Umgang mit den Änderungen des Alters. Heilpflanzen Tipps zum richtigen Sammeln.
Körpersignale
Auf den eigenen Körper hören
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Lassen Sie sich nicht stressen!
Liebe Leserin, lieber Leser
Wir wissen heute so viel. Auch gerade zu Themen wie Achtsamkeit, Work-Life-Balance et cetera. Es gibt tausende Beratungsbücher, noch mehr entsprechende Blogs über diese Themen. Doch merken wir trotz all der Ratgeber, wann wir uns übernehmen? Wann wir etwas kürzer treten sollten?
Ich habe gerade kürzlich einen unerwarteten Todesfall eines Menschen im sogenannt «besten Alter» miterlebt. Das letzte Mal habe ich weniger als 48 Stunden zuvor mit ihm gesprochen. Diese Person war äusserlich gesund, erschien geistig und körperlich fit. Doch der Schein kann trügen. Das Herz hörte buchstäblich über Nacht und völlig unerwartet auf zu schlagen.
Welche Faktoren zu seinem Tod geführt haben, das wird man vermutlich nie herausfinden. Sicher ist aber, dass diese Person ein ziemlich grosses Pensum abspulte. Sich vielfältig engagierte. Ja, sich vielleicht auch etwas verausgabte, wohl auch Stress hatte.
Das Perfide dabei: Nicht immer empfinden wir als Stress, was eigentlich Stress ist. Stress kann auch auf ganz leisen Sohlen daherkommen. Ja, zu einem gewissen Grad sogar eine Zeit lang Spass machen. Auch ich habe diese Erfahrung schon machen müssen. Zu viele Aktivitäten – auch wenn diese nicht unangenehm sind – können uns ermüden.
Mir hat in dem Zusammenhang jemand etwas ganz Wichtiges gesagt: Nicht der Stress tötet, sondern die mangelnde Erholung. Deshalb mein Rat an Sie – und auch immer wieder an mich selbst: Lassen Sie sich nicht stressen! Weniger ist mehr!
Jetzt bin ich etwas lang beim Schwerpunktthema verblieben. Sie werden aber beim Durchblättern des Hefts aber noch auf viele andere spannende Themen stossen, von denen das eine oder andere Sie sicher zum Verweilen bewegen wird. Viel Freude dabei!
Samuel Krähenbühl, Chefredaktor
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Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.
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SCHWERPUNKT
6 Wenn der Körper zu uns spricht
Stress kann uns aus der Bahn werfen. Aber wie merken wirs?
12 Älterwerden
Mit Heilpflanzenkraft das Altern verändern.
16 Hautstoffwechsel
Wie Sie Ihren Hautstoffwechsel beleben können.
GESUNDHEIT
20 Horse Coaching
Wie Pferde Menschen unterstützen.
KOLUMNE
34 Sabine Hurni über … … Schröpfen und Gua Sha.
Gesunde ErnährunG Geht so einfach!
FOKUSTHEMA
40 Von unseren Grossen Eltern Der Einfluss unserer Ahnen auf unser Leben.
HEILPFLANZEN
54 Weissdorn
Balsam für Herz und Kreislauf.
NATUR UND FREIZEIT
60 Selber sammeln
So können Sie Ihre Heilpflanzen sammeln.
64 Frühling im Garten
Welche Arbeiten stehen aktuell an?
3 Editorial / 26 Gesunder Geist / 28 Gesunder Körper / 30 Kurz gefasst / 36 Beratung / 39 Liebesschule / 76 Ihre Seite / 78 hin und weg / 78 neu und gut / 80 Rätsel / 81 Vorschau / 82 Anderswelt
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Warnsignale des Körpers
Unser Körper kommuniziert ständig mit uns. Stress gilt als häufigste Ursache für Warnsignale, die wir ernst nehmen sollten. Dann gilt es, den Lebensstil umzustellen. Tipps gibt es genug. Machen Sie es einfach!
Lioba Schneemann, Illustration: Sonja Berger
Wenn etwas nicht «stimmt», sendet unser Körper und Geist viele Zeichen und Symptome, die wir nicht ignorieren sollten. Die Warnsignale sind manchmal subtil, manchmal deutlich: Ein Ziehen in der Brust, wiederholtes Kopfbrummen, ein Druck im oberen Rücken, wir geraten schneller ausser Atem, die Erde dreht sich, wir schlafen schlecht, Gedankenkreisel plagen uns oder wir spüren im Magen einen dumpfen Schmerz. Wer kennt nicht das eine oder andere Symptom?
Es ist gut, wenn man seinen Körper gut kennt, beobachtet und dann Selbstfürsorge betreibt, wenn Symptome auftreten. Denn wir haben nur einen Körper. Wir können mit Aufmerksamkeit unser Leben retten, und uns den sofortigen oder späteren Gang zum Arzt, der dann «uns retten» soll, ersparen.
Stress: Ursache Nr. 1
Viele Symptome sind harmlos, Handeln sollte man dennoch. Bei Fieber oder Kopfschmerzen ist es ratsam, sich mehrere Tage Ruhe zu gönnen, ausreichend zu trinken und geduldig zu sein. Dem Körper Zeit geben zur Gesundung. Wenn aber die Körpertemperatur auf über 39 Grad ansteigt oder wenn das Fieber länger als eine Woche anhält, sollte man ärztlichen Rat einholen.
Stress ist heute die häufigste Ursache für diverse Symptome und Erkrankungen. Stress gilt als einer der grössten Risikofaktoren für viele ernste Erkrankungen, allen voran des Herzens und der Blutgefässe. Der gestresste Körper sendet uns recht früh deutliche Sig-
«
Wir können mit Aufmerksamkeit unser Leben retten. »
nale, um uns zu sagen: Es ist zu viel! Doch wir haben verlernt, auf sie zu achten oder wollen nicht auf ihn hören – denn, jetzt ist einfach keine Zeit zum Innehalten!
Der Körper weiss
Wenn wir uns überfordern, unserem Körper über längere Zeit keine entspannten Momente gönnen und Ausgleich schaffen, oder belastende Gedanken unseren Alltag bestimmen, dann geraten wir in Dauerstress. Das Hormon Kortisol wird dauerhaft ausgeschüttet, schädigt Hirnzellen und unterdrückt das Immunsystem. Der gesunde Menschenverstand sollte dann walten. Und wir wissen ja längst, dass der Lebensstil einen enormen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. So ist bekannt, dass 80 Prozent aller Diabetes-Typ-2-Erkrankungen damit zusammenhängen.
Bei chronischem Stress treten oftmals Kopfschmerzen, Gereiztheit, Erschöpfung, Angstzustände bis hin zur handfesten Depressionen auf. Ein Burn-out, der emotionale und körperliche Zusammenbruch, ist oft nicht mehr weit. Eigentlich ist das gut, denn dann «nimmt» sich der Körper das, was er braucht: Eine Pause. Man muss dann seinem Körper und Geist die nötige Ruhe gönnen und sicherlich auch sein Leben umstellen.
Kopfschmerzen können auch andere Ursachen haben. Oft sind es Verspannungen der Schulter-, Nacken-, Kiefer- oder Rückenmuskulatur, die wiederum auftreten, weil wir uns dauernd und ohne es zu merken, verspannen: Die Schultern hochziehen, die Zähne zusammenbeissen, flach atmen.
Auch Schwindel, ein häufiges Symptom, kann auf eine Überlastung oder Verspannungen hinweisen. Sind Kopfschmerzen begleitet von neurologischen Symptomen wie Schwäche auf einer Seite, Verwirrtheit oder Krampfanfälle, sollte man sofort eine ärztliche Fachperson aufsuchen. Starke, plötzlich auftretende Kopfschmerzen können auf einen Schlaganfall, ein Aneurysma (Ausbuchtung einer Arterie im Gehirn) oder eine Kopfverletzung hinweisen.
Atembeschwerden sind ebenso ein häufiges Symptom, das auf einen ungesunden Lebensstil hinweist: Es bleibt uns kaum noch Luft zum Atmen. Unser HerzKreislauf-System reagiert auf Dauerstress mit erhöhtem Blutdruck oder beschleunigtem Herzschlag.
Mit Schlafstörungen kämpfen viele Menschen, die verlernt haben oder es unterlassen, sich ganz zu entspannen. Mit Stress im Körper einzuschlafen, ist ungesund. Das Gehirn bleibt aktiver und schaltet nicht ab. Darum sollten wir darauf achten, entspannt und ohne belastende Gedanken ins Bett zu gehen. Sonst droht ein Schlafteufelskreis, bei dem wir aufgrund des wenigen Schlafs noch weniger leistungsfähig und resistent gegen Stress sind, was wiederum führt dazu, dass wir noch schlechter schlafen.
Die Verdauung ist ebenfalls ein guter Zeiger für zu viel Stress im Leben. Wenn einen oftmals Durchfall oder Verstopfung plagt, wenn der Magen schmerzt oder man sauer aufstösst, sollte man seinen Lebensstil ernsthaft überprüfen. Unsere Libido leidet irgendwann ebenfalls an zu viel Druck. Entspannung ist nämlich das, was die «Manneskraft» stärkt. Eine Erektion kommt unter zu viel Anstrengung schlicht nur schwer oder gar nicht zustande. Wer gelöster ist, hat auch mehr Lust auf Begegnung und Sinnlichkeit. Stress in der Partnerschaft ist der Liebestöter Nr. 1, nicht nur aufgrund der schlechteren Kommunikation. Frauen, die unter Zyklusstörungen oder einer unregelmässigen Menstruation oder dem Ausbleiben der monatlichen Blutung leiden, sollten ebenso ihren Stresslevel überprüfen. Last but not least leidet das Immunsystem. Sind wir dauernd erkältet und der leichteste Windstoss macht uns krank, ist wahrscheinlich auch dieses geschwächt.
Spüre deinen Körper
Warnen sollten uns unsere Gedanken, wenn sie uns ständig antreiben und nur noch sorgenvoll sind. Denken wir oft sowas wie: «Ich muss es allen recht machen. Ich muss das heute noch fertig kriegen. Das ist noch nicht gut genug», müsste die Alarmglocke läuten. Ein dauerndes «ich muss» ist eine Warnung. Es könnte ein erstes Anzeichen für einen Burn-out sein, der bei Menschen mit einem übertreibenden Ehrgeiz und Perfektionismus (den es ja nie geben kann) auftritt. Diese Muster zu bemerken und diesen Gedankengängen nachzugehen, und sie irgendwann auch loszulassen mithilfe von Methoden oder Therapie, lohnt sich.
Die Liste der Symptome kann mühelos verlängert werden. Wichtig ist, ein gesundes Mass zu finden zwischen Anspannung und Entspannung im Alltag und einen gesunden Lebensstil zu etablieren. Mit simplen Massnahmen kann man schon selbst viel tun: Ausreichend Bewegung, gesunde ausgewogene Ernährung, stressreduzierendes Verhalten inklusive der Fähigkeit zur emotionalen Selbstregulation und regelmässige Entspannung sind die Säulen, die medizinische und therapeutische Fachpersonen nennen.
Anti-Stress-Methoden
Fragen, die man sich stellen kann, sind: Wo merke ich typischerweise, dass ich unter Druck bin oder drohe, mich zu überfordern? Wo spüre ich es körperlich? Was denke ich? Wie sind meine Gefühle? Wie verhalte ich mich in einer akuten Stresssituation? Ist es für mich typisch, laut zu werden, angriffslustig oder eher hektisch und unruhig? Oder werde ich still, weinerlich und hilflos?
Das «In-sich-hinein-spüren» ist einfacher gesagt als getan. Die Grundlage eines guten Körpergefühls ist uns nämlich weitgehend abhanden gekommen. Der Körper ist heute nur noch Mittel zum Zweck: er muss
Einfache Tipps für einen gesunden Lebensstil
• Morgens oder abends oder am Ende der Arbeit seine Gedanken aufschreiben (Journaling) oder ein Dankbarkeitstagebuch führen.
• Abstand zur Arbeit schaffen (eine Tramstation vorher aussteigen, mit dem Velo zur Arbeit fahren usw.).
• Ein Feierabend-Ritual einführen.
• «Stimulus-Kontroll-Technik»: kein PC oder Handy im Schlafzimmer.
• Ab 21 Uhr keine technischen Dinge mehr zu benutzen.
• Das Schlafzimmer optimieren: Temperatur, Licht, Kopfkissen.
• Atempausen regelmässig einlegen. Atmen für 2 bis 10 Minuten, alle 30 Minuten.
• Tagsüber Pausen einplanen, z. B. nach 45 Min arbeiten für 5–10 Minuten Pause machen. Aufstehen. Bewegen. Ein Stehpult kaufen.
• Seinen persönlichen Rhythmus finden.
• Soziale Kontakte pflegen, gerade auch dann, wenn es einem schlecht geht.
• Freizeitaktivitäten pflegen, die Kontrast zur Arbeit schaffen.
• «Stopp» sagen bei belastenden Gedanken, gezielt Distanz schaffen zu seinen Gedanken.
• Seine Emotionen regulieren lernen – Selbstregulation –mittels Meditation (u. a. MBSR-Programm) oder anderen Achtsamkeitsübungen.
• Sich immer wieder ins Hier und Jetzt bringen mit dem Atem als Anker.
• Fokus und Konzentration einüben mit Meditation, Achtsamkeitsübungen, Yoga, Qi Gong usw.
• Tägliche Bewegung, am besten an der frischen Luft oder im Wald.
gut aussehen, etwas leisten und fit sein. Fühlen können wir ihn dadurch aber nicht. «Die Abkoppelung vom Körper ist leicht für uns, vor allem in unserer Lebenswelt. Dadurch wird das Leben zwar oberflächlicher, aber es lässt uns auch unsere Schmerzen und Empfindungen nicht mehr spüren», schreibt die Therapeutin Damit Charif in dem Buch «Die 3 Quellen echten Lebensglücks». Viele Menschen fühlten sich gefangen im Kopf. Wir erhalten keine Informationen mehr von unserem Körper, was dort vor sich geht.
Gesunden Lebensstil einüben
Uns fehlt der Zugang zu sinnlichen Erfahrungen. Aber als Sinneswesen erfahren wir die Welt und uns selbst über unsere fünf Sinne. Eine gute Nachricht: Es gibt Wege, um wieder «bei Sinnen» zu kommen. Die weniger gute: Gewohnheiten sind schwer zu ändern, auch wenn wir uns damit selbst schaden. Veränderungen brauchen vor allem Ausdauer, Wille und viel Zeit.
Wenn eines der beschriebenen Symptome auftritt oder unser Körper uns anders mitteilt, dass etwas geändert werden sollte, dann ist jetzt der richtige Moment, zu beginnen. Es gibt viele Tipps, die banal und leicht umsetzbar sind. Einfach machen, lautet die Devise. •
« Als Sinneswesen erfahren wir die Welt und uns selbst über unsere fünf Sinne.
Die magensaftresistente Kapsel löst sich gezielt im Darm.
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Älterwerden – mit natürlicher Unterstützung
Unser Körper verändert sich mit zunehmendem Alter. Nicht nur im äusseren Erscheinungsbild, sondern vor allem in unserer Organkraft. Ihre Funktionen werden langsamer und schwächer. Mit gezielter Heilpflanzenkraft, sanften Ernährungsanpassungen und gesunder Lebensführung kann das Älterwerden unterstützt werden.
Laura Columberg
Der Lauf des Lebens fordert viel von uns –sowohl körperlich wie auch psychisch. Nicht für alle ist dieser unaufhaltsame Prozess, der in unseren Körperzellen ab dem 30. Lebensjahr startet, leicht zu akzeptieren. Anti-Aging, Schönheitsoperationen und ewiges Leben durch fragwürdige Methoden werden oft hoch gewertet. Das Ziel: die Altersveränderungen des Körpers bremsen zu können. Gründe für diesen Wunsch finden sich teilweise im Hadern mit dem natürlichen Prozess des Alterns. Im Fokus stehen dabei Ängste: gesellschaftlich nicht mehr gefragt zu sein, die fehlende Arbeit, die schwindende Vitalität oder auch die verminderte Attraktivität, Einsamkeit, Angst vor Krankheit und dem Sterben. Auch Lebenskrisen – mit dem Wunsch nach Veränderungen oder der Suche nach dem Lebenssinn – gehören zum Älterwerden.
Solche Krisen treten oft in der Mitte unseres Lebens auf. Das mag wohl daran liegen, dass wir nicht nur langsam altern, sondern mindestens zwei beschleunigte Schübe erkennbar werden. Der Erste im Alter von etwa 44 Jahren und der Zweite um die Pensionierung. Insbesondere in diesen Lebensphasen werden körperliche Veränderungen deutlicher wahrgenommen und die eigene Endlichkeit wird spürbarer, was zur psychischen Belastung werden kann.
Trotz den Herausforderungen, die das Älterwerden mit sich bringt, haben auch viele Menschen einen gesunden und bewundernswerten Umgang: sie tragen ihre grauen und später weissen Haare mit Eleganz, stehen zu ihren Mimikfalten und Hautveränderungen, lernen zunehmende Einschränkungen und körperliche Veränderungen zu akzeptieren, stehen zu ihrem Alter und befassen sich mit der eigenen Endlichkeit. Auch nehmen Sie die Gesunderhaltung ihrer Organe nach Möglichkeiten
selbst in die Hand. Mit sanften Ernährungsanpassungen, die auf die älter werdenden Organe Rücksicht nehmen und spezifischer Heilpflanzenkraft, kann der Körper im Alterungsprozess unterstützt und Beschwerden gelindert werden.
Altersveränderungen –was tut sich im Körper
Durch die nachlassende Regenerationskraft werden viele Organfunktionen langsamer und verlieren an Energie:
1. Haut und Haare: mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität und wird dünner. Es bilden sich schneller blaue Flecken und Schürfwunden. Nebst Juckreiz, der durch die zunehmende Trockenheit der Haut entstehen kann, klagen viele auch über Kopfschuppen und spröde Haare
2. Muskeln, Knochen und Gelenke: die Muskeln werden schwächer und verlieren die Fähigkeit sich schnell anzupassen. Die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt und das Verletzungsrisiko steigt. Zudem verlieren die Knochen an Dichte, da der Abbauprozess der Knochensubstanz schneller stattfindet als der Aufbau. Sie werden spröder, brüchiger und weniger belastbar. Das Knorpelgewebe verliert an Elastizität und Substanz. Die Beweglichkeit der Gelenke wird eingeschränkt und Schmerzen an Wirbeln, Knien oder der Hüfte können auftreten
3. Atmung und Herz-Kreislauf-System: Die Herzkraft nimmt ab, durch vermehrtes Einlagern von Fett- und Bindegewebe in den Herzmuskel. Die Blutgefässe werden spröder, der Blutdruck höher. Das Lungengewebe verliert an Elastizität und die Atemmuskulatur wird schwächer – das tiefe Ein- und Ausatmen wird schwerer
4. Stoffwechsel und Verdauung: der Stoffwechsel verlangsamt sich und Gewichtszunahmen werden häufiger. Die Aufnahmefähigkeit der Darmschleimhaut ist vermindert und die Darmbewegung wird langsamer – Nährstoffmangel und Verstopfung können Folgen sein
5. Gehirn und Sinnesorgane: in der Linse lagern sich von Geburt an Substanzen ab, die mit zunehmendem Alter zu einer Verdickung und Trübung führen können. Die Linsen verlieren an Elastizität, und das Auge kann besonders im Nahbereich nicht mehr scharf stellen. Die Anpassung der Pupille an sich ändernde Lichtverhältnisse wird langsamer. Das Hörvermögen wird durch Veränderungen im Innenohr schlechter. Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen nehmen ab und das Durstempfinden wird geringer. Normal sind auch Veränderungen im Gehirn und an den Nervenzellen sowie eine leichte Abnahme der Gehirnmasse
6. Hormon- und Immunsystem: Der Hormonhaushalt ändert sich im Alter. Dabei verringert sich die Ausschüttung des Wachstumshormons. Die Folgen sind ein Verlust an Muskelmasse, der Anstieg des Körperfettanteils und eine verringerte Knochendichte. Der verzögerte Wirkeintritt des Insulins führt häufig zu einem leicht erhöhten Blutzuckerspiegel. Das Immunsystem wird schwächer, wodurch ältere Menschen anfälliger für Infektionen und Krankheiten werden können
7. Nieren-Blase-System: die Nieren verlieren einen Teil ihrer Funktionstüchtigkeit. Aus diesem Grund müssen manche Medikamente bei älteren Menschen anders dosiert werden. Zusätzlich lassen Beckenboden, Blasenund Schliessmuskel des Afters in ihrer Elastizität nach, wodurch ältere Menschen oft auch nachts zum Wasserlassen auf die Toilette müssen. Bei Männern kann es zu einer Vergrösserung der Prostata kommen, die wiederum Harnstörungen und Schmerzen zur Folge haben kann
Älterwerden mit Naturheilkunde –Ernährung und Lebensführung
Unser Körper wird mit dem Älterwerden langsamer und trockener. Seine Regenerationskraft nimmt ab. Wir müssen lernen diese Veränderungen wahrzunehmen und auf die neuen Bedürfnisse einzugehen. Falls Sie mit Ihren Themen hadern oder sich eine engmaschige Begleitung wünschen, kann Ihnen eine naturheilkundliche Fachperson aus der Naturheilpraxis mit Rat und Tat zur Seite stehen. Je früher gesundheitliche Veränderungen erkannt und therapeutisch begleitet werden, desto vitaler und schmerzfreier können wir älter werden.
Im Bereich der Ernährung können folgende Punkte befeuchtend und belebend wirken:
• Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl, Chiasamen und Walnüssen unterstützen das Herz-Kreislauf-System und die Gehirnleistung.
• Antioxidantien aus blauen Beeren, grünem Tee und Kurkuma dienen dem Zellschutz und reduzieren Entzündungen.
• Basische Lebensmittel wie grünes Gemüse, frische Kräuter und Nüsse unterstützen den Säure-BasenHaushalt und aktivieren den Stoffwechsel.
• Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Buttermilch und Kefir stärken die Darmflora und das Immunsystem.
• Hagebuttenpulver, grünes Blattgemüse, Nüsse und Samen sowie fettreicher Fisch dienen der Knochenstabilität und der Beweglichkeit.
Durch die steigende Trockenheit im Darm lohnt es sich die Zubereitungsformen anzupassen. Gedämpftes Gemüse, Suppen, Eintöpfe oder Kompotts sind für den älteren Darm leichter verdaubar und somit auch nährstoffreicher. Zudem schenken beigefügte Öle Feuchtigkeit und Ballaststoffe unterstützen die Darmtätigkeit. Um das Verdauungsfeuer anzuregen, kann zum Beispiel mit einem Bittertee aus Wermut, Löwenzahn oder Schafgarbe nachgeholfen werden.
Zur Appetitankurbelung 30 Minuten vor der Mahlzeit, zur Verdauungsförderung nach der Mahlzeit, warm trinken. Ganz allgemein sollte auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden: 30 ml pro kg Körpergewicht und Tag. Trinken Sie schluckweise, auch wenn kein Durstgefühl verspürt wird. Um die befeuchtende Kraft zu
fördern, können Sie dem Trinkwasser etwas Zitronenoder Limettensaft oder eine Prise Salz beifügen.
Bewegung und leichtes Muskeltraining für den Erhalt der Mobilität, zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems, sowie als Gleichgewichtstraining ist wichtig. Sanfte Methoden sind zum Beispiel:
• Yoga und Qi Gong zur Förderung von Flexibilität, Balance und geistiger Ruhe.
• Wandern und Nordic Walking zur Stärkung des Kreislaufs und der Muskulatur.
• Schwimmen als gelenkschonende Ganzkörperstärkung.
Techniken wie Meditation, Atemübungen und Achtsamkeitstraining helfen, Stress abzubauen und das Nervensystem zu beruhigen. Besonders in zehrenden Lebensphasen, mit vielen Veränderungen und Anpassungen kann dies Halt und Ruhe schenken. So auch bei Schlafstörungen. Die Schlafdauer nimmt mit zunehmendem Alter ab. Zur Erfassung Ihrer Schlafqualität erfragt eine Fachperson: wie Sie sich am Morgen nach dem Aufstehen fühlen, ob Sie genügend Energie für den Tag haben, wann Sie schlafen und wie häufig oder zu welchen Zeiten Sie nachts erwachen.
Älterwerden mit Naturheilkunde –Heilpflanzenkraft
Viele Heilpflanzen können das Älterwerden unterstützen. Zu den möglichen Altersheilpflanzen zählen:
• Ginkgo zur Förderung der Durchblutung und Unterstützung der Gehirnfunktion. Mistel bei erhöhtem Blutdruck und Rosmarin bei Schwindel und Kreislaufstörungen durch einen tiefen Blutdruck.
• Die ayurvedische Schlafbeere zur Stärkung der Nerven. Passionsblume, Melisse oder Lavendel zur Linderung von Schlafbeschwerden und Unruhe sowie als Begleitung bei Trauer und Verlust.
• Brennnessel, Goldrute oder Storchenschnabel zur Stoffwechselaktivierung und Stärkung des NierenBlasen-Systems. Achtung: stark harntreibende Heilpflanzen dürfen bei Niereninsuffizienz oder Ödemen infolge schwerer Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht eingenommen werden.
• Johanniskraut, Heidekraut oder Safran zur Stimmungsaufhellung und Förderung der seelischen Ausgeglichenheit.
Gesund Älterwerden bedeutet, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Die Naturheilkunde bietet zahlreiche Wege, um diesen Prozess bewusst und in Wohlbefinden zu gestalten. Lassen Sie sich individuell von einer Fachperson begleiten und spüren Sie selbst, was Ihnen guttut. •
Buchtipp
Ruediger Dahlke: Gesund und glücklich älter werden, Arkana Verlag, 2. Erscheinung 21.9.2022, ISBN 978-3-442-34296-9
Laura Columberg
Dipl. Naturheilpraktikerin TEN mit eigener Praxis in Brugg AG. Spezialisiert auf Frauen- und Kinderheilkunde. www.praxiscolumberg.ch
Techniken wie Meditation, Atemübungen und Achtsamkeitstraining helfen, Stress abzubauen und das Nervensystem zu beruhigen.
Viele Heilpflanzen können das Älterwerden unterstützen.
Belebter Hautstoffwechsel
Die Haut zählt zu unseren Ausscheidungsorganen. Als grösstes Organ des Menschen übernimmt sie wichtige Aufgaben: nebst Atmung, Abgrenzung, Schutz, Aufnahme von Sonnenlicht und Sinneswahrnehmungen dient sie der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten. Mit Heilpflanzenkraft, Kräuterdampfbäder und Wechselduschen kann der Hautstoffwechsel belebt werden.
Laura Columberg
Wie zeigt sich Ihre Haut aktuell? Erscheint sie fahl und glanzlos oder hat sie eine gesunde, rosige Leuchtkraft? Oder leiden Sie unter trockenen, juckenden und nässenden Hautstellen? Manchmal erscheinen plötzlich Unreinheiten und Rötungen, die vorher noch nie da waren. Oder die Haut reagiert neu allergisch auf Seifen und Materialien. Solche Veränderungen weisen auf eine Überlastung des Hautstoffwechsels hin. Dieser steht in enger Verbindung mit inneren Organen wie Leber, Galle, Nieren und Darm.
Als wichtiges Ausscheidungsorgan entgiften wir über die Haut Stoffwechselendprodukte und Säuren – in Form von Talg und Schweiss. In alten naturheilkundlichen Lehrbüchern wird die Haut als dritte Niere bezeichnet. Ein Hinweis auf ihre Funktion als Stoffwechselorgan. In der heutigen Zeit ist diese Bedeutung in den Hintergrund gerutscht. Wertvoller erscheinen das makellose Hautbild und die Faltenfreiheit. Doch gesunde Haut ist lebendig! Sie weist Altersveränderungen und Makel auf. Zeigt Narben nach Erlebtem. Reagiert auf innere und äussere Einflüsse und verändert die Farbe und Struktur durch den Sonneneinfluss.
Die Haut sagt viel über den Menschen, der in ihr steckt: Wenn die Gesichtshaut sich vor Begeisterung rötet oder in einem Moment des Schreckens erblasst, wenn die Haut vor lauter Nervosität juckt oder wenn jemand ganz im Gegenteil «ein dickes Fell» hat, dann ist sie das sprichwörtliche Spiegelbild der Seele. Sie repräsentiert, wie es uns geht. Jede Belastung und emotionale Krise, unsere Ernährungsgewohnheiten oder der schwankende Stresslevel, sowie viele weitere innere und äussere Einflüsse, verändern unser Hautbild.
Aufbau und Aufgaben der Haut
Unterteilt wird die Haut in drei verschiedene Schichten:
1. Zunächst zeigt sich die Oberhaut (Epidermis): Sie bildet die Grenze nach aussen und sorgt dafür, dass körperfremde Substanzen wie UV-Strahlung, fremde Bakterien oder Viren nicht eindringen können. Die Oberhaut wird von Hornzellen gebildet, zwischen denen Fett und Wasser eingelagert sind. Ausserdem enthält sie Abwehr- und Pigmentzellen sowie Tastkörperchen.
2. Eine Etage tiefer beginnt die Lederhaut (Dermis): Sie verfügt über Nervenzellen sowie über Blut- und Lymphgefässe, mit denen sie die Oberhaut mit Nährstoffen versorgt. Da die Oberhaut sehr dünn ist, sind die feinen Blutgefässe der Lederhaut als rosiger Teint oder gar als deutliches Erröten von aussen sichtbar. In den tieferen Bereichen der Lederhaut liegen Haarwurzeln sowie Schweiss- und Talgdrüsen.
3. Und zuletzt die Unterhaut (Subcutis): Sie besteht neben lockerem Bindegewebe vor allem aus Fettgewebe, das als Energie- und Wärmespeicher dient, als Druckpolster Verletzungen abpuffert und die Körperformen rundet.
Zudem ist die Haut mit einem feinen Ölfilm überzogen. Dieser dient als Schutz vor Verletzungen und äusseren Einflüssen und schenkt Elastizität und Spannkraft. Die Haut ist ein belebtes und lebendiges Organ. Sie speichert Fett und Wasser, reguliert den Wärmehaushalt mithilfe der Schweissproduktion und ist übersäht von Schmerz-, Druck-, Kälte- und Wärmerezeptoren, Haarfollikeln und Talgdrüsen.
Die Haut mag’s bitter
Die Bitterwirkung beginnt im Mund. Dieser Leitsatz ist altbekannt und beruht auf der Annahme, dass Bitterstoffrezeptoren im Mund – vor allem auf der Zunge – erkennbar sind. Dass man Bittermittel wie das berühmte Schwedenbitter in der Volksheilkunde schon lange auch äusserlich nutzt, hätte stutzig machen sollen. Der Körper besitzt auf vielen Organen direkte Bitterstoffrezeptoren: so im gesamten Verdauungssystem, aber auch in den Bronchien und direkt auf der Haut.
Naturheilkundliche Therapiekonzepte beziehen diese wertvolle Entdeckung in die Behandlung von Hauterkrankungen mit ein. So wird besonders bei trockenen und schuppigen Hauterkrankungen, der Einfluss der Leber beachtet. Ist die Leber überlastet oder in ihrer Funktion eingeschränkt, muss die Haut umso mehr leisten und kompensatorisch arbeiten. Doch dafür ist die Haut nicht vorgesehen – sie zeigt sich gereizt und reagiert sensibel auf äussere Einflüsse. Direkte Anwendungen von bitterstoffhaltigen Salben auf den betroffenen Hautgebieten haben eine stoffwechselanregende Wirkung und entlasten so den überforderten Hautstoffwechsel. Zudem wird die Hautbarriere gestärkt und die Regenerationskraft der Oberhaut gefördert.
Sonnenlicht – Einfluss auf die Haut
Das Sehnen nach Wärme und Sonnenlicht ist besonders im Frühling bei uns Menschen stark vorhanden. Nach der dunklen und kalten Jahreszeit erfreut man sich an jedem Lichtstrahl der Sonne und spürt den deutlichen Unterschied zwischen lichtvollen und trüben Tagen. Sonnenlicht ermöglicht Leben und belebt Körper, Psyche und Geist. Die Infrarotstrahlen der Sonne spenden Wärme und aktivieren die Hautdurchblutung. Zum Aufbau und Erhalt gesunder Knochen mithilfe von Vitamin D, aber auch zur Pflege der Psyche dienen die UV-A- und UV-B-Strahlen. Bereits 15 Minuten täglich Sonnenlicht auf Gesicht, Unterarmen und Handinnenflächen aktivieren die Vitamin-D-Bildung und den Hautstoffwechsel.
Ein Sonnenbad galt bereits in der Antike als ideales Mittel, um den Körper zu stärken und zu straffen, die Leistungsfähigkeit zu erhöhen und die Abwehrkräfte zu unterstützen. Auch wurden Tuberkulosekranke zu Beginn des 20. Jahrhunderts der heilsamen Wirkung des Sonnenlichts ausgesetzt. Heute wird die Sonnenlichttherapie (Heliotherapie) gezielt bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechten, Akne und Neurodermitis mit Erfolg verwendet.
Dennoch ist der massvolle Umgang mit Sonnenlicht enorm wichtig. So schön gebräunte Haut aussehen mag und so wohltuend die Wärme der Sonne sich auf der
Die verschiedenen Schichten der Haut.
Haut anfühlt, heute weiss man wie gefährlich übermässiges Sonnenbaden ist. Besonders riskant leben Sonnenanbetende, die sich die UV-A-Strahlen stundenlang auf die Haut brennen lassen. Die UV-A-Strahlung setzt die Hautalterungsprozesse in Gang, und die UV-B-Strahlen beginnen dann ihr zerstörerisches Werk. Bei fortschreitender Bestrahlung dringt die UVB-Strahlung bis in den Zellkern der Hautzellen ein und schädigt die Erbsubstanz.
Geringere Beschädigungen werden von den Zellen innerhalb eines Tages repariert. Länger anhaltende UV-Belastung kann zu Mutationen führen. Die geschädigte Erbinformation wird an Tochterzellen weiter gegeben – der Beginn des Tumorwachstums. Haben Sie Hautveränderungen entdeckt, die Sie nicht einordnen können? Dann zeigen Sie diese bei Gelegenheit einer hautärztlichen Fachperson.
Schutz für die Haut versprechen Cremes und Lotionen mit chemischem oder mineralischem Filter. Eine Sonnencreme verlängert die Eigenschutzzeit – je nach Hauttyp zwischen 5–20 Minuten – um den angegebenen Sonnenschutzfaktor. Sie stellen aber keinen Freifahrtenschein für stundenlanges Sonnenbaden dar. Spätestens bei ersten Rötungen oder einem Brenngefühl auf der Haut gilt: ab in den Schatten.
Das blühende Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea).
Naturheilkunde für den Hautstoffwechsel
Die Belebung des Hautstoffwechsels ist nicht erst bei fahler und müder Haut oder bei akuten Erkrankungen sinnvoll. Es ist wichtig unser grosses Ausscheidungsorgan regelmässig in seiner Funktion zu unterstützen und zu entlasten. Besonders im Frühjahr, wenn der Stoffwechsel vom «Winterschlaf-Modus» in den dynamischeren «Sommer-Modus» umstellt, lohnt sich die naturheilkundliche Unterstützung. Ganz allgemein können Sie dies mit Bewegung und viel frischer Luft, sowie moderatem Sonnentanken tun. Durch den Einfluss des Sonnenlichtes wird die Hautdurchblutung und damit die Stoffwechselfunktion angekurbelt.
Zusätzlich beleben Bitterstoffpflanzen die Stoffwechselfunktion und stärken die Schutzfunktion der Haut, da sie direkt an den Bitterstoffrezeptoren ansetzen. In einem Fachgeschäft finden sich mittlerweile verschiedene Produkte als Salbe, Öl oder Creme mit Bitterstoffen des Echten Tausendgüldenkrautes (Centaurium erythraea), des Wermuts ( Artemisia absinthium) oder der Engelwurz ( Angelika archangelica).
Natürlich lohnt sich auch die innerliche Anwendung von Bitterstoffpflanzen. So kann zum Beispiel der Löwenzahn oder die Schafgarbe die Leber-Galle-Funktion unterstützen und funktionsentlastend wirken. Beson-
ders trockene und schuppige Hautbeschwerden profitieren von einer Leberentlastung. Die zusätzliche Kombination mit Nierenpflanzen wie Brennnessel, Birke oder Goldrute fördert die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und klärt das Hautbild. Bei nässenden Hautausschlägen oder allergischen Reaktionen sollte die Nierenfunktion besonders intensiv entlastet werden.
Eine der wichtigsten Pflanze für den Hautstoffwechsel ist das Stiefmütterchenkraut ( Viola tricolor). Die Anwendung kann lokal als Salbe oder innerlich als Teekraut oder Tinktur erfolgen. Bereits Hildegard von Bingen schwor auf die heilsame Wirkung, besonders bei entzündlichen Beschwerden, die auf einem überlasteten Hautstoffwechsel und einer verminderten Schutzfunktion beruhen.
Nebst der innerlichen und/oder äusserlichen Anwendung passender Heilpflanzen, kann der Hautstoffwechsel mit Gesichtsdampfbäder aus Ringelblume, Kamille oder Stiefmütterchenkraut sowie warm-kalter Ganzkörper-Wechselduschen angekurbelt werden.
Pflegen, beleben und ehren Sie Ihre Haut. Sie erzählt Ihre Lebensgeschichte und spiegelt aktuelle Empfindungen und Ihren Gesundheitszustand. Ein wundervolles Organ, das sich über jede Form der Zuwendung freut. •
Wie Pferde Menschen unterstützen
Das Leben ist nicht immer einfach – und manche Probleme kann man einfach nicht selbst bewältigen. Coaching, allgemein bekannt als Hilfe zur Selbsthilfe – tut jedem gut. Rahel Wenger und ihre Mit-Coaches bieten mit dem Horsesense-Coaching eine spezielle Art davon an.
Rebekka Affolter
Von Thun aus einmal den Hügel hinauf, auf einer grossen Wiese, gefühlt direkt vor dem Stockhorn, findet die Arbeit von Horsesense Coaching statt. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich nicht um ein «Wir setzen uns und reden»Coaching. Bei Horsesense ist die Hälfte des Teams – bei Gruppencoachings sogar zwei Drittel – tierischer Natur. «Pferdischer», um genau zu sein. Während es sich bei Rahel Wenger um eine 42-jährige Teamleiterin bei einer Bank, wohnhaft in Steffisburg handelt, ist Celi eine 21-jährige Warmblut-Stute, die einen Hof in Blumenstein ihr Zuhause nennt. Gemeinsam halfen sie bereits zahlreichen Menschen durch schwierige Situationen.
Die Wissenschaft als Basis … Lebensberatung mit einem Pferd – wie sieht das aus? Was zunächst abwegig klingt, hat wissenschaftliche Grundlagen. Zum einen, dass unser Hirn bei der Berührung von Pferden – oder Tieren im Allgemeinen, wenn wir schon dabei sind – Dopamin ausschüttet.
Und wer sich mit seinen Problemen oder den schwierigen Fragen des Lebens beschäftigt, ist besser in guter Stimmung. Auf der anderen Seite bleiben einem die Antworten auf diese Fragen aber auch besser in Erinnerung: Erlebnisorientiertes Coaching ist nachhaltiger.
… – meistens
Auf einer nochmals anderen Seite: «Es gibt einen Teil, den ich nicht mit Worten beschreiben kann», meint Rahel. «Eine Wirkung der Pferde auf Menschen, die man einfach selbst erlebt haben muss.» Selbst Personen, die eigentlich nicht besonders viel mit den Tieren am Hut haben oder ihnen zu Beginn sogar etwas abgeneigt sind, sehen das am Ende ein. «Besonders bei den Team-Coachings habe ich oft Männer, die sich eingestehen müssen: Das war jetzt schon berührend», schmunzelt Rahel.
Zum pferdegestützten Coaching kam Rahel nicht zuletzt über ihre Liebe zu den Tieren. Der Hof in Blumenstein gehört ihren Eltern, zuvor ihren Grosseltern,
davor ihren Urgrosseltern. Die Leidenschaft Pferd wurde ihr in die Wiege gelegt. Mehr als das: Sie fliesst ihr schon praktisch durch die Adern. «Eine Verwandte, die Ahnenforschung betrieb, erzählte mir, dass einer meiner Vorfahren zu den grössten Pferdezüchtern in Blumenstein gehörte.» Da kann sie wohl gar nicht anders, als mit Pferden zusammen zu arbeiten.
Das Coaching-Team
Ausschlaggebend für die Entscheidung, selbst Coach zu werden, sei neben dem Schreiben einer Diplomarbeit über das Thema letzten Endes ihre Stute gewesen. «Ich habe Celi das erste Mal gesehen, als sie eine halbe Stunde alt war», so Rahel. Schon vor ihrer Geburt war klar, dass Rahel sie kaufen würde. Während es sich bei Celi nicht um ihr erstes eigenes Pferd handelte, forderte sie die Zusammenarbeit mit ihr so fest, wie mit keinem Pferd zuvor. «Sie war bereits als Jungtier sehr eigensinnig, wusste von Anfang an, wie man Nein sagt – und hat das grundsätzlich immer gemacht.» Insbesondere das
Einladen in den Anhänger sei ein grosses Drama gewesen – auch wenn Celi nie negative Erfahrungen damit gemacht hat. Während die Menschen in ihrem Umfeld meinten, sie müsse doch einfach strenger sein, suchte Rahel nach Alternativen. «Ich will sie nicht zwingen, mit mir zusammenzuarbeiten – sie ist meine Partnerin.»
Wer reden kann, ist klar im Vorteil
Ihr Weg führte schliesslich nach Italien. Zu Luca Moneta, einem italienischen Springreiter. Er verzichtet im Training auf Hilfsmittel wie Sporen und Hilfszügel. Stattdessen wird zuerst am Boden gearbeitet, Körperhaltung und Energie sind die Schlüsselwörter. Das Wichtigste: Die Kommunikation mit dem Tier zu finden – und so eine Grundlage für die gegenseitige Kooperation aufzubauen. Sein Mantra: «Sie kann dir nur vertrauen, wenn du ihr vertraust.» Innert kürzester Zeit war das Problem mit dem Einsteigen gelöst.
«Damals wurde mir wirklich klar, was uns die Pferde alles aufzeigen können», erzählt Rahel. Auch heute noch ist Celi stets Rahels Spiegel. «Wenn ich nach einem anstrengenden Tag in den Stall komme und noch auf 180 bin, dreht mir Celi komplett die kalte Schulter – beziehungsweise den Hintern – zu», erzählt Rahel. «Sie sagt mir damit: Mit dieser Energie brauchst du gar nicht erst zu mir zu kommen.» Erst wenn sie draussen ein paar Mal tief durchatmet und den Stall mit einer anderen Energie wieder betritt, lässt Celi sie an sich heran.
Das ganze Team
2019 fing Rahel an, die ersten Coachings anzubieten. Von Einzel- über Teamcoachings bis hin zu speziellen Angeboten für Führungskräfte. Eigens dafür absolvierte Rahel auch die anerkannte Coaching-Ausbildung als eidgenössisch diplomierte betriebliche Mentorin. Beim Start von Horsesense Coaching waren neben Celi auch Tödi und Artavia mit von der Partie. Beide sind in den letzten Jahren verstorben. «Diesem Start-Trio habe ich sehr viel zu verdanken», sagt Rahel. Heute leitet Celi die Einzelcoachings mit, während die Pferde Mads und Capri mit Rahel die Teamcoachings durchführen. Ramos, das vierte Pferd im Bunde, ist zu spielerisch und wild. «Ich brauche ein Pferd, bei dem ich darauf vertrauen kann, dass er nicht plötzlich austritt», erklärt Rahel. Die Sicherheit – von Mensch und Pferd – geht immer vor.
Ein Grund, weshalb Celi nur die Einzelcoachings macht. «Da sie extrem sensibel ist, sind die Gruppen für sie zu anstrengend», erklärt Rahel. Immerhin sind sie vergleichbar mit Hochleistungssport für die Tiere. Alle Gefühle, mit denen die Menschen kämpfen, nehmen die Pferde in sich auf. Bei sehr schwierigen Konflikten kam es auch schon vor, dass Rahel das Coaching ohne Pferde weiterführte. «Was dann auch Stoff für Diskussion ist –und den Menschen meist viel zu denken gibt.»
Pferde können eine erstaunliche Wirkung auf uns Menschen haben.
Pferde und ihre Leittiere
Einen besonderen Fokus legt Rahel auf das Coaching von Führungskräften. Nicht zuletzt, weil sie selbst Teamleiterin ist und die Herausforderungen, denen heutige Führungspersonen gegenüberstehen, sehr gut kennt. «Das war mir auch von Anfang an sehr wichtig. Ich kann ihnen zeigen, dass ich selbst in ihren Schuhen stecke und weiss, mit welchen Problemen und Herausforderungen sie zu kämpfen haben.»
Der Anführer mit seinem Pferd
Der Fokus auf Coachings mit Führungskräften hängt aber nicht nur mit ihrer gegenwärtigen Arbeit zusammen, sondern auch mit der Vergangenheit. Schaut man in der Geschichte zurück, haben Anführer und Herrscher – bewusst nur im Maskulin geschrieben – oftmals ein Pferd als Partner. Liessen sich sogar in Bildern und Statuten mit ihnen verewigen. «Das hat die Anführer damals ausgemacht – dass diese starken Tiere ihnen folgen», sagt Rahel. Manchmal sogar ins Schlachtfeld. Aber was macht es so beeindruckend, dass man ein Pferd führen kann? «Wenn ein Pferd nicht will, dann will es nicht», erklärt Rahel. Wir kleinen Menschen können dagegen physisch nichts machen, sind die Tiere oftmals über fünfmal so schwer. Stattdessen müssen wir ihr Vertrauen gewinnen und sie so zur Zusammenarbeit bewegen – was nur geht, wenn wir ehrlich und authentisch sind. Durch ihre Natur als Fluchttier reagieren sie besonders sensibel auf das Verhalten ihrer Mit-Lebewesen. Auch interessiert es sie nicht, ob gerade der CEO eines Unternehmens oder dessen Praktikant*in vor ihm steht. Sie nehmen alle Menschen, wie sie sind.
Einen besonderen Fokus legt Rahel auf das Coaching von Führungskräften.
Ein Pferd als Coach – wie sieht das aus?
Bevor sich die Kundschaft den Tieren stellt, gibt es ein Vorgespräch mit Rahel. Hier werden die Ziele und Erwartungen abgemacht – «wobei es teilweise während dem Coaching in eine völlig andere Richtung geht.» Nach dem Gespräch geht es zum Pferd – an dessen Seite werden verschiedene Übungen durchgeführt. Bei den Coachings von Führungskräften heisst das meistens: Das Tier ohne Hilfsmittel führen – ist schwieriger, als es klingt. Und funktioniert nicht immer. «Das ist dann die Ausgangslage, um genauer hinzusehen», erklärt Rahel. Wo liegt das Problem und wie geht man damit um?
Die Kunst des Übersetzens
Bestenfalls können diese Fragen im Verlauf der Stunde beantwortet und gelöst werden. Ob die Lektion bei den Menschen angekommen ist, erkennt Rahel ganz schnell an der Reaktion ihres Pferdes. Kaut das Tier ab, schnauft es laut aus oder entspannt sich, dann weiss sie: In der Gefühlswelt hat sich etwas verändert. «Die Pferde helfen mir als eine Art Übersetzer der Gefühle meiner Kund*innen.» Umso besser, dass man sie nicht täuschen kann. «Auf meine Tiere ist immer Verlass, sie haben mich noch nie im Stich gelassen», führt Rahel aus. «Ohne sie würde ich diese Arbeit nicht machen wollen.»
Während Rahel die Coachings sehr gerne durchführt, hat sie vor jedem auch etwas Respekt. Kann ich meinen Kund*innen wirklich etwas Sinnvolles in den Alltag mitgeben? Was, wenn ich gar nicht weiss, wie mit ihren Konflikten umgehen? Bei manchen sind diese Zweifel lauter als bei anderen.
Die beste Lehrerin Eine besondere Herausforderung war der Termin mit Peakwolf. Er ist ein bekannter Biohacker aus Thun, hält selbst Reden zur Selbstverbesserung, führt Coachings zu Eisbaden und Breathwork durch. Sein Ziel: ein besserer und entspannterer Bühnenauftritt. «Ich dachte mir: Er ist sehr selbstreflektiert, womit kann ich ihm noch helfen?», erzählt Rahel. Wie gesagt, auf ihre Pferde ist Verlass: «Celi war auch hier einfach brillant.» Ohne Umschweife brachte sie es auf den Punkt. Peakwolf fiel es wie Scheuklappen von den Augen, was eigentlich das Thema war.
Und nicht nur er war beeindruckt: Auch Rahel staunt immer wieder über die Arbeit, die sie gemeinsam mit ihren Pferden leisten kann – die ihre Pferde leisten können. Insbesondere Celi zeigt bei jedem glasklar auf, was Sache ist. «Ich hätte mir keine bessere Lehrmeisterin wünschen können als sie.» Und auch heute noch kann sie ihrer Besitzerin das eine oder andere beibringen. •
Rahel Wenger ist Betriebsökonomin FH und eidg. dipl. Betriebliche Mentorin. In der Nähe von Thun bietet sie pferdegestütztes Coaching an, bei dem sie gemeinsam mit ihrer Stute Celi und weiteren Pferden, Menschen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung begleitet. horsesense-coaching.ch
Volkskrankheit Venenbeschwerden
Venenbeschwerden gehören in der Schweiz zu den grossen Volkskrankheiten.
Schätzungen gehen davon aus, dass jeder Dritte Krampfadern hat. Rund eine halbe Million der Schweizer Bevölkerung leiden unter einer chronischen Venenschwäche. Frauen sind dabei grundsätzlich häufiger von Venenproblemen betroffen als Männer.
Zu r Behandlung von Venenbeschwerden empfiehlt sich das Arzneimittel Künzle Venenbeschwerden Pinus® Pygenol® Tabletten. Als Wirkstoff enthalten die Tabletten Pinienrindenextrakt. Die für die Extraktgewinnung verwendete Rinde stammt von Pinien, welche an der französischen Atlantikküste zwischen Bordeaux und den Pyrenäen in Reinbestand und ohne Einsatz von Pestiziden und Herbiziden angebaut werden. Kein Baum wird wegen der Herstellung des Extrakts gefällt. Die verwendete Rinde ist ein Nebenprodukt der Holz- und Harzindustrie. Für jeden gefällten Baum wird ein neuer gepflanzt. Die Extraktgewinnung ist patentiert und entspricht höchsten Qualitätsstandards.
Procyanidine, Bioflavonoide & Co
Der in Künzle Venenbeschwerden Pinus® Pygenol® Tabletten enthaltene Pinienrindenextrakt enthält wertvolle Pflanzenwirkstoffe wie Procyanidine, Bioflavonoide und organische Säuren, die gemeinsam für die
Wirkung verantwortlich sind. Die Wirksamkeit des Extraktes wurde bis heute in über 30 klinischen Studien bewiesen.
Künzle Venenbeschwerden Pinus® Pygenol® Tabletten stärkt und schützt die Blutgefässe und hilft bei Venenbeschwerden wie Krampfadern, venösen Stauungen, Schwellungen und Schweregefühl in den Beinen.
Rezeptfrei erhältlich in Apotheken und Drogerien in Packungen à 40 und 120 Tabletten. Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.
Zusätzlich zur innerlichen kurweisen Anwendung empfiehlt sich die unterstützende äusserliche Anwendung mit dem intensiv kühlenden Gel, der leicht kühlenden und pflegenden Lotion oder dem erfrischenden Spray von Pinus® Pygenol®. •
Jemandem oder sich selbst für einen begangenen, schweren Fehler zu vergeben, fällt nicht leicht. Doch die Mühe lohnt sich, denn: Wer vergibt, lässt die erlittene Kränkung oder die empfundene Scham hinter sich – und erlebt eine neue Freiheit.
Markus Kellenberger
A«lles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei …», heisst es so schön in einem alten Lied. Und ja, der in Vollblüte stehende Frühling wäre doch die richtige Zeit, um sich von alten, nie wirklich ad acta gelegten seelischen Verletzungen zu verabschieden, und die Seele wieder frisch und frei zu machen. Wir alle schleppen solche nie geheilten Wunden in Form eines Vertrauensbruchs, einer Herabsetzung oder eines anderen als Unrecht empfundenen Erlebnisses mit uns herum, oft verursacht vom Liebespartner, der Familie, von Vorgesetzten und Freunden. Sicher, wenn rundherum alles vor lauter Lebenskraft nur so strotzt wie jetzt, denken wir selten an diese alten oder auch neueren Geschichten. Aber in den Stunden, in denen wir nachts wach liegen, tauchen sie wie Dämonen oft wieder auf und plagen uns, und werden das immer wieder auch tun, solange wir nicht vergeben können. Und zwar jenen, die uns so tief gekränkt haben, und uns selbst, weil wir so lange nicht davon loslassen konnten. Doch alle von uns können im Grunde selbst entscheiden, wie lange erlittenes Unrecht unser Leben bestimmen soll.
Vergeben können ist ein äusserst heilsamer Prozess. Das wussten bereits Buddha und Jesus, denen verzeihen und vergeben zur Erlangung des Seelenheils immer ein zentrales Anliegen war, und das wissen wir selbst eigentlich auch. Rachegelüste, die oft mit erlittenen Kränkungen einhergehen, haben kaum je zum Ziel geführt, echte Vergebung hingegen schon. Doch warum fällt uns das so schwer? «Weil wir fürchten, die Person, die uns verletzt hat, mit der Vergebung zu belohnen», sagt Doris Wolf, Psychologin und Autorin mehrerer Selbsthilfebücher, dazu. Tatsache aber ist: Wer nicht vergeben kann und tiefe Verletzungen in sich hineinfrisst, bestraft in erster Linie sich selbst, und bekommt das im schlimmsten Fall als Depression zu spüren.
Anderen Menschen vergeben
Eine Kränkung bleibt so lange eine Kränkung, bis sie verziehen und vergeben werden kann. Der Weg dorthin ist anspruchsvoll und schmerzhaft und braucht Zeit, ist letztlich aber lohnenswert und befreiend. Hier ist die Checkliste für erfolgreiches Vergeben:
Feuerrituale sind eine gute Möglichkeit, um einen Vergebungsprozess abzuschliessen.
Fassen Sie den Entschluss zur Vergebung: um aus alten Verstrickungen, unterdrückter Wut, Zorn und Hass herauszufinden, braucht es Ihren klaren Entscheid, diese «ewige Wunde» nicht mehr weiter schwären zu lassen.
Durchleben Sie die Kränkung nochmals bewusst: mit genügend Distanz und dem Willen, die alte Geschichte zu beenden, lässt sich das Geschehene aus einer neuen Perspektive betrachten. Diese Fragen helfen: Was genau ist geschehen; warum hat mich das dermassen gekränkt, was habe ich davon, an dieser Kränkung festzuhalten, respektive, was ist mein Gewinn, wenn ich sie loslasse?
Entwickeln Sie ein Verständnis für die Person, die Ihnen Leid zugefügt hat: Jetzt kommt der vielleicht schwierigste Teil des Vergebungsprozesses – nämlich zu verstehen, in welcher Situation sich der Mensch befand oder befindet, der Sie verletzt und gekränkt hat. Es geht hier nicht darum, die Tat zu entschuldigen, sondern zu lernen, das Widerfahrene als unumkehrbar zu sehen –und auf sinnlose Rachegefühle zu verzichten.
Das Geschehene akzeptieren und vergeben: Nach dem Durchleben der ersten drei Schritte kommt jetzt das Verinnerlichen der Erkenntnis, dass es gut tut, schmerzliche Gefühle und Verhaltensweisen loszulassen und durch Mitgefühl, Grosszügigkeit und Wohlwollen zu ersetzen. Vergeben Sie dem Menschen, der Sie verletzt hat. Das können Sie still für sich tun oder mit einem klärenden Gespräch.
Sich selbst vergeben
Anderen Menschen zu vergeben, ist eine schwierige, aber keine unmögliche Kunst. Das gilt auch für die Selbstvergebung, denn manchmal ist man selbst die
Person, die absichtlich oder unabsichtlich jemanden seelisch verletzt hat. Viele Menschen machen sich täglich Vorwürfe wegen gemachten Fehlern, was in ewigem Grübeln und sogar in einer Depression enden kann. Also am besten aufhören damit. Hier sind es drei Schritte, die zur Selbstvergebung führen:
1. Sich dem stellen, was man getan hat oder was aufgrund des eigenen Unterlassens passiert ist, ist der erste und für viele Menschen auch der schwierigste Schritt.
2. Die Verantwortung für das eigene Tun übernehmen, und auch die unangenehmen Gefühle wie Schuld, Scham, aber auch Wut und Trauer zuzulassen und anzunehmen. Denn ohne diese Gefühle und die daraus resultierende Reue lernt man nichts dazu.
3. Mit der Wiedergutmachung kann das erschütternde Erlebnis wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Wiedergutmachung heisst in diesem Falle nicht nur, sich bei der betroffenen Person in aller Form zu entschuldigen, sondern sich selbst den gemachten Fehler zu vergeben. Wir alle sind Menschen – und Fehler zu machen gehört zum Leben.
Rituale können den Vergebungsprozess gegenüber anderen oder sich selbst unterstützen. Das müssen keine grossen oder aufwändigen Zeremonien sein. Ein gutes Beispiel für ein solches Ritual ist das Entzünden einer Kerze oder das Schreiben des Grundes für die Vergebung auf ein Blatt Papier – um es danach an einem sicheren Ort zu verbrennen. Bei schwerwiegenden und sehr belastenden Konflikten kann es sinnvoll sein, ein solches Ritual zusammen mit einem Menschen seines Vertrauens durchzuführen. Wichtig ist dabei nur eins: mit dem Herzen vergeben – das macht die Seele frisch und frei. •
Buchempfehlungen
Doris Wolf: «Ab heute kränkt mich niemand mehr –101 Power-Strategien, um Zurückweisung und Kritik nicht mehr persönlich zu nehmen», Verlag PAL, 2024
Monika Renz: «Versöhnung und Vergebung – Wie Prozesse der Befreiung im Leben und im Sterben möglich werden», Verlag Herder, 2019
Haben Sie Fragen?
Markus Kellenberger begleitet Menschen auf der Reise ins Innere und beantwortet Ihre Fragen aus den Bereichen Leben, Liebe, Glaube und Spiritualität persönlich und ganzheitlich. m.kellenberger@weberverlag.ch
Bewegung
– ein Tor zu mehr Selbstregulation
Muskeln verraten anhand ihrer Spannung und Reaktionen so einiges über unseren körperlichen und geistigen Zustand. Kinesiolog*innen nutzen diese Tatsache in ihrer Behandlung, um basierend auf den daraus gewonnen Erkenntnissen ganzheitlich das Wohlbefinden ihrer Klient*innen zu stärken.
Blanca Bürgisser
Die komplementärtherapeutische Methode Kinesiologie hat das Ziel Menschen darin zu unterstützen, ihr körperliches und psychisches Wohlbefinden zu stärken. Und sie in ihrem Genesungsprozess zu unterstützen. Dafür verbindet die Kinesiologie Elemente der westlichen Medizin mit der Lehre der fünf Elemente und der Lehre der Meridiane aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Das Wort Kinesiologie stammt aus dem Griechischen und bedeutet «die Lehre der Bewegung». Bewegung auf verschiedenen Ebenen, ist ein zentrales Element in der Therapie.
In ihrer Praxis in Bern behandelt Andrea Kiener, KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom, Methode Kinesiologie Klient*innen mit den unterschiedlichsten Anliegen. Dazu zählen etwa Stressmanagement und Ängste, Verdauungsbeschwerden, Schlafbeschwerden, Lernschwierigkei-
ten oder das Fördern des Selbstwerts. «Zudem kann die Methode Kinesiologie bei medizinisch abgeklärten Beschwerden und Krankheiten, nach Operationen oder Unfällen begleitend eingesetzt werden, um die Selbstregulation zu fördern», ergänzt die KomplementärTherapeutin, die in ihrer Praxis die Methode interprofessionell mit anderen Fachpersonen anwendet.
Von der Praxis in den Alltag
Eine kinesiologische Behandlung dauert meist zwischen 60 und 90 Minuten. Zuerst erarbeiten Kinesiolog*in und Klient*in im Gespräch gemeinsam das Ziel der Therapie. Danach folgt die Körpertherapie, für diese nimmt der*die Klient*in in bequemer Kleidung auf der Liege Platz. Während der Therapie liefert der Muskeltest wertvolle Erkenntnisse zum im Vorfeld besprochenen Thema und über das vorhandene Potenzial der behandelnden Person. Tanja Oggier, Komplemen-
tärTherapeutin mit Branchenzertifikat OdA KT, Methode Kinesiologie und eigener Praxis in Bern, erklärt das Vorgehen wie folgt: «Wir Therapeut*innen orientieren uns an der Muskelspannung der zu behandelnden Person. Diese erlaubt uns die Wirkung äusserer und innerer Einflüsse aber auch Veränderungen im Verlauf der Behandlung spürbar zu machen.» Über den Dialog werden einige Ressourcen und Zusammenhänge zwischen einer fordernden Situation, dem eigenen Verhalten und den Beschwerden erforscht.
Während der Behandlung kommen immer wieder kinesiologische Ausgleichstechniken zum Einsatz. «Diese sind sehr vielfältig und variieren von Person zu Person», beschreibt die KomplementärTherapeutin Andrea Kiener das Vorgehen. Einige Beispiele zur Stärkung des Wohlbefindens der Klient*innen sind die Aktivierung von Reflexzonen an Händen und Füssen, der Einsatz von Klang mit spezifischen Frequenzen oder auch die Verwendung von Blütenessenzen und Affirmationen. Auch das Halten oder Massieren von Akupressurpunkten aus der TCM kommt regelmässig zum Einsatz.
«Ziel der Kinesiologie ist auch, im Laufe des Therapieprozesses die Körperwahrnehmung der behandelten Person zu stärken», erklärt Andrea Kiener. Das Spüren von Veränderungen mithilfe von Vorher-nachher-Erlebnissen, sowie das Mitgeben von gemeinsam erarbeiteten Techniken, hilft den Klient*innen die Erfahrungen aus der Behandlung in den Alltag zu übernehmen. Es unterstützt sie dabei, ihnen ihren Körper besser zu beobachten und dessen Signale wahrzunehmen. •
Der Ursprung der Kinesiologie
Der US-Amerikaner George Goodhardt gilt als Begründer der Kinesiologie wie wir sie heute kennen. Der Chiropraktiker arbeitete nicht nur bei seinen Behandlungen oft mit Muskeltests, er untersuchte auch wie sich diese weiterentwickeln liessen.
1964 erkannte er im Rahmen seiner Forschungen, dass Blockaden im lymphatischen System, in den Blutgefässen und sogar im Meridiansystem alle mit Muskelreaktionen zusammenhingen. Basierend auf dieser Erkenntnis begründete er die Applied Kinesiology und entwickelte verschiedene Muskeltests, mit denen die Therapeut*innen Informationen über den körperlichen, psychischen und energetischen Zustand ihrer Klient*innen gewinnen können.
KineSuisse
KineSuisse ist ein gesamtschweizerischer Berufsverband im Bereich der KomplementärTherapie. Als Trägerin der Methodenidentifikation Kinesiologie ist KineSuisse Mitglied der OdA KT. Sie suchen eine*n Therapeut*in? Finden Sie diese*n jetzt online unter: www.kinesuisse.ch/de/therapeuten
KineSuisse
Marktgasse 1 | 4310 Rheinfelden| kinesuisse.ch
Ziel der Kinesiologie ist auch, im Laufe der Therapie die Körperwahrnehmung der behandelten Person zu stärken.
Kurz gefasst
TIERE
Die Kiebitze sind zurück im Grossen
Moos!
Im Grossen Moos ziehen derzeit wieder die Kiebitze ein: In den letzten Tagen wurden bis zu 180 dieser seltenen Vögel auf der 6 Hektaren grossen Kiebitz-Förderfläche bei Ins (BE) gesichtet. Ein Teil der Kiebitze wird weiterziehen, ein Teil bleiben: Dank des Förderprojekts von BirdLife Schweiz und Partnern beherbergt das Grosse Moos heute mit rund 35 Brutpaaren wieder eine der drei grössten Kiebitzkolonien der Schweiz.
Dies, nachdem die Art vor 20 Jahren hierzulande akut vom Aussterben bedroht und im Grossen Moos als Brutvogel verschwunden war. Das schreibt BirdLife Schweiz in einer Mitteilung. Um die Lebensräume der Kiebitze zu verbessern, setzt BirdLife in Zusammenarbeit mit lokalen Landwirt*innen, dem Kanton Bern und weiteren Partnern gezielte Massnahmen um. Auf einer speziellen Kiebitzförderfläche bei Ins (BE) wurde temporär die Drainage verschlossen. ska
GESUNDHEIT
Knochenschwund mit Trainingsreizen eindämmen
Die Rheumaliga Schweiz empfiehlt Menschen mit Osteoporose Übungen zur guten Körperhaltung, zur muskulären Ausdauer, zur Stärkung der Koordination, aber auch und insbesondere Kraftübungen. «Kraft ist das wichtigste Element eines Trainings bei Osteoporose», betont Stefanie Wipf gemäss einer Medienmitteilung. «Und dabei ist es wesentlich, das Krafttraining hoch genug zu dosieren.» Stefanie Wipf ist Physiotherapeutin und Co-Leiterin des Bereichs Dienstleistungen der Rheumaliga Schweiz. Sie rät Osteoporose-Betroffenen dazu, bei Kraftübungen bis zur Grenze der muskulären Ermüdung zu gehen. Das bedeutet, entweder mit so viel Gewicht zu trainieren oder eine Übung so häufig zu wiederholen, dass das Training als anstrengend empfunden wird. Auch die Gleichgewichtsübungen sind so intensiv auszuführen, dass sie gerade noch als machbar empfunden werden. «Der Nutzen des intensiven Trainings ist grösser als das Risiko, sich zu verletzen», so Stefanie Wipf. Als sicher gelten unter anderem Springen, Hüpfen, Stampfen, Tanzen und Joggen. Die Rheumaliga Schweiz hat aufgrund der aktuellen Studien ihr Faltblatt «Aktiv gegen Osteoporose» überarbeitet. Das Training für zu Hause umfasst zehn Übungen und lässt sich als Poster aufhängen – so hat man alle Übungen gut im Blick. Das Faltblatt ist im Webshop der Rheumaliga Schweiz in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch kostenlos zu bestellen. ska www.rheumaliga-schweiz.ch
Publireportage
Wanderglück in Europa –Entdecken Sie die schönsten Routen des Kontinents
Atemberaubende Gipfel, mystische Wälder, spektakuläre Küstenpfade, pittoreske Dörfer und kulinarische Gaumenfreuden – Europas schönste Wanderreisen warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden! Ob entlang der schroffen Alpenpanoramen, durch duftende Lavendelfelder der Provence, auf dem legendären Jakobsweg oder über die grünen Hügel Irlands – jede Route erzählt ihre eigene Geschichte. Lassen Sie sich ein auf unvergessliche Naturerlebnisse, kulturelle Schätze und überraschende Begegnungen am Wegesrand.
Mit jedem Schritt spüren Sie die Freiheit, atmen tief durch und lassen den Alltag hinter sich. Ob gemütliche Genusswanderung oder sportliche Herausforderung – es gibt für jeden das passende Abenteuer. Stärken Sie Körper und Geist, finden Sie Ruhe und neue Inspiration. Jetzt ist die perfekte Zeit, um neue Pfade zu erkunden, Ihr Wohlbefinden zu erlangen und bleibende Erinnerungen zu sammeln. Packen Sie die Wanderschuhe ein – Europa ruft!
Sächsische Schweiz
Eine Landschaft für Romantiker, einmalige Natur sagen die Geologen – Sandsteinfelsen ragen senkrecht in die Höhe, Bäche gurgeln durch dämmrige Schluchten und tiefgrüne Wälder wechseln sich mit ausgedehnten Ebenen ab. Eine unvergessliche Reise für alle Naturbegeisterten.
Reisedaten:
8.6. – 16.6.2025 oder 7.9. – 15.9.2025 9 Tage ab CHF 2190.–
Buchbar unter:
Wanderreise Sächsische Schweiz –Baumeler Reisen AG
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GESUNDHEIT
Neue Plattform zur Humanforschung in der Schweiz
Die neue Website humanforschung-schweiz.ch bietet leicht verständliche und zugängliche Informationen zur Humanforschung. Sie fördert das Bewusstsein über dieses wichtige Thema und gibt allen interessierten Personen die Möglichkeit, mehr über klinischen Studien und Humanforschung zu lernen. Das schreibt das Bundesamt für Gesundheit in einer Mitteilung. Ein zentrales Element der Plattform ist die überarbeitete Studiensuche. Sie ermöglicht eine einfache und intuitive Navigation der verfügbaren Studien in der Schweiz. Neu können die Studien auch auf einer Karte der Schweiz angezeigt werden, was die geografische Suche erleichtert. Mit dieser neuen Plattform wird ein wichtiger Beitrag zur Transparenz in der Humanforschung geleistet. Sie hilft dabei, das Vertrauen in die medizinische Forschung zu stärken und interessierte Bürgerinnen und Bürger aktiv in wissenschaftliche Studien einzubinden. ska
Magnesium trägt zu einer normalen Funktion der Muskeln und des Nervensystems bei.
GESUNDHEIT
BAG muss auf verschiedene Aufgaben verzichten
Die Sparentscheide von Bundesrat und Parlament führen im Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu Kürzungen. Bei der Umsetzung wird darauf geachtet, die Arbeiten und Grundleistungen für strategisch wichtige Bereiche weiter zu ermöglichen, wie der Digitalisierung, der Kostendämpfung und der Versorgungssicherheit, sowie der Überwachung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten. Gewisse Aufgaben kann das BAG ab 2026 indes nur noch reduziert wahrnehmen oder muss sie aufgeben. Der Bundesrat wurde an seiner Sitzung vom 26. Februar 2025 über die Umsetzung der Sparentscheide informiert, heisst es dazu in einer Mitteilung. ska
ENERGIETECHNIK
Leserangebot
In der letzten Ausgabe haben wir einen spannenden Beitrag über die Firma Jenni Energietechnik AG in Oberburg gebracht. Leider haben wir beim Buchtipp zum Fachbuch zum Bau und Betrieb von Sonnenenergie-Anlagen einen falschen QR-Code hinterlegt. Unten ist nun der richtige eingebunden.
Als Leserangebot verschenkt Jenni Energietechnik AG das Buch «Das Sonnenhaus». Und wenn Sie noch immer nicht mit dem QR-Code klar kommen, klappt es sicher mit dem Link www.jenni.ch/weberverlag.html
BUCHTIPP
Freiheit ist ein ständiger Kampf
Anhand einer Auswahl von Schriften, Gesprächen und Vorträgen untersucht die international bekannte Aktivistin und Wissenschaftlerin Angela Y. Davis die Schnittmengen und Verbindungen von Befreiungskämpfen gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt rund um unseren Planeten. Es geht um die Rolle der Schwarzen Frauenbewegung, die Wichtigkeit der Intersektionalität, den kapitalistischen Individualismus, die Bewegung gegen Gefängnisse und Polizeigewalt. Davis lässt bedeutende zeithistorische Befreiungsbewegungen Revue passieren, nimmt deren Gemeinsamkeiten unter die Lupe und arbeitet ihre Bedeutung für die aktuellen Bewegungen gegen Staatsgewalt heraus. Davis plädiert dafür, eine weltumspannende Bewegung zur Befreiung der Menschheit aufzubauen und erinnert daran, dass die Erlangung von Freiheit einen langen, permanenten, kollektiven Kampf bedeutet.
Sabine Hurni über
… Schröpfen und Gua Sha
Das Schröpfen ist eine meiner liebsten Anwendungsmethoden. Früher, als ich noch massierte, war es eine wertvolle Unterstützung, um meine Finger zu schonen, wenn jemand stark verspannt war. Heute verwende ich die Gläser nur noch privat.
Das Prinzip des Schröpfens ist einfach: Man stellt Gläser auf eine Körperstelle und stellt mit Hilfe von Hitze oder einem Saugkopf aus Gummi auf der Haut ein Vakuum her. Dieser Unterdruck regt die Durchblutung an, produziert Wärme und löst die Faszien. An manchen Stellen, zum Beispiel dort, wo sich ein Muskel verhärtet hat, wird die Haut sofort rot. An anderen Stellen bleibt die Haut selbst nach 15 Minuten Schröpfzeit unverändert. Das ist ein Zeichen, dass diese Körperregion mit wenig Energie versorgt ist.
Mit dem Schröpfen verschiebt man somit die Energie – wo zu viel ist, holt man sie «raus», wo zu wenig ist, bringt man sie hin. Dieses Heilverfahren gehört zu den wichtigsten Ausleitungsverfahren in der Naturheilkunde und wurde bereits durch griechische, ägyptische wie auch chinesische Ärzte im Altertum betrieben. Dabei gibt es drei Schröpfmethoden: Das nasse Schröpfen, bei dem die Hautstelle vor dem Schröpfen leicht angeritzt wird, das trockene Schröpfen auf der intakten Haut und die Schröpfmassage für grössere Hautareale.
Die gebräuchlichste Behandlungsform in der Naturheilpraxis ist das trockene Schröpfen. Durch den Unterdruck und die verstärkte, punktuelle Durchblutung treten Blut-
bestandteile und Lymphflüssigkeit in das Gewebe zwischen den Zellen. Dadurch gibt es eine leichte, gewollte Entzündungsreaktion mit Rötung, Schwellung und Wärmeentwicklung. In der Regel bildet sich auf der Schröpfstelle ein leichter Bluterguss (Hämatom). Das gehört wesentlich zum Therapieeffekt dazu und verschwindet nach wenigen Tagen wieder.
Schröpfen als Therapie
Bei der therapeutischen Behandlung durch Schröpfen richtet sich die behandelnde Person nach dem Hautbefund – wo Hautstellen nach einem kurzen Reiz sofort wieder weiss werden, wird die Durchblutung mit Hilfe der Schröpfgläser angeregt. Auf dem Rücken befinden sich bestimmte Schröpfzonen, die den Körper reflektieren. Ob Herz, Lunge oder Leber: Geschröpft wird fast ausschliesslich am Rücken.
Mit der Hilfe von Schröpfgläsern kann man die Durchblutung verbessern, einzelne Organe gezielt anregen und Muskelverhärtungen lösen. Dabei steht das Schröpfglas entweder länger an einem Ort auf dem Rücken, oder man führt es über die gut geölte Haut und massiert diese mit Hilfe des Unterdrucks im Glas. Bei Gelenkproblemen werden kleinere Schröpfgläser rund um das schmerzende Gelenk aufgestellt und beim Karpaltunnelsyndrom kann es durchaus hilfreich sein, auch mal den kräftigen Muskel unterhalb des Daumens zu schröpfen. Die Schröpfgläser können zudem bei Migräne, Rheuma und Bandscheibenproblemen helfen, bei einem Hexenschuss, Knieproblemen, Bluthochdruck, Bronchitis, Müdigkeit, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Verdauungsproblemen.
Gua Sha – mehr als ein Schönheitsritual!
Für die Selbstanwendung zu Hause braucht das Schröpfen allerdings ein bisschen Übung oder eine Einführung durch eine Fachperson. Einfacher ist die Anwendung der Gua-Sha-Scheibe anstelle des Schröpfglases. Gua Sha heisst Schaben. Die Methode stammt aus der chinesischen Medizin und ist so simpel wie effizient: Man ölt die Haut ein und zieht lange Striche mit einem Porzellanlöffel, einer abgenutzten Münze oder einer glatten Steinscheibe über verspannte Hautstellen oder Triggerpunkte. Durch den Druck und das Schaben werden die Faszien gelöst und die Durchblutung im Gewebe angeregt. Wie beim Schröpfen entsteht durch das Schaben mit der runden Kante des Löffels ein Unterdruck, was eine leichte Entzündung verursacht. Die roten bis violetten Striche, die auf der Haut bestehen bleiben, gehören zum Therapiereiz dazu und klingen nach wenigen Tagen ab.
Im Moment findet man im Internet unzählige Videos zur Anwendung von Gua Sha, weil die Methode bei jungen Frauen als Beauty-Tipp im Trend liegt. Mit den schmucken Scheiben aus Rosenquarz, Bergkristall oder Jade wird sanft das Gesicht massiert und Cellulite behandelt. Doch echtes Gua Sha geht anders. Es ist eine Methode, um Verspannungen des Nackens und des Rückens zu lösen und die Durchblutung kräftig anzuregen.
Wenn Ihnen also ein Triggerpunkt zu schaffen macht oder sich der Nacken wie Beton anfühlt, braucht es nicht zwingend ein Schmerz- oder Wärmepflaster. Die Hitze lässt sich auch mit Reibung erzeugen. Ölen Sie die Haut ein, drücken Sie jemandem eine Gua-Sha-Scheibe in die Hand und lassen Sie sich die Stelle abschaben. Zuerst mit wenig Druck und dann steigern, aber immer so, dass es sich angenehm anfühlt. Dank dem Internet-Hype findet man die Gua-Sha-Scheiben inzwischen fast überall dort, wo es Kosmetikartikel gibt. Sogar im Grossverteiler. •
Sabine Hurni arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch Ayurveda-Kochkurse, Lu Jong- und Meditationskurse anbietet.
Beratung
NEUORIENTIERUNG DER MUSKELN
Ich habe neue Hüftgelenke bekommen.
Resultat: Verkürztes Bein und eine Drehung nach innen. Vor zehn Tagen wurde die Prothese ausgewechselt. Durch die neue Beinlänge wurden die Muskeln in die Länge gezogen, was starke Schmerzen verursacht. Was kann ich machen, damit sich die Muskeln schneller an die neue Situation anpassen?
I. F., Twann
Die Muskulatur hält, etwas salopp gesagt, die Knochen zusammen und verbindet sie auf eine Weise, die unserem Körper ein Maximum an Bewegung ermöglicht. Jeder Muskel hat einen Gegenspieler – dehnt sich der eine, zieht sich der andere zusammen. Das ist ein absolut ausgeklügeltes Meisterwerk. Dass eine Arthrose im Knorpel entstehen kann, ist häufig eine Folge von Fehlbelastungen, die zu einseitig verkürzten Muskeln geführt haben. Ersetzt man nur das Gelenk, ohne dabei die Muskulatur wieder mit Hilfe von Physiotherapie, Massagen und Dehnungen ins Lot zu bringen, werden vermutlich bald wieder Schmerzen auftreten.
Deshalb sollten Sie, sobald die Narben weitgehend verheilt sind, Ihre Beine jeden Tag massieren. Entweder mit Öl oder mit einer Trockenbürste. Massieren Sie sich kräftig die Gesäss- und Oberschenkelmuskulatur. Für die Waden und die Knöchel können Sie
vielleicht jemanden um Hilfe bitten, falls Sie noch zu unbeweglich sind für die Massagen. Zusätzlich zur Selbstmassage dürfen Sie sich regelmässig eine Massage gönnen, sich eine Physiotherapie verschreiben lassen, ins Thermalbad gehen oder zwischendurch zu Hause in die Badewanne steigen. Auf diese Weise lindern Sie die Muskelschmerzen und fördern die «Neuorientierung» der Muskulatur.
Zudem wäre es gut, wenn Sie Nährstoffe einnehmen, die der Muskulatur und dem Sauerstofftransport in den Zellen dienen. Allen voran Vitamin D3 und Magnesium. Magnesium gibt es auch in flüssiger Form zum Einreiben. Probieren Sie das aus. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass die Mineralstoff-Sport-Mischung der Schüsslersalze Ihnen Linderung verschaffen könnte. Es sind die Schüsslersalze Nr. 3 (Eisen), Nr. 5 (Kalium) und Nr. 7 (Magnesium), welche die Zellneubildung anregen.
Ohne die Muskulatur zu behandeln, werden vermutlich bald wieder Schmerzen auftreten.
SONNENCREME –DIE QUALITÄT MUSS STIMMEN
Ich verwende Sonnencreme mit einem chemischen Schutzfilter, weil ich den für das kleinere Übel anschaue als Sonnencreme mit Nanopartikeln. Damit die chemische Substanz weniger in die Haut eindringt, trage ich zuerst Tagescreme auf. Von einem Hautarzt erfuhr ich nun, dass ich damit die Wirkung der Sonnencreme zunichte mache. Sehen Sie das auch so?
K. H., Bern
Es kommt darauf an, ob Ihre Tagescreme einen Sonnenschutz enthält oder nicht. Wenn Sie eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor verwenden, dringt dieser in die Haut ein und bildet den entsprechenden Schutz. Meist ist es in der Tagescreme ein LSF von 4 oder 6. Wollen Sie jedoch einen Sonnenschutz von LSF 50, so kumuliert sich dieser nicht in der Haut. Die Schutzwirkung ist jene der Tagescreme. Deshalb ist die Kombination nicht ideal. Verwenden Sie, wenn möglich, eine Tagescreme ohne Lichtschutzfaktor. Wir dürfen unserer gesunden Haut ruhig etwas zumuten. Viele pflanzliche Öle, die in natürlichen Pflegeprodukten enthalten sind, verfügen über einen natürlichen Lichtschutzfaktor. Er ist zwar klein, aber immerhin schützt er die Zellen bis zu einem gewissen Grad vor der Hautalterung infolge der UV-Strahlung. Über eine solche Tagescreme können Sie bei Bedarf eine Sonnencreme auftragen, wenn Sie wandern gehen oder den ganzen Tag draussen an der Sonne sitzen. Die chemischen Filter müssen zwingend in die Haut eindringen, um ihre Wirkung zu entfalten. Die physikalischen Filter hingegen legen sich wie ein Schutzfilm auf die Haut und blocken die Sonnenstrahlen ab. Beide Sonnenfilterarten haben Vor- und Nachteile. In den letzten Jahren hat sich viel getan und es wird zum Glück immer angenehmer, Sonnencremen zu verwenden. Unter allen angebotenen Produkten befinden sich einige, die wirklich alle wichtigen Kriterien erfüllen: Ohne künstliche Duftstoffe, Mineralöle, Silikone, PEG-/PPG-Emulgatoren (Mikroplastik) problematische Filter wie Octocrylene und vieles mehr.
GESUNDHEITSTIPP
Passionsblume
–bei Prüfungsangst
Die Passionsblume (Passiflora incarnata) ist eine tropische Pflanze, die in den Regenwäldern Südamerikas heimisch ist. Ihre Blüten sind an prachtvoller Perfektion nicht zu überbieten. Der spanische Arzt und Botaniker Nicolás Monardes sah in den symmetrisch aufgebauten Blüten der Passionsblume das Symbol der Passion Christi und gab ihr den Namen Passiflora, «Passio» steht für «Leiden».
So hilft das Passionsblumenkraut: Das getrocknete Passionsblumenkraut enthält Flavonoide, Cumarine, Glycoproteine und ätherische Öle. Es wird es bei nervösen Unruhezuständen und Einschlafstörungen eingesetzt, lindert Stresssymptome, verschafft Ruhe in stressigen Zeiten, löst Anspannungen und Erregungszustände. Die Passionsblume kann den erholsamen Schlaf unterstützen, helfen, Prüfungssituationen besser zu meistern oder belastenden Situationen in Beruf oder Familie gelassener zu begegnen. Sie wird bei wetterbedingten Kopfschmerzen verwendet und kann Wechseljahrbeschwerden ausgleichen.
Anwendung: Die Passionsblume wird als Tee, Tinktur oder Frischpflanzensaft eingenommen. Als Schlafhilfe trinkt man den Tee abends vor dem Zubettgehen. Am besten in Ruhe, bei Kerzenlicht.
Weitere Tipps für starke Nerven:
• Bereiten Sie sich abends am besten grad zwei Tassen Passionsblumenkrauttee zu und geben Sie eine davon als Zugabe ins Fussbadewasser. Während Sie den Tee trinken, baden Sie die Füsse im warmen Kräutersud. Das löst Spannungen und bringt die Energie vom Kopf in die Füsse.
• Der Atem ist unser bestes, und jederzeit verfügbares Antistressmittel. Atmen Sie in den Bauch ein und schütteln Sie beim Ausatmen den ganzen Körper. Shr
Wenn die Zähne den Kopf schmerzen lassen
Im Alltag wird viel von uns gefordert. Wir Menschen neigen dazu, bei belastenden Situationen wie Anspannung oder Stress, unsere Kiefer zusammenzupressen oder auf unseren Zähnen zu mahlen. Ganz nach der Redewendung «an etwas zu kauen haben oder sich die Zähne an etwas ausbeissen». Diese Redewendungen kommen nicht von ungefähr.
Tatsächlich reiben und pressen wir bei Anspannung unbewusst und wiederholt. Hierbei ist die Rede von Bruxismus. Meist geschieht dieser Prozess in der Nacht, sodass sich viele gar nicht bewusst sind, dass ihre gesamte Kaumuskulatur überlastet ist.
Dies hat oft Schmerzen zur Folge. In der Zahnarztpraxis ist das persönliche Gespräch mit den Patient*innen, sowie eine sorgfältige Abklärung, um ein dentales Problem auszuschliessen, wichtige Grundvoraussetzung für die Anamnese.
Stellt sich dabei heraus, dass ein Bruxismus vorliegt, gibt es verschiedene zahnmedizinische Massnahmen, um Bruxismus und Verspannungen etwas entgegenzuwirken. Dazu gehört das Reduzieren von belastenden Situationen, das Massieren der Kaumuskulatur und spezielle Physiotherapie. Wenn sich die Beschwerden nicht verbessern, ist das Aufsuchen eines Spezialisten für Kaufunktionsstörung empfehlenswert, um eine Erkrankung der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke abklären zu lassen. Ebenfalls ist es möglich, dass Ihnen Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt eine KnirschSchiene empfiehlt, um Ihre Zähne vor Abrasionen (Abnützung der Zahnhartsubstanz) zu schützen und die Kaumuskulatur zu entlasten.
Es gibt aber auch Übungen, die Sie zu Hause selbst anwenden können, um die Belastung auf die Muskulatur zu verringern. Diese empfehlen sich insbesondere dann, wenn Sie sich in einer belastenden Situation befinden oder sich gestresst fühlen.
Telefonische Beratung via Hotline 0900 567 047, Fr. 2.90/Min.
Im Rahmen der SPO-Mitgliedschaft erhalten Sie diese Beratung unentgeltlich (044 252 54 22).
LANGSAM ESSEN
Ich habe oft Blähungen. Könnte es sein, dass ich zu schnell esse?
Y. S., Rüti
Wenn Sie das Essen schnell und unachtsam in sich hineinschlingen, dabei noch viel reden, Zeitung lesen oder fernsehen – ja, dann kann das sehr wohl Blähungen verursachen. Die Energie folgt den Gedanken. Dort wo Ihr Kopf ist, dort ist die Energie. Das mag bei der Arbeit hilfreich sein, beim Essen hingegen nicht – zumindest dann nicht, wenn Ihr Kopf nicht beim Essen ist, sondern sonst wo. Wenn Sie während einer Mahlzeit abgelenkt sind, schwächt dies die Verdauungskraft enorm.
Sorgen, Gespräche und viele Gedanken verstärken die Luft im Bauch. Versuchen Sie folgendes: Wenn Sie essen, dann essen Sie. Setzen Sie dabei alle Sinne ein und geniessen Sie das Essen, das auf dem Teller angerichtet ist, zuerst mit den Augen und der Nase, dann kosten Sie den Geschmack, die Konsistenz, den Abgang, die Kombination verschiedener Speisen auf dem Teller. Nehmen Sie wahr, wie Ihr Mund kaut, welche Muskeln sind aktiv? Wie sitzen Sie, wie halten Sie die Gabel und das Messer? Das Gewahrsein des Essens ist eine sensationelle Achtsamkeitsübung, mit der Sie das Essen neu erleben.
Legen Sie das Besteck zur Seite, wenn Sie mit Ihrem Gegenüber reden. Führen Sie leichte, angenehme und freundliche Gespräche. Streiten, Diskutieren und Trübsal blasen können Sie, wenn es sein muss, eine Stunde nach dem Essen, am besten während einem Spaziergang. Das Kochen und Essen sollte wieder zum heiligen Akt das Tages werden, denn wenn Sie in diese Achtsamkeit kommen, dann können Sie keine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben oder eine Dose Ravioli in der Mikrowelle wärmen –Nahrung, die nur dazu da ist, den Magen zu füllen, gibt nicht viel her für diese Achtsamkeitsübung. Kauen Sie 20- bis 60-mal! Alles, was gut durchgekaut ist, kommt bereits als Brei in den Magen. Muss dieser hingegen ganze Nahrungsstücke bewältigen, ist er schnell mal überfordert. Das Kochen und das Kauen sind dazu da, dem Verdauungsapparat Arbeit abzunehmen, damit das Gehirn möglichst schnell Energie aus der Nahrung ziehen kann.
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und AyurvedaExpertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch
Drei Alarmglocken in der Partnerwahl
Seit Platons Fantasie vom Kugelmenschen hält sich eine Illusion hartnäckig in unseren Köpfen: Jeder von uns hat einen Menschen, der zu uns passt. Liebe sei demnach keine Sache des Lernens, der Entscheidung, der aufrichtigen Bemühung, sondern: des Findens und Gefunden-Werdens. Schade, dass wir Platon selbst nicht mehr fragen können, sicher würde er sich missverstanden fühlen.
Für das Finden ist heute die Elektronik zuständig. Irgendwo im Meer der Daten ist sie und wartet nur darauf, vom richtigen Algorithmus herausgefischt zu werden: unsere andere Hälfte, unser Traumpartner, das perfekte Match. Dann sind alle Liebesprobleme beendet, gemeinsam schweben wir in den Sonnenuntergang ewiger Glückseligkeit. Bis dahin wischen wir uns geduldig durch die Dating Apps, durch schier grenzenlose Vorschläge, verführerische Bilder und Selbstanpreisungen. Ob Kennenlernen durch Algorithmus, Besuch von Partys und Sportvereinen oder Vermittlung durch Freunde – danach kommt die Frage: Ist er oder sie der oder die Richtige? Lohnt es sich, uns einzulassen – oder suchen wir noch weiter? Wie prüfen wir, bevor wir uns binden?
Dafür reichen keine Videos oder Sprachnachrichten: Wir müssen uns gegenübersitzen, uns spüren, um Resonanz zu fühlen – oder nicht. Weckt das Gegenüber unser Vertrauen? Unsere Lust? Können wir sie gut riechen? Was löst seine Stimme in uns aus? Fühlen wir uns wohl miteinander? Das sind Entscheidungskriterien, die nicht unser Kopf, sondern unser Körper trifft. Und damit eine sehr wichtige Stimme. Aber nicht die einzige.
Zieht uns Gegensätzlichkeit zwar oft an, wird sie auf Dauer eher anstrengend. Eine haltbare Partnerschaft braucht gemeinsame Werte, Grosszügigkeit, Interesse, Geduld bei Schwierigkeiten sowie die Bereitschaft, sich auf den anderen einzulassen, über die eigenen Gefühle zu sprechen und sich selbst auch mal zurückzunehmen. Um das voneinander kennenzulernen, braucht man Zeit. Zeit, die man sich oft nicht nimmt … denn da gibt es ja noch so viele Möglichkeiten.
Ich möchte hier die Weisheit von Rabbi Shais Taub wiedergeben, einem jüdischen Mystiker und Suchttherapeuten aus Chicago. Er nennt drei Alarmglocken, an denen wir erkennen, dass ein «Match» doch nicht der Richtige ist.
Alarmglocke 1: Er (oder sie) betont, du bist die Einzige, du machst mich erst vollständig, ich habe mein ganzes Leben nach dir gesucht. Hörst du das, zieh weiter. Denn du sollst Gott für ihn sein, und das kann niemand.
2. Sie (oder er) spricht über ihren Ex wie über einen Feind, voll Spott oder Häme. Er ist schuld an allem. Wisse: Sie hat nichts gelernt und wird auch irgendwann über dich so sprechen. Zieh weiter!
3. Er (sie) hat keine Vision und kein Ziel im Leben –nichts, worauf er hinfiebert, was ihn begeistert. Wenn du das merkst, suche weiter! Dieser Mensch will seine existenzielle Leere mit einer Beziehung überdecken, das kann nicht gut gehen.
Übrigens: Paarforscher sehen die Empfehlung von Freunden als erfolgreichste Partnerfindemethode. Denn durch das Vorschussvertrauen in unsere Freunde lassen wir uns eher auf eine zweite Verabredung ein als bei einem Internet-Match, selbst wenn die erste Verabredung nicht so traumhaft war wie ersehnt. Wir nehmen uns mehr Zeit. Und Zeit ist, was wir brauchen.
Leila Dregger ist Journalistin und Buchautorin. Sie begeistert sich für gemeinschaftliche Lebensformen, lebte u. a. über 18 Jahre in Tamera, Portugal, sowie in anderen Gemeinschaften. Am meisten liebt sie das Thema Heilung von Liebe und Sexualität sowie neue Wege für das Mann- und Frau-Sein.
Leila Dregger
Die Macht der Grossen Eltern
Ohne unsere Ahnen wären wir nicht, wer wir sind. Sie haben uns äussere und innere Merkmale vererbt, und bestimmen damit unser Leben mehr als uns bewusst ist – ganz besonders dann, wenn es um alte Verletzungen geht, die manchmal generationenübergreifend weitergegeben werden. Meine Ahnen machen da keine Ausnahme.
Markus Kellenberger
Wenn man über die Ahnen schreibt, über die Frauen und Männer, die vor uns waren, dann darf ruhig etwas Pathos mitschwingen. Lassen Sie mich diese Geschichte deshalb so beginnen: Es war einmal vor vielen Sommern an einem Lagerfeuer in der Wüste. Die Männer vom Stamm der Söhne des Atta, genannt Ait ben Atta, erzählten mir die Geschichte ihres Volkes. Schliesslich fragten sie mich nach meiner Geschichte, und so sagte ich: «Ich bin Markus, der Sohn des Hansruedi; der der Sohn des Hans war; der der Sohn des Johannes war, der der Sohn des Bartholomäo war. Wir und viele andere davor sind der Stamm der Söhne des Kellenberger.» Die Männer am Feuer nickten und lachten anerkennend.
Dann fuhr ich fort: «Ich bin aber auch der Sohn der Barbara Anna Wella; die die Tochter der Gerda Viadora Margaretha ist, die die Tochter der Anna Roswitha war, die die Tochter der Lotte Amalia war. Sie und viele andere davor sind meine Mütter.» Jetzt schwiegen die Männer. Schliesslich sagte einer: «Du hast mächtige Ahnen.» Seit dieser Nacht vor fünfzehn Jahren am Feuer in der marokkanischen Wüste sind der Ait ben Atta und der Ait ben Kellenberger miteinander verbunden.
Auf der Suche nach der eigenen Herkunft
Das war der pathetische Teil, ab jetzt werde ich etwas sachlicher. Dank der Spurensuche meines Grossvaters kann ich meinen Stammbaum bis ins frühe 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Damals wurde im Taufregister von Walzenhausen erstmals ein Jacob ab dem Kellenberg erwähnt. Später mischten seine Nachfahren bei den Appenzellerkriegen mit, und schlugen bei der Schlacht am Stoss ein paar Habsburgern den Schädel ein. Im 17. Jahrhundert wurden einige «von uns» der Hexerei bezichtigt, aber wieder freigesprochen – was auf einen gewissen Einfluss jener ab dem Kellenberg hindeutet. Die einsetzende Industrialisierung im 18. Jahrhundert nutzten sie dann, um sich als Handwerkerdynastie zu etablieren. Das ist meine Vaterlinie.
«
Die Ahnen sind eine Quelle der Kraft und des Leidens. »
Die Mutterlinie ist schneller erzählt. Sie alle waren Hausfrauen, Putzfrauen, Fabrikarbeiterinnen, Wäscherinnen und Dienstmägde. Niemand hat sich je um ihren Stammbaum gekümmert, aber sie alle haben es geschafft, in einem feudalen Preussen zu überleben, das mit Menschen aus dem niedrigstem Stand nicht eben zimperlich umging. All diese Menschen aus dem Appenzell und die aus Preussen sind meine Vorfahren. Und ich bin jeder und jedem von ihnen dankbar – denn ohne sie gäbe es mich nicht.
Eine Quelle der Kraft und des Leidens
Die meisten von uns kennen gerade noch die Grosseltern, dann reisst die Erinnerung an weitere Vorfahren ab. In unserer westlichen Kultur ist das heute die Norm. Es zählt die Zukunft, die angestrebten Ziele, die fortlaufende Selbstoptimierung – und die Toten sind tot und werden möglichst schnell vergessen. Das ist schade, denn unsere Ahnen sind mehr als nur eine biographische Fussnote, über die man hinweg sehen kann. Sie sind unser biologisches und seelisches Erbe, ohne die wir nicht wären, was wir sind. Ob äusserlich oder innerlich – unsere weiblichen und männlichen Vorfahren leben in uns weiter. Sie sind sowohl eine Quelle der Kraft als auch des Leidens. Der Schweizer Psychiater Carl G. Jung sagte es so: «Ich habe das starke Gefühl, dass ich unter dem Einfluss von Dingen
und Fragen stehe, die meine Eltern, Grosseltern und entferntere Verwandte unvollständig und unbeantwortet gelassen haben.» Auf dieser Erkenntnis basiert heute die sogenannte transgenerationale Traumatherapie, bei der es um die Auflösung vererbter Ängste und falscher Glaubensmuster geht.
Die nie verheilten Wunden der Ahnen Mütterlicherseits habe ich äusserlich den breiten Germanenkiefer geerbt, väterlicherseits die appenzellische Körpergrösse. Auch innerlich haben mir die beiden viele Eigenschaften weitergegeben, so zum Beispiel einen unbändigen Willen zu Freiheit und Selbstbestimmung, sowie ein gesundes Misstrauen allem Autoritären gegenüber. Aber: sie haben mir auch unangenehme Sachen vererbt, darunter Mutters Hang zur Depression und Vaters Hang zu selbstzerstörerischer Wut.
Und das kam so: Meine Mutter, die Tochter armer Nachkriegsflüchtlinge, musste wie alle ihre Geschwister schon als Kind zum Familieneinkommen beitragen, und wurde deshalb jeden Sommer an ein Restaurant verdingt, um in der Küche zu helfen. Dort wurde sie vom Patron regelmässig missbraucht, und als sie das ihrer von Kriegserlebnissen abgehärteten Mutter endlich erzählten konnte, meinte diese nur: da könne man nichts machen, das seien bessere Leute. Missbraucht und von der eigenen Familie im Stich gelassen, blieb ihr nur die Flucht in eine lebenslange, tiefe Trauer, die später auch uns, ihre Kinder, mitprägte. Erst im hohen Alter schaffte sie es, über ihr Leiden zu reden.
Mein Vater wiederum hatte das Pech, lange vor der Hochzeit seiner Eltern gezeugt worden zu sein. Seine Mutter, die schon als Kind ihre Eltern verloren hatte und streng religiös geworden war, litt ihr Leben lang darunter, der «Versuchung» und der «Sünde» nachgegeben zu haben. So blieb mein Vater ihr einziges Kind, zu dem sie aus lauter Scham über den vorehelichen Sex nie eine echte Herzensbindung herstellen konnte. In der Folge tat mein Vater alles, um geliebt zu werden. Die Verzweiflung darob, dass es nie genug Liebe war, die er bekam, zeigte er in Form ohnmächtiger Gewaltausbrüche. Auch das prägte mich und meine Schwestern. Erst kurz vor seinem Tod habe ich verstanden, dass er ein zutiefst verletztes und einsames Kind war – und deshalb habe ich ihm vergeben können.
Das «Blutgedächtnis» der Generationen Ja, ich habe, wie die Männer damals in der Wüste festgestellt haben, mächtige Ahnen. Im Guten wie im Schlechten. Und sie alle leben in mir fort. Aber erst das Wissen um deren Geschichten hat mir die Möglichkeit gegeben, mich selbst besser zu verstehen. Konkret: zu verstehen, dass die manchmal aus dem Nichts auftauchenden Ängste und Wutgefühle nicht die meinen sind, sondern die meiner Eltern und deren Eltern. Es sind, wie es C. G. Jung ebenfalls formulierte, die «nie zu Ende geführten und
aufgelösten» Geschichten der Vorfahren. Genau das, die Vererbung von seelischen Einflüssen an die Nachkommen, erforscht die neue Wissenschaftsdisziplin der Epigenetik. Sie hat belegt, dass schlimme und nie bewältigte Erfahrungen nicht nur die Psyche eines Menschen verändern, sondern auch seine Gene – und die können über Generationen hinweg weitergegeben werden. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist: die transgenerationale Traumavererbung kann aufgelöst und geheilt werden.
Verschiedene psychologisch-therapeutische Ansätze, angefangen bei der klassischen Gesprächstherapie über unterschiedliche Traumatherapien und Methoden der systemischen Familienaufstellung gehen mittlerweile gezielt auf die Frage ein, welche Rolle alte Familiengeschichten bei einem psychischen Leiden eine Rolle spielen könnten. Denn: in vielen Familien, so wie in meiner, wird über erlebtes Unheil geschwiegen. Manchmal generationenlang. Und doch wirken diese nicht erzählten und unverarbeiteten Geschichten weiter, quasi als Schatten in der Biografie der Nachkommen. Die Kulturwissenschaftlerin Dolores Alfieri Taranto, die in den USA als Kind süditalienischer Armutsflüchtlinge geboren wurde, spricht in diesem Zusammenhang vom «Blutgedächtnis». Das ist ein schon fast poetischer Begriff für das, was die Epigenetik erforscht. Was unsere Ahnen erlebt haben, wirkt in uns nach, und das nicht nur über vererbte Gene, sondern auch in familieneigener Sprache, Verhalten, Erziehungsmethoden und eben auch als das berühmte Schweigen. Oft spüren Menschen intuitiv, wenn in ihrer
Ob vor 100 oder vor 500 Jahren –unsere Vorfahren haben uns viel in die Gegenwart mitgeben.
So finden Sie Ihre Wurzeln
Wenn Sie mehr über Ihre familiären Wurzeln erfahren oder einen Stammbaum erstellen möchten – dann braucht es neben Neugier und Ausdauer auch System. Mit dieser Anleitung können Sie sich Schritt für Schritt Ihrem Ursprung nähern:
1. Beginnen Sie bei sich selbst
Der erste Weg führt nach innen – oder genauer: in die eigene Familie. Fragen Sie Eltern, Tanten, Grosseltern. Durchstöbern Sie alte Familienbüchlein, Briefe, Fotos oder Tagebücher. Oft verbergen sich darin schon wertvolle Hinweise auf Namen, Daten, Orte oder Ereignisse. Alles, was Sie dabei finden, kann später helfen.
2. Heimatort statt Geburtsort
Entscheidend für die Ahnenforschung ist nicht der Geburts-, sondern der Heimatort, also die Gemeinde, in der ein Schweizer Bürger oder eine Bürgerin das Bürgerrecht erhalten hat. Zivilstandsdaten wie Geburt, Ehe oder Tod werden dort erfasst –selbst wenn das Ereignis ganz woanders stattgefunden hat. Falls Ihnen der Heimatort der Vorfahren nicht bekannt ist, können Sie sich an das Zivilstandsamt wenden. Oft lässt sich von dort aus der gesuchte Heimatort herausfinden.
3. Zivilstandsregister und Kirchenbücher
Offizielle Zivilstandsdaten werden in der Schweiz seit 1876 zentral registriert. Für Ereignisse vor dieser Zeit – besonders vor 1800 – lohnt sich der Blick in die Kirchenbücher. Diese reichen teil-
weise bis ins 12. Jahrhundert zurück. Diese alten Bücher lagern heute in Gemeinde- oder Staatsarchiven, teilweise auch auf Mikrofilm. Dort können Sie – oft gegen eine Gebühr – Einsicht nehmen.
4. Datenschutz und Schutzfristen
Die Suche nach Ahnen ist auch eine Reise durch private Daten. Deshalb gelten für jüngere Einträge im Zivilstandsregister Schutzfristen. In der Regel dürfen Sie nur Einblick in die Daten direkter Vorfahren nehmen. Dazu ist ein Ausweis oder ein Verwandtschaftsnachweis nötig. Ältere Papierregister hingegen sind meist frei zugänglich.
5. Hilfe holen
Wenn Sie sich bei Ihrer Ahnensuche lieber begleiten lassen wollen, gibt es professionelle Genealoginnen und Genealogen, die gegen Honorar Nachforschungen übernehmen. Eine gute Anlaufstelle ist die Schweizerische Gesellschaft für Familienforschung (www. sgffweb.ch).
Tipp zum Schluss
Ahnenforschung ist wie ein Mosaik – manchmal fehlt ein Stein, manchmal fügt sich plötzlich alles zusammen. Was es braucht, ist Geduld, eine Portion Detektivgeist – und die Bereitschaft, sich überraschen zu lassen. Denn wer nach seinen Wurzeln sucht, findet oft mehr als nur Namen und Daten. Man findet Geschichten –und sich selbst ein Stück weit neu.
Familiengeschichte – und deshalb auch mit ihnen – etwas nicht stimmt. Wer beginnt, nach den Ursachen von unerklärlichem Stress, Depressionen, Ängsten oder schwierigen Verhaltensmustern in seinem Leben zu forschen, kommt deshalb nicht darum herum, sich auch Fragen über die eigene Herkunftsfamilie zu stellen. In der Regel ist das kein Zuckerschlecken, das mit einem «Heiledeine-Ahnen-Wochenende» erledigt ist, sondern eine langwierige und oft auch erschütternde, am Ende jedoch lohnende Arbeit.
Vom inneren Kind und Ahnenreisen
Ein Weg dazu ist beispielsweise die die Arbeit mit dem «inneren Kind». Die beiden amerikanischen Psychoanalytikerinnen Erika J. Copich und Margarete Paul haben dieses Konzept, das sie selbst «inner Bonding», also innere Bindung, nennen, vor über dreissig Jahren entwickelt. Es ist heute Bestandteil vieler psychotherapeutischer Behandlungen. Beim «inner Bonding» geht es darum, im Verlauf einer Therapie mit jenen kindlichen Seelenanteilen in Kontakt zu treten, die in der Vergangenheit durch direkte Erfahrungen oder eben durch übernommene Gefühle und unverarbeitete Traumen früherer Generationen verletzt wurden. Ein anderer, spiritueller Ansatz zur Heilung übernommener Traumen, ist die schamanische Ahnenreise. Hier geht es darum, sich mit Hilfe verschiedener Rituale, Meditationssitzungen und letztlich durch trommeln erreichte Trancezustände mit den Geistern der Ahnen zu verbinden, um deren Verletzungen zu verstehen, die sie an uns weitergereicht haben. «Was wir in uns klären, wirkt in die Vergangenheit und in die Zukunft, also in beide Richtungen unserer Ahnenlinie», sagte mir Wowitan Uta Mani, dem ich eine solche Ahnenreise verdanke. «Nur so», erklärte der Medizinmann der Lakota-Indigenen in Süddakota, «können die eigenen Wunden und jene der Ahnen geheilt und das Weitergeben alter Traumen an kommende Generationen unterbrochen werden.»
Unsere Ahnen sind mächtiger als wir glauben. Sie sind nicht einfach Menschen, die vor uns waren, sondern sie sind auch die Stimmen in uns. Manchmal sind sie verletzt, manchmal sind sie weise – und manchmal suchen sie etwas durch uns, das sie in ihrem Leben nicht gefunden haben. Und jetzt, am Ende dieser Geschichte, werde ich deshalb noch einmal pathetisch: Wenn wir lernen, unseren Ahnen zuzuhören und ihre Geschichten zu verstehen, verstehen wir uns selbst. Und was wir dabei für uns lösen können, erlöst auch sie. •
Die neue Rolle der Grosseltern
Die Rolle der Grosseltern hat sich im Verlauf der letzten hundert Jahre verändert. Familien leben nicht mehr eng in mehreren Generationen zusammen, wo alle aufeinander angewiesen sind. Die Grosseltern von heute sind deutlich unabhängiger – das kann alte Konflikte entschärfen, aber auch wieder hochkochen lassen.
Heute verbringen Grosseltern deutlich mehr Lebenszeit mit ihren Enkeln als frühere Generationen. 30 Jahre sind es bei den Grossmüttern, 26 bei den Grossvätern. Diese verlängerte CoPräsenz eröffnet Chancen für echte Beziehungen. Gleichzeitig ist der demografische Wandel spürbar: Mehr Grosseltern verteilen sich auf weniger Enkel. Auch die Lebensentwürfe unterscheiden sich zunehmend. Patchworkfamilien, spätere Elternschaft, gleichgeschlechtliche Paare – das alles prägt den Rahmen, in dem Grosseltern heute wirken.
Nur noch ein Drittel aller Enkel lebt im selben Ort wie ihre Grosseltern. So entsteht ein neues Beziehungsmodell, das Soziologen als «intime Unverbindlichkeit» oder auch «freiwillige Nähe» beschreiben, denn die klassische Pflicht, auf die Kinder der Kinder aufzupassen, tritt zurück. Grosseltern helfen situativ, springen ein, wenn Not an der Frau oder am Mann ist – aber sie pochen zugleich auch auf ihre Selbstbestimmung. Das Leben der Grosseltern ist oft ebenso prall gefüllt wie das der Eltern.
Wenn ungeklärte Konflikte mitschwingen
Diese Unabhängigkeit entschärft Machtkämpfe über Erziehungsfragen. Denn wo keine festen Pflichten sind, entstehen weniger Konflikte. Nichtsdestotrotz kommen mit dem Enkelkind oft auch alte Themen wieder ans Licht. Ungeklärte Konflikte mit den eigenen Kindern, vergangene Verletzungen oder festgefahrene Rollenbilder tauchen erneut auf. Das Enkelkind kann also eine Brücke zwischen den Generationen sein – aber auch Sprengstoff.
Und dennoch: Die meisten Grosseltern erleben ihre Rolle als zutiefst bereichernd. Enkelerfahrungen schenken Lebendigkeit, stärken Bindungen und ermöglichen das Nachholen eigener Versäumnisse aus der Elternzeit. Der Schweizer Soziologe François Höpflinger spricht von einer neuen Generation Grosseltern, die nicht mehr erziehen, sondern die Enkelkinder begleiten wolle. So entsteht ein neues Rollenbild: Grosseltern sind nicht mehr nur idealisierte Retterfiguren, sondern lebendige, vielstimmige Resonanzkörper, Vermittler zwischen den Generationen und im besten Fall auch die Erzähler der Familiengeschichten.
Gedächtnisprobleme?
Das können Anzeichen von Durchblutungsstörungen im Gehirn sein.
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Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel.
Lesen Sie die Packungsbeilage.
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Schweizer Nüsse –der knackige Superfood
In Nüssen stecken gesunde Fette, viel Protein und wenig Kohlenhydrate. Geniessen Sie eine Handvoll täglich. Als Snack oder als Teil Ihrer Mahlzeit. Wir zeigen die Vorteile von einheimischen Nussarten auf.
Samuel Krähenbühl
Baumnüsse
Walnüsse sind in der Schweiz weit verbreitet, insbesondere in den milderen Regionen wie dem Wallis, dem Aargau, dem Thurgau, dem Baselland und dem Genferseegebiet. Die Erntezeit für Walnüsse ist im Spätsommer bis Herbst, wenn die grünen Schalen beginnen, sich zu öffnen und die Nüsse freizulegen. Die auch Baumnüsse genannten Walnüsse bieten eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, die vor allem auf ihren hohen Gehalt an gesunden Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien zurückzuführen sind. Hier sind einige der wichtigsten gesundheitlichen Vorteile:
1. Reich an gesunden Fetten: Baumnüsse sind eine ausgezeichnete Quelle für Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Alpha-Linolensäure (ALA), die entzündungshemmend wirken und das Risiko von Herzkrankheiten verringern können.
2. Förderung der Herzgesundheit: Der regelmässige Verzehr von Baumnüssen kann dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken, insbesondere das schädliche LDL-Cholesterin. Dies unterstützt die Herzgesundheit und kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.
3. Antioxidative Wirkung: Baumnüsse sind reich an Antioxidantien wie Vitamin E und Polyphenolen, die helfen können, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren. Diese Antioxidantien spielen eine wichtige Rolle beim Schutz vor chronischen Krankheiten und bei der Verlangsamung des Alterungsprozesses.
4. Unterstützung der Gehirngesundheit: Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien kann das Gehirn unterstützen und die kognitive Funktion verbessern.
5. Entzündungshemmend: Die in Baumnüssen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren und Polyphenole wirken entzündungshemmend, was zur Verbesserung von chronischen Entzündungszuständen beitragen kann.
Walnüsse sind auch unter dem Namen Baumnüsse bekannt. Sie kommen in der ganzen Schweiz vor.
6. Verbesserung der Verdauung: Baumnüsse enthalten Ballaststoffe, welche die Verdauung fördern, die Darmgesundheit unterstützen und helfen, Verstopfung vorzubeugen.
7. Blutdruckregulation: Der regelmässige Konsum von Baumnüssen kann helfen, den Blutdruck zu regulieren, was zu einer besseren Herzgesundheit führt.
Haselnüsse
Der Haselnussstrauch (Corylus avellana) ist in vielen Teilen der Schweiz heimisch. Besonders in Regionen mit mildem Klima, wie dem Wallis, dem Aargau, dem Thurgau und anderen Gebieten mit gut durchlüfteten, feuchten Böden, finden sich Haselnusssträucher. Die Erntezeit für Haselnüsse in der Schweiz ist im Herbst, wobei die Nüsse reif werden, wenn sie von der Hülle abfallen.
Haselnüsse sind nicht nur lecker, sondern auch äusserst nahrhaft und bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:
1. Reich an gesunden Fetten: Haselnüsse enthalten hauptsächlich einfach ungesättigte Fettsäuren, die als gesunde Fette bekannt sind. Diese Fette können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, das Risiko von HerzKreislauf-Erkrankungen zu verringern und die allgemeine Herzgesundheit zu fördern.
2. Förderung der Herzgesundheit: Durch ihren hohen Gehalt an einfach ungesättigten Fetten, Vitamin E und Antioxidantien tragen Haselnüsse zur Verbesserung der Herzgesundheit bei. Sie können dabei helfen, den Blutdruck zu regulieren, Entzündungen zu reduzieren und das Risiko für Arteriosklerose zu verringern.
3. Reich an Antioxidantien: Haselnüsse sind reich an Vitamin E, einem starken Antioxidans, das dabei hilft, Zellschäden durch freie Radikale zu verhindern. Diese antioxidativen Eigenschaften können das Risiko für chronische Krankheiten wie Krebs und Herzkrankheiten senken und den Alterungsprozess der Zellen verlangsamen.
4. Unterstützung der Gehirngesundheit: Der hohe Gehalt an gesunden Fetten, Antioxidantien und Vitamin E in Haselnüssen ist auch vorteilhaft für die Gehirngesundheit.
5. Förderung einer gesunden Verdauung: Haselnüsse enthalten Ballaststoffe, welche die Verdauung fördern und zur Gesundheit des Verdauungssystems beitragen. Sie unterstützen die Darmflora, verhindern Verstopfung und tragen zu einer gesunden Gewichtsregulation bei.
6. Gut für Haut und Haare: Das in Haselnüssen enthaltene Vitamin E unterstützt nicht nur die Zellgesundheit, sondern ist auch besonders gut für Haut und Haare. Es fördert die Hautregeneration, schützt vor UV-Schäden und hilft, die Haut vor vorzeitiger Alterung zu schützen.
7. Blutdruckregulation: Der Gehalt an Magnesium und anderen Mineralstoffen in Haselnüssen kann dabei helfen, den Blutdruck zu regulieren und so das Risiko für Bluthochdruck zu senken. Magnesium trägt ausserdem zur Entspannung der Blutgefässe bei.
8. Geringes Risiko für Entzündungen: Haselnüsse besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, chronische Entzündungen im Körper zu reduzieren, die mit vielen Erkrankungen wie Diabetes, Arthritis und Herzkrankheiten in Verbindung stehen.
Mandeln
Mandeln benötigen ein warmes und trockenes Klima, weshalb sie in den Südalpen, insbesondere im Kanton Tessin, gedeihen. Diese Region hat das für Mandeln ge-
eignete Klima, da sie von den Alpen geschützt ist und durch den Luganersee sowie die Ausrichtung des Gebiets besonders von Wärme profitiert. Mandeln sind eine ausgezeichnete Quelle für Nährstoffe und bieten viele gesundheitliche Vorteile. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile, die Mandeln für die Gesundheit haben:
1. Reich an gesunden Fetten: Mandeln enthalten überwiegend einfach ungesättigte Fette, die als gesunde Fette bekannt sind. Diese Fette können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, insbesondere das schädliche LDL-Cholesterin, und das Risiko von Herzkrankheiten zu verringern.
2. Förderung der Herzgesundheit: Der Verzehr von Mandeln kann die Gesundheit des Herz-Kreislaufsystems verbessern, da sie den Blutdruck senken und das Risiko von Herzkrankheiten verringern können.
3. Förderung der Blutzuckerregulation: Mandeln haben einen niedrigen glykämischen Index, was bedeutet, dass sie den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen.
4. Reich an Antioxidantien: Mandeln sind eine hervorragende Quelle für Vitamin E, das als starkes Antioxidans wirkt. Antioxidantien helfen, Zellschäden durch freie Radikale zu bekämpfen, und tragen so dazu bei, das Risiko für chronische Krankheiten wie Krebs und Herzkrankheiten zu senken.
Haselnüsse sind nicht nur in zahlreichen Backwaren beliebt. Sie haben auch eine ganze Reihe von gesundheitlichen Vorteilen.
Mandeln gedeihen nicht überall in der Schweiz. Am ehesten findet man sie im Süden.
5. Gut für die Gehirngesundheit: Mandeln enthalten eine Vielzahl von Nährstoffen, die das Gehirn unterstützen, darunter Vitamin E, Magnesium und gesunde Fette. Diese Nährstoffe können helfen, die kognitive Funktion zu erhalten und das Risiko von altersbedingten Erkrankungen wie Alzheimer zu verringern.
6. Stärkung der Knochen: Mandeln sind eine gute Quelle für Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Phosphor, die für Knochen und Zähne wichtig sind.
7. Förderung der Hautgesundheit: Der hohe Gehalt an Vitamin E in Mandeln schützt die Haut vor UVSchäden, unterstützt die Hautregeneration und kann helfen, vorzeitiger Hautalterung entgegenzuwirken.
8. Reduktion von Entzündungen: Mandeln besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, chronische Entzündungen zu reduzieren, die mit Krankheiten wie Arthritis, Diabetes und HerzKreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen.
Marroni
Der Kastanienbaum liebt sonnige, warme Standorte und wächst in Höhenlagen bis etwa 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Sie sind besonders in den südlichen Regionen, wie im Kanton Tessin, verbreitet, aber auch in anderen Gebieten mit gemässigtem Klima, wie zum Beispiel im Wallis oder in Teilen der Zentralschweiz, findet man Kastanienbäume.
Die Früchte des Kastanienbaums, Marroni oder auch Edelkastanien genannt, bieten eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen. Im Vergleich zu anderen Nüssen und Samen sind sie besonders nährstoffreich und haben einige einzigartige Eigenschaften. Hier sind die wichtigsten gesundheitlichen Vorteile von Marroni:
1. Reich an komplexen Kohlenhydraten: Marroni enthalten eine hohe Menge an komplexen Kohlenhydraten, die langsamer verdaut werden und daher eine stabile Energiequelle bieten. Dies macht sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Menschen, die langanhaltende Energie benötigen.
2. Geringer Fettgehalt: Im Vergleich zu anderen Nüssen haben Marroni einen relativ niedrigen Fettgehalt, was sie zu einer gesünderen Wahl für diejenigen macht, die ihre Fettaufnahme kontrollieren möchten.
3. Förderung der Herzgesundheit: Der geringe Gehalt an gesättigten Fetten und die hohe Menge an Ballaststoffen machen Marroni zu einer herzgesunden Option. Sie können helfen, den Cholesterinspiegel zu regulieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.
4. Reich an Vitaminen und Mineralstoffen: Marroni sind eine gute Quelle für wichtige Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin C, Vitamin B6, Folsäure,
Kalium, Magnesium und Eisen. Diese Nährstoffe unterstützen das Immunsystem, die Nervenfunktion und die Bildung roter Blutkörperchen.
5. Unterstützung des Immunsystems: Der hohe Gehalt an Vitamin C in Marroni stärkt das Immunsystem und schützt vor Infektionen. Vitamin C ist auch ein starkes Antioxidans, das Zellschäden durch freie Radikale bekämpft und die Hautgesundheit fördert.
6. Geringer glykämischer Index: Marroni haben einen niedrigen glykämischen Index, was bedeutet, dass sie den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Das macht sie zu einer guten Wahl für Menschen mit Diabetes.
7. Förderung der Knochengesundheit: Marroni enthalten Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Phosphor, die wichtig für starke Knochen und Zähne sind.
8. Weniger allergen: Im Vergleich zu anderen Nüssen sind Marroni weniger allergen. Sie sind eine gute Alternative für Menschen, die auf andere Nüsse allergisch reagieren. •
Schweizer Vielfalt.
Jetzt im Biofachhandel oder unter biofarm.ch erhältlich!
theiner’s garten –
Wellness für die Sinne
Manchmal braucht es nur einen Moment der Stille, um zu hören, was der Körper sagt. Im Biorefugium theiner’s garten in Südtirol werden solche Momente zum Erlebnis. Umgeben von blühenden Apfelbäumen, erfüllt vom Duft frischer Kräuter und Zirbenholz, darf man wieder spüren: den eigenen Rhythmus, das innere Gleichgewicht, das Rufen der Sinne.
Barfuss durch den Garten der Sinne – das weiche Gras unter den Füssen, das Kitzeln feiner Kiesel, das Rascheln der Bäume im Wind. Die Natur spricht mit uns. Der Körper antwortet. Beim Kneippen pulsiert das Wasser über die Haut, weckt Müdiges, beruhigt Nervöses. Kalt und klar. Echt.
Im Spa duftet es nach ätherischen Ölen, im Raum klingt sanfte Musik, im Herzen kehrt Ruhe ein. Hände massieren Spannungen fort, der Atem wird tiefer, Gedanken leichter. Alles kommt in Fluss.
Auch der Gaumen hört mit: feine Aromen, bio, regional, mit Sorgfalt gekocht. Essen wird zum Akt der Achtsamkeit – und jedes Gericht ein Gespräch mit dem Körper. Was tut mir gut? Was stärkt mich?
Die Zimmer – aus Naturmaterialien gebaut, ohne Elektrosmog – schenken Rückzug. Die Stille flüstert. Der Schlaf heilt.
Im theiner’s garten darf der Mensch wieder ganz Mensch sein – lauschend, spürend, atmend. Und erkennt: Körpersignale sind Einladungen. Zu sich selbst.
Manchmal genügt ein Klick, um den ersten Schritt ins eigene Sein zu wagen.
Entdecken Sie unser Biorefugium unter www.theinersgarten.it
Autorinnen: Daniela Bieder; Monika Hansen; Claudia Link 320 Seiten, 21,5 × 25,5 cm Gebundene Ausgabe, Hardcover Mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-03818-413-3
CHF 49.– | EUR 49.–
Kräuter-Knöpfli
Spätzli und Knöpfli werden aus den gleichen Zutaten – Mehl, Eier, Salz und Wasser oder Milch – hergestellt. Es ist die Form, die den Unterschied macht. Knöpfli sind rund, Spätzli eher länglich. Der Teig wird bei den Knöpfli durch ein Knöpflisieb gedrückt und die Teigknöpfe fallen ins heisse Wasser.
Zubereitung
Knöpfliteig — Knöpflimehl und Salz mischen. Milchwasser mit Kräutern pürieren, Eier kurz mitpürieren. Die Flüssigkeit nach und nach unter Rühren zum Mehl giessen, mit einer Kelle mischen und so lange klopfen, bis der Teig glänzt und Blasen wirft. Zugedeckt bei Raumtemperatur ca. 30 Min. quellen lassen.
Knöpfli — Bundzwiebeln in feine Ringe schneiden. Butter in einer Bratpfanne schmelzen. Bundzwiebeln ca. 5 Min. andämpfen. Knöpfliteig nach und nach durch ein Knöpflisieb in siedendes Salzwasser streichen. Knöpfli so lange kochen, bis sie an der Wasseroberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle aus dem Wasser nehmen, abtropfen und zu den Zwiebeln geben. Käse grob reiben, daruntermischen. Knöpfli mit fein geschnittenem Boretsch und Boretschblüten anrichten.
Zutaten
100 g Mehl
500 g Knöpflimehl
1½ TL Salz
3 dl Milchwasser
½ Bund Petersilie
½ Bund Schnittlauch
3 Eier
3 Bundzwiebeln
1 EL Butter
100 g Bergkäse Boretsch
GUET
Nie ohne meine Sauce!
Undenkbar, beim Salat aufs Dressing zu verzichten! Schon die Babylonier wussten mit Öl und Essig ihre Salatblätter zu verfeinern. Diese raffinierte Variante von dezent scharfem, süsslichem Geschmack erhebt jeden Blatt- und Nüsslisalat, Tomaten oder auch Geissen-, Schafskäse und Parmesan zum reinsten Hochgenuss.
Zubereitung
Honig-Senf-Dressing
1. Senf und Honig in einer Rührschüssel mit einem Schwingbesen oder einer Gabel glattrühren.
2. Olivenöl und Essig zugeben und zu einer cremigen Sauce rühren.
3. Nach Geschmack salzen, pfeffern und alles gut vermischen.
4. Nach Wunsch fein gehackte, frische Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch dazugeben.
5. Das Honig-Senf-Dressing in ein sterilisiertes Einmachglas füllen.
Tipp
Das Honig-Senf-Dressing im Kühlschrank aufbewahren und innert weniger Tage aufbrauchen.
Zutaten
Für 1 Einmachglas à ca. 2 dl
8 TL Biofarm -Senf, z. B. grob
8 TL Biofarm-Honig, z. B. Alpenblüte
12 EL Biofarm-Olivenöl
4 EL Biofarm-Weissweinessig wenig Salz und Pfeffer einige Zweige Petersilie und Schnittlauch, fein gehackt
Die Schutzpflanze für
das Herz
Weissdorn – der heilige Baum der Kelten – ist die bekannteste Heilpflanze zur Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Yves Scherer
Frühling in der Grafschaft Pembrokeshire in Wales. Meine Frau und ich verbringen einige Tage in der Nähe der Preseli-Berge, von wo die Blausteine des Megalith-Baudenkmals Stonehenge im Süden Englands stammen sollen. Der felsgekrönte Hügelzug erhebt sich über den frühmorgendlichen Dunst der weitläufigen Moorlandschaft. Hinter unserer kleinen Hütte liegt ein uralter Steinkreis, umgeben von üppig blühenden Ginster- und Weissdornsträuchern.
Es tut gut, in dieser wilden Landschaft zu verweilen, weit weg vom hektischen Trubel der Stadt. Ich gehe barfuss durch das weiche Gras und sammle Weissdornblüten. Büschelweise breche ich die weichen, weissen Blüten von den Sträuchern und fülle sie in einen Korb. Hinter dem Steinkreis haben halbwilde Pferde die Nacht verbracht. Behutsam nähere ich mich der Herde und setze mich auf den Boden. Gemächlich erhebt sich ein Pferd nach dem anderen, um zu grasen. Eines verlässt die Herde, kommt langsam näher und bleibt vor mir stehen. Das weisse Pferd beobachtet mich. Mildes Frühlingslicht flimmert über dem Moor und ein leichter Wind kommt auf. Aus dem vollen Korb duften die frischen Weissdornblüten.
Schwer zu bestimmende Arten
Weissdornsträucher gedeihen in der kühl-gemässigten Klimazone der nördlichen Erdhalbkugel. Sie werden nicht selten über fünf Meter hoch und gleichen dann eher einem Baum als einem Strauch. Weissdorne können um 500 Jahre alt werden. Anfang Mai öffnen sich die Blütenknospen und bis in den Hochsommer hinein prangt üppiger Blütenschmuck am Strauch. Die Weissdornfrüchte, die sogenannten «Mehlfässchen», sind essbar und können von August bis September geerntet werden.
«
Es tut gut, in dieser wilden Landschaft zu verweilen, weit weg vom hektischen Trubel der Stadt. »
Blühender Weissdornstrauch in Wales
Die Gattung der Weissdorne (Crataegus) gehört zur grossen Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae). Die verschiedenen Arten kreuzen sich leicht, sodass ständig neue Hybriden entstehen. Unter Fachleuten ist deshalb umstritten, wie viele Weissdorn-Arten es tatsächlich gibt. Ursprünglich in Mitteleuropa heimisch sind der Eingriffelige Weissdorn (Crataegus monogyna), der Zweigriffelige Weissdorn (Crataegus laevigata) und der Grosskelchige Weissdorn (Crataegus rhipidophylla).
Wer seinen selbst gesammelten Weissdornblüten ein fachlich korrektes Etikett umhängen will, schreibt einfach: Weissdorn (Crataegus ssp.). Das Kürzel ssp. steht für Subspezies (Unterart).
Ein Symbol für Liebe und Schutz
Der wissenschaftliche Name der Gattung Crataegus entstammt dem griechischen Wort krataios, das «fest» oder «stark» bedeutet. Der Begriff bezieht sich wohl auf das harte Holz. Andere gebräuchliche Namen sind Christdorn und Mehlbeere.
Die Bezeichnungen Hagedorn und Heckdorn weisen darauf hin, dass der Weissdorn am Rande der Siedlung für Mensch und Vieh ein natürliches Gehege bildete, das Schutz und Sicherheit bot. Die keltische Mythologie
verehrt Hawthorn als heiligen Baum und Sinnbild für Liebe und Schutz. Zur Bezeugung des Liebesbundes war es üblich, dass sich die Braut an der Hochzeit mit Weissdornblüten schmückte. Auf den Britischen Inseln finden sich bis heute Weissdornsträucher bei heiligen Quellen und Brunnen.
Herzmittel ohne Nebenwirkungen
In der modernen Phytotherapie ist Weissdorn wohl die bekannteste Arzneipflanze zur Unterstützung des Herzens. Weissdorn-Anwendungen können nebenwirkungsfrei bei allen Herz-, Kreislauf- und Gefässerkrankungen eingesetzt werden. Sie stärken die Durchblutung, die Reizleitungsfähigkeit und die Schlagkraft des Herzens, regulieren den Herzrhythmus und den Blutdruck.
Weissdorn eignet sich sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung und Nachsorge von kardiovaskulären Erkrankungen. Gut untersucht sind positive Effekte bei funktionellen und nervösen Herzbeschwerden, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Kreislaufbeschwerden, koronarer Herzkrankheit und Herzinsuffizienz. Ausserdem senkt Weissdorn die Ausschüttung von Stresshormonen und bessert Atemnot, Herzklopfen, Erschöpfungs- und Angstzustände. Damit eignet sich die Pflanze auch zur Begleitbehandlung des Burn-outSyndroms.
Weissdornblüten und die typisch gelappten Laubblätter.
Das weisse Pferd sagt: «Guten Morgen.»
Die Heilwirkung des Weissdorns beruht vorwiegend auf der gefässschützenden Wirkung der Flavonoide, die vor allem in den Blättern und Blüten enthalten sind. Flavonoide sind hervorragende Antioxidantien. Sie schützen die Zellen vor aggressiven freien Sauerstoffradikalen, die vermehrt durch chronische Entzündungen, Genussmittelmissbrauch, Fehlernährung oder Stress entstehen.
Vanille
– Mehr als nur ein süsses Aroma
Vanille ist nicht nur ein Genuss in der Küche, sondern wird seit Jahrhunderten auch in der Naturheilkunde geschätzt.
Schon die indigene Bevölkerung Mittelamerikas nutzte Vanille zur Stärkung von Körper und Geist. Zudem wird ihr eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Die echten Vanilleschoten enthalten wertvolle Essenzen, die verdauungsfördernd wirken. Neben der Verwendung in der Parfumindustrie und für Räucherwaren findet Vanille auch in der Medizin Anwendung, etwa zur Färbung von Arzneimitteln.
In der Küche ist echte Vanille ein vielseitiges Aroma, das Gebäck, Desserts und Likören eine feine Note verleiht. Hochwertige Schoten erkennt man an den austretenden Kristallen. Damit sie ihr volles Aroma bewahren, sollten sie luftdicht verschlossen aufbewahrt werden – am besten mit Zucker, der dadurch ein feines Vanillearoma annimmt.
Rezept: Birnenkompott mit Vanille Zutaten für 4 Personen
– Rose (Rosa damascena) angstlösend, beruhigend, entspannend
– Rosmarin (Rosmarinus officinalis) steigert die Durchblutung des Herzens (nicht am Abend einnehmen, Rosmarin ist ein «Wachmacher»)
Weissdorn eignet sich zur langfristigen Anwendung und darf bedenkenlos mehrere Monate lang eingenommen werden. Der therapeutische Effekt setzt nach etwa zwei Wochen ein, baut sich dann allmählich auf und erreicht die volle Wirkung nach 5–6 Wochen. Übliche Anwendungen sind Tee oder Tinktur aus Blüten und Blättern. Doch auch die Früchte haben eine kardioprotektive Wirkung und können mit den Blüten und Blättern zusammen aufgegossen werden. Um einer Herzschwäche infolge einer viralen Infektion vorzubeugen, darf Weissdorn auch in jede Grippeteemischung gegeben werden. Ausserdem hilft das mild wirkende Herzmittel, den Schlaf zu verbessern.
Die mehligen Weissdornfrüchte sind roh geniessbar, schmecken jedoch nicht besonders delikat. Man kann sie zusammen mit Äpfeln, Birnen, Quitten oder Brombeeren zu Konfitüren, Säften oder Chutneys verarbeiten. Getrocknet und gemahlen können sie mit ins Brot gebacken werden. Den Weissdornfrüchten wird eine positive Wirkung auf Magen und Darm zugeschrieben. • YVES SCHERER
Yves Scherer ist Herbalist, diplomierter Naturheilpraktiker und visueller Gestalter. Er unterrichtet Phytotherapie an verschiedenen Fachschulen und bietet eine eigene Ausbildung in Pflanzenheilkunde und Kräuterwanderungen an: www.medizingarten.ch / www.medizinwald.ch
Bauernregel
Singularitätsregeln
Was für uns die Meteorologie ist, waren für unsere Vorfahren der Hundertjährige Kalender und ähnliche Quellen volkstümlicher Regeln. In unserer Serie «Bauernregeln» wollen wir Ihnen die wichtigsten Bauernregeln sowie das historische und kulturelle Umfeld, in dem sie entstanden sind, näherbringen.
Meteorologen, die langjährige Temperaturreihen untersuchten, konnten im Jahresgang der meteorologischen Elemente bestimmte Unregelmässigkeiten feststellen. Sie wiesen nach, dass diese Unregelmässigkeiten überzufällig sind und zu ganz bestimmten Terminen ein statistisches Übergewicht besitzen. Sie zeigten im Weiteren auf, dass bestimmte Wetterlagen fast regelmässig zu gewissen Zeiten wiederkehren und sprechen von «synoptischen Singularitäten». Im Verlauf der Zeit wurden Witterungsnormen und Witterungsmerktage herausgearbeitet, durch die der Jahreswetterablauf gleichsam genormt werden kann. Es gibt eine grosse Zahl von Bauernregeln, die um diese Witterungsnormen gruppiert werden können. Sie nahmen die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen gewissermassen voraus. Hierzu nur wenige Beispiele:
«Wenn der Tag beginnt zu langen, kommt die Kälte hergegangen.»
Diese aus dem 18. Jahrhundert stammende und heute noch anzutreffende Bauernregel weist darauf hin, dass der kälteste Tag des Jahres nicht mit dem kürzesten der Wintersonnenwende zusammenfällt. Er tritt tatsächlich durchschnittlich drei bis vier Wochen später ein, meist in der zweiten Hälfte des Monates Januar. Im langjährigen Durchschnitt ist der Januar der kälteste Monat des Jahres. Nach den Singularitätsregeln tritt der Hochwinter erst um den 20. Januar ein. Die Bauernregeln drücken diese Tatsache sehr drastisch aus.
Verschiedene Bauernregeln befassen sich mit den gefürchteten Kälterückfällen vom Monat Mai. Wir sprechen von den Eisheiligen. Die Feste dieser Heiligen fallen auf den 11. (Mamertus), 12. (Pankratius), 13. (Servatius), 4. (Bonifatius), 15. (Sophia) Mai. Nach den Berechnungen von B. Primault haben sich die Tage infolge des Kalenderwechsels ganz erheblich verschoben. Wenn wir diese Verschiebung in Betracht ziehen und anrechnen, stimmen die Regeln im Allgemeinen.
Ein Blick auf die Temperaturmessungen des meteorologischen Dienstes zeigt an, dass nicht der 11., 12. und 13., sondern der 19. Mai im Zürcher Mittel des Zeitraums von 1901 bis 1960 tiefere Werte aufweist als die vorausgehenden und folgenden Tage. Die in der deutschen Schweiz bekannte «Kalte Sophie» (15. Mai) fällt im Mittel auf einen überdurchschnittlich warmen Tag mit hohen Minima. In den 60 Statistikjahren wurde in Zürich und Umgebung am 1. Mai kein Frost gemessen. Würde man den Kalenderwechsel berücksichtigen, so würde der eigentliche Sophie-Tag auf den 23. Mai fallen. Bei den Meteorologen sind der 22. und 23. Mai bekannt für verheerende Fröste. Vor allem die Weinbäuer*innen fürchten diesen Kälterückfall und Nachtfrost.
Zu den eigentlichen Singularitätsregeln gehören jene, die sich mit dem Wetter an Weihnachten befassen. Auf den ersten Blick scheint es sich um gewöhnliche Lostagsregeln zu handeln. Bei näherer Betrachtung entpuppen sie sich als Singularitätsregeln.
«Weihnachten im Klee, Ostern im Schnee.» «Weihnachten auf Dorfplatz, Ostern am Kaminfeuer.» «Besser e wyssi Oschtere as e grüeni Wienacht.»
Alle diese Regeln beziehen sich auf das mit verblüffender Regelmässigkeit eintretende «Weihnachtstauwetter». Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der prognostische Wert der Bauernregeln von ungleicher Bedeutung ist. In recht vielen Fällen kann ihnen keine wissenschaftliche Berechtigung zugesprochen werden; manche sind sogar falsch. Wertvoll sind jene Regeln, die auf aufmerksamer Naturbeobachtung beruhen. Hier ist die Übereinstimmung mit den Resultaten der meteorologischen Statistik verhältnismässig gross. •
Quelle: Hauser, Albert, Bauernregeln. Eine schweizerische Sammlung, mit Erläuterungen von Albert Hauser. Zürich 1973.
Tipps und Tricks zum Sammeln von Heilpflanzen
Ob für die Wildsammlung oder im Gartenbau – Regeln für den Umgang mit Heilpflanzen gibt es viele. Die Wichtigste ist: Respekt!
Yves Scherer
Für einmal will ich nicht Pflanzen sammeln, sondern einen Pilz, dessen medizinische Eigenschaften mich interessieren. Am Abend vor meinem Ausflug rufe ich meinen Sohn an. Ich will ihn fragen, ob er Zeit hat, mich zu treffen. Leider erreiche ich ihn nicht und schicke ihm eine Textnachricht.
Am nächsten Morgen bin ich im Wald. An einem abgestorbenen Baum finde ich ein schönes Exemplar des gesuchten Baumschwamms. Wie es beim Pflanzensammeln meine Angewohnheit ist, frage ich auch den Pilz im Stillen um Erlaubnis, bevor ich ihn ernte: «Hallo Baumschwamm. Ich möchte dich gerne mit nach Hause nehmen. Darf ich?» In meiner Jackentasche vibriert das Handy. Ich öffne die Nachricht und traue meinen Augen nicht. «Leider nein!» steht da, mit einem Smiley unten dran – die Antwort meines Sohnes. Die Situationskomik dieser doppeldeutigen Botschaft zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich lasse den Pilz am Baum und suche mir ein willigeres Exemplar. Die Kommunikation mit der Pflanze ist wichtig, denn gemäss der Philosophie des Hinduismus’ wird jede Pflanze von einem Pflanzengeist bewohnt, dem Deva. Bevor wir Pflanzen sammeln, können wir dem Pflanzengeist mit einem kleinen Geschenk unsere Dankbarkeit erweisen und ihm erklären, weshalb wir seine Medizin brauchen. Pflanzenwesen anzusprechen ist nichts Exotisches. Auch die europäische Volksheilkunde kennt diese alte schamanische Praxis. Und es hat noch niemand bewiesen, dass die Pflanzen uns nicht verstehen.
Die richtige Pflanze zur richtigen Zeit sammeln Wer Wildkräuter sammelt, muss diese zweifelsfrei bestimmen können. Zur groben Bestimmung haben sich Pflanzenbestimmungs-Apps bewährt. Die Resultate einer App sind aber nie ganz sicher und müssen überprüft werden. Wenn ich die Pflanzen über das Jahr beobachte, gewinne ich Sicherheit im Erkennen ihrer typischen Merkmale. Nachdem ich eine Pflanze sicher bestimmt habe, prüfe ich ihren Zustand. Denn nur ge-
sunde Pflanzen sind gute Heilmittel. Alle Pflanzenteile, die gesammelt werden, sollen frisch, unverletzt, ohne Flecken und frei von Blattläusen sein.
Nicht jeder Pflanzenteil ist zu jeder Zeit des Jahres gleich heilkräftig. Wurzeln werden vor Beginn oder zum Ende der Vegetationszeit gegraben, weil dann die meisten Vitalstoffe darin eingelagert sind. Von März bis Juni ist Hauptsammelzeit für Wildkräuter. Jetzt sind ihre Blätter zart und mild im Geschmack. Den Sommer über, wenn die Pflanze viele heilkräftige Wirkstoffe bildet, werden Teekräuter gesammelt. Blüten werden zu Beginn der Blühzeit gesammelt, Samen und Früchte erst wenn sie gut ausgereift sind. Einige Wildobstarten brauchen viel Zeit zum Reifen. Oberirdische Pflanzenteile sind am besten haltbar, wenn sie bei trockener Witterung um den Mittag herum gesammelt werden. Dann ist auch die Konzentration der Aromastoffe am höchsten.
Von Hand gepflückte Kornblumen.
Wo sammeln?
Es versteht sich von selbst, dass in Industriezonen und entlang von stark frequentierten Verkehrswegen keine guten Sammelorte zu finden sind. Auch an den Rändern von gedüngten, mit Herbiziden behandelten Feldern werden keine Kräuter gesammelt.
Geeignet sind höhere Lagen, weil hier die Luft, der Boden und das Wasser sauberer sind. Zudem ist in den Bergen die Wirkstoffkonzentration in den Pflanzen höher, weil sie sich mit einer Extraportion an Flavonoiden, Schleim- und Gerbstoffen gegen die intensive UVStrahlung und extreme Witterungsbedingungen schützen müssen. Je mehr Schutzstoffe eine Pflanze aufbaut, desto stärker ist ihre medizinische Wirkung.
Das richtige Werkzeug und Material
Auf meinen Kräuterwanderungen habe ich stets einen Korb, einen Stoffbeutel oder eine Kartonschachtel dabei, um die gesammelten Pflanzen unbeschadet nach Hause zu transportieren. Plastiktaschen eignen sich nicht, weil das Sammelgut darin schnell verdirbt.
Von der Ojibway-Medizinfrau Josephine Mandamin habe ich gelernt, dass man Pflanzen mit blossen Händen ernten soll, weil wir uns durch den direkten Körperkontakt zu erkennen geben. Auch in alten Kräuterbüchern wird von Werkzeugen aus Metall abgeraten. Aus Sicht der alten Kräuterkundigen sind Pflanzen mächtige Wesen, deren Kräfte helfen oder schaden können. Sie müssen also behutsam angegangen werden. Anstatt dem kalten, lebensbedrohlichen Metall können wir Feuerstein, Horn oder Knochen verwenden. Ich persönlich benutze gerne ein Keramikmesser und einen Grabstock aus Hartholz.
Stiefmütterchenblüten auf einem Trocknungsgestell.
Waschen, trocknen, lagern – so geht’s Zurück zu Hause stellt sich die Frage, ob die Kräuter nun gewaschen werden sollen oder nicht. In Fachkreisen wird empfohlen, Wildkräuter nicht zu waschen. Wurzeln wasche ich immer, frisch gesammelte Kräuter nur dann, wenn sie durch starken Regen mit Schlamm bespritzt worden sind. Um den Fuchsbandwurm mache ich mir keine Sorgen. Infektionen bei Menschen sind äusserst selten. Wer sicher gehen will, sammelt nur, was über Kniehöhe wächst.
Heilpflanzenanwendungen sind am wirkungsvollsten, wenn sie mit frisch geernteten Pflanzen hergestellt werden. Um die Pflanzen auch ausserhalb der Vegetationszeit zur Verfügung zu haben, werden sie fachgerecht getrocknet. Das Sammelgut soll an einem staubfreien, dunklen Ort möglichst rasch trocknen. Kräuter mit einem genügend langen Stängel können mit einem Gummiband zu einem Strauss gebunden aufgehängt werden. Blüten und lose Blätter legt man auf einer sauberen Unterlage aus. Sie sind nach einer Woche trocken, klein geschnittene Wurzeln etwa nach zwei Wochen. Kleinere Mengen können auch im Dörrex oder Ofen (bei kleinstmöglicher Hitze und so kurz wie möglich) getrocknet werden. Trockenware mit guter Qualität erkennt man daran, dass ihre Farbe erhalten bleibt und sie keine braunen Flecken aufweist. Das getrocknete Pflanzenmaterial nennt man im Fachjargon Droge.
Frisch gepflückte Sträusse Englischer Minze
In einem Korb sind frisch gepflückte Pflanzen gut aufgehoben.
Sobald das Sammelgut trocken ist, verpackt man es in Lagergefässe aus Papier, Karton oder Glas. Nur sehr gut getrocknete Droge wird luftdicht verschlossen aufbewahrt.
Die Wirkstoffe werden am besten konserviert, wenn Blätter und Blüten nicht zerkleinert werden. Beschriften Sie Aufbewahrungsgefässe mit dem Namen der Pflanze und dem Sammeljahr. Getrocknete Pflanzen verlieren nach und nach ihre Wirkung und sollten nach einem Jahr ersetzt werden. Je kühler die Droge gelagert wird, desto weniger Aromastoffe gehen verloren. Gefrorene Droge hält sich länger als ein Jahr und ein grosser Teil der Wirkstoffe bleibt erhalten. •
Buchtipp
«Geflochtenes Süssgras – Die Weisheit der Pflanzen», Robin Wall Kimmerer, Aufbau Verlage GmbH, Berlin. Robin Wall Kimmerer ist Mutter, Wissenschaftlerin, Professorin für Umweltbiologie an der State University of New York und eine Botschafterin der Pflanzenmedizin. Sie verwebt wissenschaftliche Erkenntnisse mit der indigenen Weisheit ihres Volkes, den Potawatomi. Ein Kernthema ihrer Forschung ist die «ehrenhafte Ernte».
Leider sind viele Pflanzenarten gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Rote Listen mit geschützten Arten finden sich auf der Webseite des Bundesamtes für Umwelt BAFU und den offiziellen Webseiten der Kantone oder kantonalen Umweltbehörden. Auf der Webseite des nationalen Daten- und Informationszentrums der Schweizer Flora, www.infoflora.ch, kann der Status einzelner Arten abgefragt werden. Zum Schutz der bedrohten Bestände dürfen gelistete Pflanzen nicht gepflückt werden. Gesammelt wird immer nur dort, wo ein ausreichend grosser Bestand vorhanden ist und nur so viel, wie tatsächlich gebraucht wird.
Aussaat, Kultur und Ernte nach den Mondphasen
Die Berücksichtigung der Mondphasen ist für die Wildsammlung und den Gartenbau sehr hilfreich. Um dieses grosse Thema ausführlich zu behandeln, fehlt hier der Platz. Wer sich dafür interessiert, findet in den Schriften von Maria Thun, Margret Madejsky und Wolf-Dieter Storl reiche Informationsquellen. Naturschutz und Eigenverantwortlichkeit
Blumenwiesen können jetzt ausgesät werden. Sie bieten vielen Insekten Schutz und sind ihnen Nahrungsquelle.
Hallo Garten, was steht an?
Mai und Juni sind ereignisreiche Zeiten im Garten. Milde Temperaturen bei viel Sonnenschein lassen die Pflanzen kräftig wachsen, auch in der Tierwelt ist emsiges Treiben angesagt. Was sind die essenziellen Garten-Tätigkeiten in diesen Monaten?
Irène Nager, JardinSuisse
Jetzt im Garten aktuell
Gemüsegarten
Im Gemüsegarten und Hochbeet herrscht jetzt Hochbetrieb! Nach den Eisheiligen kann man Bohnen, Rüebli und Kefen aussäen. Ab Mitte Mai kommen die Setzlinge von Zucchetti, Kürbis, Gurken und Tomaten ins Freie. Im Juni folgen die Samen von Buschbohnen, Karotten, Radiesli, Rettich, Sommerspinat und Rucola, als Jungpflanzen Salate, Fenchel, Knollensellerie und Kohlgewächse.
Blumenwiese
Wer in den Genuss einer artenreichen Blumenwiese kommen möchte: Die beste Gelegenheit, um sie auszusäen, sind Frühling und Vorsommer, also die Zeit zwischen Mitte April und Mitte Juni. Bei bestehenden Wiesen steht nach der Blüte der Margeriten je nach Klima und Boden im Juni der erste Schnitt an – idealerweise mit Sense, Sichel oder Balkenmäher. Wichtig:
Mähen Sie die Wiese etappenweise, damit Insekten ihre Weidefläche behalten. Das Schnittgut sollte drei Tage liegenbleiben, bevor es kompostiert wird.
Blattläuse und Co. in Schach halten Wo Pflanzen kräftig wachsen, sind auch Schädlinge aktiv. Sie etablieren sich immer dann, wenn die Pflanze keinen idealen Standort hat oder durch fehlende Pflege gestresst ist. Am einfachsten wird man sie los, indem man ihre Gegenspieler fördert, und zwar Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schwebfliegen. Wo es natürliche wilde Ecken gibt, Insekten-Pflanzen stehen, Laub- und Asthaufen aufgeschichtet sind und keine Insektizide angewendet werden, stehen die Chancen gut, dass die Anzahl von Blattläusen und Co. überschaubar bleibt.
Schnitt frühlingsblühender Sträucher
Frühblüher wie Forsythie, Deutzie oder Weigelie werden nach der Blüte zurückgeschnitten, wenn die Triebe
zu dicht stehen oder der Strauch blühfaul geworden ist. Schneiden Sie alte, sich überkreuzende, kranke oder abgestorbene Triebe direkt am Boden ab. So bleibt die typische Wuchsform erhalten. Vorsicht: Bevor die Säge zum Einsatz kommt, den Strauch unbedingt auf brütende Vögel untersuchen. Werden Nester entdeckt, muss man zuwarten, bis die Jungvögel ausgeflogen sind.
Rosenpflege im Frühsommer
Damit Rosen mit reichem Blütencharme beglücken, benötigen sie Pflege. Wilde Austriebe entfernt man direkt am Fuss durch Ausreissen, nicht Abschneiden. Gegen Sternrusstau, Rost, Echten und Falschen Mehltau helfen Pflanzenstärkungsmittel – aber man muss sie vorbeugend einsetzen, damit sie wirken. Je nach eingesetztem Produkt unterscheidet sich die Häufigkeit des Einsatzes. Stark befallene Zweige schneiden Sie ab und entsorgen sie im Hausmüll.
Ziergarten
Bevor es blüht und Samen ausbildet, gilt: Unkrautkontrolle. Wurzelunkräuter wie Giersch oder Zaunwinde müssen mitsamt den Wurzeln ausgegraben werden –eine knifflige Aufgabe, denn aus jedem Wurzelstückchen wachsen neue Triebe. Wo ein Ausgraben nicht möglich ist, muss man regelmässig alle Triebe ausreissen, um die Pflanze zu schwächen. Bei Samenunkräutern reicht es oft, das Wurzelwerk mit dem Sauzahn oder der Pendelhacke zu lösen – die Sonne lässt die Pflanze 1
2
austrocknen. Mulch ist der Königsweg, um zu verhindern, dass sich Samenunkräuter etablieren. Eine Schicht aus Rasenschnitt, Stroh oder Rindenmulch schützt die Erde zudem vor Erosion und starker Sonneneinstrahlung, «füttert» die Bodenlebewesen und hält die Feuchtigkeit im Erdreich. Rasenschnitt sollten Sie angetrocknet ausbringen, und zwar lieber häufiger als zu hoch: 2 cm Höhe reichen völlig. Rindenmulch wird etwa 5 bis 8 cm hoch angewendet. Vor dem Ausbringen von Rindenmulch die Fläche mit Stickstoff düngen, denn beim Abbau der Rindenstücke entziehen die Mikroorganismen dem Boden Stickstoff, der den Pflanzen dann fehlt.
Kübel- und Balkonpflanzen
Im Mai beginnt die Balkonsaison. Wer frisch Gekauftes ein- oder Bestehendes umtopfen möchte: Wählen Sie besser grössere als zu kleine Gefässe. Ideal sind Balkonkästen mit eingebautem Wasserreservoir. Bei Töpfen ohne «doppelten Boden» ist ein guter Wasserabzug essenziell. Damit die Löcher nicht verstopfen, deckt man sie mit ein oder zwei Topfscherben ab. Für sehr grosse Gefässe empfiehlt sich, zuunterst eine Schicht Blähton einzufügen und diese mit einem Wurzelvlies abzudecken. Das ideale Substrat ist eine torffreie, strukturstabile Balkonerde. Zwischen oberem Gefässrand und Substrat sollte ein Abstand von mehreren Zentimeter verbleiben, sodass Giesswasser nicht über den Rand hinüberschwappt.
1 Um im Sommer solch schönes Gemüse zu bekommen, gilt es jetzt die Hochbeete zu bepflanzen.
2 Viele Sommerflorpflanzen sind sehr beliebt bei Bienen und Hummeln und bieten bis spät in den Herbst Nektar und Pollen. Hier eine Biene auf einer Papierblume – Xeranthemum annuum ‹Alba›
3 Ein vielfältiges Gemüsebeet mit Salat, Kresse, Kohlraben und Radies. 3
Sommerblumen auspflanzen
Was im Frühbeet vorgezogen oder in der Gärtnerei gekauft wurde, darf nun ins Beet. Petunien, Begonien, Dahlien oder Canna freuen sich über nährstoffreiches Erdreich, einen sonnigen Standort und beständige Wassergaben. Wer regelmässig Verblühtes entfernt, darf bis in den Herbst einen reichen Blütenflor erwarten.
Heckenschnitt
In den meisten Regionen der Schweiz steht Ende Juni der sogenannte «Johanni»-Heckenschnitt an. Dieser Termin gilt als besonders empfehlenswert, da dann eine Art «Wachstumspause» einsetzt und die Pflanzen in den Folgemonaten die entstandenen Wunden effizient schliessen können.
Der Profi-Tipp: Chelsea-Chop Wer langanhaltende Freude, Herbstastern, Sonnenhut, Katzenminze, Mädchenauge, Phlox oder Goldmelisse haben will, führt Ende Mai den Vorblüte-Rückschnitt alias Chelsea-Chop durch. Dabei werden entweder 20 bis 50 Prozent der Grünmasse oder nur einzelne Bereiche abgeschnitten – das sorgt für eine gestaffelte Blütezeit. Aus den Blattachseln treibt die Pflanze neu aus. Die Ziele dabei: eine bessere Standfestigkeit, ein kompakterer Wuchs und mehr Blüten. Für schwache und empfindlichen Pflanzen ist der Chelsea-Chop weniger geeignet. Wichtig: Den Schnitt sollten Sie idealerweise bei feuchter Witterung vornehmen.
Highlight des Monats: der Mohn
Im späten Mai, aber meist im Juni, sprenkeln sie Beete und Wiesen mit ihren farbexplosiven Schalenblüten. Beim Mohn gibt es sowohl einjährige wie mehrjährige Vertreter. Wiesen und Beetränder sprenkelt der einjährige Klatschmohn, der im März und April direkt ins Freiland ausgesät wird und im Sommer blüht. Der mehrjährige Türkische Mohn verfügt über zauberhafte Sorten, die mal gefranst, mal rosa oder burgunderrot blühen. Nach der Blüte zieht er sich zurück – da lohnt es sich, früh an begleitende Pflanzen zu denken, die das Loch füllen. Auf ein Verpflanzen reagiert die Pflanze eher verstimmt, aber etwas Kompost im Frühjahr wird geschätzt. Es heisst, wenn der Mohn blüht, ist der Sommer endgültig da. Das ist schön zu wissen. •
JardinSuisse
JardinSuisse ist der Unternehmerverband Gärtner Schweiz. Ihm gehören 1700 Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus, der Topfpflanzen- und Schnittblumenproduktion, der Baumschulproduktion sowie des Gärtnerischen Detailhandels an. Der Branchenverband bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Palette an Dienstleistungen an. Dazu gehören beispielsweise die Beratung, die Unterstützung bei der Werbung, die Zertifizierung von Produktionsbetrieben und vieles andere mehr. Jardin Suisse betreut zudem die gärtnerische Berufsbildung von der Grundbildung bis zur Höheren Fachprüfung (Gärtnermeister).
Der erste Pedaltritt –ein Stück Glück
Im Frühling lockt uns das Wetter nach draussen. Warum nicht auf dem Velo eine Tour fahren? Viele Tausend Kilometer und viele davon in fernen Ländern hat Maria-Theresia Zwyssig mit ihrem Fahrrad «Freddy» schon abgespult. Sie nimmt uns virtuell mit auf eine Velotour. Und vermittelt uns, warum Fahrradfahren pures Glück sein kann.
Maria-Theresia Zwyssig
Wisst ihr noch damals bei den Grosseltern?
Auf dem Parkplatz. Das rechte Pedal des Drahtsesels auf zwei Uhr gestellt, Grossvater hält mit der einen Hand an der Sattelstange fest, mit der anderen am Lenker. Grosi wartet weiter vorne. Mutig machen wir den ersten Pedaltritt, Grossvater rennt mit und ruft innbrünstig zu: «Träte, Träte, Träte!» Grosi beugt sich nach vorne und bremst Kind samt Velo. Eine holprige Geschichte die erste Fahrt. Und ein Stück Glück.
Glück Er-Fahren
Holprig war es auch in so manchen Ländern die ich mit meinem Fahrrad «Freddy» erfahren konnte. Auf dem Pamir Highway im Gebirge von Tadschikistan, Zentralasien, an der Grenze zu Afghanistan, ist die Schotter-Piste über mehrere Hundert Kilometer ein Waschbrett. Die Spaghetti im Gepäck sind geschreddert. Die chinesischen Lastwagen überholen mich und winken
mit einer langen Staubwolke nach. Manche halten sogar kurz an und werfen mir eine Orange zu. Ein Stück Glück
Die Seidenstrasse hat mir viel Energie geraubt, aber sie hat sie mir wohl doppelt zurückgegeben. Nach 10 000 Kilometern und einem Jahr später erreiche ich mein Ziel in Nepal. Geschafft. Müde. Glücklich. Und was bleibt nach dieser Reise? Es sind die Begegnungen mit den Menschen unterwegs. Die Gastfreundschaft im Iran, der Familienvater in Kambodscha, der auf seinem Plastikstuhl das erste Mal in seinem Leben eine Weltkarte in den Händen hält und sich erklären lässt, wo dass er auf dieser Welt zu Hause ist. Er weint.
Die Familie in Usbekistan die mich von der Strasse in ihr Zuhause einlädt und zur Feier des Tages die letzte Melone im Garten erntet. Sprachlich verstehen wir uns nicht, aber die Herzenssprache sprechen wir beide. Zum
Abschied schenkt sie mir ihr Kopftuch, als Erinnerung. Als Glückbringer. Wir werden uns wohl nie wieder sehen in diesem Leben.
Die Option als Glück Fünf Jahre später fahre ich erneut nach Nepal. 15 000 Kilometer Anfahrt für meinen grossen Traum, Nepal zu Fuss zu durchqueren, der Länge nach auf dem GHT, dem Great Himalaya Trail. Die Route führt durch Europa, die baltischen Staaten weiter über Russland, Südkorea, Japan, Taiwan, Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand, Laos und China. Es ist ein erfüllendes Gefühl anzukommen. «Siebesiech»? «Heldin»? Auf keinen Fall. Klar, da ist ein Gefühl von Stolz, von Freude das Ziel zu erreichen. Aber wenn ich sehe, wie die Menschen, gerade in Nepal, hart arbeiten, um ihr heutiges Essen für die Familie zu organisieren, dann ist da viel mehr Demut. Es nützt niemandem etwas, dass ich nach Nepal fahre. Ich habe einfach die Option. Ich habe die Option, die Möglichkeit einen Traum zu leben, ihn zu realisieren. Weil ich es möchte und die Mittel dazu habe. Weil mir die Grosseltern das Velofahren beigebracht haben. Hat die junge Frau im entlegensten Dorf in Westnepal, wo keine Strasse hinführt, sie keine Toilette haben, mit Holz handeln und die nächste Ärztin mehrere Tagesmärsche entfernt ist, die Option? Hat sie die Option Träume zu leben?
Das Glück vor der Haustüre
Das Fahrrad ist für mich unterwegs ein Türöffner. Es ist die perfekte Geschwindigkeit, um ein Land zu entdecken. Um vorwärts zu kommen und erst noch gesund. Und die Entdeckerfreude beginnt oftmals vor der eigenen Haustüre. Sei dies die tägliche Fahrt von zuhause auf die Arbeit, die Sonntagsfahrt um den Thunersee, die Veloferien in Dänemark oder die ausgiebige Tour um die halbe Welt. Auf jedem Meter können wir entdecken und ein Stück Glück erfahren.
Unterwegs in Kyoto, Japan. Das vollbepackte Velo «Freddy» ist vor einer traditionellen Wand parkiert.
Peitscht der Regen ins Gesicht, bläst der Gegenwind uns um die Ohren, schmerzen die Sitzbeinhöcker, bringt uns der Aufstieg ins Schwitzen – dann fragen wir uns, was hier nun das Glück sein soll? Dann ist das Glück vielleicht einfach, dass wir die Option haben Velo zu fahren. •
Maria-Theresia Zwyssig, geb. 1986. Aufgewachsen in Seelisberg im Kanton Uri, wohnt heute in Brienzwiler im Berner Oberland. Nebst diversen Ausbildungen zur Zierpflanzengärtnerin, Medizinischen Praxisassistentin, Radiomoderatorin und Wanderleiterin beim SBV zieht es sie immer wieder in die Ferne. Bis heute radelte sie rund 30 000 Kilometer in 44 Ländern auf dieser Welt. Über Ihre Reisen hält sie Vorträge in der ganzen Schweiz. Im Sommer 2024 entdecke sie in 4 Monaten die Schweiz auf ihrer HEIMAT LAND Tour. Zu Fuss zu den SAC-Hütten, schwimmend der Länge nach durch die Schweizer Seen und mit ihrem treuen Velo «Freddy» über die Schweizer Pässe. Weil das Abenteuer vor der Haustüre wartet. Mehr Infos: www.mariatheresia.ch
In dieser gastfreundlichen Familie in Usbekistan konnte Maria-Theresia Zwyssig übernachten.
Im Jahr 2024 entdeckte Maria-Theresia Zwyssig die Schweiz, das HEIMAT LAND. Zu Fuss zu den SAC Hütten, schwimmend durch die Seen und mit dem Velo über die Strassenpässe.
Ferien in ungewöhnlichen Unterkünften
Wer Abwechslung zum Standard-Hotel sucht, findet in der Parahotellerie spezielle Unterkünfte für jeden Geschmack: Schlafen unterm Sternenhimmel im Geopod oder im stattlichen Engadinerhaus, Wellness in einer modernen Jugendherberge, rustikaler Charme im Tessin oder tierische Begleitung auf dem Bauernhof. Fünf ungewöhnliche Ferienideen für Romantiker*innen, Naturliebhabende und Erholungssuchende.
Silvia Schaub
Ferien bei Ziegen und Hühnern im nostalgischen Taglöhnerhaus
Das grosse Netzwerk von BnB Switzerland bietet viele naturnahe Erlebnisse wie dieses: Auf dem fruchtbaren Plateau zwischen Seeland und Unteremmental wird man sich im Bed & Breakfast von Kathrin und Alexander Marti im Weiler Vogelsang bei Rapperswil BE bestimmt wohlfühlen. Denn da leben rund um das nostalgische Taglöhnerhaus auch noch lustige Hühner und neugierige Ziegen. Mit letzteren kann man sogar ein Trekking unternehmen. Wer mit Chico oder Elvis unterwegs ist, wird sich bestimmt nicht langweilen. Aber auch ohne vierbeinige Begleiter lohnt es sich, die Gegend wandernd oder mit dem Bike zu entdecken. Zur Erholung geniesst man anschliessend den grossen Garten mit den lauschigen Sitzplätzen und beobachtet die Tiere ganz ungestört. www.bnb.ch
Wellnessen in der Jugendherberge Laax
Natürlich kann man in Laax auch die Natur geniessen, bietet die Destination doch zahlreiche Wander- und Bike-Möglichkeiten wie auch Bergseen zum Baden an. Im topmodernen Wellness Hostel 3000 am Laaxersee könnte man sich aber gut auch einfach inhouse vergnügen. Das Haus der Schweizer Jugendherbergen mit insgesamt 158 Betten aus Arvenholz in verschiedenen Zimmergrössen bietet als Highlight einen Fitnessraum, Hallenbad- und Wellnessbereich auf 1835 Quadratmetern mit diversen Saunen, Dampfbad, Klangraum und Feuerbad, noch dazu Massagen und Kosmetikbehandlungen. Wer sich nach Erholung, Selbsterfahrung und kreativer Inspiration sehnt, dem bieten sich diesen Sommer auch Seminare für Body & Mind wie Waldbaden oder Energie-Detox an. www.youthhostel.ch
Erholung hoch über dem Bleniotal Wer Abgeschiedenheit und Ruhe sucht, ist im Ferienhaus Rustico Montanara in Acquarossa genau richtig. Die rustikale Naturstein-Unterkunft mit drei charmant eingerichteten Zimmern auf zwei Stockwerken liegt hoch über dem Bleniotal und vereint traditionellen Tessiner Charme mit modernem Komfort. Die Wanderwege ins Naturjuwel Nara liegen gleich vor der Haustür. Dort gibt es Themenwege, Panoramaplätze, Picknickwiesen und den spektakulären «Giro degli alpi del Nara». Abends geniesst man vom Garten mit der Pergola die Panoramasicht auf die umliegenden Berge und ins Tal. An lauen Sommerabenden lässt es sich hier am Steintisch unter freiem Himmel wunderbar verweilen. www.interhome.ch
Aktivferien im stattlichen Engadinerhaus Es mag zwar das kleinste Dorf im Oberengadin sein, aber Madulain hat dennoch viel zu bieten. Der ruhige, familienfreundliche Ort hat zum Beispiel eine Reka-Ferienanlage mit 16 komfortablen Ferienwohnungen, die vor einigen Jahren komplett modernisiert wurden. Die Chesa Engiadina, ein stattliches, historisches Engadinerhaus, liegt inmitten des Dorfes und doch nur ein paar Schritte vom Inn entfernt. Im gepflegten Garten befindet sich eine Grillstelle sowie ein Spiel- und Fussballplatz, im Haus ein Jugendraum mit Billard- und Pingpongtisch und eine schöne Wellness-Lounge mit Sauna und Erlebnis-Duschlandschaft. Ideal zum Entspannen nach einer ausgiebigen Wanderung, Biketour oder einem Austritt mit den Pferden der nahegelegenen River Ranch. www.reka.ch
Überraschende Ferienunterkünfte im alten Tagelöhnerhaus (links) oder im topmodernen Wellness Hostel am Laaxersee (oben).
Freier Blick in den Sternenhimmel
Es gibt mittlerweile verschiedene abenteuerliche und luxuriöse Unterkünfte, die man auf Campingplätzen buchen kann. Dazu gehören auch die zwei Geopods auf dem TCS Camping Scuol. Diese bieten vom Bett aus sogar einen freien Blick in den Sternenhimmel. Und wer das Engadin kennt, weiss, dass es hier kaum Lichtverschmutzung gibt und deshalb das Sternchenzählen besonders einfach ist. Die romantischen Unterkünfte verfügen zwar nicht über ein eigenes Badezimmer, dafür über eine halbgeschlossene Terrasse, sodass man genügend Privatsphäre geniessen kann. Die Bergwelt im Unterengadin bietet jedoch auch ausserhalb der Geopods ganz viel Abwechslung, liegt der Campingplatz doch mitten in der Natur nahe des Inns und zahlreicher Wander- und Bikewege. • www.tcs.ch/camping
Ein liebevoll restauriertes Rustico mit traditionellem Tessiner Charme.
Freien Blick in den Sternenhimmel bieten die Geopods auf dem TCS Camping Scuol.
Glamping im Tal der Sonne
Das sonnenverwöhnte Bleniotal bietet nicht nur viel Natur und Ruhe, sondern seit letztem Herbst auch ein besonderes Highlight: den «Boutique»-Campingplatz in Olivone mit stylischen Lodges, Badesee und modernem Sportzentrum.
Silvia Schaub
Das Tessin hat weit mehr zu bieten als die touristischen Hotspots Lugano oder Locarno. Gerade wer Natur und Ruhe sucht, wird zum Beispiel im Bleniotal zwischen Biasca und dem Lukmanierpass auf seine Kosten kommen. Auch Tal der Sonne genannt wegen seiner günstigen Nord-Süd-Ausrichtung, bietet das Valle di Blenio seit letztem Herbst einen besonderen Grund für einen Aufenthalt: der neue TCS Camping in Olivone. «Ein tolles Projekt», schwärmt Oliver Grützner, Chef der TCS-Campingsparte, über den neuen «Boutique»-Campingplatz. «Er ist in kurzer Zeit entstanden, weil alle Beteiligten am gleichen Strick zogen –und er setzt neue Massstäbe.» Der kleine Platz im idyllischen Tessiner Tal auf rund 900 Metern über Meer bietet neben 32 Stellplätzen auch neun stylische «Blenio Lodges».
Die komfortablen und modern eingerichteten Mie tunterkünfte in Form von Bungalows bieten Platz für bis zu vier Personen, verfügen über eine eigene Küche und Bad und verteilen sich rund um einen kleinen Badesee. Der Kanton Tessin hat zusammen mit der
Gemeinde Blenio und dem Campingplatz ein attraktives Sportzentrum geschaffen, das neben einem Bistro mit grosser Loungeterrasse auch eine Kletterwand, Pumptracks und ein Schwimmbad bietet.
Klasse statt Masse
Oliver Grützner ist stolz auf den neuen, ganzjährig geöffneten Platz, der die eingeschlagene Strategie des grössten Campingplatz-Anbieters der Schweiz widerspiegelt: Mehr Klasse statt Masse. Man habe in den letzten Jahren viel in neue Projekte und Konzepte investiert, um mehr Ferienanlage-Gefühl bieten zu können. Hinzu kommt, dass das Thema Camping immer noch im Hoch ist. «Die Pandemie hat diese Ferienform regelrecht beflügelt.» Das kann auch Marcel Zysset, Präsident von swisscamps – Verband Schweizerischer Campings, bestätigen. Die Hochrechnung der Logiernächte auf Schweizer Campingplätzen für 2024 liegt bei knapp 4,8 Millionen. Zwar sei dies um rund 4 Prozent tiefer als im Vorjahr, was vor allem mit dem kalten Herbst begründbar sei. Das Campieren hat sich in den letzten Jahren enorm in die Breite entwickelt. «Von luxuriösen Wohncam-
pern über VW-Büssli und umgebaute Postautos bis hin zu Jeeps mit Zeltdach sieht man heute alles. Und auch die Unterkünfte in Zelten oder Cabins bieten die Palette von einfach bis luxuriös», sagt Oliver Grützner. Nun gehe es bei TCS Camping darum, die Positionierung noch klarer auszurichten, damit sich die verschiedenen Campingbenutzenden – die Campierer*innen und die Glamping-Reisenden – nicht zu sehr in die Quere kommen. Ein gutes Beispiel, wie das umgesetzt werden kann, soll der neue Platz in La Tène am Neuenburgersee zeigen. Für sieben Millionen Franken werden dort auf einer autofreien Insel Glamping-Unterkünfte im Architekturstil der Pfahlbauer entstehen, während an Land die mobilen Camper untergebracht werden. Die Eröffnung ist auf Herbst 2026 geplant.
TCS Camping mit seinen aktuell 25 Plätzen hat noch weitere Objekte in der Pipeline, so etwa in Flims mit dem Projekt «Prau La Selva». Abgeschlossen ist damit die Expansion noch nicht, auch wenn es schwierig sei, in der kleinräumigen und dichtbesiedelten Schweiz neue Plätze auf der grünen Wiese zu bauen. Insbesondere in der Bodenseeregion bis Appenzell wünscht sich Grützner noch weitere Campings.
Ruhige Nebensaison
Das Thema Nachhaltigkeit ist indes noch stärker in den Fokus gerückt. «Wir sind Nutzniesser der Natur, deshalb müssen wir auch zu ihr schauen», betont Oliver Grützner. Bereits die Hälfte der Plätze ist mit dem Eco-Camping- und dem Swisstainable-Label II von Schweiz Tourismus zertifiziert. Das Thema Ökologie ist bei TCS Camping mittlerweile ein Teil ihrer DNA geworden. Dies zeigt sich mit der neuerdings verwendeten grünen Logofarbe, die sich vom Mutterhaus abhebt.
Oliver Grützner, Chef der TCS-Campingsparte, hat noch viele Ideen mit denen er Camper wie Glamper in den nächsten Jahren überraschen will. Am Neuenburgersee entsteht mit dem neuen Platz in La Tène ein Vorzeigeprojekt.
Das knappe Angebot an freien Plätzen im Sommer sei laut Marcel Zysset immer noch ein Dauerthema, wie auch die Digitalisierung der Campingplätze. Der wichtigste Treiber im Camping-Business ist allerdings das Wetter. Da wünschen sich die Campingexpert*innen nur eines: möglichst viel Sonnenschein. Und dieser ist im Tal der Sonne sozusagen garantiert. Gerade in der Nebensaison geniesst man auf dem TCS Camping Olivone auch noch die Ruhe. Wer sich jedoch nicht nur auf dem Liegestuhl erholen will, findet genügend Abwechslung in nächster Nähe. Über 500 Kilometer gut markierte Wander- und Mountainbikewege laden dazu ein, diese südliche Landschaft zu entdecken. www.tch.ch/camping •
Auf 890 m ü.M. gelegen, ist Olivone im «Tal der Sonne» der perfekte Ausgangspunkt für Entdeckungen.
E-Bike ist nicht gleich E-Bike:
Tipps für Kauf und Service
Produktewirrwarr, vermeidbare Schmerzen, Wartungsfragen: Was gibt’s beim E-Bike-Kauf – und danach – zu beachten? Wir haben beim Schweizer E-Bike-Spezialisten m-way nach Tipps gefragt.
Jonathan Spirig
Seit Jahren wächst die Zahl der E-Bikes in der Schweiz. Die strombetriebenen Mobilitätshelfer sind für die Freizeitgestaltung ebenso im Einsatz wie beim Shopping oder auf dem Arbeitsweg. Doch was muss man beachten?
Bedürfnis-Check und Bike-Typologie
Die wichtigste Frage am Anfang: Für welchen Einsatzbereich oder welches Einsatzgebiet wird mein E-Bike vor allem genutzt? In der Stadt ohne grosse Steigungen, am Seeufer auf Kies, auf Trails im Wald, auf Forstwegen, für den Einkauf oder fürs Pendeln zur Arbeit?
Je nach Bedürfnis ist ein anderes Bike das ideale, sagt Frank Aeschbacher, Chief Commercial Officer bei mway in Zürich. So wartet das «E-City-Bike» mit praktischen Details wie einem Gepäckträger auf und ist durch die aufrechte Sitzhaltung bequem und rückenfreundlich. Für grössere Ausfahrten eignet sich das leicht gefederte «E-Trekking-Bike». Ein «E-Gravel-
bike» hingegen kann als Hybrid aus Rennrad und Mountainbike bezeichnet werden – geeignet für Asphalt, Wald- oder Schotterwege.
Nur wer wirklich Sport in den Bergen betreiben möchte, braucht ein echtes E-Mountainbike. Ein «Hardtail» mit Federung vorne macht Spass auf leichteren Trails, für ein «Fully» mit Federung vorne und hinten ist man v. a. auf den anspruchsvollen Trails dankbar. Und wer v. a. bei der Trailabfahrt agil sein will und bergauf nicht allzu viel Unterstützung braucht, kann heute auf die Light Bikes setzen.
Schliesslich sind da noch die S-Pedelecs. Sie bieten statt der standardmässigen 25 km/h gleich rasante 45 km/h unterstützte Maximalgeschwindigkeit. «Das Pedelec empfehlen wir z. B. für Pendelstrecken über 10 Kilometer», sagt Experte Aeschbacher. Allerdings: Mit dem Bike darf man nicht auf den Rad- oder Wanderweg und benötigt ein Kennzeichen. Für den Familienausflug eignet es sich weniger.
Voll beladen unterwegs
Für den mit Kind(ern) beladenen Weg in die Kita oder auch für den gewerblichen Lieferbereich sind die in den verschiedensten Varianten erhältlichen E-Cargo-Bikes gedacht. «Hier unbedingt die erlaubte Zuladung und den längeren Bremsweg beachten», gibt Frank Aeschbacher zu bedenken. Wenn Kinder mitfahren sollen, zudem auf eine gute Bremsanlage und eine geeignete Sicherung achten. Damit es trotz Lasten zügig vorangeht, einen starken Motor mit viel Drehmoment wählen.
Schmerzfrei dank idealer Ergonomie
Schmerzen in Handgelenken, im Rücken, Knie, Steissbein oder Sitzbeinknochen? Das ist absolut kein notwendiges Übel. Bei der Auswahl von Sattel, Griffen und Pedalen und natürlich beim Bike selbst gibt es eine grosse Bandbreite an Optionen. Ein Ergonomie-Test im Fachgeschäft kann helfen.
«Ihr Körper sagt Ihnen, was Sie brauchen», ergänzt dazu der m-way-CCO. Im E-Bike-Shop sollten darum genügend Modelle für Probefahrten bereitstehen. Eine gute Beratung hilft danach beim Anpassen auf Körpergrösse und weitere individuelle Körpermerkmale. Trotz vielfältigem Online-Angebot rät Aeschbacher: «Kein Kauf ohne Probefahrt. Ausser man weiss genau, was man will und hat es schon ausprobiert.»
Gute Pflege von Kette bis Akku
E-Bikes leisten in der Regel mehr als «Bio»-Bikes und man fährt längere Strecken. Darum sollte man sie regelmässig warten und gut pflegen, damit keine Schäden entstehen und die Sicherheit gewährleistet ist. Aus den gleichen Gründen empfiehlt sich einmal pro Saison ein Check in der Werkstatt. Bei einem S-Pedelec und
Ergonomiecheck bei m-way: Der Sitzknochenabstand bestimmt, welcher Sattel am besten passt.
bei täglichem Gebrauch ist eine halbjährliche Prüfung sinnvoll. Auch die Kette wird beim schnellen E-Bike stark beansprucht. Wer diese regelmässig kontrollieren lässt, erspart sich allfällige hohe Folgekosten. Auch die Bremsbeläge sollten immer top in Schuss sein.
Zum Thema Akku: Ein Akku friert nicht gerne. Bei Temperaturen unter 5–10 Grad sollte man ihn rausnehmen, wenn das E-Bike länger steht. Bei der Fahrt spielt die Temperatur keine Rolle. Bei längerer Nutzungspause den Akku auf ca. 60 % aufladen und ihn trocken und sturzsicher lagern. Apropos Sturz: E-BikeFahrer*innen brauchen zwingend einen Helm, auch wenn er gesetzlich nur für die schnellen S-Pedelecs vorgeschrieben ist. Dieser sollte alle drei Jahre ersetzt werden und nach einem Sturz sowieso. • m-way.ch
Gerade beim E-Bike sollte man am regelmässigen Service keinesfalls sparen.
Leserbild
Geisthardt Max, Pfynwald/Wallis
Leserbrief
Die ganzheitliche Betrachtung von Energie, abseits des Mainstreams liest sich in der aktuellen Ausgabe von «Natürlich» sehr spannend. Energie kann nicht erzeugt werden, sie kann nur transformiert werden. Jeder Mensch ist in der Lage dies zu tun. Im Innen und im Aussen.
Technisch beispielsweise in elektrischen Strom. Woher nehmen wir diese Energie? Neu soll Wind, wenn er mal das ist, auch bei uns mit riesigen Turbinen «verstromt» werden. Welche Energiedynamik und Kraft entnehmen wir da vom Himmel? Und welche Auswirkungen auf Boden, Wasserkreisläufe und Gesundheit von Mensch und Tier haben solche «Windparks»? Ist die Ernte den Aufwand wert?
Vielleicht kann «Natürlich» das Thema aufnehmen? Die Fülle, die Vielfalt und der Tiefgang der Themen, die sich in «Natürlich» zeigen beeindrucken und begeistern. Wirklich energiegeladen.
Herzlichen Dank ihnen und dem ganzen Natürlich-Team. Beste Grüsse R. C.
Bild des Monats
Wir suchen für jeden Monat ein schönes Natur- oder Landschaftsbild. Senden Sie das Bild per E-Mail in hoher Auflösung (mindestens 3 Megabyte) per E-Mail an bild@natuerlich-online.ch unter Angabe Ihrer Adresse. (Querformat bevorzugt) Das aus Sicht der Redaktion schönste Bild wird jeweils abgedruckt und mit einem Gutschein des Weber Verlags im Wert von Fr. 50.– belohnt.
Weitere Bilder werden bei uns auf der Website natuerlich-online.ch aufgeschaltet.
Briefe an natürlich
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder per Post an «natürlich», Leserbriefe, Gwattstrasse 144, 3645 Thun/Gwatt.
Ein Blick hinter die Stalltüren: Tierwohl und Rindfleisch
Wenn eine Kuh keine Milch mehr gibt, wird sie zu Rindfleisch, oder etwa nicht? Was hat die Fütterung für einen Einfluss auf die Farbe des Kalbfleischs? Wie unterscheidet sich ein Maststall von einem Milchbetrieb?
Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen am
Mittwoch, 21. Mai 2025, um 19.30 Uhr in unserem kostenlosen Online-Webinar zum Thema “Tierwohl und Rindfleisch”
Mit einem Vermächtnis an die Natur – und an die Zukunft Heute schon für morgen sorgen
Mit einem Vermächtnis an die Natur – und an die Zukunft Heute schon für morgen sorgen
Jetzt vorsorgen, Ihren Nächsten und der Natur zuliebe. Informieren Sie sich: pronatura.ch/de/legate-erbschaften
Jetzt vorsorgen, Ihren Nächsten und der Natur zuliebe. Informieren Sie sich: pronatura.ch/de/legate-erbschaften
W ir sind persönlich für Sie da: Tel. 061 317 92 26
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m e d i u m e r k e n n e i c h b e i m e i n e n
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s a c h e n i n n e r e n B e g r e n z u n g e n ” “ V e r e i n b a r e j e t z t d e i n k o s t e n -
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grösste Tessiner Stadt
gemütliches Beisammensein
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geringeltes Haarbüschel
Halteklemme am Kugelschreiber Nadelloch
belg. Heilbad in d. Ardennen ein Bindewort Wollstoff Platz, Ort
einfacher Schrank Warnsignal Strumpfhalter
Leitmotiv Stimmzettelkasten
ital.: Kasse Abk.: mundartlich
Abk.: eventuell
Monatsname it. Klosterbruder (Kf.)
Abk.: elektron. Datenverarbeitung
Prüfungsabsolvent (Schulabschluss)
frz.: Freundin
halblange Kleidung
ein Eidg. Departement (Abk.)
Gewinnen Sie 1 von 10 Sets von Ceres inklusive der Centaurium Spezialpflege.
Teilnahmebedingungen:
Einsendeschluss ist der 26. Mai 2025. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden direkt benachrichtigt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Über diese Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Tausendgüldenkraut ist ein echtes Kraftpaket, auch in Sachen Hautpflege. Die Centaurium Spezialpflege bringt die wohltuenden Bitterstoffe auf die Haut. Die Pflanzen stammen alle aus biologischem Anbau und werden von Hand geerntet. Die Spezialpflege setzt auf essenzielle Inhaltsstoffe und ist frei von Parfum und Farbstoffen.
Zusätzlich im Set enthalten sind das Buch «Pflanzliche Urtinkturen» und ein kleines Postkarten-Set.
Abonnement 1 Jahr Fr. 98.–Abonnement 2 Jahre Fr. 179.–
Preise inkl. MwSt. www.natuerlich-online.ch/abo
Vorschau
Gesundheit der Babies
Welche Rolle spielt die Naturheilkunde?
Familienplanung
Wie erfolgt natürliche Familienplanung und wie geht man mit den Risiken um?
Zwillinge
Was unterscheidet den Alltag von Zwillingseltern von anderen Eltern?
Freude im Leben
Wie finden wir nicht nur Sinn, sondern auch Freude im Leben?
Fokusthema
Rituale.
«natürlich» 06/25 erscheint am Freitag, 30. Mai 2025
Kontakt /Aboservice: Telefon 033 334 50 44 oder abo@weberverlag.ch, www.natuerlich-online.ch
Immer diese Entscheidungen
Markus Kellenberger
Ah! Da ist er ja endlich, der rote Faden, der mich zum Ziel führen wird, nämlich dem Ende dieser Geschichte. Aber halt! Ist es nicht doch eher der blaue, der grüne oder der gelbe? Aus dem erleichterten «ah» wird ein deutliches «ach». Immer diese Entscheidungen, die täglich zu treffen sind. Ich ringe lange mit mir selbst, und endlich komme ich zum Entschluss, noch einen Kaffee aufzusetzen. Manchmal hilft das.
Eine Viertelstunde später ist die Kaffeetasse leer, der Magen leicht übersäuert und meine Stimmung gereizt. Das liegt an dieser Fliege, die ich ganz beiläufig am Fenster rumkrabbeln sah, und auch gleich wieder vergass. Manche Dinge sind zu belanglos, um sich weiter mit ihnen zu beschäftigen – bis sie sich einem ungefragt auf die Nase setzen. Nach diesem Erstkontakt fühlte sich das Tierchen sehr zu mir hingezogen, und aus einer Belanglosigkeit wurde ein Ärgernis. Mangels Geduld und fehlendem Verständnis für dessen klebriger Zuneigung griff ich schliesslich zur Fliegenklatsche, was das Problem zwar tätsch löste, aber auch einen Stich ins Gewissen nach sich zog. Es war doch auch ein Lebewesen …
Zurück zu den Fäden. Statt den roten könnte ich doch den blauen als Leitfaden für meine Geschichte nehmen, und ihn mit dem Traum von letzter Nacht verknüpfen. Dort sass ich als Zuschauer in einem Theater. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern führte auf der Bühne, die eher wie die Hundert-Meter-Sprintbahn meiner alten Sekundarschule aussah, einen fröhlichen Reigen auf. Etwas an den Jugendlichen war aber seltsam – und dann entdeckte ich es: das waren ja gar keine Mädchen und Buben, die dort tanzten, sondern als Kinder verkleidete Schlümpfe. Na ja. Aber wohin soll das führen? Wohl kaum zu einem sinnvollen, vielleicht sogar tiefschürfenden Ende – also lasse ich den blauen Faden wieder los. Zurück auf Feld eins.
Inzwischen weiss ich gar nicht mehr, für welche Blitzidee der rote Faden am Anfang dieser Geschichte ei-
gentlich stand. So ist das halt mit diesen Blitzen, zack und weg, und so bleiben nur noch grün und gelb. Grün mag ich sehr. Das frische Grün der Blätter, die in Vollblüte stehende Natur und die damit verbundene, unbändige Lebenskraft, die alles überragende Weisheit der Jahreszyklen – aber wie oft wurde das schon beschrieben, besungen, in Verse gefasst und auf Leinwände gemalt. Etwas wahnsinnig Neues fällt mir dazu nicht ein.
Ob ich’s mit den Vögeln versuchen soll, die sich jeden Tag fröhlich, ja mittlerweile sogar ein bisschen zutraulich, auf meinem Fensterbrett tummeln, weil ich dort seit dem Winter immer noch jeden Morgen Körner ausstreue. Nach kurzem Nachdenken, entscheide ich mich dagegen, denn das kommt bei Ornithologen nicht gut an. Vögel soll man nämlich nur bei geschlossener Schneedecke füttern, und eine solche ist im Mai weit und breit nicht in Sicht.
Damit ist nur noch der gelbe Faden übrig. Gelb, sagt man, steht neben vielem Anderem auch für das Prinzip der Hoffnung, und so fälle ich nach langem werweissen einen definitiven Entscheid. Draussen scheint herrlich die Frühlingssonne – und deshalb mache ich jetzt einen ausgedehnten Spaziergang. Das Ende dieser Geschichte kann bis morgen warten.
Markus Kellenberger ist Autor und Journalist. In der Kolumne «Anderswelt» betrachtet er Alltägliches – nicht nur – aus schamanischer Sicht, und an seinen «Feuerabenden» im Tipi begleitet er Menschen auf der Reise ins Innere. markuskellenberger.ch
Kurt Erni
VOM NICHTS ZUM ICH
EINE GEWALTIGE GESCHICHTE
Mit seiner Geschichte enttabuisiert Kurt Erni das Thema «weibliche Gewalt» und zeigt als Betroffener auf, dass sich Gewalterfahrungen in der Kindheit überwinden lassen können. Seine Mutter misshandelte ihn seit frühstem Alter im Rahmen von sadistischen Bestrafungsaktionen. Die Prophezeiung, aus ihm könne nichts anderes als ein Verbrecher werden, hörte Kurt Erni tausendmal. Als kleiner Junge flüchtete er sich schweigend in eine Traumwelt. Als Jugendlicher fasste er den Entschluss, seinem Schicksal mit eiserner Disziplin zu entkommen. Erfolgreich und gesellschaftlich bestens integriert, erfuhr niemand in seinem Umfeld vom erlittenen Martyrium. Erst nach einem schweren Nervenzusammenbruch konnte er das Unsägliche zum ersten Mal formulieren und aus der Sicht des Erwachsenen analysieren.
Preise pro Person CHF Kabinentyp Bestpreis Hauptdeck
Hauptdeck 2-Bett
Preise pro Person CHF Kabinentyp Bestpreis Hauptdeck
Eine Flussreise zur ganzen Vielfalt Nordhollands und in die Welt des Ijsselmeers. Sie entdecken die Städte Rotterdam, Amsterdam und Hoorn. Ein Besuch der Seehunde auf Texel ist ein weiterer Höhepunkt.
Nordholland & das Ijsselmeer mit der Excellence Countess
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Tag 1 Schweiz ˃ Nijmegen
Excellence – kleine
Excellence – kleine
Excellence – kleine
Schweizer Grandhotels
Excellence – kleine
Schweizer Grandhotels
Schweizer Grandhotels
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Die Excellence Countess. Ein strahlend neuer Luxusliner empfängt Sie mit vorzüglicher Gastlichkeit. Alle 89 Aussenkabinen bieten einen komfortablen Aufenthalt und verfügen über Dusche/WC, individuell regulierbare Klimaanlage/Heizung, Safe, Sat-TV, Haustelefon, Föhn, 220 V. Hauptrestaurant, À-la-carte Restaurant, Lounge mit Bar, kleiner Fitnessraum, Sonnendeck mit Whirlpool.
Preise pro Person CHF Kabinentyp Bestpreis Hauptdeck 2-Bett 1995
Excellence – kleine Schweizer Grandhotels
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Willkommen an Bord!
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Willkommen an Bord!
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Willkommen an Bord!
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Willkommen an Bord!
Tag 1 Schweiz ˃ Nijmegen
Anreise nach Nijmegen.
Tag 1 Schweiz ˃ Nijmegen
Anreise nach Nijmegen.
Anreise nach Nijmegen.
Tag 2 Zijpe ˃ (Middelburg)
Tag 1 Schweiz ˃ Nijmegen
Besuch im Watersnood Museum*.
Tag 2 Zijpe ˃ (Middelburg)
Tag 2 Zijpe ˃ (Middelburg)
Anreise nach Nijmegen.
Tag 2 Zijpe ˃ (Middelburg)
Besichtigung einer Schutzstation für Seehunde. Alternativ stechen Sie mit Texeler Krabbenfischern in See (CHF 94).
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Eine Flussreise zur ganzen Vielfalt Nordhollands und in die Welt des Ijsselmeers. Sie entdecken die Städte Rotterdam, Amsterdam und Hoorn. Ein Besuch der Seehunde auf Texel ist ein weiterer Höhepunkt.
Besuch im Watersnood Museum*. Nachmittags Rundgang in Middelburg (CHF 33). Oder Sie besichtigen eine Austernfarm (CHF 53).
Nachmittags Rundgang in Middelburg (CHF 33). Oder Sie besichtigen eine Austernfarm (CHF 53).
Besuch im Watersnood Museum*. Nachmittags Rundgang in Middelburg (CHF 33). Oder Sie besichtigen eine Austernfarm (CHF 53).
Besuch im Watersnood Museum*. Nachmittags Rundgang in Middelburg (CHF 33). Oder Sie besichtigen eine Austernfarm (CHF 53).
Tag 3 Rotterdam ˃ Amsterdam
Tag 3 Rotterdam ˃ Amsterdam Stadt- und Hafenrundfahrt* Rotterdam. Oder Rooftop Walk über den Dächern der Stadt (auf Englisch / CHF 40).
Tag 1 Schweiz ˃ Nijmegen Anreise nach Nijmegen.
Besichtigung einer Schutzstation für Seehunde. Alternativ stechen Sie mit Texeler Krabbenfischern in See (CHF 94).
Tag 3 Rotterdam ˃ Amsterdam Stadt- und Hafenrundfahrt* Rotterdam. Oder Rooftop Walk über den Dächern der Stadt (auf Englisch / CHF 40).
Tag 2 Zijpe ˃ (Middelburg)
Tag 4 Amsterdam ˃ Hoorn
Tag 3 Rotterdam ˃ Amsterdam Stadt- und Hafenrundfahrt* Rotterdam. Oder Rooftop Walk über den Dächern der Stadt (auf Englisch / CHF 40).
Stadt- und Hafenrundfahrt* Rotterdam. Oder Rooftop Walk über den Dächern der Stadt (auf Englisch / CHF 40).
Tag 4 Amsterdam ˃ Hoorn
Besuch im Watersnood Museum*. Nachmittags Rundgang in Middelburg (CHF 33). Oder Sie besichtigen eine Austernfarm (CHF 53).
Grachtenfahrt* in Amsterdam. Am Nachmittag Stadtrundgang Hoorn (CHF 28) oder besuchen Sie das UNESCOWeltkulturerbe Beemster und Schermer mit einer Museumsmühle. (CHF 40).
Tag 5 Hoorn ˃ (Insel Texel) ˃
Tag 4 Amsterdam ˃ Hoorn Grachtenfahrt* in Amsterdam. Am Nachmittag Stadtrundgang Hoorn (CHF 28) oder besuchen Sie das UNESCOWeltkulturerbe Beemster und Schermer mit einer Museumsmühle. (CHF 40).
Tag 4 Amsterdam ˃ Hoorn Grachtenfahrt* in Amsterdam. Am Nachmittag Stadtrundgang Hoorn (CHF 28) oder besuchen Sie das UNESCOWeltkulturerbe Beemster und Schermer mit einer Museumsmühle. (CHF 40).
Harlingen
Tag 5 Hoorn ˃ (Insel Texel) ˃
Tag 5 Hoorn ˃ (Insel Texel) ˃
Tag 6 Harlingen ˃ Kampen Vormittags Tour in die Provinz Friesland (CHF 33). Stadtbesichtigung in Leeuwarden. Abends Flussfahrt über das Ijsselmeer bis Kampen am Ijsseldelta. Tag 7 Kampen ˃ Nijmegen Morgens Tour nach Giethoorn* oder Velotour durch den Nationalpark WeerribbenWieden (CHF 88). Geniessen Sie am Nachmittag die Flussfahrt von Kampen bis Nijmegen.
Tag 6 Harlingen ˃ Kampen Vormittags Tour in die Provinz Friesland (CHF 33). Stadtbesichtigung in Leeuwarden. Abends Flussfahrt über das Ijsselmeer bis Kampen am Ijsseldelta. Tag 7 Kampen ˃ Nijmegen Morgens Tour nach Giethoorn* oder Velotour durch den Nationalpark WeerribbenWieden (CHF 88). Geniessen Sie am Nachmittag die Flussfahrt von Kampen bis Nijmegen.
Besichtigung einer Schutzstation für Seehunde. Alternativ stechen Sie mit Texeler Krabbenfischern in See (CHF 94).
Tag 8 Nijmegen ˃ Schweiz Frühstück, Rückreise.
Besichtigung einer Schutzstation für Seehunde. Alternativ stechen Sie mit Texeler Krabbenfischern in See (CHF 94). Tag 6 Harlingen ˃ Kampen Vormittags Tour in die Provinz Friesland (CHF 33). Stadtbesichtigung in Leeuwarden. Abends Flussfahrt über das Ijsselmeer bis Kampen am Ijsseldelta. Tag 7 Kampen ˃ Nijmegen Morgens Tour nach Giethoorn* oder Velotour durch den Nationalpark WeerribbenWieden (CHF 88). Geniessen Sie am Nachmittag die Flussfahrt von Kampen bis Nijmegen.
● Reise im Königsklasse-Luxusbus 275
07:00 Zürich-Flughafen p, 07:00 Aarau SBB
08:00 Baden-Rütihof p, 08:35 Basel SBB 08:50 Arlesheim p
08:00 Baden-Rütihof p, 08:35 Basel SBB 08:50 Arlesheim p
Ihre Route
Grachtenfahrt* in Amsterdam. Am Nachmittag Stadtrundgang Hoorn (CHF 28) oder besuchen Sie das UNESCOWeltkulturerbe Beemster und Schermer mit einer Museumsmühle. (CHF 40).
Tag 3 Rotterdam ˃ Amsterdam Stadt- und Hafenrundfahrt* Rotterdam. Oder Rooftop Walk über den Dächern der Stadt (auf Englisch / CHF 40).
Tag 5 Hoorn ˃ (Insel Texel) ˃
Harlingen Tour zur Insel Texel* inkl. Mittagessen und
Tour zur Insel Texel* inkl. Mittagessen und
Harlingen Tour zur Insel Texel* inkl. Mittagessen und
Harlingen
Tour zur Insel Texel* inkl. Mittagessen und
Tag 4 Amsterdam ˃ Hoorn Grachtenfahrt* in Amsterdam. Am Nachmittag Stadtrundgang Hoorn (CHF 28) oder besuchen Sie das UNESCOWeltkulturerbe Beemster und Schermer mit einer Museumsmühle. (CHF 40).
Tag 5 Hoorn ˃ (Insel Texel) ˃ Harlingen Tour zur Insel Texel* inkl. Mittagessen und
Tag 6 Harlingen ˃ Kampen Vormittags Tour in die Provinz Friesland (CHF 33). Stadtbesichtigung in Leeuwarden. Abends Flussfahrt über das Ijsselmeer bis Kampen am Ijsseldelta. Tag 7 Kampen ˃ Nijmegen Morgens Tour nach Giethoorn* oder Velotour durch den Nationalpark WeerribbenWieden (CHF 88). Geniessen Sie am Nachmittag die Flussfahrt von Kampen bis Nijmegen.
Tag 8 Nijmegen ˃ Schweiz Frühstück, Rückreise.
Tag 8 Nijmegen ˃ Schweiz Frühstück, Rückreise.
* Mittendrin-Paket
Tag 8 Nijmegen ˃ Schweiz Frühstück, Rückreise.
** Für diese Reise mit Sonderpreis gelten abweichende Umbuchungs- und Annullationsgebühren. Rabatt nicht kumulierbar. Angebot gültig für Neubuchungen bis zum 18.05.25.
Tag 6 Harlingen ˃ Kampen Vormittags Tour in die Provinz Friesland (CHF 33). Stadtbesichtigung in Leeuwarden. Abends Flussfahrt über das Ijsselmeer bis Kampen am Ijsseldelta. Tag 7 Kampen ˃ Nijmegen Morgens Tour nach Giethoorn* oder Velotour durch den Nationalpark WeerribbenWieden (CHF 88). Geniessen Sie am Nachmittag die Flussfahrt von Kampen bis Nijmegen.