
D as Magazin für Studierende | Wintersemester










04 FORUM
FRIZZ Das Magazin
Uni-Special
Herausgeber und Verlag
SKYLINE Medien Verlags GmbH
Varrentrappstr. 53
60486 Frankfurt
Tel. 069/97 95 17 20
Internet-Adresse: frizz-frankfurt.de
E-Mail Adresse: info@frizz-frankfurt.de
App für studierende Eltern, Science Slam, 1822-Preis für exzellente Lehre
14 DIE KUNST ETWAS ZU VERÄNDERN
Das Green Office forciert Nachhaltigkeit an der HfMDK
16 EXPERIMENTIERFREUDE
Neue Bauten in der Hochschullandschaft
18 RAUS AUS DEM KRISENMODUS
38. Plakatwettbewerb des Deutschen Studierendenwerks
20 AUF DEN RUINEN DER UNIVERSITÄT
Das Performing Art Festival Implantieren
22 INSPIRATIONEN
Vorschau-Termine für Kino, Konzerte, Theater und Museen
26 SERVICE
Künstliche Intelligenz fürs Studium
28 GASTRO
Smashed Burger
30 ARENA
Schauspielerin Alice von Lindenau erinnert sich an ihr Studium
Redaktion: Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt
Redaktionsleitung: Jürgen Mai
Redaktionelle Mitarbeiter: Riccarda Gleichauf, Daniela Halder-Ballasch, Sohra Nadjibi
Anzeigen: Erk Walter (verantw.), Uwe Bauer, Barbara Beaugrand, Anja Weigand
Geschäftsführung: Erk Walter
Assistenz: Yvonne Wittmann
Art Direction: Silke Beck
Artwork & Produktion: lithium3, Torsten Smend
Datenschutzbeauftragter: Torsten Smend
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Bankverbindung: Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE59 5005 0201 0000 3454 66 Nachdruck von Bildern und Artikeln nur mit Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Haftung übernommen. Bei Anfragen bitte Rückporto beifügen.
Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die durch den Verlag gestalteten bzw. erstellten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages weiterverwendet werden. ISSN: 0946-5537
CHRISTIAN DROSTEN IM LITERATURHAUS
›› 11.12., 19.30 Uhr, Literaturhaus, literaturhaus-frankfurt.de, 12-18€, Stream 5€
Es scheint wie aus einer anderen Zeit, dass der CoronaVirus unser aller Leben veränderte. An vielen Stellen wird nun eine Aufarbeitung der Pandemie, der mit ihr verbundenen Diskussionen und der wissenschaftlichen Forschung gefordert. Andererseits scheint das Interesse zu erlahmen, seit die Gefahr des Virus weniger akut ist. Einer der Hauptakteure der Diskussion war der Virologe Christian Drosten, der ab 1994 an der Goethe-Universität Humanmedizin studierte. Am 11. Dezember stellt er im Literaturhaus das Buch „Alles überstanden?“ vor, das der 52-Jährige gemeinsam mit dem Journalisten Georg Mascolo geschrieben hat. Die beiden gehen Fragen nach, die bis heute hohe Relevanz haben: Wurden die richtigen Maßnahmen ergriffen? War die deutsche Idee einer Impfpflicht notwendig oder fahrlässig? Was muss getan werden, damit nicht bald eine nächste Pandemie die Welt heimsucht? ab
›› Bis 9.2.2025, Museum Sinclair-Haus, Bad Homburg (Löwengasse 15), Di-Fr 14-19/Sa + So 10-18 Uhr, museum-sinclair-haus.de
Die neue Ausstellung „Pilze – Verflochtene Welten“ im Museum Sinclair-Haus untersucht die vielfältigen Beziehungen zwischen Pilzen und Menschen, Pflanzen, Tieren sowie Materie. „Pilze sind für dieses Ökosystem extrem wichtig“, sagt Axel Brackhage, Professor und Mikrobiologe. Sie sind quasi überall: in der Erde, in der Luft, auf der Haut, in Gebäuden, im Freien. Denn ohne Pilze könnte kein Lebewesen auf der Erde in der jetzigen Form existieren. Ihre Bedeutung im Netzwerk des Lebens wird meist unterschätzt. Pilze sind braun, weiß, rot, mit Stängel und Kappe, manchmal groß – wie der Riesenbovist – manchmal winzig. Sie leben über der Erde, an bisweilen unzugänglichen Orten und manche leben unterirdisch in einem weit verzweigten Netzwerk (Myzelien). Pilze wurden lange Zeit der Flora zugeordnet, mittlerweile zählen sie zu den Funga. Gemeinsam mit den Bakterien bilden Pilze die Zersetzerorganismen (Destruenten) im Stoffkreislauf der Ökosysteme. Die Schau widmet sich Pilzen und ihrer Bedeutung, stellt Beziehungen zwischen Pilzen – den „Netzwerkern unter den Lebewesen“ – Pflanzen, Insekten und Menschen in den Fokus. Internationale Künstler:innen wie u.a. Selin Balci, Suzette Bousema, Anne Carnein, Mia Dudek, Juan Ferrer und Natalie Cabrera, Fungi Foundation und Takashi Homma weiten den Blick auf die Welt der Pilze. Die zeitgenössischen Positionen werden ergänzt um wissenschaftliche. Und suchen Antworten auf Fragen wie: „Wie leben Pilze? Was hat ihre Existenz mit unserer zu tun? Was können wir von Pilzen lernen?“ Rund um die neue Schau steigen diverse Veranstaltungen. Zum Beispiel können Besucher:innen während der Kulturnacht Bad Homburg am 26. Oktober an Kurzführungen teilnehmen und im Offenen Atelier kreativ werden (18-22 Uhr). Am 24. November (11.30 Uhr) wird eine Führung durch die Ausstellung mit Kurator Moritz Ohlig angeboten,am 19. Januar (11.30 Uhr) mit Direktorin Kathrin Meyer.
BUNDESVERDIENSTKREUZ FÜR CHEEMA UND MENDEL
›› bundespräsident.de/ordensverleihung
Für ihren herausragenden Einsatz für die Werte der Demokratie sind Prof. Dr. Meron Mendel und Saba-Nur Cheema mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Mendel ist seit 2010 Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und hat seit 2022 eine kooperative Professur für transnationale Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) inne. Die Politikwissenschaftlerin Cheema arbeitet an der Goethe-Universität Frankfurt und war von 2003-2021 für die Bildungsstätte Anne Frank tätig. Sie wurden für ihren langjährigen, beruflichen wie auch ehrenamtlichen Einsatz gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit und für ein demokratisches, friedliches Miteinander geehrt. Bei all ihren Aktivitäten stehen sie für eine offene Diskussionskultur ein. Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt UAS, kommentierte die Auszeichnung von Mendel: „Mit seinem herausragenden Engagement für politische Bildung und Erinnerungskultur ist Prof. Dr. Meron Mendel eine Bereicherung für Forschung, Lehre und Wissenstransfer an unserer Hochschule. Er leistet einen wertvollen wissenschaftlichen Beitrag in der Bekämpfung von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus.“
FORSCHUNGSKOOPERATION IM FKV
GESPRÄCH IM INSTITUTO CERVANTES
›› 14.11., 19 Uhr, Instituto Cervantes, Eintritt frei, frankfurt.cervantes.es
Künstliche Intelligenz (KI) ist eines der größten, wenn nicht sogar DAS größte Trendthema unserer Zeit. KI hat das Potenzial, nahezu alle Facetten, wie wir leben und arbeiten, grundlegend zu verändern. Auch an den Hochschulen (vgl. S. 26/27) gibt es eine Fülle von Diskussionen zu Chancen und Risiken. Am 14. November spricht Jesús Cerquides im Instituto Cervantes über den Nutzen von KI-Werkzeugen in den Wissenschaften und reflektiert mögliche positive und negative Auswirkungen. Er forscht beim Spanisch Council for Scientific Research (CSIC) über maschinelles Lernen, Multiagentensysteme und KI-gestützte Bürgerforschung. Das Gespräch führt Jan Eggers, der beim Hessischen Rundfunk zur digitalen Gesellschaft arbeitet. Die Veranstaltung findet auf Spanisch und Deutsch statt.
›› bis 2.3.2025, fkv.de
Mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und dem Institut für Theoretische Physik der Frankfurter Goethe-Universität sind gleich zwei forschungsstarke Organisationen bei der neuen Ausstellung im Frankfurter Kunstverein beteiligt. Im Fokus steht die Frage, wie sich der Mensch mit seiner Vergänglichkeit mit Hilfe der Kunst auseinandersetzt. Der Titel spielt auf die Materie als Präsenz an, in der sich Spuren des Lebenden einschreiben. Die Ausstellung wird die gesamte Fläche des Frankfurter Kunstvereins bespielen und jeweils Exponate räumlich gegenüberstellen, die sich dem Thema einmal aus künstlerischer und einmal aus wissenschaftlicher Perspektive nähern. Dabei geht es auch um Phänomene wie das Schwarze Loch, die jenseits des menschlichen Vorstellungsvermögens liegen und zugleich die Frage aufmachen, wer wir sind.
›› sbev-frankfurt.de
Die Chancen, dass der Campus Westend direkt an die U4 angeschlossen wird, sind gestiegen. Laut der Machbarkeitsstudie der SBEV (Stadtbahn Entwicklung und Verkehrsinfrastrukturprojekte Frankfurt) ist dies die Vorzugsvariante für die geplante Verlängerung der U4 von der Bockenheimer Warte nach Ginnheim. Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert ordnet ein: „Die Variante schneidet in puncto Ökologie und städtebauliches Potenzial am besten ab. Der Ball liegt nun bei der Stadtverordnetenversammlung.“ Tina Zapf-Rodriguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, sagt: „Die verschiedenen Gutachten haben sehr sorgfältig die Auswirkungen der möglichen Trassenverläufe auf Bäume, Grundwasser und Umwelt in Grüneburgpark, Palmengarten und Botanischer Garten herausgearbeitet. Ich bin sehr froh, dass wir in einem frühen Stadium den Stadtverordneten eine so detaillierte Grundlage für eine verantwortungsvolle Entscheidung bieten können.“
Ausstellungsansicht »Aus heiterem Himmel«, Frankfurt 2024
STUDENTISCHER SAMMELBAND UND KONFERENZ
›› bis 25.01.2025, kunststiftungdzbank.de
Wusstet Ihr das schon? Die Kunststiftung DZ BANK vergibt alle zwei Jahre Förderstipendien an Künstler:innen aller Altersstufen, die sich mit fotografischen Techniken auseinandersetzen. Zum Zeitpunkt der Auswahl der Preisträger:innen weiß niemand, was ein Jahr später in der Ausstellung des Förderstipendiums zu sehen sein wird. So ist es immer wieder eine Überraschung, mit welchen Themen und fotografischen Techniken wir „aus heiterem Himmel“ konfrontiert werden. In dieser Runde haben Maryam Jafri und Ian Waelder die beiden Stipendien erhalten. Die in der Ausstellung präsentierten Ergebnisse ihrer einjährigen Arbeit wurden für die Sammlung der DZ BANK erworben, ebenso wie Werke von Heba Y. Amin, Barbara Proschak sowie dem Studio for Propositional Cinema.Was alle Künstler:innen dieser Ausstellung eint, ist das Aufzeigen der Relevanz internationaler, grenzüberschreitender Beziehungen von unterschiedlichen Kulturen. Das gegenseitige VoneinanderLernen, Impulse-anderer-Aufgreifen und das Teilen wissenschaftlicher Erkenntnisse tragen zur Stärkung der Weiterentwicklung aller teilnehmenden Gesellschaften bei. Dieses offene Denken und diese Haltung waren seit jeher relevant und sind es heute mehr denn je.
›› Die Kunststiftung DZ BANK bietet ein umfassendes Vermittlungsprogramm mit Führungen, Workshops und Vorträgen –und das für alle Altersstufen. Und das Beste: das gesamte Angebot ist kostenfrei: https://kunststiftungdzbank.de/vermitteln/
›› Organisierte Halbbildung. Transcript Verlag. ISBN 978-3-8376-6988-6, 39€.
Open Source PDF auf der Verlagswebseite zum Download. ›› Konferenz im Studierendenhaus vom 17.-19.10., ifs.uni-frankfurt.de/aktuell.html
Was bedeutet Studieren heute – 25 Jahre nach der Bologna-Reform? Wie haben sich Studium und Hochschulen verändert? Und welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf unser Verständnis von Bildung? Diesen Fragen widmet sich der Sammelband „Organisierte Halbbildung“, der komplett von Studierenden, darunter einige Vertreterinnen und Vertreter der Frankfurter Goethe-Universität, komponiert wurde und dessen Kernbegriff „Halbbildung“ von Theodor W. Adorno – wem sonst? – stammt.
Der Sammelband gliedert sich in vier Teile. „Studieren – was es bedeutet, was es fordert“ widmet sich den Erfahrungen aus der Lebensrealität und dreht sich um Herkunft, Gesundheit oder Belastung durch ein Studium neben Lohnarbeit oder Elternsein. „Bologna – alles anders, alles besser?“ widmet sich dann den strukturellen Veränderungen und der Umgestaltung des Studien- und Hochschulsystems. Teil 3, „Hochschulen – exklusive Räume, umkämpfte Orte“ blickt auf die Themen Ausschluss und Diskriminierung, elitäre Verständnisse und ideologische Prägungen sowie Arbeitskämpfe und Politisierung. Der letz-
te Part, die „Theorie der Halbbildung“, geht dann der Frage nach, wie sich die Vorstellungen von Bildung, ihre Ideale und Inhalte, historisch gewandelt haben, noch immer verändern und was nötig ist, um Bildung von der Halbbildung zu befreien.
So sind insgesamt 30 theoretische, analytische, kreative und fühlende Beiträge entstanden. Sie ergründen, wie es aktuell um Hochschulpolitik, Ökonomisierung, Widerstand, strukturelle Missstände, verstellte Zugänge und verklärte Erinnerungen steht. Sie alle zeigen: Es muss sich etwas ändern. Nicht zuletzt dank der vielfältigen Formen der Darstellung – immer wieder finden sich auch Zeichnungen oder Gedichte – ist „Organisierte Halbbildung“ eine beeindruckende Momentaufnahme studentischer Perspektiven.
Wer Lust hat, die Themen des Sammelbands zu vertiefen, hat die Chance dazu bei der Konferenz zur Kritik der neoliberalen Universität vom 17.-19.10. im Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim. Themen sind unter anderem die Kämpfe um den Campus Bockenheim, grüner Kapitalismus und Arbeitskämpfe an der Universität. Beim Abendprogramm tritt zweimal die AG FluMigra mit einem Theater der Unterdrückten auf, am Donnerstagabend heißt es zudem beim Kneipenquiz „Adorno oder Algorithmus?“.
2001 haben die Goethe-Universität und die Stiftung der Frankfurter Sparkasse erstmals den 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre verliehen. Das Ziel: die Bedeutung innovativer Hochschullehre betonen und das Engagement herausragender Lehrender sichtbar machen. Prof. Viera Pirker, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Goethe-Universität, unterstrich bei der Verleihung: „Universitäre Lehre ist essenzieller Bestandteil unserer demokratischen Kultur und trägt dazu bei, die Werte der Aufklärung – Vernunft, Freiheit und Humanität – in die Zukunft zu tragen. Dafür braucht es auf Seiten der Lehrenden vor allem Begeisterung. Wer für sein Fach, für sein Thema ‚brennt‘, kann dieses Brennen auch in anderen Menschen entfachen.“ Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr die Physikerin Prof. Laura Sagunski, die Sprachwissenschaftlerin Dr. Mariam Kamarauli (siehe auch S. 30) und der Biochemiker Dr. Rupert Abele. Wichtig: Den mit insgesamt 30.000 Euro dotierten 1822-Universitätspreis kann nur gewinnen, wer von den Studierenden nominiert wird.
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** Das Programm „Unterstützung von Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen mit Jugendlichen aus dem Inland, aus dem Ausland oder mit Fluchthintergrund“ (Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen) wird von Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
*** Die Inklusionsfachberatung wird gefördert durch
JUNGE MENSCHEN PRÄSENTIEREN IDEEN ALS SLAM
›› evangelische-akademie.de/62275
Angenommen, es gäbe eine Adrenalinspritze, die unsere Demokratie lebendiger und stärker macht: Wie könnte sie aussehen? Beim Demokratie-Slam am 1. November 2024 stellen hierzu rund 30 junge Menschen – darunter viele Studierende aus dem Rhein-Main-Gebiet – ihre Ideen vor. Die Initiativen wurden ein Jahr lang in Projektgruppen erarbeitet. An diesem Abend werden sie in der Evangelischen Akademie Frankfurt erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Noch ist alles streng geheim, aber der Blick auf frühere Jahrgänge der Jungen Akademie lässt erahnen, welche Art von Projekten präsentiert werden könnten: So wurden zum Beispiel schon das Kartenspiel „Fragen wagen“ und die Ausstellung „ABC Demokratie“ für das Historische Museum Frankfurt entwickelt. Oder auch der „Demokratiedeckel“, ein Bierdeckel mit politischen Diskussionsfragen. Ganz wichtig für den Demokratie-Slam sind das Feedback und die Unterstützung des Publikums. Denn Ideen beginnen erst dann zu fliegen und erfolgreich zu werden, wenn sie von vielen unterstützt, gefördert und getragen werden. Es sind also alle willkommen, die sich als aktive Zuhörerinnen, Mitdenker, Gestalterinnen und Netzwerker einbringen wollen – oder sich auch einfach zurücklehnen und überraschen lassen wollen.
›› 7.-11.11., dias-de-cine.de, Deutsches Filminstitut&Filmmuseum DFF/Instituto Cervantes
Lateinamerika hat eine riesige Filmlandschaft mit einer langen Tradition und, dank der Digitalisierung, einer stetig wachsenden Zahl von neuen Produktionen. Aber: Die meisten dieser Filme kommen nie in die deutschen Kinos. Das Ziel des Festivals Días de cine, das in diesem Jahr zum elften Mal stattfindet, ist daher klar formuliert: Die Vielfalt Lateinamerikas zeigen und einen Raum schaffen, um die zeitgenössische lateinamerikanische Filmproduktion zu reflektieren. Neben Spanisch und Portugiesisch werden immer wieder auch Filme in indigenen Sprachen gezeigt. Eröffnet wird das Festival in diesem Jahr mit Mamacruz, einer Tragikomödie über das plötzliche sexuelle Erwachen einer religiösen Ehefrau und Großmutter.
APP FÜR STUDIERENDE ELTERN
›› united-parents.de
SLAM
›› 16.11.2024, 20 Uhr, Campus Westend, Hörsaalzentrum, physikalischer-verein.de
Bereits zum 16. Mal lädt der in diesem Jahr 200 Jahre alt gewordene Physikalische Verein zum Science Slam ein. Die Teilnehmer*innen treten den Beweis an, dass Wissenschaft auch unterhaltsam, spannend und verständlich sein kann. Sie erklären die Welt, oder zumindest ein winziges Stück davon, stellen Wissenschaft im Alltag vor oder präsentieren die eigene Forschungsarbeit. Jeder Referent hat maximal zehn Minuten Zeit für zündende Ideen, witzige Einlagen oder überraschende Pointen. Am Ende entscheidet das Publikum, welcher Vortrag in seiner Gunst am höchsten steht.
Christina Jones ist 26 Jahre alt und Mutter zweier Kinder. Als Studentin im Studiengang International Finance an der Frankfurt University of Applied Sciences hat sie am eigenen Leib gespürt, wie schwierig es ist, andere Eltern kennenzulernen und die Betreuung des Nachwuchses zu organisieren. Für Jones war dies der Anlass für die Suche nach einer Lösung. Und so entwickelte sie die Webapp „UNIted Parents“. Sie soll studierende Mütter und Väter an der Hochschule vernetzten und alternative Betreuungsmöglichkeiten bieten. Jones erklärt: „Neben einer Chatfunktion, mit denen sich die studierenden Mütter und Väter untereinander vernetzen und eine Kinderbetreuung organisieren können, hält ‚UNIted Parents‘ einen Überblick zu Unterstützungsangeboten der Frankfurt UAS bereit.“ Eltern können zum Beispiel über eine Kalenderfunktion eintragen, wann sie eine Betreuung anbieten können.
Wie gehen wir damit um, dass nicht alle gleich sind und gleich denken? Wie kann ein Dialog aussehen, der unterschiedliche Perspektiven und Lebenswelten anerkennt? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Philosophin Seyla Benhabib bei ihrer Dankesrede „Gegen falsche Universalien und identitäres Denken“ beim AdornoPreis, den sie bei einem feierlichen Festakt in der Paulskirche entgegennahm. Dabei betonte sie ihre Verbundenheit mit der Mainmetropole: „Ich fühle mich der Stadt Frankfurt nicht nur deshalb verbunden, weil ich mich in der Tradition der Frankfurter Schule verorte, sondern auch, weil ich 1980 als aus-
ländische Studentin in diese Stadt kam und Frankfurt mein Leben für immer verändert hat.“ Der US-amerikanische Historiker Prof. Dr. Martin Jay würdigte in seiner Laudatio: „Seyla Benhabib wird in den Kanon jener Denkerinnen und Denker aufgenommen werden, deren Reflexionen für ihre Kollegen von Bedeutung waren, und die sowohl für ihre theoretischen Innovationen als auch für deren Anwendung auf reale Probleme geschätzt werden.“ Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle drei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main zum Gedenken an den Philosophen Theodor W. Adorno vergeben und dient der Förderung und Anerkennung hervorragender Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film.
›› bis 4.5.2025, Historisches Museum, historisches-museum-frankfurt.de
Das Stadtlabor des Historischen Museums (HMF) bereichert unsere Stadt schon viele Jahre mit spannenden Forschungen rund um das Leben in Frankfurt. Die neue Ausstellung widmet sich dem Thema Zeitzeugenschaft. Sie ist als Erinnerungslabor konzipiert und integriert die Wanderausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“. Sie widmet sich der Frage, was geschieht, wenn die letzten Überlebenden der Nazizeit nicht mehr selbst über ihre Erfahrungen berichten können. Für die Ausstellung wurde Videomaterial aus dem Archiv des Fritz Bauer Instituts und des HMF herangezogen. Das Erinnerungslabor geht dann in den Dialog und fragt: Was könnten Zeitzeugnisse heute bedeuten? 25 Frankfurter*innen haben sich mit diesen Fragen auseinandergesetzt und liefern Antworten. Dabei geht es um Migration und Aktivismus, um Kindererziehung, die Universität, Queerness, Krieg und Künstliche Intelligenz.
Sie möchten einen therapeutischen Beruf mit besten Jobchancen erlernen? Wir haben am Standort Aschaffenburg mit Sicherheit das passende Bildungsangebot für Sie:
37. EXGROUND FILMFEST Flucht auf der
›› 15.-24.11., Wiesbaden, exground.com
Das Exground Filmfest fokussiert sich in diesem Jahr auf das Thema Flucht und Vertreibung und bietet zehn Tage lang einen filmischen Genremix mit riesigem Rahmenprogramm aus Vorträgen, Ausstellungen und Lesungen. Gezeigt werden engagierte, fiktionale und dokumentarische Arbeiten des Weltkinos, die sich mit den Ursachen und Folgen von Flucht auseinandersetzen, mit Klimawandel, Hunger, Menschenrechtsverletzungen oder wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit. Als Eröffnungsfilm wurde „The Story of Souleymane“ gewählt. Souleymane liefert als Fahrradbote in Paris Mahlzeiten aus. In zwei Tagen steht die Anhörung zu seinem Asylantrag an. Der Film von Boris Lojkine gibt den anonymen Fahrradboten eine Identität und lässt sie erzählen, was das Schicksal in Frankreich für sie bereithielt.
Gleich drei Kunsthochschulen im Rhein-Main-Gebiet warteten zuletzt mit Personalien zu ihren Spitzenpositionen auf. Die Städelschule gab bekannt, dass Prof. Barbara Clausen neue Rektorin wird. Sie trat ihr Amt zum 1. Oktober an und folgt damit auf Yasmil Raymond. Die 1970 geborene Österreicherin ist eine international anerkannte Kunsthistorikerin und verfügt über eine breite kuratorische Praxis. Clausen sagte zum Einstand: „Meine Arbeit ist geprägt von der Überzeugung, dass Kunst und Lehre auf kollektiven und interaktiven Prozessen beruhen, welche die Kraft haben, inklusive Handlungsräume und Denkweisen zu eröffnen und die Gegenwart als auch Vergangenheit und Zukunft kritisch zu reflektieren und zu gestalten.“ Auch die Hochschule für Gestaltung in Offenbach bekam eine neue Leitung: Prof. Dr. Brigitte Franzen löst Bernd Kaacke ab, der das Amt für 18 Jahre innehatte. Franzen? Da war doch was? Genau. Die gebürtige Freiburgerin leitete zuletzt das Senckenberg-Museum. Bei so vielen Personalrochaden braucht es auch etwas Konstanz. Dafür sorgt die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Prof. Elmar Fulda wurde vom Senat für eine zweite, erneut sechs Jahre dauernde Amtszeit ab 1.10.2024 wiedergewählt. Fulda blickt voraus: „Wichtigstes Vorhaben meiner zweiten Amtszeit bleibt der dringend erforderliche Neubau der HfMDK. Ich fordere von der neuen Landesregierung Entscheidungen.“
VISIONEN JUNGER DESIGNER*INNEN
›› bis 5.1.2025 im Museum Angewandte Kunst, mak-frankfurt.com, germandesigngraduates.com
Windenergie im urbanen Raum? Medizinische Lösungen im 3D-Druck? Robotergestütztes Handwerk? Geht nicht! Oder vielleicht doch? Die Ausstellung „Dare to Design“ der Stiftung Rat für Formge-
bung im MAK zeigt innovative Positionen und Visionen junger Produkt- und Industriedesigner*innen. Im Fokus stehen 45 Arbeiten mit Potenzial für gesellschaftlichen Wandel und zukunftsweisende Gestaltung, die sich im Spannungsfeld von Kultur, Gesellschaft, Forschung, Technologie und Nachhaltigkeit bewegen. MAK-Direktor Prof. Matthias Wagner K sagt: „Bekanntlich trägt Frankfurt RheinMain im Jahr 2026 den internationalen Titel World Design Capital. Die Ausstellung ist eine großartige Einstimmung. Interessant wird es da, wo es um Visionen geht. Die alten Träume waren gut, aber die neuen Träume sind besser, weil gerechter, rücksichtsvoller, diverser, toleranter, demokratischer.“
Hohe Auszeichnung für Peter Haase vom Frankfurter Senckenberg-Forschungsinstitut. Der Gewässerökologe wurde als „International Champion“ von der Frontiers Research Foundation mit dem Frontiers Planet Prize ausgezeichnet und erhielt eine Million Euro Schweizer Franken Preisgeld. Haase untersucht mit seinem Team die biologische Vielfalt an Bächen und Flüssen in ganz Europa. Die Ergebnisse können dabei helfen, dass sich die Süßwasser-Biodiversität erholt. Senckenberg-Generaldirektor Klement Tockner kommentierte: „Hunderte von Forschenden, zwanzig nationale Wissenschaftsakademien sowie 475 führende Universitäten und Forschungsinstitute haben sich bislang um diesen Preis beworben – wir sind daher unglaublich stolz auf den Erfolg von Peter Haase.“
NACHHALTIGER PAKETTRANSPORT
Gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) und Amazon hat die Frankfurt University of Applied Sciences (UAS) ein Forschungsprojekt zum nachhaltigen Pakettransport durchgeführt. Bei „LastMileTram“ ging es um die Frage, welchen Beitrag die Straßenbahn in einer Großstadt wie Frankfurt am Main im Rahmen einer nachhaltigeren und lokal CO2-freien Paketzustellung in Kombination mit E-Fahrzeugen leisten kann? Im Zuge eines einmonatigen Testlaufs im Realbetrieb beförderte eine ausschließlich zum Pakettransport genutzte Straßenbahn Päckchen und Pakete vom Stadtrand in die Frankfurter Innenstadt. Noch besser: Zur Straßenbahn wurden die Pakete mit E-Transportern gebracht, nach der Straßenbahn dann mit elektrisch betriebenen Lastenrädern an die Haustüren der Kundinnen und Kunden geliefert.
ERINNERUNGSKULTUR AUF DEM CAMPUS WESTEND
Am 11. Mai 1972 verübte die linksextremistische Rote Armee Fraktion (RAF) einen Anschlag auf das damalige Hauptquartier der US Army, dem heutigen Campus Westend. Dabei kam Oberstleutnant Paul A. Bloomquist ums Leben, 13 weitere Menschen wurden verletzt. An dieses historische Ereignis erinnert nun eine Gedenktafel am Casino-Gebäude. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig kommentierte: „Wer als politischer Feind ausgemacht wurde, galt der RAF ohne Ansehen der Person als legitimes Ziel tödlicher Gewalt. Mit der Gedenktafel benennen wir die Opfer der Tat konkret und brechen diese Logik der Entmenschlichung.“ Ulrich Schielein, Vizepräsident der Goethe-Uni, ergänzte: „Uns als Universität ist wichtig, dass alle Schichten der Erinnerung am Campus Westend sichtbar sind, auch an den Terror der 70er Jahre. Wir an der Goethe-Universität leben den Gegenentwurf zur RAFDenkweise, die Gewalt im Namen einer höheren Moral legitimiert: Wir lehren und lernen tagtäglich, unterschiedliche Sichtweisen und Dispute im Diskurs und mittels wissenschaftlicher Methoden gewaltfrei zu lösen.“
Eingang: Cityhaus 1 Friedrich-Ebert-Anlage kunststiftungdzbank.de
Öffnungszeiten: Di. bis Sa. 11 – 19 Uhr Eintritt frei
Kompass
11. November 2024
19:00 Uhr, Goethe-Universität Frankfurt
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.ghst.de/neuroforum-2024
„Ohne Dings kein Bums – kein Seitensprung ohne Präservativ“ steht auf dem Poster, das im Flur des zweiten Stocks des Gesundheitsamts hängt. Dort, wo Rüdiger Panhorst rund um das Thema STI – Sexually Transmitted Infections, also sexuell übertragbare Infektionen – berät. Das Poster, eine Präventionskampagne aus der Schweiz, stammt aus dem Jahr 1998. „Ohne Dings kein Bums“ ist nach wie vor aktuell. Weil: Auch 2024 kann man sich bei ungeschütztem Sex zum Beispiel mit Humanen Papillomaviren (HPV), Chlamydien, Syphilis, Hepatitis B, Gonorrhö und HIV anstecken. Den besten Schutz bieten nach wie vor Kondome. Aber was, wenn es im Eifer doch zum Bums ohne Dings kam? Wenn das Kondom gerissen ist oder man aus irgendeinem anderen Grund einfach keins benutzt hat und man befürchtet, sich eine dieser Erkrankungen eingefangen zu haben? „Dann sollte man zu seinem Arzt oder seiner Ärztin gehen und sich untersuchen lassen“, rät Rüdiger Panhorst. Man kann sich aber auch an Rüdiger Panhorst wenden: In der HIV/STI-Beratung des Gesundheitsamts Frankfurt berät der Sozialarbeiter mit seinen Kolleginnen häufig auch Jugendliche und junge Erwachsene. Man kann sich dort auch vertraulich und anonym auf sexuell übertragbare Infektionen testen lassen. „Das Thema ist ja meistens mit einer gewissen Peinlichkeit verbunden, sodass es einfacher ist, sich anonym Beratung zu holen“, weiß Panhorst aus seinen Gesprächen. „Manchmal gilt es erst einmal herauszubekommen, was die Person, die sich an uns wendet, wirklich wissen will.“ Geht es nur um einen Test oder versteckt sich hinter der Eingangsfrage vielleicht eine Angst oder ein Problem mit dem Partner/ der Partnerin? Möchte sie etwas loswerden, das sie belastet? Panhorst hört zu und berät mit Fingerspitzengefühl. „Wenn beispielsweise eine junge Frau vor mir sitzt, deren Partner kein Kondom benutzen will, hilft es ihr wenig, wenn ich sage: ‚Du musst darauf bestehen‘“, erklärt der Sozialarbeiter. Viel hilfreicher sei es, Fragen zu stellen: Muss ich machen, was mein Partner will? Und warum will der Partner kein Kondom benutzen? Hat er vielleicht Angst, keine Erektion zu bekommen?
Die Themen, mit denen die Ratsuchenden zu Panhorst und seinen Kolleginnen kommen, können weit über das Thema STI hinausgehen. „Oftmals geht es um Krankheitsängste“, sagt Panhorst. Sie wollen wissen, ob sie sich testen lassen sollten, weil sie nach dem Feiern einen Filmriss hatten.
Ob vergessenes Kondom oder Fragen zu sexuell übertragbaren
Infektionen: Rüdiger Panhorst aus der HIV/STI-Beratung des Gesundheitsamts hat ein offenes Ohr für Fragen und Sorgen.
Oder ob sie sich angesteckt haben könnten, weil sie in der S-Bahn angespuckt wurden. Manche waren schon in einer Arztpraxis, haben aber nicht richtig verstanden, was ihnen dort erklärt wurde. Andere scheuen sich, überhaupt zum Arzt/zur Ärztin zu gehen, weil sie über die private Krankenversicherung der Eltern versichert sind und fürchten, dass die Rechnung für einen kostenpflichtigen Test bei den Eltern zu Fragen führen könnte. Für alle diese Fragen und Sorgen und auch für Themen wie sexuelle Orientierung, sexuelle Vielfalt oder Geschlechtsidentität haben Rüdiger Panhorst und das STI-Team ein offenes Ohr. Seit 2005 arbeitet der Sozialarbeiter im Gesundheitsamt, hat in der Anonymen AIDS-Beratungsstelle angefangen und kümmert sich seit über sieben Jahren auch speziell um den Bedarf von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Panhorst ist zudem Teil des Teams, das einmal im Jahr zu „Alles fit?!“, den Frankfurter Jugendgesundheitstagen im Gesundheitsamt einlädt, bei denen Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse ganz viel Gesundheitswissen mitnehmen können – auch über den Nutzen und die Anwendung von Kondomen. „Meine Arbeit ist so vielfältig wie die jungen Menschen, die sich an uns wenden und die Situationen, von denen sie berichten. Jede Beratung ist anders und immer wieder spannend“, sagt er. Vorläufer der heutigen Beratungsstelle für Sexuelle Gesundheit des Gesundheitsamts war die AIDS-Beratung, die das Amt Mitte der 1980er Jahre als eine der bundesweit ersten offiziellen Beratungsstellen in der Uniklinik eröffnete. „Mit der STI-Beratung leistet unser Amt auch heute noch wertvolle Beratungs- und Präventionsarbeit. Und mit dem Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene gehen wir speziell auf die Fragen und Bedürfnisse junger Menschen ein“, sagt Amtsleiter Dr. Peter Tinnemann.
Rüdiger Panhorsts Tipp für alle, die unsicher sind, sich eine STI eingefangen zu haben, oder häufig wechselnde Partnerschaften haben: „Kondome schützen. Lasst euch regelmäßig testen. Impfungen schützen gegen Hepatitis B und HPV. Und achtet auf euch selbst: Wenn man bei sich selbst Symptome einer STI feststellt, zum Beispiel eine Hautveränderung, sollte man zum Arzt gehen. Auch wenn es nur eine kleine Hautveränderung ist.“ Die gute Nachricht ist, dass nahezu alle STIErkrankungen heilbar sind. „Und je früher man sie erkennt, desto besser können sie behandelt werden“, sagt Panhorst.
Wie kann eine Hochschule klimaneutral werden? Was treibt Studierende beim Thema
Nachhaltigkeit um? Ein Gespräch mit dem Green Office der HfMDK über wenig Zeit, dicke Forderungskataloge, Kleidertauschpartys und nachhaltige Konzerte.
„Licht bitte!“
„Ist da jemand?“
„Wir sind gespannt. Was haben wir da bloß angerichtet?“
Wer die Webseite des Green Office der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) besucht, wird mit einem Video begrüßt. Es zeigt Szenen aus studentischen Konzerten. Geige, Gesang, verschiedene Ensembles. Musik, Applaus, nachdenkliche Töne. Eine Sprecherinnenstimme aus dem Off macht auf den Earth Overshoot Day aufmerksam. Dieser Tag markiert den Zeitpunkt, an dem Deutschland die Menge an natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die unser Planet innerhalb eines Jahres erneuern kann. 2023 fiel der deutsche Overshoot Day auf den 4. Mai, 2024 auf den 2. Mai. Ab diesem Tag lebt Deutschland also auf die Kosten anderer. Dann blickt das Video nach vorn:
„Wir haben es in unseren Händen.“ „Gemeinsam können wir viel erreichen.“ „Wir schaffen Aufmerksamkeit. Wir beziehen Stellung.“
Der Clip ist ein gelungener Einstieg ins Thema Nachhaltigkeit an einer Kunsthochschule aus der Sicht von Studierenden. Seit 2020 arbeitet das Green Office als unabhängige Initiative daran, Nachhaltigkeit im Hochschulalltag zu verankern.
Wir treffen Britta Hellmann, die bereits seit einigen Jahren Mitglied im Green Office ist und Lehramt für Musik am Gymnasium studiert. Sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben in den vergangenen Jahren schon einige Meilensteine gesetzt. Einer der wichtigsten aus ihrer Sicht ist der im Jahr 2023 formulierte und an alle Hochschulmitglieder verschickte Forderungskatalog. Acht Seiten, dicht bedruckt mit 46 Forderungen, von der verpflichtenden Aufnahme eines Tagesordnungspunkts „Green Office“ in alle Senatssitzungen bis hin zur Entsiegelung des Hofs der Hochschule. „Man muss viel fordern, denn es geht nicht alles durch“, ordnet die 26-Jährige ein. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Green Office der Goethe-Uni wurden zudem Forderungen gegenüber dem Studierendenwerk formuliert. Diese reichen von der Ausrichtung an höchsten sozial-ökologischen Kriterien bei notwendigen Neuanschaffungen bis hin zur Erweiterung der Psychosozialberatung um den Bereich Klimaangst, Zukunftsangst und Umgang mit gesellschaftlichen Krisen. Die aktuell rund zehn Mitglieder des Green Office treffen sich immer donnerstags (18-19 Uhr, Gervinusstraße 15), diskutieren die anstehenden Aufgaben und sind in Arbeitsgruppen zu Themen wie Öffentlichkeitsarbeit, Kleidertauschpartys oder Greentalks organisiert. Bei diesem Format werden externe Wissenschaftler*innen oder Künstler*innen eingeladen. Im vergangenen Semester war zum Beispiel der Komponist Gregor Mayrhofer zu Gast. Dabei stellte er das Werk „Recycling Concerto“ vor und referierte zu der Frage, wie sich Umweltschutz und Musik gegenseitig beeinflussen. Auch die Initiative „Orchester des Wandels“ präsentierte sich schon bei einem Greentalk. Die Mitglieder möchten für den Klima-, Natur- und Artenschutz aktiv werden und sich in außergewöhnlichen
Einige Mitglieder des Green Office-Teams mit Britta Hellmann (2.v.r.)
Konzertformaten mit der Klimakrise auseinandersetzen. Auch das in Frankfurt beheimatete hr Sinfonieorchester ist seit 2023 Mitglied. Vorstandsmitglied Ulrich Franck sagt: „Wichtiger noch als das sparsame Heizen in den Stimmzimmern oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen haben wir das Touring ausgemacht. In diesem Bereich können wir die besten Effekte erzielen, wenn wir beispielsweise größtenteils mit dem Zug zu einem Auftrittsort fahren, statt zu fliegen – auch wenn der Ort, sehr weit entfernt ist.“ Solche Formate, bei denen sich Musiker dem Diskurs in der Hochschule stellen oder externe Wissenschaftler eingeladen werden, werden gut angenommen. „Wenn wir später Konzerte geben oder Theaterstücke aufführen, haben wir eine gesellschaftliche Verantwortung. Dieser Aspekt fehlt hier oft in der Lehre. Deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe, die Wissenschaft in die Hochschule zu bringen. Die Forschung ist noch am Anfang, was Musik und Nachhaltigkeit betrifft“, so Hellmann. Sie weist zudem darauf hin, dass es nicht nur um ökologische Nachhaltigkeit geht, sondern auch um Themen wie Arbeitsbelastung, Integration oder Partizipation. Ein jährliches Highlight des Green Office ist zudem die Earth Night, bei der die Öffentlichkeit zum Klimawandelkonzert eingeladen wird und die in verschiedenen Räumen ein künstlerisches Programm mit wissenschaftlichen Vorträgen verbindet.
Drei schöne Sätze aus dem Nachhaltigkeitsverständnis der HfMDK Als Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sind wir eine Zukunftswerkstatt für die Gesellschaft. Unsere Studierenden gehören zu den „change agents“ der Gesellschaft von morgen.
Wir verstehen die Transformation zu einer nachhaltigen Hochschule als einen dynamischen Such-, Lern-, Abwägungs- und Gestaltungsprozess. Künstler*innen, Wissenschaftler*innen sowie Beschäftigte der Verwaltung kennen den Umgang mit oft knappen Ressourcen. Mit diesen Erfahrungen und unseren Methoden wollen wir in der Hochschullehre, -forschung und Kunstpraxis zum Diskurs über Nachhaltigkeit beitragen.
einen Fokus darauf legen, neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu gewinnen. Wenn Hellmann den Status des Green Office mit ähnlichen anderen Initiativen an anderen Hochschulen vergleicht, so zieht sie als Fazit: „Wir sind hier schon sehr weit, mit unseren Aktionen, mit unseren Forderungen. Wir sind gut in den Strukturen der Hochschule etabliert. Aber es ist trotzdem eine Kunst, an den Strukturen etwas zu verändern.“
Auch die Hochschule selbst hat Nachhaltigkeit in der Organisation verankert. Seit 2022 gibt es ein Nachhaltigkeitsreferat, das die zentrale Steuerungs- und Koordinationsstelle für die nachhaltige Transformation der Hochschule ist. Im zweiten Quartal 2024 haben das Präsidium und der Senat das Nachhaltigkeitsverständnis der HfMDK beschlossen. Es soll als Grundlage für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie dienen und dabei helfen, Nachhaltigkeit in vier Handlungsfeldern zu verankern:
›› Lehre, Forschung und Kunstpraxis
›› Transfer und Vermittlung
›› Governance
›› Hochschulbetrieb
Das Thema Nachhaltigkeit in der HfMDK zu verankern ist eine besondere Herausforderung. „Andere Hochschulen haben es leichter, da die Studien-fächer selbst viel mehr Anknüpfungspunkte haben“, sagt Hellmann. Auch der Faktor Zeit spielt eine Rolle. „Die HfMDK ist eine besondere Institution. Viele der Studierenden sind sehr mit ihrer Kunst beschäftigt. Was logisch ist, denn man muss sehr viel üben, um richtig gut zu werden“, so die 26-Jährige. Aktuell hat das Green Office knapp zehn Mitglieder und wird in diesem Semester
Als Beobachter von außen ist man gespannt, welche konkreten Um-setzungsvorhaben und vielleicht sogar Kennzahlen nun auf Basis des an vielen Stellen noch sehr abstrakt daherkommenden Nachhaltigkeitsverständnisses formuliert werden. Ein großes Ziel steht auf jeden Fall fest: Bis 2030 möchte die Hochschule klimaneutral sein.
›› hfmdk-frankfurt.de/thema/das-green-office-der-hfmdk
›› hfmdk-frankfurt.de/thema/nachhaltigkeit
Start-ups im Bertramshof, Kunst in der Druckerei Dondorf, Experimentelles bei Senckenberg: Gleich drei neue Gebäude setzen frische Impulse in der Frankfurter Hochschullandschaft.
SIm Erdgeschoss des „Frankfurt Prototype“ erwartet die Besucherinnen und Besucher ein öffentliches Wohnzimmer, für das vielfältige Nutzungen erprobt werden sollen: Theaterbühne, Kino, Ausstellungsort und Markthalle für nachhaltige, landwirtschaftliche Produkte. In den oberen Etagen zieht das „Center for Contemporary Arts Afghanistan (CCAA) aus Kabul ein. So heißt die Initiative des afghanischen Malers Rahraw Omarzad, der mit 20 seiner Studierenden in der Nähe von Frankfurt im Exil lebt.
„Die Studierenden haben mit dem experimentellen Gebäude einen Vorschlag aus ihrer Perspektive entwickelt, wie die Zukunft des Bauens und des öffentlichen Lebens in der Stadt aussehen könnte“, erläutert Dr. Niklas Maak, Initiator des Projekts und Gastprofessor der Städelschule, und sagt weiter: „,The Frankfurt Prototype‘ ist gleichzeitig eine Einladung an Menschen aus der Region Frankfurt und darüber hinaus, in diesem experimentellen Gebäude Zeit zu verbringen und zu diskutieren: In welchen Räumen wollen wir uns treffen, wie wollen wir wohnen, wie viel Platz brauchen wir wirklich, um uns wohlzufühlen – und wie können Stadt und Natur, Arbeit und Leben neu zusammengedacht werden?“
o viele gute Nachrichten über Neubauten oder -nutzungen in so kurzer Zeit gab es selten in der jüngeren Geschichte der Frankfurter Hochschullandschaft. Vor wenigen Tagen hat im Innenhof des Senckenbergmuseums das experimentelle Gebäude „The Frankfurt Prototype“ eröffnet. Entworfen wurden die drei Stockwerke von Studierenden der Städelschule und der Frankfurt University of Applied Sciences (UAS), unterstützt von Ingenieur*innen, Architekt*innen sowie Forschenden von Senckenberg. Um den CO2-Verbrauch so klein wie möglich zu halten, wurde aus wiederverwendetem Stahl und gebrauchtem Holz gebaut. Denn im Fokus des auf drei Monate angelegten Projekts steht die Frage, wie neues urbanes Bauen aussehen kann, das den sozialen Zusammenhalt fördert, bezahlbar und nachhaltig ist.
Ebenfalls seit Anfang Oktober beginnt die Frankfurt School of Finance & Management, den Bertramshof zu bespielen. Die Hochschule hat das historisch bedeutsame Areal für fünf Jahre vom Hessischen Rundfunk angemietet. Die Gebäude sind vor allem als Lernflächen und als Ort für studentische Initiativen vorgesehen. Darüber hinaus wird Futury hier eine Co-Working-Fläche einrichten. Futury ist das größte Ökosystem für Startups und Sustainable Entrepreneurship in der Metropolregion Frankfurt Rhein Main in Branchen wie Verpackungen, Nahrungsmittel oder Cyber Security. Die Frankfurt School hat Futury im Januar 2024 übernommen, um ihre Attraktivität für Gründerinnen und Gründer zu steigern.
Prof. Dr. Nils Stieglitz, Präsident und Geschäftsführer der Frankfurt School, freut sich über die Möglichkeit zu wachsen: „Die Frankfurt School lebt von Austausch und Gemeinschaft. Auf dem Bertramshof schaffen wir genau dafür mehr Platz. Hier können unsere Studierenden gemeinsam lernen oder außerhalb der Vorlesungen zusammen Zeit verbringen.“ Mit dieser innovativen Nutzung fügt die Frankfurt School der langen Historie des Bertramshof eine interessante Facette hinzu. Die Geschichte reicht zurück bis ins 14. Jahrhundert, als das Areal Knoblauchshof hieß, ehe der Name Kühhornshof als Vorläufer des Bertramshofs geprägt wurde.
Den Auftakt der Reihe der guten Nachrichten machte die Schirn Kunsthalle. Sie gab im Sommer bekannt, während der Sanierung ihres Stammhaus die Dondorf-Druckerei in Bockenheim zu nutzen. Mit dieser äußerst attraktiven Zwischennutzung sind die Pläne für einen möglichen Abriss des beeindruckenden Backsteingebäudes vom Tisch. Wegen einer umfassenden Fassadensanierung und energetischer Ertüchtigung muss die Schirn Kunsthalle voraussichtlich ab Mai 2025 bis Frühjahr 2027 ihr Stammhaus am Römerberg verlassen. Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, sagt zu dieser überraschenden Variante: „Es erfüllt mich mit großer Freude, dass wir eine Lösung für die historische Dondorf-Druckerei präsentieren können. Gemeinsam haben wir nicht nur den Erhalt des Bauwerks gesichert, sondern auch einen außergewöhnlichen Interimsstandort für die Schirn Kunsthalle Frankfurt geschaffen. Ich bin mir sicher, dass die Schirn Kunsthalle Frankfurt die Dondorf-Druckerei zu einem pulsierenden Ort der Kunst entwickeln.“ Für Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen der Stadt Frankfurt, ist die Nutzung durch die Schirn ein Schritt in Richtung Kulturcampus: „Der Kulturcampus ist für mich nicht nur eine Zukunftsvision, sondern ein Ort, dessen Potenziale wir bereits heute nutzen können und wollen. Die Aktivierung der Dondorf-Druckerei durch die Schirn Kunsthalle Frankfurt ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Sie zeigt beispielhaft, dass eine behutsame Stadterneuerung im Zusammenspiel von öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren auf dem Campus eine enorme Strahlkraft entfalten kann. Daran möchte ich bei den weiteren Projekten wie dem Studierendenhaus oder der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst gemeinsam mit dem Zentrum der Künste gerne anknüpfen.“
egelmäßig lädt das DSW Studierende aus Fächern wie Grafikdesign, Kommunikationsdesign oder Virtuelle Kommunikation dazu ein, bei einem Plakatwettbewerb ein hochschulpolitisches Thema zu durchdringen, pointierte Sichtweisen zu entwickeln und diese kreativ zu Papier zu ringen. „Raus aus dem Krisenmodus!“ lautete das Thema der 38. Auflage. Gefördert wird der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Plakatwettbewerb traditionell vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Mit 939 Plakaten von 518 Studierenden aus 45 Hochschulen lag die Teilnahmequote so hoch wie noch nie. Michael Postert, der dem Ausschuss Kultur des Deutschen Studierendenwerks vorsitzt, kommentierte: „Zwischen der Bewältigung der multiplen Krisen der jüngsten Vergangenheit und dem Studienalltag suchen viele Studierende ihre Balance. Die kreative Gestaltung und die klare Botschaft der Plakate haben mich nachdenklich gestimmt. Sie spiegeln nicht nur die individuellen Erfahrungen der Studierenden wider, sondern auch den kollektiven Wunsch nach Unterstützung und Resilienz. Sie erinnern uns daran, dass wir in herausfordernden Zeiten stets nach Lösungen suchen sollten.“
Ein Mitglied der Fachjury ist die Mainzerin Charlotte Schröder. Die emeritierte Professorin für Konzeptionelles Gestalten/Werbung beschreibt die Herausforderung wie folgt: „Auf das Thema Krise eine Antwort zu geben, ist nicht gerade einfach. Es soll nichts geschönt oder klein geredet werden, weil sonst die Botschaft nicht ernst genommen werden kann. Erfreulicherweise haben viele der Studierenden einen Weg gefunden, die Betrachter zum Nachdenken zu bringen. Meistens über das Thema, manchmal auch, indem die Betrachterin oder der Betrachter angeregt wird sich zu fragen, was dieses Plakat wohl zu bedeuten hat.“ Schröder und ihre Kolleg*innen aus der Fachjury wählten die Arbeit „Sonnenaufgang“ von Konstantin Wagner auf Platz 1. Mit dem prägnanten Zitat „Kurz bevor die Sonne aufgeht, ist die Nacht am dunkelsten“ möchte der Student der Universität der Künste Berlin darauf hinweisen, dass viele existenzielle Fragen unserer Zeit – Klima, Krieg, Rechtsruck, Bildungsnot – Entscheidungen erfordern. Wagner erläutert: „Diese Entscheidungen erfordern Weitblick, Umsicht, rufen mitunter Konflikte hervor und stoßen auf Widerstand. Mein Plakat soll den Moment der Entscheidung darstellen, den Übergang in die Veränderung.“ Mit Felix Blum zählt auch ein Teilnehmer aus der UniFRIZZ-Region zu den Preisträgern. Der Student der Hochschule Mainz überzeugte die Jury mit dem Plakat „Exit“, das er wie folgt kommentiert: „Tag für Tag sehen wir uns mit neuen Krisen, sei es groß oder klein, konfrontiert. Es ist nur natürlich, dass der Wunsch aufkommt, dem Ganzen zu entfliehen. Genau hier setzt meine Arbeit an. Durch meine Illustration möchte ich das Gefühl vermitteln, der täglichen Flut von Krisen entkommen zu wollen, die uns umgibt.“
›› dsw-plakatwettbewerb.de
Ein Klassiker: Bereits zum 38. Mal führte das Deutsche Studierendenwerk (DSW) seinen Plakatwettbewerb durch. Das Thema: Raus aus dem Krisenmodus!
Die Ergebnisse: Beeindruckend.
Gemeinsam mit 27 weiteren Plakaten gehen die Arbeiten von Wagner und Blum ab dem Wintersemester auf eine Wanderausstellung, die in den kommenden eineinhalb Jahren in rund 16 Studierendenwerken in Deutschland Station machen wird. Dabei sind auch zwei Arbeiten der Hochschule Darmstadt dabei (siehe Bildergalerie auf dieser Doppelseite). Ob eine der Hochschulen des UniFRIZZ-Gebiets Teil der Ausstellung sein werden, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Für die Termine am besten die Webseite checken. Was hingegen schon feststeht, ist das Thema des 39. Plakatwettbewerbs: Wie sieht der ideale Campus der Zukunft aus?
Felix Blum, Hochschule Mainz: „Durch meine Illustration möchte ich das Gefühl vermitteln, der täglichen Flut von Krisen entkommen zu wollen, die uns umgibt.“
Flavia Navarro, Hochschule Darmstadt: „Ich verwende Türen als visuelle Metapher. Jede Tür zeigt Herausforderungen wie Krieg, Pandemie, Inflation und Klimawandel, mit einer Tür, auf der „Exit“ steht, als Symbol für die Hoffnung, diese Widrigkeiten zu überwinden.“
Konstantin Wagner, Universität der freien Künste Berlin: „Mein Plakat soll den Moment der Entscheidung darstellen, den Übergang in die Veränderung.“
Neel Dede, Hochschule Darmstadt: „Mit meinem Plakat möchte ich die Überlastung an Krisen und die Dringlichkeit, aus diesem Zustand auszubrechen, veranschaulichen.“
Das Frankfurter Performing Art Festival „Implantieren“ präsentiert Lernprozesse als Kunst und erprobt, wie die Idee eines Kulturcampus auf dem ehemaligen Campus Bockenheim mit Leben gefüllt werden kann.
›› 2024.implantieren-festival.de
Implantieren 24 ist die sechste Ausgabe des Performance Festivals und wird ausgerichtet von ID_Frankfurt (Independent Dance and Performance e.V.) in Zusammenarbeit mit dem Netzwerkverbund Festival Friends. Seit September erforschen die insgesamt 13 Projekte, was aus dem Erbe und den Überresten, die die Universität hinterlässt, Neues wachsen kann. Wie kann man angesichts aktueller Katastrophen gesellschaftliches Lernen neu erlernen? Und wie können wir heute von der Kaputtheit lernen? Die Besucher*innen sind eingeladen, ein Teil von Lernprozessen zu werden, die die Projekte über den Zeitraum von drei Monaten in Gang setzen. An den sogenannten „Versammlungswochenenden“ (25.-27.10., 29.11.-1.12.) gibt es jeweils ein verdichtetes Programm aus Workshops, Gesprächen, Filmvorführungen, Performances und Partys, wie zum Beispiel die Halloween-Party-Performance „Monsterhearts“ am 25.10. (18-22 Uhr) im KoZ/Studierendenhaus. Dabei soll ein mutiger Raum geschaffen werden, in dem Normativität und Virtuosität abgelehnt werden und Menschen mit Behinderungen und andere Festivalbesucher mit den Mitteln der Performance-Kunst in einen Dialog treten. Im Anschluss geht es dann bis um 6 Uhr morgens weiter mit FLINTA* Revenge Party mit einem irren Mix aus Booty Bounce Sounds, Clubsounds und Bass.
Nicht nur auf dem Campus Bockenheim in Frankfurt, sondern auch in Offenbach und Neu-Isenburg findet ein reichhaltiges und diverses Programm statt. Von einer Performance, die mit dem Publikum in Auseinandersetzung mit kurdischer Frauenwissenschaft entsteht, zu Therapiestunden mit Geld. Von einem Spiel, das eine Welt ohne Müll imaginiert, zu Teenagern, die auf dem Festival abhängen, um ein Social Media Spiel zu entwickeln. Die Projekte verstehen Lernprozesse als Kunst und Kunst als Miteinander-Lernen. Dabei wird Kooperation und Vernetzung groß geschrieben, wie die Liste der Partner zeigt. Sie reicht von der Lebenshilfe Frankfurt e.V. und dem Offenen Haus der Kulturen über SCAPE° Offenbach, das Jugendzentrum Kiss 41, das Cafe Hemd-hoch Neu-Isenburg bis hin zum Jineolojî-Zentrum Europa und der Hessischen Theaterakademie. Tipp: Nehmt euch Zeit für die ProgrammRecherche auf der Webseite.
Implantieren ist auf Freiraum für experimentelle Kunst in Frankfurt angewiesen. Weil große Flächen ungenutzt sind, „implantiert” sich das Festival nach 2022/23 nun schon zum zweiten Mal in den Campus Bockenheim. Das Vorhaben, mit dem Programm einer „Universität in Ruinen” Teile des Leerstandes zu nutzen, konnte leider nicht verwirklicht werden, weil es keine politische
Einigung über die Nutzung der Leerstände gab. Mit dem experimentellen soziokulturellen Programm fragt das Festival nun, was mit den baulichen physischen Überresten der Uni passieren soll, und was für ein „Kulturcampus” auf dem Gelände entstehen soll. Bei der Eröffnungspressekonferenz erläuterten die Initiatoren: „Mit dem breiten Programm, das Allianzen in die unterschiedlichsten Bereiche der Gesellschaft schlägt, fragen wir uns als ein freie Szene Festival also nicht nur, wie wollen wir als Gesellschaft lernen, sondern auch: Wie kann das ein Kulturcampus werden, der auch freie Kunst einschließt, und Institutionen, die hier nicht angesiedelt werden, sondern auch solche, die aus dem Engagement der Bevölkerung wachsen? Wie kann man als Gesellschaft Raum zum Experimentieren und Lernen haben?“
Gefördert wird das Festival u.a. durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur,
Silent Acts : Spaziergänge mit ausschließlich nonverbaler Kommunikation
Wie es zum Aufstieg von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump kam, erzählt The Apprentice – The Trump Story (17.10.). Action und Lovestory in einem bietet Weekend In Taipei (17.10.). Der neue Film von Pedro Almodóvar, The Room Next Door (24.10.), ist emotional harte Kost mit Julianne Moore und Tilda Swinton. Zum letzten Mal spielt Tom Hardy den Titelheld in Venom 3: The Last Dance (24.10.). Wer sich an Halloween gruseln will, sollte den Film Terrifier 3 (31.10.) einplanen.
Den Auftakt macht einer der GANZ GANZ großen Künstler: Am 17./18.10. kommt Bob Dylan in die Jahrhunderthalle. Laut dem US-Nachrichtenmagazin Newsweek ist er „für die Popmusik das Gleiche wie Einstein für die Physik“, erhielt als bisher einziger Musiker den Literaturnobelpreis und geht auch bei der „Rough and Rowdy Ways“-Tour ungewöhnliche wie sympathische Wege: Seine Shows sind handyfrei! Frei von Strom kommt Christian Stürmer : Unplugged im Zoom am 18.10. Auch die Mighty Oaks probieren es am 19.10. im Staatstheater Darmstadt akustisch, während Max Mutzke sein 20-jähriges Bühnenjubiläum in der Centralstation am 20.10. mit großer Kapelle feiert. Am gleichen Tag beehrt Gitarren-Virtuose Pat Metheny die JAZZNights in der Alten Oper. Lindsey Stirling kommt am 22.10. in die Festhalle. Für die Crash Test Dummies , die den 30. Geburtstag ihres Albums „God shuffled his feet“ betouren, müsst ihr am 23.10. nach Würzburg in die Posthalle reisen. Es folgen die Leoniden am 24.10. in der Batschkapp, GavinDeGraw am 25.10. im Zoom, wo ihn Team Scheiße am 26.10 ablöst. Am 27.10. müsst ihr euch entscheiden zwi-
schen Gitarren-Virtuosin Sophie Chassée in der Brotfabrik und dem bluesig-bärbeißigen Seasick Steve in der Batschkapp. Die Great Lake Swimmers spielen am 29.10. in der Brotfabrik. Am gleichen Tag präsentiert FRIZZ Cécile McLorin Salvant bei den JAZZnights in der Alten Oper. Den Monat beschließen Sepultura , die nach 40 Jahren in der Offenbacher Stadthalle am 31.10. „Farewell“ sagen.
Das Schauspiel Frankfurt eröffnet seine Spielzeit mit zwei Klassikern: Faust 1 & 2 ist ein rasanter Höllentrip in einer Geisterbahn und stellt aktuelle Bezüge wie Ausbeutung und Zerstörung von Mensch und Natur her (27.10., 30.10.). Szenen einer Ehe des schwedischen Filmemachers Ingmar Bergman spürt wiederum dem Verständnis von Liebe im 21. Jahrhundert nach. Unvereinbare Bedürfnisse nach Nähe und Distanz lassen alltägliche Situationen eskalieren, sodass Unterdrückungsmechanismen sichtbar werden (24.10.). Frei:GeTanzt mit Tony Rizzi wird sich im Gallus-Theater am 24., 25., 26.10. Forsythe This ist eine Neuinszenierung des Werks „Why Wait“, das mit einer Mischung aus Geschichten und Tanz die berühmte Ballettkompagnie um W. Forsythe zum Leben erweckt. Dem Novemberpogrom 1938 gedenkt Musikkabarettist Jo van Nelsen am 27.10. im Neues Theater Höchst und dreht immer wieder am Koffergrammophon. In: Ich küsse Ihre Hand, Madame! – Jüdische Künstler auf Schellackplatten liest er Texte von Stefan Zweig und lässt Stimmen aus dem Frankfurter Musikleben der 20er und 30er Jahre erklingen.
Die Schau Ikona. Heilige Frauen im Museum Angewandte Kunst widmet sich den heiligen Frauen, Protagonistinnen der Reli-
gionsgeschichte, Herrscherinnen, Helferinnen, Heilerinnen und Gestalterinnen eigener Lebensräume. Und zeigt die Vielfalt ihrer historischen Funktionen, erkämpften Handlungsspielräume und sozialen Bedeutungen (18.10.2024-19.1.2025). Der Frankfurter Künstler Bernd Pfarr zählt zum engeren Umkreis der „Neuen Frankfurter Schule“. Die Ausstellung Knochenzart. Bilder von Tieren und Engeln konzentriert sich auf die tierischen Aspekte seiner komischen Kunst (bis 19.1.2025)
September 5 (7.11.) thematisiert die mediale Berichterstattung um den Anschlag bei den Olympischen Spielen 1972 in München durch palästinensische Terroristen, die elf Mitglieder des israelischen Olympiateams ermordeten. Der zweite Teil des Westernepos Horizon , bei dem Kevin Costner Drehbuch, Regie und Hauptrolle übernahm, erobert die Leinwand am 7.11. Das Biopic Die Witwe Clicquot (7.11.) erzählt die Geschichte hinter der Chefin des bekannten Wein- und Champagnerunternehmens, die eine der reichsten Frauen ihrer Zeit wurde. 24 Jahre mussten Fans auf die Fortsetzung des Sandalenepos Gladiator II (14.11.) warten, in dem sich Paul Mescal und Pedro Pascal bekriegen. Ein Netz aus Intrigen und die Papstwahl beschäftigen einen von Ralph Fiennes gespielten Kardinal in Konklave (21.11.). Das queere Dramamusical Emilia Perez (21.11.) zeigt eine Anwältin (Zoe Saldana), die einem Kartellboss dabei hilft, eine Frau zu werden. Disney-Fans kommen in 2024 noch mal mit Vaiana 2 (28.11.) auf ihre Kosten.
Los geht es mit Glasperlenspiel am 1.11. in der Stadthalle Oberursel. Tags darauf lädt Jack Botts mit Gitarre und folkigem Indie-Pop in den Ponyhof Club. Zeitgleiches Kleinod mit Hard Rock aus Indien in einer im UniFRIZZ ganz selten genannten Location: Girish and the Chronicles im Burghof Hühnerstall in Nieder-Ursel in den Feldern im Frankfurter Nordwesten. Am 4.11. gibt es dann tanzbaren Synthie-Pop von Nicola Rost und der Frage „Merkst Du schon was?“ in der Brotfabrik. Zeitgleich könntet ihr euch aber auch für die Indie-Legende Fink aufmachen in die Alte Feuerwache nach Mannheim. Oder ihr bleibt doch in Frankfurt für eine mindestens ebenso große Legende: Mireille Mathieu sagt erneut Adieu in der Alten Oper. Geht immer: Akustische Schmunzler von den Monsters of Liedermaching am 7.11. im KUZ in Mainz. Zeitgleich rocken Kapelle Petra im Schlachthof zu Wiesbaden. Mal freigeistige Comedienne, mal sehnsüchtig Liebende, mal kindliche Lebensfreudeversprüherin: Magdalena Ganter am 8.11. in der Brotfabrik. Die PunkLegenden der UK Subs mit dem mehr als 80 Jahre alten Frontmann Charlie Harper kommen am 9.11. in Das Bett. IndieGuru und Ex-Lemonheads-Frontmann Evan Dando lässt sich mal wieder blicken, am 11.11. in Das Bett. Feinsten A-CappellaPop gibt es bei Maybebop am 14.11. im Frankfurter Hof in Mainz. New Model Army sind nicht kleinzukriegen, zu bestaunen am 15.11. in der halle02 in Heidelberg. Tags darauf zerlegt Blues-Rock-Ikone Beth Hart die Mannheimer SAP-Arena. Faszinierende Stimme mit zwei Akustik-Gitarren und einer portugiesischen Mischung aus Jazz, Pop und R&B: Maro im ZOOM am 18.11. Ganz klassischen Deutsch-Pop liefert hingegen Ben Zucker am 20.11. in der Jahrhunderthalle. In der gleichen Halle
feiern tags darauf Dream Theater ihren 40. Bombast-Hardrock-Geburtstag. Am 22.11. performen While She Sleeps ihren Metalcore in der Batschkapp, parallel feiern die Punkrock-Legenden Hot Water Music 30. Geburtstag im Schlachthof. Das „Imaginary Chaos“ von Ryan Sheridan könnt ihr am 26.11. im Colos-Saal Aschaffenburg begutachten. Götz Alsmann bringt am 27.11. „The Beatles in Latin“ in die Gießener Kongresshalle. Am 28.11. feiern dann Selig 30-jähriges Jubiläum in der Centralstation.
T. Walsers Komödie Kängurus am Pool wirft am 22., 23., 29./30.11. im Kellertheater ihren „RöntgenBlick“ auf eine Hausgemeinschaft, die gar nicht zusammenpasst. Mit bösem Humor werden Lebensentwürfe der einzelnen Figuren hinterfragt, die sich eigentlich nur wünschen, dass sich in ihrem Leben nichts ändert. Das Performance-Kollektiv She She Pop räumt in Bullshit radikal auf mit dem Verständnis des Menschen von seiner Omnipotenz. Der Homo Sapiens ist sich mittlerweile durch die Klimakatastrophe selbst zur größten Bedrohung geworden. Laut der Crew, die am 23. und 24.11. im Mousonturm gastiert, hilft dagegen nur, für den eigenen Bullshit Verantwortung zu übernehmen. Am 2.11. findet im Saalbau Bornheim mit dem Best of Poetry Slam der größte Poet*innenwettbewerb Hessens statt. Ob das Leben ein Schachspiel ist und wer am Ende gewinnt, darum geht es in Boris & Helen! Ein Tag im Irrenhaus auf der Interkulturellen Bühne. Unerfüllte Sehnsüchte zwischen Paaren kommen darin ebenso vor, wie die Erkenntnis, dass es normale Menschen gar nicht gibt (2.11.).
Monumentale Felsbildkopien, historische Expeditions-Fotografien, ethnografische Objekte und zeitgenössische Arbeiten indigener Künstler:innen sind in der Schau Country bin pull’e im Museum Weltkulturen zu sehen. Das Museum blickt gemeinsam mit indigenen Gemeinschaften auf die Frankfurter Frobenius-Expedition in das Kimberley Gebiet Nordwestaustraliens im Jahre 1938 zurück und fragt: Welches Potential haben ethnografische und historische Sammlungen für indigene Communities, Museen und das postkoloniale Miteinander? (1.11.202431.8.2025). „No one here gets out alive“ – gemeint ist das Leben. Im Angesicht des Todes. Blicke auf das Lebensende im Jüdischen Museum ist die erste kulturgeschichtliche Ausstellung über jüdische Praktiken und Vorstellungen rund um Sterben, Tod und Trauer. Die Schau präsentiert rituelle Gegenstände, Audiound Videoinstallationen und künstlerische Arbeiten (1.11.2024-6.7.2025). Spannende Hochhausprojekte, die sich hervorheben in zukunftsweisender Gestaltung, Funktionalität, innovativer Bautechnik oder Nachhaltigkeit werden beim Internationalen Hochhaus Preis 2024/25 ausgezeichnet. Die Schau Best High Rises präsentiert die Arbeiten der Preisträger:innen und Nominierten im Deutschen Architekturmuseum (14.11.2024-12.1.2025).
Sinnkrise, Drogensucht, Rückkehr in die Heimat und Kindheitserinnerungen beschäftigen die von Saoirse Ronan gespielte Protagonistin von The Outrun (5.12.). Die Fantasy-Animation Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim (12.12.) spielt
183 Jahre vor den Ereignissen von „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“. Brutale Action, ein Vater-Sohn-Konflikt und ein Marvelheld: Das sind die Zutaten von Kraven The Hunter (12.12.). Das Fantasymusical Wicked (12.12.) spielt im Universum des Zauberers von Oz und zeigt die Freundschaft zweier sehr unterschiedlicher Hexen. Der Thriller Rich Flu (12.12.) dreht sich um eine globale Pandemie, die die reichsten Menschen der Welt befällt und tötet – und plötzlich wollen alle ihr Hab und Gut loswerden. Auch im Dezember gibt es Neues von Disney: Mufasa (19.12.) ist eine Fortsetzung des Realfilm-Remakes von „Der König der Löwen“ von 2019. Ebenfalls animiert ist Sonic The Hedgehog 3 (26.12.), in dem Sonic und Knuckles gegen den schwarzen Igel Shodow kämpfen.
Die Qual der Wahl am 2.12.: Die Fantastischen Vier in der Festhalle, die Goldenen Zitronen mit einer „Zauberhaften Ballnacht“ im Zoom oder Moses Pelham in der Batschkapp. Er präsentiert seine „Letzten Worte“ dort insgesamt neun (!) Mal (3./12./14./15./17./18./20./21.12.).
Am 4.12. bezaubern Max Herre und Joy Denalane mit „Alles Liebe“ die Jahrhunderthalle, deutlich lauter wird es am 6.12. bei Tankard und den Donots , die sich den Wiesbadener Schlachthof (Kesselhaus/Halle) teilen. Am gleichen Tag kommt Jazeek ganz alleine in die Festhalle. Tags darauf feiern Volker Rebell & Friends den 60. Geburtstag des Beatles-Albums „A Hard Day’s Night“ im Comoedienhaus Wilhelmsbad und Philipp Poisel lädt zum Adventskonzert in die Alte Oper (zweite Chance: Kurfürstliches Schloss in Mainz am 13.12.).
Am 8.12. beamt euch Nik Kershaw im Offenbacher Capitol zurück ins Jahr 1984,
Deichkind zerlegen am 9.12. die Festhalle. Am 12./13.12. erkundet Götz Alsmann in der Centralstation die Schlagergeschichte mit ihren Tiefen der Nacht. Für Cro muss es hingegen am 13.12. die Festhalle sein. Trettmann bringt mit seinem Mix aus Dancehall, Trap und Grime die Jahrhunderthalle am 16.12. zum Kochen. Am 19.12. laden die Erdmöbel zur Weihnachtstour in die Brotfabrik, parallel fiddeln Fiddler’s Green in der Centralstation. Rund um Weihnachten braucht es Traditionen: Hierzu zählen Peter and the Test Tube Babies am 23.12. und die Rodgau Monotones am 26.12. in der Batschkapp. Und wer sich zum Jahresausklang nochmal richtig die Ohren durchpusten lassen möchte, muss am 30.12. zu Slime ins Zoom.
Los geht es im Advent mit der Show Flamenco Christmas am 1.12. im Gallustheater und zum Jahresausklang am 21.12. im Rind Rüsselsheim. Verschwörungstheorien verschleiern bis heute die wahre Geschichte des Reaktorunglücks von
Tschernobyl. In The Cloud versucht der für seine Theaterarbeiten gefeierte Choreograph Arkadi Zaides mithilfe künstlicher Intelligenz, diese Erzählungen erfahrbar zu machen (Mousonturm, 4./5.12.). Skurril kommt Der kleine Horrorladen in der Spielstätte Die Komödie daher. Im Horror-Musical treten sadistische Zahnärzte und menschenfressende Pflanzen auf. Hits mit Kultstatus wie „Wachs für mich“ oder „Essenszeit“ sorgen für die richtige Stimmung (Premiere: 14.12.). Mit der Produktion Nunsense geht es makaberhumoristisch weiter. Dabei wird im English Theatre gesteppt, Ballett getanzt und zuletzt gibt es ein Publikumsquiz. Dies passiert nur, um die Beerdigungen von 52 versehentlich vergifteten Schwestern zu finanzieren (ab 11.12.). Alle Jahre wieder stimmt das Theater Willy Praml mit JESUS D’AMOUR, GEB.0 auf Weihnachten ein. Unkonventionell erzählt Regisseur Praml von der Geburt zweier Jungen, die ein politisches Durcheinander anrichtet (14., 15., 21. - 23.12.).
Das Fragezeichen im Titel der Schau Rembrandts Amsterdam. Goldene Zeiten? im Städel macht stutzig. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen, Druckgrafiken Rembrandts und seiner Zeitgenossen, die von der pluralen Amsterdamer Gesellschaft, Reichtum und Ungleichheit, Glück und Verderben, Macht und Ohnmacht berichten (27.11.2024-23.3.2025).
Die künstlerischen Beiträge von Hans Haacke zu aktuellen Debatten wurden bereits von Ausstellungen ausgeschlossen. Die Retrospektive Hans Haacke in der Schirn zeigt sein Gesamtwerk von 1959 bis in die Gegenwart. Gemälde, Objekte, Fotografien und Installationen dokumentieren, wie Haacke zu einem der international bedeutendsten politischen Künstler wurde (bis 9.2.2025). In der
raumgreifenden Arbeit Corner Dry Lungs von Akosua Viktoria Adu-Sanyah im MMK Zollamt wird Frankfurt zum Ort des Verlustes. Die Arbeiten sind Teil eines Trauerprozesses. Mit manuellen Prozessen und digitalen oder chemischen Experimenten lässt die Künstlerin Arbeiten und Räume entstehen, die klar, enthüllend und flüchtig sind und hinterfragt dabei die Grenzen des Mediums Fotografie (bis 2.2.2025).
Das neue Jahr startet mit Horror: Nosferatu – Der Untote (2.1.2025) ist ein Remake des Murnau-Klassikers von 1922 um den Vampir, der Dracula nachempfunden ist. Im Biopic Better Man (2.1.) über Sänger Robbie Williams wird dieser von einem computeranimierten Affen porträtiert. Für das PutinPortrait (9.1.) nutzt der polnische Filmemacher Patryk Vega die Deep-FakeTechnologie, um das Gesicht des russischen Präsidenten über einen Schauspieler zu legen. Im SM-Erotikthriller Babygirl (16.1.) findet Romy (Nicole Kidman) bei ihrem Ehemann Jacob (Antonio Banderas) keine sexuelle Erfüllung, bei ihrem Praktikanten hingegen schon. In Guy Ritchies neuem Actionfilm In The Grey (16.1.) wollen sich zwei Agenten (gespielt von Henry Cavill und Jake Gyllenhaal) Millionen Dollar gestohlenes Geld unter den Nagel reißen. Angelina Jolie spielt die Titelrolle in Maria (6.2.), einem Biopic um die legendäre Opernsängerin Maria Callas. In Marvels Captain America 4: Brave New World (12.2.) ist mittlerweile Sam Wilson, der ehemalige Falcon, der titelgebende Held. Erfahrung mit Mafiafilmen hat Robert De Niro zuhauf, nun fügt er mit Alto Knights (20.3.) einen weiteren zu seiner Filmografie hinzu.
Das Frühjahr im Stakkato: Antilopen Gang 11.1. im Schlachthof. Alligatoah 18.1. Festhalle. U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern 19.1. im Zoom. Papa Roach 23.1. Jahrhunderthalle. 24.1. Dropkick Murphys Mannheim Maimarkthalle und Johnossi im Schlachthof Wiesbaden. 29.1. Chuck Ragan im Zoom. 30.1. The Notwist im Zoom. 2.2. Snow Patrol in der Jahrhunderthalle. 5.2. Spencer Sutherland in der Batschkapp, parallel Kruder & Dorfmeister in der Alten Oper. 7.2. The Libertines im Schlachthof. 11.2. William Fitzsimmons in der Centralstation. 12.2. Nothing but Thieves in der Jahrhunderthalle. 15.2. Romy Hausmann & Fortuna Ehrenfeld im Zoom. 22.2. Lina Maly im Zoom. 26.2. Headie One – Planet One ebenda. 2.3. Alphaville in der Jahrhunderthalle. 8.3. Samy Delux & Mikis Takeover! Ensemble in der Alten Oper. 11.3. Isolation Berlin im Schlachthof, dort gefolgt am 13.3. von Culcha Candela . 19.3. The Pineapple Thief in der Batschkapp. 25.3. Joris ebenda. 28./29.3. K.I.Z. in der Festhalle, gefolgt am 30.3. von Bonez MC . 10.4. Anastacia in der Alten Oper. Und wenn am 13.4. Alison Moyet ihre 40-jährige Karriere in der Batschkapp feiert, könnt ihr langsam nach dem neuen UniFRIZZ Ausschau halten.
Mirco Becker ist 68.000 Personen auf Instagram bekannt. Am 10.1. steht er endlich mit Damals in Frankfurt LIVE auf der Volksbühne. Dort erzählt er Geschichten über das historische Frankfurt, lässt Gebäude, Straßen und Persönlichkeiten lebendig werden. Mit dem TaboriPreis-2024 wurde Joana Tischkau ausgezeichnet, die mit Schlagerballett die deutsche Heimaterzählung kreuzt. Sie bearbeitet in der Tradition Schwarzer Deutscher Schlagerstars rassistische Ideo-
logien weiter, indem auf der Bühne eine Ästhetik erkennbar wird, die ohne Weißsein funktioniert (Mousonturm, 20.-22.2.). In den Landungsbrücken berichten Ratten von den Gefahren, die auf dem Boot eines Versicherungskonzerns lauern, die für ihre Angestellten eine Feier ausrichten. Kultautorin Sybille Berg schreibt auch in Hauptsache Arbeit über neoliberale Absurditäten und deren lebensbedrohliche Konsequenzen (6.-9.2.). „Wie ein Abendessen mit Thomas Bernhard“ bezeichnet Ferdinand von Schirach das Autorenduo Martin Suter/Benjamin von Stuckrad-Barre. In der Alten Oper stellen die beiden am 18.2. ihren Gesprächsband Kein Grund, gleich so rumzuschreien vor. Unangekündigte Überraschungen inklusive!
Das Gehirn ist eines der komplexesten Gebilde, das die Natur erschaffen hat: ca. 86 Milliarden Neuronen sind hier miteinander verknüpft. Das Gehirn entwickelt Neugier, Kreativität, Bewusstsein, Emotionen. Die neue Ausstellung Gehirne im Senckenberg Naturmuseum setzt sich mit dem immer noch nicht vollständig erforschten Organ auseinander (ab 25.3.2025). Pflanzen sind grüne, intelligente, kommunizierende, lernende, empfindungsfähige Wesen, die auf diverse Weisen mit ihrer Umwelt interagieren. Zeitgenössische Kunst sowie kulturhistorische und literarische Positionen zeigt die Schau Unter Pflanzen im Museum Sinclair-Haus (16.3.202517.8.2025). Die große Schau Apropos Sex im Museum für Kommunikation zeigt, wie sich die Wahrnehmung von Sexualität und die Gespräche darüber in den letzten 100 Jahren verändert haben. Soziale Normen, Kultur, individuelle Faktoren und mediale Einflüsse prägen unsere Vorstellung von Sex – einem menschlichen Grundbedürfnis (bis 7.9.2025).
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Schneller sein, kreativer sein, stilistisch feiner sein: Die Liste der mutmaßlichen Vorteile des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Studium sind lang. Wo stehen Frankfurts Hochschulen bei dem Thema?
Spätestens die jüngste Verleihung der Nobelpreise hat gezeigt: Künstliche Intelligenz (KI) ist aktuell das heißeste
Thema in der Wissenschaft. Geoffrey Hinton, der Vordenker hinter dem Algorithmus von ChatGPT, wurde mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet. Am Tag darauf erhielt Demis Hassabis den „halben“ Chemie-Nobelpreis für sein Vorhersage von Proteinstrukturen mit Hilfe eines KI-Systems.
Auch im Studium breitet sich die Nutzung von KI rasant aus. Eine Befragung von mehr als 34.000 Studierenden im Rahmen des CHE Hochschulrankings in 15 unterschiedlichen Fächern zeigte allerdings große Unterschiede bei der Art und Weise der Verwendung von KI-Tools im Studium. So gaben 61 Prozent der Informatik-Studierenden an, diese Programme monatlich bis täglich bei Programmiertätigkeiten zu nutzen. Rund ein Viertel der Studierenden in Fächern wie Sportwissenschaft, Soziologie oder Politikwissenschaft nutzt KI-Anwendungen bereits regelmäßig beim Schreiben von Berichten, Seminar- oder Abschlussarbeiten. In den medizinischen Fächern zeigt sich hingegen eine eher geringe Nutzungsintensität. „Die Nutzung von KI-Tools im Studium darf nicht an Fächergrenzen enden. Es ist wichtig, dass Studierende aller Fächer KI-Anwendungen angemessen nutzen und entsprechende Kompetenzen zum Einsatz erwerben können“, betont Studienleiter Marc Hüsch. „Hierzu könnten etwa Fächer wie Informatik eine unterstützende Position einnehmen und zu einem Transfer der KI-Expertise in andere Studienfelder beitragen. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass KI je nach Fach für ganz unterschiedliche Aspekte genutzt wird und die Verwendung von KI somit auch fachspezifisch gelehrt werden muss.” Außerdem interessant: Rund 40 Prozent der Befragten halten einen KI-Verhaltenskodex ihrer Hochschule für „wichtig“ bzw. „sehr wichtig“.
Wie halten es die Frankfurter Hochschulen mit dem Thema? Die GoetheUni hat für dieses Thema eine Arbeitsgemeinschaft „Generative KI mit dem Fokus auf Studium und Lehre“ gegründet. Diese widmet sich auf der Webseite lehre-virtuell.uni-frankfurt.de/knowhow/allgemeine-empfehlungen-im-umgang-mit-generativer-ki-in-studium-und-lehre/ dem Thema umfassend und praxisnah. Los geht es mir vier grundsätzlichen Hinweisen:
›› Kritische Reflektion: Reflektiert die Ergebnisse der KI grundsätzlich kritisch, da es sich bei generativen KIs um statistische Modelle handelt, die häufig vorkommende Aussagen und Einstellungen aus vorab verarbeiteten Trainingsdaten reproduzieren.
›› Geistiges Eigentum: Bitte beachtet, dass generative KIs Inhalte erstellen können, die auf bestehenden Daten basieren und entsprechend geistiges Eigentum eine wichtige Rolle spielt.
›› Persönliche Daten: Gebt keine persönlichen oder sensiblen Informatio nen ein, wenn ihr KI-Tools nutzt. In den meisten Fällen liegt der Sitz der Betreiber der Tools aktuell noch in den Vereinigten Staaten und es lässt sich nicht kontrollieren, was mit den eingegebenen Daten passiert.
›› Aktualität: Vieles rund um KI-Technologien befindet sich im Moment noch in einer Aushandlungsphase. Daher können sich die Möglichkeiten, Risiken und rechtlichen Rahmenbedingungen jederzeit ändern.
Im Anschluss präsentiert sich der Ratgeber praxisnah und geht mit konkreten Toolbeispielen verschiedene Phasen im Studium durch, von der Literaturrecherche (Beispiel Researchrabbit) über die Textproduktion (JenniAI) und das Textverständnis (Explainpaper) bis hin zu Plagiatserkennung (Turnitin), Bildgenerierung (DreamStudio) oder Präsentationserstellung (SlidesAI). Auch die Frankfurt UAS hat sich dem Thema KI gewidmet und ein Impulspapier
(frankfurt-university.de/pdf-Impulspapier-KI) veröffentlicht. Im Vorwort betont René Thiele, Vizepräsident für Studium und Lehre, die Herausforderungen: „Welche Kompetenzen müssen wir künftig vermitteln? Wie ermöglichen und motivieren wir die sinnhafte Nutzung von KI und vermeiden zugleich deren missbräuchliche Nutzung? Wie erkennen wir die Authentizität von Dokumenten? Und wie vermitteln wir einen verantwortungsbewussten und kritischen Umgang mit Daten, Informationen und Quellen?“ Auch hier werden verschiedene Anwendungsszenarien von der Themenfindung über die Materialsammlung bis zum sprachlichen Feinschliff präsentiert.
Wer Lust hat, sich dem Thema künstliche Intelligenz auf künstlerische Art zu nähern, dem sei „The Imitation Game“ im Produktionshaus Naxos (Waldschmidtstraße 19) empfohlen. Das Stück feiert am 8.11. (20 Uhr) Premiere und ist auch am 9.11. und 10.11. (jeweils 20 Uhr) zu sehen. Judith Altmeyer geht in dem Stück der Frage nach, wie wir uns in einer Welt, in der Mensch und Maschine immer enger verflochten sind, positionieren wollen. Als Setting wählt sie eine Spielshow: The Imitation Game. Unter diesem Namen veröffentlichte der Informatiker Alan Turing einst einen Test, der ermitteln sollte, ob Maschinen denken können. Er trug so maßgeblich zur Entwicklung der künstlichen Intelligenz bei.
Die Burger-Welle schien vorbei.
Bis Smashed Burger nach Frankfurt kamen und durch das beherzte Plätten des Pattys besondere Röstaromen versprechen. Wir haben uns für euch durch die Stadt probiert.
Der Burger ist gut, die Chicken sind besser, die Cookies am besten.
ESSEN:
SERVICE: SELBSTBEDIENUNG
AMBIENTE:
Der laute Trendsetter bleibt begehrt
Die Berliner Pioniere des Smashed Burger Trends sind laut und voller Geschmack.
ESSEN: ■■■■■ ■
SERVICE: SELBSTBEDIENUNG
AMBIENTE: ■■■ ■■■
BAHNHOFSVIERTEL
Ein Burgerladen, in dem man gerne seine Zeit verbringt.
ESSEN:
SERVICE: SELBSTBEDIENUNG
AMBIENTE:
Bis vor kurzem boten Sascha Apel und Gianni Wurman, der auch die „Fuck L’Amour“-Partyreihe im Gibson verantwortet, in der Töngegasse 7 im „BJU“ japanische Fusionküche an. Der Vorhang hinter der offenen Küche erinnert noch daran. Da ihnen die Inflation einen Strich durch die Rechnung machte, drehten sie das Konzept nun auf Smashed Burger. Der Service ist freundlich. „Gefühlt“ warten wir auf unsere Bestellung zwar recht lange, obwohl der Laden am frühen Mittag noch recht leer war. Allerdings geben sich die Lieferdienste die Klinke in die Hand. Der Classic Burger (7€) mit Gurken, Käse, Zwiebeln und frischem Brioche-Bun ist grundsolide, jedoch muss das Patty hier für unseren Geschmack gegen etwas zu viel der hausgemachten Cocktailsauce ankämpfen, was es ihm erschwert, seine Frische und Röstaromen zu präsentieren. Die Classic Fries FFM sind lecker. Wir bemerken jedoch, dass der Nachbartisch, der nach uns geordert hatte, eine frische Portion fordert. Was uns im Fifty Fifty äußerst gut mundet, sind die weiteren Bestandteile der Karte: Die Chicken (6 Stück für 7€) sind saftig, zart, angenehm scharf mariniert und fallen buchstäblich vom Knochen.
Die kleinen Cookies (2,50€) sind der perfekte Nachtisch und herrlich chewy.
›› Fifty Fifty Töngesgasse 7 (Innenstadt) Mo-Sa 11.30-22 Uhr, So 12-22 Uhr Insta: fiftyfiftyffm
„Ich bin zu alt für den Sch…“ lautet mein erster Gedanke, als ich das Goldies betrete. Der Laden ist kahl, die Musik laut, die Schlange recht lang. Das Bezahl-Terminal akzeptiert gleich zwei meiner Karten nicht, zum Glück hilft die freundliche ServiceKraft an der Essensausgabe aus und erklärt, das komme immer mal wieder vor. Sitzgelegenheiten gibt es keine. Trotz all dieser Umstände brummt das Goldie, das den Smashed Burger Trend in Frankfurt befeuerte und ursprünglich in Berlin von zwei Köchen erdacht wurde, die in einem 3-Sterne-Restaurant ihr Handwerk gelernt haben. Und vielleicht zählt das „urbane“ Ambiente ja auch zum Erfolgskonzept, zumindest äußert die Webseite, die Marke lebe „von Echtheit, unverfälschter Authentizität und einem Hauch Chaos“. Die Wahl fällt auf den klassischen Cheeseburger (7,50€) mit krass kross guten und perfekt gewürzten Pommes (4,50€) samt cremig-intensiver Trüffelmayonnaise (2,30€). Die Pattykruste des Burgers liefert die versprochenen Röstaromen, die Zutaten sind knackig, das Bun überzeugt mit leicht süßen Noten und die Größe ist für die Mittagspause ideal. Im Gegensatz zu den meisten anderen hier vorgestellten Läden verzichtet das Goldies auf Desserts und Fingerfood. Der Erfolg gibt ihnen Recht. ›› Goldies Smashburger Stiftstraße 6 (Innenstadt) So-Do 12-22, Fr/Sa 12-23 Uhr goldies-smashburger.de
Als wir Broski Burger betreten, überkommen uns Kevin Prince Boateng & Ante Rebic-Vibes („Bruda, schlag den Ball lang“), was sicherlich am im Namen versteckten „Bruder“ liegen mag. Es ist beeindruckend, wie die Macher die für viele Jahre hier beheimatete Bäckerei Heidinger verwandelt haben. Die dunklen Farben, mit Backsteinen verkleidete Mauern und Holztische schaffen eine Wohlfühlatmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Wie bei fast allen Smashed Burger-Läden gilt auch hier Selbstbedienung: Man bestellt am Tresen und holt das Essen im hinteren Bereich an der Ausgabe ab. Die Karte umfasst acht Varianten, vom klassischen Hamburger (9€) bis zum Broski Burger (16€) mit doppeltem Rindfleisch, Rinderbacon und karamellisierten Zwiebeln. Wir wählen den Klassiker und bereuen die Wahl nicht. Der Burger ist vom Umfang einer der größten in unserem Test, das Patty ist saftig und kross. Als Begleitung wählen wir Chicken Tenders (7€), die dank ihres vorherigen Bads in Buttermilch äußerst saftig auf der Zunge zergehen und deren Panade aufgrund leicht pfeffriger Noten positiv in Erinnerung bleibt. Wir sind pappsatt, sodass das Schoko-Soufflé mit Bourbon Vanille Eis und Beeren (8,50€) erst beim nächsten Mal dran ist.
›› Broski Burger Münchner Straße 43 (Bahnhofsviertel) Mo-Do 12-22, Fr 12-1, Sa 13-1, So 13-22 Uhr (069) 85 09 30 16 broskiburger.de
Machen wir selten, aber hier muss es sein: Volle Punktzahl!
ESSEN: nnnnnn
SERVICE: nnnnnn
AMBIENTE: nnnnnn
Wer das Innere des Boogie Moogie betritt, kommt aus dem visuellen Staunen nicht mehr heraus. Sind da tatsächlich alle weißen Wände mit schwarzen Filzstiftzeichnungen von Michael Jackson bis Marilyn Monroe, von Bücherregalen bis Schmetterlingen am Fenster verziert? Ja, genauso ist es. Derart anregend eingestimmt, studieren wir die Karte. Sie hält neben Burgern (12,90-19,90€) auch Salate zum Selbstkomponieren, üppige Fingerfoods und Dessertvarianten bereit. Wir entscheiden uns für den klassischen Starter-Burger, der hier auf den Namen „Yellow“ hört und den wir in der Käse LavaVariante bestellen. Die ist nicht nur geschmacklich eine Wucht, sondern weiß auch durch die Inszenierung zu gefallen. Wenn beim Liften des Rings die Soße über den Burger läuft, macht das Lust hineinzubeißen. Auch der Fingerfood-Basket (9,90€), für den vier Fingerfoods frei Schnauze kombiniert werden können, überzeugt uns restlos. Wir sind froh, der Empfehlung des freundlichen Services gefolgt zu sein und die Corn Ribs probiert zu haben, die ganz hervorragend gewürzt sind. Auch die Getränke sind ein Hingucker. Der fein komponierte „Hugo Boogie Moogie“ (7,90€) wird in einer Art Glaskugel serviert. Vorzüglich.
›› BoogieMoogie
Freiligrathstraße 45 (Ostend)
Di-Do 17-22, Fr 17-23, Sa 13-23, So 13-22 Uhr (069) 71 43 36 52 boogiemoogie.de
Gleich dreimal in Frankfurt: Urban Ranch beherrscht das Burger Game.
ESSEN: nnnn nn
SERVICE: SELBSTBEDIENUNG
AMBIENTE: nnnn nn
Urban Ranch ist der Platzhirsch der Frankfurter Smashed Burger Szene und gleich dreimal in der Stadt vertreten: Im Food Court des Skyline Plaza im Europaviertel, mit einem Food Truck an der Galluswarte und auf der Berger Straße, wo sie dem fast 40 Jahre in der Hausnummer 142 tätigen Dönerladen Mistik Kebap nachfolgten. Außerdem ist Urban Ranch auch in Darmstadt am Start. Wir kommen recht spät am Abend gegen 20.30 Uhr unter der Woche. Der mit grünen Pflanzen und einigen Leuchtreklamen dekorierte Laden ist voll und in der offenen Küche dampft und bruzzelt es. Die Jungs hinter der Theke bleiben dennoch relaxed und versprühen gute Laune. Die Speisekarte beschränkt sich auf Burger mit einer preislichen Range von 9,90 bis 14,90€ sowie Pommes. Hier ist die Pastrami-Variante leider aus. Stattdessen entscheiden wir uns für die klassischen French Fries (4,50€). Diese hätten zwar einen Tick mehr Krossigkeit verdient, jedoch gleicht die hervorragende Joppie Sauce mit ihrer knackigen Textur und leichter Currynote diesen kleinen Makel aus. Der Cheesy Classy Burger (9,90€) ist geschmacklich hervorragend mit toller Kruse und saftigem Fleisch. Jedoch könnte die Komposition etwas stabiler sein.
›› Urban Ranch
Berger Straße 142 (Bornheim) Mo-Sa 12-22, So 13-22 Uhr urban-ranch.de
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30–18.00 Uhr Samstag 8.30–9.30 Uhr + 17.00–18.00 Uhr Bockenheimer Landstr. 133 60325 Frankfurt/Main Telefon: 069/798 230 48, Fax: 069/707 900 40 www.kfz-referat.de, transporter@kfz-referat.de
Wir bieten dir pro Jahr ca. 5.600 Kurse, Vorträge, Führungen u.v.m. zu den unterschiedlichsten Interessen.
Neues lernen, bekanntes auffrischen oder vertiefen, Drinnen oder Draußen, in der Gruppe oder für sich.
vhs.frankfurt.de Für Student:innen*
* Mit gültigem Studentenausweis mit Hauptwohnsitz in Frankfurt am Main. Keine Ermäßigung auf Studienreisen, Prüfungsentgelte und Materialkosten.
Ob im Frühjahr in Thomas Bernhards Stück „Auslöschung. Ein Zerfall“ am Staatstheater Darmstadt, im Sommer bei den Bad Vilbeler Burgfestspielen als Ronja Räubertochters Mutter Lovis oder in multiplen Nebenrollen beim Club der toten Dichter oder nun im Herbst im Stalburg Theater: Alice von Lindenau ist präsent auf den Bühnen der Rhein-Main-Region. Wer kein Theatergänger ist, kennt vielleicht ihre Stimme, die regelmäßig in Computerspielen wie Call of Duty, Horizon oder World of Warcraft wie auch in Filmen und Serien zu hören ist.
Studiert hat die 41-Jährige, die seit ihren Kindertagen in Frankfurt wohnt, von 2005 bis 2009 an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Wenn von Lindenau an diese Zeit zurückdenkt, fallen ihr als erstes Eiswürfel und Zitronen ein: „Wir haben sehr viel körperlich gearbeitet. Typisch für die Folkwang ist zum Beispiel eine Übung, bei der man mit jeder Faser seines Körpers ausdrückt, wie sich der Moment anfühlt, wenn die Zunge an einem Eiswürfel kleben bleibt. Oder wenn man in eine Zitrone beißt.“ Die acht Semester mit ihren Kommiliton*innen waren für von Lindenau sehr intensiv. Die Schauspielklasse bestand gerade einmal aus acht Schüler*innen.
„Manchmal treffe ich bei einer Produktion jemanden, der auch auf der Folkwang war, ohne dass ich das vor-
her wusste“, bemerkt sie, „da ist dann sofort eine Verbundenheit. Wir Folkwanger erkennen uns.“
Schon von Kindesbeinen war für von Lindenau der Weg auf die Bühne vorgezeichnet. Bereits als Grundschülerin machte sie gemeinsam mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder Statisterie in der Oper Frankfurt und erinnert sich lebhaft: „Ich war so beeindruckt von den Werkstätten, den Bühnenbildern, den Kostümen. Wir waren richtig ehrfürchtig vor der Musik. Das hat uns geprägt. Diese Zeit war magisch.“ Später an der Elisabethenschule im Nordend stand sie bei Sister Act auf der Bühne und performte für ihr Abitur die Seeräuber Jenny aus Brechts Dreigroschenoper. Nicht nur von Lindenaus Werdegang, auch ihre Familie ist durch und durch geprägt von Kunst und Kultur. Ihre Mutter: Schauspielerin. Der Vater: Schauspieler. Ihr zwei Jahre älterer Bruder: Inhaber eines Tonstudios in Berlin. Ihr Mann ist der bildende Künstler Philipp Alexander Schäfer, der in Frankfurt mit seiner Street Art äußerst präsent ist. Von ihm stammen die im Stadtbild häufig anzutreffenden City Ghosts. von Lindenau resümiert: „Meine Eltern erzählen immer, dass ich schon bei der Einschulung gerufen habe, dass ich mal Schauspielerin werde.“
Wer die zweifache Mutter im Wintersemester gerne live sehen möchte, hat in den kommenden Wo-
Dr. Mariam Kamarauli lehrt am Fachbereich 09 (Sprach- und Kulturwissenschaften) und hat an der Goethe-Universität bereits ihr Bachelor- und Masterstudium absolviert. Das Sprachentalent – Deutsch, Englisch, Georgisch, Französisch, Russisch fließend, Spanisch und Türkisch solide – wurde beim 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre mit dem 2. Platz ausgezeichnet. Die Studierenden loben ihre innovativen Methoden, die digitale Geisteswissenschaften mit traditionellen Ansätzen verbinden, gespickt mit aktuellen und kontroversen Inhalten. „Ich liebe das, was ich tue“, sagt die gebürtige Georgierin, die auch eine Klavierausbildung am Konservatorium abgeschlossen und lange Jahre Ballett getanzt hat. Sie hat UniFRIZZ ihre Lieblinge verraten.
Lieblingsbuch: „Das Spiel ist aus“ von Sartre. Ich habe es mehrfach gelesen, in verschiedenen Etappen meines Lebens. Das Buch gibt mir stets eine neue Perspektive. Mal zeigt es die Beständigkeit, mal die Vergänglichkeit, mal bittersüße Nostalgie. Das hat mich immer fasziniert. Außerdem möchte ich „Vor dem Gesetz“ von Kafka empfehlen, das sind nur zwei Seiten. Die Parabel mit dem Türhüter hat mir immer die Motivation gegeben, beständig meine Ziele zu verfolgen.
Lieblingsort: Immer dort, wo meine Familie ist. Da ist zum einen mein Geburtsland Georgien. Und zum anderen die Pfalz, wo die Familie meines Mannes lebt. Das sind meine safe spaces.
Lieblingsfilm: Ich habe keinen, es gibt aber manche Filme, zu denen ich immer mal wieder zurückkehre. Zum Bespiel Erin Brockovich. Eine starke Persönlichkeit, die trotzdem verletzlich ist. Julia Roberts spielt diese Figur großartig. Lieblingsmusik: Ich bin melodiebesessen. In meiner Playlist findet sich alles, von der Etüde des Nussknackers über ZAZ und Linkin Park bis Beyoncé. Rein von der Häufigkeit der gehörten Lieder liegt Linkin Park vorne. Damit bin ich aufgewachsen. Die Songs geben mir eine gewisse seelische Freiheit.
Liebstes Zitat: „Am Anfang war das Wort“ aus dem Johannes-Evangelium. Wobei es mir nicht um den religiösen Aspekt geht. Für mich drückt das Zitat aus, dass Sprache die Basis für alles ist. Das Fundament für unser Leben. Sprache kann Länder zerstören, Liebe schenken, Menschen zum Weinen bringen.
chen die Gelegenheit im Stalburg Theater. Gemeinsam mit Christoph Maasch, mit dem sie schon bei der dreiteiligen Umsetzung von „Das Leben des Vernon Subutex“ ein dynamisches Duo bildete, bringt die 41-Jährige dort das Zwei-PersonenStück „Keiner hat gesagt, dass Du ausziehen sollst“ auf die Bühne. Es geht um ein Ehepaar, das mit Hilfe eines Psychologen probiert seine Ehe zu retten und sich vor jeder Therapiesitzung in einer Kneipe trifft. Der charmante Schlagabtausch in zehn Szenen ist ein gelungener Mix aus pointenreichem Dialogen, Witz und Tiefgang. Das Stück wird gezeigt am 27.10., 30.10., 8./9.11., 15.11., 6.12., 14.12., 19.12., 31.1., 7./8.2. (jeweils 20 Uhr). Es basiert auf dem Roman „State of the Union“ des britischen Kultautors Nick Hornby.
ZU GUTER LETZT: DER ABSACKER
›› Wallstraße 13, Sachsenhausen, Mo-Do 17-2 Uhr, Fr/Sa 12-5 Uhr.
Bei Eintracht-Spielen auch sonntags geöffnet.
Zwar hat die namensgebende Binding-Brauerei im September 2023 ihre Pforten in Frankfurt geschlossen, die kleine Kneipe in der Wallstraße lässt sich davon jedoch nicht beirren. Warum auch, schließlich ist Binding-Bier ja weiterhin verfügbar und wird jetzt in Nürnberg und Fürth abgefüllt.
Das Binding’sche hält die Erinnerungen an die Brauerei in Sachsenhausen mit historischen Fotos präsent, steht in der Tradition der Raucher-Kneipen mit rustikalem Holzmobiliar und bietet mit 2,30 € für ein kleines Pils einen absolut fairen Preis.
Schüler:innen und Studierende bis 30 Jahren erhalten in allen Spielstätten des Schauspiel Frankfurt ermäßigte Karten!
Schauspielhaus, Kammerspiele, Bockenheimer Depot. (Gastspiele und Premieren: 10 Euro. Auch im Vorverkauf!)
www.schauspielfrankfurt.de und folgt uns auf