen steht der Spaß im Vordergrund. Das Schöne dabei ist aber, dass jedes Spiel ganz nebenbei verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten fördert. Bei vielen Brett- und Kartenspielen muss man sich konzentrieren und häufig gilt es, Spielstrategien zu entwickeln, um gewinnen zu können. Bei anderen Spielen muss man besonders Geschicklichkeit beweisen, was wiederum die Feinmotorik und die Auge-Hand-Koordination trainiert. Außerdem werden die Kommunikation in der Gruppe und die Teamfähigkeit gefördert. Jeder, der schon einmal gegen andere Mitspieler angetreten ist, weiß, dass man nicht immer gewinnen kann. Auch das ist eine Erkenntnis fürs Leben! In der dienstäglichen Neigungsgruppe Spiele war der Lehrer meist unsichtbar. Die Mädchen genossen ihre jeweils eigene Runde. Unterschiedliche Interessen haben sich deutlich herauskristallisiert. Die jüngeren Teilnehmerinnen waren bei jeder Spielform mit hohem Einsatz und hörbarer Freude dabei. Innerhalb eines Schuljahres haben die Mädels der siebten Klasse jedes vorhandene Spiel ausgetestet. Der so wichtige Spaßfaktor konnte stets beobachtet werden. Die Spielerinnen der achten Klasse haben besonders das Schachspiel und verschiedene Kartenspiele für sich entdeckt. Die Fokussierung war so intensiv, dass sie beinahe unsichtbar für die Mitschülerinnen agierten.

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Einem anderen Zweck diente die NG Spiele bei den Schülerinnen der neunten Klasse. Beliebteste Beschäftigung war das Lösen komplexer Puzzles. Über mehrere Unterrichtsstunden waren die Mädchen hochkonzentriert und fast völlig lautlos bis zum Gong in das Zusammenfügen vertieft. Die zehnte Klasse war hingegen in zwei unterschiedliche Lager aufgeteilt. Die erste Gruppe fokussierte sich vollständig auf den Spieleklassiker „Mensch ärgere Dich nicht.“ Trotz teils „umherfliegender“ Spielfiguren, endeten die Partien letztendlich glimpflich. Die zweite Gruppe kreierte eigene Kartenspiele und Spielformen rund um das Thema Fußball – oder eher Fußballspieler. Lediglich bei den Schülerinnen der Z10 konnte kein klares Schema festgestellt werden. Die Bandbreite ging von ruhigen, passiven Spielstunden bis hin zu lebendigen Matches. Unterm Strich bleibt, dass jede Gruppe auf ihre Kosten gekommen ist. Viele Wege führen nach Rom. Die so wichtige Ablenkung zum klassischen Unterricht hat jede für sich auf ihre eigene Art und Weise erreicht.

Neigungsgruppe „Stricken“ Im ersten Halbjahr bot Frau Dorfner die Neigungsgruppe Stricken an. Hier konnten sich die Handarbeitsbegeisterten der Schule so richtig ausleben! Während die meisten Schülerinnen, vor allem diejenigen, die noch nie eine Stricknadel in der Hand gehabt hatten, den gut gemeinten Rat von Frau Dorfner befolgten und mit Nadelstärke 8 und entsprechend dicker Wolle ans Werk gingen, gab es auch Profis, die mit Nadelstärke 2 die tollsten Mützen strickten. Sowohl Anfänger als auch Geübte hatten bis zum Halbjahr ihre, in diesem Winter hoch angesagten, selbstgestrickten Accessoires fertig. Perfektionisten oder nicht, alle hatten Spaß und konnten sich wunderbar neben dem Stricken über dieses und jenes unterhalten!

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Neigungsgruppe „Sticken“ Jeden Donnerstag trifft sich im Klassenzimmer der 9. Klasse die Neigungsgruppe „Sticken". Dieses scheinbar veraltete Hobby findet dennoch immer wieder interessierte Mädchen, die diese alte Kunst erlernen wollen. Auf den ersten Blick sieht man nichts anderes als gebeugte Köpfe und scheinbar weiße Stoffstücke. Erst beim Näherkommen entdeckt man filigrane Muster, Blüten oder Symbole. Man muss schon genau hinsehen, um die kleinen Kunstwerke auf den Leinenstoffen erkennen zu können. Sticken hat eine uralte Tradition. Es entspannt und hilft gegen Stress, gleichzeitig aber schult das Sticken auch die Konzentrationsfähigkeit. Ebenso gefragt sind Geduld und manuelles Geschick. Nur langsam verbinden sich die einzelnen Kreuzstiche zu fertigen Bildern und gelegentlich ist eines der Mädchen oder auch die Lehrerin der Verzweiflung nahe, etwa wenn sie sich verzählt haben und am Ende der Stunde große Teile wieder auftrennen müssen. Die ältesten Fragmente bestickter Kleidung stammen übrigens aus China, Ägypten und Südamerika und sind ca. 5.000 Jahre alt. Die Griechen nannten gar die Göttin Minerva als Erfinderin der Stickkunst. Die Stickerei war immer äußerst zeitaufwendig und teuer und daher galten bestickte Stoffe seit jeher als Zeichen des Wohlstands und waren daher kirchlichen Zwecken und dem Adel vorbehalten. Glücklicherweise kann sich heute auch das "einfache Schulvolk" diese adelige Handwerkskunst leisten. Am Schuljahresende wird dann sicherlich die eine oder andere Schülerin ein neues Hobby haben, das wohl aus dem Rahmen fällt.

NG „Bewegung im Freien“ Die wohl abwechslungsreichste Neigungsgruppe bot wirklich eine sehr vielfältige Palette von Aktivitäten an. Neben dem häufig besuchten Balance Parcours auf dem ehemaligen Laga Gelände war auch der dortige Spielplatz ein perfekter Ort um sich auszutoben. Ebenso begeistert vergnügten sich die Mädchen aber auch in unserem Pausenhof. Hier übertrafen sie sich im Gummitwist-Springen, bei Himmel und Hölle und sogar Hula- Wettbewerbe fanden statt. Natürlich wurden auch Spiele gespielt, bei denen alle Schülerinnen der Neigungsgruppe mitmachen konnten. So wurde der ganze Hof genutzt, um sich bei Fangerl und Chinesische Mauer so richtig auszupowern! Auch wenn es am Morgen nicht immer danach aussah, war pünktlich zu Beginn der Neigungsgruppen das Wetter perfekt! Der Wettergott meinte es also immer gut mit den Spielbegeisterten!

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Neigungsgruppe „Tanzen“ Die Neigungsgruppe „Tanzen“ findet immer donnerstags in der Zeit von 13:30 – 14:15 Uhr unter der Leitung von Frau Karatay statt. Die Tanzgruppe erarbeitete sich im Laufe des Jahres einige Choreografien, die dann an bestimmten Terminen aufgeführt werden. Dieses Jahr studierten die Schülerinnen ein Dance Medley zu einem Remix aus „Animals“ von Martin Garrix und „Pon de replay“ von Rihanna ein. Dieses Tanzstück wurde dann am „Tag der offenen Tür“ aufgeführt und auch auf dem diesjährigen Tanzfest, welches immer ein besonderes Highlight für die Tänzerinnen ist. In der zweiten Hälfte des Schuljahres brachten die sogenannten „alten Hasen“ den „Neuen“ die Choreografie zu „Move your body“ von Beyoncé bei, welches wir im letzten Schuljahr einstudiert hatten. Die Mädchen wollten diesen Tanz nochmals in der Schule aufführen, sie einigten sich und führten den Tanz dann an unserem „Maifest“ in der neuen Schule auf. Im Laufe des Schuljahres bildeten sich neue, klassenübergreifende Freundschaften. Die einzelnen Schülerinnen waren motiviert, etwas in der Gruppe zu bewegen. Zielgerichtet arbeiteten wir das ganze Jahr über im Eiltempo jedem einzelnen Termin entgegen. Als letzten wichtigen Termin steht uns dieses Jahr noch die Abschlussfeier bevor. Was wir hierfür vorbereiten können sich dann alle Neugierigen auf der Abschlussfeier ansehen. Wir hoffen, dass wir auch dieses Jahr am Puls der Zeit liegen.

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Neigungsgruppe „Musik“ An der Wirtschaftsschule steht das Fach Musik nicht unbedingt auf dem Stundenplan, trotzdem sollen auch hier die musikalischen Fähigkeiten unserer Schülerinnen gefördert werden. Die Beschäftigung mit Musik kann über die Schulzeit hinaus zu einer lebenslangen kreativen Freizeitgestaltung sowie zu anderen musikalischen Aktivitäten motivieren. An unserer Schule kann Musik in einer wöchentlichen Neigungsgruppe wahlweise belegt werden. Durch das gemeinsame Singen und Musizieren sind die Schülerinnen angehalten, sich in die Gruppe einzuordnen, auch klassenübergreifend. Dabei haben wir schon so manches Gesangstalent entdeckt, worüber wir uns alle immer besonders freuen. Doch das eigentliche Motto bei uns ist: Jeder singt, so gut er kann, und jeder kann singen. Mit den Liedern, die wir während des Schuljahres erarbeiten, versuchen wir dann natürlich unsere Schulfeiern und die anstehenden Gottesdienste zu gestalten und zu umrahmen. Dabei kommt es oft zu heftigen Diskussionen über die Liederauswahl, denn die Musikvorlieben von Lehrerin und Schülerinnen sind nicht immer die gleichen. Wir schaffen es jedoch immer wieder, alle Seiten zufriedenzustellen und dann wird eisern und mit viel Ehrgeiz geprobt. Besonders stolz ist die Musiklehrerin, wenn sich manche der Schülerinnen bereit erklären, einen instrumentalen Part zu übernehmen. So gingen wir beim diesjährigen Maifest unsere musikalischen Einlagen mit viel Freude und Elan an. Melanie unterstützte Frau Pilsak sehr gekonnt und mittlerweile routiniert auf ihrer Gitarre und Ricarda gab ihr Debüt mit dem Keyboard. Es macht uns viel Spaß, hier weiterzuarbeiten und wir werden neue Stücke vors Publikum bringen.

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Neigungsgruppe „Walking“ „Übe unablässig den Leib, mache ihn kräftig und gesund, um ihn weise und vernünftig zu machen.“ (Rousseau 1778) Unter diesem Motto trafen sich jeden Dienstag einige motivierte Schülerinnen, um gemeinsam mit Frau Wildmann durch einen zügigen Spaziergang ihren Kopf wieder frei zu machen und sich für den Nachmittagsunterricht wieder fit zu machen. Verschiedenste Wege wurden dabei eingeschlagen. Seitdem wir am Essigberg residieren, ist die Auswahl sehr groß. Das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau bietet hier beste Möglichkeiten für entspannende und abwechslungsreiche Gänge, was wir auch kräftig nutzten. Mal schlugen wir einen weiten Bogen fast bis zum Tierpark, anderen Males kamen wir nicht so weit, weil es viel am Wegesrand zu beobachten gab. Da sich ja in der Bewegung gut lernen lässt und eine bevorstehende Nachmittags-Ex drohte, nutzten einige der Mädchen die Zeit, um sich gehend und lernend darauf vorzubereiten. So hatte jede ihren Vorteil, die einen ratschten, die anderen lernten, und gut durchgelüftet konnte dann der Nachmittagsunterricht beginnen.

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Neigungsgruppe Theater Im September fanden sich wieder neun Schülerinnen für die Theatergruppe zusammen. Nur noch zwei Schülerinnen aus der alten Gruppe waren dabei. So musste der Aufbau ganz neu von statten gehen. Zunächst wurden über Wochen Theaterübungen absolviert. Dazu gehörten Konzentrationsübungen, bei denen alle ihre Aufmerksamkeit auf eine „Wanderung" durch den Körper lenkten. Dann wurden Lauf- und Klatschübungen im Raum absolviert. Hier kam es darauf an, auf ein bestimmtes Kommando die Richtung und die Schnelligkeit zu variieren. Lange übten wir daran, bis es uns gelang, nach Ansage laut zu lachen, zu weinen, zu schreien oder unseren Gesichtsausdruck zu verändern. Jede von uns hatte Angst, sich zu blamieren, aber irgendwann verloren wir unsere Scheu. Vor Weihnachten übten wir ein kleines Theaterstück für die Weihnachtsfeier ein. Es hieß „Sterntaler“ Das hat uns nach all den Vorübungen viel Freude bereitet. Der Auftritt war für uns eine Herausforderung, weil wir uns teilweise nicht so recht trauten, vor unseren Mitschülerinnen zu spielen. Irgendwie gelang es uns doch. Nun wagten wir uns an ein umfangreicheres Stück heran. Das Theaterstück heißt „Pubertierende Rotznasen“ und es beinhaltet die immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kindern, die sich in der Pubertät befinden und natürlich nicht das machen wollen, was ihnen die Eltern vorgeben. Das Einstudieren und Probieren fiel uns nicht leicht, denn so manche „Schauspielerin“ meinte, dass es auch ohne Textlernen gehen würde, aber natürlich klappte das nicht. So lief viel Wasser den Essigberg herunter, bis alles bühnenreif war. Der Tag der Vorstellung näherte sich mit riesengroßen Schritten und wir wurden immer nervöser. Als wir endlich auf der Bühne standen und das Spiel losging, vergaßen wir alles um uns herum. Unser Publikum – die Mitschülerinnen, Eltern, Großeltern, Freunde und Lehrer – hatten ihren Spaß an dem Stück, das ein bisschen den Alltag widerspiegelte. Nun sind wir dabei, für unsere Abschlussklassen etwas vorzubereiten. Wir reden uns die Köpfe heiß, um etwas Passendes zu finden.

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Neigungsgruppe Französisch Ça va? ça va bien? Qu'est-ce que c'est – das konnte man seit Beginn dieses Schuljahres an unserer Schule hören. Französisch ist angesagt und zweimal in der Woche treffen sich Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8 und 9 in einer Wahlfachgruppe, um unter Anleitung von Frau Whitehead diese Sprache zu lernen. Dass es bisweilen eine ernste Angelegenheit ist, zeigen Schulaufgaben und kleine Leistungsnachweise, die in diesem Fach erwartet werden. Auch bringt die Aussprache einige Probleme mit sich und wer meinte, englische Grammatik sei kompliziert, wird hier schnell eines Besseren belehrt. Umso schöner, dass Französisch auch unsere Schülerinnen begeistern kann, ist es doch die Sprache

unseres direkten Nachbarlandes und auch in den afrikanischen Anrainerstaaten des Mittelmeeres wird, wenn man mal von Ägypten und Libyen absieht, Französisch gesprochen. Ziel des Unterrichts kann es natürlich nicht sein, perfekt in der Fremdsprache zu werden, vielmehr sollen grundlegende Kenntnisse in der Sprache aufgebaut werden, die bei einem Frankreichurlaub hilfreich sein können. Interesse an Fremdsprachen wird dadurch sicher gefördert und wer weiß, vielleicht entschließt sich die eine oder andere später auf diesem Unterricht aufzubauen, vielleicht durch die Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin in der Berufsfachschule für Fremdsprachenberufe in Straubing. Also à bientôt et bonne chance.

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