Initiativen-Report

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Werte sind gesellschaftliche Verabredungen. Und erst diese Verabredungen machen Regeln wirksam. Doch je stärker der Massenkern der Gesellschaft – nach wie vor als Mitte politisch mythologisiert – in Splittergruppen zerfällt, desto mehr Wertevorstellungen und Interessen suchen nach Akzeptanz und Einfluss. Umso wichtiger sind dann die gesellschaftlichen Verabredungen, die untereinander in den weitverzweigten Communitys, aber auch über sie hinaus zu vereinbaren sind. Und sie müssen – angesichts der sich schnell verändernden Welt – immer wieder neu getroffen werden. Orientieren werden sich diese Verabredungen an neuen Werte-Instanzen, die aus den historischen Institutionen hervorgehen – so könnten wir im Jahr 2069 einer weltumspannenden Hyper-Politik, einem kooperativen Staat, einer interdisziplinär und ganzheitlich angelegten Wissenschaft, kosmopolitischen Kirchen und symbiotischen Religionen sowie interregionalen Kulturkreisen und trans-virtuellen Traditionen begegnen. Wird es so kommen? Ich weiß es nicht. Nur eine bereits feststehende Zukunft ist eine prognostizierbare Zukunft. Und eine prognostizierbare Zukunft wäre eine Zukunft ohne freien Willen. Wollen wir eine solche Zukunft? Da die Frage, ob die Zukunft offen oder vorherbestimmt ist, unentscheidbar bleibt, verlangt sie nach einer persönlichen Wahl. Ich habe mich für das Bild einer offenen und gestaltbaren Zukunft entschieden. Wir werden also die Zukunft erleben, die wir uns gestalten. Hierfür sollen die „Erfolgsperspektive Deutschland“ und meine Ausführungen Anregungen sein. Ihr Oliver W. Schwarzmann Publizist Vorstand Vordenker-Medien Bley und Schwarzmann AG


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