Welthaus Info 40

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Seite 2 Seite 3 Seite 6 Seite 9 WelthausInfo MAGAZIN FÜR WELTWEITE MENSCHENWÜRDE UND GERECHTIGKEIT DEADLINE: SMARTPHONE RALLYE ALIANZA ARGENTINIEN - ÖSTERREICH RICHTUNGSWAHL IN BRASILIEN TANSANIA: DEN HUNGER BESIEGEN Welthaus-Info 40 (Oktober 2022 –Januar 2023) / GZ 02Z034351 M Verlagspostamt 8010 Graz.P.b.b. Foto: KK Leben im Krieg Wie sie den Menschen in der Ukraine trotz aller Schwierigkeiten weiter hilft und worauf sie hofft: Ein Interview mit unserer Partnerin Daria*.

Und herbstlich grüßt der Bienenstock

Es wuselt im Welthaus. Der Sommer hat sich verabschiedet (schnüff!), in den Schulen rauchen wieder die Köpfe und unser eben noch ruhiges Büro hat sich nach der sommerlichen Urlaubs- und Zeitausgleichsabbau-Phase erneut in einen Bienenstock verwandelt: Zwischen diversen Meetings, EMail- und Telefonkorresponden zen werden Arbeitsplätze für die Praktikant:innen eingerichtet, da für übersiedelt unser Technik-Chef in den zweiten Stock. Im Seminar raum lehnen noch vollgeschriebe ne Pinnwände und Flipcharts von der Sitzung am Vormittag herum, da stehen schon die nächsten zwei Besprechungen an: „Ah, ihr auch da? Habt ihr reserviert?“ Drü ben im Bildungsbüro bespricht die Kollegin im Online-Meeting letzte Details für den Start der neuen Smartphone-App, derweil ist der Zivi auf der Suche nach der Schachtel mit den Veranstal tungs-Flyern. Während sich liebe Kolleg:innen in den wohlverdien ten Ruhestand verabschieden, sind „die Neuen“ dabei, sich in komple xe Materien einzuarbeiten. Gleich zeitig sind aber eh nur selten alle da: Wo ist der Chef heute? (Wien, Vernetzungstreffen!). Und das Alianza-Team? (Betriebsbesuch Bauernhof in der Weststeiermark).

Mit der Kollegin müsste man auch dringend etwas besprechen, aber die ist in der Slowakei, Projektrei se. In dem ganzen Trubel fällt es nicht immer leicht, den Überblick zu bewahren. Aber dafür gibt es ja den Outlook-Kalender. Eintragen muss man die Termine halt.

Deadline

Die neue Smartphone Rallye zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.

sofort gibt es ein neues Ange bot für Rätselbegeisterte ab 15 Jahren: eine aufregende Stadtrallye rund um das UN-Nachhaltigkeitsziel 12 „Nachhaltige Produktion und Konsum“. In Kleingruppen und mit hilfe der App Actionbound machen sich die Spieler:innen auf den Weg und setzen sich auf spielerische Weise mit den Themen Mobili tät, Kleidung, Abfall und Lebensmittelver schwendung auseinan der. Die Smartphone Rallye für Graz, Inns bruck, Klagenfurt, Linz, St. Pölten und Wien steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

Ab

Um was geht es? Journalistin Sara steht kurz vor der Veröffentlichung ihrer Story „Gutes Leben muss nicht die Welt kosten“. Das Problem: ihr Computer wurde gehackt. Schlüpfen Sie in die Rolle von Saras Kolleg:innen und begeben Sie sich zu jenen Orten,

an denen Sara zuletzt recherchiert hat. Gemeinsam versuchen Sie die Codes zu entschlüsseln, um die brennenden Themen der Gegenwart doch noch an die Öffentlichkeit zu bringen. #Tea mupforChange!

Und so funktioniert’s: Laden Sie die App Actionbound kosten los auf Ihr Smartphone. QR-Code einscannen und es kann los gehen! Dauer: ca. 1 Stunde

Die Rallye entstand im Rahmen der Initiative RE BELS OF CHANGE, ge fördert von der Austrian Development Agency. Die Initiative holt junge Leute mit ihrem Engage ment für Nachhaltigkeit vor den Vor hang und begeistert österreichweit für die Sustainable Development Goals (SDGs), die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

graz.welthaus.at/deadline www.rebelsofchange.org

Christian Köpf ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit Karikatur: Gerhard Mester
NEWS
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WelthausInfo Oktober 2022 – Januar 2023 - Nr. 40

Johanna und Peter Pieber vom Biohof Prem in St. Kathrein am Offenegg

nehmen am neuen Austauschprojekt zwischen österreichischen und argentinischen Landwirten teil.

Wenn auch Sie mitmachen möchten, kontaktieren Sie uns: alianza@welthaus.at oder 0676 87423016.

Weitere teilnehmende Betriebe finden Sie auf: www.facebook. com/welthaus

Fotos: Sonja Stos

Ein Blick über den Tellerrand

Der Biohof Prem nimmt am innovativen Austauschprojekt „Alianza Österreich –Argentinien“ teil. Johanna und Peter Pieber schildern, was sie dazu bewogen hat.

Eigentlich recht weit weg von Land wirtschaft und ihren alltäglichen Herausforderungen, nämlich beim Studium in Wien, ist in uns immer mehr der Wunsch gewachsen selbst einen Hof zu führen. Von vornherein war uns dabei aber klar: Wenn wir Landwirtschaft betreiben wollen, dann wollen wir damit Teil der Lösung sein, anstatt des Problems. 2021 haben wir tatsächlich den Hof von Peters Eltern in St. Kathrein am Offenegg im Bezirk Weiz übernommen und angefangen, ihn nach unseren Vorstellungen zu ge stalten. Wir halten auf unserem Berg bauernhof auf 900 Metern Seehöhe Schafe und Rinder, versuchen eine na turnahe Waldwirtschaft umzusetzen und haben auch ständig neue Ideen.

Johanna und Peter Pieber sind BioLandwirte aus Leidenschaft.

und der Blick über den Tellerrand ist. Damit wir weiterhin aktiv an unserem Problemlösungs-Anspruch dranblei ben. Neben der Klimakrise sehen wir das Artensterben als eine der größten Herausforderungen für das ökologische Gleichgewicht und die Landwirtschaft. Deshalb möchten wir mit einer biologi schen Wirtschaftsweise und einer abge stuften Wiesennutzung zum Insekten schutz beitragen und mit der Haltung vom Aussterben bedrohter Tierrassen die genetische Vielfalt erhalten.

Wir möchten damit bewusst einen Schritt zurücktreten, uns von unseren Alltagstätigkeiten wie Weidezäune bauen, Tierkontrolle, Aufzeichnungs pflichten etc. trennen und eine andere Sichtweise einnehmen – sozusagen die Perspektive wechseln, um die größeren Zusammenhänge wieder besser zu er kennen.

Eine davon ist, beim Alianza-Projekt von Welthaus teilzunehmen. Ob beim Studium, beim „Wwoofen“ oder bei Veranstaltungen: Wir merken immer wieder, wie wichtig uns der Austausch

Foto: Südwind

An dem Projekt nehmen wir teil, weil wir unser lokales Handeln in ei nen globalen Kontext stellen wollen.

Wir finden den globalen Austausch auch wichtig, um uns daran zu er innern, dass wir alle die gleiche Le bensgrundlage haben, auch wenn wir weit voneinander entfernt leben. Uns interessieren die Herausforderungen der argentinischen Bauern und Bäue rinnen und wie sie Krisen bewältigen. Wir freuen uns darauf, durch das Pro jekt die Menschen, ihre Gesichter, Na men und Geschichten hinter der zu oft pauschal kritisierten argentinischen Landwirtschaft kennenzulernen.

www.biohof-prem.at graz.welthaus.at/alianza

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„Ein Wunsch: Vergesst uns nicht!“

Wie sie mitten im Ukraine-Krieg Hilfe für traumatisierte Menschen organisiert und welche Hoffnungen sie für die Zukunft hat, erzählt eine Projektpartnerin* von Welthaus.

Interview: Christian Köpf

Sieleben in einer kleinen Stadt im Norden der Ukraine. Was passierte nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar und wie ist die Situation heute?

DARIA: Es passierte unerwartet. Na türlich spürten wir, dass etwas vor sich ging. Irgendwie lag der Krieg in der Luft. Aber wir konnten es uns nicht vorstellen. Am 24. Februar wurde ich um 4.30 Uhr durch einen Anruf meiner Kollegin geweckt. Sie sagte: Der Krieg hat begonnen. Ich öffnete das Fenster und hörte die Gefechte. Die Russen waren in der Nacht in die Stadt gekom men. Ich saß da und wusste nicht, was ich tun sollte. Dann fuhr ich ins Büro und nahm die Computer und wichtige Aufzeichnungen mit. Die Situation war beängstigend: Was sollten wir tun, wie alles organisieren, wo uns verstecken, was würde mit uns passieren? Man ist darauf nicht vorbereitet und will es nicht akzeptieren. Da wir nahe am Mi litärflughafen wohnten, zogen wir zu unserer Sicherheit zu einer Kollegin. Innerhalb von drei Tagen setzten wir unsere Arbeit aus dem Homeoffice fort. Wir mussten etwas tun, um nicht ver rückt zu werden. Finanzielle Mittel hat

ten wir noch, um die Menschen weiter zu unterstützen.

Unsere Stadt war 50 Tage lang von russischen Truppen eingekesselt. Am Beginn führten sie Gespräche über eine Kapitulation, aber die Stadt wei gerte sich. Also schnitten sie uns von der Versorgung ab. Am nächsten Tag stürmten die Menschen die Geschäfte. Dann gab es nichts mehr zu kaufen: Keine Lebensmittel, keine Medika mente. Auch die Bankomaten funktio nierten nicht. Viele hatten nicht einmal Nahrung für drei Tage. Wir wollten vor allem den sozial schwächsten Fa milien helfen. Innerhalb von ein paar Tagen sammelten wir Nahrungsmittel in einem Lager, dann verteilten wir Es senspakete an rund 200 Familien. Es war für mich sehr schmerzhaft zu se hen, wie sie reagierten: Mit Tränen in den Augen. Noch etwas hat mich sehr bewegt: Die Gesichter der Menschen wurden dunkel, innerhalb von 24 Stun den alterten sie sichtbar. Meine Kolle gen, meine Nachbarn, jeder. Und nach 50 Tagen zogen die Rus sen ab?

Ja. Sie wurden verlegt, um andere rus sische Truppen zu unterstützen. Als sie

abzogen, verminten sie die Felder, Kin dergärten, Schulen. Jetzt ist das ganze Gebiet vermint. Das ist sehr schwierig, etwa für die Bauern. Es gab bereits tra gische Fälle mit explodierten Minen. Unsere Stadt liegt in der Region Sumy nahe der russischen Grenze. Sie schos sen weiterhin praktisch jeden Tag und jede Nacht. Das Geheul der Sirenen ist Teil des Alltags geworden. Sie beschie ßen auch kleine Dörfer, wo vor allem ältere Menschen leben. Ich verstehe nicht, was sie damit erreichen wollen. Frauen erzählten, als sie in den Gärten arbeiteten, flogen die Hubschrauber so tief über sie hinweg, dass sie die Ge sichter der Piloten sehen konnten.

Wie geht es den Menschen heute in der Region?

Es ist ein Trauma für die ganze Bevöl kerung. Die Psychologen in unseren Projekten arbeiten rund um die Uhr –online und offline. Vielen haben Söhne oder Ehemänner, die im Krieg kämp fen. Einige haben Angehörige im Krieg verloren. Viele sind traumatisiert. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Und dann ständig die Sirenen. In der ersten Zeit nach Kriegsausbruch haben

4 INTERVIEW
WelthausInfo Oktober 2022 – Januar 2023 - Nr. 40

wir kaum geschlafen. Wir fühlten uns aber auch nicht müde. Eine Zeit lang geht das. Man hat genügend Energie und denkt, man ist okay. Doch dann beginnen gesundheitliche und psychi sche Probleme. Ich hörte zum Beispiel „Phantom-Sirenen“. Das bedeutet, ich hörte sie die ganze Zeit, auch wenn sie gar nicht losgingen.

Wie hilft Ihre Organisation den Menschen?

Gemeinsam mit Welthaus unterstützen wir hauptsächlich junge Leute: Durch unsere Jugendclubs, ein Tageszentrum für Kinder aus sozial schwachen Familien und durch Kurse und Nach hilfeangebote. Diese Arbeit geht auch jetzt weiter, aus Gründen der Sicherheit findet sie zurzeit vor allem online statt. Familien in Not unterstützen wir mit Essenspaketen, Medizin sowie psycho logischer und juristischer Hilfe. Wir haben auch ein Projekt für Kinder, die an Krebs erkrankt sind. Gemeinsam mit deutschen Hilfsorganisationen ha ben wir ein altes Gebäude so hergerich tet, dass es für die Versorgung der Kin der sehr gute Voraussetzungen bietet. Ich hoffe, dass es nicht zerstört wird.

MIT IHRER HILFE!

Welthaus und lokale Partner unterstützen die notleidende Bevölkerung mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Helfen Sie mit! 40 Euro kostet derzeit ein Paket mit Lebensmittel- und Hygieneartikeln

Welche Unterstützung wünschen Sie sich noch?

Zuerst einmal: Alles, was Welthaus tun kann, tut es. So gut und schnell wie irgendwie möglich. Welthaus ist die flexibelste Organisation, mit der wir zusammenarbeiten. Sie reagieren sehr schnell und durchdacht auf die aktuel len, tragischen Entwicklungen in unse rem Land. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass uns so viele Menschen unterstützen werden. Das bedeutet uns sehr viel! Derzeit hat besonders die Hilfe für sozial schwache Familien und speziell für Kinder und beeinträchtigte Menschen höchste Priorität. Wichtig sind auch die Trainings für unsere Psy chologen, damit sie der Bevölkerung helfen können, ihre Verluste und Trau mata aufzuarbeiten. Einen Wunsch hätte ich: Vergesst uns nicht!

Die EU hat die Ukraine in den Kreis der Beitrittskandidaten aufgenom men. Was erwarten Sie sich davon? Ich denke, dass die Ukrainer:innen seit langem beweisen, dass sie in einem de mokratischen Staat ohne Korruption leben wollen, in dem die Menschen rechte respektiert werden. So viele Le ben wurden dafür seit der Orangenen Revolution 2004 geopfert. Ich denke, wenn wir bereits in der EU wären, hät te dieser Krieg nicht passieren können. Der Kandidaten-Status ist ein guter Schritt. Ich hoffe, dass wir nicht zehn oder zwanzig Jahre lang nur ein Kan didat bleiben, sondern dass der EUBeitritt bald erfolgen kann.

Was können die EU und die USA noch tun, um die Ukraine zu unter stützen?

für eine/n Pensionist:in für einen Monat. Mit 70 Euro können wir im Moment ein Lebensmittelpaket für eine Familie finanzieren.

AT79 2081 5000 0191 3300 | Ukraine graz.welthaus.at/ukraine

Ohne Unterstützung des Westens kön nen wir diesen Krieg nicht gewinnen. Wir brauchen mehr militärische Ausrüs tung. Am tapfersten sind unsere Solda ten, jeden Tag verlieren viele ihr Leben. Um diesen Krieg zu beenden, muss der Druck auf Russland erhöht werden, sich aus unserem Land zurückzuziehen und die Ukraine unabhängig sein zu lassen. Andernfalls könnte sich dieser terroris tische Akt im Zentrum von Europa bald an anderer Stelle wiederholen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie, um den Krieg zu beenden?

Als der Krieg begann, hatte ich die Hoff nung, dass er bald vorbei sein würde. Doch es scheint so, als werde er lange dauern. Es muss Verhandlungen geben. Aber ich bin kein Politiker, ich weiß es nicht. Was ich bestimmt weiß: Putin hat nur vor einem starken Gegner Respekt. Wir sind nicht bereit, alle seine Forde rungen zu erfüllen, wir wollen nicht un ter seinem Regime leben, niemals.

Was wünschen Sie sich für die Zu kunft?

Natürlich wünsche ich mir eine gute Entwicklung für mein Land. Die Ukrainer:innen sind hart arbeitende Menschen. Ich wünsche mir Frieden für unser Volk, wir haben ihn uns ver dient. Ich möchte in einem Land leben, in dem die Menschenrechte geachtet werden und wo es keine Gewalt gibt, egal von welcher Seite. Unser Land hat so viel Potential. Ich hoffe und bete, dass meine Träume wahr werden.

* Aus Sicherheitsgründen werden der richtige Name und der Wohnort der Inter viewpartnerin nicht genannt.

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„HUNGER“: Während in Brasilien Armut und Unterernährung zunehmen, fährt Präsident Bolsonaro Jetski und macht sich über die Probleme der Bevölkerung lustig, kritisiert dieses Graffiti in São Paulo.

Foto: Margret Moser

Zurück in die Zukunft?

Brasilien hat die Wahl zwischen Präsident Jair Bolsonaro und seinem Vorgänger Lula da Silva. Die Hoffnungen auf ein Ende der Spaltung und eine sozialere Politik sind groß.

Bolsonarist

verhaftet, nachdem er einen Lula-Anhänger im Kampf getötet hat und ent haupten wollte“. So lautet die Schlag zeile einer der wichtigsten brasilia nischen Zeitungen wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl im Oktober. Dass die Stimmung derart aufgeheizt ist, kommt nicht von un gefähr. Sie ist das Ergebnis des poli tischen Projekts unter Präsident Jair Bolsonaro, das vor allem durch eines gekennzeichnet war: Hassreden und daraus resultierende Gewalt.

Die vergangenen vier Jahre sind eine der traurigsten Perioden der politischen Geschichte Brasiliens, voller Angriffe auf die Demokratie durch den Präsidenten und seine bewaffneten Gruppen. Es war eine Regierung, die sich weigerte, wäh rend der Covid-19-Pandemie Impf stoffe für die Bevölkerung anzukau fen, und Witze über die an Covid verstorbenen Menschen machte. Es war eine Regierung, die mit dem Slogan „gegen Korruption“ antrat, zugleich aber die erste war, die vie len Indizien zufolge direkte und tie

fe Beziehungen zur Miliz pflegte. Es war eine Regierung, durch die der Hunger nach Brasilien zurückkehr te, Abholzung und Landkonflikte extrem zunahmen und soziale Be wegungen attackiert wurden. Es war vor allem eine Regierung, in der Ge walt faschistischer Natur zu einem politischen Faktor wurde, gekenn zeichnet durch einen extremen Hass in der Rhetorik und dem erleichter ten Zugang zu Waffen. Es waren vier Jahre von Zerstörung und Gleich gültigkeit. Oder, wie der ehemalige Bildungsminister Fernando Haddad es auf den Punkt brachte, „Bolsona ro führe einfach keinen Dialog mit der Zukunft“.

Die Wahlen im Oktober sind da mit richtungsweisend. Ein (aus jet ziger Sicht unwahrscheinlicher) Sieg Jair Bolsonaros würde ihn bestärken und seine Politik der Zerstörung in tensivieren. Die Hoffnung auf den Sieg des Kandidaten der Arbeiter partei und Ex-Präsidenten Luiz Iná cio Lula da Silva ist groß. Besonders in einer Zeit, in der die Hälfte der Bevölkerung unter Nahrungsunsi

cherheit leidet, hoffen viele auf eine Rückkehr von Sozialprogrammen zur Bekämpfung von Hunger und Armut. Viele Probleme, so unsere Projektpartner:innen, würden auch mit einem Sieg Lulas bleiben, struk turelle Reformen wie eine Landum verteilung werde er nicht in Angriff nehmen. „Die Macht des Kapitals wird auch Lula nicht brechen. Profit ist im herrschenden System wichti ger als die Menschen“. Die extreme Ausbeutung der Natur wird ge bremst werden, aber dennoch wei tergehen. Vor allem wird es viel Zeit brauchen, um die durch Bolsonaro zerstörten Institutionen wieder auf zubauen oder zumindest wieder auf ein Niveau zurückzukommen, wie es vor Bolsonaro war.

Brasilien steht weiterhin vor gro ßen Herausforderungen. Und doch: Es besteht die Hoffnung, dass eine mögliche Regierung Lula der Welle des Hasses, die in den letzten vier Jahren das Land überschwemmt hat, ein Ende setzt und Brasilien zum Dialog mit der Zukunft zurückführt.

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Im Einklang mit dem Klima leben

Die

bäuerlichen Familien im tro ckenen Nordosten Brasiliens werden wie Menschen zweiter Klasse behandelt. „Nicht nur das Klima macht den Menschen hier das Leben schwer,“ weiß Moacir dos Santos, Präsident des IRPAA: Die natürliche Lebensweise in der Trockenzone wird seit Jahrzehnten von Regierung und Konzernen regel recht bekämpft, gilt als rückständig. In den Schulen lernen die Kinder nichts über die regionalen Potentiale, die sich von anderen Gebieten im Land gänz lich unterscheiden.

Die äußerst geringen Niederschlä ge in der Region Juazeiro/Bahia im Nordosten Brasiliens und die geringe Wasserspeicherfähigkeit des Bodens erfordern einen an diese extremen Be dingungen angepassten Umgang mit den natürlichen Ressourcen. „Man kann in Österreich ja auch nicht den Schnee bekämpfen, sondern muss mit

ihm leben,“ zieht Moacir Parallelen. Um nicht abwandern zu müssen und in einer Armensiedlung in der Stadt zu landen, müssen die Menschen (wieder) lernen, im Einklang mit die ser Eigenart von Klima und Vegetation zu leben. Dazu ist die Einbindung der Kinder und Jugendlichen sehr wichtig. Welthaus-Projektpartner IRPAA lehrt in Workshops Kinder und Ju gendliche den ganzheitlichen Ansatz der „Convivencia“ – des Zusammen lebens mit dem trockenen Klima –und bringt ihnen bei, stolz darauf zu sein. Zudem setzt sich IRPAA auf po

Die Kinder lernen wieder, ihre regionalen Potenziale positiv wahrzunehmen und selbstbewusst im Einklang mit der Natur zu leben. Foto: Welthaus

litischer Ebene für die Menschen ein und fordert einen an die Trockenzone angepassten Lehrplan für Schulen. helfen Sie uns, die Kleinbau ernfamilien dabei zu unterstützen!

50 Euro kostet ein Workshop, in dem die Kinder einer Familie wieder lernen, im Einklang mit der Natur ihrer Region zu leben.

Mit 100 Euro kann IRPAA mit Nachdruck öffentlich den Zugang zu adäquater Bildung einfordern.

Welthaus

Brasilien, 4312101

Spendenprojekte stehen beispielhaft für die von Welthaus geförderten Projekte weltweit. Mögliche Über schüsse kommen Projekten mit ähnlichem Konzept zugute.

Welthaus Diözese Graz-Seckau Bürgergasse 2, 8010 Graz 2081 5000 0191

WIR STÄRKEN MENSCHEN RehaDruck FB50110t
Diözese Graz-Seckau AT792081500001913300 STSPAT2GXXX
Reg.Nr.: SO1358
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3300 STSPAT2GXXX 30+ Spenden Sie online auf: graz.welthaus.at
Bitte
Trockenzone Brasiliens:
4312101

Aloo Gobi

Robert Rötzer vom Café Parks kredenzt

ein indisches Curry mit Erdäpfeln, Sellerie und Spinat. www.parks-graz.at

Zutaten für 4 Personen

200 ml Kokosjoghurt

1 Stk. Zwiebel

6 Stk Erdäpfel (gewürfelt)

50 g Sellerieknolle (gewürfelt)

0,5 l Kokosmilch

200 g Erbsen

200 g Blattspinat (frisch oder tiefgekühlt)

1 TL Maisstärke

1 EL Curry Madras

1 EL Cumin ganz

1 Stk Zimtstange

1 Prise Cayenne-Pfeffer

1 TL Zitronenpfeffer

1 TL Knoblauch

Salz

1 Schuss Limettensaft

10 g Ingwer

1 Stk Zitronengras

3 Stk Korianderblätter

Zubereitung

Zuerst Zwiebel goldgelb anbraten. Gewürze beigeben und kurz mitrösten (Knoblauch erst zum Schluss) und mit einem Schuss Wasser ablöschen. Mit Kokosmilch aufgießen. Sellerie und Erdäpfel beigeben und weichkochen. Danach die Erbsen und den Blattspinat beigeben. Das Kokosjoghurt mit etwas Maisstärke verrühren und ins Curry ge ben – 20 Sekunden köcheln lassen. Zum Schluss mit Salz und etwas Limettensaft abschmecken. Mahlzeit!

Weitere Rezepte: www.fleischfasten.at

<< VIDEO Blicken Sie Robert Rötzer bei der Zubereitung von Aloo Gobi im Café Parks über die Schulter. Foto: Ernst Zerche
MEIN REZEPT

Tansania: Den Hunger besiegen

Welthaus stärkt Menschen in Tansania bei der Anpassung an Preissteigerungen und die Klimakrise. Sigrun Zwanzger hat die Projekte besucht. Ein Gespräch.

Wieoft sie schon in Tansa nia war, um Projekte von Welthaus vor Ort zu besu chen, kann Sigrun Zwanzger gar nicht genau sagen. Eines aber ist sicher: In den letzten beiden Jahren war es nicht möglich – wie so vieles, pandemiebe dingt. Doch heuer sind die Grenzen wieder offen, und so stand im Juli eine große Projektreise quer durch das ost afrikanische Land auf dem Programm, von Daressalam am indischen Ozean über das Gebiet zwischen dem Vikto ria See und dem Serengeti National park bis in die Region Mbeya im Sü den, an der Grenze zu Sambia.

Tansania gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Mehr als siebzig Prozent der Bevölkerung lebt von kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Wie sehr die Klimakrise die ohnehin pre käre Lage dieser Menschen verschärft, habe sich auf ihrer Reise deutlich gezeigt, erzählt Zwanzger: „In ganz Tansania gab es viel zu wenige und zu ungleich verteilte Regenfälle, was bei vielen Bäuerinnen und Bauern zu enorm verminderten Erntemengen

geführt hat, bis hin zum Gesamtaus fall der Ernte. Betroffen davon sind alle Grundnahrungsmittel: Mais, Reis, Hirse, Weizen ...“ Dies sei umso schwerwiegender, da vom Verkauf ei nes Teiles der Ernten normalerweise auch Ausgaben für Medikamente und Bildung bezahlt würden.

„Wirklich dramatisch ist auch, dass bereits kurz nach der Ernte die Preise für Grundnahrungsmittel viel höher waren als im Vorjahr“, erzählt Zwanz ger. So koste Mais doppelt so viel wie in anderen Jahren, Speiseöl sei drei mal so teuer. „Viele Menschen kochen daher schon jetzt nicht mehr mit Öl, sondern verwenden – wenn vorhan den – Erdnüsse. Die Preise für den Transport sind ebenfalls enorm ge stiegen. Somit sind alle notwendigen Güter, die die Bevölkerung benötigt, teurer geworden. Auch die Kosten für Schulgeld sind gestiegen.“

Schon seit vielen Jahren unterstützt Welthaus Bäuerinnen und Bauern in Tansania dabei, durch verbesserte landwirtschaftliche Techniken ihre

Ernährung nachhaltig zu verbessern. Mit Erfolg, meint Zwanzger: „Es hat sich auf der Reise immer wieder ge zeigt: Jene Kleinbauern, die das von uns propagierte trockenheitsresisten te Saatgut verwenden, können trotz unvorhersehbarer Regenfälle meist zumindest genug für den Eigenbedarf ernten!“ Andere seien auch dazu über gegangen, Süßkartoffeln zu trocknen, damit sie die drohende Hungersituati on abfedern können.

„Verbesserte Anbaumethoden, Ag roforstwirtschaft und die Erhöhung der Produktionsvielfalt unterstützen die Menschen dabei, sich besser an die Klimakrise anzupassen und hö here Ernten zu erwirtschaften“, sagt Zwanzger. „Auch Maßnahmen wie Bienen- oder Kleintierzucht oder die Produktion von Seifen und Batikstof fen schaffen Einkommen und helfen der ländlichen Bevölkerung, notwen dige Ausgaben tätigen zu können.“

Sie möchten helfen? Spendenkonto: AT79 2081 5000 0191 3300 | Tansania graz.welthaus.at/tansania

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KOLUMBIEN: WEGE DER VERSÖHNUNG

Vortrag & Diskussion mit Gästen aus Kolumbien.

5. Oktober 2022, 19 Uhr, ReSoWiZentrum, SR 15.13 (Trakt B, 1. Stock), Universitätsstraße 15, Graz

Die Wahl eines Ex-Guerilla-Kämpfers zum neuen Präsidenten markiert eine Zeitenwende für Kolumbien: Gustavo Petro setzt auf ein anderes, ein integra tives Gesellschaftsmodell, das Diskri minierungen abbaut, die Beteiligung von ethnischen Minderheiten und von Frauen vorantreibt. Doch um den sozialen Zusammenhalt nach über 50 Jahren Bürgerkrieg wiederherzustel len, ist es noch ein weiter Weg.

Der Friede bleibt nach dem Frie densabkommen im Jahr 2016 zwi schen der Regierung und der FARCGuerilla brüchig, die gesellschaftlichen Gräben sind groß. Armut, Gewalt und die Corona-Pandemie verschärfen so ziale Spannungen und Ungleichheiten.

Wie trotz allem Versöhnung zwischen den Konfliktparteien gelingen kann, erzählen Kelly Echeverry und Nelson Restrepo. Unsere Gäste aus Kolumbi en haben sich intensiv mit dem jahr zehntelangen Konflikt, seinen Ursa chen und Folgen auseinandergesetzt.

Die erfahrenen Aktivist:innen stellen Methoden und Geschichten vor, die sie in ihrer Arbeit mit der Bevölke rung einsetzen. Sie zeigen Wege auf, wie eine friedliche Zukunft geschrie ben werden kann.

graz.welthaus.at/gaeste-aus-kolumbien

Kelly Echeverry ist Historikerin und angehende Juristin, sie setzt sich mit tau senden Aktivist:innen für die Einhaltung der Friedensverträge in Kolumbien ein.

Nelson Restrepo ist Soziologe und hat einen Master in Raumordnung. Er begleitet Demokratisierung und politische Teilhabe durch Umweltthemen und Ge meindeprozesse.

DEADLINE

Die neue Smartphone Rallye: Jetzt kostenlos Actionbound-App herunterladen und losspielen. Infos: Seite 2.

Dieses Bild können Sie „zum Leben erwecken“: Laden Sie die App Zappar gratis herunter. Öffnen Sie Zappar, scannen Sie das Bild mit dem Smartphone und es beginnt zu laufen!

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TERMINE
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FOLGEN SIE UNS AUF

WELTHAUS IST

eine Einrichtung der Katho lischen Kirche Steiermark zur weltweiten Verwirklichung von Menschenwürde und Gerechtigkeit. Seit 1970 verbessert Welthaus gemein sam mit lokalen Organisati onen die Situation von Armen in Entwicklungsländern und Osteuropa. In Österreich weckt Welthaus die Bereit schaft zu einem Engagement für gerechte globale Bezie hungen. Welthaus setzt sich für bessere Lebensbedin gungen weltweit ein, steht für einen bewussten Umgang mit den natürlichen Res sourcen und zeigt globale Zusammenhänge auf.

Welthaus Diözese Graz-Seckau Bürgergasse 2, 8010 Graz Tel. +43 316 324556 graz@welthaus.at graz.welthaus.at

WALLFAHRT WELTKIRCHE

Gemeinsame Wallfahrt mit Zwischensta tionen zur Kapelle Kalvarienberg Höflach. Abschluss im Pfarrhof mit Gottesdienst und Agape. 16. Oktober 2022, 15 Uhr, Pfarrkirche Fehring, Grazerstraße 10

Auf den Spuren von Menschen in der Region Südoststeiermark bege ben wir uns auf der gemeinsamen Wallfahrt durch den Seelsorgeraum Fehring. Gemeinsam machen wir im Gehen, Reden, Singen und im Beten eine solidarische Weltkirche erfahr bar. Eingeladen sind alle Interessier te aus der Region – und es werden

auch einige Teilnehmer:innen aus Graz dabei sein. Anreise von Graz: Abfahrt 13:08 Graz Hauptbahnhof, 14:22 Ankunft Fehring, Rückfahrt stündlich möglich.

Die Wallfahrt wird vom Netzwerk Weltkirche (Caritas, Aktion Sei So Frei – KMB, Aktion Familienfasttag – KFB, Dreikönigsaktion – Hilfswerk der Katholischen Jungschar, Mis sio und Welthaus) sowie der Pfarre Fehring mit den Regionalverant wortlichen organisiert.

Kontakt: karin.mauser@welthaus.at netzwerk-weltkirche.graz-seckau.at

Impressum 40/2022: Medieninhaber und Herausgeber: Welthaus Diözese Graz-Seckau Bürgergasse 2, 8010 Graz

Tel. 0316 324556, E-Mail: graz@welthaus.at Chefredakteur: Christian Köpf

Redaktion: Marion Bierbacher, Silvia Mar hold, Karin Mauser, Margret Moser, Johanna und Peter Pieber, Viktoria Schichl

Layout: C. Köpf. Fotos (wenn nicht anders angegeben): Welthaus, Ernst Zerche

Druck: Reha, 8051 Graz. Erscheinungsort: Graz. Verlagspostamt: 8010 Graz

Foto: Kathpress VERKEHRTE WELT? Welthaus dreht die Weltkarte um – und zeigt damit neue Perspektiven. Karte im Format 100 x 70 cm. (gefalzt auf 25 x 33,3). 9,80 Euro. Online bestellen:
Preis:
graz.welthaus.at/weltkarten

BAUER TO THE PEOPLE

Buch von Bianca Blasl und Wilhelm Geiger.

Früher haben wir vielleicht noch beim Flei scher über das Schnitzel gespro chen, das einmal ein Schwein war, und wie man es kocht. Mit dem Bauern, bei dem es gelebt hat. Heute ist der Weg vom Feld bis auf den Teller weit und komplex geworden. Uns sind die Berührungspunkte abhandenge kommen. Wir reden nicht mehr mit einander. Das will dieses Buch ändern. Bianca Blasl und Wilhelm Geiger neh men uns mit zu den Menschen, die uns mit Essen versorgen. Mit diesem Buch fangen sie am Anfang an: bei den Bauern. Denn wenn wir etwas ändern wollen, dann brauchen wir wieder ein Gespür und Kontakt zueinander. Braumüller Verlag 2022, 368 Seiten.

SHADOW GAME

DVD. Ein Film von Eefje Blankevoort und Els van Driel.

Die Reise über die Balkanroute nach Westeuro pa ist für viele Minderjähri ge ein Spiel, eine „Mission“. Über drei Jah re begleiten die Regisseurinnen Jugendliche aus Sy rien, Irak, dem Sudan, Pakistan und Afghanistan auf den Stationen ihrer Flucht quer durch Europa, die sie auch selbst mit ihren Handys doku mentieren. Für sie alle sind die emo tionalen und körperlichen Auswir kungen dessen, was sie durchmachen, schwerwiegend. Dennoch bewahren sich viele einen jugendlichen, un schuldigen Optimismus. Ein aufrüt telndes Zeitdokument, das den Ju gendlichen auf Augenhöhe begegnet. 55 min., ab 14 Jahre, 2021.

IN FLAMMEN

Roman von Megha Majumdar.

Jivan hat es vom Kohlfresser zum Hühnchenfres ser gebracht. Doch ein Brand anschlag hebt ihr Leben aus den Angeln, und die Muslimin gerät ins Visier der indischen Regierung. Mit bestechender Dringlichkeit zeigt die Autorin das moderne Indien: ein gespaltenes Land, in dem Ambition, Klasse und Religion all jene zu Fein den machen, die auf ein besseres Le ben hoffen. Ein beeindruckender Ro man über die indische Gesellschaft. Piper Verlag, 2021, 336 Seiten.

KONSEQUENZEN DES KAPITALISMUS

Der lange Weg von der Unzufrieden heit zum Widerstand. Buch von Noam Chomsky und Marv Waterstone.

Gibt es eine Al ternative zum Kapitalismus? In diesem bahn brechenden Text zeichnen Chomsky und Waterstone eine kritische Land karte für eine gerechtere und nach haltigere Gesellschaft. Covid-19 hat eklatante Versäumnisse und monströse Brutalitäten im gegenwärtigen kapitalistischen System aufgedeckt. Es stellt sowohl eine Krise als auch eine Chance dar. Alles hängt von den Handlungen ab, die die Menschen in ihre eigenen Hände nehmen. Wie prägt die Politik unsere Welt, unser Leben und unsere Wahrnehmun gen? Wie viel vom „gesunden Men schenverstand“ wird tatsächlich von den Bedürfnissen und Interessen der herrschenden Klassen bestimmt?

Und wie können wir die kapitalis tischen Strukturen herausfordern? Westend 2022, 464 Seiten.

Bücher. Zeitschriften. DVDs. CDs. Spiele. Karten. Unterrichtsmate rial ... Panorama, die Mediathek im Welthaus Graz, bietet Ihnen eine breite Auswahl an Medien zu spannenden globalen Themen!

Die Mediatheks-Card für die Entlehnung kostet nur 10 € (Schüler:innen/Studierende: 7 €) und gilt für ein Jahr.

Wir beraten Sie auch gerne bei der Planung von Projekttagen und Akti onen in Schulen, Pfarren, Solidari tätsgruppen und Gemeinden.

Infos, Recherche & Entlehnung: graz.welthaus.at/mediathek Tel. +43 316 324556-23

Bürgergasse 2, 8010 Graz

ÖFFNUNGSZEITEN

Mo–Fr: 9–12 Uhr Mo–Do: 13–16 Uhr und nach Vereinbarung

24. FEBRUAR... UND DER HIMMEL WAR NICHT MEHR BLAU

Buch von Valeria Shashenok.

Valeria be schließt, der Welt ihre Hei matstadt Tscher nihiw zu zeigen und die wahren Geschichten zu erzählen. Es sind Bilder und Geschichten, die wir uns alle im 21. Jahrhundert mitten in Europa nicht vorstellen konnten und wollten. Und das Grauen endet nicht einmal mit ihrer Flucht nach Mailand, denn dort angekommen, holen Putins Bomben sie ein und treffen sie mitten ins Herz. Storylution GmbH 2022, 90 Seiten.

MEDIATHEK 12 WelthausInfo Oktober 2022 – Januar 2023 - Nr. 40
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