Leseprobe Magazin Visit 3/24 «So bleibt man lange glücklich und fit»
Visit
Nr. 4/Winter 2024
Magazin von Pro Senectute Kanton Zürich www.pszh.ch
Das Glück, lang zu leben
Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter. Das liegt nicht nur an guten Genen.
Kontakte knüpfen
Was sich im Alter gegen Einsamkeit tun lässt.
So bleiben Sie fit Viele Ideen in diesem Heft und in der Beilage «Aktiv».
Besuchsdienst
Bringt Abwechslung in Ihren Alltag
Wünschen Sie sich anregende Gespräche, gemeinsame Spaziergänge oder einfach nette Gesellschaft? Sind Sie über 60 Jahre alt?
Dann freuen sich unsere Freiwilligen vom Besuchsdienst darauf, Ihnen Gesellschaft zu leisten und Abwechslung in Ihren Alltag zu bringen.
Kontakt für unverbindliche Informationen pszh.ch/besuchsdienst
Tel. 058 451 50 00
Rotkreuz-Notruf
Hilfe rund um die Uhr, wo immer Sie sind. Ein persönlicher und kompetenter Service.
Weitere Informationen : Rotkreuz-Notruf Telefon 044 388 25 35 notruf@srk-zuerich.ch www.srk-zuerich.ch/notruf
Ankommen. Abschalten. Auftanken.
Gesund werden, gesund bleiben, gelassen altern.
Telefon 041 375 32 32 www.sonnmatt.ch
Liebe Leserin, lieber Leser
Dieses Visit widmet sich einem «Megatrend». So jedenfalls nennt es das Bundesamt für Statistik in einer Publikation zum Thema «Altern der Gesellschaft». Worum geht es? Es gibt immer mehr ältere Menschen. Und immer mehr Frauen und Männer erreichen sogar ein sehr hohes Alter. «Die Gewährleistung von Gesundheit und Wohlbefinden für diesen wachsenden Teil der Bevölkerung ist eine zentrale Herausforderung für unsere Gesellschaft», sagt Heike Bischoff-Ferrari, Professorin für Geriatrie und Altersforschung und Stiftungsrätin von Pro Senectute Kanton Zürich (siehe Bericht ab Seite 6).
Dass Menschen bis ins hohe Alter selbstbestimmt ihr Leben geniessen können –dafür leistet unsere gemeinnützige Stiftung seit Jahr und Tag einen wichtigen Beitrag. Dies unter anderem mit einem grossen
Was begünstigt ein langes Leben? Bewegung ist wichtig. Aber auch eine positive Einstellung zum Älterweden. > Seite 6
Begegnungsangebot sowie vielfältigen Kursen für Bewegung und Sport oder Bildung. «Lebenslanges Lernen, Neugier und Offenheit für Neues», sagt Pasqualina Perrig-Chiello im Interview ab Seite 12, sind «eminent wichtig, um gesellschaftlich partizipieren zu können und nicht zu vereinsamen».
Allein schon die positive Einstellung zum eigenen Älterwerden ist gemäss Forschung eine bedeutsame Kraft. Lassen Sie sich von den Beiträgen in diesem Visit inspirieren!
Véronique Tischhauser-Ducrot Vorsitzende der Geschäftsleitung
Lebensraum
4 kurz und gut
6 So bleibt man glücklich und fit
10 Egbert Kistler: «Ich lebe im Jetzt»
11 Veronika Fehr: «Ich bin quasi in der Turnhalle aufgewachsen»
12 «Das Alter ist bloss ein Konstrukt»: Interview mit Pasqualina Perrig-Chiello
17 Medientipps
Lebensweg
18 Eine Bühne gegen die Einsamkeit
21 Ratgeber: Gemeinsam gegen Einsamkeit
22 Porträt: «Ich bin auch immer wieder gescheitert»
Aktuelle Veranstaltungen und Kurse von Pro Senectute Kanton Zürich
Reden gegen die Einsamkeit
Wer sich einsam fühlt oder das Bedürfnis zum Reden hat, findet beim Gesprächsangebot «malreden» ein offenes Ohr. Das Angebot besteht aus einer kostenlosen TelefonHotline für spontane Gespräche und der Möglichkeit eines Tandems für langfristige wöchentliche Gesprächspartnerschaften. Über die Gratisnummer 0800 890 890 können sich ältere Menschen mit geschulten Gesprächspartnerinnen und -partnern vertraulich und anonym unterhalten. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von Gesundheitsförderung Schweiz und Gesundheitsförderung Kanton Zürich. Täglich von 9 bis 20 Uhr, Tel. 0800 890 890, malreden.ch
Werden Sie Sportleiter!
Das vielfältige Bewegungsund Sportangebot von Pro Senectute Kanton Zürich erfreut sich grosser Beliebtheit. Möchten Sie als Sportleiterin oder Sportleiter mithelfen, dies weiterhin zu ermöglichen?
Das Team Bewegung und Sport gibt gerne Auskunft. Tel. 058 451 51 31 pszh.ch/sportkurse-leiten
Zürich, 30. Oktober 2024 Anlässlich des Tags der betreuenden Angehörigen am 30. Oktober produzieren Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich und sechs Non-Profit-Organisationen, darunter Pro Senectute Kanton Zürich, gemeinsam die Podcastreihe «Das kleine Glück schätzen». Die neuste Folge widmet sich den Belastungen und Wünschen von Young Carers – das sind Kinder und junge Erwachsene, die Verantwortung für die Betreuung von Angehörigen übernehmen.
Podcast «Das kleine Glück schätzen – Folge 4», ein Gespräch mit Sarah Ferjani, Agnes Leu und Daniela Lager auf Spotify. pszh.ch/kleines-glueck
Dr. Age Talk
Vincenzo Paolino alias Dr. Age diskutiert auf Radio 1 über Themen der zweiten Lebenshälfte. Unlängst durfte hier Véronique Tischhauser-Ducrot, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Pro Senectute Kanton Zürich, über die Geschichte, Visionen und Projekte der Stiftung berichten. pszh.ch/aktuell
Betreuung zu Hause wird gestärkt
Auch Seniorinnen und Senioren in bescheidenen finanziellen Verhältnissen sollen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben können. Die Grundlagen dazu hat der Zürcher Regierungsrat mit einer Änderung der Zusatzleistungsverordnung gelegt, die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt und konkret Personen mit Ergänzungsleistungen zur AHV betrifft. Mit der Anpassung wird die Betreuung im Alter zu Hause gestärkt; vorzeitige Heimeintritte können vermieden werden. Zudem werden ältere Menschen in ihrer Autonomie unterstützt, was Véronique Tischhauser-Ducrot, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Pro Senectute Kanton Zürich, sehr begrüsst. «Betreuungsdienstleistungen im eigenen Zuhause sind nicht nur kostengünstiger, sie stehen auch für Selbstbestimmung und Lebensqualität», so Tischhauser. «Dank der Verordnungsanpassung können künftig auch Menschen, die Zusatzleistungen zur AHV beziehen, länger selbstbestimmt in ihrem Zuhause wohnen und bleiben damit in ihrer Gemeinde weiterhin sozial eingebunden.»
Konkret wird der Leistungskatalog für Hilfe und Betreuung erweitert, zum Beispiel um psychosoziale Begleitung, Mahlzeitendienste, Beratung und Leistungsabklärung. Zudem werden die Stundenansätze für Hilfe- und Betreuungsangebote erhöht und zusätzliche Leistungserbringer anerkannt.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihre Gemeinde, die zuständigen Sozialdienste oder an unsere Sozialberatung: pszh.ch/sozialberatung
Auch Mahlzeitendienste und Mittagstische gehören zu den gemäss Zusatzleistungsverordnung vergütbaren Hilfe- und Betreuungsleistungen.
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Freiwillige engagieren sich seit 10, 15 oder 20 Jahren bei Pro Senectute Kanton Zürich für ältere Menschen. Den Jubilarinnen und Jubilaren gratulieren wir herzlich.
Persönlich
Françoise Czaka
Kursleiterin Internationale Tänze
Was ist Ihre Aufgabe bei Pro Senectute Kanton Zürich?
Als ausgebildete Tanzleiterin unter richte ich internationale Volks tänze, die in verschiedenen Formationen getanzt werden. Zudem leite ich eine Fitnessund Gymnastik-Gruppe und bin ausgebildete DomiGymTrainierin.
Was schätzen Sie an dieser Tätigkeit besonders?
Es bereitet mir sehr viel Freude, verschiedene Bewegungsformen an ältere Menschen weiterzugeben. Ich sehe, wie meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel Spass haben, offen sind für Neues und merken, wie Bewegung gut ist für Körper, Geist und Seele. Im Sinne von «Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel nichts mit dir anzufangen».
Was gefällt Ihnen an älteren Menschen vor allem?
Ihre Wertschätzung und ihre Lernfähigkeit, aber auch ihre Fröhlichkeit, Ehrlichkeit und ihre Lebenserfahrung. Das alles bereichert mein Leben und gibt mir Schwung für meinen eigenen Alltag.
Was können ältere von jüngeren Menschen lernen?
Den Umgang mit digitalen Technologien und den neuen Medien und dass im Leben nicht nur die Arbeit zählt.
Wenn Sie zaubern könnten: Was würden Sie (für die ältere Bevölkerung) verändern?
Dass wir wieder mehr aufeinander achtgeben, für andere da sind und ein würdevolles Leben im Alter ermöglichen.
So bleibt man lange glücklich und fit
Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter. Warum ist das so? Wie lässt sich das Älterwerden günstig beeinflussen? Die Forschung gelangt zu erstaunlichen Erkenntnissen. Zum Beispiel: Wer positiv denkt, lebt länger.
Text: Vanessa Simili Fotos: Renate Wernli
Egbert Kistler
Wir werden immer älter – und fühlen uns dabei immer jünger.» Christina Röcke weiss, wovon sie spricht. Die Co-Direktorin des Healthy Longevity Center an der Universität Zürich hat Altersbilder und Stereotype des Älterwerdens untersucht und für den ersten Nationalen Alterskongress in Biel Anfang des Jahres die neusten Erkenntnisse aus der Forschung zusammengetragen. Daraus wird klar: Weltweit gesehen leben die Menschen heute im Schnitt 20 Jahre länger als vor 50 Jahren. Und während 2010 der Anteil der über 80-Jährigen allein in der Schweiz bei 4,9 Prozent lag, wird er für 2060 auf 11,9 Prozent geschätzt.
Laut der Altersmedizinerin Heike BischoffFerrari wird bis 2050 jede dritte Person 65 Jahre und älter sein. Die Leiterin der grössten Studie Europas zur gesunden Langlebigkeit ist nicht nur Mitglied des WHO-Boards Healthy Longevity, sondern auch Präsidentin des nationalen PubliHealth-Programms «Connect» zur Erfassung und Bekämpfung von Einsamkeit. «Die Gewährleistung von Gesundheit und Wohlbefinden für diesen wachsenden Teil der Bevölkerung ist eine zentrale Herausforderung für unsere Gesellschaft», weiss sie.
KRAFT DER POSITIVEN GEDANKEN
Die Frage ist also: Wie begegnen wir dieser Herausforderung? Wie altern wir erfolgreich? Die Forschung liefert auch hierfür eine Antwort: «Positive Bilder des Alterns respektive eine positive Einstellung zum eigenen Älterwerden haben eine bedeutsame motivationale Kraft», weiss Christina Röcke. «Menschen mit solch positiven Altersbildern zeigen zu einem späteren Zeitpunkt eine geringere Krankheitsrate, sie legen eine bessere Gedächtnisleistung an den Tag und sie leben länger.» Eine Studie von 2002 will gar herausgefunden haben, dass Menschen mit einem positiven Altersbild im Schnitt 7,5 Jahre länger leben als jene mit einem negativen Altersbild. Ein positives Altersbild fokussiert dabei stärker auf die Vorteile des Alters, etwa Lebenswissen, Reife, Gestaltungsmöglichkeiten, Ausbildung von neuen Verhaltensmerkmalen, und weniger auf die Nachteile wie etwa die Verkleinerung des sozialen Netzes oder allfällige Einschränkungen der Fähigkeiten und der Mobilität. So weit, so gut. Wie aber kann man das eigene Altern aktiv beeinflussen?
«Erfolgreich altern heisst, so viele Gewinne und so wenig Verluste wie möglich zu erfahren, dies durch eine individuelle Zielsetzung und
Zielverfolgung», fasst Röcke zusammen und nennt dabei das SOK-Modell als ein wichtiges StrategieInstrument. Die Abkürzung steht für Selektion, Optimierung und Kompensation. Der Pianist Arthur Rubinstein etwa sei selbst im hohen Alter erfolgreich gewesen. Er habe das Repertoire auf eine kleine Anzahl an Stücken reduziert, diese häufiger geübt und die langsamen Passagen noch langsamer gespielt, damit die schnellen Passagen im Verhältnis stimmten, auch wenn er sie nicht mehr ganz so schnell spielen konnte wie in jüngeren Jahren.
BLAUE ZONEN UND WAS SIE AUSMACHT
Warum aber leben wir immer länger? «Am Anfang dieser Entwicklung gingen die Säuglings- und Kindersterblichkeit stark zurück. Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg dadurch an, obwohl die Alten nicht länger lebten. Ungefähr seit den 1970erJahren beobachten wir aber, dass die Sterblichkeit vor allem in den Altersstufen ab 60 Jahren enorm nach unten geht», so Roland Rau, Professor für Demografie an der Universität Rostock im Gespräch mit der NZZ. Das liege zum Beispiel an grossen Fortschritten in der Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Nun gibt es Regionen auf dieser Welt, wo die Menschen besonders alt werden. Blue Zones werden diese Regionen genannt und man versteht darunter Gebiete, in denen es überdurchschnittlich viele Hundertjährige gibt. Die Okinawa-Inseln im Süden von Japan gehören beispielsweise dazu. Doch man braucht gar nicht so weit zu gehen: Auch Sardinien ist eine solche blaue Zone. Was sie auszeichnet: mentale Wendigkeit und eine auf Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte basierte Ernährung. Darüber hinaus scheinen körperliche Aktivität, Selbständigkeit und gegenseitige Hilfe Schlüsselelemente für ein langes, gesundes Leben zu sein (siehe auch Interview ab Seite 12).
Der Journalist Nick Buettner hat die Blue Zones im Magazin «National Geographic» 2005 erstmals beschrieben. Buettner sagt, dass ein Teil unserer Lebenserwartung genetisch bestimmt sei, ein kleiner Anteil auch durch das Gesundheitssystem, der grosse Rest aber von unserem Lebensstil und unseren Gewohnheiten abhänge.
Ob Fleischkonsum oder nicht, scheint nicht massgeblich zu sein. Viel mehr besorgen ihn die stark verarbeiteten Lebensmittel. «Diese Lebensmittel enthalten nicht nur Unmengen an Zucker,
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sondern auch ungesunde Fette und sehr viel Salz. Das kann zu Fettleibigkeit, Diabetes und Herzerkrankungen führen. Der ständige Zuckerkonsum führt zu extremen Blutzuckerspitzen/-abfällen, die unseren Stoffwechsel belasten und Entzündungen fördern.» Wir müssten ähnlich essen wie die Menschen in den Blue Zones, sagt Nick Buettner: «Ihre Nahrung besteht aus frischen, vollwertigen Zutaten, die lokal angebaut werden.»
GUTE BEZIEHUNGEN UND SPIRITUALITÄT
Eine weitere Feststellung Buettners: Gute Beziehungen sind einer der wichtigsten Faktoren für Langlebigkeit. Und die Spiritualität. Spirituelle Menschen hätten ein signifikant geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine tiefere Depressions- und Suizidrate und auch ihr Immunsystem scheine besser zu funktionieren, so Buettner. Europaweit gehört die Schweiz zu den Ländern mit der höchsten Lebenserwartung. Und weltweit stehen wir an vierter Stelle. Der Altersforscher und ehemalige Professor für Soziologie François Höpflinger, der seit seiner Emeritierung am Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich über das Alter als gesellschaftliche Herausforderung forscht, sagt: «Die hohe Lebenserwartung in der Schweiz hängt zusammen mit einer guten Absicherung in der Rente, guten Wohnbedingungen, gutem Gesundheitssystem, guter Ordnungsstruktur und Nachbarschaftsbeziehungen sowie vielen regionalen Events.»
Welche Rolle spielt die Bewegung im Alter? Die Bewegungswissenschafterin Melanie KistlerFischbacher aus Langnau am Albis forscht genau zu diesem Thema. Sie weiss: «Körperlich aktiv zu bleiben, ist immens wichtig. Um die Unabhängigkeit zu erhalten und mobil zu bleiben, ist es zentral, die Muskelkraft zu erhalten.» Muskelschwund respektive die Abnahme von Muskelkraft sei eines der grössten Probleme beim Älterwerden. «Stürze sind dann häufig und haben oft schwerwiegende Folgen.»
Die effektivste Massnahme dagegen sei ein körperliches Training, das Gleichgewicht, Kraft und Koordination stärkt. Die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO würden ein Krafttraining zweimal pro Woche empfehlen, dies aber nebst anderer körperlicher Aktivität von mindestens 150 Minuten pro Woche. Tägliche Spaziergänge bieten sich dafür geradezu an. Doch grundsätzlich gelte: «Alles zählt.» Und: «Je mehr, desto besser.»
Training zu Hause
Das Programm DomiGym von Pro Senectute Kanton Zürich ermöglicht es, das Sporttraining in die eigenen vier Wände zu verlagern. Zum Beispiel dann, wenn eine Teilnahme an einem Training ausser Haus nicht mehr möglich ist. «Wir machen Übungen für die Stabilität, die Sicherheit, Kraft und das Gleichgewicht», so Theresa Kehren, Sportleiterin DomiGym. «Die Idee dahinter ist, dass man mit entsprechender Unterstützung so lange wie möglich selbstständig zu Hause wohnen kann.» Das setzt voraus, dass man die Beweglichkeit und die Sicherheit erhalten kann. Weitere Informationen: Pro Senectute Kanton Zürich, Begegnung und Gesundheit, 058 451 51 30. Fachverantwortliche DomiGym: Lucia Ballerini.
Megatrend «älter werden»
Das Bundesamt für Statistik hat die aktuelle Ausgabe seiner Publikationsreihe «Panorama Gesellschaft Schweiz» dem Thema «Altern der Gesellschaft» gewidmet. «Der demografische Wandel und die älter werdende Gesellschaft gelten – wie auch die Migration – als Megatrends», ist darin zu erfahren. Warum ein Megatrend? «Altern als Megatrend bezieht sich sowohl auf die individuelle Entwicklung bis ins hohe Alter als auch auf die Dynamiken der Institutionen und Strukturen und gesellschaftlichen Entwicklungen, Einstellungen und Herausforderungen.» Die Auswirkungen also sind vielschichtig. Was festgehalten werden kann: «Die gängigen Altersbilder sind heute nicht mehr zutreffend. Dies zeigt sich beispielsweise bei der Weiterentwicklung der Alterskonzepte in Wissenschaft und Politik, wo das herkömmliche Bild vom defizitären Altern als Ruhestand und Prozess des Verlusts von Fähigkeiten abgelöst wird von neuen Konzepten des erfolgreichen, aktiven beziehungsweise gesunden Alterns», so das Bundesamt für Statistik.