Hoteliere 2/24

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Ehre

Liebe Leserin, lieber Leser

Gsicht, Chance, fioffnung, Möglichkeend zum

sastgeber zu sein, ist eine Ehre. Das sagt nicht eine erfahrene Hotelière oder ein erfahrener Hotelier. Das sagt ein jüngst an der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern SHL diplomierter Hotelier in dieser «Hotelier»-Ausgabe. Er umschreibt seinen Traumberuf: «Die Gäste kommen mit ihrem kostbarsten Gut in ein Hotel – mit ihrer Freizeit – und es ist ein Privileg, Teil dieser Erfahrung zu sein. Die Verantwortung, unseren Gästen die bestmögliche Zeit zu ermöglichen, ist eine Ehre und etwas sehr Wertschätzendes.»

Es ist mir eine Ehre, Sanitärinstallateur zu sein. Es ist mir eine Ehre, Lehrerin zu sein. Es ist mir eine Ehre, Programmierer zu sein. Es ist mir eine Ehre, im Housekeeping zu arbeiten. Haben Sie das schon einmal gehört? Ich noch nicht.

«Als ich vom SVS-Vorstand angefragt wurde, habe ich ungefähr dreissig Sekunden lang überlegt. Ich fühle mich wirklich sehr geehrt und geschmeichelt.» Geehrt von der ihr übertragenen Aufgabe fühlt sich die neue Korrespondentin des Sommelier-Verbandes, die ab heute über den Beruf, die Berufung und das Umfeld der Sommelièren und Sommeliers in unserem Fachmagazin schreibt.

So viel Ehre, ich war paff. Da ich mich auch für Sprache und Geschichte interessiere, nahm ich das Deutsche Wörterbuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, Band 3, zur Hand, um Ehre nachzuschlagen. Einen sprachlichen Ursprung können die beiden Sprachforscher nicht nachweisen. Sie führen drei mögliche Herkünfte an und bleiben unentschieden: a) êre (friesisch), ära (schwedisch), äre (dänsich) – alle drei bedeuten Ähre. b) aisa (altnordisch) – glänzendes Metall. c) airus (lateinisch) – Bote. Später, im Althochdeutschen, ist der Begriff im Zusammenhang mit Gott (gote ze êrôn) oder Göttern («des meinen êre»; gemeint waren der Frühlings- bzw. Herbstgott) verwendet. Ehre beschreiben ist eine anspruchsvolle Angelegenheit. Die beiden Sprachforscher orten und formulieren den begrifflichen Wesenskern mit «Gipfel von Schönheit, Wert, Zierde».

Friedrich Schiller (1759–1805), der deutsche Dichter, beklagte seinerzeit die Entwicklung, die der Begriff Ehre genommen hatte: «… erblaszt uns heute das wort

zu leerer höflichkeit». Heute scheint Ehre eine Renaissance zu erleben. Nur, was bedeutet es für uns, gerade in der Hotellerie? Bedeutet der Satz, den Schiller geschrieben hatte – «sein sie so gütig und thun uns einmal wieder die ehre an». Die Redensart gehört(e) zum Standard-Repertoire professioneller Gastgeber. Ist es eine Ehre, Chefredaktor dieses Fachmagazins zu sein? Beim derzeitigen Stand meiner Überlegungen (vgl. auch Schiller) neige ich ehrlich zu einem Nein. Ich mache die Aufgabe gerne, gebe vollen Einsatz, bin top motiviert. Sind das die (zu) hoch mitschwingenden Werte des aufgeladenen Begriffs Ehre? Journalistische Berufsehre, ja unbedingt. Und wie halten Sie es mit der Ehre?

Ehrenvoll abschneiden in einem Rating, einer Rangliste ist für viele ein Ziel. Andere sind eher olympisch gesinnt. Sie geben sich zufrieden (mit der Ehre), dabei zu sein. Eine besondere Gestalt von Ranglisten sind Hotel-Ratings. Dazu finden Sie einen Artikel in der aktuellen Ausgabe. Besonders freue ich mich, dass der Sommelier-Weltmeister Marc Almert sich die Ehre gibt. Er wird uns Kostproben seiner Wein-Gedanken kredenzen. Und er hat mir bereits viele geistreiche Ideen für seine Weinkolumne vorgeschlagen. Besonders freue ich mich auf die «vinophilen» Gedanken zur Frage: Ist unsere Weinsprache noch zeitgemäss? Das fröhliche Denken zur Ehre regen wir am besten mit einem Glas Ehrenwein an und stossen damit auf die neue «Hotelier»Ausgabe an.

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EDITORIAL

Gastia 2024

52 Messenachschau

Unternehmen

Titelgeschichte

22 Simon Spiller: «Die Lage am See kann uns zum Glück keiner nehmen»

32 Die wundersame Geburt der Tschuggen Collection

Karl Wild Hotelrating

34 «Die 100 besten Hotels der Schweiz» – das Original unter den vielen Hotelratings

36 Andrin Willi – Der Nachfolger von Karl Wild

Hotelgeschichte Lugano

40 Pionierfamilien, Eisenbahn und Schützenfest machten Lugano zum Hotelparadies

Szene

46 Hoch hinaus im «Hyperion»

50 100-jähriges Jubiläum der Schweizer Jugendherbergen

62 Berufskleider in Hotels und Restaurants: Stil, Komfort und Langlebigkeit

Essen und Trinken

63 Das Brunchen ist beliebter denn je – Inspiration und Unterstützung

64 Erfolgsrezept Individualisierung: Der erste «State of Food and Hospitality Report»

70 Jedem Gast sein Lieblings«Guete Morgä Müesli»

72 Auf den Spuren des Wandels im Land der Kaffee-Superlative

74 Verbessern sie den Urlaub ihrer Gäste mit nachhaltigem Wasser

76 Dem Apfel verpflichtet

78 Megatrend Roséwein

80 Vegane Lebensweise: Eine Gästegruppe mit viel Potenzial

4 INHALT 02/2024 Editorial 3 Ehre
Persönlichkeiten
6
22 124 92

Digital

86

88

92

94

Gäste-Bewertungen – Fluch oder Segen?

Cyberspace-Gefahr: wie können sich Hotels gegen Hackerangriffe schützen?

Next Generation

Weg zum Erfolg: die Kunst der wirkungsorientierten Führung

Hotelfachschule

Traumberuf Hotel-Managerin und -Manager – sie braucht es immer

98 Unplugged Musik – ehrliches

Gastgebertum: Studierende «rockten»

Zermatt Unplugged

Architektur

100 Wenn Innenarchitektur Normen bricht

102 Akzente dank Objekttextilien

108 Ein Haus für alle

114 Kunst in Hotels und Restaurants

Recht

116

Probearbeiten – das muss man wissen

Vereinigung diplomierter Hoteliers-Restaurateure VDH

118 So arbeiten VDH-Mitglieder mit Digitalisierung und KI

123 Präsidial-Editorial

Sommelierverband Schweiz SVS

124 Neue Korrespondentin der Sommeliers – Shirley Amberg hat «Wein im Blut»

127 Life is Sparkling – neue Umsatzchancen

128 Am Markt

Schluss-Punkt

114 Ilse Wichman: Du erntest, was du säst

5 INHALT 02/2024
16 108 52
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«‹Maison Hornberg› steht für unsere Philosophie»

Aus dem ebenso bekannten wie beliebten Vier-Sterne-Haus

Romantik Hotel Hornberg in Saanenmöser wurde das «Maison Hornberg». Mit-Eigentümer Christian Hoefliger über die Gründe, einen gut eingeführten Namen zu wechseln.

Karl Wild

Badesee-Idylle im «Maison Hornberg».

Was führte zum Entscheid, Ihr Hotel umzubenennen?

Christian Hoefliger: Wir befassten uns schon seit längerem mit dem Gedanken, unser Haus in einem neuen Licht zu präsentieren. Wir sind ein Hotel, das ohne Buchungsplattformen existieren möchte und sind Tag für Tag mit vollem Herzen für unsere Gäste, Mitarbeiter und Partner da. Wir wollen als Unternehmen wachsen und gleichzeitig das Erbe des Hotels,

unsere DNA, bewahren. Wir haben durchaus unsere Alleinstellungsmerkmale und sahen uns vor der Herausforderung, diese in wenigen Worten überzeugend zu kommunizieren.

War das «Hornberg», wie es kurz genannt wird, nicht schon eine gut eingeführte Marke?

Doch, aber es war unser grosser Wunsch, eine offizielle Marke daraus zu machen. Eine, die uns voll entspricht und unsere Philosophie widerspiegelt. Mit einem schlichten Logo und klarem Signé

Wie kamen Sie auf «MAISON HORNBERG»?

Mit viel Selbstreflexion und der Unterstützung durch eine sehr gute Agentur. Für uns liegt der Charme des Namens darin, dass jeder Gast etwas anderes damit in Verbindung bringen kann. Ob man sich zu Hause (à la maison) fühlen möchte, den geschützten Rückzugsraum oder die vielen Wohlfühlfaktoren geniessen will: Die Marke «MAISON HORNBERG» lässt immer ein individuelles Bild entstehen und steht für die Erfüllung persönlicher Wünsche.

Mit dem neuen Namen ist das Markenzeichen «Romantik» auf der Strecke geblieben. Bleiben Sie Mitglied der Kooperation?

Wir bleiben selbstverständlich weiterhin extrem stolzes Mitglied der Romantik Hotels. Wir haben eine sehr hohe Identifikation mit dieser Organisation, und ich bin zudem im Aufsichtsrat der AG in Frankfurt.

6 PERSÖNLICHKEITEN

Erfolgreiches Duo: Brigitte und Christian Hoefliger-von Siebenthal.

Ich bin überzeugt, dass wir auch ohne direkte Nennung des Namens ein sehr guter Botschafter für die Romantik Hotels sein können.

Lässt sich messen, was diese Mitgliedschaft dem Hotel bringt?

Wir versenden an unsere Hotels quartalsweise die Berechnung des Deckungsbeitrages, also des Umsatzes, der über die Organisation ins Hotel fliesst. Aber es gibt natürlich sehr viele Gäste, die über Romantik zu uns finden, ohne dass sie direkt identifiziert werden können. Der mit Abstand grösste Wert liegt jedoch in der extrem professionellen Vernetzung der KMU-Hotellerie, in den sehr kompetenten Serviceleistungen für unsere Mitglieder und in der Visibilität im digitalen Vertrieb. Da sind wir in meiner Wahrnehmung extrem stark unterwegs.

Sind Sie auch schon von anderen Kooperationen für eine Mitgliedschaft angefragt worden?

Ja, aber das kommt im Moment nicht infrage. Bei Romantik stimmt für uns alles – vom Nutzen bis zu den Werten.

Seit Ihre Frau und Sie das Haus übernommen haben, konnten Sie über 15 Millionen Franken aus Eigenmitteln investieren. Welches sind die wichtigsten Neuerungen?

Seit 2002 kam einiges zusammen. Im vergangenen Jahr haben wir bei fünf Chalets die Dächer saniert und

Brigitte von Siebenthal und Christian Hoefliger lernten sich an der Hotelfachschule Luzern kennen. Nach Abschluss der Schule wollten sie während der Sommermonate im Hotel von Brigittes Eltern eigentlich nur ein bisschen aushelfen – und übernahmen das Chalet mit dem 6000 m² grossen Garten wenig später. Mittlerweile führen sie es in dritter Generation seit einundzwanzig Jahren. Das Hotel Hornberg in Saanenmöser wurde von Brigittes Grosseltern 1936 erbaut. Später nannte es sich Romantik Hotel Hornberg und seit Ende letzten Jahres Maison Hornberg. Das Haus zählt seit Jahren zu den besten Hotels mit vier Sternen im Land und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Brigitte Hoefliger-von Siebenthal ist aktuell auch Stiftungsrätin der Hotelfachschule Thun.

eine PV-Indach-Anlage installiert, womit wir rund die Hälfte unseres Stroms selber produzieren – das grösste Kraftwerk der Region. Zudem haben wir den Biopool im Park zu einem Badesee mit 15 Meter Schwimmbereich ausgebaut. Ein grosser Erfolg, selbst in den Wintermonaten. Und im November vergangenen Jahres kam dann das Chalet toi-même dazu.

Ein frei stehender Altholzbau im Garten

Das Chalet ist eine Erweiterung der Hotelinfrastruktur auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Ruheraum, wo sich die Spa-Gäste mit Blick in den Hotelgarten erholen können. Während die untere Etage Bademantelzone ist, wollen wir unseren Gästen oben etwas Einzigartiges bieten. Es ist ein Rückzugsort mit bequemer, edler Einrichtung und einem Kamin, ein Leseraum.

Derzeit hat das «Maison Hornberg» 40 Zimmer und Suiten. Mehr kommen nicht dazu?

Wirtschaftlich würde das Sinn machen. 40 Zimmer sind angesichts der kompletten Infrastruktur nicht ideal. Aber der Charakter des Ortes würde sich verändern. Und der so wichtige und geschätzte persönliche Kontakt, den meine Frau und ich sowie unsere 57 Mitarbeiter mit den Gästen pflegen, würde wahrscheinlich darunter leiden. Das wollen wir unbedingt vermeiden. Viel wichtiger ist für uns, dass diese 40 Zimmer übers ganze Jahr gut belegt sind.

7 PERSÖNLICHKEITEN

Eine Frau gibt Vollgas

Wie Henrieke Patkovic den Job im «Radisson Blu» in Luzern und die Familie mit drei sportlich ambitionierten Buben unter einen Hut bringt.

Christoph Ammann

Henrieke Patkovic ist auf dem Sprung. Freundlich, aber bestimmt verabschiedet sie die Besucher, nimmt dann einen Kundentermin wahr, um kurz vor Mittag von Luzern nach Küssnacht am Rigi zu eilen. Zu Hause müssen drei Jungs versorgt werden: Maximilian, Hannes und Moritz freuen sich aufs Mittagessen, ehe es für sie zurück in die Schule geht.

Die Sales & Marketing-Managerin des Radisson Blu Hotels in Luzern arbeitet 60 Prozent, daneben ist sie Mutter, schmeisst den Haushalt und koordiniert die Trainingstermine der Buben. Denn alle drei sind ambitionierte Sportler. Max (14) will Skirennfahrer werden, gehört bereits dem Kader des regionalen Leistungszentrums Schwyz an und möchte im Sommer in die Sport-Mittelschule in Engelberg wechseln, wo schon Ski-Diamanten wie Marco Odermatt oder die

Gysins geschliffen wurden. Hannes (12) kickt bei den Junioren des FC Luzern; Moritz (8) betreibt verschiedene Sportarten und trainiert im Skiclub Flims. «Gerade im Winter, wenn Max am Wochenende Skirennen bestreitet, wird die Koordination der Sporttermine zur Herausforderung für meinen Mann und mich», sagt Henrieke Patkovic.

Die Mutter als sportliches Vorbild

Die gebürtige Deutsche, die wie ihr Mann Kim und die Jungs den Schweizer Pass besitzt, ist ein Vorbild für den Nachwuchs; sie lernte in der Jugend, Sport und Schule unter einen Hut zu bringen. Damals hiess sie Henrieke Noack und war Elite-Schwimmerin, Lieblingsdisziplin 200 Meter Brust. Sie brachte es bis zur hessischen Landesmeisterin, setzte aber nach dem Abitur auf die Ausbildung im Hotelbusiness.

In der César-Ritz-Hotelfachschule in Le Bouveret im Wallis traf sie auf einen Leh-

8 PERSÖNLICHKEITEN
Immer auf dem Sprung:
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Henrieke Patkovic Umbau Badezimmer Hotel Schweizerhof
in-Raum Architektur
Luzern |
©
Marc Gilgen

rer, der ihr die Leidenschaft für Sales & Marketing vermittelte. «Ein Brite», erinnert sich Henrieke Patkovic, «er war eher unscheinbar, aber ein absolut genialer Verkäufer.» Im W Hotel in New Orleans, USA, lernte sie die Vorzüge der Kettenhotellerie kennen, im «Hilton London Metropole» gelang der angestrebte Wechsel von der Rezeption ins Sales-Team. Als Kim 2009 bei einer Bank in Zürich anheuerte, zog sie mit und bewarb sich blind beim «Radisson Blu» in Luzern. Seit 15 Jahren ist sie nun hier, abgesehen von drei Jahren als Country Director of Sales im Hotel am Zürcher Airport. «Ich arbeite 60 Prozent und geniesse grosse Flexibilität. Das Pensum verteilt sich nicht fix auf drei Tage», sagt Henrieke Patkovic.

Die Unterstützung des Chefs

Dass sie und andere Mitarbeitende Job und Privatleben perfekt vereinbaren können, bleibt auch das Verdienst von Markus Conzelmann. Der General Manager, der das «Radisson Blu» in Luzern seit der Eröffnung 2006 führt, musste sich mit seinen Ideen erst firmenintern durchsetzen. Längst ist die Frauenförderung für Conzelmann zu einer Mission geworden. Er hat es geschafft, dass eine TopKaderfrau wie Henrieke Patkovic in der Branche blieb. «Unter dem Strich», konstatiert die Sales-Spezialistin, «ist es ein Geben und Nehmen, am Schluss profitieren alle». Dankbar ist sie ihren Eltern,

Das Radisson Blu Hotel Luzern liegt zentral am wunderschönen Vierwaldstättersee, bietet geräumige Zimmer mit Seeblick, Restaurant und Bar.

die vor zehn Jahren von Deutschland nach Meggen am Vierwaldstättersee zogen und die Patkovics bei der Betreuung der Buben unterstützen: «Ohne sie hätte ich das nie geschafft.»

Im «Radisson Blu» mit den 100 Mitarbeitenden und 189 Zimmern ist Henrieke für Marketing & Sales zuständig, für das Reservationsteam und die Meeting- und Event-Abteilung. Sie kümmert sich um das wichtige Gruppengeschäft und schliesst die Verträge mit den Tour Operators ab: «In Luzern gibt es im Sommer zu wenige und im Winter zu viele Betten.» Die Wege im Hotel sind kurz. Henrieke Patkovic gehört zum fünfköpfigen Leitungsteam, das zusammen mit Chef Markus Conzelmann die Entscheidungen trifft. «Wir haben hier eine gute, vertrauensvolle Ambiance. Man arbeitet sehr seriös, aber der Humor kommt nie zu kurz.» Als Management-Betrieb geniesst das Luzer-

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ner Haus innerhalb der Gruppe gewisse Freiheiten: «Auf der andern Seite profitieren wir von der Struktur und den Tools von Radisson, das gefällt mir.»

Und kann diese Frau mit dem Doppelpensum Job und Familie überhaupt was auf die Palme bringen? Henrieke Patkovic überlegt: «Wenn ich fürs Hotel arbeite, möchte ich Vollgas geben. Klemmt es irgendwo, werde ich schnell ungeduldig.»

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Dominik G. Reiner leitet neu das

«Mandarin Oriental Savoy», Zürich

Seit gut einem Monat leitet Dominik Georg Reiner als neuer General Manager das «Mandarin Oriental Savoy», Zürich. Gleichzeitig wird er weiterhin als Area Vice President Operations die Hotels der Gruppe in Luzern, München und Wien beratend begleiten.

Der gebürtige Bayer kennt die Mandarin-OrientalHotelgruppe bestens. Bereits knapp 20 Jahre bekleidet er ManagementPositionen in verschiedenen Hotels der renommierten Gruppe. Im Jahr 2004 hat er seine Karriere im «Mandarin Oriental Hyde Park», London, als Management Trainee begonnen. Es folgten verschiedene Führungsaufgaben für die in Hongkong ansässige Gruppe in Europa und in den USA. Nach einem Abstecher in das «Soho House Berlin», das Reiner von 2017 bis

2018 führte, kehrte er zu Mandarin Oriental zurück, und leitete mit grossem Erfolg das Münchner Haus.

Neben internationalen Tourismus- und Hotelmanagement-Studiengängen an der ISM International School of Management in Dortmund, der Hawaii Pacific University in Honolulu sowie in Neuseeland, absolvierte Reiner 2014 erfolgreich das Executive-MBA-Programm des Royal Melbourne Institute of Technology in Australien. Nun wird der 44-Jährige gemeinsam mit seiner Frau Angela und seinen Töchtern Lara Marie und Emilia nach Zürich umziehen.

Dominik G. Reiner sieht die neue Aufgabe als grosse Ehre: «Zürichs ältestes Grandhotel führen zu dürfen, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, der ich mit dem gebührenden Respekt entgegenblicke.» Für Reiner stellt das Alpenländische, insbesondere das Schweizer Hotelgewerbe, sozusagen die Wiege der Grand-Hotellerie dar. «Daher werde ich gemeinsam mit meinem engagierten Team alles dafür geben, dem grossen Erbe des wunderbaren ‹Savoys› gerecht zu werden.» Im Kontext der vielen erstklassigen Hotels in Zürich sei es sein Bestreben, «das ‹Mandarin Oriental Savoy›, am Paradeplatz in Zürich, zu einer Anlaufstelle und einem Ort der Begegnung für alle Zürcherinnen und Zürcher zu etablieren. Ich freue mich riesig darauf, meinen Beitrag zu einem neuen Kapitel für dieses legendäre Hotel leisten zu dürfen.» mm/phg

12 PERSÖNLICHKEITEN
Neuer General Manager: Dominik G. Reiner

Vom «Chedi» ins «Appenzeller Huus» – Tim-Martin Weber ist neuer General Manager

Dem Investor und Hotel-Visionär Jan Schoch ist ein Coup gelungen. Er verpflichtete Tim-Martin Weber als General Manager für die Leitung des Resorts Appenzeller Huus in Gonten. Weber kommt vom «Chedi Andermatt», wo er mit Jean-Yves Blatt den Auf- und Ausbau des Alpenresorts realisierte.

Für die Hotelgäste war er der erste Ansprechpartner und verantwortete den gesamten operativen Betrieb des «Chedi» ab 2017. Mit dem Aufbau und der Positionierung der Destination sowie des Hauses trug er wesentlich zum Erfolg des führenden europäischen Luxushotels bei. Damit ist er bestens gerüstet für die Herausforderungen im neuen Appenzeller Huus-Resort.

Herzblut-Hotelier

Tim-Martin Weber meint zu seiner neuen Aufgabe im Appenzellerland. «Ich verfolge das Projekt Appenzeller Huus schon lange und bin hoch motiviert, die Entstehung

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PLANUNG

eines der zukunftsweisendsten und luxuriösesten Wellnesshotels der Schweiz, wenn nicht sogar Europas, begleiten und in die Zukunft führen zu dürfen.» Seine Ambitionen und die Hands-on-Mentalität passen perfekt zum Konzept Appenzeller Huus. Jan Schoch ist überzeugt: «Bei der Besetzung dieser Schlüsselposition war es uns besonders wichtig, eine Persönlichkeit zu finden, die unsere Werte und Visionen teilt und auch selbst mit anpackt.» Er ist überzeugt, mit Tim-Martin Weber einen Herzblut-Hotelier verpflichtet zu haben. Weber «ist einer, der gemeinsam mit seinem Team für unsere Gäste mit Leidenschaft und einem Auge fürs Detail unvergessliche Momente im Appenzellerland kreieren wird.»

Internationale Erfahrungen

Die Schweiz ist für den bilingue aufgewachsenen Tim-Martin Weber zur Heimat geworden. Seine Karriere startete der 47-jährige Deutsche 2002 in Zermatt bei den ehemaligen Seiler Hotels. Danach führte ihn sein Weg vom Wallis ins frühere Kempinski Le Mirador Resort & Spa an den Genfer See. Innerhalb von Kempinski machte er Stationen in Deutschland, Belgien, Frankreich, Bulgarien und Tansania, bevor er 2011 als Director F&B im Zürcher Marriott Hotel in die Schweiz zurückkehrte. 2013 ging es für ihn nochmals kurz ins Ausland, als Executive Assistant Manager im Intercontinental Berchtesgaden Resort. mm/phg

Neuer General Manager:
PERSÖNLICHKEITEN © Silvana Mountain Hotel | Zermatt | CH Der Generalunternehmer für Innenausbau voglauer.com REALISIERUNG BETREUUNG
Tim-Martin Weber

Generationenwechsel bei SV Hotel: Beat Kuhn übergab an Marco Meier

Beat Kuhn, Managing Director SV Hotel, war die treibende Kraft hinter der erfolgreichen Wachstumsstrategie im Hotel-Portfolio. Auf den 1. Mai übergab er die Führung als Managing Director an Marco Meier, der damit auch Mitglied der Geschäftsleitung SV Group wird.

Der Geschäftsbereich Hotel der SV Group umfasst derzeit 20 Hotels, darunter Häuser der eigenen Marke Stay KooooK sowie der Marriott-Marken Courtyard, Residence Inn, Renaissance und Moxy und demnächst Hyatt Centric in der Schweiz und in Deutschland. Aufgebaut hat dieses Portfolio in den letzten zwanzig Jahren Beat Kuhn, Managing Director SV Hotel. Für dieses langjährige Engagement spricht ihm Jörg Zulauf, Präsident des Verwaltungsrates SV Group, einen herzlichen Dank aus. «Beat Kuhn hat die Business Unit Hotel zu einem soliden Standbein der SV Group entwickelt», sagt Zulauf.

Lob und Wachstum

Die Anerkennung kommt aber auch von SV-Partnern. Beispielsweise von Phil Andreopoulos, Chief Operating Officer Owner & Franchise Services EMEA bei Marriott International. Andreopoulos würdigt die Partnerschaft: «SV Hotel ist ein wichtiger, langjähriger und geschätzter Franchisepartner von Marriott International. Beat Kuhn verkörpert die Kernwerte unserer Marken, nämlich das Engagement für die Entwicklung von Menschen und Kultur, den Aus- und Aufbau sowie den Betrieb von Qualitätshotels, die Innovationskraft und die hohe Servicequalität für unsere Gäste.»

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Marco Meier übernahm von … … Beat Kuhn die Aufgabe des Managing Director SV.

Mit Stay KooooK hat SV auch ambitionierte Wachstumspläne, blickt der scheidende Beat Kuhn in die Zukunft: «Weitere Standorte sind gesichert, ich kann meinem Nachfolger eine solide Grundlage für die Expansion übergeben.» Sein Nachfolger Marco Meier ist seit 2011 in unterschiedlichen Funktionen bei SV tätig, zuletzt als Director Area Operations Franchise Hotels Schweiz. Der diplomierte Hotelier geht die Aufgabe mit Respekt an: «Ich trete in grosse Fussstapfen und bin froh, dass Beat Kuhn noch bis Ende 2024 bei SV verbleibt und ich auf sein Know-how und seine Erfahrung zählen kann.»

Vom Barkeeper zum Managing Director

Mit dem Wechsel von Beat Kuhn zu Marco Meier konnte eine interne Nachfolgeregelung realisiert werden, was Jörg Zulauf besonders freut. Marco Meier, Jahrgang 1982, sammelte erste Berufserfahrung noch vor seiner Ausbildung zum Hotelier bei der Gastrag,

wo er als Barkeeper und Assistant Restaurant & Hotelmanager arbeitete. 2011 kam er als Business Development Manager zur SV Schweiz AG. Anschliessend übernahm er ab 2020 als Director Design & Construction die Verantwortung für die Planung und den Bau von Restaurants und Hotels im DACH Raum. In dieser Zeit war er an der Entwicklung des Studio-Konzepts für Stay KooooK beteiligt.

Ende 2022 folgte der Wechsel zu SV Hotel, wo er als Director Area Operations Franchise Hotels Schweiz für das operative Geschäft von vier Hotels der Marriott-Marken Renaissance, Courtyard und Moxy verantwortlich zeichnet. Unter seiner Leitung wird Anfang Mai in Genf das erste Residence Inn by Marriott der Schweiz eröffnet. Marco Meier ist diplomierter Hotelier der Hotelfachschule Luzern und verfügt über einen Executive MBA der Hochschule für Wirtschaft HWZ Zürich. mm/phg

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Aller guten Dinge sind drei –die drei neuen Manager des «The Cambrian Adelboden»

Das aus Chiara Laillard, Mathias Wunsch und Sylvain Vodermaier bestehende Dreiergespann leitet gemeinsam das renommierte Vier-Sterne-Designhotel in Adelboden. Die drei erfahrenen Hoteliers bringen viele neue Ideen mit und haben ihre Aufgaben klar definiert: Gesicht, Ressourcen, Finanzen.

Chiara Laillard gibt dem Designhotel ein Gesicht: Seit 2020 ist die Bernerin Teil des «The Cambrian»- Teams. Als erfolgreiche Absolventin der Hotelfachschule Luzern lernte sie als Erstes die Position als Assistentin des General Managers kennen. In dieser Zeit gewann sie vertiefte Einblicke in weitere Schweizer Designhotels. Innerhalb des FührungsTrios repräsentiert Chiara Laillard nun das «The Cambrian» in der Öffentlichkeit und bleibt so als Gastgeberin dem Front of House treu. Weiterhin wird sie den Bereich Marketing und Kommunikation sowie

Sales & Guest Experience leiten. «Ich freue mich riesig darauf, dieses einmalige Haus, zusammen mit meinen inspirierenden Partnern, zu führen», freut sich Chiara Laillard.

Bauchgefühl und Erfahrung

Mathias Wunsch leitet HR und F&B: Er ist kein Neuling im «The Cambrian Adelboden». Er agierte bereits von 2018 bis 2021 als Restaurantleiter der «The Cambrian»-Gastronomie, bevor es ihn kurz in das Romantik Hotel Schweizerhof in Grindelwald zog, ebenfalls als Restaurantleiter. Seit Ende 2023 ist Mathias Wunsch zurück – als einer der drei Resident Manager in Adelboden. «Es ist für mich von grösster Bedeutung, dass unsere Mitarbeitenden ihre Arbeit mit hohem Engagement und Leidenschaft umsetzen. Dies wirkt sich nicht nur auf ein gutes Arbeitsklima aus. Wenn unsere Mitarbeitenden glücklich sind, übertragen sie diese Freude auch auf unsere Gäste. So entsteht eine einzigartige und unvergessliche Atmosphäre», erklärt Mathias Wunsch.

Finanzen und Qualität

Sylvain Vodermaier hält das Haus auf Erfolgskurs: Er bringt viel internationale Hotelerfahrung mit und komplettiert das Resident-Management-Trio perfekt. Der Münchner hat seiner Hotelfachausbildung ein Abendstudium zum Betriebswirt angefügt. Zudem ist er ein ausgebildeter Coach und engagiert sich ehrenamtlich als Mentor für junge Hoteltalente. Nach Stationen in Peking, Dubai und auf Bali ist er im Füh-

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Das Hotel liegt inmitten einer malerischen Berglandschaft.

Das «The Cambrian» in Adelboden beweist Innovationsgeist und startete mit gleich drei neuen Resident Managern in das Jahr 2024. Chiara Laillard, Mathias Wunsch und Sylvain Vodermaier führen das Vier-Sterne-Design hotel in die Zukunft.

rungsteam für die Finanzen, Qualitätsmanagement, Technik, IT und den Spa-Bereich verantwortlich. «Auch privat beschäftige ich mich viel mit Themen wie New Work und alternativen Organisationsstrukturen. Jetzt kann ich mich selbst in einer doch ungewöhnlichen Führungsstruktur einbringen und Teil einer modernen Arbeitskultur sein, statt nur darüber zu lesen», freut sich Sylvain Vodermaier.

Die Positionierung des «The Cambrian» – designaffin, unkompliziert und mit viel Flair für Sportlerinnen und Sportler, Genussmenschen und kühne Explorer –will das Team beibehalten und ausbauen. mm/phg

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externeKühleinheit

Lorenz Maurer will mit dem Grand Hotel Belvedere neue Massstäbe setzen

Bald ist es so weit. Diesen Sommer wird der erfahrene Hotelier Lorenz Maurer das Grand Hotel Belvedere in Wengen für die französische BeaumierHotelgruppe in Betrieb nehmen. Es ist das erste Hotel der Kollektion in der Schweiz und das erste Fünf-Sterne-Hotel im Ort. Maurers Ambition: Er will neue Massstäbe der Gastfreundschaft setzen.

Vor 25 Jahren wagte der ehemalige Reisekaufmann den Schritt in die Hotellerie. Seitdem hat Lorenz Maurer seinen Weg konsequent verfolgt und seine Entscheidung nie bereut. Im Gegenteil, in Wengen stellt sich der designaffine Schweizer mit einem Lächeln einer neuen Herausforderung und bringt eine Fülle von Erfahrungen und Leidenschaft für aussergewöhnliche Gästeerlebnisse mit.

Sein Werdegang führte ihn über verschiedene Stationen als General Manager in renommierte Häuser in Kalifornien und Hamburg bis ins benachbarte Tal. Zuletzt stellte Lorenz Maurer sein Fingerspitzengefühl für den Luxury-Leisure Markt als General Manager des Designhotels The Cambrian unter Beweis. Seit September 2023 arbeitet er bereits in der Position des Area General Managers im neuen Grand Hotel Belvedere.

Geschichte für die Zukunft nutzen Warum sich Lorenz Maurer für die Hotellerie entschieden hat, beschreibt er so: «Ich liebe es, mehr als alles andere, mit Menschen in Kontakt zu sein.» Und auch nach so vielen Jahren in der Branche, ist er entschlossen, sich weiterzuentwickeln.

«Ein schönes Hotel allein reicht nicht aus», betont er. «Ebenso notwendig sind leidenschaftliche Mitarbeiter, die es geniessen, das ganze Jahr über zusammenzuarbeiten.»

Seine Ambition für das Grand Hotel Belvedere in Wengen ist klar definiert. «In Wengen möchte ich als Area General Manager ein Team von Talenten um mich versammeln, das in der Lage ist, dieses Hotel zum Leben zu erwecken. Zugleich möchte ich das Team mit einer ansteckenden Freude erfüllen, die authentisch ist und unsere Gäste begeistert», sagt Maurer. Mit anderen Worten: Er möchte, die Geschichte des Grand Hotel Belvedere mitbedenkend, neue Massstäbe für Gastfreundschaft und Service setzen.

Grand Hotel Belvedere Im Sommer 2024 wird die französische Hotelgruppe Beaumier mit dem Grand Hotel Belvedere in Wengen ihr erstes Haus in der Schweiz eröffnen. Es bietet einen wundervollen Garten mit einem privaten Wald, der die Gäste der 71 Zimmer und 19 Suiten einlädt. Das «Belvedere» wird das erste Fünf-Sterne-Haus im Dorf sein. Die beiden Hotel-Gebäude wurden vom Schweizer Architektur- und Innenarchitekturbüro Complete Works in Zusammenarbeit mit Valéry Clavien komplett renoviert.

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Lorenz Maurer ambitioniert.

Das Interieur vereint traditionellen Alpenstil und eleganten Minimalismus. Für eine beruhigende Atmosphäre im Einklang mit der umliegenden Bergwelt finden sich überall natürliche Materialien – vom Fichtenparkettboden über die Bäder aus grünem Granit bis hin zu den dicken Wolltextilien. Die beiden Restaurants, die Brasserie Belvedere und das Restaurant Waldrand, werden die Traditionen der Schweizer Küche aufgreifen und sie mit zeitgenössischen Akzenten neu interpretieren. Das Spa ist neu, es erscheint in der Form eines vom Brutalismus inspirierten Betongebäudes, das mit der Ruhe des Waldes harmoniert.

Ansprüche der Beaumier-Gruppe

Beaumier zelebriert die Lust am Reisen. Neben personalisierten und authentischen Gästeerlebnissen spielen die Menschen, die

hinter Beaumier stehen, eine grosse Rolle. Das Team schafft unvergessliche Erinnerungen, steht für besten Service und warme Gastfreundschaft.

Jedes Hotel der Beaumier-Hotelgruppe erhebt den Anspruch, einen eigenen Charakter zu haben und Ausdruck einer einzigartigen Lebenskunst zu sein. Die Häuser sind von der Architektur der Standorte und ihrer Geschichte inspiriert. Unter der Leitung von Éric Dardé, einem Visionär, der sein Leben der gehobenen Hotellerie widmete, verfügt Beaumier derzeit über neun First-Class-Resorts, von den französische Alpen (L’Alpaga, Le Fitz Roy, Le Val Thorens, Les 3 Vallées) bis zur französischen Riviera (Les Roches Rouges, Le Moulin, Le Galinier, Capelongue) sowie auf Ibiza (mit Petunia). mm/phg

In der Beaumier Gruppe schafft die Kombination von Architektur und Inneneinrichtung Atmosphäre.

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Claudio Bernasconi

Über dreissig Jahre führte Claudio Bernasconi als Pächter das Drei-Sterne-Superior-Hotel Waldhaus am See in St. Moritz. Und das «Waldhaus» war weit mehr als ein Hotel. Es zog selbst die verwöhnteste Engadiner Prominenz schier magisch an, es war Kult. Gründe dafür gab es viele. Da war einmal der legendäre Musikkeller mit 25 000 CDs, ebenso vielen Vinyl-Schallplatten und einer atemberaubenden Akustik, die ein Musikgott persönlich hingezaubert haben muss. FiatChef Giovanni Agnelli, Stardirigent Herbert von Karajan, Kräuterschnaps-König Hubert Underberg, der Schah von Persien und unzählige andere Berühmtheiten hatten in diesem unvergleich lichen Ambiente nur einen ein zigen Wunsch: sich dem Zauber der Musik hinzugeben. Auch Roger Moore à la James Bond war oft und gern im «Waldhaus». «Ihm servierte ich einmal eine von mir gefangene St. Moritzer Forelle», erinnert sich Bernasconi.

Auch der in den Fels gehauene Weinkeller ist eine Attraktion der Sonderklasse. 1400 verschiedene Weine und rund 25 000 Flaschen lagern dort. Bei unserem letzten Besuch trafen wir dort auf Andermatt-Investor Samih Sawiris. Der war tief beeindruckt, und das will etwas heissen. Den Weinkeller betreibt Bernasconi für das Hotel immer noch persönlich. Und dann ist da natürlich seine ganz grosse Liebe, der Whisky. Im «Waldhaus» baute er eine Whisky-Bar auf, die gemäss Guinessbuch der Rekorde bis heute die grösste der Welt ist. Dass das Hotel zu den am besten ausgelasteten Häusern im Land zählte, lag indes nicht allein an den Attraktionen, es lag zu einem grossen Teil auch an Bernasconi selbst. Mit seinen genialen Qualitäten als Gastgeber und kreativer Macher war er seiner Zeit weit voraus. Der Konkurrenz sowieso.

Sein Ziel war es immer, mit sechzig Jahren aufzuhören. Das tat er im Jahr 2014 denn auch und übergab die Führung des Hotels an

Sohn Sandro. Der HSG-Absolvent hatte sich zur Freude des Vaters für das Hotel und gegen ein hohes Managersalär entschieden. Weil er immer nur 50 Meter vom Hotel entfernt gewohnt hatte, merkte Claudio Bernasconi aber bald, dass er für eine reibungslose Übergabe weg musste. So zog er als Wochen aufenthalter ins Unterland und begann in seinem schönen Garten Tomaten fürs «Waldhaus» anzupflanzen. Etwas, das er in St. Moritz während dreissig Jahren vergeblich versucht hatte.

Und natürlich kümmert er sich um seine World of Whysky AG, die er 1999 gegründet hat. Mittlerweile hat er über 1500 Whiskys im Sortiment. Jedes Jahr reist er ein halbes Dutzend Mal nach Schottland, um eigene Whiskyfässer zu suchen und füllt mittlerweile bis zu zwanzig solche mit dem Label «Waldhaus» und «Wow» ab. Im vergangenen Jahr hat Sohn Nicola die Führung des Whiskygeschäfts übernommen.

Im «Waldhaus» macht Claudio Bernasconi gelegentlich Ferienablösung und das eine oder andere Whiskytasting. «Das Umfeld ist schwieriger geworden, kurzfristiger und schneller», weiss er. «Bei mir buchten fast alle Gäste wieder dasselbe Zimmer zur selben Zeit fürs nächste Jahr, das ist vorbei.» Dank Millioneninvestitionen und weiterhin vielen Stammgästen ist die Auslastung aber nach wie vor sehr gut. «Es macht Freude, das Hotel immer in einem Topzustand anzutreffen.»

Dass er jetzt noch mehr Zeit zum Reisen hat, freut ihn erst recht. Demnächst besucht er mit Saudi-Arabien sein 131. Land. Und am 16. Mai feiert er im «Waldhaus» seinen 70 Geburtstag. Die Laudatio hält die St. Moritzer Tourismus-Ikone Hans Peter Danuser, einer seiner engsten Freunde. Unschwer vorauszusagen, dass im «Waldhaus» wieder mal die Balken krachen.

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Vize

und

Sous-Chef

– zwei «Neue» im Park Hotel Vitznau

Mit Sascha Manuel Hättenschwiler bekommt das Park Hotel Vitznau einen neuen Vizedirektor. Für die Kulinarik im Luxushotel sowie den weiteren Häusern der Hospitality Visions Lake Lucerne AG ist neu Simon Sauter als Executive Sous-Chef verantwortlich.

Der 36-jährige Sascha Hättenschwiler kennt seine neue Wirkungsstätte bereits: Während und unmittelbar nach seiner Ausbildung zum Hotelier an der Hotelfachschule Belvoirpark in Zürich arbeitete er aushilfsweise im Park Hotel Vitznau. In den vergangenen sieben Jahren war er in verantwortungsvollen Positionen im Bürgenstock Resort tätig. Mathias Rohner, der Managing Director, freut sich: «Sascha ist eine willkommene Verstärkung unseres Teams und ein Garant für die Umsetzung unserer Visionen.»

Neben dem Park Hotel Vitznau betreibt die Pühringer Foundation Group mit ihrer Hospitality Visions Lake Lucerne AG (CEO Urs Langenegger) zwei weitere Häuser am Vierwaldstättersee: das Campus Hotel in Hertenstein und das Neuro Campus Hotel

DAS MORGEN in Vitznau sowie in Wien das «Palais Coburg». Für die Kulinarik der drei Häuser ist Executive Chef Christian Nickel verantwortlich. Dieser hat nun einen Stellvertreter erhalten: Simon Sauter ist neu Kulinarik Executive Sous-Chef der Hospitality Visions Lucerne.

Der 32-jährige Simon Sauter ist gelernter Koch und hat ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis als Diätkoch sowie den eidgenössischen Fachausweis als Chefkoch. Nach diversen Stellen in der Ostschweiz war Sauter fünf Jahre im Hamburger Trendlokal «Bullerei Hamburg» tätig, davon fast vier Jahre als Küchenchef. Er freue sich, Simon bei ihm als Executive Sous-Chef zu wissen, meinte Kulinarik Executive Chef Christian Nickel. «Er ist meine rechte Hand und steuert das operative Geschäft mit Hands-on-Mentalität.» mm/phg

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Sascha Manuel Hättenschwiler, Vizedirektor im Park Hotel Vitznau.

Verband Hotellerie und Hauwirtschaft: Elvira Schwegler übergibt an Nicola Frey

Elvira Schwegler prägte 23 Jahre lang die Geschicke der Berufe Hotellerie und Hauswirtschaft in der Schweiz. Mitte August 2024 geht die heute 63-jährige Geschäftsführerin des Berufsverbands, der Teil der Arbeitnehmerorganisation Hotel & Gastro Union ist, in Teilpension. Ihre Nachfolge tritt per 1. Juli 2024 der 28-jährige Nicola Frey an.

Nicola Frey, der gelernte Restaurationsfachmann EFZ und diplomierte HôtelierRestaurateur ist seit 2022 innerhalb der Arbeitnehmerorganisation Hotel & Gastro Union als Event & Marketing Manager tätig. Diesen Bereich gibt er nun ab. Neben seiner neuen Funktion als Geschäftsführer des Berufsverbands Hotellerie & Hauswirtschaft

Schweiz wird Nicola Frey zudem die Gesamtleitung Sponsoring in der Hotel & Gastro Union übernehmen.

Elvira Schwegler blickt auf viele Herausforderungen und Höhepunkte der Berufsbildung zurück. «Als ich 2001 die Geschäftsführung des damaligen Berufsverbands Hauswirtschaft übernahm, ging es um die neue Grundbildung Hauswirtschafter/in EFZ», sagt Elvira Schwegler. In den letzten zwei Jahrzehnten brachte sie viele weitere Neuerungen auf den Weg. Darunter die Weiterentwicklung der zweijährigen Grundbildung Hotelfachassistent/in zur dreijährigen Grundbildung Hotelfachfrau/ Hotelfachmann. Massgeblich beteiligt war sie auch bei Einführung der neuen zweijährigen Attestausbildung Hotellerieangestellte:r. Weitere Höhepunkte waren die Zusammenführung der Abschlüsse der Berufsprüfung aus der Hotellerie sowie den Heimen und Spitälern zur Bereichsleiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft. Und diesen Sommer beginnen die neuen Grundbildungen zur Fachfrau/Fachmann Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ und Praktiker/in Hotellerie-Hauswirtschaft EBA. Sie wird die Einführung dieser neuen Berufe noch begleiten und die Geschäftsführung der Organisation der Arbeitswelt bei Hauswirtschaft Schweiz weiterhin wahrnehmen. mm/phg

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Elvira Schwegler, die Grande Dame der Hauswirtschaft. Nicola Frey tritt in grosse Fussstapfen.

Oliver Schärli folgt auf Urs Masshardt, der eine Ära bei der Hotel & Gastro Union prägte.

Urs Masshardt geht nach 17 Jahren Hotel & Gastro Union in Pension

Wenn Geschäftsleiter Urs Masshardt Ende September die Hotel & Gastro Union verlässt, folgt ihm Oliver Schärli. Er arbeitet derzeit in der Geschäftsleitung des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco in Bern.

Die Wahl des Zentralvorstands der Arbeitnehmerorganisation Hotel & Gastro Union, des obersten Gremiums, fiel auf den fünfzigjährigen Luzerner Oliver Schärli. Im Seco leitet er als GL-Mitglied den Leistungsbereich Arbeitsmarkt und Arbeitslosenversicherung. Urs Masshardt wird per 30. September 2024 pensioniert. Über den genauen Zeitpunkt des Stellenantritts von Oliver Schärli als Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union wird die Arbeitnehmerorganisation zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

Die Hotel & Gastro Union ist die Arbeitnehmerorganisation im Schweizer Gastgewerbe, in der Hotellerie und der BäckerKonditor-Confiseur-Branche. Sie setzt sich

aktiv für berufliche Vernetzung, Aus- und Weiterbildung und soziale Sicherheit ein. Ihr oberstes Ziel ist es, den Stellenwert der gastgewerblichen Berufe zu fördern. Die Hotel & Gastro Union hat knapp 20 000 Mitglieder und vereinigt unter ihrem Dach fünf Berufsverbände. Es sind dies der Schweizer Kochverband sowie die Berufsverbände Service-Restauration, Hotellerie & Hauswirtschaft, Hotel, Administration & Management sowie Bäckerei & Confiserie. mm/phg

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Das Hotel befindet sich an einer himmlischen Lage am See.

«Die Lage am See kann uns zum Glück keiner nehmen»

Nach fast zwei Jahrzehnten in der internationalen

Spitzenhotellerie kehrte Simon Spiller vor fünf Jahren in die Schweiz zurück. Seither geht es mit dem «Eden Roc» in Ascona nur noch bergauf. Und es kommt noch besser.

Manchen wird das Gastgeber-Gen in die Wiege gelegt oder sie hatten ein Schlüsselerlebnis. Bei Simon Spiller, der in Kastanienbaum bei Luzern aufwuchs, kam beides zusammen. Seine Grosseltern führten ein Restaurant in der Ostschweiz. Der Grossvater kochte, die Grossmutter war für die Gäste da. Dass auch seine Mutter eine ebenso leidenschaftliche wie begnadete Gastgeberin war, hatte den

kleinen Simon schon früh beeindruckt und beeinflusst. Eine wichtige Rolle spielte zudem ein Onkel, der lange Jahre Chef de Réception im St. Moritzer «Suvretta House» war. Dank ihm wurde die Familie Spiller vom damaligen Direktions-Ehepaar Müller einmal ins «Suvretta» zum Baden eingeladen. Ein absolutes Highlight für Klein-Simon: «Danach war für mich klar, mein Weg konnte mich nur in die Hotellerie führen.»

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TITELGESCHICHTE
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Simon Spiller auf dem Hotelareal vor der Kulisse des Lago Maggiores.
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Simon Spiller bei der Verleihung im Mai 2023.

Start als Kochlehrling im Hotel Palace Luzern

Der Weg führte ihn über eine Kochlehre im nahen «Palace» an die Hotelfachschule Lausanne. Dann ging’s ab ins Ausland. Für Four Seasons war er in New York, Berlin, Austin/Texas, Vancouver und Dubai tätig, für Raffles und Fairmont in Dubai, Peking, Mekka und Kairo. Es folgten drei Jahre im «The Chedi Club Tanah Gajah» auf Bali und vier Jahre im Brenners ParkHotel & Spa in Baden-Baden. Nach seinen Auslands-Aufenthalten erwarb er dann an der HEC Lausanne den Executive MBA Finance & Management.

Dann, vor fünf Jahren, kam der Ruf aus Ascona. Simon Spiller zögerte keinen Moment und zog nach achtzehn Auslandjahren mit seiner Frau Sonali und dem kleinen Sohn Alexander zurück in die Schweiz. Sonali hatte er am Oktoberfest im «Grand Hyatt» in Dubai kennengelernt. «Eine wunderbare Frau, ohne die es nicht gehen würde», sagt er. «Sie hält mir den Rücken frei und hat Verständnis, dass mein Arbeitstag oft ein wenig länger dauert.» Das «Eden Roc» hatte nach dem Abgang von Daniel J. Ziegler, der zu Gübelin in die Schmuckbranche wechselte, und Daniel Schälli, heute «Villa Orselina», schwierige Zeiten erlebt. Mit Simon Spiller kehrte wieder Ruhe ein. Und prompt holte sich das «Eden Roc» auch Platz eins unter den besten Ferienhotels der Schweiz zurück.

Der Vater als Vorbild

Unter der Eigentümerschaft wie unter den 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (im Winter sind es gegen 90) ist man sich einig, dass die Person Simon Spiller entscheidend war für die Wende. Denn mit seinem Führungsstil vermittelt und lebt er die Werte der Tschuggen Collection aus innerster Überzeugung. Respekt, Vertrauen, Wertschätzung und das Schaffen sowie Tolerieren von geistigem Freiraum für die Mitarbeiter stehen dabei ganz oben. Es sind Werte, die für alle vier Häuser der

Tschuggen Collection gelten. Die Zusammenarbeit und vor allem der Austausch innerhalb der Tschuggen Collection liegt den Direktionen der vier Häuser am Herzen und bessert sich stetig. Neben den Direktionssitzungen alle drei Monate telefoniert man regelmässig, bespricht Themen wie den Austausch von Mitarbeitern und trifft sich auch mal an Anlässen. «Wir wollen ja alle den Erfolg und sitzen im selben Boot», sagt Spiller.

Taschengeld auf dem Bau aufgebessert Auch der Führungsstil ist ihm gewissermassen in die Wiege gelegt worden. Oder, besser, er wurde ihm von seinem Vater vorgelebt. Der war Eigentümer einer KMUBaufirma. «Rechtschaffenheit, grosses Engagement, soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, Ehrgeiz, Fairness und Optimismus haben ihn als Chef des Unternehmens ausgezeichnet», erinnert sich Simon Spiller, der während der Ferien jeweils auf dem Bau arbeitete und sein Sackgeld aufbesserte. Und weiter: «Er war früh am Morgen immer der Erste im Betrieb, kannte alle Mitarbeitenden beim Namen und begrüsste sie per Handschlag.» Sie seien das Kapital der Firma, man habe sich entsprechend um sie zu kümmern, hat der Vater dem Sohn eingetrichtert. Auch seine Jahre im Ausland haben Spiller viel gebracht. «Im Zentrum stand für mich immer, die Kultur und die Menschen im jeweiligen Land kennenzulernen und zu verstehen.»

Prägende Zeit bei Four Seasons Als besonders prägend nennt er die Zeit bei Four Seasons um die Jahrtausendwende. Mit ihrem Fokus auf Servicequalität und Gästebedürfnisse, aber auch auf Schulung und Unterstützung der Mitarbeiter war Four Seasons damals die wohl beste Luxushotelgruppe der Welt. Als goldene Regel galt: «Behandle den Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Und er wird dasselbe tun.» Für Simon Spiller ist das zur Selbstverständlichkeit geworden. Viel mitgenommen hat er auch aus den vier

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Ein Garten Eden

Jahren im Brenners Park-Hotel & Spa, seiner letzten Station vor dem «Eden Roc». Insbesondere der ehemalige CEO Frank Marrenbach, mit dem er sehr eng zusammenarbeiten durfte, hat ihn beeindruckt: «Ein brillanter Hotelier und Visionär.»

Simon Spiller ist einer, der es wissen muss, wenn er die Schweizer Luxushotellerie als weltweit etwas vom Besten bezeichnet. «Es wurde und wird enorm viel in die Infrastruktur investiert», betont er. «Und dass die führenden Häuser von hervorragend ausgebildeten Persönlichkeiten mit internationaler Erfahrung geleitet werden, trägt das Ihre zur hohen Qualität bei.»

Dazu komme, dass in den Betrieben viel Wert auf die Ausbildung der Lernenden und Mitarbeitenden gelegt werde. «Und dann haben wir in der Schweiz auch noch die besten Hotelfachschulen.»

Ein Luxushotel in Hochform

Derzeit präsentiert sich das ganzjährig geöffnete «Eden Roc» in absoluter Hochform, mit seinen vier unterschiedlichen Restaurants auch in kulinarischer Hinsicht. Im «La Brezza» hat sich Marco Campanella zwei Michelin-Sterne erkocht. Im «Eden Roc» geniesst man eine natürliche Sommerküche. Das «Eden Roc Marina» überzeugt mit seinem italienischen Angebot, das ebenso malerische wie romantische Bootshaus «La Casetta» ist bei schönem Wetter immer ausgebucht. Und das Luxusresort geht Schritt für Schritt weiter. Grossen Zuspruch findet derzeit das Moving-Mountains-Programm. Es erlaubt dem Gast, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, die Zeit im «Eden Roc» in vollen Zügen zu geniessen und überrascht mit einmaligen Erlebnissen in der unberührten Natur. «Solche Angebote sind heute in der Spitzenhotellerie unabdingbar und werden laufend weiter entwickelt», weiss Spiller.

Etwas Besonderes ist auch das eigene Museum Casa Epper gleich neben dem Hotel. In der früheren Wohn- und Wir-

kungsstätte des Expressionisten Ignaz Epper ist bis Ende Juli dieses Jahres die Riva-Ausstellung «Immagini del Momento» zu sehen. Bootsbauer Carlo Riva war es, der mit aussergewöhnlichem Design und italienischer Bellezza den Bootsbaubereich revolutionierte. Riva-Boote, Symbole eines eleganten Lebensstils in den 60er- und 70er-Jahren, waren bereits damals in berühmten Mittelmeerhäfen wie Portofino, aber auch auf dem Lago Maggiore unterwegs. Modelle wie Tritone und Aquarama stehen für den Inbegriff von Eleganz und Perfektion. Der Mythos Riva wird in der Casa Epper mit Fotos von Olaf Tamm lebendig; er hat die zeitlose Schönheit dieser Boote brillant eingefangen.

Grosse Pläne

Mit der Renovation des Stammhauses, des «Eden Roc 1» steht im Herbst ein ganz grosser Wurf an. Dank viel Glas wird das Gebäude ein neues Erscheinungsbild erhalten. Die Zimmer und Suiten mit dem einmaligen Blick auf den See sollen eine neue Leichtigkeit ausstrahlen und an Attraktivität noch gewinnen. Investiert wird auch in ein neues Energiekonzept, das dank der Nutzung natürlicher Temperaturunterschiede zwischen See- und Grundwasser eine CO2-neutrale Energieversorgung ermöglicht.

Direkt neben dem Hotel entsteht zudem ein neues Appartementhaus. Die Wohnungen, designt wie immer vom einheimischen Stararchitekten Carlo Rampazzi, sollen vermehrt Longstay-Gäste anziehen, die den Winter im Tessin verbringen. Da sieht man, zu Recht, noch allerhand Potenzial. Und im Wissen, dass man den besten Mitarbeitern auch die besten Wohnverhältnisse anbieten muss, wurden zwei Mitarbeiterhäuser soeben komplett renoviert. Ein weiteres wird im Herbst saniert.

Das Riesenglück mit den Eigentümern Ohne engagierte Eigentümer im Rücken, die ihre Hotels in erster Linie aus Liebe

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Sonnendurchflutete Räume inmitten der Natur

Auf dem See lassen sich auch hervorragend Bootstouren unternehmen.

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Produkte höchster Qualität, mit unverkennbarer Verbindung zur Region und im Einklang mit der Natur.

Begeisert die Gäste im La Brezza: Starkoch Marco Campanella.

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Einzigartige Ausblicke – von frühmorgens bis abends spät

halten, lassen sich derartige Brocken freilich kaum stemmen. Die Tschuggen Collection – und die Schweizer Hotellerie überhaupt – hat das Riesenglück, dass die Nachkommen von Karl-Heinz und Hannelore Kipp ihre Freude an schönen Häusern geerbt haben. Tochter Ursula Bechtolsheimer-Kipp ist bei allen grösseren Investitionen und Veränderungen in den Hotels federführend und mit grosser Freude an vorderster Front dabei. Ihr Sohn Götz Bechtolsheimer funktioniert genauso. «Wir sind unendlich dankbar, dass wir auf Eigentümer zählen dürfen, die selbst leidenschaftliche Gastgeber sind», sagt Spiller.

Spillers persönlicher Luxus

In den vergangenen Jahren hat das «Eden Roc», nicht zuletzt wegen der Pandemie,

sehr gut gearbeitet. «Aber es ist schon so, dass verschiedene Faktoren wie die Inflation oder die Löhne einen Einfluss auf die Kostenstruktur des Hotels haben», räumt Spiller ein. «Da müssen wir vorsichtig sein, um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern.» Und doch sieht er mit viel Optimismus in die Zukunft: «Mit der letzten Umbauetappe machen wir einen weiteren grossen Schritt nach vorn. Und die atemberaubende Lage direkt am Lago Maggiore kann uns zum Glück ja sowieso keiner nehmen.»

Wie definiert jemand, der den grössten Teil seines bisherigen Lebens in Luxushotels verbracht hat, seinen persönlichen Luxus? Simon Spiller erinnert an einen Tag Anfang Juli vor fünf Jahren, kurz vor seinem Start im «Eden Roc». Er und sein

damals fünfjähriger Sohn Alexander bestiegen ihre Fahrräder und fuhren hinauf ins Maggiatal. Dort, ganz weit hinten, entdeckten sie ein paar unglaublich schöne Plätzchen direkt am Fluss. Blauer Himmel, klares Wasser zum Baden und reine Bergluft – es war ein Erlebnis der besonderen Art für Vater und Sohn. Und abschliessend gab’s noch einen Abstecher ins Grotto. «Das», sagt Simon Spiller, «bedeutet für mich Luxus.»

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Die wundersame Geburt der Tschuggen Collection

Selfmade-Milliardär und Wahlschweizer Karl-Heinz Kipp schuf mit der Tschuggen Collection eine der exklusivsten kleinen Hotelgruppen überhaupt. Tochter Ursula

Bechtolsheimer-Kipp und Enkel Götz Bechtolsheimer führen das Werk des vor sieben Jahren verstorbenen Hotel-Liebhabers unauffällig, aber nicht minder engagiert fort.

Es war vor gut sechzig Jahren, als der junge Karl-Heinz Kipp mit seiner Familie erstmals im «Eden Roc» in Ascona die Sommerferien verbrachte. Es wurde eine

Liebe auf den ersten Blick. Kipp war hingerissen vom Hotel am Rande des malerischen Tessiner Dörfchens, von der subtropischen Idylle direkt am Ufer des Lago Maggiore. Oft stand er abends unten am See, schaute hinauf und begann zu träumen: «Wenn ich je das nötige Geld habe, kaufe ich mir das oberste Stockwerk.» Der Traum ging in Erfüllung. Und wie! Doch der Weg dorthin war weit. Auf das «Eden Roc» musste Kipp lange warten.

«Tschuggen»-Kauf mit Hindernissen Wie das genau lief, erfuhr man nur, wenn man das Glück hat, Kipp zu kennen. Und seine wunderbare Frau Hannelore, mit der er fünfundsechzig Jahre lang Jahren verheiratet war und ohne die «alles nicht möglich gewesen wäre» (Kipp). Denn Interviews lehnte Kipp seit dem Verkauf seiner Massa-Supermärkte und dem Rückzug in die Schweiz konsequent ab. Selbst die bedeutendsten Medien Europas haben sich am Mann, der ein Stück deutsche Wirtschaftsgeschichte geschrieben hat, die Zähne ausgebissen.

Begonnen hatte alles in Arosa, wo die Familie jeweils die Winterferien verbrachte. Man logierte im damaligen «Park Hotel» und nicht etwas im Luxushotel «Tschuggen», wo es Kipp «zu steif» zu und her ging. Als das «Tschuggen» in Schwierigkeiten geriet, kaufte er es dennoch. Der Deal ging nicht ganz reibungslos über die Bühne: «Ich wusste nichts von einer Lex Furgler, und so gehörte mir das Hotel nach der Vertragsunterzeichnung gar nicht», erinnerte er sich.

Nie eine Homestory

Was sich mit etwas Fantasie ändern liess. Kipp verkaufte in seinen Supermärkten nämlich auch Reisen nach ganz Europa und besass gar eine eigene Airline. Nun boten seine Reisebüros neu die Destination Arosa an. In riesigen Autobussen wurden die Feriengäste nach Chur gekarrt, wo sie den Zug nach Arosa bestiegen. «Damit hatten wir den von der Lex Furgler geforderten Bedarf nachgewiesen», so Kipp. Der «Tschuggen»-Kauf wurde rechtsgültig. 1987, ein Jahr nach dem Börsengang ihres Konzerns, zogen sich die Kipps in ihre Wohnung

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Tschuggen Express: vom Hotel direkt ins Ski- und Wandergebiet.

auf dem Dach des «Tschuggen», ein Penthouse von umwerfender Schönheit, zurück. Jahrelang standen die Boulevardmedien Schlange für eine Homestory. Vergeblich natürlich.

Einem Banker den Kopf gerettet

Sein zweites Hotel, das «Valsana», kaufte Kipp ebenfalls in Arosa «Ich habe damals einem Bankdirektor, der sich bei der Vergabe von Krediten verhauen hat, den Kopf gerettet», verriet er. Tennisfan Kipp freute sich insbesondere über die schönen Tennisplätze des «Valsana» und liess gleich noch eine Halle hinstellen. Für den Bau von Tennishallen schenkte er einst auch dem Tennis Club Ascona und dem Verband Swiss Tennis je 1,2 Millionen Franken. Als drittes Hotel kaufte Kipp das konkursreife Luxushotel «Carlton» in St. Moritz und verpasste dem Palast später ein Facelifting für 90 Millionen Franken. Eine Investorengruppe, die das «Carlton» in ein Appartementhaus verwandeln wollte, hatte ihm fast 200 Millionen Franken geboten. Kipp winkte ab: «Wohin sollte ich mit dem Geld?»

Viel zu viel bezahlt fürs «Eden Roc», Es war im Jahr 1989, als er endlich jenes Hotel hatte, das er am meisten von allen begehrte – das «Eden Roc». Als es zum Verkauf stand, hielt Kipp der Erbgemeinschaft 50 Millionen Franken unter die strahlenden Augen und schlug so den letzten Konkurrenten aus dem Feld. Kipp wusste, dass er zu viel bezahlt hatte, doch dass ihm einer dieses Hotel wegschnappen würde, war für ihn «ein unerträglicher Gedanke». Dann verwirklichte er sich den Traum aus jungen Jahren und machte das oberste Stockwerk zum Haupt-

Start bei null

Die wundersame Geldvermehrung begann 1948 im Städtchen Alzey in Rheinland-Pfalz. In Westdeutschland wurde gerade die Währung reformiert, als auch der Speditionskaufmann Karl-Heinz Kipp neu begann. Er kaufte sich für 500 Flaschen Wein die Namensrechte am inaktiven Trachtenhandel Massa. Am neuen Firmensitz in Alzey wurden fortan unter Regie von Hannelore Kipp Unterwäsche, Kittelschürzen und Trachten genäht. Es folgte der Einstieg in die Textilproduktion, und 1965 war es so weit: Kipp stellte bei Alzey unter dem Namen Massa den ersten Verbrauchermarkt auf die grüne Wiese. Hauptattraktion waren neben den Textilien eine Frischfleischtheke – und Kampfpreise, mit denen «Mister Massa», wie Kipp bald genannt wurde, die Konkurrenz schockte. 1986 brachte er den Milliardenkonzern mit seinen dreissig Supermärkten an die Börse. Ein Jahr später verkaufte er auch sein letztes Paket von 30 Prozent für 1,2 Milliarden Mark an den Handelsmulti Metro. Vor dem Börsengang hatte Kipp die Immobilien vom Betriebsvermögen getrennt; sie blieben in seinem Besitz. Deren Vermietung an die Metro spülte noch jahrzehntelang rund 90 Millionen Franken in die Familienschatulle. Pro Jahr wohlgemerkt.

sitz der Familie. Die Wohnung übertrifft an Schönheit gar das Penthouse im «Tschuggen».

Als um die Jahrhundertwende das benachbarte Hotel «Europe», in Schieflage geriet, langte Kipp erneut zu. «Es hätte noch gefehlt, dass einer kommt und eine Zwei-Sterne-Herberge daraus macht», sagte er. Dann verschmolz er das «Europe» mit dem «Eden Roc». Ein paar Jahre später kam das Hotel Ascolago dazu, der einzige Gebäudekomplex, der das «Eden Roc» von Asconas berühmter Piazza trennte. Der nun zusammenhängende Küstenstreifen ist der teuerste und wohl auch schönste überhaupt am Lago Maggiore. Gesamtinvestitionen in den Garten Eden: über 300 Millionen Franken.

Die optimale Nachfolgeregelung

Gemäss dem US-Magazin «Forbes» zählte Kipp mit einem Vermögen von sechs Milliarden Dollar zu den reichsten Menschen der Welt mit einem enormen Immobilienbesitz nicht bloss in der Schweiz, sondern auch in Deutschland und England. «Es kann ja mal einer kommen und zählen», lachte Kipp einmal auf die Frage, ob die «Forbes»-Schätzung zutreffe. Ernsthafter fügt er an: «Es ist doch alles eine Frage der Bewertung. Was einst 40 Millionen kostete, ist heute halt zehnmal so viel wert.

Haupterbin von Karl-Heinz und Hannelore Kipp ist Tochter Ursula Bechtolsheimer-Kipp, die von Beginn an ins Hotelgeschäft des Vaters involviert war und bis heute alle Fäden in der Hand hält. An der Front steht ihr Sohn Götz Bechtolsheimer, promovierter Historiker mit Doktortitel, der das operative Geschäft in der Schweiz, Deutschland und England leitet und, wie die Mutter, gern im Hintergrund bleibt. Es ist die Nachfolge, von der Karl-Heinz Kipp geträumt hat. Ein Glücksfall für die Schweizer Hotellerie ist es auch.

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Goldene Hochzeit: Hannelore und Karl-Heinz Kipp (2008).

«Die 100 besten Hotels der Schweiz» – das Original unter den vielen Hotelratings

Das Karl Wild Hotelrating Schweiz ist das Hotelrating mit der grössten Akzeptanz und Bekanntheit im Land. Am 26. Mai erscheint das Original unter den vielen Ranglisten zum 28. Mal. «Die 100 besten Hotels der Schweiz» ist das Buch dazu. Verfasser ist Karl Wild, Co-Chefredaktor unseres Magazins «Hotelier». Herausgegeben wird es vom Weber Verlag, Thun.

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Marco Torriani (links) wird von Karl Wild mit dem Lifetime Award ausgezeichnet (2022).

Weil Ranglisten immer auf grösstes Interesse stossen, gab es schon früh die besten Restaurants, die besten Universitäten, die besten Privatschulen, die besten Spitäler, die besten Anwaltskanzleien, die besten ich weiss nicht was. Auf der Redaktion des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» entstand deshalb

Mitte der 90er-Jahre die Idee, die besten Hotels im Land zu küren. Etwas, das in einigen andern Ländern bereits gang und gäbe war.

Reichweite über eine Million

Als Autor einigte man sich auf Karl Wild, der vor seinem Wechsel in den Wirtschaftsjournalismus als Sportredaktor in der ganzen Welt herumgereist war und auch in der Schweiz wenigstens einige Hotels kannte. Vor dreissig Jahren begann er dann gezielt mit Hotelbesuchen und veröffentlicht 1997 das erste Schweizer Hotelrating. Als Wild die «Bilanz» verliess und sich selbstständig machte, nahm er das Rating mit zur SonntagsZeitung und führte es in verfeinerter Form weiter.

Heute erreicht das Schweizer Hotelrating über eine Vielzahl von Medienkanälen jährlich weit über eine Million Menschen – ein einsamer Rekord in unserem Land. Der Grund für den Erfolg ist einfach: Bewertet wird nach klar definierten Kriterien, die alles berücksichtigen, was ein gutes Hotel ausmacht. Die Tester, Spezialisten aus Hotellerie und Tourismus sowie Vielreisende, wissen, wovon sie reden. Und sie sind unbestechlich und unvoreingenommen. Auch wenn durchaus eingeräumt wird, dass zum Gesamteindruck auch Subjektives einen Einfluss hat.

Viele versuchen es

Heute erfüllt das Karl Wild Hotelrating Schweiz seinen ursprünglichen Zweck mehr denn je. Es bietet eine Gesamtschau der qualitativ hochstehenden Schweizer Hotellerie und orientiert den Gast, wo die Hotelsterne am hellsten strahlen. Seit zwölf Jahren strahlen die Sterne auch im attraktiven Buch-Bestseller «Die 100 besten Hotels der Schweiz».

Respektable Beachtung findet auch das Rating mit den 300 besten Hotels der Schweiz und in Europa, das in der «Bilanz» erscheint. Verfasst wird es von Claus Schweitzer, dem früheren Assistenten von Karl Wild. Die «NZZ am Sonntag» versucht es mit Hotelratings ganz unterschiedlicher Art, «Falstaff Travel» fokussiert sich auf «Die zehn besten Hotels

der Schweiz». Der Schweizer Heimatschutz prämierte «die 89 schönsten Hotels». Der österreichische «Connoisseur Circle» (222 Hotels) und andere versuchen es, mit wenig Resonanz, ebenfalls.

Der Trumpf des Originals

Beim grossen Nachbarn im Norden gibt es seit einigen Jahren, ganz nach Schweizer Vorbild, «Die 101 besten Hotels Deutschlands». Ein Rating, das jetzt auf die Besten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol ausgeweitet wird. Viel Neues bringen die vielen Ratings nicht. Der Erfolg des Schweizer Hotelratings von Karl Wild hat sie auf den Geschmack gebracht. Im Rating-Dschungel hat das Rating von Karl Wild, «Die 100 besten Hotels der Schweiz», den stärksten Trumpf auf seiner Seite: Es ist und bleibt das Original.

Das Karl Wild Hotelrating Schweiz hat zum Ziel, Schweizer Hotels auf der Grundlage von überprüfbaren, aussagekräftigen und glaubwürdigen Kriterien zu bewerten und zu klassieren. Dies soll dem Hotelgast die Wahl seines Hotels erleichtern. Gleichzeitig soll damit ein Beitrag zur Qualitätsförderung der Schweizer Hotellerie geleistet werden.

Ende Mai 2024 erscheint bereits die zwölfte Ausgabe des Hotelratings von Karl Wild mit den 100 besten Hotels der Schweiz in Buchform. Das Buch wird wieder zeitgleich mit der Publikation in der SonntagsZeitung herausgegeben. Die Buchpublikation wird jeweils mit einer feierlichen Vernissage im The Dolder Grand mit über 150 teilnehmenden Hoteliers, Medienschaffenden und Gästen aus der ganzen Schweiz gefeiert.

Karl Wild Hotelrating 2024/25

ISBN 978-3-03818-534-5

CHF 59.– | EUR 59.–

Seit 2014 erscheinen die besten Hotels als Bestseller-Buch im Weber Verlag.

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KARL WILD HOTELRATING
Andrin Willi wird der Nachfolger von Karl Wild.

«Durchschnitt und lauwarme Süppchen sind nichts für mich»

Andrin Willi wird Nachfolger von Karl Wild als Chefredaktor und Autor des Karl Wild Hotelrating. Damit neigt sich eine einzigartige, erfolgreiche Ära nach rund drei Jahrzehnten einem Ende entgegen. Willi übernimmt die Aufgabe Ende Mai und wird für die Ausgabe 2025 des renommiertesten Hotelratings in der Schweiz verantwortlich sein. Karl Wild wird in diesem ersten Jahr Andrin Willi mit seiner Erfahrung und seiner Expertise begleiten und unterstützen. Die persönliche Expertise, Einschätzung und Erfahrung erachtet er weiterhin als zielführende Maxime für die Hotels und die Leserschaft von «Die 100 besten Hotels der Schweiz».

Interview Hilmar Gernet

Wenn Sie die Verantwortung für das Karl Wild Hotelrating übernehmen, so ist das in mindestens zweifacher Hinsicht eine Herausforderung.

Zum einen ist es das wichtigste, bekannteste und traditionsreichste Hotelrating in der Schweiz. Diesen Monat erscheint es in der 28. Ausgabe.

Zum andern ist Karl Wild der Pionier in der Disziplin Hotelbewertung. Was motiviert Sie, diese Herausforderungen anzunehmen?

Andrin Willi: Ich trete nicht zum ersten Mal in meiner journalistischen Karriere in grosse Fussstapfen, darum weiss ich, dass eine derartige Chance viel mit Demut und Respekt gegenüber der bisherigen Geschichte, dem Renommee und vor allem gegenüber Karl Wild zu tun hat. Mich motivieren die Menschen in der Hotellerie, die mit Herzblut, Know-how und Gastfreundschaft täglich am Werk sind, um ihre Gäste zu überraschen. Ich bin von Hotels beseelt, das Hotel ist mein Leben. Zugegeben, die Hotelküche auch.

Welchen beruflichen Hintergrund, welche Kompetenzen und Erfahrungen bringen Sie für die neue Aufgabe mit?

Ich habe eine klassische Ausbildung zum Hotelier absolviert. Schon als Kind war für mich klar, dass ich Hotelier werden wollte, ich kannte ja nichts anderes. Ich bin im Hotel aufgewachsen und habe von klein

auf meinem Vater in der Küche geholfen. Meine kaufmännische Lehre habe ich im Hotel Waldhaus SilsMaria abgeschlossen, die Hotelfachschule an der SHL in Luzern und diese Ausbildung hat mich durch verschiedene Stationen der Hotellerie gespült. Vor 24 Jahren bekam ich die Chance, meinen Beruf – Hotelier – zum Hobby und mein Hobby – das Schreiben –zum Beruf zu machen. Seither reise ich um die Welt und schreibe über Essen, Trinken und Geniessen. Ich war Chefredaktor der prägendsten Fachzeitschriften in der Schweiz in diesem Bereich und habe den Switch bisher nicht bereut. Denn ich kann meinen Traum leben, in dem ich immer wieder passionierten Menschen begegne, die für ihren Job brennen und sich konstant weiterentwickeln wollen.

Wann übernehmen Sie die Aufgabe als Autor des Karl Wild Hotelrating?

Die Stabübergabe ist am 28. Mai 2024 geplant, das ist der Tag, an dem das Karl Wild Hotelrating im «The Dolder Grand» in Zürich präsentiert wird. Ich freue mich auf die Übergabe. Wir sind ja beide Bündner, da gibt es viel zu besprechen, obschon er ja kein Rumantsch spricht. Und ich bin glücklich, hat sich Karl Wild entschieden, mich in der Übergangszeit zur nächsten Ausgabe zu begleiten.

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Andrin Willi moderiert, schreibt, begutachtet in vielen «Küchen» locker und kompetent.

Welche Rolle spielen Hotelratings in der heutigen Zeit? Jede und jeder hat doch die Möglichkeit, sich im Internet die relevanten Informationen zu beschaffen.

Informationen, ja. Aber Verlässlichkeit, nein. Wenn ich ein Restaurant oder ein für mich schönes Hotel suche, dann sind die mir im Internet aufgedrängten Adressen meistens die letzten, die ich ansteuern würde. Gäste sind Individuen mit ureigenen Präferenzen und sie folgen Menschen, denen sie vertrauen. Ich frage also meine Vertrauenspersonen. Ein Rating, wie jenes von Karl Wild, bietet gerade in Zeiten von Über- und Desinformation eine gute Anleitung auf dem Weg durch den Dschungel ins passende Hotel. Und ja, selbstverständlich recherchiere auch ich, wie es sich für einen anständigen Journalisten gehört.

Seit 1997 erscheint und behauptet sich das Karl Wild Hotelrating, das ist in unserer schnelllebigen Zeit eine Ära. Haben Sie sich schon Überlegungen zur Zukunft, zu Anpassungen oder Neuerungen für das Rating gemacht? Das Wichtigste bei einer Marke sind das Versprechen, die Erfahrung, in diesem Fall der vielen Lesenden, das Vertrauen und die Konsistenz. Bevor ich mir nicht hundertprozentig sicher bin, die Marke sehr gut zu kennen, werde ich mich vor voreiligen Anpassungen und Neuerungen hüten. Das Wichtigste für mich als Autor ist die Unabhängigkeit, aber das ist wirklich nichts Neues.

Auch wenn ein Rating sich um Objektivität bemüht und objektivierbare Elemente in die Bewertung eines Hotels einbezieht, so spielt die persönliche Sicht und Einschätzung immer eine wesentliche Rolle. Sie sehen darin eine Stärke und keine Schwäche. Warum?

Andrin Willi …

… gilt als einer der «profiliertesten Gastrojournalisten des Landes» (WoZ), als Gastronomieexperte, der vom «Essen besessen» ist (TagesAnzeiger). Der aus gebildete Hotelier und ehemalige Chef redakteur ist Autor diverser Bücher und Reportagen, Moderator, Genussaktivist und berät als EpicureanConsultant namhafte Firmen, Hotels und Gastronomen. Andrin Willi bereichert mit seinen Beiträgen neu die Redaktion der Fachzeitschrift «Hotelier».

andrinwilli.com

Wer eine Meinung äussert, ist immer angreif bar. Was ist bei einem hoch emotionalen, zutiefst individuellen, häufig nicht einmal unter Profis wirklich eindeutigen Ergebnis eines Erlebnisses eine valide Alternative? Der Weinkommentar einer künstlichen Intelligenz? Eine technisch errechnete Durchschnittsnote als Hotelliste? Es geht nicht um den Durchschnitt. Es geht immer noch darum, dass es Menschen gibt, die sich auf ein bestimmtes Genre spezialisieren, und dass wer ihnen folgt, sich mit ihnen und ihren ExpertiseErgebnissen identifizieren kann – oder nicht. Der Durchschnitt und lauwarme Süppchen sind jedenfalls nichts für mich.

Wie werden Sie die Arbeit anpacken? Gerade im ersten Jahr werden Sie kaum eine Nacht in Ihrem eigenen Bett verbringen können und von Hotel zu Hotel reisen müssen, um sich ein relevantes Bild von den Qualitäten der Häuser vor Ort zu machen. Uiii. Das wird furchtbar! Ich werde nur in herausragenden Hotels schlafen, die mich reizen und mit Menschen sprechen, die Überdurchschnittliches leisten oder solches von ihren Angestellten erwarten. Nein, Spass beiseite, ich freue mich auf die Begegnungen und vielleicht ziehe ich mir ja für gewisse Tests ein rosafarbenes Cowboy-Outfit an wie Louis de Funès, alias Charles Duchemin, im Film Brust oder Keule?

Das Karl Wild Hotelrating wird publizistisch vom Buch «Die 100 besten Hotels» vom Fachmagazin «Hotelier» und auch zukünftig von einem nationalen Pressetitel verbreitet. Sehen Sie Potenzial, diese Zusammenarbeit weiter zu stärken? Es gibt keine idealere Zusammenarbeit als jene, in der man ständig das Gras wachsen hört.

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KARL WILD HOTELRATING

Pionierfamilien, Eisenbahn und Schützenfest machten Lugano zum Hotelparadies

Der Eisenbahntunnel durch den Gotthard (1882) und das Eidgenössische Schützenfest 1883 gaben der Hotellerie in Lugano einen Kick. Hotel-Pionierfamilien liessen grossartige Hotels entstehen, die bis heute traumhafte Geschichten erzählen. Eine kleine historische Sammlung, die Guido Clericetti, der Direktor des prächtigen Hotels Majestic und Innocente Cereda, der joviale Besitzer des «Walter», erzählten.

Giorgio Keller

Hotel-Pioniere legten in der Stadt und ihrer Umgebung den Grundstein, der Lugano mit seinen namhaften Hotels und dem Tourismus der Destination in der ganzen Welt zu grosser Beachtung verhalf. Aber der Start in Lugano war schwieriger und langsam. Es besteht kein Zweifel, dass vor 1883, d. h. vor der vollständigen Eröffnung der internationalen Gotthard-Bahnlinie und vor dem Eidgenössischen Schützenfest in Lugano, das Hotelgewerbe sich auf einige wenige Häuser beschränkte. Der Aufenthalt von ausländischen Touristen in Lugano war eher eine

Sache wohlhabender Familien, die sich den Luxus langer Reisen mit Post- oder Privatkutsche leisten konnten.

Hotels aus der Pionierzeit

Damals bestand die Hotellerie in Lugano vorerst aus dem «Bellevue», das von der Familie Pozzi in den Räumlichkeiten der späteren Banca della Svizzera Italiana betrieben wurde. Das «Washington» der Familie Molo, im künftigen Rathaus, wo der Gemeinderatssaal der ehemals berühmte Speise- und Tanzsaal war. Die Albergo Svizzero, geführt von der Familie Trabatton, die sich in der heutigen Casa degli Italiani, im Besitz

40 HOTELGESCHICHTE LUGANO

von Torricelli, befand. Das alte Hôtel du Parc (heute Grand Hôtel) war im Besitz Ciani und unter der Leitung des bekannten Alessandro Béha. Zum «Riviera Sportsmann», das als Hôtel Lugano gestartet und von der Familie Brocca geführt wurde, gesellte sich später das alte «Victoria» hinzu, das inzwischen abgerissen wurde.

Die aus der Pionierzeit stammenden Hotels wurden, mit Ausnahme des «Du Parc», im Laufe der Zeit alle entweder aufgegeben oder abgerissen. Das Hotel Reichmann (später Primerose), von der Familie Reichmann selbst betrieben, und die Villa Castagnola in Cassarate entstanden unmittelbar um das Eidgenössische Schützenfest Lugano von 1883. Es war die russische Adelsfamilie von Ritter, die sich am Fusse des Monte Brè, direkt am Seeufer, 1880 eine Residenz baute. Die grosszügige Villa wurde dann an die Luzerner Familie Schnyder von Wartensee verkauft, die den Besitz erst in eine Pension und 1885 in ein Hotel umwandelte.

Hoteliervereinigung

Erst nach der Eröffnung des Gotthardtunnels im Mai 1882 und dem Eidgenössischen Schützenfest im Sommer 1883 kam es zum ersten touristischen Aufschwung der Luganeser Region. Der Name Lugano wurde nach und nach im In- und Ausland bekannt.

Mit der steigenden Zahl der Besucher nahm auch jene der Hotels zu. Die Società Albergatori di Lugano e dintorni (Hoteliers-Vereinigung Lugano und Umgebung) wurde 1885 von den zwei weitsichtigen Bürgern Jean Torricelli und Alfredo Buzzi ins Leben gerufen. Es gelang ihnen, die wenigen Hotelier-Pioniere im Verein zusammenzuschliessen.

Ab 1900 – Wachstum hält an Ab 1900 etablierten sich eine Reihe neuer Hotels: das Albergo Splendido der Familien Fedele-GuidiGianella. Das «Schweizerhof» von Giuseppe Clericetti. 1907 das «Walter» von Walter Forni (ehemaliger Concierge im Wiener «Imperial»). Er war es auch, der aus der Brasserie Walter Galleria das Albergo Lloyd

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HOTELGESCHICHTE LUGANO

1913, Hotel International au Lac mit Standseilbahn und Kirche degli Angioli.

machte. Das neue «Washington» der Familie Molo, das das Stadthaus verliess und nach Massagno zog. Das «San Gottardo» der Brüder Miraldi. Das «Beau Rivage» der Ehrets. Das «Beauregard», erst im Besitz der Familie Hirth-Wyss. Die Familie errichtet, nachdem sie das «Beauregard» verlassen hatte, das «Europe». Das «Bellevue» in Paradiso (ehemalige Kunstausstellung der Familie Landgraf). Das «Meister» der Familie Meister. Sie wurden selbst zu Hoteliers, nachdem sie lange Zeit Luxusbrot an die damaligen Hotels geliefert hatten. Ebenfalls um die Jahrhundertwende entstand das «Métropole», das den Enderlins gehörte, jedoch von der Familie Brocca

betrieben wurde. Das «Bristol» wurde 1903 von den D'Ambrogios eröffnet und ging vier Jahre später zum Innerschweizer Columban Camenzind über.

Die Luzerner Anton Diesler und Albert Riedweg zeichneten ab 1906 für das «Internazionale» verantwortlich. Die Familie Jannet, die seit 1899 das alte «Victoria» besass, eröffnete 1908 das zweite «Victoria», beide in Paradiso. Dort entstand aus der ehemaligen Villa Torrini das Hôtel Sommer, das später zum «Savoy Ritschard» wurde. Josef Huhn und seine Familie, Besitzer des «Eden» und des «Beau Rivage», hatten sich schon 1894 in Lugano niedergelassen.

42 HOTELGESCHICHTE LUGANO

Erst russische Privatresidenz, danach Villa Castagnola.

Promenade LuganoParadiso mit Grand Hotel Splendide.

Und es wurde Licht

Zu den ältesten Luganeser Hotels gehört das «Biaggi», im Besitz der gleichnamigen Familie und bereits seit 1803 in Betrieb, zunächst als Hotel und Restaurant, später nur noch als Restaurant. Dann gibt es noch das Albergo della Corona an der Kreuzung der Via Pessina, geführt von den Pozzis. Das Albergo Grütli in der Via Battaglini der Familie Sassella. Das Albergo Scaletta in der Via Nassa, wo heute das «Condor» der Familie Bussinger steht. Das Albergo Pozzo, noch heute in Betrieb, gehört ebenfalls zu den ältesten Hotels in der Stadt. Ebenfalls in diese Kategorie gehört die ehemalige Villa Posillipo in Castagnola. Sie wurde

1888 von Adolfo Moritz von Hannover in ein Gästehaus umgewandelt und als Hôtel Carlton Villa Moritz Eigentum der Familie Wyss wurde.

Beginn des neuen Jahrhunderts vergrösserte vorerst die Familie Fedele das «Splendide». 1904 wurde das alte «Parc» um zwei Etagen aufgestockt und erhielt den neuen Namen Grand Hôtel Palace dank dem Duo Bucher-Durrer und dem Architekten Paolito Somazzi. Sie brachten das elektrische Licht ins Hotel und wirkten am Bau der Standseilbahn des San Salvatore mit. Der Wiederaufbau des alten «Beauséjour» wurde von den Herren Ehret und Zähringer in Angriff genom-

43 HOTELGESCHICHTE LUGANO

men. Nach Abschluss der Arbeiten erhielt das Haus den glorreichen, alten Namen Hôtel du Parc zurück.

Viele Deutschschweizer Hoteliers

Auffallend ist, wie viele Deutsch sprechende Initianten das Luganeser Hotelleben verkörpern. Carlo Reichmann errichtete sein neues Eden. Alexander Béha kam 1850 aus Bern, er erkannte vielleicht als erster das in Lugano vorhandene Hotelpotenzial, und baute das «Impérial de la Paix». Der Deutsche Franz Kappenberger aus Rastatt in Baden-Württemberg installierte 1910 das «Adler-Stadthof» unterhalb des Bahnhofs und beteiligte sich mit Jakob Bisinger am «Weissen Kreuz» und der Pension Erica & Central.

Nach dem Ersten Weltkrieg 1914–1918 setzte eine touristische Flaute ein und brachte mehrere Krisenjahre. Ab 1923 stieg die Popularität Luganos wieder an und die Tourismuswirtschaft erlebte einen grossen Aufschwung. Die Hotels, die in technischer und dekorativer Hinsicht statisch geblieben waren, holten die verlorene Zeit nach. Sie vergrösserten sich und stat-

teten ihre Räumlichkeiten neu aus, um den Anforderungen der modernen Zeit und der anspruchsvollen Gäste gerecht zu werden.

Billigpreise bringen und vertreiben Gäste Überall entstanden Alberghetti (kleine Hotels) und Pensionen in sehr grosser Zahl, die mit Billigpreisen viele Leute lockten und die Popularität Luganos erhöhten. Diese Entwicklung entpuppte sich als Nachteil im Allgemeinen und vertrieb einen grossen Teil der elitären und grosszügigen Kundschaft aus Lugano. Das war wie eine Warnung, die von der Hotellerie und den Behörden erkannt aufgenommen worden ist. Es galt für die Zukunft wieder eine weitsichtigere und rentablere Hotel- und Tourismuspolitik zu betreiben.

* (Im Rahmen der Organisation des Grossen Preises der Schweiz für Motorräder 1930, der in Lugano auf einem Rundkurs um den Monte San Salvatore stattfand, war der Luganeser Hotelierverein ein fester Bestandteil der Organisation. Im damaligen Renn programm «Numero Unico» (Einzelnummer), stellten sie ihre Aktivitäten vor).

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Das 1.-August-Buffet 1923 mit Küchenbrigade im Grand Hotel Splendide.

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Hoch hinaus im «Hyperion»

Die H-Hotels geniessen in der Schweiz wenig Publicity, sind in Deutschland aber ein bedeutender Hospitality-Player. Vorzeigehaus hierzulande ist das Hyperion Hotel Basel. Besuch im Messeturm.

Der Blick geht über die Stadt zur Jurakette, im Nordwesten ins Elsass, im Norden zum Schwarzwald. Die Executive Lounge des Hyperion Hotels im Kleinbasel verheisst sowohl eine Traumaussicht als auch allerlei Annehmlichkeiten. Wer im Messeturm ein Businesszimmer, eine Suite gebucht oder genügend Punkte im ketteneigenen Loyality-Programm gesammelt hat, kann sich hier entspannen und Mahlzeiten geniessen. «Unsere Executive Lounge in dieser Höhe im 30. Stockwerk ist ein Plus», sagt Sophie Kocak. Die 40-Jährige ist als Operations Managerin für das Vier-Sterne-Superior-Hotel zuständig. Sie führt 48 Mitarbeitende. Housekeeping und Technik sind an Fremdfirmen ausgelagert. Die 224 Zimmer belegen die Stockwerke 5 bis 14. Das Erdgeschoss nehmen die Rezeption und die Checkpoint-Bar ein sowie das Entrée der anderen im Turm eingemieteten Firmen. Der dritte Stock gehört dem Restaurant und den Meetingräumen, der vierte den hoteleigenen Wellness- und Fitness-Facilities.

Immer noch vierthöchstes Gebäude der Schweiz

Der Messeturm befindet sich im Besitz der Swiss Prime Site AG. 2003 bei der Eröffnung galt er dank 105 Metern und 31 Etagen als höchstes Gebäude der Schweiz, mittlerweile ist er auf Rang 4 abgerutscht.

Spitzenreiter: der Roche Tower 2 in Basel mit 205 Metern.

Als erste Hotelgruppe zog Sorat ein, übergab aber bald an Ramada, damals noch ein Brand von Marriott, heute zur Wyndham Hotel Group gehörend. Aus dem

«Ramada Plaza» wurde 2017 das Hyperion Hotel Basel, weiterhin als Pachtbetrieb (Vertrag bis 2037) der H-Hotels.

Die 1969 von Helmut Fitz gegründeten Treff Hotels und Feriendörfer gingen 2000 mit Ramada eine Kooperation ein, im gleichen Jahr übernahm Helmut Fitz’ Sohn Alexander die Führung des Familienunternehmens. Das Co-Branding mit Ramada endete 2014, seither heisst die Hotelgruppe H-Hotels.com.

Unter dieser Dachmarke firmieren heute sechs Marken – von den einfachen Hostels bis zum Premiumbrand Hyperion. Die Gruppe engagiert sich stark im designaffinen Budgetsegment mit H.ostels, H+ und H2. Die Brands H4 und Hyperion toppen das Portfolio, das mit H.omes um die Sparte Serviced Apartments ergänzt wurde.

H-Hotels betreibt aktuell 51 Häuser in Deutschland sowie insgesamt 11 in Österreich, der Schweiz und Ungarn. Demnächst eröffnet das erste Hotel in Frankreich, in Paris. H-Hotels gehört zu den fünf grössten Hotelgruppen in Deutschland, verzeichnete 2023 einen Netto-Umsatz von rund 360 Millionen Euro.

Hotels in Stadt und Land

In der Schweiz führt die Kette fünf Häuser: das «Hyperion» in Basel, zwei H4 Hotels in Locarno und Solothurn sowie zwei H+ Hotels in Engelberg und beim Zürcher Letzigrund.

«Vorerst bleibt es bei diesem Quintett», sagt Sandra Jacobs. Die 54-Jährige arbeitet seit 2021 als Area Managerin Schweiz für die H-Hotels. Die erfahrene Hotelière ist regelmässig in den fünf Schweizer

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H-Hotels anzutreffen, wo sie den vier Direktorinnen und einem Direktor mit Rat und Tat zur Seite steht. «Wir können uns auf einen eindrücklichen Support aus der Zentrale in Deutschland verlassen», konstatiert Jacobs. «Ob IT oder Technik: Für alle Anliegen gibt es interne Lösungen. In dieser Form habe ich das noch bei keiner anderen Hotelgruppe erlebt.» H-Hotels gilt als innovativ, ist bekannt für flache Hierarchien, für eine seriöse Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden in der hauseigenen Akademie und für ein gutes Arbeitsklima, das viele Crewmitglieder lange an Bord hält. Eine Auseinandersetzung um Kündigungen 2023 in Österreich bleibt die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Mehrfach wurde H-Hotels für ausserordentliche Leistungen in den Bereichen Ausbildung und Human Resources ausgezeichnet.

Das «Hyperion» und früher das «Ramada Plaza» galten als typisches Business und Konferenzhotel, das von der Messe profitierte. «Dieses Geschäft hat in Basel abgenommen», sagt Sophie Kocak, «dafür begrüssen wir vermehrt Leisure-Gäste. Wenn Events wie das Basel Tattoo oder eine grosse Ausstellung in der Fondation Beyeler anstehen, so spüren wir das bei den Buchungen.» Auch die meist angelsächsischen Passagiere der im Rheinhafen startenden oder ankommenden Flusskreuzfahrtschiffe sorgen für viel Betrieb im Hotel.

Von der Rezeptionistin zur Chefin

Die gebürtige Dresdnerin Kocak arbeitet seit 2011 im Hotel im Messeturm, begann als Rezeptionistin und amtiert seit 2021 als Operations Managerin. «Weil ich

Mit 105 Metern eines der höchsten Gebäude in der Schweiz: der Messeturm

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Sandra Jacobs & Sophie Kocak in der Lobby des «Hyperion». Die 224 Zimmer belegen die Stockwerke 5 bis 14.

Restaurant Gaumenfreund werden regionale und internationale Köstlichkeiten serviert

auch in den Bereichen Rooms, Technik und Reservation tätig war, kenne ich jede Ecke in allen 14 vom Hotel belegten Etagen.» Und legt schmunzelnd nach: «Nicht nur zur Freude des Housekeepings.»

Und das sind drei Bereiche, die im «Hyperion» besonders auffallen:

1. Zimmer: Badewanne mit Aussicht

Das Hotel wurde 2017 gründlich renoviert, am Layout auf den Etagen änderte sich nichts. Aussergewöhnlich ist die grosse Zahl an Einzelzimmern. «Es sind genau 101. Sie werden von Businessgästen gerne genutzt», sagt Sophie Kocak. Neben Doppelzimmern der Kategorie Komfort und Superior finden sich in den Ecken des Gebäudes auf jeder Etage vier Business-Doppelzimmer, dazukommen sechs Suiten mit einem Schlafund Wohnbereich. Instagramable: die in eine Nische eingelassene Badewanne mit Blick durch bodentiefe Fenster. Zu jedem Zimmer gehören Kaffeemaschine und Minibar. Deren Inhalt wartet hinter einer Glasscheibe und ist im Zimmerpreis inbegriffen. Immer wiederkehrendes optisches Element: Blätter in leuchtenden Herbstfarben über dem Bett oder im Badezimmer.

2. Nachhaltigkeit: Sonnenschutzfolie und To good to go Die H-Hotels bemühen sich stark um Nachhaltigkeit. Sandra Jacobs hat die fünf Schweizer Häuser auf Level 1 von Swisstainable zertifizieren lassen: «Wir wollen den CO2-Fussabdruck so klein wie möglich halten.» Aufmerksamkeit schenkt man Food Waste. Was etwa beim Zmorge nicht weggeht, wird auf der

Plattform To good to go ins Netz gestellt und für kleines Geld abgegeben. Der Immobilieneigner hat den Turm mit einer Sonnenschutzfolie überzogen, was Auswirkungen auf den Energieverbrauch für Kühlung im Sommer und Heizung im Winter hat.

3. Gastrokonzept: Tagesmenu und regionale Lieferanten Die H-Hotels haben deutsche Wurzeln. «Deshalb gehört gutes Schwarzbrot auf das Frühstücksbuffet», bekräftigt Sandra Jacobs. «Wir arbeiten mit Transgourmet, aber auch intensiv mit regionalen Lieferanten.» In Basel bezieht man etwa Käse, Milch, Eier oder Speck aus der unmittelbaren Umgebung. Das «Hyperion» fokussiert sich wie viele Stadthotels auf Unterkunft und Meetings. Die Gastronomie verliert eher an Bedeutung, gehört aber zum unerlässlichen Angebot. Frühstück gibt’s im Restaurant im dritten Stock, Live-Cooking-Station und veganer Corner inbegriffen. Über Mittag beschränkt sich das Angebot für Individualgäste, etwa aus den Büros im Haus, auf ein Tagesmenu und eine kleine Karte in der CheckpointBar im Parterre. Abends tafeln vor allem Hotelkunden im Restaurant und die Aussicht auf den Messeplatz ist mehr als ein Amuse-Bouche.

Bleibt die Frage, weshalb die H-Hotels trotz respektabler Performance und fünf Häusern in der Schweiz selbst in der Branche eher wenig Bekanntheit geniessen?

«Die Gruppe war mit Öffentlichkeitsarbeit zurückhaltend», urteilt Area Managerin Sandra Jacobs. Das soll sich jetzt ändern: Die Kommunikation wird neu aufgestellt und es gibt definitiv keinen Grund für die H-Hotels, das Licht unter den Scheffel zu stellen.

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Die Café-Bar Checkpoint ist der ideale Treffpunkt für die Gäste

Hier lässt es sich die Aussicht wunderbar geniessen.

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Bild: Essential by Dorint in Basel

«Gemeinsam schmatzen, schnarchen, spielen»

Das 100-jährige Jubiläum der Schweizer Jugendherbergen wird mit einer Sonderausstellung im Museum Schloss Burgdorf gefeiert. Bis Ende Dezember wird uns unter dem Titel «Gemeinsam schmatzen, schnarchen, spielen» die Geschichte des Schweizer Jugendtourismus nähergebracht.

Mit der Grundsteinlegung der Jugendherbergen fiel 1924 auch der Startschuss des Jugendtourismus in der Schweiz. Die Gäste der Jugendherbergen stehen bei der Sonderausstellung im Museum Schloss Burgdorf im Zentrum. Historische Foto- und Videoaufnahmen nehmen die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise und zeigen, wie die Jugendlichen vor 80 Jahren selbst gekocht, abgewaschen und sich ins Stroh

gelegt haben. Es wird ein Bogen geschlagen von der Gründung der Wandervogel-Bewegung der 1920/30erJahre über die Backpackerinnen und Backpacker der 1960er- und die «Generation Billigflieger» der 1990erJahre bis zu den heutigen Herbergen.

Verbindende Bettwäsche

Ein verbindendes Element zwischen den Herbergen schafft seit jeher die einheitliche Bettwäsche. In der Ausstellung werden von der klassischen Wolldecke bis zur von Textildesigner:innen gestalteten neusten Bettwäsche alle Varianten aufgezeigt. Auch die enge Verbindung zwischen den Jugendherbergen und Burgdorf und seiner Umgebung, wo seit 2020 das Schloss eine Jugendherberge beherbergt, wird thematisiert.

Schweizer Jugendkultur-Geschichte

Die Schweizer Jugendherbergen sind Teil der Schweizer Kulturgeschichte. Ihre ereignisvolle Geschichte zeigt ihre Wechselwirkung mit dem Jugend- und Sozialtourismus, die von der Nonprofit-Organisation seit den Gründungsjahren bis heute aktiv gelebt wird. «Die Schweizer Jugendherbergen sind ihren Werten ein Jahrhundert lang treu geblieben: Wir möchten allen Menschen ermöglichen, die Welt zu erkunden und neue Kulturen kennenzulernen. Gleichzeitig ist es unser Ziel, nachhaltiges Reisen allen zugänglich zu machen», sagt Janine Bunte, CEO der Schweizer Jugendherbergen. mm/phg

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Das Museum Schloss Burgdorf.

Die Schweizer Jugendherbergen sind Teil der Schweizer Kulturgeschichte

Beispiele, was in der Ausstellung angeschaut werden kann.

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SZENE

Gastia 2024 traf den Geschmack der Branche

Vom 24. März bis 26. März bot die zweite Ausgabe der Gastia der Hotellerie- und Gastronomiebranche eine Plattform für Austausch und Inspiration. Auf dem Gelände der Olma Messen St.Gallen kamen Fachleute aus der Grossregion Ostschweiz und Graubünden zusammen. Mit einem Viertel mehr Ausstellenden und zufriedenen Besucher:innen ziehen die Verantwortlichen ein sehr positives Fazit.

EDie nächste

Gastia findet von Sonntag, 23. März bis Dienstag, 25. März 2025 auf dem Gelände der Olma Messen St. Gallen statt.

s wurde diskutiert, gekocht und gemixt: Von Sonntag, 24. März, bis Dienstag, 26. März, trafen auf dem Gelände der Olma Messen St. Gallen Fachleute, branchenbekannte Köchinnen und Köche, Bartender und Ausstellende auf regionale Vertreterinnen und Vertreter der Gastronomie und Hotellerie. Die Ausstellenden präsentierten innovative Produkte und Dienstleistungen unter anderem aus den Bereichen Lebensmittel, Beverage, Gastronomie- und Hotelbedarf sowie Küchenausstattung. «Wir sind begeistert von den zahlreichen Ideen, Neuheiten und Inspirationen, die hier präsentiert wurden. Die Stimmung bei allen Beteiligten war gut und die Kontaktqualität hoch. Wir sind sehr zufrieden», sagt Viviane Fässler, Messeleiterin der Gastia. Die zweite Durchführung mit 150 Ausstellenden und drei Prozent mehr Besucherinnen und Besuchern schliesst an den Erfolg der Premiere im Frühjahr 2023 an.

Branche ist zufrieden: fünf von fünf Sternen

Die Gastia 2024 zeigte mit einem Zuwachs von 25 Prozent mehr Ausstellenden, dass die Fachmesse in der Ostschweiz gefragt ist. Erstmals dabei war unter anderem das Aargauer Start-up BULLS Coffee GmbH –Raphaell Schär, Chief Marketing Officer, zeigte sich begeistert: «Die Gastia ist für uns ein ‹Perfect Match›. Sie ermöglichte es, unsere Präsenz in der Ostschweiz zu stärken und unsere Produkte in der Gastronomie und Hotellerie bekannt zu machen.» Darüber hinaus schätzten weitere Ausstellende die hohe Qualität der Fachmesse. «Wir führten viele gute Gespräche und

hatten einen sehr positiven Eindruck der Messe – insbesondere die hochwertigen Standauftritte kamen sowohl bei uns als auch bei den Besucherinnen und Besuchern sehr gut an», sagte Bettina Signer, Leiterin Marketing der Züger Frischkäse AG, die ebenfalls erstmals als Ausstellerin teilnahm. Messeleiterin Viviane Fässler bilanziert: «In den Gesprächen mit den Ausstellenden während der Messe erhielten wir viele positive Feedbacks. Es freut uns, dass diverse Ausstellende eine Teilnahme an der Gastia 2025 bereits in Aussicht gestellt haben.» Auch die Besucherinnen und Besucher zeigten sich äusserst zufrieden mit dem Messeangebot. Von den vor Ort befragten Gästen gaben 92 Prozent an, dass ihre Erwartungen an die Fachmesse gut bis sehr gut erfüllt wurden. Über 92 Prozent der Befragten planen, die Gastia 2025 wieder zu besuchen.

Programmpunkte für jeden Geschmack Neben dem Austausch zwischen Besuchenden und Ausstellenden lag der Fokus der Fachmesse auf Diskussionen, Wissensaustausch und Networking. Viviane Fässler betont: «Die Gastia ist ein Ort der Begegnung, sie bietet Raum für Gespräche rund um aktuelle Branchenthemen und gleichzeitig Inspiration für den Berufsalltag.» So kochten im «Dine & Drink Studio» renommierte Köchinnen und Köche und neu wurde auch der Cocktailbecher geschüttelt. Pascal Schmutz, Chefkoch und Food Consultant, resümierte am Sonntag: «Meine Kochshow kam gut an. Das Publikum war bestens unterhalten, durfte diverse Menüs degustieren und hatte die Möglichkeit, mir beim Kochen live zuzusehen. Insgesamt kann ich sa-

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MESSENACHSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

gen: Ziel erreicht.» Im Forum referierten Branchenkennerinnen und -kenner über aktuelle Themen –darunter Persönlichkeiten wie Ernst «Aschi» Wyrsch, Präsident Hotel-lerie Suisse Graubünden, oder Esther Friedli, Politikerin und Gastronomin. Die Themen an den Stammtischen stiessen ebenfalls auf grosses Interesse. Hier trafen sich Besucherinnen und Besucher in lockerer Atmosphäre, um über Aktuelles aus der Branche zu diskutieren. Und auch nach Messeschluss bot die Gastia ein Highlight. «Der After-FairApéro lud zum lockeren Austausch unter Ausstellenden und Besucher:innen ein und stiess erneut auf grosse Begeisterung», freut sich Viviane Fässler. mm/phg

Das beste Wasser für die Schweiz

Die Gastia 2024 ist zu Ende – doch was bleibt sind die Erinnerungen an spannende Gespräche und die Vorfreude auf ein Wiedersehen an der nächsten Gastia.

Die unzähligen interessanten Gespräche mit den Besucherinnen und Besuchern haben diverse spannende Leads generiert, auf denen wir nun aufbauen können. Nebst Kundinnen und Kunden, die unserer Einladung gefolgt sind, durften wir auch viel Laufkundschaft begrüssen. Unser Team durfte den vielen Besucher:innen unsere Geräte zeigen, erklären wie sie funktionieren und was die Vorteile davon sind. Darunter beispielweise die BWT WasserBar: ein Zapfsäulen-System speziell entwickelt für die Gastronomie. An den Zapfsäulen kann gekühltes Wasser mit und ohne Kohlensäure bezogen werden, ausserdem wird das Wasser gefiltert und aufbereitet sowie mit Magnesium angereichert. So können Gastronomen künftig ganz auf Wasser in Flaschen verzichten

und haben mehr Stauraum. Das erspart die Produktion und die Entsorgung von Einwegflaschen und trägt zur Reduktion von Plastikmüll und CO2-Emissionen bei. Die Faktoren Handling, Reinigung und Befüllung der Glasflaschen sind jedoch Hürden die es zu bewältigen gilt und umfangreichene Erläuterungen bei den Kunden beansprucht. Einmal mehr hat die Messe somit gezeigt, wie wichtig der persönliche Austausch mit Kunden, Partnern und den Fachbesuchern ist. Herzlichen Dank an unseren Kunden, Interessenten sowie Lieferanten für den Besuch an unserem Messestand.

BWT AQUA AG bwt.com

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MESSENACHSCHAU GASTIA ADVERTORIAL
Die zweite Ausgabe der Gastia fand mit diversen Programmhäppchen grossen Anklang in der Branche.

Schön war’s

Der direkte Austausch mit den Kunden ist wichtig, um einander auf Augenhöhe zu begegnen und gemeinsam etwas zu erleben. Als kleine Manufaktur haben wir die Möglichkeit, unsere Kunden persönlich kennenzulernen und können ihnen aufzeigen, dass wir alle unsere Produkte selbst herstellen. Persönliche Begegnungen sind wertvoll, weil wir so unser Herzblut weitergeben können. Die Welt von Appenzeller Edelbrand ist zwar klein, aber die Emotionen dahinter sind riesig. An der Gastia lernten wir neue Menschen kennen, denen wir unsere Produkte und unsere Freude daran weitergeben durften. Wir haben uns

sehr darüber gefreut, wie gut unser neustes Produkt, der Gin Liggör (Sloe Gin), bei den Besuchern angekommen ist. Durch seinen geringeren Alkoholgehalt und seine fruchtig-spritzige Art, hat er auch «nicht Gintrinker» zum Lächeln gebracht. Durch den Austausch mit Besuchern und Ausstellern, sind vor Ort neue Ideen und Kreationen entstanden, die wir sofort ausprobiert haben. Wir sind überzeugt, dass es nur gemeinsam geht und es war schön, dies an der Gastia zu erleben. Danke, es hat Spass gemacht.

Appenzeller Edelbrand AG www.appenzeller-edelbrand.ch

Hochwertiges

Outdoormobiliar für den professionellen Einsatz

Auf der diesjährigen Gastia, dem zentralen Treffpunkt für Fachleute aus der Gastronomie und Hotellerie, präsentierte sich Hunn Gartenmöbel erstmals mit seiner breitgefächerten Gartenmöbel-Kollektion. Die hochwertigen Qualitätsmöbel, die speziell entworfen sind, um den Anforderungen dieser Branchen gerecht zu werden, stiessen auf eine hohe Resonanz bei den Besuchenden. Erneut wurde die entscheidende Rolle von Outdoormobiliar für das visuelle Erscheinungsbild von Gastronomiebetrieben hervorgehoben, ein Aspekt, der zusammen mit herausragender Kulinarik als Schlüssel einer erfolgreichen Saison betrachtet wird. Die Produkte von Hunn Gartenmöbel zeichnen sich durch Langlebigkeit, Funktionalität und Effizienz im

täglichen Betrieb aus. Das Unternehmen legt grossen Wert auf die Nachhaltigkeit seiner Produkte, indem es Ersatzteile langfristig vorrätig hält und somit einen Beitrag zum umweltschonenden Wirtschaften leistet. Die hohe Qualität, die Widerstandsfähigkeit gegen Wettereinflüsse und die spezielle Eignung f ür den Einsatz in der Gastronomie sind Merkmale, die jedes Möbelstück im Sortiment auszeichnen. Die Teilnahme an der Gastia unterstreicht das Engagement von Hunn Gartenmöbel, massgeschneiderte Lösungen für professionelle Anwendungen anzubieten, um so den wirtschaftlichen Erfolg seiner Kundschaft nachhaltig zu unterstützen.

Hunn Gartenmöbel AG hunn.ch

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High Speed Kochlösungen

Im März 2024 fand die zweite Edition der Gastia statt und Electrolux Professional war wieder dabei. Auf unserem Stand präsentierten wir Snack- und Grossküchen-Lösungen: GourmeXpress – die High Speed Kochlösung für maximalen Ertrag auf minimaler Fläche. Dieser einfach zu bedienende Tischofen gart Speisen schneller und richtet sich an Kunden, die schnelle und gleichmässige Ergebnisse auf kleinem Raum wünschen. Als ergänzendes Produkt zum vielseitigen SpeeDelight, der Sandwiches und Wraps perfekt aufwärmt und kennzeichnet, leisten wir weiterhin Pionierarbeit bei der Komplettlösung für das Hochgeschwindigkeitsgaren. Mit GourmeXpress können die

Kunden auch roh kochen – zum Beispiel Burger und Fisch. SpeeDelight – dieser High Speed Snack Grill kombiniert für die Herstellung von variantenreichen und leckeren Snacks – wie Sandwiches, Paninis oder Wraps – seine innovative Kochtechnologie mit vielen praktischen Funktionen. Der SpeeDelight ist nach wie vor das beste Produkt auf dem Markt für Sandwiches, sodass diese zwei Produkte sich gegenseitig optimal ergänzen.

Electrolux Professional AG www.electroluxprofessional.com/de-ch

Mit jungen Kräften in die Zukunft

Die Wunderstaa Wein AG wurde im Juni 2016 von weinbegeisterten Quereinsteigern gegründet und vermarktet jährlich circa 30 000 Flaschen AOC-Wein. Feingebrannte Premium-Edelbrände runden das Sortiment ab. Unser Ziel ist es, anspruchsvolle Kund:innen sowie Gourmets mit hochwertigen und nachhaltigen Qualitätsprodukten aus lokalem Anbau zu begeistern. Wir setzen grossen Wert auf Kooperation und Kollaboration. So wollen wir zusammen mit gleichgesinnten Partnern unvergessliche kulinarische Erlebnisse bieten. Innovation ist Programm. Jedes Jahr suchen wir nach Lösungen, um uns weiter zu verbessern. Wir planen laufend neue Aktivitäten

und Veranstaltungen, um unsere Produkte zu präsentieren und für den persönlichen Austausch zur Verfügung zu stehen. 2022 übernahm unser Jungwinzer und Weintechnologe Timo Schöttli die Verantwortung für rund 4 Hektaren Rebbau. 2023 taten wir uns mit Bringolf Weinbau zusammen und gründeten einen gemeinsamen Produktionsbetrieb mit über 5 Hektaren Reben und einer neuen Weinkellerei. Die Gastia nutzten wir, um uns mit Ostschweizer Gastrobetrieben und Weinhändlern zu vernetzen und auszutauschen.

Wunderstaa Wein AG www.wunderstaa.ch

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Grosses Interesse an Back-Spezialitäten aus verschiedenen Ländern

Der Duft ofenfrischer Backwaren lockte zahlreiche

Besuchende an den Messestand der Bäckerei HIESTAND. Vom Zmorge übers Znüni, Zmittag und Zvieri bis zum Znacht, inklusive Apéro und Dessert, hatte der Backwaren-Pionier seine ganze Produktepalette dabei. Das Sortiment bietet über 800 hochwertige Tiefkühl-Backwaren für Gastro-Betriebe, Bäckereien, Detailhandel und Convenience-Stores. Die Besuchenden kamen in den Genuss von schweizerisch rustikalen Steinofenbroten, nach Italianità schmeckenden Prosciutto-Pinsas und von fruchtigen französischen Himbeer-Eclairs. Ab Mai geht’s mit internationalem Flair weiter: Zum Start der Fussball-EM und der

Grillsaison überrascht die Bäckerei HIESTAND mit schmackhaften Frühlingsneuheiten. Eine Sandwich-Focaccia als Halbzeitsnack, ein Jubelkranz als Brot-Beilage zum Grillteller oder ein Knusper-ApfelTartelette normande für die Match-Zusammenfassung. Der kulinarische Sieg ist gesichert! Alles aus einer Hand: Das HIESTAND-Team unterstützt ihre Kundschaft zusätzlich mit Degustationen von Neuprodukten, mit Infrastruktur-Lösungen und bei der Schulung des Personals im Kundenobjekt oder in der HIESTAND BAKE OFF ACADEMY.

HIESTAND Schweiz AG www.hiestand.ch

Pistor erobert die Ostschweiz

Zum zweiten Mal fand die Gastia, die Fach- und Erlebnismesse für Gastfreundschaft, statt. Zum zweiten Mal war Pistor unter dem Motto «Mer chömid id Ostschwiz» mit dabei. Die erste Gastia im Jahr 2023 ist den Pistor-Verantwortlichen sehr positiv in Erinnerung geblieben. Nun reisten sie erneut mit einer wichtigen Ankündigung in die Ostschweiz: Inzwischen ist die definitive Baugenehmigung für die neue Verteilzentrale in Sennwald SG eingetroffen, und wenige Tage vor der Gastia 2024 konnte Pistor den Spatenstich auf dem optimal gelegenen Grundstück vornehmen. Deshalb war klar, dass sich die Grosshändlerin auch an der zweiten Gastia präsentieren und diese guten Nachrichten für Ostschweizer Gastro-, Pflege- und Bäckereibetriebe vor Ort über-

bringen würde. Der Stand präsentierte sich in nachhaltiger Weise im gemütlichen und einladenden Holzpaletten-Design. Bei Wein und regionalen Leckerbissen freuten sich die Pistorianer:innen über viele anregende Gespräche mit bestehenden und potenziellen Kund:innen. Serviert wurden Appenzeller Mostbröckli und Toggenburger Chällerhocker-Käse. Viele Besucher:innen fanden Gefallen an der Fotobox und dem entsprechenden Souvenir ihres Messebesuchs. Pistor dankt allen Beteiligten für drei äusserst wertvolle Messetage und freut sich darauf, der Ostschweiz ab 2025 schnellere und vor allem nachhaltigere Lieferungen bieten zu können!

Pistor AG www.pistor.ch

56 MESSENACHSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

FRXSH Mousse Chef der Profi in ihrer Küche

Ein klares Heimspiel für den FRXSH Mousse Chef – der im Kanton Solothurn entwickelt und hergestellt wird.

Wir danken allen Besuchern für das grosse Interesse am neuen FRXSH Mousse Chef, der eine echte Alternative bei den Frozen Food Processors zum attraktiven Preis bietet.

Es war uns eine Freude, die neuen Funktionen und Vorteile vom FRXSH Mousse Chef – zum ersten Mal auf der Gastia – live vorzustellen. Dabei durften wir in vielen spannenden Gesprächen zeigen, welche

Lösungen mit dem Mousse Chef für den Einsatz in der Profiküche verfügbar sind. Seine innovativen und praxisnahen Funktionen lieferten dazu intensiven Gesprächsstoff. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt dabei die neue, einstellbare Moussier Intensität für noch präzisere, aromenintensive Ergebnisse sowie das kompakte und gleichzeitig leistungsstarke GeräteDesign.

FRXSH Vertrieb AG www.frxsh.com

GLEN by Atelier Manus Swiss Made Menü- und Weinkarten

Die Gastia 2024 war eine passende Plattform, um unsere Produkte zu präsentieren. Neben Fachleuten und Vertreter:innen der Gastronomie und Hotellerie durften wir auch viele Interessenten von Kliniken begrüssen und ihnen unsere Menükarten für deren Gastronomie vorstellen. Die Gastia überzeugte mit dem übersichtlichen Konzept, der überschaubaren Grösse und der dadurch vorhanden Kontaktqualität. Dank der Tatsache, dass jeder Akteur in der Gastronomie und Hotellerie früher oder später vor der Herausforderung steht, eine Menükarte zu erstellen oder anzupassen, ist die Messe eine ideale Plattform, ein Kartenkonzept vor Ort zu begutachten und entsprechend auszuwählen. Nichts geht daher über den persönlichen Kontakt,

um das richtige Produkt zu definieren. Menü- wie auch Weinkarten eines Restaurants sind eines der wichtigsten Verkaufsinstrumente. Innerhalb kürzester Zeit entscheidet der Gast zwischen Qualität, Optik und Hochwertigkeit der Gerichte und ihrer Originalität. Die Speisekarte ist das Aushängeschild des Restaurants. Die Messe ermöglichte es uns, unsere Kunden und Interessenten zu unterstützen und ein passendes Kartenkonzept für ihren Betrieb zu erstellen.

Glen by Atelier Manus www.glen.ch/de

57 MESSENACHSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

Hugentobler mit neuster Induktion

Am Hugentobler-Stand konnten Besucher:innen die X2 kennenlernen: Die neue Induktionsgeneration steht für pure Energieeffizienz und Power, gekoppelt mit immenser Flexibilität bei Kochfeldern und Bedienung – in der Schweiz entwickelt und hergestellt. Zur Wahl stehen drei verschiedene Bedienkonzepte. Die Vorteile: Synchrotec – maximale Leistung, alle Kochfelder sind untereinander synchronisiert. RTCSmp – permanente Temperaturüberwachung in Echtzeit, automatischer Leerkochschutz. PowerBoost – automatische Leistungserhöhung in der Ankochphase. InnovativElectronicElements –neuste Komponenten reduzieren die Abwärme und erhöhen damit die Lebens-

dauer. Connectivity – IOT-ready für Fernwartung und präventiven Service. Thema waren auch der Fachkräftemangel, die hohen Energiekosten, neue Arbeitszeitmodelle – das Schweizer Familienunternehmen hält in Zeiten wie diesen Lösungsansätze bereit: ungewohnte Prozesse und Dienstleistungen, die neue Arbeitszeitmodelle erlauben und die Rentabilität um 10–15 % steigern. Dies alles dank moderner Kochsystemlösungen. Zu sehen waren auch Hold-o-maten, sparsame Kombisteamer, Schockfroster/Schnellkühler, Sous Vide Bäder und Fritteusen.

Hugentobler Schweizer Kochsysteme AG www.hugentobler.ch

Hotellerie und Gastronomie liegen der Appenzeller Alpenbitter AG am Herzen

«Kuuhle» Neuheiten und viel Inspiration: Auch die zweite Ausgabe der Fachmesse Gastia war für Appenzeller Alpenbitter AG ein voller Erfolg. «Die Ostschweiz ist unser ‹Stammland›. An der diesjährigen Gastia durften wir bekannte Gesichter begrüssen und neue kennenlernen», freut sich Pascal Loepfe-Brügger, Geschäftsführer des Appenzeller Traditionsunternehmens. Der persönliche Austausch liegt dem Familienunternehmen sehr am Herzen. Messen wie die Gastia sind ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation. «Die Gastia bietet Möglichkeiten zur Präsentation und Degustation unserer

traditionellen Produkte und Neuheiten», erklärt Pascal Loepfe-Brügger. So fanden neben dem Appenzeller Alpenbitter auch die Apéritif-Linie Abbacella und die GIN 27-Familie grossen Anklang. Ein Highlight am diesjährigen Auftritt der Appenzeller Alpenbitter AG war die Präsentation der Neuheit Kuuhl Minz: Das coole Sommergetränk ist komplett Made in Appenzell –auch in der Hauptzutat: Es werden nur ausgesuchte Pfefferminzblätter verwendet – angebaut im Umkreis von zehn Kilometern um den Produktionsstandort.

Appenzeller Alpenbitter AG www.appenzeller.com

58 MESSENACHSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

Trinkgenuss ohne Alkohol aus Schweizer Früchten

Es gibt drei verschiedene alkoholfreie Linien bei der Firma Tröpfel: Immer, wenn Sie zum Essen etwas Stilvolles ohne Alkohol und ohne Kohlensäure suchen, ist die Antwort Sansbulle. Ein Begleiter, der das Essen harmonisch umspielt und nicht dominiert. Es wird aus frischen Schweizer Früchten, Beeren und Kräutern hergestellt. Bei der Tröpfel-Linie handelt es sich um prickelnd-perlende Schweizer Schaumweine, die auf Trauben und Hochstamm-Äpfeln basieren. Ob süsslich, herb, leicht trocken oder leicht scharf – die vier verschiedenen Tröpfel-Kreationen treffen jeden Geschmack. Sie sind erfrischend und passen zu jedem Anlass.

Die dritte Linie ist paes. Ein erfrischender Genuss, leicht und süffig, alkoholfrei. Ein isotonisches Wellnessgetränk, mit wenig Kohlensäure, das einfach immer passt!! Alle Produkte sind vegan hergestellt und ausschliesslich aus Schweizer Früchten, keine Aromen oder Konzentrate!

Ganz gleich, ob Sie sich für Tröpfel, Sansbulle oder paes entscheiden – diese alkoholfreien Optionen bieten Ihnen stilvollen und erfrischenden Genuss ohne Promille –eine hervorragende Wahl.

Tröpfel GmbH www.troepfel.ch

Die Bank WIR markiert Präsenz

Die Beherbergungsbranche ist für die Bank WIR von grosser Bedeutung. Als einziges Finanzinstitut der Schweiz betreibt die Bank deshalb eine Fachstelle für alle Anliegen dieses Wirtschaftssektors. Zudem ist sie regelmässig an Anlässen der HospitalityBranche anzutreffen. So auch an der Gastia 2024. Dieses Jahr wiederum vertreten durch die Filiale St. Gallen und platziert inmitten des Stands des Kantonalverbands Gastro St. Gallen, zu dessen Mitgliedern die Bank WIR gehört. Filialleiter Roman Hengartner zum Ziel der Messepräsenz: «Es ging darum, uns in der wichtigen Gastro-Branche ins Gespräch zu bringen und sich mit Entscheidungsträgern zu vernetzen. Dabei ergaben sich

spannende Kontakte, etwa mit den Präsidenten diverser Gastro-Sektionen.» Hoteliers und Gastronomen wissen, dass sie mit der Annahme von WIR-Geld z. B. ihre Auslastung in der Nebensaison verbessern können. Grosses Interesse zeigten die Besucher auch am Sparkonto plus, das die Bank WIR letztes Jahr lanciert und 2024 neu aufgelegt hat. Die Top-Verzinsung von 1,8 % bis 500 000 CHF dürfte dazu beigetragen haben, dass die Bank WIR 2023 in einem Ranking von «Handelszeitung», «PME» und «Statista» zur besten Spar- und Vorsorgebank der Schweiz gekürt wurde.

WIR Bank Genossenschaft www.wir.ch

59 MESSENACHSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

KALTE LUST begeistert mit Rüeblichueche-Glace

Gastia öffnete erneut ihre Tore für Gastronomiebegeisterte, und zum zweiten Mal in Folge war auch KALTE LUST aus Olten mit dabei. Trotz der hauptsächlich ostschweizerischen Teilnehmenden fühlte sich das Team von KALTE LUST herzlich willkommen. Ihre begehrte Glacevitrine war ein Magnet für Besuchende, farbig gefüllt mit einer Vielzahl von kreativen Glacekreationen. Besonders stolz präsentierten sie ihre neueste Kreation, die limitierte Monatssorte Rüeblichueche-Glace, neben beliebten Klassikern wie Amarena Schokolade oder dem erfrischenden Haskap Sorbet. Fleissig verteilte sie ProbierLöffel, um den Messebesuchern einen Vorgeschmack auf ihre einzigartigen Sorten zu bieten. Für Geschäftsführer Florian

Stähli stand bei KALTE LUST das Motto «Von der Gastro für die Gastro» im Vordergrund. Die Gastia bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, alte Bekannte und Freunde aus der Gastronomie zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen. Der Après-FairApéro bot zudem eine entspannte Atmosphäre, um sich auszutauschen und neue Partnerschaften zu schliessen. Mit ihrem einladenden Stand und ihrer unwiderstehlichen Auswahl an Glacesorten hat KALTE LUST erneut die Herzen der Messebesucher auf der Gastia erobert und fühlte sich in St. Gallen gut aufgehoben. Ihr Engagement für Qualität und Innovation macht sie zu einem festen Bestandteil der Schweizer Gastroszene.

KALTE LUST AG www.kaltelust.ch

KADI präsentiert breite Produktpalette

Die KADI AG war zum ersten Mal an der Gastia. Es hat uns gefreut, die regionalen Gastronom:innen aus der Ostschweiz treffen zu können und ihnen unsere breite Produktpalette präsentieren zu dürfen. Ganz im Sinne der Gastfreundschaft durften die Messebesuchenden bei uns diverse Produkte probieren. Besonders die neue Curry Frühlingsrolle mit Planted und Gemüse hat beim Messepublikum grossen Anklang gefunden. Nebst qualitativ hochwertigen Kartoffelprodukten produziert die KADI AG auch Frühlingsrollen in verschiedenen Variationen. Inspiriert von Rezepten aus Vietnam, Thailand und

China überzeugen die KADI Frühlingsrollen mit ihrem authentischen Geschmack. Die knusprige Spezialität mit hauchdünnem Teig und schmackhafter Füllung erfreut sich bei Gästen grosser Beliebtheit. Auch bei Küchenchefs finden die KADI Frühlingsrollen grossen Anklang, da die schmackhaften Leckerbissen einfach und originell kombiniert werden können – und das mit minimalem Zeitaufwand. Die KADI Frühlingsrollen bestechen durch ihre Knusprigkeit, dem knackigen Gemüse und werden direkt in Langenthal hergestellt.

KADI AG www.kadi.ch

60 MESSENACHSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

RILLING Chromstahl glänzt auf Publikumsmesse für Profis

Die Firma Rilling schaut auf eine gelungene Gastia zurück. Wir bedanken uns herzlich für den vielseitigen Besuch, die interessanten Gespräche und die zahlreichen Anfragen und Kontakte, die hierheraus entstanden sind. Zum einen war es wahrscheinlich ein etwas wehmütiger Abschied für Urs Schläpfer, der kurz nach der Gastia in seinen wohlverdienten Ruhestand getreten ist. Zum anderen, ein sehr schöner Auftakt für eine Neuzugängerin in unserem Verkaufsteam, Frau Christin Hart-

mann. Ein grosser Dank gebührt wieder den Organisatoren, die auch unsere Sonderwünsche in Bezug auf den Stand absolut kompetent und freundlich ermöglicht haben. Nicht zuletzt ist aber auch die Kameradschaft und Hilfsbereitschaft unter allen Mitausstellern definitiv hervorzuheben. In diesem Sinne Merci, und bis nächstes Jahr.

Rilling AG www.rillingag.ch

Die beste Nase für die besten Marken

Der Stand von Maison Truffe an der Gastia 2024 präsentierte sich klein, aber äusserst ansprechend. Trotz seiner bescheidenen Grösse erwies er sich als echter Publikumsmagnet und als Erfolg für die Marke, sowohl in Bezug auf die Gewinnung neuer Kontakte als auch auf den Umsatz. Ein Höhepunkt des Stands war zweifellos die LiveDemonstration des Pacojet durch die Pacojet Group. Die Besucher hatten die Möglichkeit, das innovative Gerät in Aktion zu erleben und sich von den Möglichkeiten inspirieren zu lassen. Die Gäste durften köstliches Basilikum und Peperoni-Eis probieren, das mit dem Pacojet zubereitet wurde. Die Marken, die präsentiert wurden, umfassten eine breite Palette hochwertiger Produkte, darunter Bonna, Serax,

ASA, Robbe & Berking, LSA, Churchill, Villeroy & Boch, Steinobjekte und Vista Alegre. Jede Marke verkörperte herausragende Qualität in ihrem Bereich und trug entscheidend zum Erfolg des Standes bei, indem sie die Vielfalt und Qualität des Angebots hervorhob. Wir hatten eine fantastische Zeit an der Gastia und waren äusserst erfolgreich. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von unserem Stand und unserem Angebot. Es war eine grossartige Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Beziehungen zu vertiefen. Wir freuen uns bereits darauf, erneut unsere Produkte und Innovationen präsentieren zu können.

Maison Truffe AG www.maisontruffe.ch

61 MESSENACHSCHAU GASTIA ADVERTORIAL

Berufskleider in Hotels und Restaurants: Stil, Komfort und Langlebigkeit

Vom Empfang bis zum Housekeeping –in jeder Abteilung der Hotel- und Restaurantbranche spielt das Erscheinungsbild eine entscheidende Rolle. Durch geschickt gestaltete Uniformen können Mitarbeiter nicht nur ihre Funktion optimal erfüllen, sondern auch die Markenidentität des Unternehmens repräsentieren. Von eleganten Anzügen und Kleidern für das Frontoffice-Personal bis hin zu praktischer und dennoch stilvoller Arbeitskleidung für das Housekeeping – die richtige Kombination aus Stil, Komfort und Funktionalität trägt dazu bei, einen bleibenden Eindruck bei Gästen zu hinterlassen und das professionelle Image des Unternehmens zu stärken.

Berufsbekleidung muss nicht nur gut aussehen und bequem sein, sondern auch strapazierfähig und langlebig. Hochwertige Materialien und sorgfältige Verarbeitung gewährleisten, dass die Kleidungsstücke auch bei häufigem Tragen und intensivem Einsatz lange Zeit halten, ihre Form sowie Farbe behalten.

Entscheidende Faktoren sind neben einer angemessenen Pflege, um die Lebensdauer der Kleidungsstücke zu verlängern, auch die Warenkenntnisse/-beschaffenheit der Stoffe, Färbungen und Veredelungen der Textilien.

Durch eine Beratung der Wäsche-Perle erfahren Sie, welche Punkte entscheidend sind für eine langfristige Zufriedenheit.

Investitionen in hochwertige Berufskleidung zahlen sich nicht nur durch den professionellen Auftritt aus, sondern durch ihre Langlebigkeit und Beständigkeit gegenüber einem spontanen Kauf.

Ihre Gäste brauchen Sie. Ihre Textilien die WäschePerle. Seite an Seite für ein textiles Vertrauen.

Wäsche-Perle AG

3800 Interlaken

62 UNTERNEHMEN ADVERTORIAL

Das Brunchen ist beliebter denn je – Emmi bietet Inspiration und Unterstützung.

Beleaf in your brunch

Das Frühstück ist die erste Mahlzeit des Tages und eine Visitenkarte für jeden Gastgeber. Neben dem Frühstück gewinnt ein Brunch in vielen Betrieben immer mehr an Bedeutung. Neben regulären Brunchkonzepten bietet Emmi mit beleaf eine aufregende und spannende Variante, um sich von anderen abzuheben und bei Ihren Gästen zu punkten.

Willkommen in der aufregenden Welt des plant-based Brunch! Tauchen Sie ein in köstliche Kreationen mit unseren beleaf Produkten, die nicht nur Ihren Gaumen verwöhnen, sondern auch Ihren Körper und Geist in Einklang bringen. Entdecken Sie mit uns über 25 innovative und genussvolle Rezepte, die den Brunch in Ihrem Lokal im Handumdrehen zu einem echten Highlight machen. Von herzhaften Avocado-Bageln bis zu himmlisch süssen Blaubeeren-Pancakes –unsere Gerichte werden selbst die grössten Skeptiker davon überzeugen, dass pflanzliche Küche pure Gaumenfreude bereitet.

Auf unserer neu erstellten Brunch-Seite finden Sie als Gastronom und Gastgeber unsere digitale Rezeptbroschüre gratis zum Downloaden. Sie ist nicht nur eine kulinarische Entdeckungsreise, sondern auch eine

Liebeserklärung an die pflanzliche Ernährung – denn Essen sollte nicht nur nähren, sondern auch Freude bereiten! Denn bekanntlich geht Liebe durch den Magen. Aber das ist noch nicht alles! Wir bieten nicht nur kulinarische Inspiration, sondern auch praktische Unterstützung für Ihren gastronomischen Alltag.

Nährwertangaben und Produkthinweise vereinfachen die Zubereitung, sodass Sie sich ganz auf das Erlebnis konzentrieren können. Sie können über unsere Seite auch gratis Buffetschilder bestellen und so dem Gast professionell aufzeigen, welche Produkte enthalten sind und was deren Mehrwert für die individuellen Bedürfnisse Ihrer Gäste ist: wie z. B. laktosefrei, glutenfrei und natürlich plant-based. Mit beleaf wird die Pflanzenküche für die Gastronomie nicht nur lecker, sondern auch kinderleicht und macht Spass! Wir helfen Ihnen gerne und erstellen mit Ihnen zusammen eine grossartige Erweiterung Ihres Angebotes.

Emmi Schweiz AG

Food Service

Landenbergstrasse 1

Postfach 2570

6002 Luzern

+41 58 227 15 65 foodservice@emmi.com

63 ESSEN UND TRINKEN ADVERTORIAL

Fluktuation in Gastronomie und Hoteller ie: Was Mitar beitende zum Wechsel treibt.

Fehlende Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Zu niedriges Gehalt Fehlende beru iche Entwicklung Mangelnde Anerkennung von Manager:innen

Quelle: Robert Half (16.09.2019). «Hohe Mitarbeiter uktuation beunruhigt Schweizer Unternehmen». https://bit.ly/3QIDaMP

Massgeschneidert individuell statt one-size-fits-all

Der erste «State of Food and Hospitality Report» bestätigt es: Das Erfolgsrezept der Hotellerie heisst Individualisierung. Das zeigt die gemeinsame Studie des Gottlieb-Duttweiler-Instituts und der Schweizer Hotelfachschule Luzern. Individualisierung ist dabei multidimensional zu verstehen: im Angebot für die Gäste, in den Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden und im Hotelbetrieb.

Hilmar Gernet

One-size-fits-all. Das war die betriebliche Verlockung der Vergangenheit. Das Maximum an Effizienz sollte erreicht werden. Das Konzept, mit einem Produkt die Bedürfnisse aller Gäste, aller Kundinnen und Kunden abzudecken, ist gescheitert. Zumindest in der Hotellerie gibt es diese Illusion nicht mehr. In der Branche hat sich Individualität weitgehend durchgesetzt. Die Devise lautet seit längerem: Massgeschneidertes statt Masse. Dafür ist Kreativität gefragt, um den Wünschen der Gäste gerecht zu werden, denn beide ändern sich immer wieder –sowohl die Wünsche als auch die Gäste.

Mit dieser Ausgangslage haben sich die Forscherinnen und Forscher des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) und die Studierenden sowie Alumni der Schweizer Hotelfachschule Luzern (SHL) ans Werk gemacht. Um sich aktiv in die Diskussion über die Zukunft der Hospitality-Branche einzubringen, wollten sie zuallererst eine gemeinsame Diskussionsgrundlage schaffen. Sie entschieden sich folglich, einen «State of Food and Hospitality Report» zu verfassen, der künftig jedes Jahr erscheinen soll. Darin sollen die neusten Entwicklungen in der Hospitality-Branche dargestellt und zur Diskussion gestellt werden.

64 ESSEN UND TRINKEN FOOD & HOSPITALITY REPORT VON SHL UND GDI
34 % 33 % 32 % 31 %

Individualisierte Dienstleistungen: Erwartungshaltung und Zahlungsbereitschaft der Kund:innen

der Kund:innen sind frustriert, wenn der Service nicht individualisiert ist.

der Kund:innen erwarten von Unternehmen der Branche einen persönlichen und individualisierten Umgang.

der Konsument:innen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut bei Unternehmen einkaufen, die Individualisierung einsetzen – und diese auch weiterempfehlen.

der Reisenden sind bereit, mehr für Unterkünfte zu bezahlen, die Annehmlichkeiten und Services anbieten, die ihnen besonders wichtig sind.

der Kund:innen erwarten von den Unternehmen, bei denen sie einkaufen, dass diese sie als Individuum erkennen und über ihre Interessen Bescheid wissen.

Konsumbedürfnisse, Human Capital und nachhaltige Betriebspraxis sind die Themenfelder, auf die sich die erste Ausgabe des «State of Food & Hospitality Report» fokussiert. Der Grund ist naheliegend: «In diesen Bereichen können besonders viele Ressourcen gespart oder besser eingesetzt werden.» Dabei will der Report – ausgehend vom Ist-Zustand – praxistaugliche Lösungsansätze skizzieren.

Die These

Seit dem Kick-off im Juni 2023 hat das SHLGDI-Projektteam intensiv an der Studie gearbeitet. Massgeblich unterstützt wurde das Team von Josef Jans, Leitung Business

Development & Innovation SHL, Christine Schäfer, Senior Researcher am GDI, und Peter Herzog, Head of Operations GDI.

Der Ausgangspunkt für das Projektteam und seine Studie war folgende These: «Das Ressourcenproblem der HospitalityBranche lässt sich mit Individualisierung lösen.»

Um die These zu überprüfen, befasste sich das Team eingehend mit der Fachliteratur, führte Umfragen durch und befragte Expertinnen und Experten in Einzelgesprächen – darunter Markus Conzelmann, General Manager, Radisson Blu Hotel

65 ESSEN UND TRINKEN FOOD & HOSPITALITY REPORT VON SHL UND GDI
76 % 71 % 78 % Rund 70 % 72 %

Personal nden

A ktuell grösste Her ausforder ungen aus Unter nehmenssicht

PreisLeistungsVorstellungen vs. Qualitätsanspruch der Konsumierenden

Erhöhung der Pro tabilität des Angebotes

Steigende Energiepreise

Steigende Rohstoffpreise

N = 34 Handelsunternehmen

Luzern; Cristian Marguth, Market Team Manager, Booking.com; Dr. Torsten Petersen, Chief Executive Officer, Perspective Food; Jochen Pinsker, Industry Advisor Foodservice Europe, Circana und Markus Segmüller, Inhaber, Carlton Zürich.

In der Recherche und bei den Gesprächen konkretisierte sich für das Projektteam mehr und mehr die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinende Hypothese. «Zwar erfordert die Implementierung von individualisierten Dienstleistungen anfangs meist zusätzliche Ressourcen, doch langfristig könnte sie zu mehr Effizienz führen und Kosten sparen.» Seine Ergebnisse präsentiert der «State of Food and Hospitality Report» unter drei Hauptaspekten:

– Die Gäste von morgen – Bedürfnisse im Wandel

– Mitarbeitende im Fokus – Fachkräfte halten, Talente fördern

– Nachhaltige Praxis – Food Waste vermeiden, Umsätze steigern

Die Ausgangsthese wird durch den Report weitgehend bestätigt: «Das aktuelle Ressourcenproblem in der Hospitality-Branche lässt sich mit Individualisierung lösen – vermutlich nicht zu 100 Prozent, aber

immerhin zu einem Teil. Dabei erfordert Individualisierung kein aufwändiges Customer-Relationship-Management-System, auch müssen nicht alle Gästewünsche stets erfüllt werden. Doch wenn sich Hospitality-Unternehmen in die Gäste hineinversetzen, empathisch mit ihren Mitarbeitenden kommunizieren und genau wissen, wo sie welche Ressourcen im Betrieb verschwenden, können sie leicht massgeschneiderte Konzepte und Arbeitsmodelle entwickeln. Das führt zu steigenden Umsätzen, zufriedenen Mitarbeitenden und effektiv eingesetzten Ressourcen im Unternehmen.»

Massgeschneiderter Erfolg

Die Studien-Autorinnen und -Autoren sind sich bewusst, dass sich nicht alle Lösungsansätze 1:1 auf alle Betriebe anwenden lassen. Sie müssten in Bezug auf die eigene Klientel und den vorhandenen betrieblichen Umständen des Unternehmens angepasst werden. Dafür sei es notwendig, sich als Hotelière oder Hotelier mit «grundlegenden Fragen» auseinanderzusetzen, wie es im Report heisst. Dabei geht es um Bedürfnisse: Bedürfnisse der Gäste, der Mitarbeitenden und des Betriebs (Abläufe, Kosten). Es sei nicht erstaunlich, dass die Massnahmen zur Individualisierung an-

halten Belebung von Niedrigfrequenzen

66 ESSEN UND TRINKEN FOOD & HOSPITALITY REPORT VON SHL UND GDI
Q uel le: Hohmann , O und Ul l r ch , P (2 0 2 3) «Handel s gas tr onomie in D eut s chl and 2 0 2 3: Die Sicht der Händ er und das Ver halten der Konsumier enden» W hitep ap er EHI Ret ail Ins t tute ht tps: // bit ly/ 3 G 2ph7c
19 26
Personal
18
16 13 12
17

MASSGESCHNEIDERTER ERFOLG

Wie Individualisierung das Ressourcenproblem der Hospitality-Branche löst

Von Caroline Bilgischer, Alessia Della Betta, Selina Güntert, Luca Olschewski, Nava Sauter, Chiara Segmüller, Nicolai Walter und Elmar Walthert

Unterstützt durch Josef Jans und Christine Schäfer

Wer das Gerät nicht schon frühmorgens, sondern erst dann in Betrieb nimmt, wenn es nötig ist, spart zusätzlich Strom.

fänglich «mit Mehrkosten verbunden» sind. «Die Analyse des Betriebs und seiner Zielgruppen, die Einführung neuer technischer Systeme, die Entwicklung neuer Angebote oder die Förderung und Bindung der Mitarbeitenden – das alles kostet Geld», stellt der Report nicht ganz überraschend fest. Encouragierend folgt der Bericht allerdings: «Die Investitionen lohnen sich. Denn langfristig wird der Betrieb mit den Individualisierungsmassnahmen die Kosten senken, Ressourcen einsparen und den Umsatz steigern können.»

Das Fazit des ersten «State of Food and Hospitality Report» stellt kein (vollkommen) neues oder überraschendes Ergebnis dar. Aber es ist deshalb nicht weniger zutreffend und zukunftsweisend: «Um langfristig erfolgreich zu sein, benötigt ein Hospitality-Betrieb zufriedene Gäste, motivierte Mitarbeitende und eine ökologisch und finanziell nachhaltige Unternehmensstrategie.»

67 ESSEN UND TRINKEN FOOD & HOSPITALITY REPORT VON SHL UND GDI
State of Food & Hospitality Report

Viele Schlussfolgerungen, viele nützliche Tipps

Die «Konklusionen» bzw. die wichtigsten Erkenntnisse der Studie «State of Food and Hospitality Report» präsentieren wir hier 1:1.

Die Gäste von morgen – Bedürfnisse im Wandel

Individualisierung als neuer Standard: Gäste haben unterschiedliche Erwartungen, die weit verbreitete Standardisierung vernachlässigt individuelle Bedürfnisse.

Erwartungshaltung und Zahlungsbereitschaft: Die Mehrheit der Gäste erwartet eine individuelle Betreuung und ist frustriert, wenn sie ausbleibt. Diese Gäste sind bereit, mehr für personalisierte Unterkünfte zu bezahlen.

Veränderte Bedürfnisse:

Trends wie New Work, Digitalisierung, gesellschaftlicher Wandel und die Wirtschaftslage beeinflussen die Konsumbedürfnisse und erfordern eine flexible, kundenorientierte Herangehensweise.

Identifikation der Gästebedürfnisse: Ein gutes Verständnis für Gäste und ihre Wünsche ist entscheidend für eine erfolgreiche Individualisierung.

Integration von Technologie: Künstliche Intelligenz (KI) und smarte Datenanalyse ermöglichen eine effektive Individualisierung von Dienstleistungen sowie eine effizientere Nutzung von Ressourcen.

Fachkräfte halten, Talente fördern

Mehr als eine Ressource:

Mitarbeitende sorgen wesentlich dafür, dass sich Gäste wohlfühlen und prägen das Image eines Hospitality-Betriebs. Die Mitarbeitenden sind entscheidend für eine flexible und individuelle Gästebetreuung.

Fachkräfte halten:

Gute Mitarbeitende zu finden und zu halten, gehört zu den grössten Herausforderungen der Branche.

Kostenpunkt Fluktuation:

Die hohe Fluktuation in der Branche verursacht erhebliche Kosten, vor allem bei der Personalsuche, in Auswahlprozessen und durch Effizienzverluste in Einarbeitungsphasen.

Hauptgründe für Wechsel der Mitarbeitenden: Mangelnde Work-Life-Balance, zu niedriges Gehalt, fehlende berufliche Entwicklung und mangelnde Anerkennung.

Ansätze zur Eindämmung der Fluktuation:

– Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sicherstellen

– In individuelle Aus-, und Weiterbildungen von Mitarbeitenden investieren

– Offene Kommunikationskultur entwickeln

– Abwechslungsreiche, sinnstiftende Aufgaben anbieten

– Transparente Organisationsstruktur etablieren

– Führungskräfte mit ausgeprägten Leadership-Kompetenzen fördern

68 ESSEN UND TRINKEN FOOD & HOSPITALITY REPORT VON SHL UND GDI

Tägliche Menge Müll: So v iel ver meidbarer Food Waste produzier t die Gastronomie in der Schweiz

In der Schweiz entstehen jährlich rund 2,8 Mio. Tonnen vermeidbarer Food Waste. Davon fallen rund 210 000 Tonnen in der Gastronomie an. Dies entspricht in etwa dem Gewicht von 150 000 durchschnittlich grossen PKW pro Jahr, also umgerechnet 411 Autos pro Tag.

Quelle: Bundesamt für Umwelt (17.08.2023). «Lebensmittelabfälle». https://bit.ly/3thZ1TI

Food Waste vermeiden, Umsätze steigern

Höhere Ausgaben:

Ohne wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit wird ein Hospitality-Betrieb nicht erfolgreich sein. Food Waste, No-Shows und steigende Kosten für Lebensmittel, Energie und Personal stellen bedeutende Herausforderungen dar.

Less is more I:

Ein spezifisches Konzept mit überschaubarer Menükarte verhindert Überproduktion und kann die Bedürfnisse einer eng definierten Zielgruppe passgenau erfüllen.

Less ist more II:

Die Anpassung der Portionengrösse reduziert Tellerrückgänge, eine kluge Präsentation der Speisen kann einen positiven Einfluss auf das Sättigungsgefühl und die Zahlungsbereitschaft der Gäste haben.

Datenbasiert arbeiten: Technologische, KI-basierte Lösungen können helfen, Mitarbeitende und Waren bedarfsgerecht einzuplanen.

No-Shows vermeiden:

Die negativen Effekte von No-Shows können durch offene Kommunikation, persönliche Bestätigungen, Erinnerungsnachrichten, flexible Buchungsbedingungen, Belohnungssysteme und intelligentes Buchungsmanagement reduziert werden.

Dynamisches Pricing:

Preisanpassungen, bereits in der Hotellerie etabliert, können eine Lösung sein, um die Gäste an den steigenden Kosten zu beteiligen und die Auslastung zu optimieren.

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Jedem Gast sein Lieblings«Guete Morgä Müesli»

«Guete Morgä Müesli» – mit einem glutenfreien Portionensortiment.

Welcher Morgen ist der beste Morgen? Natürlich der Hero Müesli-Morgä. Die grosse Auswahl bietet Ihnen ein breites Sortiment an Frühstücksflocken, Birchermüesli und Knusper-Müesli-Mischungen in verschiedenen Gebindearten und -grössen, die exakt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Entdecken Sie jetzt den perfekten Frühstücksmix für Ihre Gäste!

Viel Schweizer Geschmack mit unseren «Guete Morgä Knusper-Müesli» Woran Ihre Gäste ein echtes Hero Knusper-Müesli erkennen? Der perfekte Mix aus schmackhaften Ingredienzen, dem typischen Schweizer Goût und natürlich dem richtigen «Krach». Damit uns das gelingt, produzieren wir unsere Mischungen in der Schweiz aus hochwertigen Zutaten wie Granola, getrockneten Fruchtstückchen, kernigen Nüssen, Getreide oder herrlichen Schokosplittern.

Starten Sie jetzt richtig durch und überraschen Sie Ihre Frühstücksgäste mit unseren schmackhaften Kreationen: Beeren-Knusper-Müesli, Nuss-KnusperMüesli, Schoko-Knusper-Müesli und natürlich das beliebte Früchte-Knusper-Müesli. Ob echter CrunchyFan oder klassischer Birchermüesli-Typ: Im vielfältigen «Guete Morgä Müesli»-Sortiment findet jeder Gast sein Lieblingsmüesli! Unsere Empfehlung: Augen schliessen, knuspern und geniessen!

Praktische Portionen – sicher verpackt Welches darf’s denn heute sein? Mit den MüesliPortionen offerieren Sie viel Abwechslung von Beerenund Nuss-Knusper-Mischungen bis zu den glutenfreien Sorten Schoko-Knusper-Müesli, FrühstücksMüesli und Cornflakes. So oder so: Sicher verpackt hat Mehrwert, denn die hygienischen Portionenbeutel sind ideal fürs Frühstücksbuffet.

Ohne Gluten – mit viel Geschmack Glutenfreie Produkte für besondere Ernährungsformen liegen voll im Trend und gehören zum Standardsortiment in jedem Frühstücksangebot.

Good Day, Good News – für den besten Start in den Tag: Bieten Sie Ihren Gästen, die auf Gluten verzichten müssen oder wollen eine schmackhafte Alternative an glutenfreien Müeslis an. Unsere Müesli-Portionen überzeugen ohne glutenhaltige Getreidesorten, dafür mit ganz viel Geschmack und Abwechslung in drei feinen Sorten: Frühstücksmüesli glutenfrei, SchokoKnusper-Müesli glutenfrei und Cornflakes glutenfrei. Das Beste dran? Mit den praktischen Portionen knuspern Ihre Gäste jeden Morgen aufs Neue!

71 ESSEN UND TRINKEN ADVERTORIAL

Auf den Spuren des Wandels im Land der Kaffee-Superlative

Nachhaltigkeit in der Kaffeeproduktion verlangt vertieftes Wissen und höchstes Engagement. Auf der ständigen Suche nach Qualität erforschen wir als Rösterei dieses Wissen und dieses Engagement bei unseren Produzenten in den Ursprungsländern. Und nehmen Sie als Leserin und Leser mit auf unsere Kaffeereisen. Gemeinsam besuchen wir das Land der Kaffee-Superlative: Brasilien.

Evelyne Rast und Adrian Gisler

Anfang des 18. Jahrhunderts haben die Portugiesen erstmals Kaffee nach Brasilien gebracht. Die Pflanze eroberte das grösste Land Südamerikas im Sturm. Grossgrundbesitzer begannen mit der industriellen Produktion von Kaffee. Auf grossen Plantagen wurde den Kaffeebauern und den Böden alles abverlangt. Brasilien ist seit 150 Jahren der weltweit grösste Kaffeeproduzent und -exporteur. Auf insgesamt 2,3 Millionen Hektaren Anbaufläche wird Kaffee angebaut. Der grösste Hafen Lateinamerikas zum Verschiffen des Rohkaffees befindet sich in Santos. Schwankungen oder Krisen während der Ernte in Brasilien haben direkten Einfluss auf den internationalen Markt und dessen Preise.

Tief verankertes Kaffeewissen Brasilien ist weltweit das grösste Anbaugebiet von Kaffee. Die Kaffeebauern verfügen dank der langen Kaffeetradition über Generationen über ein enormes, tief verankertes Kaffeewissen. Dieses Wissen kann sich mit der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit entfalten, äussert sich in der Produktion von komplexen Kaffees und zeigt sich in einer verstärkten Ausrichtung auf pure Qualität.

Innovative Kooperativen verschreiben sich der Nachhaltigkeit

Die Kaffeeproduktion in Brasilien befindet sich im Wandel. Zunehmend schliessen sich innovative Kaffeebauern zu Kooperativen zusammen und verschreiben sich der nachhaltigen Produktion und dem absoluten Qualitätsdenken. Dank unserer persönlichen Kontakte zu wegweisenden Kaffeeproduzenten können wir seit Jahren das steigende Bewusstsein für Nachhaltigkeit mitverfolgen und begleiten. Zum Beispiel in der Kooperative Sancoffee in Campo das Vertentes, in der Region Minas Gerais, etwa 200 Kilometer südlich von Belo Horizonte. Der Kooperative gehören auch die Fazenda Samambaia und Fazenda San Paulo an. Bereits seit zehn Jahren stehen wir im regelmässigen Austausch, mit gegenseitigen Besuchen, mit Konferenzen mit den produzierenden Bauern, mit vielen Gesprächen. Der persönliche Austausch ist zentral, um als Rösterei die Anliegen der Produzenten zu verstehen und als Produzenten unsere Ansprüche als Rösterei. So entwickeln wir ein gemeinsames Verständnis und ein gemeinsames Qualitätsbewusstsein.

Treibende Kraft für Kaffeequalität Sancoffee wurde im Jahr 2000 von einer Gruppe von Kaffeebauern als Genossenschaft für Spezialitätenkaffee gegründet und ist seither die wichtigste treibende Kraft für Kaffeequalität und faire Produktions-

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Nach dem Waschen und Schälen wird der Kaffee auf einem «Drying Patio» zum Trocknen ausgelegt: Adrian Gisler beim Natural Drying.

bedingungen in der Region. Die Kooperative investiert gemeinsam und farmübergreifend in den Ausbau von Sozial- und Naturschutzprojekten. So forstet Sancoffee auf ihren Plantagen ganz gezielt die Mischwälder auf und stellt die natürlichen Wasserquellen wieder her. Durch die Kompostierung des Kaffeekirschenfleisches wird zudem Stickstoff gebunden und bereits 2025 ein klimafreundlicher Anbau sichergestellt.

Das Hochplateau von Campo das Vertentes liegt auf einer Höhe von rund 1000 Metern über dem Meeresspiegel. Die Böden sind fruchtbar, die Region wasserreich. Die Landschaft ist hügelig, aber nicht steil. Durch die regelmässigen Niederschläge und die milden Temperaturen werden hier optimale Bedingungen für den Reifezyklus von Kaffee geboten. Die Kaffeeanbaumethoden der Kooperative Sancoffee sind äusserst fortschrittlich und konsequent nachhaltig. Der Kaffee wird sorgfältig geerntet und verarbeitet. Nach dem Waschen und Schälen werden die Kaffeekirschen zum Trocknen auf einer grossen betonierten Fläche, dem sogenannten «Drying Patio», ausgelegt. Diese Form der Aufbereitung heisst Natural Drying.

Nachhaltige Projekte stärken ganze Region

Durch das gelebte Miteinander in der Gemeinschaft gelingt eine stabile Kaffeeproduktion auf höchstem Qualitätslevel. Erfahrung, Know-how und Ressourcen werden geteilt und zugänglich gemacht. Das führt dazu, dass die Farmen so trotz ihrer kleinen Grösse einen entsprechenden Mehrwert erhalten für die Qualität ihrer Ernte. Dadurch werden nicht nur nachhaltige Projekte auf den einzelnen Farmen gemeinsam realisiert, sondern auch die Region als Ganzes gestärkt.

Die Experten

Evelyne Rast und Adrian Gisler leiten zusammen mit Beatrice Rast die Rösterei Rast Kaffee mit Sitz in Ebikon bei Luzern. Das inhabergeführte Familienunternehmen gewann 2022 zum zweiten Mal die Auszeichnung «Röster des Jahres».

www.rast.ch

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Brasilien Evelyne Rast.

Verbessern sie den Urlaub ihrer Gäste mit nachhaltigem Wasser

BE WTR, die Schweizer Wassermarke, ist der Inbegriff für köstliches Wasser, das das Gästeerlebnis verbessert und gleichzeitig

die Nachhaltigkeit fördert.

In einer Welt, in der sich Innovation und Nachhaltigkeit treffen, führt

BE WTR die Revolution an, mit zwei bahnbrechenden Innovationen. Erstens mit BE WTR AQTiV, einer bedeutenden Innovation in Sachen Wassergeschmack und Trinkerlebnis. Zum anderen mit BE WTR BiG, der innovativen Lösung, die dem Gastgewerbe helfen soll, den Gebrauch von Einweg-Plastikflaschen zu beenden. BE WTR verändert die Spielregeln, eine Flasche nach der anderen, während es einen tiefgreifenden Einfluss auf die Wasserindustrie und die Umwelt ausübt.

Innovative Schweizer Technologie inspiriert von der Natur

BE WTR AQTiV revolutioniert die Welt der Wasserindustrie. Seine innovative Technologie aktiviert zuvor gefiltertes Leitungswasser, um dessen Qualität zu verbessern, sowohl in Bezug auf den Geschmack als auch auf die Textur. Genau wie in der Natur, wenn frisches Wasser aus der Quelle

sprudelt, wird das Wasser belüftet. Das Ergebnis? Ein feiner Geschmack, eine seidige Textur und ein aussergewöhnliches Trinkerlebnis.

BE WTR AQTiV stellt einen Paradigmenwechsel in der Wasserwelt dar. Das schlanke, minimalistische und nachhaltige Design setzt neue Massstäbe in Produktdesign und Benutzererfahrung. Mit einer einfachen Geste liefern die Systeme aktiviertes stilles oder sprudelndes Wasser.

BE WTR wird bereits von Michelin und GaultMillau gekrönten Spitzenköchen auf der ganzen Welt verwendet und ist Hauptpartner 2023–2025 des Bocuse d’Or mit dem gemeinsamen Ziel, auf Einwegplastik zu verzichten.

Massgeschneiderte Abfüllanlagen

BE WTR ist die erste nachhaltige Wassermarke, die für erstklassige Qualität, Stil und Lebensmittelsicherheit steht.

Mit den Flaschen-Abfülllösungen von BE WTR BiG bietet BE WTR köstliches gefiltertes Wasser, das vor Ort in eine stilvolle Flasche abgefüllt wird, die das Wesentlichste der Wasserindustrie einfängt und gleichzeitig eine starke Verpflichtung zur Nachhaltigkeit verkörpert.

Das von BE WTR betriebene BiG hat hochkarätige Hotels bereits überzeugt und wird in Kürze in weiteren namhaften Städten erhältlich sein.

Das Wasser ist immer frisch und gefiltert, still oder erfrischend prickelnd. Mit der Abfüllanlage BE WTR BiG schmückt BE WTR Tische in Restaurants der Gastronomie, Konferenzräume, Wellness-Resorts und Hotelzimmer auf der ganzen Welt!

Wasser ist nicht mehr einfach Wasser.

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Treffen wir uns

AUF EINEN KAFFEE

Die niedrige Höhe unserer Mytico Kaffeemaschine ermöglicht es den Baristas, mit den Kunden ins Gespräch zu kommen, während sie perfekte Kaffeegetränke zubereiten. Denn wo der Kundenkontakt leicht fällt, sind Zusatzverkäufe vorprogrammiert.

Erfahren Sie mehr unter mytico.franke.coffee

Christoph Möhl ist gelernter Weintechnologe.

Dem Apfel verpflichtet

Die Mosterei Möhl ist ein sehr traditionsreiches Unternehmen. Könnten Sie uns kurz in Ihre Geschichte einführen?

Die Mosterei in Arbon am Bodensee befindet sich inmitten des wichtigsten Schweizer Obstanbaugebiets. Seit 1895 holen wir nach höchsten Qualitätsmassstäben das Beste aus dem Apfel. Dabei tragen wir Verantwortung für die natürliche Biodiversität und die Pflege der traditionsreichen Obstlandschaften. In jedem unserer Möhl-Säfte steckt die Erfahrung und die Leidenschaft für das Safthandwerk nach alter Familientradition.

Was bedeutet es Ihnen persönlich, bereits in der fünften Generation im Familienunternehmen mitzuwirken?

Innovation mit Tradition zu verbinden – das zeichnet unsere Familie aus. Den Geschmack unserer Heimat vom Baum in die Flasche zu bringen und an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen, daran arbeiten wir jeden Tag. Die vielfältige Geschmackswelt des Wunderwerks Apfel erlaubt uns, die Menschen mit immer neuen Produkten zu überraschen. Das fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

Können Sie uns einen kleinen Überblick über die breite Produktpalette der Mosterei Möhl geben?

Mit SHORLEY Fresh haben wir ganz neu eine leichte und kalorienarme SHORLEY-Neuheit auf den Markt gebracht, die mit weniger Kalorien und dabei vollem Geschmack das Original sinnvoll ergänzt. Unser Saft

vom Fass, gelagert im Eichenholzfass, ist unsere Saftspezialität nach alter Familientradition für bodenständigen Trinkgenuss. Und mit Möhl Cider Clan zeigen wir, wie vielfältig Möhl-Cider schmecken: ob fruchtig herb wie unser Easy Apple Cider oder genüsslich süss wie der Juicy Apple Cider. Dazu natürlich der Kult-Partydrink Swizly Cider und unser Bio-Schorle für den bewussten Genuss in höchster Qualität.

Wie werden neue Produkte entwickelt?

Da wir uns dem Rohstoff Apfel verpflichtet fühlen, ist für uns bei der Entwicklung immer klar, dass dies der Basisrohstoff für ein neues Produkt darstellt. Dies schränkt einen einerseits natürlich ein, es hält einen aber immer nahe beim Kern unseres Wirkens – so bleiben wir unserer Geschichte treu.

Was ist Cider eigentlich genau? Gibt es einen Unterschied zum Apfelwein?

In der Schweiz, speziell bei uns im Thurgau, hat der klassische Apfelwein – bei uns «Saft vom Fass» genannt – seine Wurzeln in der landwirtschaftlichen Obstverarbeitung und wird in den Wirtshäusern der Region konsumiert. Heute werden solche Apfelweine in Bügelflaschen abgefüllt. Mit neuen Cider-Kreationen entwickelt sich der Konsum von modernen und kreativen Apfelweinprodukten für eine jüngere Zielgruppe, ähnlich wie zum Beispiel schon seit Jahrzehnten in England. Moderne Cider sind meist leicht und bekömmlich und haben eine tiefere Säure. Ein klassischer französischer Cidre wird aus kleinen,

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Interview von David Heinen mit Christoph Möhl, Leiter Marketing & Produktinnovation, Mosterei Möhl

Die Mosterei Möhl aus Arbon ist auch für ihren Saft vom Fass bekannt.

bitter-süssen Obstsorten bei tiefen Temperaturen langsam vergoren. Dies gibt diesen Produkten eine ganz andere Charakteristik als ein Apfelwein bei uns in der Schweiz. In Spanien werden säurebetonte Sidra produziert, die eine sehr hohe Säure aufweisen und nur bekömmlich sind, wenn man diese vor dem Trinken aktiv belüftet.

Und wie werden diese Produkte hergestellt?

Die Basis ist immer Apfelsaft. Dieser wird mittels wilden oder Reinzuchthefen vergoren. Je nach Zuckergehalt entwickelt sich mehr oder weniger Alkohol. Die Aromatik eines Produktes kann durch die Apfelsorten, aber auch durch verschiedene Hefestämme beeinflusst werden. Der vergorene und meist sehr trockene Apfelwein bildet die Basis für jegliche Produkte. Ein Möhl Saft vom Fass wird dann im Eichenholzfass für drei Monate gelagert und anschliessend mit Apfelsaft gesüsst. Ein moderner Cider wird mit Apfelsaft, teilweise Kristallzucker und anderen Aromen angereichert. Unseren alkoholfreien Apfelweinen und Cider wird unter Vakuum der Alkohol entzogen. Anschliessend werden diese gleich wie alkoholhaltige Apfelweine oder Cider weiter verfeinert.

Sie brauchen für Ihre Produkte eine Unmenge an Äpfeln. Woher stammen diese?

Seit bald 130 Jahren pressen wir unsere Saftspezialitäten aus wertvollen Apfelsorten aus den Obstgärten in der Region. Wir verarbeiten wie unsere Vorfahren überwiegend Obst von traditionellen Hochstamm-

bäumen. Das sorgsam ausgewählte Obst bringen uns die Obstbauern aus einem Umkreis von maximal 40 Kilometern in die Mosterei; also ohne lange Fahrtwege und gleich nach dem Ernten, damit die Früchte frisch geerntet von uns weiterverarbeitet werden können.

Hand aufs Herz, haben Sie selbst ein Lieblingsprodukt?

Beim Biken das Möhl SHORLEY Fresh und zum Apéro ein Möhl Saft vom Fass, aber mit Alkohol bitte!

Jetzt neu: SHORLEY Fresh

Weniger Kalorien – voller Geschmack!

SHORLEY Fresh – der neue, besonders leichte und kalorienarme Durstlöscher für alle, die auf SHORLEYTrinkgenuss in bester Möhl-Qualität vertrauen.

Ein Genuss aus 30 Prozent naturreinem Apfelsaft aus knackigen Äpfeln aus der Umgebung von Arbon am Bodensee, gemischt mit 70 Prozent quellfrischem Passugger- Mineralwasser aus den Bündner Bergquellen.

Erhältlich als: PET 50 cl / 150 cl Natürlich vegan und glutenfrei

www.moehl.ch

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«La vie en Rosé en Bio»

Roséweine – der Megatrend

Bei den Roséweinen handelt es sich um die am meisten wachsende Weinkategorie weltweit, neben Schaumweinen. Vor allem auch junge Konsumentinnen und Konsumenten greifen bevorzugt zu Roséweinen. Sie sind fruchtig, erfrischend, «easy drinkable», entsprechen dem aktuellen Lifestyle und kommen vor allem beim weiblichen Publikum sehr gut an. Die Domaines Ott folgen jedoch keinem Trend, sondern stellen seit 1896 qualitativ sehr hochstehende Rosés in langwährender Tradition her. Mit grossen Investitionen in Weinberg, der Vinifikation, dem biologischen Anbau sowie dem Aspekt, dass bis heute jede Traube liebevoll, mit Respekt vor der Natur, von Hand geerntet wird, stellt Domaines Ott seine herausragende Qualität sicher. Idealerweise führen Sie mindestens einen edlen Rosé aus der Provence im Offenausschank, dann bleibt es sicher nicht bei einem Glas …

1896 gründete der Elsässer Agronom Marcel Ott die gleichnamige Domaines Ott, mit dem Ziel, die besten Weine der Provence zu kreieren.

Seit der Gründung der Domaines Ott* im Jahr 1896, also lange bevor Umweltfragen allgemeine Beachtung bekommen, hat Marcel Ott einen chemiefreien und umweltfreund lichen Weinbau betrieben. Er wusste bereits damals, dass sich diese Praktiken positiv auf die Qualität der Weine und deren Stil auswirken. 2023 erhielten die Domaines Ott die AB-Zertifizierung für biologischen Anbau. Diese Bio-Zertifizierung reiht sich nun in die Vielzahl von Instrumenten und umweltfreundlichen Praktiken der Domaines Ott* ein, die über die Vorgaben der Bio-Zertifizierung hinausgehen und je nach Jahreszeit und Terroir eingesetzt werden.

Die grossen, traditionellen Weine von Domaines Ott sind als «Cru Classé» klassifiziert. Für die Produktion steht eine naturnahe und umweltschonende sowie qualitätsorientierte Arbeit im Vordergrund. In Weinberg und Keller herrschen strenge ökologische Auf-

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Modernes Weingut: Château de Selle der Domaines Ott

Originalholzfässer der Domaines Ott

Üppige Flora und Fauna der Domaines Ott

Trend nicht nur im Sommer: Roséweine

lagen. Nicht nur in Frankreich, sondern weltweit, sind die ausgezeichneten Weine der Domaines Ott berühmt. Rund um den Globus führen Spitzenrestaurants die Weine der Domaines Ott auf ihrer Karte. Domaines Ott ist die qualitative Referenz in der Provence und hat mit seinen Rosé- und Weiss-Weinen Kultstatus erreicht.

Um diesen eleganten und frischen Weinen mit einer unverwechselbaren Flaschenform gerecht zu werden, entwickelte René Ott um 1930, die von den Zypressen der Provence und griechischen Amphoren inspirierte Flaschenform. Es ist die weltweit erste urheberrechtlich geschützte Wein-Flaschenform. Seit 2004 gehören die Domaines Ott zur familiengeführten «Roederer Collection».

Die Weine der Domaines und die Einzellagen-Selektion veranschaulichen eindrücklich die Philosophie des Hauses, die sich konsequent auf den individuellen Charakter des Terroirs und jeder einzelnen Parzelle konzentriert.

«Die Empfehlung von Martin Barak, Directeur Général von Maisons Marques et Domaines Suisse, dem Schweizer-Generalimporteur von Domaines Ott.» Die Cuvée präsentiert sich in einem eleganten zartrosa Pfirsichton mit silbrigen Nuancen. Die Nase entfaltet zu Beginn eine Spur exotischer Früchte, gefolgt von zarten Jasmin- und weissfleischigen Fruchtnoten, eingehüllt in eine feine Mineralität. Im Mund enthüllt der besonders zarte Auftakt die gesamte Komplexität der Sommerfrüchte. Seine seidige Textur entwickelt sich sanft zu einem kreidigen und mineralischen Abgang, der dezent durch eine leichte Note von weissem Pfeffer unterstrichen wird. Beim Château de Selle handelt es sich um einen qualitativ sehr hochstehenden Wein, der sein volles Potenzial nach 3–4-jähriger Lagerung optimal entfaltet.

Erhältlich im ausgesuchten Fachhandel sowie in der gehobenen Gastronomie. Weitere Informationen unter: www.mmdsuisse.com

Erste urheberrechtlich geschützte Weinflaschenform der Welt

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Eine Gästegruppe mit viel Potenzial

Auch in der Schweiz stellen immer mehr Menschen auf vegane Ernährung um. Doch viele Betriebe wissen nicht so recht, wie sie mit dieser Gästegruppe umgehen sollen. Hier kommt Regula Balteschwiler ins Spiel: Mit Balteschwiler Consulting informiert sie über die Themen Gesundheit, Nachhaltigkeit und vegane Optionen.

David Heinen, Fotos: Regula Balteschwiler, Luca Däppen

Es gab auch ein Frühstück.

Um 8 Uhr morgens in einem hellen Seminarraum des «Deltapark Vitalresort», eines Betriebs der Hauenstein Hotels. Elf Mitarbeitende der Hotelgruppe –erfahrene Leistungsträger als auch ambitionierte Newcomer – warten an diesem Mittwoch gespannt darauf, von Regula Balteschwiler in das Thema vegane Ernährung eingeführt zu werden. Anhand eines Fragen-Parcours eruiert sie zu Beginn, was für Wissen über die Thematik vorhanden ist. Die Grundlagen sind den Teilnehmenden bekannt, doch dass beispielsweise Bier und Wein nicht immer vegan sind, überrascht dann doch den einen oder die andere. Der Theorieteil umfasst drei Themenblöcke: Zuerst wird über Gesundheit gesprochen, dann über Umwelt, Klima sowie Nachhaltigkeit und schliesslich wird noch das Thema Ethik behandelt. Bei der Wissensvermittlung ist für Regula Balteschwiler ein Aspekt zentral: «Ich möchte nicht die Menschen veganisieren, sondern das Verständnis für vegane Gäste fördern.» Die Beraterin möchte aufzeigen, wie vegane Gäste ticken, damit sie auch entsprechend bewirtet werden können.

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Die Teilnehmenden wurden in im Laufe des Workshops in kleine Gruppen. aufgeteilt.

Aus persönlicher Sicht schildert Regula Balteschwiler darauf, wie sich das Gästeerlebnis als Veganerin oder Veganer gestaltet. Alles beginnt mit der Speisekarte auf der Website des Betriebs. Wenn diese dort nicht zu finden ist, entscheidet sich wohl kaum eine vegan lebende Person für einen Besuch. Natürlich könnte man anrufen, doch darauf haben die wenigsten Lust – schliesslich müssen das die anderen Gäste auch nicht. Bietet die Speisekarte bei Vorspeise, Hauptgang und Dessert je mindestens zwei vegane Gerichte? Auswahlmöglichkeiten sind Voraussetzung für einen gelungenen Abend. Auch ob Informationen bezüglich der Nachhaltigkeit auf der Website zu finden sind, ist Gästen wie Regula Balteschwiler wichtig. Da ist der «Deltapark» ein leuchtendes – aber leider auch seltenes – Beispiel, denn er informiert ausführlich über das Nachhaltigkeitskonzept. In Hotelzimmern achtet Regula Balteschwiler immer darauf, ob Produkte wie Seife, Shampoo und Bodylotion vegan und tierversuchsfrei sind sowie ob Duvet und Kissen keine Daunen enthalten. Absolut entscheidend ist das Verhalten der Mitarbeitenden. Wenn der Gast mitgeteilt hat,

Es wurden fleissig Notizen gemacht.

dass er vegan lebt, wäre es beispielsweise ideal, wenn ihm zum Brot keine Butter, sondern direkt Olivenöl serviert wird. Auch eine grosse Ladung Schlagrahm hat nichts auf dem Dessert verloren. Die veganen Gäste, die immerhin genauso viel zahlen wie die anderen, möchten ein ebenso perfektes Erlebnis geboten bekommen.

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Natürlich war das Essen vegan.

Es wurde viel diskutiert.

In kleinen Gruppen diskutieren die Teilnehmenden dann die zentrale These von Regula Balteschwiler: Wenn jeweils bei Vorspeise, Hauptgang und Dessert zwei vegane Gerichte angeboten werden, führt dies nicht nur zu mehr Gästen und mehr Umsatz, sondern auch zu einer Vielzahl von weiteren positiven Effekten (vgl. Bild Thesen-Puzzle). Die Ergebnisse werden darauf im Plenum vorgestellt – eine sehr fruchtbare, aber durchaus kritische Diskussion. Viel Gegenwind bekommt Regula Balteschwiler zwar nicht zu spüren, die Teilnehmenden sind grösstenteils mit ihren Folge-

rungen einverstanden. Doch wird auch betont, dass der Standort entscheidend ist. Vielerorts sei man noch nicht bereit für ein solches Angebot. Auch wird angesprochen, dass ein Gastrobetrieb keinen Lehrauftrag habe und seine Gäste nicht belehren müsse. Doch wenn ein Betrieb auf Nachhaltigkeit setze, könne er nicht nur viele Gäste anziehen, sondern auch zu einem Vorbild werden.

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ESSEN UND TRINKEN
Regula
«Wenn ein Betrieb ein gutes veganes Angebot hat, spricht sich das schnell rum»

Was für Beratungen bieten Sie an?

Ich berate Gastgebende jeglicher Couleur zu den Themen Gesundheit, Nachhaltigkeit und vegane Optionen. Dazu gehört einerseits die Beratung der Geschäftsleitung, anderseits schule ich in Workshops das gesamte Personal eines Unternehmens. Es geht darum, die Mitarbeitenden für diese Themen zu sensibilisieren. Ich zeige auf, welche positiven Einflüsse der Veganismus auf die Gesundheit, die Nachhaltigkeit und das Klima hat. Auch soll ein Verständnis für vegane Gäste geschaffen werden, damit dem Personal klar wird, dass es kein böser Wille ist, wenn ein veganer Gast gewisse Extrawünsche äussert. Egal ob Hotel, Restaurant, Kita, Schule, Krankenhaus oder Seniorenheim – das Angebot richtet sich an alle Betriebe, in denen man isst und schläft.

Inwiefern profitieren die Betriebe von einer solchen Beratung?

Da gibt es unterschiedliche Aspekte. Zuerst ist aber sicher mal der finanzielle zu nennen. Es gibt in der Schweiz über 40 000 Menschen, die vegan leben, Tendenz stark steigend. Und diese Gäste kommen ja nicht allein, sondern bringen Freunde und Familien mit. Wenn ein Betrieb ein gutes veganes Angebot hat, spricht sich das schnell rum. Vegane Gäste sind durchaus bereit, gleich viel wie für Fleischgerichte zu bezahlen – das Angebot muss einfach stimmig sein. Also ist viel Potenzial bezüglich neuer Kundschaft vorhanden. Dazu kommt, dass das Servieren veganer Gerichte für die Betriebe nicht zwingend Mehrausgaben bedeutet; man muss beispielsweise nicht die teuren Ersatzprodukte einkaufen, sondern vorhandenes

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Der entstandene Flip-Chart. Balteschwiler beim Workshop.
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Potenzial voll ausnutzen und sich neues Wissen aneignen. Wenn ein Betrieb kommuniziert, dass er auf Nachhaltigkeit und Gesundheit achtet, hat das eine Signalwirkung nach aussen. Das kann im Marketing genutzt werden.

Stossen Sie manchmal auch auf Ablehnung? Das Thema Veganismus ist ja durchaus ein polarisierendes.

Da haben Sie recht, aber ich habe bisher kaum negative Erfahrungen gemacht und wurde noch nie angefeindet. Gerade in der Gastrobranche scheint man dem Thema gegenüber sehr offen zu sein. Es ergeben sich immer wieder sehr spannende Diskussionen, bei denen auch ich immer wieder Neues lerne.

Wie kamen Sie zu dieser Tätigkeit?

Ursprünglich arbeitete ich als Bioanalytikerin, wobei ich mich auf Embryologie

spezialisierte. In dieser Tätigkeit habe ich das IVF-Labor im Kantonsspital Luzern aufgebaut. Darauf folgte ein Berufswechsel, und ich wurde Softwareentwicklerin. Nach einigen Jahren beim Bundesamt für Informatik verband ich die beiden Berufe miteinander und arbeitete fortan in der Medizininformatik. Dabei half ich mit, die elektronischen Patientendossiers zu erstellen. Auch als technische Redaktorin arbeitete ich einige Jahre. Mit 57 Jahren stellte ich mir dann die Frage, was ich mit meinem restlichen Berufsleben noch anfangen will. Ich lebe selbst seit 2002 vegetarisch und seit 2014 vegan – mir war klar, dass ich mich auch beruflich fürs Tierwohl einsetzen will. In einem Mentoring-Programm wurde mir dann bewusst, dass die Gastrobranche noch Aufholbedarf bezüglich Gesundheit und Nachhaltigkeit hat. So gründete ich dann Balteschwiler Consulting.

Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt –eine sehr fruchtbare, aber durchaus kritische Diskussion.

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Gäste-Bewertungen – Fluch oder Segen?

Mit der Demokratisierung des Wissens durch das Internet ist jeder Gast zum potenziellen Hotelkritiker geworden. Das bietet Chancen und Risiken gleichermassen.

Das Internet hat das Wissen demokratisiert. War es noch bis in die Anfänge der 2000er-Jahre nur einem Zirkel aus Journalisten und Verlagen vorbehalten, «Wissen» zu verbreiten, so kann nun jeder mit einem Internetzugang Informationen zu allen Ecken des Globus schicken. Die Zahlen sind gewaltig. Etwa 5,4 Milliarden Menschen haben Zugriff aufs World Wide Web, was knapp 70 Prozent der

Weltbevölkerung entspricht. Für die Tourismus- und Hotelleriebranche bedeutet das: Jeder Gast ist potenzieller Hotelkritiker, Restauranttester oder Hospitality-Experte. Dass die Beurteilungen von Gästen in der Mehrheit der Fälle subjektiv sind und nicht auf fachliche Kompetenz fussen, versteht sich von selbst. Dennoch sind Online-Kommentare mittlerweile wichtiger geworden als Erwähnungen in Reiseführer, Magazinen und Co. Auch wenn verschiedene Studien zu leicht unterschiedlichen Zahlen kommen, einen Konsens gibt es: Über 90 Prozent der Menschen lesen Online-Bewertungen und lassen sich bei der Kaufentscheidung davon beeinflussen – im Positiven wie im Negativen.

Negative Bewertungen mit grossem Einfluss

Dabei haben negative Kommentare einen grösseren Einfluss auf die Kaufentscheidung als positive. Schon wenige kritische Stimmen können potenzielle Kunden abschrecken. Um negative Kommentare auf den gängigen Beurteilungs- und Buchungsplattformen auszugleichen, braucht es vor allem eines: Masse. Viele positive Bewertungen und Sterne-Vergabe sind nötig, um eine kritische Stimme auszugleichen und Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Studien zeigen auch, dass Gäste bei negativen Kommentaren insbesondere auf die Antwort des Unternehmens achten. Keine Antwort auf Negatives ist ein «No-Go» und zerstört Vertrauen.

Bedeutung der Bewertungsmoderation

Deswegen ist in der Hotellerie die Moderation von negativen Beurteilungen mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil der (Online-)Marketingstrategie geworden.

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Stéphane Compagnon, Direktor des Hotel Mona in Montreux.

«Die Rolle der Bewertungsmoderation innerhalb unserer Marketingstrategie ist nicht zu unterschätzen. Mit einer verantwortlichen Person, die täglich alle Bewertungen prüft und auf negative wie auch positive Rückmeldungen reagiert, demonstrieren wir unser Engagement für Transparenz und Kundenzufriedenheit», so Konstanze Huber vom Gstaaderhof, dem Aktiv und Relax Hotel in Gstaad BE.

Wie wichtig die persönliche Rückmeldung gerade bei negativen Bewertungen ist, zeigt das Grand Hotel Zermatterhof, bei dem die Beantwortung zur Chefsache erhoben wurde.

«Negatives Gästefeedback moderiere ich persönlich», so General Manager Markus Marti. «Ich versuche herauszufinden, welcher Gast negatives Feedback gegeben hat, und überprüfe dieses auf unangemessene Inhalte. Ziel ist es, eine faire und vertrauenswürdige Umgebung für Benutzer und Gäste zu schaffen, um ihre Meinung und Erfahrung zu teilen.»

Bei allen von uns befragten Hotels ist der Umgang mit Feedback ein integraler Bestandteil der (Online)Marketingstrategie. Und ebenso wie das Onlinemarketing nicht mehr nur «nebenher» abgewickelt werden kann und eine Strategie benötigt, so folgt auch die Moderation des Feedbacks einem strukturierten Ablauf. So wie beispielsweise im Hotel des Horlogers im Vallée de Joux.

«Wir haben Protokolle eingeführt, die es uns ermöglichen, zu identifizieren und zu priorisieren, was wir verbessern müssen. In jedem Fall bedanken wir uns bei den Gästen, die uns die weniger positiven Aspekte

Cheminade, Direktor des Hôtel des Horlogers.

ihres Aufenthalts mitteilen, und leiten Verbesserungsmassnahmen mit den zuständigen Abteilungen ein», so Direktor André Cheminade.

Beurteilungen als Chance nutzen

Das Zauberwort heisst «Verbesserungsmassnahmen». Obwohl negative Bewertungen die Gefahr beinhalten, mögliche Kunden abzuschrecken, bieten sie eine Analyse der Hotelqualität in Echtzeit (nachdem man Feedbacks von subjektiv-individuellen Meinungen bereinigt hat). Stephane Compagnon vom Hotel Mona Montreux, das ehemalige Eurotel: «Wir stützen uns sehr stark auf Feedbacks, um die Schwierigkeiten zu lösen, mit denen unsere Kunden konfrontiert sind. Insbesondere negative Kommentare sind eine Chance, das Angebot und den Service des Hotels zu verbessern. Die grundlegenden Trends, die man in den Feedbacks ablesen kann, darf man nicht ignorieren.»

Online-Bewertungen, die von jedermann für jedermann verfasst werden, sind Risiko und Chance zugleich. Markus Marti vom Zermatterhof: «Insgesamt können Online-Bewertungen sowohl ein Segen als auch ein Fluch für die Hotellerie sein. Während sie den Verbrauchern Transparenz bieten und den Hotels wertvolles Feedback liefern können, bestehen auch Risiken wie Manipulation und übermässiger Einfluss auf das Geschäft. Es liegt an den Hotels, eine ausgewogene Herangehensweise zu finden, um das Beste aus dieser Form des Gästefeedbacks zu machen.»

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André
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Das Hôtel des Horlogers im Vallée de Joux.

Cyberspace-Gefahr: wie können sich Hotels gegen Hackerangriffe schützen?

Hotels sind ein lukratives Angriffsziel und darum vermehrt im Visier von Cyberkriminellen. Nebst den gängigen Erpressungsmethoden, die bei KMUs zum Tragen kommen, kann in Hotellerie- und Gastrobetrieben zusätzlich an Kreditkarten- und Zahlungsdaten oder an Gastinformationen gelangt werden, die dann für weiterführende Angriffe genutzt werden können.

Phishing und Social-Engineering

Um an diese Informationen gelangen zu können, werden immer raffiniertere Methoden angewendet. Nebst Phishing werden verschiedene Social-Engineering-Methoden eingesetzt, um das Personal dazu zu bringen, auf einen Link zu klicken und Malware zu installieren oder Zugangsdaten zu stehlen.

Sich vor solchen Angriffen zu schützen, wird entsprechend immer schwieriger und ist meist nur noch mit mehrstufigen Sicherheitsmassnahmen möglich. Es ist naheliegend, sich mittels Spam-Filtern vor unerwünschten E-Mails zu schützen. Die Herausforderungen in der Hotellerie sind da jedoch besonders hoch. Der Kundenkontakt findet vielfach mit fremden Personen auf der ganzen Welt statt, eine Nachricht aus China oder Mexiko ist also per se nicht primär verdächtig. Dies stellt hohe Anforderungen an die technischen Lösungen.

Um diese Filter zu umgehen, setzen Cyberkriminelle zudem vermehrt auf zusätzliche Methoden. So werden Hotelmitarbeiter via integrierten Messaging-Plattformen von booking.com oder Expedia angegangen oder per WhatsApp kontaktiert. Hier fehlen in der

Regel die technischen Filter und Überprüfungen, wie man sie von E-Mail-Nachrichten kennt. Einzig der Mitarbeiter kann hier noch zwischen Fake- oder legitimer Nachricht unterscheiden. Nicht nur deshalb sollen Mitarbeiter regelmässig in Bezug auf Cybersicherheit geschult werden, um sie für potenzielle Bedrohungen zu sensibilisieren und sicherzustellen, dass sie bewährte Verfahren einhalten.

Sollte dennoch eine Schadsoftware auf den Computer gelangen, reichen herkömmliche Antiviren-Programme meist nicht mehr aus, um diese zu erkennen. Es lohnt sich deshalb, auf eine Endpoint-Detection-andResponse-Lösung (EDR) zu setzen. Nebst gebräuchlichem Virenschutz kann eine EDR-Lösung, basierend auf Verhaltensanalyse und sicherheitsrelevanten Ereignissen, in Echtzeit Bedrohungen erkennen. Zudem kann auf potenzielle Sicherheitsverletzungen direkt reagiert werden, wie beispielsweise ein infiziertes Gerät vom Netzwerk trennen, damit sich der Schaden nicht auf andere Geräte ausbreitet.

Identitäten und Berechtigungen Oft wird jedoch gar nicht mehr versucht, eine Schadsoftware zu installieren. Vielmehr werden die Benutzer auf personalisierte Phishing-Seiten geleitet und

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Die Bedrohung durch Cyberangriffe steigt massiv, es braucht deswegen Massnahmen, um Daten und Infrastruktur zu schützen.

dort angewiesen, Kreditkartenangaben oder LoginDaten zu hinterlegen. Diese sehen teilweise so täuschend echt aus, dass selbst versierte Benutzer diese nicht als solche erkennen. Um sich bestmöglich vor weiterem Schaden zu schützen, ist ein durchgängiges Identitätsmanagement (IAM) unabdingbar.

Diese zielt darauf ab, möglichst individuelle und personalisierte Logins einzusetzen. Diese Benutzerlogins sollen mit starken und einmalig verwendeten Kennwörtern und mit mindestens einem zweiten Faktor (Multi-Faktor-Authentifizierung MFA) geschützt werden. Dies hat zum Zweck, sollte trotz aller Vorsicht eine Benutzer-Passwort-Kombination abhandenkommen, dass diese nicht bei anderen Portalen missbraucht werden kann. Personalwechsel gestalten sich zudem einfacherer und sicherer.

Für einen zusätzlichen Schutz können weitere Systeme vorgeschaltet werden, die ein Login nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässt, beispielsweise unter Berücksichtigung von Standort, Uhrzeit, Gerät oder Ähnlichem. Dies kann dann hilfreich sein, wenn Prozesse mit sensitiven Daten wie die Gästekommunikation oder Buchungen immer unter den gleichen Bedingungen stattfinden.

Nebst der Verwendung eines Passwort-Managers kann auf Single-Sign-on-Lösungen gesetzt werden, um die Benutzerfreundlichkeit zu steigern. Das hat den Vorteil, dass ein Benutzer mit nur einem Login auf alle Stationen und Dienste, für die er berechtigt ist, zugreifen kann, ohne sich zusätzlich an den einzelnen Services mit weiteren Logindaten anmelden zu müssen.

Cloud-Security und Datensicherung Ein nach wie vor gültiger Grundsatz zur Minderung der Angriffsfläche ist die Aktuell-Haltung aller Systeme. Anwendungen, Netzwerk-Komponente, Server und Computer sollten regelmässig nach der Veröffentlichung von Schwachstellen mit den neusten Updates versehen werden. Es empfiehlt sich, dies in einem vordefinierten Prozess regelmässig durchzuführen, damit die Lücken schnellstmöglich geschlossen werden. Weiterhin bewährt sich, besonders schützenswerte oder kritische Systeme vom Netzwerk abzutrennen und zu isolieren. Dies ermöglicht einen besseren Schutz oder vermindert die Ausbreitung eines Schadens.

Mehrere Hotel-Property-Management- und POSProdukte werden auch aus der Cloud angeboten.

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Der Autor

Daniel Amsler ist CTO der Firma Client Systems AG mit Sitz in Münsingen bei Bern. Seit 1998 ist Client Systems AG ein führender Anbieter für die Hotellerie im Bereich IT-Netzwerk, Cloud, Security und Infrastruktur. Mehr als 100 Vierund Fünf-Sterne-Hotels zählen schweizweit zu den Kunden von Client Systems.

info@client-systems.ch www.client-systems.ch

Hier verlagern sich der Einflussbereich und die Verantwortung. Der Anbieter übernimmt einen grossen Teil der Infrastruktur-Betreuung. Sicherheitsmassnahmen wie die Verschlüsselung von Datenübertragungen, regelmässige Sicherheitsaudits oder Zugriffskontrollen werden vom Lieferanten implementiert. Hier lohnt es sich, die Dienstleister zu vergleichen und auf die gängigen Zertifizierungen und Konformitäten wie ISO 27001, PCI-DSS, GDPR oder Ähnliches zu achten. Denn schlussendlich bleibt die Verantwortung der erhobenen Daten beim Hotel.

Auch bei den spätestens seit der Coronapandemie bekannten Kollaborations- und Online-MeetingLösungen ist Vorsicht geboten. Die Hersteller bieten zwar viele Sicherheitsfunktionen, aber letztendlich ist die Sicherheit der Produkte von der Konfiguration und Verwaltung abhängig. Standardmässig sind diese vielfach nicht aktiv oder müssen zusätzlich erworben und implementiert werden.

Unabhängig davon, ob ein Hotel die IT-Infrastruktur Inhouse betreibt, eine hybride Umgebung nutzt oder eine Cloud-only-Strategie fährt, eine regelmässige Datensicherung ist unerlässlich. In vielen Szenarien wie Systemausfällen oder Ransomware-Angriffen ist ein Backup noch die letzte Möglichkeit, um auf die eigenen Daten zugreifen zu können. Darum sollte die

Funktionalität auch kontinuierlich überprüft werden. Auch Cloud-Anwendungen und Dienste sollten nach Möglichkeit dediziert und unabhängig vom Anbieter gesichert werden, damit die Hoheit der Daten beim eigenen Unternehmen liegt.

Fazit

Die steigende Bedrohung durch Cyberangriffe erfordert eine breite und umfassende Herangehensweise, um Daten und Infrastruktur zu schützen. Es ist wichtig, dass Hotels kontinuierlich ihre Sicherheitsmassnahmen überprüfen und aktualisieren, um mit den sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen Schritt zu halten. In diesem Zusammenhang ist es wertvoll, pragmatische Ansätze zu verfolgen, die sowohl effektiv als auch realistisch sind. Mit einer Analyse der vorhandenen Basis lassen sich die geeigneten Sicherheitsmassnahmen ableiten. Getreu nach dem Motto, wie man es von zu Hause kennt: Verriegeln Sie zuerst alle vorhandenen Türen und Fenster, bevor Sie im Obergeschoss die Fenster vergittern, aber die Haustüre offenlassen.

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Ein unglaubliches Wasser auf dem Tisch der grossen Namen der Gastronomie

Inspiriert von der Natur, erfindet die Schweizer Wassermarke BE WTR das Wasser, wie Sie es kennen, neu. Machen Sie es wie die Chefköche und Chefköchinnen der Gastronomie und testen Sie die neue BE WTR AQTiV-Reihe. Sie werden ein köstliches Wasser entdecken, mit einem delikaten Geschmack und einer seidigen Textur. Finden Sie das BE WTR AQTiV-Wassersystem, das zu Ihnen passt.

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www.bewtr.com

Weg zum Erfolg: die Kunst der wirkungsorientierten Führung

In der dynamischen Welt der Unternehmensführung ist wirkungsorientiertes Handeln unerlässlich für nachhaltigen Erfolg. Der Artikel erkundet die grund legenden Prinzipien wirkungsorientierter Führung. Er zeigt, wie Führungspersönlichkeiten dazu beitragen können, eine starke Organisationskultur aufzubauen, Mitarbeiter zu motivieren und Innovation zu fördern.

Michael Thomann

Basierend auf meiner langjährigen Führungserfahrung und meiner Tätigkeit als Berater und Experte für verschiedene Unternehmen und Projekte identifiziere ich vier Eckpfeiler der wirkungsorientierten Führung:

– Kultur und Werte

– Organisation mit Prozessen, Aufgaben und Werkzeugen

– Verantwortung: Entscheidungen treffen, kontrollieren und korrigieren

– Menschen: Personalentwicklung und Förderung

In nachhaltig erfolgreichen Unternehmen stelle ich fest, dass die Kultur der Kern jeder gut funktionierenden Organisation ist. Effektivität (das Richtige tun) und Effizienz (die Dinge richtig tun) stehen im Mittelpunkt. Diese Betriebe zeichnen sich durch eine Professionalität aus, in der Mitarbeitende Vertrauen haben, Verantwortung übernehmen und den Sinn ihrer Tätigkeit erkennen. Eine Kultur der Wirksamkeit bildet die Grundlage für Innovation und kontinuierliche Weiterentwicklung. Um dies zu erreichen, habe ich in meiner langjährigen Führungspraxis und in meinen aktuellen Mandaten folgende Prinzipien gelebt und vorgelebt:

1. Ergebnisorientierung

Nicht die Massnahmen sind entscheidend, sondern die Ergebnisse. Ergebnisse können motivieren, können Freude und Stolz auslösen! Fortschritt und Verbesserung wirken der Routine entgegen und ständige Verbesserung bedeutet auch ständiges Lernen, was ein Urtrieb des Menschen ist.

Praxistipps:

– Definieren Sie SMART-Ziele mit klaren Messgrössen und KPIs.

– Planen Sie Massnahmen basierend auf den Zielen und der angestrebten Wirkung.

– Leben Sie die Schritte des Demingkreises (Plan – Do – Check – Act).

2. Beitrag zum Gesamterfolg

Gerade für die Generation Z ist es wichtig zu erkennen, welchen Beitrag sie zum Gesamterfolg leistet. Spezialisten sind nur dann produktiv, wenn sie in die Ganzheit integriert sind. Fördern Sie das Verständnis, dass es nicht wichtig ist, welche Position die Mitarbeitenden einnehmen, sondern welchen Beitrag sie zum Ganzen leisten.

Praxistipps:

– Betonen Sie den Beitrag jedes Mitarbeitenden zum Geamterfolg.

– Feiern Sie Erfolge als Team und erkennen Sie die Leistungen einzelner an.

3. Fokussierung

Die Dynamik der heutigen Umwelt überfordert teilweise nicht nur Organisationen, sondern auch die Menschen darin. Die Gefahr der Verzettelung und Ablenkung besteht ständig. Führungszeit ist eines der kostbarsten und begrenzten Güter und wird nicht immer zielgerichtet eingesetzt. Die zentrale Frage: was hat die grösste Wirkung für das Unternehmen.

Praxistipps:

– Bewahren Sie sich eine klare Sicht auf das Wesentliche und vermeiden Sie Ablenkungen.

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Im Cascada Hotel Luzern wird der Führungszyklus P-D-C-A dank Hospitality Cockpit täglich gelebt.

Michael Thomann, www.hospitalitymanagement.ch

– Unterscheiden Sie zwischen «Wichtig» und «Dringlich», um Ihre Zeit effektiv zu nutzen (EisenhowerPrinzip).

4. Vertrauen

Vertrauen ist immer wechselseitig und beruht auf Gegenseitigkeit. Karma – wer Vertrauen will, muss Vertrauen geben. Misstrauen verhindert Motivation –Vertrauen ist die Voraussetzung für Motivation. Zuhören ist wichtiger als Reden. Wenn Sie möchten, dass die Mitarbeitenden hinter Ihnen stehen, dann benötigen Sie das Vertrauen der Mitarbeitenden in Ihre Person und Ihre Führung.

Praxistipps:

– Authentizität und Ehrlichkeit fördern das Vertrauen der Mitarbeitenden

– Zeigen Sie durch Zuhören und konsequentes Handeln, dass Sie das Vertrauen Ihrer Mitarbeitenden verdienen.

5. Positives Denken

Nicht nach Ausreden suchen, sondern nach Ursachen und Lösungsmöglichkeiten. Ich stelle heute oft fest, dass zu viel über Probleme statt über Chancen gesprochen wird. Das Wort «aber» ist ein sehr verbreitetes Wort, das alles vorher Gesagte relativiert. Denken Sie in Lösungen und motivieren Sie sich selbst. Vor allem, wenn Sie an der Spitze des Unternehmens stehen. Sie sind die Stimme der Unternehmung!

Praxistipps:

– Suchen Sie nach Lösungen statt nach Ausreden und motivieren Sie sich selbst und andere dazu.

– Akzeptieren Sie, was Sie nicht ändern können, und konzentrieren sie sich auf das Positive.

6. Authentizität

Unabdingbare Voraussetzung! Echte Persönlichkeiten sind authentisch, ehrlich und transparent. Sie vertreten ethische Werte nach höchsten moralischen Standards und handeln konsequent danach. Sie übernehmen Verantwortung für Ihre Handlungen und Entscheidungen, aber auch für die Fehler Ihrer Mitarbeitenden. Sie haben die Fähigkeit, sich in die Gefühle und Sicht weisen anderer Menschen hineinzuversetzen und diese zu unterstützen und zu entwickeln.

Praxistipps:

– Halten Sie Ihre Versprechen und fördern Sie eine offene Fehlerkultur.

– Ihre optimistische Einstellung sollte auf andere inspirierend wirken, sowohl intern als auch extern.

Ich habe diese Grundsätze erfolgreich in Unternehmen und Projekten angewendet und konnte viele Menschen befähigen und inspirieren. Das ist für mich nach wie vor die grösste Befriedigung im beruflichen Alltag. Ich betrachte wirkungsorientierte Führung als einen wichtigen Baustein für nachhaltigen Erfolg. Ich hoffe, dass diese Ausführungen einen Beitrag zur Bewältigung der heutigen Herausforderungen in der komplexen Unternehmensführung leisten können. Für weitere Informationen zu wirkungsorientierter Führung empfehle ich die Kurse der Academy of Hotel Excellence, die ich moderiere. https://www.academyofhotelexcellence.ch

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Traumberuf Hotel-Managerin und -Manager –sie braucht es immer

Traumberuf Hotelier und Hotelière!

Warum ist es für junge Menschen so attraktiv, Hotel-Managerin und -Manager zu werden? Was bewegte Sie dazu eine Karrriere in der Führung eines Hotels anzustreben? Junge angehende Hotelièren und Hoteliers, die sich besonders für ihren Beruf und die Ausbildung engagieren, sind die Ambassadors der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern. Sie beschreiben ihren Traum.

Belinda Angehrn

SHL Studentin im Semester 2

Das Unmögliche möglich machen Als ich ein kleines Kind war, gingen wir jedes Jahr mit der ganzen Familie ins gleiche Hotel. Jedes Jahr hat man uns herzlich empfangen. Es war, als würde ich nach einiger Zeit wieder nach Hause kommen. Ich habe das gleiche Gefühl, wenn ich meine Familie wiedersehe. Das Hotel war und ist mein zweites Zuhause. Ich träume schon von meinem eigenen Hotel seit ich sieben bin. Als ich klein war, habe ich mir ein «mini Konzept» meines Hotels zusammengestellt und meine ganze Familie in den Betrieb eingeteilt. Von meiner Mutter an der Rezeption bis zu meinem Opa, der für die Bar verantwortlich ist. Auch heute, vierzehn Jahre später, hat sich an diesem Traum noch nichts geändert. Ich brenne für die Dienstleistung. Das Unmögliche möglich zu machen, ist nicht nur für den Gast extrem attraktiv, sondern auch für mich selbst. Unserer Branche sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt so viele Wege, neue Produkte, weltweite Ketten und tausend verschiedene Konzepte. Das Auslösen der totalen Entspannung, lachende Gesichter und die Faszination der Gäste –genau deshalb ist die Hotellerie für mich so attraktiv.

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Chiara Bortis

SHL Studentin im Semester 3

Man kann über sich hinauswachsen Junge Menschen möchten einen Beruf ausüben, mit dem sie sich identifizieren können und der ihnen Spass macht. Hotelmanagerin bietet einem viele Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen und der Alltag ist sehr abwechslungsreich. Kein Tag ist wie der andere. Eine Hotelmanagerin ist nicht bloss Managerin und Führungsperson. Sie ist Gastgeberin, Konfliktlöserin, Organisatorin, sie übernimmt kreative Aufgaben, ist Ansprechperson für die Mitarbeitenden, funktioniert als Bindeglied zwischen Abteilungen und ist gleichzeitig Repräsentantin des Hauses. Sie hat die Möglichkeit sich auf vielen Ebenen einzubringen und immer wieder Neues auszuprobieren, was den Beruf sehr attraktiv macht. Auch erhält man die Chance Verantwortung zu übernehmen. Da man tagtäglich mit Menschen zu tun hat und die Welt der Hotellerie sich rasant verändert, steht man fortlaufend vor neuen Herausforderungen. Man kann über sich hinauswachsen. Man hat die Möglichkeit, auf der ganzen Welt zu arbeiten und viele Kontakte zu knüpfen. Ein solches Netzwerk ist sehr wertvoll. Die Menschen machen den Beruf zu dem, was er ist.

Marc Muff SHL Student in der Führungserfahrung

Es ist wie ein Theaterstück, das immer weiter geht

Der Beruf Hotelmanager:in bleibt auch für die Zukunft sehr attraktiv, da er viele Karrieremöglichkeiten bietet. Diese ermöglichen den jungen Menschen, ihre Fähigkeiten und Interessen zu erkunden, um sich auch weiterzuentwickeln. Die Hotellerie eröffnet die Chance, an verschiedenen Orten auf der Welt zu arbeiten und zu leben. Zudem bietet der Beruf täglich neue Herausforderungen und die Möglichkeit, persönlich und beruflich zu wachsen, da man ständig mit verschiedenen Situationen und Menschen konfrontiert ist. In einer dynamischen und sich ständig verändernden Umgebung wie der Hotellerie kann man seine Fähigkeiten in den Bereichen Gastfreundschaft, Teamarbeit, Führung und Problemlösung ständig weiterentwickeln. Für mich persönlich waren alle diese Aspekte ausschlaggebend, warum ich mich vor über zehn Jahren für die Hotellerie und Gastronomie entschieden habe. Es ist für mich eine unglaubliche Bereicherung den Gästen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihren Aufenthalt zu einem wahren Erlebnis zu machen. Es ist wie ein Theaterstück, das immer weiter geht und wir sind mittendrin.

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Jonas Zindel

SHL Student im Semester 1

Es ist eine Ehre, den Gästen die bestmögliche Zeit zu ermöglichen

Der Beruf des Hoteliers bzw. der Hotelmanagerin bleibt für junge Menschen heute attraktiv, da er eine einzigartige Möglichkeit bietet, Menschen zu begegnen und ihr Leben positiv zu beeinflussen. Die Gäste kommen mit ihrem kostbarsten Gut in ein Hotel – mit ihrer Freizeit – und es ist ein Privileg, Teil dieser Erfahrung zu sein. Die Verantwortung, unseren Gästen die bestmögliche Zeit zu ermöglichen, ist eine Ehre und etwas sehr Wertschätzendes. Für mich persönlich war es schon immer eine Leidenschaft, anderen Menschen Freude zu bereiten und ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Der Beruf des Hotelmanagers bietet mir die Möglichkeit, diese Leidenschaft mit dem Unternehmertum zu verbinden.

Die internationalen Möglichkeiten sind ein grosser Anreiz

Die Welt der Hotellerie und Gastronomie bietet einen direkten Einstig ins reale Berufsleben bereits während der Grundbildung. Die Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der Branche kommen danach wie von selbst. Die Unternehmensstrukturen der Branche weisen zahlreiche Ebenen auf, was kleine und stetige Karriereschritte ermöglicht. Andererseits bieten die Jobs der Branche ein aufregendes und abwechslungsreiches Arbeitsumfeld, das man im ähnlichen Stil auf der ganzen Welt findet. Diese internationalen Entwicklungsmöglichkeiten sind ein grosser Anreiz für mich. Ich schätze den persönlichen Kontakt mit Menschen aus aller Welt sehr. Man lernt die Geschichten unzähliger Personen kennen und pflegt zum Teil den Kontakt mit ihnen über ihren Aufenthalt hinaus. Attraktiv ist auch die Abwechslung und Balance zwischen dem «Arbeiten am Schreibtisch» und dem «selbst operativ Hand anlegen».

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Nick Heinzer SHL Student im Semester 6

Céline Hasler

SHL Studentin im Semester 2

Eine eigene kleine Welt mit viel Praxis und Erlebnissen

Es gibt keine zweite Branche wie unsere Branche – was für ein internationales, vielseitiges und familiäres Berufsumfeld!

So ist auch mein Studiengang; eine eigene kleine Welt mit viel Praxis und Erlebnissen. Ich bin fest davon überzeugt, dass am Ende meines Studiums viele Chancen und Möglichkeiten auf mich zukommen in einer Welt mit passionierten und leidenschaftlichen Persönlichkeiten.

Valentin Wiegand

SHL Student in der Führungserfahrung

Eine eigene kleine Welt mit viel Praxis und Erlebnissen Gerade für junge Menschen ist es ein fantastischer Beruf, da er besonders in der Ausbildung so vieles bringt und man auf verschiedenen Ebenen sehr viel lernt. Man baut sich ein Netzwerk aus vielen unterschiedlichen Leuten auf und kann auf der ganzen Welt arbeiten. Jeder Tag ist ein anderer – mit neuen Herausforderungen. Und egal ob heute oder morgen: Hotelmanager braucht es immer. Mich haben die spannenden Gäste, die man trifft, und die Herausforderungen, die einen müde werden lassen, dazu bewegt, Hotelmanager zu werden.

97 HOTELFACHSCHULE SHL AMBASSADORS

Unplugged Musik – ehrliches Gastgebertum: Studierende «rockten» Zermatt Unplugged

Das Musikfestival Zermatt Unplugged bot für Studierende der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern eine Top-Plattform, um praktische Erfahrungen in Gastronomie, Catering und Eventmanagement zu sammeln. Als offizielle Festival-Bildungspartnerin war die SHL zum dritten Mal am Taste Village beteiligt. 21 engagierte Jungtalente konnten in die Welt der Erlebnisgastronomie eintauchen und Einblicke in die Organisation eines Grossevents gewinnen.

Als praxisorientierte Hotelfachschule bietet die SHL ihren Studierenden eine breite Palette an Möglichkeiten, um sich in der Hotellerie und Gastronomie zu engagieren und das Erlernte in der Praxis umzusetzen. Eine «Field Missions» war der Einsatz am Zermatt Unplugged, wo die Dozierenden – und Initiatoren des Projekts – Marc-André Dietrich und Marcel Gabriel zusammen mit Studierenden und vereinzelten Alumni das Pop-Up-Restaurant «Wine & Food Lounge», einen Food-Stand sowie den VIP-Bereich betrieben. Die grosse Herausforderung: Vor und nach dem Festival stand am Ort des besagten Restaurants genau nichts.

Das Team lernte so – nebst dem operativen Tagesbetrieb – alle Aspekte kennen, die es für die Bereitstellung und Organisation eines Restaurants braucht. Von Kücheneinrichtung, über Mobiliar bis hin zu einem funktionierenden Kassensystem musste alles aufgebaut werden. Doch nicht nur betreffend Infrastruktur glich das Szenario einer realen RestaurantEröffnung. Das Team war mit sämtlichen Facetten einer Restaurant-Lancierung konfrontiert: die Angebotsplanung, die Durchführung von Tastings oder die Briefings der Mitarbeitenden.

Kunterbunte Truppe im Live-Einsatz

Das SHL–Team ist jeweils eine kunterbunt zusammengewürfelte Truppe. Dem Teambuilding und der gemeinsamen Einstimmung auf die intensiven Festivaltage kommt demnach eine grosse Bedeutung zu. Erster gemeinsamer Programmpunkt stellte die Village-Tour einen Tag vor Festivalstart dar. Wie beim Kennenlernen eines neuen Betriebs ging es darum, ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen und sich darauf einzustimmen. Um das Angebot kennenzulernen, führte der Weinpartner Smith & Smith eine ausführliche Degustation durch. Zudem erfuhren die Studierenden wie die Weinkarte entstanden war. Die Profis gaben auch spannende Informationen zum Storytelling beim Weinverkauf.

Für den Team-Spirit folgte ein gemeinsames Nachtessen, was wichtig für den Austausch, das gegenseitige Kennenlernen und Vertrauen war. Beim Food-Tasting wurden die Produkte eingehend erklärt und Verkaufsstrategien diskutiert. Ausgerüstet mit dem nötigen Know-how folgte die Einteilung der Teammitglieder in die unterschiedlichen Aufgaben von Commis de Cuisine bis Geschäftsführung.

Marcel Gabriel erachtet die Pre-Opening-Phase seit Beginn der Partnerschaft als unglaublich wertvoll:

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Orientalische Focaccia – ein Angebot, das mit der Bäckerei Fuchs in Zermatt entstand.

«Hier setzen wir den Grundstein für eine perfekt funktionierende Einheit in den Folgetagen. Es ist ein riesiger Mehrwert für die angehenden Führungspersönlichkeiten, einen solchen Findungsprozess –schon fast in Extremis und im Schnelldurchlauf – live mitzuerleben.»

Diverse direkte Erfahrungen

«Der Puls ist in der Regel bei allen ziemlich hoch –einerseits aufgrund der positiven Aufregung, andererseits aufgrund der Vorfreude, endlich loszulegen», beschreibt Marc-André die Stimmung vor dem ersten Service. Auch wenn die Studierenden schon erste Berufserfahrung (Lehre, Praktika) mitbringen, ist der Einsatz beim Festival eine neue Erfahrung und fördert verschiedenste Kompetenzen. Teamwork und Eigenverantwortung sind gefragt, um die verschiedenen Aufgaben im Restaurant zu bewältigen. Die Studierenden lernen, effektiv zu kommunizieren, Konflikte zu bewältigen und gemeinsam Lösungen zu finden. Durch die Übernahme von Führungsaufgaben entwickeln sie Fähigkeiten im Bereich des Managements, der Organisation und der Entscheidungsfindung.

Im direkten Kontakt mit den Gästen lernen sie, auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kundschaft einzugehen, einen erstklassigen Service zu bieten, positive

Gästeerlebnisse zu schaffen und das eigene Selbstvertrauen zu entwickeln. Nicht zu vergessen sind die betriebswirtschaftlichen Aspekte: Die Studierenden werden dazu aufgefordert, Umsätze zu verfolgen, Kosten zu kontrollieren und betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu treffen. So wurden jeden Abend die Umsätze mit dem Team offen kommuniziert.

Zermatt ein SHL-Hotspot

Abgesehen vom ausbildnerischen Aspekt passen das Zermatt Unplugged und die SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern perfekt zueinander. Dazu Marcel Gabriel: «Das Zermatt Unplugged steht für unplugged Musik – wir für ehrliches Gastgebertum.» Zermatt ist für die SHL auch ein Hotspot. Viele Studierende zieht es für die praktischen Semester in die weltbekannte Destination und auch Ehemalige der SHL sind im Ort sehr gut vertreten. Ein entscheidender Faktor für das SHL-Engagement ist auch, dass der Event grosse Strahlkraft mit durchmischtem Publikum hat. So wird wahrnehmbar, dass die SHL in ihrer Ausbildung stark auf die Handlungskompetenz fokussiert. Wenn dann noch der Blick aufs Matterhorn, die Zermatt Unplugged Magie, das feine Essen, das coole Weinangebot und ein tolles Team hinzuzkommen, wird der Einsatz zu einem einzigartigen persönlichen Erlebnis.

Alexander Baumann öffnete während des Zermatt Unplugged 500 MarennesOléron Austern.

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Ein Blick in die temporäre Küche.

Roland

Wenn Innenarchitektur Normen bricht

Innenarchitektur und Raumdesign sind weit mehr als ästhetische Dekoration – sie ist ein entscheidender und oft unterschätzter Bestandteil des Gästeerlebnisses. Innenarchitekt

Roland Schaad bricht mit kreativen Ideen gerne die Norm – und setzt damit neue Massstäbe.

Was trägt dazu bei, dass Sie sich sofort wohl fühlen, wenn Sie ein Hotelzimmer betreten?

Roland Schaad und sein Team von objekt 13 haben sich genau dieser Frage verschrieben. Sie verstehen, dass oft die kleinen, übersehenen Details den Unterschied ausmachen. Finden Sie sich sofort zurecht? Können Sie intuitiv das Licht bedienen und Ihren Koffer bequem abstellen? «Klingt vielleicht simpel, doch genau hier steckt der Clou: Eine gute Raumplanung versprüht Leichtigkeit. Die Gäste sollen von all unseren Überlegungen gar nichts mitkriegen, sondern sie als selbstverständlich wahrnehmen», erzählt Roland Schaad.

Reden wir über Gefühle

Ein Konferenzraum, eine Hotellobby oder ein gehobenes Restaurant – jede dieser Räumlichkeiten erfüllt unterschiedliche Zwecke und soll unterschiedliche Emotionen hervorrufen. Das Team von objekt13 Innenarchitektur kennt diese Räume bestens – und auch die

Menschen, die sie nutzen. Denn wirkungsvolle Innenarchitektur gelingt nicht allein durch die Zusammenstellung passender Möbel und Farben. «Sie bedingt, dass wir die Menschen und ihre Bedürfnisse verstehen», weiss der Geschäftsleiter Roland Schaad. Seine Arbeit beginnt daher stets mit der Frage: Welches Gefühl soll dieser Raum vermitteln? Soll er Geborgenheit erzeugen, aktivieren, intime Gespräche ermöglichen oder zum Staunen bringen? «Wahre Schönheit kommt bekanntlich von Innen. So auch unsere Architektur», witzelt Schaad. «Stimmen die inneren Werte, strahlt der Raum Charakter aus.»

Gemütliche Rückzugsoasen für Ihre Hotelgäste So lassen sich innerhalb des Hotels unterschiedliche Rückzugsorte kreieren, die Raum fürs Arbeiten, Entspannen oder einfach Sein bieten. Gekonnt spielen Schaad und sein Team mit dem Licht: Mal schafft es Wärme, Geborgenheit, mal setzt es einzelne Möbelstücke oder Bereiche in Szene, mal eignet es sich bestens zum Lesen. Auch die Akustik verlangt nach

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einem guten Gespür – und viel Fachkenntnis. Im Restaurant sorgen schallabsorbierende Materialien für eine angenehme Gesprächsatmosphäre, in der Lobby gibt es klare Kommunikationsbereiche ohne Schall, die Hotelzimmer absorbieren Geräusche für einen ruhigen Schlaf.

Raum als Visitenkarte

Ein harmonisches Hotelkonzept betrachtet dabei nicht nur die einzelnen Räume, sondern das Hotel als Ganzes. Erst ein durchdachter Raumablauf rundet das Gesamtwerk ab. Dieser trägt zu einem stimmigen und angenehmen Gästeerlebnis bei, während Mitarbeitende von effizienten Abläufen profitieren. Mit der Einrichtung allein ist das natürlich nicht getan. Für optimale Ergebnisse strukturiert objekt 13 um, baut ein und an. So entsteht ein Ambiente, das nicht nur den Komfort und die Zufriedenheit der Gäste steigert, sondern auch das Markenimage und die Wettbewerbsfähigkeit des Hotels stärkt.

«Innenarchitektur bedeutet mehr als nur schöne Räume zu gestalten – es geht darum, ein Erlebnis zu schaffen, das in Erinnerung bleibt und die Gäste immer wieder zurückkehren lässt.»

Roland Schaad und sein Team objekt13 sind die Architekten für Innen. Sie betreiben je eine Filiale in Bern und Zürich. Sie realisieren seit über 10 Jahren Projekte im Objekt- und Privatbereich. Die Leistungen umfassen Gastround Hotelkonzepte, Projektentwicklung, Planung und Ausführung und Baumanagement.

objekt13.ch

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Akzente dank Objekttextilien

Restaurants und Hotelzimmer entstehen oder müssen renoviert werden. Da ist guter Rat gefragt, aber nicht teuer. Wo ausser Schönheit, Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und ein einzuhaltendes Budget im Fokus stehen, sind Unternehmer:innen im Hotel- und Gastrobereich gut beraten, die Unterstützung einer Fachperson einzuholen –sie kennen die neuesten Entwicklungen und Tendenzen. Wir zeigen Beispiele aus neuen Kollektionen, interessante Projekte und geben Erfahrungen weiter.

Suzanne Schwarz, Fotos: zvg

Textilland Schweiz

Die Schweiz hat eine reiche Textiltradition. Noch rattert es ohrenbetäubend an manchen Orten, es werden Textilien für die Welt produziert, wenn auch in den letzten Jahrzehnten vieles verloren ging, die Maschinen in Länder exportiert wurden, in denen die Arbeit günstiger ist. Ein letztes Beispiel ist die Textildruckerei Mitlödi im gleichnamigen Ort im Glarnerland, wohin die Stardesigner und Verleger aus aller Welt anreisten, wenn es galt, exklusive Einrichtungsstoffe drucken zu lassen.

Wie müssen Objekttextilien beschaffen sein, die in Schweizer Restaurants und Hotelzimmern nicht nur «bella figura» machen, sondern auch objekttauglich sind? Internationale Fachmessen präsentieren regemässig die neuesten Entwicklungen. So kennen wir heute schon Textilien aus recycelten Pet-Flaschen, Plastikabfällen oder Fischernetzen aus den Meeren, es kommen bereits Garne, die aus CO2-Abgasen gefiltert und verarbeitet werden. Hiess es bis vor Kurzem noch, Objekttextilien müssten absolut flammfest sein, erlauben manche modernen Hotels in Zimmern mit Brandherdkammern fast jede Art von textiler Einrichtung. Zudem sind natürliche

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Die Architektin Tilla Theus zeichnet für den Umbau und Neubau des Hotel Casper in Muri verantwortlich. Vorhänge, Wandbehänge, Plaids sind von 4spaces.

Materialien wie Wolle sowieso von Natur aus flammhemmend ausgerüstet.

Die Materialien

Natürliche Materialien und Naturfasern sind leistungsstark und umweltfreundlich. Die neuen technischen Materialien für Funktionstextilien, Nonwoven- und Vliesstoffe sowie neue textile Technologien sind vielversprechend. Besonders spannend für die Inneneinrichtungsbranche sind auch neuartige Füllmaterialien für Polstermöbel und Matratzen, Möbelbezugsstoffe mit funktionalen Eigenschaften oder beschichtete Textilien. Das Spektrum an natürlichen wie biobasierten Fasern und

Materialien ist breit. Dabei ist das Wissen von Herstellern, Verlegern und Beratern bezüglich der praktischen Anwendbarkeit von grossem Wert.

Die Experten

Michele Rondelli ist Gründer der Textilverlage 4spaces und Zig-Zag Zürich. Als Textilfachplaner arbeitet er an innovativen Hotel- und Gastronomieprojekten, einer Tendenz, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Projekte seien heutzutage äusserst wettbewerbsorientiert und müssen von Anfang an sowohl in Konzept als auch Ästhetik überzeugen. Die Bauherrschaft strebe nach höchster Kreativität

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zum bestmöglichen Preis. Zudem seien Textilien heutzutage komplexer. Neben Flammfestigkeit, Pflegeleichtigkeit und Leistungsfähigkeit gehören auch Aspekte wie Akustik, Licht- und Blendschutz sowie Nachhaltigkeit dazu. Die Textilplanung müsse daher umfassende Lösungen von der Konzeption bis zur Umsetzung bieten. Rondelli unterstützt mit seinem Team Architekten, Innenarchitekten, Bauherren, Künstler und Generalunternehmen im Entwurfsprozess, um sicherzustellen, dass ihre Visionen realisiert werden.

Dabei werde zunächst ein gemeinsamer Grundgedanke oder eine Grundlage geschaffen und ein Ziel definiert. Faktoren wie Inspirationen, Trends, die Bereitschaft der Kunden zur Annahme kultureller Hintergründe sowie das Budget werden sorgfältig festgelegt. Immer öfter werden auch potenzielle Zusammenarbeit und Interventionen mit Künstlern diskutiert. Am Ende stehen die Konfektion und Montage, Bauabnahmen sowie Betriebsinspektionen an. Prototypeninstallationen, Mock-

ups und aufwändige Labortests müssen in den Ablauf koordiniert werden.

Man könne sich leicht der Komplexität der Textilien-Planung entziehen, indem man die 08/15-Formel anwende, so Rondelli: Jedoch «seitdem wir wissen, wie entscheidend Textilien für das atmosphärische Design eines Raumes sind, werden wir uns in Zukunft verstärkt mit der Komplexität dieses Baumaterials auseinandersetzen müssen. Das ist gut so.»

Bauen im Bestand Bauen im Bestand ist immer eine spezielle Herausforderung. In St. Gallen wird mit der Totalsanierung des Restaurants Seeger eine 111 Jahre alte Tradition fortgeführt. Ralph Kellenberger, Innenarchitekt VSI und seinem Team von COCC and coherent AG ist die harmonische Integration von modernem Design in die historische Bausubstanz gelungen, nicht zuletzt mit dem Einsatz hochwertiger Textilien und Tapeten in neuer Herstellungs- und Anwendungsweise. Ein besonderes Highlight sind

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die über neun Meter langen Vorhänge aus Stoffen von Fischbacher1819, die in St. Gallen bisher einzigartig sind. Ein beeindruckendes Gestaltungselement, das die historische, monumentale Architektur des Gebäudes in Szene setzt, zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Raumakustik. Dieser majestätische Vorhang verbindet die verschiedenen Etagen des Seegerhauses und betont die Grosszügigkeit und Eleganz des Treppenhauses.

Bauen im Bestand bedeutet immer auch Überraschungen, in diesem Fall eine erfreuliche. Man stiess im Treppenhaus auf eine Tapete aus dem Jahr 1930, ein Zeugnis der Geschichte des Hauses und Inspirationsquelle für die Gestalter. Die Tapete wurde abgelöst, sorgfältig restauriert, das Muster in jeder Farbnuance wieder hergestellt und in enger Zusammenarbeit mit Fischbacher 1819 neu gedruckt und danach von der Künstlerin Jasmin Villiger mit Acrylfarbe veredelt. Raumgestaltung muss ganzheitlich angegangen werden, da sind sich die Produzentin und die Innenarchitekten einig.

Geglückte Zusammenarbeit

Es ist nicht übertrieben – in Luzern steht eines der schönsten, wenn nicht das schönste Textilfachgeschäft der Schweiz für Einrichtungstextilien. Wer etwas Spezielles sucht, einen Rat benötigt, die Inhaberin und Innenarchitektin Birgit Roller weiss es.

Das «Hotel Mandarin Oriental Palace Luzern» sollte neue Zimmer und Suiten erhalten und der Eigentümer beauftragte das international tätige Londoner Studio Jestico & Whiles mit der neuen Inneneinrichtung. Also kommunizierten sowohl die Luzerner Architekten Iwan Bühler wie die Innenarchitektin Birgit Roller als «local architects» – während Corona –ausschliesslich am Computer mit London, eine echte Herausforderung.

Birgit Roller war für die Textilien der Zimmer, Suiten und der Presidential Suite verantwortlich und hatte die Anforderungen der Mandarin-Oriental-Gruppe zu

erfüllen. Da sie die eingesetzten Textilien und technischen Einrichtungen in ihrem Geschäft auch selbst anbietet, gestaltete sich dies unproblematisch.

Ein grosses Anliegen des Hotels war die absolute Raumverdunkelung ohne eindringenden Lichteinfall, selbst bei starker Sonnenbestrahlung. Dies wurde mit einer Blackout-Spezialanfertigung gelöst, indem ein dekorativer Dimout (Verdunkelungsstoff) mit einem zweiten, dreilagigen Verdunkelungsstoff abgefüttert wurde. Die Vorhänge mussten weit überlappen, sodass garantiert kein Licht eindringt, das ist nur mit Spezialanfertigungen von Vorhangschienen mit breiteren Abständen machbar. Eine glücklich gelöste, herausfordernde Aufgabe mit viel Lernpotenzial!

Freie Wahl hatte die Innenarchitektin im öffentlichen Eingangsbereich und in den festlichen Räumen, im Restaurant und Saal. Sie entschied sich grundsätzlich für neutrale Farben, die mit der alten wie zeitgenössischen Kunst an den Wänden harmoniert. Als Schutz der Wandbespannungen wurde eine Fleckenimprägnierung aufgetragen, ebenso auf die Teppiche im gesamten Erdgeschoss, angefertigt von der Schweizer Teppichmanufaktur Kramis. Alle Materialien im Haus sind schwer entflammbar und gut zu reinigen.

Bereichernd war auch die Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege Luzern sowie mit dem Textildesigner Bernhard Duss. Er setzte das historische Motiv der Wasserlilie um, das im Zuge der Renovation auf mehreren Stockwerken auf Bodenlatten entdeckt wurde. In Zusammenarbeit mit der Stickerei Bischof entstand danach ein neuer Stoff, eine wunderschöne Blumenstickerei.

Aufträge für exklusive Objekte wie Palace und Grand Hotels sind allerdings nicht die Norm. Genauso gern gestaltet Casa Tessuti Aufträge für kleine, individuelle Häuser. Sie stimmt ihre textile Planung, Entwürfe und Vorschläge auf das jeweilige

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Neuer Look im «Mandarin Oriental Palace Luzern» – dank enger Zusammenarbeit zwischen London und Luzern. Dekorative Stoffe wie «Dream» von Création Baumann dämmen auch Geräusche.

Die geglückte Totalsanierung des Seegerhauses in St. Gallen gelang dem Team um den Innenarchitekten Ralph Kellenberger. Die Textilien Benu Earcth recycled FR sind von von Fischbacher 1819.

Haus, das Konzept, die Umgebung und den Besitzer oder Gast ab. Sie kennt und führt alle wichtigen internationalen Kollektionen aus Deutschland, Frankreich, England, Italien, Österreich und der Schweiz, auch Posamenten, Accessoires wie Kissen und die notwendigen technischen Geräte.

Birgit Roller kann auch anders. Zusammen mit Pierre de Meuron inszenierte sie mit ihrem Team im Alba-Haus in Allschwil bei Basel ein Gebäude von und für Herzog & de Meuron. Im Erdgeschoss und der offenen Bürowelt in der ersten Etage konzipierte sie eine plastische textile Welt mit Vorhängen, Baldachinen, Raumtrennern,

Drapierungen. Für die moderne unprätentiöse Szenografie verwendete sie hochwertige Unistoffe von Création Baumann. Sogenannte Produktions-Überhänge oder Stoffe aus auslaufenden Kollektionen fanden dafür Verwendung, so geht Nachhaltigkeit.

Casa-tessuti.ch / 4spaces.ch / zigzagzurich.com / creationbaumann.com / cocc.ch / fischbacher1819.com /

Die Projekte: caspar-muri.ch / mohg.com / seeger.ch

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ARCHITEKTUR

Das Waldhaus erstrahlt im neuen Glanz nach der umfassenden Renovation

Ein Haus für alle

Ein neues «Waldhaus» für alle – unter diesem Motto realisierten ARS Architektur AG Münchenstein für die Eigentümerin, die Bürgergemeinde der Stadt Basel, die umfassende Sanierung des Restaurants und Hotels im Hardwald Birsfelden.

Suzanne Schwarz, Fotos: Barbara Sorg

Als vor mehr als hundert Jahren die Dampfschiffe auf dem Rhein sonntäglich gekleidete Familien und Ausflügler rheinaufwärts aus Basel und dem Dreiländereck zum «Waldhaus» brachten, war der Ort ein beliebtes Ausflugsziel. Das blieb sehr lange so, wenn auch der nagende Zahn der Zeit am Gebäude und der Einrichtung deutlich sichtbar wurde. Nachdem der langjährige Pächter nach über 40 Jahren in den Ruhestand gegangen war, entschloss man sich zur umfassenden Sanierung der historischen Häusergruppe. Das neue «Waldhaus» wird von der Basler Wyniger-Gruppe und dem Gastgeber Lukie Wyniger geführt.

Auch für sie ist die Tradition des «Hauses für alle» Herausforderung und Verpflichtung.

ARS zeichnet neben Renovation und Umbauten auch für die Innenarchitektur verantwortlich, die in Form- und Farbgebung raffiniert mit Elementen aus der Gründungszeit des «Waldhaus»zu Beginn des letzten Jahrhunderts spielt. Esther Angulo, leitende Innenarchitektin bei ARS Architektur, gestaltete mit ihrem Team ein architektonisches Kleinod, bestehend aus Restaurant mit gedeckter Veranda, grosser offener Sommerterrasse, Buvette, BarLounge sowie Boutiquehotel mit zwanzig individuellen Zimmern. Die Architekten

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Die eigens für das Waldhaus entworfenen

Leuchten an der rot gestrichenen Decke bringen angenehmes Licht ins grosse Restaurant

näherten sich dem Projekt subtil und verantwortungsvoll an. Gemeinsam entstanden Analysen, Studien und mehrere Varianten, immer im Wissen um das grosse Potenzial des Ensembles. Die Geschichte des Traditionshauses sollte behutsam weitergeführt werden. Dazu Esther Angulo: «Mich faszinierte der Reichtum an Geschichten dieses Hauses, vom Leben, das dort über ein Jahrhundert lang stattgefunden hat und künftig stattfinden wird.»

Hohen Ansprüchen ohne Schwellenangst gerecht werden

Den Gästen stehen heute auf verschiedene Bedürfnisse ausgerichtete, grosszügige, moderne Innen- und Aussenräume zur Ver-

fügung: Mittelpunkt des Hauses ist der Bar- und Lounge-Bereich. Die Restauranträume können flexibel unterteilt oder mit dem Bankettsaal «Salon Hardwald» verbunden werden. Eine attraktive wettergeschützte Veranda erweitert das Restaurant. Die hoch über dem Rhein gelegene Sommerterrasse wurde vergrössert. Eine neue Buvette bietet Spaziergängern, Joggern und Bikern einen unkomplizierten Besuch im «Waldhaus». Die kleinen Gäste können sich auf dem neuen Spielplatz vergnügen. Spaziergängerinnen und Ausflügler werden genauso herzlich willkommen geheissen wie feiernde Familien, Abendgesellschaften und Geschäftsleute. Das renovierte «Waldhaus» mit den neuen

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In den Hotelzimmern hat sogar ein von den Architekten entworfener Sekretär mit integrierter Leuchte Platz

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«Bauen im Bestand bedeutet Respekt vor dem Reichtum der Geschichte eines Hauses»

Hotelzimmern bietet sich explizit auch als Hochzeits- und Seminarhotel an. Dies bewährte sich schon im ersten Jahr nach der Eröffnung, 2023 lag die Auslastung des Hotels über den Erwartungen, und bereits sind rund 60 Termine für Hochzeitsanläs-se oder Familienfeiern in diesem Jahr gebucht.

Das Haupthaus kennt neu zwei Gastrokonzepte: mit Bedienung und Self Service. Bedienung im grossen Innenraum mit anschliessender Veranda und Terrasse, Selbstbedienung draussen bei der Buvette und dem Spielplatz, mit Glacéstand, entsprechend den Bedürfnissen des Zielpublikums. So kann mit hohen Ansprüchen gleichzeitig gefeiert oder getagt werden und für die Velofahrer und Spaziergänger steht das «Waldhaus» trotzdem offen.

Chancen und Herausforderungen

Die Herausforderungen an Haustechnik, Statik, Akustik, behördliche und Brandschutz-Auflagen, von KIGA, Procap, Naturschutz sowie die Überraschungen eines alten Hauses mit maroden Holzbalken, rostenden Stützen etc. waren anspruchsvoll. Nicht zuletzt auch die Budgetfrage während und nach Corona oder die Kriterien der Hotellerie Suisse.

Man arbeitete mit möglichst wenigen Eingriffen in die historische Architektur. Rückbau ja, aber nicht Abbruch; Räume wurden geöffnet, Fenster freigelegt. Der bisher geschlossene Festsaal mit nur einem Fenster am Ende des Raumes, ohne Aussicht auf den Rhein und das gegenüberliegende Ufer und nur wenig Bezug zum Garten und zum Wald, ist nun mit dem Restaurant verbunden und mit direktem Zugang zum Garten ergänzt worden. Ein grosses Thema war die neue Abfolge der

Räume. Dies beginnt schon beim Haupteingang: Man kam durch die Türe in den Windfang, durch eine weitere in den Vorraum, durch die dritte dann endlich ins Restaurant. Jetzt werden die Gäste direkt in die Bar und zum Restaurant oder die Veranda und den Garten geführt. Die heutige gemütliche Lobby war ein geschlossener Raum und diente als Büro, das schöne Bogenfenster war für den Gast nicht sichtbar. Erst mit dem Umbau wurde das Fenster wieder freigelegt, genauso wie die repräsentative Aussentreppe an der Vorderfront.

Wichtig war, Küche und Gastronomie effizienter und flexibler zu machen. Die neue Gastroküche trägt dazu bei, lange Wege wurden eliminiert und die Öffnung der Räume schafft Flexibilität und Durchlässigkeit. Dank der Öffnung des Innenraums erhalten die Räume nicht nur mehr Licht und Aussicht ins Grüne, man gelangt von der Küche direkt in den Festsaal und die anderen Räume, eine grosse Erleichterung für den Service.

Architektonisch neu und erweitert wurde nur die Veranda. Sie war jedoch ein wichtiges architektonisches Element für ARS Architektur, das bereits in der Vergangenheit Teil des «Waldhaus» war, dann aber über die Jahre verschwand. Heute verschafft sie dem «Waldhaus» neue Ausstrahlung, vermittelt dem Gast ein Feriengefühl und bietet einen geschützten Ort, wo man die umliegende Natur geniessen und die Waldluft auch bei Nieselregen geniessen kann. Viele Besucher kamen und kommen der Natur wegen, schätzen die Abkühlung im Wald so nahe am Stadtrand und möchten draussen sitzen. Eine Tendenz, die mittlerweile fast überall Einzug gehalten hat.

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Ornamentik und bequeme

Sessel in unterschiedlichen

Farben laden in der Bar zum Verweilen ein

Ornamentik und mutige Farbgestaltung

Im Haupt- sowie im kleineren Nebenhaus, der «Lodge», sind die Hotelzimmer untergebracht, insgesamt zwanzig. Die Zimmer im Haupthaus weisen ein einheitliches Farbkonzept auf, bestehend aus schwarz/ weiss – den Basler Farben, rot, in Anlehnung an den ortstypischen roten Sandstein, und einem dezenten Blauton.

Die Lodge, früher mit einer kleinen Wohnung und einigen dauervermieteten Zimmern ausgestattet, strahlt Gartenfeeling aus und erhielt ein barrierefreies und behindertengerechtes Zimmer mit direktem Ausgang zum Garten.

Aus Kostengründen mussten die Innenarchitekten ein cleveres modulares Möbel entwickeln, das je nach Raumgrösse und Kategorie anders eingesetzt und zusammengestellt werden kann, etwa als Garderobenmöbel mit Minibar und Safe, als Lavabo mit Waschtisch, Beistellmöbel im Schlafzimmer.

Auf den Hoteletagen im Haupthaus fällt die mutige Gestaltung mit ihrer Ornamentik auf. Funktionalität habe auch mit Atmosphäre und Inspiration zu tun, erklärt die Innenarchitektin, und schliesslich dürfe ein Hotelaufenthalt den Gästen auch ein neues starkes Erlebnis bieten.

Die Basler Farben habe sie als Erbe gern übernommen. Schwieriger in die heutige

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Die Hotelzimmer im Nebenhaus strahlen Gartenfeeling aus

Zeit umzusetzen waren die bestehenden kleinen Nasszellen, die nun ein mutiges, attraktives Eigenleben ausstrahlen.

Manchmal habe man auch erst für neue Ideen «werben» müssen. Dazu etwa, auch die Decken in die mutige Farbgestaltung miteinzubeziehen. Oder Wandfarben nicht bis unter die Decke zu ziehen, um die Räume grösser erscheinen zu lassen. Mit einer effizienten Bemusterung konnte das Gesamtkonzept jedoch schlüssig erklärt werden und die Bauherrschaft sowie die zukünftigen Pächter wurden in gestalterische Entscheidungen miteinbezogen. Ein Aufwand, der sich bezahlt macht; Möbel, Textilien, Teppiche, Fliesen, Farben, Leuchten, vieles davon Eigendesign,

wurden organisiert und ausprobiert. Viele Gespräche und natürlich die Stilsicherheit der Innenarchitektin waren wichtig auf dem Weg zur allseitig gelobten, erfolgreichen Ausführung. Die Bedürfnisse und Wünsche aller Parteien zu vereinen, ohne das Konzept zu schwächen, gehöre ganz natürlich zu den gestalterischen Aufgaben. Das Steuern und Durchlaufen dieser Prozesse führe schliesslich zu einem erfolgreichen Projekt, so das Schlusswort der Innenarchitektin.

waldhausbeiderbasel.ch ars-architektur.ch

Facts

Gesamtkosten: 11,6 Mio.

Projektdauer:

2 Jahre Planung, 1 Jahr Umbau

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Kunst in Hotels und Restaurants

«Egal, welche Form von Kunst integriert wird, auf die richtige Präsentation im Raum kommt es an.»

Hotels und Kunst gehören seit eh und je zusammen und sind eng miteinander verwobene Partner. Viele Hotels sind auch hochkarätige Museen und beherbergen nebst ihren «normalen» Gästen, Kunstwerke von internationaler Bedeutung. Für einige Luxushotels ist Kunst sogar ein integraler Bestandteil ihrer Markenidentität. Sie investieren in Kunstsammlungen, unterstützen Künstler und fördern kulturelle Programme, um ihre Verbindung zur Kunstwelt zu stärken. In den letzten Jahren beobachtete ich einen Trend, der immer mehr in Richtung Kunst als Erlebnis geht.

Durch die Integration von Kunst schaffen Hotels eine ansprechende und inspirierende Umgebung. Dies kann sich in Form von Gemälden, Skulpturen, Installationen oder sogar interaktiven Kunstwerken manifestieren. Doch in welchem Kontext steht die Kunst zum Raum respektive zum Hotel? In meiner Auffassung berührt Kunst unsere Sinne und Gefühle. Diesen Anspruch habe auch ich bei der Gestaltung von Räumen. Die Darstellung von Kunst im Hotel kann auf verschiedene innovative und ansprechende Weisen erfolgen, um das Erlebnis der Gäste zu bereichern und den Räumen Charakter und Tiefe zu verleihen.

Eine Möglichkeit, Kunst zu integrieren, ist, sie in das Design- und Architekturkonzept mit einzubinden, sodass die gesamte Struktur als ein Gesamtkunstwerk wahrgenommen wird. Dies kann durch spezielle Beleuchtung, architektonische Elemente, dem Kunstwerk angepasste Farbwelten oder durch die Auswahl bestimmter Materialien und Möbel geschehen, die künstlerisch wertvoll sind. In den öffentlichen Bereichen bietet das Gesamtkunstwerk den Gästen die Möglichkeit, während ihres Aufenthalts Kunst in verschiedenen Kontexten zu erleben.

In speziellen Kunstthemenzimmern oder -suiten, die zum Beispiel von (bekannten) Künstlern gestaltet

werden oder ein bestimmtes Kunstthema repräsentieren, können Gäste ein einzigartiges und kreatives Übernachtungserlebnis erfahren. Hierfür gibt es bereits viele gute Beispiele, wie der Teufelhof in Basel, in dem jedes Zimmer von einem anderen Künstler entworfen und umgesetzt wurde.

Grundlage für eine Raumgestaltung können beispielsweise bestehende Kunstwerke sein, solche, die bereits geschichtlich mit dem Haus und Ort zusammenhängen oder andere Aspekte der persönlichen Geschichte der Eigentümer abbilden. Es können aber auch passende Werke zur Lokalität und einem Konzept gesucht werden. Kunst- und Designberatungsunternehmen, mit teils weltweiten Beziehungen und eigenen Datenbanken, können beim Suchen und Finden behilflich sein. Oder man lässt Kunst individuell anfertigen. Auftragskunst, sozusagen. Dies hat besondere Vorteile beim Storytelling. Denn der Künstler hat die Möglichkeit individuelle Werke anzufertigen, die perfekt zum Hotel, der Geschichte, dem Image oder zum Gestaltungskonzept passen.

Egal, welche Form von Kunst integriert wird, auf die richtige Präsentation im Raum kommt es an. Kunst, Architektur, Interieur und Atmosphäre müssen zusammenspielen, nur so werden bei den Gästen Emotionen geweckt. Die passende Mischung zu kreieren, ist die Herausforderung.

Ivo Christow, Head of Design krucker.swiss

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Probearbeiten – das muss

man wissen

Das Verhältnis zwischen Arbeitgebenden und Mitarbeitenden ist eine besondere Art einer «Beziehung». Bevor eine solche auf Dauer eingegangen wird, will man sich kennenlernen und prüfen, ob man zusammenpasst.

Während der Gesetzgeber dafür die Probezeit am Anfang des Arbeitsverhältnisses vorsieht, werden seit einigen Jahren ziemlich konsequent Mitarbeitende zu Probearbeitstagen aufgeboten, bevor es zur Anstellung kommt.

Als ich vor bald 30 Jahren das erste Mal vor einer Klasse von Studierenden an der SHL stand, erzählte niemand, dass er oder sie vor einer Anstellung zum Probearbeiten ging. Auch vor 20 Jahren gab es das Probearbeiten noch kaum. Inzwischen berichten fast alle Studierende, dass sie schon zur Probe gearbeitet haben. Darunter versteht man ein bis zwei Tage Einsatz im möglichen zukünftigen Betrieb. Diese Probetage haben für beide Seiten Vorteile: Arbeitgeberseitig kann man das zukünftige Personal bei der Arbeit beobachten. Man sieht, ob gehalten werden könnte, was im Bewerbungsdossier versprochen wird. Arbeitnehmerseitig spürt man, wie die Atmosphäre im Betrieb ist und kann abschätzen, ob man sich wohlfühlen wird. Passt es nicht, so ist es nicht weiter tragisch. Man kommt dann einfach nicht zusammen. Während die Kündigung in der Probezeit automatisch zu einer Lücke im Curriculum Vitae führt, wird ein Probearbeitstag, der nicht zum Vertragsabschluss führte, künftig sicher nicht erwähnt.

Probearbeiten ist nicht gleich Probearbeiten

Während die meisten heutigen Studierenden einer Hotelfachschule Erfahrungen mit dem Probearbeiten

haben, sind aber die Erfahrungen betreffend Entschädigung des Probearbeitens gänzlich unterschiedlich. Einzelne kriegten die gearbeiteten Stunden bezahlt, teilweise nur, wenn sie anschliessend angestellt wurden. Andere erhielten Gutscheine oder bescheidene Geldbeträge und Dritte schliesslich gar nichts. Zwar berichten die meisten Studierenden, dass sie als volle Arbeitskraft eingesetzt wurden. Vereinzelt erzählen sie, dass sie mehr oder weniger nur «mitgelaufen» sind und vielleicht unter Aufsicht ein Check-in machen durften. Sobald der Probearbeitstag mehr dem Schnuppern ähnelt, wie es vor der Unterzeichnung eines Lehrvertrages die Regel ist, handelt es sich nicht um das Probearbeiten im hier verstandenen Sinne. Ein solches liegt vor, wenn der Betrieb Arbeiten machen lässt, die sonst eine andere Arbeitskraft erledigen müsste. Der Betrieb hat dadurch einen klaren wirtschaftlichen Vorteil.

Für Probearbeiten ist Lohn geschuldet Sobald im Rahmen des Probearbeitens wirkliche Arbeit geleistet wird, wie wenn man bereits angestellt wäre, handelt es sich um ein Arbeitsvertrag nach Art. 319 ff. OR. Da in der Gastronomie und Hotellerie für Anstellungsverhältnisse der L-GAV gilt und dieser

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Martin Schwegler, lic. iur. / RA

Der Autor dieses Beitrags ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, die arbeitsrechtliche Dienstleistungen für die Hotelund Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist correctTime, eine Zeiterfassung, die nach L-GAV und ArG korrekt rechnet.

wiederum in Art. 10 Mindestlöhne vorsieht, ist dieser auch für das Probearbeiten geschuldet. Zudem müssen auf dem Mindestlohn Ferien- und Feiertageentschädigung bezahlt werden. Und weil schliesslich beim Probearbeiten faktisch keine Probezeit vereinbart wurde, ist wohl gar der Anteil für den 13. Monatslohn geschuldet. Alles in allem machen diese Zuschläge zusammengerechnet 22.33 Prozent aus. Der Mindestlohn für Mitarbeitende ohne Berufslehre beträgt aktuell CHF 3666 monatlich. Das ergibt einen Basis-Stundenlohn von CHF 20.09 (CHF 3666 : 182.5), mit Entschädigungen sind dies schlussendlich brutto CHF 24.57 auf die Stunde.

Doppelt kassieren geht nicht Nach Art. 20 L-GAV haben Mitarbeitende im gekündigten Verhältnis Anspruch auf zwei bezahlte freie Tage, um sich an einem anderen Ort vorstellen zu können. Vereinzelte Mitarbeitende kommen nun vielleicht auf die Idee, sie könnten doppelt verdienen: An den bezahlten freien Tagen gegen Entgelt Probearbeiten gehen. Dies ist rechtlich nicht vorgesehen, weil man hier eine Analogie zu den Regeln für das Arbeiten während den vertraglichen Ferien heranziehen kann. Nach Art. 329d Abs. 3 OR darf ein Arbeit-

geber den Lohn kürzen, wenn sein Mitarbeiter gegen Entgelt für Dritte in den Ferien arbeitet. In Fällen also, wo während den bezahlten zwei freien Tagen ein Entgelt für Probearbeiten erzielt wird, muss dies dem aktuellen Anstellungsbetrieb faktisch abgegeben werden und der ordentliche Lohn darf entsprechend gekürzt werden. Weil die Beweislast dafür, dass man die zwei freien Tage für Vorstellungsgespräche zu gut und sie auch dafür genutzt hat, liegt bei den Mitarbeitenden. Sie müssen offenlegen, wo sie sich vorstellen gingen. Die Arbeitgeberseite könnte deshalb durchaus in Erfahrung bringen, ob zur Probe gearbeitet wurde und ob dafür Geld bezahlt worden ist.

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So arbeiten VDH-Mitglieder mit Digitalisierung und KI

Die VDH-Mitglieder zählen in ihrer Mehrzahl nicht zur Generation Z. Hören wir jenen Jüngeren zu, stellen wir fest, dass sie nicht verstehen, wieso wir so viel Aufheben um Digitalisierung und KI machen. Für sie ist es ganz normal, mit Tools und Apps zu arbeiten.

Drei Fragen zur Nutzung von Digital Tools durch VDH-Mitglieder

1. Wie digital seid ihr in eurem Betrieb unterwegs und wie nutzt ihr bereits heute KI (Künstliche Intelligenz), wenn es um die administrative Digitalisierung geht? Welche Tools setzt ihr ein, was ist geplant und was wäre wünschenswert?

2. Welche digitalen Tools setzt ihr in den Bereichen Marketing, Medien, (Gäste-) Kommunikation und Sales ein?

3. In Bezug auf Human Resources, Fachkräftemangel, Schulungen, welches sind die digitalen Instrumente, die ihr heute schon nutzt und wie könnte euch KI unterstützen?

Die Autorin

Nicoletta Müller ist Inhaberin / Geschäftsführerin der Innovation, Sales & Marketing GmbH; Vorstand VDH; NDS 30. Nach 20 Jahren Operations- und Strategiearbeit in der Hotellerie folgt 2014 die Gründung des eigenen Unternehmens. Mit Leidenschaft entwickelt sie zusammen mit ihrem Team neue Ideen und lässt Visionen erlebbar werden. Die Begeisterung für das Thema Innovation und ihr Flair im Umgang mit Menschen sind neben profundem Know-how ihre Erfolgsfaktoren. Sie hat sich spezialisiert auf die Positionierung sowie Sales & Marketing für Individualhotels.

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Im Bereich der Mitarbeiterkommunikation und Schulung sehen wir Potenzial für den Einsatz von KI gestützten Tools.

Mirka Czybik

Mirka Czybik, General Manager, HUUS Gstaad Hotel, Saanen, NDS 39

Wir nutzen PEAX für die effiziente digitale Postverwaltung, was uns zudem hilft, in Richtung papierloses Office zu gehen. Das gleiche Tool kommt im Rechnungswesen zum Einsatz. Digitale Rechnungen werden direkt den zuständigen Abteilungen zur Kontrolle zugewiesen und für die Buchhaltung bereitgestellt. Die direkte Schnittstelle zu unserem Buchhaltungsprogramm, um die Rechnungen automatisch auf den entsprechenden Kostenstellen zu verbuchen, folgt im August.

Wir bieten unseren Gästen ein digitales ABC mit QRCodes von MSSNGR. Allgemeine Informationen plus digitale Zeitungen und Magazine sind zugänglich, was viel Lesestoff bietet, aber den Papierverbrauch reduziert.

Im Marketing arbeiten wir mit CANVA zur Gestaltung von Inhouse-Drucksachen und Social-Media-Inhalten sowie mit Hootsuite für die Planung und Analyse unserer SoMe-Aktivitäten. ChatGPT hilft uns bei

Research und Planung. FinalCut Pro ist unsere Wahl für Videobearbeitung. Aktuell testen wir verschiedene KI-Tools wie Gemini von Google und FutureTools Collects & Organize, um unsere Effizienz weiter zu steigern.

Um die Prozesse zu vereinfachen, nutzen wir im HRBereich MIRUS Cloud. Wir sind offen für den Einsatz weiterer KI-Tools, die uns bei der Personalverwaltung, beim Fachkräftemangel und bei Schulungen unterstützen könnten.

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Wir sind aufgeschlossen und neugierig. Ich bin überzeugt, dass in nächster Zeit noch viel Neues kommt.

Verena Kern Nyberg

Verena Kern Nyberg, Direktorin

Sinn & Gewinn Hotels, Zürich, NDS 38

Die digitalen Tools Mirus und Favur nutzen wir für die Planung und Kommunikation von allem, was Dienstpläne und Ferien betrifft. Bei Geburtstagen etc. setzen wir Swibeco ein. Für den High Touch zum High Tech gibt es zum Swibeco-Geschenk eine handgeschriebene Karte mit vielen bunten Unterschriften von Kolleginnen.

Erste Versuche mit ChatGPT brauchen wir für Antwortvorschläge auf E-Mails, fremdsprachige Texte übersetzen, korrigieren und Content formulieren. Was die Guest Journey angeht, nutzen wir das automatisierte Versenden von relevanten personalisierten Gästeinformationen. In allen Betrieben ist ein Self Check-in out -out inklusive Bezahlung möglich. Wir begrüssen unsere Gäste aber auch gern persönlich und ermöglichen ein Low Tech Check-in.

Bei Social Media nutzen wir Facebook, Instagram und LinkedIn, um unsere Hotels zu bewerben und mit Gästen/Branchenkolleginnen und -kollegen zu interagieren. Demnächst werden wir mit einer Lernenden eine Projektarbeit auf der Plattform TikTok starten.

Zur Überwachung unserer Bewertungsseiten wie TripAdvisor, booking.com und Google Reviews arbeiten wir mit der Software ReviewPro. Sie bündelt die Gästefeedbacks und wertet sie in einer übersichtlichen Auflistung aus.

Dank des voll digitalisierten Schliesssystems konnten wir in unserem Drei-Sterne-Hotel Alma, das nur 18 Zimmer hat, die Rezeptionszeiten deutlich verkürzen. So bieten wir unseren Rezeptionistinnen attraktivere Dienstzeiten. Wir wollten komplett auf den Digital Key via Handy umstellen. Die Akzeptanz bei den Gästen war jedoch nicht gut. Wer möchte, bekommt nun wieder einen traditionellen Schlüsselanhänger mit Badge.

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Digitalisierung und KI gehören heute in unser (Berufs-)Leben wie ein Fernseher oder ein Laptop.

Sven Häberlin, Inhaber / Geschäftsführer Tourismusconsult, verbindet digitales Marketing und Branchenkenntnisse, Winterthur, Partner VDH

Für unsere Team-Kommunikation schätzen wir Slack als sicheres und leistungsfähiges Tool. Für das Offert-, Projekt- und Abrechnungswesen arbeiten wir mit bexio, das auch die Finanzbuchhaltung ermöglicht. Projekte planen und wickeln wir mit Asana ab. Mit diesem Tool bewältigen wir auch die damit verbundene Kommunikation. Für die KI haben wir bisher noch kein leistungsfähiges Tool gefunden, das uns bei administrativen Aufgaben unterstützen kann –das ist aktuell noch etwas früh. CRM und Marketing für unser eigenes Unternehmen wickeln wir über Hubspot ab.

Zum einen arbeiten wir für unser eigenes Marketing mit verschiedenen Tools, zum anderen empfehlen wir unseren Kundinnen und Kunden Applikationen im Rahmen unserer Beratungstätigkeit. Newsletter und Landingpages für spezifische Angebote setzen wir mit Hubspot oder Additive+ um, für Präsenta-

tionen überzeugt uns Gamma.app. Bilder generieren wir mit Dall-E oder auch Midjourney. Content als Basis generieren wir mit ChatGPT und Google Gemini, für gewisse Videos kommt Synthesia zum Einsatz.

Für die Rekrutierung nutzen wir Funnel Marketing und die dazugehörigen Kampagnen werden mithilfe von KI gesteuert, zum Beispiel über Social-MediaKampagnen. Meta und Google haben das bereits seit längerer Zeit in ihre Kampagnen integriert. Für den gesamten Prozess von Rekrutierung bis Anstellung arbeiten wir mit digitalen HR-Tools wie 2getHR. Schliesslich überzeugt Loom für interne Videoschulungen.

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Unsere Gäste haben über unsere Homepage immer die Möglichkeit, per WhatsApp mit uns zu chatten.

Juliane Oehler, Chef de Réception / Stv. Direktorin, Park Hotel Winterthur, Winterthur, NDS 47

Für die interne Kommunikation nutzen wir Beekeeper. Damit können sich die Mitarbeitenden austauschen, wertvoll sind dabei die Streams, die wir rege nutzen. Zum Beispiel gibt es einen Stream für Ideen und Verbesserungsvorschläge. Die Mitarbeitenden können sich hier aktiv einbringen.

Wir arbeiten im Roomservice mit KI im Bereich Pricing/RMS (IDEAS). Für die Guestjourney arbeiten wir mit Straiv. Unsere Gäste erhalten vor der Anreise eine Pre-Stay-E-Mail Dort können sie online einchecken.

Eine Zukunftsvision ist, dass die Gäste, die es wünschen, komplett online einchecken und ihren Hotelund Zimmerschlüssel auf ihr Mobiltelefon bekommen. Es ist uns jedoch wichtig, den Gästen die Wahl von digital oder analog zu bieten.

Das Hauswirtschaftsteam nutzt die Protel App. Dort sieht man, welche Zimmer bereits frei sind oder noch gereinigt werden müssen und alle Extras. Somit entfallen gedruckte Listen.

Neu haben wir mit UpsellGuru gestartet. Das System hat eine Two-Way-Schnittstelle mit unserem PMS und gibt den Gästen vor Anreise die Möglichkeit, ihr persönliches Upgrade zu buchen. Ungefähr so wie bei den Airlines.

Zum Ein- und Ausstempeln verwenden wir ein Tool von Eurotime. Die Mitarbeitenden können die Dienstpläne einsehen und zukünftig auch die Monatsblätter unterzeichnen. Im Bereich Recruiting nutzen wir Dualoo, ein Bewerber-Management-Tool.

Kurz und bündig

VDH-Mitglieder der Generationen X und Y reflektieren über den Umgang der Generation Z mit Digitalisierung und KI. Mitglieder teilen ihre Erfahrungen, wie sie KI und digitale Tools in ihren Betrieben nutzen, vom HR-Management bis zum Marketing. Die Vielfalt der Anwendungen spiegelt den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Branche wider.

Diese Zusammenfassung ist von ChatGPT erstellt und von der Autorin redigiert worden.

Save the Date

VDH & US/NDS-Apéro@Hospitality Summit, Zürich

Wann Mittwoch, 12. Juni 2024, 11.30–12.30 Uhr

Wo Stand von VDH-Partner Gschwend AG Gastro-Bau, Nr. 73

Für wen Alle VDH-Mitglieder & US/NDS Absolvent:innen Tickets für VDH-Mitglieder zum Vorteilspreis

Infos www.vdh.swiss

Tickets www.hospitality-summit.ch/tickets

VDH StadtFinden 2024, Baden

Wann Sonntag, 25. bis Montag, 26. August 2024

Wo Hotel Limmathof, VDH-Mitglied Jessica Schmiederer

Weitere Details Informationen folgen

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DIPLOMIERTER HOTELIERS-RESTAURATEURE VDH OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN
VEREINIGUNG

Präsidial-Editorial

Wenn die Digitalisierung und der explizite Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) weitverbreitet zu den Problemlösern der Zukunft hochgelobt werden, dann dürfte es sich lohnen, genauer hinzuschauen.

Die Entwicklung und der Einsatz der Digitalisierung soll uns das Leben und vor allem die tägliche Arbeit erleichtern. In Zeiten, wo die Hotel- und Gastronomiebranche unter fehlenden Mitarbeitenden aller Stufen leidet, mutet diese Entwicklung an, wie das Manna vom Himmel.

Viele Betriebe sind längst im Zeitalter der Digitalisierung angekommen. Der Einsatz von KI wie ChatGPT ist nicht fremd und in der Administration werden Systeme wie PEAX oder digitale Postverwaltung installiert. Es kommen Sales und Marketing Tools zum Einsatz, die die Reichweite vergrössern oder die Effizienz steigern können, wie beispielsweise CANVA. Für die Gewinnung von Mitarbeitenden werden digitale Instrumente genutzt, z. B. MIRUS Cloud, um damit den Prozess für die Bewerbung zu vereinfachen. Für die Schulung von Mitarbeitenden werden smartphonegerechte Tools zum Standard. Last but not least kommunizieren wir digital mit unseren Gästen und Mitarbeitenden, um Zeit zu gewinnen.

Bei allen Vorteilen der Digitalisierung, es gibt auch Risiken. Das bedeutet aber nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Es bedeutet viel mehr dafür zu sorgen, dass wir bei aller Effizienzsteigerung, aller Vereinfachung und gesteigerter Geschwindigkeit die Basics der Branche nicht aus den Augen verlieren. Ein herzliches Guten Morgen, ein herzliches Dankeschön von Mensch zu Mensch, lässt sich durch nichts ersetzen.

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Neue Korrespondentin der Sommeliers – Shirley Amberg hat «Wein im Blut»

Als Kind wollte sie Bankdirektorin werden. Geworden ist Shirley Amberg «eine der prickelndsten jüngeren Weinkolumnistinnen des Landes», wie es in der NZZ einmal hiess. Jetzt schreibt Sie als neue Korrespondentin des Sommelierverbandes Deutschschweiz SVS für das Fachmagazin Hotelier. Zum Start verrät sie im Interview, warum «quasi Wein durch ihre Adern fliesst».

SVS: War es schon immer dein Wunsch, in der Welt der Weine zu arbeiten?

Shirley Amberg: Nun, es wäre wohl etwas merkwürdig gewesen, wenn ich schon in der Primarschule den Wunsch geäussert hätte, etwas mit Wein machen zu wollen. Jedes Kind kennt die Frage: Was möchtest du denn mal werden, wenn du gross bist? Gemäss meinen Eltern antwortete ich ab meinem zehnten Lebensjahr darauf jeweils mit: Bankdirektorin. Das war damals vom Ansehen her an der Spitze der Berufshitliste. Wie Arzt oder Dorfpfarrer.

Du hast dann tatsächlich lange bei einer Bank gearbeitet, nicht wahr?

Ja, bereits in meiner Schulzeit scannte ich während den Sommerferien Unterschriften von Kunden ein und alles in allem dauerte meine Zeit bei der Credit Suisse fast ein Jahrzehnt. Zur Bankdirektorin hat es allerdings nicht gereicht.

Banker sind oft sehr grosse Weinliebhaber, stimmt das?

Zumindest geben einige davon sehr viel Geld für Wein aus. Einige meiner engsten Arbeitskollegen besassen

riesige Weinsammlungen. Unfassbar. Ich glaube, alle waren mehr wert als mein gesamtes Hab und Gut zu der Zeit. Ich merkte, dass ich mit den Kollegen sehr viel lieber über Wein diskutierte als über Business. Das war auch einer der Gründe, weswegen ich berufsbegleitend die Ausbildung zur Sommelière in Angriff nahm.

Was waren die anderen Gründe?

Einer war ganz sicher, dass ich wusste, nicht für immer auf der Bank arbeiten zu wollen. Ein anderer, sehr wichtiger Faktor war, dass ich Kinder haben wollte. So überlegte ich mir, wie ich Zukunft selbstständig sein kann.

Wie kamst Du auf die Idee, über Wein zu schreiben?

Wein hat mich schon lange interessiert. Wein fliesst quasi durch meine Adern: Meine Eltern kommen beide aus Weinnationen. Mein Vater ist halb Österreicher und halb Schweizer, meiner Mutter stammt aus Südafrika. Ich bin sozusagen eine Cuvée. Von der Schreiberei angetan war ich schon immer – doch eher durch Zufall ergatterte ich mir einen ersten Job als Kolumnistin. Zur Abwechslung arbeitete ich neben meiner

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«Shirley Amberg eine der prickelndsten jüngeren Weinkolumnistinnen des Landes» NZZ

Arbeit bei der Bank ein bisschen als Model und war für einen Job für die Zeitschrift Annabelle gebucht. Während des Shootings nahm ich meinen gesamten Mut zusammen und sagte zur anwesenden Redakteurin, dass im Magazin eine Weinkolumne fehle. Sie blickte mich verwundert an. Doch konnte ich sie überzeugen, diese Lücke zu beheben. So kam es, dass ich für rund zwei Jahre für die Annabelle schreiben durfte. Dies öffnete mir viele Türen und es folgten Beiträge in anderen Medien.

Du hast auch «richtig» in der Gastronomie gearbeitet. Wie kam es dazu?

Nachdem mein Mann mit seinem Studium fertig war, habe ich meinen Job bei der Bank gekündigt und mich mit meiner Firma «Wein & Worte» selbstständig gemacht. Doch nur zu Hause zu sitzen und zu schreiben, war mir dann doch zu langweilig. Meinen allerersten richtigen Job in der Weinwelt hatte ich bei Buonvini, einem kleinen, feinen Weinladen in Zürich. Nicola Mattana, der Geschäftsführer, hat mir viel beigebracht und wir sind bis heute befreundet. Seine Leidenschaft und sein Wissen für Wein sind sehr beeindruckend. Er war so etwas wie ein Mentor für mich.

Wie lange hast Du in diesem Weinladen gearbeitet?

Ungefähr ein Jahr lang. Dann wurde ich schwanger und blieb für eine Weile mit meinem Baby zu Hause. Aber auch da wurde mir nach einer Weile wieder ein bisschen langweilig. Erneut habe ich meine Fühler nach einem neuen Job ausgestreckt. Zu meinem grossen Glück durfte ich dann für das Restaurant Hiltl in Zürich arbeiten, wo mich die Persönlichkeit von Rolf Hiltl sehr beeindruckte. Sowieso hatte ich bisher fast immer Glück, was meine Arbeitgeber angeht.

Was heisst «fast»?

Oh, das vertiefen wir hier nicht (lacht).

Konkret, was hast Du im Hiltl gemacht?

Ich habe die gesamte Weinkarte erneuert und wir waren die ersten in der Schweiz, die eine rein vegetarische und vegane Weinkarte hatten. Zudem schulte ich das Weinwissen der Mitarbeitenden. Das Allerbeste aber war, dass ich unsere eigenen Hausweine auswählen und sogar zusammen mit Dieter Meier einen Wein exklusiv für das Hiltl cuvetieren durfte.

125 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Nach etwa fünf Jahren wurde ich mit meinem zweiten Kind schwanger und habe das Hiltl schweren Herzens verlassen.

Bereust Du, dass Du viele Jahre auf der Bank warst, sozusagen ein Jahrzehnt vergeudet hast?

Nein, wirklich nicht. Ich denke sehr gerne an meine Zeit in der Bank zurück. Mein damaliger Job erforderte nicht nur ein Interesse an Aktien und Anleihen, sondern auch soziale Kompetenzen, die Liebe zu anderen Ländern und Sprachen, eine solide Allgemeinbildung und einwandfreie Manieren. All das ist für mich in meiner heutigen Tätigkeit äusserst hilfreich, gepaart mit einem gewissen Grad an Extrovertiertheit und der Fähigkeit, mich in einer Vielzahl von sozialen Kreisen bewegen zu können.

Extrovertiertheit?

Ich mache auch viele Events, beispielsweise CrashKurs-Tastings an Firmenanlässen oder Wine & Dines oder Masterclasses wie an der Expovina. Da wäre Introvertiertheit nicht so von Vorteil.

Du hast zwei Kinder, wie bringst Du das alles unter einen Hut?

Ja, meinen Sohn Max (14) und meine Tochter Mathilda (6); ihren Vater habe ich übrigens während des Sommerferienjobs auf der Bank kennengelernt. So hatte die Zeit dort also etwas Gutes – lacht. Zugegeben, es ist nicht einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Organisation ist das Wichtigste. Und ich habe gelernt, um Hilfe zu bitten.

Was ist dein Lieblingswein?

Also bitte. Bei allem Respekt, das ist eine absolut unmögliche Frage. Aber wenn es sein muss – ich liebe Champagner, am liebsten Zero Dosage. Wenn ich an meinen Weinkeller denke, muss ich sagen, dass ich wohl einen kleinen Franzosen-Fetisch pflege. Aber auch Schweizer Wein liebe ich, besonders Petite Arvine aus dem Wallis sowie Pinot und Chardonnay aus der Bündner Herrschaft. Es ist für mich einfacher

Ruhige Momente im Weinberg schätzt Model Shirley Amberg.

zu sagen, was für Wein ich weniger mag, nämlich süssen Wein. Bei mir spielen Emotionen eine grosse Rolle beim Weintrinken und ebenso die Gesellschaft in der man trinkt. Am liebsten trinke ich Wein von einem Weingut, das ich besucht habe.

Mit all den Projekten die Du am Laufen hast, den Events, dem Schreiben, den Kindern, war es da eine schwierige Entscheidung, die Nachfolge von Bruno-Thomas Eltschinger anzutreten? Er war ja während vielen Jahren als sehr geschätzter SVS-Korrespondent und Autor für das Fachmagazin Hotelier tätig. Zudem war er ein erfolgreicher ehemaliger SVS-Präsident. Ich habe Hochachtung vor Bruno-Thomas Eltschinger und allem, was er für den Sommelierverband der Deutschschweiz geleistet hat. Der Fussabdruck, den er hinterlässt, ist gross. Ich hoffe, dass ich diesen Platz auszufüllen vermag. Zur Frage, nein, die Entscheidung fiel mir gar nicht schwer. Als ich vom SVS-Vorstand angefragt wurde, habe ich ungefähr dreissig Sekunden lang überlegt. Ich fühle mich wirklich sehr geehrt und geschmeichelt. Und ich werde mein Bestes geben. Ich bin überzeugt, dass ich auch in der neuen Aufgabe tolle, spannende und inspirierende Kolleginnen und Kollegen kennenlernen werde und vielen Weininteressierten lustvolle Momente vermitteln kann.

126 SOMMELIERVERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMITTEILUNGEN

Life is Sparkling –neue Umsatzchancen

Spricht man dieser Tage mit Akteuren der Weinbranche, ist das Gespräch meistens ziemlich ernüchternd. Umsatzeinbrüche, Preissteigerungen und vor allem der Konsumrückgang, befeuert durch neuste Kampagnen der WHO, sind die wohl am häufigsten genannten Sorgen. Für Gastronomie und Weinhandlungen bieten sich dennoch neue Umsatzchancen.

Marc Almert *

Doch bei all dem Schatten gibt es auch etwas Licht. Trends, die sich manifestieren, Entwicklungen, die Hoffnung machen, und Chancen, trotz allem den Umsatz im eigenen Hotel, Restaurant oder Weinhandlung zu steigern. Einen solchen Trend entdeckt man zum Beispiel beim Blick auf die Schweizer Importstatistik für Wein vom Vorjahr. Nach 2022 wurde auch in 2023 mehr Schaumwein als Weisswein in Flaschen importiert (23,6 vs. 22,3 Millionen Liter). Beide Mengen sind im Vergleich zu 2022 mehr oder weniger stabil, anders als Rotwein, der um 6 Prozent zurückging (auf 68,3 Millionen Liter).

Spannender als die Menge ist jedoch die Wertentwicklung: Weisswein stagniert, Rotwein sinkt leicht – doch Schaumwein steigert sich um 9 Prozent auf 8.26 Franken pro Flasche. Woran liegt es? Gab es bis vor kurzem gefühlt als «Cüpli» nur Prosecco oder Champagner, diversifiziert sich die Nachfrage und entsprechend das Angebot nachhaltig; Franciacorta, Deutscher und Österreichischer Sekt, Crémant, Cava, Trento DOC, Corpinnat, ja sogar English Sparkling Wine und selbst baskische Schaumweine sind inzwischen zu finden.

Die meisten davon preislich zwischen Prosecco und Champagner. Hinzu kommt eine Nachfrage nach Champagner, die das Vor-Covid-Niveau bei weitem übertrifft.

Der Grund für die gestiegene Nachfrage? Im Schaumwein manifestieren sich gleich mehrere Trends, die den Zeitgeist treffen. Man trinkt allgemein weniger Alkohol, jedoch hochwertiger. Man trinkt seltener Alkohol, somit eher bei besonderen Momenten des bewussten Genusses und bei Feierlichkeiten. Und wenn man trinkt, dann oft eher etwas mit 12 bzw. 12,5 Prozent als manche der schweren Rotweine mit um die 15 Prozent Volumen. Auch in puncto Bio wissen die Schaumweine zu punkten. Zunehmend mehr Weingüter lassen sich zertifizieren und grosse Champagnermarken lancieren zunehmend «Organic» Cuvées.

Für die Gastronomie tut sich somit eine Chance auf, die es zu nutzen gilt. Wer Schaumwein weiterhin nur als Aperitif platziert, an dem wird der Trend definitiv vorbeiziehen. Das fängt bei der Kartengestaltung an. Steht bei Ihnen «Aperitif» oder «Schaumwein» als Überschrift in der Getränkekarte? Das Erste schränkt den Gast ein, das zweite öffnet viele Möglich-

keiten. Dass hochwertige Schaumweine viele Speisen vorzüglich begleiten können, kann man dem Gast verdeutlichen, indem man entsprechende Empfehlungen direkt in der Menükarte mit aufführt. Auch als Dessertbegleitung oder gar -alternative eignen sich viele fruchtige Schaumweine hervorragend, vor allen die Rosés.

Es lohnt sich – unterstützt durch die Lieferanten – in Teamschulungen zu investieren. Nutzen wir das richtige Glas? Stimmt die Service-Temperatur? Ist unsere Champagnerbowle im Restaurant sichtbar genug platziert oder zu versteckt? Wie spreche ich den Namen des Weinguts richtig aus? Erst wenn sich das Team sicher fühlt, wird es auch mit Freude verkaufen.

Ein Tipp zum Schluss: In Betrieben, bei denen der Warenumschlag auf Champagner zu gering ist, um diesen offen anzubieten, kann oft das Angebot einer halben Flasche Wunder wirken. Santé!

* ASI Best Sommelier of the World 2019, Stellvertretender Geschäftsführer Baur au Lac Vins, Chef Sommelier Baur au Lac, Zürich

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Marc Almert

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Die nächste Ausgabe «Hotelier» erscheint am 20. Juni 2024.

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IMPRESSUM

Hotelier e

Hotelier 30. Jahrgang hotelier.ch hoteliere.ch

Herausgeberin

Weber Verlag AG Gwattstrasse 144 CH-3645 Gwatt/Thun 033 336 55 55 weberverlag.ch

Verlegerin

Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch

Verlagsleiter Zeitschriften

Dyami Haefliger d.haefliger@weberverlag.ch

Chefredaktion

Dr. phil. Hilmar Gernet (phg) h.gernet@hotelier.ch

Karl Wild (kw) k.wild@hotelier.ch

Autor

Christoph Ammann c.ammann@hotelier.ch

Projektleitung Laura Spielmann l.spielmann@weberverlag.ch

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe: Marc Almert (Sommerlier), Daniel Amsel (Client Systems AG), Christian Bauer (Journalist), Ivo Christow (krucker.swiss), Roland Gasche (Präsident VDH), Adrian Gisler (Rast Kaffee), David Heinen (Redaktor), Nicole Martin (SHL), Nicoletta Müller (Vorstand VDH), Evelyne Rast (Rast Kaffee), Suzanne Schwarz (Journalistin), Martin Schwegler (Rechtsanwalt), Michael Thomann (Hospitality Management).

Anzeigenverkauf Thomas Kolbeck t.kolbeck@weberverlag.ch

Maja Giger

m.giger@hotelier.ch

Aboverwaltung abo@weberverlag.ch

Telefon 033 334 50 44

Layout Cornelia Wyssen

Bildbearbeitung

Adrian Aellig

Korrektorat

Laura Spielmann

Druck

AVD Goldach AG

Sulzstrasse 10 – 12 9403 Goldach

Bildnachweise

Patrick Baeriswyl, Seven Seals: Cover; Anna Wiman: S. 9, S. 118; Vadim Kretschmer: S. 12; Muellerfoto.com: S. 14 (rechts); Klaus Lorke: S. 21 (rechts); Merlin Photography Ltd: S. 23 (links); Urs Homberger: S. 26 (oben), S. 30 (oben); Bodo Rüedi: S. 26 (unten), S. 34; Valentin Luthiger Fotografie: S. 29 (oben); Giglio Pasqua: S. 29 (unten); Lukas Lienhard: S. 36; Muriel Hilti: S. 38; Privatarchiv Giorgio Keller: S. 40–44; Jacqueline Vinzelberg: S. 47 (oben); Guido

Anacker: S. 47 (Mitte), S. 48; Albrecht Voss: S. 47 (unten), S. 49; Dyle Berger: S. 50; Manuel Kälin: S. 51; Michael Huwiler: S. 53 (oben), S. 57 (unten), S. 58 (unten); Katharina Klemenz: S. 55; Greiff: S. 62; Beatrice Reimann: S. 63; Corinne Chollet, Mosterei Möhl: S. 76–77; Stefan Desjeux: S. 78, S. 79 (oben links, Mitte); Domaines Ott: S. 79 (oben Mitte, oben rechts); Benjamin

Ponce: S. 86; Audemars Piguet: S. 87; iStock: S. 89, S. 129; Bollhalder: S. 96 (links); Nicole Roetheli: S. 99; Philippe Funke: S. 100, S. 101 (links); Matthias Schneider: S. 104; COCC an coherent AG: S. 105; George Apostolidis: S. 107 (rechts); Ivo Christow: S. 114; Felix Meinhardt: S. 117; BeautyShooting GmbH: S. 121; Marion Fischer: S. 130

Preise Abonnement

1 Jahr (6 Ausgaben): CHF 120.–2 Jahre (12 Ausgaben): CHF 240.–Einzelausgabe: CHF 22.–, Ausland zuzüglich Porto

ISSN 1664-7548

WEMF/SWBeglaubigung 2023 Total gedruckte Auflage: 6750 Exemplare Total verbreitete Auflage: 5871 Exemplare

Verband Schweizer Medien Die Weber Verlag AG ist Mitglied im Verband Schweizer Medien. Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck von Artikeln ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Mit Verfassernamen beziehungsweise Kürzel gezeichnete Veröffentlichungen geben die

Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Publiziertes Bildmaterial, sofern nicht angeführt, wurde dem Verlag zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Für unaufgefordert eingereichte Manuskripte und Bilder kann keine Haftung übernommen werden.

Offizielles Publikationsorgan «Hotelier» ist das offizielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbands ASSP-SVS und der Vereinigung dipl. Hoteliers-Restaurateure VDH. Cover Wie Simon Spiller das «Eden Roc» Ascona auf Erfolgskurs trimmt

129 VORSCHAU / IMPRESSUM

Du erntest, was du säst

Womit langweilt man Sie am meisten?

Mit Politik. Aber je langweiliger die Politik, desto glücklicher das Land.

Was weckt Ihre Begeisterung?

Ich habe eine natürliche Leidenschaft für Sprache, Menschen und ihre Kommunikation.

Was macht Sie glücklich?

Die Gewissheit, geliebt zu werden. So, wie ich bin. Oder besser, obwohl ich so bin.

Was macht Sie traurig?

Die Entwicklung der Gesellschaft mit deren Ignoranz und Arroganz.

Ihr bisher grösster Erfolg?

Unser Sohn Moritz. Ganz gleich, wie alt er ist, für mich ist und bleibt er das und der Beste.

Der grösste Flop?

War es nicht Oscar Wilde, der sagte: «Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.»

Ihre Lieblingsbeschäftigungen?

Lesen und reisen. «Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste» sagt Heinrich Heine.

Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?

Bestimmte Menschen und Stationen, die meinen Weg gekreuzt haben, wiederzusehen. Sie sind auf der ganzen Welt verteilt.

Was möchten Sie gerne können?

Singen und Klavierspielen. In dieser Richtung bin ich leider absolut talentfrei.

Ihr grösster Wunsch?

Ein erfülltes Leben für unseren Sohn. Ich glaube zu wissen, dass die heutige Situation auf der Welt keine besonders rosigen Aussichten für unsere Jugend bietet.

Ein Jahr lang Ferien – was würden Sie tun?

Nichts planen, sondern alles spontan aus dem Bauch heraus und nach Lust und Laune entscheiden.

Welche drei lebenden Persönlichkeiten bewundern Sie am meisten?

Meinen Göttergatten, den indischen Geschäftsmann Rahul Bhatia und meinen ehemaligen Englischprofessor David.

Wer wird Ihrer Meinung nach völlig unterschätzt?

Die breite Masse mit Ihrer Dummheit. Es macht mich immer wieder sprachlos, wie einfach Menschenmassen manipuliert werden können. Der gesunde Menschenverstand und logisches Denken setzen komplett aus.

Mit welcher bekannten Persönlichkeit würden Sie gern einen Abend verbringen?

Mit dem kanadischen Filmschauspieler Keanu Charles Reeves.

Was wäre das Thema?

Reeves ist bekannt für sein grosszügiges philanthropisches Engagement, seine Bescheidenheit und Bodenständigkeit. Das Thema wäre «Steh auf und mach weiter».

Ist Ihr Leben heute spannender als vor zehn Jahren?

Jede Phase meines Lebens war spannend und herausfordernd, ein ständiges Auf und Ab. Wie sagt man: «Never a dull moment.»

Wo leben Sie am liebsten?

Ich lebte bereits fast überall auf der Welt. Ich ziehe es aber vor, zu Hause zu leben, weil das Zuhause für mich kein Ort, sondern ein Gefühl ist.

Was haben Sie im Leben verpasst?

Nichts, was ich nicht noch in Angriff nehmen könnte.

Als was würden Sie am liebsten wieder geboren werden?

Vermutlich wieder als ich selbst. Vielleicht mit ein paar klitzekleinen Änderungen.

Ihr Lebensmotto?

Du erntest, was du säst.

Ihr Lieblingshotel – und warum?

The Four Seasons Landaa Giraavaru Resort auf den Malediven.

Ihr Lieblingsrestaurant –und warum?

Restaurant Mama. Als Österreicherin liebe ich Apfelstrudel, Knödel und all diese wunderbaren Spezialitäten. Niemand kann diese Gerichte besser zubereiten als meine Mama.

Ilse Wichman

Die in Graz geborene Österreicherin arbeitete nach einer KV-Ausbildung in den USA, Grossbritannien und Frankreich in der Hotellerie. Dann kehrte sie nach Österreich zurück und wechselte 1990 zur Aufbesserung des Französisch nach Gstaad ins «Le Grand Chalet», wo sie als stellvertretende Direktorin ihren Mann Michel kennen lernte. Nach einem Abstecher in Michels niederländische Heimat kehrte sie nach Gstaad zurück und war im Luxushaus Grand Hotel Bellevue (heute «Le Grand Bellevue») zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung. Seit zehn Jahren führt sie gemeinsam mit ihrem Mann das «Spitzhorn», das beste Drei-SterneHotel im Land.

Was soll man später einmal von Ihnen sagen?

Dass ich authentisch war.

130 SCHLUSS-PUNKT FRAGEN
KARL WILD AN ILSE WICHMAN, GASTGEBERIN HOTEL SPITZHORN, SAANEN-GSTAAD
VON

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