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STADTANSICHTEN
Der unfertige Innenhof beim Bahnhof Thun Wer vom Perron des Bahnhofs Thun Richtung Westen blickt, sieht an die graubraunen Fassaden von älteren, mehrstöckigen Gebäuden mit zahlreichen Wohnungen. Auf dem dreieckigen Areal zwischen Bahnlinie, Seefeld- und Frutigenstrasse ist der Ansatz eines Innenhofs zu sehen. Im Gegensatz etwa zu ähnlichen Gebäuden im Berner Breitenrain wurde er aber nicht vollständig umbaut. Ähnliche Blockrandfragmente findet man in Thun sonst auch noch an der Bahnhofstrasse, der Aarefeldstrasse und beim Eigerplatz. Ursprünglich wurde das Areal als Festplatz und Velorennbahn genutzt, was ihm den Namen «Velomatte» eintrug. Die Überbauung in den 1910er- und 1920er-Jahren durch Wohn- und Ge-
schäftshäuser im neubarocken und neuklassizistischen Heimatstil brachte einen städtischen Zug in das Gebiet. Nun verändert sich die Hinterhofsituation erneut: Mit einem markanten Neubau und einer Begegnungszone an der Mönchstrasse wird sie sich in einen urbanen Raum verwandeln. Durch die Ergänzung der bestehenden Blockrandbebauung entsteht eine räumliche Trennung zwischen öffentlichem Strassenraum und ruhigem Innenhof mit Aufenthaltsbereichen und Kinderspielflächen für die Quartierbewohner. Unter dem Hof ergänzt eine neue Autoeinstellhalle den Thuner Parkhausring. Text und Bild: Markus Däppen, Beauftragter für Städtebau der Stadt Thun