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Reden hilft gegen Einsamkeit

In der Schweiz fühlen sich 160 000 Personen über 62 Jahre einsam. Studien zeigen: Einsamkeit kann krank machen – psychisch und physisch. Das Gesprächsangebot «malreden» kann bei Gefühlen von Einsamkeit Entlastung bringen.

offenes Ohr kann jedoch für den Moment Erleichterung bringen. Bedient wird die Hotline von geschulten Freiwilligen, welche den Anrufenden auf Augenhöhe begegnen. «malreden» umfasst neben der Hotline auch das Gesprächsangebot «Tandem». Beim «Tandem» werden die Seniorinnen und Senioren einmal pro Woche von den immer gleichen «malreden» ­Freiwilligen für ein längeres Gespräch angerufen. Da bei diesem Angebot – im Gegensatz zur Hotline – die Gesprächspartnerin oder der Gesprächspartner nicht wechselt, kann sich eine «Telefonfreundschaft» entwickeln.

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Wer sich einsam fühlt oder das Bedürfnis zum Reden hat, kann bei «malreden» anrufen und sich mit einem einfühlsamen Gegenüber austauschen.

Einsamkeit ist in der Schweiz bei älteren Menschen weit verbreitet. Das soziale Netzwerk von Seniorinnen und Senioren wird in der Regel kleiner, da Freunde, Verwandte und Bekannte sterben. Eingeschränkte Mobilität und Krankheit machen es schwieriger, die Wohnung zu verlassen und neue Kontakte zu knüpfen. Das kann zu Isolation führen. Depressionen, soziale Angst störungen, Schlafschwierigkeiten, vorzeitiger Abbau der geistigen Fähig keiten oder eine beeinträchtigte Immunreaktion können die Folgen von Einsamkeit sein. Das Risiko für Stress, chronische Ent zündungen, Herzinfarkte oder Schlaganfälle steigt.

Einen Schritt gegen Einsamkeit tun Es ist wichtig, etwas gegen die Einsamkeit zu tun. Eine Möglichkeit ist, das Gesprächsangebot «malreden» zu nutzen. «Wir sind überzeugt, dass betroffene ältere Menschen mit dem Griff zum Telefon einen ersten Schritt aus der Einsamkeit machen können», sagt Eve Bino. Zusammen mit Sylviane Darbellay hat sie den Verein Silbernetz Schweiz gegründet und «malreden» vor zwei Jahren lanciert. Bei «malreden» können ältere Menschen kostenlos auf die Nummer 0800 890 890 anrufen und sich anonym und vertraulich mit einem einfühlsamen Gegenüber austauschen. «Das Gespräch soll den Betroffenen im Moment Entlastung bringen» – «malreden» ist weder ein Notfall­ noch ein Krisentelefon. Die Freiwilligen haben keinen Beratungsauftrag.

Von einer Plauderei bis zu einer Telefonfreundschaft

Das Gesprächsangebot «malreden» ersetzt keine sozialen Beziehungen. Ein

Anrufe sind jeden Tag möglich Unterstützt wird «malreden» von der Gesundheitsförderung Schweiz, der Beisheim Stiftung, Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich und anderen namhaften Institutionen sowie durch Spendengelder von Privatpersonen. Die Hotline 0800 890 890 ist täglich von 9 bis 20 Uhr bedient. Alle Anrufe sind anonym, vertraulich und kostenlos. Weitere Informationen sind unter malreden.ch zu finden. Verein Silbernetz Schweiz

Weitere Angebote gegen die Einsamkeit nutzen

Auf der Website gesund-zh.ch gibt es Angebote, die das Wohlbefinden stärken – von Kursen über Austauschmöglichkeiten mit Gleichgesinnten bis zu Trainings in der eigenen Stube. Einige Angebot können zu Hause mit oder ohne Computer genutzt werden, andere auswärts zusammen mit Menschen.

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