WiKaWi Jahresbericht 2011-2012

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Wirtschaftsschule für Mädchen Kasberger & Wildmann e. V. – Straubing vier- und zweijährige Wirtschaftsschule für Mädchen Mitglied im Verband der bayerischen Privatschulen VBP Innere Wiener Str. 7 81667 München

Schulleiterin: Stellv. Schulleiterin:

Frau Christiane Wildmann Frau Barbara Kasberger

Wirtschaftsschule für Mädchen Kasberger & Wildmann e. V. Mittlere Bachstraße 45 a 94315 Straubing Tel. 0 94 21 8 82 82 Fax. 0 94 21 8 11 57 E-Mail: kontakt@wikawi.de Website: www.wikawi.de

Impressum: Herausgeber: Redaktion: Umschlag, Layout: Druck:

Private Wirtschaftsschule für Mädchen Kasberger & Wildmann e. V. Straubing Arno Kasberger Arno Kasberger Arno Kasberger

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Zum Geleit Wieder geht ein Schuljahr seinem Ende entgegen. Ein weiterer Jahresbericht, der 4. mittlerweile, ruft uns in Erinnerung, welche großen und kleinen Ereignisse unseren Schulalltag bestimmt haben. Rückblickend kann man sagen, dass das Schuljahr 2011/12 ein ruhiges, aber durchaus nicht ereignisloses Jahr war. Wie man den folgenden Seiten entnehmen kann, ist das Schulleben unserer Wirtschaftsschule von einer Vielzahl von Aktivitäten geprägt. Neben Unterrichtsprojekten und unterschiedlichsten Klassenfahrten gab es auch einige überregionale Veranstaltungen. So trafen sich z. B. im Februar die SchulleiterInnen aller niederbayrischen Wirtschaftsschulen unter der Leitung von Herrn Ltd. Regierungsschuldirektor Liebig zur jährlichen Dienstbesprechung in unserer Schule. Der gemeinsame Einsatz von Lehrern und Schülerinnen bei Projekten und Veranstaltungen schafft ein Klima der Zusammengehörigkeit, in dem man sich wohl fühlt. Schule ist mehr als eine Pflichtveranstaltung, sie ist für uns alle ein Stück Lebensraum. In diesem Jahr werden 26 Absolventinnen unsere Schule verlassen und mit dem Wirtschaftsschulabschluss einen guten Start ins Berufsleben haben. Ihnen allen möchten wir auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute wünschen und wir hoffen, dass sie auch in Zukunft den Kontakt mit uns halten werden. Wie in jedem Jahr möchten wir an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und Dank sagen. Dank allen, die geholfen haben, das Schuljahr erfolgreich zu gestalten, die vielen Aktionen und Veranstaltungen vorzubereiten und durchzuführen. Dank allen Freunden und Gönnern der Schule, insbesondere auch den Eltern, allen Firmen, dem Förderverein, die uns bei der Finanzierung dieses Jahresberichtes sowie zahlreicher Fahrten geholfen haben und uns in anderer Weise unterstützt. Dank auch an das Pausenverkaufsteam Bredl, das für das leibliche Wohl von Schülerinnen und Kollegium sorgte, teilweise sogar mit Außeneinsätzen. Danken möchten wir auch allen Kolleginnen und Kollegen, die durch sorgfältigen Unterricht und engagierte Mitarbeit das Schuljahr gestaltet haben. Ein besonderer Dank geht auch an den Elternbeirat, der unsere Schule stets konstruktiv begleitet. Wir wünschen allen Schülerinnen, Eltern, Förderern, Freunden, Kolleginnen und Kollegen sowie den Mitarbeitern der Wirtschaftsschule schöne und erholsame Ferien und ein gesundes Wiedersehen zu Beginn des Schuljahres 2012/13.

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Gute Aussichten für Wirtschaftsschulabsolventen Wie in jedem Jahr befragten wir auch heuer unsere Schülerinnen nach ihren Plänen nach dem Abschluss der Wirtschaftsschule. Unsere diesjährige Umfrage ergab, dass Anfang Juni bereits 90 % der Schülerinnen einen Ausbildungsvertrag unterschrieben oder sich für eine weitere schulische Ausbildung angemeldet hatten. Die Ausbildungsangebote waren in diesem Jahr zahlreich und so hatte manche Schülerin die Qual der Wahl zwischen gleichermaßen attraktiven Perspektiven. Wir können feststellen, dass sich die praxisbezogene Ausbildung an unserer Schule stets bezahlt macht, und bei Umfragen unter Ehemaligen und in Ausbildungsbetrieben hat sich gezeigt, dass über 80% der Befragten überzeugt sind, dass Wirtschaftsschüler im Vergleich zu Absolventen anderer Schularten besonders auf betriebliche Bedürfnisse vorbereitet werden, was mit der anstehenden Veränderung des Profils unseres Schultyps sicher noch verstärkt werden wird. Bemerkenswert ist auch, dass fast alle Wirtschaftsschüler eine einmal begonnene Ausbildung auch zu Ende bringen.

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Grußwort des Elternbeirats Liebe Eltern, Lehrkräfte und Schülerinnen, Noch einige Wochen, dann geht auch dieses Schuljahr 2011/2012 zu Ende. Offenheit, Toleranz bilden das Rückgrat einer starken Schulgemeinschaft. Eine jederzeit offene und freundschaftliche Kommunikation zwischen Eltern und Lehrern vervollständigen dies. Wir alle, Eltern und Lehrer, sind stets bemüht, das Wohl und die positive Entwicklung unserer Kinder in den Vordergrund zu stellen. Auch in dem jetzt zu Ende gehenden Schuljahr war die Zusammenarbeit zwischen Elternbeirat, Schulleitung und Kollegium wieder sehr vertrauensvoll, harmonisch und erfolgreich. Als Elternbeiratsvorsitzende möchte ich mich bei meinen Beiratskolleginnen, der Schulleitung, dem Lehrerkollegium, den Eltern und vor allem bei den Schülerinnen für den Zusammenhalt und ihr engagiertes Wirken an unserer Schule bedanken. Den Schulabgängerinnen wünsche ich für Ihre weitere Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

„Der Weg ist das Ziel“ Konfuzius Manuela Eherer Elternbeiratsvorsitzende

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Kollegium

Dorfner Doris

Rechnungswesen, Übungsfirmenarbeit, Volkswirtschaftslehre

Eckl Ursula

Biologie

Freese Christine

Deutsch, Geschichte

Holzer Markus

Übungsfirmenarbeit, BWL, Wirtschaftsmathematik, Datenverarbeitung

Hundhammer Astrid

BWL, Rechnungswesen, Volkswirtschaftslehre

Karatay Hülya

Textverarbeitung,

Kasberger Barbara

Englisch, Erdkunde, Sozialkunde

Kopp Siegbert

Erdkunde, Sozialkunde, Geschichte, Projektarbeit, Ethik

Pilsak Gertraud

Religion

Schumacher-Tyroller Inge

Kunst

Stadler Renate

Betriebswirtschaftslehre, Mathematik

Whitehead Elizabeth

Englisch

Wildmann Christiane

Deutsch

Winkler Ivana

Sport

Winnerl Christine

Textverarbeitung

Wintermeier Regina

Sekretariat

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Elternbeirat: Klassenelternsprecher: 7

Frau Heidi Täuber Frau Birgit Müller

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Frau Ingeborg Höpfl Frau Claudia Erndl

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Frau Barbara Edenhofer Frau Silke Schneider

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Frau Rosemarie Renner Frau Andrea Lippl

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Frau Manuela Eherer Frau Brigitte Telescu

Als 1. Vorsitzende des Gesamtelternbeirates wurde Frau Manuela Eherer und als Stellvertreterin Frau Barbara Edenhofer gewählt. Schriftführerin ist Frau Ingeborg Höpfl.

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Abschlussfeier 2011 – Für die berufliche Zukunft gerüstet Am Freitagvormittag, den 22. Juli, verabschiedeten Barbara Kasberger und Christiane Wildmann, Schulleiterinnen der gleichnamigen Wirtschaftsschule für Mädchen, im Beisein zahlreicher Politiker, Ehrengäste und Eltern 31 Schülerinnen der zwei- und vierjährigen Klassen im Markmiller-Saal der Barmherzigen Brüder. Alle Schülerinnen erreichten den mittleren Wirtschaftsschulabschluss. Für ihre herausragenden Leistungen in der Prüfung mit der Gesamtnote 1,6 und dem Notenschnitt 1,4 im Zeugnis wurden Jasmin Marr und Lisa-Marie Moosburger ausgezeichnet. Wenn die Arbeit ein Vergnügen ist, wird das Leben zur Freude. Mit diesem Zitat von Maxim Gorki wies die Schulleiterin darauf hin, dass Arbeit einen großen Teil des Lebens bestimme und eine solide Qualifikation sowie der Mut zur Weiterbildung Voraussetzung für das Vergnügen seien. Neben grundlegenden Kenntnissen in kaufmännischen Fächern und Vertiefung des Allgemeinwissens wurde auch soziale Kompetenz erworben. Dies mache Absolventen der Wirtschaftsschule interessant für Betriebe und Unternehmen. Sie wünschte den Schülerinnen eine Arbeit, die ihren Fähigkeiten, Neigungen und Interessen entspräche. Charmant von den Moderatorinnen angesagt und immer wieder durch Sketche und musikalische Darbietungen der Schülerinnen unterbrochen, wurden die Ehrengäste um ihre Grußworte gebeten. Oberbürgermeister Pannermayr erwähnte die Bedeutung der Schulen für die Region. Die Wirtschaftsschule sei ein wichtiger Bestandteil dieser Schullandschaft. Ein ebenso wichtiges Qualitätskriterium im Bildungssystem sei die Vernetzung und die Durchlässigkeit der Schularten. Die Botschaft laute „kein Abschluss ohne Anschluss". Stellvertretender Landrat Josef Laumer gratulierte den Schülerinnen, von denen etwa die Hälfte aus dem Landkreis kommen, zum Abschluss. Das Lernen in den letzten Jahren hätte sich gelohnt, da alle einen Ausbildungsplatz erhielten oder weiterführende Schulen besuchen werden.

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Der jetzt folgende Zeitraum müsse von den Absolventinnen selbst gestaltet werden und der schnelle Wechsel würde große Herausforderungen abverlangen, so MdL Reinhold Perlak. Dazu wünschte er ihnen Mut zum Zupacken, Weltoffenheit statt Spießertum und die Kraft, sich für zu erwartende Neuigkeiten zu öffnen.

Erfolg bei der Suche nach neuen Orientierungspunkten und der weiteren Lebensplanung wünschte Elternbeiratsvorsitzender Ludwig Aigner. Sein Dank galt der Schulleitung, den Lehrkräften, dem Förderverein und dem Elternbeirat für den Zusammenhalt und die gemeinsame Arbeit. Schülersprecherinnen und Abschlussrednerinnen schilderten Episoden aus dem Schulalltag. Sie hätten weder Kosten noch Mühen gescheut, so die Absolventinnen und übergaben jeder Lehrkraft zum Dank ein persönlich gestaltetes Lebkuchenherz als Geschenk, da sie sich an ihrer Schule immer wohlgefühlt hätten.

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Abschlussfeier 2011 – Schulleiterin Christiane Wildmann Wir wollten nicht nur lernen, um von vielen Dingen eine Ahnung zu haben, um bei allem mitreden zu können. Wir wollten lernen, wie man lernt, wie man durch Wissen selbstständig wird und innerlich frei, damit wir uns eigene Ansichten, eigene Gedanken bilden können, damit wir befähigt werden, von dieser Grundlage des Gelernten aus uns selbst vorwärts zu bringen und in der Gesellschaft als Vorbild zu dienen. Hand aufs Herz! - Wer von Ihnen hätte diesen Ausschnitt aus der Abschiedsrede einer Abiturientin auf das Jahr 1899 datiert? Die Autorin, Rahel Goitein, war die Tochter des Stadtrabbiners von Karlsruhe und gehörte zu den ersten Abiturientinnen des ersten deutschen Mädchengymnasiums. Nach über 100 Jahren ist Bildung für Mädchen selbstverständlich geworden. Und so freuen wir uns, dass unsere Wirtschaftsschule heute 31 Mädchen mit dem Wirtschaftsschulabschluss ins Leben entlässt. In den Anfängen unserer Schule war es bei solchen Anlässen noch möglich, fast jeden Gast einzeln zu begrüßen. Das geht heute nicht mehr. Es würde den Rahmen unserer Veranstaltung sprengen. Unsere Ehrengäste möchte ich dennoch besonders begrüßen. Es freut mich ganz besonders, dass wir Sie, Herrn Oberbürgermeister Pannermayr wieder zu Gast haben. Sehen wir doch in Ihrem Besuch die Wertschätzung der Stadt Straubing für unsere Arbeit. Da viele unserer Schülerinnen aus dem Landkreis kommen, freut es mich, dass auch heuer wieder Sie, Herr erster stellvertretender Landrat Laumer, unserer Einladung gefolgt sind. Als Mitglied des Bayerischen Landtags heiße ich ganz herzlich Herrn MdL Reinhold Perlak willkommen. Ein Grüß Gott auch Herrn Pastoralreferent Kaiser. Sie sind für uns zu einer festen Größe im Schuljahr geworden. Wir freuen uns über die Anwesenheit von Frau Elisabeth Warnstorff als Vertreterin des Straubinger Tagblatts. Aber eine Schule braucht nicht nur politische und geistliche Unterstützung. Auch die Zusammenarbeit und die tatkräftige Unterstützung der Eltern gehört zum Schulleben. Hier möchte ich stellvertretend für alle Herrn Aigner begrüßen, unseren Elternbeiratsvorsitzenden, sowie Herrn Beck, den Vorsitzenden unseres Fördervereins.

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Gerade die letzten Tage haben wieder einmal gezeigt, wie wichtig Engagement und persönlicher Einsatz für unsere Schule sind. Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen und bei unseren Schülerinnen, die seit einigen Tagen kräftig daran arbeiten, diese Feier festlich zu gestalten. So, nun aber zu euch, liebe Absolventinnen. Heute seid ihr die Hauptpersonen. Habt ihr noch im letzten Jahr für eure Vorgänger eifrig mitgeholfen, getanzt und gesungen, so dürft ihr heute gespannt sein auf das, was die anderen für euch vorbereitet haben. Wie schnell die Zeit vergeht. Es ist gefühlt noch gar nicht so lange her, als ich den ersten Band Harry Potter las. Jetzt ist der letzte Teil der Verfilmung in den Kinos. Harry Potter, der Junge mit der Narbe auf der Stirn, ging meines Wissens sieben Jahre nach Hogwarts, auf die Schule für Hexerei und Zauberei. Dort wurde er unterrichtet in so interessanten und wichtigen Fächern wie Zaubertränke herstellen, Verwandlungen oder Verteidigung gegen die dunklen Künste. All diese Fähigkeiten und Fertigkeiten und noch viel mehr konnte er gut brauchen, um sich gegen Lord Voldemort durchzusetzen und das Böse zu bekämpfen und zu besiegen. Harry Potter ist sieben Jahre nach Hogwarts gegangen, um vieles zu lernen, was für ihn und sein Leben wichtig war. Ihr wart nur vier bzw. zwei Jahre bei uns. Jahre, in denen ihr euch mit den Inhalten der Wirtschaftsschule herumschlagen musstet - durftet. So haben wir in den vergangenen Jahren versucht eure Kenntnisse in Deutsch und Englisch zu vertiefen, euch in FiBu, Rechnungswesen und Betriebswirtschaftslehre zu Expertinnen zu machen und in vielen anderen Fächern eure Allgemeinbildung zu erweitern. Dies ist schließlich die Aufgabe der Wirtschaftsschule: die Vermittlung eines vertieften Allgemeinwissens in Verbindung mit einer kaufmännischen Grundbildung. Diese Kombination macht das Wesen der Wirtschaftsschule aus und ist es auch, die meiner Meinung nach Wirtschaftsschüler und -schülerinnen so interessant macht für die Betriebe und Unternehmen, auch wenn nicht wenige von euch sich in andere Ausbildungsrichtungen orientiert haben. Neben den sozialen Berufen streben ja auch einige heuer noch eine weitere schulische Bildung an. Fachoberschule, Fremdsprachenschule oder die Fachschule für kaufmännische Assistenten gehören zu euren Plänen. Aber Schule bedeutet ja nicht nur Lernen von trockenem Wissensstoff, sondern noch viel mehr. So wie Harry Potter in Hogwarts gute und verlässliche Freunde gefunden hat, Ron und Hermine, so habt auch ihr in den Jahren Klassengemeinschaften gebildet, Freundschaften geschlossen und manchmal vielleicht auch wieder gelöst, habt untereinander gestritten und euch wieder vertragen, habt erlebt, wie Mitschülerinnen gekommen, aber auch gegangen sind. All dies gehört zu dem Leben in einer Schule und es ist in meinen Augen ebenso wichtig wie das Lernen von Stoff. Denn durch die Gemeinsamkeit entwickeln sich die sozialen Fähigkeiten, die sogenannten „soft skills“, die in unserer heutigen Gesellschaft und im Berufsleben so wichtig sind.

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Denn im Beruf werdet ihr mit anderen Umgang haben und auch da wird es sicher nicht immer ohne Reibereien abgehen. Man muss also wissen, wie man damit zurechtkommt und wie man Probleme löst. „Wenn die Arbeit ein Vergnügen ist, wird das Leben zur Freude.“ Diese Worte des russischen Dichters Maxim Gorki, die ich vor einigen Wochen im Radio hörte, gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Was will ich euch damit sagen? Wann ist denn die Arbeit ein Vergnügen? Viele werden jetzt sagen: Arbeit ist doch kein Vergnügen. Arbeiten muss ich, um Geld zu verdienen für mich und meine Familie, für meine Freizeit, damit ich mir dann etwas leisten kann, etwas, das Spaß macht und worüber ich mich freuen kann. Nun, das mag oft zutreffen, doch sollten wir bei all dem nicht vergessen, dass die Arbeit einen großen Teil unseres Lebens bestimmt und dieser Teil sollte uns doch ein Vergnügen sein. Aber wann ist denn Arbeit ein Vergnügen. Das ist die Arbeit, die euren Fähigkeiten und euren Neigungen und Interessen entspricht. Die Arbeit, in der ihr zeigen könnt, was in euch steckt und was ihr gelernt habt. Eine anspruchsvolle Arbeit also, die euch fordert und die euer Engagement verlangt. Dafür bedarf es aber auch Persönlichkeiten, die all dies mitbringen. Nun, ich denke, dass ich sagen kann, dass die Arbeit für mich ein Vergnügen war.

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Besuch des historischen St. Peter-Friedhofs in Straubing Die Abschlussklassen 10 und Z 11 besuchten am Donnerstag mit ihren Lehrern Markus Holzer und Siegbert Kopp den historischen Friedhof von St. Peter in der Straubinger Altstadt. Kompetent wurden sie dort von Frau Heimerl über die Gräber, Grabdenkmäler und die Kapellen, die auf dem Friedhofsgelände stehen, informiert. Neben der Kirche St. Peter, die ihren Ursprung in der Romanik hat und vor rund 30 Jahren wieder romanisiert wurde, bestaunten die Schülerinnen die Agnes-Bernauer-Kapelle und die Totentanzkapelle. Der 1879 aufgelassene Friedhof stellt ein Kleinod in der Stadt Straubing dar. Zahlreiche Grabsteine und Epitaphe, die zum Teil aus rotem Adneter Marmor produziert worden sind, zeugen von den überragenden handwerklichen und künstlerischen Leistungen der letzten Jahrhunderte. Da Frau Heimerl zu vielen Denkmälern eine dazugehörende Geschichte zu erzählen wusste, wurde es den Schülerinnen nie langweilig. So konnten sie z. B. beim Grabdenkmal des Scharfrichters Zankl auch die versteckten bzw. verschlüsselten Botschaften auf der Grabplatte entdecken.

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Wandertag – Donaudurchbruch und Kloster Weltenburg Bei strahlendem Sonnenschein trafen wir uns alle auf dem Schulhof. Nach dem „Zählappell“ und einer Einweisung durch den Busfahrer ging es ab in Richtung Kelheim. Ziel unseres Wandertages war der Donaudurchbruch von Weltenburg. Erster Halt war die Befreiungshalle auf dem Michelsberg in Kehlheim. Nach mühevollem Aufstieg der 165 Stufen und intensiver Besichtigung wurden wir mit einem wunderschönen Ausblick in die Umgebung von Kelheim belohnt. Wieder unten angekommen, stärkten wir uns mit einem Eis, bevor wir zum Fußmarsch durch den Wald nach Weltenburg aufbrachen. Locker und leichtfüßig wanderten wir durch den Wald. Alle waren in Gespräche vertieft und nach ca. 1 Stunde kamen wir beim Donaudurchbruch an. Die Schiffer setzten uns mit ihren Zillen über die Donau am Ufer beim Kloster Weltenburg ab. Dort angekommen machten wir im Biergarten eine längere Pause. Alle stärkten sich mit Pommes, kalten Getränken und Eis. Anschließend genossen wir das kühle Nass der Donau. Einige besuchten die barocke Asamkirche. Gegen 13:15 Uhr trafen wir uns wieder alle vor dem Kloster, um gemeinsam zur Schiffsanlegestelle zu gehen, denn von dort ging es mit dem Schiff zurück nach Kelheim. Unterwegs wurden wir über den Donaudurchbruch informiert. Weil uns so heiß war, kauften wir uns an der Schiffsanlegestelle in Kelheim nochmal ein Eis, um dann erfrischt die Heimreise anzutreten. Erschöpft und glücklich kamen wir gegen 15:00 Uhr an der Schule wieder an.

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Sportfest 2011 Unser Sportfest fand dieses Jahr am Montag, den 4. Juli 2011, auf dem Sportplatz des FTSV statt. Während die zehnte Klasse und die Klasse 11Z über den Aufgaben der Abschlussprüfung schwitzten, blieben die anderen Mädchen solidarisch. Auch sie bemühten sich, ihre Bestleistungen, diesmal aber nicht in wirtschaftlichen Disziplinen, sondern im leichtathletischen Dreikampf zu liefern. Es wurden die Besten in Weitsprung, Wurf und 75m-Lauf sowie die Sportkönigin der Schule gesucht. Nach den notwendigen Aufwärmübungen und Probeversuchen ging es los. Der Wettkampf, der für manche Mädchen mehr als die Bemühung um den Sieg, nämlich die Überwindung über sich selbst bedeutete, verlief auf drei Stationen. Zu sehen waren sehr schöne Leistungen und gute Kondition vor allem bei Vroni Eibauer und Magdalena Edenhofer, wurfstark zeigte sich Sarah Höchbauer. Als Sportskanone und Schulbeste feierte erwartungsgemäß Janina Ebner ihren Triumph.

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Projekttag:Erste-Hilfe-Kurs Eine 16-jährige Schülerin verlässt wegen Übelkeit das Klassenzimmer. Plötzlich hört man ein Sturzgeräusch. Das Mädchen liegt ohnmächtig auf dem Boden. Was sollen wir jetzt tun? In jeder Alltagssituation, egal ob zu Hause, in der Schule, beim Sport oder beim Weggehen sind derartige Situationen jederzeit denkbar. Um hierauf möglichst gut vorbereitet zu sein, haben 21 Schülerinnen einen Erste-Hilfe-Kurs bei Herrn Eberl vom Bayerischen Roten Kreuz absolviert. „Warum muss man Erste Hilfe leisten? Woran erkenne ich, dass meine Unterstützung benötigt wird? Was muss ich beachten, was soll ich unbedingt vermeiden?“ Viele verschiedene Fragen, Gedanken, Unsicherheiten wurden zu Beginn des Kurses aufgearbeitet. Mit Hilfe alltagsnaher Bilder wurden im Anschluss potenzielle Gefahrensituationen visuell näher gebracht. Die Mädchen haben anschließend mögliche Symptome verschiedener Krankheiten erarbeitet. Von Ohnmacht, Schock, Bewusstlosigkeit, bis hin zu Verbrennungen oder Herzinfarkt wurden zahlreiche Problemfälle aufgearbeitet. Herr Eberl demonstrierte mit freiwilligen „Opfern“ die jeweils sinnvolle Verhaltensweise. Danach durfte jede Schülerin diese Maßnahmen üben. Im Fokus standen folgende Aufgaben: Wie wickle ich einen Verletzten mit einer wärmenden Decke ein? Wie versetze ich einen (atmenden) Bewusstlosen möglichst schonend in die stabile Seitenlage? Wie gehe ich bei einer Herzdruckmassage vor, wie verhalte ich mich bei einer Mund-zu-Mund-Beatmung? Wie lege ich einen Verband an? Bei allen Ersthilfemaßnahme gilt es, fünf Punkte zu verinnerlichen: Die drei A’s (Anschauen, Ansprechen, Anfassen), ein lauter „Hilfe“-Ruf und das schnelle Aktivieren des Notrufes (112). Zudem wurden den Mädchen drei zentrale Grundsätze verdeutlicht: „Bewege den Verletzten so wenig wie möglich“, „versuche stets einen zweiten Helfer zu aktivieren“ und „sichere die Unfallstelle.“ Im Anschluss an den sehr lehrreichen 12-stündigen Kurs wurden die Mädchen mit dem Erste-HilfeAusweis belohnt. Dieser belegt die Fähigkeit der Schülerinnen zum Ersthelfer und hilft zusätzlich erste Voraussetzungen für Führerschein und Trainertätigkeiten zu erfüllen.

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Projekttag: „Führung mit Fütterung und Fotografie" im Tiergarten Straubing Einen äußerst interessanten Tag erlebte die Projektgruppe: „Führung mit Fütterung und Fotografie" im Straubinger Tierpark, denn die Schülerinnen erhielten nicht nur tierkundliche Informationen, sondern Frau Blechschmidt verstand es in ausgezeichneter Weise, den Schülerinnen mit teils lustigen, teils makaberen Geschichten und Anekdoten den Zooalltag zu veranschaulichen. So habe ein Papageienschnabel bereits einen Finger „gelocht". Zur Veranschaulichung brachte sie die verschiedenen Nussarten mit. Keine der Schülerinnen konnte auch nur eine der Nüsse knacken. Immerhin war eine Kokosnuss darunter. Den Papageien aber dienen sie als Nahrung. Sogar das Gitter musste verstärkt werden, da sich die Papageien sonst einen Weg in die Freiheit verschafft hätten. Wir erfuhren außerdem, dass sich der Haken des Oberschnabels vorzüglich zum Heranziehen von Gegenständen (Ästen, Früchten etc.) und als Kletterhilfe eignet. Freies Hängen nur am Oberschnabelhaken ist daher kein Problem und als hätte der Papagei verstanden, was Frau Blechschmidt ausführte, zeigte er sein Kunststück. Fototermin war angesagt! Dass sich der Straubinger Zoo an der Erhaltungszucht bedrohter Tierarten beteiligt, erfuhren wir bei den indonesischen Balistaren. Denn diese werden hier gezüchtet und später in Bali ausgewildert. Weiter ging es zu den Braunbären, welche nun, da es keine Eisbären mehr im Straubinger Zoo gibt, das Eisbären- und das ehemalige Braunbärengehege zusammen nutzen können. Obwohl Braunbären zur Gruppe der Raubtiere gehören, sind sie Allesfresser und zu ihrer pflanzlichen Nahrung gehören Wurzeln, Pilze und Nüsse. Im Herbst, so erzählte uns Frau Blechschmidt, sind reife Früchte und Beeren bei den Braunbären besonders beliebt und so passierte es einmal, dass ein Beerenstrauch zu hoch aus dem Sicherheitsgraben

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gewachsen war, einer der Braunbären sich beim Beerenpflücken zu weit nach vorne gebeugt hat und tatsächlich in den Graben gefallen ist. Zum Glück blieb er unverletzt, aber allein die Rettungsaktion stellte für alle Beteiligten eine Herausforderung dar. Mit Fleischstückchen, an langen Stangen befestigt, konnte er schließlich wieder über eine rückwärtige Treppe sicher ins Gehege gelockt werden. Bei den Alpakas durften wir viele mitgebrachte Gegenstände begutachten. Ein Alpakafell konnte gestreichelt, Puppen aus den Anden begutachtet und Quasten, mit denen die Alpakas geschmückt werden, bewundert werden. Zu unserem Erstaunen wird bei der Tierhaltung in den Anden eine Steinschleuder benutzt, um die Alpakas zum Weitergehen bewegen zu können. Leider, so fanden einige Schülerinnen, durften wir die Steinschleuder nicht ausprobieren. Schließlich kamen wir zum Tigergehege. Wie alle Katzen leben Tiger in Revieren und bleiben diesem über Jahre treu. Sie sind in aller Regel Einzelgänger und dass im Straubinger Tierpark zwei männliche Tiger zusammen gehalten werden können, ist nur der Tatsache zu verdanken, dass sie Brüder sind. Um ihr Revier zu markieren, verteilen sie überall Harn und Kot. Sollte ein Tiger einmal nicht schlafen – und er schläft immerhin 20 Stunden am Tag – dann sollte man dem Gehege nicht zu nahe kommen. Schon manche Jacke musste anschließend „entsorgt" werden. Schließlich kamen wir zu den Pelikanen, welche wir anschließend sogar füttern durften. Ein Pelikan frisst für gewöhnlich 10 % seines Körpergewichts am Tag. Dies sind beim Rosapelikan etwa 1,2 kg. Übrigens, die rosa Farbe haben sie nur zur Balzzeit. Da sie nicht tauchen können, haben sie sich eine andere Jagdstrategie zurechtgelegt. Schwimmend bilden sie eine Hufeisenformation und treiben so die Fische in flacheres Gewässer, wo sie nicht mehr in die Tiefe entkommen können und so eine leichte Beute werden.

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Projekttag: „Workshop Wassertiere" im Tiergarten Straubing "Du findest im Keller das alte Tagebuch deines Ururururgroßvaters. Er war Donaufischer und hat immer wieder Fische gezeichnet.....". So begann die spannende Geschichte, die uns durch diesen Vormittag im Tiergarten Straubing begleiten sollte. Unter Mithilfe des Zoopädagogen Dr. Werneyer lösten wir die unterschiedlichsten Rätsel rund um die Themen heimische Fischarten, Reptilien und Amphibien, Pflanzen im Danubium und Kleinlebewesen in den Gewässern im Tiergarten. Sehr schnell hatten wir den aufregendsten Teil des Workshops für uns entdeckt und alle wollten als erstes im Teich neben den Aquarien die wirbellosen Kleinlebewesen aus dem Wasser fischen. Ausgestattet mit Keschern, Eimern und Petrischalen versuchten wir, so viele verschiedene Lebewesen wie möglich aus dem Teich zu fischen und in kleinen Plastikschalen in ihrer Bewegung zu beobachten. Dass dabei größte Vorsicht an den Tag gelegt wurde, um den Tieren nicht zu schaden, versteht sich von selbst! Es war schon erstaunlich, wie viele verschiedene Tierchen sich in unseren Schalen versammelten: Große, schwarze Kaulquappen, winzige Mückenlarven, sich elegant bewegende Molchlarven, Posthornschnecken und Daphnien konnten wir auf diese Weise betrachten. Allein vor den Egeln gruselte es so manche Schülerin ebenso wie die Lehrerinnen. Richtig spannend wurde es aber dann, als Hr. Dr. Werneyer uns an die Mikroskope schickte. „Fang diese kleine Schnecke, lege sie auf die Petrischale und sieh dir unter dem Mikroskop deren Herzschlag an!", dieser Aufforderung wollten wir alle möglichst schnell nachkommen. Leichter gesagt, als getan! Die Schnecke im Wasser wollte sich nicht so einfach fangen lassen, wie wir uns das vorstellten. Nach mehreren Fehlversuchen und schließlich einem beherzten Griff ins Wasser schafften wir es doch, das kleine Tierchen unters Mikroskop zu bekommen. Dann sahen wir wirklich das winzige Herz der

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Schnecke in der Vergrößerung schlagen! Auch die Molchlarven betrachteten wir unter dem Mikroskop, was aber noch deutlich mehr Geschicklichkeit erforderte, da sich diese im Vergleich zu den Schnecken viel schneller bewegten. Wir konnten erkennen, wie das Blut durch die Kiemen des Molches floss und sahen nun sehr deutlich, dass auch diese kleinen Tiere wichtige Lebewesen im Lebensraum Teich sind. Die nächste Station unseres Tagebuchrätsels führte uns zu den Fischottern, die anscheinend gerade auf ihre Fütterung warteten und dementsprechend aufgeregt in ihrem Gehege herumliefen. Sie waren so süß anzusehen, wie sie da Männchen machend vor den Glasscheiben saßen, dass man fast vergaß, dass es sich um Raubtiere handelt, die auf ihre Fische und (toten) Küken warteten. „Ein Fischotter frisst täglich 20 % seines Körpergewichts an Nahrung. Wie viel kg müsstest du pro Tag essen, wenn du es dem Fischotter nachmachen würdest?" Eine interessante Frage, die wir aber alle mit Bravour durch Kopfrechnen lösten! Durchschnittlich kamen wir auf 10 kg und das verursachte bei manchen von uns großes Staunen, vor allem als wir dieses Gewicht in Spaghetti-Pakete umrechneten. Künstlerische Fähigkeiten waren beim nächsten Rätsel verlangt, in dem wir die Aufgabe gestellt bekamen, die unvollständigen Fischzeichnungen aus dem Tagebuch unseres Ururururgroßvaters zu vervollständigen. Leider hielten unsere Modelle im Aquarium nicht so still, wie wir das gerne gehabt hätten und so wurden die Zeichnungen von Hecht, Stör, Waller, Barsch und Forelle zum Teil nicht sehr naturgetreu. Einig waren wir uns dann allerdings in dem Punkt, dass Forellen von allen genannten Fischen einfach am besten schmecken!

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Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir alle großen Spaß beim Fangen, Suchen und Raten. Nun aber kam der Höhepunkt des Ausflugs! Einen „geheimnisvollen Überraschungsgast" kündigte uns Herr Dr. Werneyer mit verschmitzter Miene an! Und da kam sie: Friedlich um den Nacken eines Pflegers geschlungen, wurde uns Waltraud, die Boa constrictor, vorgestellt. Von mehrere kurzen Schreien und zurückweichenden Mädchen ließ sie sich nicht beeindrucken. Da trat beherzt Madeleine nach vorne, im Schlepptau eine noch sehr zögerliche Franziska. Madleine ließ sich mit der Kaltblütigkeit einer Zirkusartistin diese Würgeschlange um den Hals legen und verdiente sich damit die uneingeschränkte Bewunderung unserer Gruppe. Nun wurden auch einige von uns anderen mutiger. Vereinzelt kurze Streicheleinheiten mit lang ausgestreckten Fingern waren zu beobachten und schließlich fasste sich auch Franziska ein Herz und legte sich die Schlange um den Hals. Immer wieder aber suchte Waltraud die Nähe des Pflegers, was dieser uns so erklärte, dass Schlangen sehr sensibel auf „Stimmungen", also z.B. Nervosität oder Ruhe und Gelassenheit, reagieren und die Boa constrictor daher die Nähe des sicherlich weitaus ruhigeren Pflegers suchte. Wir hätten alle noch so viele Fragen gehabt, aber zu unserem großen Bedauern mussten wir Waltraud nun wieder verlassen, da es Zeit für den Rückweg zur Schule war. Es hat großen Spaß gemacht!

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Projekttag: „Bücher vorstellen“

Am 25. Juli 2011 war Frau Segl von der Buchhandlung „Pustet“ bei uns an der Schule zu Gast. „Bewaffnet“ mit ihren Lieblingsbüchern und einer Liste ausgewählter Jugendbücher tauchte sie mit einigen Schülerinnen, die sich für dieses Projekt entschieden hatten, in die Welt der Fantasie ein. Bevor es so richtig losging, machten wir es uns gemütlich und Frau Segl erzählte zunächst etwas über ihren Beruf und wie sie Buchhändlerin wurde. Eigentlich wollte sie nach dem Abitur studieren, aber die Liebe zum Buch und eine Bewerbung bei „Bücher Pustet“ änderten ihren Lebensweg. Sie darf eigenverantwortlich Bücher für das Geschäft auswählen, einkaufen und natürlich verkaufen. Für uns hatte sie zwanzig Bücher ausgewählt, die ihr besonders gut gefallen. Zu allen Büchern erzählte sie uns etwas und aus zwei Büchern hat sie gelesen: Jenny Downham „Bevor ich sterbe“ und Alexie Shermann „Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers“.

Frau Segl hat so spannend erzählt und mit so viel Engagement gelesen, dass die Zeit wie im Flug verging. Am Ende durfte jede Schülerin auf einen Zettel schreiben, welches Buch ihr am besten gefallen hat. Zu unserer Überraschung wählte sie, nachdem sie die Zettel gelesen hatte, vier Bücher aus, die sie der Schule schenkte und die nun zum Bestand unserer Schulbücherei gehören. Zum Schluss bedankten wir uns bei ihr mit einer Blume für den gelungenen Vormittag.

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Projekttag: „Klangexperimente“ Zu den „Klangexperimenten“ kamen vor allem Mädchen der 8. Klasse. Zuerst legte die Lehrerin alle Instrumente in einem Stuhlkreis bereit, damit die Schülerinnen nach Lust und Laune ausprobieren konnten, was ihnen gefällt. Es gab außer der Gitarre und unserem Keyboard auch ein kleines Cello sowie einige Orff-Instrumente, z.B.: ein Xylophon, Handtrommeln, Klanghölzer, Triangel usw., nicht zuletzt unsere selbstgebastelten Regenmacher. Schon bald fand jede Schülerin ihr Lieblingsinstrument und so manche wollte dieses nicht mehr weitergeben. Im Gespräch mit den Schülerinnen und durch das Vorspielen einiger Klangbeispiele auf einer CD wollte die Lehrerin die Kreativität der Mädchen wecken. Wir entdeckten, dass man durch den Zusammenklang der verschiedenartigsten Instrumente gewisse Szenen und vor allem Stimmungen darstellen kann: Der Klang des Cello wurde als sehr traurig empfunden, während die Triangel als lustiges, fröhliches Instrument galt, womit man einen wunderbaren Sonnenaufgang beschreiben kann. Unser Klangexperiment war folgende Szene: Der Straubinger Stadtplatz mit einer riesigen Menschenmenge. Man braucht nur ein wenig Phantasie, dann sieht und hört man förmlich, wie am Morgen einige wenige Menschen den Stadtplatz überqueren, tagsüber werden es so viele, dass Straubing als eine einzige Klangwolke erscheint, die sich dann gegen Abend wieder auflöst. Gerne hätten wir noch einige Klänge auferweckt, doch es kam die nächste Überraschung: Miriam Schiller fesselte uns mit ihrem stimmungsvollen Song „My heart will go on" aus dem Film „Titanic", den sie so wundervoll auf dem Keyboard interpretierte, dass wir nicht mehr anders konnten, als uns unserer größten Leidenschaft zu widmen, dem Singen beliebter Lieder. Madeleine schloss sich mit der Gitarre gleich an und so endete unser Projekt mit einer altbewährten Gesangsstunde, bei der noch einmal alle unsere Lieblingslieder die Ehre erhielten.

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Projekttag: „Kosmetik“ Im Rahmen der Projekttage 2011 besuchte uns am 26.07.2011 Frau Sabine Aigner. Die selbstständige Friseuse und Kosmetikerin beriet uns über die einzuhaltende Reihenfolge beim Auflegen eines Makeups: Die gründliche Reinigung des Gesichts ist die wichtigste Grundlage eines gelungenen Makeups. Des weiteren wurde eingehend erklärt, welches Makeup für welchen Anlass oder für welchen Hauttyp geeignet ist. Als erstes wurde die Grundierung des Gesichts bei einer Schülerin aus der 7. Klasse vorgenommen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, keine einzige Hautunreinheit war mehr zu sehen. Nun war Angelina an der Reihe, bei ihr wurde ein verführerisches Augenmakeup geschminkt. Im Anschluss bekam Vroni noch natürlich geschminkte Lippen und bei Dilan wurde ein Wangenrouge aufgetragen. Schritt für Schritt durften wir Frau Aigners Erklärungen verfolgen. Mit vielen neuen Eindrücken und um einige Profitipps reicher bedankten und verabschiedeten wir uns von unserer Projektleiterin.

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Projekttag: Modenschau Seceda „Trendige Kleidung für jeden Anlass“ Statt Mathe oder Englisch stand für die Schülerinnen unserer Wirtschaftsschule am Dienstag Mode und Make up auf dem Stundenplan. Im Rahmen ihrer Projektwoche beschäftigten sich elf Mädchen von der siebten bis zur zehnten Jahrgangsstufe einen Vormittag lang in der Modeboutique Miss Seceda in der Steinergasse mit dem richtigen Styling für Schule, Beruf und Abend. In der Schule oder später im Berufsalltag sollte man sich passend kleiden, aber nicht langweilig, erklärte Jacqueline Hackl, Tochter der Inhaberin von Miss Seceda. Die 23-Jährige studiert in Regensburg Betriebswirtschaftslehre und hat mehrere Monate in New York bei einer Modefirma gearbeitet. Kurze Röcke und Kleider seien absolut tragbar, jedoch müsse immer das Gesamtbild - und dazu gehöre auch das Make up stimmen. Zusammen mit Heike Böhm vom Haaratelier Wende in der Fraunhoferstraße verpasste sie den Mädchen den richtigen Schliff. Bevor es aber an das Umstyling ging, zeigte Jacqueline Hackl den Schülerinnen, wie man es auf keinen Fall machen sollte: In einer kurzen Dokumentation wurde über junge Frauen berichtet, die sich viel zu stark schminken und dadurch ihre Haut schädigen. Damit das den elf Mädchen nicht passiert, gab ihnen Heike Böhm viele Tipps: Ich würde euch raten tagsüber kein Make up, sondern dezenten Puder aufzutragen, riet die Friseurin, die auch als Visagistin arbeitet. Inna, Melis, Lisa und Maria, alle 14 Jahre alt und aus der siebten und achten Klasse, ließen sich von Heike Böhm für die Schule oder den Abend schminken, während ihnen Jacqueline Hackl typgerechte Outfits zusammenstellte. Ich freue mich, mich mal richtig schminken zu lassen, sagte die 14-jährige Lisa, die sich ein Make up für den Abend wünschte, auch „wenn ich noch nie wirklich abends weg war“. Doris Dorfner und Hülya Karatay, erzählten, dass sich die Mädchen sonst sehr natürlich schminkten und meist in Jeans und T-Shirt zur Schule kommen. Während die vier Mädchen mit Lidschatten, Rouge und Wimperntusche gestylt wurden, konnten sich die anderen Schülerinnen eigene Outfits zusammenstellen. Nach nur eineinhalb Stunden zeigten Inna, Melis, Lisa und Maria ihren Mitschülerinnen in einer kleinen Modenschau ihre neuen Looks: vom kurzen Paillettenkleid für den Abend bis zur klassischen schwarzen Jeans war für jeden Geschmack etwas dabei.

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Projekttag: „Schaufenstergestaltung – Wöhrl“ Nachdem Frau Schneider uns um 08.00 Uhr am Haupteingang von Wöhrl begrüßt hatte, stellte sie uns Frau Weigert vor, die für die Gesamtdekoration, sowohl für Schaufenster als auch für Innenausstellungen, im Geschäft zuständig ist. Frau Weigert erzählte uns zuerst ein wenig von ihrer Dekoausbildung vor vielen Jahren bei Wöhrl in Nürnberg und von den vielen praktischen Fertigkeiten, die sie dort erlernt hatte. Sie erklärte uns auch, was an der Modeausstellung und der Schaufenstergestaltung bei allen Wöhrl Filialen besonders wichtig sei, nämlich ein gewisser „Wiedererkennungswert“! Sie war offensichtlich mit ihrer eigenen Berufswahl sehr glücklich, und sagte, dass es zwar manchmal sehr hektisch werden könne, dass sie oft sehr viel hin und herlaufen müsse, aber dass der Tag nie langweilig würde und dass sie den Beruf allen, die etwas kreativ veranlagt sind, nur empfehlen könne. Nach einem schnellen Durchgang durch das noch fast leere Geschäft – außer uns waren nur die Putzfrauen und einige Mitarbeiter im Hause – damit wir uns mit den verschiedenen Abteilungen und Etagen etwas vertraut machen konnten, wurde uns dann erklärt, dass es heute darum ging, ein „Jeans-Fenster“ zu gestalten, mit entsprechenden Kleidungsstücken, Dekoartikeln, Preisschildern, usw. Vier kleine Gruppen wurden dann zusammengestellt, wovon jede ein eigenes Arbeitsblatt mit zugeteilten Aufgaben bekam. Die erste Gruppe blieb gleich oben im 2. Stock (Jugendmoden und Sportkleidung), um sich Outfits für 6 Damenfiguren und 2 Herrenfiguren in passenden Größen auszusuchen. Eine Gruppe musste die 8 „nackten“ Modepuppen aus dem Keller holen und an das

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leere Schaufenster im Erdgeschoss bringen - zum Glück standen zu diesem Zweck ein paar „Hunde“ zur Verfügung! (So heißen diese speziellen Handwagen, aber keiner weiß warum!) Die dritte Gruppe bekam den Auftrag, aus dem Sortiment an Dekoartikeln im tiefen Kellergewölbe ein paar Sachen auszusuchen, womit das fertige Schaufenster am Ende dekoriert werden sollte. Alle gingen eifrig an die Arbeit und waren erstaunlich schnell fertig. Als Belohnung gab es dann ein kleines Frühstück für uns in der Kantine – Orangensaft und Butterbrezen - was wir sehr dankbar aufgegessen haben! Es folgte die nächste wichtige Aufgabe: Jedes Kleidungsstück, das im Fenster gezeigt wird, muss vorher gebügelt werden. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass Carina und Magdalena in dieser hauswirtschaftlichen Tätigkeit besonders geübt sind, und das war gut, denn Frau Weigert erklärte uns, dass sie selber normalerweise für jede Warenbeschädigung haften müsste! Endlich durften die Puppen im Schaufenster ihre Kleider bekommen - aber das war lange nicht so einfach, wie man es sich vorgestellt hatte. Zuerst wurden die Figuren auseinander genommen, damit man sie leichter anziehen konnte, und die passenden Kleidungsstücke zugeteilt. Dabei bekam so manche Dame irgendwie eine Herrenhose angezogen, oder noch schlimmer, zwei linke Hände, oder sogar eine Herrenhand! Am Ende aber hat alles einigermaßen gepasst, und wir gingen hinaus auf die Straße, um unser künstlerisches Bemühen zu bewundern. Es fehlten noch die Dekostücke, die zum Schluss dann strategisch platziert wurden. Als letztes gingen wir alle zu Frau Weigert ins Büro, wo sie uns zeigte, wie die Preisschilder mit Hilfe eines Sonderprogrammes im Computer erstellt werden. Diese wurden dann in Glasrahmen gelegt und neben die Figuren gestellt. „Unser“ Fenster war fertig, und wir hatten gerade noch Zeit, uns von Frau Schneider davor fotografieren zu lassen. Eins ist aber sicher – beim nächsten Schaufenstergang werden wir alle mit neuen Augen schauen!

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Klasse 7 Klassenleitung: Hülya Karatay

Eidenschink Katharina Gimpel Melanie Grübl Ramona Hebauer Beatrice Heigl Christina Ilie Andra Kräh Kathrin Müller Selina Preis Ramona Reimann Hannah Steinbeißer Kristina Täuber Rebecca Tahal Ceyda Wittenzellner Theresa Wuttke Lisa

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Klasse 8 Klassenleitung: Christine Freese

Engl Verena Erndl Maria Fichtl Stefanie Hagn Melissa Haimerl Julia Hรถpfl Ramona Kerscher Michaela Mozejko Emilie Nachtmann Sarah Schaubeck Alina Schraml Julia Schrรถder Judith Wittmann Lisa

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Klasse 9 Klassenleitung: Doris Dorfner

Bumes Carola Demir Dilan Demirci Melis Edenhofer Magdalena Gessenharter Teresa Gunkel Madeleine Hackl Nina Hรถchbauer Sarah Knaub Angelina Lang Miriam Moser Janina Ortner Natascha Scheubeck Theresa Schiller Miriam Schneider Pia Stadler Andrea Stadler Theresa Wuttke Carina Zab Franziska

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Klasse 10 Klassenleitung: Barbara Kasberger

Ebner Janina Fritsch Katharina Gorawski Rita Hauner Jacqueline Hofbauer Kerstin Käser Verena Kergel Christina Lichtinger Brigitte Lippl Alexandra Mannes Anna Nebel Sabrina Neumeier Katharina Orlik Daniela Renner Nina Rohrmüller Lisa Süß Nathalie

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Klasse 11Z Klassenleitung: Elizabeth Whitehead

Eherer Stefanie Eibauer Vroni Grill Stefanie Hirschmann Anne-Marie Keckeis Vera Kerscher Andrea Mannes Julia Pfundtner Jessica Stuhlfelner Nadine Telescu Jacqueline

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Wandertag Klasse 7: Tierpark Straubing Am 20.09.2011 fand unser erster Wandertag statt. Ziel unseres Ausflugs war der Straubinger Tiergarten. Pünktlich um 07:50 Uhr gingen wir Richtung Stadtplatz los. Unseren ersten Halt machten wir im Alfred-Dick-Park (ehemals Laga-Gelände) an der Fitnessinsel neben dem Eisstadion. Nachdem wir alle Geräte ausführlich ausprobiert und unser Koordinationstalent sowie unseren Gleichgewichtssinn getestet hatten, stürmten wir das Schiffswrack „Ulmer Schachtel“ auf dem Spielplatz. Die verschiedenen Schaukeln lösten bei mancher Schülerin und auch Lehrkraft den Spieltrieb aus. Natürlich wurde das Spektakel ausführlich mit Fotografien festgehalten. Anschließend haben es uns die Sonnenstege auf dem Eisweiher angetan. Nun war es geschehen. Frau Stadler war nicht mehr aufzuhalten, motiviert von dem schönen Herbsttag und dem Umfeld gab sie uns eine Tai Chi-Stunde im Freien. Nach so viel körperlicher und mentaler Stärkung, ging es vorbei an den Kleingärten zum Straubinger Trimm-Dich-Pfad. In zügigen Schritten wanderten wir bis zum neuen Kletterpark am Tiergarten. Hier nahmen wir die einzelnen Kletterparcours in Augenschein. Gegen 09:30 Uhr kamen wir am Eingang des Tierparks an. Frau Gunkel begrüßte uns bereits an der Kasse und hatte für uns ein kniffliges Quiz über den Tiergarten vorbereitet. Ausgerüstet mit Stift und Papier lösten wir zahlreiche Fragen. Wisst ihr eigentlich wie viel Fleisch der Tiger Cornelius am Tag frisst? Wie viele Großaquarien besitzt das Donauaquarium, oder was bitteschön ist ein „Huchen“? Was haben Trampeltiere in ihrem Höcker, Bier, Wasser oder vielleicht doch Fett? Wusstet ihr, dass die Riesenschlange im Exotarium Sammy heißt? Na, haben wir euer Interesse geweckt? Ein Zoobesuch ist doch sehr unterhaltsam. Die einzelnen Fragen haben wir durch Beobachten bzw. durch das Lesen der Gehegetafeln leicht lösen können. Die Zeit verging wie im Fluge. Gegen Mittag trafen wir uns alle wie vereinbart am Ausgang wieder. Am Klettergarten vorbei (wo wir noch einigen Klassen beim Klettern zusahen) traten wir den Rückweg an. Über die Regensburger Straße stadteinwärts ging es zum Stadtturm, wo wir erschöpft, aber um einiges klüger unseren ersten Wandertag beendeten. Unser Tipp an alle: Auch ein Zoobesuch in Straubing kann sehr kurzweilig verlaufen, man muss nur mit offenen Augen und viel Interesse an die Sache rangehen.

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Wandertag Klasse 8: Bogenberg Der 1. Wandertag der Klasse 8 im Schuljahr 2011/12 stand im Fokus der bayerischen Raute. Nach dem Aufstieg zum „heiligen Berg Niederbayerns“ konnten die Mädchen den traumhaften Blick über die Heimat genießen. Im Anschluss an einen kurzen Rundgang wartete Frau Michal im Kreismuseum Bogenberg auf die Schülerinnen. Sie erklärte in beeindruckender Art die Entwicklung der verschiedenen Symbole bis hin zur Entstehung unseres bayerischen Rautenwappens. Den Mädchen wurde an Hand verschiedener Beispiele aus dem Alltag bewusst, wie präsent das bayerische Wappen auf Verpackungen, Fahnen, Zeitschriften usw. tagtäglich unserLeben begleitet. Für Erheiterung sorgte das Anprobieren eines Ritterhelmes durch Maria Erndl, der weder in Komfort noch Optik nachhaltig punkten konnte. Weitere interessante Einblicke gewährte Frau Michal in die regionale Historie. Bilder, Schaustücke und Anekdoten zu Ausgrabungen und Funden im Landkreis Straubing-Bogen sorgten für nicht erwartete Horizonterweiterungen. Ein Film zum Brauch „Pilgern auf den Bogenberg“, verschiedene Figuren (z.B. die schwangere Mutter Gottes) aus der Wallfahrtskirche und weitere Anekdoten aus der Geschichte Bogens versetzten die Mädels ein Stück weit in die Vergangenheit. Nach einem informationsreichen Ausflug in die niederbayerische Vergangenheit wartete auf unsere Nachwuchshistorikerinnen der Abstieg vom Bogenberg.

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Wandertag Kl. 9-11Z: Nürnberg 20. September 2011 – Es war ein grauer, kalter Morgen, als sich die Schülerinnen der 9., 10. und 11. Klasse um 8.30 Uhr am Straubinger Bahnhof trafen. Zusammen mit den begleitenden Lehrkräften, Frau Dorfner, Frau Kasberger und Frau Whitehead machten sie sich auf den Weg nach Nürnberg. Leicht fröstelnd bestieg die Gruppe den Regionalzug nach Regensburg, wo der Zug gewechselt werden musste. Damit niemanden kalt wurde, hatte die Bahn kurzfristig das Abfahrtsgleis gewechselt, so dass alle einen kurzen Sprint einlegen konnten. Gegen 10.30 Uhr erreichten wir dann das Ziel Nürnberg. Und es war wie immer, wenn Engel reisen, das Wetter war einfach wunderbar – strahlendblauer Himmel über der Frankenmetropole. Das nächste Ziel war die Kaiserburg über der Altstadt Nürnbergs. Auf dem Weg dorthin schlenderten wir durch die Straßen Nürnbergs, vorbei an der Lorenzkirche zum Hauptmarkt mit dem schönen Brunnen. Einer der Messingringe gilt als Glücksbringer. Einer Sage nach wird mit Kindersegen bedacht, wer daran dreht. Warum Dilan genau das tun musste, bleibt ihr Geheimnis. Der Balkon der Frauenkirche, von dem jedes Jahr das Nürnberger Christkind den Christkindlesmarkt eröffnet, versteckte sich hinter dem Wochenmarkt. Auf dem Weg zur Kaiserburg bestaunten wir dann noch das Albrecht-Dürer-Haus, Wohn- und Arbeitsstätte des Künstlers und heute Museum. Von der Kaiserburg präsentierte sich Nürnberg noch einmal in seiner ganzen Pracht. Die Freizeit füllten die Schülerinnen weitgehend mit Shopping, während die Lehrkräfte Nürnberger Bratwürstl mit Kraut testeten. Auf der Rückfahrt zeigten sich alle überrascht von dieser Stadt und waren sicher, bald wieder zurückzukommen.

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„WiKaWi on tour“: Abschlussfahrt in die Toskana Als wir am Montagmorgen alle an der Schule eintrudelten, war die Stimmung gut, denn wir starteten nun endlich zu unserer lang ersehnten Abschlussfahrt in die Toskana. Die 11 Stunden Fahrtzeit vergingen schnell und als wir am Abend endlich vor unserem Hotel standen, kamen schnell die ersten Verschwörungstheorien zu den wenig vertrauenerweckenden Gebäude auf, in denen wir die folgenden vier Tage verbringen sollten.

Nachdem wir darüber aufgeklärt wurden, dass es sich um einen ehemaligen „Frauenknast“ handelte, gingen wir wenig beruhigt in unsere Zimmer. Wir richteten uns wohnlich ein, um etwas Heimatgefühl in die weite Ferne zu bringen. So wurden schnell Möbelstücke im Zimmer verrückt, wobei auch das ein oder andere Regal dran glauben musste oder ein Fernseher versehentlich zu Boden fiel. Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass alle Gegenstände noch mehr oder weniger heil waren, erkundeten die meisten von uns noch kurz den Strand, um anschließend müde und zufrieden ins Bett zu fallen. Am nächsten Morgen ging es aufregend weiter, weil wir zuerst einmal den 18. Geburtstag von Verena mit Kuchen feierten. Nun ging es auf nach Lucca, wo wir uns Fahrräder ausliehen und einen Stadtplan bekamen. Mit dem Auftrag, eine Kirche zu finden und uns diese anzuschauen, starteten wir in Gruppen auf zu besagter Kirche. Nach einigem Irren standen wir nun endlich vor der Kirche. Jetzt mussten wir nur noch heil zurück finden.

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Von Lucca aus ging es weiter nach Pisa, wo wir den schiefen Turm bewundern konnten. Am Abend starteten wir dann gut gelaunt und frisch gestylt Richtung Disko, wo uns unsere Lehrkräfte in regelmäßigen Abständen besuchten. Am nächsten Tag ging es dann auf nach Florenz, nachdem wir morgens noch alle gefroren hatten, wurde es am Nachmittag dann doch noch schön warm und wir konnten unter der italienischen Sonne die Schönheit der Stadt bewundern und uns mit ausreichend „Hard Rock Cafe“ T-Shirts eindecken. Abends ging´s dann für alle noch einmal in die Disko, wo bereits die ersten Kontakte zu deutschen Schülern geknüpft wurden. Am letzten Tag machten wir einen Ausflug nach „Cinque Terre“, wo wir den beeindruckenden Via dell Amore lang gingen. Nun ging es noch nach Porto Venere, wo wir eine kleine Schifffahrt unternahmen. Nach diesem anstrengenden Tag beschlossen wir einstimmig, dass wir unseren letzten Abend gemeinsam im Hotel verbringen wollten und so wurde noch lange in den verschiedenen Zimmern über das gemeinsam Erlebte gequatscht. Als wir dann wieder nach Hause fuhren, waren alle doch auch wieder froh, zu ihren Familien zu kommen.

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Lehrerausflug am 29. September 2011 Auch Lehrer möchten sich einmal ungestört und ausgiebig untereinander austauschen und nicht ständig mit dem Blick auf die Uhr ratschen. Um diesem gemeinsamen Bedürfnis Raum zu geben, entschlossen wir uns heuer ganz spontan zu einem Ausflug nur für die Lehrkräfte. Zum großen Vergnügen der Schülerinnen fiel daher am Donnerstag, den 29.09.2011, der Nachmittagsunterricht aus und das fast komplette Kollegium machte sich bei strahlendem Spätsommerwetter auf nach Sossau ins Gasthaus Reisinger. Entlang der Donau spazierten wir gemütlich in kleinen Gruppen und plauderten nach Herzenslust. Auch wenn der Weg für das trainierte Kollegium keine wirkliche Herausforderung war, hatten doch alle Appetit und freuten sich auf das Essen, das wir dann auch auf der Terrasse genießen konnten. Leider verging der Nachmittag schnell und wir schlenderten zurück zu unserem Ausgangspunkt. Einhelliges Urteil: So etwas machen wir bald mal wieder!

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Besuch beim Sanitätslehrregiment „Niederbayern" Auf Einladung des Stabfeldwebels Ralf Baumhäckel besuchte die 9. Klasse am 22.09.2011 das Sanitätslehrregiment „Niederbayern" in Feldkirchen. Gespannt warteten die Schülerinnen auf den Bus der Bundeswehr, der sie zur Kaserne nach Feldkirchen fahren sollte. Pünktlich traf er mit dem Fahrer Herrn Ruckwied vor der Schule ein und ein aufgeregter „Mädchenhaufen" stieg ein und los ging es. Schon zehn Minuten später hielt der Bus vor der Kaserne. An der Wache erwartete uns Hauptfeldwebel Keuerleber, Mitarbeiter der Personalabteilung, der uns begrüßte und uns zum Vortrag in den Briefingraum begleitete. Dort angekommen, trafen wir weitere Mädchen und Jungen, die sich über eine Ausbildung in der Bundeswehr informierten. Stabskapitänleutnant Oliver Dost, der für die Ausbildung und Organisation zuständig ist, begrüßte uns nochmals und stellte uns das Tagesprogramm vor. Anschließend gab er uns mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation einen Überblick, wie die Bundeswehr gegliedert ist, über den Einsatz der Sanitäter in Feldkirchen sowie über die Aufgaben, die das Sanitätsregiment zu erfüllen hat. Dazu zählen unter anderem die Erstversorgung von Kranken und die notfallchirurgische Versorgung, aber auch das Erlernen der Befehlssprache. Zu den Zusatzaufgaben gehören beispielsweise die Präsentation von Sanitätseinrichtungen oder die Kraftfahrerausbildung. Nach dieser Einführung wurden wir zum Mittagessen eingeladen. Überraschend für uns war, dass wir zwischen verschiedenen Vorspeisen, zwei Hauptgerichten und mehreren Nachspeisen wählen durften. Auch die Getränke konnten wir nach unserem Geschmack aussuchen. Es war für jede das Passende dabei.

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Frisch gestärkt gingen wir zum Fuhrpark, um uns einen Überblick über die Einsatzfahrzeuge des Sanitätsregimentes zu verschaffen. Das war sehr spannend, denn Soldatinnen und Soldaten führten uns die verschiedenen Fahrzeuge vor, erzählten von ihrem Einsatz und dann durften wir alle Fahrzeuge ausprobieren. Zum Beispiel schnallten uns die Soldaten auf einer Trage fest und dann wurde die Trage in das Sanitätsfahrzeug geschoben und luftdicht verschlossen. Das hat ganz schön in den Ohren gedröhnt. Auch auf die gepanzerten Fahrzeuge konnten wir klettern, um von oben herunter zu schauen. Natürlich sahen wir uns auch die einzelnen medizinischen Instrumente an und waren überrascht, wie modern die Ausstattung ist. In dieser Halle war ein vollständiges Feldkrankenhaus aufgebaut und wir löcherten Herrn Baumhäckel so lange, bis wir auch hier hinein durften. Es glich zu unserer Überraschung einem zivilen Krankenhaus, denn von der Notaufnahme über einen Operationssaal, einer Wachstation,... alles war vorhanden. Die Ausstattung ist hochmodern und fast täglich, so erfuhren wir, kommen Armeeangehörige aus aller Welt, um dieses Krankenhaus zu besichtigen. Deutschland ist international führend auf diesem Gebiet. Nach diesem Exkurs wurde uns eine dynamische Präsentation – Angriff auf eine Patrouille im Feld – vorgeführt. Wir wurden mit Ohrstöpseln ausgestattet und mit dem Bus auf den Übungsplatz gefahren. Dann konnten wir einen Panzerangriff erleben. Uns wurde ganz mulmig als geschossen und „verletzte“ Personen geborgen wurden. Nach dieser Vorführung fuhren wir zurück zur Kaserne. Wir wurden verabschiedet und mit dem Bus ging es zurück zur Schule. Das war ein erlebnisreicher Tag. Einige Mädchen denken über eine Ausbildung in der Bundeswehr nach. Sie nutzten den Tag der offenen Tür im Oktober, um ihr Wissen noch zu vertiefen und gezielt Fragen zu stellen.

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Kennenlerntage – In Landshut auf Erkundungstour Pünktlich trafen wir uns am 5. Oktober 2011 vor dem Straubinger Bahnhof, um in die Kennenlerntage unserer Klasse zu starten. Drei Tage waren wir nun mit unseren Lehrerinnen unterwegs, um die Stadt Landshut unsicher zu machen. Nach einer planmäßigen Bahnfahrt kamen wir gegen 09:30 Uhr in Landshut an. Unser erster positiver Eindruck waren die bereits wartenden Taxis, die vor dem Bahnhof wie verabredet bereitstanden. Außerdem erfreute uns der Fahrpreis, der günstiger ausfiel als vereinbart. An der Jugendherberge angekommen überwältigte uns der Ausblick auf die Burg Trausnitz und die Stiftsbasilika Sankt Martin. Zuerst wurden die Zimmer eingeteilt und die Betten bezogen. Nachdem wir uns einigermaßen häuslich eingerichtet hatten, brachen wir in Richtung Stadtmitte auf. Es war wirklich nur ein Katzensprung. Nach Besichtigung der Altstadt, um erste Eindrücke zu sammeln und uns mit einem kleinen Mittagssnack zu stärken, machten wir uns auf den Weg zur Burgführung auf der Burg Trausnitz. Die oberhalb von Landshut gelegene und schon von weitem sichtbare Burg Trausnitz wurde von Herzog Ludwig I. – genannt der Kelheimer – im Jahr 1204 erbaut, der zeitgleich auch die Stadt Landshut gegründet hat. Von 1255 bis 1503 war die Burg Residenz und Regierungssitz der Herzöge von Niederbayern. Besonders unter den "Reichen Herzögen" von Bayern-Landshut erfuhr sie im 15. Jahrhundert zahlreiche Um- und Erweiterungsbauten. Heute führt der Rundgang die Besucher der Burg durch mittelalterliche Säle wie die eindrucksvolle Gewölbehalle der Alten Dürnitz und die Burgkapelle mit ihrem bedeutenden Skulpturenschmuck und den Flügelaltären der Reichen Herzöge. Bei einem verheerenden Brand am 21. Oktober 1961 wurden große Teile des Fürstenbaus zerstört, die

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Burg nachfolgend aufwendig restauriert und wiederhergestellt. Die Kapelle ist im Original aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Vorbei an gewölbten Kabinetten, vertäfelten Stuben und der berühmten Narrentreppe kamen wir zum krönenden Abschluss der Burgführung, dem Blick vom Söller auf die Stadt. Die „Kunst- und Wunderkammer" im Damenstock der Burg Trausnitz – ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums – beeindruckte uns sehr mit ihrer Vielfalt. Nach so viel Geschichtlichem machten wir uns auf den Weg zurück zur Jugendherberge. Erschöpft und müde konnten wir es kaum erwarten, eine kleine Pause einzulegen, da wir ja noch einiges für den Abend geplant hatten. Im Anschluss an unser leckeres Abendessen – Nudeln mit Soße – konnte es losgehen. Alle waren schon ganz aufgeregt, denn wir bereiteten uns für eine Modenschau vor, jeder konnte sich verkleiden und schminken. Zuerst wurde eine Jury gegründet – aus Lehrerinnen und Schülerinnen – die mit kritischem Auge die Vorführung begutachteten. Alle Stilrichtungen waren vertreten von elegant bis exotisch. Überrascht haben uns manche Schülerinnen, die mit Tanzeinlagen und einem Bauchtanzkostüm auftraten. Nun legten wir erst richtig los, zu Tänzen wie „Waka Waka“ und einigen einfachen mittelalterlichen Tänzen wie „Branle des Pois“ nach Arbeau und einem Kreistanz „Branle double“ bewegten wir uns bis zur Erschöpfung. Nach diesen schweißtreibenden Stunden war es an der Zeit, die sogenannte „Nachtruhe“ anzutreten. Alle zogen sich auf die Zimmer zurück und machten sich bereit für das Zubettgehen. Für manches Zimmer war die Nacht allerdings doch zu kurz. Als uns Frau Stadler und Frau Karatay am nächsten Morgen weckten, waren manche nicht so schnell aus den Federn zu bekommen. Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt hatten, waren das Aufräumen der Zimmer und die Zimmerkontrolle die nächsten Punkte des Tages.

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Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zu unserer gebuchten Stadtführung mit Frau Späth, mit der wir uns vor dem Rathaus trafen. Das Landshuter Rathaus setzt sich aus drei gotischen Häusern zusammen, die mit einer Fassade verbunden wurden. Ein besonderes Juwel ist der Rathausprunksaal. Während der Landshuter Hochzeit 1475 fand hier der Tanz der Brautleute statt. 1862 wurde beschlossen, den Saal neu zu gestalten. Um 1880 erhielt der Prunksaal die Szenen des Hochzeitszugs von 1475. Frau Späth erklärte uns vieles über das mittelalterliche Leben und den Hochzeitzug. Herzog Georg der Reiche heiratete die polnische Königstochter Hedwig und vereinte damit das christliche Abendland. Dieses Ereignis wird nun alle vier Jahre mit einem Fest gefeiert, an dem die ganze Stadt Landshut beteiligt ist. Nach so vielen Einzelheiten über die Landshuter Hochzeit überquerten wir den Stadtplatz Richtung Stadtresidenz. Dort angekommen wurden wir über unser gerade erworbenes Fachwissen ausgefragt, als Belohnung gab es Namensschilder in Kalligraphieschrift. Unsere Stadtführerin erklärte uns noch einiges über die Stadtresidenz und ging mit uns an die Isar. Herzog Ludwig der Kelheimer hatte dort sein Badehaus. Wie wir erfuhren, hatte er von der Wanne aus einen schönen Blick auf die Isar und konnte von dort aus dem emsigen Treiben in Ruhe zusehen. Weiter ging es durch das Ländtor zur Stiftsbasilika Sankt Martin, die vom Baumeister Hans von Burghausen erbaut wurde. Der Turm der Kirche ist mit 130,60 m der höchste Backsteinturm der Welt und der höchste Kirchturm Bayerns. Sogar eine „Erinnerung“ an den Dreißigjährigen Krieg kann man an einer der Außenwände entdecken, eine Kanonenkugel steckt dort fest. Nach Besichtigung der Kirche bedankten und verabschiedeten wir uns von Frau Späth und gingen zurück zur Fußgängerzone. Im Anschluss an unsere Mittagspause trafen wir uns alle wieder am Dreifaltigkeitsplatz um unsere Stadtrallye zu starten. Eingeteilt in kleinen Gruppen ging es los. Die Fragen waren kniffelig. Daher holten wir uns Hilfe bei Passanten, im Rathaus oder in der Bibliothek, um die detaillierten Einzelheiten der Geschichte dieser eindrucksvollen Stadt zu lösen. Danach ging es wieder zurück zur Jugendherberge, wo wir uns erst mal bis zum Abendessen ausruhten. Heute waren wir schon etwas erschöpfter, darum gestalteten wir den Abend etwas entspannter. Es war an der Zeit die Ergebnisse der Stadtrallye zu vergleichen und aufzulösen, die Fleißigsten unter uns durften sich eine Belohnung abholen. Anschließend wurde noch ein spannender Spieleabend veranstaltet, wo manch eine sich „zu Tode“ ärgerte (Mensch ärgere dich nicht!).

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Nun war es an der Zeit die Koffer zu packen und für den morgigen Aufbruch alles vorzubereiten. Wiederum nach einem leckeren Frühstück brachen wir zu unserem letzten Termin auf. Wir besuchten das Zeughaus des „Vereins der Förderer e. V.“ Außer den Fahrnissen und Aufbauten sind im Zeughaus die mehr als 2 000 Kostüme der „Landshuter Hochzeit 1475“ untergebracht. Zu den Kostümen gehören weit mehr als 10.000 Einzelstücke wie beispielsweise Gürtel, Taschen, Hüte, Dolche oder Schmuck, die wir alle besichtigen und fotografieren durften. Auch hier bedankten und verabschiedeten wir uns von unserer Führerin Frau Brix, die uns mit viel Wissen und Geduld die Geheimnisse des Bekleidens im Mittelalter erklärte. Jetzt war es wirklich soweit! Die Heimreise stand bevor. Auch wenn viele Aufregungen wie Magenverstimmungen, Blasenentzündungen, Fußschmerzen und Blasen, einige Glasflaschen, die zu Bruch gingen, eine geheimnisvoll verschwundene Jacke, manch blauer Fleck oder sogar großräumig verschütteter schwarzer Lidschatten auf einem beigen Teppichboden (Frau Stadler putzte, bis der Schweiß rann) unseren Zeitplan immer wieder durcheinander warfen, ließ sich unsere Klassenleitung nicht beirren und zog das volle Programm durch. Nach der Verabschiedung durch unseren Jugendherbergsvater Herrn Peter Weger ging es wieder mit den Taxis zurück zum Bahnhof. Pünktlich fuhren wir um 12:30 Uhr von Landshut ab, jedoch auch bei der Rückfahrt blieb uns ein weiterer Schock nicht erspart. Frau Stadler war verschwunden! Nach ausgiebiger Suche von Frau Karatay wurde sie beim Feiern des Abstiegs eines Tennisvereins gefunden (Beweismaterial liegt vor). Angekommen in Straubing wurden wir von unseren Familien herzlich begrüßt und konnten endlich in ein erholsames Wochenende starten.

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Bewerbertraining bei der Barmer GEK Zu einer schönen Tradition ist es an unserer Schule geworden, dass die Abschlussklassen, bevor sie auf Abschlussfahrt gehen, nochmals ein Bewerbertraining absolvieren, um die erworbenen Kenntnisse aus dem Projektunterricht „Ausbildung und Beruf" aufzufrischen und zu vertiefen. Denn nun wird es ernst. Jede Schülerin muss Bewerbungen schreiben, um ihren Traumberuf zu bekommen. Am 26.09.2011 waren wir bei der Barmer GEK zu Gast. Frau Stiglbauer, die neue Jugendberaterin, begrüßte uns freundlich und dann wurde es ernst. Zuerst wiederholte sie gemeinsam mit den Schülerinnen, welchen Ausbildungsweg man einschlagen kann. Schnell war zusammengetragen, dass sowohl der schulische, der betriebliche als auch der duale Ausbildungsweg eingeschlagen werden könne. Stellenangebote können dem Internet und Zeitungen entnommen werden, aber auch von Bekannten oder Eltern kann man Hinweise auf freie Lehrstellen erhalten. Nachdem das geklärt war, wurde nochmals auf den Inhalt der Bewerbungsmappe eingegangen, ist sie doch das Aushängeschild einer jeden Bewerberin. So dürfen sich keinesfalls Fehler einschleichen, weder im Inhalt noch in der richtigen Schreibung. Alle Angaben, von der korrekten Adressierung über den zuständigen Ansprechpartner bis zur Unterschrift, müssen fehlerfrei sein. Anschließend testeten wir, wie in den Ausbildungsbetrieben die Bewerberauswahl getroffen wird: Einstellungstests, Assessmentcenter und Vorstellungsgespräch lauteten die Zauberwörter von Frau Stiglbauer. Zunächst wurde ein Einstellungstest nach Zeitvorgaben durchgeführt. Schnell merkten die Mädchen, wie sie unter Druck gerieten, denn die Erfüllung aller Aufgaben war in der vorgegebenen Zeit ohne Fehler nicht möglich. Alle Schülerinnen erkannten recht schnell, dass sie hier noch Reserven haben sollten. Danach machten wir zwei Rollenspiele zum Vorstellungsgespräch. Dafür wurden die Berufe Sozialversicherungsfachangestellte und Restaurantfachfrau vorgegeben. Während sich Sabrina Nebel und Jacqueline Telescu als Personalchefinnen darstellten, spielten Nina Renner und Vroni Eibauer die Bewerberinnen. Die übrigen Mädchen beobachteten das Spiel und sollten darauf achten, wie sich die „Schauspielerinnen" verkauften. Die vier Mädchen bekamen Applaus und wurden von Frau Stiglbauer für ihren Einsatz gelobt. Sie wies noch darauf hin, dass es Fragen gibt, auf die man nicht antworten muss: Fragen nach Krankheiten, Religion, politischen Neigungen und Schwangerschaft gehören dazu. Um zehn Uhr wurden wir dann zu einer Brotzeit mit Brezen, Obst und Müsliriegeln eingeladen. Frisch gestärkt ging es nach zwanzig Minuten weiter, denn das Assessmentcenter stand noch auf dem Programm. Die Mädchen wurden darüber aufgeklärt, dass dies ein Teil des Einstellungsverfahrens sei, bei dem der Bewerber beurteilt wird. Das Ganze geht auf das Jahr 1914 zurück, als Soldaten über Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Streitschlichtung, soziale Kompetenz, zielorientiertes Handeln oder

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das Auftreten als Persönlichkeit überprüft wurden. Nachdem Frau Stiglbauer den Mädchen mitteilte, dass der erste Eindruck innerhalb von sieben Sekunden gewonnen wird, informierte sie darüber, welche Bestandteile bei so einem Assessmentcenter enthalten sind. Das können zum einen Gruppenarbeit, Rollenspiel oder eine Vorstellung sein, zum anderen sind eine Präsentation sowie eine Diskussion möglich. Daraufhin bekam jede Schülerin ein Arbeitsblatt zur persönlichen Vorstellung. Nach einigen Minuten Vorbereitungszeit trugen Sabrina Nebel und Kerstin Hofbauer ihre Ergebnisse vor. Sie waren ganz erstaunt, dass sie nur ca. zwei Minuten geredet hatten. Jeder Schülerin war jetzt klar, wie schwer es werden würde, wenn sie selbst so ein Assessmentcenter in einem Betrieb absolvieren müssen. Um diesen Eindruck noch zu verstärken, bekamen die Mädchen die Aufgabe eine Pro - Kontra - Diskussion zum Thema „Schuluniform" zu erarbeiten und vorzuführen. Für die Diskussionsrunde wurden jeweils fünf Schülerinnen ausgewählt. Die übrigen Mädchen wurden als Beurteiler eingesetzt und mussten nach den Bewertungskriterien Einfühlungsvermögen, Konfliktarbeit, Durchsetzungsvermögen und zielorientiertes Handeln bewerten. Das war für alle Beteiligten sehr spannend. Als letzte Übung wurde ein „Kampf ums Überleben" bewältigt: Ein Schiff hat ein Leck auf hoher See eine Schülerin muss vom Schiff und drei dürfen bleiben. Als Millionärswitwe versuchte sich Anna Mannes, als Mutter von drei Kindern Alexandra Lippl, als Hartz IV - Empfängerin kam Vroni Eibauer zum Einsatz und Jacqueline Telescu spielte einen Pfarrer. Alle Schülerinnen haben tapfer um ihr Leben gekämpft. Mit dieser Übung war ein lehrreicher und spannender Vormittag vorbei, an dem alle noch einmal für die Zeit der Bewerbung geschult wurden, damit sie am Ende erfolgreich ihre Unterschrift unter einen Ausbildungsvertrag setzen können.

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Pädagogischer Tag am 16.11.2011 Am 16.11.2011 verließen die Lehrkräfte unserer Schule anlässlich ihres pädagogischen Tags wieder einmal den „Elfenbeinturm der Theorie" und reisten auf Anregung von Frau Whitehead nach Plattling, um dort in einem Industriebetrieb Einblicke in einen produzierenden Betrieb zu bekommen. „Smurfit Kappa“, ein für uns bis dahin völlig unbekanntes Unternehmen, hatte uns eingeladen, an einem Vormittag die Produktion von Wellpappe kennenzulernen. Nach einer kurzen Anreise wurden wir in Plattling herzlich begrüßt und von den Mitarbeitern der Firma in verschiedenen Vorträgen informiert. Von der Geschichte der Firma bis zum Vertrieb wurden wir mit der Wellpappe und ihren Aufgaben vor allem bei der Verpackung vertraut gemacht. Gegründet wurde die Firma 1934 von dem Iren Jefferson Smurfit, der Kartons aus Wellpappe herstellte. Seit 1998 und der Fusion mit Kappa 2005 ist der Konzern mit einem Marktanteil von 19 Prozent der weltgrößte Hersteller von Wellpappe mit 38.000 Beschäftigten weltweit, davon 37.000 in Europa und 7000 in Lateinamerika. Der Umsatz der Firma liegt bei 6,7 Milliarden Euro im Jahr. Das Werk in Plattling beschäftigt 185 Mitarbeiter und produziert vor allem für die Lebensmittelindustrie Sekundärverpackungen wie Träger für Joghurtbecher oder Kartons für Müsliriegel, bietet aber auch Verpackungslösungen für die Automobilindustrie. So erfuhren wir, dass Smurfit Kappa für BMW eine nahezu hundertprozentig bruchsichere Verpackungslösung für die Windschutzscheiben entwickelt hat. Gingen vorher etwa 65% der Windschutzscheiben bei der Lieferung zu Bruch, ist es heute nur etwa ein Prozent. Jeden Tag werden etwa 450.000 m² Wellpappe produziert, wofür 200 Tonnen Papier verbraucht werden. Davon sind 20% Frischfasern aus Holz und 80% Altpapier. Wie schon erwähnt, sind die Einsatzmöglichkeiten der Wellpappe enorm, da sie leicht und stabil ist. Smurfit Kappa bietet zusätzlich

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Komplettlösungen an, d.h. die Firma entwickelt die entsprechenden Maschinen, die die Waren verpacken, gleich mit. Dass Wellpappe nicht nur graubraun sein muss, erfuhren wir in dem kleinem Schnellkurs zum Thema Druckmöglichkeiten, wo wir verschiedene Druckverfahren wie Offsetdruck oder Flexodruck und ihre Vor-und Nachteile kennenlernten. Ein Rundgang durch die Produktionshalle mit ihren Maschinen und riesigen Stapeln an Papier und Wellpappe in allen Ausführungen schloss sich an. Und mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine, zu dem uns die Firma eingeladen hatte, klang der Vormittag mit angeregten und lebhaften Gesprächen aus. Ein herzliches Dankeschön an Frau Whitehed und das engagierte Team der Firma Smurfit Kappa, allen voran Frau Stefanie Preiß, die alles organisierte, für die Zeit, die sie alle uns gewidmet haben.

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„Zeichen setzen - Gegen Gewalt" – Theaterstück „Help" – Klassen 7 und 8 In diesem Schuljahr nahmen die Klassen 7 und 8 an der Aktion „Zeichen setzen - Gegen Gewalt" teil. Wir suchten uns das Theaterstück „Help" aus, ein Stück, das sich mit dem Thema Gewalt im Kinderund Jugendalter auseinandersetzt. „Help" - ein Titel, der an ein Lied der Beatles erinnert und diese Vermutung bestätigte sich auch. Eine spartanisch hergerichtete Bühne mit einem roten Vorhang und einem Stuhl sowie ein Rekorder, aus dem immer wieder „Help" erklang und zwei Schauspieler: Stefan Waldner und Stefan Schiegl vom „Duo Perplex". Im Mittelpunkt des Theaterstückes steht Konrad, der sich auf dem Weg zum Erwachsenwerden befindet. Seine Eltern sind geschieden. Der Vater, bei dem er lebt, steht ständig unter Alkoholeinfluss. Das Leben Konrads verläuft Tag für Tag im gleichen Trott. Auch in der Schule erlebt er nicht viel. Konrad ist frustriert und gelangweilt. Er baut eine dicke Wand auf, hinter der er sich versteckt. Allerdings bleibt es nicht dabei, denn seinen Frust lässt Konrad an seinen Mitschülern aus. Er schikaniert sie und fordert Geld von ihnen. Durch sein Handeln gerät Konrad immer weiter ins Abseits. Jacqueline, die er sich als Freundin wünscht, würdigt ihn keines Blickes. Erst als sich ein Mitschüler das Leben nimmt, beginnt er über sich nachzudenken. Im Hintergrund immer das Lied „Help" - ein Aufschrei, sich Hilfe zu suchen und nicht von einem Problem zum nächsten zu stolpern. Jährlich wird ein Theaterstück vom Stadt- und Landkreis Landshut in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Jugendarbeit zum Thema „Gewalt" herausgebracht, um den Schülern die Augen zu öffnen und einen Beitrag zur Gewaltprävention zu leisten, denn sowohl psychische als auch physische Gewalt geraten immer häufiger in den Fokus. Die Ursachen können vielschichtig sein und müssen bekämpft werden. Prävention soll den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten aufzeigen, Konflikte mit Selbstbewusstsein und ohne Gewalt zu lösen.

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Sie sollen lernen, sich angemessen und menschlich zu verhalten. Das ist natürlich nicht leicht, aber man kann es lernen. Dazu gehört auch, dass die Kinder und Jugendlichen Menschen haben, die sie in den Arm nehmen oder Lehrer, die ihnen Rede und Antwort stehen bzw. bei Gewalt eingreifen. Konflikte können nur gemeinsam gelöst werden. Das Theaterstück hat alle Schülerinnen in den Bann gezogen, gab es zunächst noch Lacher, wurde es ziemlich schnell still und nachdenklich im Saal. Gebannt schauten die Schülerinnen auf die Bühne und waren erstaunt, wie schnell die Stunde um war. Für die beiden Akteure gab es anhaltenden Beifall. Im Anschluss an das Stück diskutierten die Schülerinnen intensiv zum Thema. Alle Mädchen waren beeindruckt und stellten fest, dass sie Ähnliches schon in ihrer Umgebung erlebt hatten. Zum Schluss füllten sie einen Fragebogen zum Präventionstheater „Help" aus, um an die Kommunale Jugendarbeit der Stadt Landshut ein Feedback zu geben.

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Theater: „Don Carlos“ von Friedrich von Schiller Am 6. Dezember war es soweit. Die Schülerinnen der Abschlussklassen gingen mit ihren DeutschLehrkräften Frau Freese und Frau Wildmann ins Theater. Dieses Jahr stand „Don Carlos", ein „Sturm und Drang“ Drama von Johann Christoph Friedrich von Schiller auf dem Programm,. Um der Aufführung besser folgen zu können, hatten wir uns im Unterricht schon mit dem Inhalt des Stücks beschäftigt. Schließlich ist die Sprache Schillers nicht mehr die Sprache unserer heutigen Zeit und auch die Probleme Schillers zum Beispiel mit seinem absolutistischen Herzog lassen sich für heutige junge Leute nicht mehr so einfach nachvollziehen. Da tat etwas Aufklärung vorher schon gut und gespannt und voller Erwartungen ging's los. Für einige Mädchen war es ja der erste Theaterbesuch. Im vollbesetzten Theater am Hagen begann dann das Spiel um Intrigen und Macht und als die Schauspieler auf die Bühne traten, herrschte große Aufmerksamkeit und die Schülerinnen und Schüler ließen sich zum größten Teil auf das Stück ein und spendeten den Schauspielern abschließend großen Applaus. Die anschließende Nachbesprechung in der Schule zeigte, dass die Schülerinnen den Besuch als lohnend und interessant empfanden und gern auch einmal die Atmosphäre eines abendlichen Besuchs erleben würden. Bei der inhaltlichen Würdigung des Stückes möchten wir uns der Meinung des Rezensenten des Straubinger Tagblatts anschließen: „Manierismus bis in die Zehenspitzen: Schillers Sturm-und-Drang-Dramen (Don Carlos, Die Räuber, Kabale und Liebe) sind eigentlich unspielbar. Nicht so sehr wegen der darin entwickelten Ideen, sondern wegen der Sprache: überladen, pathetisch bis zur Unerträglichkeit und gefühlsromantisch.“

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Kunstunterricht in der 7. und 8. Klasse „Kunst ist schön, aber macht viel Arbeit“ lautet ein berühmter Spruch von Karl Valentin. „Warum müssen wir das alles selbst machen, wo man doch heutzutage alles viel bequemer im Internet herunterladen oder im Geschäft kaufen kann?“ fragen manche Schülerinnen, die sich im Kunstunterricht, die Arbeit erleichtern wollen. Tatsache ist, dass der Mensch alles, was er nicht selber macht, verlernt. Jede Fähigkeit, die wir nicht ausüben, geht verloren. Das gilt auch für alles, was wir an den Computer abgeben. Wer nur noch mit Navigator fährt, lernt nicht mehr, Karten zu lesen oder sich in fremden Städten zu orientieren. Wer nur noch Tütenpudding kocht, weiß nicht mehr, wie man ihn selber besser machen kann. Und tatsächlich geht die gesamte Entwicklung dahin, immer weniger selber machen zu müssen, aber auch immer weniger selber machen zu können. Alles kann bereits fertig gekauft werden oder gegen Bezahlung von anderen gemacht werden. Auf diesem Prinzip beruht unsere Wirtschaft, die von Technik, Rationalisierung und Konsum lebt. Deshalb wird kreative, künstlerische Arbeit immer wichtiger, weil der Mensch hier sich noch selbst ausdrücken und wiederfinden kann. Und zwar im eigenen Tun, in eigener Arbeit. So steht auch beim Zeichnen und Malen der praktische Aspekt im Vordergrund. Auch künstlerische Arbeit ist zu einem großen Teil Handwerk und durch Übung erlernbar. Das konkrete Geführtwerden durch ein Thema ist wichtig, weil die Schülerinnen in diesem Alter nicht mehr unbefangen aus ihrer Phantasie heraus zeichnen können. Für die Jugendlichen ist oft das Ringen

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um das innere Gleichgewicht kennzeichnend (von „himmelhoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt"). Diese Seelenlage findet z.B. im Hell-Dunkel-Zeichnen ihre Entsprechung. Im Laufe der Arbeit wird deutlich, dass gerade das scheinbar Einfache besonders schwer ist. Viele Schülerinnen müssen erst einmal intensiv sehen lernen. Sie werden dabei wach für die wichtigen Details und Nuancen. Schließlich spüren sie: Je mehr ich arbeite, desto mehr sehe ich, was ich noch verbessern kann. Beim Zeichnen von Gegenständen, Natur und Mensch entsteht Aufmerksamkeit für das Gegenüber und für die Umwelt. Unsere Sinnesorgane, unser Gehirn, unsere Hände und Füße arbeiten nur so gut, wie wir sie durch Tun und Üben ausbilden und entwickeln. Je weniger wir unsere menschlichen Möglichkeiten nutzen, umso weniger menschliche Fähigkeiten werden wir haben. Auch im Schulunterricht verdrängen White Boards und Laptop das Kreidezeichnen auf den Tafeln und die handschriftlichen Übungen ins Heft. Welche Folgen der Einzug des Computers neben all den anderen schon vorhandenen Medien in die Kinder- und Schulzimmer auf die Dauer haben wird, werden wir leider erst später erfahren, wenn unsere Kinder erwachsen sind. Die ständige Zunahme von psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen sowie suchtmäßige Online-Abhängigkeit sollte genug Anlass zum Nachdenken geben. Deshalb nochmal: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ und das ist sehr gut so! (Inge SchumacherTyroller)

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Betriebserkundung – Sparkasse Niederbayern-Mitte Auf Einladung der Sparkasse Niederbayern-Mitte besuchten unsere Abschlussklassen am Donnerstag, den 22. Dezember 2011 die Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse am Theresienplatz. Frau Menacher, welche u. a. für die Schulen, das Sponsoring und die Ausstattung der Geschäftsstellen zuständig ist, begrüßte uns zusammen mit ihrem Kollegen Herrn Hafenrichter, Kundenberater und an diesem Tag der für uns zuständige Referent bezüglich des Themas: „Das Kreditgeschäft – erklärt an einer Finanzierung“. Wir staunten nicht schlecht, als sich auch noch Herr Dr. Kreuzer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Niederbayern-Mitte zu uns gesellte und uns höchstpersönlich willkommen hieß. Nun fühlten wir uns richtig „wichtig“. Dieser Eindruck blieb auch bestehen, als wir gleich zu Beginn für unsere Gruppenarbeit iPads ausgeteilt bekamen. Die hätten wir gern an unsere Schule mitgenommen. Leider konnten wir die Sparkassenmitarbeiter nicht zu diesem Weihnachtsgeschenk überreden, aber wir durften sie für unsere Recherche benutzen. Süßigkeiten dienten zur Einteilung der Gruppen: Es gab die Haribo-, die Hanuta-, die KitKat-, die Nimm 2- und Rittersport-Gruppe. Bearbeitet wurden dann die Themen Geschichte, Aufgaben, Geschäftsgebiete, Mitarbeiter und Verbundpartner der Sparkassen. Bis dahin wussten wir nicht, dass die erste Sparkasse bereits 1778 in Hamburg gegründet worden ist, oder dass sich rund 800 Mitarbeiter, verteilt auf die 54 Geschäftsstellen der Sparkasse NiederbayernMitte, um die Belange ihrer Kunden kümmern. Überrascht hat uns mit 90 die große Zahl der

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Auszubildenden. Auch aus unseren Reihen hatte bereits ein Mädchen die Zusage erhalten, im kommenden Jahr dort ihre Ausbildung zur Bankkauffrau antreten zu dürfen. Nach einem Rundgang durch die Bank, bei dem wir auch in den Tresorraum gehen und sogar einen Blick hinter die Kassenautomaten werfen durften, kamen wir, nach einer kleinen Stärkung, zum eigentlichen Thema unseres Besuchs. Das Kreditgeschäft stand auf dem Programm. Von Profis erfuhren wir nun, was vom Kreditantrag bis zur Vergabe und Tilgung alles zu beachten ist. Die Fragen: „Wer, was und wie?“ wurden erarbeitet. Da die Kreditinstitute aber nicht ihr eigenes Geld verleihen, wie uns erklärt wurde, sondern Kundengelder für die Vergabe von Krediten verwendet werden, ist es unerlässlich, besondere Sorgfalt walten zu lassen. Auch die Erklärung, warum die Sparkassen i. d. R. mit stillen Zessionen einverstanden sind, obwohl die offene Zession aus Banksicht natürlich vorzuziehen wäre, war äußerst interessant und wieder hatten wir den Eindruck, dass der Bank ihre Kunden wirklich wichtig sind. Wir erfuhren auch, was alles als Sicherheit für einen Kredit dienen kann, warum eine Selbstauskunft eingeholt werden muss, usw. Der Vormittag verging so viel zu schnell und schon hieß es Abschied nehmen. Diese Betriebserkundung, da waren wir uns einig, war nicht nur sehr lehrreich, sondern auch sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Vielleicht, so hoffen wir, können wir von dem Angebot der Sparkasse Gebrauch machen und auch noch einen Experten für Wertpapiere an unsere Schule einladen. Herr Lex, Wertpapierberater bei der Sparkasse Niederbayern-Mitte hätte sich jedenfalls gern dazu bereit erklärt und schließlich ist in unserem Lehrplan für Betriebswirtschaft nicht nur die Kreditvergabe ein Thema, sondern auch das Wertpapiergeschäft.

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Weihnachtsfeier 2011 Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien begab sich die gesamte Schulgemeinde zu „unserer" Kapelle bei den „Barmherzigen Brüdern". Herr Kaiser, der uns immer auf Festtage einstimmt, hatte den Raum bereits für uns geschmückt und eine festliche Atmosphäre geschaffen. Auch die Schülerinnen aller Klassen hatten sich bestens auf den Gottesdienst und die anschließende Feier vorbereitet. Der Gottesdienst beschränkte sich nicht auf Weihnachtslieder, Weihnachtsgeschichten und -gedichte, sondern auch kleine Sketche wurden von den Schülerinnen aufgeführt, die uns den tieferen Sinn des Weihnachtsfestes auf lustige und ironische Art vermitteln sollten. Wir sangen bekannte Lieder wie „Feliz navidad", „Stern über Bethlehem" und „So this is Christmas", die Lieblingssongs unserer Schülerinnen. Die zwei Abschlussklassen brachten uns fromme und gut gemeinte „Segenswünsche", die uns auf unserem Weg begleiten sollen. Die Geschichte von „Der Kerze, die nicht brennen wollte", regte zum Nachdenken über den Sinn des Daseins an. Zum Abschluss des Wortgottesdienstes hörten wir, was sich die Engel zu Weihnachten schenken, nämlich lauter Sterne, und so taten wir es ihnen gleich und beschenkten uns mit selbstgebastelten Sternen, auf denen nette Weihnachtsgrüße zu finden waren. Anschließend feierten wir noch eine gute Stunde in lockerer und entspannter Atmosphäre im Café mit Plätzchen und Punsch. Auch hier gab es nochmals Überraschungen, als die 7. Klasse das Gedicht von der „Weihnachtsmaus" zum Besten gab und manche Mädchen mit ihren eigenen Instrumenten und fröhlichen Liedern aufwarten konnten. In guter Stimmung und mit friedlicher Gesinnung gingen wir auseinander, um uns zu einem positiven Start im neuen Jahr wieder zu treffen.

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Planspiel Börse der Sparkassen In der Zeit von Oktober bis Dezember 2011 nahmen die Klassen 9 und 11Z am Börsenspiel der Sparkasse Niederbayern - Mitte teil. Nachdem sich die Schülerinnen zu Teams zusammengefunden hatten, wurde in dem extra zur Verfügung gestellten Internetportal der Sparkasse nach einem möglichst ertragreichen Aktienpaket gesucht. Hierfür hatten die Schülerinnen ein fiktives Startkapital in Höhe von 50.000,00 € zur Verfügung. Der Anfang fiel den Laienbörsianern sehr schwer, denn sie hatten keine Ahnung von Aktien. Jedoch die Vorstellung, dass das zu Verfügung stehende Geld nicht verloren gehen konnte und eigentlich nur Spielgeld war, machte die Mädchen mutiger. Sie kauften Aktien wie beispielsweise BMW, Mc Donalds, Adidas usw. Einige investierten in Rohstoffe und erneuerbare Energien. Wöchentlich stürzten sie sich auf ihre Computer und studierten die Börsencharts. Aktien wurden abgestoßen und neue, aussichtsreichere Aktien gekauft. Am Ende der Spielzeit hatte eine unserer Gruppen ein Endkapital in Höhe von ca. 54.000,00 EUR und es flatterte eine Einladung der Sparkasse zur Siegerehrung in den Sparkassensaal ins Haus. Die Mädchen der Klassen 11Z hatten wohl gut spekuliert und einen der vorderen Plätze belegt. Am 3. Februar war es dann soweit. Im Sparkassensaal wurden alle anwesenden Schüler und Schülerinnen von Herrn Dr. Martin Kreuzer, dem Vorstand der Sparkasse Niederbayern-Mitte, begrüßt. Er informierte über einige Eckdaten des Spiels, unter anderem, dass ca. 300 Depots in der Spielregion Niederbayern-Mitte geführt wurden. Im Anschluss beurteilte der Leiter der Wertpapierabteilung, Herr Karl-Heinz Bogner, das vergangene Börsenjahr aus Sicht der Experten. Nachdem er die Gewinner und Verlierer des Börsenjahres benannt hatte, wagte er einige Prognosen bezüglich der Entwicklung für das Jahr 2012. Deutlich wies er darauf hin, welch enormen Einfluss dabei politische Entscheidungen spielen. Dann war es endlich soweit.

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Dr. Martin Kreuzer kam zur Preisverleihung. Die Spannung stieg und je mehr Platzierungen bekannt wurden umso nervöser wurde unsere Gruppe aus der Klasse 11Z. Und tatsächlich, den ersten Platz in der Gesamtdepotwertung und somit den Wanderpokal gewannen unsere Mädchen! Herzlichen Glückwunsch!

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Informationsstunde zum Thema „Schwangerschaft-Abtreibung“ Auf ausdrücklichen Wunsch der Klassen 10 und 11Z hatten wir eine Beraterin der Caritas eingeladen. Sie sollte uns zu den Themen „Schwangerschaft" und „Schwangerschaftsabbruch" informieren und die Fragen der Schülerinnen beantworten. Es kam Frau Ponzio, die uns aus ihren vielfältigen Erfahrungen und ihrer täglichen Arbeit berichtete. Die Mädchen hörten aufmerksam zu und bekamen so einen Einblick in alltägliche Probleme von vielen Frauen, die in ihrer Situation oft nicht weiterwissen und um einen professionellen Beistand bitten. Mit etwas Erstaunen vernahmen wir, dass die jüngste Ratsuchende etwa 13 Jahre alt war, die älteste 54 Jahre. Frau Ponzio erklärte, dass sie auf keinen Fall zu einer Abtreibung raten dürfe, da sie ja im Dienst der Kirche stünde, doch wenn eine Frau unbedingt darauf dränge, stelle sie sich nicht in den Weg. Das müsse jedes Mädchen und jede Frau selbst entscheiden. Einen Beratungsschein für den Arzt kann man bei der Caritas jedoch nicht erhalten. Frau Ponzio trifft niemals Entscheidungen. Ihre Aufgabe ist es, die Betreffenden zu beraten und ihnen Wege aufzuzeigen, um aus ihrer Notlage wieder herauszukommen. Amüsiert hörten wir, dass die Beraterin in erster Linie für die „Geldbeschaffung" zuständig sei. Sie helfe den Frauen durch Informationen, wie sie bei finanzieller Not von staatlichen Institutionen unterstützt würden. Dadurch habe sie schon mancher werdenden Mutter eine große Sorge nehmen und manches ungeborene Kind retten können. Ihre natürliche Art und ihre lebhaften Darstellungen ermunterten die Schülerinnen nach einer zurückhaltenden Anfangsphase, sich nun besonders aktiv mit vielen Fragen in die Unterhaltung einzumischen. Da ging es nicht nur um Fragen zum Verlauf einer Schwangerschaft und zur Geburt, sondern auch zu Themen wie: Verhütungsmittel, Komplikationen während der Schwangerschaft, Feststellung einer Behinderung während der Schwangerschaft, Mehrlingsgeburten und sogar Vaterschaftstest. Als die Klassen aber einstimmig den Wunsch äußerten, wir könnten uns doch gemeinsam einen Film über Abtreibungsmethoden ansehen, lehnten dies Frau Ponzio und die Religionslehrerin aber ab. Abschließend waren wir uns aber alle einig: Diese Informationsstunde war eine sehr interessante und gelungene Veranstaltung, die uns teilweise betroffen machte, die aber auch sehr lustige Diskussionspunkte aufwarf und sehr kurzweilig war.

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Abschlussball des Tanzkurses der Klassen 9 und 10Z Unser diesjähriger Abschlussball war ein wundervoller Abend und ein Tag in meinem Leben, den ich nicht vergessen werde. Wie jedes Jahr begannen wir mit dem Tanzkurs. Nur mit wem sollten wir hingehen? Ein paar von uns flogen die Tanzpartner zu, aber anderen ging es wie mir. Sie wussten nicht, wen sie fragen sollten. Ich bin allein zur ersten Tanzstunde am 30.11.2011 gegangen, mit der Hoffnung in der „Tanzschule Seidel“ jemanden zu finden. Janina, Theresa, Franzi, Mäggy, Melis, Miriam, Carola und ich trafen uns vor der Tanzschule und wir begaben uns gemeinsam mit unserer Aufregung in den Saal. Es waren noch weitere Schulen, wie die Hauptschule Geiselhöring oder Leiblfing dort. Ich fand meine perfekte Tanzpartnerin: Janina. Janina hatte auch niemanden und da von den anderen Jungen keiner mehr überblieb, bildeten wir das perfekte Paar. Dann lernten wir die ersten Schritte. Discofox war angesagt. Die Frauen sollten auf eine Seite des Saals und die Männer, auch Mädchen wie ich mit Tanzpartnerin, auf die andere. Peter, der Tanzlehrer der Montagsgruppe, zeigte erst die Frauenschritte und dann die Männerschritte. Nach ein paar Trockenübungen probierten wir es mit Musik. Als auch das klappte, sollten wir uns unseren Partner und in meinem Fall Partnerin schnappen und es probieren. Schon bald konnten wir die Grundschritte des Discofox perfekt. Nun brachte uns Peter die verschiedenen Drehungen bei. Dabei hatte ich so meine Probleme aber Basti, Franzis Tanzpartner, half mir und so kapierte auch ich die Drehung. Dank Basti wurde mir auch nie eine Tanzstunde langweilig. In den nächsten Wochen lernten wir noch den Wiener Walzer, den langsamen Walzer, Tango und verschiedene Modetänze, wie den Nerdtanz. Bei der Generalprobe bekam jedes Paar eine Einlaufnummer: Janina und ich waren Paar 34.

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Dann war es endlich soweit. Der 17. Februar war da. Am Vormittag gab es im Unterricht kein anderes Thema, als UNSEREN Abschlussball. Am Ende der 5. Stunde gab es Zwischenzeugnisse und dann ging es auf nach Hause. Meine Mama holte mich von der Schule ab. Zu Hause gab es Essen und danach hieß es Duschen und für den Ball fertig machen. Ich zog mein bordeauxfarbenes Kleid an. Es war fast knielang und hatte einmal quer über das Kleid laufende und schließlich als Träger endende Rosen aufgenäht. In den Rosen waren kleine Glitzersteine, die im Licht schimmerten. Mein Kleid war und ist wunderschön. Dazu hatte ich bordeauxfarbene Schuhe mit 9 cm Absatz. Meine Mama hat mir auf jeder Seite eine von den vorderen Haarsträhnen nach hinten geflochten und mit einer Blumenspange befestigt. Die restlichen Haare fielen meinem Glätteisen zum Opfer und verwandelten sich in Locken. Mein Papa klopfte an die Tür und hatte eine riesige Überraschung für mich: einen Blumenstrauß mit fünf weißen Rosen und passender Verzierung. Ich zog meine Schuhe an und hoffte, dass ich vorher lange genug geübt hatte, um darin auch elegant zu gehen. Dann fuhren Mama, Papa, mein Bruder und ich nach Straubing. Meine Aufregung war so groß, dass ich anfing zu zittern. Ich stieg aus dem Auto und ging mit meiner Familie in die Fraunhoferhalle. Dort begrüßten mich meine bildhübschen Mitschülerinnen. Janina gab mir auch einen Strauß. Er enthielt sechs weiße Rosen. Sie freute sich aber auch über meinen Strauß für sie. Wir stellten uns auf. Nun wurde es ernst. Der Traum eines jeden Mädchens war da: ihr Abschlussball. Der Abend, an dem man Prinzessin ist und von denen bewundert wird, die nicht Ball haben. Dann startete die Band um Stefan Weigert und wir liefen in den Saal. Jeder strahlte uns an und ein Blitzlichtgewitter begann. Der erste Tanz. Janina und ich meisterten die erste Tanzrunde mit zwei Sträußen. Als die Musik endete und alle klatschten, fiel endlich die Aufregung von mir ab. Wir gingen auf unsere Plätze. Bei Janina und mir war das Tisch 128. Kaddi aus der 10. Klasse kam und sagte mir, wie toll ich aussah und ich fiel ihr vor Freude um den Hals. Die zweite Tanzrunde begann. Runde 4 war für die Eltern. Ich tanzte mit Papa. Danach war freie Auswahl. Wir haben sehr viel gelacht und getanzt. Frau Stadler, Frau Karatay und Frau Dorfner waren da. Sie lachten mit uns und wir schossen ganz viele Schnappschüsse. Bei „Ai Se Eu Te Pego“ taten mir die Füße weh und ich tanzte ohne Schuhe. Die waren bei Papa zwischengelagert. Mäggys kleinem Bruder Johannes gegenüber hielt ich mein Versprechen und tanzte mit ihm. Den letzten Tanz widmete ich meinem Bruder. Er hatte keine andere Wahl. Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er Walzer getanzt. Aber das war mir egal. Er bekam es auch ziemlich gut hin. Um 0.00 Uhr war Schluss. Meine Füße waren so wund, dass Papa mich zum Auto trug. Ich glaube, keine von und wird diesen Abend je vergessen. (Madeleine Gunkel)

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Missionstage in der Bayerischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder Bei den diesjährigen Missionstagen in der Bayerischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder stellte Frater Daniel Alberto Márquez Bocanegra ein Programm des Ordens in Honduras vor. Frater Daniel, geboren 1960 in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, studierte zunächst Philosophie und Psychologie, entschloss sich dann für ein Ordensleben und legte schließlich 1991 in Mexico die feierliche Profess ab. Er kam am Freitag, den 27.04.12, in Begleitung von Frater Alfons Maria Höring. Der ursprünglich aus Frankfurt stammende Barmherzige Bruder und eine Dolmetscherin waren dem spanisch sprechenden Frater Daniel bei seinen Vorträgen und Ausführungen behilflich. Bereits im 17. Jahrhundert war der Hospitalorden des hl. Johannes von Gott in Honduras tätig. Seit dem Frühjahr 2000 entstand in der Stadt „San Pedro Sula" eine Einrichtung für psychische Gesundheit. Nach vielen Gesprächen mit der Regierung und Vorbereitungsmaßnahmen wurde 2005 der Bau des Zentrums in Angriff genommen. Verwaltungstrakt, Wohnheim für Entwicklungshelfer, Einrichtungen des Gesundheitswesens wie Ambulanzen, Rehabilitatsionsstation und Gebäude für stationäre Pflege mussten teilweise mit ordenseigenen Mitteln und Spenden finanziert werden, da die Regierung von Honduras aufgrund der Wirtschaftskrise nicht für die Kosten aufkommen wollte. Außerdem leidet das Land sehr unter

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Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen, Überschwemmungen und Erdrutschen sowie einer verworrenen politischen Situation. Zudem sei die Kriminalitäts- und Sterblichkeitsrate hier sehr hoch, also ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen psychisch erkranken. Die sehr anschauliche Präsentation und Darstellung der Probleme fand bei den Schülerinnen großen Anklang, so dass eine sehr angeregte Fragestunde folgte. Dabei ging es aber nicht nur um das Missionsprojekt, das die Fratres übrigens in mehreren Schulen und Einrichtungen vorstellten, sondern in erster Linie um das Leben der Ordensbrüder. Diese zeigten sich von einer sehr humorvollen Seite und gaben auch Auskunft über Privatleben, Freizeit und Hobbies. Frater Daniel treibt gerne Sport und gilt in der Generalkurie als „Technikfreak". Er steht seinen Mitarbeitern gerne als Helfer zur Seite, wenn es um Handy, Laptop oder iPhone geht und hat auch eine Vorliebe für Popmusik. Auf die neugierigen Fragen der Mädchen verriet er uns sehr bereitwillig, dass er schon den Gedanken an eine Familiengründung gehabt hätte, doch dann habe er gespürt, dass er sich ein anderes Leben vorstelle. Er werde überall sehr freundlich aufgenommen, was ihm eine eigene Familie wohl ersetze. Zum Schluss kam dann die Überraschung, auf die uns Frater Alfons mehrmals neugierig gemacht hatte: Daniel Bocanegra legte seine schwarze Kutte ab und ein sehr eleganter mexikanischer Anzug kam zum Vorschein. Den passenden Sombrero und die geeignete Musik hatte er gleich mitgebracht. Es wurden noch mehrere Fotos gemacht und beide Klassen waren sich einig, dass der Besuch bald wiederholt werden sollte.

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„Girls´ Day 2012“ – Hochschule Deggendorf Am bundesweiten Girls’Day beteiligte sich die 8. Klasse. Die Schülerinnen fuhren an die Hochschule Deggendorf, die zahlreiche spannende und lehrreiche Aktivitäten im Angebot hatte: 150 Mädchen aus Niederbayern und der Oberpfalz nutzten die Gelegenheit, sich ausgiebig über technische Studienangebote zu informieren, aber auch um mitzuerleben, wie viele interessante Anwendungsmöglichkeiten Technik, Elektronik und Informatik beinhalten. Speziell all jene Veranstaltungen, die zum Mitmachen und Anfassen einluden, wurden begeistert angenommen. Ein Radio oder Elektroauto baut man nicht alle Tage. Ebenso fasziniert machten die Mädchen mit beim Brückenbauen, schraubten am Rennauto des studentischen Vereins „fast forest“ herum oder wechselten Autoreifen.

Die Mädchen hatten viel Spaß bei der Herstellung eines eigenen Radios.

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Anzeigen

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Unser Familienbetrieb befindet sich in ruhiger und beschaulicher Lage in der Ortsmitte von Sossau, direkt vor den Toren der Gäubodenstadt Straubing. Während unserer über 100-jährigen Tradition legen wir auch in der vierten Generation größte Aufmerksamkeit auf Wohlbefinden und Zufriedenheit unserer Gäste. Durch unsere verschiedenen Räumlichkeiten von 15 bis 300 Personen können wir uns für fast jede Art von Veranstaltung empfehlen: Tagungen Hochzeiten Firmenfeste Geburtstagsfeiern

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Bustouristik

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Wirtschaftsschülerinnen im Machtzentrum der bayerischen Politik Bei ihrem Besuch in der Staatskanzlei und im Bayerischen Landtag hatten die Schülerinnen der Klassen 10 und 11Z Gelegenheit zahlreiche bayerische Politiker aus nächster Nähe kennen zu lernen.

Zunächst besichtigten die Mädchen die Staatskanzlei, den Amtssitz des bayerischen Ministerpräsidenten am Franz-Josef-Strauß-Ring. Nach der Eingangskontrolle durch die Polizeibeamten führte der Staatskanzleimitarbeiter Herr Wunsch kompetent durch das große Gebäude. Die Staatskanzlei hat die Aufgabe den Ministerpräsidenten – jeweils unter Mitwirkung der beteiligten Ministerien – bei der Bestimmung der Richtlinien seiner Politik zu unterstützen.

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Weiterhin koordiniert sie die Tätigkeit der Ministerien, bereitet Ministerratssitzungen und Beschlüsse der Staatsregierung vor, bearbeitet Anträge, Erklärungen und Entscheidungen des Ministerpräsidenten und der Staatsregierung. Da keine Kabinettssitzung stattfand, war der Ministerratssaal für die Besucher geöffnet. Hier verriet Herr Wunsch, wo die einzelnen Minister am ovalen Tisch ihren Sitzplatz haben.

Im 1874 fertiggestellten Maximilianeum informierte MdL Josef Zellmeier über die Organisation und die Aufgaben des Landtags und gab eine kurze Einführung in die Tagesordnungen der Ausschüsse. Im Haushaltsausschuss hörten die Schülerinnen, wie Wolfgang Heubisch, der Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, zum Neubau einer Konzerthalle in München Rede und Antwort stand. Die Parlamentarier hatten sich hierbei auf das Zitierrecht berufen, um die Meinung der Staatsregierung zu erhalten.

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Im Landtagsplenum trafen unsere Wirtschaftsschülerinnen dann auf die Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, Christine Haderthauer, die mit Herrn Zellmeier und Herrn Kopp einige Worte wechselte. Für ein kurzes Gespräch fand auch der Staatsminister für Unterricht und Kultus, Wolfgang Spaenle, Zeit. Die Landtagspräsidentin Barbara Stamm freute sich darüber, sich für ein Gruppenfoto zu den Straubinger Schülerinnen zu stellen. Auch der damals amtierende Bundespräsident und Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer ließ sich während eines Gesprächs mit den Mädchen ablichten. Leider musste er zu einer Sitzung und war daher sehr in Eile. Finanzminister Markus Söder, der anschließend an der Schülergruppe vorbeiging, ließ sich nicht zu einem Foto überreden. Nach einem Imbiss in der Kantine beendete eine angeregte Diskussion mit MdL Josef Zellmeier in einem Nebenraum der Landtagskantine den ereignisreichen Tag im Bayerischen Parlament.

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Wintersporttag Wieder einmal meinte es Petrus gut mit den Wirtschaftsschülerinnen, denn bei optimalen Schneebedingungen stürzten sich die Mädchen am 16. Februar 2012 beim alljährlichen Wintersporttag die Hänge und Pisten wagemutig hinunter. Erstmalig wurde für die Wandergruppe um Frau Freese und Frau Whitehead ein eigener Bus eingesetzt, da die Anzahl der Spaziergängerinnen von Jahr zu Jahr größer wird. Bei herrlichem Sonnenschein führte die Wanderung von St. Englmar zur Gaststätte Hirschenstein. Aber auch die Winterenthusiasten kamen voll auf ihre Kosten. In Markbuchen angekommen, verstrich nicht viel Zeit und die Snowboarder und Skifahrer standen schon mit Frau Winkler am Kassenhaus Schlange. Anschließend folgte eine Abfahrt nach der nächsten. Eine Pause war hier nicht nötig. Anders sah es bei den Schlittenfahrerinnen aus. Einige Mädchen mussten aufgrund von Magenproblemen auf die Rückbank des Busses gebettet werden, wo sie von Frau Karatay und ihren Klassenkameradinnen pausenlos liebevoll betreut wurden. Während sich große Teile der 8. Klasse eine Schneeballschlacht mit Herrn Kopp lieferten, entführte Frau Stadler etliche Schülerinnen den Berg weiter hinauf. Ziel war die Schlittenpiste. Mit Hurra kehrten diese Mädels nach eineinhalb Stunden aus dem Wald zurück. Zwischendurch wurden immer wieder Kameras gezückt, um den schönen Tag in digitalen Bildern oder Filmchen festzuhalten.

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Betriebsbesichtigung: BMW-Dingolfing Was geschieht bei einer „Hochzeit“? Was ist ein „Frauenauto“? Was unterscheidet chinesische Autos von den deutschen Fabrikaten? – Zahlreiche wissenswerte und unterhaltsame Informationen durften die Schülerinnen der 9. Klasse und der 10Z bei einer Exkursion zum Werk der BMW in Dingolfing erfahren. Gleich zu Beginn wurde im Besucher-Pavillon die Aufmerksamkeit der Mädchen gewonnen: Die neue Variante eines roten 6er-BMW durfte von den Schülerinnen probegesessen und für Erinnerungsmotive verwendet werden.

Im Kinosaal präsentierte der langjährige Mitarbeiter Alois Schreiner im Anschluss grundlegende Eckpfeiler der BMW-Group sowie des BMW-Werkes in Dingolfing und einen interessanten Kurzfilm. Nach dieser theoretischen Einführung wurden unsere Mädels mit Headset, Funkeinheit und Schutzbrille ausgestattet. Die tatsächliche Besichtigung der Montage, des Karosseriebaus sowie des Presswerks im Werk 2.4 konnte beginnen.

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In der Montage wurden die Neuwagen im Endstadium bewundert. Aufmerksamkeit erweckten vor allem die chinesischen Sonderanfertigungen: Ein verlängertes Fahrzeug, ausgestattet mit Telefon, Internet und TV plus individueller Farbwahl ließ einige Mädchen vom eigenen Wunschauto träumen. Darüber hinaus stellte die Hochzeit, das Zusammenführen von Motor und Karosse, ein sehr faszinierendes Motiv dar. Der Karosseriebau wurde auf einem Hochpfad aus der Vogelperspektive beobachtet. Hier wurden insbesondere die hochtechnisierten Roboter bei verschiedenen Arbeitsschritten bewundert. Auch Beispielkarossen eines Rolls Royce und mehrerer BMW-Fahrzeugtypen lieferten für die Mädchen bisher unerwartete Erkenntnisse. Abschließend konnten im Presswerk die ersten Schritte bei der Entstehung verschiedener Fahrzeugteile begutachtet werden. Dank seiner begeisterungsfähigen Art in Verbindung mit vielfältigen Beispielen gelang es Herrn Schreiner die Mädchen immer wieder aufs Neue zu überraschen. So gelang es ihm die Entstehung eines BMWs mit stets extravaganten Wünschen der Kundin Natascha zu bereichern. Alles in allem gewann die 9. Klasse, auch dank reger Fragen, nicht nur oberflächliche, sondern durchaus tiefergehende Einblicke in die Produktion eines BMWs.

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Vorlesewettbewerb der niederbayerischen Wirtschaftsschulen Am letzten Tag vor den Osterferien war heuer unsere Schule Gastgeber für den Regionalentscheid im Vorlesewettbewerb der niederbayerischen Wirtschaftsschulen. Sieben Schülerinnen und Schüler, die an ihren eigenen Schulen bereits einmal Sieger geworden waren, traten gegeneinander an, um zu beweisen, dass die vielzitierte Lesemüdigkeit vieler Jugendlicher auf sie jedenfalls nicht zutrifft. Die angespannten Schülerinnen und Schüler wie auch ihre ebenso gespannten Lehrkräfte, die sie begleitet hatten, wurden von Herrn Ltd Regierungsschuldirektor Liebig und Frau Wildmann herzlich begrüßt, und nach einem kleinen Musikstück zur Einstimmung, vorgetragen von Madeleine Gunkel und Miriam Schiller, ging es auch schon los. Mit viel Engagement lasen die zwei Mädchen und fünf Buben aus ihren selbstgewählten Büchern vor. Dabei zeigte sich eine unterschiedliche Palette von Vorlieben bei der Auswahl: Von Klassikern wie „Der Zauberer von Oz“ über Vampirbücher bis zu „Simpel“, einem Buch, das von einem geistig behinderten Jungen erzählt, gingen die Beiträge, die allesamt von guter Vorbereitung und persönlichem Einsatz zeugten. Vor dem zweiten Durchgang unterhielten noch einmal Madeleine und Miriam die Gäste, die sich in der Pause mit Butterbrezen und Getränken gestärkt hatten. Jetzt galt es unbekannte Textpassagen vorzulesen. Dazu hatte Sandra Segl von Bücher Pustet das Buch „Schatten des Dschungels“ mitgebracht. Alle Schülerinnen und Schüler gaben noch einmal ihr Bestes und dann war die Jury, bestehend aus Carolin Bayer von der Stadbibliothek, der Elternbeiratsvorsitzenden Manuela Eherer, Sandra Segl und Josef Liebig an der Reihe, das Gehörte zu bewerten. Der Regierungsschuldirektor verkündete nach eingehender Beratung das mit Spannung erwartete Ergebnis. Den vierten Platz teilten sich Maximilian Schlegl, Simon Hauer, Philipp Schneider und Hannah Reimann. Den dritten Platz und damit einen Stockerlplatz erreichte Sophia Simbürger. Vizemeister wurde Lucas Guschall und den Sieg trug Marco Auer aus Straubing davon.

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Büchergutscheine für die besten drei sowie eine volle Büchertasche von Pustet für alle und – Ostern stand vor der Tür – ein Schokohase sowie die entsprechenden Urkunden belohnten die guten Leistungen. Einen herzlichen Dank auch an die durchführende Lehrkraft Frau Freese, die es verstanden hat, den Raum liebevoll zu schmücken und den Ablauf perfekt zu organisieren.

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Zeitung in der Schule Mit einem Stapel frisch gedruckter Jugendmagazine „freistunde“ sowie der aktuellen Tageszeitung betrat Tanja Pfeffer, freie Redakteurin beim Straubinger Tagblatt und dort verantwortlich für die Jugendseite, das Klassenzimmer der neunten Klasse und war damit sofort beim Thema. Vier Wochen lang hatten die Mädchen das Straubinger Tagblatt gratis ins Klassenzimmer geliefert bekommen und so die Gelegenheit, das vielfältige Angebot einer Tageszeitung zu studieren.

Ausführlich erläuterte Tanja Pfeffer den Aufbau der Zeitung und die Schülerinnen lernten dabei etliche neue Ausdrücke kennen. Da das Straubinger Tagblatt eine weite Verbreitung hat, gibt es zwar verschiedene Lokal- und Regionalteile, der Mantel aber, d.h. die erste Seite mit den Teilen Politik und Wirtschaft bleiben für alle gleich. Um das Interesse der örtlichen Leser zu wecken, gibt es auf der ersten Seite ein sogenanntes Regiofenster, das sich jeweils einem aktuellen Thema der Region widmet. Auch suchen die Redakteure der einzelnen Redaktionen jeweils ein Thema aus, auf das sie im „Anriss“ auf Seite eins in der oberen Spalte hinweisen. Eine Zeitung besteht aus vier „Büchern“, im dritten Buch beginnt der Lokalteil. Jeder Redakteur betreut neben seinem eigentlichen Aufgabenbereich in der Regel noch einzelne Spalten wie z. B. Medien, Fernsehen etc. Jede Redaktion bestellt die Anzahl der gewünschten Seiten beim Chef vom Dienst, der über den „Spiegel“, den kompletten Aufbau der Zeitung, verfügt. Verlockend war für die Schülerinnen der Arbeitsbeginn. Erst um 10.00 Uhr beginnt der erste Dienst. Da kann man gut ausschlafen, dafür aber geht es bis spät in den Abend hinein. Redaktionsschluss ist um 23.00 Uhr, denn bis 03.30 Uhr morgens muss die Zeitung fertig sein, dann geht sie an die 1.500 Auslieferer, die uns jeden Morgen die Zeitung bringen, damit sie druckfrisch auf unserem Frühstückstisch liegt und wir die neuesten Nachrichten zum Kaffee genießen können. Tief beeindruckt von den vielen neuen Informationen bedankten sich die Mädchen bei Frau Pfeffer.

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Schulkinowoche im März: „Mein bester Feind“ In diesem Schuljahr beteiligte sich die Klasse 9 an den Schulkinowochen vom 19. – 23. März. Die Klasse suchte sich den Film „Mein bester Feind“ aus, der in Österreich gedreht wurde. Regie führte Wolfgang Mumberger. Die Handlung spielt in Wien in den 30er Jahren. Die Hauptpersonen sind Victor Kaufmann und Rudi Smekal. Beide sind seit ihren Kindertagen Freunde. Während Victor aus einer wohlhabenden jüdischen Familie stammt, ist Rudis Mutter die Haushälterin der Familie. Victors Eltern behandeln Rudi wie einen Sohn und freuen sich, ihn zu sehen. Beide Jungen sind in das Mädchen Lena verliebt. Als sie sich für Victor entscheidet, ist bei Rudi Neid zu erkennen. Die Familie Kaufmann hat es nicht leicht, denn die Macht der Nationalsozialisten wird immer mehr gefestigt und Juden haben seit den „Nürnberger Gesetzen“ so gut wie keine Rechte mehr. Ihre Galerie in Nürnberg mussten sie aufgeben und die Galerie in Wien überschreiben sie vorsichtshalber Lena, um nicht alles zu verlieren. Eines Nachts erzählt Victor Rudi ein Familiengeheimnis: Sie besitzen eine Originalzeichnung von Michelangelo. Rudi hofft auf eine Karriere bei den Nationalsozialisten und schließt sich heimlich der

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Waffen-SS an. Er verrät, dass diese Zeichnung im Besitz der Familie Kaufmann ist. Sie wird beschlagnahmt, um sie Mussolini, dem italienischen Verbündeten zu schenken. Die Familie kommt daraufhin in ein Konzentrationslager und Rudi verlobt sich mit Lena und zieht in die Villa der Kaufmanns ein. In Berlin stellt sich dann heraus, dass die Zeichnung eine Fälschung ist. Rudi reist im Auftrag seiner Vorgesetzten ins KZ, um zu erfahren, wo sich das Original befindet. Victor gibt sein Wissen nicht preis und soll daraufhin nach Berlin gebracht werden, aber das Flugzeug stürzt ab. Die beiden ehemaligen Freunde überleben. Victor entledigt sich seiner Häftlingskleidung und zieht die Uniform eines SS-Mannes an und damit beginnt ein gefährliches Spiel. Er kann seine Mutter retten und in die Schweiz bringen lassen. Er selbst wird getäuscht und nach Wien gebracht und wieder ins KZ gebracht. Bald ist der Krieg zu Ende und Victor hat überlebt. Rudi eröffnet die Galerie und spielt sich als Herr auf. Zur Eröffnung kommen auch Victor und seine Mutter. Rudi schenkt ihnen ein Porträt seines Vaters, das er in die hinterste Ecke gehängt hatte. Was er nicht weiß, in dem Gemälde ist das Original von Michelangelo versteckt. Der Film beeindruckte die Mädchen, haben sie doch etwas über das Leben der Juden im Nazideutschland erfahren. Aber auch der Hass auf die Juden, Korruption und einen Einblick in die Verhörmethoden der Nazis wurden ihnen deutlich gemacht. Tief bewegt waren die Schülerinnen davon, dass den Menschen „Märchen“ erzählt wurden und sie so an Hitler glaubten. Auf die Gefühle der Menschen wurde keine Rücksicht genommen und so wurde für manchen der beste Freund zum besten Feind.

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Osterfrühstück Unsere Osterfeier begannen wir in diesem Jahr sehr feierlich. Dazu hatten sich die Klassen 7 und 8 in der Kapelle bei den „Barmherzigen Brüdern" am letzten Schultag vor Ostern mit ihren Lehrern getroffen. Alles war auf die Wiederkunft Christi ausgerichtet, auf die wir Christen seit seiner Auferstehung aus dem Grabe warten. Herr Kaiser gab uns allen mit seinen einleitenden Worten das Gefühl, dass Christus mitten unter uns sei. Wenn man nur ein bisschen aufmerksam auf seine Mitmenschen zugehe und ein bisschen auf seine innere Stimme höre, könne man in dieser Welt etwas bewirken, vielleicht sogar verändern. „Man sieht nur mit dem Herzen gut" – so Herr Kaiser. Man sollte sich nicht immer nur von Vernunftgründen leiten lassen, denn sonst hätte man bald keinen Blick mehr auf das Wesentliche. Vieles könne man mit seinen Augen gar nicht sehen und realisieren, sondern nur mit seinen Gefühlen, also mit dem Herzen. Nur so bekommen wir einen Blick für unsere Mitmenschen und deren Sorgen. Wichtig sei außerdem, dass wir uns ganz persönlich mit jedem einzelnen beschäftigen. Dazu müssten wir den Namen des anderen kennen und ihn bei seinem Namen rufen. Auch Gott wird uns mit unseren Namen rufen. Nach diesen tiefgründigen Gedanken bildeten wir alle einen Kreis am Altar und gaben uns die Hände. Herr Kaiser sprach eine Segensformel für jede einzelne Schülerin und Lehrerin, wir antworteten mit dem betreffenden Vornamen. Auch unsere Lieder waren ganz auf das Thema abgestimmt: „Eines Tages kam einer", „Ja, wenn der Herr einst wiederkommt". Das nachfolgende Frühstück war wie immer sehr üppig und schmackhaft. Die Mädchen sind ja wahre Meister beim Anrichten von appetitanregenden Speisen. Wie die Osterfeierlichkeiten Balsam für die Seele, so war der leibliche Genuss ein reiner Augenschmaus.

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Stadt- und Kreismeisterschaften im Schwimmen – Wir waren dabei! Am 5. März nahmen unsere Schülerinnen an den Stadt-und Kreismeisterschaften im Schwimmen teil. Melanie Gimpel, Julia Schraml, Magdalena Edenhofer, Janina Ebner, Kerstin Hofbauer, Alexandra Lippl, Daniela Orlik, Ramona Höpfl, Jacqueline Hauner und Michaela Kerscher repräsentierten unsere Schule. Zwölf Mannschaften von zehn verschiedenen Schulen wollten in drei Altersklassen miteinander ihre Kräfte messen. Auf dem Programm standen die Strecken 50 m Rücken, 50 m Freistil, 50 m Brust und die Staffel 6 x 50 m Freistil. Anders als bei der favorisierten Mannschaft des Anton-Bruckner Gymnasiums, wo alle Teilnehmerinnen Leistungsschwimmerinnen waren, mussten sich fast alle unsere Schülerinnen die verlangten Schwimmarten im Sportunterricht aneignen. Es war nicht einfach, aber die Mädchen wollten nicht so schnell aufgeben. Gemeinsam mit ihrer Sportlehrerin entschieden sie, noch an zusätzlichen Trainingseinheiten teilzunehmen. Optimal vorbereitet absolvierten sie im Straubinger Hallenbad den Schulwettkampf mit Ehre. Sie belegten den vierten Rang und bewiesen, dass sie auch mit sehr guten Mannschaften Schritt halten können. Alle Mädchen schwammen ihre persönlichen Bestzeiten. Die schnellste Schwimmerin unserer Schule war gleichzeitig auch die jüngste: Melanie Gimpel aus der 7. Klasse.

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Tag der offenen Tür Mit einem abwechslungsreichen Programm präsentierte sich unsere Wirtschaftsschule am Freitag, den 2. März 2012. Neben einem der Schulart entsprechenden wirtschaftlichen Rahmenprogramm wurde die Vielseitigkeit der Schule mit einer sehr großen Einsatzfreude von Schülern und Lehrkräften gezeigt. Begrüßt wurde jeder Besucher persönlich von den WiKaWi-Schullotsen, die Programme überreichten und bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite standen. Starten konnte man seinen Besuch mit einer Teilnahme an dem Biologie-Projekt „Zu dick? – Zu dünn?" der 7. Klasse. Einige Schülerinnen hielten Vorträge zur richtigen Ernährung. Im Anschluss konnte man sich verschiedenen Tests unterziehen und herausfinden, ob man zu Essstörungen neigt oder ob man den optimalen BMI hat. Bei einer Lebensmittelverkostung konnte dann ein „normales" Produkt mit einem Light-Produkt geschmacklich verglichen werden. Neben diesem Projekt zeigte die 7. Klasse eine Fotoausstellung zum Thema „Unsere Schule", in der die für die Schülerinnen so wichtigen Veranstaltungen wie Wandertag, Abschlussball, Wintersporttag und Kennenlerntage ausführlich dokumentiert waren. Aktiv konnten Besucher ihren künstlerischen Neigungen in der Druckwerkstatt nachgehen. Die selbstentworfenen Karten, bei denen dem Ideenreichtum keine Grenzen gesetzt waren, fanden großen Anklang bei allen.

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Schulalltag pur zeigte dann die 8. Klasse. Sie stellte zusammen mit Frau Hundhammer den modernen Rechnungswesen-Unterricht vor, wie er an der WiKaWi praktiziert wird. Dabei kamen die verschiedenen Medien wie Netbooks, Schulportal und Teamboard (ein interaktives Whiteboard) zum Einsatz. Frau Hundhammer demonstrierte im Rahmen einer kurzen Wiederholung der Umsatzsteuer die Einspielung eines Films direkt aus dem Internet sowie die Erstellung von Einsetzübungen und Lückentexten. Mit viel Spaß schoben die Schülerinnen die Textelemente an der Tafel an die richtigen Stellen. Gleich im Anschluss wurde eine Englisch-Stunde mit Frau Whitehead angeboten. Zu dem Thema „Meals with the family" wurden 2 Spiele angeboten, bei denen alle Vokabeln, die man für eine Mahlzeit bei einer englischen Familie braucht, vorkamen. Eine optimale Vorbereitung auf die alljährlich stattfindende Sprachreise der 8. Klasse nach Norwich. Die Einsatzoptionen des Teamboards zeigte Herr Holzer mit der 9. Klasse anhand von Anwendungsbeispielen. Bei der fächerübergreifenden Demonstration konnten die Besucher sich von den Vorteilen des Einsatzes moderner Technik im Unterricht überzeugen. Der Enthusiasmus der vortragenden Schülerinnen sprang auf die Besucher über, die sich dann eigenhändig an verschiedenen Funktionen ausprobierten. Auch die Neigungsgruppen der Schule überzeugten mit ihren Beiträgen. Neben einer gelungenen Tanzeinlage zu „Party Rock" der Neigungsgruppe Tanzen, begeisterte die Neigungsgruppe Theater die Zuschauer mit den Sketchen „Die Rechenaufgabe" und einer „Modenschau" der etwas anderen Art.

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Für die eher praktisch Orientierten eignete sich der Besuch der beiden Übungsfirmen, um einen Einblick in das Unterrichtsfach Übungsfirmenarbeit zu erhalten. In diesem sehr handlungsorientierten Fach werden Unternehmensabläufe in den einzelnen Abteilungen praxisgerecht durchgeführt. Neben den Abläufen im Bestell- und Absatzwesen erstellten Schülerinnen auf Wunsch Gehaltsabrechnungen oder zeigten anhand des Fibu-Programms eine Debitoren- und Kreditorenfaktura. Die praktische Anwendung des in anderen Fächern vermittelten Stoffes erleichtert den Schülerinnen den späteren Einstieg in das Berufsleben. Wie Betriebswirtschaft auch Spaß machen kann, zeigte Frau Stadler mit der Klasse 11Z. Um die Stoffwiederholung zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung möglichst abwechslungsreich zu gestalten, konzipierte sie eine Unterrichtssequenz mit dem Titel „Wer wird BWL-Millionär". In der originalgetreuen Optik wurden nach dem allseits bekannten Schema Fragen gestellt. Diese kamen jedoch nur aus dem Bereich Betriebswirtschaft. Mit Hilfe einer 50:50 Chance, eines Lehrerjokers und dem Zuschauerjoker konnte eine Siegerin gefeiert werden. Diese erhielt zwar keine Million, war jedoch mit einem Hausaufgabenfreischein auch zufrieden. In diesem Zusammenhang konnten auch jede Menge, teilweise selbst entworfene Spiele getestet werden. Sie werden genutzt, um die Unterrichtsfächer Betriebswirtschaft und Mathematik spielerisch aufzulockern und somit den Lerneffekt effizienter zu machen. Das Unterrichtsfach Textverarbeitung stellten Schülerinnen der 9. Klasse mit zwei Unterrichtseinheiten vor. Sie zeigten ihr Können an den Office Programmen anhand einer Tabellengestaltung und bei einem Diktat eines Geschäftsbriefes. Im Zuge einer Informationsveranstaltung stellte die Schulleiterin Frau Wildmann die Schule vor und wies auf die Vorteile der praktisch orientierten Schulausbildung hin. Zudem informierte sie die Anwesenden über die neuen Netbook-Klassen, die im Hinblick auf die rasante Entwicklung der modernen Medien dem Zeitgeist entsprechen und den Unterricht optimieren. Einen Einblick in die Aktivitäten der Schule gaben verschiedene Ausstellungen. Neben einen Spendenprojekt für Kolumbien, das die Schule schon seit Jahren unterstützt, konnte man auch Eindrücke der Sprachreise nach Norwich gewinnen. Eine andere Plakatausstellung zeigte den Ablauf der Teilnahme an dem Lindner-Unternehmensgründugsspiels „Ideen machen Schule".

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Zwischen all diesen Angeboten bestand natürlich auch die Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen zu stärken; dies organisierte der Elternbeirat. Die besonders familiäre Atmosphäre der Schule zeigte sich auch durch die Anwesenheit vieler ehemaliger Schülerinnen, die immer wieder gerne einen solchen Anlass zu einem Besuch nutzen und mit Lehrern und Schülerinnen plaudern. So ging ein abwechslungsreicher Nachmittag mit vielen neuen Eindrücken zu Ende. Zum Ausklang erfolgten die Preisverleihungen für den National-Geographic-Wettbewerb und den Vorlesewettbewerb.

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Projektwoche „Ausbildung und Beruf“ In diesem Schuljahr wurde die Projektwoche erstmals in den Mai gelegt. Das Ziel sollte es sein, die Schülerinnen möglichst zeitnah auf die bevorstehenden Bewerbungen vorzubereiten und ihnen einen kleinen Einblick in die Berufswelt zu geben. Während sie am Montag bei der AOK mit Frau Bauer ein Bewerbungstraining durchführten, absolvierten die Mädchen von Dienstag bis Donnerstag ein nach ihren Interessen ausgewähltes Betriebspraktikum. So vielfältig wie die Interessen sind, so breit gefächert war die Auswahl der Betriebe sowie die der Berufe. Zu den Betrieben zählten ein Steuerbüro, die BARMER GEK, eine Apotheke, eine Zahnarztpraxis, ein Kindergarten, eine Praxis für Ergotherapie, das ASAM - Hotel, das Finanzamt, die GIENGER Regensburg KG, das Bekleidungshaus WÖHRL, die Allianz, die Stadtwerke, das Straubinger Tagblatt, die Volksbank, eine Unternehmensberatung, die SÜDSTÄRKE GmbH, PIGO Tiernahrung und die Papst- Benedikt- Schule, aber auch ein Fotostudio. Jede Schülerin machte in diesen drei Tagen ihre ureigensten Erfahrungen in der Berufswelt. Alle waren positiv überrascht über die herzliche Aufnahme durch ihre „Kollegen“ auf Zeit. Die ihnen übertragenen Aufgaben erledigten sie mit Engagement und zur Zufriedenheit ihrer Chefs, denn einige Mädchen wurden mit einem Geldbetrag für ihre Arbeit belohnt. Das machte sie besonders stolz. Das Ergebnis dieses Kurzpraktikums ist, dass einige Mädchen ihren Traumberuf gefunden haben, andere werden weiter suchen, um ihren Traumjob zu finden. Jedes Jahr gehören zur Praktikumswoche einige Informationsveranstaltungen, die Schülerinnen und Eltern helfen sollen, den geeigneten Ausbildungsberuf zu finden. Auch hier ist die Schule in diesem Jahr einen neuen Weg gegangen. Am Donnerstagabend waren Referenten aus den verschiedensten Berufsrichtungen zu Gast, um einen Einblick in ihren Beruf zu gewähren und so den Schülerinnen einen möglichen Ausbildungsweg aufzuzeigen. Frau Kandler vom Bekleidungshaus WÖHRL gab Auskunft über die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau und die Aufstiegschancen in dem Beruf. Aber auch auf die Berufe zur Gestalterin in visuellem Marketing sowie zur Bürokauffrau ging sie kurz ein. Anschließend

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stellte Frau Nelz, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit, Möglichkeiten zur Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt vor und bot den Eltern und Schülerinnen persönliche Beratungsgespräche an, die einige Eltern noch am selben Abend annahmen. Frau Stiglbauer von der BARMER GEK begann Ihren Vortrag mit einem Zitat von Arthur Schopenhauer: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Sie informierte Schülerinnen und Eltern über den Beruf der Sozialversicherungsfachangestellten und zeigte ihnen vielfältige Möglichkeiten auf, wie sich der persönliche Weg nach Abschluss der Ausbildung gestalten kann. So ist die Arbeit im Kundencenter genauso möglich wie das Bedienen des Servicetelefons oder der Aufstieg zum Geschäftsstellenleiter. Wichtig ist allerdings, dass man flexibel ist und zielorientiert, teamfähig, kommunikativ und erfolgsorientiert seinen Weg verfolgt. Im Anschluss referierte Frau Leeb – Wittmann über die Ausbildung zur Steuerfachangestellten. Zur Ausbildung gehören die Finanzbuchhaltung, die Lohnbuchhaltung, das Erstellen von Steuererklärungen und die Vorbereitung von Jahresabschlüssen. Wichtige Voraussetzungen für den Beruf sind unter anderem der Spaß am Umgang mit Zahlen, das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, aber auch das Interesse an steuerlichen und rechtlichen Fragen. Zum Schluss gab es noch ein Highlight, denn unsere ehemalige Schülerin Magdalena Hambach war mit ihrer Ausbilderin Frau Dietz gekommen, um das Unternehmen „Ingram

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Micro“ vorzustellen und für eine Ausbildung zu werben, denn auch hier gibt es viele Möglichkeiten für den weiteren Lebensweg. Alle Anwesenden hörten gespannt zu, denn niemand vermutete in Straubing ein Weltunternehmen für IT – Großhandel, das in 36 Ländern präsent ist und über ca. 157.000 Mitarbeiter verfügt. Es werden auch hier viele Ausbildungsberufe angeboten: z. B. Kauffrau für Bürokommunikation, Kauffrau für Spedition und Lagerlogistik usw. Während der Ausbildung wechseln die Azubis halbjährlich die Abteilungen, um möglichst breit gefächert ausgebildet zu sein, wie Magdalena bekräftigte. Sie ermunterte die Schülerinnen, sich in „ihrem“ Unternehmen zu bewerben. Alle Referenten hatten umfangreiches Material mitgebracht, sodass man in Ruhe die Informationen in der Familie auswerten konnte. Am nächsten Tag ging es mit der Informationsvielfalt weiter, denn wie schon oben erwähnt, hat die Schule einen neuen Weg eingeschlagen. Der Freitagvormittag war für Referenten aus der schulischen Ausbildung reserviert und so war auch dieses Programm von großem Umfang und Vielfältigkeit gekennzeichnet. Eine Berufswahl mit einer gesicherten Zukunft stellte Frau Wild von der Krankenpflegeschule vor. Ausführlich erläuterte sie den Werdegang bis hin zum staatlich geprüften Gesundheits- und Krankenpfleger. Neben einer Tätigkeit in einer Klinik könne man auch ins Ausland gehen, in einem mobilen Pflegedienst beziehungsweise in einer Arztpraxis tätig werden. Für Personen, die kein Blut sehen können, ist dieser Beruf allerdings nicht geeignet.

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Als Vertreter der Regensburger Fremdsprachenschule kam Herr Reichinger, der für Absolventinnen mit mittlerer Reife und mit viel Sprachtalent diese Ausbildung als Sprungbrett für die verschiedensten Berufe vorstellte. Die zweijährige Ausbildung schließt mit der staatlich geprüften Fremdsprachenkorrespondentin ab. Während dieser zwei Jahre wird neben Englisch eine zweite Fremdsprache (entweder Französisch oder Spanisch) erlernt. In Wahlfächern kann dann zwischen Chinesisch, Russisch, Italienisch oder Tschechisch gewählt werden. Herr Reichinger wies ausdrücklich darauf hin, dass alle Unterrichtsstunden von Muttersprachlern gehalten würden und so eine fundierte Ausbildung gewährleistet sei. Schwester Judith von der Fachakademie für Sozialpädagogik stellte ausführlich die Ausbildung zur Erzieherin vor. Neben der theoretischen Ausbildung wies sie auch auf die Vielzahl der praktisch zu leistenden Ausbildungsabschnitte hin. Wichtig für die Auswahl ihrer zukünftigen Schülerinnen seien besonders die zwischenmenschlichen Schlüsselqualifikationen betonte Schwester Judith. Zum Abschluss zeigte sie die verschiedenen Berufsmöglichkeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildungszeit auf. Die Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten stellte Herr Jähn den Schülerinnen vor. Anhand einer Stundentafel erklärte er die praxisorientierte Ausbildung vor allem im IT-Bereich. Dieses Gebiet umfasst allein im ersten Schuljahr elf Wochenstunden. Hinzu kommt das achtwöchige Berufspraktikum. Nach der zweijährigen Ausbildung sind laut Herrn

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Jähn die Chancen auf dem Arbeitsmarkt als staatlich geprüfter Kaufmännischer Assistent sehr gut. Den Abschluss dieses gelungenen Vormittages bildeten die Vorträge von Herrn Eberle von der Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement Grafenau-Schlag und Frau Walter von der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung Vilshofen. Nach den vielen Informationen, die bis dahin auf die Schüler eingestürmt waren, war es nach der Frühstückspause recht schwer, sich noch einmal zu konzentrieren. Aber beide Referenten hatten so viele interessante Informationen im Gepäck, dass sich die Schülerinnen angesprochen fühlten, aufmerksam zuhörten und im Anschluss ihre Fragen stellten. Herr Eberle erwähnte, dass das Ausbildungsziel an seiner Schule eine Doppelqualifizierung sei: Berufsabschluss und Fachhochschulreife. Er teilte mit, dass die Absolventen kaufmännische, küchentechnische und organisatorische Aufgaben in Hotels, Gastronomieund Fremdenverkehrsbetrieben sowie in Veranstaltungsagenturen in Eigenverantwortung übernehmen können. Während der Ausbildungszeit könne man seine Praktika auch im Ausland, wie z. B. auf Mallorca, absolvieren, was manche Schülerin aufhorchen ließ. Frau Walter klärte die Mädchen über den neuen Beruf der Assistentin für Ernährung und Versorgung auf, der gar nicht so neu ist, denn dahinter verbirgt sich die ehemalige Hauswirtschafterin. Dieser Beruf sei etwas für offene interessierte Jugendliche, die gern mit Menschen umgehen. Die Ausbildung sei umfangreich und vielfältig, sodass man später in den unterschiedlichsten Richtungen sein Betätigungsfeld finden kann: Sozialstationen, Hotels, Krankenhäuser… Zum Schluss erhielt jede Schülerin eine kleine Tüte mit einer Portion Kaffee für den Nachmittag. Natürlich gab es an diesem Vormittag ebenfalls eine ganze Reihe von Infomaterial, um in Ruhe die Informationen Revue passieren zu lassen und Anregungen für den bevorstehenden Berufsweg zu bekommen. Alle Referenten waren von der Aufmerksamkeit und der regen Beteiligung unserer Mädchen angetan und haben bekundet, dass sie gern wiederkommen würden.

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Projektwoche „ Ausbildung und Beruf“: AOK-Bewerbertraining Im Rahmen der Projektwoche „ Ausbildung und Beruf“ besuchte die 9.Klasse zusammen mit ihrer Klassenleiterin Frau Dorfner ein Bewerbungstraining bei der AOK Straubing. Frau Silke Buchner vom Schulservice der AOK begrüßte die Schülerinnen am 07.05.2012 in den Räumlichkeiten in der Bahnhofsstraße. Ziel dieses Vormittags sollte es sein, dass die Mädchen in die Lage versetzt werden, sich einen ihren Fähigkeiten und Neigungen und ihrer Stärken und Schwächen entsprechenden Ausbildungsberuf zu wählen. Auch sollten die Phasen der Ausbildungsplatzfindung durchlaufen werden. Die erste Aufgabe bestand darin, ein Namensschild mit Berufswunsch anzufertigen. Im Anschluss gab es eine Gruppenarbeit mit dem Thema „ Was ist wichtig bei eurer Berufswahl?“. Jede Gruppe präsentierte dann ihre Ergebnisse vor den anderen.

Hauptsächlich wurden folgende Punkte genannt: Standort, Gehalt, abwechslungsreicher Beruf, gutes Arbeitsklima und Arbeitszeiten. Nachdem die Prioritäten der Schülerinnen klar waren, verteilte Frau Buchner die Vorlage eines Stärken- und Schwächenprofils. Dies sollte jede gemeinsam mit Freunden, Eltern und Leitern der Praktikumsstellen durchführen. So kann in Zukunft jede die Eigeneinschätzung mit den Fremdeinschätzungen vergleichen.

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Zu dem Thema Bewerbung wurden die Punkte Informationsbeschaffung, telefonische Anfrage und schriftliche Bewerbung ausführlich besprochen. Das richtige Verhalten bei einem telefonischen Kontakt wurde von Frau Buchner und einer Schülerin authentisch vorgeführt. Hilfreich wird in Zukunft sicherlich auch der Telefonleitfaden sein, den Frau Buchner allen überreichte. Insbesondere wies die Referentin auf die Wichtigkeit der Tageszeitung hin. Hier gilt es neben den Stellenanzeigen auch den informativen Regionalteil und natürlich auch den Wirtschaftsteil ausführlich zu lesen. Anhand beispielhafter Stellenanzeigen analysierten alle den Aufbau einer solchen. Die Bestandteile einer schriftlichen Bewerbung wurden angesprochen. Diese sollte interessant gestaltet werden und keine Standardformulierungen enthalten. Im Anschluss hatte jede Schülerin die Möglichkeit einen typischen 10- minütigen Einstellungstest zu machen. Frau Buchner wertete die Testergebnisse dann gemeinsam mit den Teilnehmerinnen aus, dabei merkte sie an, dass man mit allen diesen Tests prinzipiell das Gleiche prüfen will. Schulisches Grundwissen und Allgemeinbildung (Zeitung lesen!), das Verhalten in einer Stresssituation und berufsspezifische Qualifikationen. Generell gilt für diese Art von Tests „Qualität vor Quantität“. Schließlich gelangten wir nach einer kurzen Pause zum letzten Programmpunkt des Vormittags – dem Vorstellungsgespräch. Ausführlich erklärte Frau Buchner die Phasen des Vorstellungsgesprächs und wie man sich optimal darauf vorbereitet. Mit diesen Informationen versorgt, probte Frau Buchner mit einem Mädchen ein Vorstellungsgespräch. Dieses Rollenspiel wurde auf Video aufgezeichnet und anschließend ausgewertet. Die Probandin Madeleine umschiffte die von Frau Buchner eingebauten Fettnäpfchen sehr gut und ist nun auf beinahe alles in einem zukünftigen Bewerbungsgespräch vorbereitet. Nützliche Tipps gab Frau Buchner noch bezüglich der Sitzhaltung und dem Blickkontakt bei einem Gespräch. Auch sollte man den Namen des Gegenübers während eines Gesprächs mindestens dreimal aussprechen und auf keinen Fall darf man vergessen, den Stuhl nach dem Gespräch zurecht zu rücken. Eine ebenso ausführliche Nachbereitung erfolgte nach dem zweiten Rollenspiel. Um viele nützliche Informationen zum Thema Beruf reicher verabschiedete sich die Klasse mit einem Applaus von Frau Buchner!

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Projekt: „Ausbildung und Beruf“ – Bewerbertraining bei der Raiffeisenbank Im Fokus des Projektunterrichtes der 9. Klasse steht das Projekt „Ausbildung und Beruf". Die Schülerinnen erhalten theoretisches und praktisches Rüstzeug für die Bewerbungen in der 9./10. Klasse – je nach dem für welchen Beruf sie sich entscheiden. Zu den interessantesten Veranstaltungen hierzu gehört der Besuch bei der Raiffeisenbank. Der Prokurist und Leiter Vertrieb und Personalabteilung, Herr Ernst Wutzlhofer, referierte auch in diesem Schuljahr zum Thema „Bewerbung" und unterstützte seine Ausführungen anhand von praktischen Beispielen. Zunächst erzählte er, welche Berufe in der Raiffeisenbank ausgebildet werden: dazu zählen Bankkaufleute, der Großhandelskaufmann und natürlich Bürokaufleute. Anschließend stellte Herr Wutzlhofer den Mädchen das Unternehmen etwas näher vor. Alle waren erstaunt, dass in Niederbayern ca. 250 Mitarbeiter für 33.000 Kunden zuständig sind. Eine Ausbildung kostet zwischen 50.000 und 60.000 Euro, so dass die Bank sehr daran interessiert ist, die Auszubildenden nach der Lehre in ein Beschäftigungsverhältnis zu übernehmen. Danach ging Herr Wutzlhofer zum eigentlichen Thema „Bewerbung" über. Gegenstand des Vormittags sollten die schriftliche Bewerbung, der Einstellungstest, das Assessmentcenter sowie das Vorstellungsgespräch sein. Als erstes legte er die Gründe dar, warum so viele Bewerbungen im Papierkorb landen. Dazu zählen zum Beispiel Fehler in der Orthographie, Grammatik oder Formfehler. Das Anschreiben besitzt oftmals keine Aussagekraft, das heißt, die meisten Bewerber schreiben das Gleiche. Sie

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verlassen sich auf ihre guten Noten und glauben so, einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Das ist allerdings ein Trugschluss, denn der Personalchef hat nun die Qual der Wahl, aus sehr vielen Bewerbungen die richtige Auswahl zu treffen. Anhand von Beispielen aus der Praxis, die Herr Wutzlhofer für jede Schülerin bereit hielt, wurde nun an positiven wie negativen Beispielen gearbeitet und die Schülerinnen erhielten Hinweise, was in ihrer Bewerbung wichtig sein könnte und was sie lieber bleiben lassen sollten. Zum Schluss erarbeiten alle gemeinsam, wie man in drei Schritten zu einer perfekten Bewerbung gelangt: 1. Sammeln von Eigenschaften wie beispielsweise kontaktfreudig, flexibel, pünktlich, kreativ, selbstständig, zielstrebig, zuverlässig... 2. Markieren der wichtigsten Eigenschaften, die für einen bestimmten Beruf benötigt werden und 3. die Beweisführung - z.B. Teamfähigkeit kann man anhand einer Mitgliedschaft in einem Verein beweisen. Nachdem dies besprochen war und es keine Fragen mehr von Seiten der Schülerinnen gab, wurde kurz auf die Einstellungstests eingegangen. Herr Wutzlhofer zeigte an ausgewählten Beispielen, was die Mädchen in so einem Fall erwarten könnte: mathematische Aufgaben, Diktate oder Tests zum logischen Denkvermögen - alles ist möglich. Anschließend erläuterte er, was ein Assessmentcenter ist und dass es zum Personalauswahlverfahren gehört. Die Bewerber werden vor verschiedene Probleme gestellt und im Umgang mit diesen bewertet. Es sollen die Bewerber ermittelt werden, die den Anforderungen eines Unternehmens und einer zu besetzenden Stelle am besten entsprechen. Nach diesen vielen Informationen war es an der Zeit, eine Pause einzulegen. Frisch gestärkt gingen wir anschließend in die letzte Phase des Trainings, das Vorstellungsgespräch. Wir erarbeiteten zuerst, wie man eine Einladung zu einem Gespräch bestätigt. Danach wurde den Mädchen die Kleiderordnung erklärt, wie man sich in den unterschiedlichsten Berufen angemessen kleidet. Zum äußeren Erscheinungsbild gehören auch die Frisur, ein dezentes Make-up, wenig Schmuck und saubere Schuhe. Zum Schluss des Vormittags wurden die Schülerinnen noch einmal aktiv. Im Rollenspiel sollten sich die Mädchen persönlich dem Personalchef vorstellen. Die Schülerinnen Madeleine Gunkel, Miriam Lang und Natascha Ortner stellten sich als „Auszubildende" zur Verfügung und standen Herrn Wutzlhofer als Personalchef Rede und Antwort. Alle drei bemerkten sehr schnell, dass so ein Gespräch nicht so einfach ist und dass zehn Minuten eine unendlich lange Zeit sein können, zumal noch die Aufregung hinzukommt. Nach dieser Übung beendete Herr Wutzlhofer das Bewerbertraining. Für alle Schülerinnen stand fest, dass dies ein interessanter und lehrreicher Vormittag war und sie viele wichtige Informationen für die eigenen Bewerbungen mit nach Hause nehmen konnten.

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„Ausbildung live erlebt“ – Berufsfachschule für Kaufmännische Assistenten Die Schülerinnen der Klassen 10 und Z 11 stehen kurz vor einem bedeutenden, neuen Schritt in ihr Leben - dem Schritt in die Arbeitswelt. Die Entscheidung, welcher Weg der richtige ist, fällt nicht immer leicht und daher war es für die 26 Mädchen sicher ein sehr informativer Ausflug, den sie am Donnerstag, dem 03. Mai 2012, zum Tag der offenen Tür der Berufsfachschule für Kaufmännische Assistenten unternahmen. Ab 14.00 Uhr konnten sie sich dort über die Ausbildung zum Kaufmännischen Assistenten – Fachrichtung Informationsverarbeitung – informieren und „im Unterricht Ausbildung live erleben", wie es die Einladung zum Tag der offenen Tür verhieß. Etwas zurückhaltend reagierten die Mädchen zunächst auf die Aufforderung der Lehrkräfte und Betreuer, selbst einen Computer zusammenzubauen. Allerdings gab es schließlich doch einige Mutige, die es wagten, selbst Hand anzulegen. Der Rest folgte den Ausführungen interessiert, wenngleich sie auch anschließend zugaben, dass ihnen die Fächer IT-Systeme und IT-Anwendungen doch großen Respekt einflößen würden. Besser zu Hause fühlten sie sich aber dann bei den versierten Vorträgen von Schülern der Berufsschule über ihre Praktika. Hier zeigte sich das Interesse unserer Schülerinnen durch viele Zwischenfragen, die sie zu den Vorträgen stellten. Auch die künstlerischen Arbeiten in den Gängen der Berufsschule und die verschiedenen weiteren Informationsangebote verfolgten die Mädchen mit Interesse. Für die Schülerinnen der Klassen 10 und 11Z und deren begleitenden Lehrerinnen unserer Schule war dies ein Ausflug, der einen sehr guten Einblick in einen weiteren Ausbildungsweg ermöglichte, den auch bereits einige ihrer Vorgängerinnen an der Wirtschaftsschule erfolgreich beschritten haben.

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Bruder-Straubinger-Aktion Im Mai und Juni nahm unsere Wirtschaftsschule an der Bruder-Straubinger-Aktion der Stadt Straubing teil. Die 7. Klasse gestaltete zusammen mit Kunsterzieherin Inge Schumacher-Tyroller eine lebensgroße Holzfigur der Bruder-Straubinger-Skulptur vom Steiner-Thor-Platz. Sie wird ab Juli in der Stadt aufgestellt zusammen mit vielen anderen Bruder-Straubinger-Figuren der anderen Schulen und kommt ab September wieder zurück in unsere Schule.

Schülerinnen beim Grundieren der Holzfigur

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Wanderausstellung „Sucht – EINFACH MENSCHLICH“ Wir, die Klasse 11 Z, besuchten am Dienstag, den 8. Mai 2012, die Wanderausstellung „Sucht – EINFACH MENSCHLICH“ des Vereins Sucht und Genesung. Nach einem Gespräch mit ehemals Süchtigen, die uns die Gefahren verschiedener Abhängigkeiten und Süchten vor Augen führten, wurden wir in die eigentliche Ausstellung geführt. Die vielen Tafeln und Tische waren mit verschiedenen Prospekten, Broschüren und Erfahrungsberichten von über 100 mitwirkenden Ex-Süchtigen ausgestattet. Nun konnten wir uns eine ¾ Stunde mit dem dargestellten Material beschäftigen und uns sowohl über die Folgen als auch über den Weg bis zur endgültigen Sucht klarwerden. Eine ganz besondere Art, uns das Leben und die Verzweiflung von Suchtkranken zu veranschaulichen, war eine Art Parcours, der den Weg in und bestenfalls aus der Sucht beschreibt. Ausgestattet mit sogenannten „Stolpersteinen“ und einem Spiegel wurde uns klar, wer eigentlich für die Sucht verantwortlich ist, nämlich wir selbst. Beeindruckt hat uns auch der „Baum der Süchte“ an dem alle möglichen Suchtarten aufgeführt waren, und uns somit bewusst gemacht wurde, dass wir an vielen davon selbst leiden, ohne die Sucht als solche zu erkennen. Die beiden Verantwortlichen haben von ihrem persönlichen Suchtverhalten erzählt und uns vermittelt, wie sie selbst mit ihren Süchten klar kamen und sich davon befreit hatten. Der Drogenberater, der uns durch die Ausstellung begleitet hat, hat früher exzessiv Alkohol konsumiert und war ein starker Raucher – mittlerweile konnte er sich von all seinen Süchten befreien. Freia von Hennings (Drogenberaterin), die ebenfalls bei unserem Besuch dabei war, hatte auch Suchtprobleme. Sie war beziehungssüchtig und co-abhängig. Wie sie uns erklärte, bedeutet ersteres, dass sie sich

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ständig an andere Menschen gebunden und von ihnen abhängig gemacht hat und sie auch dann nicht verließ, wenn diese sie schlecht behandelten. Die Co-Abhängigkeit bezog sich auf ihre Schwestern, die ebenfalls schwere Suchtprobleme hatten, denen sie immer eine gute Schwester und starke Schulter sein wollte, bis sie aber eines Tages bemerkte, dass sie auf diese Art weder ihren Schwestern noch sich selbst helfen konnte – ganz im Gegenteil – dadurch machte sie sich selbst kaputt. EINFACH MENSCHLICH ist eine Erfahrungsausstellung – nicht in erster Linie von Ärzten, Psychologen, Wissenschaftlern, sondern von Menschen gemacht, die erlebt haben, wie es ist, süchtig zu werden, die erfahren haben, wie es sich anfühlt, süchtig zu sein und die Wege gefunden haben, sich von ihrer Sucht zu befreien. Die Ausstellung verdeutlicht die fließenden Übergänge von Gesundheit zu Krankheit, mit dem Ziel der Sensibilisierung für die Krankheit Sucht und ihre Mechanismen. Diese Ausstellung war sehr hilfreich, da sie einem den Spiegel vor Augen hält, und kann nur weiter empfohlen werden.

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Europawettbewerb 2012 Beim diesjährigen Europawettbewerb stand die Solidarität unter den Generationen und das aktive Altern bzw. aktiv Erwachsenwerden im Vordergrund. Die 8. Klasse reichte Bilder zum Thema „Familienmodelle-Modellfamilien“ ein, bei dem es um Architekturvisionen ging, die das Miteinander mehrerer Generationen in einem Haus ermöglichen. Ramona Höpfl aus Bogen gewann eine Auszeichnung auf bayrischer Landesebene mit einem sehr originellen Mehrgenerationenhaus in Form einer riesigen Torte.

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Norwich 2012 – very British! Am 13. Mai machte sich die Klasse 8 auf den Weg nach Norwich. Die Anreise zum Münchner Flughafen hatten wie immer die Eltern organisiert und dann folgte ein ca. 90 min. Flug nach London Gatwick, wo die Gruppe von Sarah, einer Mitarbeiterin der Sprachschule English Experience, begrüßt wurde. Die Fahrt im Bus verlief recht kurzweilig. Autos bewegten sich rasend schnell auf der falschen Straßenseite und das auf „m“ den Wegweisern bedeutete keineswegs Meter sondern Meilen. In Norwich angekommen wurden die Schülerinnen auf die einzelnen Gastfamilien verteilt, und man verabschiedete sich bis zum nächsten Tag. Pünktlich erschienen alle im neuen Schulgebäude und tauschten die ersten Erfahrungen aus. Wie überraschend war es für einige, dass englisches Essen genießbar und der deutschen Küche sehr ähnlich war. Der Vormittag war ausgefüllt mit Unterricht bei Joe und der Nachmittag führte durch Norwich und das englische Wetter: Regen, Regen, Regen. Die Einheimischen berichteten von vier Wochen Non-Stop Regen und französischen Jugendgruppen, die fast in den himmlischen Fluten ertrunken waren. Aber so schnell waren die Straubinger nicht einzuschüchtern und nachdem auch der Dienstag sehr nass war, setzten alle ihre Hoffnung auf Mittwoch. Mittwoch war „London-Tag“. Mit dem Zug kam die Gruppe sehr gemütlich dorthin, Sarah verteilte Stadtpläne und Underground tickets und die Erwartungen wuchsen mit jeder Minute. Auf der Strecke passierten wir das Olympiagelände, wo im Juli die Spiele beginnen sollten und Petrus muss ein Bayer sein – das Wetter war super – Sonne, blauer Himmel – was braucht man mehr.

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Von Liverpoolstation ging es mit der tube zum Buckingham Palace, zur täglichen Wachablösung. Die Vorbereitungen für das Diamond Jubilee der Königin war allgegenwärtig, so wie ganz London sich mit den Nationalfarben geschmückt zu haben schien. Nach einem kurzen Spaziergang durch den St. James‘ Park, vorbei an den Horse Guards gelangten wir zu den Houses of Parliament und Big Ben. Von dort brachte uns ein Schiff Themse abwärts zur Tower Bridge. Wir genossen den Ausblick auf die vertrauten Wahrzeichen Londons, das London Eye, dessen Kabinen silbern in der Sonne funkelten, Kleopatras Needle, das OXO Building, der Skyline mit der Gherkin, dem markanten Gebäude der Swiss Re und wir sahen auch The Shard (Scherbe) ein Gebäude mit 310 m Höhe, das nach seiner Fertigstellung das höchste Gebäude Europas sein wird. Am Tower verließen wir das Schiff und umwanderten das einstige Gefängnis, vorbei an den Beefeatern und Traitors Gate, durch die vor vielen Jahrhunderten zahlreiche Bürger auf Nimmerwiedersehen im Tower verschwanden. Mit der U-Bahn fuhren wir dann zum Picadilly Circus, einem der lebendigsten Plätze Londons, wo wir von der bekannten Lichtreklame Sharps begrüßt wurden. Trafalgar Square mit Nelsons Column war uns auch einen Besuch wert. Die Löwen mussten erklommen werden und auch ein Straßenkünstler, der seinen Körper unbedingt durch einen Tennisschläger zwängen musste, war nicht uninteressant. Über Leicester Square, wo gerade die Premierenvorbereitungen zu Men in Black III liefen, gelangten wir nach Covent Garden, wo schon Eliza Doolittle und Professor Higgins aus My Fair Lady zu Gast waren. Hier war dann shopping angesagt, eines der Highlights jedes Englandaufenthalts, zumindest für die Schülerinnen. Die Rückfahrt nach Liverpool Station war ein kleines Abenteuer, da die U Bahn um 18.00 Uhr so voll war, dass ein Umfallen nahezu unmöglich war. Erschöpft, aber mit vielen neuen Eindrücken erreichten wir gegen 21 Uhr Norwich. Am nächsten Tag stand ein

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Stadtspiel auf dem Programm, wo noch einmal die Kenntnisse über Norwich abgefragt wurden, bevor am Freitag die Ergebnisse des Unterrichtsprojekts vorgestellt wurden. Das Vertrauen in die eigene Sprechfähigkeit hatte sich bei allen Schülerinnen deutlich verstärkt. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug an die Nordsee und nachdem das Wetter sich wieder von seiner britischen Seite zeigte, ging es nach Great Yarmouth, einem ehemaligen Fischereihafen an der Mündung des Yare. Nach ausgiebiger Strandbesichtigung und einem kleinen Fußbad in der Nordsee – das Wasser hatte 10⁰ C – genossen wir unsere Fish and Chips am Strand. Am Samstag war Abreise. Gegen Mittag verabschiedeten wir uns von unseren Gastfamilien, versprachen häufig über Facebook in Kontakt zu bleiben und machten uns auf den Weg nach Gatwick, von wo uns der Flieger zurück ins heimische und warme München brachte. Home, sweet home.

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Gründungsspiel – Lindner Institut: „Ideen machen Schule“ Die Schülerinnen der 10.Klasse nahmen im Schuljahr 2011/2012 an dem Gründungsspiel des „Hans Lindner Instituts“ teil. Ziel dieses Wettbewerbs war es, in einem Zeitrahmen von vier Monaten aus einer Gründungsidee ein komplettes Firmenkonzept mit Finanzplan auszuarbeiten. Die Klasse teilte sich in drei Gruppen auf und jede Gruppe fand bei einem Brainstorming ihre Geschäftsidee, die sie realisieren wollte. Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich. Die „lovin dog UG Haftungsbeschränkt“ entschied sich für die Eröffnung eines exklusiven Hundesalons mit Hol- und Bringdienst. Die zweite Gruppe wollte in ihrer Firma „Trendy Head GmbH“ coole Fahrradhelme mit trendigen Motiven herstellen und die dritte Gruppe „cool by sun GmbH“ entschied sich für die Produktion von solarbetriebenen Kühlboxen. Sobald diese schwere Entscheidung getroffen war, legten alle sofort los. Zur Erstellung des Konzepts waren unerwartet viele Vorbereitungen nötig. Hier konnten die Schülerinnen ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen, indem sie innerhalb der Gruppe die jeweiligen Zuständigkeiten klärten und Aufgabenbereiche aufteilten. So begannen die „Existenzgründerinnen“ mit Terminvereinbarungen bei Kreditinstituten, Versicherungen, Rechtsanwälten, Notaren, der Handwerkskammer u.s.w. um die Rahmenbedingungen ihrer Gründung zu schaffen. Ein anderer Teil einer jeden Gruppe holte Angebote für Firmenfahrzeuge, Mietobjekte, Betriebsausstattung und Werbemaßnahmen ein. Dieser Kontakt zur „realen Welt“ war für alle eine wichtige Erfahrung. Fast alle Gespräche verliefen sehr positiv und gaben den Mädchen eine Menge Selbstvertrauen. Auch die Reaktionen auf die Umfragen zu den jeweiligen Geschäftsideen, die die Gruppen am Straubinger Stadtplatz durchführten, waren durchwegs erfreulich. Das war betriebswirtschaftlich gesehen Primärforschung in reinster Form. Im zweiten Schritt wurden all diese Informationen an sehr vielen langen Montagnachmittagen zu Papier gebracht. Das Konzept musste folgende Inhalte enthalten: Unternehmerteam, Geschäftsidee, Geschäftssystem und Organisation, Marketing und Vertrieb, Markt und Wettbewerb, Finanzplan sowie Chancen und Risiken. Am schwierigsten stellte sich dabei die Erstellung des Finanzplans heraus. Hier mussten zuerst die Selbstkosten kalkuliert werden, dann Umsatzprognosen gemacht und schließlich sämtliche Aufwendungen erfasst werden. Manche Gruppenmitglieder waren ab und an wirklich der Verzweiflung sehr nahe. Wenn beispielweise ihr Betriebsergebnis mehr als miserabel war, mussten sie nochmals von vorne beginnen.

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Aber die Mitschülerinnen bauten dann die Finanzexperten immer wieder auf. Kreativer tätig waren diejenigen, die Logos, Visitenkarten, Flyer und die firmeneigene Website entwarfen. Alle hatten bis zur Konzeptabgabe enormen Stress und waren sichtlich erleichtert, als die fertigen Konzepte an das Lindner Institut verschickt waren. Diese wurden von verschiedenen Juroren aus der Wirtschaft ausgewertet. Zur Freude aller wurde eines unserer Teams zur Präsentation ihres Gründungskonzepts zur Firma Völkl eingeladen. Zur Präsentation fuhr natürlich die ganze Klasse mit, um das Team „cool by sun GmbH“ emotional zu unterstützen. Der Stress und die viele Arbeit haben sich wirklich gelohnt: „cool by sun GmbH“ erreichte den zweiten Platz!

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Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau In der neunten Klasse wird im Geschichtsunterricht laut Lehrplan die Zeit des Nationalsozialismus behandelt. Nach den ersten Unterrichtsstunden ergaben sich viele Fragen: Wie konnte es passieren, dass ein Mann über Deutschland herrscht, wie er will? Warum haben sich die Menschen kaum zur Wehr gesetzt? Gab es niemanden, der die nationalsozialistische Ideologie abgelehnt hat? Um möglichst viele Antworten zu finden, wurde die Klasse in sieben Arbeitsgruppen eingeteilt, die sich mit Judenverfolgung, Errichtung von Konzentrationslagern, Rolle der Frau, Widerstand, Euthanasie, Jugendorganisationen im Dritten Reich usw. auseinandersetzten. Höhepunkt dieser Beschäftigung mit einem der dunkelsten Punkte in der deutschen Geschichte sollte der Besuch der KZ-Gedenkstätte in Dachau sein. Am 15.Mai 2012 war es so weit. Die Schülerinnen waren sehr aufgeregt, denn sie hatten schon viel Material gesichtet und waren neugierig, ob sie auf ihre noch offenen Fragen Antworten finden würden. Mit einem Arbeitsblatt in der Hand gingen sie durch die einzelnen Räumlichkeiten des Museums. In der Praxis fanden sie das wieder, was schon Unterrichtsgegenstand war und so konnten sie ihr Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus weiter vertiefen. Im Anschluss daran führte uns Herr Heuer vom Josef-Effner-Gymnasium Dachau über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Er nahm sich viel Zeit, um das Wirken der Nazis im Lager zu erklären und auf die Fragen der Schülerinnen zu antworten. Sie waren tief beeindruckt von der anschaulichen Darstellung des Lebens in Dachau. Vervollständigt wurde der Vortrag durch die Besichtigung von Originalschauplätzen wie dem Appellplatz, dem Stacheldrahtzaun und dem Krematorium sowie den Barackennachbauten mit den Schlafplätzen, den Toiletten oder den Waschplätzen. Nach dem Rundgang waren alle tief betroffen und die Heimfahrt gestaltete sich sehr ruhig und nachdenklich. Im darauffolgenden Unterricht gab es noch viele Fragen zu beantworten.

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„Tümpeln“ im Danubium Bei schönstem Maiwetter spazierte die 7. Klasse im Rahmen des Biologieunterrichts mit Fr. Karatay und Fr. Eckl in den Straubinger Tiergarten. Dort wurden sie vom Zoopädagogen Dr. Werneyer am Danubium empfangen. Die Schülerinnen machten sich auf die Suche nach typischen Pflanzen des Donauraums, zeichneten verschiedene Donaufische, die sie im Danubium beobachteten, erkundeten die Unterschiede zwischen Lurchen und Molchen oder zwischen Enten und Kormoranen. Am spannendsten fanden die Mädchen jedoch das „Tümpeln“. Ausgerüstet mit Keschern fingen sie am Tümpel beim Danubium allerlei kleinste Wassertiere. Pferdeegel, Posthornschnecken, Strudelwürmer, Hüpferlinge, Molchlarven, Käferlarven, Libellenlarven und vieles mehr wurden gefangen und unter dem Mikroskop betrachtet. Die Schülerinnen bestaunten den Herzschlag der Posthornschnecke und konnten rote Blutkörperchen in den Kiemen der Molchlarven fließen sehen. Nach einer Brotzeit gestärkt traten dann alle wieder den Rückweg durch den Stadtpark an.

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Tanzfest 2012 Am 03.05.2012 war es mal wieder soweit, das alljährliche Tanzfest des Arbeitskreises „Sport in Schule und Verein“, unter der Leitung von Kreisoberfrau Ulrike Obermeier aus Geiselhöring, fand statt. Dieses Jahr bereiteten wir uns bereits seit Anfang des Schuljahres auf dieses Ereignis vor, jedoch hatten wir immer wieder mit ganz viel Frust und Lustlosigkeit zu kämpfen. Unsere Choreographie auf „Party rock anthem“ von LMFAO war eine harte Nuss. Die einzelnen Schrittfolgen an sich waren nicht schwer, nur zusammengesetzt und auf das Tempo der Musik angepasst, mussten wir einiges an Power mitbringen. Auf den letzten Drücker hat Janina dann noch einen Abschlussteil zu „Boom Shaka laka“ ausgearbeitet. Freudig und mit viel Zuversicht brachen wir Richtung Turmair-Gymnasium auf. Ausgerüstet mit Fotoapparat und Kamera belagerten wir die Dreifachturnhalle. Es traten 22 Gruppen aus 16 verschiedenen Schulen mit unterschiedlichsten Darbietungen auf. Mit Tänzen wie Piraten-Hip-Hop, Jazztanz, Strumpfhosentanz, Streetjazz, Modern Dance oder anderen fetzigen Tanzformen war es recht kurzweilig. Jedoch vermissten wir einige bekannte Gesichter, die wir hoffentlich im nächsten Schuljahr auf einem neuen Tanzfest wieder treffen werden.

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Maifest 2012 Einen gemütlichen Nachmittag mit vielen guten Gesprächen und Zeit füreinander. Dies wünschte die Schulleiterin Christiane Wildmann den Eltern, Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrern sowie allen Gästen am Freitag, den 04. Mai 2012. Wie jedes Jahr im Mai veranstaltete unsere Schule ihr Schulfest. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Gäste entspannt den Nachmittag genießen. Für ihr leibliches Wohl hatten in bewährter Manier der Elternbeirat sowie der Förderverein gesorgt, sodass niemand hungrig nach Hause gehen musste. Mit viel Engagement hatten sich die Schülerinnen auf diesen Nachmittag vorbereitet, um ihren Eltern, Geschwistern und Freunden die Schule einmal von einer anderen Seite zu zeigen. Da präsentierten sich zukünftige Spitzenfußballerinnen in einem gelungenen Sketch, der die „wahren“ Probleme während der Spielpause humorvoll aufs Korn nahm. Gelungen auch die Darbietung einer Folge von DSDS. Dabei erwiesen sich einige Schülerinnen als echte Kennerinnen der Sendung. Fehlen durfte an so einem Tag auch nicht ein Wettkampf zwischen Schülerinnen und Lehrern in so interessanten Disziplinen wie „Gummistiefel-Weitwurf“, „Boby Car Rennen“ oder „Schokokuss-Essen“. Haushoch gewannen überall die Schülerinnen. So nahm der Nachmittag seinen Verlauf und war viel zu schnell zu Ende. Ein herzlicher Dank geht an alle Mitwirkenden, die zu seinem reibungslosen Ablauf beigetragen haben.

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Berichte aus den Fachschaften Fachschaft Wirtschaft – Rechnungswesen Im Fach Rechnungswesen lernen die Schülerinnen, wirtschaftliche Vorgänge in einem Betrieb zahlenmäßig zu erfassen, aufzubereiten und auszuwerten. Dabei erkennen sie, dass die sorgfältige Ermittlung dieser Daten die Grundlage für unternehmerische Entscheidungen liefert. Am Beipiel eigener Erfahrungen wissen die Schülerinnen um die Notwendigkeit, Einnahmen und Ausgaben aufzuzeichnen und übertragen diese Erkenntnisse auf einen Handelsbetrieb. Anhand der Einkaufs- und Verkaufsvorgänge in einem Handelsbetrieb lernen sie das System der doppelten Buchhaltung zu verstehen. Unter Verwendung des IKR berechnen und buchen die Schülerinnen der 8. Klasse die Beschaffung und den Absatz von Waren, die Behandlung von Rücksendungen und der Preisnachlässe und sie schließen die Konten ab. Hier wird auch immer die Verbindung hergestellt zu Themen, die ihnen schon aus dem BW-Unterricht bekannt sind. Das Buchen von betriebsbedingten Aufwendungen und Erträgen und die Behandlung von Privatentnahmen und Privateinlagen schließt sich daran an. Einen wichtigen Aspekt des RWUnterrichts in der 8. Klasse stellt hier bereits das Buchen von Belegen dar, wodurch u.a. der Einstieg in den Fibu-Unterricht der 10. Klasse erleichtert werden soll. Im RW-Unterricht der 9. Klasse erwerben die Schülerinnen die Fähigkeit, Lohn- und Gehaltsabrechnungen durchzuführen und selbständig zu buchen. Die Berechnung der Anschaffungskosten für abnutzbare und nichtabnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit Anschaffungsnebenkosten und Anschaffungspreisminderungen sind selbständig durchzuführen, ebenso die Ermittlung der Abschreibung für Abnutzung. Die Schülerinnen setzen sich mit der rechtlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des Jahresabschlusses, der Bewertung von Anlage- und Umlaufvermögen sowie der Bildung von zeitlicher Abgrenzung und Rückstellungen auseinander. Im RW-Unterricht der 10. Klasse lernen die Schülerinnen neben den Vorgängen in einem Handelsbetrieb nun auch die Vorgänge in einem Industriebetrieb kennen. Sie buchen den Bezug von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen und den Absatz von Fertigerzeugnissen. Ebenso erwerben sie Kenntnisse im Verbuchen von Vorgängen im Außenhandel. In einem weiteren Lerngebiet gewinnen die Schülerinnen einen Einblick in die Ziele, Aufgaben und Grundbegriffe der Kosten- und Leistungsrechnung. Sie lernen Angebotspreise zu ermitteln, führen Vor- und Nachkalkulationen durch, berechnen Maschinenstundensätze und treffen Entscheidungen über Zusatzaufträge anhand der Deckungsbeitragsrechnung. Im Fibu-Unterricht führen sie zudem anhand eines DV-

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Finanzbuchhaltungsprogramms selbständig die Bearbeitung eines vollständigen Geschäftsgangs eines Industriebetriebs anhand von Belegen durch. Fachschaft Wirtschaft – Betriebswirtschaft Im Fach BWL erwerben die Schülerinnen eine betriebswirtschaftliche Grundbildung, die vom konkreten Erfahrungshorizont ihres wirtschaftlichen Umfelds ausgeht und die sie dazu befähigen soll, die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in ihrer späteren beruflichen Tätigkeit zu vertiefen und der rasch fortschreitenden Wissensentwicklung anzupassen. Sie lernen wirtschaftliche, rechtliche, soziale und ökologische Zusammenhänge kennen und zu beurteilen. Daher muss der Unterricht neben der Fachkompetenz auch Methoden- und Sozialkompetenz vermitteln, die die Schülerinnen zunehmend in die Lage versetzen, Informationen selbständig oder im Team zu gewinnen, entscheidungsorientiert auf konkrete betriebswirtschaftliche Problemstellungen anzuwenden und Arbeitsergebnisse zu präsentieren. Die Jahrgangsstufe 8 umfasst die Lerngebiete "Der Betrieb und seine Umwelt", welches auch ökologische Grundkenntnisse umfasst und "Der Betrieb als Kunde und Lieferant", in dem besonders rechtliche Grundbegriffe vermittelt werden. Weiterhin erwerben die Schülerinnen Kenntnisse zu den verschiedenen Zahlungsarten und der Lagerhaltung. In der Jahrgangsstufe 9 erarbeiten die Schülerinnen verschiedene Themengebiete zum Bereich Personalmanagement, wie Arbeitsvertrag, Arbeitschutzgesetze oder die gesetzlichen Sozialversicherungen. Das Lerngebiet "Marketing" gewährt Einblicke in die Methoden der Marktforschung und die verschiedenen Marketinginstrumente. Die Möglichkeiten der Kostenoptimierung im Betrieb und das Thema "Unternehmensrisiko und Unternehmenskrise", in dem vorrangig private Versicherungen und Maßnahmen zur Lösung von Unternehmenskrisen behandelt werden, schließen das Stoffgebiet der 9. Jahrgangsstufe ab. In der 10. Jahrgangsstufe setzen sich die Schülerinnen besonders mit Rechtsformen und Zusammenschlüssen von Unternehmen auseinander. Sie lernen die wesentlichen Voraussetzungen für die Gründung eines Unternehmens kennen. Sie erkennen die Vor- und Nachteile von Unternehmenszusammenschlüssen sowie die Notwendigkeit rechtlicher Rahmenbedingungen zum Schutz des Wettbewerbs. Die Schülerinnen erwerben die Fähigkeit, Finanzierungsalternativen zu beschreiben und zu beurteilen, Kreditarten und Kreditsicherungsmöglichkeiten zu unterscheiden und betriebswirtschaftlich zu bewerten. Im Lerngebiet „Kapitalanlage" gewinnen die Schülerinnen einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten der Kapitalanlage und lernen Kriterien kennen, um Anlageentscheidungen im betrieblichen Bereich treffen zu können.

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Fachschaft Wirtschaft – Volkswirtschaft Ausgehend von ihren betriebswirtschaftlichen Kenntnissen im Rahmen einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung lernen die Schülerinnen im Fach Volkswirtschaft das gesamtwirtschaftliche Spannungsfeld kennen, vor dessen Hintergrund sich auch betriebliches Handeln vollzieht. Sie erwerben die Fähigkeit, einfache wirtschaftliche Vorgänge zu beschreiben, zu erklären und Auswirkungen gesamtwirtschaftlicher Entwicklungen auf ihr persönliches Umfeld zu beurteilen. Volkswirtschaftliche Modelle sollten immer wieder mit der Realität verglichen werden, um so die Grenzen ihrer Anwendbarkeit aufzuzeigen. Der Unterricht soll deshalb stets auf aktuelle Entwicklungen in Wirtschafts -, Sozial- und Umweltpolitik sowie auf die zunehmende internationale Verflechtung der Volkswirtschaften Bezug nehmen. Den Schülerinnen wird bewusst, dass alle Wirtschaftssubjekte in einem wechselseitigen Bezug zu anderen stehen. Sie können volkswirtschaftliche Zusammenhänge und Interdependenzen in einem vereinfachten Kreislaufmodell darstellen und daraus Folgen sich verändernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für die gesamte Volkswirtschaft ableiten. Im Themengebiet Markt und Preis wird neben der Definition von Märkten den Schülerinnen bewusst, dass Angebot und Nachfrage von unterschiedlichen individuellen und gesamtwirtschaftlichen Faktoren abhängen. Mit Grafiken wird die Preisbildung verdeutlicht. Im Themenbereich Gesamtleistung einer Volkswirtschaft erkennen die Schülerinnen die Bedeutung des Bruttoinlandsprodukts als Leistungsmaßstab. Sie lernen das BIP von der Entstehungs-, Verteilungsund Verwendungsseite kennen. Die Entwicklungsgeschichte des Geldes bis zur Entstehung des Europäischen Währungssystems begreifen die Schülerinnen im Lerngebiet Geld und Währung. Neben Inflation und Deflation werden auch die geldpolitischen Instrumente der Europäischen Zentralbank an aktuellen Beispielen diskutiert. Am Ende des Schuljahres verstehen die Schülerinnen die Möglichkeiten und Grenzen nationaler und internationaler Wirtschaftspolitik. Sie werden sich der Chancen und Risiken einer zunehmenden Internationalen Wirtschaftsverflechtung sowie der globalen Mitverantwortung des eigenen Landes für die internationale Wirtschaftsentwicklung bewusst.

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Fachschaft Wirtschaft – Übungsfirmenarbeit Das Fach „Übungsfirmenarbeit“ stellt eine besondere Attraktion der Wirtschaftsschule dar. Hier sind Theorie und Praxis sehr eng verbunden, wodurch die berufliche Handlungskompetenz der Schülerinnen deutlich verstärkt wird. Um diesen Fokus stets weiterzuentwickeln, haben die beiden Lehrkräfte Frau Dorfner und Herr Holzer auch im Schuljahr 2011/12 eine Methodenschulung in Regensburg besucht. Die Übungsfirmen simulieren mittelständische Großhandelsunternehmen. Sie handeln wie wirkliche Firmen in einer simulierten Geschäftswelt. Als Plattform dient das bayerische Übungsfirmennetzwerk, welches weit über 200 Übungsfirmen beinhaltet. Frau Dorfner und Herr Holzer nehmen gemeinsam die Rolle der Geschäftsleitung ein. Im Gegensatz zu den klassischen Kernfächern ist das Lehrerteam mehr als Moderator gefordert. Die Schülerinnen durchlaufen zwei Jahre lang (Klasse 9/10 bzw. 10Z/11Z) in drei Wochenstunden verschiedene praxisnahe Aufgaben unterschiedlicher Abteilungen. Beispielsweise erledigen sie Bestellungen (Abt. Material), buchen Zahlungseingänge (Abt. Rechnungswesen) oder bearbeiten den Warenversand (Abt. Absatz). Die Mädchen erhalten so einen praktischen Einblick in verschiedene Unternehmensbereiche. Sie arbeiten mit standardisierten Formularen (z.B. Rechnung, Lieferschein), entwickeln eigene Lösungsansätze (z.B. Geschäftsbrief, Mahnung) oder schaffen mit Kreativität und Teamgeist absatzsteigernde Maßnahmen (z.B. Flyer).

Die Abteilungen der Übungsfirma

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Die Wirtschaftsschule Kasberger-Wildmann hat seit Jahren die Übungsfirma „Key West GmbH“ erfolgreich etabliert. Im Stile renommierter Textilhäuser werden Kleidungsstücke aller Art verkauft. Aufgrund aktueller Marktgegebenheiten haben die Mädchen zusätzlich die Entwicklung einer zweiten Firma angestoßen: Durch die steigende Popularität von Trachtenkleidung wurde 2011 die „Gäuboden-Tracht GmbH“ gegründet. Die Schülerinnen haben voller Tatendrang vielseitige Aufgaben übernommen. Von einer Kapitalbedarfsrechnung über eine Gründungsbilanz bis hin zur Katalogentwicklung oder dem Logodesign wurde ein beeindruckendes Fundament für eine erfolgreiche Firma gesetzt. Um die Bürokommunikation berufsnah zu gestalten, hat jede Schülerin ihren eigenen Arbeitsplatz. 20 PCs, Drucker, Kopierer, Fax und Archive bzw. Ablagesysteme stehen den Mädchen zur Verfügung. Als wichtigste Software dient ein Üfa-Portal als Warenwirtschaftssystem für das gesamte Übungsfirmennetzwerk zur Gewährleistung der Praxisnähe. Seit diesem Schuljahr wird das überarbeitete und modernisierte Portal genutzt. Wie in der realen Firmenwelt, hat auch dieses Update einige betriebstypische Hürden verursacht. Mehr Praxisnähe geht nicht!

Fachschaft Biologie Im Fach Biologie werden Grundkenntnisse und -einsichten über die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch, Tier und Pflanze vermittelt. Die Schülerinnen sollen Achtung gewinnen vor allem Lebendigen und auch bereit sein, ihre eigene Gesundheit zu wahren. Das erste große Lerngebiet umfasst die Themen Zelle, Mikroorganismen und Evolution. Ein weiterer Themenschwerpunkt liegt in der Humanbiologie. Hier werden u.a. Verdauung, Atmung und Bau und Funktion des Blutkreislaufes behandelt. Auch Grundlagen der Vererbung und Beziehungen zwischen Organismen und ihrer Umwelt sind ein Schwerpunkt der Biologie der 7. Klasse. Bei allen Themen wird ein konkreter Bezug zum Alltag und Körper der Schülerinnen hergestellt. Immer wieder werden die Mädchen aufgefordert, mit Hilfe des Internets bestimmte Sachverhalte zu erforschen und sich Lerninhalte selbst zu erarbeiten. Im Projektlerngebiet beschäftigen sich die Schülerinnen mit dem Thema „Zu dick – zu dünn?“. Sie arbeiteten sowohl selbständig als auch in Gruppen und führten eine fachgerechte Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse durch. Am Tag der offenen Tür präsentierten sie dann mit viel Engagement und Spaß ihr Projekt vor einem größeren Publikum.

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Unter dem Motto „Liebe – Partnerschaft – Sexualität“ steht der Seminartag, den Fr. Bachl von der Schwangerenberatungsstelle des Gesundheitsamtes veranstaltet. Hier können die Schülerinnen alle Fragen zu den Themen stellen, die sie bewegen und die sie sich vielleicht noch nie zu stellen trauten. Ein Ausflug in den Straubinger Tierpark rundete das Schuljahr ab. Die Mädchen tümpelten unter Anleitung des Dipl. Biologen Dr. Werneyer im kleinen Teich des Tierparks und waren überrascht, wie viele kleine Lebewesen sie entdecken und bestimmen konnten.

Fachschaft Religion – Katholische Religionslehre Im Religionsunterricht sollen die Schüler auf ihrer Suche nach einem sinnvollen und selbstbestimmten Leben unterstützt werden (lt. Lehrplan). Der Glaube soll zu Engagement und Mitverantwortung in Kirche und Gesellschaft befähigen. Hier muss sich der Lehrer selbst mit seiner Person und Überzeugungskraft einbringen und in Frage stellen lassen. Der Religionsunterricht lebt also in großem Maß von der Diskussion. Die Wirtschaftsschülerinnen, die von verschiedenen Schularten hier zusammengewürfelt werden, bringen unterschiedliche Einstellungen zu Religion und Kirche mit. In diesem wichtigen Lebensabschnitt muss den Heranwachsenden geholfen werden, ihre eigene Religiosität wahrzunehmen und zu vertiefen. Bei den unterschiedlichen Ziel- und Wertvorstellungen unserer gegenwärtigen Gesellschaft ist der Lehrer verpflichtet, die Schüler zu ökumenischer Gesinnung und zur Dialogbereitschaft mit anderen Religionen zu führen. So ist das Kennenlernen von anderen Konfessionen, Religionen und Kulturen ein wichtiger Abschnitt, der sich wie ein roter Faden durch den vierjährigen Unterricht der Wirtschaftsschule zieht. Religion als Unterrichtsfach kann durch diese und viele andere Lerninhalte zum fächerübergreifenden Lernen beitragen. Nicht nur die Weltreligionen stehen also im Mittelpunkt eines so strukturierten Unterrichts, sondern andere Inhalte tragen zur Bedeutung bei: z.B.: Gewissensbildung in Verbindung mit dem Fach Geschichte; die Gesinnung der Nationalsozialisten unter Hitler; die Konflikte seiner Gegner; die eigene Geschichte der katholischen Kirche und ihre Missstände, besonders im Mittelalter; Angesichts dieser Thematiken muss immer wieder die Frage nach Gott wachgehalten werden, um ein völliges Abwenden der Schülerinnen zu verhindern. In dieser Altersstufe muss es dem Lehrer gelingen, die positiven Seiten des Religionsunterrichts als Hilfe für die Schüler hervorzuheben. In unserer schnelllebigen und konsumorientierten Zeit sollen die Jugendlichen eigene Maßstäbe finden, eigene Standpunkte entwickeln lernen, um mit Lebensproblemen besser fertig zu werden.

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Dass der Religionsunterricht auch eine praktische Seite hat, zeigen die jährlich stattfindenden Gottesdienstvorbereitungen zu Ostern, Weihnachten, sowie Jahresanfang und -ende, bei denen sich die Mädchen aktiv miteinbringen. Neben der Auswahl von Gebeten, Liedern und Fürbitten, steht auch manchmal die szenische Darstellung im Gottesdienst an und nicht selten das Basteln von kleinen Geschenken für alle Mitfeiernden. Hervorzuheben ist auch noch eine Aktion von Schülerinnen der Klasse 10, die den Sinn von Nächstenliebe in die Tat umzusetzen versuchten: Die gesamte Klasse arrangierte sich mit unserer 7. Jahrgangsstufe, die bei der Eingewöhnung an unserer Schule einige Probleme hatten. Die Idee, ihnen tatkräftig zur Seite zu stehen, fanden wir sehr sozial. Es gab mehrere Zusammenkünfte beider Klassengemeinschaften, um Probleme im Unterricht und zwischenmenschliche Probleme zu meistern.

Fachschaft Ethik Ethikunterricht ist für diejenigen Schülerinnen Pflichtfach, die nicht am katholischen Religionsunterricht teilnehmen, und wird an unserer Schule jahrgangsübergreifend unterrichtet. Ziel ist es, die Schülerinnen zu werteinsichtigem Urteilen und Handeln zu befähigen sowie zu moralischer Mündigkeit zu führen. Sie sollen die geltenden Werte und Normen kennenlernen und die Bereitschaft entwickeln, sich an Grundsätzen zu orientieren, die sie vor ihrem Gewissen verantworten können. Die Schülerinnen sollen lernen, fremdes Verhalten besser zu verstehen, eigenes kritisch einzuschätzen und gegebenenfalls zu korrigieren. Sie sollen auch erkennen, dass die eigenen Ansprüche, Urteile und Entscheidungen angemessen formuliert und begründet werden müssen, wenn sie von anderen akzeptiert werden sollen. Damit verbunden ist die Forderung nach einer toleranten Grundhaltung anderen gegenüber. Gerade im Ethikunterricht wird bei der Planung des Unterrichts besonders flexibel vorgegangen, da doch hier Schülerinnen mit unterschiedlicher Vorbildung und unterschiedlicher Altersstruktur in diesem Fach unterrichtet werden. Um die Schülerinnen zu werteinsichtigem Urteilen und Handeln zu befähigen sowie zu moralischer Mündigkeit zu führen, sollen sie die im Individualbereich und in der Gesellschaft geltenden Werte und Normen kennenlernen. Dazu werden Situationen und Probleme aus dem unmittelbaren Erfahrungsbereich der Schülerinnen und aus der Gesellschaft thematisiert. Gemeinsames Lernen von Schülerinnen, die aus verschiedenen Kulturkreisen stammen, soll dem einzelnen die Chance eröffnen, seine eigenen kulturellen und religiösen Wurzeln zu erkennen und unter Achtung der Überzeugung der anderen Verantwortung für das Zusammenleben der Menschen zu übernehmen.

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Fachschaft Deutsch Viele Kinder möchten schon, bevor sie in die Schule kommen, lesen lernen. Die Welt der Bücher, die sie bis dahin nur aus Bilderbüchern oder vom Vorlesen kennen, möchten sie unbedingt selber erforschen und kennenlernen. Der Lesespaß, das Vergnügen an lustigen, spannenden und aufregenden Geschichten steht daher im Vordergrund an der Grundschule wie auch auf der anderen Seite das kreative Schreiben nach eigenen Ideen. Diese Lust am Wort – am gelesenen und am geschriebenen – an unserer Schule zu erhalten und zu fördern, ist zunächst einmal die wesentliche Aufgabe des Deutschunterrichts. Darauf bauen dann die anderen Fähigkeiten auf. Eigentlich in fast jedem Unterrichtsfach ist die Fähigkeit zu lesen unabdingbar. Lesen als sinnentnehmendes und verstehendes Lesen vor allem von Sachtexten ist ein wichtiger Schlüssel zum schulischen Erfolg. Dies muss gelernt und geübt werden. Lesen – Sprechen – Schreiben. Auf diese Schlagworte lässt sich das Ziel des Deutschunterrichts zusammenfassen. Unsere Schülerinnen sollen Texte aller Art lesen und verstehen und somit auch nutzen können – zur Erweiterung ihres Wissens, zur Anwendung in anderen Fächern und zum eigenen Vergnügen. Sie sollen auch ihre eigenen Gedanken und Überlegungen klar verständlich mündlich vorbringen und in Diskussionen ihre Standpunkte begründet und überzeugend vertreten können. Es gilt aber nicht nur, Texte zu lesen, sie zu analysieren und gegebenenfalls darüber zu diskutieren, sondern ebenso wichtig ist es, Texte selber zu produzieren. Vom eher kreativen Schreiben und den erzählenden Aufsatzformen entwickeln sich die Anforderungen bei uns zu argumentierenden und analysierenden Texten. Bei all dem soll natürlich die Freude am Wort möglichst erhalten bleiben. Diesem Ziel fühlen wir uns in der Fachschaft Deutsch verpflichtet und versuchen dies, den Schülerinnen nahezubringen. So ist es selbstverständlich, pro Jahr wenigstens eine Ganzschrift in den meisten Fällen in Form eines Jugendbuches zu lesen. Daneben führen wir in der Jahrgangsstufe 7 einen Vorlesewettbewerb durch, wo die Schülerinnen ihr Lieblingsbuch präsentieren dürfen. Die Siegerin nimmt dann an einem weiteren Wettbewerb teil, der zwischen den niederbayerischen Wirtschaftsschulen durchgeführt wird. Heuer hatte unsere Schule die Ehre, diesen Wettbewerb auszurichten (s. Bericht). Ebenso fühlen wir uns dem Straubinger Theater verbunden und sehen es als einen ganz besonderen Höhepunkt im Schuljahr, wenn wir mit den Abschlussklassen eine Aufführung besuchen können (s. Bericht). Theater beschränkt sich aber nicht nur auf die Aufführungen im Stadttheater, immer wieder gibt es Angebote von freien Bühnen, die den Schülerinnen und Schülern zeitgemäße Stücke präsentieren und sie damit zum Nachdenken anregen wollen. So besuchten die Schülerinnen der

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siebten und achten Klasse das Stück „Help“ im Anstatt-Theater im alten Schlachthof, das sich mit dem Thema Gewalt unter Jugendlichen auseinandersetzt (s. Bericht). Ein fester Programmpunkt im Deutschunterricht der Jahrgangsstufe 9 ist das Projekt „Zeitung in der Schule“, das vom Straubinger Tagblatt durchgeführt wird und von den Schülerinnen begeistert angenommen wird. Wer würde nicht gern einmal vier Wochen lang gratis die Zeitung bekommen und sie teilweise auch noch im Unterricht lesen? Lektüre: Klasse 7

Margret Peterson Haddix: „Schattenkinder“

Klasse 8

Levoy: „Ein Schatten wie ein Leopard"

Gruppenpräsentationen verschiedener Jugendbücher: Klasse 9

John Boyne: „Der Junge im gestreiften Pyjama“ Anne C. Voorhoeve: „Lilly unter den Linden“ Morton Rhue: „Die Welle“ Allan Stratton: „Worüber keiner spricht“ Elisabeth Zöller: „Anton oder Die Zeit unwerten Lebens“

Klasse 10

Dürrenmatt: „Die Physiker"

Klasse 11Z

Dürrenmatt: „Die Physiker"

Fachschaft Sozialkunde Schwerpunkte sind in der 9. Klasse die „Gesellschaft im Wandel“ in Bezug auf die Familie, die soziale Ungerechtigkeit und die Themenvielfalt der freien demokratischen Grundordnung. Die Schülerinnen lernen die Grundprinzipien der staatlichen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland auf Bundes- und Landesebene kennen. Vorrangig werden die Bereiche Demokratie, Bundesstaat, Rechtsstaat und Sozialstaat behandelt. Hierbei erkennen die Schülerinnen die vielfältigen Möglichkeiten, ihre Meinung in den Prozess der politischen Willensbildung einzubringen. Beispielsweise können sie in Verbänden, Initiativen, Organisationen und Institutionen, sowie in Jugendorganisationen der Parteien oder auf kommunaler Ebene, Länder- und Bundesebene mitwirken.

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In der 10. und 11. Klassenstufe steht die Gründung und Erweiterung der EU mit allen ihren Facetten im Focus: kulturelle Wurzeln der Europäer und Europas, Strukturelemente der EU, Aufbau der EU, Schengener Abkommen, Binnenmarkt und Euro sowie die EU als Global Player. In diesem Schuljahr schloss eine Exkursion in die Staatskanzlei und in den Bayerischen Landtag den Themenkomplex Gemeinde, Landkreis und Landtag ab. MdL Josef Zellmeier führte hier kompetent durch die Räume des Maximilianeums. Neben einem Fototermin mit der Landtagspräsidentin Barbara Stamm fand auch der damalige amtierende Bundespräsident Horst Seehofer Zeit, sich mit den Schülerinnen für ein Foto aufzustellen. Mit der Behandlung der globalen Arbeitsteilung und ihren Folgen, den neuen Technologien und ihren Folgen, den globalen politischen und sicherheitspolitischen Herausforderungen, den globalen Umweltproblemen und dem Umweltschutz, der Bedeutung einer eigenen kulturellen Identität in der globalisierten Welt und die mit der Globalisierung verbundene Chancen und Risiken sollen die Schülerinnen den Prozess der Globalisierung bewusst wahrnehmen.

Fachschaft Geschichte Der Unterricht in Geschichte erfolgte in der 7. Klasse vor allem nach klassischem Muster, um den Kenntnisstand der Schülerinnen herauszuarbeiten und eine gemeinsame Basis für den weiteren Ablauf zu finden – unterbrochen von Kurzreferaten zu berühmten Persönlichkeiten des Mittelalters wie Thomas Müntzer, Martin Luther, Christoph Kolumbus oder Leonardo da Vinci – wurde in der Klasse 8 das Stoffgebiet „Industrielle Revolution" in Einzelarbeit bearbeitet. Dazu erhielt jede Schülerin ein Aufgabenblatt, ein Arbeitsblatt mit einem Text sowie einen Bildteil. Mithilfe dieses Materials, des Lehrbuches und des Internets wurde das jeweilige Thema sowohl im Unterricht, aber auch ergänzend zu Hause bearbeitet, um am Ende mit einer Powerpoint-Präsentation und einem Plakat vor der Klasse das Ergebnis zu präsentieren. Das Ergebnis dieser Erarbeitung zeigte, dass sie die Bearbeitung mit Freude angegangen sind, denn es wurden sehr lebendige Präsentationen zum Beispiel zur Dampfmaschine, zu Persönlichkeiten wie Alfred Krupp oder zu den ersten Gewerkschaften abgehalten. Im gesamten Schuljahr wurde die Unterrichtsarbeit durch die Computerrecherche unterstützt, denn das Lehrbuch und der Lehrplan gehen nicht immer konform, sodass das Internet für die Themenbereiche „Erster Weltkrieg" und „Weimarer Republik" eine wichtige Hilfe war.

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Der Unterricht in der 9. Klasse behandelt vor allem zwei große Stoffgebiete: „Weimarer Republik" und „Nationalsozialismus". Im Vordergrund des ersten Themas standen die Zwanziger Jahre mit ihren Problemen und fortschrittlichen Gedanken. Im Unterricht wurden für die Erarbeitung unterschiedliche Methoden angewandt. Begonnen wurde mit einer Gruppenarbeit zum Krisenjahr 1923. Die Schülerinnen teilten sich in drei Gruppen auf und bearbeiteten „Die Inflation", „Die Ruhrbesetzung" und den „Hitlerputsch", indem sie ein Arbeitsblatt mit den dazugehörigen Aufgaben bearbeiteten und ihr Ergebnis der Klasse vorstellten. Die Thematik der „Wirtschaft in den Zwanzigern“ wurde mithilfe des Stationslernens erarbeitet und anschließend der Gruppe präsentiert. Die Zeit des „Nationalsozialismus" wurde mit unterschiedlichen Methoden erarbeitet. Zur Unterstützung schauten wir uns den Film „Mein bester Feind" an, erarbeiteten in Gruppenarbeit Präsentationen zum Beispiel zur „Judenverfolgung", zu den „Konzentrationslagern" oder zur „Rolle der Frau im Nationalsozialismus" und fuhren abschließend in die Gedenkstätte nach Dachau. In Klasse 10 wurde vor allem mit Referaten zur Geschichte der BRD und DDR gearbeitet, um den Schülerinnen die Teilung Deutschlands und der unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung beider deutscher Staaten nahe zu bringen.

Fachschaft Textverarbeitung In jedem Beruf ist die sichere Beherrschung des Computers unentbehrlich. Die „Schreib- und Gestaltungsregeln für Textverarbeitung" DIN 5008 und die Diktierregeln DIN 5009 müssen beherrscht werden, da der beste Werbeträger eines Unternehmens fehlerfrei gestaltete Geschäftsbriefe im innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Schriftverkehr sind. Ziel der Textverarbeitung ist es, die Schüler zu selbstständigem, professionellem und rationellem Arbeiten am Computer zu erziehen. Lerninhalte sind: Erlernen des 10-Finger-Tastschreibens; Steigerung der Schreibgeschwindigkeit; Erfassen und Bearbeiten von Texten; Erlernen der DINRegeln; Erstellen und Gestalten von Tabellen; Erstellung von Privatbriefen, z. B. Bewerbung und Lebenslauf; Erstellung von Geschäftsbriefen; Serienbriefen und Textbausteinbriefen. Ziel im Fach Textverarbeitung ist die praktische Prüfung am Ende der zwei- und vierstufigen Wirtschaftsschule in Texterfassung, Textgestaltung und Textorganisation nach den Prüfungsbestimmungen für bayerische Schulen. Die Lerninhalte werden altersgerecht den Klassenstufen angepasst vermittelt.

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Mitunter gehören Wettbewerbe wie das Bundesjugendschreiben und das Bayerische Schülerleistungsschreiben zu den unentbehrlichen Terminen im Jahr, bei denen die Schülerinnen ihre Fertig- und Fähigkeiten prüfen lassen können.

Fachschaft Sport In der heutigen Zeit tritt die Notwendigkeit der sportlichen Betätigung immer mehr in den Vordergrund. Durch die Bewegung und die regelmäßige körperliche Aktivität wird die Gesundheit der Kinder positiv beeinflusst. Deswegen soll der Sportunterricht an unserer Schule nicht zu den weniger wichtigen Fächern gehören. Seine Aufgabe ist es, Interesse und Freude an Sport zu erwecken und die körperlichen Voraussetzungen der Mädchen in bestmöglicher Weise zu entfalten. Außerdem lernen die Schülerinnen auf spielerische Weise kooperatives Handeln, faires Verhalten, Teamarbeit und individuelle Belastbarkeit kennen. Als ideale Aktivität kann man Ausdauertraining bezeichnen. Deswegen konzentrierten wir uns in diesem Jahr vor allem auf die Sportarten, die die Ausdauerleistungsfähigkeit steigern. Ob Joggen, Nordic Walking, Basketball, Fußball oder Schwimmen, unsere Mädchen bekamen die Möglichkeit festzustellen, wie gut sie in den einzelnen Disziplinen sind und wo sie sich noch steigern können.

Fachschaft Datenverarbeitung Im Mittelpunkt des Faches Datenverarbeitung stehen drei zentrale Bereiche: Zum einen praktische Anwenderkenntnisse in Form von Tabellenkalkulation mit Excel sowie Präsentation mit Powerpoint, zum anderen theoretisches Basiswissen über die Grundlagen der elektronischen Datenverarbeitung. Die Tabellenkalkulation ist in der freien Wirtschaft unverzichtbar geworden. Die Berechnung von Lagerbeständen, das Erstellen von Dienstplänen in Krankenhäusern oder Zinskalkulationen bei Banken stehen stellvertretend für den vielschichtigen Einsatz von Excel. Die Schülerinnen der Klassen 8 und 9 werden hierauf mit ausführlichen Übungen vorbereitet. Darüber hinaus werden fachübergreifende Kompetenzen gefördert. Hier stehen beispielsweise Handelskalkulation (Betriebswirtschaft), Durchschnittsrechnung (Wirtschaftsmathematik) oder

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Mehrwertsteuerberechnung (Rechnungswesen) im Vordergrund. Zudem wird das Gespür für wichtige Kennzahlen und die visuelle Ergebnisdarstellung mit Hilfe von Diagrammen geweckt. Die Präsentation von Ergebnissen, die Vorstellung von Unternehmen, die Erklärung neuer Arbeitstools ist ohne die Hilfe von Powerpoint kaum mehr vorstellbar. Daher erarbeiten die Mädchen eigene Vorträge mit diesem Präsentationsprogramm. Hier wird die Fähigkeit entwickelt, das Interesse des Zuschauers durch geschickten Einsatz der vorhandenen Hilfsmittel anzuregen. Da zudem die Informationsflut im digitalen Zeitalter stetig zunimmt, bietet es sich an, die Internetrecherche mit Präsentationsthemen verbunden. Im dritten Kernbereich wird das Grundverständnis für die Datenverarbeitung entwickelt. Aufbauend auf den drei Themenblöcken Software – Hardware – Firmware wird das Verständnis für den Computer und alle zugehörigen Komponenten gefördert. Aktuelle Themen wie die steigende Bedeutung des iPads oder Datenschutz bei facebook dürfen natürlich nicht fehlen. Im Fach Datenverarbeitung werden wichtige Fähigkeiten gefördert, die den Mädchen sowohl in der Berufsschule als auch im Büro zu einem Vorteil gegenüber Auszubildenden anderer Schularten verhelfen können.

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Fachschaft Kunst „Warum gibt es Kunstunterricht in der Wirtschaftsschule?“ Diese Frage stellen sich vielleicht manche Eltern, die stattdessen lieber mehr Zeit für "wichtige" Lernfächer hätten. Im Kunstunterricht aber geht es nicht nur um das Erlernen von Fertigkeiten und kunstgeschichtlichem Wissen, sondern vielmehr um allgemeine Fähigkeiten, die für die gesamte Persönlichkeitsbildung wichtig sind. Jedes Kunstwerk handelt von Schönheit. Wir nehmen sie wahr, reagieren auf sie mit Gefühlen. Es gibt viele Definitionen von Schönheit. Trotzdem bleibt sie ein Geheimnis. Schönheit ist nicht immer sichtbar im Äußeren. Sie kann tief verborgen sein, schwer zu erkennen. Wir alle haben ein Gefühl für Schönheit und Vollkommenheit in unserem Inneren. Welche Art von Glück empfinden wir bei der Betrachtung eines Bildes, beim Hören von Musik? In der Betrachtung und Gestaltung von Kunst können wir dieses Gefühl für das Schöne in uns selbst entwickeln und stärken. Schönheit als Grundlage des Lebens zeigt uns den richtigen Weg. Im Lehrplan für die Wirtschaftsschule wird das folgendermaßen formuliert: „Bildende Kunst ist heute ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur, unseres Lebens und unserer Kommunikation geworden. Visuelle Erscheinungen beeinflussen entscheidend unser Urteilen und Handeln. Der Unterricht in diesem Fach befasst sich mit Inhalten aus der Kunstgeschichte und mit aktuellen visuellen Darstellungsformen. Vielfältige Aufgabenstellungen, thematisch verknüpft mit der Erlebniswelt der Schülerinnen und Schüler, regen diese dazu an, eigene Fantasien und Vorstellungen zu entwickeln sowie sich in nicht sprachlichen Ausdrucksformen zu äußern. Der Unterricht führt zu differenzierter Wahrnehmung der Umwelt. … Unterschiedliche Stilausprägungen werden als Ausdruck unterschiedlicher Lebensauffassungen wahrgenommen. Durchdachte Wertvorstellungen und Kritikfähigkeit entwickeln sich gegenüber eigenen und fremden Werken. Das Bemühen um individuelle Lösungswege fördert in besonderer Weise die Kreativität der Schülerinnen sowie ihre Flexibilität, Spontaneität und Fantasie. In der musischen Erziehung wird ganzheitlich gelernt. Neben der sprachlichen Ausdrucksform liegt hier der Schwerpunkt besonders auf der praktischen Tätigkeit und dem nichtsprachlichen Ausdruck. Die intensive Beschäftigung mit Kunst fördert und fordert emotionale, rationale, kommunikative und motorische Fähigkeiten der jungen Menschen. Sie steigern dabei zunehmend ihre Konzentrations- und Leistungsbereitschaft. Musische Erziehung trägt in besonderem Maße zur Entwicklung eigenverantwortlichen, planvollen und ausdauernden Handelns und zur Selbstorganisation von Lernprozessen bei. Teamarbeit und die Präsentation von Ergebnissen sind wesentliche Bestandteile des Lernens. Einzelleistungen in Gesamtprojekten fördern verantwortungsbewusstes Handeln und Kooperationsfähigkeit.

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Das Fach stellt eine Hilfestellung für den Übergang in das Berufsleben oder eine weiterführende Schullaufbahn dar. Zudem bildet es eine Grundlage für eine positive und kreative Lebens- und Freizeitgestaltung und hilft somit auch in der Zukunft, als Erwachsener, den Anforderungen des Lebens gerecht zu werden."

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Berichte aus den Neigungsgruppen Neigungsgruppe „Gruppenspiele“ Anders als bei den klassischen Spielen wurde in dieser Neigungsgruppe der Gruppengedanke betont. Daher war es das Ziel, in verschiedenen Spielformen die Teamfähigkeit zu fördern. Besonders beliebt waren bei den Mädchen Ratespiele, wo durch Zeichen oder Pantomime unterschiedliche Begriffe näher gebracht werden sollten. Da viele Versuche – insbesondere von Lehrkräften – oft relativ weit vom eigentlichen Ziel entfernt waren, kam der so wichtige Spaßfaktor nicht zu kurz. Insgesamt konnten auf spielerische Art und Weise weitere Attribute wie Kreativität, Konzentrationsfähigkeit, Kombinationsfähigkeit oder Merkfähigkeit weiterentwickelt werden.

Neigungsgruppe Spiele Im ersten Halbjahr nahmen sechs Mädchen an der Neigungsgruppe „Spiel“ teil. Dem engeren Begriff des Wortes „Spiel“, abgeleitet von althochdeutsch: „spil“ für „Tanzbewegung“ wurde man zwar nicht gerecht, denn die Schülerinnen betätigten sich nur bei Brett- oder Kartenspielen. Etwas näher kam man aber damit der Aussage des niederländischen Kulturanthropologen Johan Huizinga, der das Spiel als freiwillige Handlung oder Beschäftigung bezeichnet, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum freiwillig angenommen wird. Somit ist das Spiel eine grundlegende menschliche Aktivität, die Kreativität freisetzt. Damit enthält das Spiel das Potential, verfestigte Strukturen zu durchbrechen und Innovation hervorzubringen. Deshalb sind spielerische Elemente auch in vielen Kreativitätstechniken und modernen Managementschulungen enthalten, die darauf zielen, neue, kreative und innovative Ergebnisse zu erzeugen. Das Spiel scheint eine menschliche Aktivität zu sein, die in der Lage ist, die Elemente einer Situation so zu verändern, dass Neues und Unbekanntes entsteht und Lösungen für scheinbar nicht mehr lösbare Probleme gefunden werden können.

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Neigungsgruppe „Theater“ Nach dem Ausscheiden einiger Aktricen am Ende des Schuljahres, weil sie eine Ausbildung aufnahmen, musste sich die Theatergruppe der Schule neu finden. Neben den „alten“ Hasen Lisa Rohrmüller, Jacqueline Hauner und Kerstin Hofbauer aus der 10. Klasse stießen Beatrice Hebauer, Ramona Grübl, Hannah Reimann und Ramona Preis ins Theaterteam. Alle vier sind Schülerinnen der 7. Klasse. Es hat nicht lange gedauert, bis sie sich in der Gruppe etablierten. Natürlich ist das Theaterspielen kein Zuckerschlecken, denn wer gedacht hat, dass er gleich große Rollen spielen kann, war einem Irrtum aufgesessen. Zum Programm gehörten zunächst einmal Aufwärmübungen, die ein paar Wochen anhielten. Dazu zählen zum Beispiel das Gesichterschneiden: Die Mädchen mussten auf Kommando weinen, sauer sein, aber auch wütend, traurig, fröhlich usw. Das war äußerst anstrengend und es dauerte, bis das alle beherrschten. Natürlich gehörte dazu auch das Artikulieren von Zungenbrechern sowie mithilfe von Klatsch-ImpulsVariationen im Kreis laufen und nach Belieben schnell und langsam unterschiedliche Positionen einzunehmen. Als eine gewisse Routine eingekehrt war, ging es an das Aussuchen und Bearbeiten von Sketchen und kleinen Theaterstücken, wollten wir doch unser Können den Mitschülerinnen, Eltern, Lehrern und Gästen am Tag der offenen Tür bzw. beim Maifest präsentieren. Zunächst wagten wir uns an kleine Beiträge zur Weihnachtsfeier. Dafür nutzten wir Geschichten von Toni Lauerer. Das gelang noch nicht so gut, denn wir waren sehr aufgeregt und was in der Probe gut klappte, erwies sich noch als Stolperstein. Das sah zum Tag der offenen Tür schon ganz anders aus. Mit Unterstützung des Publikums liefen alle zur Höchstform auf. Die „Modenschau zu Haus“ und „Die Rechenaufgabe“ kamen bei allen gut an und der Applaus war unser Lohn für das viele Üben. Nun wurden wir etwas mutiger und suchten ein Stück für das Sommerfest aus, das viel umfangreicher als bisher war. Wir entschieden uns für „Kreisliga C, dämlich“ – ein kabarettistisches Bühnenstück von Hans-Georg Kraus. Natürlich mussten wir das Stück für uns umschreiben und an unser kleines „Ensemble“ anpassen. Bei der Arbeit mussten wir viel lachen und haben uns vorgestellt, wie es wohl bei den Zuschauern ankommen würde. Das Lernen des Textes bereitete uns einige Schwierigkeiten, denn so viel hatten wir bis dahin noch nie gelernt. Alle Beteiligten gaben ihr Bestes und wurden mit viel Beifall – das Brot des Künstlers – bedacht. Inzwischen sind wieder alle im Alltag angekommen. Das Abschlussfest steht vor der Tür und da möchte sich die Theatergruppe beteiligen, zumal wir dann auch für unsere drei Mitstreiter aus der Abschlussklasse spielen wollen.

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Neigungsgruppe „Stricken“ Jeden Dienstagnachmittag trafen sich zwölf handarbeitsbegeisterte Mädchen zum Stricken. Nachdem alle eine möglichst dicke Wolle in einer angesagten Farbe erstanden hatten, bestand das große Hindernis zuerst darin, dass nur Frau Dorfner Maschen aufnehmen konnte. Die Lehrerin zeigte aus diesem Grunde zu allererst Nadine und Stefanie, wie man Maschen aufnimmt und hatte somit hilfreiche Hände für die restlichen Schülerinnen. Für die Auswahl des Strickmusters wurde aufgrund dessen nicht mehr viel Zeit investiert. Alle strickten rechte Maschen. Nach den ersten holprigen Strickversuchen, bei denen mehr Maschen verloren gingen (aber nicht bei Nadine und Stefanie), als auf der Nadel blieben, und mehr als einmal neu begonnen wurde, lief es in der zweiten Hälfte des Halbjahres optimal. Jetzt endlich konnte dann auch Frau Dorfner an ihrem Schal weiter stricken, da sie bisher nur mit dem Suchen verloren gegangener Maschen und dem Entwirren der verknoteten Wolle beschäftigt war. Alle Schülerinnen saßen ganz arbeitskonzentriert mit ihrem Strickzeug im Klassenzimmer und arbeiteten fleißig an ihrem ersten Schal. Bei manchen halfen sicherlich auch noch die Mamas, um schneller voran zu kommen, denn sie konnten es kaum erwarten, dass der Schal länger wurde. Schließlich konnten dann die Schülerinnen mit einem entspannten Lächeln im Gesicht gegen Ende Juli alle ihren fertigen (dicken!) selbst gestrickten Wollschal nutzen. Trotz all der Missgeschicke und verlorenen Maschen hatten alle Schülerinnen und Frau Dorfner viel Spaß zusammen.

Neigungsgruppe „Debattierklub“ Ein kleines, aber feines Grüppchen diskutierfreudiger junger Damen fand sich im ersten Halbjahr jeden Dienstag zusammen, um unter der Leitung von Frau Wildmann Themen aller Art zu erörtern. Der Ablauf war immer derselbe: Wir einigten uns auf ein Thema, das die Schülerinnen vorschlugen und die Mädchen bereiteten sich in zwei Gruppen auf ihren Schlagabtausch vor, in dem sie dann durchaus kontrovers ihre Positionen vertraten. Dabei ging es vor allem um Dinge, die Jugendliche interessieren, wie zum Beispiel: Führerschein mit siebzehn, einheitliche Schulkleidung, aber auch Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden oder die Umweltproblematik. Stets engagierten sich die Mädchen und diskutierten ernsthaft und mit Überlegung, sodass es zu fruchtbaren Gesprächen kam.

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Neigungsgruppe „Sticken“ Zu einer eher ungewöhnlichen Neigungsgruppe hat Frau Hundhammer in diesem Schuljahr eingeladen, dem Sticken. Anfangs war das Interesse eher mäßig, aber im zweiten Schulhalbjahr füllte sich der Kurs und es machte Spaß, die eifrigen Stickerinnen bei dieser uralten Handarbeitstechnik zu beobachten. Von den Chinesen seit alters her gepflegt, war die Stickerei auch den alten Ägyptern und Indern bekannt. In Europa wurde sie ab etwa dem 11. Jahrhundert vor allem in Klöstern praktiziert, wo die geistlichen Gewänder und Altarbekleidungen prachtvoll verziert wurden. Seltene Beispiele wie ein deutscher Kaiserkrönungsmantel oder der Teppich von Bayeux, der die Eroberung Englands durch den Normannenherzog Wilhelm darstellt, zeugen von außerordentlicher Kunstfertigkeit. Wie viele Grundkenntnisse der traditionellen Handarbeit geht auch das Wissen um das Sticken in der heutigen Zeit verloren. Geduld und manuelle Geschicklichkeit erfordert diese Handarbeit. Nur langsam verbinden sich die einzelnen Kreuzstiche zu fertigen Bildern und gelegentlich verliert die eine oder andere Schülerin die Geduld und lässt zuhause die Oma ein Stück weitersticken. Stolz sind sie aber alle, wenn die Motive langsam zu erkennen sind. Die Mädchen erkennen, dass es häufig ein ganzes Stück Arbeit ist, ein kleines Stück Stoff zu verzieren und lernen so den Wert einer Handarbeit besser zu schätzen. Die eine oder andere Schülerin fand vielleicht sogar ein neues Hobby – zumindest seufzte Andrea: „Frau Hundhammer, jetzt hat Dilan endlich ein Hobby. Sonst hängt sie doch nur rum!“ Spaß hat es uns allen gemacht und außerdem, so formulierte es Jean-Christophe Ammann einmal: „Wer stickt, spinnt nicht.“

Neigungsgruppe „Tanzen“ Im ersten Halbjahr fand jeden Dienstag, im zweiten Halbjahr jeden Donnerstag die Neigungsgruppe Tanzen statt, die ihren festen Platz an unserer Schule hat. Wie in jedem Jahr war zuerst die Nachfrage sehr groß. Wir begannen mit 23 Schülerinnen die Gruppe einzuarbeiten, jedoch verließen uns im Laufe

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des Schuljahres einige der Mädchen. Was leicht und unkompliziert aussieht, ist teilweise knochenharte Arbeit und verlangt Disziplin. So erarbeiteten wir mit Hilfe des Internet den ersten Tanz zu „Party rock anthem“ von LMFAO. Das Ergebnis präsentierten wir zum ersten Mal am „Tag der offenen Tür“ im März. Die Zuschauer tobten vor Begeisterung und bewegten sich alle zur fetzigen Musik mit. Nun war es an der Zeit die Schritte noch zu verbessern und sich für das Tanzfest im Mai vorzubereiten. Janina Ebner erarbeitete hierfür noch eine Choreografie für den Abschluss. Nach dem Tanzfest verabschiedeten sich unsere treuen Tänzerinnen aus der 10. Klasse, damit sie uns nicht mehr beim Vorbereiten der Abschlussfeier störten. Nun war es an der Zeit, den Auftritt für die Abschlussfeier zu organisieren, eine der Schülerinnen hatte eine geniale Idee. Wir schnitten die Musik aus allen bisher aufgeführten Tänzen zusammen und brachten den „Neuen“ die alten Tänze bei, bei denen Janina, Anna und Sabrina all die Jahre mitgetanzt haben. Als Überraschung für die drei wollen wir ihre „Auftritte“ und ihr Engagement Revue passieren lassen. Auch wenn manchmal die Lust fehlte, haben wir zielgerichtet auch dieses Schuljahr unsere Termine einhalten können. Im Endeffekt wurden wir durch Beifall und Anerkennung für unser Bemühen belohnt.

Neigungsgruppe „Singen“ Mit einer Gruppe von sangesfreudigen Mädchen aus den Klassen 7, 8 und 10 starteten wir im ersten Halbjahr. Singen bringt die Persönlichkeit zum Ausdruck, das bewiesen die teils leisen, teils sehr lauten Stimmen. Es war eine Freude zu beobachten, wie sich die Sängerinnen gegenseitig animierten, ihr Bestes zu geben. Die Lehrerin kam nicht nach, die vielen verschiedenen Wünsche der Gruppe zu erfüllen. So kamen wie immer zuerst unsere Oldies an die Reihe, z.B. die Songs der Beatles wie „Let it be", aber auch „Sailing", „Wind of change" und „Father and son". Immer wieder beliebt sind aber auch die deutschen Schlager, wie z.B.: „Marmor, Stein und Eisen bricht", „Ein Bett im Kornfeld" oder „Verdammt, ich lieb dich". Nachdem wir unser traditionelles Programm durchgesungen hatten, suchten wir wie immer nach neueren Angeboten. Dann kommen unsere Lieder mit Playback-Version zum Klingen. Wer fühlt sich nicht manchmal wie eine Christina Stürmer, wenn „Wir leben den Moment" in den Raum geschmettert wird. Mit dem „Grafen" von „Unheilig" singen wir „Unter deiner Flagge" und mit „Green Day" „21 Guns"- beides schon eine große Herausforderung.

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Im zweiten Halbjahr begannen wir außerdem mit dem Fertigen von Liedermappen, um etwas Ordnung in unsere Stöße von Liederblättern zu bekommen. Dabei bewiesen die Schülerinnen einmal mehr ihr Organisationstalent. Abschließend kann gesagt werden, dass Musik in der Zwischenstunde wunderbar geeignet ist, für den Nachmittagsunterricht neue Energien freizumachen.

Neigungsgruppe „Bewegung und Entspannung“ Oft sitzen, stehen oder gehen wir nicht optimal. Und wer kennt das nicht: Man regt sich auf, oder man ärgert sich über etwas und schon ziehen sich die Muskeln zusammen. Manchmal muss man sich dann austoben, um den Frust und die Verspannungen wieder loswerden zu können. Wir, die Teilnehmerinnen der Neigungsgruppe „Bewegung und Entspannung", haben dann schon einmal einen flotten Tanz durch das Klassenzimmer hingelegt, oder mit unserem eigenen Schatten geboxt, bis wir unsere innere Ausgeglichenheit wiedergefunden haben. Wenn das Wetter und vor allem die Windverhältnisse es zuließen, wurde kurzerhand Federball gespielt. Ob einzeln oder im Kreis, das war uns völlig egal. Gezählt haben dabei nur der Spaßfaktor und dass man so toll abschalten konnte. Hin und wieder, wenn wir vom Schulalltag schon ziemlich ausgepowert waren, reichte uns auch ein kleiner Spaziergang durch den Park. Was wir aber nie vernachlässigt haben, war die Entspannung. Egal, für welche Bewegungsform wir uns entschieden hatten, es folgte immer eine Phase der Ruhe und Entspannung. Die Atmung spielte dabei eine zentrale Rolle, denn, wer unter Stress steht, atmet schnell und flach. Kleine Kinder atmen noch völlig natürlich. Ihr Atem fließt tief in den Bauch. Der Atem vieler Schüler und

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Erwachsener aber fließt nicht mehr, er „stockt“. Mit einfachen Atemübungen versuchten wir die richtige Atemtechnik wieder zu erlernen. Auch die Macht der Gedanken nutzten wir, um wieder fit und leistungsfähig zu werden. Schon zehn Minuten autogenes Training reichten aus, um den Körper wieder in einen angenehmen Ruhezustand zu versetzen. Abgerundet wurde die Stunde meist durch eine Fantasiereise. Manchmal führten uns die Geschichten an einsame Strände, manchmal auf taunasse Wiesen oder ins Hochgebirge. Sogar auf einem mittelalterlichen Markt fanden wir uns eines Tages wieder. Leider hieß es am Ende der Neigungsgruppe immer: „Deine Fantasiereise geht jetzt zu Ende. Balle deine Hände zu Fäusten, recke und strecke dich und wenn du dich wach und stark fühlst, öffne die Augen. Kehre zurück in die Gegenwart und finde dich langsam wieder im Klassenzimmer zurecht".

Neigungsgruppe „LCCI – Business English Certificate“ Im heutigen Berufsleben werden gute Englischkenntnisse immer mehr für selbstverständlich genommen, während in unserer Gegend viele deutsche Unternehmen Englisch sogar als Betriebssprache übernommen haben, weil sie regelmäßige Kontakte mit ausländischen Firmen haben. Um die nötigen Kenntnisse besser nachweisen zu können, bereiten sich alljährlich unsere Schülerinnen der 9. und 11. Klassen unter der Leitung von Frau Whitehead und Frau Kasberger auf die weltweit anerkannte Zertifikatsprüfung der Londoner Handelskammer (LCCI) vor. Diese praxisorientierte Prüfung, die aus einer schriftlichen Prüfung sowie einem Hörverständnis-Test besteht, wurde im März dieses Jahres wie üblich bei uns in der Schule abgelegt. Sie ist an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) angeglichen und testet die Englischkenntnisse unter Verwendung von realistischen Aufgaben im Betrieb, z.B. Geschäftsbrief, Telefonnachricht, Aktennotiz, E-Mail, usw. Der Inhalt dieser wöchentlichen Vorbereitungsstunden dient gleichzeitig zu einer wichtigen Vertiefung des nötigen Wortschatzes und der schriftlichen Aufgaben für die Abschlussprüfung. Wie immer war die Begeisterung der Teilnehmerinnen groß, als ihnen ein wohlverdientes Zertifikat über die bestandenen Prüfungen ausgehändigt werden konnte. Eltern, Lehrer und Schülerinnen wissen, dass dieses Zeugnis heutzutage bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz eine wertvolle Hilfe darstellen kann. Und wer weiß wirklich, was die Zukunft bringt – ob es vielleicht ins Ausland gehen wird, oder ob eine Stelle bei einer internationalen Firma auch hier in Niederbayern locken könnte?

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Neigungsgruppe „English Conversation“ für Abschlussklassen Unter dem Motto „Keep talking!“ traf sich eine Gruppe von Schülerinnen aus beiden Abschlussklassen dienstagnachmittags mit Frau Whitehead, um für die bevorstehende mündliche Prüfung in Englisch zu trainieren. Wie alle Mädchen wissen, kann eine gute mündliche Note zu einer besseren Endnote führen oder sogar als letzte Rettung dienen! Unser Hauptziel war vor allem, Sprechfertigkeit und Selbstvertrauen zu stärken, sowie die nötigen Redewendungen und den passenden Wortschatz zu wiederholen. Aus diesem Grund konzentrierten wir uns auf die üblichen Gesprächsthemen der Prüfung, wie z.B. Shopping, Free Time, Jobs, usw. und übten gleichzeitig die beiden wichtigsten Aufgaben „Talking about a picture“ und „Group discussion“. In diesem letzten Teil der Prüfung müssen die Prüflinge zeigen, dass sie in der Lage sind, sowohl sich selbst ins Gespräch zu bringen als auch andere in der Gruppe einzubeziehen. Wichtig war es, zu verstehen, dass es fast immer möglich ist, über eine Sache zu reden, auch wenn einem das genaue Wort nicht einfällt. Hauptsache, das Gespräch geht weiter, ohne dass man auf Deutsch zurückgreift! Wie im vorigen Jahr ist es schon bemerkenswert, dass die Schülerinnen der Klasse 10 wichtige Vorteile aus ihrem kurzen Englandaufenthalt vor zwei Jahren ziehen, vor allem hinsichtlich ihres Selbstvertrauens und der nötigen Sprechfertigkeit in Englisch. Diese Vorteile werden ihnen sicherlich nicht nur bei der mündlichen Prüfung, sondern auch im späteren Berufsleben oder sogar im Urlaub außerhalb des deutschsprachigen Raums zugutekommen! Neigungsgruppe „Fotostory“ Eine Fotostory zu einer Kurzgeschichte erstellen, das war die Idee der Neigungsgruppe im zweiten Halbjahr. Nach etwas Überlegung einigten wir uns auf die Erzählung „Tom streicht einen Zaun“, die wir dann in Bilder umzusetzen versuchten. Dabei ergaben sich zwar einige Probleme mit den Requisiten, denn die Erzählung handelt nur von Jungen, doch die Mädchen hatten schnell passende Kleidungsstücke gefunden. Auch die Suche nach einem Stückchen Zaun, den es ja zu streichen galt, gestaltete sich als relativ einfach. Unser Schulhof bietet doch immer wieder besondere Möglichkeiten. Nachdem also der Standort gefunden war und wir uns geeinigt hatten, wer welche Rolle übernimmt, ging es ans Fotomachen. Mehrere Stunden Neigungsgruppe mussten genutzt werden, um die richtigen Fotos zu machen. Mal parkte ein Auto genau vor unserem Platz oder die Hauptdarsteller waren nicht da, schließlich aber hatten wir alle Bilder im Kasten und konnten mit einigen ausgewählten Fotos unsere Geschichte neu erzählen. Ein Plakat entstand und zeugt von der Kreativität der Schülerinnen.

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Neigungsgruppe „Bayerische Kartenspiele“ „Watterturnier des Sportvereins“, „Schafkopfturnier der Freiwilligen Feuerwehr“ – Diese Schlagzeilen und Anzeigen finden sich immer häufiger im Alltag und zeigen die wiederaufkeimende Beliebtheit traditioneller bayerischer Kartenspiele. Während ich (Hr. Holzer) seit meiner Kindheit Watten, Wallachern, Neunerln oder Schafkopfen regelmäßig mit Nachbarn, Freunden und Verwandten spiele und spielen durfte, sind zahlreiche andere, Mädchen meist gar nicht, nicht in die Regelkunde eingeweiht. Für Jugendliche sind meist die Hemmungen zu groß, sich diese vermeintlich mühsam und verspätet anzueignen. Dies ist sehr bedauerlich – gibt es doch kaum vergleichbare Möglichkeiten zu jeder Zeit, an jedem Ort, ohne großen Aufwand, ohne große Kosten und generationsübergreifend schöne, belebende Stunden zu erleben. Darum war das Ziel dieser Neigungsgruppe, das Interesse am Kartenspielen (insbesondere Watten, Neunerln und Wallachern) zu wecken, die Scheu vor neuen Spielen zu nehmen und einfach spaßige, belebende Stunden als Ausgleich vom klassischen Schulalltag zu genießen. (Dies gilt allerdings nur, solange der Lehrer die Spiele auch gewinnt.)

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Bayerisches Schülerleistungsschreiben 2012 Der große Wettbewerb „Schülerleistungsschreiben 2012“ fand in der Zeit vom 12. bis 23. März 2012 statt. Die Klassen 7 bis 11 Z haben in den Disziplinen Texterfassung, 10-Minuten-Abschrift; Textorganisation-Autorenkorrektur I und Textorganisation-Autorenkorrektur II teilgenommen. Wir beteiligten uns mit 41 Teilnehmerinnen in der Kategorie Texterfassung, mit 13 Teilnehmerinnen in der Kategorie Autorenkorrektur II und 19 Teilnehmerinnen in der Kategorie Autorenkorrektur I. Bayernweit nahmen ca. 60.000 Schüler aller Schularten an diesem Wettbewerb teil. Die Benotung erfolgt nach den gültigen Prüfungsbestimmungen, wobei nur fehlerfreie Arbeiten mit der Note 1a (hervorragend) beurteilt werden. Die Schüler erhielten für ihre erfolgreiche Teilnahme Urkunden. 28 Schülerinnen erreichten die Note „sehr gut“, 29 die Note „hervorragend“. Unsere Schulbesten sind Sarah Höchbauer und Carina Wuttke, beide aus Klasse 9 sowie Lisa Rohrmüller aus Klasse 10. Neigungsgruppe „Freies Kreatives Gestalten“ In diesen beiden Gruppen steht das kreative Gestalten ganz im Zeichen von Individualität und Entspannung. Jede Schülerin kann frei wählen, was sie machen möchte und bekommt das entsprechende Material und die gewünschte Anleitung. Es werden Vorschläge gemacht, interessante Themen, Techniken und Materialien angeboten, aber es gibt keinen Druck und keine Noten. So entsteht Raum für persönliche Entfaltung und kreatives Experimentieren. In diesem Jahr wurde viel mit Ton modelliert, es wurden eigene Figuren aus Barbiepuppen umgestaltet, viele Bilder gemalt oder mit Schablonen bedruckt. Besonders schön für alle Teilnehmerinnen war der eigene „Kunstsaal“, in dem wir uns in diesem Jahr ausbreiten konnten. Hoffentlich bleibt das so.

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