OneHealth: Gesunde Tiere, gesunde Menschen, gesunde Umwelt Nachhaltigkeit in der Dienstplanung
Diplomarbeit: Ethische Entscheidungen bei Reanimation Umwelt und klinische Entscheidungen
Anästhesie Journal 3 – 2025 Impressum | Agenda
Impressum
Anästhesie Journal 3, September 2025
Offizielles Organ der Schweizerischen Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege SIGA-FSIA Erscheint vierteljährlich
Auflage Printausgabe: 2000 Exemplare
Auflage E-Paper: 130 Autorenrichtlinien unter https://siga-fsia.ch/mitglieder/journal/ Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird teilweise auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für Frauen und Männer.
Verlag, Inserateverwaltung
Schweizerische Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege SIGA-FSIA
Wenn nicht anders vermerkt, sind die Bilder auf den nachfolgend aufgeführten Seiten aus folgenden Quellen.
S. 8: Adobe Stock/Min Wan, S.8/9: Adobe Stock/Rusty Dodson, S. 14/15: Adobe Stock/Andrey Popov, S. 24: Freepik/garakta_studio, S. 26/27: Adobe Stock/Sergey Mironov, S.26/29/35: Adobe Stock/Best
Agenda SIGA-FSIA
Journal d'anesthésie 3, septembre 2025 Organe officiel de la Fédération suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes SIGA-FSIA Paraît trimestriellement
Edition imprimée: 2000 exemplaires
Edition E-Paper: 130 Directives pour les auteurs: https://siga-fsia.ch/mitglieder/journal/ Pour des raisons de lisibilité, nous avons partiellement renoncé à l’emploi simultané de la forme masculine et de la forme féminine. Toutes les désignations de personnes se rapportent aux personnes des deux sexes.
Edition, Administration des annonces Fédération suisse des infirmières et infirmiers anesthésistes SIGA-FSIA Bahnhofstrasse 7b, 6210 Sursee 041 926 07 65 info@siga-fsia.ch siga-fsia.ch
Rédaction, Conception wamag | Walker Management AG
Les images figurant sur les pages ci-après proviennent des sources suivantes, sauf mention contraire. p. 11: Adobe Stock/all is well, p. 17: Adobe Stock/leungchopan
Datum | date | data Veranstaltung | Manifestation | L'evento Ort | Lieu | Posizione
25. Oktober 2025 Herbstsymposium Anästhesie-Pflege Basel
25 octobre 2025 12e symposium du GIAL Lausanne
7. November 2025 SIGA-FSIA Friday mit Hauptversammlung Lausanne
7 novembre 2025 SIGA-FSIA Friday avec assemblée générale Lausanne
6. – 8. November 2025 SwissAnaesthesia Lausanne
6 – 8 novembre 2025 SwissAnaesthesia Lausanne
18. April 2026 Anästhesiekongress SIGA-FSIA
18 avril 2026 Congrès d’anesthésie SIGA-FSIA
9. Mai 2026 WCNA World Congress of Nurse Anaesthetists
Bern
Berne
Brisbane, Australien
Editorial von Patient:innen auf eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit angewiesen sind.
Liebe Kolleg:innen, liebe Leser:innen
Wenn die Tage nun wieder kürzer werden und sich die Welt draussen in warme, herbstliche Farben hüllt, entsteht oft auch ein Moment der Ruhe – Zeit zum Innehalten, zum Reflektieren, vielleicht auch zum Lesen. Die Herbstausgabe unseres Journals lädt genau dazu ein. Sie beleuchtet ein Thema, das uns im Alltag oft begleitet, aber selten in seiner ganzen Tiefe betrachtet wird: Zusammenarbeit. In unserer Interview-Serie richten wir wie gewohnt den Blick auf die Zusammenarbeit zwischen Anästhesiepflegenden und Anästhesist:innen – zwei Berufsgruppen, die nicht nur während der Betreuung
Auch im Abstract der Diplomarbeit zur medizinethischen Entscheidungsfindung bei Reanimationen wird klar: Ohne gemeinsamen Konsens im Team sind Entscheidungen in kritischen Situationen kaum tragfähig. Zusammenarbeit wird hier zum ethischen Fundament.
Ein weiteres Beispiel findet sich in der Diskussion um den Klimaschutz in der Anästhesie: Die Reduktion von Emissionen gelingt nur dann, wenn wissenschaftliche Evidenz, technologische Innovation, klinische Führung und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen gemeinsam wirken. Nachhaltigkeit ist Teamarbeit –über Fachbereiche und Ebenen hinweg. Und selbst auf globaler Ebene zeigt sich: Zusammenarbeit ist der Schlüssel. Der Artikel von Vétérinaires Sans Frontières Suisse (VSF-Suisse) zum One-Health-
Ansatz verdeutlicht, wie sehr menschliche Gesundheit, Tiergesundheit und Umwelt ineinandergreifen. Die Projekte von VSF-Suisse machen erlebbar, wie wichtig ein koordiniertes Zusammenspiel aller Beteiligten für die globale Gesundheit ist. So unterschiedlich die Kontexte auch sind – eines wird deutlich: Zusammenarbeit ist keine Randnotiz, sondern das Rückgrat einer funktionierenden, zukunftsgerichteten Gesundheitsversorgung. Ich wünsche euch allen viel Spass beim Lesen und bin gespannt auf euer Feedback, welches auch persönlich am SIGA-FSIA-Friday in Lausanne angebracht werden kann. Vielleicht trifft man sich an der Hauptversammlung zur Wahl des neuen Präsidiums.
Herzliche Grüsse
Evelin Sahli
Inhaltsverzeichnis | Sommaire
4 Politik in Bewegung 6 Politique en mouvement 7
One Health: Gesunde Tiere, gesunde Menschen, gesunde Umwelt 8
One Health: animaux sains, êtres humaines en bonne santé, environnement durable 11
Nachhaltigkeit in der Dienstplanung 14 La durabilité dans la planification des horaires de travail 17
Serie Interview: Zwei Perspektiven, ein Ziel 20 Série Interview: Deux perspectives, un objectif 22
Diplomarbeit: Ethische Entscheidungen bei Reanimationen 24 Umwelt und klinische Entscheidungen 26
Die diesjährige SwissAnaesthesia der SSAPM und SIGA-FSIA findet vom 6. – 8. November 2025 im Beaulieu SA in Lausanne statt. Die SIGA-FSIA organisiert wie jedes Jahr am Freitag, 7. November, den SIGAFSIA Friday mit interessanten deutschen und französischen Workshops rund um die Anästhesiepflege. Das Programm findest du auf Seite 25 in dieser Ausgabe. Im Rahmen dieses Programms findet auch die diesjährige Hauptversammlung statt. Dieses Jahr werden wichtige Geschäfte an der Hauptversammlung behandelt. Wir werden ein neues Präsidium wählen und über die Zukunft der SIGA-FSIA im neu ge
SMEDEX – JETZT 20 % AUF CREDITS SICHERN
In Zusammenarbeit mit SMEDEX haben alle Teilnehmenden am Anästhesiekongress kostenlos einen Credit erhalten, der auf der Weiterbildungsplattform Smedex eingelöst werden kann. Zusätzlich erhältst du als Mitglied der SIGA-FSIA 20 % Rabatt auf alle weiteren Einkäufe von Credits für Fort- und WeiterbildungsVideos auf smedex.ch. Erfahre mehr auf sigafsia.ch/verguenstigungen
HERBSTSYMPOSIUM BASEL
AM 25. OKTOBER 2025
Das Herbstsymposium findet zum Thema «Im Fokus» am Samstag, 25. Oktober 2025, im Universitätsspital Basel statt. Das Programm, die Anmeldung und alle Infos findest du auf www.pflegesymposiumbasel.ch. Melde dich jetzt an!
ANÄSTHESIEKONGRESS «BLACKOUT»
– 18. APRIL 2026 IN BERN
Der nächste Anästhesiekongress wird am Samstag, 18. April 2026, zum dritten Mal im Kursaal Bern stattfinden. Namhafte Referent:innen werden aktuelle Themen aus der Anästhesie erläutern und vertiefen. In der grossen Industrieausstellung werden die neuesten Produkte präsentiert und die Aussteller:innen freuen sich auf den Austausch mit dir. Trag dir das Datum bereits ein!
WILLKOMMEN, LIEBE FUNKTIONÄRIN
Sandra Wyss ist in die Kommission SIGA-FSIA Event eingetreten. Wir begrüssen sie herzlich und freuen uns auf ihre tatkräftige Unterstützung!
DANKE UND BYE-BYE, LIEBE FUNKTIONÄRE
Wir verabschieden Martin Salzmann aus der Kommission SIGA-FSIA Education und danken ihm herzlich für sein ausserordentlich langjähriges und engagiertes Wirken im Dienst unseres Verbands. Über viele Jahre hinweg hat er die Bildungsarbeit entscheidend mitgeprägt.
Auch Mischa van der Valk danken wir herzlich für seinen langjährigen und wertvollen Einsatz in der Kommission SIGA-FSIA Management.
Beiden wünschen wir für die Zukunft nur das Beste und weiterhin viel Erfolg auf ihrem Weg!
DIE SIGA-FSIA AM PFLEGEKONGRESS SBK-ASI
Wie jedes Jahr hat die SIGA-FSIA am Schweizer Pflegekongress SBK-ASI vom 7. – 8. Mai 2025 in Bern teilgenommen. Mitglieder der Kommission SIGA-FSIA Education betreuten unseren Stand und zeigten Tätigkeiten der Anästhesiepflege, um unseren Beruf in der Welt der Pflege besser bekannt zu machen. Durch unsere Präsenz versuchen wir auch, junge Pflegefachpersonen für das Nachdiplomstudium in Anästhesiepflege zu motivieren. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, an Schnuppertagen in ausgewählten Anästhesiekliniken in der ganzen Schweiz teilzunehmen und beantworten alle ihre Fragen.
MERCI ET AU REVOIR, CHERS RESPONSABLES!
Nous faisons nos adieux à Martin Salzmann, membre de la commission SIGA-FSIA Education, et le remercions chaleureusement pour son engagement exceptionnel et de très longue date au service de notre association. Pendant de nombreuses années, il a contribué de manière déterminante au développement de la formation. Nous remercions également Mischa van der Valk pour son engagement précieux et durable au sein de la commission SIGAFSIA Management.
À tous deux, nous adressons nos meilleurs vœux pour la suite de leur parcours – que le succès les accompagne!
SYMPOSIUM DU GIAL LE 25.10.2025 –POUR LA PREMIÈRE FOIS À LAUSANNE!
Envie de sortir de la routine, d’élargir tes horizons et de découvrir des sujets d’actualité directement liés à ta pratique professionnelle? Ne rate pas le 12e Symposium du GIAL, organisé pour la première fois à Lausanne le samedi 25 octobre 2025!
Cette édition t’offre une journée enrichissante, ponctuée de conférences passionnantes, soigneusement sélectionnées pour stimuler ta réflexion et renforcer tes compétences. À noter que cette année, les présentations se feront sans traduction simultanée.
Et ce n’est pas tout, participe à notre mini quiz et tente de gagner un bon d’achat chez Galaxus d’une valeur de 250 francs!
Découvre le programme complet et inscris-toi dès maintenant sur: siga-fsia.ch/ gial-symposium
ATELIERS «SIGA-FSIA FRIDAY» AU SWISSANAESTHESIA 2025
Le congrès SwissAnaesthesia de la SSAPM et de la SIGA-FSIA aura lieu du 6 au 8 novembre 2025 au Beaulieu SA à Lausanne. Comme chaque année, la SIGA-FSIA organise le vendredi 7 novembre le SIGA-FSIA Friday avec des ateliers intéressants sur les soins d’anesthésie en français et en allemand. Tu trouveras le programme à la page 25 de ce numéro.
Dans le cadre de ce programme aura également lieu l’assemblée générale annuelle. Cette année, des affaires importantes seront traitées lors de l’assemblée générale.
siga-fsia.ch/gial-symposium
Nous élirons une nouvelle présidence et déciderons de l’avenir de la SIGA-FSIA au sein de la nouvelle faîtière de l’ASI «alliance care». Cela vaut donc la peine de faire un saut à Lausanne. Les comptes annuels 2024 ont été publiés sur le site internet siga-fsia.ch/fr sous «À propos de nous» > «Assemblées générales». Tu trouveras plus d’information sur le congrès SwissAnaesthesia sur swissanaesthesia.ch.
LA SIGA-FSIA AU CONGRÈS SUISSE
DES SOINS INFIRMIERS DE L’ASI
Comme chaque année, la SIGA-FSIA était présente au congrès suisse des soins infirmiers du 7 à 8 mai 2025 à Berne. Des membres de la commission SIGA-FSIA Education se sont occupés de notre stand et ont exposé des activités des soins d’anesthésie afin de faire mieux connaître notre profession dans le monde des soins. Par notre présence, nous essayons aussi de motiver des jeunes infirmier-ère-s pour les études post diplômes en soins d’anesthésie. Nous leur offrons la possibilité de participer à des journées d’initiations dans certaines cliniques d’anesthésie dans toute la Suisse et répondons à toutes leurs questions.
CONGRÈS D’ANESTHÉSIE «BLACKOUT» LE 18 AVRIL 2026 À BERNE
Le prochain congrès d’anesthésie aura lieu le samedi le 18 avril 2026 pour la troisième fois au Kursaal de Berne. Des orateurs et des oratrices renommé-e-s vous exposeront des sujets d’actualité sur l’anesthésie. Les exposant-e-s industriels seront à votre disposition pour vous renseigner et pour vous présenter leurs nouveaux produits. Tu peux d’ores et déjà réserver cette date dans ton agenda!
SOIS LA BIENVENUE, CHÈRE RESPONSABLE!
Sandra Wyss est entrée dans la commission SIGA-FSIA Event. Nous lui souhaitons la bienvenue et nous réjouissons de son soutien actif!
Politik in Bewegung
SIGA-FSIA ist Gründungsmitglied von «alliance care»
An der Delegiertenversammlung vom 18. Juni 2025 wurden wegweisende Entscheidungen für die Zukunft der Pflege getroffen. Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachpersonen SBK-ASI gründete gemeinsam mit Partnerverbänden den neuen Dachverband «alliance care». Die SIGA-FSIA ist als Gründungsmitglied von Beginn an mit dabei. Der neue Verband vereint neben dem SBK-ASI weitere Organisationen aus dem Pflegebereich – die Pflege in der Schweiz erhält damit erstmals einen eigenen Dachverband.
Unsere Gründungsmitgliedschaft hat keine rechtlichen oder formalen Konsequenzen, sie ist vielmehr ein klares Bekenntnis zu Partnerschaft und Zusammenarbeit. Mit unserer Beteiligung möchten wir verdeutlichen, dass wir aktiv am Aufbau und an der Gestaltung von «alliance care» mitwirken wollen.
Auswirkungen der SBK-Statutenrevision
Die Delegierten genehmigten zudem die Totalrevision der Statuten des SBK. Künftig wird der SBK als Berufsverband ausschliesslich die Interessen der diplomierten Pflegefachpersonen vertreten. Die Organisationsstrukturen werden deutlich verschlankt, was unter anderem einen effizienteren Einsatz der vorhandenen Ressourcen ermöglicht.
Mit der Statutenrevision entfällt die Zugehörigkeit der Fachverbände zum SBK gemäss Art. 22ff vom 16. Juni 2025 – und damit auch die gegenseitigen Rechte und Pflichten. Für die SIGA-FSIA bedeutet dies, dass unsere Mitgliedschaft als Fachverband des SBK per Ende 2025 endet.
Rolle und Aufbau von «alliance care» «alliance care» versteht sich als neue Heimat für alle in der Pflege tätigen Per-
sonen. Er bietet sowohl institutionelle Mitgliedschaften für Organisationen als auch individuelle Mitgliedschaften für Einzelpersonen. Pflegeberufe wie Fachpersonen Gesundheit werden bei der Gründung eigener Berufsverbände unterstützt, damit ihre Interessen gezielt vertreten werden können.
Die SIGA-FSIA erhält die Möglichkeit, sich dem Dachverband als Gliedverband anzuschliessen. In den kommenden Wochen werden wir gemeinsam mit dem neuen Dachverband die Rahmenbedingungen für einen definitiven Beitritt festlegen. Unsere Stimme ist bereits vertreten: Roland Vonmoos, ehemaliges Vorstandsund langjähriges Kommissionsmitglied der SIGA-FSIA, wurde in den Vorstand von «alliance care» berufen, um dort unseren Verband zu vertreten. Dieser Vorstand leitet «alliance care» ad interim während der Übergangsphase. An der ersten Delegiertenversammlung von «alliance care» wird dann der Pflegerat gewählt, der künftig die Leitung übernehmen wird.
Nächste Schritte
Wir werden die Rahmenbedingungen für unseren Beitritt als Gliedverband definieren und parallel die Statuten der SIGA-FSIA entsprechend anpassen. Darüber werden unsere Mitglieder an der nächsten Hauptversammlung abstimmen. «alliance care» baut derzeit seine Betriebsorganisation auf und übernimmt ab 1. Januar 2026 im Auftrag des SBK und der angeschlossenen Gliedverbände zentrale Aufgaben. Unsere Mitglieder behalten ihre Mitgliedschaft bei der SIGA-FSIA und, bei einer Mitgliedschaft als Gliedverband, erhalten sie zusätzlich die Mitgliedschaft im Dachverband. Dank des neuen Modells der integralen Mitgliedschaft könnt ihr flexibel entscheiden, welche Leistungen des Dachverbands ihr nutzen möchtet. SBKMitglieder profitieren künftig von einheitlichen Dienstleistungen – unabhängig von Wohn- oder Arbeitsort.
Überprüfung NDS HF Anästhesiepflege in eine höhere Fachprüfung Letztes Jahr informierte ich euch über das Massnahmenpaket zur Stärkung der höheren Berufsbildung und über eine mögliche Überführung des NDS HF Anästhesiepflege in eine höhere Fachprüfung. Wir hatten unsere Stellungnahme termingerecht eingereicht (siehe AJ 04/2024).
Diesen Frühling hat der Bundesrat seine Botschaft formuliert und veröffentlicht. Das Parlament wird dieses Geschäft in der Herbstsession beraten. Bis dahin ist noch etwas Geduld gefragt. Sobald wir weitere Informationen dazu erhalten, werden wir euch umgehend informieren. Ich kann euch versichern, dass wir die weiteren Entwicklungen genau verfolgen – mit dem Ziel, die hohe Bildungsqualität des NDS Anästhesiepflege zu wahren.
Neues Präsidium und Einladung zur Hauptversammlung
Meine Amtszeit als Präsidentin der SIGAFSIA endet statutarisch nach acht Jahren. Mit viel Engagement und Leidenschaft durfte ich unseren Verband in dieser Zeit führen. An der nächsten Hauptversammlung werde ich den Stab an ein neues Präsidium übergeben.
Diese Hauptversammlung wird entscheidend für die Zukunft unseres Verbands sein – nicht nur wegen der Wahlen, sondern auch wegen der richtungsweisenden Beschlüsse zur Mitgliedschaft bei «alliance care». Als Mitglied kannst du massgeblich mitbestimmen, wohin sich unser Verband entwickelt. Deine Stimme zählt und ist uns wichtig – gemeinsam gestalten wir unsere Zukunft. Ich freue mich sehr, dich dort zu begrüssen.
Die kommenden Monate bringen für unseren Verband bedeutende Veränderungen. Lass uns diese Chancen nutzen, um die Anästhesiepflege und unsere berufliche Zukunft nachhaltig zu stärken.
Michèle Giroud, Präsidentin
Politique en mouvement
seront soutenus dans la création de leurs propres associations, afin de défendre efficacement leurs intérêts.
SIGA-FSIA, membre fondateur de «alliance care»
Lors de l’assemblée des délégués du 18 juin 2025, des décisions déterminantes pour l’avenir des soins ont été prises.
L’Association suisse des infirmières et infirmiers (ASI) a fondé, avec plusieurs associations partenaires, la nouvelle faîtière «alliance care». La SIGA-FSIA est ainsi membre fondateur. Pour la première fois, le domaine des soins en Suisse dispose ainsi de sa propre organisation faîtière. Notre adhésion en tant que membre fondateur n’entraîne aucune conséquence juridique ou formelle; elle représente avant tout un engagement clair en faveur du partenariat et de la collaboration. Par notre participation, nous affirmons notre volonté de contribuer activement à la mise en place et au développement de «alliance care».
Révision des statuts de l’ASI
Les délégués ont également approuvé la révision complète des statuts de l’ASI. Dorénavant, l’ASI défendra exclusivement les intérêts des infirmières et infirmiers diplômé-e-s. Les structures seront nettement simplifiées, permettant notamment une utilisation plus efficace des ressources. Cette révision met fin, au 31 décembre 2025, à l’appartenance des associations spécialisées à l’ASI – ainsi qu’aux droits et obligations réciproques. Pour la SIGA-FSIA, cela signifie la fin de notre statut d’association spécialisée au sein de l’ASI.
Rôle et mission de «alliance care» «alliance care» se veut la nouvelle faîtière de toutes les personnes actives dans les soins. Elle propose des adhésions institutionnelles pour les organisations et des adhésions individuelles pour les professionnels. Les métiers tels que les assistant-e-s en soins et santé communautaire
La SIGA-FSIA pourra rejoindre «alliance care» en tant qu’association membre. Les conditions-cadres pour cette adhésion définitive seront fixées dans les prochaines semaines.
La SIGA-FSIA y est déjà représentée: Roland Vonmoos, ancien membre du comité et membre dans nos commissions depuis longue date, siège au comité d’«alliance care» et y représente notre association. Ce comité dirigera la faîtière durant la phase transitoire, jusqu’à l’élection, lors de la première assemblée des délégués, du Conseil des soins qui prendra ensuite la relève.
Prochaines étapes
Nous définirons prochainement les modalités de notre adhésion et adapterons en conséquence les statuts de la SIGA-FSIA. Les membres se prononceront sur ces deux points lors de la prochaine assemblée générale.
«alliance care» est en train de mettre en place son organisation opérationnelle et assumera, dès le 1er janvier 2026, pour le compte de l’ASI et des associations affiliées, des tâches centrales. Les membres conserveront leur adhésion à la SIGA-FSIA et, en cas d’adhésion à «alliance care», bénéficieront également de l’appartenance à la faîtière. Grâce au nouveau modèle d’adhésion intégrale, chacun pourra choisir librement les prestations de la faîtière dont il souhaite profiter. Les membres de l’ASI disposeront de services uniformes, quel que soit leur lieu de domicile ou de travail.
de la possibilité de transformer les EPD ES en soins d’anesthésie en examen professionnel supérieur. Notre prise de position a été transmise dans les délais (voir l’édition 04/2024).
Ce printemps, le Conseil fédéral a publié son message à ce sujet. Le Parlement examinera le dossier lors de la session d’automne. D’ici là, un peu de patience s’impose. Dès que nous disposerons d’informations supplémentaires, nous vous tiendrons informés. Soyez assurés que nous suivons attentivement le processus, avec pour objectif de préserver le haut niveau de qualité de la formation en soins d’anesthésie.
Transformation des EPD ES en soins d’anesthésie en examen professionnel supérieur
L’an dernier, je vous ai informés du paquet de mesures destiné à renforcer la formation professionnelle supérieure, ainsi que
Nouvelle présidence et assemblée générale
Mon mandat de présidente de la SIGA-FSIA s’achève statutairement après huit ans. C’est avec passion et engagement que j’ai eu l’honneur de diriger notre association durant cette période. Lors de la prochaine assemblée générale, je transmettrai le flambeau à une nouvelle présidence.
Cette assemblée sera déterminante pour l’avenir de notre association – non seulement en raison des élections, mais aussi des décisions stratégiques concernant notre adhésion à «alliance care». En tant que membre, vous avez un rôle clé à jouer dans ces décisions. Votre voix compte beaucoup pour nous – ensemble, façonnons notre avenir. J’espère y accueillir beaucoup d’entre vous.
Les prochains mois marqueront une étape importante pour notre association. Saisissons ces opportunités pour renforcer durablement les soins d’anesthésie et notre avenir professionnel.
Michèle Giroud, Présidente
Jaina Duperrex
Der multidisziplinäre Ansatz One Health berücksichtigt die enge Verbindung zwischen der Gesundheit von Tieren, Menschen und der Umwelt. Bei der Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die aktuellen Gesundheits- und Klimaherausforderungen spielt One Health eine immer wichtigere Rolle. Vétérinaires Sans Frontières Suisse, eine humanitäre Hilfs- und Entwicklungsorganisation, verfolgt diesen Ansatz in ihrer Arbeit in Ost- und Westafrika.
Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) führt das Beispiel der COVID-19Pandemie an, um den direkten Zusammenhang zwischen menschlicher Gesundheit, Tiergesundheit und einer intakten Umwelt aufzuzeigen. Über 70 % der Infektions-
krankheiten stammen von Tieren. Sie sind Opfer, Wirte und Überträger von Zoonosen. Klimatische Veränderungen wie steigende Durchschnittstemperaturen begünstigen die Verbreitung von Krankheitserregern, erhöhen die Ansteckungsgefahr durch
One Gesunde Tiere,
bestehende Überträger und führen zur Entstehung neuer. Auch der Verlust von Lebensräumen, etwa durch die Abholzung von Wäldern, treibt Wildtiere in die Nähe von menschlichen Siedlungen und begünstigt die Übertragung von Krankheiten auf die Bevölkerung.
Der One-Health-Ansatz
Der Schutz der biologischen Vielfalt, die Reduzierung von Umweltrisiken und die Förderung nachhaltiger Ernährungssysteme sind für einen gesunden Planeten und ein gesundes Leben unerlässlich. Gesundheitsrisiken wie vernachlässigte Zoonosen oder andere übertragbare Krankheiten, Probleme bei der Lebensmittelsicherheit sowie Antibiotikaresistenzen erfordern umfassende und sektorenübergreifende Lösungen. One Health anerkennt dabei die gegenseitige Abhängigkeit von menschlicher Gesundheit, Tiergesundheit und Umweltgesundheit.
Der Ansatz soll zur Verbesserung der globalen Gesundheitssicherheit, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Unterstützung widerstandsfähiger Ökosysteme beitragen. Er soll insbesondere die Kommunikation, Zusammenarbeit, Koordination und den Kapazitätsaufbau zwischen den drei Sektoren stärken. Dadurch können
Abbildung 1: Gerade für Kinder und ältere Menschen sind regelmässige Untersuchungen lebenswichtig.
Health: gesunde Menschen, gesunde Umwelt
Gesundheitsprobleme wie drohende Pandemien oder der Ausbruch von Tierseuchen schneller erkannt werden. Gerade in Ländern des globalen Südens können die Bedürfnisse ländlicher Gemeinschaften dank dem Ansatz effizienter abgeholt werden.
Bedeutung für die nomadische Viehhaltung
In der Sahelzone und am Horn von Afrika ist die nomadische Viehhaltung oft die einzige tragfähige Strategie zur Nutzung der begrenzten Ressourcen wie Weideland und Ackerfläche. Sie ist aber auch tief verankert in der Kultur und der Lebensweise vieler Gemeinschaften. Nutztiere dienen hier nicht nur zur Ernährung, indem sie Milch und Fleisch liefern, sondern stehen auch für wirtschaftlichen Erfolg und sozialen Status. Zudem sind die Tiere unverzichtbar für den Transport von Waren und Menschen. Leider sind die Tiere in diesen Regionen besonders anfällig für Krankheiten wie die Pest der Kleinwiederkäuer, die infektiöse Rinder- und Ziegenpneumonie oder das Rift-Valley-Fieber. Und Tierärztinnen und Tierärzte gibt es fast keine in den abgelegenen Gebieten ausserhalb der kommerziellen Zentren. Die weiten Grasländer sind nicht nur die Grundlage für die nomadische Viehhaltung, sondern bieten auch eine Vielzahl von Ökosystemleistungen wie Kohlenstoffspeicherung oder eine grosse Vielfalt an Fauna und Flora. Die Erhaltung der Gesundheit
dieser Weiden ist für die Gesundheit der Nutztiere und der Menschen, die von ihnen abhängig sind, von entscheidender Bedeutung. Die Weiden werden aber unter anderem durch den Verlust der Grasnarbe und der Ackerkrume, das Eindringen invasiver Pflanzenarten, durch Überweidung und den fortschreitenden Klimawandel mit im-
mer heftigeren Dürren zerstört. Es ist also klar: Die Gesundheit der Umwelt ist für die Tiere und ihre Besitzerinnen und Besitzer überlebenswichtig.
Abbildung 2: Impfungen schützen ganze Herden vor tödlichen Krankheiten.
Bild: VSF-Suisse
Das HEAL-Projekt von VSF-Suisse Vétérinaires Sans Frontières Suisse (VSFSuisse) unterstützt als tierärztliche Entwicklungsorganisation unter anderem nomadische Gemeinschaften und deren Tiere in der Sahelzone Westafrikas und am Horn von Afrika. Eines der grössten Projekte von VSF-Suisse heisst One Health Units for Humans, Environment, Animals and Livelihoods (HEAL) und hat zum Ziel, basierend auf dem One-Health-Ansatz, das Wohlergehen und die Widerstandsfähigkeit nomadischer und halbsesshafter Gemeinschaften im Grenzgebiet zwischen Äthiopien, Somalia und Kenia zu stärken. Zentral dabei sind die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Menschen, Nutztiere und die Umwelt sowie die Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Bewältigung der Auswirkungen durch den Klimawandel. Wie bereits angetönt, leben nomadische Gemeinschaften oft in abgelegenen und schwer zugänglichen Gebieten, die nur unzureichend mit Gesundheitsdiensten versorgt sind. Das Projekt zielt daher darauf ab, die Bereitstellung von Veterinär- und Gesundheitsdiensten durch die Schaffung sogenannter One Health Units (OHU) neu zu gestalten. Diese Einheiten erleichtern die Interaktion und Koordination
zwischen staatlichen Stellen, privaten Dienstleistern und den Gemeinschaften. Sie sollen die Gesundheitsdienste für Menschen, Tiere und die Umwelt verfügbar machen und gleichzeitig finanziell rentabel sein. Darüber hinaus verfolgt HEAL einen partizipativen Ansatz, indem sichergestellt wird, dass Gemeinschaften, Dienstleister und staatliche Institutionen in jede Phase des Projekts miteinbezogen werden: von der Identifizierung der Probleme bis zur Umsetzung der Lösungen. Wie sieht das denn nun in der Praxis aus?
Die Geschichte von Frau Adoy Oumer
In einem kleinen Dorf in der SomaliRegion von Äthiopien musste Frau Adoy Oumer, 42 Jahre alt und Mutter von acht Kindern, jedes Mal, wenn sie oder ein Familienmitglied krank war, 20 Kilometer mit dem Motorrad bis zur Stadt Moyale zurücklegen, um medizinische Versorgung zu erhalten. Diese Reise war nicht nur kostspielig und anstrengend, sondern verschlimmerte oft den Gesundheitszustand der Kranken. Kranke Tiere konnten sie gar nicht erst mitnehmen, erzählt Frau Oumer: «Ein krankes Kamel kann man nicht mit dem Motorrad transportieren!» So hat sie einfach versucht, dem Tierarzt
die Symptome zu beschreiben, und dieser hat ihr dann Medikamente mitgegeben, ohne das Tier selbst untersucht zu haben. Die Ankunft der One-Health-Teams von VSF-Suisse in ihrem Dorf hat alles verändert. Adoy Oumer erhielt medizinische Beratung vor Ort, dazu Medikamente und praktische Gesundheitsratschläge. Gleichzeitig – und das ist das tolle an diesen gemischten Einheiten – erhielt sie auch Hilfe für ihre kranken Tiere. «Der mangelnde Zugang zu Gesundheitsdiensten war ein altes und sehr ernstes Problem. Viele Tiere sind verendet und die Menschen mussten leiden. All das hat sich geändert mit den One-Health-Teams – es ist wunderbar!»
Kontakt
Jaina Duperrex
Praktikantin Kommunikation und Fundraising, Vétérinaires Sans Frontières Suisse, Bern jaina.duperrex@vsf-suisse.org www.vsf-suisse.org
Abbildung 3: Frau Adoy Sheik Oumer konsultiert eine Ärztin des HEAL-Projekts.
VSF-Suisse
Bild:
One Health: animaux
sains, êtres humains en bonne santé, environnement durable
Jaina Duperrex
L’approche multidisciplinaire One Health vise à garantir une meilleure santé pour les animaux, les humains et l’environnement. Cette méthode est cruciale pour développer des solutions durables aux défis sanitaires et climatiques actuels.
Vétérinaires Sans Frontières Suisse, organisation d’aide humanitaire et de développement, adopte cette approche dans son travail, notamment à travers le projet HEAL en Éthiopie, en Afrique de l’Est et de l’Ouest.
L’Organisation mondiale de la santé animale (OMSA) prend l’exemple de l’épidémie de COVID-19 pour démontrer le lien important entre la santé humaine, animale et environnementale. Plus de 70 % des maladies infectieuses proviennent des animaux. Ils peuvent être victimes, hôtes et vecteurs de maladies zoonotiques. Les conditions climatiques telles que l’augmentation des températures moyennes favorisent la prolifération des agents pathogènes, rendent les vecteurs existants plus virulents et entraînent l’apparition de nouveaux vecteurs. La déforestation, par exemple, prive les animaux de leur habitat naturel
et les force à se rapprocher des villages. Cela favorise la transmission des maladies à la population.
L’approche One Health
La protection de la biodiversité, la gestion des risques environnementaux et les systèmes alimentaires durables sont alors essentiels pour une planète et des vies plus saines. Les risques sanitaires tels que les zoonoses négligées ou les maladies à transmission vectorielle, les problèmes de sécurité alimentaire et la résistance aux antimicrobiens nécessitent des solutions globales et collaboratives. One Health (une seule santé)
reconnaît l’interdépendance entre la santé humaine, la santé animale et la santé environnementale.
L’approche contribue à améliorer la sécurité sanitaire mondiale, à préserver la biodiversité et à soutenir les écosystèmes résilients. Adopter une approche intégrée renforce la communication, la collaboration, la coordination et le développement des capacités entre les trois secteurs. Les problèmes de santé tels que les menaces d’épidémies animales peuvent ainsi être identifiées plus rapidement. Cette approche permet de répondre plus efficacement aux besoins des communautés rurales des pays du Sud.
L’importance de One Health pour les communautés pastorales
Au Sahel et dans la Corne de l’Afrique, le pastoralisme est souvent la seule stratégie viable d’utilisation de ressources limitées grâce aux animaux d’élevage particulièrement résilients. Les animaux d’élevage ne servent pas seulement à l’alimentation, en fournissant du lait et de la viande, mais sont également synonymes de réussite économique et de statut social. De plus, les animaux sont indispensables pour le transport des marchandises et des personnes. Malheureusement, ces animaux sont particulièrement touchés par les maladies comme la peste des petits ruminants, la péripneumonie contagieuse bovine ou caprine ou encore la fièvre de la vallée du Rift. À cela s’ajoute une présence très limitée de vétérinaires dans les régions reculées. De plus, les pâturages ne sont pas seulement la base de ressources des systèmes de production pastorale, ils fournissent également une large gamme de services écosystémiques tels que le stockage du carbone ou une grande diversité de faune et de flore. Le maintien de la santé de ces pâturages est vital pour la santé des animaux d’élevage et des personnes qui en dépendent. Les pâturages se dégradent en raison, entre autres, de la perte de la couverture herbeuse et de la couche arable, de l’invasion d’espèces exotiques et non comestibles, du surpâturage ou de l’impact du changement climatique pro-
Les examens réguliers sont vitaux, en particulier pour les enfants et les personnes âgées.
Image: VSF-Suisse
duisant des sécheresses de plus en plus violentes. Il apparaît alors, clairement, que la santé de l’environnement est essentielle pour les animaux d’élevage et les communautés pastorales.
Le projet HEAL de VSF-Suisse Vétérinaires Sans Frontières Suisse (VSFSuisse) est une organisation à but non lucratif qui œuvre dans l’aide humanitaire et la coopération au développement soutenant les communautés nomades et leurs animaux dans la région du Sahel en Afrique de l’Ouest et dans la Corne de l’Afrique. Un des projets majeurs de VSF-Suisse s’appelle One Health Units for Humans, Environment, Animals and Livelihoods (HEAL) et se base sur l’approche One Health pour améliorer le bien-être et la résilience des communautés vulnérables pastorales et agro-pastorales dans la zone frontalière d’Éthiopie, de Somalie et du Kenya. Il vise à renforcer de manière durable les services de santé pour les humains, les animaux d’élevage et les pâturages ainsi qu’à aider les communautés à élaborer des stratégies durables pour faire face aux menaces liées au changement climatique. Comme mentionné, les communautés pastorales vivent souvent dans des zones reculées et difficiles d’accès, mal desservies
Mme Adoy Sheik Oumer consulte une médecin du projet HEAL.
Image: VSF-Suisse
par les services de santé. Le projet vise alors à remodeler la prestation des services vétérinaires et médicaux en créant des unités sanitaires uniques que l’on appelle One Health (One Health Units – OHU). Ces unités facilitent les interactions et la coordination entre les services gouvernementaux, les prestataires de services privés et les communautés. Elles visent à renforcer les services de santé humaine, animale et environnementale, tout en étant financièrement rentables. De plus, HEAL suit une approche participative en veillant à ce que les communautés vulnérables, les prestataires de services et les institutions gouvernementales participent à chaque étape du projet: de l’identification des problèmes à la mise en œuvre des solutions. Comment cela se traduit-il dans la pratique?
L’histoire de Madame Adoy Oumer
Dans un petit village de la région Somali d’Éthiopie, chaque fois qu’elle ou un membre de sa famille était malade, Mme Adoy
Oumer, 42 ans et mère de huit enfants, devait parcourir 20 kilomètres à moto jusqu’à la ville de Moyale pour obtenir des soins médicaux. Ce trajet, à la fois coûteux et éprouvant, aggravait souvent l’état de santé des malades. «La commu-
nauté pastorale ne pouvait même pas emmener les animaux malades aux services vétérinaries», raconte Madame Oumer: «On ne peut pas transporter un chameau malade à moto!» Elle essayait simplement de décrire les symptômes au vétérinaire,
Les vaccinations protègent des troupeaux entiers contre des maladies mortelles.
Image: VSF-Suisse
qui lui donnait alors des médicaments sans avoir examiné l’animal lui-même.
L’arrivée des unités One Health de VSFSuisse dans son village a tout changé. Adoy Oumer a reçu des conseils médicaux sur place, ainsi que des médicaments. Parallèlement, et c’est ce qui est formidable avec ces unités mixtes, elle a également reçu de l’aide pour ses animaux malades. «Le manque d’accès aux services de santé était une problématique persistante et préoccupante. De nombreux animaux mouraient et la communauté souffrait. Tout cela a changé avec les équipes One Health, c’est merveilleux!»
Contact
Jaina Duperrex
Stagiaire communication et recherche de fonds Vétérinaires Sans Frontières Suisse, Berne
jaina.duperrex@vsf-suisse.org www.vsf-suisse.org
Nachhaltigkeit in der Dienstplanung
Matheis
Nachhaltigkeit wird oft nicht mit der Dienstplanung im Pflegebereich in Verbindung gebracht, dabei ist sie entscheidend für die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden sowie die Pflegequalität. In diesem Artikel zeigt die Autorin, wie durchdachte Arbeitszeitmodelle und ein respektvoller Umgang mit den Ressourcen der Mitarbeitenden die Arbeitsbedingungen verbessern und die langfristige Bindung an den Pflegeberuf fördern können.
Wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen, denken wir nicht sofort an die Dienstplanung in der Pflege. Die Vereinten Nationen (UN) definieren Nachhaltigkeit wie folgt: «Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden ...» (1). Setzen wir die Gegenwart mit dem Personal einer Notfallstation gleich, muss die Dienstplanung so gestaltet sein, dass die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigt werden und für alle ein positiver Beitrag entsteht. Ziel ist es, dass alle so lange wie möglich gesund im Arbeitsleben sind und bleiben. Daher ist es sinnvoll, in diese Ressource zu investieren, um eine nachhaltige Zukunft der Pflege zu sichern.
Zielgerichtete Arbeitszeitmodelle
Die Dienstplanung beeinflusst nicht nur die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern sichert gleichzeitig die Qualität der Pflege und den langfristigen Erhalt von Pflegefachpersonen im Beruf. Bei der nachhaltigen Dienstplanung geht es um mehr als die kluge Verteilung von Arbeitszeiten und Schichten. Es geht darum, Arbeitszeitmodelle zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht werden, um die Pflege als Beruf zukunftsfähig zu gestalten.
Einbindung der Mitarbeitenden Innerhalb unseres Leitungsteams haben wir uns gefragt, welche Veränderungen im Dienstplan dazu beitragen könnten, den Verbleib in der Pflege zu sichern und Arbeitszeiten sowie Schichtverteilungen attraktiver zu gestalten. Wie lassen sich die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und die langfristige Berufsbindung – unabhängig von der jeweiligen Lebensphase – mit den Anforderungen des notfallmedizinischen Alltags in Einklang bringen? Dabei sollten alle Schichten abgedeckt und ein reibungsloses Tagesgeschäft gewährleistet sein. Welche Personengruppen mit welchen Skills benötigen welche Verbesserungen? Haben alle Generationen, die am selben Arbeitsplatz tätig sind, die gleichen Bedürfnisse? Wie können wir den 3-Schichtbetrieb so gestalten, dass alle zufrieden sind und gut mit ihren Arbeitszeiten zurechtkommen?
Vorschläge für flexible Dienstzeiten Um diese Fragen gemeinsam mit den Mitarbeitenden zu erörtern, haben wir zunächst im Leitungsteam folgende Vorschläge erarbeitet und dem Team vorgestellt:
a) 12-Stunden-Schichten
b) 100 % verdienen und 90 % arbeiten
c) über das ganze Jahr 50 % verdienen (6 Monate 100 % arbeiten, im zweiten Halbjahr nicht arbeiten)
d) 24-Stunden-Abdeckung durch mehrere Mitarbeitende: Niederprozentig angestellte Mitarbeitende können sich in Selbstorganisation 24 Stunden durch unterschiedlich lange Dienste aufteilen, zum Beispiel: 1 Person 4 Stunden, zweite Person 9 Stunden, dritte und weitere Personen je 2 Stunden usw. bis 24 Stunden abgedeckt sind.
Die verschiedenen Modelle konnten vom Team priorisiert werden.
Gesetzeskonforme Umsetzung und Herausforderungen
Selbstverständlich haben wir uns im Vorfeld mit der Personalabteilung abgestimmt und uns abgesichert, dass die vorgeschlagenen Modelle und Arbeitszeiten unter Berücksichtigung der gesetzlichen Pausenvorgaben umsetzbar sind (2). Bei dieser Prüfung schieden die Modelle b) und c) aus gehalts- und versicherungstechnischen Gründen aus.
Dienstzeiten
Wir haben auch verschiedene Dienstzeiten diskutiert, wie beispielsweise einen zusätzlichen halben Spät- und Nachtdienst, um die Personaldecke den Patienteneintrittszahlen besser anzupassen. Darüber hinaus haben wir überlegt, einen bereits bestehenden Dienst zeitlich so zu ver-
Katharina
Abbildung 1:
Statistik der Patienten-Eintritte nach Tageszeit (eigene Darstellung)
schieben, dass wir den Schwankungen der Patienteneintritte im Notfallzentrum und dem damit verbundenen hohen Workload besser begegnen können (3).
Die Vorgaben des Spitals sehen vor, dass die hundertprozentige Aufnahme und Behandlung aller Patient:innen gewährleistet ist. Wir sind von der Dienstplanung her verpflichtet, alle Schichten abzudecken.
Anpassungen an Alter und Berufserfahrung
Zusätzlich zu den verschiedenen Arbeitszeitmodellen und Dienstzeiten haben wir eine Analyse der Altersgruppen unserer Mitarbeitenden gemacht und im Sinne der Nachhaltigkeit folgende Regelungen getroffen:
• Mitarbeitende über 50 Jahre müssen nur noch auf freiwilliger Basis Nachtdienste leisten
• Mitarbeitende über 60 Jahre dürfen ihre Dienstpläne komplett selbst gestalten Weiter streben wir an, alle Mitarbeitenden im Dienstplan so einzuteilen, dass sie den
Patientengruppen zugeordnet werden, die sie fachlich auch versorgen können. Das Planblatt wurde unterteilt in «Pflegegruppe Juniors» (bis ein Jahr Notfall-Erfahrung), «Pflege Seniors» (ab zwei Jahren Notfall-Erfahrung), «Studierende NDS» und «Expert:innen NDS HF». Die Mitarbeitenden werden entsprechend in die verschiedenen Behandlungssektoren eingeteilt.
Positiver Effekt: Mitarbeitende fühlen sich weniger überbelastet und überfordert durch zu anspruchsvolle und komplexe Patientensituationen.
Herausforderung: Die Anforderungen an die Dienstplanung und Schichtleitung steigen, da das Personal entsprechend der Erfahrung und Fähigkeiten eingeplant werden muss. Die Patientenströme sind nicht beeinflussbar, weshalb das Modell nicht immer zu 100 % umsetzbar ist.
Erfolg der 12-Stunden-Dienste Ein weiterer Schritt war die Einführung des 12-Stunden-Dienstes auf freiwilliger Basis: 12 Stunden Tagdienst oder 12 Stun-
den Nachtdienst. Es erforderte etwas Anlaufzeit, aber inzwischen arbeitet bereits rund ein Drittel der Belegschaft in 12-Stunden-Diensten. Einige Mitarbeitende absolvieren inzwischen ausschliesslich 12-Stunden-Dienste. Zudem wurde ein 12-Stunden-Spätdienst eingerichtet, der einen normalen Spätdienst mit einem halben Nachtdienst kombiniert.
Positiver Effekt: Der Bedarf an Spätdiensten sinkt, was eine Verbesserung darstellt, da diese nicht bei allen Mitarbeitenden beliebt sind. Weiter können durch regelmässige 12-Stunden-Dienste viel mehr Stunden (Überstunden und Schichtbonus) generiert werden, die am Stück kompensiert werden können. Vor allem junge Mitarbeitende schätzen diese Arbeitsweise, da sie mehr Freizeit am Stück geniessen können, ohne ihr Pensum reduzieren zu müssen, denn eine Reduktion der Arbeitszeit können sich gerade junge Mitarbeitende oft nicht leisten.
Die Tag-Nacht-Umstellung beim 12-Stunden-Spätdienst ist weniger einschneidend. Es gibt zusätzlich einige Schichtbonusstunden mehr für mehr Freizeit, und weniger ganze Nachtschichten für diejenigen, die Nachtdienst nicht gut vertragen. Herausforderung: Die Anforderungen an die Dienstplanung steigen, da eine sorgfältige Verteilung der Schichten notwendig ist, um überall eine gute Abdeckung zu gewährleisten.
Ausgangslage / Idee
• Anstellung 50 %
• Jahresarbeitszeit
• Einsatz 6 Monate 100 %, 6 Monate 0 %
• Start jeweils mit 6 Monaten 100 % (Vorleistung des Mitarbeitenden)
Abklärungen
(Rechtsdienst sowie Leitung HR Services)
• rechtliche Komponente
• zusätzliche Regelung notwendig, die verschiedene Szenarien abdeckt (z. B. Kündigung nach 8 Monaten, Ferienregelung etc.)
• betreffend Sozialversicherungen sehr heikel und nicht in dieser Form möglich, bspw. wird bei einem Unfall sehr strikt geprüft, ob 8 Stunden/Woche erreicht wurden
mögliche Alternative 100 % Anstellung unbefristet mit Vereinbarung UBU 6 Monate
• Sozialversicherungen (Unfall, KTG, PK etc.) sind davon nicht betroffen und liegen in der Verantwortung des Mitarbeitenden
Tabelle 1:
Übersicht zur ursprünglichen Idee eines alternierenden Arbeitseinsatzes (6 Monate 100 %, 6 Monate 0 %) bei 50-%-Anstellung im Jahresarbeitszeitmodell, den daraus resultierenden rechtlichen und sozialversicherungsrechtlichen Abklärungen sowie einer möglichen Alternative mit unbefristeter 100-%-Anstellung und unbezahltem Urlaub.
Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals in HELP,Ausgabe1/2025,herausgegebenvon NOTFALLPFLEGE SCHWEIZ, veröffentlicht underscheinthiermitfreundlicherGenehmigungderRedaktionundderAutorin.
Referenzen
1. Lexikon des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung : https://www.bmz.de/de/ service/lexikon/#lexicon=14700
2. internes Dokument des Universitätsspitals Basel
3. eigene Darstellung auf Basis der Aufnahme-, Behandlungs- und Bewegungsdaten vom Notfallzentrum des Universitätsspitals Basels
4. internes Dokument der HR-Abteilung des Universitätsspitals Basel
Durch die Berechnung der Wochenendarbeitszeit pro Mitarbeitenden und Jahr haben wir herausgefunden, dass Mitarbeitende mit einem Pensum von 50 % und weniger nur noch ein Wochenende pro Monat arbeiten müssen, sofern sie dies wünschen. Eltern können nach der Geburt eines Kindes im ersten Jahr nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz selbst festlegen, an welchen Tagen sie arbeiten möchten. Zu Beginn sind die Schichtarten auf zwei Modelle beschränkt; danach wird die Planung in regelmässigen Gesprächen an die Bedürfnisse der Familie angepasst. Unbezahlte Urlaube können allen Mitarbeitenden auf Wunsch bis zu maximal 12 Monate gewährt werden.
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung Insgesamt können wir auf eine erfolgreiche und auch nachhaltige Umsetzung unserer Dienstplanumstellung zurückblicken. Uns ist bewusst geworden, wie viel Mut es anfangs benötigte, solche Schritte zu gehen und sich im Leitungsteam einig zu sein, dass wir uns bedingungslos für Verbesserungen einsetzen wollen. Ein kontinuierlicher Austausch mit den Mitarbeitenden ist entscheidend, um ihre Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Bereits jetzt zeigt sich ein sehr positiver Effekt: Im vergangenen Jahr hatten wir deutlich weniger Kündigungen, und die Absenzquote sank merklich (4).
Zudem profitieren Patient:innen in ihrer Behandlung von ausgeruhtem Personal, das kompetent und leistungsfähig ist und somit alle Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige Pflege erfüllt. Selbstverständlich werden wir weiterhin an weiteren Verbesserungen arbeiten und diese umsetzen. Mit der Zeit wird es immer einfacher, darauf zu vertrauen, dass positive Veränderungen möglich sind und umgesetzt werden können.
Hinweis zur Einordnung der Arbeitszeitmodelle
Die in diesem Artikel dargestellten Arbeitszeitmodelle wurden speziell für die Bedingungen einer Notfallstation entwickelt. Sie orientieren sich an den besonderen Anforderungen des notfallmedizinischen Alltags, wie etwa der 24-Stunden-Abdeckung, der hohen Dynamik des Patientenaufkommens und der fachlichen Zusammensetzung des Teams. Diese Modelle stellen lediglich eine von vielen möglichen Herangehensweisen dar, um Dienstpläne arbeitnehmerfreundlich zu gestalten, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen und die langfristige Bindung an den Pflegeberuf zu fördern. Je nach Fachbereich, Teamstruktur und institutionellen Rahmenbedingungen können andere Modelle besser geeignet sein.
La durabilité dans la planification des horaires de travail
Katharina Matheis
La durabilité n’est souvent pas associée à la planification des horaires dans le secteur des soins, alors qu’elle est déterminante pour la satisfaction et la santé des employé-e-s ainsi que pour la qualité des soins. Dans cet article, l’auteure montre comment des modèles de temps de travail bien pensés et une utilisation respectueuse des ressources des employé-e-s peuvent améliorer les conditions de travail et favoriser la fidélisation à long terme à la profession infirmière.
Lorsque nous parlons de durabilité, nous ne pensons pas immédiatement à la planification des services dans le secteur des soins. Les Nations unies (ONU) définissent la durabilité comme suit: «La durabilité ou le développement durable signifie satisfaire les besoins du présent sans compromettre les possibilités des générations futures...» (1). Si nous assimilons le présent au personnel d’un service d’urgences, la planification des horaires doit être conçue de manière à prendre en compte les besoins des collaborateurs et à apporter une contribution positive pour tous. L’objectif est que tous restent en bonne santé dans leur vie professionnelle aussi longtemps que possible. Il est donc judicieux d’investir dans cette ressource afin d’assurer un avenir durable aux soins infirmiers.
Modèles de temps de travail ciblés
La planification des services influence non seulement la satisfaction et la santé des collaborateurs, mais garantit également la qualité des soins et le maintien à long terme des infirmier-ère-s dans leur profession. Une planification durable des services ne se limite pas à une répartition
intelligente des horaires de travail et des équipes. Il s’agit de développer des modèles de temps de travail qui répondent aux besoins des collaborateur-trice-s afin de pérenniser la profession infirmière.
Implication des collaborateurs / collaboratrices
Au sein de notre équipe de direction, nous nous sommes demandé quels changements dans le planning de service pourraient contribuer à fidéliser le personnel soignant et à rendre les horaires de travail et la répartition des équipes plus attractifs. Comment concilier la satisfaction des collaborateurtrice-s et leur fidélisation à long terme, quelle que soit leur phase de vie, avec les exigences du quotidien des urgences médicales? Tous les horaires doivent être couverts et le bon déroulement des activités quotidiennes doit être garanti. Quels groupes de personnes, avec quelles compétences, ont besoin de quelles améliorations? Toutes les générations qui travaillent sur le même lieu de travail ont-elles les mêmes besoins? Comment pouvons-nous organiser le travail en 3 équipes de manière à ce que tout le monde soit satisfait et s’accommode bien de ses horaires?
Propositions pour des horaires de travail flexibles
Afin de discuter de ces questions avec les collaborateur-trice-s, nous avons d’abord élaboré les propositions suivantes au sein de l’équipe de direction et les avons présentées à l’équipe:
a) Horaires de 12 heures
b) Gagner 100 % et travailler 90 %
c) Gagner 50 % sur toute l’année (travailler 100 % pendant 6 mois, ne pas travailler pendant le second semestre)
d) Couverture 24 heures sur 24 par plusieurs collaborateur-trices-s: les collaborateur-trices-s employé-e-s à faible pourcentage peuvent s’organiser euxmêmes pour se répartir 24 heures de travail en services de durée variable, par exemple: 1 personne 4 heures, une deuxième personne 9 heures, une troisième personne et les suivantes 2 heures chacune, etc. jusqu’à ce que les 24 heures soient couvertes.
Les différents modèles ont pu être classés par ordre de priorité par l’équipe.
Mise en œuvre conforme à la loi et défis
Nous avons bien sûr consulté au préalable le service des ressources humaines
et nous sommes assurés que les modèles et les horaires de travail proposés étaient réalisables compte tenu des exigences légales en matière de pauses (2). Lors de cet examen, les modèles b) et c) ont été écartés pour des raisons salariales et d’assurance.
Horaires de service
Nous avons également discuté de différents horaires de service, tels qu’un demi-service supplémentaire en fin de journée et de nuit, afin de mieux adapter les effectifs au nombre d’admissions de patient-e-s. En outre, nous avons envisagé de décaler un service existant afin de mieux faire face aux fluctuations du nombre d’admissions au centre d’urgence et à la charge de travail élevée qui en résulte (3).
Les directives de l’hôpital prévoient que l’admission et le traitement de tous les patient-e-s doivent être garantis à 100 %.
En termes de planification des services, nous sommes tenus de couvrir tous les horaires.
Adaptations en fonction de l’âge et de l’expérience professionnelle
En plus des différents modèles de temps de travail et horaires de service, nous avons analysé les tranches d’âge de nos employés et avons pris les mesures suivantes dans un souci de durabilité:
• Les employé-e-s de plus de 50 ans ne doivent plus effectuer de services de nuit que sur une base volontaire
• Les employé-e-s de plus de 60 ans peuvent organiser eux-mêmes leurs horaires de travail
Nous nous efforçons également de répartir tout-e-s les collaborateur-trice-s dans le planning de manière à ce qu’ils / elles soient affecté-e-s aux groupes de patiente-s qu’ils / elles sont en mesure de prendre en charge sur le plan professionnel. Le tableau de service a été divisé en «groupe de soins juniors» (jusqu’à un an d’expérience en urgence), «soins seniors» (à partir de deux ans d’expérience en urgence), «étudiants EPD» et «experts EPD ES». Les collaborateur-trice-s sont réparti-e-s en conséquence dans les différents secteurs de traitement.
Effet positif: les collaborateur-trices-s se sentent moins surchargé-e-s et dépassée-s par des situations trop exigeantes et complexes avec les patient-e-s. Défi: les exigences en matière de planification des services et de gestion des équipes augmentent, car le personnel doit être affecté en fonction de son expérience et de ses compétences. Les flux de patient-e-s ne peuvent être influencés, c’est pourquoi le modèle n’est pas toujours applicable à 100 %.
Succès des horaires de 12 heures
Une autre étape a été l’introduction du service de 12 heures sur une base volontaire: 12 heures de service de jour ou 12 heures de service de nuit. Cela a pris un certain temps, mais aujourd’hui, environ un tiers du personnel travaille déjà en services de 12 heures. Certain-e-s employé-e-s effectuent désormais exclusivement des services de 12 heures. En outre, un service tardif de 12 heures a été mis en place, qui combine un horaire du soir normal avec un demi-service de nuit.
Effet positif: le besoin en horaires du soir diminue, ce qui constitue une amélioration, car ceux-ci ne sont pas appréciés de tout-e-s les employé-e-s. De plus, les services réguliers de 12 heures permettent de générer beaucoup plus d’heures (heures supplémentaires et prime d’horaire décalé) qui peuvent être compensées en une seule fois. Les jeunes employé-e-s apprécient particulièrement ce mode de travail, car ils / elles peuvent profiter de plus de
Statistiques des admissions des patient-e-s par heure de la journée (représentation propre)
temps libre sans avoir à réduire leur temps de travail, ce qu’ils / elles ne peuvent souvent pas se permettre.
Le changement jour-nuit dans le cadre d’un service de nuit de 12 heures est moins radical. Il y a en outre quelques heures supplémentaires de bonus lors des horaires décalés pour plus de temps libre et moins de nuits complètes pour ceux qui ne supportent pas bien le travail de nuit.
Défi: les exigences en matière de planification des services augmentent, car une répartition minutieuse des horaires est nécessaire pour garantir une bonne couverture partout.
Règles favorables à la famille
En calculant le temps de travail hebdomadaire par employé-e et par an, nous avons constaté que les employé-e-s travaillant à 50 % ou moins ne doivent travailler qu’un week-end par mois s’ils / elles le souhaitent. Après la naissance d’un enfant, les parents peuvent choisir eux-mêmes les jours où ils souhaitent travailler pendant la première année suivant leur retour au travail. Au début, les types d’horaires sont limités à deux modèles; ensuite, la planification est adaptée aux besoins de la famille lors d’entretiens réguliers. Des congés sans solde peuvent être accordés à tous les employés qui le souhaitent, pour une durée maximale de 12 mois.
Situation initiale / idée
• Emploi à 50 %
• Temps de travail annuel
• Affectation 6 mois à 100 %, 6 mois à 0 %
• Début à chaque fois avec 6 mois à 100 % (prestation préalable du collaborateur)
Clarifications
(service juridique et direction des services RH)
• Composante juridique
• Une réglementation supplémentaire est nécessaire pour couvrir différents scénarios (par exemple, licenciement après 8 mois, réglementation des congés, etc.)
• Très délicat en ce qui concerne les assurances sociales et impossible sous cette forme. Par exemple en cas d‘accident, il est vérifié de manière très stricte si les 8 heures/semaine ont été atteintes
Alternative possible Emploi à 100 % à durée indéterminée avec accord congé non payé 6 mois
• Les assurances sociales (accidents, indemnités journalières, caisse de pension, etc.) ne sont pas concernées et relèvent de la responsabilité du collaborateur
Tableau 1:
Conclusion: un pas dans la bonne direction
Dans l’ensemble, nous pouvons nous réjouir du succès et de la durabilité de la mise en œuvre de notre nouvelle organisation des horaires de travail. Nous avons pris conscience du courage qu’il a fallu au départ pour franchir ces étapes et pour que l’équipe de direction s’accorde sur la nécessité de s’engager sans réserve en faveur d’améliorations. Un échange continu avec les collaborateur-trice-s est essentiel pour prendre en compte leurs souhaits et leurs besoins. Un effet très positif se fait déjà sentir: l’année dernière, nous avons enregistré nettement moins de démissions et le taux d’absentéisme a considérablement baissé (4).
De plus, les patient-e-s bénéficient dans leur traitement d’un personnel reposé, compétent et performant, qui remplit ainsi toutes les conditions pour des soins de haute qualité.
Remarque concernant la classification des modèles de temps de travail Les modèles de temps de travail présentés dans cet article ont été spécialement développés pour les conditions d’un service d’urgence. Ils sont basés sur les exigences particulières du quotidien des urgences médicales, telles que la couverture 24 heures sur 24, le flux très dynamique de patients et la composition professionnelle de l’équipe.
aperçu de l’idée initiale d’un emploi alterné (6 mois à 100 %, 6 mois à 0 %) avec un emploi à 50 % dans le modèle de temps de travail annuel, les clarifications juridiques et sociales qui en résultent, ainsi qu’une alternative possible avec un emploi à durée indéterminée à 100 % et un congé sans solde.
Bien entendu, nous continuerons à travailler sur d’autres améliorations et à les mettre en œuvre. Avec le temps, il devient de plus en plus facile de croire que des changements positifs sont possibles et peuvent être mis en œuvre.
Remarque: cet article a été publié pour la première fois dans HELP, numéro 1/2025, édité par NOTFALLPFLEGE SCHWEIZ, et est reproduiticiavecl’aimableautorisationde la rédaction et de l’auteure.
Références
1. Lexique du Ministère fédéral allemand de la Coopération économique et du Développement: https://www.bmz.de/de/service/ lexikon/#lexicon=14700
2. Document interne de l’Hôpital universitaire de Bâle
3. Présentation propre basée sur les données d’admission, de traitement et de mobilité du Centre d’urgence de l’Hôpital universitaire de Bâle
4. Document interne du service des ressources humaines de l’Hôpital universitaire de Bâle
Ces modèles ne représentent qu’une approche parmi tant d’autres pour concevoir des plannings de travail favorables aux employé-e-s, augmenter la satisfaction du personnel et encourager la fidélisation à long terme dans la profession infirmière. Selon le domaine spécialisé, la structure de l’équipe et le cadre institutionnel, d’autres modèles peuvent être plus adaptés.
Contact
Katharina Matheis
Katharina Matheis
Experte diplômée EPD ES en anesthésie
Cadre responsable soins, Centre des urgences, Hôpital universitaire de Bâle kathrin.matheis@usb.ch
Zwei Perspektiven, ein Ziel –
Anästhesiepflegende und ärztliches Personal im Dialog
Die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Anästhesiepflege und ärztlichem Personal in der Anästhesie ist essenziell für den Erfolg perioperativer Prozesse und die Sicherheit der Patient:innen. Doch wie sehen sich diese beiden Berufsgruppen gegenseitig? In unserer neuen Interview-Serie beleuchten wir die Dynamik dieser Partnerschaft aus beiden Blickwinkeln. Damit möchten wir die interprofessionelle Zusammenarbeit in der Anästhesie fördern und Impulse für deren Weiterentwicklung geben. In dieser Ausgabe beantworten Prof. Dr. med. Thierry Girard und Maurus Probst, dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF, unsere Fragen.
Prof. Dr. Thierry Girard
Warum bist du Anästhesist geworden?
Der erste Schritt war völliger Zufall: Bei der Planung meiner Zeit als Unterassistent hat mir jemand geraten, Anästhesie zu machen, «weil man dort wirklich etwas machen kann». Da war ich dann zwei Monate am Kantonsspital Aarau. Das hat mir dermassen gut gefallen, dass ich mich gleich dort für eine Stelle beworben habe. Die Kombination von internistischem Denken und manuellen Fertigkeiten – zusammen mit dem unmittelbaren Effekt der eigenen Handlungen – hat mich sofort fasziniert.
Was schätzt du an deinen pflegerischen Kolleg:innen aus der Anästhesiepflege?
Also eigentlich einfach alles! Das Niveau der Ausbildung für Anästhesiepflege in der Schweiz ist extrem hoch. Ebenfalls schätze ich, dass es für unsere Pflegefachpersonen kein Problem darstellt, bei
ihnen Unterstützung anzufordern, wenn diese benötigt wird, und sie in der Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses substanziell mitarbeiten.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit deinen pflegerischen Kolleg:innen Anästhesiepflege?
Wie schon oben erwähnt, äusserst positiv. Die zwei Berufsgruppen ergänzen sich und kennen ihre jeweiligen Kernkompetenzen sowie Grenzen. Es ist eine Zusammenarbeit, die wörtlich Hand in Hand geht.
Hast du bereits über die kontinuierliche Praxisentwicklung im Bereich der Anästhesiepflege gehört? Was denkst du darüber?
Ja, das habe ich durchaus schon gehört. Ich empfinde unsere Anästhesiepflege schon jetzt als hoch professionell. Es gibt aber immer Bereiche, in welchen man sich weiter professionalisieren und weiterentwickeln kann. Hier kommt der kontinuierlichen Praxisentwicklung Anästhesiepflege eine wichtige Rolle zu.
SERIE INTERVIEW
Was wünschst du dir für die Zukunft der Anästhesiepflege?
Weiterhin die Freude und das Engagement an diesem spannenden Beruf, welche wir aktuell im Alltag sehen. Für alle im Gesundheitswesen ist der Druck gestiegen und es ist auch stressiger geworden. Trotzdem –oder erst recht – sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass wir das Glück haben, interprofessionell in einer der schwierigsten Phasen unserer Patient:innen für sie da zu sein und sie zu unterstützen, sowie sicher und kompetent durch die Anästhesie – und Operation – zu bringen.
Kontakt
Prof. Dr. med. Thierry Girard
Chefarzt und stellvertretender Leiter Anästhesiologie Universitätsspital Basel thierry.girard@usb.ch
Maurus Probst, dipl. Experte Anästhesiepflege HF
Warum hast du den Beruf der Anästhesiepflege gewählt?
Seit meinem Einstieg in den Pflegeberuf vor rund 20 Jahren interessiere ich mich für Patient:innen im notfallmedizinischen Setting. Bedenkt man, dass jede Anästhesie geprägt ist von ABCDE-Problematiken, bietet sie mir ein Arbeitsumfeld, in dem ich mein Interesse perfekt «ausleben» kann. Ebenso entspricht mir die selbständige Arbeitsweise und die grosse (Eigen-)Verantwortung sehr.
Was schätzt du an deinen ärztlichen Kolleg:innen der Anästhesie?
Anästhesist:innen verfügen über ein fundiertes und breites medizinisches Fachwissen gepaart mit guten manuellen Skills auf. Viele Tätigkeiten überschneiden sich mit jenen der Pflege, was einen wertvollen fachlichen Austausch und ein Lernen auf Augenhöhe ermöglicht – sei es durch kollegiales Beobachten oder gezielte Gespräche. Die gegenseitige Wertschätzung bietet weiter die besten Voraussetzungen, als Team optimal performen zu können.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit deinen ärztlichen Kolleg:innen Anästhesie?
Eine flache Hierarchie und ein ausgeprägter Teamgeist tragen dazu bei, dass die Zusammenarbeit sehr angenehm und konstruktiv ist. Mitdenken ist nicht nur erlaubt, sondern wird von der Ärzteschaft gefordert.
Hast du bereits von der kontinuierlichen Praxisentwicklung im Bereich der Anästhesiepflege gehört? Was denkst du darüber?
Mir ist das Konzept der kontinuierlichen Praxisentwicklung bekannt. Die Standards sind eine wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung unseres Berufsbildes und ermöglichen eine gewisse Vergleichbarkeit im internationalen Setting.
Welche Wünsche hast du für die Zukunft der ärztlichen Mitarbeitenden der Anästhesie?
Grundsätzlich wünsche ich mir, dass die ärztlichen Mitarbeitenden der Anästhesie
viel Freude und Motivation bei ihrer täglichen Arbeit haben. Mit kontinuierlicher und strukturierter Aus- und Weiterbildung muss zudem sichergestellt werden, dass verschiedene Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung garantiert sind.
les infirmier-ère-s anesthésistes et le personnel médical en dialogue
La collaboration interprofessionnelle entre les infirmier-ère-s anesthésistes et le personnel médical en anesthésie est essentielle au succès des processus périopératoires et la sécurité des patient-e-s. Mais comment ces deux groupes professionnels se perçoivent-ils mutuellement? Dans notre nouvelle série d’interviews, nous mettons en lumière la dynamique de ce partenariat des deux points de vue. Nous souhaitons ainsi promouvoir la collaboration interprofessionnelle en anesthésie et donner des impulsions pour son développement.
Dans ce numéro, le Prof. Dr méd. Thierry Girard et Maurus Probst, expert diplômé en soins infirmiers en anesthésie EPD ES, répondent à nos questions.
Prof. Dr Thierry Girard
Pourquoi es-tu devenu anesthésiste?
La première étape a été un pur hasard: alors que je planifiais mon temps en tant que stagiaire, quelqu’un m’a conseillé de me lancer dans l’anesthésie, «parce qu’on peut vraiment y faire quelque chose». J’ai alors passé deux mois à l’hôpital cantonal d’Aarau. Cela m’a tellement plu que j’ai immédiatement postulé pour un poste là-bas. La combinaison entre la réflexion interne et les compétences manuelles, ainsi que l’effet immédiat de mes propres actions, m’ont immédiatement fasciné.
Qu’apprécies-tu chez tes collègues infirmier-ère-s en anesthésie?
En fait, tout! Le niveau de formation en anesthésie est extrêmement élevé en Suisse. J’apprécie également le fait que nos
infirmier-ère-s n’hésitent pas à demander de l’aide lorsqu’ils / elles en ont besoin et qu’ils participent activement à la formation des jeunes médecins.
Comment se passe la collaboration avec tes collègues infirmier-ère-s en anesthésie?
Comme je l’ai déjà mentionné, elle est extrêmement positive. Les deux groupes professionnels se complètent et connaissent leurs compétences clés respectives ainsi que leurs limites. C’est une collaboration qui se fait littéralement main dans la main.
As-tu déjà entendu parler du développement continu de la pratique dans le domaine des soins d’anesthésie? Qu’en penses-tu?
Oui, j’en ai déjà entendu parler. Je trouve que nos soins infirmiers en anesthésie sont déjà très professionnels. Mais il y a toujours des domaines dans lesquels on
peut se perfectionner et se développer davantage. C’est là que le développement continu des pratiques en soins infirmiers en anesthésie joue un rôle important.
Que souhaites-tu pour l’avenir des soins infirmiers en anesthésie?
Que le plaisir et l’engagement que nous voyons actuellement dans notre travail quotidien continuent d’animer cette profession passionnante. La pression s’est accrue pour tous les acteurs du secteur de la santé, qui est devenu plus stressant. Malgré cela, ou plutôt à cause de cela, il ne faut pas perdre de vue que nous avons la chance d’être là pour nos patients et de les soutenir de manière interprofessionnelle dans l’une des phases les plus difficiles de leur vie, et de les accompagner avec sécurité et compétence tout au long de l’anesthésie et de l’opération.
Contact
Prof. Dr méd. Thierry Girard
Médecin-chef et directeur adjoint du service d’anesthésiologie Hôpital universitaire de Bâle thierry.girard@usb.ch
Pourquoi as-tu choisi le métier d’infirmier en anesthésie?
Depuis que j’ai commencé à exercer le métier d’infirmier il y a environ 20 ans, je m’intéresse aux patients dans le domaine des urgences médicales. Étant donné que chaque anesthésie est marquée par des problèmes ABCDE, ce domaine m’offre un environnement de travail dans lequel je peux parfaitement «vivre» ma passion. De même, le mode de travail autonome et la grande responsabilité (personnelle) me conviennent très bien.
Qu’apprécie-tu chez tes collègues médecins anesthésistes?
Les anesthésistes disposent de connaissances médicales approfondies et étendues, associées à de bonnes compétences manuelles. De nombreuses activités recoupent celles des soins infirmiers, ce qui permet un échange professionnel précieux et un apprentissage d’égal à égal, que ce soit par l’observation collégiale ou
des discussions ciblées. L’estime mutuelle offre en outre les meilleures conditions pour pouvoir fonctionner de manière optimale en équipe.
Comment se passe la collaboration avec tes collègues médecins anesthésistes?
Une hiérarchie horizontale et un esprit d’équipe prononcé contribuent à rendre la collaboration très agréable et constructive. La réflexion n’est pas seulement autorisée, elle est encouragée par le corps médical.
As-tu déjà entendu parler du développement continu des pratiques dans le domaine des soins d’anesthésie? Qu’en penses-tu?
Je connais le concept de développement continu de la pratique. Les normes sont une condition préalable importante pour le développement de notre profil professionnel et permettent une certaine comparabilité dans un contexte international.
Que souhaites-tu à l’avenir pour les collaborateurs-trices médicaux en anesthésie?
Fondamentalement, je souhaite que les collaborateurs médicaux en anesthésie trouvent beaucoup de joie et de motivation dans leur travail quotidien. Une formation initiale et continue structurée et régulière doit également garantir différentes possibilités d’évolution professionnelle.
Contact
Maurus Probst
Expert diplômé en soins anesthésiques EPD ES, ambulancier diplômé ES
Chef d’équipe Zone blanche
Hôpital universitaire de Bâle caroline. maurusbenedikt.probst@usb.ch
Maurus Probst, expert diplômé en soins d’anesthésie EPD ES
Abstract zur Diplomarbeit
Ethische Entscheidungen bei Reanimation
Die Diplomarbeit von Delia Häcki befasst sich mit der medizinethischen Entscheidungsfindung bei Reanimationen im stationären Setting. Berücksichtigt werden dabei die vier Prinzipien der Medizinethik (Autonomie, Nutzen, Nicht-Schaden, Gerechtigkeit) nach Beauchamp und Childress sowie weitere medizinische Faktoren. Ziel ist es aufzuzeigen, wie in akuten Reanimationssituationen zeitnah bestmögliche Entscheidungen auf einer ethischen Grundlage getroffen werden können, auch wenn kein Reanimationsstatus dokumentiert oder keine Patientenverfügung vorhanden ist. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit besteht darin, eine Pocket-Card zu erstellen, die eine schnelle und niederschwellige Hilfestellung in einer Reanimationssituation darstellen soll. Die Fragestellung der Arbeit lautet: «Wie können bestmögliche Entscheidungen bei Reanimationen von stationären Patient:innen auf der Grundlage von medizinethischen Prinzipien getroffen werden?». In einer umfassenden Literaturrecherche wurden relevante medizinethische Prinzipien, rechtliche Grundlagen sowie die aktuellen Richtlinien des European Resuscitation Council (ERC) und der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) analysiert. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass zahlreiche ethische, medizinische und rechtliche Faktoren eine Rolle bei Reanimationsentscheidungen spielen. Grundlegend muss der Patientenwille, sofern dieser bekannt ist, immer beachtet werden. Zudem wurde festgestellt, dass alle vier medizinethischen Prinzipien nach Beauchamp und Childress einen Einfluss auf die Reanimationsentscheidung haben. Als praktisches Ergebnis dieser Arbeit wurde eine Pocket-Card erstellt, die
eine schnelle und kompakte Hilfestellung zur medizinethischen Entscheidungsfindung bei Reanimationen bietet. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass es keinen einheitlichen Lösungsweg oder ein einheitliches Rezept für das Treffen von Reanimationsentscheidungen gibt; jede Situation erfordert eine individuelle und sorgfältige Abwägung der verschiedenen Faktoren. Das Ziel dabei sollte immer sein, eine Reanimationsentscheidung im Teamkonsens zu treffen.
Die Pocket-Card «Reanimationsentscheidungen» steht auf siga-fsia.ch zur Verfügung.
PDF zum Download: https://siga-fsia.ch/reanimation
Neugeborenen-Reanimation: Grundlagen, Besonderheiten und Praxis für dipl.
Expert:innen Anästhesiepflege
Dr. med. Mirko Dolci Sébastien Melchior
Titre de l‘atelier
Réanimation néonatale: bases, spécificités et pratique pour expert-e-s diplômé-e-s en soins d’anesthésie
Dr méd. Mirko Dolci Sébastien Melchior
10:00 10:30 Pause Pause
10:30 12:00
Hauptversammlung
Michèle Giroud
Assemblée générale Michèle Giroud
12:00 13:30 Mittagspause Pause de midi
Barcamp zu verschiedenen Themen der Management
Barcamp sur différents thèmes du management
13:30 14:30
14:35 15:35
16:00 17:00
Andreas Mathies Kommission Management
Forensic Nursing
Valeria Kägi
Prof. Dr. med. Oliver M. Theusinger
Debriefing – zwischen Ideal und Realität
Marc Keller Kommission Practice
SAVE The DATE!
Andreas Mathies Commission Management
Forensic Nursing
Valeria Kägi
Prof. Dr méd. Oliver M. Theusinger
Debriefing – entre idéal et réalité
Marc Keller Commission Practice 5 e-log Punkte
Freitag, 7. November 2025
Mehr Informationen auf: siga-fsia.ch/swissanaesthesia
Umwelt und klinische Entscheidungen: Der Beitrag der Anästhesie zur Emissionsreduktion
Lorenzo Zoppis
In den letzten Jahren ist die Diskussion über die Umweltbelastung durch Gesundheitseinrichtungen konkreter geworden und bezieht zunehmend auch die anästhesiologischen Praktiken mit ein. Insbesondere der Einsatz von halogenierten und intravenösen Medikamenten steht heute im Mittelpunkt wissenschaftlicher Analysen, die nicht nur deren klinische Wirksamkeit und Sicherheit bewerten, sondern auch deren Auswirkungen in Bezug auf klimaschädliche Emissionen, Energieverbrauch und Abfallproduktion untersuchen.
Die Anästhesie ist zwar ein hochspezialisierter technischer Vorgang, stellt jedoch auch eine Tätigkeit mit erheblichem ökologischem Fussabdruck dar: Der Operationssaal als Ganzes ist für fast 30 % des Krankenhausabfalls verantwortlich (1). Mehrere aktuelle Studien bestätigen, dass es bedeutende Möglichkeiten gibt, diese Auswirkungen durch nachhaltigere technologische, organisatorische und pharmakologische Entscheidungen zu verringern.
Inhalationsanästhetika und ihr CO2-Fussabdruck
Eine der Hauptquellen für Emissionen im Operationssaal sind die Inhalationsanästhetika. Substanzen wie Desfluran, Sevofluran und Isofluran sind starke Treibhausgase: Sie werden vom Körper praktisch nicht metabolisiert, sondern unverändert ausgeatmet und anschliessend über Absaugsysteme in die Atmosphäre abgegeben. Ihr Beitrag zur globalen Erwärmung wird durch das Global Warming Potential über 100 Jahre (GWP100) gemessen – ein Indikator, der die Klimawirkung eines Treibhausgases im Verhältnis zur gleichen Menge Kohlendioxid (CO2) über einen Zeitraum
von 100 Jahren angibt. Ein Gas mit einem GWP100 von 1 hat also denselben Effekt wie CO2; ein höherer Wert weist auf ein grösseres Erwärmungspotenzial hin.
Im Fall der Inhalationsanästhetika reicht das GWP100 von etwa 130 für Sevofluran bis über 2500 für Desfluran (2). Letzteres unterliegt aufgrund seines hohen Emissionspotenzials zunehmend internationalen Einschränkungen: Schätzungen zufolge kann eine Stunde Desfluran-Anwendung in der Anästhesie eine Umweltbelastung verursachen, die jener eines Autos entspricht, das mehrere hundert Kilometer zurücklegt.
TIVA oder Inhalationsanästhetika mit niedrigem Frischgasfluss?
Die totale intravenöse Anästhesie (TIVA), typischerweise auf Propofol basierend, stellt in vielen Kontexten eine valide Alternative dar. Lebenszyklusanalysen (LCA) zeigen, dass TIVA den CO2-Fussabdruck im Vergleich zur Verwendung von Desfluran um über 90 % senken kann. Allerdings bringt sie auch andere umweltrelevante Aspekte mit sich, wie etwa die Entsorgung von Arzneimittelresten – verantwortlich
für 45 % der ungenutzten Medikamente –das potenzielle Risiko für aquatische Organismen, den Einsatz von Kunststoff sowie den Energieverbrauch der Infusionsgeräte (2). Parallel dazu stellen Niedrig- und Minimalfluss-Techniken eine Zwischenlösung für jene dar, die weiterhin Inhalationsanästhetika verwenden. Durch die Reduktion des Frischgasflusses (Fresh Gas Flow) auf unter 1 L/min lässt sich das abgegebene Gasvolumen erheblich verringern, wodurch sowohl die Effizienz gesteigert als auch Emissionen reduziert werden können.
Gasrückgewinnung und -recycling: Technische Lösungen im Wandel Der Einsatz aktiver Filtersysteme für Inhalationsanästhetika – basierend auf Aktivkohlefiltern – stellt eine weitere Strategie dar, um die Freisetzung dieser Gase in die Umwelt zu minimieren. Solche Geräte, in verschiedenen Umgebungen getestet, haben gezeigt, dass sie unter idealen Bedingungen bis zu 100 % der Anästhetikagase zurückhalten können (3). Ihre Wirksamkeit hängt jedoch von zahlreichen Betriebsfaktoren ab. Neuere klinische Studien zeigen, dass in der Praxis tatsächlich
Abbildung 1:
Lebenszyklus-Treibhausgasemissionen (THG) von Anästhetika, (A) einschliesslich der Emissionen von halogenierten Medikamenten und Distickstoffmonoxid (N2O) in Anästhesiegasen und (B) ohne Emissionen von Anästhesiegasen.
Quelle: Sherman, J., Le, C., Lamers, V., & Eckelman, M. (2012) (2)
oft nicht mehr als 45 % der verwendeten Gase zurückgehalten werden (4), und das industrielle Recycling des aufgefangenen Anästhetikums erfordert zusätzliche Nachhaltigkeitsbewertungen. Dennoch handelt es sich um eine vielversprechende Technologie, insbesondere für Einrichtungen, die nicht vollständig auf Inhalationsanästhesie verzichten können.
Analgesie optimieren, Umweltbelastung senken: Das Beispiel Paracetamol Eine aktuelle multizentrische Studie von Davies et al. (2024) (5) untersuchte die Umweltauswirkungen von Paracetamol im perioperativen Bereich, wobei verschiedene Applikationswege und Darreichungsformen verglichen wurden. Die auf Lebenszyklusanalyse (LCA) basierenden
Ergebnisse zeigten, dass die intravenöse Formulierung eine bis zu 16-fach höhere Umweltbelastung aufweist als die orale Tablette – hauptsächlich aufgrund komplexer Verpackungen, Einwegmaterialien und erforderlicher Verabreichungssysteme. Die Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente) pro Einzeldosis à 1 g betrugen 38 g für die orale Tablette, 151 g für die orale Lösung, 310 g für die intravenöse Form im Kunststofffläschchen und 628 g im Glasfläschchen. Die systematische Einführung oralen Paracetamols, wo klinisch möglich, könnte somit sowohl die Umweltbelastung als auch die direkten Kosten erheblich senken – mit einem geschätzten Einsparpotenzial von 98 % gegenüber der routinemässigen Anwendung der intravenösen Form.
Das Diagramm auf der Folgeseite zeigt einen Vergleich der wichtigsten analysierten Darreichungsformen basierend auf den Daten von Davies et al. (2024) (5). Diagramme wie dieses verdeutlichen anschaulich den engen Zusammenhang zwischen klinischen Entscheidungen und den dadurch verursachten Emissionen. Der Übergang von intravenösen zu oralen Darreichungsformen – wie im Fall von Paracetamol – stellt eine einfache, aber wirkungsvolle Massnahme dar, die konkret zur Reduzierung der Umweltbelastung beitragen kann, ohne die therapeutische Wirksamkeit zu beeinträchtigen.
Erfahrungen aus der Schweiz: Beispiele für den Wandel
In den letzten Jahren haben mehrere Schweizer Spitäler Initiativen gestartet, um die Umweltbelastung durch anästhesiologische Tätigkeiten zu verringern. Zu
den ergriffenen Massnahmen gehören der schrittweise Ausstieg aus Inhalationsanästhetika mit hohem Treibhauspotenzial, wie Desfluran, in den Universitätsspitälern Genf, Zürich, Lausanne, Basel und dem Regionalspital Lugano sowie die Förderung alternativer, emissionsärmerer Techniken. Diese Massnahmen sind Teil umfassenderer Strategien zur ökologischen Nachhaltigkeit im Krankenhausbetrieb, zu denen auch Energieeffizienz, logistische Optimierung und die Reduzierung klinischer Abfälle gehören. Die schweizweite Erfahrung zeigt deutlich, dass der Übergang zu einer nachhaltigeren Anästhesiepraxis nicht nur möglich ist, sondern bereits aktiv vorangetrieben wird.
Operative Handlungsempfehlungen aus der Literatur
Die Fachliteratur schlägt mehrere praxisnahe Empfehlungen vor, um Pflegepersonal und Anästhesist:innen in Richtung einer nachhaltigeren Praxis zu orientieren – unter Berücksichtigung der klinischen Erfordernisse:
• Der schrittweise Verzicht auf Desfluran und Lachgas kann zu einer erheblichen Emissionsreduktion beitragen.
• Die konsequente Anwendung der Niedrig- oder Minimal-Flow-Technik stellt eine kostengünstige und zugleich hochwirksame Massnahme dar, wenn Inhalationsanästhetika verwendet werden.
• Der Einsatz von TIVA kann in Situationen bevorzugt werden, in denen die hämodynamische Stabilität und der Zustand der Patient:innen dies zulassen.
• Die Einführung von Rückhaltesystemen für Inhalationsanästhetika – sofern durch geeignete Infrastruktur unterstützt – kann einen zusätzlichen Nutzen darstellen.
• Die Schulung des medizinischen Personals, einschliesslich der Anästhesiepflege, der Anästhesist:innen und der Verwaltungsmitarbeitenden, spielt eine zentrale Rolle bei der Verbreitung umweltfreundlicher Praktiken.
• Die Verwendung von Darreichungsformen mit geringerer Umweltbelastung – wie etwa beim Paracetamol – zeigt, dass klinische Entscheidungen erheblichen Einfluss auf die Umwelt haben.
Abbildung 2: Jährlich geschätzte Umweltauswirkungen aufgrund der Verwendung perioperativer Verschreibungsraten für intravenöse und orale Verabreichung in 5 US-amerikanischen Krankenhäusern, 11 britischen Krankenhäusern und 10 australischen Krankenhäusern, angewandt auf nationale Schätzungen der in Frage kommenden chirurgischen Patient:innen, und wenn alle Dosen oral verabreicht werden (d. h. alle intravenösen Dosen durch eine orale Dosis ersetzt werden). CO2e, Treibhausgasemissionen, ausgedrückt in metrischen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten.
Quelle: Davies et al. (2024) (5)
Fazit
Umweltschutz in der Anästhesie ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Versorgungsqualität und der beruflichen Verantwortung. Es handelt sich nicht mehr um ein Nebenthema, sondern um eine strategische Leitlinie, die zunehmend klinische, organisatorische und betriebliche Entscheidungen in Gesundheitseinrichtungen beeinflusst. Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse – gestützt durch Lebenszyklusanalysen (LCA) und Umweltwirkungsstudien – belegen eindeutig die technische Machbarkeit eines Wandels hin zu emissionsärmeren Anästhesieverfahren.
Die bereits umgesetzten Massnahmen in verschiedenen Krankenhäusern – auch in der Schweiz – zeigen, dass die Einführung nachhaltigerer klinischer Praktiken, wie der progressive Verzicht auf Desfluran,
die systematische Anwendung von LowFlow-Techniken, die bevorzugte Nutzung von TIVA (wo klinisch vertretbar) und die Optimierung pharmazeutischer Darreichungsformen, nicht nur möglich, sondern auch operativ effektiv ist. Solche Massnahmen können zu einer signifikanten Reduzierung von Treibhausgasemissionen führen und in bestimmten Fällen auch Kosteneinsparungen ermöglichen, wie das Beispiel der oralen versus intravenösen Paracetamolgabe zeigt.
Die Integration von Umweltaspekten in die anästhesiologische Praxis bedeutet keine Einbussen bei der Versorgungsqualität, sondern stellt eine Weiterentwicklung des Berufsstandes dar – hin zu höheren Standards systemischer Verantwortung. Die Umsetzung nachhaltiger Kriterien erfordert jedoch gezielte institutionelle Unterstützung, Investitionen in Technolo-
gien zur Rückgewinnung und Wiederverwertung von Anästhesiegasen sowie ein starkes Engagement in der Aus- und Weiterbildung des gesamten Fachpersonals entlang des anästhesiologischen und perioperativen Behandlungspfads. Damit der Übergang zu einer ökologisch verträglichen Anästhesie zur gelebten Praxis wird, ist eine enge Verzahnung von wissenschaftlicher Evidenz, technologischer Innovation, klinischer Führung und gesundheitspolitischer Steuerung unerlässlich. Nur so lässt sich ein Versorgungsmodell umsetzen, das klinische Wirksamkeit, Patientensicherheit und Umweltverantwortung vereint – und so einen konkreten Beitrag zur Verringerung der klimaschädlichen Auswirkungen des Gesundheitswesens leistet.
Kontakt
Lorenzo Zoppis
Klinischer Spezialist, Ente Ospedaliero Cantonale, Lugano
lorenzo.zoppis@eoc.ch
Referenzen
1. Wu, S. & Cerceo, E. (2021b). Sustainability Initiatives in the Operating Room. The Joint Commission Journal On Quality And Patient Safety, 47(10), 663–672. https://doi.org/10.1016/j.jcjq.2021.06.010
2. Sherman, J., Le, C., Lamers, V. & Eckelman, M. (2012b). Life Cycle Greenhouse Gas Emissions of Anesthetic Drugs. Anesthesia & Analgesia, 114(5), 1086–1090. https://doi.org/10.1213/ane.0b013e318 24f6940.
3. Hinterberg, J., Beffart, T., Gabriel, A., Holzschneider, M., Tartler, T. M., Schaefer, M. S. & Kienbaum, P. (2022). Efficiency of inhaled anaesthetic recapture in clinical practice. British Journal Of Anaesthesia, 129(4), e79–e81. https:// doi.org/10.1016/j.bja.2022.04.009
4. Mulier, H., Struys, M. M. R. F., Vereecke, H., Rex, S., Teunkens, A. & Kalmar, A. F. (2024). Efficiency of CONTRAfluranTM in reducing sevoflurane pollution from maintenance anaesthesia in minimal flow end-tidal control mode for laparoscopic surgery. Anaesthesia, 79(8), 849–855. https://doi.org/10.1111/anae.16289
5. Davies, J. F., McAlister, S., Eckelman, M. J., McGain, F., Seglenieks, R., Gutman, E. N., Groome, J., Palipane, N., Latoff, K., Nielsen, D. & Sherman, J. D. (2024). Environmental and financial impacts of perioperative paracetamol use: a multicentre international life-cycle analysis. British Journal Of Anaesthesia, 133(6), 1439–1448. https://doi.org/10.1016/j.bja.2023.11.053
Weiterführende Literatur
• Baum, J. & Stanke, H. (1998). Low Flow- und Minimal Flow-Anästhesie mit Sevofluran. Der Anaesthesist, 47(S1), S70–S76. https://doi.org/10.1007/pl00002503
• Bernat, M., Boyer, A., Roche, M., Richard, C., Bouvet, L., Remacle, A., Antonini, F., Poirier, M., Pastene, B., Hammad, E., Fond, G., Bruder, N., Leone, M. & Zieleskiewicz, L. (2024c). Reducing the carbon footprint of general anaesthesia: a comparison of total intravenous anaesthesia vs. a mixed anaesthetic strategy in 47,157 adult patients. Anaesthesia, 79(3), 309–317. https://doi.org/10.1111/ anae.16221
• Campbell, M. & Pierce, J. M. T. (2014b). Atmospheric science, anaesthesia, and the environment. BJA Education, 15(4), 173–179. https://doi.org/10.1093/bjaceaccp/mku033
• Duparc, D., Chapalain, E., Haflani, E. M., Langeron, O. & Caillard, A. (2025). The afterlife of propofol: a survey of propofol disposal in French hospitals. British Journal Of Anaesthesia. https://doi. org/10.1016/j.bja.2025.03.022
• Feldman, J. M. (2025). Recycle or Precycle? Investigating Strategies for Environmentally Responsible Anesthesia Practice. Anesthesiology, 142(6), 982–984.
• Gandhi, J. & Baxter, I. (2023). Efficiency of inhaled anaesthetic recapture in clinical practice. Comment on Br J Anaesth 2022; 129: e79–81. British Journal Of Anaesthesia, 130(6), e464–e465. https://doi.org/10.1016/j.bja.2023.02.013
• Hoffmann, M., Jouwena, J., De Wolf, A. M., Carette, R., Lauwers, R. S. & Hendrickx, J. F. (2025). In vitro performance of a charcoal capturing device with desflurane. Anesthesiology. https://doi. org/10.1097/aln.0000000000005445
• Maurer, S. (2022). Wie Schweizer Spitäler ökologischer werden können. Schweizerische Ärztezeitung, 103(18), 606–608.
• Yeo, J., Tan, M. B. H., Ong, E. T., Wong, A., Koh, X. H. & Gobindram, A. (2024). Reducing costs and carbon footprint for preoperative oral paracetamol: implementation of a standardised pathway. British Journal Of Anaesthesia, 133(6), 1410–1412.https://doi.org/10.1016/j. bja.2024.06.033
Environnement et décisions cliniques: la contribution de l’anesthésie à la réduction des émissions
Lorenzo Zoppis
Ces dernières années, le débat sur l’impact environnemental des établissements de santé s’est concrétisé et inclut de plus en plus les pratiques anesthésiologiques. L’utilisation de médicaments halogénés et intraveineux, en particulier, fait aujourd’hui l’objet d’analyses scientifiques qui évaluent non seulement leur efficacité clinique et leur sécurité, mais examinent également leur impact en termes d’émissions nocives pour le climat, de consommation d’énergie et de production de déchets.
Bien que l’anesthésie soit un processus technique hautement spécialisé, elle représente également une activité ayant une empreinte écologique considérable: la salle d’opération dans son ensemble est responsable de près de 30 % des dé-
chets hospitaliers (1). Plusieurs études récentes confirment qu’il existe des possibilités importantes de réduire cet impact grâce à des choix technologiques, organisationnels et pharmacologiques plus durables.
Les anesthésiques par inhalation et leur empreinte carbone
Les anesthésiques par inhalation sont l’une des principales sources d’émissions dans les salles d’opération. Des substances telles que le desflurane, le sévoflurane et l’isoflurane sont de puissants gaz à effet de serre: elles ne sont pratiquement pas métabolisées par l’organisme, mais expirées sous forme inchangée, puis rejetées dans l’atmosphère par des systèmes d’aspiration. Leur contribution au réchauffement climatique est mesurée par le potentiel de réchauffement global sur 100 ans (PRG100), un indicateur qui indique l’impact climatique d’un gaz à effet de serre par rapport à la même quantité de dioxyde de carbone (CO2) sur une période de 100 ans. Un gaz avec un PRG100 de 1 a donc le même effet que le CO2; une valeur plus élevée indique un potentiel de réchauffement plus important.
Dans le cas des anesthésiques par inhalation, le PRG100 varie entre environ 130 pour le sévoflurane et plus de 2500 pour le desflurane (2). Ce dernier fait l’objet de restrictions internationales croissantes en raison de son potentiel d’émission élevé: selon les estimations, une heure d’utilisation du desflurane en anesthésie peut causer un impact environnemental équivalent à celui d’une voiture parcourant plusieurs centaines de kilomètres.
Figure 1: Émissions de gaz à effet de serre (GES) tout au long du cycle de vie des anesthésiques, (A) y compris les émissions de médicaments halogénés et de protoxyde d’azote (N2O) dans les gaz anesthésiques et (B) sans les émissions des gaz anesthésiques.
Source: Sherman, J., Le, C., Lamers, V., & Eckelman, M. (2012) (2)
TIVA ou anesthésiques par inhalation à faible débit de gaz frais?
L’anesthésie intraveineuse totale (TIVA), généralement à base de propofol, constitue une alternative valable dans de nombreux contextes. Les analyses du cycle de vie (ACV) montrent que la TIVA peut réduire l’empreinte carbone de plus de 90 % par rapport à l’utilisation du desflurane. Cependant, elle comporte également d’autres aspects environnementaux, tels que l’élimination des résidus de médicaments – responsables de 45 % des médicaments inutilisés –, le risque potentiel pour les organismes aquatiques, l’utilisation de plastique et la consommation d’énergie des appareils de perfusion (2). Parallèlement, les techniques à faible débit et à débit minimal constituent une solution intermédiaire pour ceux qui continuent à utiliser des anesthésiques par inhalation. En réduisant le débit de gaz frais (Fresh Gas Flow) à moins de 1 L/min, le volume de gaz libéré peut être considérablement réduit, ce qui permet d’augmenter l’efficacité et de réduire les émissions.
Récupération et recyclage des gaz: des solutions techniques en pleine évolution L’utilisation de systèmes de filtration actifs pour les anesthésiques par inhalation, basés sur des filtres à charbon actif, constitue une autre stratégie visant à minimiser le rejet de ces gaz dans l’environnement. Testés dans différents environnements, ces dispositifs ont démontré qu’ils pouvaient retenir jusqu’à 100 % des gaz anesthésiques dans des conditions idéales (3). Cependant, leur efficacité dépend de nombreux facteurs opérationnels. Des études cliniques récentes montrent qu’en pratique, souvent, pas plus de 45 % des gaz utilisés sont retenus (4), et le recyclage industriel de l’anesthésique capturé nécessite des évaluations supplémentaires en matière de durabilité. Il s’agit néanmoins d’une technologie prometteuse, en particulier pour les établissements qui ne peuvent pas renoncer complètement à l’anesthésie par inhalation.
Optimiser l’analgésie, réduire l’impact environnemental: l’exemple du paracétamol
Une étude multicentrique récente menée par Davies et al. (2024) (5) a examiné l’impact environnemental du paracétamol dans le domaine périopératoire, en comparant différentes voies d’administration et formes galéniques. Les résultats basés sur l’analyse du cycle de vie (ACV) ont montré que la formulation intraveineuse a un impact environnemental jusqu’à 16 fois supérieur à celui du comprimé oral, principalement en raison de la complexité des emballages, des matériaux jetables et des systèmes d’administration nécessaires. Les émissions de gaz à effet de serre (équivalents CO2) pour chaque dose de 1 g étaient de 38 g pour le comprimé oral, 151 g pour la solution orale, 310 g pour la forme intraveineuse en flacon plastique et 628 g en flacon en verre. L’introduction
systématique du paracétamol oral, lorsque cela est cliniquement possible, pourrait donc réduire considérablement l’impact environnemental et les coûts directs, avec un potentiel d’économies estimé à 98 % par rapport à l’utilisation systématique de la forme intraveineuse.
Le graphique suivant présente une comparaison des principales formes d’administration analysées sur la base des données de Davies et al. (2024) (5).
Des graphiques comme celui-ci illustrent clairement le lien étroit entre les décisions cliniques et les émissions qu’elles génèrent. Le passage des formes d’administrations intraveineuses aux formes orales – comme dans le cas du paracétamol – constitue une mesure simple mais efficace qui peut contribuer concrètement à réduire l’impact environnemental sans compromettre l’efficacité thérapeutique.
Figure 2:
Impact environnemental annuel estimé sur la base des taux de prescription périopératoire pour l’administration intraveineuse et orale dans 5 hôpitaux américains, 11 hôpitaux britanniques et 10 hôpitaux australiens, appliqué aux estimations nationales du nombre de patients chirurgicaux concernés, et si toutes les doses sont administrées par voie orale (c’est-à-dire si toutes les doses intraveineuses sont remplacées par une dose orale). CO2e, émissions de gaz à effet de serre exprimées en tonnes métriques d’équivalent dioxyde de carbone.
Source: Davies et al. (2024) (5)
Expériences en Suisse: exemples de changement
Au cours des dernières années, plusieurs hôpitaux suisses ont lancé des initiatives visant à réduire l’impact environnemental des activités anesthésiologiques. Parmi les mesures prises figurent l’abandon progressif des anesthésiques par inhalation à fort potentiel de réchauffement climatique, tels que le desflurane, dans les hôpitaux universitaires de Genève, Zurich, Lausanne, Bâle et à l’hôpital régional de Lugano, ainsi que la promotion de techniques alternatives à faibles émissions.
Ces mesures s’inscrivent dans le cadre de stratégies plus larges visant à assurer la durabilité écologique des activités hospitalières, qui comprennent également l’efficacité énergétique, l’optimisation logistique et la réduction des déchets cliniques. L’expérience acquise à l’échelle nationale montre clairement que la transition vers des pratiques anesthésiques plus durables est non seulement possible, mais qu’elle est déjà activement encouragée.
Recommandations opérationnelles tirées de la littérature
La littérature spécialisée propose plusieurs recommandations pratiques pour orienter le personnel soignant et les anesthésistes vers des pratiques plus durables, en tenant compte des exigences cliniques:
• L’abandon progressif du desflurane et du protoxyde d’azote peut contribuer à une réduction considérable des émissions.
• L’utilisation systématique de la technique à faible débit ou à débit minimal constitue une mesure à la fois économique et très efficace lorsque des anesthésiques par inhalation sont utilisés.
• L’utilisation de TIVA peut être privilégiée dans les situations où la stabilité hémodynamique et l’état des patient-e-s le permettent.
• L’introduction de systèmes de rétention pour les anesthésiques par inhalation, à condition qu’ils soient soutenus par une infrastructure appropriée, peut constituer un avantage supplémentaire.
• La formation du personnel médical, y compris les infirmiers anesthésistes, les anesthésistes et le personnel ad-
ministratif, joue un rôle central dans la diffusion de pratiques respectueuses de l’environnement.
• L’utilisation de formes galéniques à faible impact environnemental, comme le paracétamol, montre que les décisions cliniques ont une influence considérable sur l’environnement.
Conclusion
La protection de l’environnement dans le domaine de l’anesthésie est aujourd’hui un élément indispensable de la qualité des soins et de la responsabilité professionnelle. Il ne s’agit plus d’un sujet secondaire, mais d’une ligne directrice stratégique qui influence de plus en plus les décisions cliniques, organisationnelles et opérationnelles dans les établissements de santé. Les connaissances scientifiques actuelles, étayées par des analyses du cycle de vie (ACV) et des études d’impact environnemental, démontrent clairement la faisabilité technique d’une transition vers des procédures d’anesthésie à faibles émissions.
Les mesures déjà mises en œuvre dans divers hôpitaux, y compris en Suisse, montrent que l’introduction de pratiques cliniques plus durables, telles que l’abandon progressif du desflurane, l’utilisation systématique de techniques à faible débit, l’utilisation préférentielle de TIVA (lorsque cela est cliniquement justifiable) et l’optimisation des formes pharmaceutiques, est non seulement possible, mais aussi efficace sur le plan opérationnel. De telles mesures peuvent entraîner une réduction significative des émissions de gaz à effet de serre et, dans certains cas, permettre également de réaliser des économies, comme le montre l’exemple de l’administration orale par rapport à l’administration intraveineuse de paracétamol.
L’intégration des aspects environnementaux dans la pratique anesthésiologique n’implique aucune perte de qualité des soins, mais représente plutôt une évolution de la profession vers des normes plus élevées de responsabilité systémique. La mise en œuvre de critères durables nécessite toutefois un soutien institutionnel ciblé, des investissements dans les technologies de récupération et de recyclage
des gaz anesthésiques, ainsi qu’un engagement fort dans la formation initiale et continue de l’ensemble du personnel spécialisé tout au long du parcours de soins anesthésiques et périopératoires.
Pour que la transition vers une anesthésie respectueuse de l’environnement devienne une pratique courante, il est indispensable de combiner étroitement les preuves scientifiques, l’innovation technologique, la gestion clinique et la politique de santé. C’est la seule façon de mettre en œuvre un modèle de soins qui allie efficacité clinique, sécurité des patient-e-s et responsabilité environnementale, contribuant ainsi concrètement à réduire l’impact climatique du secteur de la santé.
Références
Voir le texte en allemand à la page 29
Contact
Lorenzo Zoppis
Spécialiste clinique, Ente Ospedaliero Cantonale, Lugano lorenzo.zoppis@eoc.ch
Ambiente e scelte cliniche: il contributo dell’anestesia alla riduzione delle emissioni
Lorenzo Zoppis
Negli ultimi anni, il dibattito sull’impatto ambientale delle strutture sanitarie si è fatto più concreto, coinvolgendo sempre più anche le pratiche anestesiologiche. In particolare, l’uso di alogenati e farmaci endovenosi è oggi al centro di analisi scientifiche che ne valutano non solo efficacia clinica e sicurezza, ma anche le conseguenze in termini di emissioni climalteranti, consumo energetico e produzione di rifiuti.
L’anestesia, pur essendo un atto tecnico altamente specializzato, è anche un’attività ad alto impatto ecologico, la sala operatoria in toto produce quasi il 30 % dei rifiuti ospedalieri (1). Diverse pubblicazioni recenti confermano che esistono margini significativi per ridurre tale impatto, grazie a scelte tecnologiche, organizzative e farmacologiche più sostenibili.
Gli alogenati e la loro impronta carbonica Una delle principali fonti di emissioni in sala operatoria è rappresentata dagli alogenati. Molecole come il desflurano, il sevoflurano e l’isoflurano sono potenti gas serra: non vengono praticamente metabolizzati dall’organismo, ma espirati inalterati e successivamente rilasciati nell’atmosfera attraverso i sistemi di eva-
cuazione. La loro capacità di contribuire al riscaldamento globale si misura attraverso il Global Warming Potential a 100 anni (GWP100), un indicatore che quantifica l’impatto climatico di un gas serra in rapporto alla stessa quantità di anidride carbonica (CO2), su un arco temporale di cento anni. In pratica, un gas con un GWP100 pari a 1 ha lo stesso effetto della CO2; un valore più alto indica un potenziale di riscaldamento maggiore. Nel caso degli alogenati, il GWP100 varia da circa 130 per il sevoflurano a oltre 2500 per il desflurano (2). Quest’ultimo, in particolare, è stato oggetto di crescenti restrizioni a livello internazionale: secondo alcune stime, un’ora di utilizzo in anestesia può generare un impatto ambientale paragonabile a quello di un’automobile che percorre diverse centinaia di chilometri.
TIVA o alogenati a basso flusso? L’anestesia totale endovenosa (TIVA), tipicamente basata sul propofol, rappresenta una valida alternativa in molti contesti. Le
Figura 1:
Emissioni di gas serra (GHG) nel ciclo di vita degli anestetici, (A) includendo le emissioni di gas anestetici di scarto dei farmaci alogenati e del protossido di azoto (N2O) e (B) escludendo le emissioni di gas anestetici di scarto.
Fonte: Sherman, J., Le, C., Lamers, V., & Eckelman, M. (2012) (2)
analisi del ciclo di vita (LCA) indicano che la TIVA può ridurre di oltre il 90 % l’impronta carbonica rispetto all’uso del desflurano, sebbene comporti altri aspetti ambientali da considerare, come lo smaltimento del farmaco residuo — responsabile del 45 % dei farmaci gettati inutilizzati — il potenziale danno agli organismi acquatici, l’uso di plastica e il consumo energetico dei dispositivi di infusione (2). Parallelamente, le tecniche a basso e minimo flusso rappresentano un’opzione intermedia per chi continua a utilizzare alogenati. Riducendo il flusso di gas fresco (Fresh Gas Flow) a meno di 1 L/min, è possibile contenere notevolmente il volume di gas rilasciato, migliorando l’efficienza e riducendo le emissioni.
Cattura e riciclo: soluzioni tecniche in evoluzione
L’adozione di sistemi di filtraggio attivi per gli alogenati– basati su filtri a carbone attivo – rappresenta un’ulteriore strategia per minimizzare la dispersione di alogenati nell’ambiente. Questi dispositivi, testati in diversi contesti, hanno dimostrato di intercettare percentuali significative di anestetico, in condizioni ideali anche fino al 100 % (3). Tuttavia, la loro efficacia dipende da numerosi fattori operativi, studi clinici più recenti infatti mostrano che in realtà l’effettiva cattura dei gas utilizzati non supera il 45 % (4), e il riciclo industriale dell’anestetico raccolto richiede ulteriori valutazioni di sostenibilità complessiva. Si tratta comunque di una tecnologia promettente, particolarmente utile nelle strutture che non possono abbandonare completamente l’anestesia inalatoria.
Ottimizzare l’analgesia riducendo l’impatto: il caso del paracetamolo Un recente studio multicentrico condotto da Davies et al. (2024) (5) ha analizzato l’impatto ambientale del paracetamolo in ambito perioperatorio, confrontando diverse vie di somministrazione e forme galeniche. I risultati dello studio, basati su un’analisi del ciclo di vita (LCA), hanno evidenziato che la formulazione endovenosa comporta un’impronta ecologica fino a 16 volte superiore rispetto alla compressa orale, principalmente a causa del packaging
complesso, dei materiali monouso e dei dispositivi di somministrazione necessari. Le emissioni di gas serra (CO2 equivalente) per una singola dose da 1 g sono risultate pari a 38 g per la compressa orale, 151 g per la soluzione orale, 310 g per la formulazione EV in flacone di plastica e 628 g in flacone di vetro. L’introduzione sistematica del paracetamolo orale, laddove clinicamente possibile, potrebbe quindi ridurre in modo significativo sia l’impatto ambientale sia i costi diretti, con un risparmio stimato del 98 % nei costi rispetto all’uso sistematico dell’EV.
Il grafico seguente riporta un confronto tra le principali formulazioni analizzate, sulla base dei dati pubblicati da Davies et al. (2024) (5).
Grafici come quello presentato illustrano in modo chiaro ed evidente la stretta correlazione tra le scelte cliniche e le emissioni generate. La transizione dalle formu-
lazioni endovenose a quelle orali — come nel caso del paracetamolo — rappresenta un intervento semplice, ma significativo, capace di contribuire concretamente alla riduzione dell’impatto ambientale senza compromettere l’efficacia terapeutica.
Le esperienze in Svizzera: esempi di transizione
Negli ultimi anni, diverse strutture sanitarie svizzere hanno avviato iniziative per ridurre l’impatto ambientale dell’attività anestesiologica. Tra le misure adottate, spiccano l’eliminazione graduale dei gas anestetici ad alto potenziale di riscaldamento globale come il desflurano negli Ospedali universitari di Ginevra, Zurigo, Losanna e Basilea e nell’ospedale regionale di Lugano e la promozione di tecniche alternative a minore impatto. Queste azioni fanno parte di strategie più ampie di sostenibilità ospedaliera, che
Figura 2:
Impatti ambientali annuali stimati derivanti dall’utilizzo dei tassi di prescrizione perioperatoria per via endovenosa (i.v.) e orale in cinque ospedali statunitensi, undici ospedali del Regno Unito e dieci ospedali australiani, applicati alle stime nazionali dei pazienti chirurgici eleggibili, e nello scenario in cui tutte le dosi siano somministrate per via orale (ossia tutte le dosi i.v. sostituite da una dose orale). CO2e: emissioni di gas serra espresse in tonnellate metriche di anidride carbonica equivalente.
Fonte: Davies et al. (2024) (5)
includono anche l’efficienza energetica, l’ottimizzazione della logistica e la riduzione dei rifiuti clinici. L’esperienza nazionale evidenzia come la transizione verso una pratica anestesiologica più sostenibile sia non solo possibile, ma già in corso.
Considerazioni operative emergenti La letteratura suggerisce alcune linee operative condivise, utili a orientare infermieri e medici anestesisti verso una pratica più sostenibile, compatibilmente con le esigenze cliniche:
• La graduale eliminazione del desflurano e del protossido di azoto può contribuire ad una sostanziale riduzione delle emissioni.
• L’adozione sistematica del basso flusso (Low o Minimal-flow) rappresenta una misura a basso costo ed elevata efficacia se vengono utilizzati gli alogenati.
• L’uso della TIVA può essere considerato preferenziale nei contesti in cui la stabilità emodinamica e le condizioni del paziente lo permettono.
• L’implementazione di dispositivi di cattura degli alogenati, se sostenuta da un’infrastruttura adeguata, può rappresentare un valore aggiunto.
• La formazione del personale sanitario, inclusi gli infermieri di anestesia, gli anestesisti e il personale amministrativo, gioca un ruolo centrale nella diffusione delle buone pratiche ambientali.
• L’utilizzo di forme galeniche che riducono l’impronta ambientale come per esempio é il caso del paracetamolo dimostra che le scelte cliniche impattano notevolmente sull’ambiente.
Conclusione
La sostenibilità ambientale in ambito anestesiologico rappresenta oggi una dimensione imprescindibile della qualità delle cure e della responsabilità professionale. Non si tratta più di una tematica accessoria, ma di un asse strategico attorno al quale si stanno progressivamente riorientando le scelte cliniche, gestionali e organizzative all’interno delle strutture sanitarie. Le attuali evidenze scientifiche, supportate da analisi del ciclo di vita (LCA) e studi di impatto ambientale, indicano con chiarezza la fattibilità tecnica di una
transizione verso modelli di anestesia a minore impronta ecologica. Le esperienze già implementate in vari contesti ospedalieri, tra cui quelli elvetici, dimostrano che l’adozione di pratiche cliniche più sostenibili – come la progressiva eliminazione del desflurano, l’impiego sistematico di tecniche a basso flusso, l’uso preferenziale della TIVA ove clinicamente appropriato, e l’ottimizzazione delle formulazioni farmacologiche – è non solo possibile, ma operativamente efficace. Tali interventi possono determinare una significativa riduzione delle emissioni climalteranti e, in taluni casi, generare anche un contenimento dei costi, come evidenziato nel caso dell’uso di paracetamolo per via orale rispetto alla somministrazione endovenosa.
Integrare le variabili ambientali nella pratica anestesiologica non comporta una riduzione della qualità clinica, ma rappresenta un’evoluzione della professione verso standard più elevati di responsabilità sistemica. L’adozione di criteri di sostenibilità richiede tuttavia un adeguato supporto istituzionale, investimenti mirati in tecnologie di cattura e riciclo dei gas anestetici, e un forte impegno formativo rivolto a tutto il personale sanitario coinvolto nei percorsi anestesiologici e perioperatori. Affinché la transizione verso un’anestesia ecocompatibile diventi prassi consolidata, sarà fondamentale rafforzare la sinergia tra evidenza scientifica, innovazione tecnologica, governance ospedaliera e politiche sanitarie. Solo così sarà possibile implementare un modello di cura che coniughi efficacia clinica, sicurezza del paziente e tutela ambientale, contribuendo in modo tangibile alla riduzione dell’impatto del settore sanitario sui cambiamenti climatici globali.
Referenze
Vedi la versione tedesca dell’articolo a pagina 29
Giornale di anestesia 3 – 2025 Studio 35
Contatto
Lorenzo Zoppis
Specialista clinico, Ente Ospedaliero Cantonale, Lugano lorenzo.zoppis@eoc.ch
25 octobre 2025
12e Symposium du GIAL
08h30 Accueil
09h00 Ouverture du symposium
09h10 News FSIA
09h20 Hypertension pulmonaire et dysfonction droite en chirurgie non cardiaque : une mise à jour
10h10 Pause matinale visite de l’exposition industrielle
10h40 Hypnose
11h30 Quand le silence souffre : évaluer la douleur là où les mots s'effacent
12h20 Pause de midi visite de l’exposition industrielle
13h00 Visite du bloc opératoire sur inscription
13h30 Présentations des posters
13h50 L’histoire de l’anesthésie
14h40 Pause après-midi
15h10 Dernières nouveautés en anesthésie locorégionale
Dre Sina Grape, MD, PD, responsable scientifique, Hôpital du Valais
Damien Tornay, président GIAL
Michèle Giroud, présidente FSIA
Dre Juliane Guay, MD, Centre hospitalier universitaire Montréal (CHUM)
Dr Marco Grischott, MD, Ospedale Regionale di Mendrisio, Beata Vergine (eoc)
Baptiste De Chastonay et Julien Bontemps, infirmiers anesthésistes, Hôpital du Valais
Jacques Berthod, infirmier anesthésiste et responsable de filière, Hôpital fribourgeois
Dr Stéphane Hublet, MD, Hôpital du Valais
16h00 Kahoot ! avec un prix spécial d’une valeur de CHF 250.-
16h15 Clôture du symposium et apéritif
Lieu: CHUV, Auditoire Auguste Tissot
Prix: CHF 80.- (membres de la FSIA), CHF 120. - (non-membres)
Informations et inscriptions : par le code QR, inscriptions possibles sur place