Hotelière 05/22 E-Paper

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SOMMELIER VERBAND SCHWEIZ SVS OFFIZIELLE VERBANDSMIT TEILUNGEN

«Die Buttrigkeit und Frische des Champagners war der Wahnsinn» Im Gespräch antwortet Ines Triebenbacher wie eine Mischung aus Champagner, Fruchtsaft, Bier und Tee: spritzig, frisch, echt und fein. Bruno-Thomas Eltschinger

S

ind Sie ein Gefühls- oder Kopfmensch? Ich bin ein absoluter Gefühlsmensch, manchmal etwas anstrengend für meine Mitmenschen. Ich glaube, es gibt nicht viele, die sich so sehr für andere Menschen freuen und das auch zeigen können, wie ich. Welche Gerüche machen Sie glücklich? Mehlspeisen frisch aus dem Ofen. Welchen Geschmack verbinden Sie mit Ihrer Kindheit? Frische Karotten aus dem Garten meiner Oma. Welcher Wein hat ursprünglich Ihre Liebe zum Wein geweckt? Ich glaube es war ein Gelber Muskateller aus Österreich. Der war so fruchtig und süss, da kann man ja kaum nein sagen als junge 20-Jährige. Welche junge Winzerin beeindruckt Sie? Ich bin absolut begeistert von der Champagner Winzerin Elise Bougy aus der Montagne de Reims. Sie schafft biodynamisch, macht hervorragende, absolut präzise Champagner und muss sich überhaupt nicht vor den grossen Labels verstecken. Welche Weinpersönlichkeit hat Sie am meisten beeindruckt? Der Maître und Headsommelier des Restaurants ­K ronenschlösschen im Rheingau, Helge Hagen. Er hat mich mit 21 Jahren an der Hand genommen und mir unglaublich viel über Wein beigebracht. Beein­ druckend war, dass er sowohl Gastgeber, wie auch Sommelier war. Diese beiden Berufe sind bei ihm nie

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in Konkurrenz zueinander gestanden, sondern funktionieren bei ihm als eine ausgewogene Einheit für den Gast. Ich denke, dass er für mich den Weg bereitet hat, eine gute Gastgeberin und Sommelière zu werden. Was ist für Sommeliers am Wein wichtiger als für Winzer? Für mich zählt immer der Geschmack des Gastes. Ich kann viel über die Philosophie der Winzer erzählen und meine Auswahl der Weine, passend zu den Ge­­ richten begründen. Trotzdem geht es einzig und allein um den Gast. Für ihn will ich den perfekten Wein finden. Es geht nicht darum, den Gast vom Winzer oder von meiner Ansicht zu überzeugen. Wie wichtig ist für Sommeliers die Arbeit der Winzer? Es ist sehr wichtig zu wissen, wie die Winzer arbeiten und welche Philosophie ein Winzer hat. Gerade bei Weinen, welche wir glasweise anbieten, erzählen wir die Geschichten der Produzenten und nicht welche Früchte man in dem Wein schmecken kann. Was erwarten Sie von einem guten Sommelier? Das er auf den Geschmack des Gastes eingeht und nicht sein Ego befriedigen möchte. Was war die beste Wein-Speisen-Kombination, in Ihrer Erinnerung? Die Hummerbisque von meinem Freund mit einem Blanc de Blanc Champagner Les Perrieres von Ulysse Colin. Die Buttrigkeit und die Frische des Champ­ agners in Kombi mit dieser intensiven, cremigen Suppe war einfach nur der Wahnsinn – so gut, dass dies nun unser alljährliches Silvester-Ritual ist.


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