Speth robert leseprobe

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Neben Restaurant und Catering führen Sie seit 1991

Und Sie, Frau Speth?

auch noch das Restaurant des Golfclubs Gstaad-

Ich schon. Ich habe wahrscheinlich mehr Hobbys als mein

Saanenland. Offensichtlich haben Sie immer noch

Mann. Er lebt für die Küche und fürs Geschäft, das ist seine

freie Kapazitäten …

Welt. Ich aber kann mich mit vielen anderen Dingen auch

… (Lacht) Es scheint so! Am Anfang war der Golfclub ja nur

beschäftigten.

klein. Neun Löcher, 300 meist einheimische Mitglieder, davon rund 100 praktizierende Golfer. Mit dem Ausbau des

Andere Frage: Wo steht die Chesery in 15 Jahren?

Golfplatzes ist auch der Club grösser geworden – und da-

Robert Speth: Kann ich nicht sagen. Ich bin jetzt 58.

mit das Restaurant. Wie das Catering bringt uns der Golf-

Susanne Speth: Ich denke, wir werden später etwas kürzer

club neue Gäste in die Chesery.

treten und vielleicht einen Nachfolger einarbeiten, der dann einmal die Chesery übernehmen kann.

Susanne Speth, Sie spielen auch Golf – gibt es gemeinsame Abschläge mit Ihrem Mann?

Sie haben zwei Kinder im Alter von 17 und 20.

Ja, ab und zu. Eher in den Ferien, also nicht hier in Gstaad.

Zeichnet sich da eine Nachfolge ab?

Wenn ich den ganzen Tag oben auf dem Golfplatz bin, mag

Susanne Speth: Noch nicht. Sie haben natürlich immer ge-

ich abends dann nicht noch spielen. Dann bin ich froh,

sehen, wie viel Zeit und persönliches Engagement der gan-

wenn ich mich in Ruhe etwas zurückziehen kann.

ze Betrieb benötigt. Und dann ist es für die Kinder schwierig, eine Nachfolge anzutreten, da die Erwartungen der

Welche anderen Leidenschaften oder

Gäste und Kunden sehr hoch sind.

Freizeitaktivitäten – ausser Golf – teilen Sie?

Robert Speth: Ich glaube, dass es schwierig ist, einen Be-

Susanne Speth: Wir mögen beide gerne ein schönes Glas

trieb an die Kinder zu übergeben. Wenn einer Erfolg haben

Wein und geniessen in der Freizeit die Familie und die Ruhe.

will, muss er sowieso machen, was er gerne tut.

Können Sie, Herr Speth, die Grössenordnung

Ist die Chesery ein Pachtbetrieb?

Ihres Weinkellers skizzieren?

Robert Speth: Ja, wir haben das Haus von einer Aktienge-

Ziemlich genau sogar, weil wir erst kürzlich Inventar ge-

sellschaft gemietet.

macht haben. Es sind an die 10 000 Flaschen. Könnten Sie sich vorstellen, nochmals bei Null Und in Etiketten gesprochen?

anzufangen? Vielleicht irgendwo am Wasser in

Rund 500. Schwerpunkte sind die Schweiz, das Burgund

mediterranen Gefilden?

(weisse Burgunder), Bordeaux und Italien.

Susanne Speth: Ja, aber im Kleinformat. Robert Speth: Ich habe das Gefühl, dass dies eine zu gros-

Wo liegen Ihre Präferenzen?

se Umstellung wäre. In Gstaad ist man von der Kundschaft

Im Moment bin ich eher auf der Weissweinseite. Früher

her verwöhnt. Die Gäste haben eine Ahnung von dem, was

habe ich immer nur Rotwein getrunken.

wir tun. Sie sind informiert und fordern uns heraus. Wenn man sich darauf einlässt und auch noch ein ordentlicher

Angenommen, Sie könnten sich beim

Gastgeber ist, hat man es sehr gut hier oben.

Zuprosten etwas wünschen – was wäre das? Robert Speth: Tja, was wünscht man sich da? Nochmals 30

30 Jahre Chesery in Grindelwald oder Wengen,

Jahre?

wäre das denkbar?

Susanne Speth: Nein, das wäre vielleicht etwas zu viel.

Ich glaube nicht. Eher noch in St. Moritz. Aber ich wollte ja sowieso nie in die Schweiz.

Können Sie ohne Arbeit leben, Herr Speth? Susanne Speth: Nein, kann er nicht! Er wird immer krank,

Dafür haben Sie und Ihre Frau es in Gstaad

wenn er nichts zu tun hat – und ich die Ferien plane …

aber schon ganz schön lange ausgehalten! In der Tat. Wer hätte je gedacht, dass wir mit der Chesery einst ein 30-jähriges Jubiläum feiern würden!

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