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25 Jahre Dienstleistungscenter

Winterthur und Weinland

Seit einem Vierteljahrhundert setzen sich Mitarbeitende des Dienstleistungscenters und Freiwillige aus der Region für die Anliegen älterer Menschen aus Winterthur sowie den umliegenden Gemeinden ein.

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Text: Sarah Greil

Winterthur spielt in der Geschichte von Pro Senectute von jeher eine wichtige Rolle. So ist das Dienstleistungscenter Winterthur und Weinland (DC WU) nicht nur stolz darauf, dass die heute schweizweit tätige Stiftung Pro Senectute 1917 in Winterthur gegründet wurde, sondern auch darauf, dass es zu einem wichtigen und verlässlichen Partner für ältere Menschen sowie deren Angehörige in der Region geworden ist. Das DC WU berät und unterstützt jährlich mehr als 2000 Seniorinnen und Senioren und ist für 39 Gemeinden zu einer wichtigen Anlaufstelle geworden.

Eine erste kleine Zweigstelle in Winterthur gründete Pro Senectute bereits Mitte der 1980er Jahre. Lediglich ein Mitarbeiter für Sozialberatung

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Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm: Versuchen Sie Ihr Glück am Glücksrad, lernen Sie auf spielerische Art unsere Dienstleistungen kennen oder lassen Sie sich im Café Sozial auf Begegnungen und Gespräche ein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mittwoch, 31. Mai 2023, 11–16 Uhr Dienstleistungscenter Winterthur und Weinland, Lagerhausstrasse, 8400 Winterthur und einer für Gemeinwesenberatung waren verantwortlich für die Ortsvertretungen und Projekte in Winterthur und der umliegenden Region. Noch immer besteht eines dieser Projekte («Senioren für Senioren») als festes selbstorganisiertes Angebot in der Stadt.

Von der kleinen Zweigstelle zum Dienstleistungscenter der Region Da sich die Aufgabenpalette ständig erweiterte, eröffnete Pro Senectute 1998 an der Brühlgartenstrasse schliesslich eine grosse Zweigstelle, die verschiedene Dienstleistungen für ältere Menschen anbot – die Geburtsstunde des Dienstleistungscenters Winterthur und Weinland.

Seit der Eröffnung 1998 und dem Umzug an den derzeitigen Standort an der Lagerhausstrasse im Jahr 2016 hat sich einiges verändert. Heute kommen täglich mehrere spontane Besucherinnen und Besucher ins Dienstleistungscenter, um einen Docupass zu kaufen, ihre Steuerunterlagen persönlich vorbeizubringen oder sich bei den Empfangsmitarbeitenden über das Angebot von Pro Senectute Kanton Zürich informieren zu lassen.

2007 kam es nach einer Volksabstimmung zu einer Leistungsvereinbarung mit der Stadt Winterthur für die grundsätzliche Übernahme der Sozialberatung, Rentenverwaltung, den Treffpunkt Königshof und einen Besuchsdienst. Zusätzlich wurde auch eine Leistungsvereinbarung für «Generationen im Klassenzimmer» mit Winterthur abgeschlossen. Heute unterstützen über 70 Freiwillige Lehrpersonen im Schulalltag und arbeiten eng mit den Schulen zusammen. Dieses generationenübergreifende Angebot nutzen inzwischen mehr als die Hälfte der Gemeinden in der Region – für alle Beteiligten eine Bereicherung.

Das ganze Jahr über gefragt Für die 24 festangestellten Mitarbeitenden und rund 700 regionalen Freiwilligen gibt es das ganze Jahr über viel zu tun. Während draussen im Januar das Wetter noch ungemütlich ist, ist im DC WU bereits einiges los. Die Kontoabschlüsse der Ortsvertretungen, die Jahresrechnungen im Treuhanddienst oder die Vorbereitungen im Steuererklärungsdienst halten das Team auf Trab. «Es gibt keine Zeit, das neue Jahr langsam zu begrüssen. Viele Kundinnen und Kunden haben sich über die Festtage vorgenommen, ihre Angelegenheiten in Angriff zu nehmen. Die Sozialberatung ist in dieser Zeit gefragt wie nie zuvor», erzählt Christiane von Kloeden, Leiterin des DC WU.

Wenn im Februar die Steuerämter ihre Post verschicken, herrscht bei den Freiwilligen des Steuererklärungsdienstes Hochbetrieb. Im Frühling schwärmen die Mitarbeitenden dann aus, um die regionalen Ortsvertretungstreffen zu veranstalten – eine wichtige Informations­ und Austauschplattform für die Freiwilligen. Auch in anderen Bereichen wie dem Treuhanddienst oder dem Besuchsdienst treffen sich die

Freiwilligengruppen zum Austausch. Ein Sommerloch kennt das DC WU nicht. Nebst den vielen täglichen Beratungen und Unterstützungsgesuchen finden zahlreiche Informationsanlässe und Schulungen statt.

Vernetzung und Zusammenarbeit sind das A und O Pro Senectute Kanton Zürich arbeitet eng mit der Stadt Winterthur und anderen Institutionen zusammen, um Informationsangebote und Beratungen rund ums Alter anzubieten. Das DC WU weiss um die Wichtigkeit von Netzwerken und pflegt einen regelmässigen Austausch mit den Gemeinden, anderen Organisationen und Sozialdiensten. Dank dieser Zusammenarbeit kann das DC WU eine breite Palette an Dienstleistungen anbieten und den älteren Menschen in der Region über den ganzen Altersverlauf zur Seite stehen, was zunehmend wichtiger wird. Denn die Bevölkerung in der Schweiz wächst und gleichzeitig altert sie – die Babyboomer sind in die Jahre gekommen. Im Kanton Zürich sind 17% der Bevölkerung älter als 65 Jahre und diese Zahl wird in den nächsten Jahren aufgrund der demografischen Veränderungen stark ansteigen. In dieser Altersgruppe wird bis ins Jahr 2035 eine Zunahme von 35% auf 358 000 erwartet. Insbesondere die Anzahl der über 80 ­Jährigen wird stark wachsen. Hier rechnet man mit einer Erhöhung von 51% auf 116 055 bis 2035. In der Region Winterthur und Weinland wird mit einem Anstieg von 42% einer der grössten Zuwächse bei den über 65 ­Jährigen vorausgesagt. Allein in der Stadt Winterthur werden im Jahr 2040 voraussichtlich über 25 000 Personen 65 Jahre oder älter sein, davon 8600 über 80.

In Anbetracht dieser demografischen Entwicklung wird das Dienstleistungscenter Winterthur und Weinland auch in Zukunft eine bedeutende Anlaufstelle für Fragen rund ums Alter sein. Wir gratulieren zum 25 ­JahreJubiläum und danken dem gesamten Team und den Freiwilligen für das grosse Engagement und die Unterstützung, die sie tagtäglich leisten.

Christiane von Kloeden arbeitet seit über 30 Jahren bei Pro Senectute Kanton Zürich und kennt als Bereichsleiterin das Dienstleistungscenter Winterthur und Weinland seit seiner Geburtsstunde.

Was sind die prägendsten Entwicklungen in den vergangenen 25 Jahren und welche Herausforderungen stellen sich heute?

Die Digitalisierung ist Gewinn und Herausforderung zugleich. Einerseits kommen wir alle schneller zu Informationen, sind besser erreichbar und dokumentieren alles besser. 1990, während meines Praktikums in der Sozialberatung, musste ich erst mal Informationsmaterial über all die Unterstützungsangebote und Aktualitäten zusammensuchen. Heute google ich während der Zugfahrt, um mich zu informieren. Andererseits macht es genau diese Entwicklung für einige ältere Menschen schwierig, sich orientieren zu können. Hier unterstützen wir gezielt.

Was macht die tägliche Arbeit im DC interessant?

Es sind die vielen kleinen Erfolge, die uns motivieren. Ein Blick in die Arbeit unseres Treuhanddienstes zeigt, wie wichtig es ist, auch im Alltag abgesichert zu sein. So unterstützten wir beispielsweise eine verwitwete Kundin bei finanziellen und administrativen Herausforderungen und minderten damit ihre Sorgen. Dies ist nur möglich dank der Hilfe eines Freiwilligen, ein ehemaliger Pilot im Ruhestand. Inzwischen hat sich zwischen den beiden eine freundschaftliche Beziehung entwickelt. Die Frau kann in ihrer Wohnung bleiben und wieder gut schlafen. Am Ende des Tages geht es genau darum: die Kundinnen und Kunden individuell zu unterstützen, damit sie sich gut aufgehoben fühlen und ihre Angelegenheiten in Ordnung bringen können.

Nordic Walking bietet die Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und gemeinsam etwas zu unternehmen.

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