BÖRSE
IPO: PLEITEN, PECH UND PANNEN In Österreich ist bei versuchten und realisierten Börsengängen häufig der Wurm drin. DerBörsianer beschreibt, warum professionelle Kommunikation unabdingbar ist, welche Rolle Emissionsbanken spielen und was Unternehmen tun können, um sicher an der Börse zu landen. TEXT ROBERT WINTER FOTO FACC AG
E
s wirkte wie ein Befreiungs-
geschichte noch ein paar Jahre zurück-
schlag, als Ende Juni des Vorjah-
blättern, um fündig zu werden. Exakt bis
res mit dem Luftfahrtzulieferer
2007, als vier heimische Unternehmen
FACC AG nach langer Flaute wieder ein
einen Börsengang wagten. Ebenfalls seit
Unternehmen den Sprung an die Wiener
2007 musste eine beachtliche Anzahl an
Börse wagte. In den vergangenen bei-
Unternehmen
den Jahren tauchten auf dem Kurszettel
Gründen einen geplanten Börsengang
der Börse nach Spin-offs mit PIAG, Bu-
absagen (siehe Tabelle).
aus
unterschiedlichen
wog AG, Valneva SE zwar drei neue Namen auf.
Teurer Spaß
Vor FACC AG war es jedoch der Alu-
Durch die Absagen blieb den betroffenen
konzern Amag Austria Metall AG, der
Konzernen die neue Finanzierungsquel-
seine Börsenavancen im Jahr 2011 mit
le verschlossen. Zusätzlich blickten die
einem echten „Initial public offering“
gescheiterten Börsenaspiranten auf ei-
(IPO) in die Tat umsetzen konnte. Bei
nen Imageschaden. Und sie blieben auf
den davorliegenden Börsengängen muss
den Kosten sitzen, die bei einem Bör-
man in den Annalen der Wiener Börsen-
sengang anfallen. Diese betragen laut
DB_18-21_Ipo.indd 18
06.04.15 09:16